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Altkalksburger 3 - Altkalksburger Vereinigung

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10 <strong>Altkalksburger</strong> ClUbverAnstAltUng<br />

In unseren „... heiligen Mauern ...“<br />

Ein Vortrag über die freimaurer in Österreich<br />

Der Abend des 23. Oktober schien einer<br />

zu sein, den sich viele <strong>Altkalksburger</strong>innen<br />

und <strong>Altkalksburger</strong> im<br />

Terminkalender vermerkt hatten. Denn just<br />

an diesem waren die Räumlichkeiten der<br />

<strong>Vereinigung</strong> besonders gut gefüllt. Aber es<br />

war alles andere als verwunderlich, schließlich<br />

war mit Dr. Michael Kraus (MJ 65) ein<br />

besonderer Gast der Einladung des Clubs<br />

gefolgt. Der Anlass seines Besuchs war ein<br />

Vortrag über ein ebenso faszinierendes wie<br />

geheimnisvolles Thema: Die Freimaurer<br />

und insbesondere deren Situation in Österreich.<br />

Wer wäre wohl dafür besser geeignet<br />

gewesen als Dr. Kraus, welcher seit mehr als<br />

30 Jahren aktives Mitglied der Organisation<br />

ist und davon 6 Jahre lang das höchste Amt,<br />

das eines Großmeisters, bekleidete.<br />

Auf die allgemeine Frage, ob es sich<br />

bei den Freimaurern - ein Begriff, der auf<br />

das Spätmittelalter und Frühe Neuzeit zurückgeht<br />

und ursprünglich Steinbildhauer<br />

bezeichnete (eng. „freemasons“) - um<br />

einen Geheimbund handelt, meinte der<br />

Vortragende, sie seien es insofern, als kein<br />

Mitglied, dem „Grundsatz der Verschwiegenheit“<br />

folgend, ein anderes zu dessen<br />

Lebzeiten der Öffentlichkeit als solches deklarieren<br />

darf. Als Anschauungsbeispiel bemerkte<br />

er, im Kreise der Anwesenden einige<br />

„Kollegen“ erkennen zu können, ohne verständlicherweise<br />

deren Identität offenzulegen.<br />

Die Organisation ist juristisch gesehen<br />

ein Verein, und als solcher sind seine Statuten<br />

sowie führende Mitglieder, darunter<br />

der Großmeister und die direkt unter ihm<br />

Stehenden, der Öffentlichkeit bekannt. Somit<br />

kann die überwiegende Mehrheit der<br />

Freimaurer ihre Anonymität wahren. Eine<br />

Bedingung dafür stellt die Tatsache dar, dass<br />

der Bund heutzutage nicht als geschlossene<br />

Einheit nach außen auftritt, sondern sich<br />

jeder auf seine Weise unabhängig in der Gesellschaft<br />

zu engagieren hat.<br />

In ihrer wechselvollen Geschichte beteiligte<br />

sich die Freimaurerei wiederholt<br />

als gesellschaftspolitischer Akteur an der<br />

Entwicklung der Weltpolitik, beispielsweise<br />

bei der Entstehung der US-amerikanischen<br />

Verfassung, im Verlauf der Französischen<br />

Revolution von 1789, im Rahmen des Unabhängigkeitskriegs<br />

in Lateinamerika unter<br />

Simón Bolívar (1783-1830), welcher selbst<br />

ein Freimaurer war, oder beim „Zug der<br />

Tausend“ von Giuseppe Garibaldi (1807-<br />

1882), einem weiteren Mitglied des Bundes.<br />

Die Teilnahme am öffentlichen Geschehen<br />

konnte aber auch zu Konflikten mit weltlicher<br />

oder geistlicher Obrigkeit führen und<br />

infolgedessen Verfolgungen und Verbote,<br />

wie jene in Österreich in den Jahren 1742<br />

(unter Maria Theresia) und 1795 (unter<br />

Franz II.) nach sich ziehen. Vor allem diese<br />

realpolitischen Konsequenzen sind für<br />

den heutigen Standpunkt der Freimaurer<br />

ursächlich, einen weniger direkten Einfluss<br />

auf die Gesellschaft zu erwägen.<br />

Der Frage nach Struktur und Organisation<br />

der Freimaurer ging Dr. Kraus zunächst<br />

mit einigen statistischen Angaben<br />

geheimbund<br />

und gesellschaftspolitischer<br />

Akteur<br />

auf den Grund: Auf der ganzen Welt gibt es<br />

an die 4-6 Millionen Mitglieder, davon in<br />

Österreich ungefähr 4.000 Personen. Diese<br />

verteilen sich auf über 70 österreichische<br />

Logen, welche sich in der einzigen von den<br />

„Stammvätern“ aus England offiziell anerkannten<br />

Großloge, der „Großloge der alten<br />

freien und angenommenen Maurer von Österreich“,<br />

einer Art „nationalem Dachverband“<br />

für die Repräsentation nach außen,<br />

vereinen. Neben dem Großmeister als deren<br />

Vorsitzendem gibt es zahlreiche Stufen

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