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Kreuz und quer Ausgabe 12

Magazin der Pfarreien im Seelsorgebereich Coburg Stadt und Land

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kreuz

& quer

Magazin der Pfarreien

im Seelsorgebereich

Coburg Stadt und Land

12.

Ausgabe

Dezember 2020 - Februar 2021

Frieden - Shalom - Pace

Pfarrer Fischer über den Frieden als zentralen

urchristlichen Segenswunsch

„Heute stünde die Krippe in einem Flüchtlingscamp”

3 Fragen an Bischof Heiner Wilmer (Hildesheim)

Umfrage & Definition des Begriffs Frieden


Inhalt / Impressum

Inhalt

Thema

Seite

Leitartikel von Pfarrer Peter Fischer 3 - 4

Titelthema Frieden - Shalom - Pace

Pfarrer Peter Fischer über den Frieden als urchristlichen Segenswunsch 5 -8

3 Fragen an Bischof Heiner Wilmer (Hildesheim) 9 - 10

Definitionen des Friedens 11 - 13

Umfrage: Was bedeutet für Dich/für Sie persönlich Frieden? 14 - 15

Was kommt? 16 - 18

Gottesdienste 19 - 22

Was war? 24 - 37

Kontaktadressen 38 - 39

Spiritueller Impuls 40

Herausgeber:

Kath. Seelsorgebereich Coburg Stadt und Land

Spittelleite 40, 96450 Coburg

Redaktion:

Peter Fischer (V.i.S.d.P.), Andreas Kuschbert,

Maria Kollo, Susanne Schneider,

Martina Kuschbert, Kerstin Müller

E-Mail: kreuzundquercoburg@web.de

Druck: DCT GmbH, Auflage: 1500 Stück

Redaktionsschluss Ausgabe 13: 31. Januar 2021

2


Leitartikel

Liebe Schwestern und Brüder

in Coburg Stadt und Land,

liebe Leserinnen und Leser,

„Lebe lang und in Frieden!“ – wer

kennt ihn nicht, diesen Gruß der Vulkanier

im Science-Fiction-Universum

„Star Trek“, verbunden mit der eigenwilligen

Haltung der Finger. Aber wer

weiß schon, dass „Spock“ Leonard

Nimoy, ein Jude, sich dazu von einem

jüdischen Segens-Ritual hat inspirieren

lassen. Die Finger formen dabei eigentlich

kein „V“, sondern den hebräischen

Buchstaben „Shin“, der unserem „W“

nicht unähnlich ist. Dieser Buchstabe

ist der erste Buchstabe des hebräischen

Wortes „shaddai“ („allmächtig“): der jüdische

Priester breitet beide Hände in

entsprechender Fingerhaltung über die

versammelten Gläubigen aus und legt

so den Segen des allmächtigen Gottes

mit den in Num 6,22-27 überlieferten

Worten auf die Gläubigen. Dieser „Aaronitische

Segen“ hat auch in die christliche

Liturgie Eingang gefunden: „Der

Herr segne dich und behüte dich. …

Der Herr wende sein Angesicht dir zu

und schenke dir Frieden.“

Frieden – das ist das Thema dieses

Heftes, das uns über die Weihnachtstage

ins nächste Kalenderjahr begleiten

will. Aber was ist Frieden eigentlich?

Dazu finden Sie in dieser Ausgabe einige

Gedanken zum Weiterdenken.

Und schon der erwähnte Aaronitische

Segen gibt einige Impulse. Das hebräische

Wort für Frieden ist „shalom“.

Doch dieses Wort bezeichnet mehr als

das deutsche Wort „Frieden“. Es steht

für eine umfassende Glückseligkeit, für

etwas, das auf dieser Erde immer nur

punktuell erreicht werden kann; es

weckt Hunger nach mehr, nach ewiger

Vollendung in Gottes Herrlichkeit.

Shalom – etwas davon können wir

erahnen, wenn wir gut 30 Jahre in der

Geschichte zurückgehen und auf die

Menschen schauen, die das Glück von

Freiheit und Frieden, von gewaltlosem

Umbruch, von gefallenen Mauern und

abgerissenen Zäunen kaum fassen

konnten. Die Zukunft stand in einer

Weise offen, wie man sie fast gar nicht

mehr zu träumen gewagt hatte. Der

Weltfrieden schien greifbar: Feinde

gaben sich die Hände, Verträge sollten

eine gemeinsame, gute Zukunft für die

3


Titelthema

ganze Menschheit sichern. – Doch:

Nur wenige Monate später wurde das

alles durch Bomben, die im Irakkrieg

geflogen sind, wieder zerstört. Vieles an

Unfrieden auf dieser Erde stammt von

damals. Shalom – immer wieder mehr

Verheißung als Erfüllung, aber doch

immer wieder nah und nicht nur fern.

Auch das jüdische Segens-Ritual, das

den jungen Leonard Nimoy offenbar

sehr geprägt hat, kann uns vermitteln,

was Shalom beinhaltet: Während dieses

Segens stehen die Gläubigen mit

dem Rücken zum Priester – eigentlich

kann den Priester mit seiner Handhaltung

also gar niemand sehen (wenn

man nicht als kleiner Junge mal neugierig

ist und nach hinten spitzt …). Diese

Stehen mit dem Rücken zum segnenden

Priester scheint auf den ersten

Blick Unfug zu sein – doch wenn man

alttestamtentlicher Spiritualität folgt,

dann macht das durchaus Sinn (ohne

das hier näher ausführen zu können,

vgl. aber z. B. Ex 33,18-23). Und schon

sinnenfällig steckt hier eine Botschaft

drinnen: Gott hält uns den Rücken frei.

Gefahren von vorne können wir gut erkennen,

sie abwehren, sie umgehen; bei

Gefahren von hinten gelingt das weniger

gut. Aber wenn jemand da ist, der

uns den Rücken frei hält, dann können

wir uns ganz nach vorne hin konzentrieren,

können uns entwickeln und mit

weniger Angst und Befürchtungen

durch das Leben gehen, eben etwas von

diesem Shalom spüren und erleben,

den Gott uns schenkt.

Ich wünsche uns allen ein friedvolles

Weihnachtsfest sowie Gottes Segen für

2021 – und für’s Erste eine Frieden stiftende

Lektüre dieses Heftes.

Peter Fischer

Leitender Pfarrer Kath. Seelsorgebereich

Coburg Stadt und Land

4


Titelthema

Pfarrer Peter Fischer

über den Frieden als

zentralen urchristlichen

Segenswunsch

… und Friede

auf Erden

(Lk 2,14)

„Gnade sei mit euch und Friede von

Gott, unserem Vater, und dem Herrn

Jesus Christus.“ – sechs seiner sieben

Briefe versieht der Apostel Paulus

gleich einleitend mit diesem Gruß

(Röm 1,7; 1 Kor 1,3; 2 Kor 1,2; Gal

1,3; Phil 1,2; Phlm 3); in seinem ersten

verwendet er eine verkürzte Form:

„Gnade sei mit euch und Friede!“ (1

Thess 1,1). Friede erweist sich damit als

ein zentraler urchristlicher Segenswunsch.

Machen wir uns bewusst: Was heißt es,

einem Mitmenschen Frieden zu wünschen?

Da steckt sehr viel drinnen:

Angstfrei durch das Leben gehen können,

mit sich selbst und anderen im

Reinen sein können; ein Auskommen

haben; an einem Ort leben können, an

dem man von niemand bedrängt oder

unterdrückt wird.

Es ist auch eine Selbstverpflichtung: ich

tue Dir nichts Böses. Ich wünsche Dir,

dass es Dir gut geht, und werde das

meine dazu tun. Aus einem Streit heraus

ist es das Angebot der Versöhnung,

die auf ein erneuertes, befreites

Miteinander abzielt.

In den Briefen des Paulus ist Gott

selbst Quelle des Friedens. Er bietet

der Menschheit, die sich von ihm getrennt

hatte und gegenüber Gott und

den Mitmenschen Wege des Unfriedens

gegangen war, Frieden an. In diesen

Dienst stellt sich Paulus, wie er in

2 Kor 5,17-20 ausführt: „Das Alte ist

vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Aber das alles kommt von Gott, der

uns durch Christus mit sich versöhnt

und uns den Dienst der Versöhnung

aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in

Christus die Welt mit sich versöhnt

hat, indem er ihnen ihre Verfehlungen

5


Leitartikel

nicht anrechnete und unter uns das

Wort von der Versöhnung aufgerichtet

hat. Wir sind also Gesandte an Christi

statt und Gott ist es, der durch uns

mahnt. Wir bitten an Christi statt:

‚Lasst euch mit Gott versöhnen.‘“

Der Evangelist Lukas bringt das Geschenk

des Friedens prominent in seinem

Weihnachtsevangelium; das

himmlische Engelsheer lässt er verkünden:

„Ehre sei Gott in der Höhe und

Friede auf Erden den Menschen seines

Wohlgefallens.“ (Lk 2,14)

Die Menschen damals mussten eigentlich

stutzig werden: War nicht schon

mit Kaiser Augustus ein Friedensreich,

ja ein „Goldenes Zeitalter“ angebrochen?

– Es kommt sicher nicht von ungefähr,

dass Lukas in seinem

Weihnachtsevangelium diesen Kaiser

des römischen Reiches und den neugeborenen

Jesus Christus gegenüberstellt.

Tatsächlich war die Zeit des Kaiser

Augustus in vielfältiger Hinsicht eine

gute Zeit gewesen für die Menschen

damals, eine Zeit relativen Friedens

und Wohlstandes nicht nur für Rom

selbst, sondern auch für die Provinzen

und eroberten Gebiete, zu denen ja

auch die Heimat Jesu gehörte.

Auffällig ist, dass Lukas die Herrschaft

des Augustus im Weihnachtsevangelium

mit einer Volkszählung verbindet.

Schon das Alte Testament hatte es

Herrschern verboten, das eigene Volk

zu zählen; denn worum ging es da?:

darum, zu wissen, ‚was man hat‘: wie

6


Titelthema

viel Steuern man erwarten kann, wie

viele wehrfähige Männer man in den

Krieg schicken kann und so weiter: das

Volk als „Kapital“ des Herrschers, auch

um den eigenen Ruhm zu mehren. Das

ist der Schatten, der auf dem „Goldenen

Zeitalter“ des Augustus liegt. Und

die Soldaten in den Straßen zeigten,

dass Frieden wirklich ‚relativ‘ war.

Auch Gott geht es – nach dem Weihnachtsevangelium

des Lukas – um

seine Ehre: „Ehre sei Gott in der

Höhe“; aber sie besteht nicht in dem,

was er hat und einsammeln kann, sondern

in dem, was er gibt: seinen Sohn,

der in Jesus Christus Mensch geworden

ist.

Es ist eine eigentümliche Sache, dass

das neugeborene Jesus-Kind, in welchem

wir Christen den Mensch gewordenen

Gottessohn erkennen, in eine

Futterkrippe gelegt wird. Lukas geht es

dabei nicht um historische Tatsachen,

sondern um eine theologische Aussage,

die es zu entschlüsseln gilt: Was in eine

Futterkrippe gelegt wird, ist Nahrung,

Nahrung zum Leben. Was damit gemeint

ist, vermitteln uns zunächst die

Engel: „Der Retter ist geboren!“, „Friede

auf Erden!“

Im ganzen Evangelium wird Jesus sich

in den Dienst der Versöhnung zwischen

Gott und Mensch und der Menschen

untereinander stellen. Er wird

sich den Abgestempelten, den Abgeschriebenen,

den Sündern zuwenden

und ihnen die liebende und vergebende

Nähe Gottes verkünden und erfahren

lassen. Am Kreuz schließlich wird er

dem mit ihm gekreuzigten Verbrecher,

der seine Schuld bekennt und sich

Jesus hoffnungsvoll zuwendet, den Eintritt

ins Paradies verheißen (Lk 23,39-

43).

Das ist die Rettung, die die Engel verkündet

haben, das ist der Friede, von

dem sie gesungen haben: dass Menschen

Gottes vergebende Nähe erleben

dürfen, dass sie nicht auf das festgenagelt

werden, was sie haben oder zu sein

scheinen, sondern dass ihnen eine Tür

geöffnet wird: in die Gemeinschaft mit

Gott, in geheilte Gemeinschaft zwischen

den Menschen. Der Auferstan-

7


Titelthema

dene wird dann in diesem Sinne als erstes

seinen Jüngern den Frieden wünschen

(Lk 24,36). Und jene werden mit

dieser Botschaft der Versöhnung in die

Welt gesandt (Lk 24,46-48; Apg).

So dürfen wir den weihnachtlichen

Friedens-Gesang der Engel – „Friede

auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“

– inhaltlich mit dem füllen,

auf was wir schon beim Apostel Paulus

gestoßen sind: Jesus Christus als Gabe,

ja als Werkzeug der Versöhnung zwischen

Gott und Mensch.

Dieses Geschenk des Friedens durch

Versöhnung mit Gott zielt darauf ab,

dass wir Menschen untereinander Frieden

durch Versöhnung schenken: dass

wir Schuld nicht aufrechnen; dass wir

nicht ausrechnen, „was wir von etwas

haben“, sondern dass wir weiter schenken,

was Gott uns geschenkt hat: Frieden

durch Versöhnung.

Gott will mit seiner Gabe nichts für

sich selber – auch das unterscheidet

ihn von Kaiser Augustus! Er will, dass

wir aus einer Welt des Haben-Wollens

ausbrechen zu einer Welt des Gebens.

Zu einer Welt, wo wir nicht nur unsere

eigenen Bedürfnisse im Blick behalten,

sondern auch die des Mitmenschen –

nah wie fern. Vor diesem Hintergrund

sei darauf hingewiesen, dass sich das

Gebot der Nächstenliebe, das sich in

Lev 19,18 findet, auch wie folgt übersetzen

lässt: „Du sollst deinen Nächsten

lieben, er ist wie du!“ Ein Gebot,

das auf Solidarität, Mitmenschlichkeit

und Barmherzigkeit abzielt, das Grenzen

überspringen lässt und jeden Menschen

als Menschen mit Sehnsüchten,

Hoffnungen und Bedürfnissen ernst

nimmt. All das ist in dem enthalten,

was im biblischen Sinne Frieden meint

und Voraussetzung für echten Frieden

ist.

„Friedvolle Weihnachten“ werden wir

uns in diesen Tagen oft wünschen.

Aber dabei geht es mehr als um ein Gefühl:

es ist ein Auftrag, sich selber in

den Dienst von Frieden durch Versöhnung,

Nächstenliebe, Mitmenschlichkeit,

Barmherzigkeit zu stellen, wie es

Gott selbst in Jesus Christus getan hat.

Er hat den Anfang gesetzt!

Und uns ist verheißen, wenn wir selbst

diesen Weg gehen: „Der Friede Gottes,

der alles Verstehen übersteigt, wird

eure Herzen und eure Gedanken in

Christus Jesus bewahren.“ – hin zu

einer unbegreiflichen Erfüllung in Gottes

Herrlichkeit.

8


Titelthema

3 Fragen an Bischof

Heiner Wilmer

(Hildesheim)

„Heute stünde

die Krippe

in einem

Flüchtlingscamp“

?„… und Friede den Menschen auf

Erden“ – so heißt es im Weihnachtsevangelium.

Wie kann das Weihnachtsevangelium

in die heutige Zeit

übersetzt und umgesetzt werden?

Bischof Wilmer: Das Weihnachtsevangelium

ist eine zentrale Geschichte Gottes

mit den Menschen. Gott wird radikal

Mensch. Die Ankunft des Messias geschieht

nicht im Zentrum der Macht,

sondern am Rande der Gesellschaft.

Heute stünde die Krippe in einem

Flüchtlingscamp und Maria, Josef und

Jesus würden auch wohl eher mit einem

Schlauchboot fliehen als mit einem Esel.

Der Satz „…Friede den Menschen auf

Erden“ ist damals wie heute in eine Zeit

voller Unfrieden gesprochen. Er antwortet

auf unsere realen Erfahrungen. Diese

Antwort wird dadurch glaubwürdig,

dass Gott nicht einfach über die Probleme

hinweg spricht, sondern in diese

Probleme, Verletzungen, in das Unrecht

aber auch unsere Sehnsucht nach Frieden

und Versöhnung hinein geboren

wurde. Radikale Inkarnation. Fleisch

von unserem Fleische.

?Was tragen die christlichen Kirchen

zum Frieden in der Welt bei? Und

mit Blick auf die in der Welt herrschenden

Religionskriege: Tragen Kirche

wirklich immer zum Frieden in der Welt

bei?

Bischof Wilmer: Das Evangelium ist

sehr klar in seinem Auftrag an uns. Wir

sollen am Reich Gottes mitbauen. Die

Kirche hat daher nicht einfach eine Friedenslehre

und ihr Friedensengagement

ist nicht einfach ein Dienst unter vielen.

9


Titelthema

Vielmehr kann die Kirche ihrem Auftrag

nur gerecht werden, wenn an und in ihr

Frieden und Versöhnung real erfahrbar

werden. Ein großer Anspruch, an dem

wir leider auch immer mal wieder scheitern.

Nicht selten ist die Kirche mehr

Teil des Problems als der Lösung. Aber

immer ist sie Teil des menschlichen Ringens

und Lernens. Sie steht vor den gleichen

Versuchungen, wie die Gesell -

schaften, in denen sie wirkt. Und manchmal

wird den Versuchungen nicht widerstanden.

Lassen wir uns aber von den

Fehlern, die gemacht wurden und werden,

nicht entmutigen. Die Kirchen sind

vielfältig und nachhaltig aktiv. Das geht

von konkreten Friedensinitiativen vor

Ort über die Initiierung und Begleitung

von Versöhnungs- und Friedensprozessen

bis zu politischen Gesprächen. Das

Engagement vieler, vorne weg Papst

Franziskus im interreligiösen Dialog

zeigt, dass das Bewusstsein dafür gewachsen

ist, dass religiöse Zugehörigkeiten

und Sehnsüchte missbraucht werden

können. Es sind diejenigen, die Religionen

missbrauchen, die aus sozialen, wirtschaftlichen

und kulturellen Konflikten

„Religionskriege“ zu machen versuchen.

Ein erster Schritt ist, nicht auf ihre Propaganda

hereinzufallen und ihnen gerade

auch im Namen der Religionen entgegenzutreten.

?Wie können wir Christen ganz konkret

vor Ort zum Frieden beitragen?

Bischof Wilmer: Wir können nicht nur,

wir sollten auch. Friedensarbeit ist nicht

alleinige Aufgabe der Politik. Die neue

Enzyklika „Fratelli tutti“ bietet hierzu

wunderbare Impulse. Friede beginnt ganz

konkret bei mir, vor meiner Haustür. Es

beginnt damit, dass wir Gewalt und Unrecht

sowie der resignierten Gewöhnung

an sie entgegentreten. Aber ohne die Bereitschaft

zum konstruktiven Konflikt

und Dialog wird es nicht gehen. In der

Art wie ich anderen begegne, wie ich mit

ihnen in Kontakt und Austausch trete,

wie ich Konflikte austrage und in der

Lage zu Vergebung und Versöhnung bin,

entscheidet sich viel. Wenn jeder versucht,

an dieser Kultur der sozialen Freundschaft

zu arbeiten, dann beginnt der

Friede in jeder Begegnung und wird reiche

Früchte tragen.

Zur Person:

Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ wurde am 9.

April 1961 in Schapen (Emsland) geboren und

trat im August 1980 in die Ordensgemeinschaft

der Herz-Jesu-Priester ein. Am 31. Mai

1987 empfing er in Freiburg die Priesterweihe.

Von 2007 bis 2015 war er Provinzial der

Deutschen Ordensprovinz der Herz-Jesu-

Priester in Bonn, von 2015 bis 2018 Generaloberer

der Herz-Jesu-Priester in Rom. Am 6.

April 2018 wurde er zum 71. Bischof von Hildesheim

ernannt, am 1. September 2018 erfolgten

die Weihe zum Bischof und die

Amtseinführung im Bistum Hildesheim. In der

Deutschen Bischofskonferenz ist Bischof Wilmer

Vorsitzender der Deutschen Kommission

Justitia et Pax.

10


Definitionen des Friedens

Titelthema

Der Friedensbegriff kommt aus dem Althochdeutschen („fridu“) und bedeutete ursprünglich

Schutz, Sicherheit. Im Mittelhochdeutschen („vride“) bedeutete Frieden

Schonung und Freundschaft.

Heilsamer Zustand der Stille oder

Ruhe, die Abwesenheit von Störung

oder Beunruhigung und besonders

von Krieg

Im heutigen Sprachgebrauch: allgemeiner

Zustand zwischen Menschen, sozialen

Gruppen oder Staaten, in dem

bestehende Konflikte in rechtlich festgelegten

Normen ohne Gewalt ausgetragen

werden.

Die neuere Friedensforschung:

Frieden als Prozess, also nicht mehr

nur als Zustand

Kennzeichen ist, dass er sowohl in innerstaatlicher

wie in zwischenstaatlicher

Hinsicht auf die Verhütung von

Gewaltanwendung, die Verminderung

von Unfreiheit und soziale Ungerechtigkeit

gerichtet ist

• Ziel ist die Austragung von Konflikten

ohne Einsatz militärischer, kultureller

und struktureller Gewalt.

Negativer Frieden: Abwesenheit von

Krieg, d. h. von personeller Gewalt.

Positiver Frieden: Zustand, der sowohl

personelle Gewalt wie auch strukturelle

und kulturelle Gewalt ausschließt.

Standardsprache:

„Zustand des inner- oder zwischenstaatlichen

Zusammenlebens in Ruhe

und Sicherheit“

„Zustand der Eintracht und Ruhe“

„die Geborgenheit in Gott“

11


Titelthema

12

Freiwilliger oder erzwungener Frieden:

Frieden kann freiwillig sein, wenn potenzielle

Streitparteien sich entschließen,

auf Störung des Friedens zu

verzichten.

Er kann aber auch erzwungen sein,

indem durch Sanktionen, die im Völkerrecht

vorgesehen sind, oder innerstaatliches

Recht diejenigen nieder -

gehalten werden, die andernfalls eine

solche Störung verursachen würden.

Psychologisch wird Frieden auch als

Seelenfrieden bezeichnet, was eine

hohe Form von Ausgeglichenheit, Ruhe

und innere Stabilität beschreibt.

Synonyme für „Frieden“:

Friede (veraltet), Einigkeit, Einmütigkeit,

Eintracht, Einvernehmen, Einklang,

Versöhnung, Verständi -

gung, Harmonie, Übereinstimmung,

Ruhe, Stille, Friedensschluss, Friedensvertrag,

Friedenszeit, Friedenszustand,

Waffenstillstand, Entspannung, Seelenruhe

Der Friedensbegriff von

berühmten Persönlichkeiten

erklärt:

Thomas von Aquin (1224/25–1274):

Betrachtet Frieden als politisches

Gut schlechthin, als Zweck des Staates

und unterscheidet zwischen „wahrem

Frieden“ und „schlechtem Frieden“.

Schlechter Frieden ist Ausdruck

einer schlechten und gewaltsam herbeigeführten

Ordnung. Nur wahrer Frieden

sei erstrebenswert.

Thomas Hobbes (1588–1679):

betrachtet die Einhaltung des Friedens

als erstes und wichtigstes Naturgesetz,

ohne das es keinen Staat geben kann

Modell von Hobbes:

• Frieden durch Hegemonie (Vormachtstellung)

einer Supermacht

• Frieden = Sicherheit vor Krieg und

Gewalt (negativer Frieden)

Immanuel Kant (1724–1804):

„Zum ewigen Frieden“ (1795): Wende

in der völkerrechtlichen Bewertung des

Friedens. Der Krieg wurde moralisch

geächtet und Rechtsgrundsätze für zwischenstaatliche

Sicherheitsmaßnahmen

und allgemeine Bedingungen für eine

umfassende Rechts- und Friedensordnung

begründet.

Modell von Kant:

• Frieden durch Gemeinschaftsbildung

• Frieden = Herrschaft des Rechts (positiver

Frieden)


Titelthema Lifestyle

Peter Croll, Direktor des Internationalen

Konversionszentrums Bonn

(BICC):

„Frieden bedeutet menschliche Sicherheit:

ein menschenwürdiges Leben für

alle, ohne Hunger und Not und mit Toleranz

gegenüber dem anderen“

Johan Galtung (norwegischer Mathematiker

und Politologe):

reine Abwesenheit von Gewalt einen

negativen Frieden

positiver Friede ist die Abwesenheit

von struktureller Gewalt

Zitate

„Es gibt keinen Weg zum

Frieden, denn Frieden ist der

Weg.“ Mahatma Gandhi

„Frieden kannst du nur

haben, wenn du ihn gibst.“

Marie von Ebner-Eschenbach

(1830-1916) Österreichische

Schriftstellerin

„Wenn die Macht der

Liebe über die Liebe zur

Macht siegt, wird die Welt

Frieden finden.“

Jimi Hendrix

„Frieden bedeutet, dass

der Mensch aufhört, sich als Wolf seinen

Mitmenschen gegenüber zu gebärden."

Papst Paul VI.; von 1963 bis 1978 der 262.

Papst der römisch-katholischen Kirche

„Der ungerechteste Frieden

ist immer noch besser als der gerechteste

Krieg.“ Marcus Tullius

„Wenn die Menschenrechte

nicht geschützt sind,

ist Frieden ein leeres Versprechen. Ein

gerechter Frieden beinhalte bürgerliche und politische

Rechte sowie wirtschaftliche Sicherheit und

Chancen.“ Barack Obama (ehemaliger US-Präsident)

„Der Friede beginnt

im eigenen Haus."

Karl Jaspers (1883-1969),

dt. Philosoph

Martina Kuschbert

13


Titelthema

Umfrage

Was bedeutet für Dich/für Sie persönlic

14

Aussagen von

Flüchtlingen in Coburg

• Sicherheit, keine Angst vor Tötung

und Verfolgung (H.A., als 16-Jährige

aus Somalia geflüchtet)

• Frieden bedeutet für mich in Freiheit

zu leben und meine inneren

Wünsche zu erfüllen. Und am besten

auch etwa Gutes zu tun. (T.M.,

äthiopischer Flüchtling)

• Frieden bedeutet für mich Meinungsfreiheit,

freie Bewegung und

Berufswahl; dass ich ohne Zwang

leben kann, egal auch welchen Glauben

ich habe. (B.G., eritreischer

Flüchtling)

• Frieden ist für mich, wenn alle die

gleiche Menschenwürde und die

gleichen Rechte haben. Deshalb

kann es in einer Diktatur keinen

Frieden geben. (S.G., eritreischer

Flüchtling)

• Wenn sich alle Menschen akzeptieren

und sich helfen, ist für mich

Frieden, wenn niemand wegen bestimmter

Dinge gestresst oder verfolgt

wird, ist das für mich Frieden.

(A.A., syrischer Flüchtling)

Dominik Sauerteig

(Oberbürgermeister von Coburg)

„Frieden ist für mich viel mehr als Abwesenheit

von Krieg. Frieden heißt,

andere und ihre Meinung nicht nur zu

tolerieren, sondern zu akzeptieren.

Gerechtigkeit ist die Voraussetzung

für Frieden. Wenn große Ungleichheit

herrscht, kann es keinen nachhaltigen

Frieden geben. Deshalb müssen wir

uns auch um Verteilungsgerechtigkeit

hier bei uns und weltweit kümmern.“

Helga Schneider (96 Jahre)

Zum Kriegsende 1945: „Da war das

Gefühl, endlich wieder leben zu können,

keine Angst mehr zu haben, dass

etwas passiert.“


Titelthema

h Frieden?

Uli Puff

„Frieden bedeutet, wenn man sich nicht

bekriegt! Doch Friede heißt auch wenn

die Gesellschaft eines Landes nicht von

ihren Repräsentanten missbraucht und

entzweit wird. Doch Frieden kann auch

das Individuum betreffen, gerade in

dieser Jahreszeit, wenn die Farbenpracht

der Natur im herbstlichen Sonnenlicht

dafür sorgt, dass der Einzelne

mit sich im Reinen ist.“

Andreas Stahl

(Pfarrvikar von St. Augustin)

„Friede: Spontan muss ich an einen

Kernsatz in einer Religionsstunde mit

einer 5. Klasse denken: ,Wenn in einer

Klasse der Geist Christi herrscht,

fühlt sich jeder wohl.‘

Wo Menschen im Geist Christi verbunden

sind, dort ist für mich Frieden,

denn er ist unser Frieden.“

Monika Ufken

(Mitglied des Pfarrgemeinderates und

der Kirchenverwaltung)

„Der Frieden sei mit Dir! Wie oft in

meinem Leben habe ich diesem

Wunsch diese Sehnsuchtsformel am

Ende eines Gottesdienstes für mich

mit nach Hause genommen. Aber was

bedeutet dieser Friede für mich im

Alltag? Wo fordert er mich? Wann

kann ich ihn wirklich spüren im Kontakt

zu meinen Mitmenschen, in mir

selbst? In Frieden zu leben bedeutet

nicht immer konfliktfrei zu leben.

Dann wäre der Himmel schon auf

Erden da.

Aber es fordert von mir ein ständiges

Bemühen, meine Umwelt mit wachen

Augen wahrzunehmen, mutig meine

Meinung zu vertreten da, wo es nötig

ist, auch wenn sie nicht immer dem

Zeitgeist entspricht. Mich stark zu

machen für Menschen, die meiner

Hilfe bedürfen, gerade auch für jene,

die mir wesensfremd sind. Jeder von

uns weiß aus eigener Erfahrung, wie

schwer das so manches Mal ist. Wenn

es dies ehrliche Bemühen in mir gibt,

den anderen in meinen offenen Blick

zu nehmen, kann ich auch meinen eigenen

inneren Frieden spüren. Diese

Erfahrung habe ich oft gemacht. Es

gibt keinen Frieden, den ich auf Dauer

nur mit mir selbst leben kann.“

Die Umfrage wurde den Forderungen

der Zeit entsprechend per Mail

und SMS durchgeführt.

15


Was kommt?

„Sternsingen - aber sicher“

Die weltweite Corona-Pandemie und

deren Auswirkungen stellen uns alle

vor ganz neue Herausforderungen.

Dennoch - oder auch gerade deswegen

- wird derzeit die kommende Aktion

Dreikönigssingen organisiert. Dabei

kann nicht auf die gewohnte Routine

zurückgegriffen werden, da auch zahlreiche

Regeln und Vorgaben berücksichtigt

werden müssen.

Und dennoch: Unter dem Leitgedanken

„Sternsingen- aber sicher“ und auch

unter dem Motto „Kindern Halt geben

- in der Ukraine und weltweit“ wollen

die Mädchen und Jungen aus den Gemeinden

den Segen zu den

Menschen bringen

und Spenden für benachteiligte

Kinder in

aller Welt sammeln.

Damit die Aktion mit möglichst wenig

Ansteckungsgefahren laufen kann, gelten

bestimmte Regeln.

So haben sich einige Pfarreien im Seelsorgebereich

eine Sternsingerpäckchen-

Aktion überlegt. Wie dies,

beziehungsweise die Sternsingeraktion

genau abläuft, z.B. mit einer zwingend

erforderlichen Anmeldung für die „Besuche”,

entnehmen Sie bitte dem jeweiligen

Pfarrbrief.

16


Was Lifestyle kommt?

Weihnachten -

the same

procedure as

every year?

Hinweise zu den Weihnachtsgottesdiensten

im Corona-Jahr 2020

Dass im Jahr 2020 vieles anders ist als

wir es gewohnt sind, hat auch Auswirkungen

auf die Gottesdienste am

Weihnachtsfest; gerade sonst sehr gut

besuchte Gottesdienste - vor allem jene

am Nachmittag des 24. Dezember -

brauchen heuer vielerorts ein neues

Format. So wird es beispielsweise am

24. Dezember in den beiden Coburger

Stadtpfarreien zu verschiedenen Zeiten

gottesdienstliche Angebote für Kinder

und Familien geben, möglicherweise ergänzt

um einen ökumenischen Gottesdienst

im Freien; auch in den Pfarreien

im Landkreis Coburg wurde ein vielversprechendes

Gottesdienstangebot

für Sie erarbeitet. Wir weisen allgemein

darauf hin, dass alle Gläubigen in diesem

besonderen Jahr gebeten sind, sich

gut auf die angebotenen Gottesdienste

an allen Weihnachtsfeiertagen zu verteilen.

Nicht nur der Heilige Abend,

sondern gerade auch die Feiertage

(25.+26. Dezember) und der Sonntag

(27. Dezember) laden zur Mitfeier

eines festlichen Weihnachtsgottesdienstes

ein. Bitte haben Sie Verständnis,

dass nicht alle sonst üblichen

Gottesdienste - gerade am 24. Dezember

- so stattfinden können wie wir es

gewohnt sind; teils wird es neue situationsgemäße

Angebote geben, teils

Gottesdienste mit Voranmeldung im

örtlichen Pfarrbüro. Bitte beachten Sie

für den Heiligen Abend und die Weihnachtsfeiertage

die einzelnen Gottesdienstordnungen

der Pfarreien im

Seelsorgebereich.

Wir freuen uns auf Sie und auf die

tröstende und rettende Botschaft von

Christi Geburt!

Pfarrvikar Andreas Stahl

17


Was kommt?

Strumpfbasar

der Rumänienhilfe

Leider muss der diesjährige Strumpfbasar

nach den derzeit geltenden Corona-Maßnahmen

am 6. Dezember

ausfallen. Sollten die Bestimmungen

wieder aufgehoben werden, findet der

Basar natürlich statt. Doch so recht

daran glauben können die Ehrenamtlichen

von Freunde Rumäniens nicht.

Die monatelange Arbeit der Stickerinnen

soll nicht umsonst gewesen sein.

Der Erlös wird dringend gebraucht. So

bieten die Freunde Rumäniens einen

Lieferdienst an.

Per Telefon oder per E-Mail können

Strümpfe ab sofort bis zum 13. Dezember

bestellt werden. Bitte geben Sie

dabei die gewünschte Größe, Farbwünsche

(z.B. bunt, helle oder gedeckte Farben)

an. Auch Ihre Telefonnummer

wird gebraucht, damit Sie vor Anlieferung

kontaktiert werden können. Das

Paar kostet zwischen 12 und 18 Euro

je nach Größe. Kinderstrümpfe dementsprechend

weniger.

Strumpfbestellungen senden Sie bitte

per mail an:

freunde-rumaeniens@gmx.de

Telefonische Bestellungen

(von 14 bis 18 Uhr):

Frau Heß, 0160/8536880

Frau Walta, 0151/10620205

Telefonische Bestellungen (ab 18 Uhr):

Frau Schultheiß, 01514/1647065

Freunde Rumäniens, 0162/242781

Lebensmittel können diesmal nicht angenommen

werden.

Für Geldspenden: Kath. Pfarramt St.

Augustin, „Freunde Rumäniens“;

IBAN: DE 91 7509 0300 1409 0323

20, BIC GENODEF1M05

18


Gottesdienste

Gottesdienste

St. Marien Coburg:

Sonntag: 10:45 Uhr

Donnerstag: 18 Uhr

St. Josef

derzeit keine öffentlichen Gottesdienste

St. Augustin

Sonntag: 10:30 Uhr & 18 Uhr

Mittwoch: 10 Uhr

Freitag: 18 Uhr

Klinikum Coburg

Samstag: 16 Uhr Wort-Gottes-Feier

(am 1. Samstag als Eucharistiefeier)

Creidlitz und Untersiemau

Sonntag: 8:45 Uhr im wöchentlichen Wechsel

19


Lifestyle Gottesdienste

Dürrenried

Woche 3: 10:15 Uhr

Wasmuthhausen

Woche 1: 8:45 Uhr

Seßlach

Woche 1: 10:15 Uhr

Woche 2: VAM

Woche 3: 8:45 Uhr

Woche 5: 8:45 Uhr

Rothenberg

Woche 4: 8:45 Uhr

Oberelldorf

Woche 2: 10:15 Uhr

Dietersdorf

Woche 4: 10:15 Uhr

Autenhausen

Woche 1: 10:15 Uhr

Woche 2: 8:45 Uhr

Woche 3: VAM

Gleismuthhausen

Letztes Wochenende:

sonntags 8:45 Uhr

Kaltenbrunn

2. bis 5. Woche:

sonntags 10:15 Uhr

20


Gottesdienste Lifestyle

Grub am Forst

Witzmannsberg

Woche 1: VAM

Woche 2: 10:30 Uhr

Woche 3: 8:45 Uhr

Woche 5: Weidach und

Witzmannsberg abwechselnd

um 10:30 Uhr

Weidach

Woche 1: 10:30 Uhr

Woche 3: 10:30 Uhr

Woche 4: 10:30 Uhr

Woche 5: Weidach und

Witzmannsberg abwechselnd

um 10:30 Uhr

Großgarnstadt

Neundorf

Woche 2: 8:45 Uhr

Woche 4: VAM

Woche 5: 10:15 Uhr

Altenhof

Woche 1: 8.45 Uhr

Sonnefeld

Ebersdorf

21


Lifestyle

Gottesdienste

Bad Rodach:

Sonntag: 9 Uhr

Lautertal:

Samstag:

18 Uhr

Rödental:

Sonntag: 10.45 Uhr

Donnerstag: 9 Uhr

Dörfles Esbach:

Sonntag: 9 Uhr

Verklärung

Christi Neustadt:

Sonntag: 9 Uhr

St. Ottilia

Neustadt:

in der Sommerzeit

freitags

9 Uhr

22


GLOBUS-Angebote

im „Haus am See“

Das Gemeinwesen orientierte Projekt

des Caritasverbandes „Globus-Vielfalt

im Stadtteil“ ist mit seinen Angeboten

in das neu eröffnete Bürgerhaus „Haus

am See“ in der Karl-Türk-Str. 39 eingezogen.

Diplom-Sozialpädagogin Olga Biryukov

bietet vielseitige Beratung in sozialen

Fragen wie Behördenangelegenheiten,

soziale Leistungen, Gesundheit,

Wohnen, Jobsuche, Partnerschaft oder

Integration an. Die Beratungszeiten im

Haus am See sind montags, dienstags

und freitags von 9 Uhr bis 13 Uhr.

Um eine Terminvereinbarung unter Telefon

09561/ 892584 oder per E-Mail:

o.biryukov@caritas-coburg.de

wird gebeten. Mittwochs ist

Frau Biryukov im Caritasverband

unter der Nummer

09561/ 814427

erreichbar.

Ein weiteres Angebot

richtet sich an Menschen,

die noch nicht

lange in Deutschland

sind und ihre Kenntnisse

in der deutschen

Sprache verbessern wollen.

In der integrationsfördernden

Lesestunde werden

Kinderzeitungen mit einer einzelnen

Person oder mit zwei Personen aus

Gottesdienste

Was kommt?

einem Haushalt gelesen. Wenn sie einfache

Texte lesen und neue Vokabeln

lernen, verbessern sie nach und nach

das Leseverstehen und vergrößern

ihren Wortschatz. Das Sprechen üben

sie ebenfalls dabei.

Das kostenfreie Leseangebot findet

immer freitags von 10 Uhr bis 11 Uhr

im Haus am See statt. Eine Teilnahme

ist nur nach Terminvereinbarung möglich.

In der Beratung und während der

Lesestunde ist ein Mund-Nasenschutz

zu tragen und die aktuell geltenden

Hygieneregeln einzuhalten.

23


Lifestyle Gottesdienste

Was war?

Vom Wert

der Gottesbegegnung

Festgottesdienst und

Impulsreferat zum 160.

Weihetag der Pfarrkirche

St. Augustin

Es ist der 28. August 1860, als der Bamberger

Erzbischof Michael Deinlein die

neu gebaute Pfarrkirche St. Augustin in

Coburg weiht und damit die Coburger

Katholiken endlich ihr eigenes Gotteshaus

bekommen. „Die bestimmt vorherrschende

Sehnsucht nach Heimat,

nach festen Begegnungsmöglichkeiten

mit Gott konnte gestillt werden“, konstatierte

Pfarrvikar Andreas Stahl in seiner

Predigt zum Festgottesdienst anlässlich

dieses besonderen Kirchweihtages.

Das Thema der Gottesbegegnung hatte

Stahl in den Mittelpunkt seiner Predigt

gestellt und zog dabei Parallelen vom

Oberzöllner Zachäus im Tagesevangelium

zur heutigen Zeit. Nach Stahls

Worten hätten zu allen Zeiten Menschen

den Kontakt mit Gott gesucht,

hätten sich nach Halt, Heimat und Seelenfrieden

gesehnt. Auch Zachäus sei

angetrieben gewesen von diesen Sehnsüchten

und schließlich sei es zur Begegnung

mit Jesus gekommen.

Der Bau von St. Augustin sei laut Stahl

auch von einer Sehnsucht getrieben

worden, einer Sehnsucht nach einer

Heimat, einem eigenen Gotteshaus,

nach festen Begegnungsmöglichkeiten

mit Gott. So sei St. Augustin das Haus,

in das Jesus einkehre „und in das wir mit

all unseren Freuden, Sehnsüchten, Sorgen

und Dankbarkeiten kommen dürfen“.

Hier dürfe sich der Mensch vom

Herrn ansprechen lassen, im Gottesdienst

wie im stillen Verweilen.

In einem Impulsvortrag, den er unter

das Motto „Vor 160 Jahren“ gestellt

hatte, beleuchtete Dr. Peter Fisch in

einem Impulsreferat im Anschluss an

24


Gottesdienste Was Lifestyle war?

den Festgottesdienst die Entstehungsgeschichte

von St. Augustin. Während seines

Vortrags zeigte Fisch ein besonderes

Bild, gemalt von Queen Victoria im Oktober

1860, auf dem unter anderem

auch die neue Pfarrkirche St. Augustin

zu sehen ist.

Im weiteren Verlauf seines Vortrags

blickte der Referent auf Prinz August

von Sachsen-Coburg-Koháry, der für

sich, seine Frau Clementine und seine

Nachfahren eine würdige Begräbnisstätte

in Coburg wünschte und deshalb

den Bau von St. Augustin samt Gruft

großzügig finanziell unterstützte.

Abschließend stellte Dr. Peter Fisch mit

einem Augenzwinkern die Frage, ob das

Patrozinium wirklich auf Prinz August

zurückgeht, oder nicht doch auf seine

Großmutter, Prinzessin Auguste von

Sachsen-Coburg-Saalfeld, „denn sie erinnert

uns auch heute an zentrale Fragen

unserer Kirche und unserer Gemeinde“,

so der Referent.

Andreas Kuschbert

Den ausführlichen Beitrag finden Sie auf

der Homepage von St. Augustin unter

www.st-augustin-coburg.de

HEINRICHSKALENDER

2021

Jahrbuch

der Erzdiözese Bamberg

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25


Was war?

Ein neuer Weg für die Zukunft?

Erstkommunionfeier in Rödental und Neustadt

corona-bedingt ganz anders

Geplant wurde für den Weißen Sonntag

erstmals ein großes gemeinsames Erstkommunionfest

für beide Pfarreien in

Neustadt. Corona bedingt kam auch

hier alles ganz anders.

Als das Vorbereitungsteam dann im Juni

darüber nachdachte, wie die Erstkommunion

mit 20 Kindern in den relativ

kleinen Kirchen mit derzeit nur sehr wenigen

Sitzplätzen nachgeholt werden

könnte, kam die Idee auf, fünf kleine

Erstkommunionfeste mit jeweils vier

Kindern zu feiern. Eigentlich ein Gedanke,

der die Verantwortlichen auch

schon vor Corona bewegte.

Im Herbst wurden die Pläne in die Tat

umgesetzt. Passend zu jeder Feier gab es

einen Elternabend, um den Gottesdienst

und alle Corona bedingten Regeln

zu besprechen, ein kleines

Beichtfest und eine Probe mit den Kindern.

Des weiteren entstand ein Gottesdienst

zum Leitgedanken der

Erstkommunionvorbereitung „Mit Jesus

auf dem Weg“, der sich am Emmaus-

Evangelium orientiert. Eine kleine Besetzung

des Jugendchores übernahm die

musikalische Gestaltung, die gemeinsamen

Lieder wurden aus dem Gotteslob

gesungen. Die Kinder versammelten

sich – auf Abstand – rings um den Tisch

des Herrn, ihre Familien fanden in den

Bänken Platz. Ein kleiner Einzug, eine

besondere Aufgabe für die Paten als

Wegbegleiter, kein Aktionismus, sondern

eine schlichte, aber sehr persönliche

Feier.

„Und ganz nebenbei sind wir“, so Gemeindereferentin

Christine Schweda,

„unserem Traum vom ,Erstkommunion

feiern‘ schon ein bisschen näher gekommen.“

Was noch fehlt ist, dass diese kleinen

Erstkommunionfeiern an

besonderen Sonn- und Festtagen im

Kirchenjahr inmitten der Gemeindegottesdienste

stattfinden. Schweda: „Denn

nur so wird sichtbar und spürbar, dass

die Kinder mit der Erstkommunion tiefer

in den Glauben und in die Pfarrge-

26


Was war?

meinde hineinwachsen und auf besondere

Weise die Gemeinschaft mit Jesus

Christus und untereinander erfahren.“

Das einheitliche Tragen der weißen

Alben aller Kommunionkinder bei der

Erstkommunionfeier ist in Rödental inzwischen

Tradition. Die Albe, die an das

weiße Taufkleid erinnert und wie die

Kommunionkerze eine Verbindung zur

Taufe herstellt, unterstreicht den Gedanken

der Gemeinschaft und des Hineinwachsens

in den Glauben noch. Es

bringt die gemeinsame Orientierung an

Jesus Christus und die innerliche Bereitschaft

für die Begegnung mit ihm auch

äußerlich zum Ausdruck.

Christine Schweda

Gemeinsam viele Jahre unterwegs

Ehejubilare feiern in St. Augustin

Sie waren gerne der Einladung zum Festgottesdienst

am 18. Oktober gefolgt: Sieben

Jubelpaare, die dankbar auf ihre

langjährige Weggemeinschaft blicken

durften. Die Freude über ihr Ehejubiläum

nach 25, 40 oder 60 Jahren war

groß. Daran änderten auch die einzuhaltenden

Schutz- und Hygienebestimmungen

nichts.

Pfarrvikar Andreas Stahl wünschte den

Jubilaren Gottes Segen für ihren weiteren

Lebensweg. Beim anschließenden

Empfang im Pfarr- und Dekanatszentrum

überbrachte die Vorsitzende des

Pfarrlichen Gremiums St. Augustin, Susanne

Schneider, mit einem Blumengruß

die Glückwünsche der Pfarrgemeinde.

Und bei einem Glas Sekt tauschten die

Ehejubilare zahlreiche Erinnerungen an

die gemeinsame Zeit aus.

Maria Kollo

27


Lifestyle Was war?

Drei neue

Seelsorger

für Seßlach

Gleich drei neue Seelsorger wurden

Ende Oktober während des Festgottesdienstes

in der Pfarrkirche St. Johannes

der Täufer in Seßlach in ihre Ämter

eingeführt. So konnte Dekan Lars Rebhan

den Leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs

Coburg Stadt und Land,

Pfarrer Peter Fischer als Pfarradministrator

und Pater Vijaya Raju Boddu

MSFS als Pfarrvikar in ihre Ämter einführen,

sowie Pastoralreferent Marek

Bonk offiziell in Seßlach begrüßen.

Nach Rebhans Worten bedeutet die

Einführung neuer Geistlicher immer

eine Herausforderung für die Pfarreien

und die Menschen vor Ort. Doch auch

für die Geistlichen sei ein Wechsel auf

eine neue Stelle eine Herausforderung,

„denn Seelsorge ist Beziehungsarbeit,

ist Arbeit mit und für Menschen“.

Leitender Pfarrer Peter Fischer wird

sich als Pfarradministrator neben der

Seelsorge vornehmlich um das „große

Ganze“ wie die Teamentwicklung und

die Vernetzung in der Pfarrei kümmern,

während Pater Boddu und Pastoralreferent

Marek Bonk für die

Seelsorge in Seßlach und den dazugehörigen

Gemeinden zuständig sind

und Marek Bonk auch Aufgaben im

Seelsorgebereich übernehmen wird.

Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes

versprachen Vertreter der haupt- und

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter gegenüber den neuen

Geistlichen ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit

zum Wohle der Gemeinde.

Für die vier Pfarrgemeinderäte und die

13 Kirchenverwaltungen innerhalb der

ehemaligen Pfarreiengemeinschaft

Seßlach überbrachte Elmar Butterhof

28


Was war?

dass sie alle hier bei uns herzlich willkommen

sind“, konstatierte Neeb.

Den großen Stellenwert der Ökumene

hob der evangelische Pfarrer Tobias

Knötig in seinem Grußwort hervor.

„Hier im Rodachgrund haben wir eine

sehr gute Tradition an profilierter

Ökumene“, sagte Knötig. „Jeder von uns

hat seine Eigenheiten, aber es gibt auch

viele Gemeinsamkeiten.“ Und auf diesem

Wege wolle man weitergehen.

die Glückwünsche an die neuen Seelsorger

und sicherte ihnen die volle Unterstützung

aller bei der Bewältigung

ihrer Aufgaben zu.

Sein Bedauern drückte Butterhof darüber

aus, dass coronabedingt keine große

Willkommensfeier möglich sei. „So findet

das große Kennenlernen nun in

kleinen Portionen vor Ort statt.“

Als einen besonderen Tag für Seßlach

bezeichnete Bürgermeister Maximilian

Neeb die Einführung des neuen Seelsorgeteams.

„Sie können sicher sein,

Zum Abschluss des Gottesdienstes ergriff

Leitender Pfarrer Peter Fischer als

neuer Pfarradministrator von Seßlach

das Wort. Dabei betonte er, dass er sich

gerne den neuen Herausforderungen

stelle. Mit Blick auf die 16 Kirchenverwaltungen,

denen er jetzt zusätzlich

vorstehe, sagte Fischer, dass viel Energie

notwendig sei, um diese Arbeit zu bewältigen.

Hierbei könne ihm jedoch der

Verwaltungsleiter im Seelsorgebereich

Coburg Stadt und Land, der im Januar

seine Arbeit aufnehmen wird, zur Seite

stehen und ihn entlasten.

Fischer versprach den Seßlachern aber

auch, dass er als Pfarradministrator in

den verschiedenen Kirchen Gottesdienste

feiern werde.

Andreas Kuschbert

Den ausführlichen Beitrag finden Sie

auf der Homepage des Seelsorgebereichs

Coburg Stadt und Land,

https://coburg-stadt-und-land.de/

29


Was war?

„Man konnte

sich immer

auf Dich

verlassen“

Martina Kuschbert

als FSJlerin und

Oberministrantin

in St. Augustin

verabschiedet

„Ich werde Dich vermissen“. Das, was

Pastoralreferent Ralph Walta im

Namen des Pastoralen Teams von St.

Augustin in Coburg aussprach, dachten

vermutlich auch viele der Gläubigen in

St. Augustin. Nach einem Jahr FSJ in

der Pfarrei und nach zehn Jahren als Ministrantin

und Oberministrantin wurde

Martina Kuschbert am Ende des Festgottesdienstes

zum Patrozinium von St.

Augustin aus diesen Diensten verabschiedet.

Die Vorsitzende des Pfarrlichen Gremiums,

Susanne Schneider, betonte in

ihrer Ansprache, dass das Freiwillige Soziale

Jahr für Martina Kuschbert ganz

anders verlaufen sei als ursprünglich gedacht.

„Du hattest bestimmt auch Deine

Vorstellungen, wie das Jahr laufen sollte“,

so Schneider in Richtung der scheidenden

FSJlerin. Kinder- und Jugendarbeit,

Vorbereitung von Gottesdiensten und

vieles mehr waren geplant, „doch ab

März war dann auf einmal alles anders“.

Nach einer corona-bedingten Schockstarre

sei schon bald klar geworden, „dass

wir so schnell nicht zur Normalität zurückkehren

werden“, sagte Susanne

Schneider. Als Gottesdienste wieder im

kleinen Rahmen und unter den entsprechenden

Hygiene- und Schutzmaßnahmen

erlaubt waren, sei es Martina

Kuschberts Aufgabe gewesen, Sitzpläne

zu erstellen und die Plätze in der Kirche

zu markieren. „Und man kann sagen,

dass Du bei jedem Gottesdienst da

warst, um die Besucher zu begrüßen und

ihnen die Plätze zuzuweisen“, sagte

Schneider.

Susanne Schneider dankte Martina

30


Was war?

Jahre hinweg“, so Stahl. So habe sie nicht

nur die monatlichen Ministrantenpläne

erstellt, sondern auch immer wieder

Freizeiten vorbereitet und organisiert.

„Man konnte sich immer auf Dich verlassen“,

konstatierte der Pfarrvikar und

überreichte neben Präsenten auch eine

Dankurkunde von Erzbischof Schick,

sowie einen sehr persönlich gehaltenen

Brief von Diözesanjugendpfarrer Norbert

Förster und Tobias Bienert, dem

Referenten für Ministrantenpastoral im

Erzbistum Bamberg.

Andreas Kuschbert

Kuschbert für deren ruhige und umsichtige

Art und dafür, „dass Du über die

Zeit hinaus auch weiterhin ansprechbar

sein wirst und uns als Mitglied in den

Gremien erhalten bleibst“.

Den ausführlichen Beitrag finden Sie

auf der Homepage von St. Augustin

unter www.st-augustin-coburg.de

Als ihr Mentor und Begleiter während

des Freiwilligen Sozialen Jahres sprach

Pastoralreferent Ralph Walta Abschiedsworte

in Richtung Martina

Kuschbert. „Es war wirklich toll, dass

Du da warst, dass wir uns sehr gut verstanden

haben und Du uns durch diese

Zeit begleitet hast.“

Nach zehn Jahren als Ministrantin und

zuletzt als Oberministrantin wurde

Martina Kuschbert von Pfarrvikar Andreas

Stahl aus dem aktiven Ministrantendienst

verabschiedet. „Ich danke Dir

für Deinen treuen Dienst über all die

Informationen rund um das FSJ gibt es

beim

Referat Freiwilliges Soziales Jahr und

Bundesfreiwilligendienst

Kleberstr. 28

96047 Bamberg

31


Was war?

Freude auf

weitere

gemeinsame

Jahre

Willkommensgottesdienst

für Pfarrvikar

Andreas Stahl in

St. Augustin

„Ich freue mich darauf, auch weiterhin

mit der Gemeinde hier in St. Augustin

unterwegs sein zu können.“ So Andreas

Stahl, der im September 2019 als Kaplan

und „Priester vor Ort“ nach St.

Augustin in Coburg gekommen war,

und der zum 1. September dieses Jahres

von Erzbischof Ludwig Schick zum

Pfarrvikar im Seelsorgebereich Coburg

Stadt und Land mit Sitz in St. Augustin

berufen wurde. Mit einem Willkommensgottesdienst

wurde Stahl nun

noch einmal offiziell in seiner neuen

Funktion in St. Augustin begrüßt.

„Wie heißt man jemanden willkommen,

der schon ein Jahr hier bei uns

ist?“, fragte die Vorsitzende des Pfarrlichen

Gremiums von St. Augustin, Susanne

Schneider, zu Beginn ihrer

Ansprache. Und so drückte sie mit

Blick auf ein Zitat von Hermann Hesse

die Hoffnung aus, dass Pfarrvikar Stahl

auch nach einem Jahr in Coburg noch

ein Stück des Zaubers des Anfangs

spüre. Nun sei er nicht länger Kaplan,

sondern Pfarrvikar, „aber für unsere

Gemeinde ändert sich mit dieser Ernennung

eigentlich nichts“, so Susanne

Schneider. So sei Andreas Stahl weiterhin

Ansprechpartner in allen Angelegenheiten

für die Gemeindemitglieder,

Partner in der Ökumene und vor allem

aber auch das offizielle Gesicht von St.

Augustin in der Stadt Coburg.

Für seinen weiteren priesterlichen Weg,

der wahrscheinlich nicht immer leicht

32


Was war?

Andreas Stahl betonte, dass das Amt

des Pfarrvikars nichts Neues in der katholischen

Kirche sei, sondern vielmehr

ein alter Titel, der im Zuge des Strukturprozesses

im Erzbistum Bamberg

nun neu entdeckt worden sei. „Ich bin

ehrlich gesagt ein großer Fan dieses

neuen Modells in der Diözese“, konstatierte

Stahl, denn „es tut gut, das zu tun,

für das ich als Seelsorger angetreten

bin. Und so bin ich hier in St. Augustin

vor allem für die Seelsorge zuständig“,

so Stahl.

Vor diesem Hintergrund freut sich der

Pfarrvikar darauf, in den nächsten Jahren

als Seelsorger mit den Gläubigen in

St. Augustin und im ganzen katholischen

Seelsorgebereich Coburg Stadt

und Land unterwegs zu sein. So wolle

er die Menschen im Glauben stützen,

sie unterstützen und ihnen helfen,

ihren Glauben zu vertiefen und zu feiern,

in Gottesdiensten, in Seelsorgegesprächen

und Begegnungen.

sein werde, wünschte die PGA-Vorsitzende

Andreas Stahl alles erdenklich

Gute und überreichte ihm als Wegzehrung

einen Präsentkorb mit süßem Inhalt.

„Mögen viele von uns den Weg mit

Ihnen gehen, denn wir sind alle Arbeiter

im Weinberg des Herrn“, so Susanne

Schneider.

„Ich will aber auch christliche Hoffnung

aufzeigen, die froh machen, trösten

und das Leben bereichern kann“,

sagte Stahl. „Und ich will die göttliche

Liebe, Jesus Christus in persona hier

auf dem Altar Gegenwart sein lassen,

will helfen ihn zu verehren und mithelfen,

dass wir aus dieser Gemeinschaft

heraus mit ihm leben.“ Denn das Verbundensein

vereine die Christen, vereine

eine Pfarrgemeinde, vereine die

Menschen miteinander und jeden einzelnen

persönlich mit dem Herrn.

Andreas Kuschbert

Den ausführlichen Beitrag finden Sie

auf der Homepage von St. Augustin

unter www.st-augustin-coburg.de

33


Was war?

Gottesdienst und „ORGEL-

KIRCHWEIHSTÄNDCHEN“

90. Wiederkehr der Kirchenweihe

von St. Ottilia in Neustadt

Mit einer würdevollen Feier wurde die

90. Wiederkehr der Weihe der katholischen

Pfarrkirche St. Ottilia begangen.

Bei einem Gottesdienst am

Samstagabend konnten allerdings nur

20 Gemeindemitglieder teilnehmen.

Dies war der Abstandsregelung geschuldet,

die aufgrund der Corona-

Auflagen eingehalten werden muss.

Pfarrer Peter Fischer erinnerte in seiner

Predigt unter anderem an die bewegten

Zeiten, die das 1930 geweihte Kirchlein

durchlebt und überstanden hatte.

So verwies er auf die Wirren des 2.

Weltkrieges, die danach einsetzende

Welle von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen

aus Böhmen, Schlesien,

dem Sudetenland und anderen Regionen.

Dadurch seien viele Katholiken

nach Neustadt gekommen, die in St.

Ottilia ihr „neues Gotteshaus“ gefunden

hätten. Außerdem habe St. Ottilia

auch die friedliche Wende in den Jahren

1989 / 1990 miterlebt. Und nun

müsse sich die Kirche und die gesamte

Gesellschaft mit der Corona-Pandemie

auseinandersetzen und arrangieren.

Am darauffolgenden Sonntagnachmittag

waren die Gemeindemitglieder zu

einem „ORGELKIRCHWEIH-

STÄNDCHEN“ eingeladen. Auch

dazu konnten sich nur 20 Zuhörer treffen,

die sich mit Freude die von Organistin

Claudia Götz gespielten Stücke

34


Was war?

anhörten. Auf dem Programm standen

Werke von Johann Sebastian Bach,

Théodore Dubois und Karl Jenkins

sowie Kirchenlieder wie „Eine große

Stadt entsteht“ und „Ein Haus voll

Glorie schauet“. Besonders einfühlsam

aber war das Stück „Die kleine Bergkirche“,

das Manfred Krämer gekonnt mit

seiner Tenorstimme gesanglich begleitete.

Zum Gedenken an den langjährigen

Mesner von St. Ottilia, Roman Seidl,

der in diesem Jahr verstorben ist, und

der nach dem Krieg mit seiner Familie

aus Böhmen nach Neustadt kam,

spielte Claudia Götz am Ende noch das

Stück „Es war im Böhmerwald“. Das

war schon sehr rührend!

Große Anerkennung erfuhr Claudia

Götz für ihr gelungenes „ORGEL-

KIRCHWEIHSTÄNDCHEN“ mit

einem dankbaren Applaus. Als besondere

Überraschung überreichte sie, wie

schon am Vorabend nach dem Gottesdienst,

den Besuchern einen Kirchweihkrapfen

„to go“, der von ihr liebevoll

in einem schön gestalteten Papierbeutel

verpackt war.

Dieter Seyfarth

35


Was war?

25-jähriges Dienstjubiläum

Am 4. November feierten die Kinder

und Mitarbeiter der katholischen Kindertagesstätte

St. Marien „Farbenfroh“

mit Pfarrer Tomasz Dzikowski das

Dienstjubiläum der stellvertretenden

KiTa-Leiterin Anke Rothenstein.

Ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten

Erzieherin schloss die Jubilarin

im Juli 1993 an der Fachakademie für

Sozialpädagogik in Bamberg ab. Seit

dem 1. Januar 1995 arbeitet Anke Rothenstein

als Erzieherin und seit dem

1. Juli 2001 als stellvertretende Leiterin

in der KiTa St. Marien.

Pfarrer Dzikowski und KiTa-Leiterin

Regina Steidl sprachen Anke Rothenstein

ihren besonderen Dank aus: Seit

25 Jahren ist sie im Kindergarten tätig

und wird von den Kindern und Eltern

sehr geschätzt. Sie selbst sagt, dass sie

für die Verantwortung und für manchen

Stress, den ihr der Beruf der Erzieherin

abverlangt, durch die

Zuneigung der Kinder entschädigt

wird.

Für ihr Engagement und ihre freundliche

Art wurden der Jubilarin ein Blumenstrauß

und ein Geschenk

überreicht. Die Kinder sangen ihr zum

Abschluss zwei Lieder.

36


Was war?

Adventsmeditation

Was sagen sie uns wohl,

die Tage des adventlichen Wartens,

des Hoffens und Harrens auf

eilende, heilende Hilfe?

Was wollen sie uns wohl lehren,

die großen Gestalten des Advents,

mit ihren Weisungen und Mahnungen,

ihren werbenden, warnenden Worten?

Was wollen sie uns wohl bringen

die leisen Augenblicke im Lärm

unserer Zeit, die Gott gewählt hat,

um sich uns darin mitzueilen?

Was wollen sie uns wohl schenken,

die Gebete und Lieder des Advents,

in denen Gott uns verheißt, seine Zelte

neu aufzuschlagen unter uns?

Paul Weismantel

37


Kontakt

Kontaktadressen

St. Augustin

Pfarrvikar Andreas Stahl

Pastoralreferent Ralph Walta

Pfarrbüro: Tel. 0 95 61 / 88 35 – 0

St. Marien Coburg

Pfarrer Tomasz Dzikowski

Gemeindereferentin Birgit Müller

Pfarrbüro: Tel. 0 95 61 / 23 66 0

St. Marien

Coburg

Verwaltungssitz

St. Augustin

Coburg

St. Johannes

d. Täufer

Sesslach

38

St. Johannes der Täufer Seßlach

Pfarrvikar Pater Vijaya Raju Boddu MSFS

Pastoralreferent Marek Bonk

Pfarrbüro: Tel. 0 95 69 / 2 16


Kontakt

St. Ottilia Neustadt

Priester zur seelsorglichen Mithilfe

Stefan Osberger

Religionslehrerin (mit Gemeindeauftrag)

Martina Braun

Pfarrbüro: 0 95 63 / 13 50

St. Ottilia

Neustadt

b. Coburg

St. Hedwig

Rödental

St. Otto

Ebersdorf

St. Hedwig Rödental

Leitender Pfarrer Peter Fischer

Kaplan Markus Grasser

Gemeindereferentin Christine Schweda

Pfarrbüro: 0 95 63 / 13 50

St. Otto Ebersdorf

Pfarradministrator

Pater Dr. Peter Uzor

Pfarrbüro: Tel. 0 95 62 / 12 68

39


Gott,

mach uns zu einem Werkzeug deines Friedens.

Wo Hass herrscht,

lass uns Liebe entfachen.

Wo Beleidigung herrscht,

lass uns Vergebung entfachen.

Wo Zerstrittenheit herrscht,

lass uns Einigkeit entfachen.

Wo Irrtum herrscht,

lass uns Wahrheit entfachen.

Wo Zweifel herrscht,

lass uns Glauben entfachen.

Wo Verzweiflung herrscht,

lass uns Hoffnung entfachen.

Wo Finsternis herrscht,

lass uns Dein Licht entfachen.

Wo Kummer herrscht,

lass uns Freude entfachen.

Friedensgebet vom 4. Interreligiösen Frauenbegegnungstag 2015

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