2021-01_Pfarrblatt
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Aus dem Pfarreileben
Wir gedenken
Sonntag, 11.00 Uhr, Franziskaner
10.01. Ernest und Marie
Köstinger-Christen
(Jahrmesse)
Zum Vater sind heimgegangen
Auguste Boschung (1938)
am 19. November 2020
Silvan Gugler (2003)
am 25. November 2020
Mitglied des Jubla-Leiterteams
Weihnachtskarten-Aktion der
Freiburger Mittelschulseelsorge
Die seit Monaten andauernde ausserordentliche
Gesundheitssituation
fordert uns alle auf besondere
Weise heraus. Corona macht aber
besonders den Bewohner*innen
und den Pflegenden in den Pflegeheimen
zu schaffen, und die Festtage
können nur sehr eingeschränkt
begangen werden.
Deshalb haben Schüler*innen der
Freiburger Kollegien und der FMSF
im Rahmen einer Adventsaktion des
Seelsorgeteams zahlreiche Weihnachtswünsche
formuliert und gestaltet.
Diese wurden dann in Form
einer riesigen Weihnachtskarte von
den Seelsorgenden den Menschen
in den Alters- und Pflegeheimen als
Zeichen der Verbundenheit und der
Wertschätzung überbracht.
Ich möchte allen von Herzen für ihr
kreatives und einfühlsame Mitmachen
danken.
Reto Dörig
Seelsorger in den Freiburger Kollegien und
der FMSF, www.fri-soul.ch
Hunderte Sterne (s. Bild auf der linken Seite) haben Primarschülerinnen und Primarschüler
im Religionsunterricht gestaltet und damit der Weihnachtspost der
Pfarrei eine persönliche Note gegeben. Danke dafür!
Ein Weihnachtsgeschenk für Sexarbeiterinnen
Wer kennt sie nicht zumindest vom
Hörensagen oder aus der Presse,
die Prostituierten in der Grand Fontaine.
Manchmal fahre ich abends
die Strasse hinunter, und sehe sie
dort vor der Türe stehen, um sich
den Freiern anzubieten. Die meisten
sehen aus wie Südamerikanerinnen.
Ein Artikel in den FN über die Sexarbeiterinnen
während der Coronazeit
hat mich sehr berührt. Die Frauen
kommen teilweise nur für einige
Monate hierher, um Geld zu verdienen
und reisen dann wieder nach
Hause zu ihren Familien. Durch das
Arbeitsverbot in der Corona-Zeit haben
sie nun weder die Möglichkeit,
in ihre Heimatländer zu reisen noch
können sie Geld verdienen. Ihre
Auslagen dagegen laufen weiter, sie
müssen Miete bezahlen und ihren
Lebensunterhalt bestreiten. Sie sind
stark angewiesen auf die Hilfe von
Sozialdiensten wie Caritas und Rotes
Kreuz und Griselidis.
Griselidis ist eine Abteilung von Frisanté,
die sich speziell um Sexarbeiterinnen
kümmert. Im Lockdown
von März bis Juni hat Griselidis ca.
60 Frauen aus dem Grossraum Freiburg
betreut und nach individueller
Evaluation ihrer Lage auch finanziell
unterstützt. Seit dem erneuten Arbeitsverbot
ab 5. November sind es
in der Stadt Freiburg noch 20 Frauen,
die individuell massgeschneiderte
Unterstützung von Griselidis
bekommen. Dies besonders für
Mietkosten, Internet, Gesundheitskosten
und für den täglichen Bedarf.
Frau Corinne Siffert, Sozialarbeiterin
bei Griselidis, versicherte mir
bei einem Gespräch, dass die Lage
wirklich sehr prekär sei und sie sich
über jede auch noch so kleine Unterstützung
freuen würden. Daraufhin
haben wir im Pfarreiseelsorgerat
(PSR) beschlossen, den 20 Frauen,
ein Weihnachtsgeschenk mit einem
Einkaufsgutschein zu machen.
Die Freude von Frau Siffert war wirklich
gross, als ich die Päckli lieferte
und ich hatte Gelegenheit, etwas
mehr über ihre Arbeit zu erfahren.
Die Frauen, die sie betreut, sind wirklich
in einer ganz schwierigen Situation
– familiär, finanziell, sozial... Sie
hat mir erzählt, dass sie nur unter
sich bleiben und kaum das Haus
verlassen und keinen Kontakt mit
anderen haben, weil sie sich durch
ihre Arbeit stigmatisiert fühlen.
Ich bin froh und auch stolz, dass
wir hier ein Zeichen der Solidarität
setzen konnten und gezeigt haben,
dass wir als Pfarreiseelsorge da
sind und dass man mit uns rechnen
kann. Jesus hat gesagt: Schafft euch
Freunde mit dem Mammon (vgl. Lk
16,9). Er hatte recht – wie immer.
Florian Joos
6 Kath. Pfarreiseelsorge Freiburg – Stadt und Umgebung | Januar 2021