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!ticket<br />

Österreichs Eventmagazin Nr.1<br />

DEZ/JÄN<br />

2020 21<br />

musik<br />

show<br />

sport<br />

theater<br />

kabarett<br />

Ausgabe 239<br />

Damit sind Sie live dabei!<br />

2,90 €<br />

masters<br />

of dirt &<br />

hallentrial<br />

Lektüreempfehlungen von<br />

Lisa Eckhart, Thomas Stipsits,<br />

Paul Pizzera, Katja Krasavice,<br />

Stefanie Sargnagel und mehr!<br />

Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41–43, 1060 Wien<br />

GESCHICKLICHKEIT STATT GESCHWINDIGKEIT<br />

BALANCE STATT BLOSSE POWER<br />

ARTISTIK STATT AGGRESSION<br />

FORTSETZUNG:<br />

THEATER<br />

I M P A R K<br />

„DER TYPUS DES<br />

MITLÄUFERS UND PROFITEURS<br />

DÜRFTE WOHL EINE<br />

ZEITLOSE ERSCHEINUNG<br />

DER SPEZIES MENSCH SEIN.“<br />

Andreas Vitásek über<br />

Der Herr Karl<br />

Gernot Kulis<br />

Andreas Vitásek<br />

Erwin Steinhauer<br />

Michael Niavarani<br />

und viele Künstler mehr<br />

you’re beautiful<br />

Ab sofort<br />

mit Ermäßigungen<br />

und Gewinnspielen<br />

für oetCARD-<br />

Mitglieder!<br />

KLASSIK AM DOM<br />

2021 feiert Klassik am Dom sein 10-jähriges Bestehen nach, da sich auch die Linzer<br />

Konzertreihe Corona beugen musste. Fast das <strong>gesamt</strong>e Programm konnte auf die<br />

kommende Saison verlegt werden, als Neuzugang begrüßen wir James Blunt!


JETZT TICKETS SICHERN!<br />

STAY<br />

COVID-19<br />

MASSNAHMEN<br />

SAFE<br />

MUSIC BY ANDREW LLOYD WEBBER BASED ON OLD POSSUM’S BOOK OF PRACTICAL CATS BY T. S. ELIOT.<br />

ORIGINALLY PRODUCED BY CAMERON MACKINTOSH AND THE REALLY USEFUL GROUP LIMITED<br />

TM © 1981 RUG LTD CATS LOGO DESIGNED BY DEWYNTERS<br />

vbw.at/staysafe<br />

#WeAreMusical<br />

CATS.MUSICALVIENNA.AT


CATS<br />

2021 dürfen wir mit Grizabella, Rum Tum Tugger<br />

und Alt Deuteronimus eine weitere Saison den<br />

Jellicle Ball feiern. Weil wir Österreicher einfach<br />

nicht genug von den singenden Katzen bekommen.<br />

Das ist historisch bedingt.<br />

20<br />

Alive spürt man mehr.<br />

EDITORIAL<br />

Als ich vor knapp einem halben<br />

Jahrzehnt im norwegischen Bergen<br />

ein Festival besuchte, bei<br />

dem vor einem Publikum, das sich von<br />

Südamerika bis Asien, von (natürlich!)<br />

Norwegen bis nach Down Under spannte,<br />

ausschließlich heimische Bands auftreten<br />

sollten, diskutierte ich noch mit europäischen<br />

Journalistenkollegen über die Spezifik<br />

der nordischen Länder und die Absurdität,<br />

ein derart geografisch eng gebündeltes<br />

Line-up irgendwo anders in<br />

Europa zu probieren. Allein der Gedanke<br />

schien schon waghalsig, insbesondere<br />

wenn man trotz Nationalfokus auch stets<br />

das internationale Format im Auge behalten,<br />

gleichzeitig feinsinnig und wirtschaftlich<br />

kuratieren wollte: Volksmusikund<br />

Boutique-Festivals also außen vor.<br />

Natürlich, die österreichische Musikschreibung<br />

hört auch in der distanzierten Außenwahrnehmung<br />

nicht bei Mozart oder<br />

Falco auf – einige wenige zeitgenössische<br />

Musiker haben sich auch im deutsch- und<br />

fremdsprachigen Ausland einen Namen<br />

gemacht. Und ja, Wien hat das fabulöse<br />

Popfest, bei dem auch weniger prominente<br />

Namen zum Handkuss kommen – doch<br />

weite Kreise über unsere kleinen Landesgrenzen<br />

hinaus zieht selbst selbiges nicht.<br />

Und nicht selten auch die Krux, dass sich<br />

ein Österreicher erst im Ausland seine<br />

Sporen verdienen muss, bevor er „daheim“<br />

überhaupt von der Seite angeschaut wird<br />

– Parov Stelar sei hier als ein Beispiel von<br />

vielen genannt.<br />

Die Gründe, warum etwa Österreich lange<br />

Zeit von der Landkarte verschwunden war,<br />

sind mannigfaltig und nicht allein mit einem<br />

Schulterzucken abzutun: Niveau, Professionalität<br />

und Charakter waren über<br />

weite Strecken ebenso wenig en vogue wie<br />

Gönnerschaft oder Solidarität. Gleichsam<br />

hörte nicht selten der anfänglich lodernde<br />

Esprit auf, sobald man sich im Dorfe einen<br />

Ruf erspielt hatte und die Erwartungshaltung,<br />

fortan hofiert zu werden, künstlerischen<br />

Wagemut überdeckte.<br />

Selbst heute, inmitten der Gabalier-, Seiler-<br />

&-Speer-, Wanda- und Bilderbuch-Hysterie<br />

von einem Hype österreichischer Musik<br />

zu sprechen, wäre übertrieben – aber immerhin<br />

„Potenzial“ lässt sich mit gutem<br />

Gewissen konkludieren: Während im Formatradio<br />

und bei Preisverleihungen stets<br />

dasselbe (teils aalglatte) Dutzend wiedergekäut<br />

wird, hat sich mittlerweile in zweiter<br />

Reihe eine Phalanx gebildet, die dem Zeitgeist<br />

entspricht und nicht, wie Herr und<br />

Frau Österreicher sonst auch mal gern, in<br />

vorgestriger Dauerschleife festhängt – dabei<br />

Lokalkolorit in mondiale Gewänder hüllt<br />

und somit Musik aus Österreich verkauft,<br />

ohne vehement mit der Landesflagge zu<br />

wacheln und Reparationslobhudeleien einzufordern.<br />

Diesem mittlerweile stringent<br />

aber gesund wachsendem Pulk zollt oeticket<br />

seit Jahresanfang vermehrt Tribut: Sowohl<br />

als ALIVE@home coronabedingt auf der<br />

digitalen Bühne als auch als livehaftige Konzertreihe<br />

ALIVE, die etwa diesem Herbst<br />

mit Dua Plicity, Pure Chlorine und Dives<br />

im WUK stationierte. Hier wird deutlich,<br />

dass das österreichische Charisma zum<br />

Glück nicht bei Austropop aufhört und<br />

langsam der Landesliga entwächst.<br />

Stefan Baumgartner (Chefredakteur)<br />

| 03


JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

KINDER<br />

28 Paw Patrol Die bunte Live-Show<br />

zur Nickelodeon-Serie mit sechs<br />

Helden auf vier Pfoten<br />

LIFESTYLE<br />

[16] Andreas Vitásek Doppelte österreichische Kulturgeschichte<br />

[18] Wellcard Balance zur Unrast des Alltags [20] CATS Von wegen<br />

Katzenjammer! [22] Stefan Leonhardsberger Lady Gagalier und<br />

Seiler & Garfunkel [24] Zucchero Die Reibeisenstimme mit neuen<br />

Sounds [40] Der Watzmann Die Faszination des deutschen Kulturberges<br />

[46] Musikbibliothek Autoren über ihre Lieblingsbands<br />

MEINUNGEN<br />

26 Markus Höller Ein widerspenstiger<br />

Journalist gegen<br />

eine fast einheilige Kritiker-<br />

Meinung: Welche Musikalben<br />

sind eigentlich ziemlich<br />

überbewertet?<br />

30 Happy, Merry & Tschüss 2020<br />

Danke, dass das Jahresende naht.<br />

Zeit, sich auf Neues vorzubereiten.<br />

Aktuell liegt die Kunst- und Kulturszene<br />

brach. Tausende Menschen können<br />

ihrem Beruf nicht nachgehen und ihre<br />

Existenzen sind bedroht, aber auch die<br />

kulturelle Vielfalt ist in Gefahr. Das<br />

führt zu geistiger Armut in der Gesellschaft.<br />

Alle sind von dieser Krise<br />

getroffen, aber keine Branche trifft es<br />

so hart wie die der Kunst und Kultur –<br />

die Branche, die als erstes beschnitten<br />

wurde und wohl als letzte wieder in<br />

vollem Umfang erblühen darf.<br />

Mehr Infos zur Kampagne auf Facebook<br />

und ohnekunstundkulturwirdsstill.de.<br />

Ohne Kunst & Kultur wird’s still.<br />

HEIMAT<br />

32 Kreisky haben mit „Atlantis“ ein<br />

treibendes, bremsendes, kluges,<br />

verrücktes Album gemacht.<br />

LOCATION<br />

36 Theater im Park Corona machte<br />

es möglich: Österreichs größtes<br />

Freiluft-Theater bleibt bestehen<br />

KULTOUR<br />

38 In Linz beginnt’s Nicht nur die<br />

Bundeshauptstadt Wien steht im<br />

kulturellen Fokus!<br />

SPORT<br />

42 Masters of Dirt Geschicklichkeit<br />

statt Geschwindigkeit, Balance statt<br />

Power, Artistik statt Aggression<br />

GCHECKT<br />

48 Bücher, Musik, und Equipment<br />

AC/DC, Paul Pizzera, Katja Krasavice,<br />

Bang & Olufsen und mehr<br />

04 |<br />

David Heavyhoff. Kultmusiker und -schauspieler David Hasselhoff hat mit dem<br />

Wiener Metal-Duo CueStack den Heavy-Metal-Song „Through the Night“ aufgenommen,<br />

der am 10. Dezember veröffentlicht wird. Dabei sind die beiden Wiener<br />

ebenfalls keine Unbekannten oder gar szenefremde Spaßpiraten: Martin Kames<br />

kennt man etwa als Drummer der Ende der Neunziger prominenten Black-Metal-<br />

Band Seraph, Bernth Brodträger<br />

verdiente sich seine Sporen<br />

etwa als Gitarrist von Eboncrown<br />

und als Live-Gitarrist<br />

von u. a. Belphegor, Stormnatt<br />

– und aktuell (nicht ganz so<br />

heavy) Seiler und Speer.<br />

Auf Kickstarter kann man das<br />

Projekt noch bis 1. Dezember<br />

unterstützen und dabei tolle<br />

Goodies abstauben!<br />

100 % Musik<br />

aus Österreich<br />

88.6 Rot-Weiss-Rot<br />

Das neue 88.6 Webradio – jetzt reinhören!<br />

Auf radio886.at oder in der 88.6 App<br />

35 Walter Gröbchen Der<br />

Verleger, Journalist und<br />

Kurator wirft einen wertschätzenden<br />

Blick auf die<br />

österreichische Kulturlandschaft.<br />

51 Robert Fröwein Der umtriebige<br />

Musikjournalist schlägt<br />

mit den besten Live-Alben<br />

die Brücke zwischen kollektivem<br />

und individuellem Erleben.<br />

53 Alfred Dorfer Der Satiriker<br />

widmet sich in unregelmäßigen<br />

Abständen der „fremd-<br />

Sprache“. Diesmal geht es<br />

um Studien und Sex rechts<br />

der Mitte.<br />

62 Stefan Verra Der Körpersprache-Experte<br />

verrät:<br />

Gerade die nonverbale Kommunikation<br />

hat einen entscheidenen<br />

Einfluss auf die<br />

Rezeption.<br />

Eine Regel lautet: Große Worte<br />

mit kleiner Körpersprache. Und<br />

kleine Worte mit großer Körpersprache.<br />

– Stefan Verra<br />

Fotos: Deen van Meer, CueStack, Ohne Kunst und Kultur wird’s still; Illustration: Österreich in leiwanden Grafiken


Show Highlights 2021<br />

RAINHARD<br />

FENDRICH<br />

STARKREGEN<br />

LIVE 2021<br />

GRAZ • WIEN • LINZ • INNSBRUCK<br />

SALZBURG • KLAGENFURT • TULLN<br />

ST. MAGARETHEN • DORNBIRN<br />

DIE<br />

SCHLAGER NACHT<br />

AM NEUSIEDLERSEE<br />

DES<br />

JAHRES<br />

2021<br />

NIK. P & BAND<br />

JÜRGEN DREWS<br />

MELISSA<br />

NASCHENWENG<br />

ROSS ANTONY<br />

SCHLAGERPILOTEN<br />

DIE DRAUFGÄNGER<br />

DIE PALDAUER<br />

PABLO GRANDE<br />

13.07.21 MÖRBISCH 14.07.21 MÖRBISCH<br />

2021<br />

La Notte<br />

DIE GROSSE ITALIENISCHE<br />

SCHLAGERNACHT<br />

AL BANO<br />

& ROMINA POWER<br />

RICCHI E POVERI<br />

ALICE<br />

DRUPI<br />

04.08.21 MÖRBISCH<br />

WOLFGANG<br />

AMBROS<br />

KLAUS<br />

EBERHARTINGER<br />

JOESI<br />

PROKOPETZ<br />

CHRISTOPH<br />

FALBL<br />

ÖSTERREICH TOURNEE 2021<br />

INNSBRUCK • SALZBURG • WIEN • LINZ<br />

WIENER NEUSTADT • GRAZ • ST.PÖLTEN<br />

29.04.21 SALZBURG<br />

30.04.21 WIEN<br />

The world’s most spectacular Queen Tribute Show<br />

VEREINIGTE BÜHNEN WIEN, SEMMEL CONCERTS<br />

& SHOW FACTORY PRÄSENTIEREN<br />

feat. Marc Martel<br />

DAS MUSICAL VON<br />

MICHAEL KUNZE & SYLVESTER LEVAY<br />

KONZERTANTE<br />

AUFFÜHRUNG<br />

19.02.22 SALZBURG<br />

20.02.22 WIEN<br />

06.03.22 INNSBRUCK<br />

12. + 13.06.21 WIEN<br />

19. + 20.06.21 SALZBURG<br />

26. + 27.06.21 GRAZ<br />

01. - 03.07.2021 WIEN<br />

ERMÄSSIGTE TICKETS FÜR KUNDINNEN DER ERSTE BANK UND SPARKASSEN AUF WWW.SPARKASSE.AT/TICKETING SOWIE IN DEN FILIALEN DER ERSTE BANK UND AUSGEWÄHLTEN SPARKASSEN.<br />

TICKETS & INFOS:WWW.OETICKET.COM & WWW.SHOWFACTORY.AT


Mag. Roberta Scheifinger<br />

Chefredakteurin und<br />

Herausgeberin<br />

SCHEINWERFERLICHT<br />

The Show must go on! Unser Coverstar<br />

James Blunt führt uns vorerst noch imaginär<br />

nach Linz, wo wir am 28. Juli auf ein reales<br />

Konzert hoffen dürfen. Neben ihm werden<br />

uns auch unter anderem Elina Garanca, Gregory<br />

Porter und (endlich!) David Garrett am<br />

Domplatz erfreuen. Nicht weit von Linz entfernt<br />

eröffnen Deep Purple und Uriah Heep<br />

am 9. Juli einen sommerlichen Konzertreigen<br />

auf der idyllischen Burg Clam, gefolgt<br />

von illustren Namen wie Pizzera & Jaus, Lionel<br />

Richie, Judas Priest, Parov Stelar, Seiler &<br />

Speer, Hubert von Goisern und der aus unter<br />

anderem Alice Cooper, Johnny Depp und<br />

Joe Perry bestehenden Supergroup Hollywood<br />

Vampires. Optimistisch gestimmt und<br />

erwartungsvoll wünsche ich Ihnen einen<br />

guten Start in ein eventreich(er)es 2021!<br />

Roberta Scheifinger<br />

• Highlights Frühjahr •<br />

Max Raabe &<br />

Palast Orchester<br />

am 10. Jänner in<br />

der Wiener<br />

Stadthalle D<br />

The Dead South<br />

Der Bluegrass-Folk aus der Prärie Kanadas<br />

klingt wie ein Grizzly auf Ecstasy<br />

16. März, Gasometer<br />

2raumwohnung<br />

Seit 20 Jahren zelebriert das Duo mit<br />

ihrem Elektropop Berlinparty pur<br />

10. März, Arena<br />

Opeth<br />

Mit ihrem aktuellen Album „In Cauda<br />

Venenum“ und The Vintage Caravan<br />

16. März, Arena<br />

Selig<br />

Mit ihrem neuen Album „Myriaden“<br />

im Gepäck<br />

28. Feber & 1. März, Linz & Wien<br />

Oliver Pocher<br />

Der Entertainer, Podcaster und Wendler-<br />

Fan mit seinem neuen Programm<br />

28. Februar, Gasometer<br />

Lola Marsh<br />

Israels coolster Pop-Export mit seinem<br />

Album „Someday Tomorrow Maybe“<br />

20. & 22. Februar, Linz & Wien<br />

Die Sterne<br />

Aus Hamburg erreicht uns das Potpourri<br />

aus Soul, Hip-Hop, Funk und Indie-Pop<br />

26. Februar, Grelle Forelle<br />

Max Herre<br />

Mit seinem vierten, überaus vielfältigem<br />

Album „Athen“ im Gepäck<br />

16. & 17. Februar, Graz & Wien<br />

The Dead Daisies<br />

Die All-Star-Band melden sich mit ihrem<br />

Album „Holy Ground“ lautstark zurück<br />

18. Februar, SIMMCity<br />

Fotos: Christian Jungwirth (Opus), Barracuda Music (FM4 Frequency), Armen Keleshian (Nova Rock), Gregor Hohenberg (Max Raabe)


Nova Rock 2021<br />

Im Zuge des Bergkarabachkonflikts zwischen den Streitkräften Armeniens und der<br />

Republik Arzach haben System of a Down mit „Protect The Land“ und „Genocidal<br />

Humanoidz“ gleich zwei neue Songs veröffentlicht, um Spendengelder für armenische<br />

Hilfsfonds zu generieren. Es ist der erste Song-Release der legendären Crossover-<br />

Metalband seit 15 Jahren, ein Album ist aber leider vorerst nicht im Gespräch, wie es<br />

heißt.Live stellen sie selbige nebst u. a. Volbeat, Muse, Billy Talent, Deichkind, Seiler<br />

& Speer, Sabaton, Bring Me The Horizon, Korn und Scooter am Nova Rock (2. bis 5.<br />

Juni) vor!<br />

FM4 Frequency 2021<br />

Ja, auch das FM4 Frequency musste dieses<br />

Jahr pausieren – die gute Nachricht ist jedoch,<br />

dass nicht nur der Termin für 2021<br />

(19. bis 21. August) bereits fixiert wurde,<br />

sondern auch zahlreiche Acts, darunter Annenmaykantereit<br />

(Foto), Raf Camora,<br />

Marshmello, Bonez MC, Die Antwoord, Ferdinand<br />

& Left Boy, Von Wegen Lisbeth, Bilderbuch,<br />

Martin Garrix, Timmy Trumpet,<br />

Yung Hurn, Antilopen Gang, Jugo Ürdens,<br />

Kytes und noch viele mehr. Also: Wir freuen<br />

uns schon aufs Plantschen in der Traisen!<br />

Opus: Opus Magnum Abschiedstournee<br />

Nach beinahe fünf Jahrzehnten Bandgeschichte verabschiedet sich die steirische Kult-<br />

Formation mit neuem Album „Opus Magnum“ und einer Abschiedstournee, die sie<br />

zwischen Juni und Dezember u. a. in Judendorf, am Picture On, im Linzer Brucknerhaus,<br />

der Wiener Stadthalle und der Oper Graz gastieren lässt.<br />

highlights<br />

| 07


Sc<br />

Bei Klassik am Dom 2021 stellt der Musiker, Ex-Soldat und Twitter-Kasperl<br />

James Blunt mit viel Wärme, Sympathie und Humor seine Entertainer-<br />

Qualitäten unter Beweis. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER<br />

In regelmäßigen Abständen<br />

taucht plötzlich, wie aus dem<br />

Nichts, ein Song auf, der den<br />

Moment so wunderschön, brutal<br />

ehrlich und treffend beschreibt,<br />

dass du einfach nicht weghören<br />

kannst. Dieser Song weckt in einem<br />

die reinste, die stärkste, die<br />

leidenschaftliche Reaktion. Man<br />

spürt plötzlich wieder, dass man<br />

am Leben ist. Weil man seine Seele<br />

spürt. „Rolling in the deep“ von<br />

Adele oder „Somebody that I used<br />

to know“ von Gotye sind gute Beispiele<br />

aus der jüngeren Vergangenheit.<br />

Auch „Need you now“<br />

von Lady Antebellum hat uns genauso<br />

verzaubert wie „White Flag“<br />

von Dido oder „Say Something“<br />

von A Great Big World & Christina<br />

Aguilera. Diese Songs trafen den<br />

Puls der Zeit und berührten von<br />

Beginn an auf eine Weise die Seele,<br />

wie sie es eben nur in diesem Moment<br />

tun konnten. Gleichzeitig<br />

wurden sie wegen dieser großen<br />

Emotionen zu zeitlosen Stücken,<br />

die sich in die Musikgeschichte<br />

eingebrannt haben. Der vielleicht<br />

größte musikalische Beweis, dass<br />

das auf den ersten Blick Unscheinbare<br />

immer noch das Wesentlichste<br />

ist, hat uns 2005 aber zweifellos<br />

der britische Schmuse-Troubadour<br />

James Blunt dargebracht: „You’re<br />

Beautiful“, die Geschichte einer<br />

Liebe, die nicht mehr sein wird,<br />

fand auf Anhieb dank sanftem und<br />

gleichzeitigem kraftvollen Gitarrenspiel<br />

und Blunts stimmlichem<br />

Konglomerat aus mutiger Verletzlichkeit<br />

und zerbrechlicher Leichtigkeit<br />

den Weg in unsere Herzen,<br />

löste dort diesen bestimmten Stich<br />

aus und bewies sich so als emotionales<br />

Hörerlebnis, das seinesgleichen<br />

sucht. Und das so voller<br />

Sehnsucht und Hoffnung zugleich<br />

ist. 16 (!) Jahre später hat Blunts<br />

bis heute größter Hit nichts von<br />

seiner Fähigkeit, ein emotionales<br />

Schleudertrauma auszulösen, eingebüßt,<br />

ist nach wie vor ganz großes<br />

und allen voran zeitloses Kino<br />

für die Ohren. Wenn Altmeister<br />

Elton John das Lied als einzig würdigen<br />

Nachfolger seines „Your<br />

Song“ (ebenfalls ein rarer akustisches<br />

Gefühls-Blockbuster) bezeichnet,<br />

darf man melancholischverträumt<br />

lächelnd voll und ganz<br />

zustimmen.<br />

Blutende Seele<br />

Nostalgie, Melancholie, Herzschmerz:<br />

Blunts Seele blutet, wenn<br />

er auf der Bühne steht, sie blutet<br />

wahrscheinlich noch mehr, wenn<br />

er seine oftmals zutiefst traurigen<br />

Songs schreibt, komponiert und<br />

im Studio mit seiner Gitarre aufnimmt.<br />

Mit minimalen Mitteln<br />

erzeugt Blunt intensivste Wirkung.<br />

Mitunter gibt’s zwar auch ein paar<br />

Happy-Peppy-Songs im musikalischen<br />

Œuvre des 46-Jährigen,<br />

aber am Ende sind’s doch seine<br />

nachdenklichen Nummern, die<br />

unser Herz und unseren Kopf<br />

gleichsam am stärksten berühren<br />

und die auch Blunt am meisten<br />

am (gequälten) Herzen liegen.<br />

„Man hört meine Ehrlichkeit. Und<br />

ehrlich zu sein ist alles, was ich<br />

kann“, sagte Blunt mal in einem<br />

Interview und fasste damit wohl<br />

unbewusst sein Erfolgskonzept zusammen.<br />

In seiner Seele lesen zu<br />

können wie in einem offenen<br />

Buch, davor scheut der Singer-<br />

Songwriter nicht nur nicht zurück,<br />

es scheint gar Therapie für ihn zu<br />

sein, denn neben seiner Familie<br />

(seit 2014 ist Blunt verheiratet und<br />

hat zwei Söhne) scheint er in seiner<br />

Gitarre den größten Halt zu finden:<br />

In „Monsters“ nimmt er öffentlich<br />

Abschied von seinem sterbenskranken<br />

Vater, im Video zu „The<br />

Fotos: Gavin Bond, Klaus Mittermayr, Gregor Hohenberg, Heike Blenk, Ami Sioux, Volker Weihbiold, Christoph Köstlin<br />

08 |


hmerz<br />

James Blunt bei Klassik<br />

am Dom Mit seinem Witz und<br />

Charme als Musiker und<br />

Entertainer fügt er sich perfekt<br />

in das musikalische Programm<br />

für die Konzertreihe im<br />

einzigartigen Open-Air-<br />

Ambiente vor dem<br />

Linzer Mariendom ein.<br />

KLASSIK AM DOM 2021<br />

Die Konzertreihe Klassik am Dom, die direkt am Linzer Domplatz<br />

und somit vor der malerischen Kulisse des Mariendoms stattfindet,<br />

mauserte sich in den vergangenen zehn Jahren zum musikalischen<br />

Höhepunkt des Sommers. Aufgrund von COVID-19 wird<br />

das zehnjährige Jubiläum mit Pauken und Trompeten 2021<br />

nachgefeiert – mit einem abwechslungsreichen Programm vom<br />

Feinsten.<br />

8. Juli: ELINA GARANCA mit Freunden und dem<br />

Symphonieorchester der Volksoper Wien; Die<br />

Mezzosopranistin versprüht mit ihrer warmen Stimme<br />

freudige Energie, tiefe Sehnsucht und Leidenschaft<br />

und zelebriert die mannigfaltigen Klangfarben, die<br />

den Sommer herbeisehnen lassen.<br />

10. Juli: JEDERMANN RELOADED<br />

SYMPHONIC der Philharmonie Salzburg<br />

mit Philipp Hochmair & Die Elektrohand<br />

Gottes; Vor genau 100 Jahren wurde „Jedermann“<br />

zum ersten Mal in Salzburg aufgeführt.<br />

Bei Klassik am Dom wird nun eine ganz spezielle<br />

Orchesterversion präsentiert.<br />

11. Juli: GREGORY PORTER & Band; Porter verfügt<br />

über eine der fesselndsten und souligsten Baritonstimmen<br />

der Gegenwart. Er schafft es, einem die<br />

Emotionen und den Geist jedes erdenklichen Songs<br />

zu vermitteln, ohne auf theatralische Tricks zurückgreifen<br />

zu müssen. Seine eingängigen Melodien<br />

gehen einem sofort ins Ohr und unter die Haut.<br />

18. Juli: KLASSIK AM DOM FOR KIDS: Karneval<br />

der Tiere mit Günther Lainer und dem<br />

Kammerorchester der Anton Bruckner Privatuniversität<br />

Linz; Das bekannteste Werk des französischen<br />

Komponisten Camille Saint-Saëns ist<br />

eine interaktive Aufführung in 14 Sätzen für Kinder.<br />

Als Erzähler fungiert der Kabarettist Günther<br />

Lainer, der mit mundartgerechten Texten das<br />

Publikum auf diese besondere Klangsafari mitnimmt.<br />

23. und 24. Juli: DAVID GARRETT & Band „Unlimited<br />

Live“; Endlich ist es so weit: Gemeinsam<br />

mit seiner Band wird David Garrett wie kein anderer<br />

Rock- und Popmusik mit Klassik zu einer mitreißenden,<br />

emotionalen, bildgewaltigen und dennoch<br />

intimen Show vereinen.<br />

28. Juli: JAMES BLUNT „Once Upon a Mind“-Tour.


Greatest“ bedankt er sich in COVID-<br />

19-Zeiten bei allen medizinischen<br />

Helfern. Den Song „1973“ widmete<br />

er dem Gründungsjahr seines Lieblingsclubs<br />

in Ibiza, in dem nicht<br />

nur kathartisch geheult, sondern<br />

auch kathartisch gesoffen wurde.<br />

Wait … whaaaat?!<br />

Singender Soldat<br />

So authentisch das Schmuse- und<br />

Schmachtfetzen-Sänger-Image von Blunt<br />

auch ist, so ist es auch nur die Hälfte der<br />

Wahrheit. Der Brite verbindet Wärme<br />

und Leiden nämlich gerne mit ganz viel<br />

– dunklem, trockenem, nicht immer jugendfreiem<br />

und vor allem selbstironischem<br />

– Humor. Ähnlich wie bei best<br />

buddy Ed Sheeran (der gemeinsam mit<br />

„Star Wars“-Ikone Carrie Fisher Taufpate<br />

von Blunts Erstgeborenem ist) sieht<br />

man bei Blunt schon aus kilometerweit<br />

Entfernung den unverhohlenen<br />

Gizzi aus den Augen<br />

rausschauen (für alle Nicht-<br />

Steirer: es sitzt ihm ein riesengroßer<br />

Schalk im Nacken). James Blunt hat viele<br />

Gesichter, ist nicht nur Balladen-Fetischist,<br />

sondern auch Ehrendoktor der<br />

Universität Bristol, (ehemaliger) Partytiger,<br />

Ex-Soldat und Twitter-Kasperl.<br />

Blunt war sechs Jahre Berufssoldat, diente<br />

im Kosovo und war 2002 sogar ehrwürdiger<br />

Sargträger bei der Beerdigung der<br />

Queen Mum. Dieser reizvolle Widerspruch<br />

und PR-Feuchttraum – nämlich:<br />

der Soldat mit den großen Gefühlen –<br />

hob Blunt von Beginn an vom Rest seiner<br />

Balladen-Kollegen ab. Anfang der Nullerjahre<br />

repräsentierte er eine neue Art<br />

von Männlichkeit: Kampfgeist und Sensibilität<br />

fanden problemlos in derselben<br />

(männlichen) Seele ihren Platz. Mehr<br />

noch: Stark war der, der sich seiner Tränen<br />

nicht schämte. Und der trotzdem<br />

in der Notlage dem bösen Widersacher<br />

die Stirn bieten konnte.<br />

10 |<br />

Humoriges Gezwitscher<br />

Der Blunt’sche Widerspruch hört aber<br />

mit dem Soldaten-Dasein nicht auf: Mit<br />

Sheeran machte er viele Nächte zum<br />

Tag, kaufte spontan ein Pub und ließ<br />

sich zum Barkeeper ausbilden. Viele seiner<br />

Musikvideos sind vollgepackt mit<br />

düsteren Metaphern, seinem größten<br />

Hit „You’re beautiful“ steht Blunt selbst<br />

am kritischsten gegenüber: Der Song sei<br />

eher „creepy als romantisch“, betont er,<br />

immerhin besingt er darin einen Stalker,<br />

der high seiner Ex-Geliebten in der U-<br />

Bahn begegnet (true story!) und sich<br />

danach aus Liebekummer eine Klippe<br />

hinunterstürzt (not true story!). Und<br />

zur Sperrstunde wird in seinem Pub<br />

eben dieser Song aufgelegt, um die Menschen<br />

zur Flucht anzuregen, grinst er.<br />

Über seinen vornehmen Akzent macht<br />

er sich gerne lustig, erzählt in Interviews<br />

schon mal Halbwahrheiten und nennt<br />

grinsend das Geheimnis seines ewigjungen<br />

Aussehens: „Alkohol!“ Diese<br />

Selbstironie, gemixt mit wunderbar trockenem<br />

Humor und Bodenständigkeit,<br />

tragen nicht nur zu Blunts Entertainer-<br />

Qualitäten auf der Bühne bei, sondern<br />

machen ihn auch zu einem der sympathischsten<br />

Sänger der Gegenwart – und<br />

zum Humor-Twitter-König! Man mag’s<br />

vielleicht nicht glauben, aber James<br />

Blunts Twitter-Account ist einer der witzigsten<br />

im Gezwitscher-Universum,<br />

regelmäßig wird hier ein Feuerwerk aus<br />

Endorphinen gezündet. Seinen Hatern<br />

nimmt er mit bemerkenswerter Uneitelkeit,<br />

Selbstbewusstsein und vor allem<br />

direkter Konfrontation den Wind aus<br />

den hasserfüllten Segeln, mittels inzwischen<br />

280 Zeichen entfernt er sich erfolgreich<br />

vom Image eines langweiligen<br />

Dauer-Depressiven. „Ich nehme<br />

mich selbst nicht zu ernst“, sagt<br />

er. Wohl deshalb ist James Blunt<br />

durch und durch beautiful.<br />

BLUNTS TWITTER-BEST-OF<br />

„Oh fuck – Ich hab euch vergessen zu sagen, dass<br />

ich ein neues Album draußen hab.“<br />

„Aber „Back to Bedlam“ verkaufte sich besser als<br />

488 von ihnen. Lol.“ (als Reaktion auf die „500<br />

Best Albums of all Time“-Liste von Rolling Stones,<br />

auf der James Blunt nicht berücksichtigt wurde)<br />

„Wenn Ihr dachtet, dass 2016 schlecht war – ich<br />

veröffentliche 2017 ein neues Album.“<br />

„Mein Wochenende ist furchtbar, ein Typ hat mich<br />

gefragt, ob ich James Blunt sei?!“ – „Meines auch<br />

und sogar schlimmer. Ich habe realisiert, ich bin<br />

es!“<br />

„Fuck you, James Blunt!“ – „Tut mir leid, aber du<br />

musst dich in der Schlange hinten anstellen.“<br />

„Keine Sorge, wenigstens denkt James Blunt, du<br />

wärst beautiful.“ – „Ich schwöre: Tu ich nicht.“<br />

„Oh Gott, wer hat zugelassen, dass James Blunt<br />

ein neues Album veröffentlicht?“ – „Dein Gott<br />

kann dich nicht hören. Er lauscht gerade Track 3.“<br />

„Ich habe nie verstanden, wieso James Blunt die<br />

Notwendigkeit verspürt, sich im Musikvideo auszuziehen.“<br />

– „Würdest du auch, wenn deiner so<br />

groß wäre.“<br />

„Alles Gute für mich. 27 Jahre alt ... in Spice Girls<br />

Jahren.“<br />

Twitter: @JamesBlunt


DER GESCHENK-<br />

GUTSCHEIN<br />

FÜR JEDE GELEGENHEIT


Ina Müller & Band<br />

„55“ heißt das aktuelle Album von<br />

Ina Müller. Das Wort „Zahl“ und nicht<br />

„Alter“ ist bewusst gewählt, denn<br />

es geht hier vorrangig um die Frage,<br />

wie viele Herzen in ihrer Brust schlagen.<br />

Wie viele verschiedene Ina<br />

Müllers in der einen, der absoluten,<br />

der ultimativen Ina Müller wohnen.<br />

Viele davon haben wir über die Jahre<br />

kennenlernen dürfen – laut und in<br />

Zwischentönen – auf ihrem neuen<br />

Album stellt sie uns nun 12 neue vor,<br />

die am 12. und 13. November 2022<br />

(!) auch in der Wiener Stadthalle F<br />

zu Wort kommen …<br />

Limp Bizkit<br />

Ob Skate- oder Snowboarder, seit Mitte der<br />

Neunziger kann niemand an der Band von<br />

Tattookünstler und Frontman Fred Durst<br />

vorbei gehen. Entdeckt wurden Limp Bizkit<br />

übrigens damals von Korn-Basser Fieldy,<br />

der sich mal eben ein neues Peckerl holen<br />

wollte und bei diesem Anlass gleich auch<br />

ein Demotape in die Hand gedrückt bekam<br />

… Der Rest ist, wie es so schön heißt,<br />

Geschichte – eine Geschichte, die zwischen<br />

Hip-Hop und Hardcore changierend am<br />

2. August im Gasometer gefeiert wird!<br />

Yungblud: Life On Mars<br />

Der in Yorkshire geborene Singer/Songwriter<br />

und Multiinstrumentalist Yungblud gastiert im<br />

Rahmen seiner „Life on Mars“-Tour am 5.<br />

November im Gasometer und verspricht „eine<br />

doppelte Ladung an Energie, Emotionen und<br />

Leidenschaft“. Kein Wunder: Auch Yungblud<br />

war nun fast ein Jahr „eingesperrt“ und sein<br />

ADHS braucht nun Zündstoff, um ihn in Brand<br />

zu setzen … Einstweilen kann man die Wartezeit<br />

mit seinem zweiten, als Coming-of-Age-Werk<br />

beschriebenen Album, das treffend mit „Weird!“<br />

betitelt ist, überbrücken!<br />

12 | highlights


Fotos: Barracuda Music (Limp Bizkit, Ina Müller), Holiday On Ice Productions (Holiday On Ice), Otto Sibera (MVM), Katrin Nusterer (Cornelius Obonya), konopix (Thommy Ten & Amelie Van Tass), Show Factory (Cavalluna), Roland Rudolph (Elina Garanca), Haris Nukem (Yungblud)<br />

Cornelius Obonya: Liebe soll sein!<br />

Cornelius Obonya und das Ensemble<br />

Wild begeben sich am 11. Februar im<br />

Festspielhaus St. Pölten auf Streifzug<br />

durch die Welt der Liebe, fündig werden<br />

sie in literarischen wie klanglichen<br />

Bekenntnissen pulsierender Herzen<br />

von Boccaccio und Dante über Christine<br />

Lavant und Ingeborg Bachmann<br />

bis Gabriel Fauré und Christoph Willibald<br />

Gluck. Das volle Saisonprogramm<br />

finden Sie auf festspielhaus.at!<br />

Stella Jones & Band feat. Eric<br />

Papilaya<br />

Der 14. Tullnerfelder Advent wird<br />

am Samstag, den 28. November mit<br />

dem Jubiläum „20 Jahre Stella Jones,<br />

Gospel in Österreich“ im Berghotel<br />

Tulbingerkogel gestartet. Viele<br />

bekannte Melodien werden die<br />

Besucher begeistern, als Stargast<br />

erwarten wir Eric Papilaya! Beim 19.<br />

Tullnerfelder Neujahrskonzert, das<br />

am 5. Jänner ebenfalls im Berghotel<br />

Tulbingerkogel über die Bühne geht,<br />

freuen wir uns auf Prof. Günter Seifert<br />

mit seinem Quartett „Die Wiener“,<br />

Katharina Engelbrecht und Rebecca<br />

Neslen.<br />

Holiday On Ice: Supernova<br />

Im Jänner wäre es wieder so weit, da würde Holiday On Ice mit neuer Show in Wien und<br />

Innsbruck eine „Reise zu den Sternen“ kredenzen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie<br />

muss jedoch ein Jahr ausgesetzt werden, und so wird erst im Jänner 2022 die energiegeladene<br />

Eisshow zu einem farbenprächtigen Winterfest im ewigen Eis laden.<br />

Thommy Ten & Amélie van Tass<br />

kehren ab Ende Jänner mit ihrer neuen<br />

Show „Zweifach zauberhaft“ zurückpräsentieren<br />

ihre mentalmagischen<br />

Fähigkeiten noch spektakulärer und<br />

atemberaubender!<br />

Cavalluna<br />

Kommenden Juni kommen Wien, Graz<br />

und Salzburg beim neuen Programm<br />

der beliebten Pferdeshow, „Legende<br />

der Wüste“, in den Genuss von Reitkunst,<br />

Akrobatik, Tanz und Musik.<br />

Elina Garanca<br />

Gleich an drei außergewöhnlichen<br />

Orten hat man kommenden Sommer<br />

die Möglichkeit, die Mezzosopranistin<br />

zu erleben: Bei Klassik am Dom, Klassik<br />

unter Sternen und Klassik in den Alpen.


Das ist Unterhaltung fü<br />

ür die ganze Familie.<br />

Hol dir zu Weihnachten aktue<br />

elle Blockbuster, exklusive<br />

Sky Originals, internationale<br />

Top-Serien und Netflix.<br />

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einmalig Aktivie rungsgebühr iHv. € 29,–. Das Sky Entertainment ent Plus Paket umfasst den Zugang zu Netflix Standard<br />

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dem Sky Q Recei iver muss der Receiver mit dem Internet verbunden sein. Aktion gilt bis 31.12.2020 und nur für private<br />

Neukunden, nich ht verfügbar bei TV-Empfang via T-Mobile (M<br />

agenta), variiert bei Kabelnetzen (Programmangebot, angebot,<br />

Empfangbarkeit) ). © sky.at/bildnachweis


So sind wir, nicht?<br />

„Der Herr Karl“ ist ein Stück österreichischer<br />

Kulturgeschichte. Sechs Jahrzehnte<br />

nach seiner Uraufführung hat<br />

der einstündige Monolog nichts von<br />

seiner Kraft verloren. Kabarettist<br />

Andreas Vitásek löst sich vorsichtig<br />

von Original-Darsteller<br />

Helmut Qualtinger, setzt aber<br />

selbstbewusst auf die genuine<br />

Qualität des zeitlosen Dokuments.<br />

TEXT: HANNES KROPIK<br />

Die Erstausstrahlung im<br />

Österreichischen Fernsehen<br />

im November 1961 löste<br />

einen beispiellosen Proteststurm tiefbetroffener<br />

Patrioten aus: In dem Einpersonenstück<br />

„Der Herr Karl“ aus der<br />

Feder der Satiriker Carl Merz und Helmut<br />

Qualitinger schlüpfte der geniale<br />

Menschendarsteller Qualtinger, damals<br />

33, selbst in den Arbeitsmantel<br />

eines etwa 60-jährigen Lagerarbeiters<br />

in einem Wiener Feinkostladen. Das<br />

Porträt des bornierten, wehleidigen<br />

und selbstgefälligen Wendehalses, der<br />

sich den bequemsten Weg durch die<br />

Wirrnisse der heimischen Geschichte<br />

gesucht hatte, ist noch heute bedrückend<br />

aktuell – wie Kabarettist<br />

Andreas Vitásek, 64, in seiner Vorstellungsreihe<br />

beweist.<br />

Warum ist die Figur des Herrn Karl<br />

immer noch so stimmig? Was haben<br />

16 |<br />

Merz/Qualtinger vor rund 60 Jahren<br />

in diesen Text verpackt, dass er letztendlich<br />

so zeitlos „funktioniert“?<br />

Carl Merz und Helmut Qualtinger ist<br />

es gelungen, ein perfektes Solostück<br />

zu bauen, in dem sie die Biografie<br />

eines charakterlich fragwürdigen Einzelgängers<br />

in einen wichtigen Abschnitt<br />

der Geschichte Österreichs<br />

einwebten. Außerdem dürfte der<br />

Typus des Mitläufers und Profiteurs<br />

wohl eine zeitlose Erscheinung der<br />

Spezies Mensch sein. Ich würde das<br />

gar nicht unbedingt auf Österreich<br />

beschränken. Obwohl …<br />

Was hat dich inspiriert, diesen großen<br />

Monolog gerade jetzt auf die<br />

Bühne zu bringen?<br />

Bei der Arbeit an meinem letzten<br />

Soloprogramm „Austrophobia“ habe<br />

ich mich auf die Suche nach der österreichischen<br />

Seele begeben. Und da<br />

kommt man am Herrn Karl nicht vor-


Foto: Jan Frankl<br />

bei. Das Stück hat mich nicht mehr losgelassen<br />

und so war es für mich die logische<br />

Fortsetzung meiner Arbeit.<br />

Helmut Qualtinger ist im Herrn<br />

Karl natürlich allgegenwärtig. Wie<br />

macht man so eine Figur zu seiner<br />

eigenen?<br />

Mir wurde sehr früh klar, dass ich das<br />

Stück vom übermächtigen Darsteller<br />

Qualtinger lösen musste und für<br />

mich eine eigene Spielart finden<br />

muss. Dass das geklappt hat, spricht<br />

für die genuine Qualität des Textes.<br />

Wie viel Selbstvertrauen braucht es,<br />

um in eine so eindeutig mit einem<br />

anderen Schauspieler verknüpfte<br />

Rolle zu schlüpfen?<br />

Na ja, es hat schon eine sportliche<br />

Seite gehabt, die mich gereizt hat.<br />

Aber wie gesagt, ich habe dem tollen<br />

Text vertraut und auch viel Persönliches<br />

in der Figur gefunden. Sozusagen<br />

meinen eigenen Herrn Karl.<br />

Du hast ja eine grundsolide Ausbildung<br />

als Schauspieler und Pantomime<br />

und es hat den Eindruck, dass<br />

du mehr mit Mimik und Gestik arbeitest,<br />

als es Qualtinger getan hat.<br />

Ist das deine Möglichkeit, die Figur<br />

eine Spur anders anzulegen?<br />

So bewusst habe ich das jetzt gar<br />

nicht eingesetzt. Ich spiele halt die<br />

Figur mit meinen darstellerischen<br />

Mitteln, die natürlich noch von meiner<br />

Vergangenheit als Pantomime geprägt<br />

sind.<br />

War Qualtinger am Beginn deiner<br />

Karriere eigentlich ein Vorbild? Und<br />

hast du ihn je persönlich kennengelernt?<br />

Ich habe ihn bewusst zweimal gesehen.<br />

Einmal noch als Schüler im Café<br />

Wortner im 4. Bezirk, damals mein<br />

Schul- und Stammcafé. Er ist draußen<br />

beim Engelsbrunnen gesessen<br />

und hat Zeitung gelesen. Ich habe<br />

mich leider nicht getraut, ihn anzusprechen.<br />

Das zweite Mal im Kino bei<br />

einer Vorführung der restaurierten<br />

Fassung von „Im Westen nichts<br />

Neues“. Als der Saal dunkel wurde,<br />

hat der Billeteur einen Sessel hereingetragen<br />

und neben die Sitzreihe gestellt,<br />

in der ich gesessen bin. Dann<br />

kam der schon sehr gewichtige Qualtinger<br />

und sah sich den Film an, um<br />

vor dem Ende im Schutz der Dunkelheit<br />

das Kino wieder zu verlassen.<br />

Mein Eindruck war, es ist besser, ihn<br />

nicht anzusprechen und wenn, dann<br />

sollte man sich vorher gut überlegen,<br />

wie man es anlegt.<br />

Du bleibst sehr nah am Originaltext,<br />

hast dir aber kleine Aktualisierungen<br />

erlaubt. Der Herr Karl sagt<br />

„von mir aus brauchert’s ka Theater<br />

geben, ka Kino …“, du fügst noch<br />

das Kabarett hinzu. Weil wir in<br />

einer Zeit leben, in der ernsthaft<br />

diskutiert wird, ob Kunst und Kultur<br />

systemrelevant sind?<br />

Die Frage nach der Wichtigkeit von<br />

Kunst und Kultur in Zeiten der Pandemie<br />

beschäftigt nicht nur die<br />

Künstler. Meine einfache Antwort ist:<br />

Zum Überleben braucht man keine<br />

Kunst. Zum Miteinanderleben aber<br />

sehr wohl.<br />

Auf welcher Seite stünde Herr Karl<br />

heute in Bezug auf Corona-Maßnahmen?<br />

Wäre er ein „Corona-<br />

Leugner“? Immerhin haben ihn<br />

Merz/Qualtinger schon vor 60 Jahren<br />

sagen lassen: „I war ja immer<br />

kritisch. Ich hab’ immer alles durchschaut.“<br />

Ich denke, da er im Grunde ein<br />

ängstlicher und hypochondrischer<br />

Typ ist, würde er alle Anweisungen<br />

brav befolgen. Nach der ersten<br />

Flasche Wein würde er wohl drauf<br />

pfeifen.<br />

Bundespräsident Van der Bellen hat<br />

2019 über H.-C. Strache und dessen<br />

Ibiza-Performance gesagt: „So sind<br />

wir nicht“. Aber sind „wir“ so wie<br />

der Herr Karl?<br />

Ich glaube, wir sind nicht der Herr<br />

Karl, aber wir sind seine Kinder. Wir<br />

tragen seine Gene in uns. Also sollten<br />

wir aufpassen.<br />

Nach Ende der Vorstellung läuft wohl<br />

nicht ganz zufällig Bob Dylans<br />

„Things Have Changed“. Was hat sich<br />

denn im Wesentlichen geändert?<br />

Es freut mich, dass meine kleine versteckte<br />

Botschaft wahrgenommen<br />

wurde. Ja, die Dinge haben sich geändert,<br />

so viel steht fest. Ob zum Guten<br />

oder zum Schlechten, darauf gibt<br />

Bob Dylan aber keine Antwort.<br />

Herr Karl sagt über die jungen Menschen:<br />

„Sie wissen ja nicht, was<br />

Fröhlichkeit war, echte Heiterkeit“.<br />

Mittlerweile bist du selbst etwa im<br />

Alter des fiktiven Herrn Karl: Teilst<br />

du seine Einschätzung in Bezug auf<br />

die Jugend?<br />

Im Rückblick wird immer viel verklärt.<br />

Ich beneide die Jugendlichen<br />

nicht, die Zeiten sind schwierig. Aber<br />

ich glaube dennoch, dass die Jugend<br />

heute mehr Chancen hat, ein geglücktes<br />

Leben zu führen, als zu meiner<br />

Zeit. Das hoffe ich jedenfalls für<br />

die nächste Generation.<br />

n Andreas Vitásek spielt „Der Herr Karl“<br />

laufend im Wiener Rabenhof Theater,<br />

„Austrophobia“ ebenfalls laufend, u. a. im<br />

Wiener Stadtsaal, im Theater Akzent und<br />

im Orpheum Wien.<br />

| 17


Jungbrunnen<br />

Dresscode: Bademantel. Und schon steht die Zeit still – Thermen sind<br />

beileibe kein Seniorenhort mehr, sondern dienen sogar der unermüdlich<br />

emsigen Generation als Balance zur Unrast des Alltags. Mit der<br />

Wellcard finden Sie Zuflucht in über 500 Thermen, Day Spas und<br />

Wellnesshotels in neun Ländern. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

Es gab Zeiten, in denen das Reisen<br />

vornehmlich der Bildung diente:<br />

Oscar Wildes Umtriebigkeit förderte<br />

angeblich die „Veredelung des<br />

Geistes“, Johann Wolfgang von Goethe<br />

wollte aus Italien „etwas in der Seele“<br />

nach Hause retten, „was immer wachsend<br />

sich vermehrt“. Doch: Tempi passati.<br />

Längst kann man gar nicht genug des<br />

körperlichen Wohls haben, seit die Wellness-Welle<br />

rollt, kommt neben Bauch,<br />

Beine und Po vor allem die „Work-Life-Balance“<br />

und damit die Seele groß<br />

raus: „Der Leib ist nicht länger der lästige<br />

,Bruder Esel‘ (Luther), sondern ein<br />

verwöhntes Kätzchen, das gehätschelt<br />

werden will, und zwar so oft wie möglich“,<br />

schreibt Dieter Richter im „Jahrbuch<br />

für Reise- und Tourismusforschung“.<br />

In Deutschlands Süden versprechen<br />

Zirbenpackungen auf der<br />

Schwebeliege höchstes Wohlgefühl,<br />

Schönheitsbehandlungen inmitten der<br />

Landschaft von Rioja schwören auf spanischen<br />

Wein. In Jordanien wird zwischen<br />

Wasserfällen entspannt, auf Sri<br />

Lanka gibt’s Ayurveda-Kuren und auf<br />

den Malediven verjüngende Como<br />

Shambhala-Massagen.<br />

Doch bekanntlich muss man nicht ausschließlich<br />

in die Ferne – in demnach<br />

18 |<br />

in schon naturgemäß esoterisch anhei -<br />

melnde Gefilde – schweifen; oftmals<br />

reicht bereits ein kurzer Ausbruch aus<br />

dem Alltag, hinein in die nahe liegenden<br />

Wellness-Tempel, um den anthropomorphen<br />

Akkumulator wieder in Gang<br />

zu bringen und die somatischen Ketten<br />

und Zahnräder zu ölen.<br />

Die Wellcard: für Körper und Geist<br />

Mit der Wellcard etwa kann man aktuell<br />

in über 500 Thermen, Day Spas und<br />

Wellnesshotels in neun Ländern – neben<br />

Österreich in Deutschland, Italien,<br />

Ungarn, Luxenburg, der Slowakei, Slowenien,<br />

in Tschechien und Ungarn –<br />

die Seele baumeln lassen! Da Ihnen bei<br />

dieser riesigen Auswahl an Wohlfühloasen<br />

zumindest eine Pein bei all den<br />

Glücksgefühlen noch bleibt, nämlich<br />

die Qual der Wahl, hält die Wellcard<br />

nebst ihrer allumfassenden Flexibilität<br />

und Fülle an verlockenden Angeboten<br />

noch einen weiteren Benefit<br />

bereit: Bei jeder Wiederaufladung erhalten<br />

sie 10 % des Aufladewertes geschenkt.<br />

DIE WELLCARD<br />

Österreichs beliebtester Wellnessgutschein ist<br />

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über 200 aus Österreich. Jahr für Jahr stoßen<br />

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Die WellCard ist 30 Jahre gültig und mit jedem<br />

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Der Gutschein eignet sich mit verschiedenen<br />

Geschenkverpackungen und persönlichen Grußbotschaften<br />

natürlich auch als perfektes Präsent.<br />

Die Wellcard erhalten Sie auf wellcard.at und<br />

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Foto: Semtainment


REDAKTION: STEFAN BAUMGARTNER<br />

Infos & Teilnahmebedingungen zu<br />

den Gewinnspielen finden Sie unter<br />

www.ticketmagazin.com<br />

(!ticket Gewinnspiele<br />

Dezember/Jänner 2020/21).<br />

Fotos: Deen van Meer (CATS), BAHLSEN (Bahlsen), Sennheiser (Sennheiser), Hersteller<br />

Musik hören, wie sie wirklich ist:<br />

der HD 560S von Sennheiser<br />

Der HD 560S ist maßgeschneidert für alle, die eine Melodie in all ihren Details<br />

verstehen wollen, vom Aufnahmestudio bis zur Audiodatei: Handelsübliche<br />

Kopfhörer liefern aufgrund ihres angepassten Klangbildes eine technische<br />

Interpretation des jeweiligen Songs. Der HD 560S hingegen zeigt, wie ein Titel<br />

tatsächlich klingt. Seine offenen Ohrmuscheln ermöglichen eine natürliche<br />

Ausbreitung der Schallwellen. Die angewinkelten Schallwandler erzeugen,<br />

ähnlich wie in einem sorgfältig eingerichteten Tonstudio,<br />

eine optimale Hörposition. Mit einem Frequenzgang von<br />

6 Hz – 38 kHz gibt der HD 560S den <strong>gesamt</strong>en<br />

Frequenzbereich linear und signalgetreu bis in die tieferen<br />

Bässe wieder. Gleichzeitig bieten eine hohe Empfindlichkeit<br />

von 110 dB/1V und ein außergewöhnlich niedriger<br />

Klirrfaktor (< 0,05 % bei 90 dB) eine ausdrucksstarke<br />

Dynamik und Klarheit, selbst bei hohem Schalldruck.<br />

Für ausgedehnte Hörsitzungen sind Kopfhörer<br />

erforderlich, die bequem sind oder – besser noch<br />

– sich anfühlen, als wären sie gar nicht da. Das<br />

ultraleichte Gehäuse des HD 560S sorgt für<br />

ungestörten Hörgenuss. Das offene, ohrumschließende<br />

Design ermöglicht nicht nur<br />

natürlichen Klang – die belüftete Ohrmuschel<br />

bleibt kühl und berührt die Ohren des Trägers<br />

nicht einmal. Die Velours-Ohrpolster umschließen<br />

das Ohr vollständig und ermöglichen damit ein<br />

angenehmes Langzeit-Hören.<br />

Der Sennheiser HD 560S ist um 199 EUR (UVP)<br />

im Fachhandel erhältlich. Wir verlosen ein Stück.<br />

Mit BAHLSEN die gemeinsamen<br />

Momente zelebrieren<br />

Die kalte Jahreszeit lässt die goldenen Herbsttage langsam<br />

hinter sich und man macht es sich zu Hause so richtig gemütlich.<br />

Es ist die Zeit der Liebe, der Familie und des Heimkommens.<br />

Dabei dürfen die BAHLSEN Winterfreuden natürlich nicht<br />

fehlen. Neben klassischen Lebkuchen-Lieblingen wie Contessa<br />

und Akora oder dem würzigen Spekulatius können wir uns<br />

in diesem Jahr endlich wieder auf die<br />

beliebten schokolierten Lebkuchen „Herzen<br />

und Sterne“ sowie die fein-nussigen Kipferl<br />

freuen. Die diesjährige BAHLSEN Weihnachtsdose<br />

zeigt diese gemütlichen,<br />

gemeinsamen Momente mit dem emotionalen<br />

Motiv „Heimkommen“. Ob raffinierte Lebkuchenkreationen<br />

oder saftige Zimtsterne, ob mit edelherber oder Vollmilchschokolade<br />

– im festlichen Gewand verpackt lässt die BAHLSEN Weihnachtsdose<br />

Genießer- und Sammlerherzen auch in diesem Jahr höherschlagen.<br />

Mehr Informationen finden Sie auf www.bahlsen.at. Wir verlosen<br />

6 BAHLSEN-Winterfreuden-Kekspakete.<br />

GEWINN<br />

SPIEL<br />

GEWINN<br />

SPIEL<br />

CATS – Ein weltweites<br />

Musical-Phänomen in<br />

Wien<br />

Bisher haben über 73 Millionen<br />

Menschen in 30 Ländern und 16<br />

Sprachen das außergewöhnlich faszinierende<br />

Musical CATS gesehen. Erleben<br />

auch Sie, wie sich die Jellicle-Katzen<br />

rund um Mr. Mistoffelees, Rum Tum Tugger<br />

oder Victoria im Mondlicht zum jährlichen<br />

Jellicle-Ball versammeln, ihre Geschichten<br />

erzählen und um das Geschenk eines zweiten<br />

Lebens wetteifern. Atemberaubende Choreografien,<br />

spektakuläre Kostüme, ein fantastisches Bühnenbild und der emotionale Welthit<br />

„Memory“ („Erinnerung“) der Katzen-Diva Grizabella machen diesen Abend<br />

unvergesslich. Ein magischer Theaterabend im Ronacher für die <strong>gesamt</strong>e Familie.<br />

Jetzt Vorfreude schenken und die besten Tickets sichern!<br />

Mautner Markhof, Nuri, Seeberger und<br />

Tabasco wünschen guten Rutsch!<br />

Mautner Markhof startet frisch in das neue Jahr und setzt mit dem<br />

innovativen Bio-Apfelessig einen neuen Essigtrend: Dank seiner<br />

schonenden Herstellung ist er reich an Essigsäurebakterien. Zur kommenden<br />

Fastenzeit ist der unpasteurisierte Bio-Apfelessig der optimale<br />

Begleiter, denn die natürlichen Essigsäurebakterien stärken die<br />

Darmflora und das Immunsystem.<br />

Die Kultsardinen von Nuri werden<br />

bereits seit Generation fangfrisch<br />

und mit viel Liebe in Handarbeit in<br />

Portugal verarbeitet. Die „Nuri Sardinen<br />

in scharf gewürztem Olivenöl“ überzeugen mit<br />

ihrem kräftigen Aroma.<br />

Früher als „Heißhungerattacken“ abgetan, wandeln<br />

sich Snacks zu wertvollen Mini-Mahlzeiten. Dabei spielen gerade Nüsse, geröstete<br />

Hülsenfrüchte, Samen und Trockenfrüchte eine besondere Rolle. Seeberger<br />

wird diesen Wünschen gerecht und präsentiert die neue<br />

Produktserie Snack2go. Die drei Sorten eignen sich, auch<br />

wegen der kleineren Verpackungsgrößen, hervorragend<br />

als Snack für einen gemütlichen Nachmittag, als<br />

kleine Stärkung während einer Wanderung oder<br />

einfach für den knackigen Genuss zwischendurch.<br />

Hergestellt aus natürlichen Zutaten reift die<br />

TABASCO® Original Red Pepper Sauce bis zu drei<br />

Jahren in Eichenfässern. 1868 von Edward McIlhenny<br />

aus reifen Chilischoten, Weingeistessig und Salz<br />

kreiert, gilt die würzig-scharfe „TABASCO Pepper<br />

Sauce“ weltweit als Inbegriff für aromatische Schärfe.<br />

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Und sie wird noch heute auf dem Familienanwesen<br />

Avery Island in Louisiana produziert und abgefüllt. Die<br />

TABASCO® Original Red Pepper Sauce passt zu einer<br />

Vielzahl von Gerichten, von Pizza bis hin zu scharfen<br />

Drinks.<br />

Die Produkte sind auch im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Wir<br />

verlosen einen prall gefüllten Silvester-Geschenkekorb!<br />

| 19


Es wird weite<br />

Von wegen Katzenjammer: Auch 2021 dürfen wir wieder<br />

mit Grizabella, Rum Tum Tugger und Alt Deuteronimus<br />

den Jellicle Ball feiern, diesmal unter besonderen<br />

Sicherheitsvorkehrungen. Der Magie tut dies keinen<br />

Abbruch – denn die Liebesbeziehung zwischen<br />

Österreich und „Cats“ kann auch Corona nicht<br />

zerstören. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER<br />

war nicht gerade<br />

mit positiven<br />

Schlagzeilen ge-<br />

20 |<br />

2020<br />

segnet. Deshalb freuen wir uns umso mehr,<br />

dass die Vereinigten Bühnen Wien im September<br />

die Musical-Saison 2020/21 gestartet<br />

haben – und das mit einem lauten Miau:<br />

Das legendäre Kultmusical „Cats“ von Andrew<br />

Lloyd Webber ist aufgrund des großen<br />

Publikumserfolgs auch in der neuen Spielzeit<br />

auf der Bühne des Ronacher zu sehen.<br />

Heißt: Es wird wieder miaut, gekratzt, geschnurrt<br />

und vor allem ganz viel gesungen<br />

und getanzt. „Cats“ ist wie kein anderes<br />

Musical bis zur Perfektion vereinte Kunst<br />

mit Kommerz, ist Eskapismus auf Schwindelniveau,<br />

ist ein mit kindlicher Leichtigkeit<br />

bestechendes Gesamtkunstwerk aus Tanz,<br />

Magie und Mystik. Eine Pop-Extravaganza.<br />

Eine Allegorie des menschlichen Lebens,<br />

wie sie nur Katzen darstellen können.<br />

Deutschsprachige Erstaufführung<br />

Und: Es ist ein Musical-Phänomen, das<br />

mit Wien „seit Ewigkeiten eine ganz besondere<br />

Liebesbeziehung“ verbindet, so<br />

Christian Struppeck, Musical-Intendant<br />

der VBW. Die deutschsprachige Erstaufführung<br />

(da war Österreich tatsächlich mal<br />

schneller als Deutschland, womit „Cats“<br />

quasi das Córdoba unter Musical-Fans ist,<br />

nur um einiges campier) fand am 24. September<br />

1983 um 19.30 Uhr im Theater an<br />

der Wien statt, als Schirmherr der singenden<br />

Katzen fungierte damals kein Geringerer<br />

als Peter Weck. Das Schauspiel-Urgestein<br />

und damaliger Generalintendant der VBW<br />

holte trotz Widerstand innerhalb der heimischen<br />

Musical-Szene die singenden Katzen<br />

nach Wien, nachdem er bei der „Cats“-<br />

Welturaufführung in London „wie vom<br />

Blitz getroffen“ war. „Es kam immer wieder<br />

zu schlechten Stimmungen“, erinnert sich<br />

Weck. „Natürlich nur so lange, bis alle<br />

das Resultat sahen und sich der<br />

Erfolg einstellte!“<br />

Alles neu<br />

Bis es so weit war, war<br />

harte Arbeit angesagt,<br />

denn das Musical 1:1 aus<br />

London zu übernehmen,<br />

das war Wecks Sache<br />

nicht. Die Songtexte mussten<br />

ins Deutsche übersetzt<br />

werden, „Mungojerrie<br />

und Rumpleteazer“ wurde<br />

modernisiert, Mistoffelees<br />

zur reinen Tanzrolle ohne Text umgeschrieben.<br />

Und: Anstatt inmitten des<br />

Publikums, wie es in London der Fall<br />

war, tanzten und rockten die Katzen<br />

erstmals auf einer typischen Theaterbühne.<br />

Weck: „Ich dachte mir:


Fotos: VBW Stefanie J. Steindl, Deen van Meer<br />

Emotionale Verbindung<br />

2019 war es Christian Struppeck, der Grizabella<br />

und Co. wieder in ihre deutschsprachige<br />

Heimat zurückholte. „,Cats‘<br />

gilt bis heute als Meilenstein in der Geschichte<br />

des Musiktheaters und hat<br />

die Welt des Musicals grundlegend<br />

verändert“, ist er überzeugt. Weltweit<br />

haben bisher über 73 Mil-<br />

r miaut!<br />

Entweder brechen wir mit diesem Musical<br />

total ein oder wir haben einen durchschlagenden<br />

Erfolg. Gott sei Dank ist Letzteres<br />

eingetreten.“ Schon nach der Premiere waren<br />

die Wiener vom Katzenfieber gepackt,<br />

der erste Besuch des Jellicle Ball wurde mit<br />

20-minütigen Standing Ovations bedacht<br />

– was auch am tollen Cast gelegen haben<br />

dürfte: In der deutschsprachigen Erstaufführung<br />

waren spätere Musical-Größen<br />

wie Angelika Milster, Ute Lemper, Steve<br />

Barton und Michel Howe zu sehen.<br />

Gigantische sieben Jahre lang begeisterte<br />

lionen Menschen in 30 Ländern und 16<br />

Sprachen dieses außergewöhnlich faszinierende<br />

Musical gesehen – für Struppeck<br />

keine Überraschung: Denn so exzentrisch<br />

diese Katzen-Welt auch erscheinen mag,<br />

so sehr kann sich jeder in ihr wiederfinden:<br />

„Es werden universelle Themen angesprochen,<br />

die jeden Menschen seit jeher berühren,<br />

zum Beispiel die Liebe, der Tod<br />

und die Unsterblichkeit. Solche Themen<br />

stellen eine innere emotionale Verbindung<br />

zum Publikum her.“ Bei der aktuellen Version,<br />

die im Ronacher seit September nach<br />

„Cats“ im monatelanger Spielpause – und vorbehaltlich<br />

Theater an<br />

weiterer coronabedingter Unter-<br />

der Wien sowie<br />

im damals<br />

neu renovierten Ronacher – ohne Unterbrechung!<br />

Ins<strong>gesamt</strong> erklang „Memory“<br />

in Wien 205-mal, 2.161.000 Besucher wurden<br />

gezählt. Der dazugehörige Soundtrack<br />

wurde hierzulande mit Dreifach-Platin<br />

ausgezeichnet. Österreich hatte aber immer<br />

noch nicht genug: Neuadaptionen folgten<br />

brechungen – endlich wieder zubewundern<br />

ist, handelt es sich um eine behutsam adaptierte<br />

und an die modernen Seh- und Hörgewohnheiten<br />

angepasste Neufassung der<br />

Originalproduktion in deutscher Sprache.<br />

Als Regisseur fungiert niemand Geringeres<br />

als Sir Trevor Nunn, der auch schon für<br />

die Uraufführung in London verantwortlich<br />

zeichnete.<br />

in Wien 1995, 2012 und eben 2019, jeweils<br />

mit großem Erfolg.<br />

Die Katzen tanzen wieder<br />

Die VBW zeigen das weltberühmte<br />

Musical in einer neuen Version der<br />

Originalproduktion in deutscher<br />

Sprache im Ronacher. Die Dauer<br />

der Vorstellung beträgt etwa 2<br />

Stunden und 40 Minuten.<br />

Sicherheit geht vor<br />

„Wir stehen für Musiktheater auf höchstem<br />

Niveau“, fasst Struppeck das Erfolgsrezept<br />

der VBW zusammen. „Als Österreichs<br />

größter Kulturbetrieb möchten wir unseren<br />

ZuseherInnen Musical-Produktionen zeigen,<br />

die sie so sonst nicht zu sehen bekommen.“<br />

Daran soll – und darf – sich auch in<br />

Krisenzeiten nichts ändern: „Die Situation<br />

in den letzten Monaten war oft schwierig,<br />

dennoch haben wir stets nach vorne geblickt“,<br />

so Struppeck. „Wir eröffneten als<br />

eines der ersten Musicalhäuser weltweit die<br />

von uns allen so sehnsüchtig erwartete neue<br />

Musical-Saison.“ Trotzdem steht Gesundheit<br />

natürlich an erster Stelle – weshalb die<br />

ELISABETH IN SCHÖNBRUNN<br />

Das einzige Musical, das in Österreichs Bühnengeschichte<br />

noch erfolgreicher ist als „Cats“, ist<br />

„Elisabeth“. Das imposante, pompöse und fesselnde<br />

Musicaldrama rund um die österreichische<br />

Kaiserin geht als konzertante Open-Air-Aufführung<br />

2021 in die nächste Runde: Am 1., 2. und 3. Juli<br />

wird erneut vor Originalkulisse, nämlich im<br />

Ehrenhof des Schlosses Schönbrunn, und begleitet<br />

vom Orchester der VBW geliebt, gelitten und<br />

gesungen. Als Sisi rührt Maya Hakvoort zu Tränen,<br />

als Tod fasziniert Mark Seibert. Ein unvergessliches<br />

Konzerterlebnis der Extraklasse!<br />

VBW für alle ihre Häuser gemeinsam mit<br />

GesundheitsexpertInnen und in enger Abstimmung<br />

mit den anderen Wiener Theatern<br />

ein umfassendes Präventionskonzept<br />

erarbeitet hat: Für die Bereiche Vorderund<br />

Hinterhaus wurden spezielle Sicherheitsmaßnahmen<br />

getroffen. Unter anderem<br />

lenkt ein farblich markiertes Leitsystem die<br />

Publikumsströme, um Menschenansammlungen<br />

zu vermeiden. Die Mund-Nasenschutzpflicht<br />

gilt im <strong>gesamt</strong>en Theater,<br />

durch eine neue Sitzordnung wird der erforderliche<br />

Mindestabstand unter den Zuschauern<br />

auch im Saal eingehalten. Im ganzen<br />

Haus gibt es zahlreiche zusätzliche Hygienespender,<br />

zudem wird die <strong>gesamt</strong>e<br />

Raumluft durch eine über die gesetzlichen<br />

Standards hinausgehend leistungsstarke<br />

Frischluftanlage und entsprechende Filter<br />

kontinuierlich gereinigt und erneuert. Einem<br />

sicheren, entspannten und vor allem<br />

magischen Theatererlebnis steht somit<br />

nichts mehr im Wege.<br />

n„Cats“ im Wiener Ronacher: Termine sind<br />

bis Ende Juni verfügbar.<br />

| 21


Don Quijote & S<br />

Stefan Leonhardsberger und Martin Schmid versprechen in<br />

ihrer neuen Show gute Unterhaltung abseits von Corona. Dafür<br />

verwandeln sie sich in Lady Gagalier und Seiler & Garfunkel<br />

und einen der größten Rockmusik-Klassiker in Schleichwerbung<br />

für ihr Merchandising. TEXT: HANNES KROPIK<br />

Nach seinem Liederabend „Da Billi Jean<br />

is ned mei Bua“ (2013) und dem Kabarett-Thriller<br />

„Rauhnacht“ (2018)<br />

kehrt das österreichisch-bayrische Duo mit der<br />

„Leonhardsberger & Schmid Show“ zurück ins<br />

Rampenlicht. Der 35-jährige Oberösterreicher<br />

Stefan Leonhardsberger, der Mann mit dem<br />

längsten Namen der deutschsprachigen Kabarettszene,<br />

brilliert an der Seite seines stoisch ruhigen<br />

Partners Martin Schmid erneut als spielfreudiger<br />

Entertainer, der auf der Bühne vor<br />

allem eines will: die Zuseher maximal gut unterhalten.<br />

Stefan, „Die Leonhardsberger & Schmid Show“<br />

verspricht nicht weniger als „Songs, Gags, Glamour,<br />

Dance Moves und echte, fleischfressende<br />

Dinosaurier“ – aber worum geht es in eurem<br />

neuen Programm tatsächlich?<br />

Wir sprechen über die Entstehungsgeschichte<br />

des Programms und daraus entspinnt sich eine<br />

kleine Reise durch unsere Biografie. Wir erzählen,<br />

wie wir die Welt sehen und die Fantasie ist dafür<br />

unser Werkzeug.<br />

Musik spielt bei euch immer eine große Rolle,<br />

vor allem in Form von Coverversionen internationaler<br />

Hits mit mehr oder weniger werkgetreuen<br />

deutschen Texten. Bleibt ihr diesem<br />

Erfolgsrezept treu?<br />

Diesmal stellen wir uns die Frage, warum sich<br />

in der Pop-Landschaft immer alles wiederholt.<br />

22 |<br />

Wir wollten einen frischen Ansatz finden und<br />

mischen bestehende Künstler zu neuen Hybridwesen.<br />

So werden Andreas Gabalier und Lady<br />

Gaga zu Lady Gagalier. Es passt erstaunlich gut,<br />

wenn du auf die Melodie von ihrem „Bad Romance“<br />

einen Gabalier-haften Text singst. Und<br />

aus Simon & Garfunkel und Seiler & Speer wird<br />

Seiler & Garfunkel und statt „Sound of Silence“<br />

heißt es bei uns „Sand im Seidl“.<br />

Nach welchen Kriterien sucht ihr die Songs<br />

aus, denen ihr eine neue Bedeutung verleiht?<br />

Als Künstler ist es wichtig, die eigene Komfortzone<br />

zu verlassen. Das Publikum spürt ja intuitiv,<br />

wenn wir ein bisserl mehr riskieren, es liegt dann<br />

so eine Spannung in der Luft. Deshalb verwandeln<br />

wir zum Beispiel „Bohemian Rhapsody“<br />

von Queen in eine versteckte Schleichwerbung<br />

für unser Merchandising (lacht).<br />

Mutig, diesen opulenten Rock-Klassiker zu<br />

zweit aufführen zu wollen …<br />

Es hat natürlich keinen Sinn, Queen zu kopieren.<br />

Wir müssen unseren eigenen Weg finden – aber<br />

wir haben nichts herausgestrichen, weil es uns<br />

zu schwer gewesen wäre. Nachdem ich Martin<br />

von der Idee erzählt habe, hat er abgewunken<br />

und gesagt, er kann das nicht spielen. Aber wenn<br />

dir der kalte Schweiß auf der Stirn steht, wird es<br />

richtig interessant. Wenn aus dem „Das schaffen<br />

wir nicht“ ein „Probieren wir es aus“ wird, entwickelst<br />

du die weiter.<br />

Foto: Luis Zeno Kuhn


ancho Pansa<br />

Bayrisch-östereichische<br />

Freundschaft<br />

Stefan Leonhardsberger<br />

(r.) und Martin Schmid<br />

sind seit ihrem ersten,<br />

ungeprobten Auftritt<br />

2013 ein unzertrennliches<br />

Künstlerpaar.<br />

Ihr habt wieder zu dritt an eurem Programm<br />

gearbeitet, nämlich Martin, du<br />

und Autor Paul Klambauer. Wie haben<br />

Corona und der Lockdown im Frühjahr<br />

das Schreiben und damit vielleicht das<br />

Programm selbst beeinflusst?<br />

In der Konzeption und im Schreibprozess<br />

arbeiten Paul und ich ohnehin<br />

hauptsächlich via Skype; später gibt es<br />

gezielte Klausuren, in denen wir intensiv<br />

überprüfen, was bisher erarbeitet wurde.<br />

Das war vor Corona auch schon so und<br />

deshalb ist das Virus im Prinzip kein<br />

Thema im Programm. Wir wollen den<br />

Menschen, die eh schon genug mit diesem<br />

Thema beschäftigt sind, die Möglichkeit<br />

geben, in eine Welt ohne Corona<br />

einzutreten und eineinhalb Stunden genussvoll<br />

Kraft zu tanken. Ich bin kein<br />

politischer Kabarettist, sondern Entertainer,<br />

der die Menschen maximal gut<br />

unterhalten will.<br />

Wer hat dich als Künstler am meisten<br />

geprägt?<br />

Musikalisch die Beatles, die zum Glück<br />

auch Martins Lieblingsband sind. Und<br />

als Kabarettist Josef Hader. Er ist ein<br />

künstlerischer Weltenwanderer und hat<br />

immer wieder den Mut, sich neu zu erfinden.<br />

Ich bin aber auch von amerikanischen<br />

Comedians fasziniert, zum Beispiel<br />

Bill Burr. Diese Spontanität, diese<br />

Lust am Spiel, diese Kraft, die er verströmt,<br />

sind beeindruckend!<br />

Wenn man dein Austrofolk-Projekt<br />

„Stefan Leonhardsberger & die Pompfüneberer“<br />

mitrechnet, in dem Martin<br />

Schmid am Banjo dabei war, ist diese<br />

Show bereits euer viertes gemeinsames<br />

Projekt. Was auffällt, ist, wie gut ihr<br />

aufeinander eingespielt seid …<br />

Ja, wir haben eine Aufteilung wie Don<br />

Quijote und Sancho Pansa. Ich bin der<br />

Abenteurer, der in den Abend hineinmarschiert,<br />

und der Martin hält mit<br />

stoischer Ruhe alles zusammen. Das ist<br />

aber nicht abgesprochen, sondern hat<br />

sich ganz organisch entwickelt.<br />

Dein Kollege Gunkl kommt auf die<br />

Bühne, stellt sich mittig hin und bewegt<br />

seine Füße bis zum Abgang keinen Millimeter<br />

vom Fleck. Wenn man dich<br />

zwingen würde, eine Minute ruhig stehen<br />

zu bleiben …<br />

Vergiss es! Seit Beginn unseres Gesprächs<br />

habe ich gute 300 Meter im Wohnzimmer<br />

zurückgelegt. Ich kann einfach nicht<br />

ruhig sitzen oder stehen, da ist so viel<br />

Energie, die ich in etwas Lustiges, etwas<br />

Positives umwandeln muss.<br />

Du stammst aus Lasberg. Wikipedia<br />

erwähnt acht historisch relevante Persönlichkeiten<br />

mit Bezug zu diesem Ort<br />

im Mühlviertel – zwei davon waren<br />

Priester, einer Pfarrer, einer Abt.<br />

Die Lasberger sind keine schlechten Leute,<br />

aber ganz sicher keine Heiligen (lacht).<br />

Es ist eine Ortschaft mit gut 3.000 Einwohnern<br />

und ich sage immer: Es ist das<br />

Auenland von Österreich, dort wohnen<br />

kleine Männer mit haarigen Füßen –<br />

und ich bin der Größte von ihnen.<br />

n Die „Leonhardsberger & Schmid Show“<br />

spielt es laufend in ganz Österreich, u. a.<br />

in Linz, Salzburg und Wien.<br />

| 23


60 Millionen Käufer können nicht irren: Seit drei Jahrzehnten gehört<br />

Zucchero zu den Fixsternen am Blues-Himmel. Bei seinem aktuellen<br />

Album „D.O.C.“ bedient sich die Reibeisenstimme neuer Sounds, Pop<br />

und Beinahe-Dance überraschen. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />

Sting, Peter Gabriel, Eric Clapton,<br />

Bono von U2 oder Bryan Adams<br />

– um nur einige zu nennen –<br />

kommen gerne zur Kollaboration ins<br />

Studio, wenn Adelmo Fornaciari ruft.<br />

Beim aktuellen Werk „D.O.C.“ verzichtet<br />

Zucchero allerdings auf Hochkaräter<br />

und holte sich die junge Schwedin<br />

Frida Sundemo an seine Seite. Nach<br />

einer überlangen Tournee mit 166<br />

Konzerten gönnte sich die 64-jährige<br />

Italo-Röhre keine großartige Auszeit.<br />

„Nach einer kurzen Pause habe ich sofort<br />

wieder begonnen, Titel für das<br />

neue Album zu schreiben“, erzählt er,<br />

„Ich mag es nicht, zu lange in den Ferien<br />

zu sein. Da roste ich ein, mir wird<br />

rasch langweilig.“ Innerhalb von nur<br />

zehn Monaten war der neue Longplayer<br />

„D.O.C.“ fertig. Es ist die Ambivalenz<br />

des Songschreibens und des Tourens,<br />

die den alten Blues-Warrior jung hält:<br />

„Wenn ich an neuen Liedern schreibe,<br />

bin ich zu Hause. Es ist ein konzentriertes,<br />

diszipliniertes und ruhiges Arbeiten.<br />

Auf der Bühne kickt das Adrenalin<br />

ein und ich sehe sofort die Reaktionen<br />

des Publikums. Wenn man<br />

jeden Tag in einer anderen Stadt aufwacht,<br />

ist man ständig in Bewegung.<br />

Das ist das richtige Leben!“<br />

„D.O.C.“ startet mit der Aussicht auf<br />

„Licht am Ende des Tunnels“, auch<br />

wenn „Spirito Nel Buio“ frei übersetzt<br />

„Der Geist im Dunklen“ bedeutet. „Ich<br />

hatte die Idee eines modernen Gospels.<br />

Dabei geht es immer um den Geist,<br />

das Licht, um Nebel, die sich lichten.<br />

Der Song hat eine Menge Energie, verströmt<br />

Positives“, erklärt der Maestro,<br />

„In Gospels finde ich auch Sinnlichkeit.<br />

Wenn in der Kirche jeder singt und<br />

tanzt, dann ist das doch etwas Wunderbares.<br />

So ist derzeit mein Gemütszustand.<br />

Ich bin weniger aggressiv, weniger<br />

provokant.“ Wunderbar und<br />

Feen gleich steigt Zuccheros Duett-<br />

Partnerin bei „Cose che già sai“ ein.<br />

Man könnte vermuten, dass sich der<br />

Blues-Man Tochter Irene ins Studio<br />

geholt hätte, die selbst längst erfolgreich<br />

Musik macht. „Nein, das ist Frida Sundemo,<br />

eine junge Künstlerin aus<br />

Schweden, die früher viel mit Avicii<br />

gearbeitet hat. Sie hat eine sehr klare<br />

Stimme“, gibt sich Zucchero noch immer<br />

von der Skandinavierin beeindruckt,<br />

„Ich wollte kein normales Duett<br />

aufnehmen, bei dem man nacheinander<br />

singt. Ihre Stimme liegt direkt über<br />

meiner, wir singen im wahrsten Sinn<br />

des Wortes wirklich zusammen.“ Tochter<br />

Irene Fornaciari wäre auch gar nicht<br />

zur Verfügung gestanden. „Nach ihrer<br />

erfolgreichen Sommer-Tournee<br />

schreibt sie bereits an ihrem nächsten<br />

Album“, gibt sich der Papa voller Stolz<br />

im Gespräch.<br />

Bei den neuen Songs fällt auf, dass sie<br />

zeitgemäßer instrumentiert sind. Für<br />

Zucchero im Normalfall ungewöhnlich,<br />

dürfen jetzt schon mal Computersounds<br />

und Pop-Elemente im Vordergrund<br />

stehen. „Ich wiederhole mich<br />

nur ungern und experimentiere ständig<br />

mit neuen Sachen herum“, freut<br />

er sich über das Ergebnis, „Wenn man<br />

sich meine 14 Studioalben ansieht,<br />

klingt jedes anders. Die Herausforderung<br />

dabei ist, sich selbst treu und wiedererkennbar<br />

zu bleiben. In den vergangenen<br />

Jahren hat sich ein Generationswechsel<br />

vollzogen. Also fragte ich<br />

mich, wie das neue Album denn klingen<br />

könnte.“ Das Rezept war rasch<br />

gefunden, der organische Zucchero-<br />

Sound trifft auf synthetische Klänge:<br />

„Es gibt echte Musiker, den Gospelchor,<br />

die Bläser, echte Streicher. Dann<br />

wollte ich Synthesizer und viele unterschiedliche<br />

Filter. Für mich ist das<br />

etwas völlig Neues. Ich war erstaunt,<br />

dass Elektronik auch warm klingen<br />

kann, und nicht nur kalt und maschinell.“<br />

Deshalb finden sich gleich<br />

mehrere Producer auf „D.O.C.“. Der<br />

bewährte Don Was kümmerte sich<br />

gemeinsam mit Zucchero um die<br />

klassischen Rock-Partien, vier junge<br />

Produzenten sorgten für den Pepp<br />

des 21. Jahrhunderts: „Wenn man diese<br />

Stilmittel vorsichtig und sorgsam ein-<br />

Fotos: Universal Music<br />

24 |


setzt, dann ergibt das einen warmen<br />

Sound.“<br />

Musikalisch darf übrigens auch gezockt<br />

werden. „Kopf oder Zahl“ („Testa O Croce“)<br />

spielt im echten Zucchero-Leben<br />

keine Rolle. „Ich traue dem nicht, denn<br />

es ist viel zu einfach, sich selbst zu beschummeln“,<br />

lacht der Italo-Star, „Wenn<br />

einem das erste Ergebnis nicht passt,<br />

dann wirft man eben noch einmal.“ Er<br />

selbst verlässt sich lieber augenzwinkernd<br />

auf den Papierkorb: „Treffe ich auf Anhieb<br />

hinein, dann läuft alles richtig.“<br />

Zufälle terminlicher Natur gibt es für<br />

Adelmo in den kommenden Monaten<br />

sowieso nicht. Nach der Promotion für<br />

den neuen Longplayer kann sich Zucchero<br />

wieder dem widmen, was er am<br />

liebsten macht: auf einer Bühne zu stehen.<br />

Neben zwölf ausverkauften Gigs in<br />

der ehrwürdigen Arena di Verona stehen<br />

nun „nach Corona“ auch mehrere Österreich-Konzerte<br />

auf dem Tourkalender.<br />

D.O.C.<br />

Auf seinem aktuellen<br />

Album „D.O.C.“ kümmert<br />

sich Zucchero, gemeinhin<br />

„das gute Gewissen<br />

Italiens“, verstärkt um<br />

Zivilcourage und<br />

Zwischenmenschlichkeit.<br />

n Zucchero gastiert am 1. Juni in der Wiener<br />

Stadthalle D, am 30. Juni in der Stadthalle<br />

Graz und am 2. Juli in der Olympiahalle<br />

Innsbruck.<br />

GEWINN<br />

SPIEL<br />

Wir verlosen zwei signierte CDs von<br />

„D.O.C.“. Mehr Informationen<br />

und Teilnahmebedingungen:<br />

www.ticketmagazin.com<br />

| 25


Körperwelten: Am Puls der Zeit<br />

Die neueste Ausstellung „KÖRPERWELTEN – Am Puls der Zeit“ von<br />

Dr. Gunther von Hagens und Dr. Angelina Whalley feiert in Salzburg<br />

Europa-Premiere und gastiert von Anfang Dezember bis 7. März im<br />

Messezentrum (Halle 4). Ausstellungsmacherin Dr. Angelina Whalley<br />

zeigt hierin den menschlichen Körper in vielen Facetten, veranschaulicht<br />

seine Verwundbarkeit und sein Potenzial angesichts der Herausforderungen,<br />

mit denen er sich im 21. Jahrhundert konfrontiert sieht:<br />

„Die Ausstellung soll den Besucher einladen, die dauerhafte Reizüberflutung<br />

des modernen Lebens und ihre langfristigen Auswirkungen<br />

auf Körper und Geist kritisch zu hinterfragen. Ich möchte den Besucher<br />

anregen, sich seiner Verantwortung für seine eigene Gesundheit<br />

bewusst zu werden.“<br />

OneRepublic: Live in Concert<br />

Eigentlich hätte dieses Jahr das neue Album<br />

„Human“ erscheinen sollen, aber Covid-19<br />

machte auch OneRepublic einen Strich durch<br />

die Rechnung – und selbiges erscheint nun<br />

kommendes Jahr. Immerhin gab es im Mai mit<br />

„Lose Somebody“ (mit Kygo) und im September<br />

mit „Wild Life“ (vom Disney + -Movie „Clouds“)<br />

eine kleine Entschädigung, und ein Ersatztermin<br />

für das diesen Herbst geplante Konzert wurde<br />

auch gefunden: OneRepublic treten nun am<br />

4. November in der Wiener Stadthalle D auf.<br />

METAStadt Open Air: Saison 2021<br />

Das Debüt der Wiener METAStadt-Open-Air-Saison ging im Sommer 2019<br />

mit u. a. Scooter, The 1975 und Greta Van Fleet stimmungsvoll und<br />

bombastisch über die Bühne, umso mehr sollte die Folgesaison nachknallen:<br />

Doch der Mittelfinger von Covid-19 machte auch hier eine Verschiebung<br />

nötig, und so freuen wir uns halt auf nächsten Sommer und auf Sarah Connor<br />

(11. Juli), Ms. Lauryn Hill (12. Juli), Sido (13. Juli), Alt-J (Foto, 17. Juli) und<br />

The Kooks (18. Juli). Für ausgewählte Konzerte dürfen wir auch ein Comfort-Upgrade<br />

anbieten, inkludiert sind im Preis etwa alkoholfreie Getränke,<br />

Wein/Bier, ein eigener Stehtisch, wassergespülte Toiletten im Kesselhaus<br />

und je nach Upgrade auch eine Flasche Spirit oder Champagner.<br />

DER PLATTENLÄSTERER<br />

Die besten, größten und wundervollsten Alben der Musikgeschichte: Nach fast einhelliger<br />

Kritikermeinung sind sie in Stein gemeißelt. Aber sind sie das wirklich? Ich finde nicht.<br />

Wie zum Beispiel „Achtung Baby“ von U2.<br />

Das war schon eine wilde Zeit, damals Anfang der 90er. Die großen Umwälzungen in Geopolitik und Musik gingen Hand in<br />

Hand, auf den Mauerfall folgte Grunge, nach Perestroika kam Britpop. Und mittendrin kamen die vier Buben aus Dublin auf<br />

die Idee, sich in Berlin einzunisten, um dort den Nachfolger zum von Kritikern geschmähten (ein wenig zu Unrecht, wie ich<br />

meine) Album „Rattle and Hum“ einzuspielen. Kalkül? Gewiss. Aber auch großes Drama: Persönliche Probleme, Richtungsstreit<br />

in der Band, Produzent Brian Eno ruft zur großen Erneuerung. Dann, so geht die Mähr, entsteht der unbestritten ganz und<br />

gar großartige Song „One“, und plötzlich flutscht es. Eno setzt sich durch, das fertige Album klingt so gar nicht nach den<br />

üblichen U2, die Kritiker sind hellauf begeistert, die Fans anfangs irritiert. „Achtung Baby“ gilt fürderhin als bestes, weil<br />

innovativstes Album der Band. Berauscht von den vielen Lorbeeren ergeht sich die Band in den Folgejahren in schwachen<br />

Irrsinnigkeiten wie „Zooropa“ oder „Pop“, nur um dann – oh Ironie – ausgerechnet mit dem traditionellen U2-Sound der<br />

80er auf „All That You Can’t Leave Behind“ nochmal kurzzeitig zur reüssieren. Noch ein Treppenwitz: Gerade „One“ ist der<br />

am wenigsten progressive Song und gleichzeitig bis heute der meistperformte des Albums, während Experimentaltracks wie<br />

„The Fly“ auch Hardcorefans wenig abgehen, wenn sie nicht live gespielt werden. Unverzichtbar hingegen bleiben bis heute<br />

die zwingenden Songs von „The Joshua Tree“ oder „War“ – das sind meiner Meinung nach die mit Abstand besten Alben<br />

von U2. Und eben nicht „Achtung Baby“, dessen teils hervorragende Songs und Mut zur Neuerfindung man durchaus<br />

respektieren muss, das aber durch die immer wieder geradezu religiös ventilierten Begleitumstände (Berlin! Brian Eno!<br />

Mauerfall! Fast-Auflösung!) weit über die eigentliche Substanz hinaus verklärt wird.<br />

Journalist<br />

Markus<br />

Höller<br />

versus<br />

U2<br />

26 | highlights


Die Ärzte: In The Ä Tonight<br />

Da sind sie also wieder: Achteinhalb Jahre (!) nach dem letzten<br />

Album hat „die beste Band der Welt“ ihr neues Album veröffentlicht,<br />

heißen tut es „Hell“. „Hell“ ist wieder ein typisches<br />

Die-Ärzte-Album geworden mit diesem typischen Sound, den<br />

man gar nicht holistisch beschreiben kann, weil es ihn nicht<br />

gibt. Den trotzdem aber jeder sofort erkennt. Dieser Touch, den<br />

einfach nur Die Ärzte so hinbekommen, irgendwo zwischen<br />

albern und absolut ernst zu nehmen. Auf „Planet Punk“ sangen<br />

sie noch „Haben wir euch gefehlt? Habt ihr uns vermisst?“ –<br />

und die Antwort ist, wie könnte es auch anders sein, ein klares<br />

„Ja!“. Deswegen kommen Die Ärzte auch live wieder, und zwar<br />

kommenden Winter, am 11. Dezember 2021 nach Bad Hofgastein<br />

und am 17. und 18. Dezember in die Wiener Stadthalle D.<br />

Fotos:Jörg Steinmetz (Die Ärzte), CAA (OneRepublic), David Tood (Körperwelten), Mads Perch (Alt-J), Hersteller<br />

highlights<br />

| 27


Teamwork<br />

Retter im Einsatz: Die bunte Liveshow zur beliebten Nickelodeon-<br />

Serie „Paw Patrol“ verspricht jede Menge Bühnenaction mit sechs<br />

Helden auf vier Pfoten. TEXT: AMINA BEGANOVIC<br />

SCHON GEWUSST?<br />

Zwar gelten Hunde seit Jahrtausenden als Haustiere<br />

und Begleiter des Menschen, der Einsatz<br />

von Rettungshunden kam aber erst im 19. Jahrhundert<br />

auf. Besonders Bernhardiner prägten zu<br />

dieser Zeit das Bild, wurden sie doch meist als<br />

Helfer in verschneiten Bergregionen eingesetzt.<br />

Später wurden die Vierbeiner im Sanitätsdienst<br />

des Militärs ausgebildet, um an der Front bei<br />

der Suche nach verwundeten Soldaten zu helfen.<br />

Auch heute ist der Einsatz von Hunden essenziell<br />

in Rettungsmissionen und für die Polizei – Stichwort<br />

Spürnase. Bevorzugte Rasse ist übrigens<br />

der holländische Schäferhund. „Sein Gewicht,<br />

seine Größe und Beweglichkeit machen aus ihm<br />

einen guten ‚Allrounder‘“, erklärt die Sondereinheit<br />

der Polizeidiensthunde<br />

Wien. Im Polizeidienst<br />

stehen<br />

aber auch deutsche<br />

Schäferhunde,<br />

Riesenschnauzer<br />

und<br />

v e r e i n z e l t<br />

Rottweiler.<br />

Hunde sind bekanntlich die<br />

besten Freunde des Menschen<br />

– aber diese Vierbeiner<br />

bringen das Ganze auf ein neues Level:<br />

„Paw Patrol“ begleitet die sechs<br />

heldenhaften Welpen Chase, Marshall,<br />

Rocky, Zuma, Rubble und Skye bei<br />

ihren Abenteuern. „Kein Einsatz zu<br />

groß, keine Pfote zu klein!“ lautet dabei<br />

das Motto. Angeführt von ihrem Freund<br />

und Lehrer Ryder bewältigen die mutigen<br />

Wuffis als tierisches Einsatzkommando<br />

die verschiedensten Aufgaben<br />

zum Wohle der Sicherheit der Bewohner<br />

in der „Abenteuerbucht“.<br />

Die Animationsserie aus dem Hause<br />

Nickelodeon und Spin Master erfreut<br />

seit einigen Jahren junge Fans auf der<br />

ganzen Welt. Im deutschen Sprachraum<br />

ist sie seit 2016 auf SUPER RTL zu sehen<br />

– und hat sich zu einer der erfolgreichsten<br />

TV-Serien für Kinder im Vorschulalter<br />

entwickelt. Das Erfolgsrezept?<br />

Niedliche, aber vor allem couragierte<br />

Hundewelpen, die verschiedene Stärken<br />

und Fähigkeiten aufweisen, sowie coole<br />

Fahrzeuge und technisches Equipment,<br />

das ihnen bei ihren Einsätzen zur Seite<br />

steht. Das wichtigste Credo der Paw Patrol<br />

ist jedoch das Teamwork: Sei es<br />

Marshall der Feuerwehrhund, Chase<br />

der Polizei-Bello oder Junghündin Skye<br />

in ihrem Helikopter – jeder der Welpen<br />

zeigt, was es bedeutet, gemeinsam als<br />

Team zu arbeiten und sich für andere<br />

einzusetzen.<br />

Natürlich kommt auch der Humor bei<br />

den Rettungseinsätzen nicht zu kurz.<br />

Davon können sich die Fans im Frühling<br />

nun live überzeugen bei der bunten<br />

Bühnenproduktion „Paw Patrol Live!<br />

– Das große Rennen“. Bei diesem Einsatz<br />

brauchen die sechs Vierbeiner nämlich<br />

Hilfe: Am Tag des großen Rennens,<br />

das jährlich zwischen der Abenteuerbucht<br />

und der Nachbarstadt stattfindet,<br />

wird ausgerechnet Bürgermeisterin<br />

Gutherz vermisst. Gemeinsam mit dem<br />

Publikum und begleitet von jeder<br />

Menge Musik müssen die Rettungshunde<br />

das Rätsel um die verschwundene<br />

Bürgermeisterin lösen …<br />

n Ob es ihnen gelingt, erfährt man am<br />

24. & 25. April jeweils um 10:30, 14 und<br />

17:30 Uhr in der Wiener Stadthalle F.<br />

Fotos: Paw Patrol<br />

28 | kinder


Thank God it’s X-mas, und:<br />

Danke, dass das Jahresende naht.<br />

Zeit, innezuhalten und sich auf<br />

Neues vorzubereiten. REDAKTION: ANGELIKA GOLDMANN<br />

HARRI STOJKA<br />

SALUT!<br />

2020 gebar der Gitarrenvirtuose Harri Stojka ein<br />

neues Album: „Salut to Jimi Hendrix“, eine<br />

Huldigung an einen anderen Meister-Virtuosen.<br />

Stojka erleben wir am 18. Dezember in der<br />

Arena Wien live sowie am 23. Dezember beim<br />

Treibhaus Open Air Innsbruck. Mit dem Harri<br />

Stojka Express, dem Hot RockJazz Trio<br />

und dem Hot Swing Trio stehen<br />

österreichweit weitere Konzerte<br />

auf dem Spielplan.<br />

oeticket.com<br />

30 | lifestyle<br />

HOME CARE<br />

Inspiriert von alter Weisheit aus China<br />

schenkt das No-Tox Magic Facial Ritual<br />

von Clean Beauty Concept straffere Haut<br />

und natürliches Strahlen. 100 %<br />

natürliche Inhaltsstoffe, vegan und aus Österreich.<br />

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HEYHO!<br />

Die Rösterei HEYHO! gibt Menschen, die lange ausgegrenzt<br />

waren, eine neue Chance. HEYHO! tut aber nicht nur Gutes,<br />

sondern schmeckt in drei Geschmacksrichtungen Apfel<br />

Stroodle, Peanut Power to the People und Saltcity Original<br />

auch gut. Erhältlich bei DM! goheyho.com


LICHTBILDMACHER<br />

Die neue Sony Kamera Alpha 7C ist ein kleines<br />

Wunderding. Vom Keksebacken bis zum Klopapier-<br />

Rolle-Wechseln lassen sich neue Dimensionen des<br />

Alltags visuell festhalten. Stichwort: Home-Safari.<br />

sony.at<br />

GLANZ & GLAMOUR<br />

Auch wenn’s vielleicht keiner sieht – ein bissi<br />

fancy muss es auch diesen Winter sein. Jacke<br />

aus der Studiokollektion AW20 von H&M.<br />

Nur Online erhältlich! hm.com<br />

ALLES WIRD GUT<br />

Angstfrei in die Zukunft schreiten:<br />

Der wasch- und wiederverwendbare<br />

Mund-Nasen-Schutz von Pyhne hilft dabei.<br />

pyhne.com<br />

Fotos: Barracuda Music, Hersteller<br />

STRAIGHT TO THE SOUL OF COFFEE<br />

Mit den Kaffeevollautomaten der PrimaDonna Soul Serie bleibt kein Kaffeewunsch<br />

unerfüllt: Die neue Modellreihe zaubert bis zu 21 authentische,<br />

personalisierbare Kaffeerezepte ganz einfach per Knopfdruck und zeigt,<br />

wie bereits kleine Einstellungsänderungen das tägliche Kaffeeerlebnis auf<br />

ein neues Genusslevel heben können. Jeder Kaffee nimmt mit der Bohne<br />

seinen Anfang. Der richtige Mahlgrad ist dabei ausschlaggebend und wirkt<br />

sich letztlich auf die optimale Geschmacksentfaltung der Bohnensorte aus.<br />

Dank der einzigartigen Bean Adapt Technology übernimmt die PrimaDonna<br />

Soul diese Einstellung: Mithilfe der „Coffee Link“-App werden die Mahlund<br />

Brühparameter auf die jeweilige Bohnensorte abgestimmt und dadurch<br />

die optimale Kaffee Extraktion gewährleistet. Das patentierte LatteCrema<br />

System sorgt darüber hinaus für den perfekt temperierten, cremigen Milchschaum<br />

bis zum letzten Schluck! delonghi.at


SHORTFACTS<br />

Heimat<br />

Wien/Oberösterreich<br />

Genre<br />

Indierock<br />

kreisky.net<br />

facebook.com/kreiskymusik<br />

„Atlantis“ erscheint am 22. Jänner bei<br />

Wohnzimmer Records.<br />

TERMINE<br />

20. Jänner Wien, Radiokulturhaus<br />

18. März Dornbirn, Spielboden<br />

19. März Salzburg, ARGE<br />

20. März Linz, Posthof<br />

15. April Graz, Dom im Berg<br />

Geschichten<br />

„Atlantis“, das neue Album von Kreisky, ist<br />

mal treibend, mal bremsend, oft klug und ein<br />

wenig verrückt. TEXT: AMINA BEGANOVIC<br />

LOKALAUGENSCHEIN<br />

Bei Stadtspaziergängen in Wien findet man<br />

nicht selten und unverhofft das eine oder andere<br />

Paradies. Auch Franz Wenzl ist eines<br />

schönen Tages beim „Herumstreunen“ über<br />

so einen versteckten Rückzugsort gestolpert.<br />

„Einer meiner Lieblingsplätze in Wien ist der<br />

Garten des Caritas-Altersheims in der Schönbrunner<br />

Straße.“ Gemeint ist das „Haus<br />

Schönbrunn“, eine altehrwürdige Villa mit<br />

einem eigenen kleinen Park. Nahe dem Schloss<br />

Schönbrunn gelegen, ist das Haus eine wahre<br />

Mischung aus Stadtnähe und Ruheoase. Das<br />

Kaffeehaus ist für jede/n öffentlich zugänglich<br />

und bietet neben hausgemachten Mehlspeisen<br />

auch eine gut bestückte Bibliothek zum<br />

Schmökern. Auch kostenloses WLAN für Gäste<br />

ist vorhanden.<br />

Wer also Lust hat auf echtes Altwiener-Flair<br />

in romantisch-grünem Ambiente, sollte mal<br />

auf der Schönbrunner Straße 295 vorbeischauen.<br />

„Dort gib es nicht nur ein Inigo-Restaurant<br />

mit billigen, aber schwer okayen Mittagsmenüs,<br />

wo Langzeitarbeitslose kellnern, sondern<br />

– seit sie den Hasenstall weggerissen haben<br />

– sogar ein originales Prinzessin-Diana-Denkmal!<br />

Ziemlich charmant, wie ich finde, und<br />

im Sommer ein echter Geheimtipp!“<br />

Es sind Welten, die kollidieren. Menschen,<br />

die verlernt haben, einander<br />

zuzuhören. Das Streben nach Idealen<br />

– und das Scheitern daran. Aber auch ein<br />

Funke Hoffnung, der am Ende bleibt. Das<br />

neue Kreisky-Album „Atlantis“ ist eine Achterbahn<br />

der Gefühle und Gedanken, verpackt<br />

in musikalisch gerahmten Geschichten. Einfach<br />

nur Pop zu machen, der gängig ins Ohr<br />

geht, wäre dem Quartett zu wenig: „Unsere<br />

Songs sind keine Ansammlung von lässigen<br />

Riffs, zu denen ebenso lässig gesungen wird,<br />

und am Ende wird alles super gemischt.<br />

Wir betreiben viel mehr ein Storytelling,<br />

wie es nicht jeder macht. Die Lieder sind<br />

Kurzgeschichten, aus Texten mit Musik“, so<br />

Frontmann Franz Adrian Wenzl im Gespräch<br />

mit !ticket.<br />

Kreativmaschine Kreisky<br />

Lediglich acht Songs hält der neue Longplayer<br />

bereit – die sollten es dafür aber in<br />

sich haben. „Wir wollten es ‚geballt‘ haben,<br />

eine ‚megastarke‘ Platte, weshalb am Ende<br />

auch die eine oder andere schwächere<br />

Nummer weggelassen wurde. Jetzt sind es<br />

36 Minuten auf einem wirklich guten Level“,<br />

zeigt sich Wenzl zufrieden. Nicht zuletzt<br />

spiegelt die Platte auch die kreative Weiterentwicklung<br />

von Kreisky wider. „Am<br />

Anfang unserer Karriere hatten wir ein<br />

ziemlich klares Bild davon, was Kreisky<br />

sein sollte – eine seriöse Rockband, in Anzug<br />

und mit allem Drum und Dran. Da hat<br />

sich mittlerweile vieles aufgelockert, besonders<br />

bei den Sounds, etwa mit den<br />

Synths. Alles richtet sich jetzt mehr danach,<br />

was die Songs brauchen.“<br />

Kam das Vorgängerwerk „Blitz“ von 2018<br />

eher poppig und flott daher, gibt es auf<br />

„Atlantis“ nun mehr Platz für bewusste<br />

Stilbrüche. „Wenn ‚Blitz‘ unsere Pop-Platte<br />

war, dann ist das jetzt unsere ‚Arrangement-Platte‘.<br />

Gerade Gitarre und Bass<br />

32 | heimat


Mehr Optimismus<br />

Die sonst so „grantigen“<br />

Kreisky lassen auf ihrer<br />

neuen Platte nebst all der<br />

Sehnsucht auch Platz für<br />

optimistische Töne.<br />

Sehnsucht, Ideale & Marcel Hirscher<br />

Der mystische Albumtitel kommt auch<br />

nicht von ungefähr. Zum einen sollte er<br />

natürlich catchy sein („Es muss nicht immer<br />

logisch sein!“), zum anderen ist die Suche<br />

nach etwas Verschollenem ein Thema, auf<br />

das die Figuren in den Lyrics immer wieder<br />

treffen. „Mit ‚verschollen‘ meinen wir nicht<br />

unbedingt Orte, sondern etwas, das in jedem<br />

schlummert und manchmal in Vergessenheit<br />

gerät. Das Bewahren von jugendlichem<br />

Idealismus oder Unschuld ist<br />

ein Grundthema der <strong>gesamt</strong>en Platte“, so<br />

Wenzl. Der Song „Abfahrt Slalom Super<br />

G“, in dem sich die erzählende Figur mit<br />

Marcel Hirscher vergleicht, handelt etwa<br />

davon – von dem Wunsch nach Veränderung,<br />

danach, die Welt zu bewegen, aber<br />

auch dem gleichzeitigen Gefangensein in<br />

festen Rollen.<br />

Die erste Singleauskopplung „ADHS“ wiederum<br />

erschien bereits im Oktober – und<br />

ist neben ihrem prägnanten Rhythmus vor<br />

allem ein misanthropisches Aufeinanderprallen<br />

von Vorurteilen und Gehässigkeit,<br />

die Menschen letztendlich dazu bringt, sich<br />

von einander zu entfernen und zu isolieren.<br />

Wehe, wenn unsere vermeintliche Idylle<br />

gestört wird! Wenn das kein passender<br />

Song für das Jahr 2020 war?<br />

Fotos: Ingo Pertramer, Hersteller<br />

haben mit neuen Effekten experimentiert,<br />

mit vielen Synth-Sounds, die sich stark<br />

vermischt haben, so dass man teilweise<br />

nicht mehr hört, was jetzt welches Instrument<br />

ist. Da war bissl mehr Mut zu verfremdeten<br />

Sounds“, erklärt Bassist Lelo<br />

Brossmann.<br />

Hört nicht auf zu tanzen!<br />

Aber auch hoffnungsvolle Töne finden<br />

Platz auf „Atlantis“, sogar offen zur Schau<br />

gestellter Optimismus. Ein deutliches Novum<br />

für die musikalischen „Großmeister<br />

des Grant“. „Wir sind grundsätzlich ja sehr<br />

menschenfreundlich, aber es kommt irgendwie<br />

immer anders rüber…“, schmunzelt<br />

Wenzl. Die Single „Wenn einer sagt“<br />

etwa ist eine regelrechte Hymne an die<br />

Selbstbestimmtheit. „Wenn einer sagt, was<br />

du da machst, ist der letzte Dreck – sag: Es<br />

ist mein Dreck!“, wird hier gesungen. Auch<br />

in „Lonely Planet“, einem Herzstück der<br />

Platte, darf die Sonne ein bisschen aufgehen:<br />

Hier fordern Kreisky dazu auf, sich die<br />

kindliche Neugier und den Wunsch nach<br />

Freiheit zu bewahren, denn die Welt gehört<br />

„den Mutigen, den Blutigen, denen, die<br />

nicht aufhören zu tanzen!“ Eine schöne<br />

Zeile, um in das Jahr 2021 zu starten.<br />

Apropos: Fertig war das Album bereits im<br />

Jänner 2020, doch der ursprünglich geplante<br />

Release im August musste (wie so<br />

ziemlich alles) Corona-bedingt verschoben<br />

werden. „Die lange Pause mit den vielen<br />

Absagen hat uns schon sehr geschmerzt,<br />

die Bühne ist uns wirklich abgegangen“,<br />

so Bassist Brossmann. Umso größer ist die<br />

Vorfreude auf die kommenden Live-Termine<br />

2021. „Es sollen keine Greatest-Hits-<br />

Shows werden, wir werden uns stattdessen<br />

auf die Präsentation des neuen Albums<br />

konzentrieren“, verrät Sänger Wenzl. „Wir<br />

wollen etwas Besonderes daraus machen,<br />

da es wohl keine typischen Konzerte mit<br />

großen Hallen sein werden. Sitzplatzkonzerte<br />

können Raum für bedachtes Zuhören<br />

geben, in diesem Rahmen kann man die<br />

neuen Songs bewusst zelebrieren.“


TITUS PROBST<br />

Achtzigerjahre<br />

Unangepasst und speziell zelebriert<br />

Titus Probst Klänge der Achtziger.<br />

Dass die heimische Musikwelt nicht nur<br />

gut, sondern manchmal auch speziell sein<br />

kann, davon zeugt der Grazer Titus Probst.<br />

Er ist ein Künstler mit vielen Facetten, der<br />

sich in einer viel zu angepassten Welt den<br />

Luxus der Unangepasstheit herausnimmt.<br />

Aktuellstes Beispiel: Seine Single „Only<br />

One“, die sich als simple Ballade tarnt,<br />

dabei aber eine Abhandlung über das Wachsen<br />

an sich und in der Gesellschaft erzählt.<br />

Live gastiert Titus etwa mit dem Lunsentrio<br />

am 23. Jänner in der ARGEkultur.<br />

Ciao!<br />

Nach dem konzertlosen Sommer präsentierten Wanda Ende Oktober ihre neue<br />

Single „Jurassic Park“: Ein Ohrwurm, der live fix ordentlich abgehen wird!<br />

Das Coronavirus kämpft gegen all das an, wofür Wanda stehen: Liebe, Amore, Zwischenmenschlichkeit<br />

und Humanismus. Deswegen vielleicht auch die Single „Jurassic<br />

Park“ – kein Song über Urzeitechsen, sondern Wandas Art, etwas Positives zu dieser<br />

Zeit beizutragen. Dabei soll dieses Stück über Beziehungen definitiv kein Zeitdokument<br />

sein, und während ein neues Album noch Zukunftsmusik ist, freut man sich schon über<br />

die Abkehr von „Social Distancing“, denn: Kommenden Sommer werden die diesjährig<br />

ausgefallenen Termine in Wien, Innsbruck, Linz und Graz nachgeholt.<br />

Reich an Emotionen<br />

WANDA<br />

PIZZERA & JAUS<br />

Paul Pizzera hat während Corona<br />

sein erstes Buch geschrieben,<br />

im Oktober gab’s eine neue Single.<br />

Wer, wenn net ihr. Paul Pizzera, eine<br />

Hälfte des reichlich umklatschten Duos Pizzera<br />

& Jaus, hat Corona sinnvoll genutzt und mit<br />

„Der hippokratische Neid“ ein Buch geschrieben<br />

(s. Seite 50). Darin lädt der Steirer mit<br />

ordentlich Zynismus zur (Selbst-)Therapie –<br />

Balsam für die Seele gibt es allerdings auch<br />

in Liedform: Ende Oktober veröffentlichte er<br />

gemeinsam mit seinem Kompagnon Otto<br />

Jaus die neue Single „wer, wenn net du“<br />

und mit ihr eine emotionale Huldigung all<br />

jener Menschen, die eine nicht zu füllende<br />

Lücke in unserem Leben hinterlassen haben.<br />

Wenn sie den Song am 16. und 17. auf Burg<br />

Clam live spielen werden, werden fix ein paar<br />

Tränen kullern! Apropos Gefühle: Ihr Kabarett<br />

„wer nicht fühlen will, muss hören“ tourt<br />

kommendes Frühjahr durch ganz Österreich.<br />

MYNTH<br />

Shades I Mynth<br />

Anfang November erschien das dritte<br />

Album von Mynth.<br />

Am 6. November erschien mit „Shades I<br />

Mynth“ das dritte Studio-Album des Salzburger<br />

Geschwisterpaars – ein großes Pop-<br />

Album das sich zwischen David Bowie, Kate<br />

Bush und Fleetwood Mac einordnet. Hinter<br />

jedem Song versteckt sich hier ein kleines<br />

mintgrünes Geheimnis, eine Facette, eine<br />

Geschichte – die, gehüllt in harmonische<br />

Klangfarben, auch live erzählt werden: Im<br />

Februar und März in Salzburg, Graz und Linz.<br />

Fotos: Moritz Schell (Pizzera & Jaus), Wolfgang Seehofer (Wanda), Rea Von Der Liszt (Mynth), Patrick Winker (Titus Probst), Maximilian Salzer (The Fictionplay), Stefan Wascher (Hubert von Goisern)<br />

34 | heimat


Zukunftsmusik<br />

MONKEY BUSINESS<br />

von Walter Gröbchen<br />

Klingt trocken, ist aber ein erfreuliches<br />

Faktum: Das Musikgeschehen<br />

in Österreich erlebte in den letzten<br />

Jahren einen erstaunlichen Boom – bei<br />

gleichzeitiger inhaltlicher und stilistischer<br />

Ausdifferenzierung. Mit dem plötzlichen<br />

Auftauchen des Coronavirus erfuhren<br />

aber sowohl die hiesige Popkultur als<br />

auch die Musikwirtschaft einen nachhaltigen<br />

Schock. Das Ausweichen ins<br />

Netz als jenen Ort, an dem sich gezwungenermaßen<br />

nun auch das Live-Geschehen<br />

ereignet, wurde Mainstream. Und<br />

veröffentlicht wird mehr denn je, vorrangig<br />

auf Spotify & Co. Dabei ist etwas<br />

offensichtlich, was den ebenfalls merkbaren<br />

Trend zu hochwertigen Vinyl-Ausgaben<br />

und analogen Re-Issues fast schon<br />

begünstigt: was digital nicht vorhanden<br />

ist, existiert nicht.<br />

Schon mal versucht, das erste Minisex-<br />

Album, Songs von Ronnie Urini, Al Cook<br />

oder den Schmetterlingen zu streamen?<br />

Oder das komplette Œuvre des Wienerlied-Erneuerers<br />

Roland Neuwirth? Viel<br />

Glück! Jede gängige Streaming-Plattform<br />

kennt diese Namen nur sehr lückenhaft,<br />

wenn überhaupt. Versucht man hier tatsächlich<br />

vielfältige, durch Zeit, Namen<br />

und Genres mäandernde Playlists zu<br />

generieren, wird dies schnell zum Hindernislauf.<br />

Und das gilt für die halbe<br />

Austropop-Historie, von Free Jazz oder<br />

Neunzigerjahre-Elektronik ganz zu<br />

schweigen. Zu viel ist im persönlichen<br />

musikalischen Bewusstsein und Gedächtnis<br />

vorhanden, aber nicht digital<br />

verfügbar und damit teilbar. Ein trauriger<br />

Befund. Der Speicher ist leer.<br />

Was also fehlt ist eine Plattform, die<br />

sich systematisch um den digitalen Erhalt<br />

und die kommerzielle Verfügbarkeit von<br />

österreichischer Musik kümmert, von<br />

gemeinfreier ebenso wie von solcher,<br />

die (in Kooperation mit den Urheber/inne/n<br />

und Rechteinhabern) erstmals digital<br />

verfügbar gemacht wird. Nennen<br />

wir dieses Kulturerbe-Projekt „Zukunftsmusik“.<br />

Interesse anyone? Man könnte<br />

sich damit nachhaltig Lorbeeren um die<br />

hiesige Popkultur verdienen.<br />

MUNDPROPAGANDA<br />

Hören Sie mal rein!<br />

Die folgenden Veröffentlichungen sollten in<br />

keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen.<br />

Oder? (ab)<br />

LIVE<br />

Mynth – Shades I Mynth<br />

Die Zwillinge aus Salzburg vermischen Triphop-<br />

Beats mit Gitarren und sinnlichen Vocals.<br />

Austro-Elektropop voller Facetten!.<br />

LIVE<br />

Culk – Zerstreuen über Euch<br />

Das zweite Album der Wiener Formation sagt<br />

dem tiefverwurzelten Patriachat den Kampf<br />

an. Post-Punk auf seine dringlichste Weise.<br />

LIVE<br />

THE FICTIONPLAY<br />

Mirror, Mirror<br />

Die Fuzz-Rocker beenden mit einer<br />

neuen Single zwei Jahre Funkstille.<br />

Eine knurrende Bassline legt das Fundament<br />

für den neuen Track „Mirror Mirror“, der<br />

von Synthesizern und E-Gitarren umspielt<br />

die außergewöhnliche Stimme in Szene<br />

setzt – dazu pumpt das Schlagzeug, garniert<br />

mit dezent eingesetzten Percussion: Das<br />

klingt dann letztlich nach dem Sound früher<br />

Muse, und das ist verdammt gut so. Im<br />

April wird schließlich auch die lange Live-<br />

Funkstille beendet: The Fictionplay gastieren<br />

am 22. April in der ((szene)).<br />

HUBERT VON GOISERN<br />

Zeit & Zeichen<br />

Gar nicht so „flüchtig“: Das neue<br />

Album des Goiserers.<br />

Ende Mai erschien mit „Flüchtig“ Hubert<br />

Achleitners Debütroman im Zsolnay Verlag,<br />

Ende August schließlich dann sein neues<br />

Album „Zeiten & Zeichen“, das freilich<br />

unter seinem Pseudonym Hubert von Goisern<br />

den Weg in die Läden fand. Dabei<br />

geriet das Album überwältigend vielfältig,<br />

dynamisch, freudvoll, aber auch kritisch<br />

und besonnen. Live werden die neuen Songs<br />

ab Mai vorgestellt, u. a. in Wien, auf Burg<br />

Clam und der Donaubühne Tulln.<br />

Wiener Blond – Bis in die Früh<br />

Entschleunigend: Verena Doublier & Sebastian<br />

Radon singen, beatboxen, komponieren, granteln<br />

– und machen die Krise tanzbar.<br />

Kommando Elefant – Seltene Elemente<br />

Betörende Stimmungsmusik: Nostalgie, aber<br />

auch Zuversicht und Zwischenmenschliches<br />

bestimmen die Texte auf dem 6. Album.<br />

Jansky – LP1<br />

Zarte Vocals schweben über einem Teppich<br />

aus Gitarre, Piano und Synths – das Geschwisterpaar<br />

aus NÖ macht Musik zum Genießen.<br />

LIVE


Theater im Park<br />

Der riesige Park der fürstlichen Familie Schwarzenberg war bereits im<br />

Gespräch, als 2017 von Georg Hoanzl und Michael Niavarani ein Ersatz<br />

für ihr brandgeschädigtes Globe gesucht wurde. Corona hat die von<br />

Platanen gesäumte Bühne wieder spruchreif gemacht. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

PROGRAMM & ANREISE<br />

Ab 1. Mai startet das Theater im Park in seine<br />

zweite Saison, und das mit einem hochkarätigen,<br />

breit gefächerten Programm, das zudem stets erweitert<br />

wird: So freuen wir uns auf die neue Simpl<br />

Revue sowie ein oder zwei Theaterstücke von<br />

und mit Michael Niavarani, man munkelt, getrieben<br />

vom Geiste Johann Nestroys. Außerdem<br />

wird Gernot Kulis die Wien-Premiere seines „Callboy“-Programms<br />

feiern, wie auch Andreas<br />

Vitásek, Viktor Gernot, Florian Klenk und<br />

Florian Scheuba, Erwin Steinhauer mit einem<br />

H.C.-Artmann-Abend, Karl Markovics, Michael<br />

Köhlmeier und Dr. Eckart von Hirschhausen<br />

als illustre Gäste gewonnen wurden.<br />

Das Theater im Park finden Sie in der Prinz-<br />

Eugen-Straße in 1030 Wien, eingesäumt vom<br />

Belvedere und Palais Schwarzenberg.<br />

Am 1. Juli, also inmitten einer<br />

kurzen Verschnaufpause während<br />

der Coronakrise, eröffneten<br />

Michael Niavarani und Georg Hoanzl<br />

von der gleichnamigen Agentur nach<br />

dem Globe ihr zweites gemeinsames Projekt:<br />

das Theater im Park, malerisch zwischen<br />

Belvedere und Schwarzenbergplatz<br />

gelegen. Bereits 2017 keimte die Idee auf,<br />

das aufgrund eines Brandschadens vorübergehend<br />

geschlossene Globe kurzerhand<br />

ebenda in einem Zelt temporär einziehen<br />

zu lassen – doch damals wurde aus den<br />

Plänen nichts. Nun, drei Jahre später, fand<br />

man die Tore des Globes abermals geschlossen,<br />

allerdings nicht feuer-, sondern virusbedingt<br />

– und die Familie Schwarzenberg<br />

wurde aufs Neue kontaktiert, diesmal erfolgreich:<br />

Zwar kein Zelt, aber eine Bühne<br />

durfte im englischen Naturgarten aufgestellt<br />

werden – vis-à-vis einer barocken Grotte,<br />

wo schon vor Jahrhunderten ein Freilufttheater<br />

geplant war, damals noch in der<br />

Vorstadt, heute im Herzen Wiens. Glücklicherweise<br />

bewies Georg Hoanzl schon oft<br />

Gespür für das „besondere Etwas“, für das<br />

Rundherum, das den Künstler stützt: „Damit<br />

jener seine Kraft, seine Wirkung, seine<br />

Gedankenwelt entfalten kann, ist die Poesie<br />

des Räumlichen ganz, ganz wichtig“, verriet<br />

er bei der Eröffnung sichtlich stolz. Dieser<br />

<strong>gesamt</strong>heitliche Ansatz galt bereits für das<br />

Globe, nicht minder für das in einem Rotlicht-Etablissment<br />

eingeführte „Kabarett<br />

Separee“ und mehr noch für das Theater<br />

im Park: Denn der Park wurde nicht allein<br />

als Standplatz „missbraucht“, vielmehr das<br />

Theater behutsam zwischen die Platanen<br />

„eingesetzt“: Schattierte Planen ließen alle<br />

Aufbauten im Park beinahe verschwinden<br />

und fast wähnte sich der geneigte Besucher<br />

tatsächlich gelöst neusprachlich chillendim<br />

Park, und eben nicht programmatisch steif<br />

im Theater sitzend; Beinahe 100.000 Besucher<br />

holten sich bei knapp über 100 Vorstellungen<br />

diesen Sommer die gerade jetzt<br />

so dringend nötige Zerstreuung bei einem<br />

geschickt kuratierten Programm, das sich<br />

(naturgemäß) vom Kabarett über Theater<br />

bis hin zu verschiedenen Musiksparten –<br />

freilich tendenziell an Klassik, Jazz und<br />

Wienerlied angelehnt – streckte. In seiner<br />

stimmigen Umsetzung schien es fast zu<br />

schade, dass das Theater im Park zu einer<br />

„Corona-Notlösung“ verkommen sollte.<br />

Aber bereits bei der Eröffnung hofften<br />

Georg Hoanzl und Michael Niavarani auf<br />

einen Zuspruch, der eine Fortsetzung möglich<br />

machen würde: Das königliche Wort<br />

ihrer Gäste ermöglicht nun tatsächlich eine<br />

Prolongierung ab 1. Mai – einige der bereits<br />

feststehenden Programmpunkte finden Sie<br />

im Kasten links, selbiges wird aber sukzessive<br />

ausgebaut.<br />

Fotos: Markus Wache (Globe Wien), Stefan Gergely (Theater im Park), Wolfgang Thaler (WUK), Stadtsaal (Stadtsaal)<br />

36 | location


WUK<br />

STADTSAAL WIEN<br />

Während der Pandemie gehen<br />

Konzerte anders über die Bühne,<br />

nämlich mit Abstand und<br />

im Sitzen. Das WUK hat all<br />

diesen Konzerten das Banner<br />

„& The Bad Seats“ übergezogen,<br />

freilich entlehnt von<br />

Nick Caves Begleitband The<br />

Bad Seeds: So schlecht wie<br />

der fast schon wieder gute<br />

Wortwitz ist die Sicht aber von keinem der Sitzplätze, und so kann man sich ungestört<br />

auf etwa Sharktank am 8. Dezember und Please Madame am 12. freuen. 2021 darf<br />

man bei u. a. Harakirik For The Sky (23. Jänner), Mynth (26. Februar) und Tina Naderer<br />

(3. März) vielleicht schon wieder stehen?! Support: wuk.at/superspende<br />

GLOBE WIEN<br />

Auch das Globe Wien sorgt in der Krise für höchste Sicherheit: Großzügige Abstände<br />

gerade im Publikumsbereich und eine Einhaltung aller Hygienemaßnahmen garantieren<br />

in den nächsten Wochen einen sicheren Genuss von etwa Alex Kristan („Lebhaft“),<br />

Klaus Eckel („Ich werde das Gefühl nicht los“), Thomas Stipsits („Stinatzer Delikatessen“),<br />

Omar Sarsam („Herzalarm“) und Klenk & Scheuba („Sag du, Florian“).<br />

Ein Besuch im Wiener Stadtsaal auf<br />

der Mariahilfer Straße ist auch jetzt,<br />

in der Covid-19-Krise, so sicher wie<br />

nur irgendwie möglich: Zwischen den<br />

unterschiedlichen Besuchergruppen<br />

werden nämlich Plexisglastrennwände<br />

montiert, die als gesetzeskonforme<br />

Schutzvorrichtung den Babyelefanten<br />

ersetzen. So kann man gemeinsam,<br />

aber doch sicher in den kommenden<br />

Wochen mit Lukas Resetarits<br />

(„Wurscht“), den Science Busters<br />

(„Global Warming Party“), Thomas<br />

Maurer („WOSWASI“), Thomas Stipsits<br />

(„Stinatzer Delikatessen“), Gunkl<br />

(„So und anders“) und vielen mehr<br />

der tristen Realität entfliehen.


In Linz beginnt’s<br />

So lautete früher der Werbeslogan für die Stadt an der Donau. Und<br />

auch wenn kulturell natürlich die Bundeshauptstadt stets im Fokus<br />

steht, muss sich Oberösterreich nicht verstecken! TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

GEWINN<br />

SPIEL<br />

Wir verlosen 5×2 Flexi-Tickets zzgl.<br />

Van-Gogh-MNS-Masken. Mehr<br />

Informationen und Teilnahmebedingungen:<br />

ticketmagazin.com<br />

Van Gogh<br />

Die „Immersive Experience“ zu Van Goghs<br />

Werk ist bereits aufgebaut und harrt ihrer<br />

Eröffnung. Anschließend ist sie bis Mitte<br />

Februar in Linz stationiert und zeigt seine<br />

Werke auf eindrucksvolle Art und Weise.<br />

MUSICALISCHER REIGEN<br />

Kommenden Sommer gastiert im Großen Saal<br />

des Linzer Musiktheaters das Musical „Bodyguard“:<br />

Es ist dies eine der größen Liebesgeschichten<br />

aller Zeiten, das Musical selbst brilliert<br />

nicht nur mit den herausragenden Songs, sondern<br />

auch mit einem spektakulären Bühnenbild und<br />

einem fantastischen Ensemble.<br />

Am 26. Februar gastiert (nebst Terminen in Wien,<br />

Salzburg und Innsbruck) mit „Game of Thrones:<br />

The Concert Show“ eine „zelebrierte<br />

Klanggewalt mit epischer Wucht“ im Brucknerhaus.<br />

Orchester, ein großer Chor sowie Solokünstler<br />

werden die Musik aus allen acht Staffeln<br />

der Hit-Serie präsentieren.<br />

Ebenfalls im Brucknerhaus werden gleich fünf<br />

große Künstler mit ihrem eigenen Musical geehrt:<br />

Am 23. Jänner Freddie Mercury, am 3.<br />

März ABBA, am 27. März Elvis, am 3. April<br />

Frank Sinatra und am 4. April Tina Turner.<br />

Der niederländische Maler und<br />

Zeichner Vincent van Gogh<br />

schuf fast 900 Gemälde und über<br />

1.000 Zeichnungen, mit denen er die moderne<br />

Malerei begründete – und das, obwohl<br />

er sich 1880 mit 27 Jahren erst relativ<br />

spät in seinem Leben entschloss, Maler zu<br />

werden. Zuvor verdiente er sich als Hilfslehrer<br />

und -prediger seine Brötchen. Erst<br />

1884 richtet er sich bei seinen Eltern ein<br />

eigenes Atelier ein, um sich professionell<br />

der Malerei zu widmen. Zu dieser Zeit erlebt<br />

er mehrere traurige Erfahrungen, die<br />

sein Gemüt sein Leben lang beeinflussen<br />

werden: Sein Verhältnis mit Margot Bergemann,<br />

einer Frau aus der Nachbarschaft,<br />

wird beendet, nachdem sie versucht, sich<br />

das Leben zu nehmen. Kurz danach stirbt<br />

noch dazu unerwartet sein Vater. 1885 reist<br />

van Gogh nach Belgien, um Kunst zu studieren.<br />

Hier wird er stark von den französischen<br />

Malern Cézanne, Signac, Seurat<br />

und Gauguin beeinflusst. Nach weiteren<br />

Studien in Paris lernt er ein paar Jahre<br />

später Pablo Picasso und Paul Gauguin<br />

kennen. 1888 lebt Van Gogh zusammen<br />

mit Gauguin in Arles in Südfrankreich.<br />

Sein Traum ist es, dort eine Künstlergemeinschaft<br />

zu gründen. Zu dieser Zeit entsteht<br />

die Reihe seiner berühmten Sonnenblumenbilder.<br />

Doch: Seine geistige Verfassung<br />

verschlechtert sich rapide und Van<br />

Gogh schneidet sich im Zuge eines Streits<br />

mit Gauguin einen Teil seines linken Ohres<br />

ab. In Folge prägen Nervenkrisen seine<br />

letzten Lebensjahre, die er zurückgezogen,<br />

aber überaus produktiv verbringt: Die<br />

meisten seiner Bilder entstehen im letzten<br />

Lebensjahrzehnt, bevor er sich Ende Juli<br />

1890 eine Kugel in die Brust schießt. Über<br />

die Beweggründe zu der Tat wird bis heute<br />

viel spekuliert, eine der zahlreichen möglichen<br />

Thesen ist, dass er eine Wertsteigerung<br />

seiner Bilder bewirken wollte. Dass<br />

Van Goghs Werk auch ohne die bedrückenden<br />

Hintergründe ein beeindruckendes<br />

ist, zeigt das Multimedia-Spektakel<br />

„Van Gogh – The Immersive Experience“<br />

nach Stationen in Paris und Brüssel bis<br />

14. Februar in der Linzer Tabakfabrik:<br />

Die Gemälde des Künstlers – von den<br />

zuvor angesprochenen „Sonnenblumen“<br />

bis hin zur „Sternennacht“ – werden mehrfach<br />

vergrößert und mit gefühlvollen Melodien<br />

untermalt dreidimensional zum<br />

Leben erweckt.<br />

Fotos: COFO (Van Gogh), Nele Martensen (Bodo Wartke), Helmut Walter / Stefan Eibelwimmer (Winnetou 1-3), LW Media (Wein & Genuss)<br />

38 | kultour


LUKULLISCH<br />

Im Februar lassen sich bei Wein & Genuss beste Weine<br />

und edle Lebensmittel im Design Center entdecken.<br />

Edle Weine und gesunde<br />

Lebensmittel liegen voll im<br />

Trend und sprechen immer<br />

weitere Kreise der Bevölkerung<br />

an, natürlich auch Herr<br />

und Frau Oberösterreicher.<br />

Diesen Tatsachen und Trends<br />

wird die WEIN & GENUSS<br />

Linz am 12. und 13. Februar<br />

im Design Center Linz Rechnung<br />

tragen. Die besten Winzer Österreichs und ausgewählte Gastwinzer<br />

sind eingeladen und werden in Form klassischer Tischpräsentationen<br />

den Besuchern nähergebracht. Im Kulinarik-Segment runden<br />

Lebens- und Genussmittel das Angebot ab.<br />

TRAGISCH<br />

Bodo Wartke gastiert mit „König Ödipus“ und<br />

„Antigone“ im Linzer Posthof.<br />

In Bodo Wartkes Bearbeitung als Solo-Theater wird aus „König<br />

Ödipus“ (3. Februar), der griechischen Tragödie nach Sophokles,<br />

ein musikalischer, kurzweiliger, frech und intelligent präsentierter<br />

Klassiker, der das Publikum mitreißt, der die Laune und das Bildungsniveau<br />

schlagartig hebt. In „Antigone“ (6. Februar) beweist<br />

der Berliner Gentleman-Klavierkabarettist zum zweiten Mal mit<br />

einer Tragödie des Sophokles sein Schauspieltalent: Wartke und<br />

seine langjährige Bühnenpartnerin Melanie Haupt spielen alle Rollen<br />

des Stückes in rasanten Rollenwechseln mit wenigen Requisiten in<br />

minimalistischem Bühnenbild.<br />

Ungeheuer ist viel und nichts ungeheurer<br />

als der Mensch.<br />

(Sophokles in „Antigone“)<br />

ABENTEUERLICH<br />

Im Linzer Theater Phönix wird bis Mitte Jänner<br />

dem Mythos Karl May auf den Grund gegangen.<br />

Karl May ist einer der erfolgreichsten Trivialliteratur-Autoren des<br />

19. Jahrhunderts und seine Biografie liest sich fast so abenteuerlich<br />

wie seine Romane und seine fiktiven Reiseerzählungen über den<br />

Orient und den „Wilden Westen“. In „Winnetou eins bis drei und<br />

am Ende stirbt Karl May“ gehen Erik Etschel<br />

und Lisa Fuchs noch bis 10. Jänner im<br />

Theater Phönix dem Mythos Karl May auf<br />

den Grund und erforschen seinen Kosmos.<br />

In unterhaltsamen, collagenartigen Theaterabenden<br />

lassen sie das Publikum auf<br />

seine bekanntesten Romanhelden treffen,<br />

werfen einen Blick hinter die Kulissen und<br />

durchleuchten das Prinzip der Selbsterfindung<br />

und Selbstdarstellung.<br />

kultour| 39


Groß, mächtig – sc<br />

empfiehlt<br />

Eigentlich wurde der Vorhang 2016 zugezogen, doch wenn<br />

der Watzmann ruft, dann kommen doch alle noch einmal<br />

wieder: So gibt es kommenden Herbst ein Dacapo für<br />

Wolfgang Ambros und Konsorten. Von der Faszination des<br />

deutschen „Kulturberges“. TEXT: ROBERT FRÖWEIN<br />

Mächtig und erhaben thront er<br />

in den Berchtesgadener Alpen,<br />

stets bereit, das Schicksal<br />

aus den ihn Besteigenden herauszufordern;<br />

2.713 Meter pures Abenteuer, steinmassiv<br />

und Ehrfurcht gebietend: Der<br />

Watzmann ist gemeinhin nicht nur einer<br />

der anspruchsvollsten, sondern auch attraktivsten<br />

Berge Bayerns. Er ist ein Quell<br />

der Inspiration – nicht nur für Sportler,<br />

Naturbegeisterte und Action-Aficionados,<br />

sondern auch für Kulturbegeisterte und<br />

Freunde der Kunst im Allgemeinen. Der<br />

einzigartigen Faszination des Watzmanns<br />

kann sich schlichtweg niemand entziehen.<br />

Er ist wie ein Aphrodisiakum für den<br />

Abenteuerlustigen und wurde schon vor<br />

Hunderten Jahren in die Welt der Kultur<br />

gezogen.<br />

Ausschlaggebend dafür war die berühmte<br />

Watzmannsage, die über viele Generationen<br />

hinweg bis heute begeistert und<br />

ein gewichtiges Stück mitteleuropäische<br />

Alpingeschichte darstellt: Der Sage nach<br />

wurde das Land vom grausamen König<br />

Wazemann beherrscht, der gemeinsam<br />

mit seiner Frau und den Kindern Furcht<br />

und Schrecken verbreitete. Durch einen<br />

Fluch verwandelte er sich mitsamt seiner<br />

Familie zu Stein, während der Königsund<br />

Obersee der Sage nach durch das<br />

zusammengeflossene Blut der Königs -<br />

familie entstanden seien. Wer sich dem<br />

mächtigen Bergmassiv von Norden<br />

40 |<br />

nähert und genug Fantasie aufweist, erkennt<br />

in den Gipfel von links nach rechts<br />

die Watzmannfrau, die Kinder und rechts<br />

außen schlussendlich auch den König<br />

selbst. In seinem bekannten Roman „Die<br />

Martinsklause“ verbreitete der Schriftsteller<br />

Ludwig Ganghofer den Mythos<br />

und auch in der bildenden Kunst fand<br />

der Watzmann im Laufe der Jahre überbordend<br />

viel Zuspruch. Neben dem weithin<br />

bekannten Gemälde von Caspar<br />

David Friedrich haben sich insbesondere<br />

im 19. Jahrhundert auch Künstler wie<br />

August Leu, Johann Matthias Ranftl, Julius<br />

Lange oder Ludwig Richter den Watzmann<br />

zum Motiv ihrer Bilder gemacht.<br />

Wolfgang Ambros folgt dem Ruf<br />

Einer, der genau weiß, welche Faszination<br />

der Watzmann auf die Kulturszene hat,<br />

ist Austropop-Legende Wolfgang Ambros.<br />

Mit dem 1974 entstandenen Konzeptalbum<br />

„Der Watzmann ruft“ schuf er gemeinsam<br />

mit seinen Jugendfreunden Joesi<br />

Prokopetz und Manfred Tauchen heimische<br />

Kulturgeschichte. Als erste gemeinsame<br />

Arbeit wählten sie das Alpendrama,<br />

das das ewige Gerufen-Sein durch den<br />

bösen Berg Watzmann und die fast schon<br />

krankhafte Imponiersucht der bergsteigenden<br />

Männer beschreibt, die aufgrund<br />

ihres juvenilen Überschwangs oft mit ihrem<br />

Leben bezahlen müssen. Zudem<br />

missbraucht im Stück eine Gailtailerin<br />

die Macht über die Männer und stürzt<br />

diese damit ins Verderben. Die erste Bühnenaufführung<br />

gab es bei den Wiener<br />

Festwochen 1972, bis heute hat sich das<br />

Konzeptwerk mehr als 250.000-mal verkauft,<br />

was es im deutschsprachigen Raum<br />

in die absolute A-Liga hievt. „Die Grundidee<br />

kommt aus der verrauchten Luft in<br />

einer Wohnung im Ersten Bezirk“, erinnert<br />

sich Ambros im Gespräch an die Ursprünge<br />

zurück, „alles weitere ist dann<br />

im Laufe der Jahre gereift.“<br />

Echo, Echo, Echo, …<br />

Dass die Thematik rund um das Album<br />

seit mittlerweile fast 50 (!) Jahren aktuell<br />

und von zeitloser Popularität<br />

ist, erfreut auch Ambros ungemein.<br />

„Die Nachfrage<br />

ist immer noch ungebrochen<br />

und der Erfolg gibt<br />

uns recht.“ Er gibt ihnen<br />

sogar so recht, dass das<br />

Kult-Musical entgegen aller<br />

früheren Beteuerungen nun<br />

wieder auf die Bühne geholt wird.<br />

Prinzipiell hat sich das Stück vor vier<br />

Jahren in die ewigen Jagdgründe verabschiedet,<br />

doch für eine einmalige Herbsttournee<br />

wurde die Originalbesetzung<br />

noch einmal reanimiert. Das war neben<br />

der inhaltlichen Originalaufführung und<br />

einer adäquaten Bezahlung auch das<br />

wichtigste Kriterium für Ambros, ent-


hicksalsträchtig<br />

gegen früherer Beteuerungen noch einmal<br />

auf die Bühne zu gehen. Der Künstler<br />

selbst hat seinen Lebensmittelpunkt schon<br />

vor Jahren von der Bundeshauptstadt in<br />

die Naturlandschaft Tirols verlegt und<br />

weiß um die Magie der Berge. „Ich habe<br />

die Berge immer geliebt und es war für<br />

mich nur logisch, dass ich hier irgendwann<br />

leben werde. Hier tanke ich Kraft<br />

und vor allem Kreativität.“<br />

Original bedeutet im Falle des Watzmann-<br />

Stücks, dass EAV-Legende<br />

Klaus Eberhartinger<br />

die Gailtalerin<br />

personifiziert,<br />

Joesi Prokopetz als<br />

Knecht und<br />

Vater brilliert und Christoph Fälbl in<br />

einer Doppelrolle als Bua und Knecht zu<br />

sehen ist. Ambros übernimmt – wie gewohnt<br />

– mit der No. 1 vom Wienerwald<br />

die musikalische Begleitung und ist auch<br />

Großknecht und Geisterstimme. Aus der<br />

anfänglichen Schnapsidee wurde also ein<br />

Kultwerk, das Generationen begeistert<br />

und seine ganz eigene Form von Sage<br />

immer wieder weiterträgt. Wolfgang Ambros<br />

selbst hat auch im realen Leben seine<br />

Erfahrung mit dem mächtigen Watzmann<br />

gemacht. Für seine TV-Serie „Gipfeltreffen“<br />

lud ihn einst Werner Schmidbauer<br />

in die Sendung ein. Im Gegensatz zum<br />

Bergbauernsohn im Musical kamen die<br />

beiden am Ende auch wieder sicher und<br />

Ein letztes Mal in Originalbesetzung<br />

Wolfgang Ambros und seine No.1 vom Wienerwald, die<br />

EAV-Legende Klaus Eberhartinger als Gailtalerin,<br />

Joesi Prokopetz als Knecht und Vater und Christoph Fälbl<br />

als Bua und Knecht (Foto) werden noch einmal<br />

den Watzmann erklimmen.<br />

gesund im Tal an. „Das war ziemlich anstrengend“,<br />

erinnert sich der Barde an<br />

diesen besonderen Moment zurück. Für<br />

seinen großen Watzmann muss er sich<br />

diesen Herbst auch noch einmal besonders<br />

anstrengen – um ihn dann mit Würde<br />

und innerer Zufriedenheit in die endgültige<br />

Pension schicken zu können.<br />

n Zum letzten Mal wird der Watzmann<br />

zwischen 8. Oktober und 8. November be -<br />

stiegen, und zwar in Gmunden, Innsbruck,<br />

Salzburg, Wiener Neustadt, Linz, Graz,<br />

St. Pölten und Wien.<br />

GEWINN<br />

SPIEL<br />

Wir verlosen fünf CDs „Watzmann<br />

Live“ und je Termin 1×2 Tickets.<br />

Mehr Informationen<br />

und Teilnahmebedingungen:<br />

www.ticketmagazin.com<br />

Foto: Lukas Beck


Geschicklichkeit statt Geschwindigkeit, Balance statt purer<br />

Power, Artistik statt Aggression – der Motorsport<br />

Hallentrial und das Showspektakel „Masters Of Dirt“<br />

haben mehr gemeinsam, als man im ersten<br />

Augenblick glauben mag. Beide begeistern ab<br />

kommenden März in Österreich. TEXT: ROBERT FRÖWEIN<br />

Zuerst auf Juni verschoben, dann<br />

auf März 2021 – auch „Masters<br />

Of Dirt“-Mastermind Georg<br />

Fechter hatte es 2020 nicht leicht. Seine<br />

beliebte und traditionelle Erfolgsshow<br />

wurde ebenso ein Corona-Opfer wie<br />

unzählige weitere Veranstaltungen. Zurzeit<br />

bleibt nur die Hoffnung auf eine<br />

Besserung der Lage und ein ausgeklügeltes<br />

Sicherheitskonzept, das eine<br />

Durchführung der fulminanten Veranstaltungsreihe<br />

möglich macht. Doch<br />

auch wenn der Sonnyboy mit ungeahntem<br />

Stress konfrontiert wurde, gab<br />

es vergangenen Herbst doch noch eine<br />

gute Nachricht. In einer rund 900 Quadratmeter<br />

großen Lagerhalle im niederösterreichischen<br />

Korneuburg wurde<br />

Mitte September ein neues Flaggschiff,<br />

das „Masters Of Dirt“-Warehouse, eröffnet.<br />

Dort sorgten beim Opening<br />

nicht nur „MOD“-Stars wie Tobi Merz<br />

oder Clemens Kaudela für Furore, im<br />

weiteren Sinne versteht Fechter das Gebiet<br />

als Spielplatz für Action- und Abenteuersüchtige.<br />

Adrenalin-Freaks und<br />

Hobbysportler sollen sich dort selbst<br />

ausprobieren können.<br />

Höher, schneller, weiter<br />

Sollte uns das Virus bis März etwas<br />

wohlgesinnter sein, können sich Fans<br />

von halsbrecherischen Stunts und einer<br />

feurigen Performance wieder auf ein<br />

ganz besonderes Fest der Superlative<br />

vorbereiten. Wie gewohnt wird „Masters<br />

Of Dirt“ auch in der 2021er-Auflage<br />

die Grenzen des vermeintlich Unmöglichen<br />

ad absurdum führen und für<br />

rund zweieinhalb Stunden in eine ganz<br />

besondere Welt des Spektakels verschleppen.<br />

Freestyle-Motocrossbikes,<br />

Schneemobile, Quads, Mountainbikes<br />

und Buggys trotzen den Regeln der<br />

Schwerkraft und werden für atemberaubendes<br />

Staunen sorgen. Athleten<br />

aus aller Herren Länder springen bis<br />

zu 35 Meter weit und üben sich Jahr<br />

für Jahr an immer extremeren Tricks,<br />

um das prestigeträchtige Event noch<br />

populärer zu machen. Natürlich dürfen<br />

auch die traditionellen Fuel Girls nicht<br />

fehlen, die mit ihrer Mischung aus Pyroshow,<br />

Tanz und Akrobatik die ganze<br />

Halle zum Brennen bringen. Frei nach<br />

dem Motto „man muss dafür nicht verrückt<br />

sein, aber es schadet nicht, wenn<br />

man es ist“ wird in Wien, Linz, Graz,<br />

Salzburg und Innsbruck wieder mit<br />

dem Unerwarteten gerechnet werden<br />

müssen.<br />

Fotos: Next Level Entertainment GmbH, Joan Carles Vázquez, Pep Segales/FIM<br />

42 |


Masters Of Dirt<br />

Auf BMX, Mountainbikes,<br />

FMX-Bikes, Quads, Buggys und<br />

sogar Snowmobiles setzen die<br />

Athleten die Gesetze der Physik<br />

scheinbar außer Kraft und lassen<br />

nichts unversucht, um ihre Fans<br />

jedes Jahr aufs Neue mit<br />

waghalsigen Tricks zum<br />

Staunen zu bringen.<br />

Keine Konkurrenz, aber eine thematische<br />

Erweiterung findet – ebenfalls im<br />

März 2021 – in der Wiener Neustädter<br />

Arena Nova statt. Dort geht nämlich<br />

die Hallentrial-Weltmeisterschaft über<br />

die Bühne und das mit durchaus starker<br />

österreichischer Beteiligung. Zu den<br />

gefährlichsten Außenseitern zählt der<br />

aus Prigglitz stammende Marco Mempör,<br />

der sich 2019 zum Junioren-Europameister<br />

krönte und erst unlängst<br />

den zweiten Staatsmeistertitel einfuhr<br />

– und das mit gerade einmal 18 Jahren.<br />

Doch das Alter ist für den motorisierten<br />

Sport kein wirkliches Kriterium, wie<br />

er uns im Gespräch erklärt: „Je älter<br />

man wird, desto mehr Erfahrungen hat<br />

man, aber darunter leidet auch die Agilität.“<br />

Vater Mario Mempör war jahrelang<br />

passionierter Trial-Fahrer und<br />

infizierte den Filius früh. „Ich habe<br />

schon sehr früh gejammert, dass ich<br />

auch aufs Bike will“, lacht Marco, „mit<br />

7 durfte ich auf eine 50-cm 3 -Maschine,<br />

nur damals gab es in diesem Sport<br />

kaum Bewerbe.“ Es ist nicht zuletzt<br />

den Mempörs zu verdanken, dass sich<br />

der Trial-Sport steigender Beliebtheit<br />

erfreut – wenn auch nicht im Ansatz<br />

so stark wie etwa in Spanien.<br />

Eat, sleep, train, repeat<br />

Von dort stammen die größten Kaliber,<br />

die 2021 in Wiener Neustadt zu bestaunen<br />

sein werden. Etwa der 26-fache<br />

Weltmeister Toni Bou, dessen enorme<br />

Titelsammlung sich auf Indoor- und<br />

Outdoor-Bewerbe aufteilt. Es ist kein<br />

Zufall, dass Spanier im Motorsport allgemein<br />

die Nase vorne haben. „Dort<br />

sind die klimatischen Verhältnisse so<br />

gegeben, dass man ganzjährig fahren<br />

kann. Selbst die Franzosen fahren im<br />

Winter dorthin, um sich im Training<br />

mit den Besten zu messen.“ Mempör<br />

befindet sich mit seinem Vater alljährlich<br />

für etwa vier Monate im katalonischen<br />

Piera nahe Barcelona. Von Glanz<br />

und Glamour keine Spur. „Wir sind im<br />

Wohnmobil unterwegs, schlafen und<br />

essen darin. Wir halten dort, wo es<br />

Strom, Wasser und Trainingsmöglichkeiten<br />

gibt und treffen Freunde, die<br />

man sich über die Jahre aufbaut.“ Für<br />

seinen großen Traum bringt Mempör<br />

nicht nur das Opfer der fehlenden Freizeit.<br />

„2019 waren wir nur etwa 150 Tage<br />

zu Hause und man kann gerade mal<br />

mit Ach und Krach davon leben. Betreibt<br />

man den Sport professionell, gehen<br />

sich ein Job oder die Schule kaum<br />

aus. Es ist eine finanzielle Gratwanderung,<br />

aber dafür kann ich meiner Leidenschaft<br />

nachgehen. Ginge es mir ums<br />

Geld, hätte ich Fußballer oder Golfspieler<br />

werden müssen.“<br />

Der Trialsport dreht sich nicht um Geschwindigkeit,<br />

sondern um Geschicklichkeit,<br />

Artistik und Balance. Ein<br />

Grund dafür, dass er im Vergleich zu<br />

anderen Motorsportarten relativ verletzungsfrei<br />

ist und Maschine und<br />

Equipment leichter erschwinglich sind.<br />

Das Training nimmt trotz allem viel<br />

Zeit in Anspruch. „Wenn wir keine Bewerbe<br />

haben, sitze ich sechs Mal die<br />

Woche für zwei bis fünf Stunden auf<br />

der Maschine. Man muss das Handling<br />

üben und sich auf dem Motorrad sicher<br />

fühlen. Je mehr Zeit man auf der Maschine<br />

verbringt, umso schneller wird<br />

| 43


man eins mit ihr.“ Eine gewisse<br />

Mensch-Maschine-Romantik ist im<br />

Trialsport nicht abzustreiten, doch man<br />

muss für den Sport nicht unbedingt<br />

verrückt sein. „Man muss lernen, den<br />

Kopf auszuschalten und mental bereit<br />

zu sein. Das ist ein nicht zu unterschätzender<br />

Erfolgsfaktor. Wenn sich einem<br />

schwierige Hindernisse in den Weg stellen,<br />

dann darf man sich einfach nichts<br />

scheißen und muss Eier in der Hose<br />

haben“, lacht Österreichs aktueller „Motorsportler<br />

des Jahres“, „es ist einfach<br />

der Wille, der dich besser macht als die<br />

anderen. Du musst den Erfolg wollen.“<br />

Nachholbedarf<br />

Im Vergleich zu den großen Favoriten<br />

aus Spanien ist Mempör bei der WM<br />

trotz allem großer Außenseiter. Für den<br />

Youngster geht es vorwiegend darum,<br />

sich mit den Besten zu messen, Erfahrungen<br />

zu sammeln und daraus zu lernen.<br />

So wie er es den künftigen Topathleten<br />

im Trialsport vorzeigen möchte.<br />

„Ich hoffe schon, dass ich jüngere<br />

Menschen dazu animieren kann, mit<br />

dem Sport zu beginnen oder dabei zu<br />

bleiben. Das ist nämlich eines der größten<br />

Probleme. Es gibt viele Talente, aber<br />

irgendwann hören sie auf, weil man<br />

eben nur schwer davon leben kann.<br />

Die Spanier nehmen ihre Nachwuchsfahrer<br />

in großen Sattelschleppern mit<br />

auf Tour, diese müssen nichts bezahlen<br />

und kriegen meist noch ein Taschengeld.<br />

Bei uns sind wir jetzt immerhin schon<br />

so weit, dass während der WM nicht<br />

auch gleichzeitig ein heimischer Meisterschaftslauf<br />

angesetzt wird. Das war<br />

nicht selbstverständlich.“ Wie sehr Trial<br />

in den Alltag von Spitzensportlern einwirkt,<br />

erklärt Mempör an einem ganz<br />

berühmten Beispiel: „Marcel Hirscher<br />

fährt auch Trial, um Balance und Geschicklichkeit<br />

zu trainieren.“<br />

Doch gibt es auch Parallelen zwischen<br />

dem weniger populären Hallentrial<br />

und der alles überstrahlenden Stuntshow<br />

„Masters Of Dirt“? „Jein. Beim<br />

Hallentrial geht es um den Wettkampf<br />

und Erfolge, bei ,MOD‘ um coole<br />

Stunts und eine große Show. Es ist<br />

schwer, diese beiden Sparten zu vergleichen,<br />

weil sie per se schon sehr unterschiedlich<br />

sind. Allerdings sind im<br />

,MOD‘-Zirkus hervorragende Fahrer<br />

mit Herz und Hirn, die mit ihren Stunts<br />

sehr viel für den <strong>gesamt</strong>en Sport machen.<br />

Wir haben nicht die Popularität<br />

und die feurige Liveshow von ,MOD‘,<br />

aber beim Hallentrial geht es oft so<br />

knapp her, dass es nicht weniger spannend<br />

ist.“ Wäre für Marco Mempör<br />

denn ein Ausflug zum „Masters Of<br />

Dirt“ denkbar? „Aktuell ist das Rampenspringen<br />

nicht so mein Fall“, lacht<br />

er, „aber wer weiß schon, was noch alles<br />

so kommt.“<br />

n Masters Of Dirt gastiert zwischen<br />

März und Mai in der Wiener Stadthalle,<br />

der TipsArena, der Stadthalle Graz, der<br />

Salzburgarena und der Olympiahalle.<br />

Die X-Trial World Championship gastiert<br />

am 20. März in der Arena Nova.<br />

Österreich-Premiere bei<br />

den X-Trials<br />

Marco Mempör, Junioren-<br />

Europameister, österreichischer<br />

Staatsmeister, 3.<br />

in der 125-cm 3 -WM und<br />

Österreichs Motorsportler<br />

des Jahres 2019, startet mit<br />

einer Wildcard bei der<br />

X-Trial World Championship<br />

am 20. März in der Arena<br />

Nova.<br />

44 |


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AKTUELLE EXKLUSIV-ANGEBOTE FÜR OETCARD BONUSCLUB MITGLIEDER<br />

Fotos: Chris Singer (Hansi Hinterseer), Gunther von Hagens‘ KÖRPERWELTEN, Institut für Plastination, Heidelberg,www.koerperwelten.de (Körperwelten), COFO (Van Gogh), Hello Concerts (Haindling)<br />

Körperwelten: Am Puls der Zeit<br />

Die neueste Ausstellung „KÖRPER-<br />

WELTEN – Am Puls der Zeit“ feiert<br />

am 4. Dezember in Salzburg Europa-<br />

Premiere und gastiert noch bis 7. März<br />

im Messezentrum (Halle 4). Erleben<br />

Sie den menschlichen Körper in seinen<br />

vielen wunderbaren Facetten, sowohl<br />

in seiner Verwundbarkeit als auch in<br />

seinem Potenzial angesichts der<br />

Herausforderungen, mit denen er sich<br />

ständig konfrontiert sieht.<br />

Van Gogh: The Immersive Experience<br />

Bis Mitte Februar erleben Sie in der Linzer Tabakfabrik ein völlig neu konzipiertes Multimedia-Spektakel,<br />

das sich den Werken des niederländischen Malers Vincent van Gogh<br />

widmet: Die Gemälde des Künstlers werden mit Hilfe von aufwendigen Lichtinstallationen<br />

und Projektionen vergrößert und an den Wänden zum Leben erweckt.<br />

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Angebot gültig bis 13. Jänner<br />

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Hansi Hinterseer<br />

2020 blickte Hansi Hinterseer mit der<br />

DVD „Ich halt zu Euch“ auf seine 25-<br />

jährige Karriere zurück, am 27. August<br />

feiert er gemeinsam mit den Jungen<br />

Zillertalern in der Arena Nova.<br />

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Angebot gültig bis 1. August<br />

Haindling<br />

Die Bayern kultivieren seit fast 40 Jahren<br />

einen Musikstil, der geprägt ist von<br />

einer Mixtur aus exotischen Klängen<br />

und bayrischen Einflüssen: Live am 28.<br />

Juni in Linz, am 1. August in Schärding.


Vergangenen Herbst hat der Verlag Kiepenheuer & Witsch eine neue<br />

Buchreihe ins Leben gerufen: Für die „Musikbibliothek“ schreiben<br />

AutorInnen über ihre Lieblingsband. Dabei bewegt sich das Spannungsfeld<br />

zwischen Die Toten Hosen, Take That und Nick Cave. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

In unserer letzten Ausgabe, die – man<br />

glaubt es kaum – bereits im März erschien,<br />

haben wir Constanze Kleis,<br />

Autorin des Buches „Ballgefühle. Wie Fußball<br />

uns den Mann erklärt“, zu Wort kommen<br />

lassen. Sie verriet uns, was leidgeprüfte<br />

Frauen ohnehin schon wussten: „Männer<br />

sind beim Fußball so, wie die Frauen sie<br />

gerne in der Beziehung hätten: leidenschaftlich,<br />

ekstatisch, treu und zu Tränen<br />

gerührt.“ Zugegeben, obwohl ich mich<br />

der Spezies Mann gemeinhin zugehörig<br />

NICHT VERPASSEN!<br />

Seine Gedanken sind überaus komisch, dabei<br />

aber unglaublich filigran: Seit den Achtzigern<br />

zaubert Max Goldt mit seiner Kurzprosa<br />

Betrachtungen des Alltäglichen, die thematisch<br />

nicht banaler, in ihrem Blickwinkel und ihrer<br />

Ausformulierung jedoch nicht geistreicher sein<br />

könnten. Goldt liest am 27. Februar im Theater<br />

Akzent aus seinem reichen Œuvre.<br />

Mit ihren freizügigen YouTube-Videos kam<br />

der Fame von Katja Krasavice: In ihrer<br />

Autobiografie „Die Bitch Bibel“ (siehe Folgeseite)<br />

erzählt die gebürtige Tschechin am 30.<br />

Jänner im Linzer Cineplexx und am 31. Jänner<br />

in der SIMMCity von ihrer dramatischen Jugend,<br />

aber auch davon, dass sie ihrem Schicksal<br />

irgendwann den Mittelfinger zeigte.<br />

fühle, tangiert mich Fußball, um Hans<br />

Krankl zu persiflieren, nicht einmal primär.<br />

Aber: Umgelegt auf die Welt der Musik<br />

fühle ich ähnlich – nicht zu guter Letzt,<br />

weil hier orgiastische Ekstasen durchaus<br />

Stunden dauern können, in der Libido<br />

ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem:<br />

Natürlich gibt es den einen Künstler, der<br />

einem dereinst die Welt der Musik überhaupt<br />

erst offenbart hat, dem man seit<br />

ehedem treu ergeben ist und den man<br />

vielleicht auch ohne knurrende Widerworte<br />

durch tiefe Täler begleiten hat müssen,<br />

während man auf dem Wege von<br />

ehedem bis heute Abertausend Euro in<br />

seinem Namen spendiert hat. Trotzdem<br />

ist Polyamorie en vogue, man darf sich<br />

durchaus theoretisch jeden Tag ein Stück<br />

neu und immer wieder verlieben. Die<br />

erste große und tatsächlich einzige Liebe<br />

zürnt deswegen nicht, denn sie weiß:<br />

Wenngleich sie vielleicht für einige Tage,<br />

Wochen, oder Monate gar kein Gehör findet,<br />

sie wird niemals ersetzt werden, niemand<br />

wird ihr je das Wasser reichen können<br />

– selbst, wenn sich der einfassende<br />

Musikgeschmack in gänzlich andere Richtungen<br />

entwickelt.<br />

Ich habe mich 1989, im zarten Alter von<br />

sechs Jahren, in David Hasselhoff verliebt.<br />

Freilich: Objektiv betrachtet kann ich heute<br />

meine Eltern schon verstehen, die sich damals<br />

ob der Konservenbeats Altersschwerhörigkeit<br />

herbeisehnten und den Texter<br />

am liebsten an seinen Testikeln aufgehängt<br />

hätten. Ja, auch in den night rockenden<br />

Momenten ist Hasselhoff nicht mehr als<br />

Hitparaden-Mitklatschhölle und ja, mit<br />

Fortschreiten meiner Mannwerdung hat<br />

sich mein Naturell, meine Disposition elaboriert<br />

und schließlich irgendwo zwischen<br />

Metallica, Richard Wagner und Nick Cave<br />

eingependelt – allesamt Namen, die man<br />

im gesunden Geisteszustand wohl nie in<br />

einem Atemzug mit The Hoff nennen<br />

würde. Und trotzdem besuche<br />

ich jedes seiner nahen Konzerte<br />

bis heute, und<br />

Fotos: Ingo Pertram, KiWi Verlag<br />

Im Frühling gründete die Autorin Barbara<br />

Zeman gemeinsam mit dem vor dem Virus<br />

auf einen Berg geflohenen Schauspieler Robert<br />

Stadlober einen YouTube-Leseklub: Er<br />

behandelte die besten Bücher der besten,<br />

dabei aber toten, AutorInnen der Welt. Am<br />

19. Dezember gastiert man gemeinsam für<br />

eine Lesung mit Stefanie Sargnagel und musikalischer<br />

Begleitung von Farce im Posthof.<br />

Kommenden November liest Rammstein-Keyboarder<br />

Flake in Graz, Wien, Linz und Innsbruck<br />

aus seinem zweiten Buch „Heute hat<br />

die Welt Geburtstag“, in dem er Einblick in<br />

seine Welt bietet – stets mit der im wahrsten<br />

Wortsinn schwelenden Gefahr, im Kessel auf<br />

der Bühne gegrillt zu werden. Es ist somit<br />

nicht nur ein banaler Einblick in das Tourleben<br />

seiner Broterwerbskapelle, sondern in erster<br />

Linie einfach nur trockener Berliner Humor.


trotzdem schießen mir bei einem Pegelstand<br />

jenseits von Gut und Böse die Tränen<br />

in die Augen, wenn im Gassenhauer ein<br />

Jüngling sein Elternhaus verlässt, weil er<br />

trotz Reichtum kein Gefühl von Freiheit<br />

in sich trägt … Sofern für den Verlag Kiepenheuer<br />

& Witsch interessant, stelle ich<br />

für ihre „Musikbibliothek“ nur zu gern<br />

ein ausformuliertes Manifest über die hofftastische<br />

Brillanz zusammen – allzeit bereit<br />

ist nicht nur die Devise der Pfadfinder.<br />

Radikal subjektive Liebeserklärungen<br />

Zugegeben, die Autorinnen, die für den<br />

KiWi-Verlag Ohr und Herz öffnen und<br />

den geneigten Leser teilhaben lassen an<br />

ihren jahrzehntealten Beziehungen, kreisen<br />

nicht so tief im Trash wie ich: Thees Uhlmann,<br />

die Stimme von Tomte, durchlebte<br />

mit den Toten Hosen die Geschichte<br />

Deutschlands (die ja Hasselhoff maßgeblich<br />

mitprägte, als er die Mauer zu Fall<br />

brachte), Uebel-&-Gefährlich-Mitbegründer<br />

Tino Hanekamp trat Nick Cave auf<br />

den Schlips, Spex-Journalistin Anja Rützel<br />

hingegen Enissa Amani, hat dafür bei<br />

Take That alles über die Liebe gelernt.<br />

Sophie Passmann, etwa aus Böhmermanns<br />

Neo Magazin Royale ein Begriff,<br />

bekämpft mit Frank Ocean ihre manischen<br />

Depressionen, die Musikerin Lady<br />

Bitch Ray würde ohne Madonna heute<br />

vielleicht Lady Princess Ray heißen. Kabarettist<br />

Frank Goosen ist Beatles-Fan<br />

nicht nur seitdem er 13 ist, sondern<br />

auch „Acht Tage die Woche“, so der<br />

Titel seines aktuellen Kabarettsolos, das<br />

auf ebendiesem autobiografischen Buch<br />

basiert. Autor Klaus Modick hingegen (er<br />

schrieb auch für Fröhling & Schickes Album<br />

„Metamorphosen“ die Texte) vertrieben<br />

die Fab Four bloß den Mief der<br />

Nachkriegszeit, bevor er zu Leonard Cohens<br />

„Suzanne“ mehr als nur seine leibliche<br />

Unschuld verlor. Da merkte auch er, dass<br />

Frauen (und Männer) kommen (ba dum<br />

tss!) und gehen, Musik hingegen ein Leben<br />

lang wirkt – und hätte Hasselhoff in den<br />

späten Sechzigern schon gewirkt, wäre<br />

wohl auch Modick in Versuchung geraten,<br />

über die Wirkung der Musik zu trällern:<br />

„You and I belong together, like the sand<br />

and sea, I’m crazy for you.“<br />

n Thees Uhlmann spielt mit Band am 18.<br />

Juli vor The Kooks beim METAStadt Open<br />

Air, Nick Cave gastiert mit seinen Bad Seeds<br />

am 15. Mai in der Wiener Stadthalle D.<br />

Die Musikbibliothek<br />

In den Büchern der Musikbibliothek schreiben AutorInnen<br />

wie Thees Uhlmann (Foto) über ihre Liebe zur Musik, über ihre<br />

Lieblingsband. Es sind dies allesamt Herzensbekenntnisse, die freilich<br />

unterschiedlicher nicht sein könnten. Bisher sind 7 Bände erschienen.<br />

| 47


Lisa Eckhart<br />

Thomas Stipsits<br />

Der Spätherbst und Winter sind<br />

traditionell die Zeiten des Jahres,<br />

in denen wir uns besonders<br />

gerne mit einem guten Buch auf<br />

der Couch einrollen: In den letzten<br />

Monaten ist der Bücherstapel<br />

am Beistelltisch schon gut<br />

gewachsen.<br />

TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

Omama<br />

Österreichische Nachkriegsliteratur türmt sich zum Saufüttern in den Universitätsbibliotheken,<br />

doch der weinerliche Duktus, mit dem hierin der Nationalsozialismus<br />

aufgearbeitet wird, hat bereits Staub angesetzt. Nicht so<br />

beim herrlich burlesken Romandebüt der Kabarettistin Eckhart, die nicht<br />

nur Allerhand aus dem Leben ihrer Großmutter Helga zu berichten weiß,<br />

sondern auch viel über die Wesensart des Menschen, des Österreichers im<br />

Speziellen. Dabei gerät beinah jeder Satz zu einer Sentenz, mit einer<br />

schweren Inflation an Zynismus und einer großen Liebe für inhaltliche Bagatellen,<br />

dabei aber sprachliche Exzesse – nicht selten derb, verprollt und<br />

fäkalfreudig. Lisa Eckhart spielt „Die Vorteile des Lasters“ kommendes Jahr in ganz Österreich.<br />

Uhudler-Verschwörung<br />

Kabarettist Thomas Stipsits lässt nach der „Kopftuchmafia“<br />

(2019) seinen „Stinatzer Columbo“<br />

Sifkovits zum zweiten Male, diesmal im Umfeld<br />

südburgendländischer Uhudler-Weinbauern ermitteln,<br />

denn: Eine der beiden Lokalkoryphäen<br />

ist gestorben, vielleicht war es entgegen erster<br />

Annahmen doch ein Mord? Leider eint Wein<br />

und Geschichte mehr als nur der Titel: Wie der<br />

„Haustrunk“ ist auch der Text mit seinen sehr<br />

flach gezeichneten Charakteren von einer Meisterklasse weit entfernt,<br />

ein (um den Autor selbst zu zitieren) Château Haut-Brion aus<br />

Bordeaux wird aus keinem der beiden werden – „trinkanimierend“,<br />

beziehungsweise das literarische Pendant dazu: ergötzlich – sind<br />

sie dennoch. „Stinatzer Delikatessen“ von Thomas Stipsits spielt es<br />

laufend, u. a. in Wien, Klagenfurt, Graz, Tulln, Baden und mehr.<br />

Paul Pizzera<br />

Stefan Kutzenberger<br />

Der hippokratische Neid<br />

In seinem schlanken<br />

Debütroman lädt Spaßpirat<br />

Paul Pizzera in eine<br />

psychiatrische Praxis<br />

und lässt Therapeut<br />

und Patient einen<br />

Schlagabtausch liefern,<br />

der sich für beide Seiten<br />

gewaschen hat. Zwischen<br />

den Zeilen schwingt aber auch etwas<br />

Ernst, soll der Text doch seelische Gesundheit<br />

von ihrem Stigma befreien. Fortsetzungen<br />

sind geplant! Paul Pizzera spielt mit Otto<br />

Jaus „wer nicht fühlen will, muss hören“<br />

laufend in ganz Österreich, am 16. und 17.<br />

Juli musizieren sie auf Burg Clam.<br />

Leo Lukas<br />

Mörder Quoten<br />

In seinem Kriminalromandebüt<br />

erliegt<br />

Kabarettist Leo Lukas<br />

nicht der süßlich lockenden<br />

Versuchung,<br />

seinen brotberuflichen<br />

Witz zwanghaft einfließen<br />

zu lassen – diese<br />

meisterhafte Kür<br />

der Gratwanderung schafft hierzulande<br />

vielleicht Nikowitz allein. Vielmehr ist ihm<br />

mit „Mörder Quoten“ eine durchaus fesselnde,<br />

locker-flockig zu lesende Erzählung<br />

geraten, die zwar bekannten Schemata<br />

folgt, dabei aber durchaus den einen oder<br />

anderen vifen Haken schlägt.<br />

Jokerman<br />

Das Setting in Kutzenbergers zweitem Roman<br />

klingt besonders absurd: Eine Geheimgesellschaft,<br />

so mächtig und subliminal wie George<br />

Soros und Bill Gates zusammen, vertritt die<br />

Meinung, dass Kröterich Bob Dylan in seinen<br />

Texten die Weltordnung programmatisch vorgibt.<br />

Kutzenberger, im Roman wie im echten<br />

Leben Literaturwissenschaftler, erweist sich<br />

unverhofft für die Dylanologen mit seiner tölpelhaften<br />

Textexegese als Exekutive der Dylan’schen Judikatur –<br />

und soll, dem interpretativen Wortlaut von „Jokerman“ folgend,<br />

keinen Geringeren als den POTUS Trump an die Himmelstür<br />

klopfen machen. Offen bleiben in diesem meisterhaften Politthriller<br />

nur zwei Fragen: Was sagt die Church of Cave dazu? Und: Why<br />

not Neil Young?<br />

Fotos: Fotolia, Ueberreuter, Berlin Verlag, Paul Zsolnay Verlag, Paula Winkler, Riva Verlag, Milena Verlag, Rowohlt<br />

48 | gcheckt: bücher


Stefanie Sargnagel<br />

Dicht<br />

Für viele ist die Wiener „Anarchopoetin“ Stefanie Sargnagel, die bürgerlich nicht weniger<br />

cool „Sprengnagel“ heißt, ein rotes Tuch – fast so wie ihre knallrote Baskenmütze, die lange<br />

Zeit ihr Markenzeichen war. Mit ihren Facebook-Einträgen, die gesammelt etwa 2017 bei<br />

Rowohlt erschienen, erregte sie regelmäßig Gemüter, insbesondere von Männern. Sie schienen<br />

sich von Sargnagels „Gosch’n“ direkt angegriffen – so etwa auch Autor Thomas Glavinic,<br />

der ätzte, Sprengnagel sei ein „sprechender Rollmops“ und eine „talentfreie Krawallnudel“.<br />

Zugegeben, die Bezeichnung Krawallnudel ist vielleicht nicht schmeichelhaft, liegt aber nicht<br />

so weit von der Wahrheit entfernt: Sargnagel bürstet nicht nur in Wort, sondern – etwa im<br />

Falter – auch in Bild gern gegen den Strich und das erschwert den Zugang zu ihr, zumindest<br />

als Kunstfigur. Dass die Kunstfigur aber vielleicht vom Menschen dahinter nicht so weit<br />

entfernt ist, vielleicht gar nur eine Replik, das deutet ihr autobiografisch geprägter Comingof-Age-Roman<br />

„Dicht“ an: Nach ihren zugespitzten Alltags- und Gegenwartsverdichtungen<br />

auf sozialen Medien für den Endkonsumenten ein vielleicht nicht dringlich notwendiger,<br />

aber doch erlösender Kontext.<br />

Wie weit „Dicht“ da nun ein Bildungsroman ist, der entweder autobiografisch oder autofiktional<br />

mäandert, ist letztlich egal: Die Geschichte, die Sargnagel im Alter von etwa 15 bis 20<br />

durchlebt, ist belanglos und drastisch zugleich und schafft mit diesem klaffenden Ungleichgewicht<br />

exakt die Ordnung, die es braucht, um Sargnagels stringent hakenschlagendes Spiel mit<br />

Konventionen zu verstehen – beschreibt sie doch hier ihren Weg von einer in endloser Verweigerung<br />

treibenden, frustrierten Schülerin zur Künstlerin, bei der nie ganz klar ist, wo die<br />

Kunst aufhört und die Künstlerin schließlich anfängt: Anstatt bildungsbürgerlich zu adoleszieren stiefelt sie mit teils wechselndem<br />

Freundeskreis, den der Wahnsinn und der Rausch eint, durch den vor Grind nur so triefenden Alltag in Beisln, Suchtler-Stuben, Parks<br />

und Assi-Buden. Hier wird ein Wienbild gemalt, das ebenso eine der Wahrheiten über die österreichische Hauptstadt ist wie der<br />

aufgedrückte Stempel der „Lebenswertigkeit“: Ein Stadtbild nämlich, das etwa auch Voodoo Jürgens besingt oder Helmut Qualtinger<br />

beschreibt. In flacher Dramaturgie werden jugendliches Pathos, Weltekel und -verbesserung schön ausstaffiert – verklärt wird dabei<br />

jedoch nicht. Vielmehr erbricht Sargnagel mit ihrer unverzagten, saloppen Sprache eine bestechend präzise Milieustudie.<br />

Christopher Just<br />

Der Moddetektiv besiegt Corona<br />

Es war zu hoffen, dass Corona in der künstlerischen<br />

Auseinandersetzung allein bei ohnehin<br />

schon unlustigen deutschen Comedians Einzug<br />

findet, doch die Pandemie treibt ihre Stilblüten<br />

bereits bis in die Welt der Literatur hinein.<br />

Gottlob nähert sich Christopher Just mit seinen<br />

zwischen Infantilität, Torheit und Schläue changierenden<br />

sprachlichen Stilstudien atypisch der<br />

Misere und löst den ernsten Zeitgeist auf: Just<br />

war in den Neunzigern Grandseigneur der Wiener Elektronik, lange<br />

bevor auch nur irgendein Hahn nach den heutigen Koryphäen krähte.<br />

Später postete er dann viel trashigen, dabei aber eminent äsopischen<br />

Scheiß auf Facebook. 2017 legte er schließlich seinen Debütroman<br />

vor, eine aberwitzige Tour de Force eines skurrilen (Mod)-Detektivs,<br />

der nicht nur ein trauriges Überbleibsel einer Subkultur war, sondern<br />

auch einen spektakulären Kriminalfall lösen musste. Nun, drei Jahre<br />

später, findet sich der Moddetektiv in der zweiten Welle von Corona<br />

wieder, und diese hat die Welt noch stärker getroffen als die erste –<br />

die Menschheit auf die Hälfte reduziert und Plasma-Junkies zerfleischen<br />

auf der Suche nach Antikörpern Gesundete. Auch der Moddetektiv<br />

kränkelt, doch ist er unabdingbar, einer wahnwitzigen Sekte und<br />

ihrem Superspreader das Handwerk zu legen: Glücklicherweise hat<br />

er so etwas wie ein „Miracle Cure“ in petto … Der Modfather Paul<br />

Weller gastiert am 12. Mai in Linz, am 14. in Wien.<br />

Katja Krasavice<br />

Bitch Bibel<br />

Nicht allen Menschen gefällt, wie sich die im<br />

tschechischen Teplice geborene rappende You-<br />

Tuberin Katja Krasavice (bürgerlich Katrin Vogelová)<br />

inszeniert: Beleidigungen und Hasskommentare<br />

prägen bereits die früheste Jugend<br />

der heutigen „Boss Bitch“, die schon im zarten<br />

Alter als „billige Barbie“ durch ihre neue Heimat<br />

Leipzig stolzierte und – um die daraus resultierende<br />

Ablehnung durch ihre Geschlechtsgenossinnen<br />

zu kompensieren – bald auch vögelte. Ihre „Bitch Bibel“,<br />

das niedergerschriebene Ergebnis der coronabedingten Tour-Zwangspause,<br />

erzählt von Verletzungen und Verlusten, Träumen und Traumata,<br />

Erkenntnissen und Erfolgen, Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung<br />

– aber eigentlich geht es vor allem ums Aussehen, Lebensziel<br />

Barbiepuppe. Nicht, um irgendwem, sondern allein um<br />

sich selbst zu gefallen. Das wird an allen möglichen Ecken als Hyperfeminismus<br />

verkauft, wirkt dabei aber ein bisserl unbeholfen<br />

aus dem Dekolleté quellend. Trotzdem: Dass Krasavice ihre Selbstinszenierung<br />

als Selbstbestimmung feiert und dafür kämpft, ein<br />

künstliches Klischee zu sein, kauft man ihr ob der kalkulierten<br />

Provokation seit Anbeginn ihrer Geschichtschreibung (die sich hie<br />

und da auch wie eine Rechtfertigung liest) ab. Krasavice präsentiert<br />

ihre „Bitch Bibel“ am 30. Jänner in Linz, am 31. in Wien. Ihre<br />

„Eure Mami“-Tour gastiert am 2. Oktober im Gasometer.<br />

gcheckt: bücher| 49


Wenn Bang & Olufsen sein 95. Jubiläum<br />

feiert, dann richtig: Das neue<br />

Kopfhörer-Flaggschiff Beoplay H95<br />

erhebt mit Signature Sound, Noise<br />

Cancelling und edelsten Materialien<br />

Anspruch auf die Wireless-Weltspitze.<br />

TEXT: MARTIN SCHRAPFENEDER<br />

Audio-Adel verpflichtet: Wenn<br />

die Luxus-Hi-Fi-Schmiede Bang<br />

& Olufsen einen neuen Wireless-Primus<br />

ankündigt, lässt das Kopfhörer-Affine<br />

aufhorchen. Entsprechend<br />

hoch sind meine Erwartungen, als das<br />

Testexemplar des brandneuen Beoplay<br />

H95 geliefert wird. Das Unboxing gerät<br />

zu einem gleichermaßen optischen wie<br />

haptischen Schmankerl – so eine Verpackung<br />

habe ich an einem Kopfhörer (unter<br />

1.000 Euro) überhaupt noch nie gesehen:<br />

Die edle Transportbox aus gebürstetem<br />

Aluminium ist auf der Innenseite<br />

mit weichstem Textil ausgekleidet;<br />

die mitgelieferten Kabel, die nicht etwa<br />

von ordinärem Gummi, sondern von einem<br />

Lederband zusammengehalten werden,<br />

sind in einem magnetisch schließenden<br />

Fach untergebracht. Die Kopfhörer<br />

selbst sehen einfach nur großartig<br />

aus und fühlen sich mit ihren Ohrpolstern<br />

aus feinstem Lammleder, dem makellos<br />

verarbeiteten Alugehäuse und dem<br />

superweichen Textil am Bügel auch genauso<br />

an. Die ersten beiden Sinne recken<br />

den Daumen steil nach oben, Design und<br />

Material sind vom Feinsten.<br />

Viel Licht, wenig Schatten<br />

Seine Verwandtschaft mit dem mittlerweile<br />

in dritter Generation aufliegenden<br />

H9 kann der H95 nicht leugnen, wie<br />

u. a. die charakteristischen Drehbügel<br />

belegen. Auf den ersten Blick könnte man<br />

sie verwechseln, die ovale (statt der runden)<br />

Form der Ohrmuschel identifiziert<br />

den jüngsten B&O-Spross jedoch zweifelsfrei.<br />

Gleich ist den Geschwistern auch<br />

das Alu-Touchpad für die Steuerung der<br />

Wiedergabe. Für die Einstellung von<br />

Lautstärke, Noise Cancelling und Außengeräuschtransparenz<br />

hat der Hersteller<br />

auf Knöpfe verzichtet und dafür je<br />

einen Drehregler direkt in der linken und<br />

rechten Ohrmuschel verbaut. Zumindest<br />

was das Feintuning des ANC betrifft, ist<br />

das bei keinem anderen Kopfhörer, den<br />

ich kenne, so einfach. Hier eröffnet sich<br />

auch die erste Schwäche des H95: Von<br />

den beiden Drehreglern hätte ich mir eigentlich<br />

eine ähnlich genial-lautlose<br />

Leichtgängigkeit wie beim bereits legendären<br />

„Milchkandl“, dem Beosound 2,<br />

erwartet. Stattdessen ist das Drehen der<br />

beiden Regler bei ausgeschalteter oder<br />

leiser Musik deutlich in den Ohrmuscheln<br />

zu hören. Schade!<br />

Trotz seines Gewichts von mehr als 300<br />

Gramm sitzt der Beoplay H95 auch nach<br />

vielen Stunden bequem, der dem Gewicht<br />

Rechnung tragende Anpressdruck ist<br />

durch die mit Memoryschaum gepolsterten<br />

Ohrmuscheln gut verteilt.<br />

Der Sound ist indes – nicht zuletzt dank<br />

aptX Adaptive und der hochauflösenden<br />

40-mm-Titantreiber – über jeden Zweifel<br />

erhaben: Der H95 ist kein Bass-Monster,<br />

die Tieftonleistung ist aber kräftig und<br />

überaus geschmackvoll. Mittel- und<br />

Hochtöne sind klar und feinporig, sodass<br />

auch für den audiophilen Hörer kaum<br />

Wünsche offenbleiben. Ein Feintuning<br />

des Sounds ist über die großartige Handy-<br />

App möglich, die für Android und iOS<br />

verfügbar ist. In Sachen Sound eröffnet<br />

sich auch die nächste kleine Schwäche:<br />

Für meinen Geschmack ist die Lautstärke<br />

etwas zu gering, da holen namhafte Mitbewerber<br />

mitunter mehr heraus.<br />

Das aktive Noise Cancelling spielt definitiv<br />

in der oberen Liga mit, bleibt jedoch etwas<br />

hinter den beiden Marktführern Bose und<br />

Sony zurück. Für ein weitgehend ungestörtes<br />

Klangerlebnis reicht das B&O-System<br />

völlig – im Test filterte es Straßenund<br />

U-Bahn-Lärm sowie das Betriebsgeräusch<br />

eines Airbus A380 via YouTube zu<br />

meiner vollen Zufriedenheit heraus.<br />

Bewertung:<br />

€ 800,– (UVP)<br />

www.bang-olufsen.com<br />

Fotos: Hersteller<br />

50 | gcheckt: technik


LIVE SPÜRT MAN MEHR<br />

Musikjournalist<br />

Robert Fröwein<br />

präsentiert: die besten<br />

Live-Alben aller Zeiten!<br />

Johnny Cash<br />

At Folsom Prison<br />

1968, Columbia Records<br />

Live-Alben – wozu? Wer sich diese Frage stellt,<br />

dem gehört vielleicht noch einmal eine Extralektion<br />

Musikerziehung aufgebürdet. Selbstredend<br />

gibt es die pflichterfüllenden, nichtssagenden,<br />

mediokren. Aber es gibt auch die einzigartigen,<br />

legendären, unverzichtbaren.<br />

Grundig Heinzelmann 75 Jahre Edition<br />

Optisch an das Originalgerät angelehnt, ist unter der Haube der<br />

Neuauflage des legendären Heinzelmann-Radios aus dem Jahre 1945<br />

moderne Technik verbaut. Der digitale Soundprozessor, ein Passivradiator<br />

sowie 4-Zoll-Hochleistungslautsprecher liefern einen besonders intensiven<br />

Sound. Das Radio unterstützt FM, DAB+, Bluetooth sowie Spotify<br />

Connect und bietet eine Weckerfunktion.<br />

€ 329,– (UVP)<br />

Harman Kardon Citation 200<br />

Ein tragbarer High-End-Lautsprecher, der in schmutz- und<br />

wasserabweisenden grauen oder schwarzen Stoff gekleidet ist.<br />

Musikinhalte können drahtlos über WLAN oder Bluetooth vom<br />

Smartphone bzw. PC aus wiedergegeben werden. Zusätzlich<br />

verfügt der Lautsprecher über einen USB-C-Anschluss. Ist der Akku<br />

nach etwa acht Stunden Dauerwiedergabe leer, spielt das Gerät in<br />

der Ladestation weiterhin Musik ab.<br />

€ 349,– (UVP)<br />

Technics SC-C70MK2<br />

Das neue Kompaktsystem ist ein Upgrade des Vorgängermodells C70 und<br />

wurde in Sachen Klangqualität, Funktionen und Design verbessert. Dank<br />

Chromecast- und AirPlay-Unterstützung ist das Stereo-Soundsystem multiroomfähig<br />

und verfügt mit Space-Tune über eine Funktion, die individuelle<br />

Sounds an die jeweilige Raumsituation anpasst. Unterstützt werden neben<br />

Streamingdiensten auch Radio- und CD-Wiedergabe.<br />

€ 899,– (UVP)<br />

13. Jänner 1968. Es ist nicht das erste Mal, dass<br />

Amerikas inoffizielles Nationalidol Johnny Cash<br />

als Musiker durch Gefängnistore geht. 1957 hat<br />

er im Alter von 25 Jahren das erste Mal in einer<br />

Strafanstalt gespielt, einige weitere Male sollten<br />

folgen. Doch die Glanzstunde seiner eigentlich<br />

kaputten Karriere folgt an diesem verhängnisvollen<br />

Tag, wo Woodstock oder die Geburt des Heavy<br />

Metal maximal lose Gedankenexperimente<br />

darstellten. Den „Folsom Prison Blues“ schrieb er<br />

schon 1955, nun war es an der Zeit, dem Gefängnis<br />

in Kalifornien seine Aufwartung zu machen. Nur<br />

zwei Monate davor gab er sein erstes Konzert in<br />

nüchternem Zustand seit zehn Jahren, die jahrelange<br />

Tablettenabhängigkeit führten beinahe zum Freitod<br />

und dann zu einem harten Entzug. Nun jubeln<br />

ihm rund 1.000 Häftlinge zu und sehen rund 70<br />

Minuten lang, wie der geknickte Mann mit einer<br />

Wagenladung voller Charisma und Spielfreude in<br />

die Annalen der Musikhistorie eingeht.<br />

Im Speisesaal spielt er in zwei Anläufen (das Label<br />

traute ihm nicht zu, dass er den Gig in einer Aufnahme<br />

gut genug spielen würde) nicht nur ein<br />

Album ein, das sich sechs Millionen Mal verkaufen<br />

wird, sondern das sich auch zum amerikanischen<br />

Kulturgut entwickelt. Einer Auferstehung gleich<br />

spielt und singt sich Cash mit seinen Tennessee<br />

Three in die Herzen der „schweren Jungs“, die<br />

sich vom „Man in Black“ so verzaubern lassen,<br />

dass die Wärter ihre in Stellung gebrachten<br />

Maschinenpistolen niemals erheben müssen. Das<br />

Besondere an diesem legendären Vormittag sind<br />

aber freilich nicht die Songs, die Cash singt, sondern<br />

die Verbundenheit zwischen ihm und den Häftlingen:<br />

Wortwörtlich ist er einer von ihnen. Er ist<br />

humorig, flucht manchmal und die Stimme droht<br />

öfters zu brechen. Authentizität auf allerhöchstem<br />

Level, denn die Sträflinge jubeln einem gebrochenen<br />

Mann zu, der in diesem Moment eins mit ihnen<br />

ist, eine telepathische Verbindung aufbaut. Eine<br />

Momentaufnahme für die Ewigkeit.<br />

Mehr Testberichte gibt es im aktuellen e-media!


Amy MacDonald – The Human Demands Trotz ihrer<br />

wenigen Lenze ist die Schottin mittlerweile seit anderthalb<br />

Jahrzehnten im Business und hat bis auf ihren Letztling<br />

keine Ausfälle zu verzeichnen: Vom hierauf zelebrierten<br />

Popübermaß ohne nachhaltiger Wirkung hat sie sich glücklicherweise<br />

wieder abgewandt und präsentiert erneut hymnenhaften<br />

Folkpop mit fluffigen 90s-Einwürfen. (sb)<br />

AC/DC<br />

LAMBCHOP<br />

Phil Campbell And The Bastard Sons – We’re the<br />

Bastards Motörheads einstiger Gitarrist versucht samt<br />

seinen Jungs, den wahren Geist des Rock’n’Roll wacker<br />

zu halten – doch seine Konsequenz in allen Ehren, musikalisch<br />

und gesanglich fehlt schon viel vom Anarchischen.<br />

Mehr als plätschernder Altherrenrock, der im Hintergrund<br />

nicht sonders stört, ist das leider nicht. (sb)<br />

Power Up<br />

Quasi gestern noch zeigten die australischen<br />

Hardrocker massive Zersetzungserscheinungen<br />

– Malcolm Young verstarb, Cliff Williams<br />

wollte in Rente, Brian Johnsons Gehör befand<br />

sich auf Talfahrt und Phil Rudd in den Fängen<br />

der Judikative. Andere Bands hätten mit<br />

ihrem Finanzpolster gesegnet wohl den<br />

Stecker gezogen – doch AC/DC drehen<br />

(power up!) nach einer kurzen Aspiration<br />

die Regler nicht nur wieder auf, sondern<br />

gleich auf die sprichwörtliche 11: Ein „Back<br />

in Black“ mag ihnen nicht gelungen sein,<br />

dafür kurz vor dem 50. Bandgeburtstag ein<br />

Album wenngleich ohne Überflieger auch<br />

ohne Ausfälle, straighte Kost von durchgehend<br />

gewohnter Qualität. (sb)<br />

Trip<br />

Es war ein brüsker, aber seltsam gelungener<br />

Stilbruch, als die „most fucked-up country<br />

band in Nashville“ nach zwei Dekaden<br />

gediegener Americana plötzlich die Elektronika<br />

für sich entdeckte. Nun, zwei Alben<br />

später, bringt das Kollektiv um Kurt Wagner<br />

plötzlich wieder ein erfrischend sprödes<br />

Album raus. Dabei nimmt sich der Bandkopf<br />

so weit als möglich zurück und überlässt<br />

die Basisdemokratie seinen Mitstreitern,<br />

die erwählen fremde, dabei Preziosen aus<br />

zweiter und dritter Reihe: Das Ergebnis<br />

klingt mal geisterhaft, dann wieder stampfend<br />

und schwelend, vor allem mangels<br />

Autotune warm und zumeist wie ein<br />

Slowjam, eine diesige Fata Morgana. (sb)<br />

Kylie Minogue – Disco Die Popdiva lässt nach ihrem<br />

Country-Ausflug den nostalgischen Discosound wieder aufleben:<br />

Ja, „Disco“ ist überinszeniert und hie und da tritt<br />

man mit Autotune, Schnulz und Kaugummi-Pop auch ins<br />

Häuferl, einen Überhit sucht man ebenso vergebens. Trotz<br />

des mal irrgeleiteten Unmaßes ist der glitzernde Funkbeat<br />

doch ein Lichtblick im tristen Jahr. (sb)<br />

Paris Jackson – Wilted Bereits als Teenager verarbeitete<br />

die Tochter des King of Pop ihre Depressionen in Balladen,<br />

immer wieder stimmte die Umweltaktivistin auf ihren<br />

sozialen Plattformen Lieder an und veröffentlichte mit ihrem<br />

Ex Gabriel Glenn einige Songs. Mit ihrem Debüt „Wilted“<br />

und dem hierauf zärtlich-melancholisch mäandernden Indiefolk<br />

emanzipiert sie sich vornweg. (sb)<br />

DIE TOTEN HOSEN<br />

Learning English Lesson 3<br />

Die Hosen haben sich auf ihrem dritten<br />

Englisch-Lehrgang (die Vorgänger erschienen<br />

1991 und 2017), inspiriert von Campinos<br />

quasi gleichzeitig erschienenen ersten<br />

Buch „Hope Street“, dem Liverpooler<br />

Sound gewidmet und poltern in die Ära<br />

der 50er und der 60er – und ja, der ungestüme,<br />

wilde Beat von damals war schon<br />

ziemlich Punkrock, vielleicht sogar näher<br />

dran als die Hosen heute, möchte manch<br />

einer ätzen. Zwar fehlt diesmal die ausschweifende<br />

Gästeschar, aber eines muss<br />

man den Düsseldorfern schon lassen: Auch<br />

wenn sie natürlich ihren eigenen Stempel<br />

aufdrücken, bleibt die urige Atmosphäre<br />

der Originale liebevoll konserviert. (sb)<br />

ANNENMAYKANTEREIT<br />

12<br />

LIVE<br />

Mit ihrem neuen Album werden die Kölner<br />

Langweiler Teil der Krise: „12“ ist – dementsprechend<br />

„düster“ klingt es auch –<br />

ein spontan entstandenes Zeitgeistdokument,<br />

das wie auch das Virus selbst ohne<br />

Vorwarnung auf die unbedarfte Hörerschar<br />

losgelassen wurde. Jemand klimpert Klavier,<br />

ein anderer spielt unauffällig Gitarre<br />

oder langweilt am Schlagwerk, ein anderer<br />

versucht, am Bass nicht im Weg zu stehen.<br />

Dazu: Trotziges Geseiere. Ja, AnnenMay-<br />

Kantereit sangen auch vor der Pandemie<br />

schon mit unglaublicher Lethargie über<br />

studentische Revolution, mit ihrem Drittling<br />

sind sie jedoch endgültig eins mit der<br />

Schmuddelcouch geworden. Helden! (sb)<br />

Fotos: Hersteller<br />

52 | gcheckt: cds


fremd-Sprache<br />

Eine Glosse von Alfred Dorfer<br />

Der Wiener Alfred Dorfer zählt zu den wichtigsten<br />

Satirikern und Autoren im deutschen Sprachraum,<br />

den er als seine Bühne begreift. Nach ersten Erfolgen<br />

mit der Gruppe Schlabarett erlangte er neben Josef<br />

Hader als Hauptdarsteller im Film „Indien“ überregionale<br />

Bekanntheit.<br />

Dorfer ist großer Fan des Fußballklubs FK Austria<br />

Wien und dissertierte 2011 an der Universität Wien<br />

mit „Satire in restriktiven Systemen Europas im 20.<br />

Jahrhundert“.<br />

Aktuelle Live-Termine findet Ihr unter dorfer.at!<br />

Warum Sex rechts der Mitte und in der<br />

Schweiz besser ist und wie aussagekräftig<br />

sogenannte Studien sind.<br />

Foto: Peter Rigaud<br />

Eine ganz spezielle Sprache<br />

kommt immer auf, wenn sogenannte<br />

Studien im Spiel sind.<br />

Damit werden wir täglich überflutet<br />

und manche halten das sogar für<br />

Wissenschaft. Am lustigsten sind Studien<br />

über Sex: Zunächst müssen wir<br />

wissen, dass bei diesem Thema ja stets<br />

wahrheitsgemäß geantwortet wird.<br />

So ergab eine Untersuchung in der<br />

Schweiz, dass die Eidgenossen doppelt<br />

so viel Sex haben wie die Deutschen.<br />

Eine ähnliche Studie in Deutschland<br />

brachte wiederum zum Ausdruck, dass<br />

die Deutschen wesentlich mehr<br />

Geschlechtsverkehr haben als der<br />

übrige Kontinent und damit auch die<br />

Schweizer. In Österreich war das<br />

Resultat komplett anders. Dort wurden<br />

Rekordwerte festgestellt. Sprich:<br />

Vergiss die Deutschen und die<br />

Schweizer, der genitale Hotspot liegt<br />

eindeutig bei uns. Die austriakischen<br />

Männer haben im Durchschnitt die<br />

meisten Frauen pro Leben, nämlich<br />

29,3. Das ist Rekord, abgesehen von<br />

dem Rätsel, wie wohl ein Drittel Frau<br />

im Bett ist. Ein kleiner Wermutstropfen<br />

mischt sich da drunter: „Österreicher<br />

haben mehr Sex, aber kurz!“ Bei der<br />

Ausdauer sind Brasilianer<br />

Weltspitze. Österreichs Qualitäten<br />

dürften eher im Sprint liegen.<br />

Interessant auch, dass besonders die<br />

Schweizer Managerinnen großen<br />

sexuellen Frust mit sich tragen.<br />

Vermutlich suchen sie sich ihre Partner<br />

aus dem gleichen beruflichen Umfeld<br />

aus. Wer schon einmal eine größere<br />

Anzahl von Managern um sich hatte,<br />

weiß, wie prickelnd das ist.<br />

Richtig spannend wird es aber bei einer<br />

anderen, natürlich höchst seriösen,<br />

Untersuchung. Da wurde festgestellt,<br />

dass zu viel Sex für ältere Männer<br />

negative gesundheitliche Auswirkungen<br />

hat. Im Gegensatz zu älteren<br />

Frauen, wo häufiger Geschlechtsverkehr<br />

ein Lebenselixier ist. Das ist durchaus<br />

überraschend, wird aber durch ein<br />

Resultat einer europaweit durchgeführten<br />

Befragung noch<br />

getoppt. Befriedigender Sex ist<br />

eindeutig eine Frage der politischen<br />

Ausrichtung. Das Ergebnis zeigt, dass<br />

ideologisch eher rechts Stehende den<br />

weitaus besseren Sex haben, nach<br />

eigenen Angaben! Die Schnittmenge<br />

würde nun ergeben, dass rechte, ältere<br />

Frauen das sexuelle Nonplusultra<br />

wären, und das scheint revolutionär.<br />

Will auch heißen: Finger weg von alten<br />

Linken, meine Damen, die können es<br />

nicht und werden Ihnen am Ende gar<br />

noch krank. Dann schon lieber ein<br />

gestandener Rechtskonservativer diesseits<br />

der Lebensmitte. Aber was bleibt<br />

dann den ach so lockeren Linken? Die<br />

müssen sich halt wieder ihrer Kernkompetenzen<br />

besinnen. Rotwein,<br />

Toskana und beseelte Erinnerungen<br />

an angeblich wilde Zeiten. Immer noch<br />

besser als schlechter Sex, oder?<br />

Wir sehen, die Sprache bei Sexstudien<br />

ist die der Lüge, aber wir alle wissen:<br />

Lügen können doch sehr amüsant sein.<br />

Besonders beim Thema Sex.<br />

glosse| 53


Steigenteschgasse 94b, 1220 Wien<br />

www.orpheum.at<br />

Beginn jeweils 20:00 Uhr<br />

05.01. Mike Supancic - Familientreffen<br />

06.01. Heilbutt & Rosen - Wer will mich ... noch?<br />

07.01. Peter & Tekal - Was schluckst du..?!<br />

08.01. Monti Beton - Elvis Night<br />

09.01. Alfred Dorfer - „und...“<br />

11.01. Science Busters - Corona Spezial<br />

12.01.<br />

Gery Seidl - HOCHTiEF<br />

13.01.<br />

14.01. Roland Düringer - Africa Twinis<br />

15.01. Clemens Maria Schreiner - Schwarz auf Weiß<br />

16.01. Pepi Hopf - Sternzeichen: Stur<br />

17.01. Andreas Ferner - Chill amal, Fessor!<br />

17.01. Omar Sarsam - Herzalarm<br />

18.01. Klaus Eckel - Ich werde das Gefühl nicht los<br />

19.01. TRICKY NIKI - NIKIpedia<br />

20.01. Manuel Rubey - Goldfisch<br />

21.01. Lainer & Putscher - WurstSalat<br />

22.01.<br />

- Lydia Prenner Kasper - Damenspitzerl<br />

24.01.<br />

26.01.<br />

- maschek. - Das war 2020<br />

28.01.<br />

30.01. Christoph Fritz - Das Jüngste Gesicht<br />

13:00 Uhr<br />

Premiere<br />

Omar Sarsam<br />

Peter & Tekal<br />

© Stefan Gergely<br />

© Markus Hechenberger<br />

Tricky Niki<br />

Monti Beton<br />

06.02 Barbara Balldini - Balldini´s Night<br />

10.02. Andreas Vitásek - Austrophobia<br />

11.02. Weinzettl & Rudle - Jubiläumsprogramm - „zum x-ten Mal“<br />

12.02. Rock in Peace - in memoriam of the superstars<br />

13.02. Mojo Blues Band - Im Auftrag des Blues<br />

19.02. Christoph & Lollo - Schispringerlieder Tour<br />

20.02.<br />

Wir 4 - Das Beste von Austria 3<br />

21.02.<br />

22.02. Thomas Stipsits - Stinatzer Delikatessen<br />

23.02. Gery Seidl - HOCHTiEF<br />

24.02. Omar Sarsam - Herzalarm<br />

25.02. Heilbutt & Rosen - Wer will mich ... noch?<br />

26.02. Jimmy Schlager - Leberkaas Hawaii<br />

28.02. Gunkl - So und anders<br />

© Felicitas Matern<br />

© Karl Nikowitz<br />

Weinzettl & Rudle<br />

© Manfred Halwax<br />

Lydia Prenner Kasper<br />

© lynephotography.com<br />

© Katrin Werzinger<br />

© Ingo Pertramer, Ursula Feuersinger<br />

Heilbutt & Rosen<br />

© Leo Bauer<br />

Gery Seidl<br />

© Jeff Mangione<br />

Lukas Resetarits<br />

Manuel Rubey<br />

03.03.<br />

07.03.<br />

09.03.<br />

10.03.<br />

12.03.<br />

13.03.<br />

18.03.<br />

19.03.<br />

20.03.<br />

22.03.<br />

23.03.<br />

24.03.<br />

25.03.<br />

31.03.<br />

Lydia Prenner Kasper - Damenspitzerl<br />

Manuel Rubey - Goldfisch<br />

Andreas Vitásek - Austrophobia<br />

Thomas Stipsits - Stinatzer Delikatessen<br />

Andreas Ferner - Chill amal, Fessor!<br />

Paddy´s Return - St. Patrick´s Night 2021<br />

Walter Kammerhofer - Offline<br />

Lydia Prenner Kasper - Damenspitzerl<br />

Monti Beton - A Tribute To NEIL DIAMOND<br />

Omar Sarsam- Herzalarm<br />

Gery Seidl - HOCHTiEF<br />

Alfred Dorfer - „und...“<br />

Heilbutt & Rosen - Wer will mich ... noch?<br />

Lukas Resetarits - Das Letzte<br />

01.04.<br />

08.04.<br />

10.04.<br />

13.04.<br />

16.04.<br />

20.04.<br />

21.04.<br />

22.04.<br />

23.04.<br />

24.04.<br />

28.04.<br />

© Jan Frankl<br />

© Christian Schreibmüller<br />

Andreas Vitasek<br />

Christoph & Lollo<br />

Lukas Resetarits - Das Letzte<br />

Barbara Balldini - g´hörig DURCHGEKNALLT<br />

Miss Allie - Die kleine Singer-Songwriterin mit Herz<br />

Gery Seidl - HOCHTiEF<br />

Science Busters - Corona Spezial<br />

Andreas Vitsaek - Austrophobia<br />

Heilbutt & Rosen - Wer will mich ... noch?<br />

Lydia Prenner Kaspar - Damenspitzerl<br />

Bohemian Rhapsody - The Music of QUEEN<br />

Legendary Daltons - 28 Jahre Jubiläum<br />

Tricky Niki - NIKIpedia


Live spürt man mehr!<br />

James Blunt<br />

The Afterlove Tour<br />

Im Sommer 2018 gastierte James Blunt in der Wörthersee-Halle in Klagenfurt,<br />

kommenden Sommer zelebriert der Sympathikus seine „Once Upon A Mind“-<br />

Tour im Rahmen von Klassik am Dom in Linz!<br />

Wanda<br />

Niente Tour<br />

Im Frühjahr 2018 zelebrierten Wanda ihr damals aktuelles Album „Niente“<br />

ganz groß in der Wiener Stadthalle, kommenden Sommer wird der Nachfolger<br />

„Ciao!“ endlich gebührend gefeiert, in Innsbruck, Wien, Linz, Graz und Klagenfurt!<br />

Alt-J<br />

Relaxer Tour<br />

Im Februar 2018 präsentierten<br />

Alt-J ihr aktuelles Album<br />

„Relaxer“ in der Wiener<br />

Stadthalle, nun ist es schon<br />

längst wieder an der Zeit,<br />

uns ihre fuilminante audiovisuelle<br />

Bühnenshow live unter<br />

freiem Himmel zu präsentieren:<br />

am 17. Juli im Rahmen<br />

der METAStadt-Open-<br />

Air-Saison!<br />

Volbeat<br />

Rewind, Replay, Rebound Tour<br />

Am 17. November 2019 gastierten in der Wiener Stadthalle die Vollblutrocker<br />

Volbeat, kommenden Sommer kommen sie wieder: Neben System Of A<br />

Down, Muse und Billy Talent sind sie einer der Headliner am Nova Rock!<br />

Fotos: Stefan Kuback, Pascal Riesinger, Christoph Kaltenböck, Niko Auer,<br />

Mehr Konzertfotos gibt es auf www.ticketmagazin.com!<br />

60 | fotoreport


POST SCRIPTUM<br />

übrigens!<br />

Thomas Stipsits (Foto) ist frisch gekürter Preisträger des<br />

„Salzburger Stier“. Der Steirer mit burgenländischen Wurzeln<br />

kann bereits auf fünf Soloprogramme, zwei satirische Kleinkunststücke<br />

und eine Werkschau zurückblicken und ist in<br />

zahlreichen Filmen und Serien aufgetreten. Sein Krimi-Buchdebüt<br />

„Kopftuchmafia“ (2019) ist bisher 50.000 Mal verkauft<br />

worden, diesen November erscheint sein zweiter Stinatz-Krimi<br />

namens „Uhudler Verschwörung“ (siehe dazu Seite 48). Wir<br />

gratulieren herzlich! Der „Formula 1 myWorld Großer<br />

Preis von Österreich 2021“ wird vom 2. bis 4. Juli 2021<br />

am Red Bull Ring stattfinden – und das wieder vor der großartigen<br />

Fan-Kulisse! Frühbucher-Tickets (minus 20 Prozent)<br />

sind bereits auf oeticket.com erhältlich. Wie auch im Frühjahr<br />

setzt oeticket nun auch im Winter heimische Künstler im<br />

Rahmen der Serie ALIVE@home auf seinen Social Media-<br />

Kanälen in den verdienten Fokus. Wer seinen musikalischen<br />

Horizont erweitern möchte, sollte unbedingt reinhören!<br />

GEWINNSPIELE<br />

finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten<br />

19, 24–25, 38–39 und 40–41.<br />

Sie können über das Gewinnspielformular<br />

auf www.ticketmagazin.com<br />

(„!ticket Gewinnspiele Dezember/Jänner 2020/21“)<br />

mitspielen. Hier finden Sie auch Informationen<br />

und Teilnahmebedinungen zu unseren<br />

Gewinnspielen und Datenschutz.<br />

Einsendeschluss ist<br />

der 15. Jänner 2021.<br />

Das nächste !ticket erscheint im 1. Quartal 2021.<br />

IMPRESSUM<br />

Foto: Ingo Pertramer<br />

Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta<br />

Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst:<br />

Stefan Baumgartner Anzeigen: Tamara Gosch,<br />

Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion &<br />

Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion: Stefan<br />

Baumgartner, Amina Beganovic, Alfred Dorfer, Robert<br />

Fröwein, Angelika Goldmann, Walter Gröbchen, Markus<br />

Höller, Hannes Kropik, Martin Schrapfeneder,<br />

Mag. Manuel Simbürger, Stefan Verra Cartoon:<br />

Österreich in leiwanden Grafiken Lektorat: Gunther<br />

Natter Fotos: siehe Copyright Cover: Gavin Bond<br />

Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift:<br />

CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin,<br />

Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien<br />

Designkonzept, grafische Produktion: QMM<br />

Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a,<br />

1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager<br />

Druck: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße<br />

12, 3100 St. Pölten<br />

Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin<br />

Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:<br />

€ 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung<br />

jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur<br />

schriftlich eingeschrieben oder per E-Mail an<br />

abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90<br />

Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />

wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt<br />

nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die<br />

Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche<br />

Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits<br />

werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich<br />

Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz<br />

finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum.<br />

Sie finden uns online auf Facebook und Twitter,<br />

sowie unter www.ticketmagazin.com. Tickets für über<br />

75.000 Events finden Sie auf oeticket.com und in der<br />

oeticket-App!<br />

Gedruckt nach der Richtlinie<br />

„Druckerzeugnisse“ des<br />

Österreichischen Umweltzeichens,<br />

NP Druck, UW-Nr. 808


Körpersprache<br />

Eine Kolumne von Stefan Verra<br />

Russische Ärzte, IT-Fuzzis in Texas, Juristen in Frankreich<br />

und Studenten an Universitäten, ihnen allen<br />

erklärt Stefan Verra die Körpersprache. In seinem<br />

aktuellen Buch „Leithammel sind auch nur Menschen<br />

– die Körpersprache der Mächtigen“ analysiert<br />

er, was „die da oben“ mit ihrer Mimik und Gestik<br />

eigentlich sagen wollen. Und wenn Sie einmal bei<br />

einer Veranstaltung dabei sind, werden Sie am Ende<br />

nicht wissen, ob Sie mehr gelacht oder mehr gelernt<br />

haben.<br />

Die Seite zum Thema: stefanverra.com<br />

„Wenn der Körper lacht“<br />

Ob ein Witz gut ist oder nicht, entscheidet<br />

oft die Körpersprache. Doch es gibt Unterschiede.<br />

Wenn Mario Barth witzelt,<br />

geht er auf Nummer<br />

sicher. Wahrscheinlich,<br />

weil er über die Qualität Bescheid weiß.<br />

Bevor er nämlich einen Gag raushaut,<br />

zeigt er allen im Publikum an: Leute,<br />

jetzt wird es gleich lustig. „Pass uf, jetzt<br />

kommt dit Beste! Kennste? Kennst<br />

nich? Macht nüscht! Kannte ick oooch<br />

nich. Muhahahahahahahahaha!“ Dabei<br />

krümmt er sich, als würde er sich<br />

das Beuschel aus dem Leib lachen. An<br />

dieser Stelle hat er noch gar keinen<br />

Witz gemacht, aber er zeigt an, es<br />

kommt gleich einer. Dabei macht er<br />

sich zunutze, dass unser<br />

Gehirn gerne spiegelt. Sehen wir einen<br />

so exaltiert lachenden Menschen, gibt<br />

unser Gehirn den motorischen Befehl,<br />

tatsächlich auch zu lachen. Und so<br />

stimmen wir ein, wenn wir herzhaft<br />

lachende Menschen sehen. Lachyoga<br />

funktioniert genau auf der Basis. Und<br />

deswegen grantelt es sich in der Wiener<br />

U-Bahn auch so gut. Man ist damit<br />

einfach nie alleine.<br />

In die gleiche Richtung stößt Michael<br />

Mittermeier. Er lässt sich vor den<br />

Shows gerne mal Lokalzeitungen bringen<br />

und führt mit launigen Meldungen<br />

über das aktuelle Publikum die Ironie<br />

ihrer Existenz vor. So liebt er es, uns<br />

Österreichern unsere Unzulänglichkeiten<br />

vorzuhalten. (Michl, als ob’s die<br />

gäbe!) Aber wirklich lustig wird es,<br />

weil er seine urtypische<br />

Körpersprache einsetzt: Manieristische<br />

Mimik, Gesten der Hände und Arme<br />

fast gespenstisch überzeichnet und<br />

wild über die Bühne hetzend. Und<br />

genau damit wird auch die eine halblustige<br />

Meldung plötzlich zum Schieflachen.<br />

Körpersprachlich ganz anders macht<br />

es ein anderer Bayer: Gerhard Polt.<br />

Dessen Humor nähert sich dem Witz<br />

von der anderen Seite an. Seine Mimik,<br />

Gestik und Körperhaltung bleibt<br />

nahezu still. Wenn er über Alkoholsucht,<br />

Ausländerhass und Kindesmissbrauch<br />

spricht, explodieren die Bilder<br />

in unserem Kopf. Dabei bleibt aber<br />

sein Bewegungsradius auf der Bühne<br />

so begrenzt wie die Distanz zwischen<br />

Stempelkissen und Kuvert bei Ihrem<br />

Postbeamten ums Eck. Die Hände hebt<br />

er nie über seinen Kopf hinaus, seine<br />

Mimik verzieht er selten. Diese körpersprachliche<br />

Unbewegtheit<br />

vermittelt uns große Selbstverständlichkeit.<br />

Und damit löst er zwei<br />

Gefühle in uns aus: Einerseits sind die<br />

Themen mitunter so heftig, dass wir<br />

meinen: Er übertreibt! Niemand<br />

würde es wagen, diese Themen so<br />

direkt anzusprechen. Andererseits aber<br />

zeigt er dabei eine dermaßen unaufgeregte<br />

Alltagskörpersprache, dass wir<br />

erkennen: Das könnte doch real sein!<br />

Selbst wenn Sie diese Zeilen lesen,<br />

entsteht wahrscheinlich in Ihrem Gehirn<br />

eine kognitive Dissonanz: „Soll<br />

ich es lustig finden oder betroffen<br />

sein?“<br />

Ein Tipp für Sie: Beobachten Sie die<br />

Körpersprache Ihrer Lieblingskabarettisten.<br />

Sie werden erkennen, wie<br />

groß die Rolle ihrer Körpersprache<br />

ist.<br />

Foto: Severin Schweiger Fotografie<br />

62 | glosse


WIEN AM SCHILLERPLATZ<br />

1010 Wien | Nibelungeng. 5<br />

WIEN AM MARGARETENPLATZ<br />

1050 Wien | Strobachg. 7-9<br />

WIEN DC TOWER<br />

1220 Wien | Donau-City-Str. 7<br />

WIEN HAUPTBAHNHOF<br />

1100 Wien | Wiedner Gürtel 9<br />

WIEN SOFIENSÄLE<br />

1030 Wien | Marxerg. 17<br />

WIEN UNIQA TOWER<br />

1020 Wien | Untere Donaustr. 21<br />

WIEN EXECUTIVE CLUB<br />

1010 Wien | Opernring 13-15<br />

WIEN MEDICAL<br />

1010 Wien | Getreidemarkt 8<br />

LINZ ATRIUM CITY CENTER<br />

4020 Linz | Mozartstr. 7-11<br />

LINZ DONAUPARK<br />

4020 Linz | Untere Donaul. 21-25<br />

GRAZ THALIA AM OPERNRING<br />

8010 Graz | Girardig. 1c (4. Stock)<br />

WWW.JOHNHARRIS.AT


Ab<br />

1. Mai<br />

Luftig – lustig – schön – sicher<br />

Michael Niavarani Carolin Kebekus Viktor Gernot Karl Markovics<br />

Matthias Bartolomey Helmut Deutsch Jonas Kaufmann Klaus Eckel Christoph Fritz<br />

Die neue SIMPL Revue: Bernhard Murg, Joachim Brandl, Matthias Memedof, Julian Loidl, Johannes Glück,<br />

Ariana Schirasi-Fard, Jennifer Frankl, Katharina Dorian Andreas Vitásek Michael Köhlmeier<br />

Ulrike Beimpold Angelika Kirchschlager Maria Happel Sona MacDonald Michael Maertens<br />

Omar Sarsam Alex Kristan Gery Seidl Klenk & Scheuba Missy May André Bauer Lukas Perman<br />

Maya Hakvoort Tricky Niki Lisa Eckhart Der Nino aus Wien Ernst Molden Ursula Strauss<br />

Willi Resetarits Walther Soyka Hannes Wirth Birgit Minichmayr Chris Hopkins Bernd Lhotzky<br />

Erwin Steinhauer Michael Mittermeier Musicbanda Franui & Nikolaus Habjan Kaya Yanar<br />

Gernot Kulis Thomas Stipsits Lukas Resetarits Lisz Hirn Raoul Schrott Paul Liessmann<br />

Konstantin Wecker Gerhard Polt & Well-Brüder Martina Schwarzmann Stermann & Grissemann<br />

Mai Cocopelli Christian Altenburger Franz Bartolomey Thomas Selditz Jasminka Stancul<br />

Volkhard Steude Elmar Landerer Herbert Mayr Dörte Lyssewski Amarcord Dieter Nuhr<br />

Dr. Eckart von Hirschhausen Wolfgang Ambros uvm.<br />

Alle Termine & Infos: theaterimpark.at<br />

Eingang: Prinz-Eugen Straße /<br />

Ecke Plösslgasse, 1030 Wien

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