VNW-Magazin Ausgabe 5/2020
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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<strong>VNW</strong><br />
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Plön. Wer seit Jahren und Jahrzehnten in derselben Wohnung<br />
wohnt, der ist in ihr verwurzelt wie ein alter Baum. Und einen<br />
alten Baum verpflanzt man nicht, wie ein Sprichwort sagt. Das<br />
trifft auch auf Heike und Sieghard Koch zu. Seit 19 Jahren wohnen<br />
die beiden Senioren in ihrer gemütlichen Dreizimmerwohnung in<br />
Schönkirchen bei Kiel.<br />
„Wir fühlen uns hier sehr wohl und wollen auf jeden Fall so<br />
lange wie möglich in unserer Wohnung bleiben“, ist sich das Ehepaar<br />
einig. Ein Wunsch, den die meisten Senioren haben. Nach einer<br />
aktuellen Umfrage der Gesellschaft für Immobilienverrentung<br />
können sich 62 Prozent der befragten Mieter im Rentenalter nicht<br />
vorstellen, im Alter noch einmal umzuziehen.<br />
Doch allzu häufig machen Krankheiten oder altersbedingte<br />
Gebrechen diesem Wunsch einen Strich durch die Rechnung. Vor<br />
dieser Situation stand auch Ehepaar Koch vor einigen Jahren, als<br />
Sieghard Koch erkrankte und seitdem dauerhaft gesundheitlich<br />
beeinträchtigt ist. Aber das Paar kann aufgrund des Serviceangebots<br />
75+ der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-<br />
Holstein eG weiterhin in seiner Wohnung leben.<br />
Das Programm 75+ bietet guten und günstigen<br />
Service<br />
Bereits im Jahr 2005 hat die Baugenossenschaft das Programm<br />
75+ mit einem speziellen Angebot kostenloser und günstiger<br />
Serviceleistungen aufgelegt. Es beinhaltet die Befreiung der Treppenhausreinigung<br />
gegen eine kleine monatliche Gebühr sowie<br />
kostenlos die Befreiung von der Eis- und Schneebeseitigung im<br />
Winter.<br />
Um zukünftig auch ein ambulantes und soziales Dienstleistungsangebot<br />
mit dem Schwerpunkt Hausnotruf flächendeckend<br />
und im gesamten Wohnungsbestand der Genossenschaft anbieten<br />
zu können, wurde im Februar dieses Jahres ein Kooperationsvertrag<br />
mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. geschlossen. Seitdem<br />
können alle Mieter und Mitglieder der Genossenschaft, die älter<br />
als 75 Jahre sind, das Dienstleistungsangebot des Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
e.V. nutzen.<br />
Das Projekt ist durch eine bereits bestehende gute Zusammenarbeit<br />
mit den Johannitern geboren worden. „Die Johanniter<br />
haben für uns bzw. unsere Mieterinnen und Mieter bereits in einzelnen<br />
Fällen gearbeitet. Daher entstand schnell die Idee, hier eine<br />
direkte Zusammenarbeit zu etablieren“, sagt Dr. Ulrik Schlenz,<br />
Vorstandsmitglied der Wankendorfer.<br />
Die Johanniter waren für die Kooperation sofort aufgeschlossen.<br />
„Diese Form der Kooperation ist eine großartige Idee“, findet<br />
Jörg Precht von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Hamburg. „Es<br />
gibt bislang zu wenig Konzepte für ein weitestgehend selbstbestimmtes<br />
und unabhängiges Leben im Alter“, ergänzt Claudia<br />
Breider, Pflegedienstleiterin der Johanniter in Plön. „Mit dem<br />
Hausnotruf haben alle älteren Mieter eine gute Chance, lange in<br />
ihrer eigenen Wohnung zu bleiben.“<br />
Die Wankendorfer trägt anteilig die Kosten<br />
„Das Besondere und auch Lobenswerte ist, dass die Baugenossenschaft<br />
als Vermieter die Kosten anteilig trägt“, sagt Jörg Precht.<br />
„Das ist wirklich einmalig, das kenne ich von keiner anderen Genossenschaft.“<br />
Mit der Resonanz ist der Vertriebsleiter der Johanniter zufrieden.<br />
Trotz der Corona-Pandemie, die alle Informationsveranstaltungen<br />
für die Mieter bis auf die erste im Februar verhindert hat,<br />
hätten sich bereits 25 Mieter für einen Hausnotruf entschieden.<br />
„Viele müssen eine Hemmschwelle überwinden, um diesen Schritt<br />
zu gehen“, weiß Claudia Breider.<br />
Dabei müsse man für einen Hausnotruf nicht pflegebedürftig<br />
sein, sondern die Installation sei für jeden älteren Menschen<br />
sinnvoll, ob er allein lebe oder als Paar. „Ein Hausnotruf sollte als<br />
selbstverständlich angesehen werden“, fordert sie. Je mehr Menschen<br />
diesen zur Verfügung hätten, desto größer werde die allgemeine<br />
Akzeptanz.<br />
Auch jüngere Menschen können Serviceangebote<br />
nutzen<br />
Auch wenn das Angebot grundsätzlich für Mieter ab einem Alter<br />
von 75 gilt, gibt es Ausnahmen: „Auch jüngere Menschen mit<br />
körperlichen Einschränkungen können die Serviceangebote der<br />
Wankendorfer in Anspruch nehmen und werden ebenfalls bezuschusst“,<br />
heißt es von der Genossenschaft.<br />
Anzeige<br />
Während die Treppenhausreinigung sowie Schnee- und Eisbeseitigung<br />
bislang nur in einigen Orten Schleswig-Holsteins angeboten<br />
wird, ist der Hausnotrufdienst an allen Standorten mit Wankendorfer<br />
Wohnungsbestand verfügbar. „Für uns ältere Mieter<br />
ist dieser Service Gold wert“, resümiert Heike Koch. „Es gibt uns<br />
einfach mehr Sicherheit.“<br />
Und genau das will die Wankendorfer auch mit ihren Angeboten<br />
erreichen, wie Dr. Ulrik Schlenz betont: „Diese Kooperation<br />
entspricht unserer Zielsetzung, für die Menschen im Land da zu<br />
sein.“h<br />
Mit mehr als 19000 verwalteten Wohnungen an mehr als 70<br />
Orten ist die Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein<br />
eG mit ihren Tochtergesellschaften fest im Land verwurzelt.<br />
Seit Februar <strong>2020</strong> bietet sie in Kooperation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
e.V. im Bereich Hausnotruf fünf verschiedene Leistungspakete<br />
an, aus denen dasjenige ausgewählt werden kann, das am<br />
besten zur aktuellen Lebenssituation passt.<br />
Mit dem Hausnotruf hat der ältere Mensch die Sicherheit, dass<br />
ihm im Notfall geholfen wird. Er trägt einen Sender am Arm oder<br />
um den Hals. Tritt ein Notfall ein, stellt er per Knopfdruck eine<br />
Verbindung mit der Zentrale her. Je nach Sachlage kommt ein Arzt<br />
oder ein Pflegeteam, um den Patienten zu versorgen.<br />
Informationen zum Hausnotruf bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />
Landesverband Nord, Friesenstraße 1, 20097 Hamburg, Telefon<br />
040/7433176-900 oder unter www.johanniter.de<br />
Die Johanniter – Partner der<br />
Wohnungswirtschaft<br />
„Es gibt bislang<br />
zu wenig Konzepte<br />
für ein weitestgehend<br />
selbstbestimmtes und<br />
unabhängiges Leben<br />
im Alter““<br />
Wir unterstützen Sie dabei, Wohnkonzepte<br />
zukunftsfähig und menschlich zu gestalten:<br />
Mit flexiblen Bausteinen und Lösungen z. B. für<br />
folgende Bereiche:<br />
• Quartiersmanagement<br />
• Service-Wohnen<br />
• Notrufdienste und altersgerechte Assistenzsysteme<br />
• Beratungsstellen und Begegnungsstätten<br />
• Pflege<br />
• Kita und Jugend<br />
Claudia Breider,<br />
Pflegedienstleiterin der Johanniter in Plön.<br />
Sprechen Sie uns an! Wir informieren Sie gern:<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.<br />
Landesverband Nord*<br />
Ansprechpartner: Jörg Precht<br />
Tel. 040 7344176-510<br />
E-Mail: joerg.precht@johanniter.de<br />
* Hamburg, Landkreis Harburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein