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Notizen aus Nehmten - 53 - 2020-12

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53.Ausgabe

Dezember 2020

N o t i z e n

a u s N e h m t e n

für

Paßop – Vogelsang – Sepel – Kühland – Godau – Alte Försterei – Schloss –

Gutshof – Am Hof – Alte Meierei – Weiße Kate – Sande – Ziegelei –

Lappland – Bredenbek – Pehmen – Pehmerhörn – Pehmerfelde - Stadtbek


Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Inhaltsverzeichnis

Notizen............................................................................................................2

Der Bürgemeister spricht:...............................................................................3

Gemeindevertretung und Ausschüsse.............................................................4

Öffentliche Sitzung der Gemeindevertreterversammlung - 22.09.2020....4

Geschwindigkeitsmessungen.....................................................................7

Gemeindeleben...............................................................................................9

Der Kulturausschuss..................................................................................9

Feuerwehr Nehmten.................................................................................11

Kindergarten Liliput.................................................................................14

Geschichte(n) aus der Gemeinde..................................................................16

Umfrage - Leben in Coronazeiten............................................................16

Als Lehrer Kuhrau aus Godau vertrieben wurde.....................................19

Das Letzte!....................................................................................................24

Notizen

Anzeigenblätter:

Die verschiedenen kostenlosen Anzeigenblätter werden bei uns in der

Gemeinde auf Grund der Weitläufigkeit nicht verteilt. Sie werden

aber stets aktuell in Bredenbek bei Baldur Japp im Eingang

ausgelegt. Bitte gerne da abholen.

Pehmer Binnenau im Dezember 2016 (UPr)

2 -


Der Bürgemeister spricht:

Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Liebe Bürgerinnen, Liebe Bürger,

so ein Jahr wie 2020 hat wohl noch keiner von uns

erlebt. Die Pandemie begann im März, ebbte im

Sommer etwas ab, kam mit der zweiten Welle aber

viel stärker zurück. Wir sind wieder im "Lockdown",

ein Ende ist noch nicht abzusehen. In unserer Gemeinde

ist noch keiner erkrankt, das liegt sicher an

unserer ländlichen Struktur mit geringer Bevölkerungszahl, aber auch, und

darauf bin ich stolz, an der guten Disziplin, die wir alle an den Tag legen.

Leider mussten alle Festivitäten abgesagt werden (Grillfeste, Advent,

Jubiläen etc.). In den letzten Jahren habe ich immer gesagt: Du musst ja

nicht auf jedes Fest. Jetzt aber:Schön,wenn wir mal eins hätten. Der Kulturausschuss

hat, wie schon zu Ostern, einen Weihnachtsgruß verteilt, ein

kleiner Ersatz für Weihnachtsfeier und Neujahrsempfang.

Am Ende des Jahres möchte ich mich bei allen bedanken, die sich für das

Gemeindeleben eingesetzt haben, ohne euch würde es nicht funktionieren.

In Bredenbek und Sepel stehen wieder beleuchtete Tannenbäume, aufgestellt

von den Familien Herzog, Chr. Hintz, Schaknat, Hamester und Langebartels

–vielen Dank!

Trotz der Widrigkeiten, ich wünsche allen ein frohes und friedliches

Weihnachtsfest im Familienkreis. Außerdem einen guten Rutsch ins neue

Jahr, wenn es geht ohne Böller und Raketen.

Mein Wunsch fürs neue Jahr: Gesundheit, genügend Impfstoff für die ganze

Welt und Rückkehr zur Normalität !

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Gemeindevertretung und Ausschüsse

Öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung am

22.9.2020 19:00 Uhr

Anwesend: J. Hintz, E. Brüne, Frh. C. v. Füstenberg, P. Schuldt, K. Klamp,

A. Ilinsch, M. Kraft, Dr. R. Knof, M. Herzog, K. Korbmacher, M. Wellna,

Frau Meyer vom Amt - 10 Zuhörer/innen

Nach Eröffnung der Sitzung und Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der

Einladung und Beschlussfähigkeit wird keine Änderung der Tagesordnung

beantragt und das Protokoll vom 15.6.2020 genehmigt.

5. Bekanntmachung des Bürgermeisters

➔ Kindergarten

Da es Kinderzuwachs in der Gemeinde gibt, und der

Kindergarten voll ausgelasten ist, wird über eine zweite Gruppe

als Waldkindergarten nachgedacht. Die Leiterin des Kindergartens

wird sich über die Modalitäten bein Kreis informieren.

➔ Der Schuppen in Bredenbek am Gemeindehaus soll gestrichen

werden, wird in Auftrag gegeben.

➔ Der Beitrag bei dem Wasser – und Bodenverband Schwentinegebiet

wird drastisch erhöht, Verwaltungsgemeinschaft mit der

Stadt Quickborn, Sitz in Ascheberg.

➔ Breitbandversorgung

Der Zweckverband war sehr erfolgreich, die letzten 5 % in der

Gemeinde,d.h. Pehmen, Pehmerfelde und Sande soll nun

erfolgen , aber wohl erst in 2021.

➔ Schulverband

Die Corona Situation in den Schulbussen ist unzureichend, der

Schulverband wird sich um Änderung bemühen.

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

➔ Geschwindigkeitsmessgeräte

Die Auswertung soll im Bau- und Wegeausschuss besprochen

werden, in Bredenbek wird eine 30 km/h Strecke beantragt.

➔ Die Bewohner in Vogelsang bitten um Barken und Kennzeichnung

von 30km/h auf der Straße. Außerdem bitten sie um

eine Beleuchtung der Bushaltestelle.

➔ Die Beseitigung des Absatzes an der Bankette am Pehmerfelder

Weg ist in Auftrag gegeben, ebenfalls die Pflasterung vor dem

Feuerwehrhaus in Sepel.

Die Firma John hat viel zu tun.

6. Einwohnerfragezeit

➔ U. Presuhn bittet um ein Sackgassenschild am Pehmerfelder

Weg, es gibt zu viele Autofahrer die ohne Ortskenntnis in den

Weg einfahren.

➔ M. Herzog bedankt sich über die Aufstellung des Geschwindigkeitsmessgerätes

und bittet um eine Messung in Bredenbek am

Sandberg.

7. Waldfriedhof / Ruheforst

Fr. C. v. Fürstenberg prüft, ob der Begriff “Ruheforst” geschützt ist,

ein öffentlicher Aushang soll erfolgen.

Beschluss: einstimmig

8. Entschädigung der Gemeindevertreter

Das Sitzungsgeld für die Gemeindevertreter wird auf 30 Euro mtl.

erhöht, die bürgerlichen Mitglieder erhalten 33 Euro pro Sitzung.

Alle Gemeindevertreter werden für die Mitteilungen und den

Schriftverkehr mit den Ämtern ihren eigenen Computer benutzen.

Beschluss einstimmig

9. Regenwasser Sickerschacht Sandberg 12

Die Ausschreibung für den Sickerschacht hat 2 Angebote ergeben,

die Firma John war mit 5.845 Euro deutlich günstiger als die Firma

Dobbertin. Firma John soll den Auftrag erhalten.

Beschluss einstimmig.

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

10. Straßenbeleuchtung in Bredenbek – Sandberg 25

Die Fa. Kleinschmidt erhält den Auftrag eine Straßenbeleuchtung zu

installieren.

Beschluss einstimmig.

11. Anfragen

➔ P. Schuldt bittet in Godau am Instenweg eine Schranke zum

Seezugang zu errichten, da in diesem Sommer zu viele Autos

zum See gefahren sind.

Der Bau- und Wegeausschuss wird in einem Ortstermin die

Schranke am Instenweg und die Lampe an der Bushaltestelle in

Vogelsang besichtigen.

➔ M. Kraft bittet um eine Erneuerung des Steges an der Feuerlöschstelle

Stadtbek, da dieser erheblich beschädigt ist.

Der Bürgermeister erklärt, dass die Gemeinde für die Sicherheit

der Personen, die den Steg benutzen, verantwortlich ist. Es wird

geprüft, ob sie dieses Risiko tragen kann und wie verfahren wird.

Dr. Knof wird prüfen, ob die Breite der Stege für den

Feuerwehreinsatz genügt.

M. Kraft bittet den Schulverband auf die überfüllten Schulbusse

anzusprechen, ab Dersau dürfen Taxen fahren.

➔ Es gibt ein Chatforum “digitale Dörfer”(https://www.digitaledoerfer.de),

in dem man Gedankenaustausch betreiben kann.

➔ GWF M.Herzog berichtet, dass die Feuerwehr sich in 2 Übungsgruppen

aufgeteilt hat. Es gibt keine Übungen mit den Nachbargemeinden,

die Veranstaltungen sind in Frage gestellt.

Die Blutspendenaktion wird angeboten.

➔ Die Absperrbarken werden in Sepel und in Bredenbek installiert.

➔ M. Kraft erklärt, dass die Veranstaltung Offener Advent

angeboten werden soll.

➔ Am Volkstrauertag am 15.11.2020 wird ein Kranz am Denkmal

niedergelegt.

12. In der nicht öffentlichen Sitzung wurde die Bauanfrage einstimmig

abgelehnt.

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Die Sitzung wurde um 20:15. Uhr beendet.

Protokoll: Maike Langebartels

Geschwindigkeitsmessungen in der Gemeinde II.

Nachdem in der letzten Ausgabe schon über die Messungen in Bredenbek

und Sepel berichtet wurde, folgen jetzt Sepel Ausgang aus Richtung Godau

und Sande aus Richtung Dersau.

In der Zeit vom 13.08 bis zum 31.08.2020 war das Messgerät in Sepel Ortsausgang

Richtung Godau installiert und maß die Fahrzeuge aus Richtung

Godau. Da der Weg Dersau bis Godau im Grunde eine Sackgasse ist, die

wenigsten fahren weiter nach Nehmten, kann man sagen, alle die von

Godau kommen, sind auch vorher dahin gefahren. In den 18 Tagen fuhren

2788 Fahrzeuge an der Messeinrichtung vorbei und wurden erfasst – ca. 150

pro Tag. In Sepel selbst fuhren ca. 190 Fahrzeuge, das heißt die meisten

fahren / kommen von Godau! Die Spanne reichte von 3 bis 83 km/h. Die

Bewertung der Geschwindigkeiten wurden wieder wie bei den anderen

Messstellen vorgenommen – Messungen unter 20 km/h wurden aus der Auswertung

genommen – 8,1%. In Sepel ist eine 30er Zone, so wurde als erste

Gruppe die Grenze bei 33km/h gesetzt, Gruppe Zwei entfällt auf Geschwindigkeiten

einschließlich 50 km/h und Drei sind die darüber. 24,5% hielten

sich an die Begrenzung und fielen in die erste Gruppe, 55.1% fuhren zwischen

33 und 50 km/h und 20,5% waren schneller. Generell ist eine starke

Streuung – sowohl bei den Beobachtungen als auch den Geschwindigkeiten

auffällig. Die meisten Fahrzeuge fuhren an bzw. um die Wochenenden. Die

Geschwindigkeitsspitzen lassen sich nicht auf einen Wochenrhythmus festlegen.

Auffällig ist, dass zum Ende der Beobachtung (ab 27.08.) ein erhöhtes

Verkehrsaufkommen (>265 Messungen pro Tag) aber auch eine erhebliche

Überschreitung der 50 km/h Grenze (>32%) festzustellen war. Der

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Grund ist nicht direkt zu nennen, wenn Anwohner eine Idee haben, wäre

eine Rückmeldung schön.

Abschließend wurde das Gerät noch in Sande bergab von Dersau kommend

für 22 Tage (bis zum 23.09.2020) aufgestellt. In der Zeit wurden 6239 Fahrzeuge

erfasst – gut 280 pro Tag. In Sande besteht seit dem Frühjahr die Begrenzung

auf 30 km/h und so sind diese Ergebnisse von besonderem Interesse.

Die Variation reichte hier von 3 bis 113 km/h. Die Einteilung erfolgte

wie oben beschrieben in vier Klassen – bedingt durch seine Lage ist hier die

Klasse 1 (<20 km/h) nur schwach besetzt – 4,2% der Messungen (260)

fielen hier hinein, für die weitere Auswertung wurden aber auch sie heraus

genommen. Das Verkehrsaufkommen war hier recht ausgeglichen, wobei

nur am ersten Wochenende etwas weniger Fahrzeuge erfasst wurden. Die

Gruppe, die die 30 (33 km/h) einhielten waren 24,2%, 50,1% waren bis

50km/h unterwegs und 25,6% - mehr, als die, die sich an die vorgeschriebene

Geschwindigkeit hielten – waren schneller unterwegs und hätten bei

einer offiziellen Blitzaktion zumindest 2 Punkte in Flensburg kassiert –

mehr als 1500 Fahrzeuge.

Die Bewertung dieser Messungen muss zunächst jeder für sich selbst vornehmen,

jeder wird an dem einen oder anderen Messpunkt vorbei gefahren

sein, die Wahrscheinlichkeit zu schnell ist recht hoch. Die Schlussfolgerung

für die Gemeinde ist eine Aufgabe für den Bau- und Wegausschuss.

Wenn das Gerät im Amt mal wieder frei ist, es gibt noch eine Reihe von

interessanten Messstellen, die wir mal testen sollten.

Ulrich Presuhn

Die offiziellen Protokolle können auch auf der Internetseite der Amtsverwaltung

eingesehen werden:

http://www.amt-grosser-ploener-see.de/

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Zur Zeit arbeitet das Amt daran, dass

alle Dokumente im Bezug auf die

Selbstverwaltung ausschließlich Online

gespeichert und auch nur noch im

Internet eingesehen werden sollen. Das Projekt heißt ALLRIS und ist

auf der Nehmten.de Seite unter Termine und Bekanntmachungen zu

finden. Bitte gerne mal nachsehen!

Gemeindeleben

Corona bedingt sind alle Veranstaltungen der Gemeinde

ausgefallen. Wir hoffen, dass sich sie Situation im nächsten Jahr

beruhigt und wir dann hier über unsere Erlebnisse berichten

können.

Der Kulturausschuss informiert

Zum Adventskaffee habe ich jedes Jahr etwas vorgelesen, in diesem Jahr ist

alles anders.

Deshalb gibt es die Geschichte jetzt in der NaN:

Die vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Adventskranz.

Es war still.

So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße Frieden. Mein Licht

leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich

nicht."

Ihr Licht wurde immer kleiner und erlosch schließlich ganz.

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Die zweite Kerze flackerte und flackerte und sagte:"Ich heiße Glauben.

Auch ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen.

Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne."

Ein Luftzug wehte durch den Raum und die Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: "Ich

heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen

mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie

lieb haben sollen."

Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Dann kam ein Kind ins Zimmer.

Es schaute die Kerzen an und sagte: "Aber, aber, ihr sollt doch brennen

und nicht aus sein!" Und es fing an zu weinen.

Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Hab' keine

Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder

anzünden. Ich heiße Hoffnung."

Mit einem Streichholz nahm das Kind ein Licht von der Kerze und

zündete die anderen Kerzen wieder an.

Ich wünsche allen Bürgern eine schöne Weihnachtszeit, eine gelungenes

Weihnachtsfest und ein ruhiges Rutschen in das Jahr 2021.

Melanie Kraft

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Feuerwehr Nehmten

Feuerwehr ist eine Leistung für die

Gemeinschaft und macht Spaß – probier es aus!

Wir sind freiwillig für die Gemeinde aktiv!

Wie in den letzten Nachrichten aus Nehmten bereits berichtet, haben wir uns

in zwei Gruppen aufgeteilt, die keinen Kontakt untereinander haben, um im

Notfall möglichst einsatzbereit zu sein. Innerhalb der Gruppen schützen wir

uns auch – Feuerwehrarbeit mit Mund- und Nasenbedeckung ist gar nicht so

einfach.

Wir sind derzeitig 22 aktive Mitglieder. Leider verbieten die

Coronaeinschränkungen uns der Gemeinde persönlich zu zeigen. Auch ein

Gruppenbild verbietet sich, zumal mit Maske man uns nicht erkennen

könnte. Deshalb sind auf der folgenden Doppelseite die Einzelbilder von

uns Kameraden in Form einer Kollage zusammen geführt.

Wir möchten uns auf diesem Weg bei der Gemeinde, bzw. dem Gemeinderat

für die sehr gute Unterstützung bedanken.

Wir wünschen eine schöne Weihnachtszeit seid vorsichtig – vor allem im

Umgang mit offenem Licht - und bleibt gesund!

Im nächsten Jahr wird es sicherlich wieder besser und dann freuen wir über

neue Gesichter in unseren Reihen!

Martin Herzog, GWF

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Wir sind die

Freiwillige

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Feuerwehr Nehmten

Dabei sind: Christian Auth, Chris Brüne, Marcus Dose, Kathrin Friehold,

Sonja Fuhrmann, Kayne Habben, Martin Herzog, Christian Hintz, Volker

Kibgies, Steffen Knaack, Reinhard Knof, Thorben Knof, Sven Koschinski,

Martin Ros, Ole Süfke, Tobias Ulrich-Kraft, Niklas Waschow, Torsten

Waschow und Markus Wellna.

Zum 01.01.2021 werden uns nach Erreichen der Alters grenze Frauke von

Bodelschwingh, Ernst Brüne und Johannes Hintz verlassen.

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Bericht aus dem Kindergarten Liliput

Neues aus dem Kindergarten

Wir hoffen es geht euch allen gut und ihr seid gesund.

Es ist sehr traurig, dass der Adventsnachmittag in diesem Jahr ausfallen

muss und wir euch keine Lieder und Gedichte vortragen können. Wir freuen

uns aber auf das nächste Jahr und auf unser Jubiläum,

das wir hoffentlich nachholen können.

Für das kommende Jahr haben wir einiges geplant.

Wir bekommen ein eigenes Bienenvolk

und wollen unseren eigenen Honig produzieren

darauf freuen wir uns sehr! Es wird sicher spannend,

uns mit den Bienen zu beschäftigen und

Einiges über diese fleißigen Tiere zu lernen.

Sonja geht zur Imkerschule und lernt alles über

Bienen(hoffentlich passt Sonja auch gut auf) Das

erste Bienenvolk bekommen wir gespendet und

vielleicht kommen noch ein paar Völker dazu.

Leider fehlt uns noch Einiges, was wir zum Imkern

brauchen, z.B. einen Imkeranzug für die

Kinder, Stockmeißel, Unterstand für die Bienenbeuten………..usw. Wer

unser Vorhaben unterstützen möchte , kann uns gerne durch eine Spende

unter die Arme greifen.

Wir möchten aber nicht nur unseren eigenen Honig produzieren lassen, wir

wollen auch den Wildbienen helfen.

Euch ist bestimmt aufgefallen, dass es immer weniger Wildbienen gibt. Wir

brauchen aber die Bienen, denn wer soll sonst die Obstbäume bestäuben.

Wir wollen Nektar reiche Flächen anpflanzen und wünschen uns von euch

Unterstützung. Vielleicht hat der ein oder andere eine Fläche, die er uns zur

Verfügung stellen möchte oder selber aktiv werden will. Es hat bestimmt

jeder einen Platz in seinem Garten,den er für die Bienen zur Verfügung stellen

kann. Die Bienen, aber auch die anderen Insekten, danken es Dir.

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Vielleicht das Motto

2021 : Die Gemeinde

Nehmten blüht auf!

Auch wenn du keine

Pestizide oder Gifte gegen„Unkraut“

benutzt,

finden es die Insekten

super. Denn auch, wenn

auf den Giften „Bienenfreundliches

Gift“ steht

(finde den Fehler), kann

es für die Biene tödlich

sein. Wenn eine Biene

das Gift abbekommt,

riecht sie anders und darf

dann nicht mehr in ihren

Bienenstock zurück. Für

die Biene bedeutet

es,dass sie sterben

muss!!

Vermeide es, während

der Arbeitszeit der

Bienen (Flugphase) Gift zu sprühen!!! Danke im Namen der Bienen und

anderer Insekten!

An Alle Familien aus der Gemeinde Nehmten

Wenn euer Kind in den nächsten Jahren von uns betreut werden soll,

meldet euch bitte bei uns im Kindergarten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wir können für die nächsten Jahre besser planen!!!

die Kindergartenplätze sind begrenzt und beliebt!!!!

müssen wir eine zweite Gruppe aufmachen??

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Meldet euer Kind bitte persönlich bei uns im Kindergarten an oder

online über das KITA PORTAL!!!

Vielen Dank

Wir wünschen Euch eine ruhige und entspannte Weihnachtszeit

und kommt alle gesund in das Neue Jahr 2021!

Liebe Grüße

Euer Kindergarten Liliput

Geschichte(n) aus der Gemeinde

Befinden in der Gemeinde in Corona Zeiten

Schleswig - Holstein bleibt nach den Daten des neuesten Glücksatlas (Studie

der Deutschen Post) auch 2020 die glücklichste Region Deutschlands.

Wir hatten eine Umfrage zur

Situation in der Corona Zeit

in der Gemeinde Nehmten

gemacht. Ich bedanke mich

sehr für das Mitmachen bei

der Befragung und den

Rücklauf von einem Drittel

der ausgeteilten Umfragezettel.

Schön, wie resilient

die Nehmtener sind, die sich

beteiligt haben. Sie ertragen,

was nicht zu ändern ist und sie nutzen die veränderte Situation zum Ausprobieren

von Neuem.

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Umfrage in unserer Gemeinde

zum Befinden in Corona Zeiten zusammen gefasst, es zeigt sich der großen

Mehrheit = 91% der Antwortenden geht es gut in Corona Zeiten. Doch 15 %

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

geht es nicht gut: 12% der Antwortenden halten durch und 3% geht es ganz

schlecht oder sind oft traurig.

Erfreulicher Weise haben 91% der Antwortenden keine Sorgen um ihre wirtschaftliche

Situation, für 6% ist trotz Corona Lockdowns und jetzigem Wellenbrechers

alles wie immer mit der Arbeit weitergegangen oder die staatlichen

Hilfen leisten Unterstützung.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie werden anerkannt.

Schön, dass die Gefahr des Virus CoVid19 erkannt wird. 78% der

Antwortenden finden das Maske Tragen gut und wichtig, für 31% ist es eine

sinnvolle Rücksichtnahme und für 16% ein notwendiges Übel. Gegen das

Maske Tragen spricht sich niemand aus. „wat mut dat mut“ – ein gutes

Masken - Motto.

Private Treffen und die Möglichkeit für spontane Treffen, das fehlt vielen.

50% der Antwortenden vermissen sehr die privaten Treffen, 50% kaum, 6%

gar nicht, jedoch 3% leiden darunter sich nicht mehr unbeschwert und unbegrenzt

privat treffen zu können. Das ist sehr verständlich, sind wir Menschen

doch soziale Wesen und gegenseitiges Erleben bringt viel geteilte

Freude. Die Gruppe ist halt mehr als die Summe der Einzelnen, denken wir

an gemeinsame Feste oder Schwarmintelligenz.

Gruppentreffen werden ähnlich bewertet: 44% vermissen sie stark, 47%

kaum, 15% gar nicht, aber 3% leiden darunter, besonders keinen Gruppensport

mehr betreiben zu können. Da kann der Lauf durch unsere schöne

Landschaft die Freude am gemeinsamen Spiel nicht ersetzen.

Kulturelle Veranstaltungen werden von 69% der Antwortenden vermisst, 5%

vermissen es sehr, 3% leiden sehr darunter, zum Beispiel nicht mehr im

Chor singen zu können. Je 9 % finden auch jetzt genug oder einige Möglichkeiten

an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen.

Wird nach dieser Corona Zeit die soziale Distanz, der 1,5 Meter Abstand,

die Sorge vor der Ansteckung durch den anderen anhalten? 53% der Antwortenden

habe etwas Angst davor, dass die Distanz anhält. 41% sind optimistisch,

dass wir danach weitermachen wie bisher. 9% sind besorgt. Wird

sich unser Umgang miteinander nachhaltig durch und nach der Pandemie

verändert haben?

Hat die Corona Zeit auch Neues gebracht? Für 25% gar nichts, 35% haben

mehr mit Freunden gesprochen per Telefon oder digital. 31 % haben mehr

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

gelesen, 22% haben ausprobiert, was sie schon immer machen wollten oder

haben Haushalt und Hausbestand kontrolliert und sich von unnützen Dingen

befreit.

Für das Neue Jahr 2021 wünschen sich 72%, dass sie gesund bleiben. 41%

wünschen sich eine Impfung für alle und 19% die Impfung für die Risikogruppen.

Ein Viertel wünscht sich sein altes Leben zurück und 19% wieder

mehr Freiheiten.

Die weiteren Wünsche und Einschätzungen schlagen einen Bogen von gesamtpolitischen

Einschätzungen zu konkreten Wünschen an ans alle. Hier

die Zitate:

➔ „Die Corona – Krise wird uns ärmer machen. Die Verschuldung wird

nur durch Inflation kurzfristig erträglich bleiben. Hoffentlich kommt es

nicht zur Hyperinflation. Die Arbeitslosigkeit wird zunehmen. Die Unvernunft

einiger (vieler) Menschen wird bleiben. Aber egal, wie es

kommt, es ist immer irgendwie weiter gegangen, das wird auch dieses

Mal so sein. Vielleicht braucht die Menschheit Katastrophen (dieses

Mal hoffentlich ohne Krieg), damit sie die Bodenhaftung nicht

verliert.“

➔ „Sonst waren Pandemien in weiter Ferne und auf einmal bei uns.“

➔ „Ich hoffe im Besonderen, dass Kinder psychisch heil durch diese Krise

kommen und dass ein guter Standard an Bildung und gemeinsamem

Unterricht wieder oder neu geschaffen werden kann.“

➔ „Ich wünsche mir mehr Rücksicht, Verantwortung und weniger

Egoismus von der Bevölkerung; von der Regierung mehr Erklärungen

für den Grund der Beschränkungen.“

➔ „Wir halten unter Vorsichtsmaßnahmen gesellschaftliche Kontakte

aufrecht.“

➔ „Bereitschaft zu Gesprächen“

➔ „Das offene Gespräch pflegen. Man kann über alles reden, auch Negatives

oder Belastendes.“

➔ „Eigenverantwortung übernehmen: am Glascontainer das wieder mitnehmen,

was da nicht rein gehört.“

➔ „Die Autofahrer aus Godau, Sepel und dem Caravan Platz Godau

sollten das 30 Zeichen auch in Vogelsang beachten.“

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

➔ „Bitte weiterhin Maske tragen, Abstand halten! Bleibt alle gesund und

dass wir uns wieder wie früher im Sommer zum Gemeindefest und Sommerfest

in gewohnter Manier sehen und treffen können.“

➔ „Wir wünschen uns bald wieder die kleinen Veranstaltungen wie im

letzten Jahr.“

➔ „Ein weiterhin friedliches Miteinander. Gesund bleiben. Gute

Nachbarschaft weiterhin. Gute Laune, auch wenn es nicht immer so

sein sollte, wie wir es uns wünschen.“

Ich bedanke mich noch mal für die Beteiligung an der Umfrage und wünsche

allen ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes hoffnungsvolles

2021.

Frauke von Bodelschwingh

Als Lehrer Kuhrau 1933 mit der Peitsche vom NSDAP-

Kreisleiter aus Godau vertrieben wurde

Über die nachfolgende Geschichte wurde schon mehrmals in den Notizen

aus Nehmten berichtet und sie gehört zu den merkwürdigsten (im Sinne des

Wortes) Ereignissen unserer näheren Geschichte – dieses Mal berichtet Herr

Dr. Karsten Dölger über seine neusten Forschungsergebnisse.

Während ich vor 14 Jahren die vortreffliche Hausarbeit (siehe NaN

11) meiner Schülerinnen Kyra Hollstein aus Stolpe und Julica König

aus Godau über den Godauer Lehrer Robert Kuhrau las, ging mir

durch den Kopf, ob es für den denkwürdigen Vorgang der Vertreibung

des Lehrers aus Godau nicht weitere Akten in schwer erreichbaren

Archiven geben könnte. Nach weiteren Funden im Landesarchiv

Schleswig und Bundesarchiv in Berlin können die Vorgänge nun als

gut belegt gelten.

Bereits einen Tag nach dem Vorfall am 3. März 1933, als die Nationalsozialisten

gerade einen Monat an der Macht waren, erstattete Lehrer

Kuhrau beim Landjägerposten in Ascheberg „Anzeige gegen unbekannt“

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Behinderung eines

Beamten in der Dienstausübung. Das zeitnah abgefasste Protokoll, in dem er

die Vorgänge schildert, ist unter den erhalten gebliebenen Dokumenten. Der

NSDAP-Kreisleiter Karl Schalow hat in einem nach dem Kriege gegen ihn

eingeleiteten Verfahren dieser Darstellung nicht widersprochen.

Was war geschehen? Am Abend vor der Tat hatte sich der NSDAP-

Kreisleiter mit

fünf SA-Leuten

in Drillers Gasthof

in Preetz getroffen,

um sich

für den folgenden

Vormittag zu

einer Strafaktion

in Godau zu

verabreden. Am

nächsten Morgen

bestiegen fünf Männer in Partei- bzw. SA-Uniformen einen offenen

Sechssitzer der Marke Presto mit dem amtlichen Kennzeichen IP-62184.

Schalow trug einen Offiziersmantel aus dem Ersten Weltkrieg – bei Kriegsende

war er elf Jahre alt gewesen. Das deutet auf eine sorgfältig geplante

Inszenierung hin. Einen Monat nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler

wollten die lokalen Parteigrößen ihre neu erworbene Macht demonstrieren.

In Godau angekommen, betraten fünf der Männer kurz vor Mittag das

Schulzimmer, in dem Kuhrau die Godauer Kinder unterrichtete. Die

Schultüre verschlossen sie von innen. Der Kreisleiter fragte Kuhrau, ob

dieser den Reichskanzler Hitler beleidigt hätte. Kuhrau antwortete, er sei

den Eindringlingen keine Rede und Antwort schuldig und forderte sie auf,

das Schulzimmer zu verlassen. Mit einem Wink mit dem Kopf ermunterte

der Kreisleiter seine Komplizen, Kuhrau festzuhalten, während einer ihn

20 -


Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

mit einer mitgebrachten Reitpeitsche verprügelte. Der Lehrer wurde besonders

am Kopf getroffen. Schließlich gelang es Kuhrau, sich loszureißen und

durch die Bankreihen zum Fenster zu gelangen und zu fliehen. Die Kinder

waren schon vorher durch die Fenster geflohen, hatten nur ihre Pantoffeln

im Schulzimmer zurückgelassen.

Die Befragung Kuhraus durch den Schulrat in der folgenden Woche ergab,

dass sich der Lehrer vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler kritisch

über diesen vor den Schülern geäußert hatte. Außerdem räumte Kuhrau ein,

für die „Arbeiterliste“ Nehmten bei der Kommunalwahl am 12. März 1933

zu kandidieren. Diese Details hatte auch der zuständige NSDAP-Ortsgruppenführer

von Dersau an den Kreisleiter gemeldet und dieser hatte sie an

die Gauleitung weitergegeben. Als von dort keine Reaktion kam, hat

Schalow die Angelegenheit selbst in die Hand genommen und sich damit

Exekutivrechte angemaßt. An einem der verhassten Sozialdemokratie nahe

stehenden „Marxisten“ sollte ein Exempel statuiert werden. Der weit verbreiteten

„Dolchstoßlegende“ nach seien Sozialdemokraten der kaiserlichen

Armee in den Rücken gefallen und hätten so die Niederlage im Ersten Weltkrieg

zu verantworten. Ähnliche Vorfälle hat es damals auch andernorts gegeben.

Kuhrau wurde seiner Stelle in Godau enthoben und ins Lauenburgische

versetzt. Schulrat Stoepel argumentiert: „Mit Rücksicht darauf, daß die

Stellung des Lehrers dadurch in seinem Schulverband völlig erschüttert und

die Autorität den Schulkindern gegenüber beseitigt ist, haben wir den genannten

Lehrer mit sofortiger Wirkung von seinem Dienst in der Schule

Godau vorläufig entbunden.“ Vorher hatte sich Stoepel beim Gutsbesitzer

Nehmtens, Carl Graf Plessen, über Hintergründe informieren lassen. Graf

Plessen bestätigte ihm, dass es in der Gemeinde scharfe Gegensätze zwischen

den Tagelöhnern und den Bauern gäbe. Kuhrau sei nicht mehr sicher.

Kuhraus Anzeige blieb folgenlos, denn die Nationalsozialisten hatten ein

Gesetz erlassen, durch das Übergriffe von Parteimitgliedern in den ersten

21 -


Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

Monaten des Jahres 1933 straffrei blieben. So konnte Schalow zum Bürgermeister

von Preetz und schließlich zum hauptamtlichen NSDAP-Kreisleiter

aufsteigen. Nach dem Krieg wurde er im Lager Sandbostel bei Bremervörde

wie die meisten hochrangigen Parteimitglieder interniert. Als Angehörigem

„einer verbrecherischen Organisation“ wurde ihm dort der Prozess

gemacht. Das Urteil der 1. Kammer des Spruchgerichts Stade vom 12. Februar

1948 lautete auf eineinhalb Jahre Gefängnis sowie Einziehung der

Hälfte seines Vermögens. Die Strafe galt durch die erlittene Internierungshaft

als verbüßt. Schalow kehrte nach Plön zurück. Um sich eine neue Existenz

aufbauen zu können, musste er das Entnazifizierungsverfahren durchlaufen.

Während der Vorbereitung dieses Verfahrens stießen die Ausschussmitglieder

auf die Anzeige Kuhraus gegen den NSDAP-Kreisleiter von 1933, und

der Vorfall führte zur Eingruppierung Schalows in die Kategorie

„Belastete“. Das bedeute erhebliche Einschränkungen für die Verbesserung

der Lage des nach seiner Freilassung als „Waldarbeiter“ beschäftigten ehemaligen

Kreisleiters. Es kam noch schlimmer: Aufgrund des Überfalls in

Godau wurde ein Strafverfahren gegen ihn eröffnet. Im September 1949

wurde Schalow „wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit in Tateinheit

mit gefährlicher Körperverletzung“ zu acht Monaten Gefängnis verurteilt.

In der Urteilsbegründung hieß es, die Tat habe Kuhrau nicht nur „persönlich

zutiefst getroffen“, sondern auch „die menschliche Würde schlechthin

verletzt“. Besonders hervorgehoben wurde „die demütigende und ehrverletzende

Behandlung, die er sich in seinem Schulzimmer vor den Augen der

Schulkinder“ habe gefallen lassen müssen.

Sowohl gegen die Eingruppierung im Entnazifizierungsverfahren wie auch

das Gerichtsurteil hat Schalow erfolgreich Widerspruch eingelegt. Dabei

kam ihm die Schlussstrichmentalität in der Zeit der frühen Bundesrepublik

zur Hilfe. So wurde er vom „Belasteten“ zum „Mitläufer“ umgruppiert. Um

die Gefängnisstrafe abzuwenden, stattete er Kuhrau 15 Jahre nach der er-

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

niedrigenden Prügelattacke einen Besuch ab, um den Lehrer um eine Befürwortung

seiner Amnestierung zu bitten. Kuhrau konnte sich dieser Bitte

nicht verschließen. So wurde die Gefängnisstrafe zur Bewährung ausgesetzt.

Für die Überlassung des Fotos bedanke ich mich bei Familie Kuhrau.

Die ausführliche Fassung der Geschichte der Vertreibung des Lehrers

Kuhrau aus Godau lesen Sie im neuen Jahrbuch für Heimatkunde im

Kreis Plön, das im Museum in Plön erhältlich ist.

Karsten Dölger, Plön

E.O. Plauen 1903 -1944

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Notizen aus Nehmten - 53. Ausgabe - Dezember 2020

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Redaktionsschluss NaN 54 – 15.03.2021

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