MAGNIFICAT März 2021
Thema des Monats März: „Aufbruch aus Sünde und Schuld“ Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier): • Das Bild im Blick Schwangerschaft als Ereignis • Thema des Monats Aufbruch aus Schuld und Sünde • Unter die Lupe genommen Felix culpa Heiligung • Singt dem Herrn ein neues Lied Wie ein Fest nach langer Trauer. Oder „I have a dream“ • Engagiertes Christsein Mit Spannungen leben: Militärseelsorge • Die Mitte erschließen Gebet- und Gesangbuch – das Rollenbuch der Gemeinde • Themen und Termine Gebetsanliegen des Papstes Heiliger des Monats: Gregor von Nyssa Weltgebetstag lenkt Blick auf Pazifik Fastenkollekte mahnt: „Es geht! Anders.“ Zehn Jahre Katastrophe von Fukushima Gottesdienste im ZDF DOMRADIO • Gebete und Gesänge Confiteor Erbarme dich, Herr, unser Gott Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“ • Namenstagskalender
Thema des Monats März: „Aufbruch aus Sünde und Schuld“
Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier):
• Das Bild im Blick
Schwangerschaft als Ereignis
• Thema des Monats
Aufbruch aus Schuld und Sünde
• Unter die Lupe genommen
Felix culpa
Heiligung
• Singt dem Herrn ein neues Lied
Wie ein Fest nach langer Trauer. Oder „I have a dream“
• Engagiertes Christsein
Mit Spannungen leben: Militärseelsorge
• Die Mitte erschließen
Gebet- und Gesangbuch – das Rollenbuch der Gemeinde
• Themen und Termine
Gebetsanliegen des Papstes
Heiliger des Monats: Gregor von Nyssa
Weltgebetstag lenkt Blick auf Pazifik
Fastenkollekte mahnt: „Es geht! Anders.“
Zehn Jahre Katastrophe von Fukushima
Gottesdienste im ZDF
DOMRADIO
• Gebete und Gesänge
Confiteor
Erbarme dich, Herr, unser Gott
Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“
• Namenstagskalender
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MÄRZ <strong>2021</strong>
Zum Titelbild<br />
Madonna del Parto<br />
Piero della Francesca, 1450–1475<br />
Fresko, Monterchi, Museo Civico Madonna del Parto,<br />
© bpk / Scala<br />
Piero della Francesca war einer der großen Protagonisten der italienischen<br />
Frührenaissance. Trotzdem wissen wir sehr wenig über sein Leben. Sein Geburtsdatum<br />
ist unbekannt, wir wissen nur, dass er aus Borgo Sansepolcro in<br />
der Provinz Arezzo stammte. Falsch ist der Name, mit dem er seit dem Künstlerbiografen<br />
Giorgio Vasari benannt wird; er hieß eigentlich Piero di Benedetto<br />
de’ Franceschi. Falsch ist auch die Behauptung Vasaris, dass der Name „della<br />
Francesca“ von seiner Mutter stammte; es war seine Großmutter, die Francesca<br />
hieß.<br />
Piero wurde in eine wohlhabende Familie hineingeboren; sein Vater Benedetto<br />
war Ledergroßhändler. Die Geburt Pieros wird zwischen 1416 (Hochzeit<br />
der Eltern) und Oktober 1418 vermutet. Piero erhielt seine Ausbildung als<br />
Maler wohl bei Antonio di Giovanni di Anghiari in seiner Heimatstadt und<br />
arbeitete 1438 in Arezzo und Perugia, 1439 in Florenz, später auch in Rom.<br />
Dort begegnete er einem Werk, das ihn stark beeinflussen sollte: dem heiligen<br />
Hieronymus im Gehäuse von Antonello da Messina (vgl. <strong>MAGNIFICAT</strong> September<br />
2020). Am Hof von Ferrara konnte er die Bekanntschaft mit Werken<br />
von flämischen Meistern wie Rogier van der Weyden machen. Auch in Urbino<br />
und Rimini arbeitete er, kehrte aber immer wieder in seine Heimatstadt zurück.<br />
Sein Alter wurde durch eine zunehmende Erblindung belastet und er widmete<br />
sich vor allem dem Verfassen kunsttheoretischer Schriften. Er starb am 12.<br />
Oktober 1492 in seinem Geburtsort.<br />
Unser Titelbild schmückt das Fresko Madonna del Parto, das die schwangere<br />
Maria als einfache Frau aus dem Volk zeigt, der aber von zwei Engeln die Weltbühne<br />
bereitet wird.<br />
Heinz Detlef Stäps
Maria<br />
wartet<br />
erwartet<br />
Leben<br />
für alle<br />
Mutter<br />
Gottes<br />
wird sie sein<br />
Gott<br />
wird klein<br />
in ihr<br />
sie<br />
wird groß<br />
in Gott<br />
Heinz Detlef Stäps<br />
Madonna del Parto, Piero della Francesca, 1450–1475<br />
Fresko, Monterchi, Museo Civico Madonna del Parto,<br />
© bpk / Scala<br />
Karte aus: <strong>MAGNIFICAT</strong>. Das Stundenbuch, Ausgabe: <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
© Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.magnificat.de
Benedictus<br />
epriesen sei der Herr, der Gott Israels! *<br />
Denn er hat sein Volk besucht und ihm<br />
Erlösung geschaffen;<br />
er hat uns einen starken Retter erweckt *<br />
im Hause seines Knechtes David.<br />
So hat er verheißen von alters her *<br />
durch den Mund seiner heiligen Propheten.<br />
Er hat uns errettet vor unsern Feinden *<br />
und aus der Hand aller, die uns hassen;<br />
er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /<br />
und an seinen heiligen Bund gedacht, *<br />
an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;<br />
er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /<br />
ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *<br />
vor seinem Angesicht all unsre Tage.<br />
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /<br />
denn du wirst dem Herrn vorangehn *<br />
und ihm den Weg bereiten.<br />
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *<br />
in der Vergebung der Sünden.<br />
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *<br />
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,<br />
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen<br />
und im Schatten des Todes, *<br />
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.<br />
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *<br />
und dem Heiligen Geist.<br />
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *<br />
und in Ewigkeit. Amen.<br />
Lk 1, 68–79 – VIII. Ton, vgl. GL 1975 681 · KG 267,<br />
alternative Melodie im V. Ton: vgl. GL 617, 2
Magnificat<br />
eine Seele preist die Größe des Herrn, *<br />
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />
hat er geschaut. *<br />
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.<br />
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *<br />
und sein Name ist heilig.<br />
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *<br />
über alle, die ihn fürchten.<br />
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *<br />
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />
er stürzt die Mächtigen vom Thron *<br />
und erhöht die Niedrigen.<br />
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *<br />
und lässt die Reichen leer ausgehn.<br />
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *<br />
und denkt an sein Erbarmen,<br />
das er unsern Vätern verheißen hat, *<br />
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lk 1, 46–55 – IX. Ton, vgl. GL 631, 4 · GL 1975 689 · KG 274<br />
Nunc dimittis<br />
un lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />
das du vor allen Völkern bereitet hast,<br />
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *<br />
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lk 2, 29–32 – III. Ton, vgl. GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290
<strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Versöhnung und Aufbruch<br />
Aufbruch aus Sünde und Schuld<br />
Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott!<br />
Denn du bist zu Fall gekommen<br />
durch deine Schuld.<br />
Buch Hosea – Kapitel 14, Vers 2<br />
Verlag Butzon & Bercker Kevelaer
Jahresthema 2<br />
Versöhnung und Aufbruch<br />
Dezember 2020<br />
Januar <strong>2021</strong><br />
Februar <strong>2021</strong><br />
<strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Die Heilige Woche <strong>2021</strong><br />
April <strong>2021</strong><br />
Mai <strong>2021</strong><br />
Juni <strong>2021</strong><br />
Juli <strong>2021</strong><br />
August <strong>2021</strong><br />
September <strong>2021</strong><br />
Oktober <strong>2021</strong><br />
November <strong>2021</strong><br />
Aufbruch Gottes<br />
Aufbruch der Völker<br />
Aufbruch durch Versöhnung<br />
Aufbruch aus Schuld und Sünde<br />
Aufbruch durch Erlösung<br />
Aufbruch in die Freiheit<br />
Aufbruch in versöhnte Verschiedenheit<br />
Aufbruch zu mir selbst<br />
Auf-brechen<br />
Kompromiss als Aufbruch<br />
Konziliarer Aufbruch<br />
Aufbruch Schöpfung<br />
Aufbrechen – Ankommen<br />
<strong>MAGNIFICAT</strong> in Corona-Zeiten<br />
Aktuelle Informationen und Hinweise finden Sie<br />
im Internet unter https://www.magnificat-das-stundenbuch.de/de/corona.html<br />
Die Texte vom Vorabend des Palmsonntags<br />
bis zum Abend des Ostersonntags finden Sie<br />
in der Sonderausgabe „Die Heilige Woche <strong>2021</strong>“.
3<br />
Inhalt<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Das Bild im Blick<br />
Schwangerschaft als Ereignis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Morgengebet, Texte zur Eucharistiefeier, Abendgebet 10<br />
Thema des Monats<br />
Aufbruch aus Schuld und Sünde . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300<br />
Unter die Lupe genommen<br />
Felix culpa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304<br />
Heiligung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308<br />
Singt dem Herrn ein neues Lied<br />
Wie ein Fest nach langer Trauer. Oder „I have a dream“ 310<br />
Engagiertes Christsein<br />
Mit Spannungen leben: Militärseelsorge . . . . . . . . . . . . 312<br />
Die Mitte erschließen<br />
Gebet- und Gesangbuch – das Rollenbuch der Gemeinde 316<br />
Themen und Termine<br />
Gebetsanliegen des Papstes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Heiliger des Monats: Gregor von Nyssa . . . . . . . . . . . . 319<br />
Weltgebetstag lenkt Blick auf Pazifik . . . . . . . . . . . . . . . 322<br />
Fastenkollekte mahnt: „Es geht! Anders.“ . . . . . . . . . . . . 324<br />
Zehn Jahre Katastrophe von Fukushima . . . . . . . . . . . . . 327<br />
Gottesdienste im ZDF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329<br />
DOMRADIO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329
Inhalt 4<br />
Gebete und Gesänge<br />
Confiteor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Erbarme dich, Herr, unser Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Eröffnung von Morgen- und Abendgebet . . . . . . . . . . . 330<br />
Marianische Antiphon Ave Regina caelorum . . . . . . . . . 331<br />
Namenstagskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334<br />
Leserservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335<br />
Quellennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />
Abkürzungen:<br />
GL: Gotteslob 2013<br />
GL 1975: Gotteslob 1975<br />
KG: Kath. Gebet- und Gesangbuch der deutschsprachigen Schweiz<br />
EG: Evangelisches Gesangbuch<br />
<strong>MAGNIFICAT</strong> wird aus reinem Dünndruckpapier hergestellt und verbraucht<br />
daher 50 % weniger Nutzholz und Energie als herkömmliches<br />
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5Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Viele Menschen, die ich kenne, reiben sich an der Fastenzeit.<br />
Nicht am Fasten selbst, das wissen viele zu schätzen – weil<br />
es Gewohntes infrage stellt und durch Verzicht neue Klarheit<br />
bringt. Nein, die Liturgie sei zu sehr auf Umkehr und Buße, auf<br />
Schuld und Sünde fixiert. Andere stoßen sich am allabendlichen<br />
Schuldbekenntnis mit dem dreifachen „meine (große) Schuld“.<br />
„Ich fühle mich da zu negativ gesehen.“ Oder: „So schuldbeladen<br />
bin ich nicht.“ Solche Selbsteinschätzungen höre ich oft.<br />
Um was geht es?<br />
Aufschlussreich ist die Reaktion von Simon Petrus nach dem<br />
wunderbaren Fischzug: „Geh weg von mir; denn ich bin ein<br />
sündiger Mensch, Herr!“ (Lk 5, 8) Oder die Haltung des Zöllners<br />
im Tempel: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lk 18, 13) Von<br />
Gott überwältigt, in seiner Gegenwart erkennen Menschen,<br />
wie es um sie steht. Wer Gottes Güte begegnet, dem können die<br />
Augen aufgehen, wie die eigene Situation und die der Menschheit<br />
aussieht. Wir alle sind in einen Unheilszusammenhang<br />
geboren; das ist schwer zu übersehen. Was weniger leicht auffällt:<br />
dass jede(r) Einzelne, dass ich selbst daran meinen Anteil<br />
habe. Wenn ich ehrlich bin: immer wieder, sosehr ich mich<br />
auch mühe. Es fällt schwer, dem, der mir querkommt, nicht<br />
mit gleicher Münze zurückzuzahlen. In Konflikten den eigenen<br />
Anteil daran realistisch zu sehen und wirklich etwas zu<br />
ändern, indem ich gangbare Lösungen suche. Dorthin möchte<br />
die Zeit der Buße mich führen: zuallererst ehrlich mit mir selbst<br />
zu sein. Und ja, dazu braucht es die wiederholten Mahnungen.<br />
Doch mir persönlich sind die kleinen, oft unscheinbaren positiven<br />
Impulse mindestens so wichtig. Jer 7, 23 zum Beispiel (S.<br />
120) oder Jes 65, 17–21 (S. 163). Sie tun mir Möglichkeiten auf,<br />
zeigen mir, was Gott mit uns Menschen vorhat. Machen Mut<br />
anzufangen.<br />
Ihr Johannes Bernhard Uphus
Das Bild im Blick 6<br />
Schwangerschaft als Ereignis<br />
I<br />
n einer kleinen Kapelle, Santa Maria di Momentana (oder in<br />
Silvis), bei Monterchi mitten im Grünen, malte Piero della<br />
Francesca seine Madonna del Parto (Madonna der Entbindung).<br />
Eigentlich müsste das Gemälde „in Erwartung der Entbindung“<br />
tituliert sein. Sehr selten ist die schwangere Maria außerhalb<br />
der Begegnungsszene mit Elisabet gemalt worden. Das Fresko<br />
schaut in ganz eigener Perspektive auf das Fest der Verkündigung<br />
des Herrn am 25. <strong>März</strong> zurück.<br />
Es ist nicht bekannt, wann genau der Maler das Fresko gemalt<br />
hat und warum ausgerechnet in dem kleinen Ort Monterchi bei<br />
Arezzo am Rand der Toskana. Es ist kein Auftraggeber bekannt,<br />
vielleicht malte es der Künstler sogar aus Eigeninitiative. Seine<br />
Mutter, die 1459 starb, stammte aus diesem Ort. Ein Motiv<br />
der Mutterschaft legte sich deshalb vielleicht nahe. Man nimmt<br />
heute eine Entstehung zwischen 1450 und 1455 an, was auch<br />
zum stilistisch sehr nahen Freskenzyklus zur Kreuzeslegende<br />
in San Francesco in Arezzo passen würde, dem Hauptwerk des<br />
Künstlers.<br />
1910/11 wurde das Fresko von der Apsiswand abgelöst und<br />
restauriert. 1917 wurde es nach einem Erdbeben, das die Kapelle<br />
stark beschädigte, in Sicherheit gebracht und kehrte 1922<br />
zurück. Anfang der 90er-Jahre erfolgte eine tiefgreifende Restaurierung.<br />
Während dieser Zeit fand das Fresko in einer kleinen<br />
Schule in Monterchi eine provisorische Unterkunft, die<br />
allerdings bis heute andauert. Die Schule wurde nämlich zum<br />
Museo Civico Madonna del Parto umgebaut, wo es noch heute<br />
zu bewundern ist. (Der Bischof hat die bürgerliche Gemeinde<br />
auf Herausgabe des Freskos verklagt.) Wie auf der Innenkarte<br />
gut zu erkennen, handelt es sich heute nur noch um ein Fragment;<br />
wir wissen nicht, wie groß das Fresko ursprünglich war.
7<br />
Das Bild im Blick<br />
Das Zelt Gottes unter den Menschen<br />
Maria zeigt sich den Betrachtern in der Mitte eines Zeltes, das<br />
mit grauschwarzem Fell kostbar ausgeschlagen ist. Die Reste der<br />
Umrahmung zeigen, dass das Zelt als an einer Wand befestigt<br />
gedacht war, die von gemaltem Marmor in Rot und Grün verkleidet<br />
war. Damit kein Pfahl, der das Zelt stützt, in der Mitte<br />
die ganze Komposition stört (so im Zyklus in Arezzo beim Fresko<br />
mit dem Traum von Kaiser Konstantin), wurde das Zelt als<br />
an der Wand von oben abgehängt gedacht. Außen zeigt es einen<br />
kostbaren rot-gelben Damaststoff, mit Granatapfelmotiven. Granatäpfel<br />
standen einerseits für Fruchtbarkeit und Fülle (wegen<br />
der vielen Kerne), andererseits aber auch für Passion und Erlösung<br />
(wegen des blutroten Saftes). Sie verweisen somit sowohl<br />
auf Maria und die bevorstehende Geburt als auch auf Jesus und<br />
seine Erlösungstat. Es ist ein königliches Zelt, dessen einzelne<br />
Teile, die verschieden vom Licht hervorgehoben werden, Piero<br />
della Francesca meisterhaft voneinander unterscheidet.<br />
Zwei Engel, die als Jünglinge mit rotem bzw. grünem Gewand<br />
dargestellt sind, wobei die Flügel und die Strümpfe die<br />
Gegenfarbe zeigen, halten für die Madonna das Zelt an den Seiten<br />
geöffnet und sind absolut symmetrisch gezeigt, da sie vom<br />
selben Karton (s. u.) gemalt wurden. Die beiden Engel und das<br />
geöffnete Zelt erinnern an zeitgenössische Darstellungen von<br />
Tabernakeln. Auf diese Weise soll Maria als Ort der Gegenwart<br />
Gottes gezeigt werden: Sie trägt den Leib Christi. Sie ist das Zelt<br />
Gottes unter den Menschen (vgl. Offb 21, 3).<br />
Die Frau aus dem Volk<br />
Besonders beeindruckend ist aber die Figur der Maria als unumstrittenes<br />
Zentrum des Bildes. Die Engel öffnen die Vorhänge<br />
des Zeltes, damit ein noch sehr junges Mädchen die Bühne<br />
der Welt betritt. Sie hat die Schönheit und Einfachheit eines
Das Bild im Blick 8<br />
normalen Dorfmädchens, andererseits strahlt sie aber auch die<br />
Eleganz und edle Anmut einer Königin aus.<br />
Die Jungfrau trägt ihr blondes Haar streng von weißen Bändern<br />
zurückgebunden. Ein goldener Heiligenschein liegt wie<br />
ein Teller auf ihrem Kopf. (Die auffallenden Linien auf den<br />
Nimben der Madonna und der beiden Engel sind nicht etwa,<br />
wie vermutet wurde, Spiegelungen eines Kachelfußbodens,<br />
sondern hier zeigen sich die übereinandergelegten Ränder der<br />
Blattgoldplättchen.)<br />
Sie trägt ein sehr einfaches blaues Kleid, das vorne geschnürt<br />
ist. Unterhalb der Brust öffnet sich das Kleid aber und lässt das<br />
weiße Unterkleid hervorscheinen als Zeichen ihrer Reinheit.<br />
Maria ist schwanger. Die rechte Hand legt sie sanft auf ihren<br />
Bauch und betont dadurch ihre frohe Erwartung. Sie nimmt<br />
aber auch Kontakt mit dem Kind auf, das in ihrem Leib heranwächst.<br />
Die linke Hand hat sie in die Hüfte gestemmt und<br />
erscheint dadurch als eine Frau, die sich ihres Selbstwertes bewusst<br />
ist. Ihr Blick ist in sich gekehrt und ernst. Sie scheint über<br />
die eigene Zukunft und die ihres Kindes nachzudenken.<br />
Anspruchsvolle Technik<br />
Die Fresko-Technik ist handwerklich schwierig. Zuerst werden<br />
auf einem Karton die Umrisse der Figuren und der Gegenstände<br />
vorgezeichnet und kleine Löcher entlang der skizzierten Linien<br />
durch den Karton gebohrt. Darauf wird jeden Morgen eine<br />
kleine Fläche Putz frisch auf die Wand aufgetragen; und zwar<br />
nur so viel, wie der Maler an einem Tag bemalen kann. Dann<br />
werden die Löcher im Karton mit Kohlestaub auf die Malfläche<br />
übertragen. Schließlich malt der Künstler mit Farben auf<br />
den frischen Putz (deshalb der Name „al fresco“) und orientiert<br />
sich dabei an den vom Karton übernommenen Umrissen. Die<br />
größte Schwierigkeit ist, dass man die Pinselstriche, wenn der<br />
Putz einmal getrocknet ist, nicht mehr korrigieren kann. Zum
9<br />
Das Bild im Blick<br />
Schluss wird der übrige Putz, der innerhalb des Tages nicht<br />
mehr bemalt werden konnte, abgeschlagen und am nächsten<br />
Tag wird frischer Putz für ein Tagwerk aufgetragen.<br />
Das Fresko der Madonna del Parto, das ganz von der Hand<br />
des Meisters stammt, zeigt nur sieben Tagwerke. Dies macht<br />
deutlich, wie genau der Künstler vorgeplant hat und dann in<br />
der Ausführung sehr schnell vorangehen konnte. Es gibt nur<br />
wenige kleine Übermalungen; einzig die Farbe des Kleides der<br />
Madonna wurde später aufgetragen, da dieses intensive Blau al<br />
fresco nicht zum Leuchten gebracht werden konnte.<br />
Heinz Detlef Stäps
Montag, 1. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Albin (Bischof von Angers, † um 550) · hl. David<br />
von Menevia (Einsiedler in Wales, † um 601) · hl. Suitbert (Missionsbischof<br />
am Niederrhein, † 713) · sel. Roger von Bourges (Bischof,<br />
† 1368) · sel. Johanna Maria Bonomo (Äbtissin, Mystikerin, † 1670)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.<br />
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.<br />
Amen.<br />
Hymnus<br />
Wir taten Unrecht, fielen tief<br />
und haben uns von dir gewandt.<br />
Wir hörten dich nicht, der uns rief,<br />
und rissen uns von deiner Hand.<br />
Gott, wirst du uns die Gnade nehmen?<br />
Herr, Herr, wes müssen wir uns schämen!<br />
Ach, wo ist noch ein treuer Knecht?<br />
Du aber, Höchster, bist gerecht!<br />
Herr, erbarme dich unser!<br />
Wir hörten nicht auf dein Gebot,<br />
das die Propheten offenbart.<br />
Du fragtest nur nach unsrer Not,<br />
als unsre Schuld untilgbar ward.<br />
Den Heiland hast du selbst erkoren.<br />
O Jesus Christ, der uns geboren:<br />
Du hast uns Gott als den gezeigt,
11<br />
Montag, 1. <strong>März</strong> · Morgen<br />
der sich barmherzig zu uns neigt!<br />
Christe, erbarme dich unser!<br />
Wir liegen vor dir im Gebet.<br />
Herr, sieh nicht auf Gerechtigkeit!<br />
Wir wissen, unser Heil besteht<br />
in dir, Gott der Barmherzigkeit!<br />
Ach, höre, Herr! Ach Herr, sei gnädig!<br />
Herr, merke auf! Sprich du uns ledig!<br />
Herr, tue es! Verziehe nicht!<br />
Sei du der Retter im Gericht!<br />
Herr, erbarme dich unser!<br />
Jochen Klepper (1903–1942), Bußtagslied<br />
Canticum Sir 36, 1–7.13.16–19<br />
Antiphon:<br />
Die Antiphon wird zu Beginn und am Ende eines Canticums gebetet.<br />
Zeige uns, Herr, das Licht deines Erbarmens.<br />
Rette uns, du Gott des Alls, *<br />
und wirf deinen Schrecken auf alle Völker!<br />
Schwing deine Hand gegen das fremde Volk, *<br />
damit es deine mächtigen Taten sieht.<br />
Wie du dich an uns vor ihren Augen als heilig bezeugt hast, *<br />
so verherrliche dich an ihnen vor unseren Augen,<br />
damit sie erkennen, wie wir es erkannten: *<br />
Es gibt keinen Gott außer dir.<br />
Erneuere die Zeichen, wiederhole die Wunder, *<br />
zeig die Macht deiner Hand<br />
und die Kraft deines rechten Armes!<br />
Sammle alle Stämme Jakobs, *<br />
verteil den Erbbesitz wie in den Tagen der Vorzeit!<br />
Hab Erbarmen mit dem Volk, das deinen Namen trägt, *<br />
mit Israel, den du deinen Erstgeborenen nanntest.
Morgen · Montag, 1. <strong>März</strong> 12<br />
Hab Erbarmen mit deiner heiligen Stadt, *<br />
mit Jerusalem, dem Ort, wo du wohnst.<br />
Erfülle Zion mit deinem Glanz *<br />
und deinen Tempel mit deiner Herrlichkeit!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Zeige uns, Herr, das Licht deines Erbarmens.<br />
Lesung <br />
Tob 4, 15a.16a.18–19a<br />
Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen<br />
nicht zu! Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem<br />
Nackten von deinen Kleidern. Such nur bei Verständigen Rat;<br />
einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht! Preise Gott, den<br />
Herrn, zu jeder Zeit; bitte ihn, dass dein Weg geradeaus führt<br />
und dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Benedictus, Magnificat und Nunc dimittis finden Sie auf einem heraustrennbaren<br />
Gebetsblatt am Anfang des Heftes. Die dazugehörigen Antiphonen werden<br />
jeweils vor und nach diesen Gesängen aus dem Evangelium gebetet.<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist.<br />
Bitten<br />
Christus Jesus, du hast uns zu den Menschen gesandt. Wir bitten<br />
dich:<br />
A: Erfülle uns mit deiner Güte.<br />
– Wohne in uns, dass wir aus deiner Kraft leben.<br />
– Stärke uns, dass wir den Menschen Halt sein können.<br />
– Gib uns Geduld, dass wir niemanden bedrängen.<br />
Vaterunser
13<br />
Montag, 1. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Oration<br />
Ewiger Gott, zum Heil unserer Seele verlangst du, dass wir den<br />
Leib in Zucht nehmen und Buße tun. Gib uns die Kraft, dass<br />
wir uns von Sünden freihalten und die Gebote erfüllen, die uns<br />
deine Liebe gegeben hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus,<br />
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit<br />
des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Bei d e n Orationen, die mit „Darum bitten wir durch Jesus Christus“ enden,<br />
soll die oben angegebene abschließende Formel gebetet werden.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Erlöse mich, Herr, und sei mir gnädig!<br />
Mein Fuß steht auf festem Grund.<br />
Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.<br />
Ps 26, 11–12<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Daniel Dan 9, 4b–10<br />
Herr, du großer und furchterregender Gott, du bewahrst denen,<br />
die dich lieben und deine Gebote halten, deinen Bund<br />
und deine Gnade.<br />
Wir haben gesündigt und Unrecht getan, wir sind treulos gewesen<br />
und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten<br />
und Gesetzen sind wir abgewichen. Wir haben nicht auf deine<br />
Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren<br />
Königen und Vorstehern, zu unseren Vätern und zu allen<br />
Bürgern des Landes geredet haben.
Eucharistie · Montag, 1. <strong>März</strong> 14<br />
Du, Herr, bist im Recht; uns aber steht bis heute die Schamröte<br />
im Gesicht, den Leuten von Juda, den Einwohnern Jerusalems<br />
und allen Israeliten, seien sie nah oder fern in all den<br />
Ländern, wohin du sie verstoßen hast; denn sie haben dir die<br />
Treue gebrochen.<br />
Ja, Herr, uns steht die Schamröte im Gesicht, unseren Königen,<br />
Oberen und Vätern; denn wir haben uns gegen dich<br />
versündigt. Aber der Herr, unser Gott, schenkt Erbarmen und<br />
Vergebung. Ja, wir haben uns gegen ihn empört. Wir haben<br />
nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört und<br />
seine Befehle nicht befolgt, die er uns durch seine Diener, die<br />
Propheten, gegeben hat.<br />
Antwortpsalm Ps 79, 5.8–9.11.13<br />
Kehrvers:<br />
Vergilt uns nicht nach unsern Sünden, o Herr!<br />
Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? *<br />
Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?<br />
Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! /<br />
Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! *<br />
Denn wir sind sehr erniedrigt. – Kehrvers<br />
Um der Ehre deines Namens willen *<br />
hilf uns, du Gott unsres Heils!<br />
Um deines Namens willen reiß uns heraus *<br />
und vergib uns die Sünden! – Kehrvers<br />
Das Stöhnen der Gefangenen dringe zu dir. *<br />
Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines Armes!<br />
Wir aber, dein Volk, die Schafe deiner Weide, /<br />
wollen dir ewig danken, *<br />
deinen Ruhm verkünden<br />
von Geschlecht zu Geschlecht. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Ps 103, 10a, ferner GL 639, 1 · GL 1975 190, 1 · KG 399<br />
oder GL 1975 172, 1 (IV. Ton)
15<br />
Montag, 1. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
vgl. Joh 6, 63b.68c<br />
Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. Du hast Worte des<br />
ewigen Lebens.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 6, 36–38<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid barmherzig,<br />
wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch<br />
ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch<br />
ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann<br />
wird auch euch die Schuld erlassen werden.<br />
Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem,<br />
gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken;<br />
denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird<br />
auch euch zugeteilt werden.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
„Extremer Humanismus Gottes“, so brachte der bibel- und<br />
talmudkundige französische Philosoph Emmanuel Levinas<br />
(1906–1995) die Gotteserfahrung von Juden und Christen<br />
einmal auf den Punkt. Folgt man dem heutigen Evangelium,<br />
dann wird man ihm wohl recht geben. Barmherzigkeit leben,<br />
nicht Vergeltung, sondern Vergebung üben – wer von uns traute<br />
sich aus eigener Kraft solches Menschsein zu? Doch Jesus<br />
vertraut es uns an, trägt es uns auf, macht uns Mut dazu. Eine<br />
Zumutung? Setzen wir unser Vertrauen in das alles Verstehen<br />
übersteigende Vertrauen, den extremen Humanismus Gottes.
Abend · Montag, 1. <strong>März</strong> 16<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Die vollständige Fassung der Eröffnungen von Morgen- und Abendgebet finden<br />
Sie mit Noten auf Seite 330.<br />
Innehalten am Abend<br />
Keine Straße ist lang mit einem Freund an der Seite.<br />
Aus Japan<br />
• Mit wem erfahre ich einen langen, öden oder ängstigenden<br />
Weg als kurz?<br />
• Wem stehe ich zur Seite bei einem langen oder schweren<br />
Gang?<br />
Confiteor – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und<br />
Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe –<br />
ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken – durch<br />
meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.<br />
Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen<br />
und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei<br />
Gott, unserem Herrn.<br />
Hymnus<br />
Herr der Zeit!<br />
Du führst uns durch diese Zeit.<br />
Wir folgen deinen Wegen.<br />
Wir suchen dein Angesicht.<br />
Fremde, Pilger,<br />
immer bereit aufzubrechen,
17<br />
Montag, 1. <strong>März</strong> · Abend<br />
richten wir unseren Blick<br />
auf jenen Tag und jene Stunde,<br />
da du kommst.<br />
Wir folgen deinen Spuren.<br />
Du kommst uns entgegen.<br />
Wir halten Ausschau nach dir,<br />
Unsichtbarer,<br />
glaubend, hoffend, liebend.<br />
Aus: Reinhard Lettmann, Das Ja siegen lassen, 116 f.,<br />
© 2003 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de<br />
Canticum vgl. Eph 1, 3–10<br />
Antiphon:<br />
Das Geheimnis seines Willens hat Gott uns kundgetan: in der<br />
Fülle der Zeiten alles in Christus zu vereinen.<br />
Gepriesen sei Gott, *<br />
der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.<br />
Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet *<br />
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.<br />
Denn in ihm hat er uns erwählt<br />
vor der Erschaffung der Welt, *<br />
damit wir heilig und untadelig leben vor Gott;<br />
er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, *<br />
seine Söhne zu werden durch Jesus Christus<br />
und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, *<br />
zum Lob seiner herrlichen Gnade.<br />
Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; /<br />
durch sein Blut haben wir die Erlösung,<br />
die Vergebung der Sünden *<br />
nach dem Reichtum seiner Gnade.<br />
Durch sie hat er uns reich beschenkt *<br />
mit aller Weisheit und Einsicht
Abend · Montag, 1. <strong>März</strong> 18<br />
und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, *<br />
wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat:<br />
die Fülle der Zeiten heraufzuführen in Christus *<br />
und alles, was im Himmel und auf Erden ist,<br />
in ihm zu vereinen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Das Geheimnis seines Willens hat Gott uns kundgetan: in der<br />
Fülle der Zeiten alles in Christus zu vereinen.<br />
Lesung Röm 12, 1–2<br />
Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />
Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />
das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />
Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />
wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen<br />
und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt,<br />
was gut und vollkommen ist.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet – spricht der<br />
Herr –, denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet.<br />
Fürbitten<br />
„Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht,<br />
dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden“, so hören wir im<br />
heutigen Evangelium. Bitten wir Gott um seine Hilfe:<br />
V: Erbarmender Gott, A: höre unser Rufen.<br />
Wir bitten für die Kirche;<br />
– hilf ihr, Menschen zu stärken und nicht zu verurteilen.
19<br />
Montag, 1. <strong>März</strong> · Abend<br />
Wir beten für die Familien;<br />
– hilf allen Familien, zu einer Kultur des Verstehens und des<br />
Mittragens zu finden.<br />
Wir beten für die zu Unrecht Verurteilten weltweit;<br />
– lass sie Unterstützung erfahren und nicht in Vergessenheit<br />
geraten.<br />
Wir bitten für die Schwerkranken und Sterbenden;<br />
– gewähre ihnen, dass sie versöhnt auf ihr Leben blicken können.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Ewiger Gott, zum Heil unserer Seele verlangst du, dass wir den<br />
Leib in Zucht nehmen und Buße tun. Gib uns die Kraft, dass wir<br />
uns von Sünden freihalten und die Gebote erfüllen, die uns deine<br />
Liebe gegeben hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Dienstag, 2. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: sel. Karl der Gute, Graf von Flandern (Märtyrer, † 1127) ·<br />
sel. Grimo von Ursberg († 1172) · Fulko von Neuilly (Falko, Bußprediger,<br />
† 1201) · hl. Agnes von Böhmen (Äbtissin, † 1282) · sel. Engelmar<br />
(Hubert) Unzeitig (der „Engel von Dachau“, † 1945)<br />
Ökumenischer Gedenktag: John Wesley (engl. Erweckungsprediger,<br />
Mitbegründer der methodistischen Bewegung, 1703–1791)<br />
Hymnus<br />
Wir danken dir,<br />
himmlischer Vater,<br />
dass du uns deinen<br />
eingeborenen Sohn<br />
geschenkt hast,<br />
in dem du uns<br />
dich selber gibst<br />
und alle Dinge.<br />
Wir bitten dich,<br />
himmlischer Vater:<br />
Wie du uns deinen<br />
Sohn Jesus Christus<br />
gegeben hast,<br />
durch den und<br />
in dem du keinem<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...
21<br />
Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Morgen<br />
etwas versagen willst<br />
noch kannst,<br />
so erhöre uns in ihm<br />
und mach uns frei<br />
von allen unseren vielen Mängeln<br />
und vereinige uns mit ihm in dir.<br />
Meister Eckhart (Dominikaner, Mystiker, um 1260–1327/1328),<br />
Übertragung aus: Rüdiger Voss / Ellen und Gerhard Ringshausen (Hg.),<br />
Kleines Stundenbuch für wache Zeitgenossen, Freiburg 1998, S. 68,<br />
© bei den Herausgebern<br />
Psalm 37 Verse 30–40<br />
Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit, *<br />
und seine Zunge redet, was recht ist.<br />
Er hat die Weisung seines Gottes im Herzen, *<br />
seine Schritte wanken nicht.<br />
Der Frevler belauert den Gerechten *<br />
und sucht ihn zu töten.<br />
Der Herr überlässt ihn nicht seiner Hand, *<br />
lässt nicht zu, dass man ihn vor Gericht verurteilt.<br />
Hoffe auf den Herrn *<br />
und bleib auf seinem Weg!<br />
Er wird dich erhöhen zum Erben des Landes; *<br />
du wirst sehen, wie der Frevler vernichtet wird.<br />
Ich sah einen Frevler, bereit zu Gewalttat; *<br />
er reckte sich hoch wie eine grünende Zeder.<br />
Wieder ging ich vorüber, und er war nicht mehr da; *<br />
ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden.<br />
Achte auf den Frommen und schau auf den Redlichen! *<br />
Denn Zukunft hat der Mann des Friedens.<br />
Die Sünder aber werden alle zusammen vernichtet; *<br />
die Zukunft der Frevler ist Untergang.
Morgen · Dienstag, 2. <strong>März</strong> 22<br />
Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn, *<br />
er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.<br />
Der Herr hilft ihnen und rettet sie, *<br />
er rettet sie vor den Frevlern;<br />
er schenkt ihnen Heil, *<br />
denn sie suchen Zuflucht bei ihm.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott unserer Hoffnung, wir suchen Zuflucht bei dir. Lehre uns<br />
deine Wege, schreibe deine Weisung in unser Herz.<br />
Lesung Jes 52, 13–15<br />
Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch<br />
erhaben. Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah<br />
er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht<br />
mehr die eines Menschen. Jetzt aber setzt er viele Völker in<br />
Staunen, Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man<br />
ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals<br />
hörten, das erfahren sie jetzt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Nur einer ist euer Meister: Christus, der Herr, der im Himmel<br />
ist.<br />
Bitten<br />
Lasst uns Gott bitten um die Gabe der Demut:<br />
A: Kyrie, eleison.<br />
– Dass uns bewusst bleibt, wie viel wir deiner Güte verdanken.<br />
– Dass wir uns nicht über andere erheben.<br />
– Dass wir voll Freude tun, was heute unsere Aufgabe ist, auch<br />
wenn es uns klein und unbedeutend vorkommt.
23<br />
Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, behüte deine Kirche und verlass sie nicht. Wir<br />
sind dem Tod verfallen und gehen ohne dich zugrunde. Hilf<br />
uns, alles zu meiden, was uns schadet, und zu suchen, was uns<br />
zum Heil dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr, mein Gott, mach hell meine Augen,<br />
damit ich nicht entschlafe und sterbe,<br />
damit mein Feind sich nicht rühmt:<br />
Ich habe ihn überwältigt.<br />
Ps 13, 4–5<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 1, 10.16–20<br />
Hört das Wort des Herrn, ihr Herrscher von Sodom! Vernimm<br />
die Weisung unseres Gottes, du Volk von Gomorra!<br />
Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben!<br />
Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun!<br />
Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den<br />
Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!<br />
Kommt her, wir wollen sehen, wer von uns recht hat, spricht<br />
der Herr. Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen<br />
weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen<br />
weiß werden wie Wolle.
Eucharistie · Dienstag, 2. <strong>März</strong> 24<br />
Wenn ihr bereit seid zu hören, sollt ihr den Ertrag des Landes<br />
genießen. Wenn ihr aber trotzig seid und euch weigert, werdet<br />
ihr vom Schwert gefressen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.<br />
Antwortpsalm <br />
Ps 50, 8–9.16b–17.21.23<br />
Kehrvers:<br />
Wer rechtschaffen lebt, dem zeig ich mein Heil.<br />
„Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, *<br />
deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.<br />
Doch nehme ich von dir Stiere nicht an *<br />
noch Böcke aus deinen Hürden. – Kehrvers<br />
Was zählst du meine Gebote auf *<br />
und nimmst meinen Bund in deinen Mund?<br />
Dabei ist Zucht dir verhasst, *<br />
meine Worte wirfst du hinter dich. – Kehrvers<br />
Das hast du getan, und ich soll schweigen? /<br />
Meinst du, ich bin wie du? *<br />
Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.<br />
Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich; *<br />
wer rechtschaffen lebt, dem zeig ich mein Heil.“ – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 23b, ferner GL 53, 1 (VI. Ton)<br />
oder GL 1975 529, 5 (IV. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Ez 18, 31<br />
Herr, Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
So spricht Gott, der Herr: Werft alle Vergehen von euch, die<br />
ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen<br />
Geist!<br />
Herr, Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!
25<br />
Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 23, 1–12<br />
In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger<br />
und sprach: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben<br />
sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles,<br />
was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie<br />
tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie<br />
schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen<br />
auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren,<br />
um die Lasten zu tragen.<br />
Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen:<br />
Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren<br />
Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz<br />
und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf<br />
den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von<br />
den Leuten Rabbi – Meister – nennen.<br />
Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer<br />
ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand<br />
auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer<br />
Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen<br />
lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.<br />
Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich<br />
selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt,<br />
wird erhöht werden.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Eine Frage der Ehre. Von der Prägung durch Ehre-Schande-Gesellschaften<br />
sprechen wir im Blick auf muslimische Immigranten.<br />
Spielen im Westen Ehre und Schande keine Rolle mehr?<br />
Vielleicht haben sich nur die Inhalte geändert. Wenn im Restaurant<br />
die Ehefrau die Geldbörse zückt, gilt die Ehre des Mannes<br />
hierzulande tatsächlich nicht mehr als schwer beschädigt.<br />
Wenn sämtliche Nachbarn Autos der Oberklasse fahren, vor<br />
meiner Wohnung aber eine Rostlaube parkt – geniere ich mich<br />
am Ende nicht doch? Der 50-Jährige, der seit Monatsbeginn
Abend · Dienstag, 2. <strong>März</strong> 26<br />
das Haus nur noch verlässt, um in den Supermarkt zu gehen –<br />
wie steht es um sein Sozialprestige, um sein Selbstwertgefühl,<br />
um seine „Ehre“? Wenn ein Kollege lautstark und unübersehbar<br />
seine Erfolge feiert – schmälert das nicht mein Ansehen?<br />
Im Namen Gottes hat Jesus jedermann, und jeder Frau, Ehre<br />
zugesprochen, ohne Rücksicht auf sozialen Status, persönliche<br />
Leistung, Reinheit, Gesundheitszustand, Kontostand. Jesus hat<br />
nicht nach Ehre gestrebt, sondern war bereit, sich um Gottes<br />
Gerechtigkeit willen zu erniedrigen. Ehre war für ihn kein<br />
knappes Gut. Ehre muss Jesus zufolge nicht mit Zähnen und<br />
Klauen verteidigt, Schande nicht gewaltsam abgewendet werden.<br />
Der Gott, der Jesus auferweckt hat, gibt auch uns die Ehre.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das<br />
Leben reagieren.<br />
Heute ist der 90. Geburtstag von Michail Gorbatschow.<br />
• Wodurch habe ich gelernt, die vielschichtige Wirklichkeit des<br />
Lebens zu achten?<br />
• Wo erfahre ich Erstarrung?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder:<br />
V: Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich.<br />
A: Denn wir haben vor dir gesündigt.<br />
V: Erweise, Herr, uns deine Huld.<br />
A: Und schenke uns dein Heil.
27<br />
Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Abend<br />
Hymnus<br />
Vater unser im Himmelreich,<br />
der du uns alle heißest gleich<br />
Brüder sein und dich rufen an<br />
und willst das Beten von uns han:<br />
gib, dass nicht bet allein der Mund,<br />
hilf, dass es geh von Herzensgrund.<br />
Geheiligt werd der Name dein,<br />
dein Wort bei uns hilf halten rein,<br />
dass auch wir leben heiliglich,<br />
nach deinem Namen würdiglich.<br />
Behüt uns, Herr, vor falscher Lehr,<br />
das arm verführet Volk bekehr.<br />
Es komm dein Reich in dieser Zeit<br />
und dort hernach in Ewigkeit.<br />
Der Heilig Geist uns wohne bei<br />
mit seinen Gaben mancherlei;<br />
des Satans Zorn und groß Gewalt<br />
zerbrich, vor ihm dein Kirch erhalt.<br />
Dein Will gescheh, Herr Gott, zugleich<br />
auf Erden wie im Himmelreich.<br />
Gib uns Geduld in Leidenszeit,<br />
gehorsam sein in Lieb und Leid;<br />
wehr und steu’r allem Fleisch und Blut,<br />
das wider deinen Willen tut.<br />
Martin Luther 1539<br />
EG 344, Strophen 1–4<br />
Psalm 49 Verse 14–21<br />
So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, *<br />
und so ist das Ende derer, die sich in großen Worten gefallen.<br />
Der Tod führt sie auf seine Weide wie Schafe, *<br />
sie stürzen hinab zur Unterwelt.
Abend · Dienstag, 2. <strong>März</strong> 28<br />
Geradewegs sinken sie hinab in das Grab;<br />
ihre Gestalt zerfällt, *<br />
die Unterwelt wird ihre Wohnstatt.<br />
Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, *<br />
ja, er nimmt mich auf.<br />
Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird *<br />
und die Pracht seines Hauses sich mehrt;<br />
denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, *<br />
seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.<br />
Preist er sich im Leben auch glücklich und sagt zu sich: *<br />
„Man lobt dich, weil du dir’s wohl sein lässt“,<br />
so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, *<br />
die das Licht nie mehr erblicken.<br />
Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, *<br />
er gleicht dem Vieh, das verstummt.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, du Ursprung und Mitte unseres Lebens, nur wenn wir<br />
umkehren und dir statt uns selbst vertrauen, werden wir Menschen<br />
zueinanderfinden. Belebe uns neu und öffne unsere Herzen<br />
und Hände für unsere Schwestern und Brüder.<br />
Lesung <br />
Dtn 7, 6b.8–9<br />
Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter<br />
allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das<br />
ihm persönlich gehört. Weil der Herr euch liebt und weil er auf<br />
den Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb<br />
hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus<br />
dem Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs<br />
von Ägypten. Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott,<br />
ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen<br />
achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die<br />
ihn lieben und auf seine Gebote achten.
29<br />
Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Abend<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Niemand auf Erden sollt ihr Vater nennen. Nur einer ist euer<br />
Vater: der im Himmel. Ihr alle aber seid Brüder.<br />
Fürbitten<br />
„Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer<br />
ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.“ Nehmen wir die<br />
Worte Jesu in uns auf und bitten ihn um seinen Beistand:<br />
V: Kyrie, eleison. A: Christe, eleison.<br />
– Wir bitten um den Geist der Hoffnung für alle, die eine geschwisterliche<br />
Kirche bilden und leben wollen.<br />
– Wir bitten um den Geist der Weisheit für alle, die die Frohe<br />
Botschaft in die Welt bringen.<br />
– Wir bitten um den Geist der Stärkung für alle, die die Frohe<br />
Botschaft suchen und vertrauen wollen.<br />
– Wir bitten um den Geist des Trostes für alle, die in Sorgen<br />
gefangen sind.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, behüte deine Kirche und verlass sie nicht. Wir<br />
sind dem Tod verfallen und gehen ohne dich zugrunde. Hilf<br />
uns, alles zu meiden, was uns schadet, und zu suchen, was uns<br />
zum Heil dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Mittwoch, 3. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: sel. Friedrich von Mariengaarde (Klostergründer, † 1175) ·<br />
sel. Liberat Weiß (Märtyrer, † 1716) · Tobias Wasnack (Franziskaner,<br />
† 1761)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Loben werden den Herrn, die ihn suchen.<br />
Die ihn suchen, werden ihn finden,<br />
und die ihn finden, werden ihn preisen.<br />
Ich will dich suchen, Herr,<br />
dich anrufend,<br />
und will dich anrufen<br />
an dich glaubend;<br />
denn du bist uns verkündet.<br />
Es ruft dich an, Herr, mein Glaube,<br />
den du mir gegeben,<br />
den du mir eingehaucht hast<br />
durch das Mensch-Sein deines Sohnes,<br />
durch den Dienst deines Verkünders.<br />
Augustinus, Bekenntnisse 1, 1, 1
31<br />
Mittwoch, 3. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Psalm 39 Verse 2–6<br />
Ich sagte: „Ich will auf meine Wege achten, *<br />
damit ich nicht sündige mit meiner Zunge.<br />
Ich lege meinem Mund einen Zaum an, *<br />
solange der Frevler vor mir steht.“<br />
So blieb ich stumm und still; /<br />
ich schwieg, vom Glück verlassen, *<br />
doch mein Schmerz war aufgerührt.<br />
Heiß wurde mir das Herz in der Brust, /<br />
bei meinem Grübeln entbrannte ein Feuer; *<br />
da musste ich reden:<br />
„Herr, tu mir mein Ende kund und die Zahl meiner Tage! *<br />
Lass mich erkennen, wie sehr ich vergänglich bin!<br />
Du machtest meine Tage nur eine Spanne lang, /<br />
meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts. *<br />
Ein Hauch nur ist jeder Mensch.“<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, unser Leben, unsere Endlichkeit macht uns Angst. Komm<br />
uns entgegen und schenke uns Zeichen deiner Liebe, damit wir<br />
spüren, dass du uns trägst.<br />
Lesung <br />
Jes 65, 1b–3a<br />
Ich sagte: Hier bin ich, hier bin ich! Den ganzen Tag streckte<br />
ich meine Hände aus nach einem abtrünnigen Volk, das einen<br />
Weg ging, der nicht gut war, nach seinen eigenen Plänen, nach<br />
einem Volk, das in seinem Trotz mich ständig ärgert.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu<br />
lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als<br />
Lösegeld für viele.
Eucharistie · Mittwoch, 3. <strong>März</strong> 32<br />
Bitten<br />
Guter Schöpfer, du suchst uns Menschen und willst uns nahe<br />
sein. Wir bitten dich:<br />
A: Öffne uns Augen und Herzen.<br />
– Dass wir bereit sind, in jedem Menschen dein Ebenbild zu<br />
sehen.<br />
– Dass wir aufrichtig auf Andersdenkende zugehen.<br />
– Dass wir respektvoll umgehen mit dem, was anderen lieb und<br />
heilig ist.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, erhalte deiner Kirche die Bereitschaft, das<br />
Gute zu tun. Ermutige uns in diesem Leben durch deinen<br />
Schutz und führe uns zu den ewigen Gütern. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr, verlass mich nicht, bleib mir nicht fern, mein Gott!<br />
Eile mir zu Hilfe, Herr, du mein Heil!<br />
Ps 38, 22–23<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 18, 18–20<br />
Meine Feinde sagten: Kommt, lasst uns gegen Jeremia Pläne<br />
schmieden! Denn nie wird dem Priester die Weisung
33<br />
Mittwoch, 3. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
ausgehen, dem Weisen der Rat und dem Propheten das Wort.<br />
Kommt, wir wollen ihn mit seinen eigenen Worten schlagen<br />
und achtgeben auf alles, was er sagt.<br />
Gib du, Herr, acht auf mich, und höre das Gerede meiner<br />
Widersacher! Darf man denn Gutes mit Bösem vergelten? Denn<br />
sie haben mir eine Grube gegraben. Denk daran, wie ich vor dir<br />
stand, um zu ihren Gunsten zu sprechen und deinen Zorn von<br />
ihnen abzuwenden.<br />
Antwortpsalm Ps 31, 5–6.12.14–16<br />
Kehrvers:<br />
In deiner Güte hilf mir, o Herr!<br />
Du wirst mich befreien aus dem Netz,<br />
das sie mir heimlich legten; *<br />
denn du bist meine Zuflucht.<br />
In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; *<br />
du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott. – Kehrvers<br />
Zum Spott geworden bin ich all meinen Feinden, /<br />
ein Hohn den Nachbarn, ein Schrecken den Freunden; *<br />
wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir.<br />
Ich höre das Zischeln der Menge – Grauen ringsum. /<br />
Sie tun sich gegen mich zusammen; *<br />
sie sinnen darauf, mir das Leben zu rauben. – Kehrvers<br />
Ich aber, Herr, ich vertraue dir, *<br />
ich sage: „Du bist mein Gott.“<br />
In deiner Hand liegt mein Geschick; *<br />
entreiß mich der Hand<br />
meiner Feinde und Verfolger! – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 17b, ferner GL 431 (IV. Ton)<br />
oder GL 1975 716, 1 · KG 610 (III. Ton)
Eucharistie · Mittwoch, 3. <strong>März</strong> 34<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 8, 12<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
So spricht der Herr: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt,<br />
hat das Licht des Lebens.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 20, 17–28<br />
In jener Zeit, als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er unterwegs<br />
die zwölf Jünger beiseite und sagte zu ihnen: Wir gehen<br />
jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn<br />
den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden<br />
ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben, damit<br />
er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; aber am dritten<br />
Tag wird er auferstehen.<br />
Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus<br />
und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.<br />
Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass<br />
meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben<br />
dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr<br />
bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie<br />
sagten zu ihm: Wir können es.<br />
Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken;<br />
doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe<br />
nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater<br />
diese Plätze bestimmt hat. Als die zehn anderen Jünger das<br />
hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.<br />
Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher<br />
ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht<br />
über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein,<br />
sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,<br />
und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.<br />
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich<br />
dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben<br />
als Lösegeld für viele.
35<br />
Mittwoch, 3. <strong>März</strong> · Abend<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Die Nachfrage nach himmlischen Spitzenplätzen kann Jesus<br />
nicht befriedigen. Seine Gegenfrage weist in die andere Richtung<br />
– nach unten. Sie deutet auf sein Leiden voraus und auf<br />
seinen Tod. Wir alle wollen groß und wichtig sein, und bei<br />
diesem Wunsch holt uns Jesus ab, doch unser Wollen – „wer<br />
bei euch groß sein will“ – wird durch den Nachsatz komplett<br />
auf den Kopf gestellt: „der soll euer Diener sein“. Das<br />
paradoxe Sprechen und Handeln Jesu bringt unseren harten<br />
Größenwunsch zum Schmelzen. Jesu Wirken nennt Matthäus<br />
zusammenfassend „diakonein“, dienen. Wenn wir daran<br />
Maß nehmen, dann haben in der Gemeinde alle Herrschaftsstrukturen,<br />
alle starren Vorstellungen von oben und unten, bedeutend<br />
und unbedeutend, groß und klein, ausgedient. Der<br />
Dienstcharakter der Gemeinschaft Jesu Christi lässt sich nicht<br />
vereinbaren mit einem Konzept sich selbst immunisierender<br />
„Heiliger Herrschaft“. Es lässt sich aber auch nicht übersehen,<br />
dass sich gerade die Rede vom Dienst dazu eignet, Machtmissbrauch<br />
und – unheilige – Herrschaft zu verschleiern.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Den Zorn nicht zur Tat werden lassen. Der Rachsucht nicht<br />
einen Augenblick nachgeben.<br />
Benedikt von Nursia (Ordensgründer der Benediktiner, um 480–457)<br />
• Wem gegenüber bin ich eher nachtragend – und warum?<br />
• Was hilft mir dabei, diesen negativen Impuls zu beherrschen<br />
und vielleicht sogar umzuwandeln?
Abend · Mittwoch, 3. <strong>März</strong> 36<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Der am Kreuz ist meine Liebe,<br />
meine Lieb ist Jesus Christ!<br />
Weicht von mir, der Sünde Triebe,<br />
alles, was nicht ewig ist!<br />
Was ihr gebt, ist nicht von Gott,<br />
und womit ihr lohnt, ist Tod.<br />
Der am Kreuz ist meine Liebe,<br />
dem ich treu zu sein mich übe!<br />
Der am Kreuz ist meine Liebe.<br />
Wovor soll ich fürchten mich!<br />
Gottes Sohn, die höchste Liebe,<br />
Jesus opfert sich für mich.<br />
Schaue, wie er blutend ringt<br />
mit der Sünd und sie bezwingt!<br />
Der am Kreuz ist meine Liebe,<br />
dem ich treu zu sein mich übe!<br />
Nach: Friedrich Gottlieb Klopstock 1758<br />
GL 773 · GL 1975 819 (Anhang Trier)<br />
Psalm 55 Verse 10–15<br />
Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! *<br />
Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.<br />
Auf ihren Mauern umschleicht man sie<br />
bei Tag und bei Nacht; *<br />
sie ist voll Unheil und Mühsal.<br />
In ihr herrscht Verderben; *<br />
Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten.<br />
Denn nicht mein Feind beschimpft mich, *<br />
das würde ich ertragen;
37<br />
Mittwoch, 3. <strong>März</strong> · Abend<br />
nicht ein Mann, der mich hasst, tritt frech gegen mich auf, *<br />
vor ihm könnte ich mich verbergen.<br />
Nein, du bist es, ein Mensch aus meiner Umgebung, *<br />
mein Freund, mein Vertrauter,<br />
mit dem ich, in Freundschaft verbunden, *<br />
zum Haus Gottes gepilgert bin inmitten der Menge.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott des Friedens, was tun selbst die, die sich zu dir bekennen,<br />
einander an! Erweise uns deine Gnade, dass wir Unrecht und<br />
Misstrauen überwinden, dass Vertrauen wachsen kann unter<br />
deinen Getreuen.<br />
Lesung Jes 53, 11b–12<br />
Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt<br />
ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil<br />
unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute,<br />
weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher<br />
rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat<br />
für die Schuldigen ein.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Der Menschensohn wird den Heiden übergeben. Sie werden<br />
ihn verspotten, geißeln und kreuzigen. Am dritten Tage aber<br />
wird er auferstehen.<br />
Fürbitten (Gebetsanliegen des Papstes)<br />
– Beten wir darum, das Bußsakrament in neuer Tiefe erfahren<br />
zu dürfen, um so die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes besser<br />
zu verkosten.<br />
Näheres zu diesem Gebetsanliegen erfahren Sie auf www.magnificat.de/aktuelles.
Abend · Mittwoch, 3. <strong>März</strong> 38<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, erhalte deiner Kirche die Bereitschaft, das<br />
Gute zu tun. Ermutige uns in diesem Leben durch deinen<br />
Schutz und führe uns zu den ewigen Gütern. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Donnerstag, 4. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Heiliger Kasimir<br />
Kasimir (1458–1484) ist der Schutzpatron Polens und Litauens.<br />
Er war ein Sohn des polnischen Königs Kasimir IV. Dreizehnjährig<br />
wurde er von den ungarischen Adeligen zum König gewählt,<br />
konnte sich aber nicht gegen seinen Gegenkandidaten Matthias<br />
Corvinus durchsetzen. Von 1479–1483 führte er in Vertretung<br />
seines in Litauen weilenden Vaters in Polen dessen Regierungsgeschäfte.<br />
Schon bald achtete das Volk ihn wegen seiner Sittenstrenge<br />
und Gerechtigkeit. Kasimir war ein großer Marienverehrer. Da<br />
er Keuschheit gelobt hatte, lehnte er eine Heirat mit der Tochter<br />
Kaiser Friedrichs III. ab. Er starb auf einer Reise nach Litauen an<br />
der Schwindsucht.<br />
Namenstag: sel. Rupert von Deutz (Abt, † 1129) · sel. Humbert (Graf<br />
von Savoyen, † 1189)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Elsa Brändström (schwedische Philanthropin,<br />
1888–1948)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Gott ist mein Trost, mein Zuversicht,<br />
mein Hoffnung und mein Leben;<br />
was mein Gott will, das mir geschicht,<br />
will ich nicht widerstreben.<br />
Sein Wort ist wahr, denn all mein Haar<br />
er selber hat gezählet.
Morgen · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 40<br />
Er hüt’ und wacht, stets für uns tracht’,<br />
auf dass uns gar nichts fehlet.<br />
Albrecht von Preußen (1547) um 1554 – EG 364, Strophe 2<br />
Psalm 80 Verse 2–20<br />
Du Hirte Israels, höre, *<br />
der du Josef weidest wie eine Herde!<br />
Der du auf den Kerubim thronst, erscheine *<br />
vor Efraim, Benjamin und Manasse!<br />
Biete deine gewaltige Macht auf *<br />
und komm uns zu Hilfe!<br />
Gott, richte uns wieder auf! *<br />
Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />
Herr, Gott der Heerscharen, wie lange noch zürnst du, *<br />
während dein Volk zu dir betet?<br />
Du hast sie gespeist mit Tränenbrot, *<br />
sie überreich getränkt mit Tränen.<br />
Du machst uns zum Spielball der Nachbarn, *<br />
und unsere Feinde verspotten uns.<br />
Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! *<br />
Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />
Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus, *<br />
du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt.<br />
Du schufst ihm weiten Raum; *<br />
er hat Wurzeln geschlagen und das ganze Land erfüllt.<br />
Sein Schatten bedeckte die Berge, *<br />
seine Zweige die Zedern Gottes.<br />
Seine Ranken trieb er hin bis zum Meer *<br />
und seine Schösslinge bis zum Eufrat.<br />
Warum rissest du seine Mauern ein? *<br />
Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus.
41<br />
Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um, *<br />
die Tiere des Feldes fressen ihn ab.<br />
Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! *<br />
Blick vom Himmel herab und sieh auf uns!<br />
Sorge für diesen Weinstock *<br />
und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.<br />
Die ihn im Feuer verbrannten wie Kehricht, *<br />
sie sollen vergehen vor deinem drohenden Angesicht.<br />
Deine Hand schütze den Mann zu deiner Rechten, *<br />
den Menschensohn, den du für dich groß und stark gemacht.<br />
Erhalt uns am Leben! *<br />
Dann wollen wir deinen Namen anrufen<br />
und nicht von dir weichen.<br />
Herr, Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! *<br />
Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wie oft sind wir dir fern, wie wenig fragen wir nach deinem<br />
Willen! Du unser Herr, richte uns wieder auf, damit wir tun,<br />
was dir gefällt.<br />
Lesung Jes 1, 16–18<br />
Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben!<br />
Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt,<br />
Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten!<br />
Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen! Kommt<br />
her, wir wollen sehen, wer von uns recht hat, spricht der Herr.<br />
Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß<br />
werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß<br />
werden wie Wolle.
Morgen · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 42<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Mein Sohn, denke daran, dass du im Leben schon alles Gute<br />
bekommen hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür<br />
getröstet.<br />
Bitten<br />
Gott, es fällt uns nicht leicht, uns gerade denen zuzuwenden,<br />
die uns am meisten brauchen. Wir bitten dich:<br />
A: Weite unsere Herzen.<br />
– Dass wir ein freundliches Wort und einen mitfühlenden Blick<br />
haben für die, denen sich sonst niemand zuwendet.<br />
– Dass wir in den Bitten der Armen auch die Sehnsucht danach<br />
vernehmen, angenommen zu sein.<br />
– Dass wir niemand etwas verweigern, was sie oder er zum<br />
Leben benötigt.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Heiliger Gott, du liebst die Unschuld und schenkst sie dem Sünder<br />
zurück, der reumütig zu dir heimkehrt. Wende unser Herz<br />
zu dir und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist, damit wir<br />
im Glauben standhaft bleiben und stets bereit sind, das Gute zu<br />
tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
43<br />
Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz.<br />
Prüfe mich und erkenne mein Denken.<br />
Sieh her, ob ich auf einem Weg bin, der dich kränkt,<br />
und leite mich auf dem Weg, der zum ewigen Leben führt.<br />
Vgl. Ps 139, 23–24<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 17, 5–10<br />
So spricht der Herr: Verflucht der Mann, der auf Menschen<br />
vertraut, auf schwaches Fleisch sich stützt und dessen Herz<br />
sich abwendet vom Herrn. Er ist wie ein kahler Strauch in der<br />
Steppe, der nie einen Regen kommen sieht; er bleibt auf dürrem<br />
Wüstenboden, im salzigen Land, wo niemand wohnt.<br />
Gesegnet der Mann, der auf den Herrn sich verlässt und dessen<br />
Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser<br />
gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat<br />
nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben<br />
grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig<br />
bringt er seine Früchte. Arglistig ohnegleichen ist das Herz<br />
und unverbesserlich. Wer kann es ergründen? Ich, der Herr,<br />
erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu vergelten,<br />
wie es sein Verhalten verdient, entsprechend der Frucht<br />
seiner Taten.<br />
Antwortpsalm Ps 1, 1–4.6<br />
Kehrvers:<br />
Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt.<br />
Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, /<br />
nicht auf dem Weg der Sünder geht, *<br />
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
Eucharistie · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 44<br />
sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, *<br />
über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.<br />
Kehrvers:<br />
Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt.<br />
Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, /<br />
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />
und dessen Blätter nicht welken.<br />
Alles, was er tut, *<br />
wird ihm gut gelingen. – Kehrvers<br />
Nicht so die Frevler: *<br />
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />
Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, *<br />
der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Jer 17, 7, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton) oder GL 1975 708, 1<br />
oder KG 606 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />
bringen in Geduld.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 16, 19–31<br />
In jener Zeit sprach Jesus: Es war einmal ein reicher Mann,<br />
der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag<br />
herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag<br />
ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre<br />
war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom<br />
Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde<br />
und leckten an seinen Geschwüren.<br />
Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams<br />
Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben.<br />
In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte
45<br />
Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem<br />
Schoß.<br />
Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick<br />
Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins<br />
Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große<br />
Qual in diesem Feuer.<br />
Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon<br />
zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus<br />
aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst<br />
leiden. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher<br />
Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder<br />
von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte.<br />
Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in<br />
das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er<br />
soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual<br />
kommen.<br />
Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf<br />
die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur<br />
wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren.<br />
Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten<br />
nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen,<br />
wenn einer von den Toten aufersteht.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Arm und Reich, eine unendliche Geschichte. Eine schlimme<br />
Geschichte. Jesus erzählt vom Ende der Geschichte. Sie geht<br />
schlecht aus, schlecht für den Reichen, der am Ende in der<br />
Unterwelt endlos zu leiden hat, und für seine Brüder, die noch<br />
am Leben sind und immer so weitermachen wie bisher. Unwissend<br />
kann man sie ja nicht nennen, sie hatten Ethikunterricht<br />
genug – und die besten Lehrer: Mose und die Propheten –,<br />
aber eigentümlich blind sind sie, recht eigentlich verblendet.<br />
Sie merken nichts, rein gar nichts. Sie bemerken nicht einmal,<br />
wer vor ihrer Türe stirbt. Arm und Reich, eine schlimme
Abend · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 46<br />
Geschichte. Gott will nicht das böse Ende des beratungsresistenten<br />
Reichen, sondern dass die böse Geschichte endlich ein<br />
Ende hat.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Ein friedvoller Mensch wendet alles zum Guten.<br />
Thomas von Kempen (niederländischer Augustinermönch, 1379/80–1471)<br />
• Wer war oder ist mir ein Vorbild in gelassener Friedfertigkeit?<br />
• Was konnte ich schon zum Guten wenden durch Gelassenheit?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Nun ist sie da, die rechte Zeit,<br />
die Gottes Huld uns wieder schenkt,<br />
nun ist er da, der Tag des Heils,<br />
erfüllt von Christi hellem Licht.<br />
Jetzt soll sich unser ganzes Herz<br />
durch Fasten und Gebet erneu’n,<br />
und durch Entsagung werde stark,<br />
was müde ist und schwach und krank.<br />
Lass uns, o Herr, mit Geist und Leib<br />
das Werk der Buße freudig tun,
47<br />
Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Abend<br />
dass wir den Übergang bestehn<br />
zum Pascha, das kein Ende kennt.<br />
Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />
lobsinge alles, was da lebt.<br />
Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />
dich preisen durch ein neues Lied.<br />
Nach: Nunc tempus acceptabile; spätestens 10. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 638 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />
Psalm 56 Verse 2–7.9–14<br />
Sei mir gnädig, Gott, denn Menschen stellen mir nach; *<br />
meine Feinde bedrängen mich Tag für Tag.<br />
Täglich stellen meine Gegner mir nach; *<br />
ja, es sind viele, die mich voll Hochmut bekämpfen.<br />
An dem Tag, da ich mich fürchten muss, *<br />
setze ich auf dich mein Vertrauen.<br />
Ich preise Gottes Wort. /<br />
Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. *<br />
Was können Menschen mir antun?<br />
Sie verdrehen meine Worte den ganzen Tag; *<br />
auf mein Verderben geht ihr ganzes Sinnen.<br />
Sie lauern und spähen und beobachten genau<br />
meine Schritte; *<br />
denn sie trachten mir nach dem Leben.<br />
Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir. /<br />
Sammle meine Tränen in einem Krug, *<br />
zeichne sie auf in deinem Buch!<br />
Dann weichen die Feinde zurück an dem Tag, da ich rufe. *<br />
Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.<br />
Ich preise Gottes Wort, *<br />
ich preise das Wort des Herrn.<br />
Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. *<br />
Was können Menschen mir antun?
Abend · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 48<br />
Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott; *<br />
ich will dir Dankopfer weihen.<br />
Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen, *<br />
meine Füße bewahrt vor dem Fall.<br />
So gehe ich vor Gott meinen Weg *<br />
im Licht der Lebenden.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott, auf dich vertrauen wir. In deinem Licht lass uns unsere<br />
Wege gehen.<br />
Lesung Jes 2, 11<br />
Die stolzen Augen der Menschen werden sich senken, die<br />
hochmütigen Männer müssen sich ducken; der Herr allein<br />
ist erhaben an jenem Tag.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Der reiche Mann verweigerte dem armen Lazarus den Bissen<br />
Brot: Nun bettelt er um einen Tropfen Wasser.<br />
Fürbitten<br />
Gütiger Vater, sieh, was wir Menschen aus deiner Schöpfung<br />
gemacht haben. Erschüttert rufen wir zu dir:<br />
A: Hab Erbarmen mit deinen Kindern.<br />
Der Graben zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander;<br />
– hilf uns, der Ausbeutung ein Ende zu machen und einander<br />
mitmenschlich zu behandeln.<br />
Frauen werden wie Ware gehandelt und Kinder missbraucht;<br />
– rede den Verantwortlichen ins Gewissen und rüttle uns auf,<br />
gegen Menschenhandel vorzugehen.
49<br />
Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Abend<br />
Noch immer verschmutzen wir Luft und Wasser und holzen<br />
Regenwälder ab;<br />
– hilf uns umkehren zu nachhaltigem, respektvollem Umgang<br />
mit der Natur, bevor es zu spät ist.<br />
Zahllose Zivilisten, Alte, Kranke, Frauen und Kinder werden in<br />
den Kriegen unserer Tage getötet;<br />
– befreie uns von dem Wahn, durch Gewalt Entscheidendes<br />
verbessern zu können, und erbarme dich der Opfer.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Heiliger Gott, du liebst die Unschuld und schenkst sie dem Sünder<br />
zurück, der reumütig zu dir heimkehrt. Wende unser Herz<br />
zu dir und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist, damit wir<br />
im Glauben standhaft bleiben und stets bereit sind, das Gute zu<br />
tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Freitag, 5. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Oliva (Märtyrerin, 2. Jh.) · hl. Dietmar von Minden<br />
(Bischof, † 1206)<br />
Heute ist Weltgebetstag, gestaltet von Christinnen aus Vanuatu unter<br />
dem Leitwort „Worauf bauen wir?“ (vgl. Mt 7, 24–27); siehe S. 322–324.<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Du Sonne der Gerechtigkeit,<br />
Christus, vertreib in uns die Nacht,<br />
dass mit dem Licht des neuen Tags<br />
auch unser Herz sich neu erhellt.<br />
Du schenkst uns diese Gnadenzeit,<br />
gib auch ein reuevolles Herz<br />
und führe auf den Weg zurück,<br />
die deine Langmut irren sah.<br />
Es kommt der Tag, dein Tag erscheint,<br />
da alles neu in Blüte steht;<br />
der Tag, der unsre Freude ist,<br />
der Tag, der uns mit dir versöhnt.<br />
Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />
lobsinge alles, was da lebt.<br />
Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />
dich preisen durch ein neues Lied.<br />
Nach: Iam, Christe, sol iustitiae; 6. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 269 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72
51<br />
Freitag, 5. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Canticum <br />
Hab 3, 2–4.13a.15–19<br />
Antiphon:<br />
Auch wenn du zürnst, Herr, denk an dein Erbarmen.<br />
Herr, ich höre die Kunde, *<br />
ich sehe, Herr, was du früher getan hast.<br />
Lass es in diesen Jahren wieder geschehen, *<br />
offenbare es in diesen Jahren!<br />
Auch wenn du zürnst, *<br />
denk an dein Erbarmen!<br />
Gott kommt von Teman her, *<br />
der Heilige kommt vom Gebirge Paran.<br />
Seine Hoheit überstrahlt den Himmel, *<br />
sein Ruhm erfüllt die Erde.<br />
Er leuchtet wie das Licht der Sonne, /<br />
ein Kranz von Strahlen umgibt ihn, *<br />
in ihnen verbirgt sich seine Macht.<br />
Du ziehst aus, um dein Volk zu retten, *<br />
um deinem Gesalbten zu helfen.<br />
Du bahnst mit deinen Rossen den Weg durch das Meer, *<br />
durch das gewaltig schäumende Wasser.<br />
Ich zitterte am ganzen Leib, als ich es hörte, *<br />
ich vernahm den Lärm, und ich schrie.<br />
Fäulnis befällt meine Glieder, *<br />
und es wanken meine Schritte.<br />
Doch in Ruhe erwarte ich den Tag der Not, *<br />
der dem Volk bevorsteht, das über uns herfällt.<br />
Zwar blüht der Feigenbaum nicht, *<br />
an den Reben ist nichts zu ernten,<br />
der Ölbaum bringt keinen Ertrag, *<br />
die Kornfelder tragen keine Frucht;
Morgen · Freitag, 5. <strong>März</strong> 52<br />
im Pferch sind keine Schafe, *<br />
im Stall steht kein Rind mehr.<br />
Dennoch will ich jubeln über den Herrn *<br />
und mich freuen über Gott, meinen Retter.<br />
Gott, der Herr, ist meine Kraft. /<br />
Er macht meine Füße schnell wie die Füße der Hirsche *<br />
und lässt mich schreiten auf den Höhen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Auch wenn du zürnst, Herr, denk an dein Erbarmen.<br />
Lesung Jes 53, 11b–12<br />
Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt<br />
ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil<br />
unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute,<br />
weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher<br />
rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat<br />
für die Schuldigen ein.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Den Bösen wird er ein böses Ende bereiten und den Weinberg<br />
anderen verpachten, die ihm Früchte liefern zur rechten Zeit.<br />
Bitten<br />
Gott, ohne Zahl sind deine Wohltaten, und doch sind wir oft in<br />
unserer Hartherzigkeit gefangen. Wir bitten dich:<br />
A: Hilf uns Grenzen überwinden.<br />
– Überwinde unsere Vorbehalte und lass uns heute auf jeden<br />
Menschen unbefangen zugehen.<br />
– Lass uns nicht Böses mit Bösem vergelten, sondern Vergebung<br />
und Frieden schenken.
53<br />
Freitag, 5. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
– Hilf, dass wir den Segen, den wir von dir empfangen, für<br />
unsere Umgebung fruchtbar werden lassen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, reinige uns in diesen Tagen, in denen wir<br />
für unsere Sünden Buße tun, damit wir mit lauterem Herzen<br />
das Osterfest erwarten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr, ich suche Zuflucht bei dir.<br />
Lass mich doch niemals scheitern.<br />
Du wirst mich befreien aus dem Netz,<br />
das sie mir heimlich legten; denn du bist meine Zuflucht.<br />
Ps 31, 2.5<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Genesis Gen 37, 3–4.12–13a.17b–28<br />
Israel liebte Josef unter allen seinen Söhnen am meisten, weil<br />
er ihm noch in hohem Alter geboren worden war. Er ließ<br />
ihm einen Ärmelrock machen. Als seine Brüder sahen, dass ihr<br />
Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und<br />
konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden.<br />
Als seine Brüder fortgezogen waren, um das Vieh ihres Vaters<br />
bei Sichem zu weiden, sagte Israel zu Josef: Deine Brüder weiden<br />
bei Sichem das Vieh. Geh, ich will dich zu ihnen schicken.<br />
Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.
Eucharistie · Freitag, 5. <strong>März</strong> 54<br />
Sie sahen ihn von weitem. Bevor er jedoch nahe an sie herangekommen<br />
war, fassten sie den Plan, ihn umzubringen. Sie sagten<br />
zueinander: Dort kommt ja dieser Träumer. Jetzt aber auf,<br />
erschlagen wir ihn, und werfen wir ihn in eine der Zisternen.<br />
Sagen wir, ein wildes Tier habe ihn gefressen. Dann werden wir<br />
ja sehen, was aus seinen Träumen wird.<br />
Ruben hörte das und wollte ihn aus ihrer Hand retten. Er sagte:<br />
Begehen wir doch keinen Mord. Und Ruben sagte zu ihnen:<br />
Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne da in der Steppe,<br />
aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn nämlich aus ihrer<br />
Hand retten und zu seinem Vater zurückbringen.<br />
Als Josef bei seinen Brüdern angekommen war, zogen sie ihm<br />
sein Gewand aus, den Ärmelrock, den er anhatte, packten ihn<br />
und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war<br />
kein Wasser darin.<br />
Als sie dann beim Essen saßen und aufblickten, sahen sie,<br />
dass gerade eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead kam.<br />
Ihre Kamele waren mit Tragakant, Mastix und Ladanum beladen.<br />
Sie waren unterwegs nach Ägypten. Da schlug Juda seinen<br />
Brüdern vor: Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder<br />
erschlagen und sein Blut zudecken? Kommt, verkaufen wir ihn<br />
den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht Hand an ihn legen, denn<br />
er ist doch unser Bruder und unser Verwandter. Seine Brüder<br />
waren einverstanden.<br />
Midianitische Kaufleute kamen vorbei. Da zogen sie Josef aus<br />
der Zisterne heraus und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke<br />
an die Ismaeliter. Diese brachten Josef nach Ägypten.<br />
Antwortpsalm Ps 105, 16–21<br />
Kehrvers: Gedenkt der Wunder, die der Herr getan!<br />
Er rief den Hunger ins Land, *<br />
entzog ihnen allen Vorrat an Brot.<br />
Doch hatte er ihnen einen Mann vorausgesandt: *<br />
Josef wurde als Sklave verkauft. – Kehrvers
55<br />
Freitag, 5. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Man spannte seine Füße in Fesseln *<br />
und zwängte seinen Hals ins Eisen<br />
bis zu der Zeit, als sein Wort sich erfüllte *<br />
und der Spruch des Herrn ihm recht gab. – Kehrvers<br />
Da sandte der König einen Boten und ließ ihn frei, *<br />
der Herrscher der Völker ließ ihn heraus.<br />
Er bestellte ihn zum Herrn über sein Haus, *<br />
zum Gebieter über seinen ganzen Besitz. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 5a, ferner GL 69, 1 (IX. Ton) oder GL 1975 148, 2 (IV. Ton)<br />
oder KG 632 (II. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />
hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus<br />
Mt 21, 33–43.45–46<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und Ältesten<br />
des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer,<br />
der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen<br />
Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete<br />
er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.<br />
Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den<br />
Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen.<br />
Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten<br />
sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie.<br />
Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit<br />
ihnen machten sie es genauso.<br />
Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor<br />
meinem Sohn werden sie Achtung haben.<br />
Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist<br />
der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz er-
Eucharistie · Freitag, 5. <strong>März</strong> 56<br />
ben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus<br />
und brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs<br />
kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun?<br />
Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses<br />
Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten,<br />
die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.<br />
Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen:<br />
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein<br />
geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen<br />
geschah dieses Wunder?<br />
Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen<br />
und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten<br />
Früchte bringt.<br />
Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse<br />
hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach. Sie hätten ihn<br />
gern verhaften lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten,<br />
weil alle ihn für einen Propheten hielten.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Die Erde gehört Gott – ist das nun eine gute oder eine schlechte<br />
Nachricht? Wenn wir uns für die Besitzer des blauen Planeten<br />
halten, klingt die Neuigkeit unerfreulich. Letztlich wird<br />
die Botschaft aber für alle befreiend sein. Wenn die Erde Gott<br />
gehört, dann können wir uns unsere Habgier sparen. Und unsere<br />
furchtbare, unsere ewige Besorgnis. Gemeinsam genießen<br />
statt gegen die anderen agieren. Das Ende der Angst? Meine<br />
Parzelle müsste ich dann nicht mehr mit Zähnen und Klauen<br />
gegen dich verteidigen. Wer sollte sie mir streitig machen, auch<br />
wenn ich sie nicht aufwendig sichere; die Erde gehört ja Gott.<br />
Bruder, Schwester, nimm Platz! Wenn die Erde Gott gehört,<br />
wozu dann noch das Hauen und Stechen? Das Belauern und<br />
Berauben? Das Verraten und Vertreiben. Schlechte Gewohnheiten<br />
des Menschengeschlechts. So schwer es ist, sie abzulegen<br />
– erst die Erde, die Gott gehört, wird menschlich sein.
57<br />
Freitag, 5. <strong>März</strong> · Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Mir imponieren nur die Ratschläge, die der Ratgebende selbst<br />
beherzigt.<br />
Heute ist der 150. Geburtstag von Rosa Luxemburg.<br />
• Wem gebe ich gerne Ratschläge?<br />
• Auf wessen Ratschläge kann ich gut hören?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Du starker Gott, der diese Welt<br />
im Innersten zusammenhält,<br />
du Angelpunkt, der unbewegt<br />
den Wandel aller Zeiten trägt.<br />
Geht unser Erdentag zu End,<br />
schenk Leben, das kein Ende kennt:<br />
Führ uns, dank Jesu Todesleid,<br />
ins Licht der ew’gen Herrlichkeit.<br />
Vollenden wir den Lebenslauf,<br />
nimm uns in deine Liebe auf,<br />
dass unser Herz dich ewig preist,<br />
Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist. Amen.<br />
Nach: Rerum, Deus, tenax vigor; Ambrosius (?), † 397<br />
Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79
Abend · Freitag, 5. <strong>März</strong> 58<br />
Psalm 119 <br />
Deine Hände haben mich gemacht und geformt. *<br />
Gib mir Einsicht, damit ich deine Gebote lerne.<br />
Verse 73–80 Jod<br />
Wer dich fürchtet, wird mich sehen und sich freuen; *<br />
denn ich warte auf dein Wort.<br />
Herr, ich weiß, dass deine Entscheide gerecht sind; *<br />
du hast mich gebeugt, weil du treu für mich sorgst.<br />
Tröste mich in deiner Huld, *<br />
wie du es deinem Knecht verheißen hast.<br />
Dein Erbarmen komme über mich, damit ich lebe; *<br />
denn deine Weisung macht mich froh.<br />
Schande über die Stolzen, die mich zu Unrecht bedrücken! *<br />
Ich aber sinne nach über deine Befehle.<br />
Mir sollen sich alle zuwenden, die dich fürchten und ehren *<br />
und die deine Vorschriften kennen.<br />
Mein Herz richte sich ganz nach deinen Gesetzen; *<br />
dann werde ich nicht zuschanden.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Treu sorgst du für uns, guter Vater, du weißt, welchen Weg du<br />
uns führen willst. Gib uns den Mut, uns auf deine Pläne einzulassen,<br />
und hilf uns weitergehen, wenn wir nicht wissen wohin.<br />
Lesung <br />
Ex 19, 4ac–6a<br />
Ihr habt gesehen, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und<br />
hierher zu mir gebracht habe. Jetzt aber, wenn ihr auf meine<br />
Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen<br />
Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze<br />
Erde, ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein<br />
heiliges Volk gehören.
59<br />
Freitag, 5. <strong>März</strong> · Abend<br />
Nunc dimittis – Lobgesang des Simeon<br />
Antiphon zum Nunc dimittis:<br />
Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,<br />
wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen<br />
in seinem Frieden.<br />
Fürbitten<br />
Am 150. Geburtstag von Rosa Luxemburg, der kompromisslosen<br />
Kämpferin für die Rechte der Armen, bitten wir Jesus um<br />
seinen Beistand:<br />
A: Kyrie, eleison.<br />
– Für alle, die erwerbslos sind und das Gefühl haben, nicht<br />
gebraucht zu werden.<br />
– Für alle Jugendlichen, die keine Lehrstelle haben.<br />
– Für die Arbeiterinnen und Arbeiter in Billiglohnländern.<br />
– Für die Menschen in Vanuatu im Südpazifik, die noch heute<br />
gegen die Zerstörungen des Zyklons Pam von 2015 ankämpfen.<br />
– Für die Angehörigen der Urvölker in den Regenwäldern, die<br />
durch Brandrodungen zu Schaden kommen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, reinige uns in diesen Tagen, in denen wir<br />
für unsere Sünden Buße tun, damit wir mit lauterem Herzen<br />
das Osterfest erwarten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Samstag, 6. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Heiliger Fridolin von Säckingen<br />
Fridolin lebte vermutlich im sechsten / siebenten Jahrhundert. Er<br />
stammte nach der von dem Säckinger Mönch Balther um 1000<br />
verfassten legendenhaften Lebensgeschichte aus Irland. Von dort soll<br />
er als missionierender Wandermönch nach Gallien gekommen sein.<br />
In Poitiers fand er das Grab und die Kirche des von ihm verehrten hl.<br />
Hilarius zerstört vor. Er bestattete die unter dem Schutt gefundenen<br />
Gebeine des Heiligen und erbaute darüber eine neue Hilariuskirche<br />
und ein Kloster, dessen Abt er wurde. Er zog weiter in den alemannischen<br />
Raum und baute dort Klöster und Kirchen zu Ehren des<br />
heiligen Hilarius. Der Legende nach soll ihn der heilige Hilarius im<br />
Traum dazu veranlasst haben, das Hilarius-Kloster auf der Rheininsel<br />
Säckingen zu bauen, wo Fridolin später bestattet wurde.<br />
Namenstag: hl. Julian von Toledo (Bischof, † 690) · hl. Chrodegang<br />
von Metz (Bischof, † 766) · sel. Rosa von Viterbo (Franziskaner-Terziarin,<br />
† 1252) · hl. Coleta (Nicolette Boillet, Klarissin, † 1447) · Franziska<br />
Streitel (Ordensgründerin, † 1911)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Bleibe uns gnädig, Gott,<br />
uns gottverlorenen Gottsuchern!<br />
Arm sind wir im Spott,<br />
kalt in der Freiheit,<br />
trostlos im Genuss.
61<br />
Samstag, 6. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Lass es dir nahegehen, Gott,<br />
wenn unsere Augen stumpf werden<br />
und die Seele ausblutet!<br />
Höre den Schrei<br />
aus der Leere<br />
nach dir!<br />
Bernhard Meuser, © beim Autor<br />
Canticum Dtn 32, 1–7.9–12<br />
Antiphon:<br />
Preist die Größe unseres Gottes; denn er ist treu und gerecht.<br />
Hört zu, ihr Himmel, ich will reden, *<br />
die Erde lausche meinen Worten.<br />
Meine Lehre wird strömen wie Regen, *<br />
meine Botschaft wird fallen wie Tau,<br />
wie Regentropfen auf das Gras *<br />
und wie Tauperlen auf die Pflanzen.<br />
Ich will den Namen des Herrn verkünden; *<br />
preist die Größe unseres Gottes!<br />
Er heißt: Der Fels. Vollkommen ist, was er tut; *<br />
denn alle seine Wege sind recht.<br />
Er ist ein unbeirrbar treuer Gott, *<br />
er ist gerecht und gerade.<br />
Ein falsches, verdrehtes Geschlecht fiel von ihm ab, *<br />
Verkrüppelte, die nicht mehr seine Söhne sind.<br />
Ist das euer Dank an den Herrn, *<br />
du dummes, verblendetes Volk?<br />
Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? *<br />
Hat er dich nicht geformt und hingestellt?<br />
Denk an die Tage der Vergangenheit, *<br />
lerne aus den Jahren der Geschichte!<br />
Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen, *<br />
frag die Alten, sie werden es dir sagen.
Morgen · Samstag, 6. <strong>März</strong> 62<br />
Der Herr nahm sich sein Volk als Anteil, *<br />
Jakob wurde sein Erbland.<br />
Er fand ihn in der Steppe, *<br />
in der Wüste, wo wildes Getier heult.<br />
Er hüllte ihn ein, gab auf ihn Acht *<br />
und hütete ihn wie seinen Augenstern,<br />
wie der Adler, der sein Nest beschützt *<br />
und über seinen Jungen schwebt,<br />
der seine Schwingen ausbreitet, ein Junges ergreift *<br />
und es flügelschlagend davonträgt.<br />
Der Herr allein hat Jakob geleitet, *<br />
kein fremder Gott stand ihm zur Seite.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Preist die Größe unseres Gottes; denn er ist treu und gerecht.<br />
Lesung Joël 2, 12–13<br />
Spruch des Herrn: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit<br />
Fasten, Weinen und Klagen. Zerreißt eure Herzen, nicht<br />
eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist<br />
gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es<br />
reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Vater, ich habe gegen dich gesündigt und bin nicht mehr wert,<br />
dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Knechte.<br />
Bitten<br />
Gott, du Geheimnis des Lebens, auf mancherlei Weise verbauen<br />
wir selbst uns den Zugang zu dir. Wir bitten dich:<br />
A: Mach uns bereit zu deinem Dienst.
63<br />
Samstag, 6. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
– Lass uns nicht Gefangene unserer eigenen Vorstellungen sein.<br />
– Lass uns nicht stärker an unseren Gütern als an der Verheißung<br />
deines Reiches hängen.<br />
– Lass uns die Zeichen verstehen, die du uns gibst.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, durch das Wirken deiner Gnade schenkst du uns<br />
schon auf Erden den Anfang des ewigen Lebens. Vollende, was<br />
du in uns begonnen hast, und führe uns hin zu jenem Licht, in<br />
dem du selbst wohnst. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Der Herr ist gnädig und barmherzig,<br />
langmütig und reich an Gnade.<br />
Der Herr ist gütig zu allen;<br />
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.<br />
Ps 145, 8–9<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Micha Mi 7, 14–15.18–20<br />
Herr, führe mit deinem Stab dein Volk auf die Weide, die<br />
Schafe, die dein Erbbesitz sind, die einsam lagern in einer<br />
Wildnis mitten im fruchtbaren Land. Sie sollen wieder im<br />
Baschan und in Gilead weiden wie in den Tagen der Vorzeit.<br />
Wie in den Tagen, als du aus Ägypten auszogst, lass uns deine<br />
Wunder schauen!
Eucharistie · Samstag, 6. <strong>März</strong> 64<br />
Wer ist ein Gott wie du, der du Schuld verzeihst und dem<br />
Rest deines Erbvolkes das Unrecht vergibst? Gott hält nicht für<br />
immer fest an seinem Zorn; denn er liebt es, gnädig zu sein.<br />
Er wird wieder Erbarmen haben mit uns und unsere Schuld<br />
zertreten.<br />
Ja, du wirfst all unsere Sünden in die Tiefe des Meeres hinab.<br />
Du wirst Jakob deine Treue beweisen und Abraham deine<br />
Huld, wie du unseren Vätern geschworen hast in den Tagen der<br />
Vorzeit.<br />
Antwortpsalm Ps 103, 1–4.9–12<br />
Kehrvers:<br />
Gnädig und barmherzig ist der Herr, voll Langmut und reich<br />
an Güte.<br />
Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />
und alles in mir seinen heiligen Namen!<br />
Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: – Kehrvers<br />
der dir all deine Schuld vergibt *<br />
und all deine Gebrechen heilt,<br />
der dein Leben vor dem Untergang rettet *<br />
und dich mit Huld und Erbarmen krönt. – Kehrvers<br />
Er wird nicht immer zürnen, *<br />
nicht ewig im Groll verharren.<br />
Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden *<br />
und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld. – Kehrvers<br />
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, *<br />
so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.<br />
So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, *<br />
so weit entfernt er die Schuld von uns. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 8, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)
65<br />
Samstag, 6. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Ruf vor dem Evangelium Lk 15, 18<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Ich will zu meinem Vater gehen und ihm sagen: Vater, ich habe<br />
mich versündigt gegen den Himmel und gegen dich.<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 15, 1–3.11–32<br />
In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn<br />
zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten<br />
sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst<br />
sogar mit ihnen.<br />
Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Ein Mann hatte<br />
zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater,<br />
gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das<br />
Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn<br />
alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein<br />
zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.<br />
Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot<br />
über das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu<br />
einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte<br />
ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger<br />
mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber<br />
niemand gab ihm davon.<br />
Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines<br />
Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor<br />
Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen<br />
und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und<br />
gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu<br />
sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner.<br />
Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah<br />
ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm.<br />
Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Eucharistie · Samstag, 6. <strong>März</strong> 66<br />
Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel<br />
und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn<br />
zu sein.<br />
Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das<br />
beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an<br />
die Hand und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her<br />
und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn<br />
mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist<br />
wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest<br />
zu feiern.<br />
Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging<br />
und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz.<br />
Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle.<br />
Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein<br />
Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und<br />
gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte<br />
nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm<br />
gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene<br />
ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir<br />
aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit<br />
ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist<br />
der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen<br />
durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.<br />
Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir,<br />
und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns<br />
doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und<br />
lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Warum sind Krimis so beliebt? Weil die Fronten klar sind:<br />
hier das Verbrechen, die radikale Finsternis, dort das Gute,<br />
das Licht. Zwei Welten, die sich nach festen Regeln begegnen<br />
– und danach hermetisch trennen. Im religiösen Bereich besteht<br />
die Neigung, ähnlich klare Fronten zu schaffen: Hier die<br />
Sünder, dort die Frommen. Hier ist schwarz, und da ist weiß.
67<br />
Samstag, 6. <strong>März</strong> · Abend<br />
Jesus war kein Freund dieser Weltsicht. Wo er auf sie trifft,<br />
sucht er sie aufzubrechen. So auch im lukanischen Gleichnis<br />
vom barmherzigen Vater. Der eine löst sich vom Elternhaus,<br />
lebt auf eigene Gefahr. Der andere bleibt zu Hause. Der eine<br />
scheitert elend, kehrt um – und begegnet dem Vater ganz neu.<br />
Da fühlt sich der andere verraten und verkauft. Er verschließt<br />
und verhärtet sich. Einer, der immer beim Vater war, gerät in<br />
eine schwere Krise. Kann das sein? Wird er die Krise als Chance<br />
ergreifen? Wird er sich öffnen können für die Rettung des<br />
verlorenen Bruders, die reine Freude des Vaters? Fragen, die<br />
bleiben. Die Gleichnisse Jesu sind keine Krimis.<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Wohl denen, die da wandeln<br />
vor Gott in Heiligkeit,<br />
nach seinem Worte handeln<br />
und leben allezeit.<br />
Die recht von Herzen suchen Gott<br />
und seiner Weisung folgen,<br />
sind stets bei ihm in Gnad.<br />
Von Herzensgrund ich spreche:<br />
Dir sei Dank allezeit,<br />
weil du mich lehrst die Rechte<br />
deiner Gerechtigkeit.<br />
Die Gnad auch ferner mir gewähr,<br />
zu halten dein Gebote;<br />
verlass mich nimmermehr.
Abend · Samstag, 6. <strong>März</strong> 68<br />
Mein Herz hängt treu und feste<br />
an dem, was dein Wort lehrt.<br />
Herr, tu bei mir das Beste,<br />
sonst ich zuschanden werd.<br />
Wenn du mich leitest, treuer Gott,<br />
so kann ich richtig gehen<br />
den Weg deiner Gebot.<br />
Lehr mich den Weg zum Leben,<br />
führ mich nach deinem Wort,<br />
so will ich Zeugnis geben<br />
von dir, mein Heil und Hort.<br />
Durch deinen Geist, Herr, stärke mich,<br />
dass ich dein Wort festhalte,<br />
von Herzen fürchte dich.<br />
Dein Wort, Herr, nicht vergehet,<br />
es bleibet ewiglich,<br />
so weit der Himmel gehet,<br />
der stets beweget sich.<br />
Dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit<br />
gleichwie der Grund der Erde,<br />
durch deine Hand bereit.<br />
Nach Cornelius Becker 1602, nach Ps 119; AÖL 1973<br />
GL 543 · GL 1975 614 · KG 551 · EG 295<br />
Psalm 116 Verse 10–19<br />
Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: *<br />
Ich bin so tief gebeugt.<br />
In meiner Bestürzung sagte ich: *<br />
Die Menschen lügen alle.<br />
Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, *<br />
was er mir Gutes getan hat?<br />
Ich will den Kelch des Heils erheben *<br />
und anrufen den Namen des Herrn.
69<br />
Samstag, 6. <strong>März</strong> · Abend<br />
Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen *<br />
offen vor seinem ganzen Volk.<br />
Kostbar ist in den Augen des Herrn *<br />
das Sterben seiner Frommen.<br />
Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /<br />
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. *<br />
Du hast meine Fesseln gelöst.<br />
Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen *<br />
und anrufen den Namen des Herrn.<br />
Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen *<br />
offen vor seinem ganzen Volk,<br />
in den Vorhöfen am Hause des Herrn, *<br />
in deiner Mitte, Jerusalem.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Das Vertrauen zu dir, unserem Retter, trägt uns durch Höhen und<br />
Tiefen. Gib, dass wir dir mit unserem ganzen Leben danken.<br />
Lesung <br />
vgl. 1 Kön 8, 51a.52–53a<br />
Wir sind ja dein Volk, Herr, und dein Eigentum. Halte deine<br />
Augen offen für das Flehen deines Knechtes und für das<br />
Flehen deines Volkes Israel! Erhöre uns, sooft wir zu dir rufen!<br />
Du hast uns unter allen Völkern der Erde als dein Eigentum<br />
ausgewählt.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Gerecht gemacht durch den Glauben, haben wir Frieden mit<br />
Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.<br />
Fürbitten<br />
Jesus, du hast Menschen zugetraut, glaubhaft von Gottes Heil<br />
zu sprechen. Wir bitten dich:
Abend · Samstag, 6. <strong>März</strong> 70<br />
A: Stärke uns und sei uns nah.<br />
Für die Frauen und Männer, die dich durch ihre Lauterkeit und<br />
Menschenfreundlichkeit bezeugen,<br />
– dass sie nicht entmutigt werden, sondern selbst Menschen<br />
begegnen, die vom Evangelium geleitet sind.<br />
Für diejenigen, deren Hoffnung schwach ist, deren Leben von<br />
Traurigkeit umfangen ist,<br />
– dass sie treue Wegbegleitung erfahren und neue Zielpunkte in<br />
ihrem Leben erkennen können.<br />
Für Menschen, die lange Zeit hindurch Krankheit ertragen müssen,<br />
– dass sie nicht verzweifeln an ihrem Schicksal und von ihren<br />
Nächsten gestärkt und begleitet werden.<br />
Für die Glaubensboten heute,<br />
– dass sie auch einander Halt und Zuversicht geben und so dein<br />
Wort immer wieder neu glaubhaft verkünden können.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der<br />
Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt<br />
uns an. Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden<br />
durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude<br />
und mit allem Frieden im Glauben,<br />
damit wir reich werden an Hoffnung<br />
in der Kraft des Heiligen Geistes.<br />
Vgl. Röm 15, 13<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
71<br />
Samstag, 6. <strong>März</strong> · Von Woche zu Woche<br />
Von Woche zu Woche<br />
Streit in der Gemeinde<br />
(zu 1 Kor 1, 22–25)<br />
Fromme Cliquen,<br />
frömmelnde Claqueure,<br />
Abwertung anderer,<br />
Abgrenzung, Ausgrenzung:<br />
in Korinth und anderswo.<br />
Die einen haben<br />
die Wahrheit gepachtet,<br />
die anderen die Weisheit.<br />
Die einen sprechen den anderen<br />
die Katholizität ab:<br />
„unbequem, nicht fromm genug!“<br />
Paulus erinnert an Jesus,<br />
den Unbequemen.<br />
Er erinnert an Jesus,<br />
den schmerzlichen, peinlichen Verlierer,<br />
den die eigenen Freunde verlassen,<br />
weil er sich scheinbar aufs Kreuz legen,<br />
ans Kreuz schlagen ließ.<br />
In ihm offenbart sich<br />
Gottes universale, ausnahmslose<br />
Solidarität mit der Welt,<br />
mit dem letzten Sünder!<br />
scandalum crucis!<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
7. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
3. Fastensonntag<br />
Namenstag: hl. Perpetua und Felizitas († 202/03) · sel. Volker von<br />
Segeberg († 1132/38) · hl. Reginhard von Reinhausen (Reinhard, Abt,<br />
† nach 1186)<br />
Von heute bis zum kommenden Sonntag, dem 14. <strong>März</strong>, wird unter<br />
dem Motto: „… zu Eurem Gedächtnis: Visual History“ die Woche der<br />
Brüderlichkeit begangen.<br />
Hymnus<br />
weil du mich berührst<br />
freue ich mich<br />
am leben zu sein<br />
weil du bei mir<br />
zu hause bist<br />
jubelt meine seele<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Wende dich zu mir und sei mir gnädig;<br />
denn ich bin einsam und gebeugt.<br />
Ps 25, 16<br />
Ehre sei dem Vater ...
73<br />
Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Morgen<br />
weil deine flügel<br />
mich bedecken<br />
bin ich geborgen<br />
weil du ich bist und<br />
du du bist und du wir bist<br />
sind wir alle in dir erlöst<br />
weil du uns liebst<br />
ist unser fragen und bangen<br />
zittern und leiden weg und segen<br />
weil du anfang und ende bist<br />
war und ist und bleibt und<br />
wird alles gut immer und ewig<br />
Michael Lehmler<br />
© beim Autor<br />
Psalm 145 Verse 1–13b<br />
Ich will dich rühmen, mein Gott und König, *<br />
und deinen Namen preisen immer und ewig;<br />
ich will dich preisen Tag für Tag *<br />
und deinen Namen loben immer und ewig.<br />
Groß ist der Herr und hoch zu loben, *<br />
seine Größe ist unerforschlich.<br />
Ein Geschlecht verkünde dem andern<br />
den Ruhm deiner Werke *<br />
und erzähle von deinen gewaltigen Taten.<br />
Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; *<br />
ich will deine Wunder besingen.<br />
Sie sollen sprechen von der Gewalt<br />
deiner erschreckenden Taten; *<br />
ich will von deinen großen Taten berichten.<br />
Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken *<br />
und über deine Gerechtigkeit jubeln.
Morgen · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 74<br />
Der Herr ist gnädig und barmherzig, *<br />
langmütig und reich an Gnade.<br />
Der Herr ist gütig zu allen, *<br />
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.<br />
Danken sollen dir, Herr, all deine Werke *<br />
und deine Frommen dich preisen.<br />
Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, *<br />
sollen sprechen von deiner Macht,<br />
den Menschen deine machtvollen Taten verkünden *<br />
und den herrlichen Glanz deines Königtums.<br />
Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, *<br />
deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Unerforschlich ist deine Größe, du unser Gott. Über alle Geschöpfe<br />
erbarmst du dich und bist ihnen nahe. Erfülle unser<br />
Herz, dass wir dich allezeit loben.<br />
Lesung Jes 66, 1–2<br />
So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron und die Erde<br />
der Schemel für meine Füße. Was wäre das für ein Haus, das<br />
ihr mir bauen könntet, was wäre das für ein Ort, an dem ich<br />
ausruhen könnte? Denn all das hat meine Hand gemacht, es gehört<br />
mir ja schon – Spruch des Herrn. Ich blicke auf den Armen<br />
und Zerknirschten und auf den, der zittert vor meinem Wort.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Jesus sprach: Reißt diesen Tempel nieder – in drei Tagen richte<br />
ich ihn wieder auf. Er meinte den Tempel seines Leibes.<br />
Bitten<br />
Wort des Vaters, Jesus von Nazaret, du schenkst uns göttliches<br />
Leben. Wir rufen zu dir:
75<br />
Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
A: Wohne in unseren Herzen.<br />
– Dass wir den Weg zu unseren Mitmenschen finden.<br />
– Dass wir die Liebe des Vaters durch unser Leben bezeugen.<br />
– Dass dein ewiges Leben schon hier und jetzt für uns beginnt.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der<br />
Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt<br />
uns an. Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden<br />
durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Der Gott unserer Hoffnung segne uns und bewahre uns,<br />
er lasse uns seine Barmherzigkeit schauen<br />
und schenke uns seinen Frieden.<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 215, 267, 268, 297, 387, 429 · KG 381,<br />
383, 551, 575<br />
Wort Gottes, des Herrn:<br />
Ich werde euch beweisen, dass ich heilig bin.<br />
Ich sammle euch aus allen Ländern.<br />
Ich gieße reines Wasser über euch, damit ihr rein werdet,<br />
und gebe euch einen neuen Geist.<br />
Ez 36, 22–26<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)
Eucharistie · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 76<br />
Lesung aus dem Buch Exodus Ex 20, 1–17<br />
Kurzfassung: Ex 20, 1–3.7–8.12–17<br />
In jenen Tagen sprach Gott auf dem Berg Sinai alle diese Worte:<br />
Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten<br />
geführt hat, aus dem Sklavenhaus.<br />
Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst<br />
dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am<br />
Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der<br />
Erde. Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen<br />
nicht dienen.<br />
Denn ich bin der HERR, dein Gott, ein eifersüchtiger Gott: Ich<br />
suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten<br />
und vierten Generation, bei denen, die mich hassen; doch ich<br />
erweise Tausenden meine Huld bei denen, die mich lieben und<br />
meine Gebote bewahren.<br />
Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen;<br />
denn der HERR lässt den nicht ungestraft, der seinen<br />
Namen missbraucht.<br />
Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du<br />
schaffen und all deine Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag,<br />
dem HERRN, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit<br />
tun: du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und<br />
deine Sklavin und dein Vieh und dein Fremder in deinen Toren.<br />
Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel, Erde und Meer<br />
gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er.<br />
Darum hat der HERR den Sabbat gesegnet und ihn geheiligt.<br />
Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst<br />
in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt! Du sollst nicht<br />
töten. Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen.<br />
Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen. Du sollst<br />
nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht die<br />
Frau deines Nächsten begehren, nicht seinen Sklaven oder seine<br />
Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder irgendetwas, das<br />
deinem Nächsten gehört.
77<br />
Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Impuls zur Lesung<br />
Der Dekalog, griechisch: das „Zehnwort“, die Zehn Gebote,<br />
sind in der Bibel in zwei nicht ganz übereinstimmenden Fassungen<br />
überliefert, eben hier im Buch Exodus, und noch einmal<br />
im Buch Deuteronomium (5, 6–21). Sie werden als direkte<br />
Weisung Gottes an Israel eingeführt. Diese kleine Gruppe von<br />
Ge- und Verboten hatte bereits in der Alten Kirche einen außerordentlich<br />
hohen Rang, und sie gilt als Kernbestand biblischer<br />
Lebensweisung. Mithilfe des einprägsamen Zehnworts – diese<br />
Lebensregel ist an zehn Fingern abzählbar – soll das Zusammenleben<br />
so gestaltet werden, dass elementar wichtige Güter<br />
wie Leben, Familie, Eigentum geschützt und von allen in gleicher<br />
Weise entfaltet und genossen werden können. Am Anfang<br />
der zehn Weisungen stellt sich JHWH als Sklavenbefreier vor,<br />
und damit sagt die Bibel: Dieser Gott gebietet nicht willkürlich,<br />
weil er nun einmal die Macht dazu hat, sondern weil ihm das<br />
Heil, das Heilen eines jeden Menschen am Herzen liegt, wie<br />
er es in seinem Handeln an seinem Volk Israel glaubwürdig<br />
und bewegend gezeigt hat. Wie alle Lebensweisung der Bibel<br />
will auch das biblische Grundgesetz Menschen nicht versklaven,<br />
sondern vor Versklavung schützen; es will menschliche<br />
Freiheit nicht kleinlich beschneiden, sondern die Würde der<br />
einen vor der Willkür der anderen bewahren. Komm, sag es<br />
allen weiter!<br />
Antwortpsalm Ps 19, 8–12<br />
Kehrvers:<br />
Herr, du hast Worte des ewigen Lebens.<br />
Die Weisung des HERRN ist vollkommen, *<br />
sie erquickt den Menschen.<br />
Das Zeugnis des HERRN ist verlässlich, *<br />
den Unwissenden macht es weise. – Kehrvers
Eucharistie · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 78<br />
Die Befehle des HERRN sind gerade, *<br />
sie erfüllen das Herz mit Freude.<br />
Das Gebot des HERRN ist rein, *<br />
es erleuchtet die Augen.<br />
Kehrvers:<br />
Herr, du hast Worte des ewigen Lebens.<br />
Die Furcht des HERRN ist lauter, *<br />
sie besteht für immer.<br />
Die Urteile des HERRN sind wahrhaftig, *<br />
gerecht sind sie alle. – Kehrvers<br />
Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. *<br />
Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.<br />
Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; *<br />
reichen Lohn hat, wer sie beachtet. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Joh 6, 68c, ferner GL 312, 7 · GL 1975 465 · KG 629 (II. Ton)<br />
Lesung aus dem ersten Korintherbrief 1 Kor 1, 22–25<br />
Schwestern und Brüder! Die Juden fordern Zeichen, die Griechen<br />
suchen Weisheit. Wir dagegen verkünden Christus<br />
als den Gekreuzigten: für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine<br />
Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus,<br />
Gottes Kraft und Gottes Weisheit.<br />
Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und<br />
das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />
hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!
79<br />
Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 2, 13–25<br />
Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem<br />
hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern,<br />
Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen.<br />
Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus<br />
dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld<br />
der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu<br />
den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das<br />
Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten<br />
sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus<br />
wird mich verzehren.<br />
Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches<br />
Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst?<br />
Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in<br />
drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.<br />
Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem<br />
Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?<br />
Er aber meinte den Tempel seines Leibes.<br />
Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine<br />
Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift<br />
und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.<br />
Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele<br />
zum Glauben an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die<br />
er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er<br />
kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den<br />
Menschen; denn er wusste, was im Menschen war.<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Barmherziger Gott, befreie uns durch dieses Opfer von unseren<br />
Sünden und schenke uns die Kraft, auch den Brüdern zu vergeben,<br />
wenn sie an uns schuldig geworden sind. Darum bitten wir<br />
durch Christus, unseren Herrn.
Eucharistie · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 80<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel,<br />
zu danken und dein Erbarmen zu preisen. Denn jedes Jahr<br />
schenkst du deinen Gläubigen die Gnade, das Osterfest in der<br />
Freude des Heiligen Geistes zu erwarten. Du mahnst uns in<br />
dieser Zeit der Buße zum Gebet und zu Werken der Liebe, du<br />
rufst uns zur Feier der Geheimnisse, die in uns die Gnade der<br />
Kindschaft erneuern. So führst du uns mit geläutertem Herzen<br />
zur österlichen Freude und zur Fülle des Lebens durch unseren<br />
Herrn Jesus Christus. Durch ihn rühmen wir deine Größe und<br />
vereinen uns mit den Chören der Engel zum Hochgesang von<br />
deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Ps 84, 4–5<br />
Der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für die<br />
Jungen – deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und<br />
mein König! Selig, die wohnen in deinem Haus, die dich allezeit<br />
loben!<br />
Schlussgebet<br />
Herr und Gott, du hast uns mit dem Brot des Himmels gesättigt<br />
und uns in dieser Speise ein Unterpfand dessen gegeben,<br />
was unseren Augen noch verborgen ist. Lass in unserem Leben<br />
sichtbar werden, was wir im Sakrament empfangen haben. Darum<br />
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />
und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />
und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />
Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />
Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />
zur unvergänglichen Herrlichkeit.
81<br />
Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Auslegung<br />
Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />
er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Peter Köster<br />
Jesus „findet“ im Tempel, d. h. im großen Vorhof des von Herodes<br />
gebauten Heiligtums, die Verkäufer der verschiedenen<br />
Tiere, die im Tempel als Opfer dargebracht werden: Rinder,<br />
Schafe und Tauben. Die Opfertiere mussten makellos sein, wurden<br />
von den Priestern kontrolliert und den Pilgern zum Kauf<br />
angeboten. Dazu waren Geldwechsler notwendig, um die gebräuchlichen<br />
Münzen in die besonders alte tyrische Währung<br />
umzutauschen. Sie allein wurde akzeptiert, weil diese Münzen<br />
keinerlei Abbild von Menschen oder Göttern hatten. Der Jerusalemer<br />
Tempel war bis zu seiner Zerstörung im Jahr 70 n. Chr.<br />
ein „religiös-ökonomisch-politischer Großbetrieb“, der nach<br />
herrschender Denkweise das öffentliche Heil für ganz Israel garantierte.<br />
Ein Angriff auf diese Institution kam einem Angriff<br />
auf die bestehende theokratische Ordnung gleich (J. Blank).<br />
Peter Köster SJ (Theologe, geistlicher Lehrer, * 1936),<br />
aus: Ders., Lebensorientierung am Johannes-Evangelium.<br />
Eine geistliche Auslegung auf fachexegetischer Grundlage, 44,<br />
© EOS Verlag, St. Ottilien 2013<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Abend · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 82<br />
Hymnus<br />
Zu diesem Lied finden Sie eine Auslegung auf den Seiten 310–<br />
312.<br />
Wie ein Fest nach langer Trauer,<br />
wie ein Feuer in der Nacht,<br />
ein off’nes Tor in einer Mauer,<br />
für die Sonne aufgemacht.<br />
Wie ein Brief nach langem Schweigen,<br />
wie ein unverhoffter Gruß,<br />
wie ein Blatt an toten Zweigen,<br />
ein „Ich-mag-dich-trotzdem-Kuß“.<br />
So ist Versöhnung.<br />
So muß der wahre Friede sein.<br />
So ist Versöhnung.<br />
So ist Vergeben und Verzeihn.<br />
Wie ein Regen in der Wüste,<br />
frischer Tau auf dürrem Land,<br />
Heimatklänge für Vermißte,<br />
alte Feinde, Hand in Hand.<br />
Wie ein Schlüssel im Gefängnis,<br />
wie in Seenot „Land in Sicht“,<br />
wie ein Weg aus der Bedrängnis,<br />
wie ein strahlendes Gesicht.<br />
So ist Versöhnung …<br />
Wie ein Wort von toten Lippen,<br />
wie ein Blick, der Hoffnung weckt,<br />
wie ein Licht auf steilen Klippen,<br />
wie ein Erdteil neu entdeckt.<br />
Wie der Frühling, wie der Morgen,<br />
wie ein Lied, wie ein Gedicht,<br />
wie das Leben, wie die Liebe,<br />
wie Gott selbst, das wahre Licht.
83<br />
So ist Versöhnung …<br />
Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Abend<br />
Text: Jürgen Werth, Melodie: Johannes Nitsch,<br />
© 1988 SCM Hänssler, D–71087 Holzgerlingen<br />
Psalm 110 Verse 1–5.7<br />
So spricht der Herr zu meinem Herrn: /<br />
Setze dich mir zur Rechten, *<br />
und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.<br />
Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: *<br />
„Herrsche inmitten deiner Feinde!“<br />
Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht, *<br />
wenn du erscheinst in heiligem Schmuck;<br />
ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, *<br />
wie den Tau in der Frühe.<br />
Der Herr hat geschworen, und nie wird’s ihn reuen: *<br />
„Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.“<br />
Der Herr steht dir zur Seite; *<br />
er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.<br />
Er trinkt aus dem Bach am Weg; *<br />
so kann er von Neuem das Haupt erheben.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Herr der Geschichte, richte auf die Herrschaft deines Gesalbten!<br />
Wir sehnen uns nach deiner Gerechtigkeit.<br />
Lesung Jes 55, 1<br />
Auf, ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser! Auch wer kein<br />
Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide und esst, kommt<br />
und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne Bezahlung!<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird nicht<br />
dürsten in Ewigkeit.
Abend · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 84<br />
Fürbitten<br />
Jesus begehrt auf: Der „ungerechte Mammon“ soll nicht auch<br />
noch den Tempel dominieren. Wir bitten Gott um seinen Beistand:<br />
V: Gott des Lebens, A: höre und erhöre uns.<br />
Wir beten für die Kirche;<br />
– dass sie ihr Geld zugunsten der Bedrängten und Verfolgten,<br />
der Menschen am Rande, einsetzt.<br />
Wir beten für alle, die im Wohlstand leben;<br />
– hilf ihnen zu teilen und frei zu werden von der Fixierung auf<br />
das Finanzielle.<br />
Wir bitten für diejenigen, die Entscheidungen treffen in Politik<br />
und Wirtschaft;<br />
– lass deine Gebote Richtschnur ihres Handelns sein.<br />
Wir beten für alle, die heute anecken, weil sie prophetisch denken<br />
und reden;<br />
– schenke uns allen ein weites Herz und die Bereitschaft, die<br />
Blickrichtung zu ändern.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der<br />
Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt<br />
uns an. Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden<br />
durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit uns allen.<br />
Vgl. Röm 16, 24<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Montag, 8. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Heiliger Johannes von Gott<br />
Johannes (1495–1550) trug zur Reformierung der Krankenpflege<br />
bei. Bemerkenswert waren insbesondere seine Behandlungsmethoden<br />
für psychisch kranke Menschen, mit denen er seiner Zeit<br />
weit voraus war. Johannes wurde in Portugal geboren. Als Achtjähriger<br />
lief er von zu Hause fort (möglicherweise wurde er auch<br />
entführt) und lernte bei einem Hirten lesen und schreiben. Da sein<br />
Familienname unbekannt war, nannte man ihn „Johannes von<br />
Gott“. Sein weiteres Leben war sehr bewegt, bevor eine Predigt<br />
des heiligen Johannes von Ávila eine grundlegende Änderung auslöste.<br />
Von nun an widmete er sich mit großer Hingabe der Krankenpflege.<br />
1540 gründete er in Granada ein Krankenhaus. Viele<br />
junge Leute schlossen sich ihm an. Daraus entstand der Orden der<br />
„Barmherzigen Brüder“.<br />
Namenstag: Eddo von Straßburg (Bischof, † 776) · Michael Wittmann<br />
(Weihbischof in Regensburg, † 1833)<br />
Heute wird weltweit der Internationale Frauentag begangen.<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Liebster Jesu, wir sind hier,<br />
dich und dein Wort anzuhören;<br />
lenke Sinnen und Begier<br />
hin zu deinen Himmelslehren,
Morgen · Montag, 8. <strong>März</strong> 86<br />
dass die Herzen von der Erden<br />
ganz zu dir gezogen werden.<br />
Unser Wissen und Verstand<br />
ist mit Finsternis umhüllet,<br />
wo nicht deines Geistes Hand<br />
uns mit hellem Licht erfüllet.<br />
Gutes denken, tun und dichten<br />
musst du selbst in uns verrichten.<br />
O du Glanz der Herrlichkeit,<br />
Licht vom Licht, aus Gott geboren,<br />
mach uns allesamt bereit,<br />
öffne Herzen, Mund und Ohren;<br />
unser Bitten, Flehn und Singen<br />
lass, Herr Jesu, wohl gelingen.<br />
Tobias Clausnizer 1663<br />
GL 149 · GL 1975 520 · EG 161 · KG 38<br />
Canticum Jes 2, 2–5<br />
Antiphon:<br />
Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn.<br />
Am Ende der Tage wird es geschehen: /<br />
Der Berg mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet<br />
als höchster der Berge; *<br />
er überragt alle Hügel.<br />
Zu ihm strömen alle Völker. *<br />
Viele Nationen machen sich auf den Weg.<br />
Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn *<br />
und zum Haus des Gottes Jakobs.<br />
Er zeige uns seine Wege, *<br />
auf seinen Pfaden wollen wir gehen.<br />
Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, *<br />
aus Jerusalem sein Wort.
87<br />
Montag, 8. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Er spricht Recht im Streit der Völker, *<br />
er weist viele Nationen zurecht.<br />
Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern *<br />
und Winzermesser aus ihren Lanzen.<br />
Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, *<br />
und übt nicht mehr für den Krieg.<br />
Ihr vom Haus Jakob, *<br />
kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Jes 58, 1–2<br />
Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht zurück! Lass deine<br />
Stimme ertönen wie eine Posaune! Halte meinem Volk seine<br />
Vergehen vor und dem Haus Jakob seine Sünden! Sie suchen<br />
mich Tag für Tag, denn sie wollen meine Wege erkennen. Wie<br />
ein Volk, das Gerechtigkeit übt und das vom Recht seines Gottes<br />
nicht ablässt, so fordern sie von mir ein gerechtes Urteil und<br />
möchten, dass Gott ihnen nah ist.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist anerkannt in seiner<br />
Vaterstadt.<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Gott, der uns zu Zeugen des Evangeliums berufen<br />
hat. Ihn bitten wir:<br />
A: Stärke unsern Glauben.<br />
– Dass wir nicht müde werden zu berichten, wie du an uns<br />
gehandelt hast.<br />
– Dass wir Vertrauen bewahren, auch wenn nicht aufzugehen<br />
scheint, was wir gesät haben.
Eucharistie · Montag, 8. <strong>März</strong> 88<br />
– Dass wir lernen, mit den uns Anvertrauten und mit uns selbst<br />
Geduld zu haben.<br />
A: Stärke unsern Glauben.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, deine Kirche kann nicht bestehen ohne<br />
dich, sie lebt allein von deiner Gnade. Reinige und festige sie<br />
und führe sie mit starker Hand. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht<br />
nach den Vorhöfen des Herrn,<br />
mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu,<br />
ihm, dem lebendigen Gott.<br />
Ps 84, 3<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem zweiten Buch der Könige 2 Kön 5, 1–15a<br />
Naaman, der Feldherr des Königs von Aram, galt viel bei seinem<br />
Herrn und war angesehen; denn durch ihn hatte der<br />
Herr den Aramäern den Sieg verliehen. Der Mann war tapfer,<br />
aber an Aussatz erkrankt.<br />
Nun hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen<br />
aus dem Land Israel verschleppt. Es war in den Dienst<br />
der Frau Naamans gekommen. Es sagte zu seiner Herrin: Wäre
89<br />
Montag, 8. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
mein Herr doch bei dem Propheten in Samaria! Er würde seinen<br />
Aussatz heilen.<br />
Naaman ging zu seinem Herrn und meldete ihm: Das und<br />
das hat das Mädchen aus Israel gesagt. Der König von Aram<br />
antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein Schreiben an<br />
den König von Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den<br />
Weg. Er nahm zehn Talente Silber, sechstausend Schekel Gold<br />
und zehn Festkleider mit und überbrachte dem König von Israel<br />
das Schreiben. Es hatte folgenden Inhalt: Wenn jetzt dieser<br />
Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen Knecht Naaman<br />
zu dir geschickt, damit du seinen Aussatz heilst. Als der König<br />
von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und<br />
rief: Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken<br />
kann? Er schickt einen Mann zu mir, damit ich ihn von seinem<br />
Aussatz heile. Merkt doch und seht, dass er nur Streit mit mir<br />
sucht.<br />
Als der Gottesmann Elischa hörte, der König von Israel habe<br />
seine Kleider zerrissen, ließ er ihm sagen: Warum hast du deine<br />
Kleider zerrissen? Naaman soll zu mir kommen; dann wird er<br />
erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt.<br />
So kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und hielt vor<br />
dem Haus Elischas. Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus<br />
und ließ ihm sagen: Geh und wasch dich siebenmal im Jordan!<br />
Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein.<br />
Doch Naaman wurde zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte,<br />
er würde herauskommen, vor mich hintreten, den Namen<br />
Jahwes, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die kranke<br />
Stelle bewegen und so den Aussatz heilen. Sind nicht der Abana<br />
und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle<br />
Gewässer Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein<br />
zu werden? Voll Zorn wandte er sich ab und ging weg. Doch<br />
seine Diener traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der<br />
Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es<br />
tun; wie viel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich,<br />
und du wirst rein.
Eucharistie · Montag, 8. <strong>März</strong> 90<br />
So ging er also zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter,<br />
wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein<br />
Leib gesund wie der Leib eines Kindes, und er war rein.<br />
Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann<br />
zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends<br />
auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel. So nimm jetzt<br />
von deinem Knecht ein Dankgeschenk an!<br />
Antwortpsalm Ps 42, 2–3; 43, 3–4<br />
Kehrvers:<br />
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.<br />
Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, *<br />
so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.<br />
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. *<br />
Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen? – Kehrvers<br />
Sende dein Licht und deine Wahrheit, *<br />
damit sie mich leiten;<br />
sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg *<br />
und zu deiner Wohnung. – Kehrvers<br />
So will ich zum Altar Gottes treten, *<br />
zum Gott meiner Freude.<br />
Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, *<br />
Gott, mein Gott. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Ps 42, 3a, ferner GL 420 · GL 1975 676, 1 · KG 263 (II. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Ps 130, 5.7<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, ich warte voll<br />
Vertrauen auf sein Wort. Denn beim Herrn ist die Huld, bei ihm<br />
ist Erlösung in Fülle.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!
91<br />
Montag, 8. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 4, 24–30<br />
In jener Zeit begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen:<br />
Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner<br />
Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab<br />
es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei<br />
Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot<br />
über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen<br />
wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon.<br />
Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten<br />
Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer<br />
Naaman.<br />
Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in<br />
Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie<br />
brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut<br />
war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten<br />
durch die Menge hindurch und ging weg.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Jesus wirkt Zeichen und Wunder, zum Zauberer wird er nicht.<br />
Sein Wirken ist von Gottes Gnaden. Seine Zeichen suchen den<br />
Glauben. Lukas betont, dass Jesu wunderbare Heilungen und<br />
Exorzismen den Glauben an den einen Gott der Versöhnung<br />
und an seinen Gesandten, Gesalbten, Sohn voraussetzen.<br />
Wunder sind Zeichen. Erst in der Neuzeit ließ sich die Kirche<br />
den verengten Blickwinkel eines totalitären Weltbildes, des<br />
„Naturalismus“, aufdrängen, und man verstand Wunder nur<br />
noch als das Außerkraftsetzen von Naturgesetzen. Gott wirkt<br />
aber in Jesus, wie er immer wirkt: nicht despotisch, nicht monarchisch,<br />
nicht monologisch. Er sucht das Gespräch. Er fragt,<br />
er fragt nach uns, er fragt uns. Er bittet uns um unser Vertrauen.<br />
Das gibt Jesus den guten Leuten in Nazaret zu verstehen.<br />
Das reizt zur Weißglut. Dein Versagen schiebst du uns in die<br />
Schuhe? Nein! An uns liegt es nicht. Wir sind rechtgläubig!<br />
Wem glauben wir?
Abend · Montag, 8. <strong>März</strong> 92<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Das Herz befehle!<br />
Johannes von Gott (Heiliger des Tages)<br />
• „Das Herz befehle“ – wie weit habe ich mich von diesem<br />
Impuls entfernt?<br />
• Der Erkenntnis des Herzens folgen – wie kann ich es wieder<br />
lernen?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Bleib mit deiner Gnade bei uns,<br />
Herr Jesu Christ.<br />
Ach, bleib mit deiner Gnade bei uns,<br />
du treuer Gott.<br />
Gesang aus Taizé<br />
Psalm 71 Verse 1–15<br />
Herr, ich suche Zuflucht bei dir. *<br />
Lass mich doch niemals scheitern!<br />
Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit, *<br />
wende dein Ohr mir zu und hilf mir!<br />
Sei mir ein sicherer Hort, *<br />
zu dem ich allzeit kommen darf.<br />
Du hast mir versprochen zu helfen; *<br />
denn du bist mein Fels und meine Burg.
93<br />
Montag, 8. <strong>März</strong> · Abend<br />
Mein Gott, rette mich aus der Hand des Frevlers, *<br />
aus der Faust des Bedrückers und Schurken!<br />
Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht, *<br />
meine Hoffnung von Jugend auf.<br />
Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich, /<br />
vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer; *<br />
dir gilt mein Lobpreis allezeit.<br />
Für viele bin ich wie ein Gezeichneter, *<br />
du aber bist meine starke Zuflucht.<br />
Mein Mund ist erfüllt von deinem Lob, *<br />
von deinem Ruhm den ganzen Tag.<br />
Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, *<br />
verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden.<br />
Denn meine Feinde reden schlecht von mir, *<br />
die auf mich lauern, beraten gemeinsam;<br />
sie sagen: „Gott hat ihn verlassen. /<br />
Verfolgt und ergreift ihn! *<br />
Für ihn gibt es keinen Retter.“<br />
Gott, bleib doch nicht fern von mir! *<br />
Mein Gott, eile mir zu Hilfe!<br />
Alle, die mich bekämpfen, *<br />
sollen scheitern und untergehn;<br />
über sie komme Schmach und Schande, *<br />
weil sie mein Unglück suchen.<br />
Ich aber will jederzeit hoffen, *<br />
all deinen Ruhm noch mehren.<br />
Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden /<br />
und von deinen Wohltaten sprechen den ganzen Tag; *<br />
denn ich kann sie nicht zählen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Abend · Montag, 8. <strong>März</strong> 94<br />
Du unsere Hoffnung, auf dich vertrauen wir. Du bist uns Fels<br />
und Burg, ein sicherer Schutz in Bedrängnis. Dein Lob wollen<br />
wir singen.<br />
Lesung Röm 12, 1–2<br />
Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />
Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />
das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />
Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />
wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen<br />
und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt,<br />
was gut und vollkommen ist.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Jesus schritt durch die Menge hindurch und ging hinweg.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten für alle, die ihrer Lebensentscheidung wegen<br />
mit ihrem Umfeld in Konflikt geraten:<br />
A: Kyrie, eleison.<br />
– Für die Konvertiten, deren Schritt in ihren Familien auf Unverständnis<br />
trifft.<br />
– Für die jungen Menschen, die gegen den Willen ihrer Eltern<br />
ihrer Berufung folgen.<br />
– Für die Frauen, die sich gegen Erwartungen und Rollenklischees<br />
ihrer Umgebung durchsetzen müssen.<br />
– Für alle, die sich in einem Klima des Hasses für Ausgleich und<br />
Verständigung einsetzen.<br />
– Für alle, die in einer fremden Kultur leben und mit deren<br />
Verhaltensregeln nicht zurechtkommen.
95<br />
Montag, 8. <strong>März</strong> · Abend<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, deine Kirche kann nicht bestehen ohne<br />
dich, sie lebt allein von deiner Gnade. Reinige und festige sie<br />
und führe sie mit starker Hand. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Dienstag, 9. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Heiliger Bruno von Querfurt<br />
Heilige Franziska von Rom<br />
Bruno (um 974–1008/09) stammte aus einem sächsischen<br />
Adelsgeschlecht und wurde an der Domschule von Magdeburg<br />
erzogen. Als Hofkaplan begleitete er Otto III. nach Rom. Dort trat<br />
er in ein Kloster ein und legte 999 die Mönchsgelübde ab. Später<br />
ging er mit Abt Romuald in eine Einsiedelei bei Ravenna. 1002 betraute<br />
ihn Papst Silvester II. mit der Mission im Osten. 1004 wurde<br />
er zum Missionsbischof ernannt. Er missionierte in verschiedenen<br />
Gebieten des Ostens, besonders in Polen. Anfang 1009 wurde er<br />
mit 18 Gefährten auf einer seiner Reisen gefangen genommen und<br />
enthauptet.<br />
Franziska (1384–1440) war eine fromme, mystisch begabte<br />
Frau. Sie stammte aus einer römischen Adelsfamilie. Schon als<br />
Kind wäre sie gern ins Kloster gegangen. Doch ihr Vater vermählte<br />
sie mit 11 (oder 12) Jahren mit dem Römer Lorenzo de Ponziani.<br />
Aus dieser glücklichen Ehe, die vierzig Jahre dauerte, gingen<br />
sechs Kinder hervor. Neben ihren häuslichen Aufgaben kümmerte<br />
sie sich aufopferungsvoll um Arme und Kranke. 1425 gründete sie<br />
eine Vereinigung von Benediktineroblatinnen, deren Mitglieder<br />
sich zu einem gemeinsamen Leben im Dienst am Nächsten zusammenschlossen.<br />
Nach dem Tode ihres Mannes (1436) trat Franziska<br />
in diesen von ihr gegründeten Orden ein und übernahm bald dessen<br />
Leitung.<br />
Namenstag: hl. Gregor von Nyssa (griech. Kirchenvater, Bruder des<br />
hl. Basilius d. Gr., † nach 394; siehe auch den Beitrag auf den Seiten<br />
319–322) · hl. Dominikus Savio (Salesianer Don Boscos, † 1857)<br />
· Barbara Pfister (Mystikerin, † 1909)
97<br />
Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Wo Freundschaft ist und Liebe, da ist Gott.<br />
Lasst uns, erfreut und ehrfurchtsvoll, für ihn<br />
singen dies Lied, für ihn, der lebt. Auf dass wir<br />
aufrichtig Liebe haben zueinander:<br />
Wo Freundschaft ist und Liebe, da ist Gott.<br />
An diesem Ort versammelt, lasst uns sein<br />
einig im Geiste, Herzen ungeteilt.<br />
Weg alle harten Worte, Groll und Zwiespalt.<br />
Dass Liebe wohne unter uns, Gott selbst.<br />
Wo Freundschaft ist und Liebe, da ist Gott.<br />
Mögen wir mit allen, die schon dort sind,<br />
im Licht verherrlicht, sehn dein Angesicht –<br />
Freude, die unermesslich ist, Sicherheit,<br />
die in Ewigkeit kein Ende findet.<br />
Wo Freundschaft ist und Liebe, da ist Gott.<br />
Huub Oosterhuis, nach „Ubi caritas et amor“<br />
Canticum <br />
Jes 26, 1b–4.7–9<br />
Antiphon:<br />
Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, mein Geist verlangt<br />
nach dir am Morgen.<br />
Zion ist unsre befestigte Stadt, *<br />
zu unserem Schutz baute der Herr Mauern und Wälle.
Morgen · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 98<br />
Öffnet die Tore, /<br />
damit ein gerechtes Volk durch sie einzieht, *<br />
ein Volk, das dem Herrn die Treue bewahrt.<br />
Sein Sinn ist fest; /<br />
du schenkst ihm Ruhe und Frieden; *<br />
denn es verlässt sich auf dich.<br />
Verlasst euch stets auf den Herrn; *<br />
denn der Herr ist ein ewiger Fels.<br />
Der Weg des Gerechten ist gerade, *<br />
du ebnest dem Gerechten die Bahn.<br />
Herr, auf das Kommen deines Gerichts vertrauen wir. *<br />
Deinen Namen anzurufen und an dich zu denken<br />
ist unser Verlangen.<br />
Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, *<br />
auch mein Geist ist voll Sehnsucht nach dir.<br />
Denn dein Gericht ist ein Licht für die Welt, *<br />
die Bewohner der Erde lernen deine Gerechtigkeit kennen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, mein Geist verlangt<br />
nach dir am Morgen.<br />
Lesung Ez 36, 25–27<br />
Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein.<br />
Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />
Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in<br />
euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe<br />
euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und<br />
bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote<br />
achtet und sie erfüllt.
99<br />
Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Der Herr sprach zu Petrus: Nicht siebenmal sollst du vergeben,<br />
sondern siebenundsiebzigmal.<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Jesus Christus, der uns ans Herz gelegt hat, einander<br />
zu vergeben. Zu ihm lasst uns rufen:<br />
A: Schenke uns dein Erbarmen.<br />
– Dass wir in allem Scheitern stets auf die Möglichkeit eines<br />
Neuanfangs hoffen.<br />
– Dass wir uns in Geduld mit unseren Mitmenschen üben.<br />
– Dass wir niemanden aufgeben, der sich in Schuld verstrickt<br />
hat.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, verlass uns nicht in diesen Tagen der Buße.<br />
Steh uns mit deiner Gnade bei, damit wir mit ganzer Bereitschaft<br />
den Dienst vollziehen, den du uns aufgetragen hast. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich.<br />
Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!<br />
Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges,<br />
birg mich im Schatten deiner Flügel.<br />
Ps 17, 6.8
Eucharistie · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 100<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Daniel Dan 3, 25.34–43<br />
In jenen Tagen sprach Asarja mitten im Feuer folgendes Gebet:<br />
Um deines Namens willen verwirf uns nicht für immer;<br />
löse deinen Bund nicht auf! Versag uns nicht dein Erbarmen,<br />
deinem Freund Abraham zuliebe, deinem Knecht Isaak und Israel,<br />
deinem Heiligen, denen du Nachkommen verheißen hast<br />
so zahlreich wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am<br />
Ufer des Meeres.<br />
Ach, Herr, wir sind geringer geworden als alle Völker. In aller<br />
Welt sind wir heute wegen unserer Sünden erniedrigt. Wir<br />
haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten und keinen,<br />
der uns anführt, weder Brandopfer noch Schlachtopfer,<br />
weder Speiseopfer noch Räucherwerk, noch einen Ort, um dir<br />
die Erstlingsgaben darzubringen und um Erbarmen zu finden<br />
bei dir.<br />
Du aber nimm uns an! Wir kommen mit zerknirschtem Herzen<br />
und demütigem Sinn. Wie Brandopfer von Widdern und<br />
Stieren, wie Tausende fetter Lämmer, so gelte heute unser Opfer<br />
vor dir und verschaffe uns bei dir Sühne. Denn wer dir vertraut,<br />
wird nicht beschämt.<br />
Wir folgen dir jetzt von ganzem Herzen, fürchten dich und suchen<br />
dein Angesicht. Überlass uns nicht der Schande, sondern<br />
handle an uns nach deiner Milde, nach deinem überreichen<br />
Erbarmen!<br />
Errette uns, deinen wunderbaren Taten entsprechend; verschaff<br />
deinem Namen Ruhm, Herr!<br />
Antwortpsalm Ps 25, 4–9<br />
Kehrvers:<br />
Denk an dein Erbarmen, o Herr!<br />
Zeige mir, Herr, deine Wege, *<br />
lehre mich deine Pfade!
101<br />
Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Führe mich in deiner Treue und lehre mich, /<br />
denn du bist der Gott meines Heiles. *<br />
Auf dich hoffe ich allezeit. – Kehrvers<br />
Denk an dein Erbarmen, Herr, /<br />
und an die Taten deiner Huld; *<br />
denn sie bestehen seit Ewigkeit.<br />
Denk nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel! *<br />
In deiner Huld denk an mich, Herr,<br />
denn du bist gütig. – Kehrvers<br />
Gut und gerecht ist der Herr, *<br />
darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg.<br />
Die Demütigen leitet er nach seinem Recht, *<br />
die Gebeugten lehrt er seinen Weg. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 6a, ferner GL 229 · GL 1975 526, 5 · KG 48<br />
oder GL 1975 733, 1 · KG 619 (I. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joël 2, 12–13<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Kehrt um zum Herrn von ganzem Herzen; denn er ist gnädig<br />
und barmherzig, voll Langmut und reich an Güte.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 18, 21–35<br />
In jener Zeit trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss<br />
ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt?<br />
Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern<br />
siebenundsiebzigmal.<br />
Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König,<br />
der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen.<br />
Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu<br />
ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Weil er aber das<br />
Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau<br />
und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die<br />
Schuld zu begleichen.
Eucharistie · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 102<br />
Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld<br />
mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. Der Herr hatte Mitleid<br />
mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.<br />
Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener<br />
seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte<br />
ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist! Da<br />
fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir!<br />
Ich werde es dir zurückzahlen. Er aber wollte nicht, sondern<br />
ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld<br />
bezahlt habe.<br />
Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie<br />
gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen<br />
war.<br />
Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener!<br />
Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so<br />
angefleht hast. Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam<br />
mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie<br />
ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der<br />
Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.<br />
Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln,<br />
der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Für das konkrete Zusammenleben wird uns von Jesus hier der<br />
Weg eines Verzeihens ohne Einschränkung gewiesen. Ist das<br />
nicht völlig unrealistisch? Werden Christinnen und Christen<br />
so nicht zu passiven Opferlämmern abgerichtet, die sich mit<br />
Unrecht abfinden, statt mutig dagegen aufzustehen? Ist damit<br />
nicht jeder Unterschied zwischen Gut und Böse aufgehoben?<br />
Berechtigte Fragen. Die Parabel vom gnadenlosen Schuldner<br />
macht klar, worum es beim vielfachen Verzeihen wirklich geht.<br />
Der Kontakt mit Gottes unvorstellbarer Barmherzigkeit raubt<br />
uns weder das Vermögen, zwischen Recht und Unrecht zu<br />
unterscheiden, noch schwächt er die Widerstandskraft gegen<br />
das Böse. Im Gegenteil! Im Lichte von Gottes Großzügigkeit
103<br />
Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Abend<br />
werden Verhaltensweisen unerträglich, die gang und gäbe sind<br />
wie das rücksichtslose Einfordern von Schulden. Siebenundsiebzigmal<br />
verzeihen heißt nicht, sich duckmäuserisch verhalten,<br />
kleinlaut und willenlos werden. Es bedeutet vielmehr, sich<br />
von Gottes Vergebung ergreifen und aufrichten lassen – und<br />
andere spüren lassen, was mir Gutes widerfuhr.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Wenn der schwache Geist des Menschen von strenger Zucht<br />
und anhaltenden geistlichen Übungen ermüdet ist, findet er<br />
oft Erquickung und Erholung in Betrachtungen der Schönheiten<br />
der Natur.<br />
Bruno von Querfurt (Heiliger des Tages)<br />
• Die Tage werden länger: Gönne ich mir Erholung durch die<br />
„Schönheiten der Natur“?<br />
• Was belebt mich, was tut mir gut?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />
stärke unsern Glauben.<br />
Unser Herr, das Wort des Friedens,<br />
stirbt noch immer ungehört.<br />
Doch hat er den Weg gewiesen,
Abend · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 104<br />
der allein zum Frieden führt.<br />
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />
stärke unsern Glauben.<br />
Wie am Leib die vielen Glieder<br />
sind wir füreinander da,<br />
denn als Schwestern und als Brüder<br />
sind wir stets einander nah.<br />
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />
stärke unsern Glauben.<br />
Drum wird Nächstenliebe zeigen,<br />
wer zu seinen Freunden zählt.<br />
Niemand darf sein Wort verschweigen<br />
für den Frieden in der Welt.<br />
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />
stärke unsern Glauben.<br />
Herbert Schaal, 1968/72,<br />
GL 1975 624 · KG 86<br />
Psalm 125<br />
Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, *<br />
der niemals wankt, der ewig bleibt.<br />
Wie Berge Jerusalem rings umgeben, *<br />
so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig.<br />
Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der<br />
Gerechten lasten, *<br />
damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift.<br />
Herr, tu Gutes den Guten, *<br />
den Menschen mit redlichem Herzen!<br />
Doch wer auf krumme Wege abbiegt, /<br />
den jage, Herr, samt den Frevlern davon! *<br />
Frieden über Israel!<br />
Ehre sei dem Vater ...
105<br />
Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Abend<br />
Du, unser Gott, bist uns nah und umgibst uns. Lass es uns spüren,<br />
wenn wir wanken und in die Irre gehen.<br />
Lesung <br />
vgl. Jak 2, 14.17.18b<br />
Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben,<br />
aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn<br />
retten? Der Glaube für sich allein ist tot, wenn er nicht Werke<br />
vorzuweisen hat; zeig mir deinen Glauben ohne die Werke, und<br />
ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Der Herr sagte zum Knecht: Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen.<br />
Musst nicht auch du deines Mitknechtes dich erbarmen,<br />
so wie ich mich deiner erbarmte?<br />
Fürbitten<br />
Gepriesen sei Gott, der den Schuldigen Vergebung gewährt. Zu<br />
ihm lasst uns beten:<br />
A: Kyrie, eleison.<br />
– Für alle, die andere Menschen in schwierigen Situationen allein<br />
gelassen haben.<br />
– Für alle, die das Vertrauen anderer Menschen enttäuscht haben.<br />
– Für alle, die andere Menschen bewusst erniedrigt und verletzt<br />
haben.<br />
– Für alle, die andere Menschen misshandelt oder getötet haben.<br />
– Für alle Verstorbenen, die Entzweiungen nicht haben ausräumen<br />
können.<br />
Vaterunser
Abend · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 106<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, verlass uns nicht in diesen Tagen der Buße.<br />
Steh uns mit deiner Gnade bei, damit wir mit ganzer Bereitschaft<br />
den Dienst vollziehen, den du uns aufgetragen hast. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Mittwoch, 10. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Ämilian von Lagny (Emil, Abt, † 660/675) · hl. Gustav<br />
(Einsiedler in Nordschweden, † 890) · hl. John Ogilvie (Jesuit, Märtyrer<br />
in Schottland, † 1615)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Jenseits allen Glücks,<br />
jenseits aller Schönheit<br />
bist meiner Seele<br />
Glück und Schönheit du.<br />
Denn das Glück kam mit dir,<br />
und in und mit dir<br />
hab alles Gut ich empfangen.<br />
Heinrich Seuse<br />
Psalm 89 Verse 2–19<br />
Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, *<br />
bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.<br />
Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig; *<br />
deine Treue steht fest im Himmel.<br />
„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten *<br />
und David, meinem Knecht, geschworen:
Morgen · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 108<br />
Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand, *<br />
und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.“<br />
Die Himmel preisen, Herr, deine Wunder *<br />
und die Gemeinde der Heiligen deine Treue.<br />
Denn wer über den Wolken ist wie der Herr, *<br />
wer von den Göttern ist dem Herrn gleich?<br />
Gewaltig ist Gott im Rat der Heiligen, *<br />
für alle rings um ihn her ist er groß und furchtbar.<br />
Herr, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? *<br />
Mächtig bist du, Herr, und von Treue umgeben.<br />
Du beherrschst die Empörung des Meeres; *<br />
wenn seine Wogen toben – du glättest sie.<br />
Rahab hast du durchbohrt und zertreten, *<br />
deine Feinde zerstreut mit starkem Arm.<br />
Dein ist der Himmel, dein auch die Erde; *<br />
den Erdkreis und was ihn erfüllt hast du gegründet.<br />
Nord und Süd hast du geschaffen, *<br />
Tabor und Hermon jauchzen bei deinem Namen.<br />
Dein Arm ist voll Kraft, *<br />
deine Hand ist stark, deine Rechte hoch erhoben.<br />
Recht und Gerechtigkeit sind die Stützen deines Thrones, *<br />
Huld und Treue schreiten vor deinem Antlitz her.<br />
Wohl dem Volk, das dich als König zu feiern weiß! *<br />
Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.<br />
Sie freuen sich über deinen Namen zu jeder Zeit, *<br />
über deine Gerechtigkeit jubeln sie.<br />
Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, *<br />
du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte.<br />
Ja, unser Schild gehört dem Herrn, *<br />
unser König dem heiligen Gott Israels.<br />
Ehre sei dem Vater ...
109<br />
Mittwoch, 10. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Du unsere Schönheit und Stärke, von dir kommt uns wahres<br />
Leben. Bilde unser Herz durch deine Gebote. Wir wollen uns<br />
freuen an deiner Gerechtigkeit.<br />
Lesung <br />
Dtn 7, 6b.8–9<br />
Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter<br />
allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das<br />
ihm persönlich gehört. Weil der Herr euch liebt und weil er auf<br />
den Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb<br />
hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus<br />
dem Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs<br />
von Ägypten. Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott,<br />
ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen<br />
achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die<br />
ihn lieben und auf seine Gebote achten.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Denkt nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Propheten<br />
aufzuheben – spricht der Herr. Nicht um aufzuheben, bin ich<br />
gekommen, sondern um zu erfüllen.<br />
Bitten<br />
Wenn wir deinen Geboten folgen, Gott, sind wir zu Gast in<br />
deinem Reich. Wir bekennen unser Versagen und bitten:<br />
A: Herr, erbarme dich unser.<br />
Rette uns aus der Falle der Selbstgerechtigkeit<br />
– und hilf uns einzustehen für unsere Fehler.<br />
Mach uns bereit zur Umkehr<br />
– und lass uns im Herzen spüren, was du von uns willst.<br />
Gib uns Vertrauen in deine Güte<br />
– und schenke uns stets einen neuen Anfang.
Eucharistie · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 110<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, erneuere uns im Geist durch die Feier der<br />
heiligen vierzig Tage, damit wir für dein Wort empfänglich<br />
werden, bereit zu Gehorsam und Verzicht, einmütig im Gebet<br />
und eifrig in Werken der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Festige meine Schritte, Herr, wie du es verheißen hast.<br />
Lass kein Unrecht über mich herrschen.<br />
Ps 119, 133<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Deuteronomium Dtn 4, 1.5–9<br />
Mose sprach zum Volk: Israel, höre die Gesetze und Rechtsvorschriften,<br />
die ich euch zu halten lehre. Hört, und ihr<br />
werdet leben, ihr werdet in das Land, das der Herr, der Gott<br />
eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und es in Besitz nehmen.<br />
Hiermit lehre ich euch, wie es mir der Herr, mein Gott, aufgetragen<br />
hat, Gesetze und Rechtsvorschriften. Ihr sollt sie innerhalb<br />
des Landes halten, in das ihr hineinzieht, um es in Besitz<br />
zu nehmen. Ihr sollt auf sie achten und sollt sie halten. Denn<br />
darin besteht eure Weisheit und eure Bildung in den Augen der<br />
Völker. Wenn sie dieses Gesetzeswerk kennenlernen, müssen<br />
sie sagen: In der Tat, diese große Nation ist ein weises und gebildetes<br />
Volk.
111<br />
Mittwoch, 10. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind,<br />
wie Jahwe, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?<br />
Oder welche große Nation besäße Gesetze und Rechtsvorschriften,<br />
die so gerecht sind wie alles in dieser Weisung, die ich euch<br />
heute vorlege?<br />
Jedoch, nimm dich in Acht, achte gut auf dich! Vergiss nicht<br />
die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte,<br />
die du gehört hast. Lass sie dein ganzes Leben lang nicht aus<br />
dem Sinn! Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!<br />
Antwortpsalm Ps 147, 12–13.15–16.19–20<br />
Kehrvers: Jerusalem, preise den Herrn!<br />
Jerusalem, preise den Herrn, *<br />
lobsinge, Zion, deinem Gott!<br />
Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, *<br />
die Kinder in deiner Mitte gesegnet. – Kehrvers<br />
Er sendet sein Wort zur Erde, *<br />
rasch eilt sein Befehl dahin.<br />
Er spendet Schnee wie Wolle, *<br />
streut den Reif aus wie Asche. – Kehrvers<br />
Er verkündet Jakob sein Wort, *<br />
Israel seine Gesetze und Rechte.<br />
An keinem andern Volk hat er so gehandelt, *<br />
keinem sonst seine Rechte verkündet. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 12a, ferner GL 78, 1 oder GL 1975 477 (V. Ton)<br />
oder KG 488 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
vgl. Joh 6, 63b.68c<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. Du hast Worte des<br />
ewigen Lebens.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!
Eucharistie · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 112<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 5, 17–19<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich<br />
sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben.<br />
Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um<br />
zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde<br />
vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes<br />
vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.<br />
Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und<br />
die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich<br />
der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird<br />
groß sein im Himmelreich.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Ein Christentum ohne Israel bot der christliche Theologe Marcion<br />
im zweiten Jahrhundert der stadtrömischen Gemeinde<br />
an. Da erinnerte man sich an das Jesus-Wort aus dem Matthäus-Evangelium:<br />
„Denkt nicht, ich sei gekommen ...“ und<br />
sagte ein klares Nein. Als in der Zeit des Nationalsozialismus<br />
sogenannte „Deutsche Christen“ das Alte Testament als Buch<br />
der Juden abwerten und abschaffen wollten, antworteten ein<br />
paar Standhafte: „Denkt nicht, ich sei gekommen ...“. Die biblischen<br />
Weisungen für das Zusammenleben der Menschen<br />
und das Gedeihen der ganzen Erde wollte Jesus nicht abschaffen.<br />
Er hatte vielmehr den Anspruch, sie mit seinem Leben zu<br />
erfüllen. Das Wort aus dem Matthäus-Evangelium sagt Christinnen<br />
und Christen auch heute, dass wir auf die Botschaft,<br />
die wir von Israel, Gottes Volk, empfangen haben, angewiesen<br />
sind. Die eine Bibel hilft uns, Gottes Willen zu entdecken und<br />
ihn mit unserem Leben zu erfüllen.
113<br />
Mittwoch, 10. <strong>März</strong> · Abend<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken.<br />
Vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir.<br />
Mark Twain (amerikanischer Schriftsteller, 1835–1910)<br />
• Wie viel Zustimmung benötige ich?<br />
• Wie viel Abweichung von meiner Meinung ertrage ich?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Vernimm, du guter Schöpfergott,<br />
in Gnade unser lautes Flehn.<br />
Durch vierzig Tage steigt es auf:<br />
Herr, wende uns dein Antlitz zu!<br />
Du kennst die Herzen, milder Herr,<br />
du weißt, wie schwach wir Menschen sind.<br />
Voll Reue flüchten wir zu dir:<br />
Vergib uns gnädig unsre Schuld.<br />
Wir haben wahrlich oft gefehlt<br />
und vieles Gute nicht getan.<br />
Nun schaffe deinem Namen Preis:<br />
Verleih uns Schwachen neue Kraft.<br />
Wenn wir durch Fasten unsern Leib<br />
jetzt läutern durch Enthaltsamkeit,<br />
dann gib, dass sich auch unser Geist<br />
im rechten Tun vor dir bewährt.
Abend · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 114<br />
Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />
lobsinge alles, was da lebt.<br />
Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />
dich preisen durch ein neues Lied.<br />
Nach: Audi, benigne Conditor; Gregor der Große (?), † 604<br />
Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />
Psalm 75 Verse 2–11<br />
Wir preisen dich, Gott, wir preisen dich; *<br />
dein Name ist denen nahe, die deine Wunder erzählen.<br />
„Ja, zu der Zeit, die ich selbst bestimme, *<br />
halte ich Gericht nach meinem Recht.<br />
Die Erde mit allen, die auf ihr wohnen, mag wanken; *<br />
doch ich selbst habe ihre Säulen auf festen Grund gestellt.“<br />
Ich sage zu den Stolzen: Seid nicht so vermessen!, *<br />
und zu den Frevlern: Brüstet euch nicht mit eurer Macht!<br />
Brüstet euch nicht stolz mit eurer Macht, *<br />
redet nicht so überheblich daher!<br />
Denn weder vom Osten noch vom Westen *<br />
noch aus der Wüste kommt die Erhöhung.<br />
Nein, der Richter ist Gott; *<br />
den einen erniedrigt er, den andern erhöht er.<br />
Ja, in der Hand des Herrn ist ein Becher, *<br />
herben, gärenden Wein reicht er dar;<br />
ihn müssen alle Frevler der Erde trinken, *<br />
müssen ihn samt der Hefe schlürfen.<br />
Ich aber werde jubeln für immer; *<br />
dem Gott Jakobs will ich singen und spielen.<br />
„Ich schlage die ganze Macht der Frevler nieder; *<br />
doch das Haupt des Gerechten wird hoch erhoben.“<br />
Ehre sei dem Vater ...
115<br />
Mittwoch, 10. <strong>März</strong> · Abend<br />
Gott, du willst, dass Gerechtigkeit und Güte auf der Erde herrschen.<br />
Schenke allen Vertrauen, die sich an dir ausrichten. Stärke<br />
ihre Zuversicht, dass du ihr Bemühen zu einem guten Ende<br />
führst.<br />
Lesung Dtn 4, 39–40a<br />
Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe<br />
ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner<br />
sonst. Daher sollst du auf seine Gesetze und seine Gebote<br />
achten, auf die ich dich heute verpflichte.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wer Gottes Gebote hält und sie halten lehrt, der wird groß sein<br />
im Himmelreich.<br />
Fürbitten<br />
Gütiger Vater, dein Sohn hat uns die frohe Botschaft vom Anbruch<br />
deiner Herrschaft gebracht. Deiner Weisung öffnen wir<br />
uns und bitten:<br />
A: Dein Wille geschehe.<br />
Wer vor deinem Angesicht lebt, braucht kein Gut zu entbehren;<br />
– öffne uns und allen Menschen die Sinne für deine Gegenwart.<br />
Du willst das Glück aller Menschen;<br />
– hilf uns erkennen, dass wir zur wahren Freiheit gelangen,<br />
wenn wir in deinem Geiste handeln.<br />
Viele haben nie gelernt, unter den vielen Geräuschen deine leise<br />
Stimme zu vernehmen;<br />
– hilf allen, die in der Seelsorge tätig sind, die Menschen deine<br />
Sprache zu lehren.<br />
Wer sich dir anvertraut, wird nicht enttäuscht;<br />
– vereine alle Verstorbenen in deiner ewigen Freude.
Abend · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 116<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, erneuere uns im Geist durch die Feier der<br />
heiligen vierzig Tage, damit wir für dein Wort empfänglich<br />
werden, bereit zu Gehorsam und Verzicht, einmütig im Gebet<br />
und eifrig in Werken der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus<br />
Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Donnerstag, 11. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Alram von Kremsmünster (Abt, † 1123) · Ulrich von<br />
Kaisheim (Abt, † 1165) · Heinrich Hahn (Arzt, Politiker, Mitbegründer<br />
des Franziskus-Xaverius-Missionsvereins, † 1882)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Komm, Heil’ger Geist, vom ew’gen Thron,<br />
eins mit dem Vater und dem Sohn;<br />
durchwirke unsre Seele ganz<br />
mit deiner Gottheit Kraft und Glanz.<br />
Erfüll mit heil’ger Leidenschaft<br />
Geist, Zunge, Sinn und Lebenskraft;<br />
mach stark in uns der Liebe Macht,<br />
dass sie der Brüder Herz entfacht.<br />
Lass gläubig uns den Vater sehn,<br />
sein Ebenbild, den Sohn, verstehn<br />
und dir vertraun, der uns durchdringt<br />
und uns das Leben Gottes bringt. Amen.<br />
Nach: Nunc, Sancte, nobis Spiritus; Ambrosius (?), † 397<br />
Melodie: GL 342 · GL 1975 241 · KG 481<br />
Psalm 89 Verse 47–53<br />
Wie lange noch, Herr? Verbirgst du dich ewig? *<br />
Soll dein Zorn wie Feuer brennen?
Morgen · Donnerstag, 11. <strong>März</strong> 118<br />
Bedenke, Herr: Was ist unser Leben, *<br />
wie vergänglich hast du alle Menschen erschaffen!<br />
Wo ist der Mann, der ewig lebt und den Tod nicht schaut, *<br />
der sich retten kann vor dem Zugriff der Unterwelt?<br />
Herr, wo sind die Taten deiner Huld geblieben, *<br />
die du David in deiner Treue geschworen hast?<br />
Herr, denk an die Schmach deines Knechtes! *<br />
Im Herzen brennt mir der Hohn der Völker,<br />
mit dem deine Feinde mich schmähen, Herr, *<br />
und die Schritte deines Gesalbten verhöhnen.<br />
Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit! *<br />
Amen, ja amen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du Beschützer des Armen, blick auf unsere Schwächen, unsere<br />
Ungerührtheit und Trägheit. Rüttle uns auf, dass wir den Unterdrückten<br />
zu Hilfe kommen! Lass uns dein Angesicht leuchten.<br />
Lesung Ez 37, 12b–14<br />
So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Gräber und hole<br />
euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch<br />
zurück in das Land Israel. Wenn ich eure Gräber öffne und<br />
euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole, dann werdet<br />
ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich hauche euch meinen<br />
Geist ein, dann werdet ihr lebendig, und ich bringe euch wieder<br />
in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.<br />
Ich habe gesprochen, und ich führe es aus – Spruch des Herrn.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Wenn ich Dämonen austreibe mit der Kraft Gottes, wahrlich,<br />
dann ist das Reich Gottes zu euch gekommen.
119<br />
Donnerstag, 11. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Bitten<br />
Unser Herz ist die Quelle von Bosheit und Leid, aber auch von<br />
Gerechtigkeit, Güte und Frieden. Bitten wir Jesus, den Christus,<br />
der uns Gottes Segen bringt:<br />
A: Komm und wohne in uns.<br />
– Dass wir in Gebet und Kontemplation deine Nähe spüren und<br />
inneren Frieden finden.<br />
– Dass wir wahrnehmen lernen, was wir fühlen, und fruchtbar<br />
damit umgehen können.<br />
– Dass Wut, Ärger und Zorn sich durch deinen Beistand verwandeln<br />
in Nachsicht und Versöhnungsbereitschaft.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, gib, dass wir dem Ruf deiner Gnade folgen<br />
und uns mit umso größerem Eifer auf die Feier der österlichen<br />
Geheimnisse vorbereiten, je näher das Fest der Erlösung herankommt.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Das Heil des Volkes bin ich – so spricht der Herr.<br />
In jeder Not, in der sie zu mir rufen, will ich sie erhören.<br />
Ich will ihr Herr sein für alle Zeit.<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)
Eucharistie · Donnerstag, 11. <strong>März</strong> 120<br />
Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 7, 23–28<br />
So spricht der Herr: Ich gab meinem Volk folgendes Gebot:<br />
Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein, und<br />
ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch<br />
befehle, damit es euch gut geht.<br />
Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern<br />
folgten den Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens.<br />
Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht.<br />
Von dem Tag an, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf<br />
den heutigen Tag sandte ich zu euch immer wieder alle meine<br />
Knechte, die Propheten. Aber man hörte nicht auf mich und<br />
neigte mir nicht das Ohr zu, vielmehr blieben sie hartnäckig<br />
und trieben es noch schlimmer als ihre Väter.<br />
Auch wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht<br />
auf dich hören. Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten.<br />
Sag ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme<br />
des Herrn, seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die<br />
Treue ist dahin, aus ihrem Mund verschwunden.<br />
Antwortpsalm Ps 95, 1–2.6–9<br />
Kehrvers:<br />
Hört auf die Stimme des Herrn, verhärtet nicht euer Herz!<br />
Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn *<br />
und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!<br />
Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen, *<br />
vor ihm jauchzen mit Liedern! – Kehrvers<br />
Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, *<br />
lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!<br />
Denn er ist unser Gott, /<br />
wir sind das Volk seiner Weide, *<br />
die Herde, von seiner Hand geführt. – Kehrvers
121<br />
Donnerstag, 11. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! /<br />
„Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, *<br />
wie in der Wüste am Tag von Massa!<br />
Dort haben eure Väter mich versucht, *<br />
sie haben mich auf die Probe gestellt<br />
und hatten doch mein Tun gesehen.“ – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Verse 7d.8a, ferner GL 53, 1 (VI. Ton)<br />
oder GL 1975 529, 5 (IV. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joël 2, 12–13<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Kehrt um zum Herrn von ganzem Herzen; denn er ist gnädig<br />
und barmherzig, voll Langmut und reich an Güte.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 11, 14–23<br />
In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als<br />
der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann<br />
reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit<br />
Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die<br />
Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und<br />
forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.<br />
Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes<br />
Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus<br />
ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im<br />
Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt<br />
doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe.<br />
Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen<br />
treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen<br />
euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger<br />
Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch<br />
gekommen.
Abend · Donnerstag, 11. <strong>März</strong> 122<br />
Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht,<br />
ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und<br />
besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf<br />
die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.<br />
Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir<br />
sammelt, der zerstreut.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Jesus muss sich gegen den Vorwurf zur Wehr setzen, er sei mit<br />
den Dämonen im Bunde. Anders lassen sich seine spektakulär<br />
erfolgreichen Exorzismen ja wohl kaum erklären! Die Antwort<br />
Jesu: Dann müsste ja Bürgerkrieg herrschen in Satans Reich.<br />
Doch danach sieht es, leider, gar nicht aus. Und vor allem gibt<br />
Jesus, der Heiland, der Heiler, zu verstehen: Zu heilen vermag<br />
Gottes Heil allein. Wenn wir lieber nicht so genau wissen wollen,<br />
was gespielt wird, wenn wir beide Augen zudrücken, um ja<br />
nichts Beunruhigendes zu bemerken, dann sind die alten auch<br />
die neuen Dämonen. Dann bleiben Gewalt und Gier, Angst<br />
und Neid, Härte und Hass die Herren im Haus. Wo wir aber<br />
bereit sind, Verantwortung für diese Welt zu übernehmen, wo<br />
Glaube, Hoffnung und Liebe unser Lebenshaus renovieren, wo<br />
wir sehenden Auges – Christus im Blick – einen neuen Anfang<br />
wagen, wo wir nüchtern und wachsam bleiben, da wirkt Gottes<br />
Tatkraft, da ist sein Reich schon mitten unter uns.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
123<br />
Donnerstag, 11. <strong>März</strong> · Abend<br />
Innehalten am Abend<br />
Das Leben besteht in der Bewegung.<br />
Aristoteles (griechischer Philosoph, 384–322 v. Chr.)<br />
• Wenn ich auf mein Leben schaue: Welche „Bewegungen“<br />
sehe ich darin?<br />
• Gibt es Vorbilder in dieser „Wachstumsbewegung“ des Lebens?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Meines Herzens Dunkel<br />
wandle in dein Licht.<br />
Schenke mir den Glauben,<br />
der die Zweifel bricht.<br />
Hoffnung gib und Liebe,<br />
dass ich es vermag,<br />
deinem Wort zu folgen<br />
jetzt und jeden Tag.<br />
Helmut Schlegel<br />
Psalm 132 Verse 11–18<br />
Der Herr hat David geschworen, *<br />
einen Eid, den er niemals brechen wird:<br />
„Einen Spross aus deinem Geschlecht *<br />
will ich setzen auf deinen Thron.<br />
Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, *<br />
mein Zeugnis, das ich sie lehre,<br />
dann sollen auch ihre Söhne *<br />
auf deinem Thron sitzen für immer.“<br />
Denn der Herr hat den Zion erwählt, *<br />
ihn zu seinem Wohnsitz erkoren:
Abend · Donnerstag, 11. <strong>März</strong> 124<br />
„Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; *<br />
hier will ich wohnen, ich hab ihn erkoren.<br />
Zions Nahrung will ich reichlich segnen, *<br />
mit Brot seine Armen sättigen.<br />
Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, *<br />
seine Frommen sollen jauchzen und jubeln.<br />
Dort lasse ich Davids Macht erstarken *<br />
und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.<br />
Ich bedecke seine Feinde mit Schande; *<br />
doch auf ihm erglänzt seine Krone.“<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Segne den Ort deiner Gegenwart, Gott Davids. Lass das Haus<br />
deines Gesalbten leuchten unter den Völkern, erfülle es mit deinem<br />
Licht.<br />
Lesung Jer 15, 16<br />
Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war<br />
mir Glück und Herzensfreude; denn dein Name ist über mir<br />
ausgerufen, Herr, Gott der Heere.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Eine Frau aus der Menge rief Jesus zu: Selig der Leib, der dich<br />
getragen, und die Brust, die dich genährt hat. Jesus aber sprach:<br />
Selig, die das Wort Gottes hören und es befolgen.<br />
Fürbitten<br />
„Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein<br />
Haus ums andere stürzt ein,“ so sagt es Jesus. Wir bitten ihn<br />
um Einheit:<br />
V: Jesus, Bruder und Lehrer, A: leite uns.
125<br />
Donnerstag, 11. <strong>März</strong> · Abend<br />
– Für die schon so lange zertrennte christliche Kirche, in der<br />
die Konfessionen ihre Unterschiede betonen.<br />
– Für die Ethnien, Nationen, Länder, die verfeindet sind.<br />
– Für Familien, die in Spannungen und Unfrieden leben.<br />
– Für Paare, die sich auseinandergelebt haben.<br />
– Für die armen und die reichen Länder.<br />
– Für die miteinander konkurrierenden Religionen und Glaubensrichtungen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, gib, dass wir dem Ruf deiner Gnade folgen<br />
und uns mit umso größerem Eifer auf die Feier der österlichen<br />
Geheimnisse vorbereiten, je näher das Fest der Erlösung herankommt.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Freitag, 12. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Simeon der Neue Theologe (Abt in Konstantinopel,<br />
† 1022) · Almud von Wetter (Äbtissin, 11. Jh.) · Beatrix von Engelport<br />
(† nach 1275)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Gott ist gegenwärtig.<br />
Lasset uns anbeten<br />
und in Ehrfurcht vor ihn treten.<br />
Gott ist in der Mitte.<br />
Alles in uns schweige<br />
und sich innigst vor ihm beuge.<br />
Wer ihn kennt, wer ihn nennt,<br />
schlag die Augen nieder;<br />
kommt, ergebt euch wieder.<br />
Majestätisch Wesen,<br />
möcht ich recht dich preisen<br />
und im Geist dir Dienst erweisen.<br />
Möcht ich wie die Engel<br />
immer vor dir stehen<br />
und dich gegenwärtig sehen.<br />
Lass mich dir für und für<br />
trachten zu gefallen,<br />
liebster Gott, in allem.<br />
Gerhard Tersteegen (vor 1727) 1729 – GL 387 · EG 165, Strophen 1 und 4
127<br />
Freitag, 12. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Psalm 51 Verse 3–21<br />
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />
Wasch meine Schuld von mir ab *<br />
und mach mich rein von meiner Sünde!<br />
Denn ich erkenne meine bösen Taten, *<br />
meine Sünde steht mir immer vor Augen.<br />
Gegen dich allein habe ich gesündigt, *<br />
ich habe getan, was dir missfällt.<br />
So behältst du recht mit deinem Urteil, *<br />
rein stehst du da als Richter.<br />
Denn ich bin in Schuld geboren; *<br />
in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.<br />
Lauterer Sinn im Verborgenen gefällt dir, *<br />
im Geheimen lehrst du mich Weisheit.<br />
Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; *<br />
wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.<br />
Sättige mich mit Entzücken und Freude! *<br />
Jubeln sollen die Glieder, die du zerschlagen hast.<br />
Verbirg dein Gesicht vor meinen Sünden, *<br />
tilge all meine Frevel!<br />
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />
und gib mir einen neuen, beständigen Geist!<br />
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht *<br />
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!<br />
Mach mich wieder froh mit deinem Heil; *<br />
mit einem willigen Geist rüste mich aus!<br />
Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege, *<br />
und die Sünder kehren um zu dir.<br />
Befrei mich von Blutschuld, Herr, du Gott meines Heiles, *<br />
dann wird meine Zunge jubeln über deine Gerechtigkeit.
Morgen · Freitag, 12. <strong>März</strong> 128<br />
Herr, öffne mir die Lippen, *<br />
und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden.<br />
Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; *<br />
an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />
Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, *<br />
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />
wirst du, Gott, nicht verschmähen.<br />
In deiner Huld tu Gutes an Zion; *<br />
bau die Mauern Jerusalems wieder auf!<br />
Dann hast du Freude an rechten Opfern, /<br />
an Brandopfern und Ganzopfern, *<br />
dann opfert man Stiere auf deinem Altar.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Schenke uns, Vater, deinen Geist, und verwandle unsere Herzen<br />
durch das Wort deiner Liebe, unseren gekreuzigten Herrn<br />
Jesus Christus.<br />
Lesung Röm 5, 8–9<br />
Gott hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus<br />
für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Nachdem<br />
wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir<br />
durch ihn erst recht vor dem Gericht Gottes gerettet werden.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Meister, welches ist das größte Gebot? Jesus gab zur Antwort:<br />
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen.<br />
Bitten<br />
Heute vor 200 Jahren kam in Würzburg Prinzregent Luitpold<br />
von Bayern zur Welt, der am längsten an der Spitze des Königreichs<br />
Bayern gestanden und dank seiner zugewandten und
129<br />
Freitag, 12. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
uneitlen Art breite Sympathien genossen hat. Bitten wir Gott,<br />
der uns ins Leben gerufen hat:<br />
A: Bring unsere Gaben zur Entfaltung.<br />
– Dass wir froh und glücklich werden mit dem, was du in uns<br />
angelegt hast.<br />
– Dass wir mit dem, was in uns steckt, unsere Mitmenschen<br />
bereichern.<br />
– Dass wir Menschen zueinanderbringen und Frieden und Versöhnung<br />
stiften.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, lass deine Gnade mächtig werden in unseren<br />
Herzen, damit wir imstande sind, unser eigenes Begehren zu<br />
meistern und den Anregungen deines Geistes zu folgen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Herr, unter den Göttern ist keiner wie du.<br />
Denn du bist groß und tust Wunder. Du allein bist Gott.<br />
Ps 86, 8.10<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Hosea Hos 14, 2–10<br />
So spricht der Herr: Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem<br />
Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld.
Eucharistie · Freitag, 12. <strong>März</strong> 130<br />
Kehrt um zum Herrn, nehmt Worte der Reue mit euch und sagt<br />
zu ihm: Nimm alle Schuld von uns und lass uns Gutes erfahren!<br />
Wir danken es dir mit der Frucht unserer Lippen. Assur kann<br />
uns nicht retten. Wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten, und<br />
zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr: Unser Gott.<br />
Denn nur bei dir findet der Verwaiste Erbarmen.<br />
So spricht der Herr: Ich will ihre Untreue heilen und sie aus<br />
lauter Großmut wieder lieben. Denn mein Zorn hat sich von Israel<br />
abgewandt. Ich werde für Israel da sein wie der Tau, damit<br />
es aufblüht wie eine Lilie und Wurzeln schlägt wie der Libanon.<br />
Seine Zweige sollen sich ausbreiten, seine Pracht soll der Pracht<br />
des Ölbaums gleichen und sein Duft dem Duft des Libanon.<br />
Sie werden wieder in meinem Schatten wohnen; sie bauen<br />
Getreide an und gedeihen wie die Reben, deren Wein so berühmt<br />
ist wie der Wein vom Libanon. Was hat Efraim noch mit<br />
den Götzen zu tun? Ich, ja, ich erhöre ihn, ich schaue nach ihm.<br />
Ich bin wie der grünende Wacholder, an mir findest du reiche<br />
Frucht.<br />
Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es.<br />
Ja, die Wege des Herrn sind gerade; die Gerechten gehen auf<br />
ihnen, die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Gottes Gram ist groß: der Herr trauert um Israel. So geht es<br />
Liebenden. Lieben ist gefährlich und Adonai liebt leidenschaftlich.<br />
Sein Volk übersieht diese Liebe, belächelt sie, setzt sich<br />
über Gottes Passion hinweg, setzt sein Vertrauen in andere,<br />
verlässt den Herrn, verlässt sich lieber auf Mächte, die allgemein<br />
anerkannt werden, sucht den Schulterschluss mit einem<br />
mächtigen militärischen Partner. Der Liebende bittet, der Liebende<br />
droht: Ihr rennt ins Verderben, ihr sucht das Leben –<br />
und findet den Tod. Doch am Ende verheißt er: „Ich will ihre<br />
Untreue heilen.“ So ist es. Auf Gottes Großmut ruht alle Hoffnung.<br />
Auf seinem „Herzensumsturz“ (Hos 11). Und wenn Gott
131<br />
Freitag, 12. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
selbst sein gequältes Herz neu stimmt, warum dann nicht der<br />
Mensch?<br />
Antwortpsalm <br />
Ps 81, 6c–11b.14.17<br />
Kehrvers:<br />
Ich bin der Herr, dein Gott; höre auf meine Stimme!<br />
Eine Stimme höre ich, die ich noch nie vernahm: *<br />
Seine Schulter hab ich von der Bürde befreit,<br />
seine Hände kamen los vom Lastkorb. *<br />
Du riefst in der Not, und ich riss dich heraus. – Kehrvers<br />
Ich habe dich aus dem Gewölk des Donners erhört, *<br />
an den Wassern von Meríba geprüft.<br />
Höre, mein Volk, ich will dich mahnen! *<br />
Israel, wolltest du doch auf mich hören! – Kehrvers<br />
Für dich gibt es keinen andern Gott. *<br />
Du sollst keinen fremden Gott anbeten.<br />
Ich bin der Herr, dein Gott, *<br />
der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. – Kehrvers<br />
Ach, dass doch mein Volk auf mich hörte, *<br />
dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen!<br />
Ich würde es nähren mit bestem Weizen *<br />
und mit Honig aus dem Felsen sättigen. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Verse 11a.9a, ferner GL 53, 1 (VI. Ton) oder GL 1975 529, 5 (IV.<br />
Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Mt 4, 17<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
So spricht der Herr: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!
Abend · Freitag, 12. <strong>März</strong> 132<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 12, 28b–34<br />
In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte<br />
ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete:<br />
Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige<br />
Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem<br />
Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all<br />
deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten<br />
lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als<br />
diese beiden.<br />
Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz<br />
richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen<br />
anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand<br />
und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben<br />
wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen<br />
Opfer.<br />
Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte<br />
zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner<br />
wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Die allerstillste Liebe ist die Liebe zum Guten.<br />
Marie von Ebner-Eschenbach (österreichische Schriftstellerin, 1830–1916)<br />
• Bei wem nehme ich ruhiges Handeln „zum Guten“ wahr?<br />
• Wo sehe ich lautstarke Präsentation, gar Abwertung anderer<br />
– vermeintlich im Dienst des Guten?
133<br />
Freitag, 12. <strong>März</strong> · Abend<br />
Confiteor (Seite 16), Erbarme dich (Seite 26) – oder:<br />
Gott, unser Vater, auch wer sich von dir entfernt hat, kann zurückkehren<br />
zu dir. Du hältst voll Sehnsucht nach uns Ausschau,<br />
du empfängst uns mit offenen Armen. Wenn wir uns elend und<br />
verlassen fühlen, bring dich uns in Erinnerung. Lass uns aufbrechen<br />
zu dir und in deiner Nähe neu das Leben finden, heute<br />
und alle Tage.<br />
Redaktion Magnificat<br />
Hymnus<br />
Wir haben einen Gott und Herrn,<br />
sind eines Leibes Glieder;<br />
drum diene deinem Nächsten gern;<br />
denn wir sind alle Brüder.<br />
Gott schuf die Welt nicht bloß für mich,<br />
mein Nächster ist sein Kind wie ich.<br />
Was ich den Armen hier getan,<br />
dem Kleinsten auch von diesen,<br />
das sieht er, mein Erlöser, an,<br />
als hätt ich’s ihm erwiesen.<br />
Und ich, ich sollt ein Mensch noch sein<br />
und Gott in Brüdern nicht erfreun?<br />
Ein unbarmherziges Gericht<br />
wird über den ergehen,<br />
der nicht barmherzig ist, der nicht<br />
die rettet, die ihn flehen.<br />
Drum gib mir, Gott, durch deinen Geist<br />
ein Herz, das dich durch Liebe preist.<br />
Christian Fürchtegott Gellert 1757<br />
EG 412 – Melodie: GL 461 · GL 1975 616<br />
Strophen 4, 7 und 8
Abend · Freitag, 12. <strong>März</strong> 134<br />
Psalm 135 Verse 13–21<br />
Herr, dein Name währt ewig, *<br />
das Gedenken an dich, Herr, dauert<br />
von Geschlecht zu Geschlecht.<br />
Denn der Herr verschafft Recht seinem Volk; *<br />
er hat mit seinen Knechten Mitleid.<br />
Die Götzen der Heiden sind nur Silber und Gold, *<br />
ein Machwerk von Menschenhand.<br />
Sie haben einen Mund und reden nicht, *<br />
Augen und sehen nicht;<br />
sie haben Ohren und hören nicht; *<br />
auch ist kein Hauch in ihrem Mund.<br />
Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, *<br />
alle, die den Götzen vertrauen.<br />
Haus Israel, preise den Herrn! *<br />
Haus Aaron, preise den Herrn!<br />
Haus Levi, preise den Herrn! *<br />
Alle, die ihr den Herrn fürchtet, preist den Herrn!<br />
Gepriesen sei der Herr auf Zion, *<br />
er, der thront in Jerusalem.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Herr der Gerechtigkeit, du blickst auf die Gebeugten und lässt<br />
nicht im Stich, die in Not sind. Senke den Geist der Liebe in unsere<br />
Herzen, dass wir unseren bedrängten Geschwistern beistehen.<br />
Lesung Jak 5, 16.19–20<br />
Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit<br />
ihr geheilt werdet! Viel vermag das inständige Gebet eines<br />
Gerechten. Meine Brüder, wenn einer bei euch von der Wahrheit<br />
abirrt und jemand ihn zur Umkehr bewegt, dann sollt ihr<br />
wissen: Wer einen Sünder, der auf Irrwegen ist, zur Umkehr<br />
bewegt, der rettet ihn vor dem Tod und deckt viele Sünden zu.
135<br />
Freitag, 12. <strong>März</strong> · Abend<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Seinen Nächsten lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle<br />
Opfer.<br />
Fürbitten<br />
Gottes- und Nächstenliebe sind untrennbar. Wir bitten den erbarmenden<br />
Gott um seinen Beistand:<br />
V: Gott, du liebst deine Geschöpfe. A: Höre unser Rufen.<br />
– Rüttle deine Kirche auf, dass sie an der Seite der Armen, derer<br />
ohne Lobby, zu finden ist.<br />
– Stärke unsere Gemeinden im Glauben und in der Liebe, und<br />
lass sie wachsen in der Einheit der Getauften.<br />
– Tröste die Schwerkranken, die nicht wissen, ob sie noch einmal<br />
die Zeit der erwachenden Natur, des Frühlings, erleben<br />
können.<br />
– Geleite die Menschen, die in dieser Zeit des wachsenden<br />
Lichts ihr Leben lassen müssen, in dein unvergängliches<br />
Licht.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, lass deine Gnade mächtig werden in unseren<br />
Herzen, damit wir imstande sind, unser eigenes Begehren zu<br />
meistern und den Anregungen deines Geistes zu folgen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Samstag, 13. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Leander von Sevilla (Bischof, † 600) · hl. Gerald von<br />
Mayo (Abtbischof, † 732) · hl. Answin (Oswin, Bischof, † 861) · sel.<br />
Judith von Ringelheim (Äbtissin, 11. Jh.) · sel. Paulina von Paulinzelle<br />
(Klostergründerin, † 1107) · sel. Sancha von Portugal († 1229)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
O Gott, du höchster Gnadenhort,<br />
verleih, dass uns dein göttlich Wort<br />
von Ohren so zu Herzen dring,<br />
dass es sein Kraft und Schein vollbring.<br />
Der einig Glaub ist diese Kraft,<br />
der fest an Jesus Christus haft’;<br />
die Werk der Lieb sind dieser Schein,<br />
dadurch wir Christi Jünger sein.<br />
Verschaff bei uns auch, lieber Herr,<br />
dass wir durch deinen Geist je mehr<br />
in dein’r Erkenntnis nehmen zu<br />
und endlich bei dir finden Ruh.<br />
Konrad Hubert 1545<br />
EG 194 · Melodie: GL 147 · GL 1975 516 · KG 199<br />
Psalm 119 <br />
Verse 145–152 Qof<br />
Erhöre mich, Herr, ich rufe von ganzem Herzen; *<br />
deine Gesetze will ich halten.
137<br />
Samstag, 13. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Ich rufe zu dir; errette mich, *<br />
dann will ich deinen Vorschriften folgen.<br />
Schon beim Morgengrauen komme ich und flehe; *<br />
ich warte auf dein Wort.<br />
Meine Augen eilen den Nachtwachen voraus; *<br />
denn ich sinne nach über deine Verheißung.<br />
Höre auf meine Stimme in deiner Huld; *<br />
belebe mich, Herr, durch deine Entscheide!<br />
Mir nähern sich tückische Verfolger; *<br />
sie haben sich weit von deiner Weisung entfernt.<br />
Doch du bist nahe, Herr, *<br />
und alle deine Gebote sind Wahrheit.<br />
Aus deinen Vorschriften weiß ich seit langem, *<br />
dass du sie für ewig bestimmt hast.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Nahe bist du, Gott, und alle deine Gebote sind Wahrheit. Präge<br />
sie uns ein, damit wir auf deinen Wegen gehen.<br />
Lesung <br />
Röm 3, 23–25ab<br />
Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.<br />
Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner<br />
Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott<br />
dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam<br />
durch Glauben. So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch<br />
die Vergebung der Sünden.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Der Zöllner wagte nicht, die Augen zum Himmel zu erheben. Er<br />
schlug an seine Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig.
Eucharistie · Samstag, 13. <strong>März</strong> 138<br />
Bitten<br />
Allmächtiger Gott. Du entziehst dich denen, die von sich selbst<br />
eingenommen sind, und wendest dich den Demütigen zu. Wir<br />
bitten dich:<br />
A: Öffne uns Augen, Herz und Ohren.<br />
– Dass wir heute wahrnehmen, wo du auf uns zukommst.<br />
– Dass wir uns von dir ansprechen lassen.<br />
– Dass wir mit Jesu Güte auf unsere Mitmenschen zugehen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, in geistlicher Freude begehen wir diese Tage der<br />
Buße. Gib, dass wir aus dem österlichen Geheimnis leben, damit<br />
uns sein voller Gnadenreichtum zuteilwird. Darum bitten<br />
wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Lobe den Herrn, meine Seele,<br />
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:<br />
der dir all deine Schuld vergibt und all deine Gebrechen heilt.<br />
Ps 103, 2–3<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Hosea Hos 6, 1–6<br />
Kommt, wir kehren zum Herrn zurück! Denn er hat Wunden<br />
gerissen, er wird uns auch heilen; er hat verwundet, er wird<br />
auch verbinden. Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück,
139<br />
Samstag, 13. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
am dritten Tag richtet er uns wieder auf, und wir leben vor<br />
seinem Angesicht. Lasst uns streben nach Erkenntnis, nach der<br />
Erkenntnis des Herrn. Er kommt so sicher wie das Morgenrot;<br />
er kommt zu uns wie der Regen, wie der Frühjahrsregen, der<br />
die Erde tränkt.<br />
Was soll ich tun mit dir, Efraim? Was soll ich tun mit dir, Juda?<br />
Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der<br />
bald vergeht. Darum schlage ich drein durch die Propheten, ich<br />
töte sie durch die Worte meines Mundes. Dann leuchtet mein<br />
Recht auf wie das Licht. Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis<br />
statt Brandopfer.<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Der Papa wird’s scho richten“, heißt es in einem durch den<br />
Kabarettisten Helmut Qualtinger bekannt gewordenen Chanson.<br />
Ob es nun um die Verschleierung einer Straftat, um einen<br />
eigentlich unerreichbaren, aber umso lukrativeren Posten oder<br />
um eine unbezahlte Zeche geht – „der Papa wird’s scho richten<br />
/ des g’hört zu seinen Pflichten …“. „Der Papa wird’s scho<br />
richten“, so denkt auch Israel, tadelt der Prophet. Israel ist Gottes<br />
Sohn, und was auch immer vorgefallen ist und noch vorfallen<br />
wird, „der Papa wird’s scho richten“. Doch der Vater begehrt<br />
auf. Gott, der Herr, ist nicht bereit, länger mitzuspielen.<br />
Nicht etwa, weil er nicht Israels Vater, und nicht, weil Helfen<br />
unter seiner Würde wäre, sondern weil der Glaube an einen<br />
solchen Mechanismus unter Israels und Judas eigener Würde<br />
ist! Weil die Würde des Menschen bei einem solchen Aberglauben<br />
auf dem Spiel steht, ja zum Spielball wird! Wo immer<br />
sich eine Gruppe unantastbar wähnt, da werden andere mit<br />
Füßen getreten. Adonai sendet Propheten, die dem schlimmen<br />
Treiben Einhalt gebieten werden. „Dann leuchtet mein Recht<br />
auf wie das Licht.“ Wenn Gott „mein Recht“ sagt, dann meint<br />
er nicht „meine Vorfahrt“ wie der eine oder andere Autofahrer.<br />
„Mein Recht“, Gottes Recht, das ist das Recht der Schwachen.<br />
Für sie tritt Gott, der Vater, ein.
Eucharistie · Samstag, 13. <strong>März</strong> 140<br />
Antwortpsalm Ps 51, 3–4.18–21<br />
Kehrvers:<br />
Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.<br />
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />
Wasch meine Schuld von mir ab, *<br />
und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />
Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; *<br />
an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />
Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, *<br />
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />
wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kehrvers<br />
In deiner Huld tu Gutes an Zion, *<br />
bau die Mauern Jerusalems wieder auf!<br />
Dann hast du Freude an rechten Opfern, /<br />
an Brandopfern und Ganzopfern, *<br />
dann opfert man Stiere auf deinem Altar. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Hos 6, 6a, ferner GL 301 (IV. Ton)<br />
oder GL 1975 536, 2 (VII. Ton) oder KG 543 (V. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Ps 95, 7d.8a<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet nicht euer Herz!<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 18, 9–14<br />
In jener Zeit erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit<br />
überzeugt waren und die anderen verachteten,<br />
dieses Beispiel:<br />
Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der<br />
eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer<br />
stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke
141<br />
Samstag, 13. <strong>März</strong> · Abend<br />
dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber,<br />
Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste<br />
zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten<br />
Teil meines ganzen Einkommens.<br />
Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht<br />
einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug<br />
sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!<br />
Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück,<br />
der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt,<br />
wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Mitten wir im Leben sind<br />
mit dem Tod umfangen.<br />
Wer ist, der uns Hilfe bringt,<br />
dass wir Gnad erlangen?<br />
Das bist du, Herr, alleine.<br />
Uns reuet unsre Missetat,<br />
die dich, Herr, erzürnet hat.<br />
Heiliger Herre Gott, heiliger starker Gott,<br />
heiliger, barmherziger Heiland, du ewiger Gott,<br />
lass uns nicht versinken<br />
in des bittern Todes Not.<br />
Kyrieleison.<br />
Nach: Media vita in morte sumus; 11. Jahrhundert (Alte Übertragung)<br />
GL 503 · GL 1975 654 · KG 706 · EG 518
Abend · Samstag, 13. <strong>März</strong> 142<br />
Psalm 130<br />
Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: *<br />
Herr, höre meine Stimme!<br />
Wende dein Ohr mir zu, *<br />
achte auf mein lautes Flehen!<br />
Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, *<br />
Herr, wer könnte bestehen?<br />
Doch bei dir ist Vergebung, *<br />
damit man in Ehrfurcht dir dient.<br />
Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, *<br />
ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.<br />
Meine Seele wartet auf den Herrn *<br />
mehr als die Wächter auf den Morgen.<br />
Mehr als die Wächter auf den Morgen *<br />
soll Israel harren auf den Herrn.<br />
Denn beim Herrn ist die Huld, *<br />
bei ihm ist Erlösung in Fülle.<br />
Ja, er wird Israel erlösen *<br />
von all seinen Sünden.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gott Israels, Richter der Welt, wir sehnen uns nach deinem Heil<br />
und hoffen auf deine Gnade. Nimm uns an und befreie uns von<br />
aller Schuld.<br />
Lesung 2 Kor 6, 1–4a<br />
Wir ermahnen euch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergebens<br />
empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade erhöre<br />
ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist sie da, die<br />
Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung. Niemand<br />
geben wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst<br />
nicht getadelt werden kann. In allem erweisen wir uns als Gottes<br />
Diener.
143<br />
Samstag, 13. <strong>März</strong> · Abend<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />
dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen,<br />
sondern das ewige Leben haben.<br />
Fürbitten<br />
Gütiger Vater, im Kreuz Jesu hast du uns das Zeichen deiner<br />
siegreichen Gnade gegeben. Wir bitten dich:<br />
A: Lass dein Heil auf der Erde wachsen.<br />
Viele Angehörige anderer Religionen empfinden das Kreuz aus<br />
leidvoller Erfahrung als bedrohlich;<br />
– erfülle uns Glaubende mit dem Geist Jesu, dass wir ihnen den<br />
wahren Sinn des Kreuzes vorleben.<br />
Auch in unserer abendländischen Kultur gibt es Menschen, die<br />
das Kreuz als grausam ablehnen;<br />
– gib deiner Kirche eine neue Sensibilität für das Ärgernis des<br />
Kreuzes.<br />
Noch immer tragen viele Menschen dein Kreuz an sich;<br />
– gewähre ihnen allen deine Gnade und lass ihnen den Wert<br />
dieses Schmuckes aufgehen.<br />
Israels Erbe hat unsere Heimat Europa wesentlich geprägt;<br />
– lass sie in Jesu Geist neu erblühen und zu einer lebendigen<br />
Völkergemeinschaft zusammenwachsen.<br />
Gedenke der Verstorbenen, die Jesus unter dem Siegel des Kreuzes<br />
nachgefolgt sind;<br />
– lass sie das neue Leben, das sie schon hier auf Erden begonnen<br />
haben, in ewiger Fülle genießen.<br />
Vaterunser
Abend · Samstag, 13. <strong>März</strong> 144<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf<br />
wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen<br />
hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest<br />
entgegeneilt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Gnade sei mit uns und Friede<br />
von Gott, unserem Vater,<br />
und dem Herrn Jesus Christus.<br />
Vgl. 1 Kor 1, 3<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
145<br />
Samstag, 13. <strong>März</strong> · Von Woche zu Woche<br />
Von Woche zu Woche<br />
Überfließender Reichtum<br />
(zu Eph 2, 4–10)<br />
Unsere Leistungen,<br />
unsere erstrebten Erfolge,<br />
unsere atemlosen Anstrengungen,<br />
unser beinhartes Bemühen,<br />
unser dramatisches Durchhalten,<br />
unser liebloses Lavieren,<br />
unsere Kraft an ihren Grenzen,<br />
unser Immerimmerweiter,<br />
unser Immernochmehr!<br />
Gott handelt verschwenderisch<br />
am Menschen;<br />
der überfließende Reichtum<br />
seiner Gnade<br />
kann die Not wenden.<br />
Seine Gegenwart befreit<br />
von der verbissenen Fixierung<br />
auf messbare Leistung.<br />
Seine Gegenwart tröstet,<br />
wo die eigene Kraft<br />
an ihre Grenzen kommt.<br />
Das befreit zum Guten,<br />
erkennend,<br />
dass das Entscheidende<br />
Geschenk ist.<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
14. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
4. Fastensonntag<br />
Namenstag: hl. Einhard (Biograf Karls des Großen, Gründer von Seligenstadt,<br />
† 840) · hl. Mathilde von Quedlinburg (Klostergründerin,<br />
† 968) · sel. Eva von Lüttich (Reklusin, Förderin des Fronleichnamsfestes,<br />
† um 1265) · Konrad Müller (Franziskaner, † 1532) · Gottfried<br />
Könzgen (Arbeitersekretär der Katholischen Arbeiterbewegung, inhaftiert<br />
im KZ Oranienburg, † 1945)<br />
Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Gottlieb Klopstock (deutscher<br />
Dichter, 1724–1803)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Freue dich, Stadt Jerusalem!<br />
Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart.<br />
Vgl. Jes 66, 10<br />
Hymnus<br />
Ihr Diener Gottes alle,<br />
preist ihn mit Freudenschalle,<br />
und singt in Fröhlichkeit!<br />
Die ihr im Haus des Herren<br />
Ehre sei dem Vater ...
147<br />
Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Morgen<br />
da stehet, ihn zu ehren,<br />
seid allezeit bereit!<br />
Gott wolle uns bescheren<br />
und immerdar vermehren<br />
den milden Segen sein! –<br />
Der Himmel schuf und Erden,<br />
er soll gepriesen werden,<br />
er, unser Gott, allein!<br />
Kaspar Ulenberg (1549–1617)<br />
Psalm 118 Verse 19–29<br />
Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, *<br />
damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.<br />
Das ist das Tor zum Herrn, *<br />
nur Gerechte treten hier ein.<br />
Ich danke dir, dass du mich erhört hast; *<br />
du bist für mich zum Retter geworden.<br />
Der Stein, den die Bauleute verwarfen, *<br />
er ist zum Eckstein geworden.<br />
Das hat der Herr vollbracht, *<br />
vor unseren Augen geschah dieses Wunder.<br />
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; *<br />
wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.<br />
Ach, Herr, bring doch Hilfe! *<br />
Ach, Herr, gib doch Gelingen!<br />
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! /<br />
Wir segnen euch, vom Haus des Herrn her. *<br />
Gott, der Herr, erleuchte uns.<br />
Mit Zweigen in den Händen<br />
schließt euch zusammen zum Reigen, *<br />
bis zu den Hörnern des Altars!
Morgen · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 148<br />
Du bist mein Gott, dir will ich danken; *<br />
mein Gott, dich will ich rühmen.<br />
Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />
denn seine Huld währt ewig.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Deinen Willen zu tun, barmherziger Gott, ist das Tor zur Gerechtigkeit.<br />
Erleuchte uns, dass wir deinen Auftrag erkennen,<br />
und lass uns dir voll Freude dienen.<br />
Lesung Phil 2, 14–15<br />
Tut alles ohne Murren und Bedenken, damit ihr rein und<br />
ohne Tadel seid, Kinder Gottes ohne Makel mitten in einer<br />
verdorbenen und verwirrten Generation, unter der ihr als Lichter<br />
in der Welt leuchtet.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Menschen<br />
geöffnet hat, der blind geboren war: Du aber hast es getan,<br />
Christus, Sohn Gottes, du Licht der Welt.<br />
Bitten<br />
Du, Jesus, vermagst unsere Gebrechen und Wunden zu heilen.<br />
Wir bitten dich:<br />
A: Berühre uns mit deiner Hand.<br />
– Dass wir deine Spuren in unserem Leben wieder sehen.<br />
– Dass wir auf deinen Wegen gehen können.<br />
– Dass unser Schmerz uns nicht länger einsam sein lässt.<br />
Vaterunser
149<br />
Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf<br />
wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen<br />
hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest<br />
entgegeneilt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der ewige Gott,<br />
der ist, der war und der kommen wird,<br />
sei bei uns heute und alle Tage,<br />
bis wir auf immer sein Angesicht schauen.<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 142, 366, 427, 438, 477, 485 · KG 40, 42, 174,<br />
185, 395, 561<br />
Freue dich, Stadt Jerusalem!<br />
Seid fröhlich zusammen mit ihr,<br />
alle, die ihr traurig wart.<br />
Freut euch und trinkt euch satt<br />
an der Quelle göttlicher Tröstung.<br />
Vgl. Jes 66, 10–11<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem zweiten Buch der Chronik<br />
2 Chr 36, 14–16.19–23<br />
In jenen Tagen begingen alle führenden Männer Judas und die<br />
Priester und das Volk viel Untreue. Sie ahmten die Gräueltaten<br />
der Völker nach und entweihten das Haus, das der HERR in<br />
Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte.<br />
Immer wieder hatte der HERR, der Gott ihrer Väter, sie durch<br />
seine Boten gewarnt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk<br />
und seiner Wohnung. Sie aber verhöhnten die Boten Gottes,
Eucharistie · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 150<br />
verachteten sein Wort und verspotteten seine Propheten, bis<br />
der Zorn des HERRN gegen sein Volk so groß wurde, dass es<br />
keine Heilung mehr gab.<br />
Die Chaldäer verbrannten das Haus Gottes, rissen die Mauern<br />
Jerusalems nieder, legten Feuer an alle seine Paläste und<br />
zerstörten alle wertvollen Geräte. Alle, die dem Schwert entgangen<br />
waren, führte Nebukadnezzar in die Verbannung nach<br />
Babel. Dort mussten sie ihm und seinen Söhnen als Sklaven<br />
dienen, bis das Reich der Perser zur Herrschaft kam. Da ging<br />
das Wort in Erfüllung, das der HERR durch den Mund Jeremias<br />
verkündet hatte. Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es<br />
lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig<br />
Jahre voll waren.<br />
Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen,<br />
was der HERR durch Jeremia gesprochen hatte. Darum<br />
erweckte der HERR den Geist des Königs Kyrus von Persien und<br />
Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den<br />
Befehl verkünden: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der<br />
HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen.<br />
Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda<br />
ein Haus zu bauen. Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört<br />
– der HERR, sein Gott, sei mit ihm –, der soll hinaufziehen.<br />
Impuls zur Lesung<br />
An das babylonische Exil denkt Israel mit Schrecken zurück.<br />
Dennoch streicht das Volk diese Zeit nicht aus seinem Gedächtnis.<br />
Immer wieder fragt es nach einem Zusammenhang<br />
zwischen der bedrückenden Verbannung – dem Erleben radikaler<br />
Fremdbestimmung – und der Erfahrung von Scheitern<br />
und Versagen der Menschen vor Gott und voreinander. Das<br />
ist keine selbstquälerische Nabelschau. Im Gegenteil. Das Volk<br />
stellt sich der Vergangenheit, damit Gottes Zukunft kommen<br />
kann.
151<br />
Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm Ps 137, 1–6<br />
Kehrvers:<br />
Wie könnte ich dich je vergessen, Jerusalem!<br />
An den Strömen von Babel, /<br />
da saßen wir und wir weinten, *<br />
wenn wir Zions gedachten.<br />
An die Weiden in seiner Mitte *<br />
hängten wir unsere Leiern. – Kehrvers<br />
Denn dort verlangten, die uns gefangen hielten,<br />
Lieder von uns, /<br />
unsere Peiniger forderten Jubel: *<br />
„Singt für uns eines der Lieder Zions!“<br />
Wie hätten wir singen können die Lieder des HERRN, *<br />
fern, auf fremder Erde? – Kehrvers<br />
Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, *<br />
dann soll meine rechte Hand mich vergessen.<br />
Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /<br />
wenn ich deiner nicht mehr gedenke, *<br />
wenn ich Jerusalem nicht mehr erhebe<br />
zum Gipfel meiner Freude. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 5a, ferner GL 74, 1 (I. Ton)<br />
oder GL 1975 529, 1 oder KG 614 (II. Ton)<br />
Lesung aus dem Epheserbrief Eph 2, 4–10<br />
Schwestern und Brüder! Gott, der reich ist an Erbarmen, hat<br />
uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen<br />
Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus<br />
lebendig gemacht.<br />
Aus Gnade seid ihr gerettet. Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt<br />
und uns zusammen mit ihm einen Platz in den himmlischen<br />
Bereichen gegeben, um in den kommenden Zeiten den<br />
überfließenden Reichtum seiner Gnade zu zeigen, in Güte an<br />
uns durch Christus Jesus.
Eucharistie · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 152<br />
Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht<br />
aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt –, nicht aus Werken,<br />
damit keiner sich rühmen kann.<br />
Denn seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus zu guten<br />
Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus bestimmt hat,<br />
damit wir mit ihnen unser Leben gestalten.<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />
hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 14–21<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange<br />
in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht<br />
werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.<br />
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen<br />
Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren<br />
geht, sondern ewiges Leben hat.<br />
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit<br />
er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet<br />
wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt,<br />
ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen<br />
Sohnes Gottes geglaubt hat.<br />
Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt,<br />
doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht;<br />
denn ihre Taten waren böse.<br />
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum<br />
Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die<br />
Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine<br />
Taten in Gott vollbracht sind.<br />
Credo
153<br />
Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, in der Freude auf das Osterfest bringen wir<br />
unsere Gaben dar. Hilf uns, gläubig und ehrfürchtig das Opfer<br />
zu feiern, das der Welt Heilung schenkt und den Tod überwindet.<br />
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
Wir danken dir, Vater im Himmel, und rühmen deinen heiligen<br />
Namen. Denn jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt sind die Tage<br />
des Heiles. Du hilfst uns, das Böse zu überwinden, du schenkst<br />
uns von Neuem die Reinheit des Herzens. Du gibst deinen Kindern<br />
die Kraft, in dieser vergänglichen Welt das unvergängliche<br />
Heil zu wirken durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn<br />
preisen wir dich in deiner Kirche und vereinen uns mit den<br />
Engeln und Heiligen zum Hochgesang von deiner göttlichen<br />
Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Ps 122, 3–4<br />
Jerusalem, du starke Stadt, dicht gebaut und fest gefügt! Dorthin<br />
ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, den Namen<br />
des Herrn zu preisen.<br />
Schlussgebet<br />
Allmächtiger Gott, dein ewiges Wort ist das wahre Licht, das jeden<br />
Menschen erleuchtet. Heile die Blindheit unseres Herzens,<br />
damit wir erkennen, was vor dir recht ist, und dich aufrichtig<br />
lieben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />
und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />
und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.
Auslegung · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 154<br />
Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />
Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />
zur unvergänglichen Herrlichkeit.<br />
Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />
er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Josef Blank<br />
V<br />
. 15 zeigt an, zu welchem Zweck die „Erhöhung des Menschensohns“,<br />
also der Kreuz- und Siegesweg Jesu, stattfinden<br />
muss: „… damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben<br />
habe“. Die Erhöhung des Menschensohns, Kreuz und Auferweckung<br />
Jesu, sind das Heilsgeschehen und dementsprechend<br />
auch die Voraussetzung dafür, dass die Menschen, sofern sie<br />
nur glauben, die Heilsgabe des ewigen Lebens empfangen können.<br />
Das Heilsgeschehen der Erhöhung des Menschensohns erscheint<br />
demnach als die sachlich vorgegebene und vorgeordnete<br />
Größe, als der dem Glauben vorgegebene Lebensgrund. Eben<br />
weil der Menschensohn diesen Weg durchlaufen hat, kann er<br />
jetzt als der erhöhte Menschensohn auch zum Spender ewigen<br />
Lebens für die Glaubenden werden, und zwar grundsätzlich für<br />
alle, die glauben. Das „Glauben“ erscheint dabei als dasjenige<br />
menschliche Verhalten, das die Beziehung zum Heilsgeschehen<br />
und zum Heilsbringer herstellt. Gelingt es, diese Beziehung<br />
herzustellen, dann hat der Glaubende eben dadurch, dass er<br />
zum Glauben kommt, auch schon das Heil gewonnen; er „hat<br />
ewiges Leben in ihm“ oder „durch ihn“, nämlich durch den<br />
erhöhten Menschensohn. Das eschatologische Heil, denn dieses<br />
ist das ewige Leben, erscheint als gegenwärtige Gabe; dabei ist<br />
es für das christliche Heilsverständnis entscheidend, dass diese
155<br />
Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Abend<br />
Gabe durch den Menschensohn Jesus vermittelt und an seine<br />
Erhöhung gebunden ist. Das Glauben, in welchem der Mensch<br />
die Beziehung zum Offenbarer und Heilbringer herstellt, stiftet<br />
also zugleich eine Gemeinschaft mit diesem, und zwar so<br />
grundlegender Art, dass der Glaube im Glauben selbst am ewigen<br />
Leben des erhöhten Menschensohns wahrhaftigen Anteil<br />
gewinnt. So ist hier mit ganz einfachen Worten das christliche<br />
Heilsverständnis ausgesprochen.<br />
Josef Blank (dt. Neutestamentler, 1926–1989),<br />
aus: Ders., Das Evangelium nach Johannes, Bd. 1a<br />
= Geistliche Schriftlesung 4, 1a, Düsseldorf, 2. Auflage 1990, 254,<br />
© Rechtenachfolge<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Wohl mir, dass ich Jesum habe,<br />
o wie feste halt ich ihn,<br />
dass er mir mein Herze labe,<br />
wenn ich krank und traurig bin.<br />
Jesum hab ich, der mich liebet<br />
und sich mir zu eigen gibet;<br />
ach drum lass ich Jesum nicht,<br />
wenn mir gleich mein Herze bricht.<br />
Jesus bleibet meine Freude,<br />
meines Herzens Trost und Saft,<br />
Jesus wehret allem Leide,<br />
er ist meines Lebens Kraft,<br />
meiner Augen Lust und Sonne,
Abend · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 156<br />
meiner Seele Schatz und Wonne;<br />
darum lass ich Jesum nicht<br />
aus dem Herzen und Gesicht.<br />
Martin Jahn 1661<br />
Psalm 112<br />
Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *<br />
und sich herzlich freut an seinen Geboten.<br />
Seine Nachkommen werden mächtig im Land, *<br />
das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet.<br />
Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, *<br />
sein Heil hat Bestand für immer.<br />
Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht: *<br />
der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.<br />
Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist, *<br />
der das Seine ordnet, wie es recht ist.<br />
Niemals gerät er ins Wanken; *<br />
ewig denkt man an den Gerechten.<br />
Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung; *<br />
sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.<br />
Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie; *<br />
denn bald wird er herabschauen auf seine Bedränger.<br />
Reichlich gibt er den Armen, /<br />
sein Heil hat Bestand für immer; *<br />
er ist mächtig und hoch geehrt.<br />
Voll Verdruss sieht es der Frevler, /<br />
er knirscht mit den Zähnen und geht zugrunde. *<br />
Zunichte werden die Wünsche der Frevler.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gerechter, gnädiger Gott, sei unser Licht in der Finsternis. Lass<br />
uns nicht wanken, gib uns Vertrauen auf dich, damit unser Heil<br />
Bestand hat.
157<br />
Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Abend<br />
Lesung Jes 65, 18–19<br />
Ihr sollt euch ohne Ende freuen und jubeln über das, was ich<br />
erschaffe. Denn ich mache aus Jerusalem Jubel und aus seinen<br />
Einwohnern Freude. Ich will über Jerusalem jubeln und<br />
mich freuen über mein Volk. Nie mehr hört man dort lautes<br />
Weinen und lautes Klagen.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Mein Sohn, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist,<br />
ist dein. Heute aber müssen wir feiern und fröhlich sein; denn<br />
dein Bruder war tot – und er lebt, er war verloren – und wurde<br />
gefunden.<br />
Fürbitten<br />
Jesus Christus, du willst uns das Licht schenken, das wir doch<br />
oft scheuen. Wir bitten um das Gute und Helle, das du uns<br />
geben willst:<br />
V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.<br />
– Hilf deiner immer wieder schuldig gewordenen Kirche, nicht<br />
länger den Mantel der Dunkelheit über ihre Vergehen und<br />
Verbrechen zu legen, und stärke sie auf dem Weg zum Licht<br />
der Wahrheit.<br />
– Hilf uns in unseren Familien, einander wahrzunehmen, und<br />
hilf uns, miteinander barmherzig zu sein.<br />
– Lass die vielen Menschen weltweit Hilfe finden, die zu erblinden<br />
drohen, obwohl es medizinische Hilfe für sie geben<br />
könnte.<br />
– Stärke und tröste die Menschen, die in der Dämmerung der<br />
Demenz leben, und auch ihre Angehörigen, die sie freundlich<br />
und langmütig umsorgen.<br />
Vaterunser
Abend · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 158<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf<br />
wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen<br />
hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest<br />
entgegeneilt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der barmherzige Gott wende sich uns zu,<br />
er schenke uns Ruhe und Vertrauen<br />
und erweise uns seine Gnade.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Montag, 15. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Heiliger Klemens Maria Hofbauer<br />
Klemens Maria Hofbauer (1751–1820) war einer der ersten<br />
deutschsprachigen Redemptoristen. Er wuchs in armen Verhältnissen<br />
auf und arbeitete zunächst als Bäckergeselle. Erst spät<br />
ließ sich sein Wunsch, Priester zu werden, durch die Unterstützung<br />
großzügiger Menschen verwirklichen. Nach seinem Eintritt<br />
ins Kloster und seiner Weihe (1785) schickten ihn die Redemptoristen<br />
als Seelsorger für die deutsche Bevölkerung nach Warschau.<br />
Dort betreute er insbesondere streunende und verwaiste Kinder<br />
und richtete für sie eine Armenschule ein. 1808 wurde er von Napoleon<br />
aus Warschau vertrieben. Sein neuer Wirkungskreis war<br />
Wien, wo er sich als Seelsorger aller Bevölkerungskreise, Künstler<br />
und Gelehrter ebenso wie sehr einfacher Menschen, vor allem der<br />
Armen, bewährte. Er bemühte sich besonders um die Individualseelsorge<br />
und führte Hausbesuche als neue Form der Seelsorge ein.<br />
Sein langjähriges Wirken in Wien trug ihm den Beinamen „Apostel<br />
von Wien“ ein.<br />
Namenstag: hl. Zacharias (letzter griechischer Papst, † 752) · hl.<br />
Lukretia (Märtyrerin, † 859) · sel. Diedo von Andelsbuch (Dietrich,<br />
† 1120) · hl. Louise de Marillac (Mitarbeiterin des hl. Vinzenz von<br />
Paul, Ordensgründerin, † 1660) · Pius Keller (Augustiner-Eremit in<br />
Münnerstadt, † 1904)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Montag, 15. <strong>März</strong> 160<br />
Hymnus<br />
In der Mitte der Nacht<br />
liegt der Anfang eines neuen Tags,<br />
und in ihrer dunklen Erde<br />
blüht die Hoffnung.<br />
Ich will Licht sehn<br />
in der Dunkelheit,<br />
die richtigen Wege finden<br />
in der Einsamkeit.<br />
Ich will Licht sehn.<br />
In der Mitte der Nacht …<br />
Ich will Licht sein,<br />
wenn die Nacht dich schreckt;<br />
die richtigen Worte finden,<br />
die die Liebe weckt.<br />
Ich will Licht sein.<br />
In der Mitte der Nacht …<br />
Lass uns Licht sehn<br />
schon im Morgenrot,<br />
auf unseren Wegen gehen,<br />
wo kein Unheil droht.<br />
Lass uns Licht sehn.<br />
In der Mitte der Nacht …<br />
Text: Sybille Fritsch; Musik: Fritz Baltruweit,<br />
aus: Fällt ein Stern aus der Bahn, 1984,<br />
alle Rechte im tvd-Verlag Düsseldorf<br />
Canticum Jes 42, 10–16d<br />
Antiphon:<br />
Verkündet Gottes Ruhm bis ans Ende der Erde.
161<br />
Montag, 15. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Singt dem Herrn ein neues Lied, *<br />
verkündet seinen Ruhm bis ans Ende der Erde!<br />
Es jauchze das Meer und alles, was es erfüllt, *<br />
die Inseln und ihre Bewohner.<br />
Die Wüste und ihre Städte sollen sich freuen, *<br />
die Dörfer, die Kedar bewohnt.<br />
Die Bewohner von Sela sollen singen vor Freude *<br />
und jubeln auf den Gipfeln der Berge.<br />
Sie sollen die Herrlichkeit des Herrn verkünden, *<br />
seinen Ruhm auf den Inseln verbreiten.<br />
Der Herr zieht in den Kampf wie ein Held, *<br />
er entfacht seine Leidenschaft wie ein Krieger.<br />
Er erhebt den Schlachtruf und schreit, *<br />
er zeigt sich als Held gegenüber den Feinden.<br />
Ich hatte sehr lange geschwiegen, *<br />
ich war still und hielt mich zurück.<br />
Wie eine Gebärende will ich nun schreien, *<br />
ich schnaube und schnaufe.<br />
Die Berge und Hügel dörre ich aus *<br />
und lasse ihr Gras völlig vertrocknen.<br />
Flüsse mache ich zu festem Boden, *<br />
und Teiche lege ich trocken.<br />
Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, *<br />
auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern.<br />
Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht; *<br />
was krumm ist, mache ich gerade.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Röm 8, 18–21<br />
Die Leiden der gegenwärtigen Zeit bedeuten nichts im Vergleich<br />
zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.
Morgen · Montag, 15. <strong>März</strong> 162<br />
Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden<br />
der Söhne Gottes. Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit<br />
unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch<br />
den, der sie unterworfen hat; aber zugleich gab er ihr Hoffnung:<br />
auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit<br />
werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Ein Mann in königlichem Dienst kam zu Jesus und bat ihn,<br />
seinen Sohn zu heilen, der im Sterben lag. Und Jesus sprach:<br />
Geh hin, dein Sohn lebt.<br />
Bitten<br />
Lasst uns beten zu Christus Jesus, der sich jedem Menschen<br />
zugewandt hat:<br />
A: Gib uns ein fühlendes Herz.<br />
– Dass wir spüren, wenn jemand uns braucht.<br />
– Dass wir frei werden und uns denen, die uns begegnen, achtsam<br />
zuwenden können.<br />
– Dass wir nie um ein aufrichtendes Wort oder eine helfende<br />
Geste verlegen sind.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allherrschender Gott, du schenkst uns im österlichen Geheimnis<br />
jenes wunderbare Leben, das die Welt unablässig erneuert.<br />
Lass das Werk deiner Gnade in der Kirche mächtig werden und<br />
gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
163<br />
Montag, 15. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Ich verlasse mich auf den Herrn.<br />
Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen;<br />
denn du hast mein Elend angesehn,<br />
du bist mit meiner Not vertraut.<br />
Ps 31, 7–8<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 65, 17–21<br />
So spricht der Herr: Seht, ich erschaffe einen neuen Himmel<br />
und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere<br />
denken, es kommt niemand mehr in den Sinn.<br />
Nein, ihr sollt euch ohne Ende freuen und jubeln über das,<br />
was ich erschaffe. Denn ich mache aus Jerusalem Jubel und aus<br />
seinen Einwohnern Freude. Ich will über Jerusalem jubeln und<br />
mich freuen über mein Volk. Nie mehr hört man dort lautes<br />
Weinen und lautes Klagen.<br />
Dort gibt es keinen Säugling mehr, der nur wenige Tage lebt,<br />
und keinen Greis, der nicht das volle Alter erreicht; wer als<br />
Hundertjähriger stirbt, gilt noch als jung, und wer nicht hundert<br />
Jahre alt wird, gilt als verflucht.<br />
Sie werden Häuser bauen und selbst darin wohnen, sie werden<br />
Reben pflanzen und selbst ihre Früchte genießen.<br />
Antwortpsalm <br />
Ps 30, 2.4–6.12a.13b<br />
Kehrvers:<br />
Herr, du zogst mich empor aus der Tiefe; ich will dich rühmen<br />
in Ewigkeit.<br />
Ich will dich rühmen, Herr, /<br />
denn du hast mich aus der Tiefe gezogen *<br />
und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.
Eucharistie · Montag, 15. <strong>März</strong> 164<br />
Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, *<br />
aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen.<br />
Kehrvers:<br />
Herr, du zogst mich empor aus der Tiefe; ich will dich rühmen<br />
in Ewigkeit.<br />
Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, *<br />
preist seinen heiligen Namen!<br />
Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, *<br />
doch seine Güte ein Leben lang. – Kehrvers<br />
Wenn man am Abend auch weint, *<br />
am Morgen herrscht wieder Jubel.<br />
Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt, *<br />
Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 2ab, ferner GL 629,1 · GL 1975 712,1 · KG 607 (I. Ton)<br />
oder GL 1975 528,2 (III. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Am 5, 14<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben, und der<br />
Herr wird mit euch sein.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 4, 43–54<br />
In jener Zeit ging Jesus von Samaria nach Galiläa. Er selbst<br />
hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat<br />
nicht geehrt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer<br />
auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem<br />
während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest<br />
gekommen.<br />
Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser<br />
in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher<br />
Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von
165<br />
Montag, 15. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat<br />
ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag<br />
im Sterben.<br />
Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder<br />
seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab,<br />
ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt!<br />
Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und<br />
machte sich auf den Weg.<br />
Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener<br />
entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau<br />
nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten:<br />
Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm<br />
gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde<br />
war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde<br />
gläubig mit seinem ganzen Haus.<br />
So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von<br />
Judäa nach Galiläa gekommen war.<br />
Impuls zum Evangelium<br />
„Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht.“<br />
Das Johannes-Evangelium gebraucht das Wort Wunder nur an<br />
dieser Stelle, sonst spricht es von Zeichen Jesu. Jesus trägt hier<br />
eine klare Wunderkritik vor. Glaube nur aufgrund spektakulärer<br />
Wunder ist fragwürdig, ist schwach – und schwächt den guten<br />
Glauben. Wahrer Glaube ist nicht wundersüchtig, sondern<br />
wächst auf einem anderen Boden, wurzelt tiefer, greift tiefer,<br />
sieht und erkennt besser: Jesus als den vom Vater gesandten<br />
Sohn. Dem für seinen todkranken Sohn bittenden Vater verweigert<br />
sich Jesus nicht. Seinem Lieben, seinem Glauben, verweigert<br />
er sich nicht: „Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus<br />
zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg.“ Machen<br />
auch wir uns auf den Weg, zum guten Glauben.
Abend · Montag, 15. <strong>März</strong> 166<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Christus, der Sohn Gottes, ward wie wir, damit wir werden<br />
wie er.<br />
Clemens Maria Hofbauer (Heiliger des Tages)<br />
• Welche Ermutigung ziehe ich aus diesem Satz?<br />
• Was kann, was will ich heute ändern?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Gott in der Höhe, du wirkst Wunder,<br />
gepriesen sei dein Name!<br />
Lebendiger Gott, deine Güte kennt keine Grenzen,<br />
gepriesen sei dein Name!<br />
Wie dich im Himmel die Engel anbeten<br />
und ohne Ende dein Lob singen,<br />
so beten wir auch auf der Erde:<br />
Gepriesen sei dein Name!<br />
Gott, du Sieger über unsere Finsternis,<br />
gepriesen sei dein Name!<br />
Gott, du beugst dich über unsere Schwachheit,<br />
gepriesen sei dein Name!<br />
Deine Liebe ist unsere Hoffnung,<br />
deine Güte gibt uns die Unschuld zurück,<br />
von dir allein kommt das Licht:<br />
Gepriesen sei dein Name!
167<br />
Montag, 15. <strong>März</strong> · Abend<br />
Heiliger Gott, du machst uns frei,<br />
gepriesen sei dein Name!<br />
Gott, treu in deinen Verheißungen,<br />
gepriesen sei dein Name!<br />
Deine Kirche betet dich in Schweigen an<br />
und verkündet aller Welt dein befreiendes Handeln.<br />
Aus unseren Herzen steigt ein Gebet empor:<br />
Gepriesen sei dein Name!<br />
Aus: Reinhard Lettmann,<br />
Trommler der Auferstehung. Ermutigung zum Glauben, 23 f.,<br />
© 2005 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de<br />
Psalm 136 Verse 1.10–26<br />
Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />
denn seine Huld währt ewig!<br />
Der die Erstgeburt der Ägypter schlug, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
und Israel herausführte aus ihrer Mitte, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
mit starker Hand und erhobenem Arm, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
der das Schilfmeer zerschnitt in zwei Teile, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
und Israel hindurchführte zwischen den Wassern, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
und den Pharao ins Meer stürzte samt seinem Heer, *<br />
denn seine Huld währt ewig.<br />
Der sein Volk durch die Wüste führte, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
der große Könige schlug, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
und mächtige Könige tötete, *<br />
denn seine Huld währt ewig,
Abend · Montag, 15. <strong>März</strong> 168<br />
Sihon, den König der Amoriter, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
und Og, den König von Baschan, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
und der ihr Land zum Erbe gab, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
der es Israel gab, seinem Knecht, *<br />
denn seine Huld währt ewig.<br />
Der an uns dachte in unsrer Erniedrigung, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
und uns den Feinden entriss, *<br />
denn seine Huld währt ewig,<br />
der allen Geschöpfen Nahrung gibt, *<br />
denn seine Huld währt ewig.<br />
Danket dem Gott des Himmels, *<br />
denn seine Huld währt ewig.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Befreiender Gott, wunderbar hast du an deinem Volk gehandelt.<br />
Lass deine Spuren auch in unserer Gegenwart aufleuchten<br />
und stärke in uns die Hoffnung auf die unvergängliche Zukunft,<br />
die du uns schenken willst.<br />
Lesung Röm 8, 35.37–39<br />
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis<br />
oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr<br />
oder Schwert? All das überwinden wir durch den, der uns geliebt<br />
hat. Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder<br />
Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,<br />
weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere<br />
Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus<br />
Jesus ist, unserem Herrn.
169<br />
Montag, 15. <strong>März</strong> · Abend<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Der Vater erkannte, dass es zu der Stunde war, als Jesus gesagt<br />
hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen<br />
Haus.<br />
Fürbitten<br />
Christus Jesus, du hast uns einander anvertraut. Wir bitten dich:<br />
A: Lass unsere Gemeinschaft ein Ort der Geborgenheit sein.<br />
– Für Eltern, die ihre Kinder haben zugrunde gehen sehen.<br />
– Für Menschen, deren engste Vertraute aus ihrem Leben gerissen<br />
wurden.<br />
– Für Kinder, die keine Eltern mehr haben.<br />
– Für Menschen, die schwer erkrankt sind.<br />
– Für alle, die durch Gewalt und Misshandlung äußerlich und<br />
innerlich verwundet sind.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allherrschender Gott, du schenkst uns im österlichen Geheimnis<br />
jenes wunderbare Leben, das die Welt unablässig erneuert.<br />
Lass das Werk deiner Gnade in der Kirche mächtig werden und<br />
gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Dienstag, 16. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Gummar (Gommar, Einsiedler in Lier/Flandern, † um<br />
774) · hl. Heribert von Köln (Bischof, † 1021)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
O Gott, du lenkst mit starker Hand<br />
den wechselvollen Lauf der Welt,<br />
machst, dass den Morgen mildes Licht,<br />
den Mittag voller Glanz erhellt.<br />
Lösch aus die Glut der Leidenschaft<br />
und tilge allen Hass und Streit;<br />
erhalte Geist und Leib gesund,<br />
schenk Frieden uns und Einigkeit.<br />
Du Gott des Lichts, auf dessen Reich<br />
der helle Schein der Sonne weist,<br />
dich loben wir aus Herzensgrund,<br />
Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist. Amen.<br />
Nach: Rector potens, verax Deus; Ambrosius (?), † 397<br />
Melodie: GL 539 · GL 1975 605 · KG 781 · EG 142<br />
Psalm 144 Verse 1–10b<br />
Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, *<br />
der meine Hände den Kampf gelehrt hat,<br />
meine Finger den Krieg.
171<br />
Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Du bist meine Huld und Burg, *<br />
meine Festung, mein Retter,<br />
mein Schild, dem ich vertraue. *<br />
Er macht mir Völker untertan.<br />
Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, *<br />
des Menschen Kind, dass du es beachtest?<br />
Der Mensch gleicht einem Hauch, *<br />
seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten.<br />
Herr, neig deinen Himmel und steig herab, *<br />
rühre die Berge an, sodass sie rauchen!<br />
Schleudre Blitze und zerstreue die Feinde, *<br />
schieß deine Pfeile ab und jag sie dahin!<br />
Streck deine Hände aus der Höhe herab und befreie mich; /<br />
reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern, *<br />
aus der Hand der Fremden!<br />
Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, *<br />
Meineide schwört ihre Rechte.<br />
Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen, *<br />
auf der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen,<br />
der du den Königen den Sieg verleihst *<br />
und David, deinen Knecht, errettest.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gepriesen bist du, Gott, unser Retter, du siehst auf uns schwache<br />
Menschen und entreißt uns den Fluten des Todes. Stärke unser<br />
Vertrauen und sende uns deinen Geist, dass wir stets in dir leben.<br />
Lesung <br />
Röm 13, 11b–13a<br />
Die Stunde ist gekommen, sich vom Schlaf zu erheben. Denn<br />
jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig<br />
wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst<br />
uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen<br />
des Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag.
Eucharistie · Dienstag, 16. <strong>März</strong> 172<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Der Mann, der mich geheilt hat, sagte zu mir: Steh auf, nimm<br />
deine Matte und geh.<br />
Bitten<br />
Gott, unser Heil, du denkst an deine Verheißung und lässt nicht<br />
verzagen, die auf dich vertrauen. Wir rufen zu dir:<br />
A: Höre unsere Bitten.<br />
– Führe uns heute neu auf deinen Weg.<br />
– Schenke uns den Mut, Tag für Tag auf dich zu setzen.<br />
– Öffne unsere Augen für deine Taten, die du heute unter uns<br />
wirkst.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, diese heilige Zeit der Buße und des Gebetes<br />
mache unsere Herzen bereit, die Ostergnade zu empfangen und<br />
das Lob des Erlösers zu verkünden, der in der Einheit des Heiligen<br />
Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser!<br />
Auch wer kein Geld hat, soll kommen.<br />
Kommt und trinkt voll Freude!<br />
Vgl. Jes 55, 1
173<br />
Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Ezechiel Ez 47, 1–9.12<br />
Der Mann, der mich begleitete, führte mich zum Eingang<br />
des Tempels, und ich sah, wie unter der Tempelschwelle<br />
Wasser hervorströmte und nach Osten floss; denn die vordere<br />
Seite des Tempels schaute nach Osten. Das Wasser floss unterhalb<br />
der rechten Seite des Tempels herab, südlich vom Altar.<br />
Dann führte er mich durch das Nordtor hinaus und ließ mich<br />
außen herum zum äußeren Osttor gehen. Und ich sah das Wasser<br />
an der Südseite hervorrieseln.<br />
Der Mann ging nach Osten hinaus, mit der Messschnur in der<br />
Hand, maß tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser<br />
gehen; das Wasser reichte mir bis an die Knöchel. Dann maß<br />
er wieder tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser<br />
gehen; das Wasser reichte mir bis zu den Knien. Darauf maß<br />
er wieder tausend Ellen ab und ließ mich hindurchgehen; das<br />
Wasser ging mir bis an die Hüften. Und er maß noch einmal tausend<br />
Ellen ab. Da war es ein Fluss, den ich nicht mehr durchschreiten<br />
konnte; denn das Wasser war tief, ein Wasser, durch<br />
das man schwimmen musste, ein Fluss, den man nicht mehr<br />
durchschreiten konnte. Dann fragte er mich: Hast du es gesehen,<br />
Menschensohn? Darauf führte er mich zurück, am Ufer<br />
des Flusses entlang.<br />
Als ich zurückging, sah ich an beiden Ufern des Flusses sehr<br />
viele Bäume. Er sagte zu mir: Dieses Wasser fließt in den östlichen<br />
Bezirk, es strömt in die Araba hinab und läuft in das Meer,<br />
in das Meer mit dem salzigen Wasser. So wird das salzige Wasser<br />
gesund. Wohin der Fluss gelangt, da werden alle Lebewesen,<br />
alles, was sich regt, leben können, und sehr viele Fische wird es<br />
geben. Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden die Fluten<br />
gesund; wohin der Fluss kommt, dort bleibt alles am Leben.<br />
An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen.<br />
Ihr Laub wird nicht welken, und sie werden nie ohne<br />
Frucht sein. Jeden Monat tragen sie frische Früchte; denn das
Eucharistie · Dienstag, 16. <strong>März</strong> 174<br />
Wasser des Flusses kommt aus dem Heiligtum. Die Früchte werden<br />
als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Wasser ist Leben, doch salziges Wasser kann tödliches Gift<br />
werden. Ein hochbetagter Bekannter meiner Eltern erzählte<br />
ihnen von der Versuchung, den brennenden Durst mit Salzwasser<br />
zu stillen, der er mit seinen Leuten als junger, hilflos in<br />
einem Rettungsboot treibender Marineoffizier einst ausgesetzt<br />
war. Ein namenloser Begleiter stellt dem Propheten Ezechiel<br />
die Zukunft seines in der Verbannung verbitterten, tödlich<br />
geschwächten Volkes vor Augen. Vom Jerusalemer Heiligtum<br />
rieselt ein unauffälliges Rinnsal, das zu mächtiger Stärke anwächst.<br />
Durch diesen Zustrom von Süßwasser vom Tempelberg<br />
her werden sogar die lebensfeindlichen Fluten des Toten Meeres<br />
geheilt! Ezechiel begreift: Gottes Segen will nicht im Tempel<br />
eingeschlossen bleiben. Er will hinausgehen und überall<br />
Leben und Heilung bringen. Vor den harten Realitäten, den<br />
Toten Meeren unseres Lebens, schreckt Israels Gott nicht zurück.<br />
Orte der Krankheit und der Lebensfeindschaft blendet<br />
er nicht aus. Er sucht sie auf. Von der Unmerklichkeit der Anfänge<br />
sollten wir uns nicht entmutigen lassen, haben wir doch<br />
sein heilendes Wort: „So wird das salzige Wasser gesund.“<br />
Antwortpsalm Ps 46, 2–3.5–6.8–9<br />
Kehrvers:<br />
Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsre<br />
Burg.<br />
Gott ist uns Zuflucht und Stärke, *<br />
ein bewährter Helfer in allen Nöten.<br />
Darum fürchten wir uns nicht,<br />
wenn die Erde auch wankt, *<br />
wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres. – Kehrvers
175<br />
Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Die Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt, *<br />
des Höchsten heilige Wohnung.<br />
Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken; *<br />
Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht. – Kehrvers<br />
Der Herr der Heerscharen ist mit uns, *<br />
der Gott Jakobs ist unsere Burg.<br />
Kommt und schaut die Taten des Herrn, *<br />
der Furchtbares vollbringt auf der Erde. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 8, ferner GL 37, 1 · GL 1975 535, 6 · KG 611 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Ps 51, 12a.14a<br />
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, mach mich wieder froh<br />
mit deinem Heil!<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 5, 1–16<br />
Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.<br />
In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem<br />
fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch<br />
Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde,<br />
Lahme und Verkrüppelte.<br />
Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre<br />
krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er<br />
schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden?<br />
Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen,<br />
der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während<br />
ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir<br />
hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und<br />
geh! Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und<br />
ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat.<br />
Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst<br />
deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich
Abend · Dienstag, 16. <strong>März</strong> 176<br />
gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh!<br />
Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm<br />
deine Bahre und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es<br />
war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große<br />
Menschenmenge angesammelt hatte.<br />
Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du<br />
gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres<br />
zustößt. Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es<br />
Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Daraufhin verfolgten<br />
die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Wer singen will, findet immer ein Lied.<br />
Aus Schweden<br />
• Wie viel Zuversicht steckt in mir?<br />
• Wer oder was hat mich in meiner Kindheit ermutigt oder<br />
(aus-)gebremst und entmutigt?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Täglich neu quillt unser Sein und Leben<br />
aus der Hand des Vaters, der uns liebt.<br />
Liebe trägt das Weltall, birgt die Schöpfung<br />
in dem Sinn, den die Liebe ihr verleiht.
177<br />
Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Abend<br />
Alles ist ein Lobpreis dieser Liebe,<br />
kehrt zurück in ihren ew’gen Schoß.<br />
Dort erwartet uns des Lebens Fülle<br />
nach dem Kampf und der Mühsal dieser Zeit.<br />
Herr, wir legen nun in deine Hände<br />
diesen Tag, den du uns neu geschenkt.<br />
Du ergänze, was wir nicht vollendet,<br />
du vergib, was nicht deinem Geist entsprach.<br />
Großer Gott, wir neigen uns in Ehrfurcht,<br />
beten staunend deine Größe an:<br />
Vater mit dem Sohn im Heilgen Geiste,<br />
segne uns und behüte deine Welt. Amen.<br />
© 2013 Bernardin Schellenberger<br />
Psalm 137 Verse 1–6<br />
An den Strömen von Babel, /<br />
da saßen wir und weinten, *<br />
wenn wir an Zion dachten.<br />
Wir hängten unsere Harfen *<br />
an die Weiden in jenem Land.<br />
Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, /<br />
unsere Peiniger forderten Jubel: *<br />
„Singt uns Lieder vom Zion!“<br />
Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, *<br />
fern, auf fremder Erde?<br />
Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, *<br />
dann soll mir die rechte Hand verdorren.<br />
Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /<br />
wenn ich an dich nicht mehr denke, *<br />
wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Abend · Dienstag, 16. <strong>März</strong> 178<br />
Wo du uns nah bist, Gott, lebt unser Herz auf. Schenke uns in<br />
der Wirrnis des Alltags Momente, in denen wir spüren, dass du<br />
uns trägst.<br />
Lesung 1 Kor 1, 27b–30<br />
Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke<br />
zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und<br />
das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das,<br />
was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen<br />
kann vor Gott. Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott<br />
für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung<br />
und Erlösung.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Jesus sprach zu dem Geheilten: Jetzt bist du gesund; sündige<br />
nicht mehr, damit dir nicht Schlimmeres zustößt.<br />
Fürbitten<br />
Heute vor 500 Jahren entdeckte Ferdinand Magellan die Philippinen.<br />
Bitten wir für die Menschen dort:<br />
V/A: Herr, erbarme dich.<br />
– Steh den vielen Menschen bei, die unter immer schwierigeren<br />
Umständen um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen.<br />
– Gib uns Bewohnern der Industrieländer einen wachen Sinn<br />
dafür, wie viele Menschen bei uns leben, um ihre weit entfernten<br />
Familien zu ernähren.<br />
– Sei den Menschen nah, die wegen des Ansteigens der Weltmeere<br />
ihr Lebensumfeld verlieren.<br />
– Weise uns Wege, wie wir ihnen konkret und nachhaltig helfen<br />
können, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.<br />
– Gedenke der Menschen, die weltweit durch brutale Regimes<br />
misshandelt und umgebracht werden.
179<br />
Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Abend<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, diese heilige Zeit der Buße und des Gebetes<br />
mache unsere Herzen bereit, die Ostergnade zu empfangen und<br />
das Lob des Erlösers zu verkünden, der in der Einheit des Heiligen<br />
Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Mittwoch, 17. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Heilige Gertrud<br />
Heiliger Patrick<br />
Gertrud (626–659) war Tochter Pippins des Älteren und der<br />
hl. Iduberga (Ida) von Nivelles. Mit 14 Jahren trat sie in das<br />
von ihrer Mutter gestiftete Kloster Nivelles (südlich von Brüssel,<br />
Belgien) ein und wurde dort nach dem Tode der Mutter (652) zur<br />
Äbtissin gewählt. Die hochgebildete und belesene Frau war eine<br />
hervorragende Kennerin der Bibel und zeigte besonderes Interesse<br />
für die Liturgie. Eines ihrer vornehmlichen Anliegen war die<br />
Bildung der weiblichen Jugend. Daneben kümmerte sie sich mit<br />
großem Eifer um Arme, Kranke und Sterbende, Witwen, Pilger und<br />
Gefangene. Sie starb – erschöpft und ausgebrannt – schon im Alter<br />
von 33 Jahren.<br />
Patrick (385–461), der Glaubensbote und Nationalheilige Irlands,<br />
wuchs im römischen Britannien als Sohn eines christlichen<br />
Beamten der römischen Besatzungsmacht auf. Mit 16 Jahren<br />
wurde er nach Irland verschleppt, als Sklave verkauft und musste<br />
dort als Hirte dienen. Während dieser schweren Zeit festigte sich<br />
sein Glaube. Nach sechs Jahren gelang ihm die Flucht. 432 jedoch<br />
kehrte er als Priester und Missionar nach Irland zurück, wo<br />
er Nachfolger des ersten Irenbischofs Palladius wurde. Bei seiner<br />
schweren Aufgabe half ihm der Umstand, dass er während seiner<br />
Gefangenschaft die dortige Sprache erlernt hatte. Außerdem sollen<br />
seine Predigten sehr anschaulich gewesen sein. So soll er z. B. die<br />
Dreifaltigkeit anhand eines dreiblättrigen Kleeblatts, des späteren<br />
Symbols Irlands, erklärt haben. All das hat wohl dazu beigetragen,<br />
dass seine Verkündigung bei den Iren auf fruchtbaren Boden fiel<br />
und zu einer tiefen Verwurzelung führte.<br />
Namenstag: sel. Konrad von Bayern (Zisterzienser, † 1145/55) · hl.<br />
Johannes Sarkander (schlesisch-mährischer Priester, † 1620)
181<br />
Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Ich steh in meines Herren Hand<br />
und will drin stehen bleiben;<br />
nicht Erdennot, nicht Erdentand<br />
soll mich daraus vertreiben.<br />
Und wenn zerfällt die ganze Welt,<br />
wer sich an ihn und wen er hält,<br />
wird wohlbehalten bleiben.<br />
Er ist ein Fels, ein sichrer Hort,<br />
und Wunder sollen schauen,<br />
die sich auf sein wahrhaftig Wort<br />
verlassen und ihm trauen.<br />
Er hat’s gesagt, und darauf wagt<br />
mein Herz es froh und unverzagt<br />
und lässt sich gar nicht grauen.<br />
Und was er mit mir machen will,<br />
ist alles mir gelegen;<br />
ich halte ihm im Glauben still<br />
und hoff auf seinen Segen;<br />
denn was er tut, ist immer gut,<br />
und wer von ihm behütet ruht,<br />
ist sicher allerwegen.<br />
Philipp Spitta 1833<br />
EG 374, Strophen 1–3 · alternative Melodie: GL 256 · GL 1975 141 · KG 333
Morgen · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 182<br />
Canticum Jes 61, 10 – 62, 5<br />
Antiphon:<br />
Ich will mich freuen über den Herrn. Er kleidet mich in Gewänder<br />
des Heils.<br />
Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. *<br />
Meine Seele soll jubeln über meinen Gott.<br />
Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, *<br />
er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,<br />
wie ein Bräutigam sich festlich schmückt *<br />
und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.<br />
Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt *<br />
und der Garten die Pflanzen hervorbringt,<br />
so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor *<br />
und Ruhm vor allen Völkern.<br />
Um Zions willen kann ich nicht schweigen, *<br />
und um Jerusalems willen nicht still sein,<br />
bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht *<br />
und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel.<br />
Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit *<br />
und alle Könige deine strahlende Pracht.<br />
Man ruft dich mit einem neuen Namen, *<br />
den der Mund des Herrn für dich bestimmt.<br />
Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, *<br />
zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes.<br />
Nicht länger nennt man dich „Die Verlassene“ *<br />
und dein Land nicht mehr „Das Ödland“,<br />
sondern man nennt dich „Meine Wonne“ *<br />
und dein Land „Die Vermählte“.<br />
Denn der Herr hat an dir seine Freude, *<br />
und dein Land wird mit ihm vermählt.
183<br />
Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, *<br />
so vermählt sich mit dir dein Erbauer.<br />
Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, *<br />
so freut sich dein Gott über dich.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Röm 14, 17–19<br />
Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit,<br />
Friede und Freude im Heiligen Geist. Und wer<br />
Christus so dient, wird von Gott anerkannt und ist bei den<br />
Menschen geachtet. Lasst uns also nach dem streben, was zum<br />
Frieden und zum Aufbau der Gemeinde beiträgt.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem, der<br />
mich gesandt hat, glaubt, der hat das ewige Leben.<br />
Bitten<br />
Erhabener Gott, uns bleibst du unerreichbar, doch kommst du<br />
selbst uns nahe. Vor dich bringen wir unsere Bitten:<br />
A: Mach uns bereit für dich.<br />
– Wenn wir Erfolg haben, lass uns erkennen, wie viel wir davon<br />
nicht uns selbst verdanken.<br />
– Bewahre uns vor Hochmut und Herablassung und lass uns<br />
stets zu unseren Mitmenschen finden.<br />
– Gib, dass wir auf dein verborgenes Wirken vertrauen und das<br />
Kleine und Unscheinbare wertschätzen.<br />
Vaterunser
Eucharistie · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 184<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, du schenkst den Gerechten ihren Lohn und verzeihst<br />
den Sündern ihre Schuld um der Buße willen. Wir bekennen<br />
dir unser Versagen; hab Erbarmen mit unserer Schwachheit<br />
und vergib uns, was wir gefehlt haben. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Ich bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade.<br />
Erhöre mich in deiner großen Huld.<br />
Gott, hilf mir in deiner Treue!<br />
Ps 69, 14<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 49, 8–15<br />
So spricht der Herr: Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören,<br />
am Tag der Rettung dir helfen. Ich habe dich geschaffen und<br />
dazu bestimmt, der Bund zu sein für das Volk, aufzuhelfen dem<br />
Land und das verödete Erbe neu zu verteilen, den Gefangenen<br />
zu sagen: Kommt heraus!, und denen, die in der Finsternis sind:<br />
Kommt ans Licht!<br />
Auf allen Bergen werden sie weiden, auf allen kahlen Hügeln<br />
finden sie Nahrung. Sie leiden weder Hunger noch Durst,<br />
Hitze und Sonnenglut schaden ihnen nicht. Denn er leitet sie<br />
voll Erbarmen und führt sie zu sprudelnden Quellen. Alle Berge<br />
mache ich zu Wegen, und meine Straßen werden gebahnt sein.<br />
Seht her: Sie kommen von fern, die einen von Norden und<br />
Westen, andere aus dem Land der Siniter. Jubelt, ihr Himmel,
185<br />
Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
jauchze, o Erde, freut euch, ihr Berge! Denn der Herr hat sein<br />
Volk getröstet und sich seiner Armen erbarmt.<br />
Doch Zion sagt: Der Herr hat mich verlassen, Gott hat mich<br />
vergessen. Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine<br />
Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen<br />
würde: ich vergesse dich nicht – Spruch des Herrn.<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Gott hat uns vergessen“, klagt Frau Zion verzweifelt. Durch<br />
den Mund des Propheten gibt der Herr Antwort: „Kann denn<br />
eine Frau ihr Kindlein vergessen?!“ Und er fügt hinzu: „Aber<br />
selbst wenn eine Frau ihr Kind vergessen sollte – ich vergesse<br />
dich nicht.“ So unbeirrbar, wie eine Mutter ihr Kindlein<br />
im Sinn hat, so zärtlich und zuverlässig achtet Gott auf sein<br />
Volk. Und noch mehr. Gott ist „so wie“, und er ist ganz anders.<br />
Wir können uns nicht mit ihm messen. Wir sind nicht Gottes<br />
Maßstab. Aber wir sind eingeladen, an seiner Treue Maß zu<br />
nehmen. „Kommt ans Licht!“<br />
Antwortpsalm <br />
Ps 145, 8–9.13c–14.17–18<br />
Kehrvers:<br />
Gnädig und barmherzig ist der Herr, voll Langmut und reich<br />
an Gnade.<br />
Der Herr ist gnädig und barmherzig, *<br />
langmütig und reich an Gnade.<br />
Der Herr ist gütig zu allen, *<br />
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. – Kehrvers<br />
Der Herr ist treu in all seinen Worten, *<br />
voll Huld in all seinen Taten.<br />
Der Herr stützt alle, die fallen, *<br />
und richtet alle Gebeugten auf. – Kehrvers<br />
Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, *<br />
voll Huld in all seinen Werken.
Eucharistie · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 186<br />
Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, *<br />
allen, die zu ihm aufrichtig rufen.<br />
Kehrvers:<br />
Gnädig und barmherzig ist der Herr, voll Langmut und reich<br />
an Gnade.<br />
Kehrvers vgl. Vers 8, ferner GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Joh 11, 25a.26b<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
So spricht der Herr: Ich bin die Auferstehung und das Leben.<br />
Jeder, der an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 5, 17–30<br />
In jener Zeit entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch<br />
immer am Werk, und auch ich bin am Werk. Darum waren<br />
die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur<br />
den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und<br />
sich damit Gott gleichstellte.<br />
Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der<br />
Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den<br />
Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in<br />
gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und<br />
zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm<br />
zeigen, sodass ihr staunen werdet.<br />
Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig<br />
macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. Auch<br />
richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem<br />
Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater<br />
ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der<br />
ihn gesandt hat. Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort<br />
hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Le-
187<br />
Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Abend<br />
ben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins<br />
Leben hinübergegangen.<br />
Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist<br />
schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören<br />
werden; und alle, die sie hören, werden leben. Denn wie der<br />
Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben,<br />
das Leben in sich zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben,<br />
Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.<br />
Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle,<br />
die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen<br />
werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben<br />
auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht.<br />
Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es<br />
vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht<br />
um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der<br />
mich gesandt hat.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Wer Fehler schminkt, wird einst mit Spott verlacht.<br />
William Shakespeare (englischer Dramatiker, 1564–1616)<br />
• Wem gegenüber meine ich, Fehler übertünchen zu müssen?<br />
• Habe ich es schon als befreiend erfahren, mich zu einem<br />
Fehler bekennen zu „dürfen“?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)
Abend · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 188<br />
Hymnus<br />
Herr und Gebieter meines Lebens!<br />
Den Geist der Trägheit, der Geschäftigkeit,<br />
der Herrschsucht und der eitlen Rede<br />
lasse nicht in mir.<br />
Den Geist der Zucht, der Demut,<br />
der Geduld und der Liebe<br />
gib gnädig mir, deinem Knecht.<br />
Ja, mein Herr und mein König,<br />
gib, dass ich meine Fehler sehe<br />
und ja nicht richte über meinen Bruder.<br />
Denn gesegnet bist du<br />
von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />
Amen.<br />
Bußgebet Ephräms des Syrers<br />
Psalm 94 Verse 12–23<br />
Wohl dem Mann, den du, Herr, erziehst, *<br />
den du mit deiner Weisung belehrst.<br />
Du bewahrst ihn vor bösen Tagen, *<br />
bis man dem Frevler die Grube gräbt.<br />
Ja, der Herr wird sein Volk nicht verstoßen *<br />
und niemals sein Erbe verlassen.<br />
Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; *<br />
ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen.<br />
Wer wird sich für mich gegen die Frevler erheben, *<br />
wer steht für mich ein gegen den, der Unrecht tut?<br />
Wäre nicht der Herr meine Hilfe, *<br />
bald würde ich im Land des Schweigens wohnen.<br />
Wenn ich sage: „Mein Fuß gleitet aus“, *<br />
dann stützt mich, Herr, deine Huld.
189<br />
Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Abend<br />
Mehren sich die Sorgen des Herzens, *<br />
so erquickt dein Trost meine Seele.<br />
Kann sich mit dir der bestechliche Richter verbünden, *<br />
der willkürlich straft, gegen das Gesetz?<br />
Sie wollen das Leben des Gerechten vernichten *<br />
und verurteilen schuldlose Menschen.<br />
Doch meine Burg ist der Herr, *<br />
mein Gott ist der Fels meiner Zuflucht.<br />
Er wird ihnen ihr Unrecht vergelten /<br />
und sie wegen ihrer Bosheit vernichten; *<br />
vernichten wird sie der Herr, unser Gott.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Wer deiner Weisung folgt, den bewahrst du vor Bösem. Lass<br />
deine Gerechtigkeit in uns wachsen, Gott, unser Richter, erweise<br />
uns deine Huld.<br />
Lesung Röm 8, 1–2<br />
Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus<br />
Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, des Lebens in<br />
Christus Jesus, hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und<br />
des Todes.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
So spricht der Herr: Ich richte, wie ich es vom Vater höre, und<br />
mein Gericht ist gerecht. Denn ich folge nicht meinem Willen,<br />
sondern dem Willen dessen, der mich gesandt hat.<br />
Fürbitten<br />
Jesus, du bist gekommen, damit wir das Wirken Gottes sehen.<br />
Voll Hoffnung rufen wir:<br />
V/A: Höre und erhöre uns.
Abend · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 190<br />
– Wir bitten um deinen Beistand für die Kirche, dass sie das lebendige<br />
Wort Gottes den Menschen auch unserer Zeit glaubwürdig<br />
zusagen kann.<br />
V/A: Höre und erhöre uns.<br />
– Wir bitten um deinen Beistand für alle, die sich mit der Ungerechtigkeit<br />
und dem Unrecht auf dieser Erde nicht abfinden<br />
und Schritte gehen, um Leid zu mildern und Hunger zu stillen.<br />
– Wir bitten um deinen Segen für alle, die ihre alten und kranken<br />
Angehörigen besuchen, betreuen, pflegen und ihnen Anteil<br />
am Leben schenken.<br />
– Wir bitten für alle Verstorbenen um ein Leben in deiner Wärme<br />
und in deinem Licht.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, du schenkst den Gerechten ihren Lohn und verzeihst<br />
den Sündern ihre Schuld um der Buße willen. Wir bekennen<br />
dir unser Versagen; hab Erbarmen mit unserer Schwachheit<br />
und vergib uns, was wir gefehlt haben. Darum bitten wir<br />
durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Donnerstag, 18. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Heiliger Cyrill von Jerusalem<br />
Cyrill (um 313–386/387) ist ein bedeutender Kirchenlehrer<br />
des vierten Jahrhunderts. Er wuchs als Sohn christlicher Eltern<br />
in Jerusalem auf und wurde um 348/350 Bischof von Jerusalem.<br />
Gegen den Arianismus trat er entschieden für das Bekenntnis<br />
zur wahren Gottheit Christi ein. Aus diesem Grund mehrfach<br />
verbannt, verbrachte er fast die Hälfte seines Episkopats im Exil.<br />
Auf dem Konzil von Konstantinopel (381) wurde er endgültig rehabilitiert.<br />
Von Cyrill sind 24 große Ansprachen überliefert, in<br />
denen er Taufbewerber in die Grundwahrheiten des christlichen<br />
Glaubens einführte. Diese Katechesen gehören zu den wichtigsten<br />
frühchristlichen Zeugnissen über Taufe und Eucharistie. Dabei<br />
gebrauchte er wohl als Erster den Begriff „Wandlung“. 1882 (oder<br />
1883) wurde Cyrill von Papst Leo XIII. zum Kirchenlehrer ernannt.<br />
Namenstag: hl. Eduard der Märtyrer (König von England, † 978) · hl.<br />
Anselm von Lucca (Benediktiner, Bischof, † 1086)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Lobet den Herren alle, die ihn ehren;<br />
lasst uns mit Freuden seinem Namen singen<br />
und Preis und Dank zu seinem Altar bringen.<br />
Lobet den Herren.<br />
O treuer Hüter, Brunnen aller Güter,<br />
ach lass doch ferner über unser Leben
Morgen · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 192<br />
bei Tag und Nacht dein Huld und Güte schweben.<br />
Lobet den Herren.<br />
Gib, dass wir heute, Herr, durch dein Geleite<br />
auf unsern Wegen unverhindert gehen<br />
und überall in deiner Gnade stehen.<br />
Lobet den Herren.<br />
Treib unsern Willen, dein Wort zu erfüllen;<br />
hilf uns gehorsam wirken deine Werke,<br />
und wo wir schwach sind, da gib du uns Stärke.<br />
Lobet den Herren.<br />
Paul Gerhardt 1653 – GL 81 · GL 1975 671,<br />
Strophen 1 und 4–6 – mit mehr Strophen: KG 674 · EG 447<br />
Psalm 147 Verse 1–11<br />
Gut ist es, unserem Gott zu singen; *<br />
schön ist es, ihn zu loben.<br />
Der Herr baut Jerusalem wieder auf, *<br />
er sammelt die Versprengten Israels.<br />
Er heilt die gebrochenen Herzen *<br />
und verbindet ihre schmerzenden Wunden.<br />
Er bestimmt die Zahl der Sterne *<br />
und ruft sie alle mit Namen.<br />
Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *<br />
unermesslich ist seine Weisheit.<br />
Der Herr hilft den Gebeugten auf *<br />
und erniedrigt die Frevler.<br />
Stimmt dem Herrn ein Danklied an, *<br />
spielt unserem Gott auf der Harfe!<br />
Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /<br />
spendet der Erde Regen *<br />
und lässt Gras auf den Bergen sprießen.
193<br />
Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Er gibt dem Vieh seine Nahrung, *<br />
gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.<br />
Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, *<br />
kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.<br />
Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, *<br />
die voll Vertrauen warten auf seine Huld.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Treuer Gott, du hilfst den Gebeugten auf und tröstest die, deren<br />
Herz gebrochen ist. Gib uns Anteil an deiner Kraft und Weisheit,<br />
damit wir unseren Geschwistern deine Güte erweisen.<br />
Lesung Jes 45, 13<br />
Ich habe ihn aus Gerechtigkeit zum Aufbruch veranlasst. Alle<br />
Wege ebne ich ihm. Er baut meine Stadt wieder auf, mein<br />
verschlepptes Volk lässt er frei, aber nicht für Lösegeld und Geschenke.<br />
Der Herr der Heere hat gesprochen.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
So spricht der Herr: Ich habe ein größeres Zeugnis als das des<br />
Johannes: die Werke, die mein Vater mir übertragen hat.<br />
Bitten<br />
Christus Jesus, wir bekennen dich als den König des Lebens.<br />
Wir rufen zu dir:<br />
A: Lass uns auf deine Hilfe vertrauen.<br />
Wenn wir uns gesammelt und für diesen neuen Tag gedankt<br />
haben,<br />
– lass uns zu den Menschen gehen und ihnen deine Freude<br />
bringen.<br />
Wenn wir uns auf den neuen Tag vorbereitet haben,<br />
– hilf uns, in deinem Sinn zu handeln.
Eucharistie · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 194<br />
Wenn wir Trauernden begegnen,<br />
– gib, dass wir sie nicht vertrösten, sondern durch unser Dasein<br />
stärken.<br />
A: Lass uns auf deine Hilfe vertrauen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, heilige uns in dieser Zeit der Buße. Gib uns Kraft<br />
zu guten Werken und Ausdauer in der Beobachtung deiner Gebote,<br />
damit wir fähig werden, das Osterfest mit reinem Herzen<br />
zu feiern. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Freuen sollen sich alle, die den Herrn suchen.<br />
Sucht den Herrn und seine Macht, sucht sein Antlitz allezeit!<br />
Vgl. Ps 105, 3–4<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Exodus Ex 32, 7–14<br />
In jenen Tagen sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter,<br />
denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, läuft<br />
ins Verderben. Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den<br />
ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall<br />
gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen<br />
ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Götter, Israel,<br />
die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
195<br />
Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut:<br />
Ein störrisches Volk ist es. Jetzt lass mich, damit mein<br />
Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu<br />
einem großen Volk machen.<br />
Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen,<br />
und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt?<br />
Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand aus<br />
Ägypten herausgeführt. Sollen etwa die Ägypter sagen können:<br />
In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge<br />
umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen?<br />
Lass ab von deinem glühenden Zorn, und lass dich das Böse<br />
reuen, das du deinem Volk antun wolltest. Denk an deine<br />
Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem<br />
Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast:<br />
Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne<br />
am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen<br />
habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es für<br />
immer besitzen.<br />
Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk<br />
angedroht hatte.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Das Mosevolk ist eine noch recht unsichere und recht bunte<br />
Truppe. Migrationshintergrund halt. Aber wer wandert eigentlich<br />
von wo nach wo? Erklärt sich so der Sündenfall der<br />
Gruppe, die Anbetung des Stiergottes, der goldenen Tierstatue,<br />
nachdem man an der Rückkehr des Mose, des einzigen Mittlers<br />
zwischen dem Volk und dem bilderlosen Gott, zu zweifeln<br />
begann? Oder war diese Gemeinde gerade darum überhaupt<br />
offen für den bilderlosen Gott, weil in ihr so viele verschiedene<br />
Gottes-Bilder lebten? Adonai ist jetzt verletzt und zornig:<br />
Seine Menschen gehen unbelehrbar in die Irre, sie schädigen<br />
sich selbst. Nun will er die Verbindung zwischen Mose und<br />
dem Volk, das er dem Propheten doch einst aufgeladen hatte,
Eucharistie · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 196<br />
kappen. Aber der zieht diesmal nicht mit. Mit aller Kraft steht<br />
Mose für seine zweifelhafte Mannschaft ein. Vielleicht erkennt<br />
man Propheten und Prophetinnen genau daran: dass sie sich<br />
bei den Menschen leidenschaftlich für Gott einsetzen – und<br />
genauso leidenschaftlich für die Menschen, bei Gott.<br />
Antwortpsalm Ps 106, 19–24<br />
Kehrvers:<br />
Denk an uns, Herr, aus Liebe zu deinem Volk!<br />
Unsere Väter machten am Horeb ein Kalb *<br />
und warfen sich vor dem Gussbild nieder.<br />
Die Herrlichkeit Gottes tauschten sie ein *<br />
gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst. – Kehrvers<br />
Sie vergaßen Gott, ihren Retter, *<br />
der einst in Ägypten Großes vollbrachte,<br />
Wunder im Lande Hams, *<br />
furchterregende Taten am Schilfmeer. – Kehrvers<br />
Da fasste er einen Plan, und er hätte sie vernichtet, /<br />
wäre nicht Mose, sein Erwählter,<br />
für sie in die Bresche gesprungen, *<br />
sodass Gott sie im Zorn nicht vertilgte.<br />
Sie verschmähten das köstliche Land; *<br />
sie glaubten seinen Verheißungen nicht. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 4a, ferner GL 639, 1 · GL 1975 171, 2 · KG 399 (IV. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />
hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!
197<br />
Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 5, 31–47<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Wenn ich über mich<br />
selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; ein<br />
anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß:<br />
Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig.<br />
Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit<br />
Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein<br />
Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet.<br />
Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet<br />
euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen.<br />
Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes:<br />
Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu<br />
Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür<br />
ab, dass mich der Vater gesandt hat.<br />
Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich<br />
Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine<br />
Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch,<br />
weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat.<br />
Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige<br />
Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und<br />
doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben.<br />
Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. Ich habe erkannt,<br />
dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im<br />
Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab.<br />
Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann<br />
werdet ihr ihn anerkennen. Wie könnt ihr zum Glauben kommen,<br />
wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die<br />
Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?<br />
Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose<br />
klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr<br />
Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über<br />
mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht<br />
glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?
Abend · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 198<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Furcht vor der Gefahr ist schrecklicher als die Gefahr selbst.<br />
Aus Rhodesien<br />
• Was macht mir große Sorgen?<br />
• Wie kann ich mich gegen die angenommene Gefahr wappnen,<br />
wie kann ich aktiv werden?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Sankt Josef, du von Gott erkor’n,<br />
sein göttlich Wort zu hüten,<br />
als es auf Erden ward gebor’n,<br />
zu bringen Heil und Frieden:<br />
Die Drangsal schau, ein’ Mauer bau,<br />
birg uns in deiner Treue.<br />
Sankt Josef, schweigend und getreu<br />
in Gottes großem Willen,<br />
bereit, von allem Zweifel frei,<br />
ihn gläubig zu erfüllen:<br />
Stell aus ein Licht der Zuversicht,<br />
dass wir uns Gott ergeben.<br />
Du hast des Herren Leib bewahrt<br />
und sein hochheilig Leben,<br />
als er auf Erden flüchtig ward,
199<br />
Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Abend<br />
von Feinden rings umgeben:<br />
Beschütz und leit zur Pilgerszeit<br />
die Kirche deines Herren.<br />
Sankt Josef, du von Gott ersehn,<br />
die Christenheit zu schirmen,<br />
dass unbesiegt sie möge stehn<br />
in aller Zeiten Stürmen:<br />
Die Drangsal schau, ein’ Mauer bau,<br />
birg uns in deiner Treue.<br />
Neues Stundenbuch<br />
Psalm 128<br />
Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *<br />
und der auf seinen Wegen geht!<br />
Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; *<br />
wohl dir, es wird dir gut ergehn.<br />
Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau *<br />
drinnen in deinem Haus.<br />
Wie junge Ölbäume sind deine Kinder *<br />
rings um deinen Tisch.<br />
So wird der Mann gesegnet, *<br />
der den Herrn fürchtet und ehrt.<br />
Es segne dich der Herr vom Zion her. *<br />
Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen<br />
und die Kinder deiner Kinder sehen. *<br />
Frieden über Israel!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Ewiger Gott, du bist die Quelle unseres Glücks. Erfreue uns mit<br />
deiner Weisung und segne alles, was wir tun.
Abend · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 200<br />
Lesung <br />
Ijob 1, 21; 2, 10b<br />
Ijob sagte: Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter;<br />
nackt kehre ich dahin zurück. Der Herr hat gegeben, der<br />
Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn! Nehmen<br />
wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse<br />
annehmen?<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Du bist der treue und kluge Knecht: Dich hat der Herr über sein<br />
Haus gesetzt.<br />
Fürbitten<br />
Gott, du rufst jeden einzelnen Menschen persönlich, sich der<br />
eigenen Lebensaufgabe zu stellen. Wir bitten dich:<br />
A: Hilf uns, deinem Ruf zu folgen.<br />
Blick auf die Kinder;<br />
– mach sie mit dem Klang deiner Stimme vertraut.<br />
Bewahre die Jugendlichen davor, sich von vordergründigen<br />
Nützlichkeitserwägungen leiten zu lassen;<br />
– nähre in ihnen die Sehnsucht nach einem sinnerfüllten Leben.<br />
Stärke alle, die deinen Ruf zum Dienst am Evangelium in sich<br />
spüren;<br />
– lass sie den Segen einer tragenden Gemeinschaft erfahren.<br />
Rüttle alle Menschen auf, die sich in oberflächlichen Gewohnheiten<br />
und Bedürfnissen verfangen haben;<br />
– befreie sie zu einem Leben vor deinem Angesicht.<br />
Lass die alten Menschen den jungen durch Weisheit und Gelassenheit<br />
zur Seite stehen<br />
– und schenke den Verstorbenen die Vollendung.<br />
Vaterunser
201<br />
Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Abend<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine<br />
Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.<br />
Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse<br />
der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles<br />
vollendet ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Gott des Lichts,<br />
der alle Menschen erleuchtet,<br />
mache unsere Finsternis hell<br />
und bewahre uns diese Nacht in seinem Frieden.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Heiliger Josef,<br />
Bräutigam der<br />
Gottesmutter Maria<br />
Freitag, 19. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
W<br />
as wir über den heiligen Josef wissen, entnehmen wir den<br />
Kindheitsgeschichten nach Lukas und Matthäus. Josef war<br />
der Bräutigam Marias und stammte nach Matthäus (1, 1–16) und<br />
Lukas (2, 4; 3, 23) aus dem Geschlecht Davids. Nach Matthäus<br />
(1, 16) war er Sohn eines Jakob, nach Lukas (3, 23) Sohn eines Eli.<br />
Den beiden Verfassern kam es vermutlich weniger auf den historischen<br />
Nachweis an, sondern hauptsächlich darauf, dass Josef als<br />
gesetzlicher Vater Jesu ein direkter Nachkomme Davids war. Nach<br />
der Überlieferung lebte er als Zimmermann in Nazaret und war<br />
mit Maria, der Mutter Jesu, verlobt. Matthäus erzählt, dass Josef an<br />
entscheidenden Wenden seines Lebens Gottes Weisung im Traume<br />
erfuhr und treu befolgte. So wurde ihm die gottgewollte Schwangerschaft<br />
Marias mitgeteilt (Mt 1, 18–25), und er entließ sie nicht,<br />
weil er im Traum die Weisung von Gott erhalten hatte, Maria zu<br />
sich zu nehmen. Er war bei der Geburt Jesu zugegen (Lk 2, 1–8)<br />
und floh mit dem Kind und seiner Mutter wegen der Bedrohung<br />
durch König Herodes nach Ägypten (Mt 2, 13–15), um nach dem<br />
Tod des Herodes zurückzukehren und sich in Nazaret niederzulassen<br />
(Mt 2, 19–23). Nach dem Bericht über die Wallfahrt des<br />
zwölfjährigen Jesus mit seinen Eltern zum Tempel nach Jerusalem<br />
(Lk 2, 41–52) schweigt die Bibel über das weitere Leben Josefs. Er<br />
gilt als der Gerechte, der treu den erkannten Willen Gottes erfüllt<br />
und so die Pflichten des Pflegevaters für Jesus übernimmt. Darüber<br />
hinaus bleibt seine Gestalt weitgehend im Dunkeln. Die Verehrung
203<br />
Freitag, 19. <strong>März</strong> · Morgen<br />
des heiligen Josef erfolgte im Osten früher als im Westen. Im 12.<br />
Jahrhundert taucht erstmals der 19. <strong>März</strong> als Datum seines Festtages<br />
auf. 1870 ernannte Papst Pius IX. ihn zum Schutzpatron der<br />
gesamten Kirche.<br />
Alternatives Evangelium: Lk 2, 41–51a<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Von den Taten deiner Huld, Herr, wollen wir ewig singen,<br />
bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.<br />
Nach Ps 89,2<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Preisen möge dich heut’,<br />
Josef, der Engel Schar,<br />
dir erklinge im Chor<br />
unseres Jubels Lied.<br />
Du bist wahrhaft erwählt,<br />
hat doch der Herr der Welt<br />
Sohn und Mutter dir anvertraut.<br />
Staunend siehst du die Braut<br />
tragen die heil’ge Frucht.<br />
Zweifel quält dich und Angst,<br />
unfassbar scheint es dir.<br />
Gott tut selber dir kund<br />
durch seines Engels Wort,<br />
dass vom Geist sie das Kind empfing.
Morgen · Freitag, 19. <strong>März</strong> 204<br />
Gottes ewigen Sohn<br />
hütest und hegst du treu,<br />
fliehst mit ihm aus dem Land<br />
weit nach Ägypten hin.<br />
Was dir Gott auch befiehlt –<br />
schweigend gehorchst du ihm.<br />
Fügst dich willig dem dunklen Plan.<br />
Höre, ewiger Gott,<br />
höre auf unser Lob.<br />
Gnädig blicke uns an,<br />
führe uns hin zu dir;<br />
lass uns jubelnd im Chor<br />
singen das neue Lied<br />
dir, dem Herrn aller Welt und Zeit. Amen.<br />
Nach: Te, Ioseph, celebrent agmina caelitum;<br />
Johannes von der Empfängnis, † 1700<br />
Canticum <br />
Tob 13, 10c–13.15e–g.16f.17a<br />
Antiphon:<br />
Freue dich, Jerusalem! Die Völker werden sich in dir versammeln<br />
und den Herrn lobpreisen.<br />
Jerusalem, du heilige Stadt! /<br />
Der Herr bestraft die Taten deiner Kinder, *<br />
doch er hat wieder Erbarmen mit den Gerechten.<br />
Bekenne dich zum Herrn in rechter Weise, *<br />
preise den ewigen König,<br />
damit sein Zelt von Neuem errichtet wird, *<br />
dir zur großen Freude!<br />
Er mache in dir die Gefangenen wieder froh /<br />
und schenke denen, die im Elend leben, seine Liebe, *<br />
für alle Zeiten bis in Ewigkeit.<br />
Von weither werden die Völker kommen, *<br />
um den Namen des Herrn, unsres Gottes, zu preisen.
205<br />
Freitag, 19. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Sie tragen Geschenke herbei, /<br />
Geschenke für den himmlischen König. *<br />
Alle Menschen jubeln dir zu.<br />
Wohl denen, die dich lieben; *<br />
sie werden sich freuen über den Frieden, den du schenkst.<br />
Meine Seele preise Gott, den großen König. *<br />
Denn Jerusalem wird wieder aufgebaut.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Lesung Röm 11, 33–36<br />
OTiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!<br />
Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich<br />
seine Wege! Denn wer hat die Gedanken des Herrn<br />
erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Wer hat ihm etwas<br />
gegeben, sodass Gott auch ihm etwas geben müsste? Denn<br />
aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung.<br />
Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Josef ließ sich in Nazaret nieder. Denn es sollte sich erfüllen,<br />
was durch die Propheten von Christus gesagt worden war. Er<br />
wird Nazaräer heißen.<br />
Bitten<br />
Gott, unser Vater, du hast uns auf Gemeinschaft hin geschaffen.<br />
Wir bitten dich:<br />
A: Öffne unsere Herzen füreinander.<br />
– Wenn unsere Kinder uns nicht mehr verstehen.<br />
– Wenn der Alltag uns von unserer Partnerin, unserem Partner<br />
entfremdet hat.<br />
– Wenn unsere Familie durch Streit oder Gleichgültigkeit den<br />
Zusammenhalt zu verlieren droht.
Eucharistie · Freitag, 19. <strong>März</strong> 206<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine<br />
Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.<br />
Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse<br />
der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles<br />
vollendet ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Friede sei mit den Brüdern und Schwestern,<br />
Liebe und Glaube von Gott, dem Vater,<br />
und Jesus Christus, dem Herrn.<br />
Nach Eph 6, 23<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 364, 365, 395, 427, 543 · KG 196, 551, 760<br />
Gloria<br />
Seht, das ist der treue und kluge Hausvater,<br />
dem der Herr seine Familie anvertraut,<br />
damit er für sie sorge.<br />
Vgl. Lk 12, 42<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem zweiten Buch Samuel<br />
<br />
2 Sam 7, 4–5a.12–14a.16<br />
Das Wort des HERRN erging an Natan: Geh zu meinem<br />
Knecht David und sag zu ihm: So spricht der HERR: Wenn<br />
deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde<br />
ich deinen leiblichen Sohn als deinen Nachfolger einsetzen<br />
und seinem Königtum Bestand verleihen. Er wird für meinen<br />
Namen ein Haus bauen und ich werde seinem Königsthron ewi-
207<br />
Freitag, 19. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
gen Bestand verleihen. Ich werde für ihn Vater sein und er wird<br />
für mich Sohn sein.<br />
Dein Haus und dein Königtum werden vor dir auf ewig bestehen<br />
bleiben; dein Thron wird auf ewig Bestand haben.<br />
Antwortpsalm Ps 89, 2–5.27.29<br />
Kehrvers:<br />
Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.<br />
Von der Huld des HERRN will ich ewig singen, *<br />
von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue<br />
verkünden.<br />
Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, *<br />
im Himmel deine Treue gefestigt. – Kehrvers<br />
„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten *<br />
und David, meinem Knecht, geschworen:<br />
Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand *<br />
und von Geschlecht zu Geschlecht<br />
gründe ich deinen Thron. – Kehrvers<br />
Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, *<br />
mein Gott, der Fels meiner Rettung.<br />
Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, *<br />
mein Bund mit ihm ist verlässlich.“ – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Lk 1, 32b, ferner GL 657, 3 · GL 1975 527, 2 · KG 612<br />
oder GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />
Lesung aus dem Römerbrief Röm 4, 13.16–18.22<br />
Schwestern und Brüder! Abraham und seine Nachkommen<br />
erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben<br />
der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit.<br />
Deshalb gilt: „aus Glauben“, damit auch gilt: „aus Gnade“.<br />
Nur so bleibt die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft<br />
gültig, nicht nur für die, welche aus dem Gesetz, sondern auch<br />
für die, welche aus dem Glauben Abrahams leben.
Eucharistie · Freitag, 19. <strong>März</strong> 208<br />
Er ist unser aller Vater, wie geschrieben steht: Ich habe dich<br />
zum Vater vieler Völker bestimmt – im Angesicht des Gottes,<br />
dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht<br />
und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.<br />
Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er<br />
der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich<br />
werden deine Nachkommen sein.<br />
Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 84, 5<br />
Dein ist die Ehre, dein ist die Macht, Christus, Herr und Erlöser.<br />
Selig, die in deinem Hause wohnen, Herr, die dich loben allezeit.<br />
Dein ist die Ehre, dein ist die Macht, Christus, Herr und Erlöser.<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus<br />
<br />
Mt 1, 16.18–21.24a<br />
Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias; von ihr wurde Jesus<br />
geboren, der der Christus genannt wird.<br />
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter,<br />
war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren,<br />
zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken<br />
des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie<br />
nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu<br />
trennen.<br />
Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm<br />
ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids,<br />
fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen;<br />
denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.<br />
Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus<br />
geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.<br />
Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen<br />
hatte.
209<br />
Freitag, 19. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Während Lukas die Geschichte des irdischen Anfangs Jesu aus<br />
der Perspektive Marias erzählt, betrachtet Matthäus die Dinge<br />
eher aus Josefs Blickwinkel. Was geht in einem jungen Mann<br />
vor, was erlebt einer, der erkennt, dass seine Frau schwanger<br />
ist, obwohl sie noch nicht zusammenleben? Schmerz, Demütigung,<br />
Empörung, Zweifel, Verzweiflung, diese Gefühle sind<br />
mächtig, und sie können zerstörerische und selbstzerstörerische<br />
Energien freisetzen. Aber Josef handelt nicht unüberlegt.<br />
Seine Liebe ist größer als sein Schmerz und seine Verzweiflung.<br />
Das macht ihn offen für Gottes Geheimnis und führt ihn<br />
noch über die Grenze seiner eigenen Gerechtigkeit hinaus – er<br />
gedenkt ja, sich ohne Aufsehen von seiner Frau zu trennen.<br />
Josef vertraut Gottes Engel und nimmt hellwach die Weisung<br />
an, die im Traum an ihn erging. Unglaublich? So wird er fähig,<br />
die Frau zu sich zu nehmen, das Geheimnis anzunehmen und<br />
wie Maria Ja zu sagen zu seinem Gotteskind.<br />
Credo<br />
Gabengebet<br />
Herr, unser Gott, der heilige Josef hat deinem ewigen Sohn, den<br />
die Jungfrau Maria geboren hat, in Treue gedient. Lass auch uns<br />
Christus dienen und dieses Opfer mit reinem Herzen feiern.<br />
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu<br />
danken und am Fest des heiligen Josef die Wege deiner Weisheit<br />
zu rühmen. Denn ihm, dem Gerechten, hast du die jungfräuliche<br />
Gottesmutter anvertraut, ihn, deinen treuen und klugen<br />
Knecht, bestellt zum Haupt der Heiligen Familie. An Vaters statt<br />
sollte er deinen eingeborenen Sohn beschützen, der durch die<br />
Überschattung des Heiligen Geistes empfangen war, unseren
Abend · Freitag, 19. <strong>März</strong> 210<br />
Herrn Jesus Christus. Durch ihn loben die Engel deine Herrlichkeit,<br />
beten dich an die Mächte, erbeben die Gewalten. Die<br />
Himmel und die himmlischen Kräfte und die seligen Serafim<br />
feiern dich jubelnd im Chore. Mit ihrem Lobgesang lass auch<br />
unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen.<br />
Kommunionvers Mt 25, 21<br />
Komm, du guter und getreuer Knecht; nimm teil am Festmahl<br />
deines Herrn.<br />
Schlussgebet<br />
Herr, unser Gott, du hast uns am Fest des heiligen Josef um<br />
deinen Altar versammelt und mit dem Brot des Lebens gestärkt.<br />
Schütze deine Familie und erhalte in ihr deine Gaben. Darum<br />
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der gütige Gott, der die Heiligen zur Vollendung geführt hat,<br />
segne euch und bewahre euch vor allem Unheil.<br />
Das Vorbild des heiligen Josef lehre euch und seine Fürsprache<br />
helfe euch, Gott und den Menschen zu dienen.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Josef – (...) Er ist der Mann, der ging. Das ist sein Gesetz:<br />
der dienstwillige Gehorsam. (…) Dass ein Wort Gottes bindet
211<br />
Freitag, 19. <strong>März</strong> · Abend<br />
und sendet, ist ihm selbstverständlich. Die dienstwillige Bereitschaft,<br />
das ist sein Geheimnis.<br />
Alfred Delp (deutscher Jesuit, Vordenker einer spirituellen,<br />
ökumenischen und diakonischen Kirche, wegen seines Widerstands gegen<br />
den Nationalsozialismus nach Verurteilung durch den „Volksgerichtshof“ in<br />
Berlin-Plötzensee ermordet, 1907–1945)<br />
• Wie empfänglich bin ich für die leise Stimme?<br />
• Das Hören auf die leise Stimme, auf die Stimme im Inneren,<br />
im Traum: Wer ist mir hier inneres Vorbild?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Träumen gehorchen, die Stille verstehn,<br />
warten und schweigen, und hören wie du.<br />
Heiliger Josef, führ du uns zu Jesus,<br />
teile mit uns deinen Glauben an ihn.<br />
Aufbrüche wagen, der Furcht widerstehn,<br />
Zuversicht leben, vertrauen wie du.<br />
Heiliger Josef, führ du uns zu Jesus,<br />
teile mit uns deine Hoffnung auf ihn.<br />
Da sein und treu sein und gut und gerecht,<br />
schützen und trösten und lieben wie du.<br />
Heiliger Josef, führ du uns zu Jesus,<br />
teile mit uns deine Liebe zu ihm.<br />
Helmut Schlegel 2008, © beim Autor – GL 907 (Anhang Rottenburg-Stuttgart)<br />
Psalm 140 Verse 2–9.13–14<br />
Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, *<br />
vor gewalttätigen Leuten schütze mich!<br />
Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, *<br />
jeden Tag schüren sie Streit.<br />
Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen *<br />
und hinter den Lippen Gift wie die Nattern.
Abend · Freitag, 19. <strong>März</strong> 212<br />
Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, /<br />
vor gewalttätigen Leuten schütze mich, *<br />
die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen.<br />
Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, /<br />
Böse spannen ein Netz aus, *<br />
stellen mir Fallen am Wegrand.<br />
Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. *<br />
Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen!<br />
Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, *<br />
du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes.<br />
Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, *<br />
lass seine Pläne nicht gelingen!<br />
Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, *<br />
er verhilft den Gebeugten zum Recht.<br />
Deinen Namen preisen nur die Gerechten; *<br />
vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du, Herr, verhilfst den Gebeugten zum Recht. Wenn Menschen<br />
uns bedrängen und auf Böses sinnen, verschaffe uns Raum und<br />
gib uns Luft zum Atmen.<br />
Lesung Jes 11, 1–2<br />
Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger<br />
Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des<br />
Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der<br />
Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis<br />
und der Gottesfurcht.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Jesus war etwa dreißig Jahre alt, als er zum ersten Mal öffentlich<br />
auftrat. Und man hielt ihn für den Sohn des Josef.
213<br />
Freitag, 19. <strong>März</strong> · Abend<br />
Fürbitten<br />
Gott unser Vater, wir bitten dich für die Frauen und Männer,<br />
die sich Tag für Tag gefordert sehen, ihren Kindern bei ihrer<br />
Entwicklung zur Seite zu stehen:<br />
A: Sei uns nah mit deinem Segen.<br />
– Sei den Eltern nah, deren Kinder keinen Zugang zum Glauben<br />
finden.<br />
– Steh den Eltern bei, deren Kinder an einer schweren Krankheit<br />
leiden.<br />
– Zeige denen einen Weg, die nicht wissen, wie sie finanziell<br />
für ihre Kinder aufkommen sollen.<br />
– Mach allen Mut, die sich um ihr Ungeborenes sorgen.<br />
– Hilf allen Eltern auf, die den Tod eines Kindes zu verkraften<br />
haben.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine<br />
Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.<br />
Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse<br />
der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles<br />
vollendet ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der treue Gott behüte unseren Schlaf,<br />
er halte Unheil von uns fern<br />
und führe uns in sein Reich.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Samstag, 20. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Wolfram von Sens (Bischof, Missionar in Friesland,<br />
† um 700) · Ebo von Reims (Bischof von Hildesheim, Initiator der<br />
nordischen Mission, † 851) · hl. Irmgard von Erstein (Klostergründerin,<br />
† 851)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Zu spät hab ich dich lieb gewonnen,<br />
Schönheit so alt, Schönheit so neu,<br />
viel zu spät.<br />
Du warst in mir, doch ich war außer mir.<br />
Dort suchte ich dich,<br />
ich stürzte mich auf das Schöne,<br />
das du erschaffen hast.<br />
Du warst mit mir,<br />
doch ich nicht mit dir.<br />
Fern von dir hielt mich,<br />
was es nicht gäbe,<br />
wär’s nicht in dir.<br />
Du hast gerufen, geschrien,<br />
hast meine Taubheit durchbrochen.<br />
Du bist erglänzt, bist erstrahlt,<br />
hast meine Blindheit vertrieben.
215<br />
Samstag, 20. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Du hast mich mit Duft umgeben –<br />
ich hab ihn eingeatmet und seufze dir zu.<br />
Ich habe gekostet<br />
und hungre und dürste nach dir.<br />
Du hast mich berührt,<br />
und brennend ersehn ich deinen Frieden.<br />
Aurelius Augustinus, Bekenntnisse 10, 27, 38<br />
Canticum Ez 36,24–28<br />
Antiphon:<br />
Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist.<br />
Ich hole euch heraus aus den Völkern, /<br />
ich sammle euch aus allen Ländern *<br />
und bringe euch in euer Land.<br />
Ich gieße reines Wasser über euch aus,<br />
dann werdet ihr rein. *<br />
Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />
Ich schenke euch ein neues Herz *<br />
und lege einen neuen Geist in euch.<br />
Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust *<br />
und gebe euch ein Herz von Fleisch.<br />
Ich lege meinen Geist in euch /<br />
und bewirke,<br />
dass ihr meinen Gesetzen folgt, *<br />
auf meine Gebote achtet und sie erfüllt.<br />
Dann werdet ihr in dem Lande wohnen, *<br />
das ich euren Vätern gab.<br />
Ihr werdet mein Volk sein, *<br />
und ich werde euer Gott sein.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Morgen · Samstag, 20. <strong>März</strong> 216<br />
Lesung Röm 12, 1–2<br />
Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />
Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />
das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />
Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />
wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen<br />
und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt,<br />
was gut und vollkommen ist.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Die Knechte, die Jesus festnehmen sollten, kamen zurück und<br />
sagten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen wie dieser<br />
Mensch.<br />
Bitten<br />
Christus Jesus, dir wenden wir uns zu und hören auf deine<br />
Stimme. Wir rufen zu dir:<br />
A: Kehr bei uns ein, du Weisheit des Vaters.<br />
– Mit der Aufrichtigkeit deiner Worte.<br />
– Mit deinem Mut, auf Menschen zuzugehen.<br />
– Mit der Ernsthaftigkeit deines Zuhörens.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, lenke du selbst unsere Herzen zu dir hin;<br />
denn ohne deine Hilfe können wir dir nicht gefallen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
217<br />
Samstag, 20. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Mich umfingen die Fesseln des Todes.<br />
Die Bande der Unterwelt umstrickten mich.<br />
In meiner Not rief ich zum Herrn.<br />
Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen.<br />
Ps 18, 5–7<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 11, 18–20<br />
Der Herr ließ es mich wissen, und so wusste ich es; damals<br />
ließest du mich ihr Treiben durchschauen.<br />
Ich selbst war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten<br />
geführt wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses<br />
planten: Wir wollen den Baum im Saft verderben; wir wollen<br />
ihn ausrotten aus dem Land der Lebenden, sodass man seinen<br />
Namen nicht mehr erwähnt.<br />
Aber der Herr der Heere richtet gerecht, er prüft Herz und<br />
Nieren. Ich werde sehen, wie du Rache an ihnen nimmst; denn<br />
dir habe ich meine Sache anvertraut.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Der Prophet vergleicht sich selbst mit einem arglosen, zutraulichen<br />
Lamm, das lange nicht ahnte, wohin die Reise geht – zur<br />
Schlachtbank. Hier wird nicht mitleidheischend das Kindchen-<br />
Schema bemüht, hier drängt sich einem Betroffenen ein erbarmungswürdiges<br />
Bild auf. Das Prophetenamt ist kein Ruhe-,<br />
sondern ein Schleudersitz. Und doch hadert Jeremia nicht mit<br />
Gott, er vertraut ganz und gar auf dessen Weggeleit. Sein Gott<br />
hat ihm ja die Augen geöffnet, ihn gerettet vor dem gewaltsamen<br />
Tod, den ihm hasserfüllte Mitbürger zudachten. Jeremia<br />
schmiedet keine weißglühenden Rachepläne, er kann loslassen.<br />
Ruhig erwartet er Gottes gerechtes Richten. Der Herr sieht
Eucharistie · Samstag, 20. <strong>März</strong> 218<br />
ja tiefer als menschliche Blicke, „er prüft Herz und Nieren“.<br />
Der gequälte und geängstigte Prophet findet Frieden, er kann<br />
zu seinen Rachewünschen Abstand halten, „denn dir habe ich<br />
meine Sache anvertraut“.<br />
Antwortpsalm Ps 7, 2–3.9–12<br />
Kehrvers:<br />
Herr, mein Gott, ich hoffe auf dich.<br />
Herr, mein Gott, ich flüchte mich zu dir; *<br />
hilf mir vor allen Verfolgern und rette mich,<br />
damit mir niemand wie ein Löwe das Leben raubt, *<br />
mich zerreißt, und keiner ist da, der mich rettet. – Kehrvers<br />
Herr, weil ich gerecht bin, verschaff mir Recht, *<br />
und tu an mir Gutes, weil ich schuldlos bin!<br />
Die Bosheit der Frevler finde ein Ende, /<br />
doch gib dem Gerechten Bestand, *<br />
gerechter Gott, der du auf Herz und Nieren prüfst. – Kehrvers<br />
Ein Schild über mir ist Gott, *<br />
er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.<br />
Gott ist ein gerechter Richter, *<br />
ein Gott, der täglich strafen kann. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 2a, ferner GL 431 oder GL 1975 527, 7 (IV. Ton)<br />
oder KG 619 (VI. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />
Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />
bringen in Geduld.<br />
Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!
219<br />
Samstag, 20. <strong>März</strong> · Abend<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 7, 40–53<br />
In jener Zeit sagten einige aus dem Volk, als sie Jesu Worte<br />
hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist<br />
der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias<br />
aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus<br />
dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David<br />
lebte? So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge.<br />
Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte<br />
ihn anzufassen.<br />
Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern<br />
zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht<br />
hergebracht? Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein<br />
Mensch so gesprochen.<br />
Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in<br />
die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von<br />
den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk<br />
jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es.<br />
Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher<br />
einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa<br />
unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt<br />
hat, was er tut? Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht<br />
auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus<br />
Galiläa. Dann gingen alle nach Hause.<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
Abend · Samstag, 20. <strong>März</strong> 220<br />
Hymnus<br />
Leben, das keinen Tod zu fürchten braucht,<br />
Leben, das auch im Kreuz sich nicht verbraucht.<br />
Liebe, die ohne Grund sich andern schenkt,<br />
Liebe, die allen Streit zum Frieden lenkt.<br />
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,<br />
bringt es keine Frucht, und es verdirbt.<br />
Glaube, der auch im Menschen Gott entdeckt,<br />
Glaube, der sich im Alltag nicht versteckt.<br />
Christus, der uns zum Himmel Brücken baut,<br />
Christus, durch den uns Gott wird ganz vertraut.<br />
Er ist Gottes Weizenkorn, das in der Erde liegt,<br />
für uns stirbt und so den Tod besiegt.<br />
Manfred Henkes: Todesfrucht,<br />
aus: ders., Auf-Brüche. Wege zu Gott und den Menschen,<br />
Stuttgart 1982, S. 26<br />
Psalm 141 Verse 1–9<br />
Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; *<br />
höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.<br />
Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; *<br />
als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.<br />
Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, *<br />
eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!<br />
Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, *<br />
dass ich nichts tue, was schändlich ist,<br />
zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. *<br />
Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.<br />
Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: *<br />
Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt;<br />
da wird sich mein Haupt nicht sträuben. *<br />
Ist er in Not, will ich stets für ihn beten.
221<br />
Samstag, 20. <strong>März</strong> · Abend<br />
Haben ihre Richter sich auch die Felsen hinabgestürzt, *<br />
sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist.<br />
Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, *<br />
so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der Unterwelt.<br />
Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; *<br />
bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!<br />
Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, *<br />
vor den Fallen derer, die Unrecht tun!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Du unser Gott, dir gehören wir an, auf dich richten sich unsere<br />
Augen. Hilf uns, deinen Weg zu finden und dir entgegenzugehen.<br />
Lesung 1 Petr 1, 18–21<br />
Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten<br />
Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft<br />
wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem<br />
kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. Er<br />
war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen, und<br />
euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. Durch ihn<br />
seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten<br />
auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr<br />
an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt<br />
es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.<br />
Fürbitten<br />
Infolge der Volksabstimmung in Oberschlesien heute vor 100<br />
Jahren wuchsen die Spannungen zwischen Deutschen und Polen<br />
und führten schließlich zur Teilung. Heute, ein Menschen-
Abend · Samstag, 20. <strong>März</strong> 222<br />
alter nach Flucht und Vertreibung, ist die Region zu einem Vorbild<br />
der Versöhnung unter den Volksgruppen geworden. Beten<br />
wir für alle, die in Regionen mit unterschiedlichen Bevölkerungsanteilen<br />
leben, und für alle, die Schlesien verbunden sind:<br />
V: Gott des Friedens, A: hilf uns zusammenzuhalten.<br />
– Dass wir bei allen Unterschieden das Gemeinsame im Blick<br />
behalten.<br />
– Dass wir uns für gute Lebensmöglichkeiten für alle einsetzen.<br />
– Dass wir erlittenes Unrecht als Antrieb begreifen, einen Ausgleich<br />
zu erreichen, der allen Beteiligten gerecht wird.<br />
– Dass wir der Menschen gedenken, die durch ihr Engagement<br />
Versöhnung und Zusammenarbeit den Weg bereitet haben.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem<br />
Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner<br />
Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,<br />
bewahre unsere Herzen und unsere Gedanken<br />
in Christus Jesus, unserem Herrn.<br />
Vgl. Phil 4, 7<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
223<br />
Samstag, 20. <strong>März</strong> · Von Woche zu Woche<br />
Von Woche zu Woche<br />
Herzenssache<br />
(zu Jer 31, 31–34)<br />
Steinerne Tafeln sind nützlich,<br />
Regeln häufig hilfreich,<br />
Weisungen oft weise.<br />
Die Tora,<br />
Lebensweisung Israels,<br />
führt zur Lebensfülle.<br />
Weil Gott barmherzig ist,<br />
dringt er darauf,<br />
dass Israel die Tora hält.<br />
Der erbarmende Gott hofft,<br />
dass das rechte Tun<br />
zur Herzenssache wird.<br />
Er selbst will<br />
die steinernen Herzen<br />
erweichen.<br />
Dorothee Sandherr-Klemp
21. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
5. Fastensonntag<br />
Namenstag: sel. Christian von Köln (erster Abt von St. Pantaleon,<br />
† 1002) · sel. Richeza von Polen († 1063) · Absalon von Lund (Axel,<br />
Bischof, † 1201) · Emilie Schneider (Ordensfrau, Mystikerin, † 1859)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Gib uns ein reines Herz, o Gott,<br />
damit wir dich preisen und ehren!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Auf meinen lieben Gott<br />
trau ich in Angst und Not;<br />
der kann mich allzeit retten<br />
aus Trübsal, Angst und Nöten,<br />
mein Unglück kann er wenden,<br />
steht alls in seinen Händen.<br />
Ob mich mein Sünd anficht,<br />
will ich verzagen nicht;<br />
auf Christus will ich bauen
225<br />
Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Morgen<br />
und ihm allein vertrauen,<br />
ihm tu ich mich ergeben<br />
im Tod und auch im Leben.<br />
Ob mich der Tod nimmt hin,<br />
ist Sterben mein Gewinn,<br />
und Christus ist mein Leben;<br />
dem tu ich mich ergeben;<br />
ich sterb heut oder morgen,<br />
mein Seel wird er versorgen.<br />
O mein Herr Jesu Christ,<br />
der du geduldig bist<br />
für mich am Kreuz gestorben:<br />
hast mir das Heil erworben,<br />
auch uns allen zugleiche<br />
das ewig Himmelreiche.<br />
Amen zu aller Stund<br />
sprech ich aus Herzensgrund;<br />
du wollest selbst uns leiten,<br />
Herr Christ, zu allen Zeiten,<br />
auf dass wir deinen Namen<br />
ewiglich preisen. Amen.<br />
Lübeck vor 1603, Wittenberg und Nürnberg 1607,<br />
EG 345<br />
Psalm 2<br />
Warum toben die Völker, *<br />
warum machen die Nationen vergebliche Pläne?<br />
Die Könige der Erde stehen auf, *<br />
die Großen haben sich verbündet<br />
gegen den Herrn und seinen Gesalbten.<br />
„Lasst uns ihre Fesseln zerreißen *<br />
und von uns werfen ihre Stricke!“
Morgen · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 226<br />
Doch er, der im Himmel thront, lacht, *<br />
der Herr verspottet sie.<br />
Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, *<br />
in seinem Grimm wird er sie erschrecken:<br />
„Ich selber habe meinen König eingesetzt *<br />
auf Zion, meinem heiligen Berg.“<br />
Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /<br />
Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. *<br />
Heute habe ich dich gezeugt.<br />
Fordre von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, *<br />
die Enden der Erde zum Eigentum.<br />
Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, *<br />
wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.“<br />
Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, *<br />
lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!<br />
Dient dem Herrn in Furcht *<br />
und küsst ihm mit Beben die Füße,<br />
damit er nicht zürnt *<br />
und euer Weg nicht in den Abgrund führt.<br />
Denn wenig nur, und sein Zorn ist entbrannt. *<br />
Wohl allen, die ihm vertrauen!<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Vergeblich ist alles Sinnen, das nicht aus dir, Lebendiger, seine<br />
Kraft schöpft. Stärke unser Vertrauen.<br />
Lesung Eph 3, 20–21<br />
Gott, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel<br />
mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können,<br />
er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus<br />
Jesus in allen Generationen, für ewige Zeiten. Amen.
227<br />
Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.<br />
Bitten<br />
Gott, du hast in unserer Taufe den Grund dafür gelegt, dass wir<br />
zu neuen Menschen werden. Wir bitten dich:<br />
A: Stärke uns mit deiner Liebe.<br />
– Dass deine Frohbotschaft uns tiefer durchdringt.<br />
– Dass wir dir fester vertrauen.<br />
– Dass wir über uns hinaus- und dir entgegenwachsen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem<br />
Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner<br />
Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der ewige Gott erweise uns seine Gnade,<br />
er lasse uns seine Stimme hören<br />
und schenke uns sein Leben.<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 209, 210, 267, 272, 275, 297, 460 · KG 137,<br />
141, 142, 202, 390<br />
Verschaff mir Recht, o Gott,<br />
und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk!<br />
Rette mich vor bösen und tückischen Menschen,<br />
denn du bist mein starker Gott.<br />
Ps 43, 1–2
Eucharistie · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 228<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 31, 31–34<br />
Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN –, da schließe ich<br />
mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund.<br />
Er ist nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen<br />
habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem<br />
Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie<br />
gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war – Spruch des HERRN.<br />
Sondern so wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen<br />
mit dem Haus Israel schließe – Spruch des HERRN: Ich habe<br />
meine Weisung in ihre Mitte gegeben und werde sie auf ihr<br />
Herz schreiben. Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir<br />
Volk sein.<br />
Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht<br />
zueinander sagen: Erkennt den HERRN!, denn sie alle, vom<br />
Kleinsten bis zum Größten, werden mich erkennen – Spruch<br />
des HERRN. Denn ich vergebe ihre Schuld, an ihre Sünde denke<br />
ich nicht mehr.<br />
Impuls zur Lesung<br />
„Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.“ Das<br />
hat Gott dem Mose am Sinai zugesagt. Der Herr will mit seinem<br />
Volk im Bunde sein, auch wenn es immer wieder fremde<br />
Götter, vermeintlich mächtigere Verbündete, sucht. Israels<br />
Gott ist gerecht und schafft Recht, aber er besteht nicht auf<br />
seinem Recht. Er ist barmherzig. Doch gerade, weil der Herr<br />
barmherzig ist, dringt er darauf, dass Israel die Tora hält. Sie<br />
ist die Lebensweisung, die zur Lebensfülle führt. Steinerne<br />
Tafeln sind gut, aber nicht gut genug. Adonai will, dass das<br />
rechte Tun den Menschen zur Herzensangelegenheit wird. Er<br />
selbst wird die steinernen Herzen erweichen.
229<br />
Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm Ps 51, 3–4.12–15<br />
Kehrvers:<br />
Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott!<br />
Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />
Wasch meine Schuld von mir ab *<br />
und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!<br />
Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *<br />
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – Kehrvers<br />
Gib mir wieder die Freude deines Heiles, *<br />
rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!<br />
Ich will die Frevler deine Wege lehren *<br />
und die Sünder kehren um zu dir. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 12a, ferner GL 301 oder GL 1975 528, 2<br />
oder KG 399 (IV. Ton)<br />
Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 5, 7–9<br />
Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem<br />
Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den<br />
gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört<br />
worden aufgrund seiner Gottesfurcht.<br />
Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat,<br />
den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle,<br />
die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.<br />
Ruf vor dem Evangelium <br />
Joh 12, 26a<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
So spricht der Herr: Wenn einer mir dienen will, folge er mir<br />
nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!
Eucharistie · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 230<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 12, 20–33<br />
In jener Zeit gab es auch einige Griechen unter den Pilgern,<br />
die beim Paschafest in Jerusalem Gott anbeten wollten. Diese<br />
traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte,<br />
und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus ging<br />
und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten<br />
es Jesus.<br />
Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass<br />
der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage<br />
euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,<br />
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer<br />
sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt<br />
gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn<br />
einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort<br />
wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der<br />
Vater ihn ehren.<br />
Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette<br />
mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde<br />
gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen!<br />
Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht<br />
und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die<br />
dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten:<br />
Ein Engel hat zu ihm geredet.<br />
Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern<br />
euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt<br />
wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und<br />
ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.<br />
Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben<br />
werde.<br />
Credo
231<br />
Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Gabengebet<br />
Erhöre uns, allmächtiger Gott. Du hast uns durch dein Wort<br />
zum Zeugnis eines christlichen Lebens berufen. Reinige uns<br />
durch dieses Opfer und stärke uns zum Kampf gegen das Böse.<br />
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />
Präfation<br />
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel,<br />
zu danken und dein Erbarmen zu preisen. Denn jedes Jahr<br />
schenkst du deinen Gläubigen die Gnade, das Osterfest in der<br />
Freude des Heiligen Geistes zu erwarten. Du mahnst uns in<br />
dieser Zeit der Buße zum Gebet und zu Werken der Liebe, du<br />
rufst uns zur Feier der Geheimnisse, die in uns die Gnade der<br />
Kindschaft erneuern. So führst du uns mit geläutertem Herzen<br />
zur österlichen Freude und zur Fülle des Lebens durch unseren<br />
Herrn Jesus Christus. Durch ihn rühmen wir deine Größe und<br />
vereinen uns mit den Chören der Engel zum Hochgesang von<br />
deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />
Kommunionvers Joh 12, 24–25<br />
Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die<br />
Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt<br />
es reiche Frucht.<br />
Schlussgebet<br />
Allmächtiger Gott, du hast uns das Sakrament der Einheit geschenkt.<br />
Lass uns immer lebendige Glieder Christi bleiben,<br />
dessen Leib und Blut wir empfangen haben. Darum bitten wir<br />
durch ihn, Christus, unseren Herrn.<br />
Schlusssegen<br />
Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />
und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />
und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.
Auslegung · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 232<br />
Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />
Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />
zur unvergänglichen Herrlichkeit.<br />
Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />
er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />
Sohn † und der Heilige Geist.<br />
Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />
Von Augustinus<br />
Bei dieser Gelegenheit also, als die Heiden ihn sehen wollten,<br />
verkündete er die künftige Fülle der Heiden und versprach<br />
ihnen, dass die Stunde seiner Verherrlichung schon da<br />
sei; wenn sie nämlich im Himmel vollendet ist, werden die Heiden<br />
zum Glauben kommen, gemäß dem Wort: „Erhebe dich<br />
über die Himmel, o Gott, und deine Herrlichkeit über die ganze<br />
Erde“ (Ps 57, 6).<br />
Aurelius Augustinus (Bischof von Hippo, Kirchenlehrer, 354–430),<br />
hier nach: Thomas von Aquin, Catena Aurea. Kommentar zu den Evangelien<br />
im Jahreskreis, hg. v. Marianne Schlosser und Florian Kolbinger, 379,<br />
© EOS Verlag, St. Ottilien, 2. Auflage 2012<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...
233<br />
Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Abend<br />
Hymnus<br />
Lasset uns mit Jesus ziehen,<br />
seinem Vorbild folgen nach,<br />
in der Welt der Welt entfliehen<br />
auf der Bahn, die er uns brach.<br />
Immerfort zum Himmel reisen,<br />
irdisch noch schon himmlisch sein,<br />
glauben recht und leben rein,<br />
in der Lieb den Glauben weisen.<br />
Treuer Jesu, bleib bei mir,<br />
gehe vor, ich folge dir.<br />
Lasset uns mit Jesus leiden,<br />
seinem Vorbild werden gleich;<br />
nach dem Leide folgen Freuden,<br />
Armut hier macht dorten reich,<br />
Tränensaat, die erntet Lachen;<br />
Hoffnung tröste die Geduld:<br />
es kann leichtlich Gottes Huld<br />
aus dem Regen Sonne machen.<br />
Jesu, hier leid ich mit dir,<br />
dort teil deine Freud mit mir!<br />
Lasset uns mit Jesus sterben;<br />
sein Tod uns vom andern Tod<br />
rettet und vom Seelverderben,<br />
von der ewiglichen Not.<br />
Lasst uns töten hier im Leben<br />
unser Fleisch, ihm sterben ab,<br />
so wird er uns aus dem Grab<br />
in das Himmelsleben heben.<br />
Jesu, sterb ich, sterb ich dir,<br />
dass ich lebe für und für.
Abend · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 234<br />
Lasset uns mit Jesus leben.<br />
Weil er auferstanden ist,<br />
muss das Grab uns wiedergeben.<br />
Jesu, unser Haupt du bist,<br />
wir sind deines Leibes Glieder,<br />
wo du lebst, da leben wir;<br />
ach erkenn uns für und für,<br />
trauter Freund, als deine Brüder!<br />
Jesu, dir ich lebe hier,<br />
dorten ewig auch bei dir.<br />
Sigmund von Birken 1653<br />
EG 384 – Melodie: Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325)<br />
Canticum Vgl. 1 Petr 2, 21–24<br />
Antiphon:<br />
Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, misshandelt<br />
wegen unserer Sünden. Durch seine Wunden sind wir geheilt.<br />
Christus hat für uns gelitten /<br />
und uns ein Beispiel gegeben, *<br />
damit wir ihm folgen auf seinem Weg.<br />
Er hat keine Sünde begangen, *<br />
und in seinem Mund war keine Falschheit.<br />
Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht, /<br />
als er litt, drohte er nicht, *<br />
sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.<br />
Er hat unsre Sünden mit seinem eigenen Leib /<br />
am Holz des Kreuzes getragen, *<br />
damit wir tot sind für die Sünden<br />
und leben für die Gerechtigkeit.<br />
Durch seine Wunden *<br />
sind wir geheilt.<br />
Ehre sei dem Vater ...
235<br />
Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Abend<br />
Lesung Eph 2, 13–16<br />
Jetzt seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus<br />
Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen. Denn<br />
er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile – Juden und<br />
Heiden – und riss durch sein Sterben die trennende Wand der<br />
Feindschaft nieder. Er hob das Gesetz mit seinen Geboten und<br />
Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen<br />
neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden und versöhnte<br />
die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er<br />
hat in seiner Person die Feindschaft getötet.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen.<br />
Fürbitten<br />
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt<br />
es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ Dass<br />
auch unser Leben nicht fruchtlos bleiben möge, darum bitten<br />
wir den Gott des Lebens:<br />
V: Du unser Schöpfer, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />
Für die Kirche:<br />
– Verleihe ihr die Gabe, glaubhaft die Hoffnung zu bezeugen,<br />
dass aus Jesu Tod neues Leben wird.<br />
Für die Menschen in Kriegsgebieten:<br />
– Sei all denen nahe, die unter der permanenten Bedrohung<br />
tödlicher Gewalt leben müssen.<br />
Für alle, denen ihre Lebenssituation ausweglos erscheint:<br />
– Schicke ihnen deinen Engel der Nähe und lass sie Menschen<br />
finden, die gemeinsam mit ihnen ein Stück aus dem Dunkel<br />
herausgehen.
Abend · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 236<br />
Für die Menschen in Todesnähe:<br />
– Nimm ihnen die Furcht vor der dunklen Pforte, durch die<br />
sie hindurchmüssen, und ziehe sie zu dir in dein tröstendes<br />
Licht.<br />
V: Du unser Schöpfer, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem<br />
Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner<br />
Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Gott aller Gnade, der uns in Christus<br />
zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat,<br />
wird uns aufrichten, stärken, kräftigen<br />
und auf festen Grund stellen.<br />
Sein ist die Macht in Ewigkeit.<br />
Vgl. 1 Petr 5, 10 f.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Montag, 22. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: hl. Lea (Witwe in Rom, † um 384) · sel. Elko von Lidlum/<br />
Friesland (Elmar, Abt, † 1332) · sel. Clemens August Kardinal Graf von<br />
Galen (Bischof von Münster, Gegner der Nationalsozialisten, † 1946)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Du Morgenstern, du Licht vom Licht,<br />
das durch die Finsternisse bricht,<br />
du gingst vor aller Zeiten Lauf<br />
in unerschaffner Klarheit auf.<br />
Du Lebensquell, wir danken dir,<br />
auf dich, Lebend’ger, hoffen wir;<br />
denn du durchdrangst des Todes Nacht,<br />
hast Sieg und Leben uns gebracht.<br />
Du ewge Wahrheit, Gottes Bild,<br />
der du den Vater uns enthüllt,<br />
du kamst herab ins Erdental<br />
mit deiner Gotterkenntnis Strahl.<br />
Bleib bei uns, Herr, verlass uns nicht,<br />
führ uns durch Finsternis zum Licht,<br />
bleib auch am Abend dieser Welt<br />
als Hilf und Hort uns zugesellt.<br />
Johann Gottfried Herder (vor 1800), nach 1817 bearbeitet<br />
EG 74 · Melodie: GL 222 · GL 1975 112
Morgen · Montag, 22. <strong>März</strong> 238<br />
Psalm 9 Verse 12–21<br />
Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, *<br />
verkündet unter den Völkern seine Taten!<br />
Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen, *<br />
und ihren Notschrei vergisst er nicht.<br />
Sei mir gnädig in meiner Not; *<br />
Herr, sieh doch, wie sie mich hassen!<br />
Führ mich herauf von den Pforten des Todes, /<br />
damit ich all deinen Ruhm verkünde in den Toren von Zion *<br />
und frohlocke, weil du mir hilfst.<br />
Völker versanken in der Grube, die sie selber gegraben; *<br />
im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.<br />
Kundgetan hat sich der Herr: Er hielt sein Gericht; *<br />
im eigenen Werk hat sich der Frevler verstrickt.<br />
Hinabfahren müssen die Frevler zum Totenreich, *<br />
alle Heiden, die Gott vergessen.<br />
Doch der Arme ist nicht auf ewig vergessen, *<br />
des Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren.<br />
Erheb dich, Herr, damit nicht der Mensch triumphiert, *<br />
damit die Völker gerichtet werden vor deinem Angesicht.<br />
Wirf Schrecken auf sie, o Herr! *<br />
Erkennen sollen die Völker: Sie sind nur Menschen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Barmherziger Gott, du denkst an die Armen und vergisst sie<br />
nicht. Gib, dass wir unsere Endlichkeit und Verwundbarkeit vor<br />
Augen behalten und einander in jeder Not beistehen.<br />
Lesung Jer 11, 19–20<br />
Ich war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt<br />
wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten:<br />
Wir wollen den Baum im Saft verderben; wir wollen ihn<br />
ausrotten aus dem Land der Lebenden, sodass man seinen Na-
239<br />
Montag, 22. <strong>März</strong> · Morgen<br />
men nicht mehr erwähnt. Aber der Herr der Heere richtet gerecht,<br />
er prüft Herz und Nieren. Ich werde sehen, wie du Rache<br />
an ihnen nimmst; denn dir habe ich meine Sache anvertraut.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wandelt nicht in<br />
der Finsternis, sondern hat das Licht des Lebens.<br />
Bitten<br />
Mutig hat sich Bischof Clemens August Graf von Galen, der<br />
heute vor 75 Jahren starb, für das Lebensrecht von Menschen<br />
mit Behinderung eingesetzt. Bitten wir den Gott des Lebens:<br />
V: Du unser Vater, A: mach uns stark.<br />
– Dass wir aufmerksam bleiben für die Situation unserer Mitmenschen.<br />
– Dass wir klug und lösungsorientiert überlegen, wie ihnen zu<br />
helfen ist.<br />
– Dass wir Mut finden, das Schweigen zu überwinden, wenn<br />
wir Missständen begegnen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, in deinem Sohn hast du uns die Fülle des<br />
Segens geschenkt. Gib uns Kraft, unsere sündhaften Gewohnheiten<br />
abzulegen und in der neuen Wirklichkeit zu leben, damit<br />
einst die Herrlichkeit deines Reiches an uns offenbar wird. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
Eucharistie · Montag, 22. <strong>März</strong> 240<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Sei mir gnädig, Gott, denn Menschen stellen mir nach;<br />
meine Feinde bedrängen mich Tag für Tag.<br />
Ps 56, 2<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Daniel<br />
Dan 13, 1–9.15–17.19–30.33–62<br />
Kurzfassung: Dan 13, 41c–62<br />
In jenen Tagen wohnte in Babylon ein Mann mit Namen Jojakim.<br />
Er hatte Susanna, die Tochter Hilkijas, zur Frau; sie war<br />
sehr schön und gottesfürchtig. Auch ihre Eltern waren gerecht<br />
und hatten ihre Tochter nach dem Gesetz des Mose erzogen.<br />
Jojakim war sehr reich; er besaß einen Garten nahe bei seinem<br />
Haus. Die Juden pflegten bei ihm zusammenzukommen, weil er<br />
der Angesehenste von allen war.<br />
Als Richter amtierten in jenem Jahr zwei Älteste aus dem<br />
Volk, von denen galt, was der Herr gesagt hat: Ungerechtigkeit<br />
ging von Babylon aus, von den Ältesten, von den Richtern, die<br />
als Leiter des Volkes galten. Sie hielten sich regelmäßig im Haus<br />
Jojakims auf, und alle, die eine Rechtssache hatten, kamen zu<br />
ihnen. Hatten sich nun die Leute um die Mittagszeit wieder<br />
entfernt, dann kam Susanna und ging im Garten ihres Mannes<br />
spazieren. Die beiden Ältesten sahen sie täglich kommen und<br />
umhergehen; da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr. Ihre<br />
Gedanken gerieten auf Abwege, und ihre Augen gingen in die<br />
Irre; sie sahen weder zum Himmel auf, noch dachten sie an die<br />
gerechten Strafen Gottes.<br />
Während sie auf einen günstigen Tag warteten, kam Susanna<br />
eines Tages wie gewöhnlich in den Garten, nur von zwei Mädchen<br />
begleitet, und wollte baden; denn es war heiß. Niemand<br />
war dort außer den beiden Ältesten, die sich versteckt hatten
241<br />
Montag, 22. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
und ihr auflauerten. Sie sagte zu den Mädchen: Holt mir Öl und<br />
Salben und verriegelt das Gartentor, damit ich baden kann.<br />
Als die Mädchen weg waren, standen die beiden Ältesten auf,<br />
liefen zu Susanna hin und sagten: Das Gartentor ist verschlossen,<br />
und niemand sieht uns; wir brennen vor Verlangen nach<br />
dir: Sei uns zu Willen, und gib dich uns hin! Weigerst du dich,<br />
dann bezeugen wir gegen dich, dass ein junger Mann bei dir<br />
war und dass du deshalb die Mädchen weggeschickt hast. Da<br />
seufzte Susanna und sagte: Ich bin bedrängt von allen Seiten:<br />
Wenn ich es tue, so droht mir der Tod; tue ich es aber nicht, so<br />
werde ich euch nicht entrinnen. Es ist besser für mich, es nicht<br />
zu tun und euch in die Hände zu fallen, als gegen den Herrn<br />
zu sündigen.<br />
Dann schrie Susanna, so laut sie konnte. Aber zugleich mit<br />
ihr schrien auch die beiden Ältesten, und einer von ihnen lief<br />
zum Gartentor und öffnete es. Als die Leute im Haus das Geschrei<br />
im Garten hörten, eilten sie durch die Seitentür herbei,<br />
um zu sehen, was ihr zugestoßen sei. Als die Ältesten ihre Erklärung<br />
gaben, schämten sich die Diener sehr; denn noch nie<br />
war so etwas über Susanna gesagt worden.<br />
Als am nächsten Morgen das Volk bei Jojakim, ihrem Mann,<br />
zusammenkam, erschienen auch die beiden Ältesten. Sie kamen<br />
mit der verbrecherischen Absicht, gegen Susanna die Todesstrafe<br />
zu erwirken. Sie sagten vor dem Volk: Schickt nach<br />
Susanna, der Tochter Hilkijas, der Frau Jojakims! Man schickte<br />
nach ihr. Sie kam, begleitet von ihren Eltern, ihren Kindern und<br />
allen Verwandten.<br />
Ihre Angehörigen weinten, und alle, die sie sahen, begannen<br />
ebenfalls zu weinen. Vor dem ganzen Volk standen nun die<br />
beiden Ältesten auf und legten die Hände auf den Kopf Susannas.<br />
Sie aber blickte weinend zum Himmel auf; denn ihr Herz<br />
vertraute dem Herrn. Die Ältesten sagten: Während wir allein<br />
im Garten spazieren gingen, kam diese Frau mit zwei Mägden<br />
herein. Sie ließ das Gartentor verriegeln und schickte die Mägde<br />
fort. Dann kam ein junger Mann zu ihr, der sich versteckt
Eucharistie · Montag, 22. <strong>März</strong> 242<br />
hatte, und legte sich zu ihr. Wir waren gerade in einer abgelegenen<br />
Ecke des Gartens; als wir aber die Sünde sahen, eilten<br />
wir zu ihnen hin und sahen, wie sie zusammen waren. Den<br />
Mann konnten wir nicht festhalten; denn er war stärker als<br />
wir; er öffnete das Tor und entkam. Aber diese da hielten wir<br />
fest und fragten sie, wer der junge Mann war. Sie wollte es uns<br />
aber nicht verraten. Das alles können wir bezeugen. Die versammelte<br />
Gemeinde glaubte ihnen, weil sie Älteste des Volkes<br />
und Richter waren, und verurteilte Susanna zum Tod.<br />
Da rief sie laut: Ewiger Gott, du kennst auch das Verborgene;<br />
du weißt alles, noch bevor es geschieht. Du weißt auch, dass sie<br />
eine falsche Aussage gegen mich gemacht haben. Darum muss<br />
ich jetzt sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was<br />
diese Menschen mir vorwerfen.<br />
Der Herr erhörte ihr Rufen. Als man sie zur Hinrichtung führte,<br />
erweckte Gott den heiligen Geist in einem jungen Mann<br />
namens Daniel. Dieser rief laut: Ich bin unschuldig am Tod dieser<br />
Frau. Da wandten sich alle Leute nach ihm um und fragten<br />
ihn: Was soll das heißen, was du da gesagt hast? Er trat mitten<br />
unter sie und sagte: Seid ihr so töricht, ihr Söhne Israels? Ohne<br />
Verhör und ohne Prüfung der Beweise habt ihr eine Tochter Israels<br />
verurteilt. Kehrt zurück zum Ort des Gerichts! Denn diese<br />
Ältesten haben eine falsche Aussage gegen Susanna gemacht.<br />
Eilig kehrten alle Leute wieder um, und die Ältesten sagten<br />
zu Daniel: Setz dich hier mitten unter uns, und sag uns, was du<br />
zu sagen hast. Denn dir hat Gott den Vorsitz verliehen. Daniel<br />
sagte zu ihnen: Trennt diese beiden Männer, bringt sie weit<br />
auseinander! Ich will sie verhören. Als man sie voneinander getrennt<br />
hatte, rief er den einen von ihnen her und sagte zu ihm:<br />
In Schlechtigkeit bist du alt geworden; doch jetzt kommt die<br />
Strafe für die Sünden, die du bisher begangen hast. Ungerechte<br />
Urteile hast du gefällt, Schuldlose verurteilt, aber Schuldige freigesprochen;<br />
und doch hat der Herr gesagt: Einen Schuldlosen<br />
und Gerechten sollst du nicht töten. Wenn du also diese Frau<br />
wirklich gesehen hast, dann sag uns: Was für ein Baum war das,
243<br />
Montag, 22. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
unter dem du die beiden zusammen gesehen hast? Er antwortete:<br />
Unter einer Zeder. Da sagte Daniel: Mit deiner Lüge hast<br />
du dein eigenes Haupt getroffen. Der Engel Gottes wird dich<br />
zerspalten; schon hat er von Gott den Befehl dazu erhalten.<br />
Dann ließ er ihn wegbringen und befahl, den andern vorzuführen.<br />
Zu ihm sagte er: Du Sohn Kanaans, nicht Judas, dich<br />
hat die Schönheit verführt, die Leidenschaft hat dein Herz verdorben.<br />
So konntet ihr an den Töchtern Israels handeln, sie<br />
fürchteten sich und waren euch zu Willen. Aber die Tochter<br />
Judas hat eure Gemeinheit nicht geduldet. Nun sag mir: Was<br />
für ein Baum war das, unter dem du die beiden ertappt hast?<br />
Er antwortete: Unter einer Eiche. Da sagte Daniel zu ihm: Mit<br />
deiner Lüge hast auch du dein eigenes Haupt getroffen. Der Engel<br />
Gottes wartet schon mit dem Schwert in der Hand, um dich<br />
mitten entzweizuhauen. So wird er euch beide vernichten.<br />
Da schrie die ganze Gemeinde laut auf und pries Gott, der<br />
alle rettet, die auf ihn hoffen. Dann erhoben sie sich gegen die<br />
beiden Ältesten, die Daniel durch ihre eigenen Worte als falsche<br />
Zeugen entlarvt hatte. Das Böse, das sie ihrem Nächsten<br />
hatten antun wollen, tat man nach dem Gesetz des Mose ihnen<br />
an: Man tötete sie. So wurde an jenem Tag unschuldiges Blut<br />
gerettet.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Ein übles Komplott, die Worte werden dem hilflosen Opfer im<br />
Munde verdreht, die Täter gebärden sich als Belastungszeugen<br />
und Ankläger und maßen sich noch das Richteramt an.<br />
Die Frau, die sie bedrängt hatten, wird von ihnen auch vor<br />
Gericht noch tätlich und mit Worten erniedrigt. Der Prozess<br />
scheint gelaufen zu sein, die Vorverurteilung einer geraden<br />
und gerechten Frau steuert unerbittlich auf ihre Verurteilung<br />
zu, auf das Todesurteil für diese wahre Tochter Israels. Wer<br />
sollte den beiden Ehrenmännern denn jetzt noch das Handwerk<br />
legen? Wie froh bin ich, als wider alle Gruppenpsychologie<br />
schließlich ein junger Mann aufsteht und den schlimmen
Eucharistie · Montag, 22. <strong>März</strong> 244<br />
Lauf der Dinge aufhält. Dem Rad in die Speichen greifen, so<br />
hat es Dietrich Bonhoeffer einmal genannt. Die skrupellos verleumderischen<br />
Gewalttäter werden zum Tode verurteilt. Die<br />
dramatische Erzählung zielt aber nicht auf die Genugtuung,<br />
zwei Dunkelmänner zur Strecke zu bringen. Das ist nicht Gottes<br />
Geist. Dem Geist, der in Daniel erweckt wird, geht es nicht<br />
ums Vernichten, er will die rettungslos Schwachen schützen:<br />
„Einen Schuldlosen und Gerechten sollst du nicht töten.“ Es<br />
geht um die tatkräftige Erinnerung daran, dass Gott „unschuldiges<br />
Blut“ in Acht nimmt. Es geht um das Lob eines Gottes,<br />
„der alle rettet, die auf ihn hoffen“. Wider alle, von uns geduldete,<br />
gebilligte, bezeugte Wahrscheinlichkeit.<br />
Antwortpsalm Ps 23<br />
Kehrvers:<br />
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein<br />
Unheil, denn du bist bei mir.<br />
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. /<br />
Er lässt mich lagern auf grünen Auen *<br />
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.<br />
Er stillt mein Verlangen; *<br />
er leitet mich auf rechten Pfaden,<br />
treu seinem Namen. – Kehrvers<br />
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, *<br />
ich fürchte kein Unheil;<br />
denn du bist bei mir, *<br />
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. – Kehrvers<br />
Du deckst mir den Tisch *<br />
vor den Augen meiner Feinde.<br />
Du salbst mein Haupt mit Öl, *<br />
du füllst mir reichlich den Becher. – Kehrvers<br />
Lauter Güte und Huld *<br />
werden mir folgen mein Leben lang,
245<br />
Montag, 22. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
und im Haus des Herrn *<br />
darf ich wohnen für lange Zeit. – Kehrvers<br />
Kehrvers siehe Vers 4abc, ferner GL 37, 1 · GL 1975 718, 1 · KG 611 (VI. Ton)<br />
oder GL 1975 172, 4 (III. Ton)<br />
Ruf vor dem Evangelium Ez 33, 11<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
So spricht der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen,<br />
sondern daran, dass er umkehrt auf seinem Weg und am<br />
Leben bleibt.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 8, 1–11<br />
In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab<br />
er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte<br />
sich und lehrte es.<br />
Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau,<br />
die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die<br />
Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch<br />
auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben,<br />
solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit<br />
dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen<br />
Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und<br />
schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten,<br />
richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch<br />
ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er<br />
bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.<br />
Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen<br />
fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der<br />
Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte<br />
zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt?<br />
Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich<br />
verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!
Abend · Montag, 22. <strong>März</strong> 246<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Hast du, habe ich nur so lange das Recht zu leben, solange<br />
wir produktiv sind? Wenn man den Grundsatz aufstellt und<br />
anwendet, dass man den „unproduktiven“ Mitmenschen töten<br />
darf, dann wehe uns allen, wenn wir alt und altersschwach<br />
werden!<br />
Heute ist der 75. Todestag von Clemens August Graf von Galen<br />
(deutscher katholischer Theologe, seit 1933 Bischof von Münster,<br />
seit 1946 Kardinal; Gegner des Nationalsozialismus, 1878–1946).<br />
• Was macht für mich den Wert von Leben aus?<br />
• Welchen Stellenwert hat die Leistung in meinem Leben?<br />
Confiteor (Seite 16), Erbarme dich (Seite 26) – oder:<br />
V: Gott, unser Retter, richte uns wieder auf,<br />
A: lass von deinem Unmut gegen uns ab!<br />
V: Willst du uns ewig zürnen,<br />
A: soll dein Zorn dauern von Geschlecht zu Geschlecht?<br />
V: Willst du uns nicht wieder beleben,<br />
A: so dass dein Volk sich an dir freuen kann?<br />
V: Erweise uns, Herr, deine Huld<br />
A: und gewähre uns dein Heil!<br />
Ps 85, 5–8<br />
Hymnus<br />
Hinunter ist der Sonne Schein;<br />
die finstre Nacht bricht stark herein.
247<br />
Montag, 22. <strong>März</strong> · Abend<br />
Leucht uns, Herr Christ, du wahres Licht;<br />
lass uns im Finstern tappen nicht.<br />
Dir sei Dank, dass du uns den Tag<br />
vor Schaden, G’fahr und mancher Plag<br />
durch deine Engel hast behüt<br />
aus Gnad und väterlicher Güt.<br />
Womit wir heut erzürnet dich,<br />
dasselb verzeih uns gnädiglich<br />
und rechn es unsrer Seel nicht zu;<br />
lass schlafen uns mit Fried und Ruh.<br />
Dein Engel uns zur Wach bestell,<br />
dass uns der böse Feind nicht fäll.<br />
Vor Schrecken, Angst und Feuersnot<br />
behüte uns, o lieber Gott.<br />
Nikolaus Herman, 1560<br />
Melodie: GL 1975 705 · EG 467 –<br />
alternative Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />
Psalm 7 Verse 11–18<br />
Ein Schild über mir ist Gott, *<br />
er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.<br />
Gott ist ein gerechter Richter, *<br />
ein Gott, der täglich strafen kann.<br />
Wenn der Frevler sein Schwert wieder schärft, *<br />
seinen Bogen spannt und zielt,<br />
dann rüstet er tödliche Waffen gegen sich selbst, *<br />
bereitet sich glühende Pfeile.<br />
Er hat Böses im Sinn; *<br />
er geht schwanger mit Unheil, und Tücke gebiert er.<br />
Er gräbt ein Loch, er schaufelt es aus, *<br />
doch er stürzt in die Grube, die er selber gemacht hat.
Abend · Montag, 22. <strong>März</strong> 248<br />
Seine Untat kommt auf sein eigenes Haupt, *<br />
seine Gewalttat fällt auf seinen Scheitel zurück.<br />
Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; *<br />
dem Namen des Herrn, des Höchsten,<br />
will ich singen und spielen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Gütiger Gott, großes Unrecht geschieht in unserer Welt. Beschütze<br />
alle, die dir vertrauen, und bewege zur Umkehr, die<br />
Gewalt anwenden.<br />
Lesung Röm 5, 8–9<br />
Gott hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus<br />
für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Nachdem<br />
wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir<br />
durch ihn erst recht vor dem Gericht Gottes gerettet werden.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Ich selber lege Zeugnis für mich ab, und auch der Vater, der<br />
mich gesandt hat, ist mein Zeuge.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten für die Menschen, die mit einer Behinderung<br />
leben:<br />
V: Jesus, du unsre Hoffnung, A: sei ihnen nah.<br />
– Dass sie in unserer Gesellschaft Respekt und Wertschätzung<br />
finden.<br />
– Dass sie die Möglichkeiten ergreifen können, die du ihnen<br />
eröffnest.<br />
– Dass sie durch den Umgang mit ihrer Behinderung ihren Mitmenschen<br />
Zeugen der Hoffnung werden.
249<br />
Montag, 22. <strong>März</strong> · Abend<br />
– Dass die Menschen in ihrer Umgebung ihre Erfordernisse besser<br />
wahrnehmen lernen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, in deinem Sohn hast du uns die Fülle des<br />
Segens geschenkt. Gib uns Kraft, unsere sündhaften Gewohnheiten<br />
abzulegen und in der neuen Wirklichkeit zu leben, damit<br />
einst die Herrlichkeit deines Reiches an uns offenbar wird. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Dienstag, 23. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Heiliger Turibio von Mongrovejo<br />
Turibio von Mongrovejo (1538–1606) ist der Patron von Peru<br />
und Lima und war einer der bedeutendsten Kirchenführer Südamerikas.<br />
Er studierte Theologie mit dem Schwerpunkt Kirchenrecht<br />
und promovierte in Salamanca zum Doktor der Rechte. Von<br />
Ende 1573 bis 1580 war er Inquisitor in Granada. 1579/80 wurde<br />
er zum Erzbischof von Lima nominiert. Zuvor empfing er die niederen<br />
Weihen, die Priester- und die Bischofsweihe. In seiner 26-jährigen<br />
Amtszeit als Erzbischof von Lima arbeitete er unermüdlich<br />
an der Reorganisation seiner großen Diözese. Er ließ Kirchen und<br />
Schulen bauen und gründete Sozialeinrichtungen. Seine besondere<br />
Sorge galt der Mission bei den Indianern. Zur Hebung des religiösen<br />
und sittlichen Lebens von Klerus und Volk unternahm er<br />
ausgedehnte Visitationsreisen und musste dabei gegen große Widerstände<br />
ankämpfen. Unter seiner Führung fanden 13 Synoden<br />
und drei Konzilien statt. Besondere Bedeutung kam dem Provinzialkonzil<br />
von Lima zu (1582/83), das zur geistlichen Grundlage der<br />
südamerikanischen Kirche wurde.<br />
Namenstag: sel. Merbod von Mehrerau († 1110) · hl. Rebekka Ar-Rayyès<br />
(libanesische Ordensfrau, † 1914)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
O sel’ger Urgrund allen Seins,<br />
Heiland der Welt, Herr Jesus Christ,
251<br />
Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Morgen<br />
du Licht von deines Vaters Licht<br />
und wahrer Gott vom wahren Gott.<br />
Wie hat die Liebe dich gedrängt,<br />
dass du für uns den Tod erwählt.<br />
Du gibst das Leben uns zurück,<br />
das Adams Sünde uns geraubt.<br />
Der Stoß der Lanze trifft dein Herz,<br />
und Blut und Wasser bricht hervor,<br />
ein Quell des Heils, der nie versiegt<br />
und aller Schöpfung Freude bringt.<br />
Dir, Herr, sei Preis und Herrlichkeit,<br />
der uns sein Herz geöffnet hat,<br />
mit dir dem Vater und dem Geist<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Auctor beate saeculi; 18. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 359 – andere Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79<br />
Psalm 12 Verse 2–9<br />
Hilf doch, o Herr, die Frommen schwinden dahin, *<br />
unter den Menschen gibt es keine Treue mehr.<br />
Sie lügen einander an, einer den andern; *<br />
mit falscher Zunge und zwiespältigem Herzen reden sie.<br />
Der Herr vertilge alle falschen Zungen, *<br />
jede Zunge, die vermessen redet.<br />
Sie sagen: „Durch unsre Zunge sind wir mächtig; *<br />
unsre Lippen sind unsre Stärke. Wer ist uns überlegen?“<br />
Die Schwachen werden unterdrückt; die Armen seufzen. /<br />
Darum spricht der Herr: „Jetzt stehe ich auf, *<br />
dem Verachteten bringe ich Heil.“<br />
Die Worte des Herrn sind lautere Worte, /<br />
Silber, geschmolzen im Ofen, *<br />
von Schlacken geschieden, geläutert siebenfach.
Morgen · Dienstag, 23. <strong>März</strong> 252<br />
Du, Herr, wirst uns behüten *<br />
und uns vor diesen Leuten für immer erretten,<br />
auch wenn die Frevler frei umhergehn *<br />
und unter den Menschen die Gemeinheit groß wird.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Rein sind deine Worte und klar, heiliger Gott. Heile uns von<br />
Missgunst und Bosheit, und gib, dass wir unseren Mitmenschen<br />
deine Liebe aufrichtig bezeugen.<br />
Lesung vgl. Sach 12, 10–11a<br />
Über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems<br />
werde ich den Geist des Mitleids und des Gebets ausgießen.<br />
Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt<br />
haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen<br />
Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den<br />
Erstgeborenen weint. An jenem Tag wird laute Totenklage sein<br />
in Jerusalem.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen,<br />
dass ich mit Recht sage: Ich bin es.<br />
Bitten<br />
Barmherziger Gott, dein Reich verwirklicht sich, wo du uns leitest.<br />
So rufen wir zu dir:<br />
A: Sei du unser König!<br />
– Hilf, dass wir dich, unseren Schöpfer, tiefer erkennen.<br />
– Gib, dass wir uns an Jesus ausrichten.<br />
– Mach uns bereit, uns täglich neu deinem Leben schaffenden<br />
Geist zu öffnen.
253<br />
Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer auf dem<br />
Weg deiner Gebote, damit auch in unseren Tagen viele Menschen<br />
zu dir finden und deine Kirche dir immer eifriger dient.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Hoffe auf den Herrn und sei stark!<br />
Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn.<br />
Ps 27, 14<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Numeri Num 21, 4–9<br />
In jenen Tagen brachen die Israeliten vom Berg Hor auf und<br />
schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen.<br />
Unterwegs aber verlor das Volk den Mut, es lehnte sich<br />
gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns<br />
aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben?<br />
Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung<br />
sind wir überdrüssig.<br />
Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen<br />
die Menschen, und viele Israeliten starben. Die Leute kamen zu<br />
Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen<br />
den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass<br />
er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.
Eucharistie · Dienstag, 23. <strong>März</strong> 254<br />
Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange, und<br />
häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird,<br />
wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht. Mose machte also<br />
eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange<br />
auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und<br />
zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.<br />
Antwortpsalm Ps 102, 2–3.16–21<br />
Kehrvers:<br />
Herr, erhöre mein Gebet, und lass mein Rufen zu dir kommen!<br />
Herr, höre mein Gebet! *<br />
Mein Schreien dringe zu dir.<br />
Verbirg dein Antlitz nicht vor mir! /<br />
Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu! *<br />
Wenn ich dich anrufe, erhöre mich bald! – Kehrvers<br />
Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn *<br />
und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.<br />
Denn der Herr baut Zion wieder auf *<br />
und erscheint in all seiner Herrlichkeit. – Kehrvers<br />
Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu, *<br />
ihre Bitten verschmäht er nicht.<br />
Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, *<br />
damit das Volk, das noch erschaffen wird,<br />
den Herrn lobpreise. – Kehrvers<br />
Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe, *<br />
vom Himmel blickt er auf die Erde nieder;<br />
er will auf das Seufzen der Gefangenen hören *<br />
und alle befreien, die dem Tod geweiht sind. – Kehrvers<br />
Kehrvers vgl. Vers 2, ferner GL 229 · GL 1975 526, 5 · KG 48 (I. Ton)<br />
oder GL 1975 171, 1 (III. Ton)
255<br />
Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Ruf vor dem Evangelium<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus. Wer<br />
Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 8, 21–30<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort,<br />
und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde<br />
sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.<br />
Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum<br />
sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen?<br />
Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von<br />
oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich<br />
habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn<br />
wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden<br />
sterben.<br />
Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum<br />
rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über<br />
euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt<br />
hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe,<br />
das sage ich der Welt.<br />
Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. Da sagte<br />
Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt,<br />
dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin. Ihr werdet erkennen,<br />
dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das<br />
sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt<br />
hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer<br />
das tue, was ihm gefällt. Als Jesus das sagte, kamen viele zum<br />
Glauben an ihn.
Abend · Dienstag, 23. <strong>März</strong> 256<br />
Impuls zum Evangelium<br />
Im Johannesevangelium treten die Pharisäer als treibende Kraft<br />
der Ablehnung Jesu in Erscheinung. Das Gespräch mit ihnen<br />
stolpert nicht selten von Missverstehen zu Missverstehen: Die<br />
Beziehung zwischen Jesus und seinem Gott und Vater ist so<br />
eng geknüpft, dass herkömmliche Glaubensmuster nicht ausreichen,<br />
um sie zu fassen. Dennoch kommen viele Glaubensgeschwister<br />
zum Glauben an ihn. Wie tragfähig ist dieser Glaube?<br />
Wie reif ist er? Fragen, die das Evangelium auch uns stellt.<br />
Was bedeutet der Glaube an Jesus für mich? Glaube ich an<br />
einen Religionsgründer, der außerdem noch Gottes Sohn ist,<br />
also eine ganz besonders sichere Anlagemöglichkeit für mein<br />
Glaubensinvestment verheißt? Oder bringt mich der Glaube an<br />
Gottes Fleisch und Mensch gewordenes Liebes- und Lebenswort<br />
dazu, meine festgefahrenen Gottes- und Menschen-, ja<br />
meine gesammelten Lebensabziehbilder, zu überprüfen? Kann<br />
ich mit diesem Glauben in der Liebe wachsen? Hilft er mir,<br />
mein Menschsein, mein Menschsein von Gott her, anzunehmen,<br />
für diese Erde, für die von Gott geliebten Geschwister,<br />
immer mehr? Oder sogar: ganz?<br />
Abendgebet<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Takt ist der Verstand des Herzens.<br />
Karl Ferdinand Gutzkow<br />
(deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Journalist, 1811–1834)
257<br />
Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Abend<br />
• Wer in meinem Bekannten- und Freundeskreis verfügt in<br />
besonderer Weise über diesen „Verstand des Herzens“?<br />
• Erinnere ich mich an Situationen, in denen ich dankbar das<br />
Taktgefühl meines Gegenübers empfunden habe?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />
Hymnus<br />
Wenn leise nun der Abend naht,<br />
bedenken wir des Tages Zeit.<br />
Zu loben dich sind wir bereit<br />
aus Liebe, Herr, weil du uns liebst.<br />
Wir danken, wenn das Werk getan,<br />
für deinen Beistand, deinen Rat,<br />
für gutes Wort und gute Tat,<br />
gelenkt durch deines Geistes Licht.<br />
So einfach bist du, ewig wahr,<br />
in deiner Macht Dreifaltigkeit.<br />
Dir, Gott, sei dieser Tag geweiht,<br />
dir, Vater, Sohn und Heil’ger Geist.<br />
Quelle unbekannt<br />
Melodie: GL 663 · GL 1975 696 · KG 284 – andere Melodie: EG 469<br />
Canticum <br />
Offb 4, 11; 5, 9b–10.12b<br />
Antiphon:<br />
Du hast uns, Herr, zu Königen gemacht und zu Priestern für<br />
unseren Gott.<br />
Würdig bist du, unser Herr und Gott, *<br />
Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht.<br />
Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, *<br />
durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen.<br />
Würdig bist du, *<br />
das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen;
Abend · Dienstag, 23. <strong>März</strong> 258<br />
denn du wurdest geschlachtet /<br />
und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben *<br />
aus allen Stämmen und Sprachen,<br />
aus allen Nationen und Völkern,<br />
und du hast sie für unseren Gott<br />
zu Königen und Priestern gemacht; *<br />
und sie werden auf der Erde herrschen.<br />
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, /<br />
Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, *<br />
Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Antiphon:<br />
Du hast uns, Herr, zu Königen gemacht und zu Priestern für<br />
unseren Gott.<br />
Lesung 1 Kor 1, 27b–30<br />
Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke<br />
zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und<br />
das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das,<br />
was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen<br />
kann vor Gott. Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott<br />
für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung<br />
und Erlösung.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er lässt mich nicht allein,<br />
weil ich immer tue, was ihm gefällt.<br />
Fürbitten<br />
Jesus hat die Bedürftigen und Ausgestoßenen seliggepriesen.<br />
Für sie lasst uns beten:<br />
V: Gott, unser Vater, A: zu uns komme dein Reich.
259<br />
Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Abend<br />
– Für die Armen, die in unserer Gesellschaft nichts gelten.<br />
– Für die Hungernden, die keine Lebensperspektive haben.<br />
– Für die Trauernden, die mit ihrem Kummer alleingelassen<br />
sind.<br />
– Für alle, die zu Unrecht verdächtigt und von menschlicher<br />
Gemeinschaft ausgeschlossen werden.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gütiger Gott, schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer auf dem<br />
Weg deiner Gebote, damit auch in unseren Tagen viele Menschen<br />
zu dir finden und deine Kirche dir immer eifriger dient.<br />
Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />
gewähre uns der allmächtige Herr.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Mittwoch, 24. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
Namenstag: Elias von Rommersdorf (Abt, † 1201) · hl. Katharina von<br />
Vadstena (Ordensfrau, Tochter der hl. Birgitta, † 1381) · hl. Oscar<br />
Romero (Erzbischof von San Salvador, Märtyrer, † 1980)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Jesu, du treuer Heiland mein,<br />
früh ruf ich an den Namen dein;<br />
dein selger Nam mein erstes Wort<br />
heut früh soll sein und immerfort.<br />
Kyrie eleison.<br />
Was ich beginn an diesem Tag,<br />
auch was ich leid für Ungemach,<br />
nimm als gelitten und getan<br />
zu deiner größern Ehre an!<br />
Kyrie eleison.<br />
So sei es, Amen! Jesu Christ,<br />
mein Leben dir versprochen ist,<br />
in deiner Huld und Gütigkeit<br />
möcht bleiben ich in Ewigkeit!<br />
Kyrie eleison.<br />
David Gregor Corner 1625<br />
GL 711 (Anhang Münster)
261<br />
Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Psalm 36 Verse 2–13<br />
Der Frevler spricht: „Ich bin entschlossen zum Bösen.“ *<br />
In seinen Augen gibt es kein Erschrecken vor Gott.<br />
Er gefällt sich darin, *<br />
sich schuldig zu machen und zu hassen.<br />
Die Worte seines Mundes sind Trug und Unheil; *<br />
er hat es aufgegeben, weise und gut zu handeln.<br />
Unheil plant er auf seinem Lager, /<br />
er betritt schlimme Wege *<br />
und scheut nicht das Böse.<br />
Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, *<br />
deine Treue, so weit die Wolken ziehn.<br />
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, *<br />
deine Urteile sind tief wie das Meer.<br />
Herr, du hilfst Menschen und Tieren. *<br />
Gott, wie köstlich ist deine Huld!<br />
Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel, /<br />
sie laben sich am Reichtum deines Hauses; *<br />
du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen.<br />
Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, *<br />
in deinem Licht schauen wir das Licht.<br />
Erhalte denen, die dich kennen, deine Huld *<br />
und deine Gerechtigkeit den Menschen mit redlichem Herzen!<br />
Lass mich nicht kommen unter den Fuß der Stolzen; *<br />
die Hand der Frevler soll mich nicht vertreiben.<br />
Dann brechen die Bösen zusammen, *<br />
sie werden niedergestoßen und können nie wieder aufstehn.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Unter deinen Flügeln bergen wir uns, gütiger Gott. Erhalte uns<br />
in deiner Gerechtigkeit, lass nicht Stolz und Eigensinn Macht<br />
über uns gewinnen.
Morgen · Mittwoch, 24. <strong>März</strong> 262<br />
Lesung Jes 50, 5–7<br />
Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte<br />
mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken<br />
denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den<br />
Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht<br />
vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir<br />
helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache<br />
ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich<br />
nicht in Schande gerate.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr meine Jünger. Ihr<br />
werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch<br />
befreien.<br />
Bitten<br />
Lasst uns beten zu Jesus Christus, dem Wort seines Vaters:<br />
A: Komm, Herr, segne uns.<br />
– Sprich uns frei von Schuld, dass wir dir mit neuer Kraft folgen.<br />
– Berühre unseren Mund, dass wir deine Taten verkünden.<br />
– Mach uns Mut, dass wir unsere Grenzen überspringen.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Barmherziger Gott, du selber weckst in uns das Verlangen, dir<br />
zu dienen. Heilige uns durch Werke der Buße, erleuchte und<br />
stärke uns, damit wir treu den Weg deiner Gebote gehen. Darum<br />
bitten wir durch Jesus Christus.<br />
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />
und führe uns zum ewigen Leben.
263<br />
Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Texte zur Eucharistiefeier<br />
Du hast mich von meinen Feinden befreit, o Herr,<br />
mich über meine Gegner erhoben,<br />
dem Mann der Gewalt mich entrissen.<br />
Ps 18, 49<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />
Lesung aus dem Buch Daniel Dan 3, 14–21.49.91–92.95<br />
In jenen Tagen sprach König Nebukadnezzar: Ist es wahr,<br />
Schadrach, Meschach und Abed-Nego: Ihr verehrt meine<br />
Götter nicht und betet das goldene Standbild nicht an, das ich<br />
errichtet habe? Nun, wenn ihr bereit seid, sobald ihr den Klang<br />
der Hörner, Pfeifen und Zithern, der Harfen, Lauten und Sackpfeifen<br />
und aller anderen Instrumente hört, sofort niederzufallen<br />
und das Standbild anzubeten, das ich habe machen lassen,<br />
ist es gut; betet ihr es aber nicht an, dann werdet ihr noch zur<br />
selben Stunde in den glühenden Feuerofen geworfen. Welcher<br />
Gott kann euch dann aus meiner Gewalt erretten? Schadrach,<br />
Meschach und Abed-Nego erwiderten dem König Nebukadnezzar:<br />
Wir haben es nicht nötig, dir darauf zu antworten: Wenn<br />
überhaupt jemand, so kann nur unser Gott, den wir verehren,<br />
uns erretten; auch aus dem glühenden Feuerofen und aus deiner<br />
Hand, König, kann er uns retten. Tut er es aber nicht, so<br />
sollst du, König, wissen: Auch dann verehren wir deine Götter<br />
nicht und beten das goldene Standbild nicht an, das du errichtet<br />
hast.<br />
Da wurde Nebukadnezzar wütend; sein Gesicht verzerrte<br />
sich vor Zorn über Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Er<br />
ließ den Ofen siebenmal stärker heizen, als man ihn gewöhnlich<br />
heizte. Dann befahl er, einige der stärksten Männer aus seinem<br />
Heer sollten Schadrach, Meschach und Abed-Nego fesseln<br />
und in den glühenden Feuerofen werfen. Da wurden die Männer,<br />
wie sie waren, gefesselt und in den glühenden Feuerofen
Eucharistie · Mittwoch, 24. <strong>März</strong> 264<br />
geworfen. Aber der Engel des Herrn war zusammen mit Asarja<br />
und seinen Gefährten in den Ofen hinabgestiegen. Er trieb die<br />
Flammen des Feuers aus dem Ofen hinaus.<br />
Der König Nebukadnezzar fragte seine Räte: Haben wir nicht<br />
drei Männer gefesselt ins Feuer geworfen? Sie gaben dem König<br />
zur Antwort: Gewiss, König! Er erwiderte: Ich sehe aber<br />
vier Männer frei im Feuer umhergehen. Sie sind unversehrt,<br />
und der vierte sieht aus wie ein Göttersohn. Da rief Nebukadnezzar<br />
aus: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und<br />
Abed-Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener<br />
gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl<br />
des Königs missachtet und ihr Leben dahingegeben, als dass sie<br />
irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.<br />
Impuls zur Lesung<br />
Albtraum. Eine Szene wie aus einem schlimmen Märchen.<br />
Und doch wird Gott, der Retter, hier nicht mit einem Zauberer<br />
verwechselt. Die drei frommen jüdischen Männer wagen es.<br />
Sie sprechen frei. Ohne alle Magie, sie sagen wahr. So sprechen<br />
sie sich selbst das Todesurteil. Dem Mann, der sie in der<br />
Hand hat, sagen sie ins Gesicht, dass sie menschengemachte<br />
Götter niemals anbeten werden. Sie vertrauen auf Adonai<br />
und seine rettende Hand. Angesichts ihres liebenden Vertrauens<br />
zerfließt jeder irdische Absolutheitsanspruch „wie eitel<br />
Schaum“, wie es bei Heinrich Heine heißt. Menschenmacht<br />
wird radikal relativiert. Die drei jungen Männer bauen aber<br />
nicht auf Gott, wie man auf eine Wunderwaffe baut oder auf<br />
einen todsicheren Taschenspielertrick. Selbst wenn der Herr<br />
sie nicht vor dem Ärgsten bewahren wird, sie werden den Götzendienst<br />
verweigern, sie bleiben dem Gott ihrer Eltern, dem<br />
Gott Abrahams und Isaaks, Saras und Rebekkas treu. Treue zu<br />
diesem Gott schenkt Freiheit. Nutzen wir sie? Leben wir sie?<br />
Leben wir so, dass wir, und die in unserer Nähe, etwas von<br />
seiner erlösenden Nähe merken?
265<br />
Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />
Antwortpsalm Dan 3, 52–56<br />
Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter. *<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit. *<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Gepriesen bist du,<br />
der in die Tiefen schaut und auf Kerubim thront.*<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft.*<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels.*<br />
Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />
Kehrvers vgl. Vers 52b, ferner GL 616, 4 oder GL 1975 677, 2 oder KG 264, 1<br />
Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />
bringen in Geduld.<br />
Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />
Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 8, 31–42<br />
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten:<br />
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.<br />
Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit<br />
wird euch befreien. Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen<br />
Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du<br />
sagen: Ihr werdet frei werden?<br />
Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer<br />
die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht<br />
für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus.<br />
Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.<br />
Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt<br />
mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. Ich
Abend · Mittwoch, 24. <strong>März</strong> 266<br />
sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von<br />
eurem Vater gehört habt.<br />
Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu<br />
ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln<br />
wie Abraham. Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen,<br />
der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von<br />
Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. Ihr vollbringt<br />
die Werke eures Vaters.<br />
Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch,<br />
sondern wir haben nur den einen Vater: Gott.<br />
Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet<br />
ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen.<br />
Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen,<br />
sondern er hat mich gesandt.<br />
Abendgebet am Vorabend<br />
O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />
Herr, eile, mir zu helfen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Innehalten am Abend<br />
Bei nichts mehr als der Erziehung muss es heißen: „Und hätte<br />
ich alle Wahrheit und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts<br />
nütze.“<br />
Unbekannter Verfasser<br />
• Dass die reine Lehre ohne Liebe nutzlos, ja gefährlich ist, wo<br />
habe ich das erfahren?<br />
• Wer hat mein Kinderleben mit Liebe begleitet?<br />
Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)
267<br />
Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Abend<br />
Hymnus<br />
Ave, Stern der Meere, Gottesmutter hehre,<br />
Jungfrau, allzeit reine, Himmelpfort’ alleine.<br />
„Ave“ hieß die Kunde aus des Engels Munde –<br />
Evas Namen wende, uns den Frieden spende.<br />
Dich als Mutter zeige, dass dem Flehn sich neige,<br />
der für uns geboren, deinen Schoß erkoren.<br />
Lehr uns, recht zu handeln, Christi Weg zu wandeln,<br />
dass uns Freude einet, wenn er einst erscheinet.<br />
Gott auf seinem Throne und dem höchsten Sohne<br />
und dem Geist – den Dreien Preis und Lob wir weihen. Amen.<br />
Nach: Ave, maris stella; 8./9. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 1975 578 · KG 754<br />
Psalm 113<br />
Lobet, ihr Knechte des Herrn, *<br />
lobt den Namen des Herrn!<br />
Der Name des Herrn sei gepriesen *<br />
von nun an bis in Ewigkeit.<br />
Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang *<br />
sei der Name des Herrn gelobt.<br />
Der Herr ist erhaben über alle Völker, *<br />
seine Herrlichkeit überragt die Himmel.<br />
Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott, *<br />
im Himmel und auf Erden,<br />
ihm, der in der Höhe thront, *<br />
der hinabschaut in die Tiefe,<br />
der den Schwachen aus dem Staub emporhebt *<br />
und den Armen erhöht, der im Schmutz liegt?<br />
Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, *<br />
bei den Edlen seines Volkes.
Abend · Mittwoch, 24. <strong>März</strong> 268<br />
Die Frau, die kinderlos war, lässt er im Hause wohnen; *<br />
sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Ewiger, Unvergleichlicher, du neigst dich dem Geringen zu und<br />
achtest auf alle, die in Not sind. Lass uns aus deiner Liebe leben<br />
und unseren Mitmenschen im stillen Tun deinen Namen<br />
verkünden.<br />
Lesung 1 Joh 1, 1–2<br />
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir<br />
mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was<br />
unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir, vom Wort<br />
des Lebens sprechen wir. Denn das Leben wurde offenbart; wir<br />
haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige<br />
Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde.<br />
Magnificat – Lobgesang Mariens<br />
Antiphon zum Magnificat:<br />
Der Heilige Geist wird über dich kommen, Maria, und die Kraft<br />
des Höchsten wird dich überschatten.<br />
Fürbitten<br />
Lasst uns beten zu Jesus Christus, der durch Marias Ja ein<br />
Mensch wie wir geworden ist:<br />
V: Sohn des ewigen Vaters, A: erbarme dich unser.<br />
Blick auf alle Frauen, die ein Kind erwarten,<br />
– hilf, dass sie Schwangerschaft und Geburt gesund überstehen<br />
und sich ihres Kindes freuen können.<br />
Steh den berufstätigen Müttern bei,<br />
– lass sie der doppelten Aufgabe in Familie und Beruf gewachsen<br />
sein.
269<br />
Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Abend<br />
Nimm dich der Vergewaltigten und Misshandelten an,<br />
– heile ihre Wunden und gib ihnen die Lebensfreude zurück.<br />
Nimm die Verstorbenen auf in die Schar der Erlösten<br />
– und lass sie teilhaben am Hochzeitsmahl in deinem Reich.<br />
Vaterunser<br />
Oration<br />
Gott, du bist groß und unbegreiflich. Nach deinem Willen ist<br />
dein ewiges Wort im Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden.<br />
Gläubig bekennen wir, dass unser Erlöser wahrer Gott und<br />
wahrer Mensch ist. Mache uns würdig, Anteil zu erhalten an<br />
seinem göttlichen Leben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus<br />
Christus.<br />
Das Wort des ewigen Vaters wohne in uns<br />
und sei unser Licht in der Finsternis.<br />
Ave Regina caelorum (Seite 331)
Verkündigung des<br />
Herrn<br />
Donnerstag, 25. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
D<br />
as Fest der Verkündigung des Herrn bezieht sich auf die Ankündigung<br />
der Geburt Jesu an Maria durch den Engel Gabriel,<br />
wie sie das Lukasevangelium (1, 26–38) erzählt. Im Laufe der Zeit<br />
hat dieses Fest verschiedene Namen gehabt, die es teils als Marienfest<br />
(Mariä Verkündigung), teils – so auch heute – als Herrenfest<br />
kennzeichnen: Verkündigung des Herrn (lat.: Annuntiatio Domini).<br />
Im Mittelpunkt steht die Menschwerdung Jesu aus Maria. Dabei<br />
betont Lukas die geistgewirkte Empfängnis Jesu („der Heilige Geist<br />
wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich<br />
überschatten“; Lk 1, 35), Gott als Vater des Kindes („Deshalb wird<br />
auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden“; Lk 1, 35)<br />
und die zentrale Bedeutung Jesu im göttlichen Heilsplan („Gott,
271<br />
Donnerstag, 25. <strong>März</strong> · Morgen<br />
der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird<br />
über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft<br />
wird kein Ende haben“; Lk 1, 32 f.). Durch Marias Antwort auf die<br />
Engelsbotschaft: „fiat mihi“, „mir geschehe“ nach deinem Wort,<br />
stellt sie sich ganz dem göttlichen Willen zur Verfügung.<br />
Mit dem Datum des 25. <strong>März</strong>, neun Monate vor Weihnachten,<br />
ist dieses Fest in der Ostkirche seit dem fünften Jahrhundert bezeugt,<br />
im Westen seit dem siebten Jahrhundert.<br />
Aus dem lukanischen Text der Verkündigung entstand im Mittelalter<br />
der „Engel des Herrn“ (Angelus), in dem die Gläubigen sich<br />
dreimal am Tag, ähnlich dem Stundengebet der Klöster, das Geheimnis<br />
der Menschwerdung als Beginn des Erlösungsgeschehens<br />
in Erinnerung rufen.<br />
Namenstag: Annunziata, Nuncia, Ancilla (Verkündigung des Herrn) ·<br />
hl. Prokop von Sázava (Abt, † 1053) · Jutta von Bernried (Judith, Einsiedlerin,<br />
12. Jh.)<br />
Morgengebet<br />
Herr, öffne meine Lippen.<br />
Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />
Wir wollen dem Herrn danken<br />
für die Gnade seiner Menschwerdung<br />
aus der Jungfrau Maria.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Hymnus<br />
Nun soll es wissen alle Welt:<br />
Gekommen ist, der Leben bringt,<br />
erschienen ist, der Rettung schafft<br />
und aus des Feindes Joch uns löst.<br />
Denn was Jesaja einst verhieß,<br />
ist in der Jungfrau jetzt erfüllt;
Morgen · Donnerstag, 25. <strong>März</strong> 272<br />
was Gabriel ihr kundgetan,<br />
das wirkt in ihr des Höchsten Kraft.<br />
Empfangen hat Mariens Schoß<br />
des Vaters Wort, den ew’gen Sohn;<br />
ihn, den die ganze Welt nicht fasst,<br />
umschließt und trägt der Jungfrau Leib.<br />
Zur Erde kam das Licht vom Licht,<br />
verscheucht die Nacht, besiegt den Tod.<br />
Kommt alle, glaubt und betet an<br />
den Gott im Schoße einer Frau.<br />
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,<br />
Gott, den die Jungfrau uns gebar,<br />
Lob auch dem Vater und dem Geist<br />
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />
Nach: Agnoscat omne saeculum; 7.–8. Jahrhundert<br />
Melodie: GL 144 · GL 1975 474 · KG 40 · EG 288<br />
Psalm 19 Verse 2–7<br />
Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, *<br />
vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.<br />
Ein Tag sagt es dem andern, *<br />
eine Nacht tut es der andern kund,<br />
ohne Worte und ohne Reden, *<br />
unhörbar bleibt ihre Stimme.<br />
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, *<br />
ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.<br />
Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut. *<br />
Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam;<br />
sie frohlockt wie ein Held *<br />
und läuft ihre Bahn.
273<br />
Donnerstag, 25. <strong>März</strong> · Morgen<br />
Am einen Ende des Himmels geht sie auf /<br />
und läuft bis ans andere Ende; *<br />
nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.<br />
Ehre sei dem Vater ...<br />
Deine Herrlichkeit, guter Schöpfer, preisen Himmel und Erde.<br />
Die Sonne der Gerechtigkeit, dein Sohn Jesus Christus, erfülle<br />
uns mit seinem Licht, dass wir unseren Mitmenschen Anteil<br />
geben an dem Frieden, den du schenkst.<br />
Lesung Eph 1, 9–10<br />
Gott hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er<br />
es gnädig im Voraus bestimmt hat: Er hat beschlossen, die<br />
Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen,<br />
alles, was im Himmel und auf Erden ist.<br />
Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />
Antiphon zum Benedictus:<br />
In seiner übergroßen Liebe, mit der er uns geliebt hat, sandte<br />
Gott seinen Sohn in der Gestalt des sterblichen Fleisches.<br />
Bitten<br />
Gepriesen sei Gott, der Maria erwählt hat, die Mutter Jesu<br />
Christi zu werden. Zu ihm lasst uns beten:<br />
A: Befreie uns zu deinem Dienst.<br />
– Öffne unser Herz für deinen Ruf.<br />
– Gib uns Mut anzunehmen, was du mit uns vorhast.<br />
– Bewahre uns im Vertrauen zu dir, wenn du andere Wege mit<br />
uns gehst, als wir erwarten.<br />
Vaterunser
Eucharistie · Donnerstag, 25. <strong>März</strong> 274<br />
Oration<br />
Gott, du bist groß und unbegreiflich. Nach deinem Willen ist dein<br />
ewiges Wort im Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden.<br />
Gläubig bekennen wir, dass unser Erlöser wahrer Gott und wahrer<br />
Mensch ist. Mache uns würdig, Anteil zu erhalten an seinem<br />
göttlichen Leben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />
Der Heilige Geist komme über uns,<br />
er lasse uns spüren, was Gott von uns will,<br />
und schenke uns Kraft, es zu tun.<br />
Eucharistiefeier<br />
Liedvorschläge: GL 215, 395, 523, 528, 537 · KG 748,<br />
760, 767<br />
Als Christus in diese Welt eintrat,<br />
sprach er zu seinem Vater:<br />
Siehe, ich komme, um deinen Willen zu erfüllen.<br />
Vgl. Hebr 10, 5.7<br />
Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />