Layout 2 - Bauen Wohnen Immobilien
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BWI<br />
Wärmepumpen: Kostenlose Energie aus der Umwelt<br />
Heizen mit Wärme aus Luft, Wasser oder Erde<br />
Wärmepumpen entziehen<br />
dem Grundwasser, der Erde<br />
oder der Luft thermische<br />
Energie. Durch die Nutzung<br />
dieser kostenlosen Umweltenergie<br />
ist eine Wärmepumpe<br />
nicht nur umweltfreundlich,<br />
sondern weist auch sehr<br />
günstige Betriebs- und Verbrauchskosten<br />
auf. Und da<br />
der Strom, mit dem die Wärmepumpe<br />
angetrieben wird,<br />
zu einem immer größeren Anteil<br />
aus erneuerbaren Energiequellen<br />
stammt, werden<br />
Wärmepumpen immer klimafreundlicher.<br />
Eine Wärmepumpe erzeugt<br />
aus rund 75 Prozent kostenloser<br />
Umweltwärme und 25<br />
Prozent Antriebsenergie die<br />
Wärme, die zum Heizen und<br />
zur Warmwasserbereitung<br />
benötigt wird. Sie kann aber<br />
auch mit einer entsprechenden<br />
Umschalt-Vorrichtung<br />
zum Kühlen eingesetzt werden,<br />
indem man den Kühlprozess<br />
umkehrt. Wärme-<br />
22<br />
pumpen gelten als sehr wirtschaftlich:<br />
Durchschnittlich<br />
sparen sie bis zu 50 Prozent<br />
der Heiz- und Betriebskosten<br />
gegenüber einem Heizkessel<br />
ein. Eine Wärmepumpe mit<br />
einer Jahresarbeitszahl von<br />
4,0 kann aus einem Watt Antriebsstrom<br />
rund vier Watt<br />
Wärme erzeugen – ohne zusätzliche<br />
Kosten. Sie kann exakt<br />
auf den individuellen Wärmebedarf<br />
angepasst werden,<br />
sodass Nutzer nur die Heizenergie<br />
bezahlen, die sie<br />
tatsächlich verbrauchen.<br />
Je höher die Temperatur der<br />
Wärmequelle ist, umso effizienter<br />
arbeitet eine Wärmepumpe.<br />
Die Quellentemperatur<br />
sollte im Jahresverlauf<br />
möglichst wenig schwanken<br />
und langfristig verfügbar<br />
sein. Je geringer der Aufwand<br />
ist, die Wärmequelle anzuzapfen,<br />
desto geringer sind<br />
auch die Investitionskosten<br />
für diese Heizungstechnik.<br />
Die verschiedenen Wärme-<br />
pumpen-Arten lassen sich<br />
durch ihre jeweilige Wärmequelle<br />
unterscheiden:<br />
1. Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />
nutzen das Erdreich, um<br />
der Umwelt Wärme zu entziehen.<br />
Hier gibt es zwei verschiedene<br />
Bauweisen, die<br />
von äußeren Umständen abhängen:<br />
Hat man ein großes<br />
Grundstück, ist es möglich,<br />
einen Erdkollektor zu installieren.<br />
Dabei werden Rohre<br />
bis 1,5 Meter Tiefe im Garten<br />
verlegt. Rund 25 Quadratmeter<br />
Fläche reichen für ein Kilowatt<br />
Heizleistung aus.<br />
Ist diese Option aus Platzgründen<br />
nicht möglich, kann<br />
man eine Erdsonde nutzen.<br />
Als Erdsonde bezeichnet<br />
man Doppel-U-Rohre, die in<br />
bis zu 100 Meter Tiefe reichen,<br />
weil hier die Temperatur<br />
unabhängig von den Jahreszeiten<br />
zwischen 0 und 15<br />
°C liegt. Um sie zu installieren,<br />
sind Genehmigungen erforderlich.<br />
2. Wasser/Wasser-Wärmepumpen<br />
ziehen die Wärme<br />
über ein Brunnensystem aus<br />
dem Grundwasser. Ein Saugbrunnen<br />
zieht das warme<br />
Wasser hoch und leitet es<br />
durch das Heizsystem, wo<br />
dem Wasser die Wärme entzogen<br />
wird. Anschließend<br />
wird das Wasser über einen<br />
Schluckbrunnen zurück ins<br />
Grundwasser geleitet. Da diese<br />
Bauform das gleichmäßig<br />
hohe Temperaturniveau des<br />
Grundwassers nutzt, werden<br />
Jahresarbeitszahlen von 4,0<br />
bis 5,0 erreicht.<br />
3. Luft/Wasser-Wärmepumpen<br />
nutzen die Luft und erreichen<br />
Jahresarbeitszahlen<br />
von 3,0 bis 3,5. Sie sind besonders<br />
für die Heizungssanierung<br />
im Gebäudebestand<br />
geeignet, denn eine aufwändige<br />
Erschließung von Wärmequellen<br />
entfällt ebenso<br />
wie genehmigungspflichtige<br />
Erdarbeiten.<br />
rk<br />
Mit klugem Bausystem lassen sich die Kosten kontrollieren<br />
Passivhaus: Standard auf deutschen Baustellen?<br />
Gemäß der aktuellen<br />
Energie EinsparVerordnung<br />
(EnEV) müssten alle Neubauten<br />
weitgehend luftdicht<br />
und hochwärmedämmend<br />
ausgeführt werden – eigentlich.<br />
Denn tatsächlich werden<br />
auf deutschen Baustellen<br />
nach wie vor Häuser ge-<br />
baut, die sich bei genauem<br />
Hinsehen als wahre Energieschleudern<br />
entpuppen.<br />
Das sagt Eckart-Rolf Hellmann,<br />
Maurermeister aus<br />
Winsen an der Aller. Ein<br />
Nachweis sei nämlich nur<br />
dann zwingend, wenn Fördermittel<br />
geflossen sind, etwa<br />
für ein KfW-Effizienzhaus 40.<br />
Ansonsten, so der erfahrene<br />
Bauprofi, ließen sich auf der<br />
einen Seite energetische<br />
Werte rechnerisch immer irgendwie<br />
optimieren.<br />
Und auf der anderen Seite<br />
komme es auf die Ausführung<br />
aller Arbeiten vor Ort<br />
an. „Sie können ein Haus<br />
noch so effektiv planen<br />
und optimal berechnen.<br />
Wenn anschließend gepfuscht<br />
wird, kann das<br />
Haus nicht funktionieren“,<br />
sagt Hellmann. Sein<br />
erstes Fazit: „Passivhäuer<br />
gelten zwar inzwischen als<br />
Juli/August 2011