Das Jahr im Rückblick - Kreissparkasse Heilbronn
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der daraus resultierenden ersten<br />
großen Wachstumsphase folgte eine<br />
Zeit des Innehaltens und der Besin -<br />
nung auf das Ideal der Erhaltung der<br />
Natur.<br />
So entstand 1863 in <strong>Heilbronn</strong> der<br />
Verschönerungsverein. Dieser hatte<br />
sich zum Ziel gesetzt, das Stadtbild<br />
schöner zu gestalten. Dieses Ziel<br />
sollte insbesondere durch das Anle -<br />
gen von Spazierwegen, Aussichts -<br />
punkten und Ruhebänken erreicht<br />
werden. Schnell packte der Verschö -<br />
nerungsverein verschiedene Projek -<br />
Historistischer Aussichtsturm auf dem Heil -<br />
bronner Schweinsberg.<br />
te an: z. B. die Sanierung des Wart -<br />
berg-Turmes, die Errichtung von<br />
Anlagen an der Köpferquelle, die<br />
Schaffung von Kinderspielplätzen,<br />
das Pflanzen zahlreicher Bäume, die<br />
Durchführung von Blumenschmuck -<br />
wettbewerben usw.<br />
Die größte Einzelleistung des Ver -<br />
schö nerungsvereins war die Erbau -<br />
ung des Schweinsbergturmes. Be -<br />
reits in der Mitte der 1870er <strong>Jahr</strong>e<br />
errichtete der Verein auf dem zweithöchsten<br />
Punkt des Stadtgebietes<br />
einen Holz-Aussichtsturm in Pyrami -<br />
denform. Doch dieser wurde sehr<br />
rasch morsch und musste schon<br />
nach wenigen <strong>Jahr</strong>en niedergelegt<br />
werden. Deshalb beschloss der Ver -<br />
schönerungsverein, an gleicher<br />
Stelle einen steinernen Turm zu<br />
erbauen. Zu diesem Zweck schrieb<br />
er einen Architektenwettbewerb<br />
aus. Unter den 54 Teilnehmern ging<br />
das Stuttgarter Büro Eisenlohr und<br />
Weigle als Sieger hervor. Ludwig<br />
Eisenlohr (1851 – 1931) war Archi -<br />
tekt so bekannter Bauwerke wie der<br />
Russischen Kirche <strong>im</strong> Stuttgarter<br />
Wes ten oder des Schiller-National -<br />
museums in Marbach. <strong>Das</strong> Büro ge -<br />
staltete 1881 auch die <strong>Heilbronn</strong>er<br />
Villa Link (heute Dienstsitz des Bau -<br />
bürgermeisters) <strong>im</strong> Stil der italienischen<br />
Renaissance um.<br />
Der <strong>Heilbronn</strong>er Schweinsbergturm erinnert an<br />
eine mittelalterliche Burgarchitektur.<br />
Für die Anlage um den Schweins -<br />
berg turm wählten Ludwig Eisenlohr<br />
und Carl Weigle eine mittelalterliche<br />
Burgarchitektur. Der historistische<br />
Turm zeigt rustikal wirkende Buckel -<br />
quader, schmale Schießscharten<br />
und eine an Pechnasen erinnernde<br />
Ausführung von Balkon und Terras -<br />
se. Er wurde vom Sonthe<strong>im</strong>er Werk -<br />
meister Eckert aus hellsch<strong>im</strong>merndem<br />
Schilfsandstein aus Sonthe<strong>im</strong><br />
errichtet und 1886 eingeweiht.<br />
Möckmühl:<br />
Evangelische Stadtkirche (1900)<br />
Möckmühl entstand einst auf einem<br />
Bergrücken <strong>im</strong> Dreieck des Zusam -<br />
menflusses von Seckach und Jagst.<br />
Um 780 bekam das Kloster Fulda<br />
dort durch eine Schenkung reichen<br />
Besitz. Der Ort erhielt in der Mitte<br />
des 13. <strong>Jahr</strong>hunderts das Stadt recht.<br />
Nach einer wechselvollen Ge schich -<br />
te kam Möckmühl 1504 an Württem -<br />
berg.<br />
Aus den verschiedenen Höhen und<br />
Tiefen der Möckmühler Vergangen -<br />
heit sei an dieser Stelle nur das <strong>Jahr</strong><br />
1898 herausgegriffen, in dem die<br />
gotische Stadtkirche völlig ausbrannte<br />
und durch das Feuer weitgehend<br />
unbrauchbar wurde. Der<br />
obere Teil des Kirchturms stürzte<br />
Neo-gotische Stadtkirche Möckmühl von Hein -<br />
rich Dolmetsch.<br />
zusammen und zerstörte dabei das<br />
benachbarte Schulhaus.<br />
1899/1900 erbaute der Architekt<br />
Heinrich Dolmetsch (1846 – 1908)<br />
das Gotteshaus in neo-gotischem<br />
Stil neu. Mit Dolmetsch hatte man<br />
den in dieser Zeit bedeutendsten<br />
Baumeister des protestantischen<br />
Kirchenbaus in Württemberg verpflichtet.<br />
Dolmetsch hat <strong>im</strong> Stadtund<br />
Landkreis <strong>Heilbronn</strong> insbesondere<br />
die Kirchen in Abstatt (1899/<br />
1900), Böckingen (1901), Roighe<strong>im</strong><br />
(1902) und Lehrensteinsfeld (1903)<br />
neu errichtet oder umgebaut.<br />
Wenn man die Möckmühler Stadt kir -<br />
che <strong>im</strong> Westen betritt, dann öffnet<br />
sich der Blick auf den Chor mit sei-<br />
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