Verbandszeug 02-2020 On a mission? Aufmischen!
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On a Mission: Aufmischen? 7
Interview mit Dr. Gregor von Fürstenberg
Vizepräsident von missio in Aachen
1. Wo bist/warst du bei der
DPSG aktiv und welches politische
Amt hast du inne?
1982 habe ich mit Freunden den DPSG Stamm St. Petronilla Handorf gegründet.
Dort war ich stellvertretender und später Stammesvorsitzender. Da mich
die „Eine Welt“-Arbeit besonders interessiert hat, bin ich dann in den „Eine
Welt“-Arbeitskreis des DPSG Diözesanverbandes gegangen. Ab 1989 habe
ich mich im entwicklungspolitischen Bundesarbeitskreis der DPSG engagiert.
1992-1994 war ich BDKJ Diözesanvorsitzender in der Diözese Münster.
2. „Pfadfinden ist politisch“ –
Kannst Du mit dieser Aussage
etwas für Dein pfadfinderisches
Leben anfangen?
Ja klar, Pfadfinden ist immer politisch. So haben wir es zumindest von Anfang
an verstanden. Der Auftrag von Baden-Powell ist, die Welt ein bisschen
besser zurückzulassen, als wir sie vorgefunden haben. Den Satz zitiere ich
bei missio immer wieder.
3. Du hast einen Stamm
gegründet. Hat Pfadfinden
etwas mit Deiner jetzigen
Aufgabe bei missio zu tun?
Ohne die DPSG wäre ich sicherlich nicht der, der ich heute bin. Mich hat
diese Jugendzeit entscheidend geprägt. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Nun
ist es fast 40 Jahre her, dass wir den Stamm St. Petronilla Handorf gegründet
haben. Damals haben wir uns eingesetzt für die Bewahrung der Schöpfung
und zum Beispiel eine große Müllsammelaktion in Handorf gestartet. Da
haben wir Spaß mit etwas Gutem verbunden. Ich habe mich dann entschieden,
auch in meinem Beruf etwas zu tun, was mein pfadfinderisches Engagement
weiterführt.
4. „Vizepräsident“ bei missio
– was bedeutet das in drei
Sätzen?
Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Die Spenden, die wir erhalten,
geben wir den besten Projektpartner*innen der Welt. Die Ordensschwestern
z.B., mit denen wir zusammenarbeiten, sind wahre Heilige, die sich um
die Ärmsten der Armen kümmern.
5. Welchen (politischen /
gesellschaftlichen) Einsatz der
Pfadfinder*innen wünschst Du
Dir?
Ich finde es toll, dass die DPSG-Stämme die Schutzengel-Aktion von missio
unterstützen und zum Beispiel ihre alten, nicht mehr gebrauchten Handys
an missio senden, damit wir sie recyceln können. Der Gewinn aus dem Recycling
fließt in unsere missio-Projekte in der Demokratischen Republik Kongo.
Der Bürgerkrieg im Kongo wird über den Coltan-
Abbau dort finanziert.
Indem wir unsere Handys
recyceln und damit kein
Coltan aus dem Kongo
mehr für unsere Handys
brauchen, drehen wir
den Kriegsparteien den
Geldhahn zu.