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Trac Klein Druck 2

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Heidulf Gerngross<br />

De Mensura<br />

et Proportione<br />

Prototractatus<br />

Architectonicus-Experimentalis<br />

ST/A/R Verlag Wien


Vorwort<br />

Neben meinen architektonischen<br />

Konstruktionen ist eine ungeordnete<br />

Agglomeration aus Sätzen, Fundstücken<br />

und Worten geblieben, die für<br />

mein Machen ein wirkungsvolles<br />

immaterielles Geflüster waren, das ich<br />

in dieser Unordnung nicht mitteilen<br />

konnte.<br />

Aus dem Agglomerat formt sich<br />

der <strong>Trac</strong>tatus Architectonicus-<br />

Experimentalis oder der <strong>Trac</strong>tatus<br />

Architectonico-Experimentalis, der<br />

im Herbst 2012 im Metroverlag Wien<br />

erscheinen wird.<br />

Der Text erscheint in der ST/A/R Zeitung<br />

als Prototractatus Architectonicus-<br />

Experimentalis, dem Stand der Arbeit<br />

entsprechend in der Anordnung und<br />

Übersetzung der Sätze noch teilweise<br />

nicht abgeschlossen.<br />

Die Herausgabe des Werkes im<br />

Metroverlag kann noch durch<br />

Mitteilungen, Sätze, Stellungnahmen,<br />

Kritiken, Kommentare oder Fundstücke<br />

erweitert werden. Auch der ST/A/R<br />

Leser ist eingeladen an dieser<br />

Weiterentwicklung teilzunehmen,<br />

office@star-wien.at.<br />

Dank an den russischen Architekten<br />

und Philosophen Sergej Volgin,<br />

der mir durch seine kritischen<br />

und zustimmenden Hinweise das<br />

Vertrauen geschenkt hat, das Werk zu<br />

veröffentlichen.<br />

Heidulf Gerngross, Wien 2012<br />

2 3


1. Die Form ist das, was<br />

gebraucht wird.<br />

1.1. Unsere Ästhetik ist die Praxis<br />

des Gebrauchs.<br />

1.1.1. Der Gebrauch ist der<br />

Rhythmus.<br />

1.2. Unsere Architekturschule lehrt<br />

das Planen und das Machen.<br />

1.2.1. Architekten werden zum Planen<br />

erzogen. Sie sollten zum<br />

Machen erzogen werden.<br />

1.2.2. Man braucht nicht planen. Man<br />

macht.<br />

1.2.3. Was man nicht planen kann,<br />

das soll man machen.<br />

1.2.4. Ich plane nicht, ich mache.<br />

1.3. Die Bedeutung weiß<br />

Bescheid.<br />

1.3.1. Die Bedeutung weiß auf alle<br />

Fälle Bescheid.<br />

1.3.2. Der Schein trügt nicht.<br />

1.4. Die Architektur ist<br />

Materialphilosophie.<br />

1.4.1. Architektur ist die<br />

Entdeckung des<br />

Selbstverständlichen.<br />

(Feldenkrais)<br />

1.4.2. Städteplanung ist<br />

Innenarchitektur.<br />

GERNGROSS<br />

4 5


1.4.3. Das Küken fühlt sich wohl,<br />

weil es von Innen lesen<br />

kann.<br />

1.5. Die wirksamste Struktur ist<br />

die, die man nicht merkt.<br />

(John Cage)<br />

2. Die Architektur ist eine<br />

Mitteilung über Maß und<br />

Proportion.<br />

2.1. Maß und Proportion haben<br />

die Gerechtigkeit<br />

in sich.<br />

2.1.1. Proportionieren ist die<br />

Aufgabe des Architekten.<br />

2.1.2. Die Proportion ist ein<br />

Vertrauensverhältnis.<br />

2.1.3. Das Maß ist die<br />

Notwendigkeit der<br />

Proportion.<br />

2.1.4. Wenn etwas nicht Maß und<br />

Proportion hat, ist es schon<br />

ungerecht.<br />

2.1.5. Das ganze Ziel von Maß und<br />

Proportion ist Gerechtigkeit.<br />

2.2. Proportion bedeutet<br />

menschliches Maß<br />

und natürliches<br />

Verteilungssystem.<br />

2.2.1. Maß und Proportion<br />

beinhalten die Dimension<br />

des menschlichen Seins und<br />

des sozialen Machens.<br />

6 7


2.2.2. ‚Ora et labora’.<br />

(Benediktiner) ‚Mensura<br />

et proportio’, ‘Maß und<br />

Proportion’ sind die<br />

Grundsätze der Jakob<br />

Prandtauer Schule für<br />

Architektur in Melk.<br />

2.2.3. Maß und Proportion haben<br />

materielle und geistige<br />

Funktionen.<br />

2.3. Die Geometrie ist<br />

unweigerlich da.<br />

2.3.1. Kurve. Kreis. Gerade.<br />

Winkel. Thales von Milet<br />

hat eine geometrische<br />

Struktur entdeckt, in der<br />

jeder Winkel im Halbkreis<br />

ein rechter Winkel ist.<br />

2.3.2. Pythagoras hat nicht nur<br />

die inneren Beziehungen<br />

innerhalb von Proportionen<br />

untersucht. Gleichzeitig<br />

hat Pythagoras eine<br />

Lebensschule aufgebaut. Er<br />

galt ebenso als Schamane<br />

wie als Wissenschaftler.<br />

2.3.3. Schule des Maßes. Schule<br />

der Proportion.<br />

2.4. Die Architektur ist<br />

der Applikator der<br />

menschlichen Größe.<br />

8 9


2.4.1. Die gesamte Architektur<br />

hängt von den Maßen des<br />

Menschen ab.<br />

2.4.2. Elle, Fuß, die ältesten<br />

Maßeinheiten sind<br />

menschliche Maße.<br />

2.4.3. Le Corbusier hat den<br />

Modulor aus menschlichen<br />

Maßen geschaffen.<br />

43 cm, Sitzhöhe, Knie.<br />

70 cm,Tischhöhe.<br />

113 cm, Barhöhe, Nabel.<br />

183 cm, Kopfhöhe.<br />

226 cm, ausgestreckte Hand.<br />

2.4.4. Der Modulor ist im Archiquant<br />

gespeichert.<br />

10 11


2.5. Der Archiquant hat Maß<br />

und Proportion in sich.<br />

Der Archiquant ist eine<br />

Materialisierung von Maß und<br />

Proportion.<br />

2.5.1. Der Archiquant ist aus dem<br />

Machen entstanden.<br />

2.5.2. Kreis, Dreieck, Rhombus,<br />

Rechteck, Quadrat, Elipse und<br />

Archiquant sind geometrische<br />

Figuren. Der Archiquant ist<br />

eine neue geometrische Figur.<br />

2.5.3. Die Geometrie des<br />

Archiquanten. Die Breite B ist<br />

sein Radius R. Seine Tiefe T ist<br />

der Goldenen Schnitt von B<br />

oder R.<br />

2.5.4. Der Archiquant läßt sich mit<br />

Zirkel und Lineal konstruieren.<br />

2.5.5. Die Konstruktion des<br />

Archiquanten.<br />

m<br />

K5<br />

K3<br />

C<br />

S4<br />

S1<br />

G<br />

A<br />

B=R<br />

K1<br />

S2<br />

R<br />

S<br />

S6<br />

M1<br />

T<br />

S5<br />

S8<br />

B<br />

K2<br />

K4<br />

S3<br />

Die Konstruktion des Archiqua<br />

für eine gegebene Strecke AB<br />

- konstruiere<br />

Kreis K1 mit Mittelpunkt A und<br />

Kreis K2 mit Mittelpunkt B und<br />

* K1 schneidet K2 in M1<br />

* K1 schneidet m in C.<br />

Kreis K3 mit Mittelpunkt C und<br />

* K3 schneidet K1 in S1<br />

Linie durch S1 und B schneide<br />

Kreis K4 mit Mittelpunkt M1 un<br />

* K4 schneidet AC im goldene<br />

* K4 schneidet K1 in S4 und S<br />

Kreis K5 mit Mittelpunkt G und<br />

Linie durch S2 und S5 schneid<br />

Linie durch S3 und S4 schneid<br />

- erhalte Archiquant S5 S6 S7<br />

- verbinde K5-Segment S6S7<br />

12 13


Für eine gegebene Strecke AB.<br />

auf der Grundlinie m:<br />

Konstruiere<br />

Kreis K1 mit Mittelpunkt A und<br />

Radius AB.<br />

Kreis K2 mit Mittelpunkt B und<br />

Radius AB.<br />

* K1 schneidet K2 in M1.<br />

* K1 schneidet m in C.<br />

Kreis K3 mit Mittelpunkt C und<br />

Radius AB.<br />

* K3 schneidet K1 in S1.<br />

Linie durch S1 und B schneidet<br />

K2 in S2 und S3.<br />

Kreis K4 mit Mittelpunkt M1<br />

und Radius M1S3.<br />

* K4 schneidet AC im goldenen<br />

Schnitt G.<br />

* K4 schneidet K1 in S4 und S5<br />

Kreis K5 mit Mittelpunkt G und<br />

Radius AB.<br />

Linie durch S2 und S5<br />

schneidet K5 in S6.<br />

Linie durch S3 und S4<br />

schneidet K5 in S7 und K1<br />

in S8.<br />

Erhalte Archiquant S5 S6 S7 S8.<br />

Verbinde K5-Segment S6S7<br />

mit K1-Segment S5S8.<br />

(Hofstetter Kurt)<br />

2.5.6. Der Archiquant ist eine<br />

Metastruktur.<br />

2.5.7. Der Archiquant ist der rechte<br />

Winkel des 21. Jahrhunderts.<br />

14 15


2.5.8. Der Archiquant ist das<br />

Konzentrat des Modulors.<br />

2.5.9. Der Archiquant ist ein<br />

Handwerkszeug und ein<br />

Geisteswesen.<br />

2.5.10. Der Archiquant ist ein<br />

Architekturteilchen.<br />

2.6. Im Materialisieren von<br />

Proportionen gibt es Kurven<br />

und Geraden.<br />

2.6.1. Das Bauhaus hat sich vor allem<br />

auf die Gerade verlassen.<br />

2.6.2. Der Archiquant verbindet<br />

Kurven und Geraden.<br />

2.6.3. So beinhaltet auch die<br />

grafische Darstellung<br />

des Archiquanten zwei<br />

unterschiedliche visuelle<br />

Lesarten. Die eine erscheint<br />

als Archiquant, die andere als<br />

gebogene Fläche.<br />

Archiquant<br />

Gebogene Fläche<br />

2.6.4. Weder Kurven noch Geraden<br />

zu priorisieren ist maßvoll.<br />

2.6.5. Das ‚Mittelmaß’ bedeutet,<br />

weder Kurven noch Geraden<br />

zu priorisieren.<br />

16 17


A B C D E F G H<br />

I J K L M N O P Q<br />

R S T U V W X Y Z<br />

R<br />

T<br />

2.6.6. Der Archiquant repräsentiert<br />

das Mittelmaß.<br />

3. Die Architektur transformiert.<br />

3.1. Architektur hat die Aufgabe,<br />

Zeit in Raum umzuwandeln.<br />

3.1.1. Der Aufbau des Raumes ist die<br />

Begrenzung des Raumes.<br />

3.1.2. Im Raum wirken Maß und<br />

Proportion.<br />

3.1.3. Wer mit der Fläche nicht<br />

arbeiten und umgehen kann,<br />

der kann auch mit dem Raum<br />

nicht arbeiten und umgehen.<br />

3.1.4. Jeder Strich ist ein Satz.<br />

3.1.5. Wer nicht zeichnen kann ist<br />

verdächtig.’ (Michelangelo)<br />

3.1.6. Der Strich<br />

Satz.<br />

ist ein<br />

3.2. Der Architekt begrenzt und<br />

öffnet.<br />

3.2.1. Die 1, 2, 3 Räume sind drei<br />

Flächen.<br />

3.2.2. Der Raum ist durch Flächen<br />

begrenzbar.<br />

3.2.3. Mit drei Flächen ist der Raum<br />

bereits begrenzt.<br />

3.2.4. Gleichzeitig lassen die 1, 2, 3<br />

Räume sehr viel Spielraum.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

G N<br />

18 19


3.2.5. Spielraum und Freiheitsgrad.<br />

Der Spielraum ist Freiraum.<br />

3.3. Die Form hat geistige und<br />

materielle Funktionen.<br />

3.3.1. Die Form ist die Möglichkeit<br />

der Struktur. (Wittgenstein)<br />

3.3.2. Die Struktur beinhaltet<br />

die Möglichkeiten<br />

unterschiedlicher Formen.<br />

3.3.3. Die Philosophie ordnet<br />

Geistiges, die Architektur<br />

ordnet Materielles.<br />

3.4. Der architektonische Raum.<br />

Der Gerngrossraum.<br />

3.4.1. Man wird den Raum durch<br />

Licht und Farbe messen<br />

können. (Kandinsky)<br />

3.4.2. Der Gerngrossraum.<br />

G NGR RNGRO GERNGROSS GERNGROSS<br />

NGR RNGRO GERNGROSS GERNGROSS<br />

G<br />

GERNGROSS<br />

NGR<br />

RNGRO<br />

NGR<br />

RNGRO<br />

Der Betrachter steht in der<br />

Bildebene und hat fünf Ebenen<br />

vor sich und fünf Ebenen<br />

hinter sich.<br />

Er baut und schaut sich seinen<br />

Raum.<br />

GERNGROSS<br />

GERNGROSS<br />

GERNGROSS<br />

20 21


3.4.3. Der Gerngrossraum verbindet<br />

Malerei und Architektur.<br />

3.5. Die postsupprematistischen<br />

Datenblätter sind Aktionsblätter.<br />

3.5.1. Ein Aktionsblatt geht über die<br />

reine Geometrie hinaus.<br />

3.5.2. Das Aktionsblatt beinhaltet eine<br />

interräumliche Durchdringung<br />

der Seite.<br />

3.5.3. Die Durchdringung von Vorderund<br />

Rückseite macht die Aktion.<br />

3.5.4. Die Umstülpung ist eine<br />

Überraschung.<br />

3.5.5. Die Datenbätter sind<br />

seismographische<br />

Aufzeichnungen.<br />

3.5.6. Im Punkt ist immer noch<br />

etwas offen.<br />

3.6. Die Überwindung der<br />

Zeit ist ein Anliegen der<br />

Raumarchitektur.<br />

3.6.1. Der Punkt ist ein Kontinuum.<br />

3.6.2. Es gibt nur jetzt.<br />

3.6.3. Die gesamte Geschichte ist<br />

Gegenwart.<br />

3.6.4. Die Zeit ist Verschwendung.<br />

Die Zeit ist zumindest<br />

Zeitverschwendung.<br />

3.6.5. Die ganze Zeit ist eine<br />

Verschwendung.<br />

3.6.6. Der Raumgenuß ist keine<br />

Verschwendung.<br />

22 23


3.6.7. Es gibt kein Alter. Es gibt immer<br />

nur Neues.<br />

3.6.8. Auch das Alter ist etwas Neues.<br />

3.6.9. Die Geburt des Alters.<br />

3.6.10. Das ganze Leben ist eine Geburt.<br />

3.7. Die Zukunft ist virtuell. Die<br />

Zukunft ist symbolisch.<br />

3.7.1. Alle Religionen sind virtuell.<br />

Alle Religionen sind symbolisch.<br />

(Sergej Volgin)<br />

3.7.2. Die Virtualität kreiert die Praxis<br />

der Religionen, von der stillen<br />

Einkehr bis zum Mord des<br />

anderen.<br />

3.7.3. Mythen und Göttergeschichten<br />

sind virtuell.<br />

3.7.4. Von einem angenehmen Raum<br />

in den anderen.<br />

3.7.5. Ein Altar im Raum macht ihn<br />

zur Kirche.<br />

3.7.6. Ein Altar für die<br />

Rechristianisierung der<br />

Neanderthaler.<br />

3.8. Die ästhetische Organisation<br />

ist das Unaussprechliche.<br />

(Helmut Richter)<br />

3.8.1. Die ästhetische Organisation<br />

bringt das architektonische<br />

Werk zum Blühen und Bleiben.<br />

3.8.2. Baustellen sind die Blüten der<br />

Stadt.<br />

3.8.3. Helmut Richter hat mir<br />

24 25


Le Corbusier, Popper und<br />

Wittgenstein näher gebracht.<br />

Philosophen, Falsifikatoren<br />

und Formulatoren.<br />

3.8.4. Die Logik der Forschung.<br />

(Popper) Die Logik des Lebens.<br />

3.8.5. Wo die Informatik des<br />

Konstruierens aufhört, beginnt<br />

die ästhetische Organisation.<br />

3.8.6. Die Informatik ist die<br />

Fortführung der Logik mit<br />

anderen Mitteln. (Georg<br />

Gottlob)<br />

3.8.7. Die ästhethische<br />

Organisation ist Teil der<br />

Verdauungsphilosophie.<br />

3.8.8. Zur ästhetischen Organisation<br />

trägt der Bauch entscheidend<br />

bei. (Christian Denker)<br />

3.8.9. Man sagt, die Architektur sei<br />

keine Wissenschaft. Das ist ein<br />

Fehler.<br />

3.9. Alles ist Architektur. (Hans<br />

Hollein)<br />

3.9.1. Architektur ist nicht das Leben.<br />

Architektur ist Hintergrund.<br />

Alles andere ist nicht<br />

Architektur.<br />

(Hermann Czech)<br />

3.9.2. Die Arbeit in der Architektur ist<br />

eigentlich mehr eine Arbeit an<br />

Einem selbst. (Wittgenstein)<br />

3.9.3. Die Architektur ist eine Geste.<br />

(Wittgenstein)<br />

26 27


3.9.4. Die Architektur ist keine<br />

Dienstleistung sondern ein<br />

Liebesdienst. (Anna Popelka)<br />

3.9.5. Architektur ist Modulation der<br />

Muskelspannung. (Elisabeth<br />

von Samsonow)<br />

3.9.6. Die Architektur soll sich dem<br />

weiblichen Körper anpassen.<br />

(Wladimir Tolstoj)<br />

3.9.7. Architektur muss brennen.<br />

(Wolf Prix, Swiczinsky, Michael<br />

Holzer)<br />

3.9.8. Raum pfeift. (AZ4, TU Graz)<br />

3.9.9. Architektur ist keine Kunst.<br />

(Anna Popelka)<br />

3.9.10. Architektur ist die<br />

Reibungsenergie zwischen<br />

Vision und Wirklichkeit.<br />

(Lukas Göbl)<br />

3.9.11. Das Spiel der Mächtigen.<br />

(Franz West)<br />

3.9.12. Gerngrossarchitektur-<br />

Weltarchitektur. Die<br />

Weltarchitektur ist zum Kind<br />

geworden.<br />

(Sergej Volgin)<br />

3.9.13. LuftRaumZeitArchitektur ist<br />

das Ordnen von Architektur<br />

und Stadt durch tektonische<br />

und soziale Strukturen.<br />

(Bernhard Hafner)<br />

3.9.14. Vitruvius nicht vergessen.<br />

(Raoul Blahacek)<br />

28 29


3.9.15. Jeder Winkel ist ein rechter<br />

Winkel. (Marco Duranovic)<br />

3.9.16. L’architecture c’est moi. Die<br />

Architektur bin ich. (Caroline<br />

Russo)<br />

3.9.17. Die Architektur folgt der Vision.<br />

Die Vision folgt der Realität.<br />

(Friedrich Kiesler)<br />

3.9.18. Soviel wie notwendig, so<br />

wenig wie möglich. (Heinz<br />

Wondra.)<br />

3.9.19. Architektur ist der Unterschied<br />

zwischen Architektur. (Adolf<br />

Krischanitz)<br />

3.9.20. Architektur ist die Bündelung<br />

der zentrifugalen Kräfte. (Jan<br />

Tabor)<br />

3.9.21. Architektur ist die obszöne<br />

Verschämtheit der<br />

Naturmaterie, das illegitime<br />

Kind (Kegel) des Architekten<br />

und der Schöpfung. (Adam<br />

Wiener)<br />

3.9.22. Architektur macht schlank.<br />

(SPUTNIC)<br />

3.9.23. Gute Architektur bedingt eine<br />

Portion Erotik! (Martina Fürst)<br />

3.9.24. Alles was richtig ist, ist schön.<br />

(Markus Spiegelfeld)<br />

3.9.25. Architektur ist die Summe aller<br />

Notwendigkeiten. (Andreas<br />

Treusch)<br />

3.9.26. Ich will in die zweite<br />

Dimension. (Herbert De Colle)<br />

30 31


3.9.27. Architekur = Raum x<br />

(Geometrie + Psychologie).<br />

(Heinrich Büchel)<br />

3.9.28. Der Konflikt ist der<br />

Städteplaner. (Milan<br />

Mijalkovic)<br />

3.9.29. Architektur kennt kein<br />

Rauchverbot. (Angelo Roventa)<br />

3.9.30. Ordinatio, dispositio,<br />

eurythmia, symmetria, decor,<br />

distributio. (Vitruv)<br />

3.9.31. Die Speicherfähigkeit ist eine<br />

wesentliche Eigenschaft der<br />

Architektur. (Laurids Ortner)<br />

3.9.32. In allem Tun liegt Architektur.<br />

(Hans Dietrich)<br />

3.9.33. (Meine) Architektur ist<br />

Kunstraum. (Philipp Konzett)<br />

3.9.34. Architektur – eine Bühne für<br />

das Schauspiel der Menschen.<br />

(Helmut Wimmer)<br />

3.9.35. Architektur ist das<br />

Machen von Räumen<br />

im thermodynamischen<br />

Gleichgewicht zwischen<br />

Mensch und Umwelt. (Daniel<br />

Podmirseg)<br />

3.9.36. Was ist Architektur? Architektur<br />

ist räumliches Werkzeug für<br />

Leben! (Rainer Köberl)<br />

3.9.37. Licht ist die erotische<br />

Komponente der Architektur.<br />

(Mounty R.P. Zentara)<br />

32 33


3.9.38. Architektur ist die ultimative<br />

erotische Kunst. (Monica<br />

Binvincini)<br />

3.9.39. Architektur zählt, wenn sie den<br />

Menschen dient und nicht dem<br />

Architekten. (Friedrich Blaha)<br />

4. Der Archistrator archistriert<br />

Geistiges und Materielles.<br />

4.1. Der Archistrator ist der Dirigent<br />

des Materialisierens.<br />

4.1.1. Was der Dirigent für die Musik<br />

ist, das ist der Archistrator<br />

für das Gebaute und für das<br />

Bauen.<br />

4.1.2. Auf die Übersetzung kommt es<br />

an. Die Musik ist die Augen-zu<br />

Kultur.<br />

Architektur ist<br />

Augenübersetzungskultur.<br />

4.2. Der Architekt ist der<br />

Materialisator der Geistigkeit.<br />

4.2.1. Architektur ist eine<br />

Verfestigung der Geistigkeit<br />

am Ort des Geschehens.<br />

4.2.2. Der Architekt ist der wahre<br />

Materialist.<br />

4.2.3. Sachverhalt. Materialverhalt.<br />

Die Sprache des Architekten ist<br />

das Materialisieren.<br />

4.2.4. Materialkonstruktionen führen<br />

zu Sätzen.<br />

4.2.5. Das Materialisierte spricht.<br />

4.3. Ich bin eine Suppe.<br />

34 35


4.3.1. Ich bin eine Stufe. (Malewitsch)<br />

4.3.2. Malewitsch bildete mit dem<br />

Schwarzen Quadrat die<br />

Summe aller Räume und<br />

Aktionen, oder auch die<br />

Summe der Nichtexistenz aller<br />

Räume. Ein Symbol für den<br />

Raum. Die Raumikone.<br />

4.3.3. Musik und Ikonen. 4.33. (John<br />

Cage)<br />

4.3.4. Die Raumikone wird man<br />

nicht übertreffen. Geht man<br />

jedoch in diese Ikone hinein,<br />

kann man wüten, toben<br />

und proportionieren. Der<br />

Freud’sche Schritt. Denn vor<br />

allem geht es um Proportion.<br />

4.3.5. Bei der Stufe muss man höher<br />

stehen um oben zu sein.<br />

Die Stufe repräsentiert ein<br />

Höhersein.<br />

4.3.6. Eine Suppe muß verdaut<br />

werden.<br />

4.4. Das Volksbuch ist nicht strikt,<br />

sondern beinhaltet eine<br />

Naturgewalt.<br />

4.4.1. Jeder Satz hat zahlreiche<br />

Ausdrucksformen.<br />

4.4.2. Jedes Wort ist eine<br />

Persönlichkeit.<br />

4.4.3. Das Zahlensystem ist ein<br />

Symbol.<br />

4.4.4. Alle Zahlen außer ‚0’ und ‚1’<br />

sind produktive Geister.<br />

36 37


4.5. Das Raumalphabet ist eine<br />

Schule der Räumlichkeit.<br />

4.5.1. Die gesamte Sprache ist in<br />

einem Winkel gespeichert.<br />

4.5.2. Die gesamte Sprache ist<br />

in einem rechten Winkel<br />

gespeichert.<br />

4.5.3. Der rechte Winkel verbindet<br />

Sprache und Architektur.<br />

4.5.4. Der rechte Winkel ist eine<br />

Metastruktur.<br />

4.5.5. Die Geometrie dieses Winkels.<br />

1<br />

√3−<br />

2<br />

1/2<br />

1<br />

Schwerpunkt<br />

4.5.6. Seine lange Seite ist die kurze<br />

Seite mal<br />

Wurzel aus drei.<br />

4.5.7. Der Schwerpunkt bestimmt<br />

seine Dicke.<br />

4.5.8. Das Raumalphabet ist eine<br />

kleine Schule der Umstülpung.<br />

4.5.9. Das Raumalphabet deutet den<br />

Übergang von Sprache und<br />

Architektur.<br />

38 39


4.6. Die Zeitung ST/A/R ist ein<br />

Experimentierfeld.<br />

4.6.1. Die Zeitung ST/A/R ist ein<br />

printmediales Forschungsfeld.<br />

4.6.2. Die Zeitung ST/A/R<br />

ist eine Geburtsstätte,<br />

ein raumerweiterndes<br />

Erlebnisexperiment. Sie gibt<br />

Strukturen her, um allen,<br />

die sie lesen können, neue<br />

Räume zu öffnen, die keine<br />

Unterdrückung darstellen.<br />

4.6.3. Unterdrückung ist<br />

Einschränkung. Kritik ist<br />

affirmativ. Die Kritik an allem<br />

anderen liegt im eigenen Werk.<br />

4.6.4. Der ST/A/R ist eine<br />

Metastruktur.<br />

W<br />

4.6.5. Der Kompaß ist ein Zeichen<br />

des Architekten.<br />

N<br />

S<br />

O<br />

40 41


4.6.6. Der Stern gibt Orientierung und<br />

Richtung.<br />

4.6.7. Das Prinzip der Zeitung<br />

ST/A/R ist Dünger, um den<br />

persönlichen Freiheitsgrad zu<br />

erweitern.<br />

4.6.8. Die Verschmelzung von Leben,<br />

Zeit, Raum, Musik, Architektur<br />

etc.<br />

4.6.9. Die Zeitung ST/A/R ist das<br />

Agglomerat der Dinge für einen<br />

lebendigen Körper, der einfach<br />

da ist. Er lebt und das ist alles.<br />

4.6.10. Sie lebt und das ist alles.<br />

4.6.11. INTEGRATIVISMUS.<br />

4.6.12. Der Integrativismus integriert.<br />

5. Die Architektur hilft der<br />

Erweiterung des Freiheitsgrads<br />

jedes Einzelnen.<br />

5.1. Es geht nicht darum, Freiheit<br />

zu geben, sondern um die<br />

Anregung zur Erweiterung des<br />

individuellen Freiheitsgrades.<br />

5.1.1. Die Freiheit muss man sich<br />

selbst nehmen.<br />

5.1.2. ‚Ich habe keine Zeit’ heißt ‚Ich<br />

gebe dir keinen Raum’.<br />

5.1.3. ‚Ich habe keine Zeit’, heißt,<br />

‚Ich gebe dir überhaupt keinen<br />

Raum’.<br />

5.1.4. Die Zukunft des<br />

Freiheitsgrades jedes<br />

Einzelnen ist das Jetzt.<br />

42 43


5.1.5. Erst das Nichtbemerken<br />

des Freiheitsgrades macht<br />

den Freiheitsgrad aus. Der<br />

Freiheitsgrad besteht darin,<br />

daß man nicht mehr spürt,<br />

dass man zu wenig Freiheit<br />

hat.<br />

5.1.6. Die Zeitung ST/A/R<br />

dient der Erweiterung des<br />

Freiheitsgrads jedes Einzelnen.<br />

5.2. Die Wahrheit ist die<br />

Unentzogenheit.<br />

5.2.1. In der Architektur gibt es das<br />

Sehen und das Nichtsehen.<br />

5.2.2. Es gibt die Wahrheit von falsch<br />

und richtig und die Wahrheit<br />

als die Unentzogenheit.<br />

(Wolfgang Schadewaldt)<br />

5.2.3. Wer die Wahrheit kennt, dem ist<br />

nichts entzogen.<br />

5.2.4. Die Wahrheit ist jedem<br />

zumutbar. (Ingeborg<br />

Bachmann)<br />

5.2.5. Die Wahrheit ist nicht jedem<br />

zumutbar.<br />

5.2.6. Du kannst niemandem mehr<br />

zumuten als dir selbst.<br />

5.2.7. Die Wahrheit ist eine Zumutung.<br />

5.2.8. Auch die Lüge ist eine Form der<br />

Wahrheit.<br />

5.2.9. Man kann eine Tasse mit<br />

schmutzigem Wasser<br />

reinwaschen. (Popper)<br />

5.2.10. Die Lüge ist ein Gleichgewicht<br />

für alle Ungerechtigkeit.<br />

44 45


5.2.11. Sie lügt mit größter<br />

Aufrichtigkeit und rettet<br />

tausend Seelen.<br />

5.2.12. Wer die Lüge nicht kennt, der<br />

kennt auch die Wahrheit nicht.<br />

5.3. Wir können über alles<br />

sprechen.<br />

5.3.1. Jeder kann über alles<br />

sprechen. Jeder ist ein<br />

Sokrates.<br />

5.3.2. Worüber man nicht sprechen<br />

kann, darüber kann man<br />

stammeln.<br />

5.3.3. Es gibt keine Dummheit.<br />

5.4. Das Vergessen der Erkenntnis<br />

formt den Menschen.<br />

5.4.1. Erst im Vergessen wird die<br />

Erkenntnis wirksam.<br />

5.4.2. Die Summe aller Erkenntnis<br />

vergessen.<br />

5.4.3. Die Summe der Erkenntnis<br />

aller anderen über mich ist<br />

meine Selbsterkenntnis.<br />

5.4.4. Ich muss mich nicht kennen.<br />

Das was ich auslöse bin ich.<br />

5.4.5. Erkenne dich selbst. (Orakel<br />

von Delphi)<br />

5.4.6. Erkenne dich nicht.<br />

5.4.7. Überlass es den anderen dich<br />

zu erkennen.<br />

5.5. Das Orakel ist eine Ahnung.<br />

46 47


5.5.1. Das Orakel ist eine Ahnung,<br />

die sich verbreitet.<br />

5.5.2. Ephesus, Delphi, Milet gehen<br />

aus Ahnungen hervor.<br />

5.5.3. Auch die Wissenschaft<br />

ahnt und muß die Ahnung<br />

beweisen.<br />

5.5.4. Wenn Du denkst bist Du tot.<br />

(Walter Röhrl, zweifacher<br />

Ralley-Weltmeister)<br />

5.5.5. Du denkst nicht, du ahnst.<br />

5.6. Den ersten Zweiten muss jeder<br />

finden.<br />

5.6.1. Bruder und Schwester.<br />

5.6.2. Der Sieg ist nicht die<br />

Niederlage der anderen.<br />

5.6.3 Das Leiden zu vergessen<br />

ist die erste Diszplin einer<br />

buddhistischen Erziehung,<br />

nach dem Aufwischen des<br />

Fußbodens.<br />

5.6.4. Leiden und helfen. Wenn man<br />

hilflos ist, leidet man, wenn<br />

man helfen kann, leidet man<br />

nicht.<br />

6. Die Architektur ist eine Arbeit<br />

an der Umstülpung der<br />

Menschheit.<br />

6.1. Geduld, Großzügigkeit<br />

und Erweiterung des<br />

Freiheitsgrades jedes<br />

Einzelnen sind die Kriterien der<br />

Umstülpung.<br />

48 49


6.1.1. Wenn das Innenleben außen<br />

ist und das Außenleben innen,<br />

das ist die Umstülpung.<br />

6.1.2. Wenn das Außenleben innen<br />

ist und das Innenleben außen,<br />

das ist die Umstülpung.<br />

6.1.3. Der Umstülpungsprozess führt<br />

dahin, dass die Ambitionen<br />

verschwinden.<br />

6.1.4. Der Umstülpungsprozess<br />

führt zur ambitionslosen<br />

Gesellschaft.<br />

6.1.5. Die Ambitionslose.<br />

6.1.6. Quod licet jovi, non licet bovi.<br />

‚Jovi’ und ‚bovi’ sind eins.<br />

6.1.7. Revolution, Evolution,<br />

Umstülpung.<br />

6.1.8. Die Zeit der Honigpumpe<br />

(Joseph Beuys) und der<br />

Revolutionen ist vorbei.<br />

6.1.9. Selbstbewußtsein,<br />

Selbstbestimmung,<br />

Selbstverständlichkeit.<br />

6.2. Der ‚Extensive Man’ bedeutet<br />

die Umstülpung.<br />

6.2.1. Der ‚Extensive Man’ ist eine<br />

materialphilosophische Figur.<br />

50 51


6.2.2. Die ‚Intensive Box’ (Walter<br />

Pichler) hat die Außenwelt ins<br />

Innere gebracht.<br />

6.2.3. Der ‚Extensive Man’ stülpt das<br />

Innere nach Außen.<br />

6.3. Die Umstülpung ist Poesie.<br />

6.3.1. Wer die Sinne verfeinert,<br />

verfeinert die Welt.<br />

6.3.2. Das Schöne ist des<br />

Schrecklichen Anfang. (Rilke)<br />

6.3.3. Das Schöne ist der Anfang.<br />

6.3.4. Die Trauer ist die<br />

Geburtsstunde des Schönen.<br />

6.3.5. Warum nicht über Religion<br />

reden. Aus Religion. (Schiller)<br />

6.3.6. Der Wille zur Macht liegt<br />

im Wachsen des Baumes.<br />

(Derrida)<br />

6.3.7. Die Natur ist die Kultur.<br />

6.3.8. Die Kunst ist natürlich<br />

künstlich. (Ferdinand Schmatz)<br />

6.4. Es geht nicht darum, den<br />

Einzelnen zu regulieren,<br />

sondern um die Bedingungen<br />

des gesellschaftlichen<br />

Umgangs. Die<br />

Grundbedingungen ändern.<br />

6.4.1. Jeder Einzelne ist ein<br />

Kernstück der Masse.<br />

6.4.2. Jeder Einzelne muss den<br />

Freiheitsgrad spüren.<br />

6.4.3. Wenn man verändert, dann<br />

geht man nicht von der Masse<br />

52 53


aus, sondern vom Einzelnen.<br />

Veränderungen gehen nicht<br />

von der Masse aus, sondern<br />

vom Einzelnen.<br />

6.4.4. Jeder Mensch ist wichtig.<br />

(Robert Schwan)<br />

6.4.5. Keine ‚Auge um Auge’-Politik,<br />

sondern ‚Auge in Auge’-<br />

Verständnis.<br />

6.4.6. Träume und Visionen<br />

verlangen danach realisiert zu<br />

werden.<br />

6.4.7. Das Schöne an den Träumen<br />

ist, dass wir sie realisieren. (Le<br />

Corbusier)<br />

6.4.8. Es geht um eine neue<br />

Definition der Massenkultur.<br />

6.4.9. Die Gemeinschaftskultur.<br />

Vom Individuum zum<br />

Gemeinschaftswesen.<br />

6.4.10. Computer lernen vergessen.<br />

6.4.11. Wir sind immer am Anfang.<br />

6.4.12. Alles ist Form in Bewegung<br />

und Bewegung als Form.<br />

Nichts ist statisch. Auch nicht<br />

immer. (Barbara Doser)<br />

6.4.13. Im Streben leben.<br />

6.4.14. Die Ganzheitlichkeit ist<br />

übermenschlich.<br />

6.4.15. Ich bin ein Detail. Im Detail<br />

liegt die Wahrheit.<br />

6.5. Die Umstülpung geschieht<br />

automatisch.<br />

54 55


6.5.1. Das Raumalphabet ist eine<br />

kleine Schule der Umstülpung.<br />

6.5.2. Die Umstülpung ist eine<br />

Überraschung.<br />

6.5.3. Der Zufall ist eine<br />

Interpretation. Der Zufall ist.<br />

6.5.4. Die Stunde der Wahrheit ist<br />

niederträchtig. Die Stunde der<br />

Güte ist wünschenswert.<br />

6.5.5. Glauben ist üben. Beten ist<br />

Vertrauen.<br />

6.5.6. Alles was ist, ist heilig.<br />

6.6. Der Archiquant, der rechte<br />

Winkel und der Stern sind<br />

Metastrukturen.<br />

6.6.1. Diese drei Metastrukturen<br />

tragen gleichzeitig zum<br />

Verschwinden von<br />

Metastrukturen bei.<br />

6.7. Wir haben keine Zielgruppe.<br />

Die Gruppe bildet sich.<br />

6.7.1 Die Zielgruppe ist eine<br />

kapitalistische Waffe.<br />

6.7.2. Es gibt Ziel und Gruppe, zum<br />

Abschuss bereit.<br />

6.7.3. Der Kapitalismus führt<br />

zur Verminderung der<br />

Empfindungen.<br />

6.7.4. Aber wie Fehler<br />

Verbesserungen<br />

56 57


hervorrufen können, wird<br />

auch der Kapitalismus zu<br />

Verbesserungen führen.<br />

6.7.5. Wir verbessern.<br />

6.8. Man herrscht indem man<br />

jedem gibt. In diesem Sinne<br />

hebt sich das Herrschen auf.<br />

6.8.1. ‚Divide et impera.’, ‚Verteile<br />

und herrsche.’, ‚Verteile!’.<br />

6.8.2. Jeder wird zum Geber.<br />

6.8.3 Jeder hat ein<br />

Normalempfinden. Eine innere<br />

Richtigkeit.<br />

6.8.4. Nichts Unwirkliches existiert.<br />

(Thomas Redl)<br />

6.8.5. Die Realität ist perfekt.<br />

6.8.6. Der Übermensch ist der<br />

Mensch.<br />

6.9. Der Künstler ordnet und<br />

macht.<br />

6.9.1. Die abstrakte Konvention.<br />

(Wolf Günther Thiel)<br />

6.9.2. Der Konvention verbunden,<br />

dem Abstrakten zugetan.<br />

6.9.3. Das verständnisvolle Wunder<br />

ist das Ergebnis der abstrakten<br />

Konvention.<br />

6.9.4. Komm ins Offene, Freund!<br />

(Hölderlin)<br />

7. Worüber wir sprechen<br />

sprechen wir.<br />

58 59


Personenregister<br />

Bachmann, Ingeborg,<br />

5.2.4.<br />

Benediktiner, 2.2.2.<br />

Beuys, Joseph, 6.1.8.<br />

Bonvicini, Monica,<br />

3.9.38.<br />

Blaha, Friedrich, 3.9.39.<br />

Blahacek, Raoul, 3.9.14.<br />

Büchel, Heinrich, 3.9.27.<br />

Cage, John, 1.5., 4.3.3.<br />

Coop Himmelb(l)au,<br />

3.9.7.<br />

Colle, Herbert de,<br />

3.9.26.<br />

Czech, Hermann, 3.9.1.<br />

Denker, Christian, 3.8.8.<br />

Derrida, Jacques, 6.3.6.<br />

Dietrich, Hans, 3.9.32.<br />

Doser, Barbara, 6.4.12.<br />

Duranovic, Marco,<br />

3.9.15.<br />

Feldenkrais, Moshé, 1.4.<br />

Freud, Sigmund, 4.3.4.<br />

Fürst, Martina, 3.9.23.<br />

Göbl, Lukas, 3.9.10.<br />

Gottlob, Georg, 3.8.6.<br />

Hafner, Bernhard,<br />

3.9.13.<br />

Hofstetter, Kurt, 2.5.5.<br />

Hölderlin, Friedrich,<br />

6.9.4.<br />

Hollein, Hans, 3.9.<br />

Holzer, Michael, 3.9.7.<br />

Kandinsky, Wassily, 3.4.<br />

Kiesler, Friedrich, 3.9.17.<br />

Köberl, Rainer, 3.9.36.<br />

Konzett, Philipp, 3.8.3., 3.8.4., 5.2.9.<br />

3.9.33.<br />

Prandtauer, Jakob,<br />

Krischanitz, Adolf, 2.2.2.<br />

3.9.19.<br />

Pythagoras, 2.3.2.<br />

Le Corbusier, 2.4.3., Prix, Wolf, 3.9.7.<br />

6.4.7.<br />

Redl, Thomas, 6.8.4.<br />

Malewitsch, Kasimir, Richter, Helmut, 3.8.,<br />

4.3.1., 4.3.2.<br />

3.8.3.<br />

Michelangelo, 3.1.5. Rilke, Rainer Maria,<br />

Mijalkovic, Milan, 6.3.2.<br />

3.9.28.<br />

Röhrl, Walter, 5.5.4.<br />

Ortner, Laurids, 3.9.31. Roventa, Angelo,<br />

Pichler, Walter, 6.2.2. 3.9.29.<br />

Podmirseg, Daniel, Russo, Caroline,<br />

3.9.35.<br />

3.9.16.<br />

Popelka, Anna, 3.9.4., Samsonow, Elisabeth<br />

3.9.9.<br />

von, 3.9.5.<br />

Popper, Karl Raimund, Schadewaldt,<br />

60 61


Wolfgang, 5.2.2.<br />

Schiller, Friedrich,<br />

6.3.5.<br />

Schmatz, Ferdinand,<br />

6.3.8.<br />

Schwan, Robert, 6.4.4.<br />

Sokrates, 5.3.1.<br />

Spiegelfeld, Markus,<br />

3.9.24.<br />

Sputnic Architektur,<br />

3.9.22.<br />

Swiczinsky, Helmut,<br />

3.9.7.<br />

Tabor, Jan, 3.9.20.<br />

Thales von Milet,<br />

2.3.1.<br />

Thiel, Wolf Günther,<br />

6.9.1.<br />

Tolstoj, Wladimir,<br />

3.9.6.<br />

Treusch, Andreas,<br />

3.9.25.<br />

Vitruv, 3.9.30.<br />

Volgin, Sergej. 3.7.1.,<br />

3.9.12.<br />

West, Franz, 3.9.11.<br />

Wiener, Adam, 3.9.21.<br />

Wimmer, Helmut,<br />

3.9.34.<br />

Wittgenstein, Ludwig,<br />

3.3.1., 3.8.3., 3.9.2.,<br />

3.9.3.<br />

Wondra, Heinz, 3.9.18.<br />

Zentara, Mounty R.P.,<br />

3.9.37.<br />

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Tragen Sie hier Ihre Lieblingssätze des <strong>Trac</strong>tatus<br />

Architectonicus-Experimentalis ein oder fügen Sie<br />

beliebige neue Sätze hinzu.<br />

Peter Keicher, Wien 2012<br />

GERNGROSS<br />

62 63


Heidulf Gerngross: De Mensura et Proportione.<br />

Prototractatus Architectonicus-Experimentalis.<br />

Herausgeber ST/A/R-Verlag-Wien.<br />

Abbildungen: Pavle Jungic.<br />

Abb. S.63: Gerngross-Säule von Franz West,<br />

Schemazeichnung von Pavle Jungic nach einem<br />

Entwurf von Peter Keicher.<br />

<strong>Druck</strong>: Süddeutscher Verlag Zeitungsdruck GmbH,<br />

München.<br />

Buchbinderei: Flieger, Wien.<br />

Förderung: Philipp Konzett, Stadt Wien,<br />

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur,<br />

Markus Spiegelfeld – Werkstatt Wien.<br />

Wien, 2012.

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