15.01.2021 Aufrufe

MAGNIFICAT März 2021

Thema des Monats März: „Aufbruch aus Sünde und Schuld“ Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier): • Das Bild im Blick Schwangerschaft als Ereignis • Thema des Monats Aufbruch aus Schuld und Sünde • Unter die Lupe genommen Felix culpa Heiligung • Singt dem Herrn ein neues Lied Wie ein Fest nach langer Trauer. Oder „I have a dream“ • Engagiertes Christsein Mit Spannungen leben: Militärseelsorge • Die Mitte erschließen Gebet- und Gesangbuch – das Rollenbuch der Gemeinde • Themen und Termine Gebetsanliegen des Papstes Heiliger des Monats: Gregor von Nyssa Weltgebetstag lenkt Blick auf Pazifik Fastenkollekte mahnt: „Es geht! Anders.“ Zehn Jahre Katastrophe von Fukushima Gottesdienste im ZDF DOMRADIO • Gebete und Gesänge Confiteor Erbarme dich, Herr, unser Gott Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“ • Namenstagskalender

Thema des Monats März: „Aufbruch aus Sünde und Schuld“

Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier):

• Das Bild im Blick
Schwangerschaft als Ereignis

• Thema des Monats
Aufbruch aus Schuld und Sünde

• Unter die Lupe genommen
Felix culpa
Heiligung

• Singt dem Herrn ein neues Lied
Wie ein Fest nach langer Trauer. Oder „I have a dream“

• Engagiertes Christsein
Mit Spannungen leben: Militärseelsorge

• Die Mitte erschließen
Gebet- und Gesangbuch – das Rollenbuch der Gemeinde

• Themen und Termine
Gebetsanliegen des Papstes
Heiliger des Monats: Gregor von Nyssa
Weltgebetstag lenkt Blick auf Pazifik
Fastenkollekte mahnt: „Es geht! Anders.“
Zehn Jahre Katastrophe von Fukushima
Gottesdienste im ZDF
DOMRADIO

• Gebete und Gesänge
Confiteor
Erbarme dich, Herr, unser Gott
Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“

• Namenstagskalender

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MÄRZ <strong>2021</strong>


Zum Titelbild<br />

Madonna del Parto<br />

Piero della Francesca, 1450–1475<br />

Fresko, Monterchi, Museo Civico Madonna del Parto,<br />

© bpk / Scala<br />

Piero della Francesca war einer der großen Protagonisten der italienischen<br />

Frührenaissance. Trotzdem wissen wir sehr wenig über sein Leben. Sein Geburtsdatum<br />

ist unbekannt, wir wissen nur, dass er aus Borgo Sansepolcro in<br />

der Provinz Arezzo stammte. Falsch ist der Name, mit dem er seit dem Künstlerbiografen<br />

Giorgio Vasari benannt wird; er hieß eigentlich Piero di Benedetto<br />

de’ Franceschi. Falsch ist auch die Behauptung Vasaris, dass der Name „della<br />

Francesca“ von seiner Mutter stammte; es war seine Großmutter, die Francesca<br />

hieß.<br />

Piero wurde in eine wohlhabende Familie hineingeboren; sein Vater Benedetto<br />

war Ledergroßhändler. Die Geburt Pieros wird zwischen 1416 (Hochzeit<br />

der Eltern) und Oktober 1418 vermutet. Piero erhielt seine Ausbildung als<br />

Maler wohl bei Antonio di Giovanni di Anghiari in seiner Heimatstadt und<br />

arbeitete 1438 in Arezzo und Perugia, 1439 in Florenz, später auch in Rom.<br />

Dort begegnete er einem Werk, das ihn stark beeinflussen sollte: dem heiligen<br />

Hieronymus im Gehäuse von Antonello da Messina (vgl. <strong>MAGNIFICAT</strong> September<br />

2020). Am Hof von Ferrara konnte er die Bekanntschaft mit Werken<br />

von flämischen Meistern wie Rogier van der Weyden machen. Auch in Urbino<br />

und Rimini arbeitete er, kehrte aber immer wieder in seine Heimatstadt zurück.<br />

Sein Alter wurde durch eine zunehmende Erblindung belastet und er widmete<br />

sich vor allem dem Verfassen kunsttheoretischer Schriften. Er starb am 12.<br />

Oktober 1492 in seinem Geburtsort.<br />

Unser Titelbild schmückt das Fresko Madonna del Parto, das die schwangere<br />

Maria als einfache Frau aus dem Volk zeigt, der aber von zwei Engeln die Weltbühne<br />

bereitet wird.<br />

Heinz Detlef Stäps


Maria<br />

wartet<br />

erwartet<br />

Leben<br />

für alle<br />

Mutter<br />

Gottes<br />

wird sie sein<br />

Gott<br />

wird klein<br />

in ihr<br />

sie<br />

wird groß<br />

in Gott<br />

Heinz Detlef Stäps<br />

Madonna del Parto, Piero della Francesca, 1450–1475<br />

Fresko, Monterchi, Museo Civico Madonna del Parto,<br />

© bpk / Scala<br />

Karte aus: <strong>MAGNIFICAT</strong>. Das Stundenbuch, Ausgabe: <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

© Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.magnificat.de


Benedictus<br />

epriesen sei der Herr, der Gott Israels! *<br />

Denn er hat sein Volk besucht und ihm<br />

Erlösung geschaffen;<br />

er hat uns einen starken Retter erweckt *<br />

im Hause seines Knechtes David.<br />

So hat er verheißen von alters her *<br />

durch den Mund seiner heiligen Propheten.<br />

Er hat uns errettet vor unsern Feinden *<br />

und aus der Hand aller, die uns hassen;<br />

er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /<br />

und an seinen heiligen Bund gedacht, *<br />

an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;<br />

er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /<br />

ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *<br />

vor seinem Angesicht all unsre Tage.<br />

Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /<br />

denn du wirst dem Herrn vorangehn *<br />

und ihm den Weg bereiten.<br />

Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *<br />

in der Vergebung der Sünden.<br />

Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *<br />

wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,<br />

um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen<br />

und im Schatten des Todes, *<br />

und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *<br />

und dem Heiligen Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *<br />

und in Ewigkeit. Amen.<br />

Lk 1, 68–79 – VIII. Ton, vgl. GL 1975 681 · KG 267,<br />

alternative Melodie im V. Ton: vgl. GL 617, 2


Magnificat<br />

eine Seele preist die Größe des Herrn, *<br />

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />

hat er geschaut. *<br />

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.<br />

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *<br />

und sein Name ist heilig.<br />

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *<br />

über alle, die ihn fürchten.<br />

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *<br />

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />

er stürzt die Mächtigen vom Thron *<br />

und erhöht die Niedrigen.<br />

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *<br />

und lässt die Reichen leer ausgehn.<br />

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *<br />

und denkt an sein Erbarmen,<br />

das er unsern Vätern verheißen hat, *<br />

Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lk 1, 46–55 – IX. Ton, vgl. GL 631, 4 · GL 1975 689 · KG 274<br />

Nunc dimittis<br />

un lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />

wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />

Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />

das du vor allen Völkern bereitet hast,<br />

ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *<br />

und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lk 2, 29–32 – III. Ton, vgl. GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290


<strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Versöhnung und Aufbruch<br />

Aufbruch aus Sünde und Schuld<br />

Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem Gott!<br />

Denn du bist zu Fall gekommen<br />

durch deine Schuld.<br />

Buch Hosea – Kapitel 14, Vers 2<br />

Verlag Butzon & Bercker Kevelaer


Jahresthema 2<br />

Versöhnung und Aufbruch<br />

Dezember 2020<br />

Januar <strong>2021</strong><br />

Februar <strong>2021</strong><br />

<strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Die Heilige Woche <strong>2021</strong><br />

April <strong>2021</strong><br />

Mai <strong>2021</strong><br />

Juni <strong>2021</strong><br />

Juli <strong>2021</strong><br />

August <strong>2021</strong><br />

September <strong>2021</strong><br />

Oktober <strong>2021</strong><br />

November <strong>2021</strong><br />

Aufbruch Gottes<br />

Aufbruch der Völker<br />

Aufbruch durch Versöhnung<br />

Aufbruch aus Schuld und Sünde<br />

Aufbruch durch Erlösung<br />

Aufbruch in die Freiheit<br />

Aufbruch in versöhnte Verschiedenheit<br />

Aufbruch zu mir selbst<br />

Auf-brechen<br />

Kompromiss als Aufbruch<br />

Konziliarer Aufbruch<br />

Aufbruch Schöpfung<br />

Aufbrechen – Ankommen<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> in Corona-Zeiten<br />

Aktuelle Informationen und Hinweise finden Sie<br />

im Internet unter https://www.magnificat-das-stundenbuch.de/de/corona.html<br />

Die Texte vom Vorabend des Palmsonntags<br />

bis zum Abend des Ostersonntags finden Sie<br />

in der Sonderausgabe „Die Heilige Woche <strong>2021</strong>“.


3<br />

Inhalt<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Das Bild im Blick<br />

Schwangerschaft als Ereignis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Morgengebet, Texte zur Eucharistiefeier, Abendgebet 10<br />

Thema des Monats<br />

Aufbruch aus Schuld und Sünde . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300<br />

Unter die Lupe genommen<br />

Felix culpa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304<br />

Heiligung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

Wie ein Fest nach langer Trauer. Oder „I have a dream“ 310<br />

Engagiertes Christsein<br />

Mit Spannungen leben: Militärseelsorge . . . . . . . . . . . . 312<br />

Die Mitte erschließen<br />

Gebet- und Gesangbuch – das Rollenbuch der Gemeinde 316<br />

Themen und Termine<br />

Gebetsanliegen des Papstes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Heiliger des Monats: Gregor von Nyssa . . . . . . . . . . . . 319<br />

Weltgebetstag lenkt Blick auf Pazifik . . . . . . . . . . . . . . . 322<br />

Fastenkollekte mahnt: „Es geht! Anders.“ . . . . . . . . . . . . 324<br />

Zehn Jahre Katastrophe von Fukushima . . . . . . . . . . . . . 327<br />

Gottesdienste im ZDF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329<br />

DOMRADIO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329


Inhalt 4<br />

Gebete und Gesänge<br />

Confiteor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Erbarme dich, Herr, unser Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Eröffnung von Morgen- und Abendgebet . . . . . . . . . . . 330<br />

Marianische Antiphon Ave Regina caelorum . . . . . . . . . 331<br />

Namenstagskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334<br />

Leserservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335<br />

Quellennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />

Abkürzungen:<br />

GL: Gotteslob 2013<br />

GL 1975: Gotteslob 1975<br />

KG: Kath. Gebet- und Gesangbuch der deutschsprachigen Schweiz<br />

EG: Evangelisches Gesangbuch<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> wird aus reinem Dünndruckpapier hergestellt und verbraucht<br />

daher 50 % weniger Nutzholz und Energie als herkömmliches<br />

Papier. Dünndruckpapier ist ein idealer Recycling-Rohstoff und leistet<br />

somit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Umwelt.<br />

Wenn Sie den quartalsweise erscheinenden Newsletter von MAGNI-<br />

FICAT beziehen möchten, so melden Sie sich bitte auf der Seite www.<br />

magnificat.de ganz unten mit Ihrer E-Mail-Adresse an.


5Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Viele Menschen, die ich kenne, reiben sich an der Fastenzeit.<br />

Nicht am Fasten selbst, das wissen viele zu schätzen – weil<br />

es Gewohntes infrage stellt und durch Verzicht neue Klarheit<br />

bringt. Nein, die Liturgie sei zu sehr auf Umkehr und Buße, auf<br />

Schuld und Sünde fixiert. Andere stoßen sich am allabendlichen<br />

Schuldbekenntnis mit dem dreifachen „meine (große) Schuld“.<br />

„Ich fühle mich da zu negativ gesehen.“ Oder: „So schuldbeladen<br />

bin ich nicht.“ Solche Selbsteinschätzungen höre ich oft.<br />

Um was geht es?<br />

Aufschlussreich ist die Reaktion von Simon Petrus nach dem<br />

wunderbaren Fischzug: „Geh weg von mir; denn ich bin ein<br />

sündiger Mensch, Herr!“ (Lk 5, 8) Oder die Haltung des Zöllners<br />

im Tempel: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lk 18, 13) Von<br />

Gott überwältigt, in seiner Gegenwart erkennen Menschen,<br />

wie es um sie steht. Wer Gottes Güte begegnet, dem können die<br />

Augen aufgehen, wie die eigene Situation und die der Menschheit<br />

aussieht. Wir alle sind in einen Unheilszusammenhang<br />

geboren; das ist schwer zu übersehen. Was weniger leicht auffällt:<br />

dass jede(r) Einzelne, dass ich selbst daran meinen Anteil<br />

habe. Wenn ich ehrlich bin: immer wieder, sosehr ich mich<br />

auch mühe. Es fällt schwer, dem, der mir querkommt, nicht<br />

mit gleicher Münze zurückzuzahlen. In Konflikten den eigenen<br />

Anteil daran realistisch zu sehen und wirklich etwas zu<br />

ändern, indem ich gangbare Lösungen suche. Dorthin möchte<br />

die Zeit der Buße mich führen: zuallererst ehrlich mit mir selbst<br />

zu sein. Und ja, dazu braucht es die wiederholten Mahnungen.<br />

Doch mir persönlich sind die kleinen, oft unscheinbaren positiven<br />

Impulse mindestens so wichtig. Jer 7, 23 zum Beispiel (S.<br />

120) oder Jes 65, 17–21 (S. 163). Sie tun mir Möglichkeiten auf,<br />

zeigen mir, was Gott mit uns Menschen vorhat. Machen Mut<br />

anzufangen.<br />

Ihr Johannes Bernhard Uphus


Das Bild im Blick 6<br />

Schwangerschaft als Ereignis<br />

I<br />

n einer kleinen Kapelle, Santa Maria di Momentana (oder in<br />

Silvis), bei Monterchi mitten im Grünen, malte Piero della<br />

Francesca seine Madonna del Parto (Madonna der Entbindung).<br />

Eigentlich müsste das Gemälde „in Erwartung der Entbindung“<br />

tituliert sein. Sehr selten ist die schwangere Maria außerhalb<br />

der Begegnungsszene mit Elisabet gemalt worden. Das Fresko<br />

schaut in ganz eigener Perspektive auf das Fest der Verkündigung<br />

des Herrn am 25. <strong>März</strong> zurück.<br />

Es ist nicht bekannt, wann genau der Maler das Fresko gemalt<br />

hat und warum ausgerechnet in dem kleinen Ort Monterchi bei<br />

Arezzo am Rand der Toskana. Es ist kein Auftraggeber bekannt,<br />

vielleicht malte es der Künstler sogar aus Eigeninitiative. Seine<br />

Mutter, die 1459 starb, stammte aus diesem Ort. Ein Motiv<br />

der Mutterschaft legte sich deshalb vielleicht nahe. Man nimmt<br />

heute eine Entstehung zwischen 1450 und 1455 an, was auch<br />

zum stilistisch sehr nahen Freskenzyklus zur Kreuzeslegende<br />

in San Francesco in Arezzo passen würde, dem Hauptwerk des<br />

Künstlers.<br />

1910/11 wurde das Fresko von der Apsiswand abgelöst und<br />

restauriert. 1917 wurde es nach einem Erdbeben, das die Kapelle<br />

stark beschädigte, in Sicherheit gebracht und kehrte 1922<br />

zurück. Anfang der 90er-Jahre erfolgte eine tiefgreifende Restaurierung.<br />

Während dieser Zeit fand das Fresko in einer kleinen<br />

Schule in Monterchi eine provisorische Unterkunft, die<br />

allerdings bis heute andauert. Die Schule wurde nämlich zum<br />

Museo Civico Madonna del Parto umgebaut, wo es noch heute<br />

zu bewundern ist. (Der Bischof hat die bürgerliche Gemeinde<br />

auf Herausgabe des Freskos verklagt.) Wie auf der Innenkarte<br />

gut zu erkennen, handelt es sich heute nur noch um ein Fragment;<br />

wir wissen nicht, wie groß das Fresko ursprünglich war.


7<br />

Das Bild im Blick<br />

Das Zelt Gottes unter den Menschen<br />

Maria zeigt sich den Betrachtern in der Mitte eines Zeltes, das<br />

mit grauschwarzem Fell kostbar ausgeschlagen ist. Die Reste der<br />

Umrahmung zeigen, dass das Zelt als an einer Wand befestigt<br />

gedacht war, die von gemaltem Marmor in Rot und Grün verkleidet<br />

war. Damit kein Pfahl, der das Zelt stützt, in der Mitte<br />

die ganze Komposition stört (so im Zyklus in Arezzo beim Fresko<br />

mit dem Traum von Kaiser Konstantin), wurde das Zelt als<br />

an der Wand von oben abgehängt gedacht. Außen zeigt es einen<br />

kostbaren rot-gelben Damaststoff, mit Granatapfelmotiven. Granatäpfel<br />

standen einerseits für Fruchtbarkeit und Fülle (wegen<br />

der vielen Kerne), andererseits aber auch für Passion und Erlösung<br />

(wegen des blutroten Saftes). Sie verweisen somit sowohl<br />

auf Maria und die bevorstehende Geburt als auch auf Jesus und<br />

seine Erlösungstat. Es ist ein königliches Zelt, dessen einzelne<br />

Teile, die verschieden vom Licht hervorgehoben werden, Piero<br />

della Francesca meisterhaft voneinander unterscheidet.<br />

Zwei Engel, die als Jünglinge mit rotem bzw. grünem Gewand<br />

dargestellt sind, wobei die Flügel und die Strümpfe die<br />

Gegenfarbe zeigen, halten für die Madonna das Zelt an den Seiten<br />

geöffnet und sind absolut symmetrisch gezeigt, da sie vom<br />

selben Karton (s. u.) gemalt wurden. Die beiden Engel und das<br />

geöffnete Zelt erinnern an zeitgenössische Darstellungen von<br />

Tabernakeln. Auf diese Weise soll Maria als Ort der Gegenwart<br />

Gottes gezeigt werden: Sie trägt den Leib Christi. Sie ist das Zelt<br />

Gottes unter den Menschen (vgl. Offb 21, 3).<br />

Die Frau aus dem Volk<br />

Besonders beeindruckend ist aber die Figur der Maria als unumstrittenes<br />

Zentrum des Bildes. Die Engel öffnen die Vorhänge<br />

des Zeltes, damit ein noch sehr junges Mädchen die Bühne<br />

der Welt betritt. Sie hat die Schönheit und Einfachheit eines


Das Bild im Blick 8<br />

normalen Dorfmädchens, andererseits strahlt sie aber auch die<br />

Eleganz und edle Anmut einer Königin aus.<br />

Die Jungfrau trägt ihr blondes Haar streng von weißen Bändern<br />

zurückgebunden. Ein goldener Heiligenschein liegt wie<br />

ein Teller auf ihrem Kopf. (Die auffallenden Linien auf den<br />

Nimben der Madonna und der beiden Engel sind nicht etwa,<br />

wie vermutet wurde, Spiegelungen eines Kachelfußbodens,<br />

sondern hier zeigen sich die übereinandergelegten Ränder der<br />

Blattgoldplättchen.)<br />

Sie trägt ein sehr einfaches blaues Kleid, das vorne geschnürt<br />

ist. Unterhalb der Brust öffnet sich das Kleid aber und lässt das<br />

weiße Unterkleid hervorscheinen als Zeichen ihrer Reinheit.<br />

Maria ist schwanger. Die rechte Hand legt sie sanft auf ihren<br />

Bauch und betont dadurch ihre frohe Erwartung. Sie nimmt<br />

aber auch Kontakt mit dem Kind auf, das in ihrem Leib heranwächst.<br />

Die linke Hand hat sie in die Hüfte gestemmt und<br />

erscheint dadurch als eine Frau, die sich ihres Selbstwertes bewusst<br />

ist. Ihr Blick ist in sich gekehrt und ernst. Sie scheint über<br />

die eigene Zukunft und die ihres Kindes nachzudenken.<br />

Anspruchsvolle Technik<br />

Die Fresko-Technik ist handwerklich schwierig. Zuerst werden<br />

auf einem Karton die Umrisse der Figuren und der Gegenstände<br />

vorgezeichnet und kleine Löcher entlang der skizzierten Linien<br />

durch den Karton gebohrt. Darauf wird jeden Morgen eine<br />

kleine Fläche Putz frisch auf die Wand aufgetragen; und zwar<br />

nur so viel, wie der Maler an einem Tag bemalen kann. Dann<br />

werden die Löcher im Karton mit Kohlestaub auf die Malfläche<br />

übertragen. Schließlich malt der Künstler mit Farben auf<br />

den frischen Putz (deshalb der Name „al fresco“) und orientiert<br />

sich dabei an den vom Karton übernommenen Umrissen. Die<br />

größte Schwierigkeit ist, dass man die Pinselstriche, wenn der<br />

Putz einmal getrocknet ist, nicht mehr korrigieren kann. Zum


9<br />

Das Bild im Blick<br />

Schluss wird der übrige Putz, der innerhalb des Tages nicht<br />

mehr bemalt werden konnte, abgeschlagen und am nächsten<br />

Tag wird frischer Putz für ein Tagwerk aufgetragen.<br />

Das Fresko der Madonna del Parto, das ganz von der Hand<br />

des Meisters stammt, zeigt nur sieben Tagwerke. Dies macht<br />

deutlich, wie genau der Künstler vorgeplant hat und dann in<br />

der Ausführung sehr schnell vorangehen konnte. Es gibt nur<br />

wenige kleine Übermalungen; einzig die Farbe des Kleides der<br />

Madonna wurde später aufgetragen, da dieses intensive Blau al<br />

fresco nicht zum Leuchten gebracht werden konnte.<br />

Heinz Detlef Stäps


Montag, 1. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Albin (Bischof von Angers, † um 550) · hl. David<br />

von Menevia (Einsiedler in Wales, † um 601) · hl. Suitbert (Missionsbischof<br />

am Niederrhein, † 713) · sel. Roger von Bourges (Bischof,<br />

† 1368) · sel. Johanna Maria Bonomo (Äbtissin, Mystikerin, † 1670)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.<br />

Amen.<br />

Hymnus<br />

Wir taten Unrecht, fielen tief<br />

und haben uns von dir gewandt.<br />

Wir hörten dich nicht, der uns rief,<br />

und rissen uns von deiner Hand.<br />

Gott, wirst du uns die Gnade nehmen?<br />

Herr, Herr, wes müssen wir uns schämen!<br />

Ach, wo ist noch ein treuer Knecht?<br />

Du aber, Höchster, bist gerecht!<br />

Herr, erbarme dich unser!<br />

Wir hörten nicht auf dein Gebot,<br />

das die Propheten offenbart.<br />

Du fragtest nur nach unsrer Not,<br />

als unsre Schuld untilgbar ward.<br />

Den Heiland hast du selbst erkoren.<br />

O Jesus Christ, der uns geboren:<br />

Du hast uns Gott als den gezeigt,


11<br />

Montag, 1. <strong>März</strong> · Morgen<br />

der sich barmherzig zu uns neigt!<br />

Christe, erbarme dich unser!<br />

Wir liegen vor dir im Gebet.<br />

Herr, sieh nicht auf Gerechtigkeit!<br />

Wir wissen, unser Heil besteht<br />

in dir, Gott der Barmherzigkeit!<br />

Ach, höre, Herr! Ach Herr, sei gnädig!<br />

Herr, merke auf! Sprich du uns ledig!<br />

Herr, tue es! Verziehe nicht!<br />

Sei du der Retter im Gericht!<br />

Herr, erbarme dich unser!<br />

Jochen Klepper (1903–1942), Bußtagslied<br />

Canticum Sir 36, 1–7.13.16–19<br />

Antiphon:<br />

Die Antiphon wird zu Beginn und am Ende eines Canticums gebetet.<br />

Zeige uns, Herr, das Licht deines Erbarmens.<br />

Rette uns, du Gott des Alls, *<br />

und wirf deinen Schrecken auf alle Völker!<br />

Schwing deine Hand gegen das fremde Volk, *<br />

damit es deine mächtigen Taten sieht.<br />

Wie du dich an uns vor ihren Augen als heilig bezeugt hast, *<br />

so verherrliche dich an ihnen vor unseren Augen,<br />

damit sie erkennen, wie wir es erkannten: *<br />

Es gibt keinen Gott außer dir.<br />

Erneuere die Zeichen, wiederhole die Wunder, *<br />

zeig die Macht deiner Hand<br />

und die Kraft deines rechten Armes!<br />

Sammle alle Stämme Jakobs, *<br />

verteil den Erbbesitz wie in den Tagen der Vorzeit!<br />

Hab Erbarmen mit dem Volk, das deinen Namen trägt, *<br />

mit Israel, den du deinen Erstgeborenen nanntest.


Morgen · Montag, 1. <strong>März</strong> 12<br />

Hab Erbarmen mit deiner heiligen Stadt, *<br />

mit Jerusalem, dem Ort, wo du wohnst.<br />

Erfülle Zion mit deinem Glanz *<br />

und deinen Tempel mit deiner Herrlichkeit!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Zeige uns, Herr, das Licht deines Erbarmens.<br />

Lesung <br />

Tob 4, 15a.16a.18–19a<br />

Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen<br />

nicht zu! Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem<br />

Nackten von deinen Kleidern. Such nur bei Verständigen Rat;<br />

einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht! Preise Gott, den<br />

Herrn, zu jeder Zeit; bitte ihn, dass dein Weg geradeaus führt<br />

und dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Benedictus, Magnificat und Nunc dimittis finden Sie auf einem heraustrennbaren<br />

Gebetsblatt am Anfang des Heftes. Die dazugehörigen Antiphonen werden<br />

jeweils vor und nach diesen Gesängen aus dem Evangelium gebetet.<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist.<br />

Bitten<br />

Christus Jesus, du hast uns zu den Menschen gesandt. Wir bitten<br />

dich:<br />

A: Erfülle uns mit deiner Güte.<br />

– Wohne in uns, dass wir aus deiner Kraft leben.<br />

– Stärke uns, dass wir den Menschen Halt sein können.<br />

– Gib uns Geduld, dass wir niemanden bedrängen.<br />

Vaterunser


13<br />

Montag, 1. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Oration<br />

Ewiger Gott, zum Heil unserer Seele verlangst du, dass wir den<br />

Leib in Zucht nehmen und Buße tun. Gib uns die Kraft, dass<br />

wir uns von Sünden freihalten und die Gebote erfüllen, die uns<br />

deine Liebe gegeben hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus,<br />

deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit<br />

des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Bei d e n Orationen, die mit „Darum bitten wir durch Jesus Christus“ enden,<br />

soll die oben angegebene abschließende Formel gebetet werden.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Erlöse mich, Herr, und sei mir gnädig!<br />

Mein Fuß steht auf festem Grund.<br />

Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.<br />

Ps 26, 11–12<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Daniel Dan 9, 4b–10<br />

Herr, du großer und furchterregender Gott, du bewahrst denen,<br />

die dich lieben und deine Gebote halten, deinen Bund<br />

und deine Gnade.<br />

Wir haben gesündigt und Unrecht getan, wir sind treulos gewesen<br />

und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten<br />

und Gesetzen sind wir abgewichen. Wir haben nicht auf deine<br />

Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren<br />

Königen und Vorstehern, zu unseren Vätern und zu allen<br />

Bürgern des Landes geredet haben.


Eucharistie · Montag, 1. <strong>März</strong> 14<br />

Du, Herr, bist im Recht; uns aber steht bis heute die Schamröte<br />

im Gesicht, den Leuten von Juda, den Einwohnern Jerusalems<br />

und allen Israeliten, seien sie nah oder fern in all den<br />

Ländern, wohin du sie verstoßen hast; denn sie haben dir die<br />

Treue gebrochen.<br />

Ja, Herr, uns steht die Schamröte im Gesicht, unseren Königen,<br />

Oberen und Vätern; denn wir haben uns gegen dich<br />

versündigt. Aber der Herr, unser Gott, schenkt Erbarmen und<br />

Vergebung. Ja, wir haben uns gegen ihn empört. Wir haben<br />

nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört und<br />

seine Befehle nicht befolgt, die er uns durch seine Diener, die<br />

Propheten, gegeben hat.<br />

Antwortpsalm Ps 79, 5.8–9.11.13<br />

Kehrvers:<br />

Vergilt uns nicht nach unsern Sünden, o Herr!<br />

Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? *<br />

Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?<br />

Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! /<br />

Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! *<br />

Denn wir sind sehr erniedrigt. – Kehrvers<br />

Um der Ehre deines Namens willen *<br />

hilf uns, du Gott unsres Heils!<br />

Um deines Namens willen reiß uns heraus *<br />

und vergib uns die Sünden! – Kehrvers<br />

Das Stöhnen der Gefangenen dringe zu dir. *<br />

Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines Armes!<br />

Wir aber, dein Volk, die Schafe deiner Weide, /<br />

wollen dir ewig danken, *<br />

deinen Ruhm verkünden<br />

von Geschlecht zu Geschlecht. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Ps 103, 10a, ferner GL 639, 1 · GL 1975 190, 1 · KG 399<br />

oder GL 1975 172, 1 (IV. Ton)


15<br />

Montag, 1. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

vgl. Joh 6, 63b.68c<br />

Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. Du hast Worte des<br />

ewigen Lebens.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 6, 36–38<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid barmherzig,<br />

wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch<br />

ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch<br />

ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann<br />

wird auch euch die Schuld erlassen werden.<br />

Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem,<br />

gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken;<br />

denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird<br />

auch euch zugeteilt werden.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

„Extremer Humanismus Gottes“, so brachte der bibel- und<br />

talmudkundige französische Philosoph Emmanuel Levinas<br />

(1906–1995) die Gotteserfahrung von Juden und Christen<br />

einmal auf den Punkt. Folgt man dem heutigen Evangelium,<br />

dann wird man ihm wohl recht geben. Barmherzigkeit leben,<br />

nicht Vergeltung, sondern Vergebung üben – wer von uns traute<br />

sich aus eigener Kraft solches Menschsein zu? Doch Jesus<br />

vertraut es uns an, trägt es uns auf, macht uns Mut dazu. Eine<br />

Zumutung? Setzen wir unser Vertrauen in das alles Verstehen<br />

übersteigende Vertrauen, den extremen Humanismus Gottes.


Abend · Montag, 1. <strong>März</strong> 16<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Die vollständige Fassung der Eröffnungen von Morgen- und Abendgebet finden<br />

Sie mit Noten auf Seite 330.<br />

Innehalten am Abend<br />

Keine Straße ist lang mit einem Freund an der Seite.<br />

Aus Japan<br />

• Mit wem erfahre ich einen langen, öden oder ängstigenden<br />

Weg als kurz?<br />

• Wem stehe ich zur Seite bei einem langen oder schweren<br />

Gang?<br />

Confiteor – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und<br />

Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe –<br />

ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken – durch<br />

meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.<br />

Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen<br />

und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei<br />

Gott, unserem Herrn.<br />

Hymnus<br />

Herr der Zeit!<br />

Du führst uns durch diese Zeit.<br />

Wir folgen deinen Wegen.<br />

Wir suchen dein Angesicht.<br />

Fremde, Pilger,<br />

immer bereit aufzubrechen,


17<br />

Montag, 1. <strong>März</strong> · Abend<br />

richten wir unseren Blick<br />

auf jenen Tag und jene Stunde,<br />

da du kommst.<br />

Wir folgen deinen Spuren.<br />

Du kommst uns entgegen.<br />

Wir halten Ausschau nach dir,<br />

Unsichtbarer,<br />

glaubend, hoffend, liebend.<br />

Aus: Reinhard Lettmann, Das Ja siegen lassen, 116 f.,<br />

© 2003 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de<br />

Canticum vgl. Eph 1, 3–10<br />

Antiphon:<br />

Das Geheimnis seines Willens hat Gott uns kundgetan: in der<br />

Fülle der Zeiten alles in Christus zu vereinen.<br />

Gepriesen sei Gott, *<br />

der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.<br />

Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet *<br />

durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.<br />

Denn in ihm hat er uns erwählt<br />

vor der Erschaffung der Welt, *<br />

damit wir heilig und untadelig leben vor Gott;<br />

er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, *<br />

seine Söhne zu werden durch Jesus Christus<br />

und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, *<br />

zum Lob seiner herrlichen Gnade.<br />

Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; /<br />

durch sein Blut haben wir die Erlösung,<br />

die Vergebung der Sünden *<br />

nach dem Reichtum seiner Gnade.<br />

Durch sie hat er uns reich beschenkt *<br />

mit aller Weisheit und Einsicht


Abend · Montag, 1. <strong>März</strong> 18<br />

und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, *<br />

wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat:<br />

die Fülle der Zeiten heraufzuführen in Christus *<br />

und alles, was im Himmel und auf Erden ist,<br />

in ihm zu vereinen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Das Geheimnis seines Willens hat Gott uns kundgetan: in der<br />

Fülle der Zeiten alles in Christus zu vereinen.<br />

Lesung Röm 12, 1–2<br />

Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />

Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />

das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />

Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />

wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen<br />

und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt,<br />

was gut und vollkommen ist.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet – spricht der<br />

Herr –, denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet.<br />

Fürbitten<br />

„Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht,<br />

dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden“, so hören wir im<br />

heutigen Evangelium. Bitten wir Gott um seine Hilfe:<br />

V: Erbarmender Gott, A: höre unser Rufen.<br />

Wir bitten für die Kirche;<br />

– hilf ihr, Menschen zu stärken und nicht zu verurteilen.


19<br />

Montag, 1. <strong>März</strong> · Abend<br />

Wir beten für die Familien;<br />

– hilf allen Familien, zu einer Kultur des Verstehens und des<br />

Mittragens zu finden.<br />

Wir beten für die zu Unrecht Verurteilten weltweit;<br />

– lass sie Unterstützung erfahren und nicht in Vergessenheit<br />

geraten.<br />

Wir bitten für die Schwerkranken und Sterbenden;<br />

– gewähre ihnen, dass sie versöhnt auf ihr Leben blicken können.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Ewiger Gott, zum Heil unserer Seele verlangst du, dass wir den<br />

Leib in Zucht nehmen und Buße tun. Gib uns die Kraft, dass wir<br />

uns von Sünden freihalten und die Gebote erfüllen, die uns deine<br />

Liebe gegeben hat. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Dienstag, 2. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: sel. Karl der Gute, Graf von Flandern (Märtyrer, † 1127) ·<br />

sel. Grimo von Ursberg († 1172) · Fulko von Neuilly (Falko, Bußprediger,<br />

† 1201) · hl. Agnes von Böhmen (Äbtissin, † 1282) · sel. Engelmar<br />

(Hubert) Unzeitig (der „Engel von Dachau“, † 1945)<br />

Ökumenischer Gedenktag: John Wesley (engl. Erweckungsprediger,<br />

Mitbegründer der methodistischen Bewegung, 1703–1791)<br />

Hymnus<br />

Wir danken dir,<br />

himmlischer Vater,<br />

dass du uns deinen<br />

eingeborenen Sohn<br />

geschenkt hast,<br />

in dem du uns<br />

dich selber gibst<br />

und alle Dinge.<br />

Wir bitten dich,<br />

himmlischer Vater:<br />

Wie du uns deinen<br />

Sohn Jesus Christus<br />

gegeben hast,<br />

durch den und<br />

in dem du keinem<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...


21<br />

Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Morgen<br />

etwas versagen willst<br />

noch kannst,<br />

so erhöre uns in ihm<br />

und mach uns frei<br />

von allen unseren vielen Mängeln<br />

und vereinige uns mit ihm in dir.<br />

Meister Eckhart (Dominikaner, Mystiker, um 1260–1327/1328),<br />

Übertragung aus: Rüdiger Voss / Ellen und Gerhard Ringshausen (Hg.),<br />

Kleines Stundenbuch für wache Zeitgenossen, Freiburg 1998, S. 68,<br />

© bei den Herausgebern<br />

Psalm 37 Verse 30–40<br />

Der Mund des Gerechten bewegt Worte der Weisheit, *<br />

und seine Zunge redet, was recht ist.<br />

Er hat die Weisung seines Gottes im Herzen, *<br />

seine Schritte wanken nicht.<br />

Der Frevler belauert den Gerechten *<br />

und sucht ihn zu töten.<br />

Der Herr überlässt ihn nicht seiner Hand, *<br />

lässt nicht zu, dass man ihn vor Gericht verurteilt.<br />

Hoffe auf den Herrn *<br />

und bleib auf seinem Weg!<br />

Er wird dich erhöhen zum Erben des Landes; *<br />

du wirst sehen, wie der Frevler vernichtet wird.<br />

Ich sah einen Frevler, bereit zu Gewalttat; *<br />

er reckte sich hoch wie eine grünende Zeder.<br />

Wieder ging ich vorüber, und er war nicht mehr da; *<br />

ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden.<br />

Achte auf den Frommen und schau auf den Redlichen! *<br />

Denn Zukunft hat der Mann des Friedens.<br />

Die Sünder aber werden alle zusammen vernichtet; *<br />

die Zukunft der Frevler ist Untergang.


Morgen · Dienstag, 2. <strong>März</strong> 22<br />

Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn, *<br />

er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.<br />

Der Herr hilft ihnen und rettet sie, *<br />

er rettet sie vor den Frevlern;<br />

er schenkt ihnen Heil, *<br />

denn sie suchen Zuflucht bei ihm.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott unserer Hoffnung, wir suchen Zuflucht bei dir. Lehre uns<br />

deine Wege, schreibe deine Weisung in unser Herz.<br />

Lesung Jes 52, 13–15<br />

Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch<br />

erhaben. Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah<br />

er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht<br />

mehr die eines Menschen. Jetzt aber setzt er viele Völker in<br />

Staunen, Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man<br />

ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals<br />

hörten, das erfahren sie jetzt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Nur einer ist euer Meister: Christus, der Herr, der im Himmel<br />

ist.<br />

Bitten<br />

Lasst uns Gott bitten um die Gabe der Demut:<br />

A: Kyrie, eleison.<br />

– Dass uns bewusst bleibt, wie viel wir deiner Güte verdanken.<br />

– Dass wir uns nicht über andere erheben.<br />

– Dass wir voll Freude tun, was heute unsere Aufgabe ist, auch<br />

wenn es uns klein und unbedeutend vorkommt.


23<br />

Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, behüte deine Kirche und verlass sie nicht. Wir<br />

sind dem Tod verfallen und gehen ohne dich zugrunde. Hilf<br />

uns, alles zu meiden, was uns schadet, und zu suchen, was uns<br />

zum Heil dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, mein Gott, mach hell meine Augen,<br />

damit ich nicht entschlafe und sterbe,<br />

damit mein Feind sich nicht rühmt:<br />

Ich habe ihn überwältigt.<br />

Ps 13, 4–5<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 1, 10.16–20<br />

Hört das Wort des Herrn, ihr Herrscher von Sodom! Vernimm<br />

die Weisung unseres Gottes, du Volk von Gomorra!<br />

Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben!<br />

Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun!<br />

Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den<br />

Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!<br />

Kommt her, wir wollen sehen, wer von uns recht hat, spricht<br />

der Herr. Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen<br />

weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen<br />

weiß werden wie Wolle.


Eucharistie · Dienstag, 2. <strong>März</strong> 24<br />

Wenn ihr bereit seid zu hören, sollt ihr den Ertrag des Landes<br />

genießen. Wenn ihr aber trotzig seid und euch weigert, werdet<br />

ihr vom Schwert gefressen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 50, 8–9.16b–17.21.23<br />

Kehrvers:<br />

Wer rechtschaffen lebt, dem zeig ich mein Heil.<br />

„Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, *<br />

deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.<br />

Doch nehme ich von dir Stiere nicht an *<br />

noch Böcke aus deinen Hürden. – Kehrvers<br />

Was zählst du meine Gebote auf *<br />

und nimmst meinen Bund in deinen Mund?<br />

Dabei ist Zucht dir verhasst, *<br />

meine Worte wirfst du hinter dich. – Kehrvers<br />

Das hast du getan, und ich soll schweigen? /<br />

Meinst du, ich bin wie du? *<br />

Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.<br />

Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich; *<br />

wer rechtschaffen lebt, dem zeig ich mein Heil.“ – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 23b, ferner GL 53, 1 (VI. Ton)<br />

oder GL 1975 529, 5 (IV. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Ez 18, 31<br />

Herr, Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

So spricht Gott, der Herr: Werft alle Vergehen von euch, die<br />

ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen<br />

Geist!<br />

Herr, Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!


25<br />

Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 23, 1–12<br />

In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger<br />

und sprach: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben<br />

sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles,<br />

was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie<br />

tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie<br />

schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen<br />

auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren,<br />

um die Lasten zu tragen.<br />

Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen:<br />

Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren<br />

Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz<br />

und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf<br />

den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von<br />

den Leuten Rabbi – Meister – nennen.<br />

Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer<br />

ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand<br />

auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer<br />

Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen<br />

lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.<br />

Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich<br />

selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt,<br />

wird erhöht werden.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Eine Frage der Ehre. Von der Prägung durch Ehre-Schande-Gesellschaften<br />

sprechen wir im Blick auf muslimische Immigranten.<br />

Spielen im Westen Ehre und Schande keine Rolle mehr?<br />

Vielleicht haben sich nur die Inhalte geändert. Wenn im Restaurant<br />

die Ehefrau die Geldbörse zückt, gilt die Ehre des Mannes<br />

hierzulande tatsächlich nicht mehr als schwer beschädigt.<br />

Wenn sämtliche Nachbarn Autos der Oberklasse fahren, vor<br />

meiner Wohnung aber eine Rostlaube parkt – geniere ich mich<br />

am Ende nicht doch? Der 50-Jährige, der seit Monatsbeginn


Abend · Dienstag, 2. <strong>März</strong> 26<br />

das Haus nur noch verlässt, um in den Supermarkt zu gehen –<br />

wie steht es um sein Sozialprestige, um sein Selbstwertgefühl,<br />

um seine „Ehre“? Wenn ein Kollege lautstark und unübersehbar<br />

seine Erfolge feiert – schmälert das nicht mein Ansehen?<br />

Im Namen Gottes hat Jesus jedermann, und jeder Frau, Ehre<br />

zugesprochen, ohne Rücksicht auf sozialen Status, persönliche<br />

Leistung, Reinheit, Gesundheitszustand, Kontostand. Jesus hat<br />

nicht nach Ehre gestrebt, sondern war bereit, sich um Gottes<br />

Gerechtigkeit willen zu erniedrigen. Ehre war für ihn kein<br />

knappes Gut. Ehre muss Jesus zufolge nicht mit Zähnen und<br />

Klauen verteidigt, Schande nicht gewaltsam abgewendet werden.<br />

Der Gott, der Jesus auferweckt hat, gibt auch uns die Ehre.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das<br />

Leben reagieren.<br />

Heute ist der 90. Geburtstag von Michail Gorbatschow.<br />

• Wodurch habe ich gelernt, die vielschichtige Wirklichkeit des<br />

Lebens zu achten?<br />

• Wo erfahre ich Erstarrung?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder:<br />

V: Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich.<br />

A: Denn wir haben vor dir gesündigt.<br />

V: Erweise, Herr, uns deine Huld.<br />

A: Und schenke uns dein Heil.


27<br />

Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Abend<br />

Hymnus<br />

Vater unser im Himmelreich,<br />

der du uns alle heißest gleich<br />

Brüder sein und dich rufen an<br />

und willst das Beten von uns han:<br />

gib, dass nicht bet allein der Mund,<br />

hilf, dass es geh von Herzensgrund.<br />

Geheiligt werd der Name dein,<br />

dein Wort bei uns hilf halten rein,<br />

dass auch wir leben heiliglich,<br />

nach deinem Namen würdiglich.<br />

Behüt uns, Herr, vor falscher Lehr,<br />

das arm verführet Volk bekehr.<br />

Es komm dein Reich in dieser Zeit<br />

und dort hernach in Ewigkeit.<br />

Der Heilig Geist uns wohne bei<br />

mit seinen Gaben mancherlei;<br />

des Satans Zorn und groß Gewalt<br />

zerbrich, vor ihm dein Kirch erhalt.<br />

Dein Will gescheh, Herr Gott, zugleich<br />

auf Erden wie im Himmelreich.<br />

Gib uns Geduld in Leidenszeit,<br />

gehorsam sein in Lieb und Leid;<br />

wehr und steu’r allem Fleisch und Blut,<br />

das wider deinen Willen tut.<br />

Martin Luther 1539<br />

EG 344, Strophen 1–4<br />

Psalm 49 Verse 14–21<br />

So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, *<br />

und so ist das Ende derer, die sich in großen Worten gefallen.<br />

Der Tod führt sie auf seine Weide wie Schafe, *<br />

sie stürzen hinab zur Unterwelt.


Abend · Dienstag, 2. <strong>März</strong> 28<br />

Geradewegs sinken sie hinab in das Grab;<br />

ihre Gestalt zerfällt, *<br />

die Unterwelt wird ihre Wohnstatt.<br />

Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, *<br />

ja, er nimmt mich auf.<br />

Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird *<br />

und die Pracht seines Hauses sich mehrt;<br />

denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, *<br />

seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.<br />

Preist er sich im Leben auch glücklich und sagt zu sich: *<br />

„Man lobt dich, weil du dir’s wohl sein lässt“,<br />

so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, *<br />

die das Licht nie mehr erblicken.<br />

Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, *<br />

er gleicht dem Vieh, das verstummt.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, du Ursprung und Mitte unseres Lebens, nur wenn wir<br />

umkehren und dir statt uns selbst vertrauen, werden wir Menschen<br />

zueinanderfinden. Belebe uns neu und öffne unsere Herzen<br />

und Hände für unsere Schwestern und Brüder.<br />

Lesung <br />

Dtn 7, 6b.8–9<br />

Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter<br />

allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das<br />

ihm persönlich gehört. Weil der Herr euch liebt und weil er auf<br />

den Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb<br />

hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus<br />

dem Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs<br />

von Ägypten. Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott,<br />

ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen<br />

achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die<br />

ihn lieben und auf seine Gebote achten.


29<br />

Dienstag, 2. <strong>März</strong> · Abend<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Niemand auf Erden sollt ihr Vater nennen. Nur einer ist euer<br />

Vater: der im Himmel. Ihr alle aber seid Brüder.<br />

Fürbitten<br />

„Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer<br />

ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.“ Nehmen wir die<br />

Worte Jesu in uns auf und bitten ihn um seinen Beistand:<br />

V: Kyrie, eleison. A: Christe, eleison.<br />

– Wir bitten um den Geist der Hoffnung für alle, die eine geschwisterliche<br />

Kirche bilden und leben wollen.<br />

– Wir bitten um den Geist der Weisheit für alle, die die Frohe<br />

Botschaft in die Welt bringen.<br />

– Wir bitten um den Geist der Stärkung für alle, die die Frohe<br />

Botschaft suchen und vertrauen wollen.<br />

– Wir bitten um den Geist des Trostes für alle, die in Sorgen<br />

gefangen sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, behüte deine Kirche und verlass sie nicht. Wir<br />

sind dem Tod verfallen und gehen ohne dich zugrunde. Hilf<br />

uns, alles zu meiden, was uns schadet, und zu suchen, was uns<br />

zum Heil dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Mittwoch, 3. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: sel. Friedrich von Mariengaarde (Klostergründer, † 1175) ·<br />

sel. Liberat Weiß (Märtyrer, † 1716) · Tobias Wasnack (Franziskaner,<br />

† 1761)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Loben werden den Herrn, die ihn suchen.<br />

Die ihn suchen, werden ihn finden,<br />

und die ihn finden, werden ihn preisen.<br />

Ich will dich suchen, Herr,<br />

dich anrufend,<br />

und will dich anrufen<br />

an dich glaubend;<br />

denn du bist uns verkündet.<br />

Es ruft dich an, Herr, mein Glaube,<br />

den du mir gegeben,<br />

den du mir eingehaucht hast<br />

durch das Mensch-Sein deines Sohnes,<br />

durch den Dienst deines Verkünders.<br />

Augustinus, Bekenntnisse 1, 1, 1


31<br />

Mittwoch, 3. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Psalm 39 Verse 2–6<br />

Ich sagte: „Ich will auf meine Wege achten, *<br />

damit ich nicht sündige mit meiner Zunge.<br />

Ich lege meinem Mund einen Zaum an, *<br />

solange der Frevler vor mir steht.“<br />

So blieb ich stumm und still; /<br />

ich schwieg, vom Glück verlassen, *<br />

doch mein Schmerz war aufgerührt.<br />

Heiß wurde mir das Herz in der Brust, /<br />

bei meinem Grübeln entbrannte ein Feuer; *<br />

da musste ich reden:<br />

„Herr, tu mir mein Ende kund und die Zahl meiner Tage! *<br />

Lass mich erkennen, wie sehr ich vergänglich bin!<br />

Du machtest meine Tage nur eine Spanne lang, /<br />

meine Lebenszeit ist vor dir wie ein Nichts. *<br />

Ein Hauch nur ist jeder Mensch.“<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, unser Leben, unsere Endlichkeit macht uns Angst. Komm<br />

uns entgegen und schenke uns Zeichen deiner Liebe, damit wir<br />

spüren, dass du uns trägst.<br />

Lesung <br />

Jes 65, 1b–3a<br />

Ich sagte: Hier bin ich, hier bin ich! Den ganzen Tag streckte<br />

ich meine Hände aus nach einem abtrünnigen Volk, das einen<br />

Weg ging, der nicht gut war, nach seinen eigenen Plänen, nach<br />

einem Volk, das in seinem Trotz mich ständig ärgert.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu<br />

lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als<br />

Lösegeld für viele.


Eucharistie · Mittwoch, 3. <strong>März</strong> 32<br />

Bitten<br />

Guter Schöpfer, du suchst uns Menschen und willst uns nahe<br />

sein. Wir bitten dich:<br />

A: Öffne uns Augen und Herzen.<br />

– Dass wir bereit sind, in jedem Menschen dein Ebenbild zu<br />

sehen.<br />

– Dass wir aufrichtig auf Andersdenkende zugehen.<br />

– Dass wir respektvoll umgehen mit dem, was anderen lieb und<br />

heilig ist.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, erhalte deiner Kirche die Bereitschaft, das<br />

Gute zu tun. Ermutige uns in diesem Leben durch deinen<br />

Schutz und führe uns zu den ewigen Gütern. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, verlass mich nicht, bleib mir nicht fern, mein Gott!<br />

Eile mir zu Hilfe, Herr, du mein Heil!<br />

Ps 38, 22–23<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 18, 18–20<br />

Meine Feinde sagten: Kommt, lasst uns gegen Jeremia Pläne<br />

schmieden! Denn nie wird dem Priester die Weisung


33<br />

Mittwoch, 3. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

ausgehen, dem Weisen der Rat und dem Propheten das Wort.<br />

Kommt, wir wollen ihn mit seinen eigenen Worten schlagen<br />

und achtgeben auf alles, was er sagt.<br />

Gib du, Herr, acht auf mich, und höre das Gerede meiner<br />

Widersacher! Darf man denn Gutes mit Bösem vergelten? Denn<br />

sie haben mir eine Grube gegraben. Denk daran, wie ich vor dir<br />

stand, um zu ihren Gunsten zu sprechen und deinen Zorn von<br />

ihnen abzuwenden.<br />

Antwortpsalm Ps 31, 5–6.12.14–16<br />

Kehrvers:<br />

In deiner Güte hilf mir, o Herr!<br />

Du wirst mich befreien aus dem Netz,<br />

das sie mir heimlich legten; *<br />

denn du bist meine Zuflucht.<br />

In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; *<br />

du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott. – Kehrvers<br />

Zum Spott geworden bin ich all meinen Feinden, /<br />

ein Hohn den Nachbarn, ein Schrecken den Freunden; *<br />

wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir.<br />

Ich höre das Zischeln der Menge – Grauen ringsum. /<br />

Sie tun sich gegen mich zusammen; *<br />

sie sinnen darauf, mir das Leben zu rauben. – Kehrvers<br />

Ich aber, Herr, ich vertraue dir, *<br />

ich sage: „Du bist mein Gott.“<br />

In deiner Hand liegt mein Geschick; *<br />

entreiß mich der Hand<br />

meiner Feinde und Verfolger! – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 17b, ferner GL 431 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 716, 1 · KG 610 (III. Ton)


Eucharistie · Mittwoch, 3. <strong>März</strong> 34<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 8, 12<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

So spricht der Herr: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt,<br />

hat das Licht des Lebens.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 20, 17–28<br />

In jener Zeit, als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er unterwegs<br />

die zwölf Jünger beiseite und sagte zu ihnen: Wir gehen<br />

jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn<br />

den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden<br />

ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben, damit<br />

er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; aber am dritten<br />

Tag wird er auferstehen.<br />

Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus<br />

und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte.<br />

Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass<br />

meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben<br />

dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr<br />

bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie<br />

sagten zu ihm: Wir können es.<br />

Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken;<br />

doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe<br />

nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater<br />

diese Plätze bestimmt hat. Als die zehn anderen Jünger das<br />

hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder.<br />

Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher<br />

ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht<br />

über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein,<br />

sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,<br />

und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.<br />

Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich<br />

dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben<br />

als Lösegeld für viele.


35<br />

Mittwoch, 3. <strong>März</strong> · Abend<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Die Nachfrage nach himmlischen Spitzenplätzen kann Jesus<br />

nicht befriedigen. Seine Gegenfrage weist in die andere Richtung<br />

– nach unten. Sie deutet auf sein Leiden voraus und auf<br />

seinen Tod. Wir alle wollen groß und wichtig sein, und bei<br />

diesem Wunsch holt uns Jesus ab, doch unser Wollen – „wer<br />

bei euch groß sein will“ – wird durch den Nachsatz komplett<br />

auf den Kopf gestellt: „der soll euer Diener sein“. Das<br />

paradoxe Sprechen und Handeln Jesu bringt unseren harten<br />

Größenwunsch zum Schmelzen. Jesu Wirken nennt Matthäus<br />

zusammenfassend „diakonein“, dienen. Wenn wir daran<br />

Maß nehmen, dann haben in der Gemeinde alle Herrschaftsstrukturen,<br />

alle starren Vorstellungen von oben und unten, bedeutend<br />

und unbedeutend, groß und klein, ausgedient. Der<br />

Dienstcharakter der Gemeinschaft Jesu Christi lässt sich nicht<br />

vereinbaren mit einem Konzept sich selbst immunisierender<br />

„Heiliger Herrschaft“. Es lässt sich aber auch nicht übersehen,<br />

dass sich gerade die Rede vom Dienst dazu eignet, Machtmissbrauch<br />

und – unheilige – Herrschaft zu verschleiern.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Den Zorn nicht zur Tat werden lassen. Der Rachsucht nicht<br />

einen Augenblick nachgeben.<br />

Benedikt von Nursia (Ordensgründer der Benediktiner, um 480–457)<br />

• Wem gegenüber bin ich eher nachtragend – und warum?<br />

• Was hilft mir dabei, diesen negativen Impuls zu beherrschen<br />

und vielleicht sogar umzuwandeln?


Abend · Mittwoch, 3. <strong>März</strong> 36<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Der am Kreuz ist meine Liebe,<br />

meine Lieb ist Jesus Christ!<br />

Weicht von mir, der Sünde Triebe,<br />

alles, was nicht ewig ist!<br />

Was ihr gebt, ist nicht von Gott,<br />

und womit ihr lohnt, ist Tod.<br />

Der am Kreuz ist meine Liebe,<br />

dem ich treu zu sein mich übe!<br />

Der am Kreuz ist meine Liebe.<br />

Wovor soll ich fürchten mich!<br />

Gottes Sohn, die höchste Liebe,<br />

Jesus opfert sich für mich.<br />

Schaue, wie er blutend ringt<br />

mit der Sünd und sie bezwingt!<br />

Der am Kreuz ist meine Liebe,<br />

dem ich treu zu sein mich übe!<br />

Nach: Friedrich Gottlieb Klopstock 1758<br />

GL 773 · GL 1975 819 (Anhang Trier)<br />

Psalm 55 Verse 10–15<br />

Entzweie sie, Herr, verwirr ihre Sprache! *<br />

Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.<br />

Auf ihren Mauern umschleicht man sie<br />

bei Tag und bei Nacht; *<br />

sie ist voll Unheil und Mühsal.<br />

In ihr herrscht Verderben; *<br />

Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten.<br />

Denn nicht mein Feind beschimpft mich, *<br />

das würde ich ertragen;


37<br />

Mittwoch, 3. <strong>März</strong> · Abend<br />

nicht ein Mann, der mich hasst, tritt frech gegen mich auf, *<br />

vor ihm könnte ich mich verbergen.<br />

Nein, du bist es, ein Mensch aus meiner Umgebung, *<br />

mein Freund, mein Vertrauter,<br />

mit dem ich, in Freundschaft verbunden, *<br />

zum Haus Gottes gepilgert bin inmitten der Menge.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott des Friedens, was tun selbst die, die sich zu dir bekennen,<br />

einander an! Erweise uns deine Gnade, dass wir Unrecht und<br />

Misstrauen überwinden, dass Vertrauen wachsen kann unter<br />

deinen Getreuen.<br />

Lesung Jes 53, 11b–12<br />

Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt<br />

ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil<br />

unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute,<br />

weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher<br />

rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat<br />

für die Schuldigen ein.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der Menschensohn wird den Heiden übergeben. Sie werden<br />

ihn verspotten, geißeln und kreuzigen. Am dritten Tage aber<br />

wird er auferstehen.<br />

Fürbitten (Gebetsanliegen des Papstes)<br />

– Beten wir darum, das Bußsakrament in neuer Tiefe erfahren<br />

zu dürfen, um so die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes besser<br />

zu verkosten.<br />

Näheres zu diesem Gebetsanliegen erfahren Sie auf www.magnificat.de/aktuelles.


Abend · Mittwoch, 3. <strong>März</strong> 38<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, erhalte deiner Kirche die Bereitschaft, das<br />

Gute zu tun. Ermutige uns in diesem Leben durch deinen<br />

Schutz und führe uns zu den ewigen Gütern. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Donnerstag, 4. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Kasimir<br />

Kasimir (1458–1484) ist der Schutzpatron Polens und Litauens.<br />

Er war ein Sohn des polnischen Königs Kasimir IV. Dreizehnjährig<br />

wurde er von den ungarischen Adeligen zum König gewählt,<br />

konnte sich aber nicht gegen seinen Gegenkandidaten Matthias<br />

Corvinus durchsetzen. Von 1479–1483 führte er in Vertretung<br />

seines in Litauen weilenden Vaters in Polen dessen Regierungsgeschäfte.<br />

Schon bald achtete das Volk ihn wegen seiner Sittenstrenge<br />

und Gerechtigkeit. Kasimir war ein großer Marienverehrer. Da<br />

er Keuschheit gelobt hatte, lehnte er eine Heirat mit der Tochter<br />

Kaiser Friedrichs III. ab. Er starb auf einer Reise nach Litauen an<br />

der Schwindsucht.<br />

Namenstag: sel. Rupert von Deutz (Abt, † 1129) · sel. Humbert (Graf<br />

von Savoyen, † 1189)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Elsa Brändström (schwedische Philanthropin,<br />

1888–1948)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Gott ist mein Trost, mein Zuversicht,<br />

mein Hoffnung und mein Leben;<br />

was mein Gott will, das mir geschicht,<br />

will ich nicht widerstreben.<br />

Sein Wort ist wahr, denn all mein Haar<br />

er selber hat gezählet.


Morgen · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 40<br />

Er hüt’ und wacht, stets für uns tracht’,<br />

auf dass uns gar nichts fehlet.<br />

Albrecht von Preußen (1547) um 1554 – EG 364, Strophe 2<br />

Psalm 80 Verse 2–20<br />

Du Hirte Israels, höre, *<br />

der du Josef weidest wie eine Herde!<br />

Der du auf den Kerubim thronst, erscheine *<br />

vor Efraim, Benjamin und Manasse!<br />

Biete deine gewaltige Macht auf *<br />

und komm uns zu Hilfe!<br />

Gott, richte uns wieder auf! *<br />

Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />

Herr, Gott der Heerscharen, wie lange noch zürnst du, *<br />

während dein Volk zu dir betet?<br />

Du hast sie gespeist mit Tränenbrot, *<br />

sie überreich getränkt mit Tränen.<br />

Du machst uns zum Spielball der Nachbarn, *<br />

und unsere Feinde verspotten uns.<br />

Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! *<br />

Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />

Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus, *<br />

du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt.<br />

Du schufst ihm weiten Raum; *<br />

er hat Wurzeln geschlagen und das ganze Land erfüllt.<br />

Sein Schatten bedeckte die Berge, *<br />

seine Zweige die Zedern Gottes.<br />

Seine Ranken trieb er hin bis zum Meer *<br />

und seine Schösslinge bis zum Eufrat.<br />

Warum rissest du seine Mauern ein? *<br />

Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus.


41<br />

Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um, *<br />

die Tiere des Feldes fressen ihn ab.<br />

Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! *<br />

Blick vom Himmel herab und sieh auf uns!<br />

Sorge für diesen Weinstock *<br />

und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.<br />

Die ihn im Feuer verbrannten wie Kehricht, *<br />

sie sollen vergehen vor deinem drohenden Angesicht.<br />

Deine Hand schütze den Mann zu deiner Rechten, *<br />

den Menschensohn, den du für dich groß und stark gemacht.<br />

Erhalt uns am Leben! *<br />

Dann wollen wir deinen Namen anrufen<br />

und nicht von dir weichen.<br />

Herr, Gott der Heerscharen, richte uns wieder auf! *<br />

Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wie oft sind wir dir fern, wie wenig fragen wir nach deinem<br />

Willen! Du unser Herr, richte uns wieder auf, damit wir tun,<br />

was dir gefällt.<br />

Lesung Jes 1, 16–18<br />

Wascht euch, reinigt euch! Lasst ab von eurem üblen Treiben!<br />

Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt,<br />

Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten!<br />

Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen! Kommt<br />

her, wir wollen sehen, wer von uns recht hat, spricht der Herr.<br />

Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß<br />

werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß<br />

werden wie Wolle.


Morgen · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 42<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Mein Sohn, denke daran, dass du im Leben schon alles Gute<br />

bekommen hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür<br />

getröstet.<br />

Bitten<br />

Gott, es fällt uns nicht leicht, uns gerade denen zuzuwenden,<br />

die uns am meisten brauchen. Wir bitten dich:<br />

A: Weite unsere Herzen.<br />

– Dass wir ein freundliches Wort und einen mitfühlenden Blick<br />

haben für die, denen sich sonst niemand zuwendet.<br />

– Dass wir in den Bitten der Armen auch die Sehnsucht danach<br />

vernehmen, angenommen zu sein.<br />

– Dass wir niemand etwas verweigern, was sie oder er zum<br />

Leben benötigt.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Heiliger Gott, du liebst die Unschuld und schenkst sie dem Sünder<br />

zurück, der reumütig zu dir heimkehrt. Wende unser Herz<br />

zu dir und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist, damit wir<br />

im Glauben standhaft bleiben und stets bereit sind, das Gute zu<br />

tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


43<br />

Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz.<br />

Prüfe mich und erkenne mein Denken.<br />

Sieh her, ob ich auf einem Weg bin, der dich kränkt,<br />

und leite mich auf dem Weg, der zum ewigen Leben führt.<br />

Vgl. Ps 139, 23–24<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 17, 5–10<br />

So spricht der Herr: Verflucht der Mann, der auf Menschen<br />

vertraut, auf schwaches Fleisch sich stützt und dessen Herz<br />

sich abwendet vom Herrn. Er ist wie ein kahler Strauch in der<br />

Steppe, der nie einen Regen kommen sieht; er bleibt auf dürrem<br />

Wüstenboden, im salzigen Land, wo niemand wohnt.<br />

Gesegnet der Mann, der auf den Herrn sich verlässt und dessen<br />

Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser<br />

gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat<br />

nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben<br />

grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig<br />

bringt er seine Früchte. Arglistig ohnegleichen ist das Herz<br />

und unverbesserlich. Wer kann es ergründen? Ich, der Herr,<br />

erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu vergelten,<br />

wie es sein Verhalten verdient, entsprechend der Frucht<br />

seiner Taten.<br />

Antwortpsalm Ps 1, 1–4.6<br />

Kehrvers:<br />

Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt.<br />

Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, /<br />

nicht auf dem Weg der Sünder geht, *<br />

nicht im Kreis der Spötter sitzt,


Eucharistie · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 44<br />

sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, *<br />

über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.<br />

Kehrvers:<br />

Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt.<br />

Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, /<br />

der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />

und dessen Blätter nicht welken.<br />

Alles, was er tut, *<br />

wird ihm gut gelingen. – Kehrvers<br />

Nicht so die Frevler: *<br />

Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />

Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, *<br />

der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Jer 17, 7, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton) oder GL 1975 708, 1<br />

oder KG 606 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />

bringen in Geduld.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 16, 19–31<br />

In jener Zeit sprach Jesus: Es war einmal ein reicher Mann,<br />

der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag<br />

herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag<br />

ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre<br />

war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom<br />

Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde<br />

und leckten an seinen Geschwüren.<br />

Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams<br />

Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben.<br />

In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte


45<br />

Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem<br />

Schoß.<br />

Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick<br />

Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins<br />

Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große<br />

Qual in diesem Feuer.<br />

Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon<br />

zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus<br />

aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst<br />

leiden. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher<br />

Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder<br />

von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte.<br />

Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in<br />

das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er<br />

soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual<br />

kommen.<br />

Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf<br />

die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur<br />

wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren.<br />

Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten<br />

nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen,<br />

wenn einer von den Toten aufersteht.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Arm und Reich, eine unendliche Geschichte. Eine schlimme<br />

Geschichte. Jesus erzählt vom Ende der Geschichte. Sie geht<br />

schlecht aus, schlecht für den Reichen, der am Ende in der<br />

Unterwelt endlos zu leiden hat, und für seine Brüder, die noch<br />

am Leben sind und immer so weitermachen wie bisher. Unwissend<br />

kann man sie ja nicht nennen, sie hatten Ethikunterricht<br />

genug – und die besten Lehrer: Mose und die Propheten –,<br />

aber eigentümlich blind sind sie, recht eigentlich verblendet.<br />

Sie merken nichts, rein gar nichts. Sie bemerken nicht einmal,<br />

wer vor ihrer Türe stirbt. Arm und Reich, eine schlimme


Abend · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 46<br />

Geschichte. Gott will nicht das böse Ende des beratungsresistenten<br />

Reichen, sondern dass die böse Geschichte endlich ein<br />

Ende hat.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Ein friedvoller Mensch wendet alles zum Guten.<br />

Thomas von Kempen (niederländischer Augustinermönch, 1379/80–1471)<br />

• Wer war oder ist mir ein Vorbild in gelassener Friedfertigkeit?<br />

• Was konnte ich schon zum Guten wenden durch Gelassenheit?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Nun ist sie da, die rechte Zeit,<br />

die Gottes Huld uns wieder schenkt,<br />

nun ist er da, der Tag des Heils,<br />

erfüllt von Christi hellem Licht.<br />

Jetzt soll sich unser ganzes Herz<br />

durch Fasten und Gebet erneu’n,<br />

und durch Entsagung werde stark,<br />

was müde ist und schwach und krank.<br />

Lass uns, o Herr, mit Geist und Leib<br />

das Werk der Buße freudig tun,


47<br />

Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Abend<br />

dass wir den Übergang bestehn<br />

zum Pascha, das kein Ende kennt.<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Nunc tempus acceptabile; spätestens 10. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 638 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />

Psalm 56 Verse 2–7.9–14<br />

Sei mir gnädig, Gott, denn Menschen stellen mir nach; *<br />

meine Feinde bedrängen mich Tag für Tag.<br />

Täglich stellen meine Gegner mir nach; *<br />

ja, es sind viele, die mich voll Hochmut bekämpfen.<br />

An dem Tag, da ich mich fürchten muss, *<br />

setze ich auf dich mein Vertrauen.<br />

Ich preise Gottes Wort. /<br />

Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. *<br />

Was können Menschen mir antun?<br />

Sie verdrehen meine Worte den ganzen Tag; *<br />

auf mein Verderben geht ihr ganzes Sinnen.<br />

Sie lauern und spähen und beobachten genau<br />

meine Schritte; *<br />

denn sie trachten mir nach dem Leben.<br />

Mein Elend ist aufgezeichnet bei dir. /<br />

Sammle meine Tränen in einem Krug, *<br />

zeichne sie auf in deinem Buch!<br />

Dann weichen die Feinde zurück an dem Tag, da ich rufe. *<br />

Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite.<br />

Ich preise Gottes Wort, *<br />

ich preise das Wort des Herrn.<br />

Ich vertraue auf Gott und fürchte mich nicht. *<br />

Was können Menschen mir antun?


Abend · Donnerstag, 4. <strong>März</strong> 48<br />

Ich schulde dir die Erfüllung meiner Gelübde, o Gott; *<br />

ich will dir Dankopfer weihen.<br />

Denn du hast mein Leben dem Tod entrissen, *<br />

meine Füße bewahrt vor dem Fall.<br />

So gehe ich vor Gott meinen Weg *<br />

im Licht der Lebenden.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, auf dich vertrauen wir. In deinem Licht lass uns unsere<br />

Wege gehen.<br />

Lesung Jes 2, 11<br />

Die stolzen Augen der Menschen werden sich senken, die<br />

hochmütigen Männer müssen sich ducken; der Herr allein<br />

ist erhaben an jenem Tag.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der reiche Mann verweigerte dem armen Lazarus den Bissen<br />

Brot: Nun bettelt er um einen Tropfen Wasser.<br />

Fürbitten<br />

Gütiger Vater, sieh, was wir Menschen aus deiner Schöpfung<br />

gemacht haben. Erschüttert rufen wir zu dir:<br />

A: Hab Erbarmen mit deinen Kindern.<br />

Der Graben zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander;<br />

– hilf uns, der Ausbeutung ein Ende zu machen und einander<br />

mitmenschlich zu behandeln.<br />

Frauen werden wie Ware gehandelt und Kinder missbraucht;<br />

– rede den Verantwortlichen ins Gewissen und rüttle uns auf,<br />

gegen Menschenhandel vorzugehen.


49<br />

Donnerstag, 4. <strong>März</strong> · Abend<br />

Noch immer verschmutzen wir Luft und Wasser und holzen<br />

Regenwälder ab;<br />

– hilf uns umkehren zu nachhaltigem, respektvollem Umgang<br />

mit der Natur, bevor es zu spät ist.<br />

Zahllose Zivilisten, Alte, Kranke, Frauen und Kinder werden in<br />

den Kriegen unserer Tage getötet;<br />

– befreie uns von dem Wahn, durch Gewalt Entscheidendes<br />

verbessern zu können, und erbarme dich der Opfer.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Heiliger Gott, du liebst die Unschuld und schenkst sie dem Sünder<br />

zurück, der reumütig zu dir heimkehrt. Wende unser Herz<br />

zu dir und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist, damit wir<br />

im Glauben standhaft bleiben und stets bereit sind, das Gute zu<br />

tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Freitag, 5. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Oliva (Märtyrerin, 2. Jh.) · hl. Dietmar von Minden<br />

(Bischof, † 1206)<br />

Heute ist Weltgebetstag, gestaltet von Christinnen aus Vanuatu unter<br />

dem Leitwort „Worauf bauen wir?“ (vgl. Mt 7, 24–27); siehe S. 322–324.<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Du Sonne der Gerechtigkeit,<br />

Christus, vertreib in uns die Nacht,<br />

dass mit dem Licht des neuen Tags<br />

auch unser Herz sich neu erhellt.<br />

Du schenkst uns diese Gnadenzeit,<br />

gib auch ein reuevolles Herz<br />

und führe auf den Weg zurück,<br />

die deine Langmut irren sah.<br />

Es kommt der Tag, dein Tag erscheint,<br />

da alles neu in Blüte steht;<br />

der Tag, der unsre Freude ist,<br />

der Tag, der uns mit dir versöhnt.<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Iam, Christe, sol iustitiae; 6. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 269 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72


51<br />

Freitag, 5. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Canticum <br />

Hab 3, 2–4.13a.15–19<br />

Antiphon:<br />

Auch wenn du zürnst, Herr, denk an dein Erbarmen.<br />

Herr, ich höre die Kunde, *<br />

ich sehe, Herr, was du früher getan hast.<br />

Lass es in diesen Jahren wieder geschehen, *<br />

offenbare es in diesen Jahren!<br />

Auch wenn du zürnst, *<br />

denk an dein Erbarmen!<br />

Gott kommt von Teman her, *<br />

der Heilige kommt vom Gebirge Paran.<br />

Seine Hoheit überstrahlt den Himmel, *<br />

sein Ruhm erfüllt die Erde.<br />

Er leuchtet wie das Licht der Sonne, /<br />

ein Kranz von Strahlen umgibt ihn, *<br />

in ihnen verbirgt sich seine Macht.<br />

Du ziehst aus, um dein Volk zu retten, *<br />

um deinem Gesalbten zu helfen.<br />

Du bahnst mit deinen Rossen den Weg durch das Meer, *<br />

durch das gewaltig schäumende Wasser.<br />

Ich zitterte am ganzen Leib, als ich es hörte, *<br />

ich vernahm den Lärm, und ich schrie.<br />

Fäulnis befällt meine Glieder, *<br />

und es wanken meine Schritte.<br />

Doch in Ruhe erwarte ich den Tag der Not, *<br />

der dem Volk bevorsteht, das über uns herfällt.<br />

Zwar blüht der Feigenbaum nicht, *<br />

an den Reben ist nichts zu ernten,<br />

der Ölbaum bringt keinen Ertrag, *<br />

die Kornfelder tragen keine Frucht;


Morgen · Freitag, 5. <strong>März</strong> 52<br />

im Pferch sind keine Schafe, *<br />

im Stall steht kein Rind mehr.<br />

Dennoch will ich jubeln über den Herrn *<br />

und mich freuen über Gott, meinen Retter.<br />

Gott, der Herr, ist meine Kraft. /<br />

Er macht meine Füße schnell wie die Füße der Hirsche *<br />

und lässt mich schreiten auf den Höhen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Auch wenn du zürnst, Herr, denk an dein Erbarmen.<br />

Lesung Jes 53, 11b–12<br />

Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt<br />

ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil<br />

unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute,<br />

weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher<br />

rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat<br />

für die Schuldigen ein.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Den Bösen wird er ein böses Ende bereiten und den Weinberg<br />

anderen verpachten, die ihm Früchte liefern zur rechten Zeit.<br />

Bitten<br />

Gott, ohne Zahl sind deine Wohltaten, und doch sind wir oft in<br />

unserer Hartherzigkeit gefangen. Wir bitten dich:<br />

A: Hilf uns Grenzen überwinden.<br />

– Überwinde unsere Vorbehalte und lass uns heute auf jeden<br />

Menschen unbefangen zugehen.<br />

– Lass uns nicht Böses mit Bösem vergelten, sondern Vergebung<br />

und Frieden schenken.


53<br />

Freitag, 5. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

– Hilf, dass wir den Segen, den wir von dir empfangen, für<br />

unsere Umgebung fruchtbar werden lassen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, reinige uns in diesen Tagen, in denen wir<br />

für unsere Sünden Buße tun, damit wir mit lauterem Herzen<br />

das Osterfest erwarten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, ich suche Zuflucht bei dir.<br />

Lass mich doch niemals scheitern.<br />

Du wirst mich befreien aus dem Netz,<br />

das sie mir heimlich legten; denn du bist meine Zuflucht.<br />

Ps 31, 2.5<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 37, 3–4.12–13a.17b–28<br />

Israel liebte Josef unter allen seinen Söhnen am meisten, weil<br />

er ihm noch in hohem Alter geboren worden war. Er ließ<br />

ihm einen Ärmelrock machen. Als seine Brüder sahen, dass ihr<br />

Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und<br />

konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden.<br />

Als seine Brüder fortgezogen waren, um das Vieh ihres Vaters<br />

bei Sichem zu weiden, sagte Israel zu Josef: Deine Brüder weiden<br />

bei Sichem das Vieh. Geh, ich will dich zu ihnen schicken.<br />

Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan.


Eucharistie · Freitag, 5. <strong>März</strong> 54<br />

Sie sahen ihn von weitem. Bevor er jedoch nahe an sie herangekommen<br />

war, fassten sie den Plan, ihn umzubringen. Sie sagten<br />

zueinander: Dort kommt ja dieser Träumer. Jetzt aber auf,<br />

erschlagen wir ihn, und werfen wir ihn in eine der Zisternen.<br />

Sagen wir, ein wildes Tier habe ihn gefressen. Dann werden wir<br />

ja sehen, was aus seinen Träumen wird.<br />

Ruben hörte das und wollte ihn aus ihrer Hand retten. Er sagte:<br />

Begehen wir doch keinen Mord. Und Ruben sagte zu ihnen:<br />

Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne da in der Steppe,<br />

aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn nämlich aus ihrer<br />

Hand retten und zu seinem Vater zurückbringen.<br />

Als Josef bei seinen Brüdern angekommen war, zogen sie ihm<br />

sein Gewand aus, den Ärmelrock, den er anhatte, packten ihn<br />

und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war<br />

kein Wasser darin.<br />

Als sie dann beim Essen saßen und aufblickten, sahen sie,<br />

dass gerade eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead kam.<br />

Ihre Kamele waren mit Tragakant, Mastix und Ladanum beladen.<br />

Sie waren unterwegs nach Ägypten. Da schlug Juda seinen<br />

Brüdern vor: Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder<br />

erschlagen und sein Blut zudecken? Kommt, verkaufen wir ihn<br />

den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht Hand an ihn legen, denn<br />

er ist doch unser Bruder und unser Verwandter. Seine Brüder<br />

waren einverstanden.<br />

Midianitische Kaufleute kamen vorbei. Da zogen sie Josef aus<br />

der Zisterne heraus und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke<br />

an die Ismaeliter. Diese brachten Josef nach Ägypten.<br />

Antwortpsalm Ps 105, 16–21<br />

Kehrvers: Gedenkt der Wunder, die der Herr getan!<br />

Er rief den Hunger ins Land, *<br />

entzog ihnen allen Vorrat an Brot.<br />

Doch hatte er ihnen einen Mann vorausgesandt: *<br />

Josef wurde als Sklave verkauft. – Kehrvers


55<br />

Freitag, 5. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Man spannte seine Füße in Fesseln *<br />

und zwängte seinen Hals ins Eisen<br />

bis zu der Zeit, als sein Wort sich erfüllte *<br />

und der Spruch des Herrn ihm recht gab. – Kehrvers<br />

Da sandte der König einen Boten und ließ ihn frei, *<br />

der Herrscher der Völker ließ ihn heraus.<br />

Er bestellte ihn zum Herrn über sein Haus, *<br />

zum Gebieter über seinen ganzen Besitz. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 5a, ferner GL 69, 1 (IX. Ton) oder GL 1975 148, 2 (IV. Ton)<br />

oder KG 632 (II. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />

hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus<br />

Mt 21, 33–43.45–46<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und Ältesten<br />

des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer,<br />

der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen<br />

Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete<br />

er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.<br />

Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den<br />

Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen.<br />

Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten<br />

sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie.<br />

Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit<br />

ihnen machten sie es genauso.<br />

Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor<br />

meinem Sohn werden sie Achtung haben.<br />

Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist<br />

der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz er-


Eucharistie · Freitag, 5. <strong>März</strong> 56<br />

ben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus<br />

und brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs<br />

kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun?<br />

Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses<br />

Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten,<br />

die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.<br />

Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen:<br />

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein<br />

geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen<br />

geschah dieses Wunder?<br />

Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen<br />

und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten<br />

Früchte bringt.<br />

Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse<br />

hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach. Sie hätten ihn<br />

gern verhaften lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten,<br />

weil alle ihn für einen Propheten hielten.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Die Erde gehört Gott – ist das nun eine gute oder eine schlechte<br />

Nachricht? Wenn wir uns für die Besitzer des blauen Planeten<br />

halten, klingt die Neuigkeit unerfreulich. Letztlich wird<br />

die Botschaft aber für alle befreiend sein. Wenn die Erde Gott<br />

gehört, dann können wir uns unsere Habgier sparen. Und unsere<br />

furchtbare, unsere ewige Besorgnis. Gemeinsam genießen<br />

statt gegen die anderen agieren. Das Ende der Angst? Meine<br />

Parzelle müsste ich dann nicht mehr mit Zähnen und Klauen<br />

gegen dich verteidigen. Wer sollte sie mir streitig machen, auch<br />

wenn ich sie nicht aufwendig sichere; die Erde gehört ja Gott.<br />

Bruder, Schwester, nimm Platz! Wenn die Erde Gott gehört,<br />

wozu dann noch das Hauen und Stechen? Das Belauern und<br />

Berauben? Das Verraten und Vertreiben. Schlechte Gewohnheiten<br />

des Menschengeschlechts. So schwer es ist, sie abzulegen<br />

– erst die Erde, die Gott gehört, wird menschlich sein.


57<br />

Freitag, 5. <strong>März</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Mir imponieren nur die Ratschläge, die der Ratgebende selbst<br />

beherzigt.<br />

Heute ist der 150. Geburtstag von Rosa Luxemburg.<br />

• Wem gebe ich gerne Ratschläge?<br />

• Auf wessen Ratschläge kann ich gut hören?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Du starker Gott, der diese Welt<br />

im Innersten zusammenhält,<br />

du Angelpunkt, der unbewegt<br />

den Wandel aller Zeiten trägt.<br />

Geht unser Erdentag zu End,<br />

schenk Leben, das kein Ende kennt:<br />

Führ uns, dank Jesu Todesleid,<br />

ins Licht der ew’gen Herrlichkeit.<br />

Vollenden wir den Lebenslauf,<br />

nimm uns in deine Liebe auf,<br />

dass unser Herz dich ewig preist,<br />

Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist. Amen.<br />

Nach: Rerum, Deus, tenax vigor; Ambrosius (?), † 397<br />

Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79


Abend · Freitag, 5. <strong>März</strong> 58<br />

Psalm 119 <br />

Deine Hände haben mich gemacht und geformt. *<br />

Gib mir Einsicht, damit ich deine Gebote lerne.<br />

Verse 73–80 Jod<br />

Wer dich fürchtet, wird mich sehen und sich freuen; *<br />

denn ich warte auf dein Wort.<br />

Herr, ich weiß, dass deine Entscheide gerecht sind; *<br />

du hast mich gebeugt, weil du treu für mich sorgst.<br />

Tröste mich in deiner Huld, *<br />

wie du es deinem Knecht verheißen hast.<br />

Dein Erbarmen komme über mich, damit ich lebe; *<br />

denn deine Weisung macht mich froh.<br />

Schande über die Stolzen, die mich zu Unrecht bedrücken! *<br />

Ich aber sinne nach über deine Befehle.<br />

Mir sollen sich alle zuwenden, die dich fürchten und ehren *<br />

und die deine Vorschriften kennen.<br />

Mein Herz richte sich ganz nach deinen Gesetzen; *<br />

dann werde ich nicht zuschanden.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Treu sorgst du für uns, guter Vater, du weißt, welchen Weg du<br />

uns führen willst. Gib uns den Mut, uns auf deine Pläne einzulassen,<br />

und hilf uns weitergehen, wenn wir nicht wissen wohin.<br />

Lesung <br />

Ex 19, 4ac–6a<br />

Ihr habt gesehen, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und<br />

hierher zu mir gebracht habe. Jetzt aber, wenn ihr auf meine<br />

Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen<br />

Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze<br />

Erde, ihr aber sollt mir als ein Reich von Priestern und als ein<br />

heiliges Volk gehören.


59<br />

Freitag, 5. <strong>März</strong> · Abend<br />

Nunc dimittis – Lobgesang des Simeon<br />

Antiphon zum Nunc dimittis:<br />

Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,<br />

wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen<br />

in seinem Frieden.<br />

Fürbitten<br />

Am 150. Geburtstag von Rosa Luxemburg, der kompromisslosen<br />

Kämpferin für die Rechte der Armen, bitten wir Jesus um<br />

seinen Beistand:<br />

A: Kyrie, eleison.<br />

– Für alle, die erwerbslos sind und das Gefühl haben, nicht<br />

gebraucht zu werden.<br />

– Für alle Jugendlichen, die keine Lehrstelle haben.<br />

– Für die Arbeiterinnen und Arbeiter in Billiglohnländern.<br />

– Für die Menschen in Vanuatu im Südpazifik, die noch heute<br />

gegen die Zerstörungen des Zyklons Pam von 2015 ankämpfen.<br />

– Für die Angehörigen der Urvölker in den Regenwäldern, die<br />

durch Brandrodungen zu Schaden kommen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, reinige uns in diesen Tagen, in denen wir<br />

für unsere Sünden Buße tun, damit wir mit lauterem Herzen<br />

das Osterfest erwarten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Samstag, 6. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Fridolin von Säckingen<br />

Fridolin lebte vermutlich im sechsten / siebenten Jahrhundert. Er<br />

stammte nach der von dem Säckinger Mönch Balther um 1000<br />

verfassten legendenhaften Lebensgeschichte aus Irland. Von dort soll<br />

er als missionierender Wandermönch nach Gallien gekommen sein.<br />

In Poitiers fand er das Grab und die Kirche des von ihm verehrten hl.<br />

Hilarius zerstört vor. Er bestattete die unter dem Schutt gefundenen<br />

Gebeine des Heiligen und erbaute darüber eine neue Hilariuskirche<br />

und ein Kloster, dessen Abt er wurde. Er zog weiter in den alemannischen<br />

Raum und baute dort Klöster und Kirchen zu Ehren des<br />

heiligen Hilarius. Der Legende nach soll ihn der heilige Hilarius im<br />

Traum dazu veranlasst haben, das Hilarius-Kloster auf der Rheininsel<br />

Säckingen zu bauen, wo Fridolin später bestattet wurde.<br />

Namenstag: hl. Julian von Toledo (Bischof, † 690) · hl. Chrodegang<br />

von Metz (Bischof, † 766) · sel. Rosa von Viterbo (Franziskaner-Terziarin,<br />

† 1252) · hl. Coleta (Nicolette Boillet, Klarissin, † 1447) · Franziska<br />

Streitel (Ordensgründerin, † 1911)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Bleibe uns gnädig, Gott,<br />

uns gottverlorenen Gottsuchern!<br />

Arm sind wir im Spott,<br />

kalt in der Freiheit,<br />

trostlos im Genuss.


61<br />

Samstag, 6. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Lass es dir nahegehen, Gott,<br />

wenn unsere Augen stumpf werden<br />

und die Seele ausblutet!<br />

Höre den Schrei<br />

aus der Leere<br />

nach dir!<br />

Bernhard Meuser, © beim Autor<br />

Canticum Dtn 32, 1–7.9–12<br />

Antiphon:<br />

Preist die Größe unseres Gottes; denn er ist treu und gerecht.<br />

Hört zu, ihr Himmel, ich will reden, *<br />

die Erde lausche meinen Worten.<br />

Meine Lehre wird strömen wie Regen, *<br />

meine Botschaft wird fallen wie Tau,<br />

wie Regentropfen auf das Gras *<br />

und wie Tauperlen auf die Pflanzen.<br />

Ich will den Namen des Herrn verkünden; *<br />

preist die Größe unseres Gottes!<br />

Er heißt: Der Fels. Vollkommen ist, was er tut; *<br />

denn alle seine Wege sind recht.<br />

Er ist ein unbeirrbar treuer Gott, *<br />

er ist gerecht und gerade.<br />

Ein falsches, verdrehtes Geschlecht fiel von ihm ab, *<br />

Verkrüppelte, die nicht mehr seine Söhne sind.<br />

Ist das euer Dank an den Herrn, *<br />

du dummes, verblendetes Volk?<br />

Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? *<br />

Hat er dich nicht geformt und hingestellt?<br />

Denk an die Tage der Vergangenheit, *<br />

lerne aus den Jahren der Geschichte!<br />

Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen, *<br />

frag die Alten, sie werden es dir sagen.


Morgen · Samstag, 6. <strong>März</strong> 62<br />

Der Herr nahm sich sein Volk als Anteil, *<br />

Jakob wurde sein Erbland.<br />

Er fand ihn in der Steppe, *<br />

in der Wüste, wo wildes Getier heult.<br />

Er hüllte ihn ein, gab auf ihn Acht *<br />

und hütete ihn wie seinen Augenstern,<br />

wie der Adler, der sein Nest beschützt *<br />

und über seinen Jungen schwebt,<br />

der seine Schwingen ausbreitet, ein Junges ergreift *<br />

und es flügelschlagend davonträgt.<br />

Der Herr allein hat Jakob geleitet, *<br />

kein fremder Gott stand ihm zur Seite.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Preist die Größe unseres Gottes; denn er ist treu und gerecht.<br />

Lesung Joël 2, 12–13<br />

Spruch des Herrn: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit<br />

Fasten, Weinen und Klagen. Zerreißt eure Herzen, nicht<br />

eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist<br />

gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es<br />

reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Vater, ich habe gegen dich gesündigt und bin nicht mehr wert,<br />

dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Knechte.<br />

Bitten<br />

Gott, du Geheimnis des Lebens, auf mancherlei Weise verbauen<br />

wir selbst uns den Zugang zu dir. Wir bitten dich:<br />

A: Mach uns bereit zu deinem Dienst.


63<br />

Samstag, 6. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

– Lass uns nicht Gefangene unserer eigenen Vorstellungen sein.<br />

– Lass uns nicht stärker an unseren Gütern als an der Verheißung<br />

deines Reiches hängen.<br />

– Lass uns die Zeichen verstehen, die du uns gibst.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, durch das Wirken deiner Gnade schenkst du uns<br />

schon auf Erden den Anfang des ewigen Lebens. Vollende, was<br />

du in uns begonnen hast, und führe uns hin zu jenem Licht, in<br />

dem du selbst wohnst. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Der Herr ist gnädig und barmherzig,<br />

langmütig und reich an Gnade.<br />

Der Herr ist gütig zu allen;<br />

sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.<br />

Ps 145, 8–9<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Micha Mi 7, 14–15.18–20<br />

Herr, führe mit deinem Stab dein Volk auf die Weide, die<br />

Schafe, die dein Erbbesitz sind, die einsam lagern in einer<br />

Wildnis mitten im fruchtbaren Land. Sie sollen wieder im<br />

Baschan und in Gilead weiden wie in den Tagen der Vorzeit.<br />

Wie in den Tagen, als du aus Ägypten auszogst, lass uns deine<br />

Wunder schauen!


Eucharistie · Samstag, 6. <strong>März</strong> 64<br />

Wer ist ein Gott wie du, der du Schuld verzeihst und dem<br />

Rest deines Erbvolkes das Unrecht vergibst? Gott hält nicht für<br />

immer fest an seinem Zorn; denn er liebt es, gnädig zu sein.<br />

Er wird wieder Erbarmen haben mit uns und unsere Schuld<br />

zertreten.<br />

Ja, du wirfst all unsere Sünden in die Tiefe des Meeres hinab.<br />

Du wirst Jakob deine Treue beweisen und Abraham deine<br />

Huld, wie du unseren Vätern geschworen hast in den Tagen der<br />

Vorzeit.<br />

Antwortpsalm Ps 103, 1–4.9–12<br />

Kehrvers:<br />

Gnädig und barmherzig ist der Herr, voll Langmut und reich<br />

an Güte.<br />

Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />

und alles in mir seinen heiligen Namen!<br />

Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: – Kehrvers<br />

der dir all deine Schuld vergibt *<br />

und all deine Gebrechen heilt,<br />

der dein Leben vor dem Untergang rettet *<br />

und dich mit Huld und Erbarmen krönt. – Kehrvers<br />

Er wird nicht immer zürnen, *<br />

nicht ewig im Groll verharren.<br />

Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden *<br />

und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld. – Kehrvers<br />

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, *<br />

so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.<br />

So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, *<br />

so weit entfernt er die Schuld von uns. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 8, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)


65<br />

Samstag, 6. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium Lk 15, 18<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Ich will zu meinem Vater gehen und ihm sagen: Vater, ich habe<br />

mich versündigt gegen den Himmel und gegen dich.<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 15, 1–3.11–32<br />

In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn<br />

zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten<br />

sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst<br />

sogar mit ihnen.<br />

Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Ein Mann hatte<br />

zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater,<br />

gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das<br />

Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn<br />

alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein<br />

zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.<br />

Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot<br />

über das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu<br />

einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte<br />

ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger<br />

mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber<br />

niemand gab ihm davon.<br />

Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines<br />

Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor<br />

Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen<br />

und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und<br />

gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu<br />

sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner.<br />

Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah<br />

ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm.<br />

Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.


Eucharistie · Samstag, 6. <strong>März</strong> 66<br />

Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel<br />

und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn<br />

zu sein.<br />

Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das<br />

beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an<br />

die Hand und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her<br />

und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn<br />

mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist<br />

wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest<br />

zu feiern.<br />

Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging<br />

und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz.<br />

Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle.<br />

Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein<br />

Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und<br />

gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte<br />

nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm<br />

gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene<br />

ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir<br />

aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit<br />

ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist<br />

der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen<br />

durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.<br />

Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir,<br />

und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns<br />

doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und<br />

lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Warum sind Krimis so beliebt? Weil die Fronten klar sind:<br />

hier das Verbrechen, die radikale Finsternis, dort das Gute,<br />

das Licht. Zwei Welten, die sich nach festen Regeln begegnen<br />

– und danach hermetisch trennen. Im religiösen Bereich besteht<br />

die Neigung, ähnlich klare Fronten zu schaffen: Hier die<br />

Sünder, dort die Frommen. Hier ist schwarz, und da ist weiß.


67<br />

Samstag, 6. <strong>März</strong> · Abend<br />

Jesus war kein Freund dieser Weltsicht. Wo er auf sie trifft,<br />

sucht er sie aufzubrechen. So auch im lukanischen Gleichnis<br />

vom barmherzigen Vater. Der eine löst sich vom Elternhaus,<br />

lebt auf eigene Gefahr. Der andere bleibt zu Hause. Der eine<br />

scheitert elend, kehrt um – und begegnet dem Vater ganz neu.<br />

Da fühlt sich der andere verraten und verkauft. Er verschließt<br />

und verhärtet sich. Einer, der immer beim Vater war, gerät in<br />

eine schwere Krise. Kann das sein? Wird er die Krise als Chance<br />

ergreifen? Wird er sich öffnen können für die Rettung des<br />

verlorenen Bruders, die reine Freude des Vaters? Fragen, die<br />

bleiben. Die Gleichnisse Jesu sind keine Krimis.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Wohl denen, die da wandeln<br />

vor Gott in Heiligkeit,<br />

nach seinem Worte handeln<br />

und leben allezeit.<br />

Die recht von Herzen suchen Gott<br />

und seiner Weisung folgen,<br />

sind stets bei ihm in Gnad.<br />

Von Herzensgrund ich spreche:<br />

Dir sei Dank allezeit,<br />

weil du mich lehrst die Rechte<br />

deiner Gerechtigkeit.<br />

Die Gnad auch ferner mir gewähr,<br />

zu halten dein Gebote;<br />

verlass mich nimmermehr.


Abend · Samstag, 6. <strong>März</strong> 68<br />

Mein Herz hängt treu und feste<br />

an dem, was dein Wort lehrt.<br />

Herr, tu bei mir das Beste,<br />

sonst ich zuschanden werd.<br />

Wenn du mich leitest, treuer Gott,<br />

so kann ich richtig gehen<br />

den Weg deiner Gebot.<br />

Lehr mich den Weg zum Leben,<br />

führ mich nach deinem Wort,<br />

so will ich Zeugnis geben<br />

von dir, mein Heil und Hort.<br />

Durch deinen Geist, Herr, stärke mich,<br />

dass ich dein Wort festhalte,<br />

von Herzen fürchte dich.<br />

Dein Wort, Herr, nicht vergehet,<br />

es bleibet ewiglich,<br />

so weit der Himmel gehet,<br />

der stets beweget sich.<br />

Dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit<br />

gleichwie der Grund der Erde,<br />

durch deine Hand bereit.<br />

Nach Cornelius Becker 1602, nach Ps 119; AÖL 1973<br />

GL 543 · GL 1975 614 · KG 551 · EG 295<br />

Psalm 116 Verse 10–19<br />

Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: *<br />

Ich bin so tief gebeugt.<br />

In meiner Bestürzung sagte ich: *<br />

Die Menschen lügen alle.<br />

Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, *<br />

was er mir Gutes getan hat?<br />

Ich will den Kelch des Heils erheben *<br />

und anrufen den Namen des Herrn.


69<br />

Samstag, 6. <strong>März</strong> · Abend<br />

Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen *<br />

offen vor seinem ganzen Volk.<br />

Kostbar ist in den Augen des Herrn *<br />

das Sterben seiner Frommen.<br />

Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /<br />

dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. *<br />

Du hast meine Fesseln gelöst.<br />

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen *<br />

und anrufen den Namen des Herrn.<br />

Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen *<br />

offen vor seinem ganzen Volk,<br />

in den Vorhöfen am Hause des Herrn, *<br />

in deiner Mitte, Jerusalem.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Das Vertrauen zu dir, unserem Retter, trägt uns durch Höhen und<br />

Tiefen. Gib, dass wir dir mit unserem ganzen Leben danken.<br />

Lesung <br />

vgl. 1 Kön 8, 51a.52–53a<br />

Wir sind ja dein Volk, Herr, und dein Eigentum. Halte deine<br />

Augen offen für das Flehen deines Knechtes und für das<br />

Flehen deines Volkes Israel! Erhöre uns, sooft wir zu dir rufen!<br />

Du hast uns unter allen Völkern der Erde als dein Eigentum<br />

ausgewählt.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Gerecht gemacht durch den Glauben, haben wir Frieden mit<br />

Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.<br />

Fürbitten<br />

Jesus, du hast Menschen zugetraut, glaubhaft von Gottes Heil<br />

zu sprechen. Wir bitten dich:


Abend · Samstag, 6. <strong>März</strong> 70<br />

A: Stärke uns und sei uns nah.<br />

Für die Frauen und Männer, die dich durch ihre Lauterkeit und<br />

Menschenfreundlichkeit bezeugen,<br />

– dass sie nicht entmutigt werden, sondern selbst Menschen<br />

begegnen, die vom Evangelium geleitet sind.<br />

Für diejenigen, deren Hoffnung schwach ist, deren Leben von<br />

Traurigkeit umfangen ist,<br />

– dass sie treue Wegbegleitung erfahren und neue Zielpunkte in<br />

ihrem Leben erkennen können.<br />

Für Menschen, die lange Zeit hindurch Krankheit ertragen müssen,<br />

– dass sie nicht verzweifeln an ihrem Schicksal und von ihren<br />

Nächsten gestärkt und begleitet werden.<br />

Für die Glaubensboten heute,<br />

– dass sie auch einander Halt und Zuversicht geben und so dein<br />

Wort immer wieder neu glaubhaft verkünden können.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der<br />

Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt<br />

uns an. Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden<br />

durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude<br />

und mit allem Frieden im Glauben,<br />

damit wir reich werden an Hoffnung<br />

in der Kraft des Heiligen Geistes.<br />

Vgl. Röm 15, 13<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


71<br />

Samstag, 6. <strong>März</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Streit in der Gemeinde<br />

(zu 1 Kor 1, 22–25)<br />

Fromme Cliquen,<br />

frömmelnde Claqueure,<br />

Abwertung anderer,<br />

Abgrenzung, Ausgrenzung:<br />

in Korinth und anderswo.<br />

Die einen haben<br />

die Wahrheit gepachtet,<br />

die anderen die Weisheit.<br />

Die einen sprechen den anderen<br />

die Katholizität ab:<br />

„unbequem, nicht fromm genug!“<br />

Paulus erinnert an Jesus,<br />

den Unbequemen.<br />

Er erinnert an Jesus,<br />

den schmerzlichen, peinlichen Verlierer,<br />

den die eigenen Freunde verlassen,<br />

weil er sich scheinbar aufs Kreuz legen,<br />

ans Kreuz schlagen ließ.<br />

In ihm offenbart sich<br />

Gottes universale, ausnahmslose<br />

Solidarität mit der Welt,<br />

mit dem letzten Sünder!<br />

scandalum crucis!<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


7. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

3. Fastensonntag<br />

Namenstag: hl. Perpetua und Felizitas († 202/03) · sel. Volker von<br />

Segeberg († 1132/38) · hl. Reginhard von Reinhausen (Reinhard, Abt,<br />

† nach 1186)<br />

Von heute bis zum kommenden Sonntag, dem 14. <strong>März</strong>, wird unter<br />

dem Motto: „… zu Eurem Gedächtnis: Visual History“ die Woche der<br />

Brüderlichkeit begangen.<br />

Hymnus<br />

weil du mich berührst<br />

freue ich mich<br />

am leben zu sein<br />

weil du bei mir<br />

zu hause bist<br />

jubelt meine seele<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Wende dich zu mir und sei mir gnädig;<br />

denn ich bin einsam und gebeugt.<br />

Ps 25, 16<br />

Ehre sei dem Vater ...


73<br />

Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Morgen<br />

weil deine flügel<br />

mich bedecken<br />

bin ich geborgen<br />

weil du ich bist und<br />

du du bist und du wir bist<br />

sind wir alle in dir erlöst<br />

weil du uns liebst<br />

ist unser fragen und bangen<br />

zittern und leiden weg und segen<br />

weil du anfang und ende bist<br />

war und ist und bleibt und<br />

wird alles gut immer und ewig<br />

Michael Lehmler<br />

© beim Autor<br />

Psalm 145 Verse 1–13b<br />

Ich will dich rühmen, mein Gott und König, *<br />

und deinen Namen preisen immer und ewig;<br />

ich will dich preisen Tag für Tag *<br />

und deinen Namen loben immer und ewig.<br />

Groß ist der Herr und hoch zu loben, *<br />

seine Größe ist unerforschlich.<br />

Ein Geschlecht verkünde dem andern<br />

den Ruhm deiner Werke *<br />

und erzähle von deinen gewaltigen Taten.<br />

Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden; *<br />

ich will deine Wunder besingen.<br />

Sie sollen sprechen von der Gewalt<br />

deiner erschreckenden Taten; *<br />

ich will von deinen großen Taten berichten.<br />

Sie sollen die Erinnerung an deine große Güte wecken *<br />

und über deine Gerechtigkeit jubeln.


Morgen · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 74<br />

Der Herr ist gnädig und barmherzig, *<br />

langmütig und reich an Gnade.<br />

Der Herr ist gütig zu allen, *<br />

sein Erbarmen waltet über all seinen Werken.<br />

Danken sollen dir, Herr, all deine Werke *<br />

und deine Frommen dich preisen.<br />

Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden, *<br />

sollen sprechen von deiner Macht,<br />

den Menschen deine machtvollen Taten verkünden *<br />

und den herrlichen Glanz deines Königtums.<br />

Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, *<br />

deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Unerforschlich ist deine Größe, du unser Gott. Über alle Geschöpfe<br />

erbarmst du dich und bist ihnen nahe. Erfülle unser<br />

Herz, dass wir dich allezeit loben.<br />

Lesung Jes 66, 1–2<br />

So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron und die Erde<br />

der Schemel für meine Füße. Was wäre das für ein Haus, das<br />

ihr mir bauen könntet, was wäre das für ein Ort, an dem ich<br />

ausruhen könnte? Denn all das hat meine Hand gemacht, es gehört<br />

mir ja schon – Spruch des Herrn. Ich blicke auf den Armen<br />

und Zerknirschten und auf den, der zittert vor meinem Wort.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus sprach: Reißt diesen Tempel nieder – in drei Tagen richte<br />

ich ihn wieder auf. Er meinte den Tempel seines Leibes.<br />

Bitten<br />

Wort des Vaters, Jesus von Nazaret, du schenkst uns göttliches<br />

Leben. Wir rufen zu dir:


75<br />

Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

A: Wohne in unseren Herzen.<br />

– Dass wir den Weg zu unseren Mitmenschen finden.<br />

– Dass wir die Liebe des Vaters durch unser Leben bezeugen.<br />

– Dass dein ewiges Leben schon hier und jetzt für uns beginnt.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der<br />

Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt<br />

uns an. Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden<br />

durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Gott unserer Hoffnung segne uns und bewahre uns,<br />

er lasse uns seine Barmherzigkeit schauen<br />

und schenke uns seinen Frieden.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 215, 267, 268, 297, 387, 429 · KG 381,<br />

383, 551, 575<br />

Wort Gottes, des Herrn:<br />

Ich werde euch beweisen, dass ich heilig bin.<br />

Ich sammle euch aus allen Ländern.<br />

Ich gieße reines Wasser über euch, damit ihr rein werdet,<br />

und gebe euch einen neuen Geist.<br />

Ez 36, 22–26<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)


Eucharistie · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 76<br />

Lesung aus dem Buch Exodus Ex 20, 1–17<br />

Kurzfassung: Ex 20, 1–3.7–8.12–17<br />

In jenen Tagen sprach Gott auf dem Berg Sinai alle diese Worte:<br />

Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten<br />

geführt hat, aus dem Sklavenhaus.<br />

Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst<br />

dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am<br />

Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der<br />

Erde. Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen<br />

nicht dienen.<br />

Denn ich bin der HERR, dein Gott, ein eifersüchtiger Gott: Ich<br />

suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten<br />

und vierten Generation, bei denen, die mich hassen; doch ich<br />

erweise Tausenden meine Huld bei denen, die mich lieben und<br />

meine Gebote bewahren.<br />

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen;<br />

denn der HERR lässt den nicht ungestraft, der seinen<br />

Namen missbraucht.<br />

Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du<br />

schaffen und all deine Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag,<br />

dem HERRN, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit<br />

tun: du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und<br />

deine Sklavin und dein Vieh und dein Fremder in deinen Toren.<br />

Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel, Erde und Meer<br />

gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er.<br />

Darum hat der HERR den Sabbat gesegnet und ihn geheiligt.<br />

Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst<br />

in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt! Du sollst nicht<br />

töten. Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen.<br />

Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen. Du sollst<br />

nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht die<br />

Frau deines Nächsten begehren, nicht seinen Sklaven oder seine<br />

Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder irgendetwas, das<br />

deinem Nächsten gehört.


77<br />

Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Impuls zur Lesung<br />

Der Dekalog, griechisch: das „Zehnwort“, die Zehn Gebote,<br />

sind in der Bibel in zwei nicht ganz übereinstimmenden Fassungen<br />

überliefert, eben hier im Buch Exodus, und noch einmal<br />

im Buch Deuteronomium (5, 6–21). Sie werden als direkte<br />

Weisung Gottes an Israel eingeführt. Diese kleine Gruppe von<br />

Ge- und Verboten hatte bereits in der Alten Kirche einen außerordentlich<br />

hohen Rang, und sie gilt als Kernbestand biblischer<br />

Lebensweisung. Mithilfe des einprägsamen Zehnworts – diese<br />

Lebensregel ist an zehn Fingern abzählbar – soll das Zusammenleben<br />

so gestaltet werden, dass elementar wichtige Güter<br />

wie Leben, Familie, Eigentum geschützt und von allen in gleicher<br />

Weise entfaltet und genossen werden können. Am Anfang<br />

der zehn Weisungen stellt sich JHWH als Sklavenbefreier vor,<br />

und damit sagt die Bibel: Dieser Gott gebietet nicht willkürlich,<br />

weil er nun einmal die Macht dazu hat, sondern weil ihm das<br />

Heil, das Heilen eines jeden Menschen am Herzen liegt, wie<br />

er es in seinem Handeln an seinem Volk Israel glaubwürdig<br />

und bewegend gezeigt hat. Wie alle Lebensweisung der Bibel<br />

will auch das biblische Grundgesetz Menschen nicht versklaven,<br />

sondern vor Versklavung schützen; es will menschliche<br />

Freiheit nicht kleinlich beschneiden, sondern die Würde der<br />

einen vor der Willkür der anderen bewahren. Komm, sag es<br />

allen weiter!<br />

Antwortpsalm Ps 19, 8–12<br />

Kehrvers:<br />

Herr, du hast Worte des ewigen Lebens.<br />

Die Weisung des HERRN ist vollkommen, *<br />

sie erquickt den Menschen.<br />

Das Zeugnis des HERRN ist verlässlich, *<br />

den Unwissenden macht es weise. – Kehrvers


Eucharistie · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 78<br />

Die Befehle des HERRN sind gerade, *<br />

sie erfüllen das Herz mit Freude.<br />

Das Gebot des HERRN ist rein, *<br />

es erleuchtet die Augen.<br />

Kehrvers:<br />

Herr, du hast Worte des ewigen Lebens.<br />

Die Furcht des HERRN ist lauter, *<br />

sie besteht für immer.<br />

Die Urteile des HERRN sind wahrhaftig, *<br />

gerecht sind sie alle. – Kehrvers<br />

Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge. *<br />

Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.<br />

Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; *<br />

reichen Lohn hat, wer sie beachtet. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Joh 6, 68c, ferner GL 312, 7 · GL 1975 465 · KG 629 (II. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Korintherbrief 1 Kor 1, 22–25<br />

Schwestern und Brüder! Die Juden fordern Zeichen, die Griechen<br />

suchen Weisheit. Wir dagegen verkünden Christus<br />

als den Gekreuzigten: für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine<br />

Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus,<br />

Gottes Kraft und Gottes Weisheit.<br />

Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und<br />

das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />

hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!


79<br />

Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 2, 13–25<br />

Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem<br />

hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern,<br />

Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen.<br />

Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus<br />

dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld<br />

der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu<br />

den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das<br />

Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten<br />

sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus<br />

wird mich verzehren.<br />

Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches<br />

Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst?<br />

Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in<br />

drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.<br />

Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem<br />

Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?<br />

Er aber meinte den Tempel seines Leibes.<br />

Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine<br />

Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift<br />

und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.<br />

Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele<br />

zum Glauben an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die<br />

er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er<br />

kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den<br />

Menschen; denn er wusste, was im Menschen war.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Barmherziger Gott, befreie uns durch dieses Opfer von unseren<br />

Sünden und schenke uns die Kraft, auch den Brüdern zu vergeben,<br />

wenn sie an uns schuldig geworden sind. Darum bitten wir<br />

durch Christus, unseren Herrn.


Eucharistie · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 80<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel,<br />

zu danken und dein Erbarmen zu preisen. Denn jedes Jahr<br />

schenkst du deinen Gläubigen die Gnade, das Osterfest in der<br />

Freude des Heiligen Geistes zu erwarten. Du mahnst uns in<br />

dieser Zeit der Buße zum Gebet und zu Werken der Liebe, du<br />

rufst uns zur Feier der Geheimnisse, die in uns die Gnade der<br />

Kindschaft erneuern. So führst du uns mit geläutertem Herzen<br />

zur österlichen Freude und zur Fülle des Lebens durch unseren<br />

Herrn Jesus Christus. Durch ihn rühmen wir deine Größe und<br />

vereinen uns mit den Chören der Engel zum Hochgesang von<br />

deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Ps 84, 4–5<br />

Der Sperling findet ein Haus und die Schwalbe ein Nest für die<br />

Jungen – deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein Gott und<br />

mein König! Selig, die wohnen in deinem Haus, die dich allezeit<br />

loben!<br />

Schlussgebet<br />

Herr und Gott, du hast uns mit dem Brot des Himmels gesättigt<br />

und uns in dieser Speise ein Unterpfand dessen gegeben,<br />

was unseren Augen noch verborgen ist. Lass in unserem Leben<br />

sichtbar werden, was wir im Sakrament empfangen haben. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />

und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />

und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />

zur unvergänglichen Herrlichkeit.


81<br />

Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Auslegung<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Peter Köster<br />

Jesus „findet“ im Tempel, d. h. im großen Vorhof des von Herodes<br />

gebauten Heiligtums, die Verkäufer der verschiedenen<br />

Tiere, die im Tempel als Opfer dargebracht werden: Rinder,<br />

Schafe und Tauben. Die Opfertiere mussten makellos sein, wurden<br />

von den Priestern kontrolliert und den Pilgern zum Kauf<br />

angeboten. Dazu waren Geldwechsler notwendig, um die gebräuchlichen<br />

Münzen in die besonders alte tyrische Währung<br />

umzutauschen. Sie allein wurde akzeptiert, weil diese Münzen<br />

keinerlei Abbild von Menschen oder Göttern hatten. Der Jerusalemer<br />

Tempel war bis zu seiner Zerstörung im Jahr 70 n. Chr.<br />

ein „religiös-ökonomisch-politischer Großbetrieb“, der nach<br />

herrschender Denkweise das öffentliche Heil für ganz Israel garantierte.<br />

Ein Angriff auf diese Institution kam einem Angriff<br />

auf die bestehende theokratische Ordnung gleich (J. Blank).<br />

Peter Köster SJ (Theologe, geistlicher Lehrer, * 1936),<br />

aus: Ders., Lebensorientierung am Johannes-Evangelium.<br />

Eine geistliche Auslegung auf fachexegetischer Grundlage, 44,<br />

© EOS Verlag, St. Ottilien 2013<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 82<br />

Hymnus<br />

Zu diesem Lied finden Sie eine Auslegung auf den Seiten 310–<br />

312.<br />

Wie ein Fest nach langer Trauer,<br />

wie ein Feuer in der Nacht,<br />

ein off’nes Tor in einer Mauer,<br />

für die Sonne aufgemacht.<br />

Wie ein Brief nach langem Schweigen,<br />

wie ein unverhoffter Gruß,<br />

wie ein Blatt an toten Zweigen,<br />

ein „Ich-mag-dich-trotzdem-Kuß“.<br />

So ist Versöhnung.<br />

So muß der wahre Friede sein.<br />

So ist Versöhnung.<br />

So ist Vergeben und Verzeihn.<br />

Wie ein Regen in der Wüste,<br />

frischer Tau auf dürrem Land,<br />

Heimatklänge für Vermißte,<br />

alte Feinde, Hand in Hand.<br />

Wie ein Schlüssel im Gefängnis,<br />

wie in Seenot „Land in Sicht“,<br />

wie ein Weg aus der Bedrängnis,<br />

wie ein strahlendes Gesicht.<br />

So ist Versöhnung …<br />

Wie ein Wort von toten Lippen,<br />

wie ein Blick, der Hoffnung weckt,<br />

wie ein Licht auf steilen Klippen,<br />

wie ein Erdteil neu entdeckt.<br />

Wie der Frühling, wie der Morgen,<br />

wie ein Lied, wie ein Gedicht,<br />

wie das Leben, wie die Liebe,<br />

wie Gott selbst, das wahre Licht.


83<br />

So ist Versöhnung …<br />

Sonntag, 7. <strong>März</strong> · Abend<br />

Text: Jürgen Werth, Melodie: Johannes Nitsch,<br />

© 1988 SCM Hänssler, D–71087 Holzgerlingen<br />

Psalm 110 Verse 1–5.7<br />

So spricht der Herr zu meinem Herrn: /<br />

Setze dich mir zur Rechten, *<br />

und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.<br />

Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: *<br />

„Herrsche inmitten deiner Feinde!“<br />

Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht, *<br />

wenn du erscheinst in heiligem Schmuck;<br />

ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, *<br />

wie den Tau in der Frühe.<br />

Der Herr hat geschworen, und nie wird’s ihn reuen: *<br />

„Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.“<br />

Der Herr steht dir zur Seite; *<br />

er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes.<br />

Er trinkt aus dem Bach am Weg; *<br />

so kann er von Neuem das Haupt erheben.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Herr der Geschichte, richte auf die Herrschaft deines Gesalbten!<br />

Wir sehnen uns nach deiner Gerechtigkeit.<br />

Lesung Jes 55, 1<br />

Auf, ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser! Auch wer kein<br />

Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide und esst, kommt<br />

und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne Bezahlung!<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird nicht<br />

dürsten in Ewigkeit.


Abend · Sonntag, 7. <strong>März</strong> 84<br />

Fürbitten<br />

Jesus begehrt auf: Der „ungerechte Mammon“ soll nicht auch<br />

noch den Tempel dominieren. Wir bitten Gott um seinen Beistand:<br />

V: Gott des Lebens, A: höre und erhöre uns.<br />

Wir beten für die Kirche;<br />

– dass sie ihr Geld zugunsten der Bedrängten und Verfolgten,<br />

der Menschen am Rande, einsetzt.<br />

Wir beten für alle, die im Wohlstand leben;<br />

– hilf ihnen zu teilen und frei zu werden von der Fixierung auf<br />

das Finanzielle.<br />

Wir bitten für diejenigen, die Entscheidungen treffen in Politik<br />

und Wirtschaft;<br />

– lass deine Gebote Richtschnur ihres Handelns sein.<br />

Wir beten für alle, die heute anecken, weil sie prophetisch denken<br />

und reden;<br />

– schenke uns allen ein weites Herz und die Bereitschaft, die<br />

Blickrichtung zu ändern.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der<br />

Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt<br />

uns an. Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden<br />

durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit uns allen.<br />

Vgl. Röm 16, 24<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Montag, 8. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Johannes von Gott<br />

Johannes (1495–1550) trug zur Reformierung der Krankenpflege<br />

bei. Bemerkenswert waren insbesondere seine Behandlungsmethoden<br />

für psychisch kranke Menschen, mit denen er seiner Zeit<br />

weit voraus war. Johannes wurde in Portugal geboren. Als Achtjähriger<br />

lief er von zu Hause fort (möglicherweise wurde er auch<br />

entführt) und lernte bei einem Hirten lesen und schreiben. Da sein<br />

Familienname unbekannt war, nannte man ihn „Johannes von<br />

Gott“. Sein weiteres Leben war sehr bewegt, bevor eine Predigt<br />

des heiligen Johannes von Ávila eine grundlegende Änderung auslöste.<br />

Von nun an widmete er sich mit großer Hingabe der Krankenpflege.<br />

1540 gründete er in Granada ein Krankenhaus. Viele<br />

junge Leute schlossen sich ihm an. Daraus entstand der Orden der<br />

„Barmherzigen Brüder“.<br />

Namenstag: Eddo von Straßburg (Bischof, † 776) · Michael Wittmann<br />

(Weihbischof in Regensburg, † 1833)<br />

Heute wird weltweit der Internationale Frauentag begangen.<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Liebster Jesu, wir sind hier,<br />

dich und dein Wort anzuhören;<br />

lenke Sinnen und Begier<br />

hin zu deinen Himmelslehren,


Morgen · Montag, 8. <strong>März</strong> 86<br />

dass die Herzen von der Erden<br />

ganz zu dir gezogen werden.<br />

Unser Wissen und Verstand<br />

ist mit Finsternis umhüllet,<br />

wo nicht deines Geistes Hand<br />

uns mit hellem Licht erfüllet.<br />

Gutes denken, tun und dichten<br />

musst du selbst in uns verrichten.<br />

O du Glanz der Herrlichkeit,<br />

Licht vom Licht, aus Gott geboren,<br />

mach uns allesamt bereit,<br />

öffne Herzen, Mund und Ohren;<br />

unser Bitten, Flehn und Singen<br />

lass, Herr Jesu, wohl gelingen.<br />

Tobias Clausnizer 1663<br />

GL 149 · GL 1975 520 · EG 161 · KG 38<br />

Canticum Jes 2, 2–5<br />

Antiphon:<br />

Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn.<br />

Am Ende der Tage wird es geschehen: /<br />

Der Berg mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet<br />

als höchster der Berge; *<br />

er überragt alle Hügel.<br />

Zu ihm strömen alle Völker. *<br />

Viele Nationen machen sich auf den Weg.<br />

Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn *<br />

und zum Haus des Gottes Jakobs.<br />

Er zeige uns seine Wege, *<br />

auf seinen Pfaden wollen wir gehen.<br />

Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, *<br />

aus Jerusalem sein Wort.


87<br />

Montag, 8. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Er spricht Recht im Streit der Völker, *<br />

er weist viele Nationen zurecht.<br />

Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern *<br />

und Winzermesser aus ihren Lanzen.<br />

Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, *<br />

und übt nicht mehr für den Krieg.<br />

Ihr vom Haus Jakob, *<br />

kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Jes 58, 1–2<br />

Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht zurück! Lass deine<br />

Stimme ertönen wie eine Posaune! Halte meinem Volk seine<br />

Vergehen vor und dem Haus Jakob seine Sünden! Sie suchen<br />

mich Tag für Tag, denn sie wollen meine Wege erkennen. Wie<br />

ein Volk, das Gerechtigkeit übt und das vom Recht seines Gottes<br />

nicht ablässt, so fordern sie von mir ein gerechtes Urteil und<br />

möchten, dass Gott ihnen nah ist.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist anerkannt in seiner<br />

Vaterstadt.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der uns zu Zeugen des Evangeliums berufen<br />

hat. Ihn bitten wir:<br />

A: Stärke unsern Glauben.<br />

– Dass wir nicht müde werden zu berichten, wie du an uns<br />

gehandelt hast.<br />

– Dass wir Vertrauen bewahren, auch wenn nicht aufzugehen<br />

scheint, was wir gesät haben.


Eucharistie · Montag, 8. <strong>März</strong> 88<br />

– Dass wir lernen, mit den uns Anvertrauten und mit uns selbst<br />

Geduld zu haben.<br />

A: Stärke unsern Glauben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, deine Kirche kann nicht bestehen ohne<br />

dich, sie lebt allein von deiner Gnade. Reinige und festige sie<br />

und führe sie mit starker Hand. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht<br />

nach den Vorhöfen des Herrn,<br />

mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu,<br />

ihm, dem lebendigen Gott.<br />

Ps 84, 3<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem zweiten Buch der Könige 2 Kön 5, 1–15a<br />

Naaman, der Feldherr des Königs von Aram, galt viel bei seinem<br />

Herrn und war angesehen; denn durch ihn hatte der<br />

Herr den Aramäern den Sieg verliehen. Der Mann war tapfer,<br />

aber an Aussatz erkrankt.<br />

Nun hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen<br />

aus dem Land Israel verschleppt. Es war in den Dienst<br />

der Frau Naamans gekommen. Es sagte zu seiner Herrin: Wäre


89<br />

Montag, 8. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

mein Herr doch bei dem Propheten in Samaria! Er würde seinen<br />

Aussatz heilen.<br />

Naaman ging zu seinem Herrn und meldete ihm: Das und<br />

das hat das Mädchen aus Israel gesagt. Der König von Aram<br />

antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein Schreiben an<br />

den König von Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den<br />

Weg. Er nahm zehn Talente Silber, sechstausend Schekel Gold<br />

und zehn Festkleider mit und überbrachte dem König von Israel<br />

das Schreiben. Es hatte folgenden Inhalt: Wenn jetzt dieser<br />

Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen Knecht Naaman<br />

zu dir geschickt, damit du seinen Aussatz heilst. Als der König<br />

von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und<br />

rief: Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken<br />

kann? Er schickt einen Mann zu mir, damit ich ihn von seinem<br />

Aussatz heile. Merkt doch und seht, dass er nur Streit mit mir<br />

sucht.<br />

Als der Gottesmann Elischa hörte, der König von Israel habe<br />

seine Kleider zerrissen, ließ er ihm sagen: Warum hast du deine<br />

Kleider zerrissen? Naaman soll zu mir kommen; dann wird er<br />

erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt.<br />

So kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und hielt vor<br />

dem Haus Elischas. Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus<br />

und ließ ihm sagen: Geh und wasch dich siebenmal im Jordan!<br />

Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein.<br />

Doch Naaman wurde zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte,<br />

er würde herauskommen, vor mich hintreten, den Namen<br />

Jahwes, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die kranke<br />

Stelle bewegen und so den Aussatz heilen. Sind nicht der Abana<br />

und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle<br />

Gewässer Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein<br />

zu werden? Voll Zorn wandte er sich ab und ging weg. Doch<br />

seine Diener traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der<br />

Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es<br />

tun; wie viel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich,<br />

und du wirst rein.


Eucharistie · Montag, 8. <strong>März</strong> 90<br />

So ging er also zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter,<br />

wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein<br />

Leib gesund wie der Leib eines Kindes, und er war rein.<br />

Nun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann<br />

zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends<br />

auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel. So nimm jetzt<br />

von deinem Knecht ein Dankgeschenk an!<br />

Antwortpsalm Ps 42, 2–3; 43, 3–4<br />

Kehrvers:<br />

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.<br />

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, *<br />

so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.<br />

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. *<br />

Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen? – Kehrvers<br />

Sende dein Licht und deine Wahrheit, *<br />

damit sie mich leiten;<br />

sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg *<br />

und zu deiner Wohnung. – Kehrvers<br />

So will ich zum Altar Gottes treten, *<br />

zum Gott meiner Freude.<br />

Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, *<br />

Gott, mein Gott. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Ps 42, 3a, ferner GL 420 · GL 1975 676, 1 · KG 263 (II. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Ps 130, 5.7<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, ich warte voll<br />

Vertrauen auf sein Wort. Denn beim Herrn ist die Huld, bei ihm<br />

ist Erlösung in Fülle.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!


91<br />

Montag, 8. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 4, 24–30<br />

In jener Zeit begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen:<br />

Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner<br />

Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab<br />

es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei<br />

Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot<br />

über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen<br />

wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon.<br />

Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten<br />

Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer<br />

Naaman.<br />

Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in<br />

Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie<br />

brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut<br />

war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten<br />

durch die Menge hindurch und ging weg.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Jesus wirkt Zeichen und Wunder, zum Zauberer wird er nicht.<br />

Sein Wirken ist von Gottes Gnaden. Seine Zeichen suchen den<br />

Glauben. Lukas betont, dass Jesu wunderbare Heilungen und<br />

Exorzismen den Glauben an den einen Gott der Versöhnung<br />

und an seinen Gesandten, Gesalbten, Sohn voraussetzen.<br />

Wunder sind Zeichen. Erst in der Neuzeit ließ sich die Kirche<br />

den verengten Blickwinkel eines totalitären Weltbildes, des<br />

„Naturalismus“, aufdrängen, und man verstand Wunder nur<br />

noch als das Außerkraftsetzen von Naturgesetzen. Gott wirkt<br />

aber in Jesus, wie er immer wirkt: nicht despotisch, nicht monarchisch,<br />

nicht monologisch. Er sucht das Gespräch. Er fragt,<br />

er fragt nach uns, er fragt uns. Er bittet uns um unser Vertrauen.<br />

Das gibt Jesus den guten Leuten in Nazaret zu verstehen.<br />

Das reizt zur Weißglut. Dein Versagen schiebst du uns in die<br />

Schuhe? Nein! An uns liegt es nicht. Wir sind rechtgläubig!<br />

Wem glauben wir?


Abend · Montag, 8. <strong>März</strong> 92<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Das Herz befehle!<br />

Johannes von Gott (Heiliger des Tages)<br />

• „Das Herz befehle“ – wie weit habe ich mich von diesem<br />

Impuls entfernt?<br />

• Der Erkenntnis des Herzens folgen – wie kann ich es wieder<br />

lernen?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Bleib mit deiner Gnade bei uns,<br />

Herr Jesu Christ.<br />

Ach, bleib mit deiner Gnade bei uns,<br />

du treuer Gott.<br />

Gesang aus Taizé<br />

Psalm 71 Verse 1–15<br />

Herr, ich suche Zuflucht bei dir. *<br />

Lass mich doch niemals scheitern!<br />

Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit, *<br />

wende dein Ohr mir zu und hilf mir!<br />

Sei mir ein sicherer Hort, *<br />

zu dem ich allzeit kommen darf.<br />

Du hast mir versprochen zu helfen; *<br />

denn du bist mein Fels und meine Burg.


93<br />

Montag, 8. <strong>März</strong> · Abend<br />

Mein Gott, rette mich aus der Hand des Frevlers, *<br />

aus der Faust des Bedrückers und Schurken!<br />

Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht, *<br />

meine Hoffnung von Jugend auf.<br />

Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich, /<br />

vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer; *<br />

dir gilt mein Lobpreis allezeit.<br />

Für viele bin ich wie ein Gezeichneter, *<br />

du aber bist meine starke Zuflucht.<br />

Mein Mund ist erfüllt von deinem Lob, *<br />

von deinem Ruhm den ganzen Tag.<br />

Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, *<br />

verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden.<br />

Denn meine Feinde reden schlecht von mir, *<br />

die auf mich lauern, beraten gemeinsam;<br />

sie sagen: „Gott hat ihn verlassen. /<br />

Verfolgt und ergreift ihn! *<br />

Für ihn gibt es keinen Retter.“<br />

Gott, bleib doch nicht fern von mir! *<br />

Mein Gott, eile mir zu Hilfe!<br />

Alle, die mich bekämpfen, *<br />

sollen scheitern und untergehn;<br />

über sie komme Schmach und Schande, *<br />

weil sie mein Unglück suchen.<br />

Ich aber will jederzeit hoffen, *<br />

all deinen Ruhm noch mehren.<br />

Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden /<br />

und von deinen Wohltaten sprechen den ganzen Tag; *<br />

denn ich kann sie nicht zählen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Montag, 8. <strong>März</strong> 94<br />

Du unsere Hoffnung, auf dich vertrauen wir. Du bist uns Fels<br />

und Burg, ein sicherer Schutz in Bedrängnis. Dein Lob wollen<br />

wir singen.<br />

Lesung Röm 12, 1–2<br />

Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />

Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />

das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />

Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />

wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen<br />

und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt,<br />

was gut und vollkommen ist.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Jesus schritt durch die Menge hindurch und ging hinweg.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten für alle, die ihrer Lebensentscheidung wegen<br />

mit ihrem Umfeld in Konflikt geraten:<br />

A: Kyrie, eleison.<br />

– Für die Konvertiten, deren Schritt in ihren Familien auf Unverständnis<br />

trifft.<br />

– Für die jungen Menschen, die gegen den Willen ihrer Eltern<br />

ihrer Berufung folgen.<br />

– Für die Frauen, die sich gegen Erwartungen und Rollenklischees<br />

ihrer Umgebung durchsetzen müssen.<br />

– Für alle, die sich in einem Klima des Hasses für Ausgleich und<br />

Verständigung einsetzen.<br />

– Für alle, die in einer fremden Kultur leben und mit deren<br />

Verhaltensregeln nicht zurechtkommen.


95<br />

Montag, 8. <strong>März</strong> · Abend<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, deine Kirche kann nicht bestehen ohne<br />

dich, sie lebt allein von deiner Gnade. Reinige und festige sie<br />

und führe sie mit starker Hand. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Dienstag, 9. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Bruno von Querfurt<br />

Heilige Franziska von Rom<br />

Bruno (um 974–1008/09) stammte aus einem sächsischen<br />

Adelsgeschlecht und wurde an der Domschule von Magdeburg<br />

erzogen. Als Hofkaplan begleitete er Otto III. nach Rom. Dort trat<br />

er in ein Kloster ein und legte 999 die Mönchsgelübde ab. Später<br />

ging er mit Abt Romuald in eine Einsiedelei bei Ravenna. 1002 betraute<br />

ihn Papst Silvester II. mit der Mission im Osten. 1004 wurde<br />

er zum Missionsbischof ernannt. Er missionierte in verschiedenen<br />

Gebieten des Ostens, besonders in Polen. Anfang 1009 wurde er<br />

mit 18 Gefährten auf einer seiner Reisen gefangen genommen und<br />

enthauptet.<br />

Franziska (1384–1440) war eine fromme, mystisch begabte<br />

Frau. Sie stammte aus einer römischen Adelsfamilie. Schon als<br />

Kind wäre sie gern ins Kloster gegangen. Doch ihr Vater vermählte<br />

sie mit 11 (oder 12) Jahren mit dem Römer Lorenzo de Ponziani.<br />

Aus dieser glücklichen Ehe, die vierzig Jahre dauerte, gingen<br />

sechs Kinder hervor. Neben ihren häuslichen Aufgaben kümmerte<br />

sie sich aufopferungsvoll um Arme und Kranke. 1425 gründete sie<br />

eine Vereinigung von Benediktineroblatinnen, deren Mitglieder<br />

sich zu einem gemeinsamen Leben im Dienst am Nächsten zusammenschlossen.<br />

Nach dem Tode ihres Mannes (1436) trat Franziska<br />

in diesen von ihr gegründeten Orden ein und übernahm bald dessen<br />

Leitung.<br />

Namenstag: hl. Gregor von Nyssa (griech. Kirchenvater, Bruder des<br />

hl. Basilius d. Gr., † nach 394; siehe auch den Beitrag auf den Seiten<br />

319–322) · hl. Dominikus Savio (Salesianer Don Boscos, † 1857)<br />

· Barbara Pfister (Mystikerin, † 1909)


97<br />

Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Wo Freundschaft ist und Liebe, da ist Gott.<br />

Lasst uns, erfreut und ehrfurchtsvoll, für ihn<br />

singen dies Lied, für ihn, der lebt. Auf dass wir<br />

aufrichtig Liebe haben zueinander:<br />

Wo Freundschaft ist und Liebe, da ist Gott.<br />

An diesem Ort versammelt, lasst uns sein<br />

einig im Geiste, Herzen ungeteilt.<br />

Weg alle harten Worte, Groll und Zwiespalt.<br />

Dass Liebe wohne unter uns, Gott selbst.<br />

Wo Freundschaft ist und Liebe, da ist Gott.<br />

Mögen wir mit allen, die schon dort sind,<br />

im Licht verherrlicht, sehn dein Angesicht –<br />

Freude, die unermesslich ist, Sicherheit,<br />

die in Ewigkeit kein Ende findet.<br />

Wo Freundschaft ist und Liebe, da ist Gott.<br />

Huub Oosterhuis, nach „Ubi caritas et amor“<br />

Canticum <br />

Jes 26, 1b–4.7–9<br />

Antiphon:<br />

Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, mein Geist verlangt<br />

nach dir am Morgen.<br />

Zion ist unsre befestigte Stadt, *<br />

zu unserem Schutz baute der Herr Mauern und Wälle.


Morgen · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 98<br />

Öffnet die Tore, /<br />

damit ein gerechtes Volk durch sie einzieht, *<br />

ein Volk, das dem Herrn die Treue bewahrt.<br />

Sein Sinn ist fest; /<br />

du schenkst ihm Ruhe und Frieden; *<br />

denn es verlässt sich auf dich.<br />

Verlasst euch stets auf den Herrn; *<br />

denn der Herr ist ein ewiger Fels.<br />

Der Weg des Gerechten ist gerade, *<br />

du ebnest dem Gerechten die Bahn.<br />

Herr, auf das Kommen deines Gerichts vertrauen wir. *<br />

Deinen Namen anzurufen und an dich zu denken<br />

ist unser Verlangen.<br />

Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, *<br />

auch mein Geist ist voll Sehnsucht nach dir.<br />

Denn dein Gericht ist ein Licht für die Welt, *<br />

die Bewohner der Erde lernen deine Gerechtigkeit kennen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, mein Geist verlangt<br />

nach dir am Morgen.<br />

Lesung Ez 36, 25–27<br />

Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein.<br />

Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />

Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in<br />

euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe<br />

euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und<br />

bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote<br />

achtet und sie erfüllt.


99<br />

Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Der Herr sprach zu Petrus: Nicht siebenmal sollst du vergeben,<br />

sondern siebenundsiebzigmal.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der uns ans Herz gelegt hat, einander<br />

zu vergeben. Zu ihm lasst uns rufen:<br />

A: Schenke uns dein Erbarmen.<br />

– Dass wir in allem Scheitern stets auf die Möglichkeit eines<br />

Neuanfangs hoffen.<br />

– Dass wir uns in Geduld mit unseren Mitmenschen üben.<br />

– Dass wir niemanden aufgeben, der sich in Schuld verstrickt<br />

hat.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, verlass uns nicht in diesen Tagen der Buße.<br />

Steh uns mit deiner Gnade bei, damit wir mit ganzer Bereitschaft<br />

den Dienst vollziehen, den du uns aufgetragen hast. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich.<br />

Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!<br />

Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges,<br />

birg mich im Schatten deiner Flügel.<br />

Ps 17, 6.8


Eucharistie · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 100<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Daniel Dan 3, 25.34–43<br />

In jenen Tagen sprach Asarja mitten im Feuer folgendes Gebet:<br />

Um deines Namens willen verwirf uns nicht für immer;<br />

löse deinen Bund nicht auf! Versag uns nicht dein Erbarmen,<br />

deinem Freund Abraham zuliebe, deinem Knecht Isaak und Israel,<br />

deinem Heiligen, denen du Nachkommen verheißen hast<br />

so zahlreich wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am<br />

Ufer des Meeres.<br />

Ach, Herr, wir sind geringer geworden als alle Völker. In aller<br />

Welt sind wir heute wegen unserer Sünden erniedrigt. Wir<br />

haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten und keinen,<br />

der uns anführt, weder Brandopfer noch Schlachtopfer,<br />

weder Speiseopfer noch Räucherwerk, noch einen Ort, um dir<br />

die Erstlingsgaben darzubringen und um Erbarmen zu finden<br />

bei dir.<br />

Du aber nimm uns an! Wir kommen mit zerknirschtem Herzen<br />

und demütigem Sinn. Wie Brandopfer von Widdern und<br />

Stieren, wie Tausende fetter Lämmer, so gelte heute unser Opfer<br />

vor dir und verschaffe uns bei dir Sühne. Denn wer dir vertraut,<br />

wird nicht beschämt.<br />

Wir folgen dir jetzt von ganzem Herzen, fürchten dich und suchen<br />

dein Angesicht. Überlass uns nicht der Schande, sondern<br />

handle an uns nach deiner Milde, nach deinem überreichen<br />

Erbarmen!<br />

Errette uns, deinen wunderbaren Taten entsprechend; verschaff<br />

deinem Namen Ruhm, Herr!<br />

Antwortpsalm Ps 25, 4–9<br />

Kehrvers:<br />

Denk an dein Erbarmen, o Herr!<br />

Zeige mir, Herr, deine Wege, *<br />

lehre mich deine Pfade!


101<br />

Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Führe mich in deiner Treue und lehre mich, /<br />

denn du bist der Gott meines Heiles. *<br />

Auf dich hoffe ich allezeit. – Kehrvers<br />

Denk an dein Erbarmen, Herr, /<br />

und an die Taten deiner Huld; *<br />

denn sie bestehen seit Ewigkeit.<br />

Denk nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel! *<br />

In deiner Huld denk an mich, Herr,<br />

denn du bist gütig. – Kehrvers<br />

Gut und gerecht ist der Herr, *<br />

darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg.<br />

Die Demütigen leitet er nach seinem Recht, *<br />

die Gebeugten lehrt er seinen Weg. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 6a, ferner GL 229 · GL 1975 526, 5 · KG 48<br />

oder GL 1975 733, 1 · KG 619 (I. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joël 2, 12–13<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Kehrt um zum Herrn von ganzem Herzen; denn er ist gnädig<br />

und barmherzig, voll Langmut und reich an Güte.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 18, 21–35<br />

In jener Zeit trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss<br />

ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt?<br />

Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern<br />

siebenundsiebzigmal.<br />

Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König,<br />

der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen.<br />

Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu<br />

ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Weil er aber das<br />

Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau<br />

und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die<br />

Schuld zu begleichen.


Eucharistie · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 102<br />

Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld<br />

mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. Der Herr hatte Mitleid<br />

mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.<br />

Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener<br />

seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte<br />

ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist! Da<br />

fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir!<br />

Ich werde es dir zurückzahlen. Er aber wollte nicht, sondern<br />

ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld<br />

bezahlt habe.<br />

Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie<br />

gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen<br />

war.<br />

Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener!<br />

Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so<br />

angefleht hast. Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam<br />

mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie<br />

ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der<br />

Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.<br />

Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln,<br />

der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Für das konkrete Zusammenleben wird uns von Jesus hier der<br />

Weg eines Verzeihens ohne Einschränkung gewiesen. Ist das<br />

nicht völlig unrealistisch? Werden Christinnen und Christen<br />

so nicht zu passiven Opferlämmern abgerichtet, die sich mit<br />

Unrecht abfinden, statt mutig dagegen aufzustehen? Ist damit<br />

nicht jeder Unterschied zwischen Gut und Böse aufgehoben?<br />

Berechtigte Fragen. Die Parabel vom gnadenlosen Schuldner<br />

macht klar, worum es beim vielfachen Verzeihen wirklich geht.<br />

Der Kontakt mit Gottes unvorstellbarer Barmherzigkeit raubt<br />

uns weder das Vermögen, zwischen Recht und Unrecht zu<br />

unterscheiden, noch schwächt er die Widerstandskraft gegen<br />

das Böse. Im Gegenteil! Im Lichte von Gottes Großzügigkeit


103<br />

Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Abend<br />

werden Verhaltensweisen unerträglich, die gang und gäbe sind<br />

wie das rücksichtslose Einfordern von Schulden. Siebenundsiebzigmal<br />

verzeihen heißt nicht, sich duckmäuserisch verhalten,<br />

kleinlaut und willenlos werden. Es bedeutet vielmehr, sich<br />

von Gottes Vergebung ergreifen und aufrichten lassen – und<br />

andere spüren lassen, was mir Gutes widerfuhr.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Wenn der schwache Geist des Menschen von strenger Zucht<br />

und anhaltenden geistlichen Übungen ermüdet ist, findet er<br />

oft Erquickung und Erholung in Betrachtungen der Schönheiten<br />

der Natur.<br />

Bruno von Querfurt (Heiliger des Tages)<br />

• Die Tage werden länger: Gönne ich mir Erholung durch die<br />

„Schönheiten der Natur“?<br />

• Was belebt mich, was tut mir gut?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />

stärke unsern Glauben.<br />

Unser Herr, das Wort des Friedens,<br />

stirbt noch immer ungehört.<br />

Doch hat er den Weg gewiesen,


Abend · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 104<br />

der allein zum Frieden führt.<br />

Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />

stärke unsern Glauben.<br />

Wie am Leib die vielen Glieder<br />

sind wir füreinander da,<br />

denn als Schwestern und als Brüder<br />

sind wir stets einander nah.<br />

Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />

stärke unsern Glauben.<br />

Drum wird Nächstenliebe zeigen,<br />

wer zu seinen Freunden zählt.<br />

Niemand darf sein Wort verschweigen<br />

für den Frieden in der Welt.<br />

Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen;<br />

stärke unsern Glauben.<br />

Herbert Schaal, 1968/72,<br />

GL 1975 624 · KG 86<br />

Psalm 125<br />

Wer auf den Herrn vertraut, steht fest wie der Zionsberg, *<br />

der niemals wankt, der ewig bleibt.<br />

Wie Berge Jerusalem rings umgeben, *<br />

so ist der Herr um sein Volk, von nun an auf ewig.<br />

Das Zepter des Frevlers soll nicht auf dem Erbland der<br />

Gerechten lasten, *<br />

damit die Hand der Gerechten nicht nach Unrecht greift.<br />

Herr, tu Gutes den Guten, *<br />

den Menschen mit redlichem Herzen!<br />

Doch wer auf krumme Wege abbiegt, /<br />

den jage, Herr, samt den Frevlern davon! *<br />

Frieden über Israel!<br />

Ehre sei dem Vater ...


105<br />

Dienstag, 9. <strong>März</strong> · Abend<br />

Du, unser Gott, bist uns nah und umgibst uns. Lass es uns spüren,<br />

wenn wir wanken und in die Irre gehen.<br />

Lesung <br />

vgl. Jak 2, 14.17.18b<br />

Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben,<br />

aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn<br />

retten? Der Glaube für sich allein ist tot, wenn er nicht Werke<br />

vorzuweisen hat; zeig mir deinen Glauben ohne die Werke, und<br />

ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der Herr sagte zum Knecht: Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen.<br />

Musst nicht auch du deines Mitknechtes dich erbarmen,<br />

so wie ich mich deiner erbarmte?<br />

Fürbitten<br />

Gepriesen sei Gott, der den Schuldigen Vergebung gewährt. Zu<br />

ihm lasst uns beten:<br />

A: Kyrie, eleison.<br />

– Für alle, die andere Menschen in schwierigen Situationen allein<br />

gelassen haben.<br />

– Für alle, die das Vertrauen anderer Menschen enttäuscht haben.<br />

– Für alle, die andere Menschen bewusst erniedrigt und verletzt<br />

haben.<br />

– Für alle, die andere Menschen misshandelt oder getötet haben.<br />

– Für alle Verstorbenen, die Entzweiungen nicht haben ausräumen<br />

können.<br />

Vaterunser


Abend · Dienstag, 9. <strong>März</strong> 106<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, verlass uns nicht in diesen Tagen der Buße.<br />

Steh uns mit deiner Gnade bei, damit wir mit ganzer Bereitschaft<br />

den Dienst vollziehen, den du uns aufgetragen hast. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Mittwoch, 10. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Ämilian von Lagny (Emil, Abt, † 660/675) · hl. Gustav<br />

(Einsiedler in Nordschweden, † 890) · hl. John Ogilvie (Jesuit, Märtyrer<br />

in Schottland, † 1615)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Jenseits allen Glücks,<br />

jenseits aller Schönheit<br />

bist meiner Seele<br />

Glück und Schönheit du.<br />

Denn das Glück kam mit dir,<br />

und in und mit dir<br />

hab alles Gut ich empfangen.<br />

Heinrich Seuse<br />

Psalm 89 Verse 2–19<br />

Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen, *<br />

bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.<br />

Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig; *<br />

deine Treue steht fest im Himmel.<br />

„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten *<br />

und David, meinem Knecht, geschworen:


Morgen · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 108<br />

Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand, *<br />

und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf.“<br />

Die Himmel preisen, Herr, deine Wunder *<br />

und die Gemeinde der Heiligen deine Treue.<br />

Denn wer über den Wolken ist wie der Herr, *<br />

wer von den Göttern ist dem Herrn gleich?<br />

Gewaltig ist Gott im Rat der Heiligen, *<br />

für alle rings um ihn her ist er groß und furchtbar.<br />

Herr, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? *<br />

Mächtig bist du, Herr, und von Treue umgeben.<br />

Du beherrschst die Empörung des Meeres; *<br />

wenn seine Wogen toben – du glättest sie.<br />

Rahab hast du durchbohrt und zertreten, *<br />

deine Feinde zerstreut mit starkem Arm.<br />

Dein ist der Himmel, dein auch die Erde; *<br />

den Erdkreis und was ihn erfüllt hast du gegründet.<br />

Nord und Süd hast du geschaffen, *<br />

Tabor und Hermon jauchzen bei deinem Namen.<br />

Dein Arm ist voll Kraft, *<br />

deine Hand ist stark, deine Rechte hoch erhoben.<br />

Recht und Gerechtigkeit sind die Stützen deines Thrones, *<br />

Huld und Treue schreiten vor deinem Antlitz her.<br />

Wohl dem Volk, das dich als König zu feiern weiß! *<br />

Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.<br />

Sie freuen sich über deinen Namen zu jeder Zeit, *<br />

über deine Gerechtigkeit jubeln sie.<br />

Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, *<br />

du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte.<br />

Ja, unser Schild gehört dem Herrn, *<br />

unser König dem heiligen Gott Israels.<br />

Ehre sei dem Vater ...


109<br />

Mittwoch, 10. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Du unsere Schönheit und Stärke, von dir kommt uns wahres<br />

Leben. Bilde unser Herz durch deine Gebote. Wir wollen uns<br />

freuen an deiner Gerechtigkeit.<br />

Lesung <br />

Dtn 7, 6b.8–9<br />

Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter<br />

allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das<br />

ihm persönlich gehört. Weil der Herr euch liebt und weil er auf<br />

den Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb<br />

hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus<br />

dem Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs<br />

von Ägypten. Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott,<br />

ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen<br />

achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die<br />

ihn lieben und auf seine Gebote achten.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Denkt nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Propheten<br />

aufzuheben – spricht der Herr. Nicht um aufzuheben, bin ich<br />

gekommen, sondern um zu erfüllen.<br />

Bitten<br />

Wenn wir deinen Geboten folgen, Gott, sind wir zu Gast in<br />

deinem Reich. Wir bekennen unser Versagen und bitten:<br />

A: Herr, erbarme dich unser.<br />

Rette uns aus der Falle der Selbstgerechtigkeit<br />

– und hilf uns einzustehen für unsere Fehler.<br />

Mach uns bereit zur Umkehr<br />

– und lass uns im Herzen spüren, was du von uns willst.<br />

Gib uns Vertrauen in deine Güte<br />

– und schenke uns stets einen neuen Anfang.


Eucharistie · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 110<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, erneuere uns im Geist durch die Feier der<br />

heiligen vierzig Tage, damit wir für dein Wort empfänglich<br />

werden, bereit zu Gehorsam und Verzicht, einmütig im Gebet<br />

und eifrig in Werken der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Festige meine Schritte, Herr, wie du es verheißen hast.<br />

Lass kein Unrecht über mich herrschen.<br />

Ps 119, 133<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Deuteronomium Dtn 4, 1.5–9<br />

Mose sprach zum Volk: Israel, höre die Gesetze und Rechtsvorschriften,<br />

die ich euch zu halten lehre. Hört, und ihr<br />

werdet leben, ihr werdet in das Land, das der Herr, der Gott<br />

eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und es in Besitz nehmen.<br />

Hiermit lehre ich euch, wie es mir der Herr, mein Gott, aufgetragen<br />

hat, Gesetze und Rechtsvorschriften. Ihr sollt sie innerhalb<br />

des Landes halten, in das ihr hineinzieht, um es in Besitz<br />

zu nehmen. Ihr sollt auf sie achten und sollt sie halten. Denn<br />

darin besteht eure Weisheit und eure Bildung in den Augen der<br />

Völker. Wenn sie dieses Gesetzeswerk kennenlernen, müssen<br />

sie sagen: In der Tat, diese große Nation ist ein weises und gebildetes<br />

Volk.


111<br />

Mittwoch, 10. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind,<br />

wie Jahwe, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?<br />

Oder welche große Nation besäße Gesetze und Rechtsvorschriften,<br />

die so gerecht sind wie alles in dieser Weisung, die ich euch<br />

heute vorlege?<br />

Jedoch, nimm dich in Acht, achte gut auf dich! Vergiss nicht<br />

die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte,<br />

die du gehört hast. Lass sie dein ganzes Leben lang nicht aus<br />

dem Sinn! Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!<br />

Antwortpsalm Ps 147, 12–13.15–16.19–20<br />

Kehrvers: Jerusalem, preise den Herrn!<br />

Jerusalem, preise den Herrn, *<br />

lobsinge, Zion, deinem Gott!<br />

Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, *<br />

die Kinder in deiner Mitte gesegnet. – Kehrvers<br />

Er sendet sein Wort zur Erde, *<br />

rasch eilt sein Befehl dahin.<br />

Er spendet Schnee wie Wolle, *<br />

streut den Reif aus wie Asche. – Kehrvers<br />

Er verkündet Jakob sein Wort, *<br />

Israel seine Gesetze und Rechte.<br />

An keinem andern Volk hat er so gehandelt, *<br />

keinem sonst seine Rechte verkündet. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 12a, ferner GL 78, 1 oder GL 1975 477 (V. Ton)<br />

oder KG 488 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Joh 6, 63b.68c<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. Du hast Worte des<br />

ewigen Lebens.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!


Eucharistie · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 112<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 5, 17–19<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich<br />

sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben.<br />

Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um<br />

zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde<br />

vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes<br />

vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.<br />

Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und<br />

die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich<br />

der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird<br />

groß sein im Himmelreich.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Ein Christentum ohne Israel bot der christliche Theologe Marcion<br />

im zweiten Jahrhundert der stadtrömischen Gemeinde<br />

an. Da erinnerte man sich an das Jesus-Wort aus dem Matthäus-Evangelium:<br />

„Denkt nicht, ich sei gekommen ...“ und<br />

sagte ein klares Nein. Als in der Zeit des Nationalsozialismus<br />

sogenannte „Deutsche Christen“ das Alte Testament als Buch<br />

der Juden abwerten und abschaffen wollten, antworteten ein<br />

paar Standhafte: „Denkt nicht, ich sei gekommen ...“. Die biblischen<br />

Weisungen für das Zusammenleben der Menschen<br />

und das Gedeihen der ganzen Erde wollte Jesus nicht abschaffen.<br />

Er hatte vielmehr den Anspruch, sie mit seinem Leben zu<br />

erfüllen. Das Wort aus dem Matthäus-Evangelium sagt Christinnen<br />

und Christen auch heute, dass wir auf die Botschaft,<br />

die wir von Israel, Gottes Volk, empfangen haben, angewiesen<br />

sind. Die eine Bibel hilft uns, Gottes Willen zu entdecken und<br />

ihn mit unserem Leben zu erfüllen.


113<br />

Mittwoch, 10. <strong>März</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken.<br />

Vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir.<br />

Mark Twain (amerikanischer Schriftsteller, 1835–1910)<br />

• Wie viel Zustimmung benötige ich?<br />

• Wie viel Abweichung von meiner Meinung ertrage ich?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Vernimm, du guter Schöpfergott,<br />

in Gnade unser lautes Flehn.<br />

Durch vierzig Tage steigt es auf:<br />

Herr, wende uns dein Antlitz zu!<br />

Du kennst die Herzen, milder Herr,<br />

du weißt, wie schwach wir Menschen sind.<br />

Voll Reue flüchten wir zu dir:<br />

Vergib uns gnädig unsre Schuld.<br />

Wir haben wahrlich oft gefehlt<br />

und vieles Gute nicht getan.<br />

Nun schaffe deinem Namen Preis:<br />

Verleih uns Schwachen neue Kraft.<br />

Wenn wir durch Fasten unsern Leib<br />

jetzt läutern durch Enthaltsamkeit,<br />

dann gib, dass sich auch unser Geist<br />

im rechten Tun vor dir bewährt.


Abend · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 114<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Audi, benigne Conditor; Gregor der Große (?), † 604<br />

Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />

Psalm 75 Verse 2–11<br />

Wir preisen dich, Gott, wir preisen dich; *<br />

dein Name ist denen nahe, die deine Wunder erzählen.<br />

„Ja, zu der Zeit, die ich selbst bestimme, *<br />

halte ich Gericht nach meinem Recht.<br />

Die Erde mit allen, die auf ihr wohnen, mag wanken; *<br />

doch ich selbst habe ihre Säulen auf festen Grund gestellt.“<br />

Ich sage zu den Stolzen: Seid nicht so vermessen!, *<br />

und zu den Frevlern: Brüstet euch nicht mit eurer Macht!<br />

Brüstet euch nicht stolz mit eurer Macht, *<br />

redet nicht so überheblich daher!<br />

Denn weder vom Osten noch vom Westen *<br />

noch aus der Wüste kommt die Erhöhung.<br />

Nein, der Richter ist Gott; *<br />

den einen erniedrigt er, den andern erhöht er.<br />

Ja, in der Hand des Herrn ist ein Becher, *<br />

herben, gärenden Wein reicht er dar;<br />

ihn müssen alle Frevler der Erde trinken, *<br />

müssen ihn samt der Hefe schlürfen.<br />

Ich aber werde jubeln für immer; *<br />

dem Gott Jakobs will ich singen und spielen.<br />

„Ich schlage die ganze Macht der Frevler nieder; *<br />

doch das Haupt des Gerechten wird hoch erhoben.“<br />

Ehre sei dem Vater ...


115<br />

Mittwoch, 10. <strong>März</strong> · Abend<br />

Gott, du willst, dass Gerechtigkeit und Güte auf der Erde herrschen.<br />

Schenke allen Vertrauen, die sich an dir ausrichten. Stärke<br />

ihre Zuversicht, dass du ihr Bemühen zu einem guten Ende<br />

führst.<br />

Lesung Dtn 4, 39–40a<br />

Heute sollst du erkennen und dir zu Herzen nehmen: Jahwe<br />

ist der Gott im Himmel droben und auf der Erde unten, keiner<br />

sonst. Daher sollst du auf seine Gesetze und seine Gebote<br />

achten, auf die ich dich heute verpflichte.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wer Gottes Gebote hält und sie halten lehrt, der wird groß sein<br />

im Himmelreich.<br />

Fürbitten<br />

Gütiger Vater, dein Sohn hat uns die frohe Botschaft vom Anbruch<br />

deiner Herrschaft gebracht. Deiner Weisung öffnen wir<br />

uns und bitten:<br />

A: Dein Wille geschehe.<br />

Wer vor deinem Angesicht lebt, braucht kein Gut zu entbehren;<br />

– öffne uns und allen Menschen die Sinne für deine Gegenwart.<br />

Du willst das Glück aller Menschen;<br />

– hilf uns erkennen, dass wir zur wahren Freiheit gelangen,<br />

wenn wir in deinem Geiste handeln.<br />

Viele haben nie gelernt, unter den vielen Geräuschen deine leise<br />

Stimme zu vernehmen;<br />

– hilf allen, die in der Seelsorge tätig sind, die Menschen deine<br />

Sprache zu lehren.<br />

Wer sich dir anvertraut, wird nicht enttäuscht;<br />

– vereine alle Verstorbenen in deiner ewigen Freude.


Abend · Mittwoch, 10. <strong>März</strong> 116<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, erneuere uns im Geist durch die Feier der<br />

heiligen vierzig Tage, damit wir für dein Wort empfänglich<br />

werden, bereit zu Gehorsam und Verzicht, einmütig im Gebet<br />

und eifrig in Werken der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Donnerstag, 11. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Alram von Kremsmünster (Abt, † 1123) · Ulrich von<br />

Kaisheim (Abt, † 1165) · Heinrich Hahn (Arzt, Politiker, Mitbegründer<br />

des Franziskus-Xaverius-Missionsvereins, † 1882)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Komm, Heil’ger Geist, vom ew’gen Thron,<br />

eins mit dem Vater und dem Sohn;<br />

durchwirke unsre Seele ganz<br />

mit deiner Gottheit Kraft und Glanz.<br />

Erfüll mit heil’ger Leidenschaft<br />

Geist, Zunge, Sinn und Lebenskraft;<br />

mach stark in uns der Liebe Macht,<br />

dass sie der Brüder Herz entfacht.<br />

Lass gläubig uns den Vater sehn,<br />

sein Ebenbild, den Sohn, verstehn<br />

und dir vertraun, der uns durchdringt<br />

und uns das Leben Gottes bringt. Amen.<br />

Nach: Nunc, Sancte, nobis Spiritus; Ambrosius (?), † 397<br />

Melodie: GL 342 · GL 1975 241 · KG 481<br />

Psalm 89 Verse 47–53<br />

Wie lange noch, Herr? Verbirgst du dich ewig? *<br />

Soll dein Zorn wie Feuer brennen?


Morgen · Donnerstag, 11. <strong>März</strong> 118<br />

Bedenke, Herr: Was ist unser Leben, *<br />

wie vergänglich hast du alle Menschen erschaffen!<br />

Wo ist der Mann, der ewig lebt und den Tod nicht schaut, *<br />

der sich retten kann vor dem Zugriff der Unterwelt?<br />

Herr, wo sind die Taten deiner Huld geblieben, *<br />

die du David in deiner Treue geschworen hast?<br />

Herr, denk an die Schmach deines Knechtes! *<br />

Im Herzen brennt mir der Hohn der Völker,<br />

mit dem deine Feinde mich schmähen, Herr, *<br />

und die Schritte deines Gesalbten verhöhnen.<br />

Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit! *<br />

Amen, ja amen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du Beschützer des Armen, blick auf unsere Schwächen, unsere<br />

Ungerührtheit und Trägheit. Rüttle uns auf, dass wir den Unterdrückten<br />

zu Hilfe kommen! Lass uns dein Angesicht leuchten.<br />

Lesung Ez 37, 12b–14<br />

So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Gräber und hole<br />

euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch<br />

zurück in das Land Israel. Wenn ich eure Gräber öffne und<br />

euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole, dann werdet<br />

ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich hauche euch meinen<br />

Geist ein, dann werdet ihr lebendig, und ich bringe euch wieder<br />

in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.<br />

Ich habe gesprochen, und ich führe es aus – Spruch des Herrn.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wenn ich Dämonen austreibe mit der Kraft Gottes, wahrlich,<br />

dann ist das Reich Gottes zu euch gekommen.


119<br />

Donnerstag, 11. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Bitten<br />

Unser Herz ist die Quelle von Bosheit und Leid, aber auch von<br />

Gerechtigkeit, Güte und Frieden. Bitten wir Jesus, den Christus,<br />

der uns Gottes Segen bringt:<br />

A: Komm und wohne in uns.<br />

– Dass wir in Gebet und Kontemplation deine Nähe spüren und<br />

inneren Frieden finden.<br />

– Dass wir wahrnehmen lernen, was wir fühlen, und fruchtbar<br />

damit umgehen können.<br />

– Dass Wut, Ärger und Zorn sich durch deinen Beistand verwandeln<br />

in Nachsicht und Versöhnungsbereitschaft.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, gib, dass wir dem Ruf deiner Gnade folgen<br />

und uns mit umso größerem Eifer auf die Feier der österlichen<br />

Geheimnisse vorbereiten, je näher das Fest der Erlösung herankommt.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Das Heil des Volkes bin ich – so spricht der Herr.<br />

In jeder Not, in der sie zu mir rufen, will ich sie erhören.<br />

Ich will ihr Herr sein für alle Zeit.<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)


Eucharistie · Donnerstag, 11. <strong>März</strong> 120<br />

Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 7, 23–28<br />

So spricht der Herr: Ich gab meinem Volk folgendes Gebot:<br />

Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein, und<br />

ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch<br />

befehle, damit es euch gut geht.<br />

Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern<br />

folgten den Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens.<br />

Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht.<br />

Von dem Tag an, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf<br />

den heutigen Tag sandte ich zu euch immer wieder alle meine<br />

Knechte, die Propheten. Aber man hörte nicht auf mich und<br />

neigte mir nicht das Ohr zu, vielmehr blieben sie hartnäckig<br />

und trieben es noch schlimmer als ihre Väter.<br />

Auch wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht<br />

auf dich hören. Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten.<br />

Sag ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme<br />

des Herrn, seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die<br />

Treue ist dahin, aus ihrem Mund verschwunden.<br />

Antwortpsalm Ps 95, 1–2.6–9<br />

Kehrvers:<br />

Hört auf die Stimme des Herrn, verhärtet nicht euer Herz!<br />

Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn *<br />

und zujauchzen dem Fels unsres Heiles!<br />

Lasst uns mit Lob seinem Angesicht nahen, *<br />

vor ihm jauchzen mit Liedern! – Kehrvers<br />

Kommt, lasst uns niederfallen, uns vor ihm verneigen, *<br />

lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!<br />

Denn er ist unser Gott, /<br />

wir sind das Volk seiner Weide, *<br />

die Herde, von seiner Hand geführt. – Kehrvers


121<br />

Donnerstag, 11. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! /<br />

„Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, *<br />

wie in der Wüste am Tag von Massa!<br />

Dort haben eure Väter mich versucht, *<br />

sie haben mich auf die Probe gestellt<br />

und hatten doch mein Tun gesehen.“ – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Verse 7d.8a, ferner GL 53, 1 (VI. Ton)<br />

oder GL 1975 529, 5 (IV. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joël 2, 12–13<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Kehrt um zum Herrn von ganzem Herzen; denn er ist gnädig<br />

und barmherzig, voll Langmut und reich an Güte.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 11, 14–23<br />

In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als<br />

der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann<br />

reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit<br />

Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die<br />

Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und<br />

forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.<br />

Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes<br />

Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus<br />

ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im<br />

Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt<br />

doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe.<br />

Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen<br />

treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen<br />

euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger<br />

Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch<br />

gekommen.


Abend · Donnerstag, 11. <strong>März</strong> 122<br />

Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht,<br />

ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und<br />

besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf<br />

die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.<br />

Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir<br />

sammelt, der zerstreut.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Jesus muss sich gegen den Vorwurf zur Wehr setzen, er sei mit<br />

den Dämonen im Bunde. Anders lassen sich seine spektakulär<br />

erfolgreichen Exorzismen ja wohl kaum erklären! Die Antwort<br />

Jesu: Dann müsste ja Bürgerkrieg herrschen in Satans Reich.<br />

Doch danach sieht es, leider, gar nicht aus. Und vor allem gibt<br />

Jesus, der Heiland, der Heiler, zu verstehen: Zu heilen vermag<br />

Gottes Heil allein. Wenn wir lieber nicht so genau wissen wollen,<br />

was gespielt wird, wenn wir beide Augen zudrücken, um ja<br />

nichts Beunruhigendes zu bemerken, dann sind die alten auch<br />

die neuen Dämonen. Dann bleiben Gewalt und Gier, Angst<br />

und Neid, Härte und Hass die Herren im Haus. Wo wir aber<br />

bereit sind, Verantwortung für diese Welt zu übernehmen, wo<br />

Glaube, Hoffnung und Liebe unser Lebenshaus renovieren, wo<br />

wir sehenden Auges – Christus im Blick – einen neuen Anfang<br />

wagen, wo wir nüchtern und wachsam bleiben, da wirkt Gottes<br />

Tatkraft, da ist sein Reich schon mitten unter uns.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


123<br />

Donnerstag, 11. <strong>März</strong> · Abend<br />

Innehalten am Abend<br />

Das Leben besteht in der Bewegung.<br />

Aristoteles (griechischer Philosoph, 384–322 v. Chr.)<br />

• Wenn ich auf mein Leben schaue: Welche „Bewegungen“<br />

sehe ich darin?<br />

• Gibt es Vorbilder in dieser „Wachstumsbewegung“ des Lebens?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Meines Herzens Dunkel<br />

wandle in dein Licht.<br />

Schenke mir den Glauben,<br />

der die Zweifel bricht.<br />

Hoffnung gib und Liebe,<br />

dass ich es vermag,<br />

deinem Wort zu folgen<br />

jetzt und jeden Tag.<br />

Helmut Schlegel<br />

Psalm 132 Verse 11–18<br />

Der Herr hat David geschworen, *<br />

einen Eid, den er niemals brechen wird:<br />

„Einen Spross aus deinem Geschlecht *<br />

will ich setzen auf deinen Thron.<br />

Wenn deine Söhne meinen Bund bewahren, *<br />

mein Zeugnis, das ich sie lehre,<br />

dann sollen auch ihre Söhne *<br />

auf deinem Thron sitzen für immer.“<br />

Denn der Herr hat den Zion erwählt, *<br />

ihn zu seinem Wohnsitz erkoren:


Abend · Donnerstag, 11. <strong>März</strong> 124<br />

„Das ist für immer der Ort meiner Ruhe; *<br />

hier will ich wohnen, ich hab ihn erkoren.<br />

Zions Nahrung will ich reichlich segnen, *<br />

mit Brot seine Armen sättigen.<br />

Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, *<br />

seine Frommen sollen jauchzen und jubeln.<br />

Dort lasse ich Davids Macht erstarken *<br />

und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.<br />

Ich bedecke seine Feinde mit Schande; *<br />

doch auf ihm erglänzt seine Krone.“<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Segne den Ort deiner Gegenwart, Gott Davids. Lass das Haus<br />

deines Gesalbten leuchten unter den Völkern, erfülle es mit deinem<br />

Licht.<br />

Lesung Jer 15, 16<br />

Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war<br />

mir Glück und Herzensfreude; denn dein Name ist über mir<br />

ausgerufen, Herr, Gott der Heere.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Eine Frau aus der Menge rief Jesus zu: Selig der Leib, der dich<br />

getragen, und die Brust, die dich genährt hat. Jesus aber sprach:<br />

Selig, die das Wort Gottes hören und es befolgen.<br />

Fürbitten<br />

„Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein<br />

Haus ums andere stürzt ein,“ so sagt es Jesus. Wir bitten ihn<br />

um Einheit:<br />

V: Jesus, Bruder und Lehrer, A: leite uns.


125<br />

Donnerstag, 11. <strong>März</strong> · Abend<br />

– Für die schon so lange zertrennte christliche Kirche, in der<br />

die Konfessionen ihre Unterschiede betonen.<br />

– Für die Ethnien, Nationen, Länder, die verfeindet sind.<br />

– Für Familien, die in Spannungen und Unfrieden leben.<br />

– Für Paare, die sich auseinandergelebt haben.<br />

– Für die armen und die reichen Länder.<br />

– Für die miteinander konkurrierenden Religionen und Glaubensrichtungen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, gib, dass wir dem Ruf deiner Gnade folgen<br />

und uns mit umso größerem Eifer auf die Feier der österlichen<br />

Geheimnisse vorbereiten, je näher das Fest der Erlösung herankommt.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Freitag, 12. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Simeon der Neue Theologe (Abt in Konstantinopel,<br />

† 1022) · Almud von Wetter (Äbtissin, 11. Jh.) · Beatrix von Engelport<br />

(† nach 1275)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Gott ist gegenwärtig.<br />

Lasset uns anbeten<br />

und in Ehrfurcht vor ihn treten.<br />

Gott ist in der Mitte.<br />

Alles in uns schweige<br />

und sich innigst vor ihm beuge.<br />

Wer ihn kennt, wer ihn nennt,<br />

schlag die Augen nieder;<br />

kommt, ergebt euch wieder.<br />

Majestätisch Wesen,<br />

möcht ich recht dich preisen<br />

und im Geist dir Dienst erweisen.<br />

Möcht ich wie die Engel<br />

immer vor dir stehen<br />

und dich gegenwärtig sehen.<br />

Lass mich dir für und für<br />

trachten zu gefallen,<br />

liebster Gott, in allem.<br />

Gerhard Tersteegen (vor 1727) 1729 – GL 387 · EG 165, Strophen 1 und 4


127<br />

Freitag, 12. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Psalm 51 Verse 3–21<br />

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Wasch meine Schuld von mir ab *<br />

und mach mich rein von meiner Sünde!<br />

Denn ich erkenne meine bösen Taten, *<br />

meine Sünde steht mir immer vor Augen.<br />

Gegen dich allein habe ich gesündigt, *<br />

ich habe getan, was dir missfällt.<br />

So behältst du recht mit deinem Urteil, *<br />

rein stehst du da als Richter.<br />

Denn ich bin in Schuld geboren; *<br />

in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.<br />

Lauterer Sinn im Verborgenen gefällt dir, *<br />

im Geheimen lehrst du mich Weisheit.<br />

Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; *<br />

wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.<br />

Sättige mich mit Entzücken und Freude! *<br />

Jubeln sollen die Glieder, die du zerschlagen hast.<br />

Verbirg dein Gesicht vor meinen Sünden, *<br />

tilge all meine Frevel!<br />

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />

und gib mir einen neuen, beständigen Geist!<br />

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht *<br />

und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!<br />

Mach mich wieder froh mit deinem Heil; *<br />

mit einem willigen Geist rüste mich aus!<br />

Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege, *<br />

und die Sünder kehren um zu dir.<br />

Befrei mich von Blutschuld, Herr, du Gott meines Heiles, *<br />

dann wird meine Zunge jubeln über deine Gerechtigkeit.


Morgen · Freitag, 12. <strong>März</strong> 128<br />

Herr, öffne mir die Lippen, *<br />

und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden.<br />

Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; *<br />

an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />

Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, *<br />

ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />

wirst du, Gott, nicht verschmähen.<br />

In deiner Huld tu Gutes an Zion; *<br />

bau die Mauern Jerusalems wieder auf!<br />

Dann hast du Freude an rechten Opfern, /<br />

an Brandopfern und Ganzopfern, *<br />

dann opfert man Stiere auf deinem Altar.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Schenke uns, Vater, deinen Geist, und verwandle unsere Herzen<br />

durch das Wort deiner Liebe, unseren gekreuzigten Herrn<br />

Jesus Christus.<br />

Lesung Röm 5, 8–9<br />

Gott hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus<br />

für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Nachdem<br />

wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir<br />

durch ihn erst recht vor dem Gericht Gottes gerettet werden.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Meister, welches ist das größte Gebot? Jesus gab zur Antwort:<br />

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen.<br />

Bitten<br />

Heute vor 200 Jahren kam in Würzburg Prinzregent Luitpold<br />

von Bayern zur Welt, der am längsten an der Spitze des Königreichs<br />

Bayern gestanden und dank seiner zugewandten und


129<br />

Freitag, 12. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

uneitlen Art breite Sympathien genossen hat. Bitten wir Gott,<br />

der uns ins Leben gerufen hat:<br />

A: Bring unsere Gaben zur Entfaltung.<br />

– Dass wir froh und glücklich werden mit dem, was du in uns<br />

angelegt hast.<br />

– Dass wir mit dem, was in uns steckt, unsere Mitmenschen<br />

bereichern.<br />

– Dass wir Menschen zueinanderbringen und Frieden und Versöhnung<br />

stiften.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, lass deine Gnade mächtig werden in unseren<br />

Herzen, damit wir imstande sind, unser eigenes Begehren zu<br />

meistern und den Anregungen deines Geistes zu folgen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, unter den Göttern ist keiner wie du.<br />

Denn du bist groß und tust Wunder. Du allein bist Gott.<br />

Ps 86, 8.10<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Hosea Hos 14, 2–10<br />

So spricht der Herr: Kehr um, Israel, zum Herrn, deinem<br />

Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld.


Eucharistie · Freitag, 12. <strong>März</strong> 130<br />

Kehrt um zum Herrn, nehmt Worte der Reue mit euch und sagt<br />

zu ihm: Nimm alle Schuld von uns und lass uns Gutes erfahren!<br />

Wir danken es dir mit der Frucht unserer Lippen. Assur kann<br />

uns nicht retten. Wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten, und<br />

zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr: Unser Gott.<br />

Denn nur bei dir findet der Verwaiste Erbarmen.<br />

So spricht der Herr: Ich will ihre Untreue heilen und sie aus<br />

lauter Großmut wieder lieben. Denn mein Zorn hat sich von Israel<br />

abgewandt. Ich werde für Israel da sein wie der Tau, damit<br />

es aufblüht wie eine Lilie und Wurzeln schlägt wie der Libanon.<br />

Seine Zweige sollen sich ausbreiten, seine Pracht soll der Pracht<br />

des Ölbaums gleichen und sein Duft dem Duft des Libanon.<br />

Sie werden wieder in meinem Schatten wohnen; sie bauen<br />

Getreide an und gedeihen wie die Reben, deren Wein so berühmt<br />

ist wie der Wein vom Libanon. Was hat Efraim noch mit<br />

den Götzen zu tun? Ich, ja, ich erhöre ihn, ich schaue nach ihm.<br />

Ich bin wie der grünende Wacholder, an mir findest du reiche<br />

Frucht.<br />

Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es.<br />

Ja, die Wege des Herrn sind gerade; die Gerechten gehen auf<br />

ihnen, die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Gottes Gram ist groß: der Herr trauert um Israel. So geht es<br />

Liebenden. Lieben ist gefährlich und Adonai liebt leidenschaftlich.<br />

Sein Volk übersieht diese Liebe, belächelt sie, setzt sich<br />

über Gottes Passion hinweg, setzt sein Vertrauen in andere,<br />

verlässt den Herrn, verlässt sich lieber auf Mächte, die allgemein<br />

anerkannt werden, sucht den Schulterschluss mit einem<br />

mächtigen militärischen Partner. Der Liebende bittet, der Liebende<br />

droht: Ihr rennt ins Verderben, ihr sucht das Leben –<br />

und findet den Tod. Doch am Ende verheißt er: „Ich will ihre<br />

Untreue heilen.“ So ist es. Auf Gottes Großmut ruht alle Hoffnung.<br />

Auf seinem „Herzensumsturz“ (Hos 11). Und wenn Gott


131<br />

Freitag, 12. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

selbst sein gequältes Herz neu stimmt, warum dann nicht der<br />

Mensch?<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 81, 6c–11b.14.17<br />

Kehrvers:<br />

Ich bin der Herr, dein Gott; höre auf meine Stimme!<br />

Eine Stimme höre ich, die ich noch nie vernahm: *<br />

Seine Schulter hab ich von der Bürde befreit,<br />

seine Hände kamen los vom Lastkorb. *<br />

Du riefst in der Not, und ich riss dich heraus. – Kehrvers<br />

Ich habe dich aus dem Gewölk des Donners erhört, *<br />

an den Wassern von Meríba geprüft.<br />

Höre, mein Volk, ich will dich mahnen! *<br />

Israel, wolltest du doch auf mich hören! – Kehrvers<br />

Für dich gibt es keinen andern Gott. *<br />

Du sollst keinen fremden Gott anbeten.<br />

Ich bin der Herr, dein Gott, *<br />

der dich heraufgeführt hat aus Ägypten. – Kehrvers<br />

Ach, dass doch mein Volk auf mich hörte, *<br />

dass Israel gehen wollte auf meinen Wegen!<br />

Ich würde es nähren mit bestem Weizen *<br />

und mit Honig aus dem Felsen sättigen. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Verse 11a.9a, ferner GL 53, 1 (VI. Ton) oder GL 1975 529, 5 (IV.<br />

Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Mt 4, 17<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

So spricht der Herr: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!


Abend · Freitag, 12. <strong>März</strong> 132<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 12, 28b–34<br />

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte<br />

ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete:<br />

Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige<br />

Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem<br />

Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all<br />

deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten<br />

lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als<br />

diese beiden.<br />

Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz<br />

richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen<br />

anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand<br />

und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben<br />

wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen<br />

Opfer.<br />

Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte<br />

zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner<br />

wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Die allerstillste Liebe ist die Liebe zum Guten.<br />

Marie von Ebner-Eschenbach (österreichische Schriftstellerin, 1830–1916)<br />

• Bei wem nehme ich ruhiges Handeln „zum Guten“ wahr?<br />

• Wo sehe ich lautstarke Präsentation, gar Abwertung anderer<br />

– vermeintlich im Dienst des Guten?


133<br />

Freitag, 12. <strong>März</strong> · Abend<br />

Confiteor (Seite 16), Erbarme dich (Seite 26) – oder:<br />

Gott, unser Vater, auch wer sich von dir entfernt hat, kann zurückkehren<br />

zu dir. Du hältst voll Sehnsucht nach uns Ausschau,<br />

du empfängst uns mit offenen Armen. Wenn wir uns elend und<br />

verlassen fühlen, bring dich uns in Erinnerung. Lass uns aufbrechen<br />

zu dir und in deiner Nähe neu das Leben finden, heute<br />

und alle Tage.<br />

Redaktion Magnificat<br />

Hymnus<br />

Wir haben einen Gott und Herrn,<br />

sind eines Leibes Glieder;<br />

drum diene deinem Nächsten gern;<br />

denn wir sind alle Brüder.<br />

Gott schuf die Welt nicht bloß für mich,<br />

mein Nächster ist sein Kind wie ich.<br />

Was ich den Armen hier getan,<br />

dem Kleinsten auch von diesen,<br />

das sieht er, mein Erlöser, an,<br />

als hätt ich’s ihm erwiesen.<br />

Und ich, ich sollt ein Mensch noch sein<br />

und Gott in Brüdern nicht erfreun?<br />

Ein unbarmherziges Gericht<br />

wird über den ergehen,<br />

der nicht barmherzig ist, der nicht<br />

die rettet, die ihn flehen.<br />

Drum gib mir, Gott, durch deinen Geist<br />

ein Herz, das dich durch Liebe preist.<br />

Christian Fürchtegott Gellert 1757<br />

EG 412 – Melodie: GL 461 · GL 1975 616<br />

Strophen 4, 7 und 8


Abend · Freitag, 12. <strong>März</strong> 134<br />

Psalm 135 Verse 13–21<br />

Herr, dein Name währt ewig, *<br />

das Gedenken an dich, Herr, dauert<br />

von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Denn der Herr verschafft Recht seinem Volk; *<br />

er hat mit seinen Knechten Mitleid.<br />

Die Götzen der Heiden sind nur Silber und Gold, *<br />

ein Machwerk von Menschenhand.<br />

Sie haben einen Mund und reden nicht, *<br />

Augen und sehen nicht;<br />

sie haben Ohren und hören nicht; *<br />

auch ist kein Hauch in ihrem Mund.<br />

Die sie gemacht haben, sollen ihrem Machwerk gleichen, *<br />

alle, die den Götzen vertrauen.<br />

Haus Israel, preise den Herrn! *<br />

Haus Aaron, preise den Herrn!<br />

Haus Levi, preise den Herrn! *<br />

Alle, die ihr den Herrn fürchtet, preist den Herrn!<br />

Gepriesen sei der Herr auf Zion, *<br />

er, der thront in Jerusalem.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Herr der Gerechtigkeit, du blickst auf die Gebeugten und lässt<br />

nicht im Stich, die in Not sind. Senke den Geist der Liebe in unsere<br />

Herzen, dass wir unseren bedrängten Geschwistern beistehen.<br />

Lesung Jak 5, 16.19–20<br />

Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit<br />

ihr geheilt werdet! Viel vermag das inständige Gebet eines<br />

Gerechten. Meine Brüder, wenn einer bei euch von der Wahrheit<br />

abirrt und jemand ihn zur Umkehr bewegt, dann sollt ihr<br />

wissen: Wer einen Sünder, der auf Irrwegen ist, zur Umkehr<br />

bewegt, der rettet ihn vor dem Tod und deckt viele Sünden zu.


135<br />

Freitag, 12. <strong>März</strong> · Abend<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Seinen Nächsten lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle<br />

Opfer.<br />

Fürbitten<br />

Gottes- und Nächstenliebe sind untrennbar. Wir bitten den erbarmenden<br />

Gott um seinen Beistand:<br />

V: Gott, du liebst deine Geschöpfe. A: Höre unser Rufen.<br />

– Rüttle deine Kirche auf, dass sie an der Seite der Armen, derer<br />

ohne Lobby, zu finden ist.<br />

– Stärke unsere Gemeinden im Glauben und in der Liebe, und<br />

lass sie wachsen in der Einheit der Getauften.<br />

– Tröste die Schwerkranken, die nicht wissen, ob sie noch einmal<br />

die Zeit der erwachenden Natur, des Frühlings, erleben<br />

können.<br />

– Geleite die Menschen, die in dieser Zeit des wachsenden<br />

Lichts ihr Leben lassen müssen, in dein unvergängliches<br />

Licht.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, lass deine Gnade mächtig werden in unseren<br />

Herzen, damit wir imstande sind, unser eigenes Begehren zu<br />

meistern und den Anregungen deines Geistes zu folgen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Samstag, 13. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Leander von Sevilla (Bischof, † 600) · hl. Gerald von<br />

Mayo (Abtbischof, † 732) · hl. Answin (Oswin, Bischof, † 861) · sel.<br />

Judith von Ringelheim (Äbtissin, 11. Jh.) · sel. Paulina von Paulinzelle<br />

(Klostergründerin, † 1107) · sel. Sancha von Portugal († 1229)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

O Gott, du höchster Gnadenhort,<br />

verleih, dass uns dein göttlich Wort<br />

von Ohren so zu Herzen dring,<br />

dass es sein Kraft und Schein vollbring.<br />

Der einig Glaub ist diese Kraft,<br />

der fest an Jesus Christus haft’;<br />

die Werk der Lieb sind dieser Schein,<br />

dadurch wir Christi Jünger sein.<br />

Verschaff bei uns auch, lieber Herr,<br />

dass wir durch deinen Geist je mehr<br />

in dein’r Erkenntnis nehmen zu<br />

und endlich bei dir finden Ruh.<br />

Konrad Hubert 1545<br />

EG 194 · Melodie: GL 147 · GL 1975 516 · KG 199<br />

Psalm 119 <br />

Verse 145–152 Qof<br />

Erhöre mich, Herr, ich rufe von ganzem Herzen; *<br />

deine Gesetze will ich halten.


137<br />

Samstag, 13. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Ich rufe zu dir; errette mich, *<br />

dann will ich deinen Vorschriften folgen.<br />

Schon beim Morgengrauen komme ich und flehe; *<br />

ich warte auf dein Wort.<br />

Meine Augen eilen den Nachtwachen voraus; *<br />

denn ich sinne nach über deine Verheißung.<br />

Höre auf meine Stimme in deiner Huld; *<br />

belebe mich, Herr, durch deine Entscheide!<br />

Mir nähern sich tückische Verfolger; *<br />

sie haben sich weit von deiner Weisung entfernt.<br />

Doch du bist nahe, Herr, *<br />

und alle deine Gebote sind Wahrheit.<br />

Aus deinen Vorschriften weiß ich seit langem, *<br />

dass du sie für ewig bestimmt hast.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Nahe bist du, Gott, und alle deine Gebote sind Wahrheit. Präge<br />

sie uns ein, damit wir auf deinen Wegen gehen.<br />

Lesung <br />

Röm 3, 23–25ab<br />

Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.<br />

Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner<br />

Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott<br />

dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam<br />

durch Glauben. So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch<br />

die Vergebung der Sünden.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Der Zöllner wagte nicht, die Augen zum Himmel zu erheben. Er<br />

schlug an seine Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig.


Eucharistie · Samstag, 13. <strong>März</strong> 138<br />

Bitten<br />

Allmächtiger Gott. Du entziehst dich denen, die von sich selbst<br />

eingenommen sind, und wendest dich den Demütigen zu. Wir<br />

bitten dich:<br />

A: Öffne uns Augen, Herz und Ohren.<br />

– Dass wir heute wahrnehmen, wo du auf uns zukommst.<br />

– Dass wir uns von dir ansprechen lassen.<br />

– Dass wir mit Jesu Güte auf unsere Mitmenschen zugehen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, in geistlicher Freude begehen wir diese Tage der<br />

Buße. Gib, dass wir aus dem österlichen Geheimnis leben, damit<br />

uns sein voller Gnadenreichtum zuteilwird. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Lobe den Herrn, meine Seele,<br />

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:<br />

der dir all deine Schuld vergibt und all deine Gebrechen heilt.<br />

Ps 103, 2–3<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Hosea Hos 6, 1–6<br />

Kommt, wir kehren zum Herrn zurück! Denn er hat Wunden<br />

gerissen, er wird uns auch heilen; er hat verwundet, er wird<br />

auch verbinden. Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück,


139<br />

Samstag, 13. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

am dritten Tag richtet er uns wieder auf, und wir leben vor<br />

seinem Angesicht. Lasst uns streben nach Erkenntnis, nach der<br />

Erkenntnis des Herrn. Er kommt so sicher wie das Morgenrot;<br />

er kommt zu uns wie der Regen, wie der Frühjahrsregen, der<br />

die Erde tränkt.<br />

Was soll ich tun mit dir, Efraim? Was soll ich tun mit dir, Juda?<br />

Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der<br />

bald vergeht. Darum schlage ich drein durch die Propheten, ich<br />

töte sie durch die Worte meines Mundes. Dann leuchtet mein<br />

Recht auf wie das Licht. Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis<br />

statt Brandopfer.<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Der Papa wird’s scho richten“, heißt es in einem durch den<br />

Kabarettisten Helmut Qualtinger bekannt gewordenen Chanson.<br />

Ob es nun um die Verschleierung einer Straftat, um einen<br />

eigentlich unerreichbaren, aber umso lukrativeren Posten oder<br />

um eine unbezahlte Zeche geht – „der Papa wird’s scho richten<br />

/ des g’hört zu seinen Pflichten …“. „Der Papa wird’s scho<br />

richten“, so denkt auch Israel, tadelt der Prophet. Israel ist Gottes<br />

Sohn, und was auch immer vorgefallen ist und noch vorfallen<br />

wird, „der Papa wird’s scho richten“. Doch der Vater begehrt<br />

auf. Gott, der Herr, ist nicht bereit, länger mitzuspielen.<br />

Nicht etwa, weil er nicht Israels Vater, und nicht, weil Helfen<br />

unter seiner Würde wäre, sondern weil der Glaube an einen<br />

solchen Mechanismus unter Israels und Judas eigener Würde<br />

ist! Weil die Würde des Menschen bei einem solchen Aberglauben<br />

auf dem Spiel steht, ja zum Spielball wird! Wo immer<br />

sich eine Gruppe unantastbar wähnt, da werden andere mit<br />

Füßen getreten. Adonai sendet Propheten, die dem schlimmen<br />

Treiben Einhalt gebieten werden. „Dann leuchtet mein Recht<br />

auf wie das Licht.“ Wenn Gott „mein Recht“ sagt, dann meint<br />

er nicht „meine Vorfahrt“ wie der eine oder andere Autofahrer.<br />

„Mein Recht“, Gottes Recht, das ist das Recht der Schwachen.<br />

Für sie tritt Gott, der Vater, ein.


Eucharistie · Samstag, 13. <strong>März</strong> 140<br />

Antwortpsalm Ps 51, 3–4.18–21<br />

Kehrvers:<br />

Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.<br />

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Wasch meine Schuld von mir ab, *<br />

und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />

Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; *<br />

an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />

Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, *<br />

ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />

wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kehrvers<br />

In deiner Huld tu Gutes an Zion, *<br />

bau die Mauern Jerusalems wieder auf!<br />

Dann hast du Freude an rechten Opfern, /<br />

an Brandopfern und Ganzopfern, *<br />

dann opfert man Stiere auf deinem Altar. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Hos 6, 6a, ferner GL 301 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 536, 2 (VII. Ton) oder KG 543 (V. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Ps 95, 7d.8a<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet nicht euer Herz!<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 18, 9–14<br />

In jener Zeit erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit<br />

überzeugt waren und die anderen verachteten,<br />

dieses Beispiel:<br />

Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der<br />

eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer<br />

stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke


141<br />

Samstag, 13. <strong>März</strong> · Abend<br />

dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber,<br />

Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste<br />

zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten<br />

Teil meines ganzen Einkommens.<br />

Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht<br />

einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug<br />

sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!<br />

Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück,<br />

der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt,<br />

wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Mitten wir im Leben sind<br />

mit dem Tod umfangen.<br />

Wer ist, der uns Hilfe bringt,<br />

dass wir Gnad erlangen?<br />

Das bist du, Herr, alleine.<br />

Uns reuet unsre Missetat,<br />

die dich, Herr, erzürnet hat.<br />

Heiliger Herre Gott, heiliger starker Gott,<br />

heiliger, barmherziger Heiland, du ewiger Gott,<br />

lass uns nicht versinken<br />

in des bittern Todes Not.<br />

Kyrieleison.<br />

Nach: Media vita in morte sumus; 11. Jahrhundert (Alte Übertragung)<br />

GL 503 · GL 1975 654 · KG 706 · EG 518


Abend · Samstag, 13. <strong>März</strong> 142<br />

Psalm 130<br />

Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: *<br />

Herr, höre meine Stimme!<br />

Wende dein Ohr mir zu, *<br />

achte auf mein lautes Flehen!<br />

Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, *<br />

Herr, wer könnte bestehen?<br />

Doch bei dir ist Vergebung, *<br />

damit man in Ehrfurcht dir dient.<br />

Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, *<br />

ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.<br />

Meine Seele wartet auf den Herrn *<br />

mehr als die Wächter auf den Morgen.<br />

Mehr als die Wächter auf den Morgen *<br />

soll Israel harren auf den Herrn.<br />

Denn beim Herrn ist die Huld, *<br />

bei ihm ist Erlösung in Fülle.<br />

Ja, er wird Israel erlösen *<br />

von all seinen Sünden.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott Israels, Richter der Welt, wir sehnen uns nach deinem Heil<br />

und hoffen auf deine Gnade. Nimm uns an und befreie uns von<br />

aller Schuld.<br />

Lesung 2 Kor 6, 1–4a<br />

Wir ermahnen euch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergebens<br />

empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade erhöre<br />

ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist sie da, die<br />

Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung. Niemand<br />

geben wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst<br />

nicht getadelt werden kann. In allem erweisen wir uns als Gottes<br />

Diener.


143<br />

Samstag, 13. <strong>März</strong> · Abend<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />

dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen,<br />

sondern das ewige Leben haben.<br />

Fürbitten<br />

Gütiger Vater, im Kreuz Jesu hast du uns das Zeichen deiner<br />

siegreichen Gnade gegeben. Wir bitten dich:<br />

A: Lass dein Heil auf der Erde wachsen.<br />

Viele Angehörige anderer Religionen empfinden das Kreuz aus<br />

leidvoller Erfahrung als bedrohlich;<br />

– erfülle uns Glaubende mit dem Geist Jesu, dass wir ihnen den<br />

wahren Sinn des Kreuzes vorleben.<br />

Auch in unserer abendländischen Kultur gibt es Menschen, die<br />

das Kreuz als grausam ablehnen;<br />

– gib deiner Kirche eine neue Sensibilität für das Ärgernis des<br />

Kreuzes.<br />

Noch immer tragen viele Menschen dein Kreuz an sich;<br />

– gewähre ihnen allen deine Gnade und lass ihnen den Wert<br />

dieses Schmuckes aufgehen.<br />

Israels Erbe hat unsere Heimat Europa wesentlich geprägt;<br />

– lass sie in Jesu Geist neu erblühen und zu einer lebendigen<br />

Völkergemeinschaft zusammenwachsen.<br />

Gedenke der Verstorbenen, die Jesus unter dem Siegel des Kreuzes<br />

nachgefolgt sind;<br />

– lass sie das neue Leben, das sie schon hier auf Erden begonnen<br />

haben, in ewiger Fülle genießen.<br />

Vaterunser


Abend · Samstag, 13. <strong>März</strong> 144<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf<br />

wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen<br />

hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest<br />

entgegeneilt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Gnade sei mit uns und Friede<br />

von Gott, unserem Vater,<br />

und dem Herrn Jesus Christus.<br />

Vgl. 1 Kor 1, 3<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


145<br />

Samstag, 13. <strong>März</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Überfließender Reichtum<br />

(zu Eph 2, 4–10)<br />

Unsere Leistungen,<br />

unsere erstrebten Erfolge,<br />

unsere atemlosen Anstrengungen,<br />

unser beinhartes Bemühen,<br />

unser dramatisches Durchhalten,<br />

unser liebloses Lavieren,<br />

unsere Kraft an ihren Grenzen,<br />

unser Immerimmerweiter,<br />

unser Immernochmehr!<br />

Gott handelt verschwenderisch<br />

am Menschen;<br />

der überfließende Reichtum<br />

seiner Gnade<br />

kann die Not wenden.<br />

Seine Gegenwart befreit<br />

von der verbissenen Fixierung<br />

auf messbare Leistung.<br />

Seine Gegenwart tröstet,<br />

wo die eigene Kraft<br />

an ihre Grenzen kommt.<br />

Das befreit zum Guten,<br />

erkennend,<br />

dass das Entscheidende<br />

Geschenk ist.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


14. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

4. Fastensonntag<br />

Namenstag: hl. Einhard (Biograf Karls des Großen, Gründer von Seligenstadt,<br />

† 840) · hl. Mathilde von Quedlinburg (Klostergründerin,<br />

† 968) · sel. Eva von Lüttich (Reklusin, Förderin des Fronleichnamsfestes,<br />

† um 1265) · Konrad Müller (Franziskaner, † 1532) · Gottfried<br />

Könzgen (Arbeitersekretär der Katholischen Arbeiterbewegung, inhaftiert<br />

im KZ Oranienburg, † 1945)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Gottlieb Klopstock (deutscher<br />

Dichter, 1724–1803)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Freue dich, Stadt Jerusalem!<br />

Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart.<br />

Vgl. Jes 66, 10<br />

Hymnus<br />

Ihr Diener Gottes alle,<br />

preist ihn mit Freudenschalle,<br />

und singt in Fröhlichkeit!<br />

Die ihr im Haus des Herren<br />

Ehre sei dem Vater ...


147<br />

Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Morgen<br />

da stehet, ihn zu ehren,<br />

seid allezeit bereit!<br />

Gott wolle uns bescheren<br />

und immerdar vermehren<br />

den milden Segen sein! –<br />

Der Himmel schuf und Erden,<br />

er soll gepriesen werden,<br />

er, unser Gott, allein!<br />

Kaspar Ulenberg (1549–1617)<br />

Psalm 118 Verse 19–29<br />

Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, *<br />

damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.<br />

Das ist das Tor zum Herrn, *<br />

nur Gerechte treten hier ein.<br />

Ich danke dir, dass du mich erhört hast; *<br />

du bist für mich zum Retter geworden.<br />

Der Stein, den die Bauleute verwarfen, *<br />

er ist zum Eckstein geworden.<br />

Das hat der Herr vollbracht, *<br />

vor unseren Augen geschah dieses Wunder.<br />

Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; *<br />

wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.<br />

Ach, Herr, bring doch Hilfe! *<br />

Ach, Herr, gib doch Gelingen!<br />

Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! /<br />

Wir segnen euch, vom Haus des Herrn her. *<br />

Gott, der Herr, erleuchte uns.<br />

Mit Zweigen in den Händen<br />

schließt euch zusammen zum Reigen, *<br />

bis zu den Hörnern des Altars!


Morgen · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 148<br />

Du bist mein Gott, dir will ich danken; *<br />

mein Gott, dich will ich rühmen.<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Deinen Willen zu tun, barmherziger Gott, ist das Tor zur Gerechtigkeit.<br />

Erleuchte uns, dass wir deinen Auftrag erkennen,<br />

und lass uns dir voll Freude dienen.<br />

Lesung Phil 2, 14–15<br />

Tut alles ohne Murren und Bedenken, damit ihr rein und<br />

ohne Tadel seid, Kinder Gottes ohne Makel mitten in einer<br />

verdorbenen und verwirrten Generation, unter der ihr als Lichter<br />

in der Welt leuchtet.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Menschen<br />

geöffnet hat, der blind geboren war: Du aber hast es getan,<br />

Christus, Sohn Gottes, du Licht der Welt.<br />

Bitten<br />

Du, Jesus, vermagst unsere Gebrechen und Wunden zu heilen.<br />

Wir bitten dich:<br />

A: Berühre uns mit deiner Hand.<br />

– Dass wir deine Spuren in unserem Leben wieder sehen.<br />

– Dass wir auf deinen Wegen gehen können.<br />

– Dass unser Schmerz uns nicht länger einsam sein lässt.<br />

Vaterunser


149<br />

Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf<br />

wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen<br />

hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest<br />

entgegeneilt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der ewige Gott,<br />

der ist, der war und der kommen wird,<br />

sei bei uns heute und alle Tage,<br />

bis wir auf immer sein Angesicht schauen.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 142, 366, 427, 438, 477, 485 · KG 40, 42, 174,<br />

185, 395, 561<br />

Freue dich, Stadt Jerusalem!<br />

Seid fröhlich zusammen mit ihr,<br />

alle, die ihr traurig wart.<br />

Freut euch und trinkt euch satt<br />

an der Quelle göttlicher Tröstung.<br />

Vgl. Jes 66, 10–11<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem zweiten Buch der Chronik<br />

2 Chr 36, 14–16.19–23<br />

In jenen Tagen begingen alle führenden Männer Judas und die<br />

Priester und das Volk viel Untreue. Sie ahmten die Gräueltaten<br />

der Völker nach und entweihten das Haus, das der HERR in<br />

Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte.<br />

Immer wieder hatte der HERR, der Gott ihrer Väter, sie durch<br />

seine Boten gewarnt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk<br />

und seiner Wohnung. Sie aber verhöhnten die Boten Gottes,


Eucharistie · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 150<br />

verachteten sein Wort und verspotteten seine Propheten, bis<br />

der Zorn des HERRN gegen sein Volk so groß wurde, dass es<br />

keine Heilung mehr gab.<br />

Die Chaldäer verbrannten das Haus Gottes, rissen die Mauern<br />

Jerusalems nieder, legten Feuer an alle seine Paläste und<br />

zerstörten alle wertvollen Geräte. Alle, die dem Schwert entgangen<br />

waren, führte Nebukadnezzar in die Verbannung nach<br />

Babel. Dort mussten sie ihm und seinen Söhnen als Sklaven<br />

dienen, bis das Reich der Perser zur Herrschaft kam. Da ging<br />

das Wort in Erfüllung, das der HERR durch den Mund Jeremias<br />

verkündet hatte. Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es<br />

lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig<br />

Jahre voll waren.<br />

Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen,<br />

was der HERR durch Jeremia gesprochen hatte. Darum<br />

erweckte der HERR den Geist des Königs Kyrus von Persien und<br />

Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den<br />

Befehl verkünden: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der<br />

HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen.<br />

Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda<br />

ein Haus zu bauen. Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört<br />

– der HERR, sein Gott, sei mit ihm –, der soll hinaufziehen.<br />

Impuls zur Lesung<br />

An das babylonische Exil denkt Israel mit Schrecken zurück.<br />

Dennoch streicht das Volk diese Zeit nicht aus seinem Gedächtnis.<br />

Immer wieder fragt es nach einem Zusammenhang<br />

zwischen der bedrückenden Verbannung – dem Erleben radikaler<br />

Fremdbestimmung – und der Erfahrung von Scheitern<br />

und Versagen der Menschen vor Gott und voreinander. Das<br />

ist keine selbstquälerische Nabelschau. Im Gegenteil. Das Volk<br />

stellt sich der Vergangenheit, damit Gottes Zukunft kommen<br />

kann.


151<br />

Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Ps 137, 1–6<br />

Kehrvers:<br />

Wie könnte ich dich je vergessen, Jerusalem!<br />

An den Strömen von Babel, /<br />

da saßen wir und wir weinten, *<br />

wenn wir Zions gedachten.<br />

An die Weiden in seiner Mitte *<br />

hängten wir unsere Leiern. – Kehrvers<br />

Denn dort verlangten, die uns gefangen hielten,<br />

Lieder von uns, /<br />

unsere Peiniger forderten Jubel: *<br />

„Singt für uns eines der Lieder Zions!“<br />

Wie hätten wir singen können die Lieder des HERRN, *<br />

fern, auf fremder Erde? – Kehrvers<br />

Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, *<br />

dann soll meine rechte Hand mich vergessen.<br />

Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /<br />

wenn ich deiner nicht mehr gedenke, *<br />

wenn ich Jerusalem nicht mehr erhebe<br />

zum Gipfel meiner Freude. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 5a, ferner GL 74, 1 (I. Ton)<br />

oder GL 1975 529, 1 oder KG 614 (II. Ton)<br />

Lesung aus dem Epheserbrief Eph 2, 4–10<br />

Schwestern und Brüder! Gott, der reich ist an Erbarmen, hat<br />

uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen<br />

Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus<br />

lebendig gemacht.<br />

Aus Gnade seid ihr gerettet. Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt<br />

und uns zusammen mit ihm einen Platz in den himmlischen<br />

Bereichen gegeben, um in den kommenden Zeiten den<br />

überfließenden Reichtum seiner Gnade zu zeigen, in Güte an<br />

uns durch Christus Jesus.


Eucharistie · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 152<br />

Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht<br />

aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt –, nicht aus Werken,<br />

damit keiner sich rühmen kann.<br />

Denn seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus zu guten<br />

Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus bestimmt hat,<br />

damit wir mit ihnen unser Leben gestalten.<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />

hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 14–21<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange<br />

in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht<br />

werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.<br />

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen<br />

Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren<br />

geht, sondern ewiges Leben hat.<br />

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit<br />

er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet<br />

wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt,<br />

ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen<br />

Sohnes Gottes geglaubt hat.<br />

Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt,<br />

doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht;<br />

denn ihre Taten waren böse.<br />

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum<br />

Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die<br />

Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine<br />

Taten in Gott vollbracht sind.<br />

Credo


153<br />

Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, in der Freude auf das Osterfest bringen wir<br />

unsere Gaben dar. Hilf uns, gläubig und ehrfürchtig das Opfer<br />

zu feiern, das der Welt Heilung schenkt und den Tod überwindet.<br />

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

Wir danken dir, Vater im Himmel, und rühmen deinen heiligen<br />

Namen. Denn jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt sind die Tage<br />

des Heiles. Du hilfst uns, das Böse zu überwinden, du schenkst<br />

uns von Neuem die Reinheit des Herzens. Du gibst deinen Kindern<br />

die Kraft, in dieser vergänglichen Welt das unvergängliche<br />

Heil zu wirken durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn<br />

preisen wir dich in deiner Kirche und vereinen uns mit den<br />

Engeln und Heiligen zum Hochgesang von deiner göttlichen<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Ps 122, 3–4<br />

Jerusalem, du starke Stadt, dicht gebaut und fest gefügt! Dorthin<br />

ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, den Namen<br />

des Herrn zu preisen.<br />

Schlussgebet<br />

Allmächtiger Gott, dein ewiges Wort ist das wahre Licht, das jeden<br />

Menschen erleuchtet. Heile die Blindheit unseres Herzens,<br />

damit wir erkennen, was vor dir recht ist, und dich aufrichtig<br />

lieben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />

und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />

und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.


Auslegung · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 154<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />

zur unvergänglichen Herrlichkeit.<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Josef Blank<br />

V<br />

. 15 zeigt an, zu welchem Zweck die „Erhöhung des Menschensohns“,<br />

also der Kreuz- und Siegesweg Jesu, stattfinden<br />

muss: „… damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben<br />

habe“. Die Erhöhung des Menschensohns, Kreuz und Auferweckung<br />

Jesu, sind das Heilsgeschehen und dementsprechend<br />

auch die Voraussetzung dafür, dass die Menschen, sofern sie<br />

nur glauben, die Heilsgabe des ewigen Lebens empfangen können.<br />

Das Heilsgeschehen der Erhöhung des Menschensohns erscheint<br />

demnach als die sachlich vorgegebene und vorgeordnete<br />

Größe, als der dem Glauben vorgegebene Lebensgrund. Eben<br />

weil der Menschensohn diesen Weg durchlaufen hat, kann er<br />

jetzt als der erhöhte Menschensohn auch zum Spender ewigen<br />

Lebens für die Glaubenden werden, und zwar grundsätzlich für<br />

alle, die glauben. Das „Glauben“ erscheint dabei als dasjenige<br />

menschliche Verhalten, das die Beziehung zum Heilsgeschehen<br />

und zum Heilsbringer herstellt. Gelingt es, diese Beziehung<br />

herzustellen, dann hat der Glaubende eben dadurch, dass er<br />

zum Glauben kommt, auch schon das Heil gewonnen; er „hat<br />

ewiges Leben in ihm“ oder „durch ihn“, nämlich durch den<br />

erhöhten Menschensohn. Das eschatologische Heil, denn dieses<br />

ist das ewige Leben, erscheint als gegenwärtige Gabe; dabei ist<br />

es für das christliche Heilsverständnis entscheidend, dass diese


155<br />

Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Abend<br />

Gabe durch den Menschensohn Jesus vermittelt und an seine<br />

Erhöhung gebunden ist. Das Glauben, in welchem der Mensch<br />

die Beziehung zum Offenbarer und Heilbringer herstellt, stiftet<br />

also zugleich eine Gemeinschaft mit diesem, und zwar so<br />

grundlegender Art, dass der Glaube im Glauben selbst am ewigen<br />

Leben des erhöhten Menschensohns wahrhaftigen Anteil<br />

gewinnt. So ist hier mit ganz einfachen Worten das christliche<br />

Heilsverständnis ausgesprochen.<br />

Josef Blank (dt. Neutestamentler, 1926–1989),<br />

aus: Ders., Das Evangelium nach Johannes, Bd. 1a<br />

= Geistliche Schriftlesung 4, 1a, Düsseldorf, 2. Auflage 1990, 254,<br />

© Rechtenachfolge<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Wohl mir, dass ich Jesum habe,<br />

o wie feste halt ich ihn,<br />

dass er mir mein Herze labe,<br />

wenn ich krank und traurig bin.<br />

Jesum hab ich, der mich liebet<br />

und sich mir zu eigen gibet;<br />

ach drum lass ich Jesum nicht,<br />

wenn mir gleich mein Herze bricht.<br />

Jesus bleibet meine Freude,<br />

meines Herzens Trost und Saft,<br />

Jesus wehret allem Leide,<br />

er ist meines Lebens Kraft,<br />

meiner Augen Lust und Sonne,


Abend · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 156<br />

meiner Seele Schatz und Wonne;<br />

darum lass ich Jesum nicht<br />

aus dem Herzen und Gesicht.<br />

Martin Jahn 1661<br />

Psalm 112<br />

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *<br />

und sich herzlich freut an seinen Geboten.<br />

Seine Nachkommen werden mächtig im Land, *<br />

das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet.<br />

Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus, *<br />

sein Heil hat Bestand für immer.<br />

Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein Licht: *<br />

der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.<br />

Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist, *<br />

der das Seine ordnet, wie es recht ist.<br />

Niemals gerät er ins Wanken; *<br />

ewig denkt man an den Gerechten.<br />

Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung; *<br />

sein Herz ist fest, er vertraut auf den Herrn.<br />

Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie; *<br />

denn bald wird er herabschauen auf seine Bedränger.<br />

Reichlich gibt er den Armen, /<br />

sein Heil hat Bestand für immer; *<br />

er ist mächtig und hoch geehrt.<br />

Voll Verdruss sieht es der Frevler, /<br />

er knirscht mit den Zähnen und geht zugrunde. *<br />

Zunichte werden die Wünsche der Frevler.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gerechter, gnädiger Gott, sei unser Licht in der Finsternis. Lass<br />

uns nicht wanken, gib uns Vertrauen auf dich, damit unser Heil<br />

Bestand hat.


157<br />

Sonntag, 14. <strong>März</strong> · Abend<br />

Lesung Jes 65, 18–19<br />

Ihr sollt euch ohne Ende freuen und jubeln über das, was ich<br />

erschaffe. Denn ich mache aus Jerusalem Jubel und aus seinen<br />

Einwohnern Freude. Ich will über Jerusalem jubeln und<br />

mich freuen über mein Volk. Nie mehr hört man dort lautes<br />

Weinen und lautes Klagen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Mein Sohn, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist,<br />

ist dein. Heute aber müssen wir feiern und fröhlich sein; denn<br />

dein Bruder war tot – und er lebt, er war verloren – und wurde<br />

gefunden.<br />

Fürbitten<br />

Jesus Christus, du willst uns das Licht schenken, das wir doch<br />

oft scheuen. Wir bitten um das Gute und Helle, das du uns<br />

geben willst:<br />

V: Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.<br />

– Hilf deiner immer wieder schuldig gewordenen Kirche, nicht<br />

länger den Mantel der Dunkelheit über ihre Vergehen und<br />

Verbrechen zu legen, und stärke sie auf dem Weg zum Licht<br />

der Wahrheit.<br />

– Hilf uns in unseren Familien, einander wahrzunehmen, und<br />

hilf uns, miteinander barmherzig zu sein.<br />

– Lass die vielen Menschen weltweit Hilfe finden, die zu erblinden<br />

drohen, obwohl es medizinische Hilfe für sie geben<br />

könnte.<br />

– Stärke und tröste die Menschen, die in der Dämmerung der<br />

Demenz leben, und auch ihre Angehörigen, die sie freundlich<br />

und langmütig umsorgen.<br />

Vaterunser


Abend · Sonntag, 14. <strong>März</strong> 158<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf<br />

wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen<br />

hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest<br />

entgegeneilt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der barmherzige Gott wende sich uns zu,<br />

er schenke uns Ruhe und Vertrauen<br />

und erweise uns seine Gnade.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Montag, 15. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Klemens Maria Hofbauer<br />

Klemens Maria Hofbauer (1751–1820) war einer der ersten<br />

deutschsprachigen Redemptoristen. Er wuchs in armen Verhältnissen<br />

auf und arbeitete zunächst als Bäckergeselle. Erst spät<br />

ließ sich sein Wunsch, Priester zu werden, durch die Unterstützung<br />

großzügiger Menschen verwirklichen. Nach seinem Eintritt<br />

ins Kloster und seiner Weihe (1785) schickten ihn die Redemptoristen<br />

als Seelsorger für die deutsche Bevölkerung nach Warschau.<br />

Dort betreute er insbesondere streunende und verwaiste Kinder<br />

und richtete für sie eine Armenschule ein. 1808 wurde er von Napoleon<br />

aus Warschau vertrieben. Sein neuer Wirkungskreis war<br />

Wien, wo er sich als Seelsorger aller Bevölkerungskreise, Künstler<br />

und Gelehrter ebenso wie sehr einfacher Menschen, vor allem der<br />

Armen, bewährte. Er bemühte sich besonders um die Individualseelsorge<br />

und führte Hausbesuche als neue Form der Seelsorge ein.<br />

Sein langjähriges Wirken in Wien trug ihm den Beinamen „Apostel<br />

von Wien“ ein.<br />

Namenstag: hl. Zacharias (letzter griechischer Papst, † 752) · hl.<br />

Lukretia (Märtyrerin, † 859) · sel. Diedo von Andelsbuch (Dietrich,<br />

† 1120) · hl. Louise de Marillac (Mitarbeiterin des hl. Vinzenz von<br />

Paul, Ordensgründerin, † 1660) · Pius Keller (Augustiner-Eremit in<br />

Münnerstadt, † 1904)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Montag, 15. <strong>März</strong> 160<br />

Hymnus<br />

In der Mitte der Nacht<br />

liegt der Anfang eines neuen Tags,<br />

und in ihrer dunklen Erde<br />

blüht die Hoffnung.<br />

Ich will Licht sehn<br />

in der Dunkelheit,<br />

die richtigen Wege finden<br />

in der Einsamkeit.<br />

Ich will Licht sehn.<br />

In der Mitte der Nacht …<br />

Ich will Licht sein,<br />

wenn die Nacht dich schreckt;<br />

die richtigen Worte finden,<br />

die die Liebe weckt.<br />

Ich will Licht sein.<br />

In der Mitte der Nacht …<br />

Lass uns Licht sehn<br />

schon im Morgenrot,<br />

auf unseren Wegen gehen,<br />

wo kein Unheil droht.<br />

Lass uns Licht sehn.<br />

In der Mitte der Nacht …<br />

Text: Sybille Fritsch; Musik: Fritz Baltruweit,<br />

aus: Fällt ein Stern aus der Bahn, 1984,<br />

alle Rechte im tvd-Verlag Düsseldorf<br />

Canticum Jes 42, 10–16d<br />

Antiphon:<br />

Verkündet Gottes Ruhm bis ans Ende der Erde.


161<br />

Montag, 15. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied, *<br />

verkündet seinen Ruhm bis ans Ende der Erde!<br />

Es jauchze das Meer und alles, was es erfüllt, *<br />

die Inseln und ihre Bewohner.<br />

Die Wüste und ihre Städte sollen sich freuen, *<br />

die Dörfer, die Kedar bewohnt.<br />

Die Bewohner von Sela sollen singen vor Freude *<br />

und jubeln auf den Gipfeln der Berge.<br />

Sie sollen die Herrlichkeit des Herrn verkünden, *<br />

seinen Ruhm auf den Inseln verbreiten.<br />

Der Herr zieht in den Kampf wie ein Held, *<br />

er entfacht seine Leidenschaft wie ein Krieger.<br />

Er erhebt den Schlachtruf und schreit, *<br />

er zeigt sich als Held gegenüber den Feinden.<br />

Ich hatte sehr lange geschwiegen, *<br />

ich war still und hielt mich zurück.<br />

Wie eine Gebärende will ich nun schreien, *<br />

ich schnaube und schnaufe.<br />

Die Berge und Hügel dörre ich aus *<br />

und lasse ihr Gras völlig vertrocknen.<br />

Flüsse mache ich zu festem Boden, *<br />

und Teiche lege ich trocken.<br />

Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, *<br />

auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern.<br />

Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht; *<br />

was krumm ist, mache ich gerade.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Röm 8, 18–21<br />

Die Leiden der gegenwärtigen Zeit bedeuten nichts im Vergleich<br />

zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.


Morgen · Montag, 15. <strong>März</strong> 162<br />

Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden<br />

der Söhne Gottes. Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit<br />

unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch<br />

den, der sie unterworfen hat; aber zugleich gab er ihr Hoffnung:<br />

auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit<br />

werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Ein Mann in königlichem Dienst kam zu Jesus und bat ihn,<br />

seinen Sohn zu heilen, der im Sterben lag. Und Jesus sprach:<br />

Geh hin, dein Sohn lebt.<br />

Bitten<br />

Lasst uns beten zu Christus Jesus, der sich jedem Menschen<br />

zugewandt hat:<br />

A: Gib uns ein fühlendes Herz.<br />

– Dass wir spüren, wenn jemand uns braucht.<br />

– Dass wir frei werden und uns denen, die uns begegnen, achtsam<br />

zuwenden können.<br />

– Dass wir nie um ein aufrichtendes Wort oder eine helfende<br />

Geste verlegen sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allherrschender Gott, du schenkst uns im österlichen Geheimnis<br />

jenes wunderbare Leben, das die Welt unablässig erneuert.<br />

Lass das Werk deiner Gnade in der Kirche mächtig werden und<br />

gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


163<br />

Montag, 15. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Ich verlasse mich auf den Herrn.<br />

Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen;<br />

denn du hast mein Elend angesehn,<br />

du bist mit meiner Not vertraut.<br />

Ps 31, 7–8<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 65, 17–21<br />

So spricht der Herr: Seht, ich erschaffe einen neuen Himmel<br />

und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere<br />

denken, es kommt niemand mehr in den Sinn.<br />

Nein, ihr sollt euch ohne Ende freuen und jubeln über das,<br />

was ich erschaffe. Denn ich mache aus Jerusalem Jubel und aus<br />

seinen Einwohnern Freude. Ich will über Jerusalem jubeln und<br />

mich freuen über mein Volk. Nie mehr hört man dort lautes<br />

Weinen und lautes Klagen.<br />

Dort gibt es keinen Säugling mehr, der nur wenige Tage lebt,<br />

und keinen Greis, der nicht das volle Alter erreicht; wer als<br />

Hundertjähriger stirbt, gilt noch als jung, und wer nicht hundert<br />

Jahre alt wird, gilt als verflucht.<br />

Sie werden Häuser bauen und selbst darin wohnen, sie werden<br />

Reben pflanzen und selbst ihre Früchte genießen.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 30, 2.4–6.12a.13b<br />

Kehrvers:<br />

Herr, du zogst mich empor aus der Tiefe; ich will dich rühmen<br />

in Ewigkeit.<br />

Ich will dich rühmen, Herr, /<br />

denn du hast mich aus der Tiefe gezogen *<br />

und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.


Eucharistie · Montag, 15. <strong>März</strong> 164<br />

Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, *<br />

aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen.<br />

Kehrvers:<br />

Herr, du zogst mich empor aus der Tiefe; ich will dich rühmen<br />

in Ewigkeit.<br />

Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, *<br />

preist seinen heiligen Namen!<br />

Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, *<br />

doch seine Güte ein Leben lang. – Kehrvers<br />

Wenn man am Abend auch weint, *<br />

am Morgen herrscht wieder Jubel.<br />

Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt, *<br />

Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 2ab, ferner GL 629,1 · GL 1975 712,1 · KG 607 (I. Ton)<br />

oder GL 1975 528,2 (III. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Am 5, 14<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben, und der<br />

Herr wird mit euch sein.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 4, 43–54<br />

In jener Zeit ging Jesus von Samaria nach Galiläa. Er selbst<br />

hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat<br />

nicht geehrt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer<br />

auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem<br />

während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest<br />

gekommen.<br />

Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser<br />

in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher<br />

Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von


165<br />

Montag, 15. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat<br />

ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag<br />

im Sterben.<br />

Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder<br />

seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab,<br />

ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt!<br />

Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und<br />

machte sich auf den Weg.<br />

Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener<br />

entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau<br />

nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten:<br />

Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm<br />

gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde<br />

war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde<br />

gläubig mit seinem ganzen Haus.<br />

So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von<br />

Judäa nach Galiläa gekommen war.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

„Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht.“<br />

Das Johannes-Evangelium gebraucht das Wort Wunder nur an<br />

dieser Stelle, sonst spricht es von Zeichen Jesu. Jesus trägt hier<br />

eine klare Wunderkritik vor. Glaube nur aufgrund spektakulärer<br />

Wunder ist fragwürdig, ist schwach – und schwächt den guten<br />

Glauben. Wahrer Glaube ist nicht wundersüchtig, sondern<br />

wächst auf einem anderen Boden, wurzelt tiefer, greift tiefer,<br />

sieht und erkennt besser: Jesus als den vom Vater gesandten<br />

Sohn. Dem für seinen todkranken Sohn bittenden Vater verweigert<br />

sich Jesus nicht. Seinem Lieben, seinem Glauben, verweigert<br />

er sich nicht: „Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus<br />

zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg.“ Machen<br />

auch wir uns auf den Weg, zum guten Glauben.


Abend · Montag, 15. <strong>März</strong> 166<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Christus, der Sohn Gottes, ward wie wir, damit wir werden<br />

wie er.<br />

Clemens Maria Hofbauer (Heiliger des Tages)<br />

• Welche Ermutigung ziehe ich aus diesem Satz?<br />

• Was kann, was will ich heute ändern?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Gott in der Höhe, du wirkst Wunder,<br />

gepriesen sei dein Name!<br />

Lebendiger Gott, deine Güte kennt keine Grenzen,<br />

gepriesen sei dein Name!<br />

Wie dich im Himmel die Engel anbeten<br />

und ohne Ende dein Lob singen,<br />

so beten wir auch auf der Erde:<br />

Gepriesen sei dein Name!<br />

Gott, du Sieger über unsere Finsternis,<br />

gepriesen sei dein Name!<br />

Gott, du beugst dich über unsere Schwachheit,<br />

gepriesen sei dein Name!<br />

Deine Liebe ist unsere Hoffnung,<br />

deine Güte gibt uns die Unschuld zurück,<br />

von dir allein kommt das Licht:<br />

Gepriesen sei dein Name!


167<br />

Montag, 15. <strong>März</strong> · Abend<br />

Heiliger Gott, du machst uns frei,<br />

gepriesen sei dein Name!<br />

Gott, treu in deinen Verheißungen,<br />

gepriesen sei dein Name!<br />

Deine Kirche betet dich in Schweigen an<br />

und verkündet aller Welt dein befreiendes Handeln.<br />

Aus unseren Herzen steigt ein Gebet empor:<br />

Gepriesen sei dein Name!<br />

Aus: Reinhard Lettmann,<br />

Trommler der Auferstehung. Ermutigung zum Glauben, 23 f.,<br />

© 2005 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de<br />

Psalm 136 Verse 1.10–26<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

Der die Erstgeburt der Ägypter schlug, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

und Israel herausführte aus ihrer Mitte, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

mit starker Hand und erhobenem Arm, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

der das Schilfmeer zerschnitt in zwei Teile, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

und Israel hindurchführte zwischen den Wassern, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

und den Pharao ins Meer stürzte samt seinem Heer, *<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Der sein Volk durch die Wüste führte, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

der große Könige schlug, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

und mächtige Könige tötete, *<br />

denn seine Huld währt ewig,


Abend · Montag, 15. <strong>März</strong> 168<br />

Sihon, den König der Amoriter, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

und Og, den König von Baschan, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

und der ihr Land zum Erbe gab, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

der es Israel gab, seinem Knecht, *<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Der an uns dachte in unsrer Erniedrigung, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

und uns den Feinden entriss, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

der allen Geschöpfen Nahrung gibt, *<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Danket dem Gott des Himmels, *<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Befreiender Gott, wunderbar hast du an deinem Volk gehandelt.<br />

Lass deine Spuren auch in unserer Gegenwart aufleuchten<br />

und stärke in uns die Hoffnung auf die unvergängliche Zukunft,<br />

die du uns schenken willst.<br />

Lesung Röm 8, 35.37–39<br />

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis<br />

oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr<br />

oder Schwert? All das überwinden wir durch den, der uns geliebt<br />

hat. Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder<br />

Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,<br />

weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere<br />

Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus<br />

Jesus ist, unserem Herrn.


169<br />

Montag, 15. <strong>März</strong> · Abend<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der Vater erkannte, dass es zu der Stunde war, als Jesus gesagt<br />

hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen<br />

Haus.<br />

Fürbitten<br />

Christus Jesus, du hast uns einander anvertraut. Wir bitten dich:<br />

A: Lass unsere Gemeinschaft ein Ort der Geborgenheit sein.<br />

– Für Eltern, die ihre Kinder haben zugrunde gehen sehen.<br />

– Für Menschen, deren engste Vertraute aus ihrem Leben gerissen<br />

wurden.<br />

– Für Kinder, die keine Eltern mehr haben.<br />

– Für Menschen, die schwer erkrankt sind.<br />

– Für alle, die durch Gewalt und Misshandlung äußerlich und<br />

innerlich verwundet sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allherrschender Gott, du schenkst uns im österlichen Geheimnis<br />

jenes wunderbare Leben, das die Welt unablässig erneuert.<br />

Lass das Werk deiner Gnade in der Kirche mächtig werden und<br />

gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Dienstag, 16. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Gummar (Gommar, Einsiedler in Lier/Flandern, † um<br />

774) · hl. Heribert von Köln (Bischof, † 1021)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

O Gott, du lenkst mit starker Hand<br />

den wechselvollen Lauf der Welt,<br />

machst, dass den Morgen mildes Licht,<br />

den Mittag voller Glanz erhellt.<br />

Lösch aus die Glut der Leidenschaft<br />

und tilge allen Hass und Streit;<br />

erhalte Geist und Leib gesund,<br />

schenk Frieden uns und Einigkeit.<br />

Du Gott des Lichts, auf dessen Reich<br />

der helle Schein der Sonne weist,<br />

dich loben wir aus Herzensgrund,<br />

Gott Vater, Sohn und Heil’ger Geist. Amen.<br />

Nach: Rector potens, verax Deus; Ambrosius (?), † 397<br />

Melodie: GL 539 · GL 1975 605 · KG 781 · EG 142<br />

Psalm 144 Verse 1–10b<br />

Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, *<br />

der meine Hände den Kampf gelehrt hat,<br />

meine Finger den Krieg.


171<br />

Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Du bist meine Huld und Burg, *<br />

meine Festung, mein Retter,<br />

mein Schild, dem ich vertraue. *<br />

Er macht mir Völker untertan.<br />

Herr, was ist der Mensch, dass du dich um ihn kümmerst, *<br />

des Menschen Kind, dass du es beachtest?<br />

Der Mensch gleicht einem Hauch, *<br />

seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten.<br />

Herr, neig deinen Himmel und steig herab, *<br />

rühre die Berge an, sodass sie rauchen!<br />

Schleudre Blitze und zerstreue die Feinde, *<br />

schieß deine Pfeile ab und jag sie dahin!<br />

Streck deine Hände aus der Höhe herab und befreie mich; /<br />

reiß mich heraus aus gewaltigen Wassern, *<br />

aus der Hand der Fremden!<br />

Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, *<br />

Meineide schwört ihre Rechte.<br />

Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen, *<br />

auf der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen,<br />

der du den Königen den Sieg verleihst *<br />

und David, deinen Knecht, errettest.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gepriesen bist du, Gott, unser Retter, du siehst auf uns schwache<br />

Menschen und entreißt uns den Fluten des Todes. Stärke unser<br />

Vertrauen und sende uns deinen Geist, dass wir stets in dir leben.<br />

Lesung <br />

Röm 13, 11b–13a<br />

Die Stunde ist gekommen, sich vom Schlaf zu erheben. Denn<br />

jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig<br />

wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst<br />

uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen<br />

des Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag.


Eucharistie · Dienstag, 16. <strong>März</strong> 172<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Der Mann, der mich geheilt hat, sagte zu mir: Steh auf, nimm<br />

deine Matte und geh.<br />

Bitten<br />

Gott, unser Heil, du denkst an deine Verheißung und lässt nicht<br />

verzagen, die auf dich vertrauen. Wir rufen zu dir:<br />

A: Höre unsere Bitten.<br />

– Führe uns heute neu auf deinen Weg.<br />

– Schenke uns den Mut, Tag für Tag auf dich zu setzen.<br />

– Öffne unsere Augen für deine Taten, die du heute unter uns<br />

wirkst.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, diese heilige Zeit der Buße und des Gebetes<br />

mache unsere Herzen bereit, die Ostergnade zu empfangen und<br />

das Lob des Erlösers zu verkünden, der in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser!<br />

Auch wer kein Geld hat, soll kommen.<br />

Kommt und trinkt voll Freude!<br />

Vgl. Jes 55, 1


173<br />

Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Ezechiel Ez 47, 1–9.12<br />

Der Mann, der mich begleitete, führte mich zum Eingang<br />

des Tempels, und ich sah, wie unter der Tempelschwelle<br />

Wasser hervorströmte und nach Osten floss; denn die vordere<br />

Seite des Tempels schaute nach Osten. Das Wasser floss unterhalb<br />

der rechten Seite des Tempels herab, südlich vom Altar.<br />

Dann führte er mich durch das Nordtor hinaus und ließ mich<br />

außen herum zum äußeren Osttor gehen. Und ich sah das Wasser<br />

an der Südseite hervorrieseln.<br />

Der Mann ging nach Osten hinaus, mit der Messschnur in der<br />

Hand, maß tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser<br />

gehen; das Wasser reichte mir bis an die Knöchel. Dann maß<br />

er wieder tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser<br />

gehen; das Wasser reichte mir bis zu den Knien. Darauf maß<br />

er wieder tausend Ellen ab und ließ mich hindurchgehen; das<br />

Wasser ging mir bis an die Hüften. Und er maß noch einmal tausend<br />

Ellen ab. Da war es ein Fluss, den ich nicht mehr durchschreiten<br />

konnte; denn das Wasser war tief, ein Wasser, durch<br />

das man schwimmen musste, ein Fluss, den man nicht mehr<br />

durchschreiten konnte. Dann fragte er mich: Hast du es gesehen,<br />

Menschensohn? Darauf führte er mich zurück, am Ufer<br />

des Flusses entlang.<br />

Als ich zurückging, sah ich an beiden Ufern des Flusses sehr<br />

viele Bäume. Er sagte zu mir: Dieses Wasser fließt in den östlichen<br />

Bezirk, es strömt in die Araba hinab und läuft in das Meer,<br />

in das Meer mit dem salzigen Wasser. So wird das salzige Wasser<br />

gesund. Wohin der Fluss gelangt, da werden alle Lebewesen,<br />

alles, was sich regt, leben können, und sehr viele Fische wird es<br />

geben. Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden die Fluten<br />

gesund; wohin der Fluss kommt, dort bleibt alles am Leben.<br />

An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen.<br />

Ihr Laub wird nicht welken, und sie werden nie ohne<br />

Frucht sein. Jeden Monat tragen sie frische Früchte; denn das


Eucharistie · Dienstag, 16. <strong>März</strong> 174<br />

Wasser des Flusses kommt aus dem Heiligtum. Die Früchte werden<br />

als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Wasser ist Leben, doch salziges Wasser kann tödliches Gift<br />

werden. Ein hochbetagter Bekannter meiner Eltern erzählte<br />

ihnen von der Versuchung, den brennenden Durst mit Salzwasser<br />

zu stillen, der er mit seinen Leuten als junger, hilflos in<br />

einem Rettungsboot treibender Marineoffizier einst ausgesetzt<br />

war. Ein namenloser Begleiter stellt dem Propheten Ezechiel<br />

die Zukunft seines in der Verbannung verbitterten, tödlich<br />

geschwächten Volkes vor Augen. Vom Jerusalemer Heiligtum<br />

rieselt ein unauffälliges Rinnsal, das zu mächtiger Stärke anwächst.<br />

Durch diesen Zustrom von Süßwasser vom Tempelberg<br />

her werden sogar die lebensfeindlichen Fluten des Toten Meeres<br />

geheilt! Ezechiel begreift: Gottes Segen will nicht im Tempel<br />

eingeschlossen bleiben. Er will hinausgehen und überall<br />

Leben und Heilung bringen. Vor den harten Realitäten, den<br />

Toten Meeren unseres Lebens, schreckt Israels Gott nicht zurück.<br />

Orte der Krankheit und der Lebensfeindschaft blendet<br />

er nicht aus. Er sucht sie auf. Von der Unmerklichkeit der Anfänge<br />

sollten wir uns nicht entmutigen lassen, haben wir doch<br />

sein heilendes Wort: „So wird das salzige Wasser gesund.“<br />

Antwortpsalm Ps 46, 2–3.5–6.8–9<br />

Kehrvers:<br />

Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsre<br />

Burg.<br />

Gott ist uns Zuflucht und Stärke, *<br />

ein bewährter Helfer in allen Nöten.<br />

Darum fürchten wir uns nicht,<br />

wenn die Erde auch wankt, *<br />

wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres. – Kehrvers


175<br />

Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Die Wasser eines Stromes erquicken die Gottesstadt, *<br />

des Höchsten heilige Wohnung.<br />

Gott ist in ihrer Mitte, darum wird sie niemals wanken; *<br />

Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht. – Kehrvers<br />

Der Herr der Heerscharen ist mit uns, *<br />

der Gott Jakobs ist unsere Burg.<br />

Kommt und schaut die Taten des Herrn, *<br />

der Furchtbares vollbringt auf der Erde. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 8, ferner GL 37, 1 · GL 1975 535, 6 · KG 611 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Ps 51, 12a.14a<br />

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, mach mich wieder froh<br />

mit deinem Heil!<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 5, 1–16<br />

Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.<br />

In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem<br />

fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch<br />

Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde,<br />

Lahme und Verkrüppelte.<br />

Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre<br />

krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er<br />

schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden?<br />

Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen,<br />

der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während<br />

ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir<br />

hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und<br />

geh! Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und<br />

ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat.<br />

Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst<br />

deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich


Abend · Dienstag, 16. <strong>März</strong> 176<br />

gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh!<br />

Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm<br />

deine Bahre und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es<br />

war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große<br />

Menschenmenge angesammelt hatte.<br />

Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du<br />

gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres<br />

zustößt. Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es<br />

Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Daraufhin verfolgten<br />

die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Wer singen will, findet immer ein Lied.<br />

Aus Schweden<br />

• Wie viel Zuversicht steckt in mir?<br />

• Wer oder was hat mich in meiner Kindheit ermutigt oder<br />

(aus-)gebremst und entmutigt?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Täglich neu quillt unser Sein und Leben<br />

aus der Hand des Vaters, der uns liebt.<br />

Liebe trägt das Weltall, birgt die Schöpfung<br />

in dem Sinn, den die Liebe ihr verleiht.


177<br />

Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Abend<br />

Alles ist ein Lobpreis dieser Liebe,<br />

kehrt zurück in ihren ew’gen Schoß.<br />

Dort erwartet uns des Lebens Fülle<br />

nach dem Kampf und der Mühsal dieser Zeit.<br />

Herr, wir legen nun in deine Hände<br />

diesen Tag, den du uns neu geschenkt.<br />

Du ergänze, was wir nicht vollendet,<br />

du vergib, was nicht deinem Geist entsprach.<br />

Großer Gott, wir neigen uns in Ehrfurcht,<br />

beten staunend deine Größe an:<br />

Vater mit dem Sohn im Heilgen Geiste,<br />

segne uns und behüte deine Welt. Amen.<br />

© 2013 Bernardin Schellenberger<br />

Psalm 137 Verse 1–6<br />

An den Strömen von Babel, /<br />

da saßen wir und weinten, *<br />

wenn wir an Zion dachten.<br />

Wir hängten unsere Harfen *<br />

an die Weiden in jenem Land.<br />

Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, /<br />

unsere Peiniger forderten Jubel: *<br />

„Singt uns Lieder vom Zion!“<br />

Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, *<br />

fern, auf fremder Erde?<br />

Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, *<br />

dann soll mir die rechte Hand verdorren.<br />

Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /<br />

wenn ich an dich nicht mehr denke, *<br />

wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Dienstag, 16. <strong>März</strong> 178<br />

Wo du uns nah bist, Gott, lebt unser Herz auf. Schenke uns in<br />

der Wirrnis des Alltags Momente, in denen wir spüren, dass du<br />

uns trägst.<br />

Lesung 1 Kor 1, 27b–30<br />

Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke<br />

zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und<br />

das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das,<br />

was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen<br />

kann vor Gott. Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott<br />

für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung<br />

und Erlösung.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Jesus sprach zu dem Geheilten: Jetzt bist du gesund; sündige<br />

nicht mehr, damit dir nicht Schlimmeres zustößt.<br />

Fürbitten<br />

Heute vor 500 Jahren entdeckte Ferdinand Magellan die Philippinen.<br />

Bitten wir für die Menschen dort:<br />

V/A: Herr, erbarme dich.<br />

– Steh den vielen Menschen bei, die unter immer schwierigeren<br />

Umständen um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen.<br />

– Gib uns Bewohnern der Industrieländer einen wachen Sinn<br />

dafür, wie viele Menschen bei uns leben, um ihre weit entfernten<br />

Familien zu ernähren.<br />

– Sei den Menschen nah, die wegen des Ansteigens der Weltmeere<br />

ihr Lebensumfeld verlieren.<br />

– Weise uns Wege, wie wir ihnen konkret und nachhaltig helfen<br />

können, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.<br />

– Gedenke der Menschen, die weltweit durch brutale Regimes<br />

misshandelt und umgebracht werden.


179<br />

Dienstag, 16. <strong>März</strong> · Abend<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, diese heilige Zeit der Buße und des Gebetes<br />

mache unsere Herzen bereit, die Ostergnade zu empfangen und<br />

das Lob des Erlösers zu verkünden, der in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Mittwoch, 17. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heilige Gertrud<br />

Heiliger Patrick<br />

Gertrud (626–659) war Tochter Pippins des Älteren und der<br />

hl. Iduberga (Ida) von Nivelles. Mit 14 Jahren trat sie in das<br />

von ihrer Mutter gestiftete Kloster Nivelles (südlich von Brüssel,<br />

Belgien) ein und wurde dort nach dem Tode der Mutter (652) zur<br />

Äbtissin gewählt. Die hochgebildete und belesene Frau war eine<br />

hervorragende Kennerin der Bibel und zeigte besonderes Interesse<br />

für die Liturgie. Eines ihrer vornehmlichen Anliegen war die<br />

Bildung der weiblichen Jugend. Daneben kümmerte sie sich mit<br />

großem Eifer um Arme, Kranke und Sterbende, Witwen, Pilger und<br />

Gefangene. Sie starb – erschöpft und ausgebrannt – schon im Alter<br />

von 33 Jahren.<br />

Patrick (385–461), der Glaubensbote und Nationalheilige Irlands,<br />

wuchs im römischen Britannien als Sohn eines christlichen<br />

Beamten der römischen Besatzungsmacht auf. Mit 16 Jahren<br />

wurde er nach Irland verschleppt, als Sklave verkauft und musste<br />

dort als Hirte dienen. Während dieser schweren Zeit festigte sich<br />

sein Glaube. Nach sechs Jahren gelang ihm die Flucht. 432 jedoch<br />

kehrte er als Priester und Missionar nach Irland zurück, wo<br />

er Nachfolger des ersten Irenbischofs Palladius wurde. Bei seiner<br />

schweren Aufgabe half ihm der Umstand, dass er während seiner<br />

Gefangenschaft die dortige Sprache erlernt hatte. Außerdem sollen<br />

seine Predigten sehr anschaulich gewesen sein. So soll er z. B. die<br />

Dreifaltigkeit anhand eines dreiblättrigen Kleeblatts, des späteren<br />

Symbols Irlands, erklärt haben. All das hat wohl dazu beigetragen,<br />

dass seine Verkündigung bei den Iren auf fruchtbaren Boden fiel<br />

und zu einer tiefen Verwurzelung führte.<br />

Namenstag: sel. Konrad von Bayern (Zisterzienser, † 1145/55) · hl.<br />

Johannes Sarkander (schlesisch-mährischer Priester, † 1620)


181<br />

Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Ich steh in meines Herren Hand<br />

und will drin stehen bleiben;<br />

nicht Erdennot, nicht Erdentand<br />

soll mich daraus vertreiben.<br />

Und wenn zerfällt die ganze Welt,<br />

wer sich an ihn und wen er hält,<br />

wird wohlbehalten bleiben.<br />

Er ist ein Fels, ein sichrer Hort,<br />

und Wunder sollen schauen,<br />

die sich auf sein wahrhaftig Wort<br />

verlassen und ihm trauen.<br />

Er hat’s gesagt, und darauf wagt<br />

mein Herz es froh und unverzagt<br />

und lässt sich gar nicht grauen.<br />

Und was er mit mir machen will,<br />

ist alles mir gelegen;<br />

ich halte ihm im Glauben still<br />

und hoff auf seinen Segen;<br />

denn was er tut, ist immer gut,<br />

und wer von ihm behütet ruht,<br />

ist sicher allerwegen.<br />

Philipp Spitta 1833<br />

EG 374, Strophen 1–3 · alternative Melodie: GL 256 · GL 1975 141 · KG 333


Morgen · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 182<br />

Canticum Jes 61, 10 – 62, 5<br />

Antiphon:<br />

Ich will mich freuen über den Herrn. Er kleidet mich in Gewänder<br />

des Heils.<br />

Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. *<br />

Meine Seele soll jubeln über meinen Gott.<br />

Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, *<br />

er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,<br />

wie ein Bräutigam sich festlich schmückt *<br />

und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.<br />

Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt *<br />

und der Garten die Pflanzen hervorbringt,<br />

so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor *<br />

und Ruhm vor allen Völkern.<br />

Um Zions willen kann ich nicht schweigen, *<br />

und um Jerusalems willen nicht still sein,<br />

bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht *<br />

und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel.<br />

Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit *<br />

und alle Könige deine strahlende Pracht.<br />

Man ruft dich mit einem neuen Namen, *<br />

den der Mund des Herrn für dich bestimmt.<br />

Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, *<br />

zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes.<br />

Nicht länger nennt man dich „Die Verlassene“ *<br />

und dein Land nicht mehr „Das Ödland“,<br />

sondern man nennt dich „Meine Wonne“ *<br />

und dein Land „Die Vermählte“.<br />

Denn der Herr hat an dir seine Freude, *<br />

und dein Land wird mit ihm vermählt.


183<br />

Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, *<br />

so vermählt sich mit dir dein Erbauer.<br />

Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, *<br />

so freut sich dein Gott über dich.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Röm 14, 17–19<br />

Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit,<br />

Friede und Freude im Heiligen Geist. Und wer<br />

Christus so dient, wird von Gott anerkannt und ist bei den<br />

Menschen geachtet. Lasst uns also nach dem streben, was zum<br />

Frieden und zum Aufbau der Gemeinde beiträgt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem, der<br />

mich gesandt hat, glaubt, der hat das ewige Leben.<br />

Bitten<br />

Erhabener Gott, uns bleibst du unerreichbar, doch kommst du<br />

selbst uns nahe. Vor dich bringen wir unsere Bitten:<br />

A: Mach uns bereit für dich.<br />

– Wenn wir Erfolg haben, lass uns erkennen, wie viel wir davon<br />

nicht uns selbst verdanken.<br />

– Bewahre uns vor Hochmut und Herablassung und lass uns<br />

stets zu unseren Mitmenschen finden.<br />

– Gib, dass wir auf dein verborgenes Wirken vertrauen und das<br />

Kleine und Unscheinbare wertschätzen.<br />

Vaterunser


Eucharistie · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 184<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, du schenkst den Gerechten ihren Lohn und verzeihst<br />

den Sündern ihre Schuld um der Buße willen. Wir bekennen<br />

dir unser Versagen; hab Erbarmen mit unserer Schwachheit<br />

und vergib uns, was wir gefehlt haben. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Ich bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade.<br />

Erhöre mich in deiner großen Huld.<br />

Gott, hilf mir in deiner Treue!<br />

Ps 69, 14<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 49, 8–15<br />

So spricht der Herr: Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören,<br />

am Tag der Rettung dir helfen. Ich habe dich geschaffen und<br />

dazu bestimmt, der Bund zu sein für das Volk, aufzuhelfen dem<br />

Land und das verödete Erbe neu zu verteilen, den Gefangenen<br />

zu sagen: Kommt heraus!, und denen, die in der Finsternis sind:<br />

Kommt ans Licht!<br />

Auf allen Bergen werden sie weiden, auf allen kahlen Hügeln<br />

finden sie Nahrung. Sie leiden weder Hunger noch Durst,<br />

Hitze und Sonnenglut schaden ihnen nicht. Denn er leitet sie<br />

voll Erbarmen und führt sie zu sprudelnden Quellen. Alle Berge<br />

mache ich zu Wegen, und meine Straßen werden gebahnt sein.<br />

Seht her: Sie kommen von fern, die einen von Norden und<br />

Westen, andere aus dem Land der Siniter. Jubelt, ihr Himmel,


185<br />

Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

jauchze, o Erde, freut euch, ihr Berge! Denn der Herr hat sein<br />

Volk getröstet und sich seiner Armen erbarmt.<br />

Doch Zion sagt: Der Herr hat mich verlassen, Gott hat mich<br />

vergessen. Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine<br />

Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen<br />

würde: ich vergesse dich nicht – Spruch des Herrn.<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Gott hat uns vergessen“, klagt Frau Zion verzweifelt. Durch<br />

den Mund des Propheten gibt der Herr Antwort: „Kann denn<br />

eine Frau ihr Kindlein vergessen?!“ Und er fügt hinzu: „Aber<br />

selbst wenn eine Frau ihr Kind vergessen sollte – ich vergesse<br />

dich nicht.“ So unbeirrbar, wie eine Mutter ihr Kindlein<br />

im Sinn hat, so zärtlich und zuverlässig achtet Gott auf sein<br />

Volk. Und noch mehr. Gott ist „so wie“, und er ist ganz anders.<br />

Wir können uns nicht mit ihm messen. Wir sind nicht Gottes<br />

Maßstab. Aber wir sind eingeladen, an seiner Treue Maß zu<br />

nehmen. „Kommt ans Licht!“<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 145, 8–9.13c–14.17–18<br />

Kehrvers:<br />

Gnädig und barmherzig ist der Herr, voll Langmut und reich<br />

an Gnade.<br />

Der Herr ist gnädig und barmherzig, *<br />

langmütig und reich an Gnade.<br />

Der Herr ist gütig zu allen, *<br />

sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. – Kehrvers<br />

Der Herr ist treu in all seinen Worten, *<br />

voll Huld in all seinen Taten.<br />

Der Herr stützt alle, die fallen, *<br />

und richtet alle Gebeugten auf. – Kehrvers<br />

Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, *<br />

voll Huld in all seinen Werken.


Eucharistie · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 186<br />

Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, *<br />

allen, die zu ihm aufrichtig rufen.<br />

Kehrvers:<br />

Gnädig und barmherzig ist der Herr, voll Langmut und reich<br />

an Gnade.<br />

Kehrvers vgl. Vers 8, ferner GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Joh 11, 25a.26b<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

So spricht der Herr: Ich bin die Auferstehung und das Leben.<br />

Jeder, der an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 5, 17–30<br />

In jener Zeit entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch<br />

immer am Werk, und auch ich bin am Werk. Darum waren<br />

die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur<br />

den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und<br />

sich damit Gott gleichstellte.<br />

Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der<br />

Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den<br />

Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in<br />

gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und<br />

zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm<br />

zeigen, sodass ihr staunen werdet.<br />

Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig<br />

macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. Auch<br />

richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem<br />

Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater<br />

ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der<br />

ihn gesandt hat. Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort<br />

hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Le-


187<br />

Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Abend<br />

ben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins<br />

Leben hinübergegangen.<br />

Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist<br />

schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören<br />

werden; und alle, die sie hören, werden leben. Denn wie der<br />

Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben,<br />

das Leben in sich zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben,<br />

Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.<br />

Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle,<br />

die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen<br />

werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben<br />

auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht.<br />

Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es<br />

vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht<br />

um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der<br />

mich gesandt hat.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Wer Fehler schminkt, wird einst mit Spott verlacht.<br />

William Shakespeare (englischer Dramatiker, 1564–1616)<br />

• Wem gegenüber meine ich, Fehler übertünchen zu müssen?<br />

• Habe ich es schon als befreiend erfahren, mich zu einem<br />

Fehler bekennen zu „dürfen“?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)


Abend · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 188<br />

Hymnus<br />

Herr und Gebieter meines Lebens!<br />

Den Geist der Trägheit, der Geschäftigkeit,<br />

der Herrschsucht und der eitlen Rede<br />

lasse nicht in mir.<br />

Den Geist der Zucht, der Demut,<br />

der Geduld und der Liebe<br />

gib gnädig mir, deinem Knecht.<br />

Ja, mein Herr und mein König,<br />

gib, dass ich meine Fehler sehe<br />

und ja nicht richte über meinen Bruder.<br />

Denn gesegnet bist du<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />

Amen.<br />

Bußgebet Ephräms des Syrers<br />

Psalm 94 Verse 12–23<br />

Wohl dem Mann, den du, Herr, erziehst, *<br />

den du mit deiner Weisung belehrst.<br />

Du bewahrst ihn vor bösen Tagen, *<br />

bis man dem Frevler die Grube gräbt.<br />

Ja, der Herr wird sein Volk nicht verstoßen *<br />

und niemals sein Erbe verlassen.<br />

Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; *<br />

ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen.<br />

Wer wird sich für mich gegen die Frevler erheben, *<br />

wer steht für mich ein gegen den, der Unrecht tut?<br />

Wäre nicht der Herr meine Hilfe, *<br />

bald würde ich im Land des Schweigens wohnen.<br />

Wenn ich sage: „Mein Fuß gleitet aus“, *<br />

dann stützt mich, Herr, deine Huld.


189<br />

Mittwoch, 17. <strong>März</strong> · Abend<br />

Mehren sich die Sorgen des Herzens, *<br />

so erquickt dein Trost meine Seele.<br />

Kann sich mit dir der bestechliche Richter verbünden, *<br />

der willkürlich straft, gegen das Gesetz?<br />

Sie wollen das Leben des Gerechten vernichten *<br />

und verurteilen schuldlose Menschen.<br />

Doch meine Burg ist der Herr, *<br />

mein Gott ist der Fels meiner Zuflucht.<br />

Er wird ihnen ihr Unrecht vergelten /<br />

und sie wegen ihrer Bosheit vernichten; *<br />

vernichten wird sie der Herr, unser Gott.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wer deiner Weisung folgt, den bewahrst du vor Bösem. Lass<br />

deine Gerechtigkeit in uns wachsen, Gott, unser Richter, erweise<br />

uns deine Huld.<br />

Lesung Röm 8, 1–2<br />

Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus<br />

Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, des Lebens in<br />

Christus Jesus, hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und<br />

des Todes.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

So spricht der Herr: Ich richte, wie ich es vom Vater höre, und<br />

mein Gericht ist gerecht. Denn ich folge nicht meinem Willen,<br />

sondern dem Willen dessen, der mich gesandt hat.<br />

Fürbitten<br />

Jesus, du bist gekommen, damit wir das Wirken Gottes sehen.<br />

Voll Hoffnung rufen wir:<br />

V/A: Höre und erhöre uns.


Abend · Mittwoch, 17. <strong>März</strong> 190<br />

– Wir bitten um deinen Beistand für die Kirche, dass sie das lebendige<br />

Wort Gottes den Menschen auch unserer Zeit glaubwürdig<br />

zusagen kann.<br />

V/A: Höre und erhöre uns.<br />

– Wir bitten um deinen Beistand für alle, die sich mit der Ungerechtigkeit<br />

und dem Unrecht auf dieser Erde nicht abfinden<br />

und Schritte gehen, um Leid zu mildern und Hunger zu stillen.<br />

– Wir bitten um deinen Segen für alle, die ihre alten und kranken<br />

Angehörigen besuchen, betreuen, pflegen und ihnen Anteil<br />

am Leben schenken.<br />

– Wir bitten für alle Verstorbenen um ein Leben in deiner Wärme<br />

und in deinem Licht.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, du schenkst den Gerechten ihren Lohn und verzeihst<br />

den Sündern ihre Schuld um der Buße willen. Wir bekennen<br />

dir unser Versagen; hab Erbarmen mit unserer Schwachheit<br />

und vergib uns, was wir gefehlt haben. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Donnerstag, 18. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Cyrill von Jerusalem<br />

Cyrill (um 313–386/387) ist ein bedeutender Kirchenlehrer<br />

des vierten Jahrhunderts. Er wuchs als Sohn christlicher Eltern<br />

in Jerusalem auf und wurde um 348/350 Bischof von Jerusalem.<br />

Gegen den Arianismus trat er entschieden für das Bekenntnis<br />

zur wahren Gottheit Christi ein. Aus diesem Grund mehrfach<br />

verbannt, verbrachte er fast die Hälfte seines Episkopats im Exil.<br />

Auf dem Konzil von Konstantinopel (381) wurde er endgültig rehabilitiert.<br />

Von Cyrill sind 24 große Ansprachen überliefert, in<br />

denen er Taufbewerber in die Grundwahrheiten des christlichen<br />

Glaubens einführte. Diese Katechesen gehören zu den wichtigsten<br />

frühchristlichen Zeugnissen über Taufe und Eucharistie. Dabei<br />

gebrauchte er wohl als Erster den Begriff „Wandlung“. 1882 (oder<br />

1883) wurde Cyrill von Papst Leo XIII. zum Kirchenlehrer ernannt.<br />

Namenstag: hl. Eduard der Märtyrer (König von England, † 978) · hl.<br />

Anselm von Lucca (Benediktiner, Bischof, † 1086)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Lobet den Herren alle, die ihn ehren;<br />

lasst uns mit Freuden seinem Namen singen<br />

und Preis und Dank zu seinem Altar bringen.<br />

Lobet den Herren.<br />

O treuer Hüter, Brunnen aller Güter,<br />

ach lass doch ferner über unser Leben


Morgen · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 192<br />

bei Tag und Nacht dein Huld und Güte schweben.<br />

Lobet den Herren.<br />

Gib, dass wir heute, Herr, durch dein Geleite<br />

auf unsern Wegen unverhindert gehen<br />

und überall in deiner Gnade stehen.<br />

Lobet den Herren.<br />

Treib unsern Willen, dein Wort zu erfüllen;<br />

hilf uns gehorsam wirken deine Werke,<br />

und wo wir schwach sind, da gib du uns Stärke.<br />

Lobet den Herren.<br />

Paul Gerhardt 1653 – GL 81 · GL 1975 671,<br />

Strophen 1 und 4–6 – mit mehr Strophen: KG 674 · EG 447<br />

Psalm 147 Verse 1–11<br />

Gut ist es, unserem Gott zu singen; *<br />

schön ist es, ihn zu loben.<br />

Der Herr baut Jerusalem wieder auf, *<br />

er sammelt die Versprengten Israels.<br />

Er heilt die gebrochenen Herzen *<br />

und verbindet ihre schmerzenden Wunden.<br />

Er bestimmt die Zahl der Sterne *<br />

und ruft sie alle mit Namen.<br />

Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *<br />

unermesslich ist seine Weisheit.<br />

Der Herr hilft den Gebeugten auf *<br />

und erniedrigt die Frevler.<br />

Stimmt dem Herrn ein Danklied an, *<br />

spielt unserem Gott auf der Harfe!<br />

Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /<br />

spendet der Erde Regen *<br />

und lässt Gras auf den Bergen sprießen.


193<br />

Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Er gibt dem Vieh seine Nahrung, *<br />

gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.<br />

Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, *<br />

kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.<br />

Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, *<br />

die voll Vertrauen warten auf seine Huld.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Treuer Gott, du hilfst den Gebeugten auf und tröstest die, deren<br />

Herz gebrochen ist. Gib uns Anteil an deiner Kraft und Weisheit,<br />

damit wir unseren Geschwistern deine Güte erweisen.<br />

Lesung Jes 45, 13<br />

Ich habe ihn aus Gerechtigkeit zum Aufbruch veranlasst. Alle<br />

Wege ebne ich ihm. Er baut meine Stadt wieder auf, mein<br />

verschlepptes Volk lässt er frei, aber nicht für Lösegeld und Geschenke.<br />

Der Herr der Heere hat gesprochen.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

So spricht der Herr: Ich habe ein größeres Zeugnis als das des<br />

Johannes: die Werke, die mein Vater mir übertragen hat.<br />

Bitten<br />

Christus Jesus, wir bekennen dich als den König des Lebens.<br />

Wir rufen zu dir:<br />

A: Lass uns auf deine Hilfe vertrauen.<br />

Wenn wir uns gesammelt und für diesen neuen Tag gedankt<br />

haben,<br />

– lass uns zu den Menschen gehen und ihnen deine Freude<br />

bringen.<br />

Wenn wir uns auf den neuen Tag vorbereitet haben,<br />

– hilf uns, in deinem Sinn zu handeln.


Eucharistie · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 194<br />

Wenn wir Trauernden begegnen,<br />

– gib, dass wir sie nicht vertrösten, sondern durch unser Dasein<br />

stärken.<br />

A: Lass uns auf deine Hilfe vertrauen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, heilige uns in dieser Zeit der Buße. Gib uns Kraft<br />

zu guten Werken und Ausdauer in der Beobachtung deiner Gebote,<br />

damit wir fähig werden, das Osterfest mit reinem Herzen<br />

zu feiern. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Freuen sollen sich alle, die den Herrn suchen.<br />

Sucht den Herrn und seine Macht, sucht sein Antlitz allezeit!<br />

Vgl. Ps 105, 3–4<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Exodus Ex 32, 7–14<br />

In jenen Tagen sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter,<br />

denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, läuft<br />

ins Verderben. Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den<br />

ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall<br />

gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen<br />

ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Götter, Israel,<br />

die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.


195<br />

Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut:<br />

Ein störrisches Volk ist es. Jetzt lass mich, damit mein<br />

Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu<br />

einem großen Volk machen.<br />

Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen,<br />

und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt?<br />

Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand aus<br />

Ägypten herausgeführt. Sollen etwa die Ägypter sagen können:<br />

In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge<br />

umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen?<br />

Lass ab von deinem glühenden Zorn, und lass dich das Böse<br />

reuen, das du deinem Volk antun wolltest. Denk an deine<br />

Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem<br />

Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast:<br />

Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne<br />

am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen<br />

habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es für<br />

immer besitzen.<br />

Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk<br />

angedroht hatte.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Das Mosevolk ist eine noch recht unsichere und recht bunte<br />

Truppe. Migrationshintergrund halt. Aber wer wandert eigentlich<br />

von wo nach wo? Erklärt sich so der Sündenfall der<br />

Gruppe, die Anbetung des Stiergottes, der goldenen Tierstatue,<br />

nachdem man an der Rückkehr des Mose, des einzigen Mittlers<br />

zwischen dem Volk und dem bilderlosen Gott, zu zweifeln<br />

begann? Oder war diese Gemeinde gerade darum überhaupt<br />

offen für den bilderlosen Gott, weil in ihr so viele verschiedene<br />

Gottes-Bilder lebten? Adonai ist jetzt verletzt und zornig:<br />

Seine Menschen gehen unbelehrbar in die Irre, sie schädigen<br />

sich selbst. Nun will er die Verbindung zwischen Mose und<br />

dem Volk, das er dem Propheten doch einst aufgeladen hatte,


Eucharistie · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 196<br />

kappen. Aber der zieht diesmal nicht mit. Mit aller Kraft steht<br />

Mose für seine zweifelhafte Mannschaft ein. Vielleicht erkennt<br />

man Propheten und Prophetinnen genau daran: dass sie sich<br />

bei den Menschen leidenschaftlich für Gott einsetzen – und<br />

genauso leidenschaftlich für die Menschen, bei Gott.<br />

Antwortpsalm Ps 106, 19–24<br />

Kehrvers:<br />

Denk an uns, Herr, aus Liebe zu deinem Volk!<br />

Unsere Väter machten am Horeb ein Kalb *<br />

und warfen sich vor dem Gussbild nieder.<br />

Die Herrlichkeit Gottes tauschten sie ein *<br />

gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst. – Kehrvers<br />

Sie vergaßen Gott, ihren Retter, *<br />

der einst in Ägypten Großes vollbrachte,<br />

Wunder im Lande Hams, *<br />

furchterregende Taten am Schilfmeer. – Kehrvers<br />

Da fasste er einen Plan, und er hätte sie vernichtet, /<br />

wäre nicht Mose, sein Erwählter,<br />

für sie in die Bresche gesprungen, *<br />

sodass Gott sie im Zorn nicht vertilgte.<br />

Sie verschmähten das köstliche Land; *<br />

sie glaubten seinen Verheißungen nicht. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 4a, ferner GL 639, 1 · GL 1975 171, 2 · KG 399 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />

hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!


197<br />

Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 5, 31–47<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Wenn ich über mich<br />

selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; ein<br />

anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß:<br />

Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig.<br />

Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit<br />

Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein<br />

Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet.<br />

Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet<br />

euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen.<br />

Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes:<br />

Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu<br />

Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür<br />

ab, dass mich der Vater gesandt hat.<br />

Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich<br />

Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine<br />

Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch,<br />

weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat.<br />

Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige<br />

Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und<br />

doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben.<br />

Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. Ich habe erkannt,<br />

dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im<br />

Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab.<br />

Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann<br />

werdet ihr ihn anerkennen. Wie könnt ihr zum Glauben kommen,<br />

wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die<br />

Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?<br />

Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose<br />

klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr<br />

Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über<br />

mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht<br />

glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?


Abend · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 198<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Furcht vor der Gefahr ist schrecklicher als die Gefahr selbst.<br />

Aus Rhodesien<br />

• Was macht mir große Sorgen?<br />

• Wie kann ich mich gegen die angenommene Gefahr wappnen,<br />

wie kann ich aktiv werden?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Sankt Josef, du von Gott erkor’n,<br />

sein göttlich Wort zu hüten,<br />

als es auf Erden ward gebor’n,<br />

zu bringen Heil und Frieden:<br />

Die Drangsal schau, ein’ Mauer bau,<br />

birg uns in deiner Treue.<br />

Sankt Josef, schweigend und getreu<br />

in Gottes großem Willen,<br />

bereit, von allem Zweifel frei,<br />

ihn gläubig zu erfüllen:<br />

Stell aus ein Licht der Zuversicht,<br />

dass wir uns Gott ergeben.<br />

Du hast des Herren Leib bewahrt<br />

und sein hochheilig Leben,<br />

als er auf Erden flüchtig ward,


199<br />

Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Abend<br />

von Feinden rings umgeben:<br />

Beschütz und leit zur Pilgerszeit<br />

die Kirche deines Herren.<br />

Sankt Josef, du von Gott ersehn,<br />

die Christenheit zu schirmen,<br />

dass unbesiegt sie möge stehn<br />

in aller Zeiten Stürmen:<br />

Die Drangsal schau, ein’ Mauer bau,<br />

birg uns in deiner Treue.<br />

Neues Stundenbuch<br />

Psalm 128<br />

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *<br />

und der auf seinen Wegen geht!<br />

Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; *<br />

wohl dir, es wird dir gut ergehn.<br />

Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau *<br />

drinnen in deinem Haus.<br />

Wie junge Ölbäume sind deine Kinder *<br />

rings um deinen Tisch.<br />

So wird der Mann gesegnet, *<br />

der den Herrn fürchtet und ehrt.<br />

Es segne dich der Herr vom Zion her. *<br />

Du sollst dein Leben lang das Glück Jerusalems schauen<br />

und die Kinder deiner Kinder sehen. *<br />

Frieden über Israel!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ewiger Gott, du bist die Quelle unseres Glücks. Erfreue uns mit<br />

deiner Weisung und segne alles, was wir tun.


Abend · Donnerstag, 18. <strong>März</strong> 200<br />

Lesung <br />

Ijob 1, 21; 2, 10b<br />

Ijob sagte: Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter;<br />

nackt kehre ich dahin zurück. Der Herr hat gegeben, der<br />

Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn! Nehmen<br />

wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse<br />

annehmen?<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Du bist der treue und kluge Knecht: Dich hat der Herr über sein<br />

Haus gesetzt.<br />

Fürbitten<br />

Gott, du rufst jeden einzelnen Menschen persönlich, sich der<br />

eigenen Lebensaufgabe zu stellen. Wir bitten dich:<br />

A: Hilf uns, deinem Ruf zu folgen.<br />

Blick auf die Kinder;<br />

– mach sie mit dem Klang deiner Stimme vertraut.<br />

Bewahre die Jugendlichen davor, sich von vordergründigen<br />

Nützlichkeitserwägungen leiten zu lassen;<br />

– nähre in ihnen die Sehnsucht nach einem sinnerfüllten Leben.<br />

Stärke alle, die deinen Ruf zum Dienst am Evangelium in sich<br />

spüren;<br />

– lass sie den Segen einer tragenden Gemeinschaft erfahren.<br />

Rüttle alle Menschen auf, die sich in oberflächlichen Gewohnheiten<br />

und Bedürfnissen verfangen haben;<br />

– befreie sie zu einem Leben vor deinem Angesicht.<br />

Lass die alten Menschen den jungen durch Weisheit und Gelassenheit<br />

zur Seite stehen<br />

– und schenke den Verstorbenen die Vollendung.<br />

Vaterunser


201<br />

Donnerstag, 18. <strong>März</strong> · Abend<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine<br />

Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.<br />

Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse<br />

der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles<br />

vollendet ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Gott des Lichts,<br />

der alle Menschen erleuchtet,<br />

mache unsere Finsternis hell<br />

und bewahre uns diese Nacht in seinem Frieden.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Heiliger Josef,<br />

Bräutigam der<br />

Gottesmutter Maria<br />

Freitag, 19. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

W<br />

as wir über den heiligen Josef wissen, entnehmen wir den<br />

Kindheitsgeschichten nach Lukas und Matthäus. Josef war<br />

der Bräutigam Marias und stammte nach Matthäus (1, 1–16) und<br />

Lukas (2, 4; 3, 23) aus dem Geschlecht Davids. Nach Matthäus<br />

(1, 16) war er Sohn eines Jakob, nach Lukas (3, 23) Sohn eines Eli.<br />

Den beiden Verfassern kam es vermutlich weniger auf den historischen<br />

Nachweis an, sondern hauptsächlich darauf, dass Josef als<br />

gesetzlicher Vater Jesu ein direkter Nachkomme Davids war. Nach<br />

der Überlieferung lebte er als Zimmermann in Nazaret und war<br />

mit Maria, der Mutter Jesu, verlobt. Matthäus erzählt, dass Josef an<br />

entscheidenden Wenden seines Lebens Gottes Weisung im Traume<br />

erfuhr und treu befolgte. So wurde ihm die gottgewollte Schwangerschaft<br />

Marias mitgeteilt (Mt 1, 18–25), und er entließ sie nicht,<br />

weil er im Traum die Weisung von Gott erhalten hatte, Maria zu<br />

sich zu nehmen. Er war bei der Geburt Jesu zugegen (Lk 2, 1–8)<br />

und floh mit dem Kind und seiner Mutter wegen der Bedrohung<br />

durch König Herodes nach Ägypten (Mt 2, 13–15), um nach dem<br />

Tod des Herodes zurückzukehren und sich in Nazaret niederzulassen<br />

(Mt 2, 19–23). Nach dem Bericht über die Wallfahrt des<br />

zwölfjährigen Jesus mit seinen Eltern zum Tempel nach Jerusalem<br />

(Lk 2, 41–52) schweigt die Bibel über das weitere Leben Josefs. Er<br />

gilt als der Gerechte, der treu den erkannten Willen Gottes erfüllt<br />

und so die Pflichten des Pflegevaters für Jesus übernimmt. Darüber<br />

hinaus bleibt seine Gestalt weitgehend im Dunkeln. Die Verehrung


203<br />

Freitag, 19. <strong>März</strong> · Morgen<br />

des heiligen Josef erfolgte im Osten früher als im Westen. Im 12.<br />

Jahrhundert taucht erstmals der 19. <strong>März</strong> als Datum seines Festtages<br />

auf. 1870 ernannte Papst Pius IX. ihn zum Schutzpatron der<br />

gesamten Kirche.<br />

Alternatives Evangelium: Lk 2, 41–51a<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Von den Taten deiner Huld, Herr, wollen wir ewig singen,<br />

bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.<br />

Nach Ps 89,2<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Preisen möge dich heut’,<br />

Josef, der Engel Schar,<br />

dir erklinge im Chor<br />

unseres Jubels Lied.<br />

Du bist wahrhaft erwählt,<br />

hat doch der Herr der Welt<br />

Sohn und Mutter dir anvertraut.<br />

Staunend siehst du die Braut<br />

tragen die heil’ge Frucht.<br />

Zweifel quält dich und Angst,<br />

unfassbar scheint es dir.<br />

Gott tut selber dir kund<br />

durch seines Engels Wort,<br />

dass vom Geist sie das Kind empfing.


Morgen · Freitag, 19. <strong>März</strong> 204<br />

Gottes ewigen Sohn<br />

hütest und hegst du treu,<br />

fliehst mit ihm aus dem Land<br />

weit nach Ägypten hin.<br />

Was dir Gott auch befiehlt –<br />

schweigend gehorchst du ihm.<br />

Fügst dich willig dem dunklen Plan.<br />

Höre, ewiger Gott,<br />

höre auf unser Lob.<br />

Gnädig blicke uns an,<br />

führe uns hin zu dir;<br />

lass uns jubelnd im Chor<br />

singen das neue Lied<br />

dir, dem Herrn aller Welt und Zeit. Amen.<br />

Nach: Te, Ioseph, celebrent agmina caelitum;<br />

Johannes von der Empfängnis, † 1700<br />

Canticum <br />

Tob 13, 10c–13.15e–g.16f.17a<br />

Antiphon:<br />

Freue dich, Jerusalem! Die Völker werden sich in dir versammeln<br />

und den Herrn lobpreisen.<br />

Jerusalem, du heilige Stadt! /<br />

Der Herr bestraft die Taten deiner Kinder, *<br />

doch er hat wieder Erbarmen mit den Gerechten.<br />

Bekenne dich zum Herrn in rechter Weise, *<br />

preise den ewigen König,<br />

damit sein Zelt von Neuem errichtet wird, *<br />

dir zur großen Freude!<br />

Er mache in dir die Gefangenen wieder froh /<br />

und schenke denen, die im Elend leben, seine Liebe, *<br />

für alle Zeiten bis in Ewigkeit.<br />

Von weither werden die Völker kommen, *<br />

um den Namen des Herrn, unsres Gottes, zu preisen.


205<br />

Freitag, 19. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Sie tragen Geschenke herbei, /<br />

Geschenke für den himmlischen König. *<br />

Alle Menschen jubeln dir zu.<br />

Wohl denen, die dich lieben; *<br />

sie werden sich freuen über den Frieden, den du schenkst.<br />

Meine Seele preise Gott, den großen König. *<br />

Denn Jerusalem wird wieder aufgebaut.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Röm 11, 33–36<br />

OTiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!<br />

Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich<br />

seine Wege! Denn wer hat die Gedanken des Herrn<br />

erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Wer hat ihm etwas<br />

gegeben, sodass Gott auch ihm etwas geben müsste? Denn<br />

aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung.<br />

Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Josef ließ sich in Nazaret nieder. Denn es sollte sich erfüllen,<br />

was durch die Propheten von Christus gesagt worden war. Er<br />

wird Nazaräer heißen.<br />

Bitten<br />

Gott, unser Vater, du hast uns auf Gemeinschaft hin geschaffen.<br />

Wir bitten dich:<br />

A: Öffne unsere Herzen füreinander.<br />

– Wenn unsere Kinder uns nicht mehr verstehen.<br />

– Wenn der Alltag uns von unserer Partnerin, unserem Partner<br />

entfremdet hat.<br />

– Wenn unsere Familie durch Streit oder Gleichgültigkeit den<br />

Zusammenhalt zu verlieren droht.


Eucharistie · Freitag, 19. <strong>März</strong> 206<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine<br />

Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.<br />

Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse<br />

der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles<br />

vollendet ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Friede sei mit den Brüdern und Schwestern,<br />

Liebe und Glaube von Gott, dem Vater,<br />

und Jesus Christus, dem Herrn.<br />

Nach Eph 6, 23<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 364, 365, 395, 427, 543 · KG 196, 551, 760<br />

Gloria<br />

Seht, das ist der treue und kluge Hausvater,<br />

dem der Herr seine Familie anvertraut,<br />

damit er für sie sorge.<br />

Vgl. Lk 12, 42<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem zweiten Buch Samuel<br />

<br />

2 Sam 7, 4–5a.12–14a.16<br />

Das Wort des HERRN erging an Natan: Geh zu meinem<br />

Knecht David und sag zu ihm: So spricht der HERR: Wenn<br />

deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde<br />

ich deinen leiblichen Sohn als deinen Nachfolger einsetzen<br />

und seinem Königtum Bestand verleihen. Er wird für meinen<br />

Namen ein Haus bauen und ich werde seinem Königsthron ewi-


207<br />

Freitag, 19. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

gen Bestand verleihen. Ich werde für ihn Vater sein und er wird<br />

für mich Sohn sein.<br />

Dein Haus und dein Königtum werden vor dir auf ewig bestehen<br />

bleiben; dein Thron wird auf ewig Bestand haben.<br />

Antwortpsalm Ps 89, 2–5.27.29<br />

Kehrvers:<br />

Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.<br />

Von der Huld des HERRN will ich ewig singen, *<br />

von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue<br />

verkünden.<br />

Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, *<br />

im Himmel deine Treue gefestigt. – Kehrvers<br />

„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten *<br />

und David, meinem Knecht, geschworen:<br />

Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand *<br />

und von Geschlecht zu Geschlecht<br />

gründe ich deinen Thron. – Kehrvers<br />

Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, *<br />

mein Gott, der Fels meiner Rettung.<br />

Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren, *<br />

mein Bund mit ihm ist verlässlich.“ – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Lk 1, 32b, ferner GL 657, 3 · GL 1975 527, 2 · KG 612<br />

oder GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />

Lesung aus dem Römerbrief Röm 4, 13.16–18.22<br />

Schwestern und Brüder! Abraham und seine Nachkommen<br />

erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben<br />

der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit.<br />

Deshalb gilt: „aus Glauben“, damit auch gilt: „aus Gnade“.<br />

Nur so bleibt die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft<br />

gültig, nicht nur für die, welche aus dem Gesetz, sondern auch<br />

für die, welche aus dem Glauben Abrahams leben.


Eucharistie · Freitag, 19. <strong>März</strong> 208<br />

Er ist unser aller Vater, wie geschrieben steht: Ich habe dich<br />

zum Vater vieler Völker bestimmt – im Angesicht des Gottes,<br />

dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht<br />

und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.<br />

Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er<br />

der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich<br />

werden deine Nachkommen sein.<br />

Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 84, 5<br />

Dein ist die Ehre, dein ist die Macht, Christus, Herr und Erlöser.<br />

Selig, die in deinem Hause wohnen, Herr, die dich loben allezeit.<br />

Dein ist die Ehre, dein ist die Macht, Christus, Herr und Erlöser.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus<br />

<br />

Mt 1, 16.18–21.24a<br />

Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias; von ihr wurde Jesus<br />

geboren, der der Christus genannt wird.<br />

Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter,<br />

war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren,<br />

zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken<br />

des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie<br />

nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu<br />

trennen.<br />

Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm<br />

ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids,<br />

fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen;<br />

denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.<br />

Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus<br />

geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.<br />

Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen<br />

hatte.


209<br />

Freitag, 19. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Während Lukas die Geschichte des irdischen Anfangs Jesu aus<br />

der Perspektive Marias erzählt, betrachtet Matthäus die Dinge<br />

eher aus Josefs Blickwinkel. Was geht in einem jungen Mann<br />

vor, was erlebt einer, der erkennt, dass seine Frau schwanger<br />

ist, obwohl sie noch nicht zusammenleben? Schmerz, Demütigung,<br />

Empörung, Zweifel, Verzweiflung, diese Gefühle sind<br />

mächtig, und sie können zerstörerische und selbstzerstörerische<br />

Energien freisetzen. Aber Josef handelt nicht unüberlegt.<br />

Seine Liebe ist größer als sein Schmerz und seine Verzweiflung.<br />

Das macht ihn offen für Gottes Geheimnis und führt ihn<br />

noch über die Grenze seiner eigenen Gerechtigkeit hinaus – er<br />

gedenkt ja, sich ohne Aufsehen von seiner Frau zu trennen.<br />

Josef vertraut Gottes Engel und nimmt hellwach die Weisung<br />

an, die im Traum an ihn erging. Unglaublich? So wird er fähig,<br />

die Frau zu sich zu nehmen, das Geheimnis anzunehmen und<br />

wie Maria Ja zu sagen zu seinem Gotteskind.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, der heilige Josef hat deinem ewigen Sohn, den<br />

die Jungfrau Maria geboren hat, in Treue gedient. Lass auch uns<br />

Christus dienen und dieses Opfer mit reinem Herzen feiern.<br />

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu<br />

danken und am Fest des heiligen Josef die Wege deiner Weisheit<br />

zu rühmen. Denn ihm, dem Gerechten, hast du die jungfräuliche<br />

Gottesmutter anvertraut, ihn, deinen treuen und klugen<br />

Knecht, bestellt zum Haupt der Heiligen Familie. An Vaters statt<br />

sollte er deinen eingeborenen Sohn beschützen, der durch die<br />

Überschattung des Heiligen Geistes empfangen war, unseren


Abend · Freitag, 19. <strong>März</strong> 210<br />

Herrn Jesus Christus. Durch ihn loben die Engel deine Herrlichkeit,<br />

beten dich an die Mächte, erbeben die Gewalten. Die<br />

Himmel und die himmlischen Kräfte und die seligen Serafim<br />

feiern dich jubelnd im Chore. Mit ihrem Lobgesang lass auch<br />

unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen.<br />

Kommunionvers Mt 25, 21<br />

Komm, du guter und getreuer Knecht; nimm teil am Festmahl<br />

deines Herrn.<br />

Schlussgebet<br />

Herr, unser Gott, du hast uns am Fest des heiligen Josef um<br />

deinen Altar versammelt und mit dem Brot des Lebens gestärkt.<br />

Schütze deine Familie und erhalte in ihr deine Gaben. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der gütige Gott, der die Heiligen zur Vollendung geführt hat,<br />

segne euch und bewahre euch vor allem Unheil.<br />

Das Vorbild des heiligen Josef lehre euch und seine Fürsprache<br />

helfe euch, Gott und den Menschen zu dienen.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Josef – (...) Er ist der Mann, der ging. Das ist sein Gesetz:<br />

der dienstwillige Gehorsam. (…) Dass ein Wort Gottes bindet


211<br />

Freitag, 19. <strong>März</strong> · Abend<br />

und sendet, ist ihm selbstverständlich. Die dienstwillige Bereitschaft,<br />

das ist sein Geheimnis.<br />

Alfred Delp (deutscher Jesuit, Vordenker einer spirituellen,<br />

ökumenischen und diakonischen Kirche, wegen seines Widerstands gegen<br />

den Nationalsozialismus nach Verurteilung durch den „Volksgerichtshof“ in<br />

Berlin-Plötzensee ermordet, 1907–1945)<br />

• Wie empfänglich bin ich für die leise Stimme?<br />

• Das Hören auf die leise Stimme, auf die Stimme im Inneren,<br />

im Traum: Wer ist mir hier inneres Vorbild?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Träumen gehorchen, die Stille verstehn,<br />

warten und schweigen, und hören wie du.<br />

Heiliger Josef, führ du uns zu Jesus,<br />

teile mit uns deinen Glauben an ihn.<br />

Aufbrüche wagen, der Furcht widerstehn,<br />

Zuversicht leben, vertrauen wie du.<br />

Heiliger Josef, führ du uns zu Jesus,<br />

teile mit uns deine Hoffnung auf ihn.<br />

Da sein und treu sein und gut und gerecht,<br />

schützen und trösten und lieben wie du.<br />

Heiliger Josef, führ du uns zu Jesus,<br />

teile mit uns deine Liebe zu ihm.<br />

Helmut Schlegel 2008, © beim Autor – GL 907 (Anhang Rottenburg-Stuttgart)<br />

Psalm 140 Verse 2–9.13–14<br />

Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, *<br />

vor gewalttätigen Leuten schütze mich!<br />

Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, *<br />

jeden Tag schüren sie Streit.<br />

Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen *<br />

und hinter den Lippen Gift wie die Nattern.


Abend · Freitag, 19. <strong>März</strong> 212<br />

Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, /<br />

vor gewalttätigen Leuten schütze mich, *<br />

die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen.<br />

Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, /<br />

Böse spannen ein Netz aus, *<br />

stellen mir Fallen am Wegrand.<br />

Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. *<br />

Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen!<br />

Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, *<br />

du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes.<br />

Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, *<br />

lass seine Pläne nicht gelingen!<br />

Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, *<br />

er verhilft den Gebeugten zum Recht.<br />

Deinen Namen preisen nur die Gerechten; *<br />

vor deinem Angesicht dürfen nur die Redlichen bleiben.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du, Herr, verhilfst den Gebeugten zum Recht. Wenn Menschen<br />

uns bedrängen und auf Böses sinnen, verschaffe uns Raum und<br />

gib uns Luft zum Atmen.<br />

Lesung Jes 11, 1–2<br />

Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger<br />

Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des<br />

Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der<br />

Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis<br />

und der Gottesfurcht.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Jesus war etwa dreißig Jahre alt, als er zum ersten Mal öffentlich<br />

auftrat. Und man hielt ihn für den Sohn des Josef.


213<br />

Freitag, 19. <strong>März</strong> · Abend<br />

Fürbitten<br />

Gott unser Vater, wir bitten dich für die Frauen und Männer,<br />

die sich Tag für Tag gefordert sehen, ihren Kindern bei ihrer<br />

Entwicklung zur Seite zu stehen:<br />

A: Sei uns nah mit deinem Segen.<br />

– Sei den Eltern nah, deren Kinder keinen Zugang zum Glauben<br />

finden.<br />

– Steh den Eltern bei, deren Kinder an einer schweren Krankheit<br />

leiden.<br />

– Zeige denen einen Weg, die nicht wissen, wie sie finanziell<br />

für ihre Kinder aufkommen sollen.<br />

– Mach allen Mut, die sich um ihr Ungeborenes sorgen.<br />

– Hilf allen Eltern auf, die den Tod eines Kindes zu verkraften<br />

haben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast Jesus, unseren Heiland, und seine<br />

Mutter Maria der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.<br />

Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche, die Geheimnisse<br />

der Erlösung treu zu verwalten, bis das Werk des Heiles<br />

vollendet ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der treue Gott behüte unseren Schlaf,<br />

er halte Unheil von uns fern<br />

und führe uns in sein Reich.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Samstag, 20. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Wolfram von Sens (Bischof, Missionar in Friesland,<br />

† um 700) · Ebo von Reims (Bischof von Hildesheim, Initiator der<br />

nordischen Mission, † 851) · hl. Irmgard von Erstein (Klostergründerin,<br />

† 851)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Zu spät hab ich dich lieb gewonnen,<br />

Schönheit so alt, Schönheit so neu,<br />

viel zu spät.<br />

Du warst in mir, doch ich war außer mir.<br />

Dort suchte ich dich,<br />

ich stürzte mich auf das Schöne,<br />

das du erschaffen hast.<br />

Du warst mit mir,<br />

doch ich nicht mit dir.<br />

Fern von dir hielt mich,<br />

was es nicht gäbe,<br />

wär’s nicht in dir.<br />

Du hast gerufen, geschrien,<br />

hast meine Taubheit durchbrochen.<br />

Du bist erglänzt, bist erstrahlt,<br />

hast meine Blindheit vertrieben.


215<br />

Samstag, 20. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Du hast mich mit Duft umgeben –<br />

ich hab ihn eingeatmet und seufze dir zu.<br />

Ich habe gekostet<br />

und hungre und dürste nach dir.<br />

Du hast mich berührt,<br />

und brennend ersehn ich deinen Frieden.<br />

Aurelius Augustinus, Bekenntnisse 10, 27, 38<br />

Canticum Ez 36,24–28<br />

Antiphon:<br />

Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist.<br />

Ich hole euch heraus aus den Völkern, /<br />

ich sammle euch aus allen Ländern *<br />

und bringe euch in euer Land.<br />

Ich gieße reines Wasser über euch aus,<br />

dann werdet ihr rein. *<br />

Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />

Ich schenke euch ein neues Herz *<br />

und lege einen neuen Geist in euch.<br />

Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust *<br />

und gebe euch ein Herz von Fleisch.<br />

Ich lege meinen Geist in euch /<br />

und bewirke,<br />

dass ihr meinen Gesetzen folgt, *<br />

auf meine Gebote achtet und sie erfüllt.<br />

Dann werdet ihr in dem Lande wohnen, *<br />

das ich euren Vätern gab.<br />

Ihr werdet mein Volk sein, *<br />

und ich werde euer Gott sein.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Samstag, 20. <strong>März</strong> 216<br />

Lesung Röm 12, 1–2<br />

Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine<br />

Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen,<br />

das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene<br />

Gottesdienst. Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern<br />

wandelt euch durch ein neues Denken, damit ihr prüfen<br />

und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt,<br />

was gut und vollkommen ist.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Die Knechte, die Jesus festnehmen sollten, kamen zurück und<br />

sagten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen wie dieser<br />

Mensch.<br />

Bitten<br />

Christus Jesus, dir wenden wir uns zu und hören auf deine<br />

Stimme. Wir rufen zu dir:<br />

A: Kehr bei uns ein, du Weisheit des Vaters.<br />

– Mit der Aufrichtigkeit deiner Worte.<br />

– Mit deinem Mut, auf Menschen zuzugehen.<br />

– Mit der Ernsthaftigkeit deines Zuhörens.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, lenke du selbst unsere Herzen zu dir hin;<br />

denn ohne deine Hilfe können wir dir nicht gefallen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


217<br />

Samstag, 20. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Mich umfingen die Fesseln des Todes.<br />

Die Bande der Unterwelt umstrickten mich.<br />

In meiner Not rief ich zum Herrn.<br />

Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen.<br />

Ps 18, 5–7<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 11, 18–20<br />

Der Herr ließ es mich wissen, und so wusste ich es; damals<br />

ließest du mich ihr Treiben durchschauen.<br />

Ich selbst war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten<br />

geführt wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses<br />

planten: Wir wollen den Baum im Saft verderben; wir wollen<br />

ihn ausrotten aus dem Land der Lebenden, sodass man seinen<br />

Namen nicht mehr erwähnt.<br />

Aber der Herr der Heere richtet gerecht, er prüft Herz und<br />

Nieren. Ich werde sehen, wie du Rache an ihnen nimmst; denn<br />

dir habe ich meine Sache anvertraut.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Der Prophet vergleicht sich selbst mit einem arglosen, zutraulichen<br />

Lamm, das lange nicht ahnte, wohin die Reise geht – zur<br />

Schlachtbank. Hier wird nicht mitleidheischend das Kindchen-<br />

Schema bemüht, hier drängt sich einem Betroffenen ein erbarmungswürdiges<br />

Bild auf. Das Prophetenamt ist kein Ruhe-,<br />

sondern ein Schleudersitz. Und doch hadert Jeremia nicht mit<br />

Gott, er vertraut ganz und gar auf dessen Weggeleit. Sein Gott<br />

hat ihm ja die Augen geöffnet, ihn gerettet vor dem gewaltsamen<br />

Tod, den ihm hasserfüllte Mitbürger zudachten. Jeremia<br />

schmiedet keine weißglühenden Rachepläne, er kann loslassen.<br />

Ruhig erwartet er Gottes gerechtes Richten. Der Herr sieht


Eucharistie · Samstag, 20. <strong>März</strong> 218<br />

ja tiefer als menschliche Blicke, „er prüft Herz und Nieren“.<br />

Der gequälte und geängstigte Prophet findet Frieden, er kann<br />

zu seinen Rachewünschen Abstand halten, „denn dir habe ich<br />

meine Sache anvertraut“.<br />

Antwortpsalm Ps 7, 2–3.9–12<br />

Kehrvers:<br />

Herr, mein Gott, ich hoffe auf dich.<br />

Herr, mein Gott, ich flüchte mich zu dir; *<br />

hilf mir vor allen Verfolgern und rette mich,<br />

damit mir niemand wie ein Löwe das Leben raubt, *<br />

mich zerreißt, und keiner ist da, der mich rettet. – Kehrvers<br />

Herr, weil ich gerecht bin, verschaff mir Recht, *<br />

und tu an mir Gutes, weil ich schuldlos bin!<br />

Die Bosheit der Frevler finde ein Ende, /<br />

doch gib dem Gerechten Bestand, *<br />

gerechter Gott, der du auf Herz und Nieren prüfst. – Kehrvers<br />

Ein Schild über mir ist Gott, *<br />

er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.<br />

Gott ist ein gerechter Richter, *<br />

ein Gott, der täglich strafen kann. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 2a, ferner GL 431 oder GL 1975 527, 7 (IV. Ton)<br />

oder KG 619 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />

bringen in Geduld.<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!


219<br />

Samstag, 20. <strong>März</strong> · Abend<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 7, 40–53<br />

In jener Zeit sagten einige aus dem Volk, als sie Jesu Worte<br />

hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist<br />

der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias<br />

aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus<br />

dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David<br />

lebte? So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge.<br />

Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte<br />

ihn anzufassen.<br />

Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern<br />

zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht<br />

hergebracht? Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein<br />

Mensch so gesprochen.<br />

Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in<br />

die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von<br />

den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk<br />

jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es.<br />

Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher<br />

einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa<br />

unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt<br />

hat, was er tut? Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht<br />

auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus<br />

Galiläa. Dann gingen alle nach Hause.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Samstag, 20. <strong>März</strong> 220<br />

Hymnus<br />

Leben, das keinen Tod zu fürchten braucht,<br />

Leben, das auch im Kreuz sich nicht verbraucht.<br />

Liebe, die ohne Grund sich andern schenkt,<br />

Liebe, die allen Streit zum Frieden lenkt.<br />

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,<br />

bringt es keine Frucht, und es verdirbt.<br />

Glaube, der auch im Menschen Gott entdeckt,<br />

Glaube, der sich im Alltag nicht versteckt.<br />

Christus, der uns zum Himmel Brücken baut,<br />

Christus, durch den uns Gott wird ganz vertraut.<br />

Er ist Gottes Weizenkorn, das in der Erde liegt,<br />

für uns stirbt und so den Tod besiegt.<br />

Manfred Henkes: Todesfrucht,<br />

aus: ders., Auf-Brüche. Wege zu Gott und den Menschen,<br />

Stuttgart 1982, S. 26<br />

Psalm 141 Verse 1–9<br />

Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; *<br />

höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.<br />

Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; *<br />

als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.<br />

Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, *<br />

eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!<br />

Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, *<br />

dass ich nichts tue, was schändlich ist,<br />

zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. *<br />

Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.<br />

Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: *<br />

Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt;<br />

da wird sich mein Haupt nicht sträuben. *<br />

Ist er in Not, will ich stets für ihn beten.


221<br />

Samstag, 20. <strong>März</strong> · Abend<br />

Haben ihre Richter sich auch die Felsen hinabgestürzt, *<br />

sie sollen hören, dass mein Wort für sie freundlich ist.<br />

Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, *<br />

so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der Unterwelt.<br />

Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; *<br />

bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!<br />

Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, *<br />

vor den Fallen derer, die Unrecht tun!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du unser Gott, dir gehören wir an, auf dich richten sich unsere<br />

Augen. Hilf uns, deinen Weg zu finden und dir entgegenzugehen.<br />

Lesung 1 Petr 1, 18–21<br />

Ihr wisst, dass ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten<br />

Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft<br />

wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem<br />

kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. Er<br />

war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen, und<br />

euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. Durch ihn<br />

seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten<br />

auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr<br />

an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt<br />

es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.<br />

Fürbitten<br />

Infolge der Volksabstimmung in Oberschlesien heute vor 100<br />

Jahren wuchsen die Spannungen zwischen Deutschen und Polen<br />

und führten schließlich zur Teilung. Heute, ein Menschen-


Abend · Samstag, 20. <strong>März</strong> 222<br />

alter nach Flucht und Vertreibung, ist die Region zu einem Vorbild<br />

der Versöhnung unter den Volksgruppen geworden. Beten<br />

wir für alle, die in Regionen mit unterschiedlichen Bevölkerungsanteilen<br />

leben, und für alle, die Schlesien verbunden sind:<br />

V: Gott des Friedens, A: hilf uns zusammenzuhalten.<br />

– Dass wir bei allen Unterschieden das Gemeinsame im Blick<br />

behalten.<br />

– Dass wir uns für gute Lebensmöglichkeiten für alle einsetzen.<br />

– Dass wir erlittenes Unrecht als Antrieb begreifen, einen Ausgleich<br />

zu erreichen, der allen Beteiligten gerecht wird.<br />

– Dass wir der Menschen gedenken, die durch ihr Engagement<br />

Versöhnung und Zusammenarbeit den Weg bereitet haben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem<br />

Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner<br />

Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,<br />

bewahre unsere Herzen und unsere Gedanken<br />

in Christus Jesus, unserem Herrn.<br />

Vgl. Phil 4, 7<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


223<br />

Samstag, 20. <strong>März</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Herzenssache<br />

(zu Jer 31, 31–34)<br />

Steinerne Tafeln sind nützlich,<br />

Regeln häufig hilfreich,<br />

Weisungen oft weise.<br />

Die Tora,<br />

Lebensweisung Israels,<br />

führt zur Lebensfülle.<br />

Weil Gott barmherzig ist,<br />

dringt er darauf,<br />

dass Israel die Tora hält.<br />

Der erbarmende Gott hofft,<br />

dass das rechte Tun<br />

zur Herzenssache wird.<br />

Er selbst will<br />

die steinernen Herzen<br />

erweichen.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


21. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

5. Fastensonntag<br />

Namenstag: sel. Christian von Köln (erster Abt von St. Pantaleon,<br />

† 1002) · sel. Richeza von Polen († 1063) · Absalon von Lund (Axel,<br />

Bischof, † 1201) · Emilie Schneider (Ordensfrau, Mystikerin, † 1859)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Gib uns ein reines Herz, o Gott,<br />

damit wir dich preisen und ehren!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Auf meinen lieben Gott<br />

trau ich in Angst und Not;<br />

der kann mich allzeit retten<br />

aus Trübsal, Angst und Nöten,<br />

mein Unglück kann er wenden,<br />

steht alls in seinen Händen.<br />

Ob mich mein Sünd anficht,<br />

will ich verzagen nicht;<br />

auf Christus will ich bauen


225<br />

Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Morgen<br />

und ihm allein vertrauen,<br />

ihm tu ich mich ergeben<br />

im Tod und auch im Leben.<br />

Ob mich der Tod nimmt hin,<br />

ist Sterben mein Gewinn,<br />

und Christus ist mein Leben;<br />

dem tu ich mich ergeben;<br />

ich sterb heut oder morgen,<br />

mein Seel wird er versorgen.<br />

O mein Herr Jesu Christ,<br />

der du geduldig bist<br />

für mich am Kreuz gestorben:<br />

hast mir das Heil erworben,<br />

auch uns allen zugleiche<br />

das ewig Himmelreiche.<br />

Amen zu aller Stund<br />

sprech ich aus Herzensgrund;<br />

du wollest selbst uns leiten,<br />

Herr Christ, zu allen Zeiten,<br />

auf dass wir deinen Namen<br />

ewiglich preisen. Amen.<br />

Lübeck vor 1603, Wittenberg und Nürnberg 1607,<br />

EG 345<br />

Psalm 2<br />

Warum toben die Völker, *<br />

warum machen die Nationen vergebliche Pläne?<br />

Die Könige der Erde stehen auf, *<br />

die Großen haben sich verbündet<br />

gegen den Herrn und seinen Gesalbten.<br />

„Lasst uns ihre Fesseln zerreißen *<br />

und von uns werfen ihre Stricke!“


Morgen · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 226<br />

Doch er, der im Himmel thront, lacht, *<br />

der Herr verspottet sie.<br />

Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, *<br />

in seinem Grimm wird er sie erschrecken:<br />

„Ich selber habe meinen König eingesetzt *<br />

auf Zion, meinem heiligen Berg.“<br />

Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /<br />

Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. *<br />

Heute habe ich dich gezeugt.<br />

Fordre von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, *<br />

die Enden der Erde zum Eigentum.<br />

Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, *<br />

wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.“<br />

Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, *<br />

lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!<br />

Dient dem Herrn in Furcht *<br />

und küsst ihm mit Beben die Füße,<br />

damit er nicht zürnt *<br />

und euer Weg nicht in den Abgrund führt.<br />

Denn wenig nur, und sein Zorn ist entbrannt. *<br />

Wohl allen, die ihm vertrauen!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Vergeblich ist alles Sinnen, das nicht aus dir, Lebendiger, seine<br />

Kraft schöpft. Stärke unser Vertrauen.<br />

Lesung Eph 3, 20–21<br />

Gott, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel<br />

mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können,<br />

er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus<br />

Jesus in allen Generationen, für ewige Zeiten. Amen.


227<br />

Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.<br />

Bitten<br />

Gott, du hast in unserer Taufe den Grund dafür gelegt, dass wir<br />

zu neuen Menschen werden. Wir bitten dich:<br />

A: Stärke uns mit deiner Liebe.<br />

– Dass deine Frohbotschaft uns tiefer durchdringt.<br />

– Dass wir dir fester vertrauen.<br />

– Dass wir über uns hinaus- und dir entgegenwachsen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem<br />

Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner<br />

Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der ewige Gott erweise uns seine Gnade,<br />

er lasse uns seine Stimme hören<br />

und schenke uns sein Leben.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 209, 210, 267, 272, 275, 297, 460 · KG 137,<br />

141, 142, 202, 390<br />

Verschaff mir Recht, o Gott,<br />

und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk!<br />

Rette mich vor bösen und tückischen Menschen,<br />

denn du bist mein starker Gott.<br />

Ps 43, 1–2


Eucharistie · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 228<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 31, 31–34<br />

Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN –, da schließe ich<br />

mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund.<br />

Er ist nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen<br />

habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem<br />

Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie<br />

gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war – Spruch des HERRN.<br />

Sondern so wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen<br />

mit dem Haus Israel schließe – Spruch des HERRN: Ich habe<br />

meine Weisung in ihre Mitte gegeben und werde sie auf ihr<br />

Herz schreiben. Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir<br />

Volk sein.<br />

Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht<br />

zueinander sagen: Erkennt den HERRN!, denn sie alle, vom<br />

Kleinsten bis zum Größten, werden mich erkennen – Spruch<br />

des HERRN. Denn ich vergebe ihre Schuld, an ihre Sünde denke<br />

ich nicht mehr.<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.“ Das<br />

hat Gott dem Mose am Sinai zugesagt. Der Herr will mit seinem<br />

Volk im Bunde sein, auch wenn es immer wieder fremde<br />

Götter, vermeintlich mächtigere Verbündete, sucht. Israels<br />

Gott ist gerecht und schafft Recht, aber er besteht nicht auf<br />

seinem Recht. Er ist barmherzig. Doch gerade, weil der Herr<br />

barmherzig ist, dringt er darauf, dass Israel die Tora hält. Sie<br />

ist die Lebensweisung, die zur Lebensfülle führt. Steinerne<br />

Tafeln sind gut, aber nicht gut genug. Adonai will, dass das<br />

rechte Tun den Menschen zur Herzensangelegenheit wird. Er<br />

selbst wird die steinernen Herzen erweichen.


229<br />

Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Ps 51, 3–4.12–15<br />

Kehrvers:<br />

Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott!<br />

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Wasch meine Schuld von mir ab *<br />

und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />

und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!<br />

Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *<br />

deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – Kehrvers<br />

Gib mir wieder die Freude deines Heiles, *<br />

rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!<br />

Ich will die Frevler deine Wege lehren *<br />

und die Sünder kehren um zu dir. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 12a, ferner GL 301 oder GL 1975 528, 2<br />

oder KG 399 (IV. Ton)<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 5, 7–9<br />

Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem<br />

Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den<br />

gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört<br />

worden aufgrund seiner Gottesfurcht.<br />

Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat,<br />

den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle,<br />

die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Joh 12, 26a<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

So spricht der Herr: Wenn einer mir dienen will, folge er mir<br />

nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!


Eucharistie · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 230<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 12, 20–33<br />

In jener Zeit gab es auch einige Griechen unter den Pilgern,<br />

die beim Paschafest in Jerusalem Gott anbeten wollten. Diese<br />

traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte,<br />

und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus ging<br />

und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten<br />

es Jesus.<br />

Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass<br />

der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage<br />

euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,<br />

bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer<br />

sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt<br />

gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn<br />

einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort<br />

wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der<br />

Vater ihn ehren.<br />

Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette<br />

mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde<br />

gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen!<br />

Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht<br />

und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die<br />

dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten:<br />

Ein Engel hat zu ihm geredet.<br />

Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern<br />

euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt<br />

wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und<br />

ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.<br />

Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben<br />

werde.<br />

Credo


231<br />

Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Gabengebet<br />

Erhöre uns, allmächtiger Gott. Du hast uns durch dein Wort<br />

zum Zeugnis eines christlichen Lebens berufen. Reinige uns<br />

durch dieses Opfer und stärke uns zum Kampf gegen das Böse.<br />

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel,<br />

zu danken und dein Erbarmen zu preisen. Denn jedes Jahr<br />

schenkst du deinen Gläubigen die Gnade, das Osterfest in der<br />

Freude des Heiligen Geistes zu erwarten. Du mahnst uns in<br />

dieser Zeit der Buße zum Gebet und zu Werken der Liebe, du<br />

rufst uns zur Feier der Geheimnisse, die in uns die Gnade der<br />

Kindschaft erneuern. So führst du uns mit geläutertem Herzen<br />

zur österlichen Freude und zur Fülle des Lebens durch unseren<br />

Herrn Jesus Christus. Durch ihn rühmen wir deine Größe und<br />

vereinen uns mit den Chören der Engel zum Hochgesang von<br />

deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Joh 12, 24–25<br />

Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die<br />

Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt<br />

es reiche Frucht.<br />

Schlussgebet<br />

Allmächtiger Gott, du hast uns das Sakrament der Einheit geschenkt.<br />

Lass uns immer lebendige Glieder Christi bleiben,<br />

dessen Leib und Blut wir empfangen haben. Darum bitten wir<br />

durch ihn, Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />

und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />

und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.


Auslegung · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 232<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />

zur unvergänglichen Herrlichkeit.<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Augustinus<br />

Bei dieser Gelegenheit also, als die Heiden ihn sehen wollten,<br />

verkündete er die künftige Fülle der Heiden und versprach<br />

ihnen, dass die Stunde seiner Verherrlichung schon da<br />

sei; wenn sie nämlich im Himmel vollendet ist, werden die Heiden<br />

zum Glauben kommen, gemäß dem Wort: „Erhebe dich<br />

über die Himmel, o Gott, und deine Herrlichkeit über die ganze<br />

Erde“ (Ps 57, 6).<br />

Aurelius Augustinus (Bischof von Hippo, Kirchenlehrer, 354–430),<br />

hier nach: Thomas von Aquin, Catena Aurea. Kommentar zu den Evangelien<br />

im Jahreskreis, hg. v. Marianne Schlosser und Florian Kolbinger, 379,<br />

© EOS Verlag, St. Ottilien, 2. Auflage 2012<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


233<br />

Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Abend<br />

Hymnus<br />

Lasset uns mit Jesus ziehen,<br />

seinem Vorbild folgen nach,<br />

in der Welt der Welt entfliehen<br />

auf der Bahn, die er uns brach.<br />

Immerfort zum Himmel reisen,<br />

irdisch noch schon himmlisch sein,<br />

glauben recht und leben rein,<br />

in der Lieb den Glauben weisen.<br />

Treuer Jesu, bleib bei mir,<br />

gehe vor, ich folge dir.<br />

Lasset uns mit Jesus leiden,<br />

seinem Vorbild werden gleich;<br />

nach dem Leide folgen Freuden,<br />

Armut hier macht dorten reich,<br />

Tränensaat, die erntet Lachen;<br />

Hoffnung tröste die Geduld:<br />

es kann leichtlich Gottes Huld<br />

aus dem Regen Sonne machen.<br />

Jesu, hier leid ich mit dir,<br />

dort teil deine Freud mit mir!<br />

Lasset uns mit Jesus sterben;<br />

sein Tod uns vom andern Tod<br />

rettet und vom Seelverderben,<br />

von der ewiglichen Not.<br />

Lasst uns töten hier im Leben<br />

unser Fleisch, ihm sterben ab,<br />

so wird er uns aus dem Grab<br />

in das Himmelsleben heben.<br />

Jesu, sterb ich, sterb ich dir,<br />

dass ich lebe für und für.


Abend · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 234<br />

Lasset uns mit Jesus leben.<br />

Weil er auferstanden ist,<br />

muss das Grab uns wiedergeben.<br />

Jesu, unser Haupt du bist,<br />

wir sind deines Leibes Glieder,<br />

wo du lebst, da leben wir;<br />

ach erkenn uns für und für,<br />

trauter Freund, als deine Brüder!<br />

Jesu, dir ich lebe hier,<br />

dorten ewig auch bei dir.<br />

Sigmund von Birken 1653<br />

EG 384 – Melodie: Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325)<br />

Canticum Vgl. 1 Petr 2, 21–24<br />

Antiphon:<br />

Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, misshandelt<br />

wegen unserer Sünden. Durch seine Wunden sind wir geheilt.<br />

Christus hat für uns gelitten /<br />

und uns ein Beispiel gegeben, *<br />

damit wir ihm folgen auf seinem Weg.<br />

Er hat keine Sünde begangen, *<br />

und in seinem Mund war keine Falschheit.<br />

Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht, /<br />

als er litt, drohte er nicht, *<br />

sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.<br />

Er hat unsre Sünden mit seinem eigenen Leib /<br />

am Holz des Kreuzes getragen, *<br />

damit wir tot sind für die Sünden<br />

und leben für die Gerechtigkeit.<br />

Durch seine Wunden *<br />

sind wir geheilt.<br />

Ehre sei dem Vater ...


235<br />

Sonntag, 21. <strong>März</strong> · Abend<br />

Lesung Eph 2, 13–16<br />

Jetzt seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus<br />

Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen. Denn<br />

er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile – Juden und<br />

Heiden – und riss durch sein Sterben die trennende Wand der<br />

Feindschaft nieder. Er hob das Gesetz mit seinen Geboten und<br />

Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen<br />

neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden und versöhnte<br />

die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er<br />

hat in seiner Person die Feindschaft getötet.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen.<br />

Fürbitten<br />

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt<br />

es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ Dass<br />

auch unser Leben nicht fruchtlos bleiben möge, darum bitten<br />

wir den Gott des Lebens:<br />

V: Du unser Schöpfer, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />

Für die Kirche:<br />

– Verleihe ihr die Gabe, glaubhaft die Hoffnung zu bezeugen,<br />

dass aus Jesu Tod neues Leben wird.<br />

Für die Menschen in Kriegsgebieten:<br />

– Sei all denen nahe, die unter der permanenten Bedrohung<br />

tödlicher Gewalt leben müssen.<br />

Für alle, denen ihre Lebenssituation ausweglos erscheint:<br />

– Schicke ihnen deinen Engel der Nähe und lass sie Menschen<br />

finden, die gemeinsam mit ihnen ein Stück aus dem Dunkel<br />

herausgehen.


Abend · Sonntag, 21. <strong>März</strong> 236<br />

Für die Menschen in Todesnähe:<br />

– Nimm ihnen die Furcht vor der dunklen Pforte, durch die<br />

sie hindurchmüssen, und ziehe sie zu dir in dein tröstendes<br />

Licht.<br />

V: Du unser Schöpfer, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem<br />

Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner<br />

Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Gott aller Gnade, der uns in Christus<br />

zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat,<br />

wird uns aufrichten, stärken, kräftigen<br />

und auf festen Grund stellen.<br />

Sein ist die Macht in Ewigkeit.<br />

Vgl. 1 Petr 5, 10 f.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Montag, 22. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Lea (Witwe in Rom, † um 384) · sel. Elko von Lidlum/<br />

Friesland (Elmar, Abt, † 1332) · sel. Clemens August Kardinal Graf von<br />

Galen (Bischof von Münster, Gegner der Nationalsozialisten, † 1946)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Du Morgenstern, du Licht vom Licht,<br />

das durch die Finsternisse bricht,<br />

du gingst vor aller Zeiten Lauf<br />

in unerschaffner Klarheit auf.<br />

Du Lebensquell, wir danken dir,<br />

auf dich, Lebend’ger, hoffen wir;<br />

denn du durchdrangst des Todes Nacht,<br />

hast Sieg und Leben uns gebracht.<br />

Du ewge Wahrheit, Gottes Bild,<br />

der du den Vater uns enthüllt,<br />

du kamst herab ins Erdental<br />

mit deiner Gotterkenntnis Strahl.<br />

Bleib bei uns, Herr, verlass uns nicht,<br />

führ uns durch Finsternis zum Licht,<br />

bleib auch am Abend dieser Welt<br />

als Hilf und Hort uns zugesellt.<br />

Johann Gottfried Herder (vor 1800), nach 1817 bearbeitet<br />

EG 74 · Melodie: GL 222 · GL 1975 112


Morgen · Montag, 22. <strong>März</strong> 238<br />

Psalm 9 Verse 12–21<br />

Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, *<br />

verkündet unter den Völkern seine Taten!<br />

Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen, *<br />

und ihren Notschrei vergisst er nicht.<br />

Sei mir gnädig in meiner Not; *<br />

Herr, sieh doch, wie sie mich hassen!<br />

Führ mich herauf von den Pforten des Todes, /<br />

damit ich all deinen Ruhm verkünde in den Toren von Zion *<br />

und frohlocke, weil du mir hilfst.<br />

Völker versanken in der Grube, die sie selber gegraben; *<br />

im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.<br />

Kundgetan hat sich der Herr: Er hielt sein Gericht; *<br />

im eigenen Werk hat sich der Frevler verstrickt.<br />

Hinabfahren müssen die Frevler zum Totenreich, *<br />

alle Heiden, die Gott vergessen.<br />

Doch der Arme ist nicht auf ewig vergessen, *<br />

des Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren.<br />

Erheb dich, Herr, damit nicht der Mensch triumphiert, *<br />

damit die Völker gerichtet werden vor deinem Angesicht.<br />

Wirf Schrecken auf sie, o Herr! *<br />

Erkennen sollen die Völker: Sie sind nur Menschen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Barmherziger Gott, du denkst an die Armen und vergisst sie<br />

nicht. Gib, dass wir unsere Endlichkeit und Verwundbarkeit vor<br />

Augen behalten und einander in jeder Not beistehen.<br />

Lesung Jer 11, 19–20<br />

Ich war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt<br />

wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten:<br />

Wir wollen den Baum im Saft verderben; wir wollen ihn<br />

ausrotten aus dem Land der Lebenden, sodass man seinen Na-


239<br />

Montag, 22. <strong>März</strong> · Morgen<br />

men nicht mehr erwähnt. Aber der Herr der Heere richtet gerecht,<br />

er prüft Herz und Nieren. Ich werde sehen, wie du Rache<br />

an ihnen nimmst; denn dir habe ich meine Sache anvertraut.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wandelt nicht in<br />

der Finsternis, sondern hat das Licht des Lebens.<br />

Bitten<br />

Mutig hat sich Bischof Clemens August Graf von Galen, der<br />

heute vor 75 Jahren starb, für das Lebensrecht von Menschen<br />

mit Behinderung eingesetzt. Bitten wir den Gott des Lebens:<br />

V: Du unser Vater, A: mach uns stark.<br />

– Dass wir aufmerksam bleiben für die Situation unserer Mitmenschen.<br />

– Dass wir klug und lösungsorientiert überlegen, wie ihnen zu<br />

helfen ist.<br />

– Dass wir Mut finden, das Schweigen zu überwinden, wenn<br />

wir Missständen begegnen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, in deinem Sohn hast du uns die Fülle des<br />

Segens geschenkt. Gib uns Kraft, unsere sündhaften Gewohnheiten<br />

abzulegen und in der neuen Wirklichkeit zu leben, damit<br />

einst die Herrlichkeit deines Reiches an uns offenbar wird. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


Eucharistie · Montag, 22. <strong>März</strong> 240<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Sei mir gnädig, Gott, denn Menschen stellen mir nach;<br />

meine Feinde bedrängen mich Tag für Tag.<br />

Ps 56, 2<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Daniel<br />

Dan 13, 1–9.15–17.19–30.33–62<br />

Kurzfassung: Dan 13, 41c–62<br />

In jenen Tagen wohnte in Babylon ein Mann mit Namen Jojakim.<br />

Er hatte Susanna, die Tochter Hilkijas, zur Frau; sie war<br />

sehr schön und gottesfürchtig. Auch ihre Eltern waren gerecht<br />

und hatten ihre Tochter nach dem Gesetz des Mose erzogen.<br />

Jojakim war sehr reich; er besaß einen Garten nahe bei seinem<br />

Haus. Die Juden pflegten bei ihm zusammenzukommen, weil er<br />

der Angesehenste von allen war.<br />

Als Richter amtierten in jenem Jahr zwei Älteste aus dem<br />

Volk, von denen galt, was der Herr gesagt hat: Ungerechtigkeit<br />

ging von Babylon aus, von den Ältesten, von den Richtern, die<br />

als Leiter des Volkes galten. Sie hielten sich regelmäßig im Haus<br />

Jojakims auf, und alle, die eine Rechtssache hatten, kamen zu<br />

ihnen. Hatten sich nun die Leute um die Mittagszeit wieder<br />

entfernt, dann kam Susanna und ging im Garten ihres Mannes<br />

spazieren. Die beiden Ältesten sahen sie täglich kommen und<br />

umhergehen; da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr. Ihre<br />

Gedanken gerieten auf Abwege, und ihre Augen gingen in die<br />

Irre; sie sahen weder zum Himmel auf, noch dachten sie an die<br />

gerechten Strafen Gottes.<br />

Während sie auf einen günstigen Tag warteten, kam Susanna<br />

eines Tages wie gewöhnlich in den Garten, nur von zwei Mädchen<br />

begleitet, und wollte baden; denn es war heiß. Niemand<br />

war dort außer den beiden Ältesten, die sich versteckt hatten


241<br />

Montag, 22. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

und ihr auflauerten. Sie sagte zu den Mädchen: Holt mir Öl und<br />

Salben und verriegelt das Gartentor, damit ich baden kann.<br />

Als die Mädchen weg waren, standen die beiden Ältesten auf,<br />

liefen zu Susanna hin und sagten: Das Gartentor ist verschlossen,<br />

und niemand sieht uns; wir brennen vor Verlangen nach<br />

dir: Sei uns zu Willen, und gib dich uns hin! Weigerst du dich,<br />

dann bezeugen wir gegen dich, dass ein junger Mann bei dir<br />

war und dass du deshalb die Mädchen weggeschickt hast. Da<br />

seufzte Susanna und sagte: Ich bin bedrängt von allen Seiten:<br />

Wenn ich es tue, so droht mir der Tod; tue ich es aber nicht, so<br />

werde ich euch nicht entrinnen. Es ist besser für mich, es nicht<br />

zu tun und euch in die Hände zu fallen, als gegen den Herrn<br />

zu sündigen.<br />

Dann schrie Susanna, so laut sie konnte. Aber zugleich mit<br />

ihr schrien auch die beiden Ältesten, und einer von ihnen lief<br />

zum Gartentor und öffnete es. Als die Leute im Haus das Geschrei<br />

im Garten hörten, eilten sie durch die Seitentür herbei,<br />

um zu sehen, was ihr zugestoßen sei. Als die Ältesten ihre Erklärung<br />

gaben, schämten sich die Diener sehr; denn noch nie<br />

war so etwas über Susanna gesagt worden.<br />

Als am nächsten Morgen das Volk bei Jojakim, ihrem Mann,<br />

zusammenkam, erschienen auch die beiden Ältesten. Sie kamen<br />

mit der verbrecherischen Absicht, gegen Susanna die Todesstrafe<br />

zu erwirken. Sie sagten vor dem Volk: Schickt nach<br />

Susanna, der Tochter Hilkijas, der Frau Jojakims! Man schickte<br />

nach ihr. Sie kam, begleitet von ihren Eltern, ihren Kindern und<br />

allen Verwandten.<br />

Ihre Angehörigen weinten, und alle, die sie sahen, begannen<br />

ebenfalls zu weinen. Vor dem ganzen Volk standen nun die<br />

beiden Ältesten auf und legten die Hände auf den Kopf Susannas.<br />

Sie aber blickte weinend zum Himmel auf; denn ihr Herz<br />

vertraute dem Herrn. Die Ältesten sagten: Während wir allein<br />

im Garten spazieren gingen, kam diese Frau mit zwei Mägden<br />

herein. Sie ließ das Gartentor verriegeln und schickte die Mägde<br />

fort. Dann kam ein junger Mann zu ihr, der sich versteckt


Eucharistie · Montag, 22. <strong>März</strong> 242<br />

hatte, und legte sich zu ihr. Wir waren gerade in einer abgelegenen<br />

Ecke des Gartens; als wir aber die Sünde sahen, eilten<br />

wir zu ihnen hin und sahen, wie sie zusammen waren. Den<br />

Mann konnten wir nicht festhalten; denn er war stärker als<br />

wir; er öffnete das Tor und entkam. Aber diese da hielten wir<br />

fest und fragten sie, wer der junge Mann war. Sie wollte es uns<br />

aber nicht verraten. Das alles können wir bezeugen. Die versammelte<br />

Gemeinde glaubte ihnen, weil sie Älteste des Volkes<br />

und Richter waren, und verurteilte Susanna zum Tod.<br />

Da rief sie laut: Ewiger Gott, du kennst auch das Verborgene;<br />

du weißt alles, noch bevor es geschieht. Du weißt auch, dass sie<br />

eine falsche Aussage gegen mich gemacht haben. Darum muss<br />

ich jetzt sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was<br />

diese Menschen mir vorwerfen.<br />

Der Herr erhörte ihr Rufen. Als man sie zur Hinrichtung führte,<br />

erweckte Gott den heiligen Geist in einem jungen Mann<br />

namens Daniel. Dieser rief laut: Ich bin unschuldig am Tod dieser<br />

Frau. Da wandten sich alle Leute nach ihm um und fragten<br />

ihn: Was soll das heißen, was du da gesagt hast? Er trat mitten<br />

unter sie und sagte: Seid ihr so töricht, ihr Söhne Israels? Ohne<br />

Verhör und ohne Prüfung der Beweise habt ihr eine Tochter Israels<br />

verurteilt. Kehrt zurück zum Ort des Gerichts! Denn diese<br />

Ältesten haben eine falsche Aussage gegen Susanna gemacht.<br />

Eilig kehrten alle Leute wieder um, und die Ältesten sagten<br />

zu Daniel: Setz dich hier mitten unter uns, und sag uns, was du<br />

zu sagen hast. Denn dir hat Gott den Vorsitz verliehen. Daniel<br />

sagte zu ihnen: Trennt diese beiden Männer, bringt sie weit<br />

auseinander! Ich will sie verhören. Als man sie voneinander getrennt<br />

hatte, rief er den einen von ihnen her und sagte zu ihm:<br />

In Schlechtigkeit bist du alt geworden; doch jetzt kommt die<br />

Strafe für die Sünden, die du bisher begangen hast. Ungerechte<br />

Urteile hast du gefällt, Schuldlose verurteilt, aber Schuldige freigesprochen;<br />

und doch hat der Herr gesagt: Einen Schuldlosen<br />

und Gerechten sollst du nicht töten. Wenn du also diese Frau<br />

wirklich gesehen hast, dann sag uns: Was für ein Baum war das,


243<br />

Montag, 22. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

unter dem du die beiden zusammen gesehen hast? Er antwortete:<br />

Unter einer Zeder. Da sagte Daniel: Mit deiner Lüge hast<br />

du dein eigenes Haupt getroffen. Der Engel Gottes wird dich<br />

zerspalten; schon hat er von Gott den Befehl dazu erhalten.<br />

Dann ließ er ihn wegbringen und befahl, den andern vorzuführen.<br />

Zu ihm sagte er: Du Sohn Kanaans, nicht Judas, dich<br />

hat die Schönheit verführt, die Leidenschaft hat dein Herz verdorben.<br />

So konntet ihr an den Töchtern Israels handeln, sie<br />

fürchteten sich und waren euch zu Willen. Aber die Tochter<br />

Judas hat eure Gemeinheit nicht geduldet. Nun sag mir: Was<br />

für ein Baum war das, unter dem du die beiden ertappt hast?<br />

Er antwortete: Unter einer Eiche. Da sagte Daniel zu ihm: Mit<br />

deiner Lüge hast auch du dein eigenes Haupt getroffen. Der Engel<br />

Gottes wartet schon mit dem Schwert in der Hand, um dich<br />

mitten entzweizuhauen. So wird er euch beide vernichten.<br />

Da schrie die ganze Gemeinde laut auf und pries Gott, der<br />

alle rettet, die auf ihn hoffen. Dann erhoben sie sich gegen die<br />

beiden Ältesten, die Daniel durch ihre eigenen Worte als falsche<br />

Zeugen entlarvt hatte. Das Böse, das sie ihrem Nächsten<br />

hatten antun wollen, tat man nach dem Gesetz des Mose ihnen<br />

an: Man tötete sie. So wurde an jenem Tag unschuldiges Blut<br />

gerettet.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Ein übles Komplott, die Worte werden dem hilflosen Opfer im<br />

Munde verdreht, die Täter gebärden sich als Belastungszeugen<br />

und Ankläger und maßen sich noch das Richteramt an.<br />

Die Frau, die sie bedrängt hatten, wird von ihnen auch vor<br />

Gericht noch tätlich und mit Worten erniedrigt. Der Prozess<br />

scheint gelaufen zu sein, die Vorverurteilung einer geraden<br />

und gerechten Frau steuert unerbittlich auf ihre Verurteilung<br />

zu, auf das Todesurteil für diese wahre Tochter Israels. Wer<br />

sollte den beiden Ehrenmännern denn jetzt noch das Handwerk<br />

legen? Wie froh bin ich, als wider alle Gruppenpsychologie<br />

schließlich ein junger Mann aufsteht und den schlimmen


Eucharistie · Montag, 22. <strong>März</strong> 244<br />

Lauf der Dinge aufhält. Dem Rad in die Speichen greifen, so<br />

hat es Dietrich Bonhoeffer einmal genannt. Die skrupellos verleumderischen<br />

Gewalttäter werden zum Tode verurteilt. Die<br />

dramatische Erzählung zielt aber nicht auf die Genugtuung,<br />

zwei Dunkelmänner zur Strecke zu bringen. Das ist nicht Gottes<br />

Geist. Dem Geist, der in Daniel erweckt wird, geht es nicht<br />

ums Vernichten, er will die rettungslos Schwachen schützen:<br />

„Einen Schuldlosen und Gerechten sollst du nicht töten.“ Es<br />

geht um die tatkräftige Erinnerung daran, dass Gott „unschuldiges<br />

Blut“ in Acht nimmt. Es geht um das Lob eines Gottes,<br />

„der alle rettet, die auf ihn hoffen“. Wider alle, von uns geduldete,<br />

gebilligte, bezeugte Wahrscheinlichkeit.<br />

Antwortpsalm Ps 23<br />

Kehrvers:<br />

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein<br />

Unheil, denn du bist bei mir.<br />

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. /<br />

Er lässt mich lagern auf grünen Auen *<br />

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.<br />

Er stillt mein Verlangen; *<br />

er leitet mich auf rechten Pfaden,<br />

treu seinem Namen. – Kehrvers<br />

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, *<br />

ich fürchte kein Unheil;<br />

denn du bist bei mir, *<br />

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. – Kehrvers<br />

Du deckst mir den Tisch *<br />

vor den Augen meiner Feinde.<br />

Du salbst mein Haupt mit Öl, *<br />

du füllst mir reichlich den Becher. – Kehrvers<br />

Lauter Güte und Huld *<br />

werden mir folgen mein Leben lang,


245<br />

Montag, 22. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

und im Haus des Herrn *<br />

darf ich wohnen für lange Zeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 4abc, ferner GL 37, 1 · GL 1975 718, 1 · KG 611 (VI. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 4 (III. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Ez 33, 11<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

So spricht der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen,<br />

sondern daran, dass er umkehrt auf seinem Weg und am<br />

Leben bleibt.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 8, 1–11<br />

In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab<br />

er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte<br />

sich und lehrte es.<br />

Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau,<br />

die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die<br />

Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch<br />

auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben,<br />

solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit<br />

dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen<br />

Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und<br />

schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten,<br />

richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch<br />

ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er<br />

bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.<br />

Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen<br />

fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der<br />

Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte<br />

zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt?<br />

Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich<br />

verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!


Abend · Montag, 22. <strong>März</strong> 246<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Hast du, habe ich nur so lange das Recht zu leben, solange<br />

wir produktiv sind? Wenn man den Grundsatz aufstellt und<br />

anwendet, dass man den „unproduktiven“ Mitmenschen töten<br />

darf, dann wehe uns allen, wenn wir alt und altersschwach<br />

werden!<br />

Heute ist der 75. Todestag von Clemens August Graf von Galen<br />

(deutscher katholischer Theologe, seit 1933 Bischof von Münster,<br />

seit 1946 Kardinal; Gegner des Nationalsozialismus, 1878–1946).<br />

• Was macht für mich den Wert von Leben aus?<br />

• Welchen Stellenwert hat die Leistung in meinem Leben?<br />

Confiteor (Seite 16), Erbarme dich (Seite 26) – oder:<br />

V: Gott, unser Retter, richte uns wieder auf,<br />

A: lass von deinem Unmut gegen uns ab!<br />

V: Willst du uns ewig zürnen,<br />

A: soll dein Zorn dauern von Geschlecht zu Geschlecht?<br />

V: Willst du uns nicht wieder beleben,<br />

A: so dass dein Volk sich an dir freuen kann?<br />

V: Erweise uns, Herr, deine Huld<br />

A: und gewähre uns dein Heil!<br />

Ps 85, 5–8<br />

Hymnus<br />

Hinunter ist der Sonne Schein;<br />

die finstre Nacht bricht stark herein.


247<br />

Montag, 22. <strong>März</strong> · Abend<br />

Leucht uns, Herr Christ, du wahres Licht;<br />

lass uns im Finstern tappen nicht.<br />

Dir sei Dank, dass du uns den Tag<br />

vor Schaden, G’fahr und mancher Plag<br />

durch deine Engel hast behüt<br />

aus Gnad und väterlicher Güt.<br />

Womit wir heut erzürnet dich,<br />

dasselb verzeih uns gnädiglich<br />

und rechn es unsrer Seel nicht zu;<br />

lass schlafen uns mit Fried und Ruh.<br />

Dein Engel uns zur Wach bestell,<br />

dass uns der böse Feind nicht fäll.<br />

Vor Schrecken, Angst und Feuersnot<br />

behüte uns, o lieber Gott.<br />

Nikolaus Herman, 1560<br />

Melodie: GL 1975 705 · EG 467 –<br />

alternative Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />

Psalm 7 Verse 11–18<br />

Ein Schild über mir ist Gott, *<br />

er rettet die Menschen mit redlichem Herzen.<br />

Gott ist ein gerechter Richter, *<br />

ein Gott, der täglich strafen kann.<br />

Wenn der Frevler sein Schwert wieder schärft, *<br />

seinen Bogen spannt und zielt,<br />

dann rüstet er tödliche Waffen gegen sich selbst, *<br />

bereitet sich glühende Pfeile.<br />

Er hat Böses im Sinn; *<br />

er geht schwanger mit Unheil, und Tücke gebiert er.<br />

Er gräbt ein Loch, er schaufelt es aus, *<br />

doch er stürzt in die Grube, die er selber gemacht hat.


Abend · Montag, 22. <strong>März</strong> 248<br />

Seine Untat kommt auf sein eigenes Haupt, *<br />

seine Gewalttat fällt auf seinen Scheitel zurück.<br />

Ich will dem Herrn danken, denn er ist gerecht; *<br />

dem Namen des Herrn, des Höchsten,<br />

will ich singen und spielen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gütiger Gott, großes Unrecht geschieht in unserer Welt. Beschütze<br />

alle, die dir vertrauen, und bewege zur Umkehr, die<br />

Gewalt anwenden.<br />

Lesung Röm 5, 8–9<br />

Gott hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus<br />

für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Nachdem<br />

wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir<br />

durch ihn erst recht vor dem Gericht Gottes gerettet werden.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Ich selber lege Zeugnis für mich ab, und auch der Vater, der<br />

mich gesandt hat, ist mein Zeuge.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten für die Menschen, die mit einer Behinderung<br />

leben:<br />

V: Jesus, du unsre Hoffnung, A: sei ihnen nah.<br />

– Dass sie in unserer Gesellschaft Respekt und Wertschätzung<br />

finden.<br />

– Dass sie die Möglichkeiten ergreifen können, die du ihnen<br />

eröffnest.<br />

– Dass sie durch den Umgang mit ihrer Behinderung ihren Mitmenschen<br />

Zeugen der Hoffnung werden.


249<br />

Montag, 22. <strong>März</strong> · Abend<br />

– Dass die Menschen in ihrer Umgebung ihre Erfordernisse besser<br />

wahrnehmen lernen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, in deinem Sohn hast du uns die Fülle des<br />

Segens geschenkt. Gib uns Kraft, unsere sündhaften Gewohnheiten<br />

abzulegen und in der neuen Wirklichkeit zu leben, damit<br />

einst die Herrlichkeit deines Reiches an uns offenbar wird. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Dienstag, 23. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Turibio von Mongrovejo<br />

Turibio von Mongrovejo (1538–1606) ist der Patron von Peru<br />

und Lima und war einer der bedeutendsten Kirchenführer Südamerikas.<br />

Er studierte Theologie mit dem Schwerpunkt Kirchenrecht<br />

und promovierte in Salamanca zum Doktor der Rechte. Von<br />

Ende 1573 bis 1580 war er Inquisitor in Granada. 1579/80 wurde<br />

er zum Erzbischof von Lima nominiert. Zuvor empfing er die niederen<br />

Weihen, die Priester- und die Bischofsweihe. In seiner 26-jährigen<br />

Amtszeit als Erzbischof von Lima arbeitete er unermüdlich<br />

an der Reorganisation seiner großen Diözese. Er ließ Kirchen und<br />

Schulen bauen und gründete Sozialeinrichtungen. Seine besondere<br />

Sorge galt der Mission bei den Indianern. Zur Hebung des religiösen<br />

und sittlichen Lebens von Klerus und Volk unternahm er<br />

ausgedehnte Visitationsreisen und musste dabei gegen große Widerstände<br />

ankämpfen. Unter seiner Führung fanden 13 Synoden<br />

und drei Konzilien statt. Besondere Bedeutung kam dem Provinzialkonzil<br />

von Lima zu (1582/83), das zur geistlichen Grundlage der<br />

südamerikanischen Kirche wurde.<br />

Namenstag: sel. Merbod von Mehrerau († 1110) · hl. Rebekka Ar-Rayyès<br />

(libanesische Ordensfrau, † 1914)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

O sel’ger Urgrund allen Seins,<br />

Heiland der Welt, Herr Jesus Christ,


251<br />

Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Morgen<br />

du Licht von deines Vaters Licht<br />

und wahrer Gott vom wahren Gott.<br />

Wie hat die Liebe dich gedrängt,<br />

dass du für uns den Tod erwählt.<br />

Du gibst das Leben uns zurück,<br />

das Adams Sünde uns geraubt.<br />

Der Stoß der Lanze trifft dein Herz,<br />

und Blut und Wasser bricht hervor,<br />

ein Quell des Heils, der nie versiegt<br />

und aller Schöpfung Freude bringt.<br />

Dir, Herr, sei Preis und Herrlichkeit,<br />

der uns sein Herz geöffnet hat,<br />

mit dir dem Vater und dem Geist<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Auctor beate saeculi; 18. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 359 – andere Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79<br />

Psalm 12 Verse 2–9<br />

Hilf doch, o Herr, die Frommen schwinden dahin, *<br />

unter den Menschen gibt es keine Treue mehr.<br />

Sie lügen einander an, einer den andern; *<br />

mit falscher Zunge und zwiespältigem Herzen reden sie.<br />

Der Herr vertilge alle falschen Zungen, *<br />

jede Zunge, die vermessen redet.<br />

Sie sagen: „Durch unsre Zunge sind wir mächtig; *<br />

unsre Lippen sind unsre Stärke. Wer ist uns überlegen?“<br />

Die Schwachen werden unterdrückt; die Armen seufzen. /<br />

Darum spricht der Herr: „Jetzt stehe ich auf, *<br />

dem Verachteten bringe ich Heil.“<br />

Die Worte des Herrn sind lautere Worte, /<br />

Silber, geschmolzen im Ofen, *<br />

von Schlacken geschieden, geläutert siebenfach.


Morgen · Dienstag, 23. <strong>März</strong> 252<br />

Du, Herr, wirst uns behüten *<br />

und uns vor diesen Leuten für immer erretten,<br />

auch wenn die Frevler frei umhergehn *<br />

und unter den Menschen die Gemeinheit groß wird.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Rein sind deine Worte und klar, heiliger Gott. Heile uns von<br />

Missgunst und Bosheit, und gib, dass wir unseren Mitmenschen<br />

deine Liebe aufrichtig bezeugen.<br />

Lesung vgl. Sach 12, 10–11a<br />

Über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems<br />

werde ich den Geist des Mitleids und des Gebets ausgießen.<br />

Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt<br />

haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen<br />

Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den<br />

Erstgeborenen weint. An jenem Tag wird laute Totenklage sein<br />

in Jerusalem.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen,<br />

dass ich mit Recht sage: Ich bin es.<br />

Bitten<br />

Barmherziger Gott, dein Reich verwirklicht sich, wo du uns leitest.<br />

So rufen wir zu dir:<br />

A: Sei du unser König!<br />

– Hilf, dass wir dich, unseren Schöpfer, tiefer erkennen.<br />

– Gib, dass wir uns an Jesus ausrichten.<br />

– Mach uns bereit, uns täglich neu deinem Leben schaffenden<br />

Geist zu öffnen.


253<br />

Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer auf dem<br />

Weg deiner Gebote, damit auch in unseren Tagen viele Menschen<br />

zu dir finden und deine Kirche dir immer eifriger dient.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Hoffe auf den Herrn und sei stark!<br />

Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn.<br />

Ps 27, 14<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Numeri Num 21, 4–9<br />

In jenen Tagen brachen die Israeliten vom Berg Hor auf und<br />

schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen.<br />

Unterwegs aber verlor das Volk den Mut, es lehnte sich<br />

gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns<br />

aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben?<br />

Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung<br />

sind wir überdrüssig.<br />

Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen<br />

die Menschen, und viele Israeliten starben. Die Leute kamen zu<br />

Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen<br />

den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass<br />

er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.


Eucharistie · Dienstag, 23. <strong>März</strong> 254<br />

Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange, und<br />

häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird,<br />

wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht. Mose machte also<br />

eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange<br />

auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und<br />

zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.<br />

Antwortpsalm Ps 102, 2–3.16–21<br />

Kehrvers:<br />

Herr, erhöre mein Gebet, und lass mein Rufen zu dir kommen!<br />

Herr, höre mein Gebet! *<br />

Mein Schreien dringe zu dir.<br />

Verbirg dein Antlitz nicht vor mir! /<br />

Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu! *<br />

Wenn ich dich anrufe, erhöre mich bald! – Kehrvers<br />

Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn *<br />

und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.<br />

Denn der Herr baut Zion wieder auf *<br />

und erscheint in all seiner Herrlichkeit. – Kehrvers<br />

Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu, *<br />

ihre Bitten verschmäht er nicht.<br />

Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, *<br />

damit das Volk, das noch erschaffen wird,<br />

den Herrn lobpreise. – Kehrvers<br />

Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe, *<br />

vom Himmel blickt er auf die Erde nieder;<br />

er will auf das Seufzen der Gefangenen hören *<br />

und alle befreien, die dem Tod geweiht sind. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 2, ferner GL 229 · GL 1975 526, 5 · KG 48 (I. Ton)<br />

oder GL 1975 171, 1 (III. Ton)


255<br />

Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Der Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus. Wer<br />

Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 8, 21–30<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort,<br />

und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde<br />

sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.<br />

Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum<br />

sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen?<br />

Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von<br />

oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich<br />

habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn<br />

wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden<br />

sterben.<br />

Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum<br />

rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über<br />

euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt<br />

hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe,<br />

das sage ich der Welt.<br />

Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. Da sagte<br />

Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt,<br />

dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin. Ihr werdet erkennen,<br />

dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das<br />

sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt<br />

hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer<br />

das tue, was ihm gefällt. Als Jesus das sagte, kamen viele zum<br />

Glauben an ihn.


Abend · Dienstag, 23. <strong>März</strong> 256<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Im Johannesevangelium treten die Pharisäer als treibende Kraft<br />

der Ablehnung Jesu in Erscheinung. Das Gespräch mit ihnen<br />

stolpert nicht selten von Missverstehen zu Missverstehen: Die<br />

Beziehung zwischen Jesus und seinem Gott und Vater ist so<br />

eng geknüpft, dass herkömmliche Glaubensmuster nicht ausreichen,<br />

um sie zu fassen. Dennoch kommen viele Glaubensgeschwister<br />

zum Glauben an ihn. Wie tragfähig ist dieser Glaube?<br />

Wie reif ist er? Fragen, die das Evangelium auch uns stellt.<br />

Was bedeutet der Glaube an Jesus für mich? Glaube ich an<br />

einen Religionsgründer, der außerdem noch Gottes Sohn ist,<br />

also eine ganz besonders sichere Anlagemöglichkeit für mein<br />

Glaubensinvestment verheißt? Oder bringt mich der Glaube an<br />

Gottes Fleisch und Mensch gewordenes Liebes- und Lebenswort<br />

dazu, meine festgefahrenen Gottes- und Menschen-, ja<br />

meine gesammelten Lebensabziehbilder, zu überprüfen? Kann<br />

ich mit diesem Glauben in der Liebe wachsen? Hilft er mir,<br />

mein Menschsein, mein Menschsein von Gott her, anzunehmen,<br />

für diese Erde, für die von Gott geliebten Geschwister,<br />

immer mehr? Oder sogar: ganz?<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Takt ist der Verstand des Herzens.<br />

Karl Ferdinand Gutzkow<br />

(deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Journalist, 1811–1834)


257<br />

Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Abend<br />

• Wer in meinem Bekannten- und Freundeskreis verfügt in<br />

besonderer Weise über diesen „Verstand des Herzens“?<br />

• Erinnere ich mich an Situationen, in denen ich dankbar das<br />

Taktgefühl meines Gegenübers empfunden habe?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Wenn leise nun der Abend naht,<br />

bedenken wir des Tages Zeit.<br />

Zu loben dich sind wir bereit<br />

aus Liebe, Herr, weil du uns liebst.<br />

Wir danken, wenn das Werk getan,<br />

für deinen Beistand, deinen Rat,<br />

für gutes Wort und gute Tat,<br />

gelenkt durch deines Geistes Licht.<br />

So einfach bist du, ewig wahr,<br />

in deiner Macht Dreifaltigkeit.<br />

Dir, Gott, sei dieser Tag geweiht,<br />

dir, Vater, Sohn und Heil’ger Geist.<br />

Quelle unbekannt<br />

Melodie: GL 663 · GL 1975 696 · KG 284 – andere Melodie: EG 469<br />

Canticum <br />

Offb 4, 11; 5, 9b–10.12b<br />

Antiphon:<br />

Du hast uns, Herr, zu Königen gemacht und zu Priestern für<br />

unseren Gott.<br />

Würdig bist du, unser Herr und Gott, *<br />

Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht.<br />

Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat, *<br />

durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen.<br />

Würdig bist du, *<br />

das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen;


Abend · Dienstag, 23. <strong>März</strong> 258<br />

denn du wurdest geschlachtet /<br />

und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben *<br />

aus allen Stämmen und Sprachen,<br />

aus allen Nationen und Völkern,<br />

und du hast sie für unseren Gott<br />

zu Königen und Priestern gemacht; *<br />

und sie werden auf der Erde herrschen.<br />

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, /<br />

Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, *<br />

Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Du hast uns, Herr, zu Königen gemacht und zu Priestern für<br />

unseren Gott.<br />

Lesung 1 Kor 1, 27b–30<br />

Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke<br />

zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und<br />

das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das,<br />

was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen<br />

kann vor Gott. Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott<br />

für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung<br />

und Erlösung.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er lässt mich nicht allein,<br />

weil ich immer tue, was ihm gefällt.<br />

Fürbitten<br />

Jesus hat die Bedürftigen und Ausgestoßenen seliggepriesen.<br />

Für sie lasst uns beten:<br />

V: Gott, unser Vater, A: zu uns komme dein Reich.


259<br />

Dienstag, 23. <strong>März</strong> · Abend<br />

– Für die Armen, die in unserer Gesellschaft nichts gelten.<br />

– Für die Hungernden, die keine Lebensperspektive haben.<br />

– Für die Trauernden, die mit ihrem Kummer alleingelassen<br />

sind.<br />

– Für alle, die zu Unrecht verdächtigt und von menschlicher<br />

Gemeinschaft ausgeschlossen werden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer auf dem<br />

Weg deiner Gebote, damit auch in unseren Tagen viele Menschen<br />

zu dir finden und deine Kirche dir immer eifriger dient.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Mittwoch, 24. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: Elias von Rommersdorf (Abt, † 1201) · hl. Katharina von<br />

Vadstena (Ordensfrau, Tochter der hl. Birgitta, † 1381) · hl. Oscar<br />

Romero (Erzbischof von San Salvador, Märtyrer, † 1980)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Jesu, du treuer Heiland mein,<br />

früh ruf ich an den Namen dein;<br />

dein selger Nam mein erstes Wort<br />

heut früh soll sein und immerfort.<br />

Kyrie eleison.<br />

Was ich beginn an diesem Tag,<br />

auch was ich leid für Ungemach,<br />

nimm als gelitten und getan<br />

zu deiner größern Ehre an!<br />

Kyrie eleison.<br />

So sei es, Amen! Jesu Christ,<br />

mein Leben dir versprochen ist,<br />

in deiner Huld und Gütigkeit<br />

möcht bleiben ich in Ewigkeit!<br />

Kyrie eleison.<br />

David Gregor Corner 1625<br />

GL 711 (Anhang Münster)


261<br />

Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Psalm 36 Verse 2–13<br />

Der Frevler spricht: „Ich bin entschlossen zum Bösen.“ *<br />

In seinen Augen gibt es kein Erschrecken vor Gott.<br />

Er gefällt sich darin, *<br />

sich schuldig zu machen und zu hassen.<br />

Die Worte seines Mundes sind Trug und Unheil; *<br />

er hat es aufgegeben, weise und gut zu handeln.<br />

Unheil plant er auf seinem Lager, /<br />

er betritt schlimme Wege *<br />

und scheut nicht das Böse.<br />

Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, *<br />

deine Treue, so weit die Wolken ziehn.<br />

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, *<br />

deine Urteile sind tief wie das Meer.<br />

Herr, du hilfst Menschen und Tieren. *<br />

Gott, wie köstlich ist deine Huld!<br />

Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel, /<br />

sie laben sich am Reichtum deines Hauses; *<br />

du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen.<br />

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, *<br />

in deinem Licht schauen wir das Licht.<br />

Erhalte denen, die dich kennen, deine Huld *<br />

und deine Gerechtigkeit den Menschen mit redlichem Herzen!<br />

Lass mich nicht kommen unter den Fuß der Stolzen; *<br />

die Hand der Frevler soll mich nicht vertreiben.<br />

Dann brechen die Bösen zusammen, *<br />

sie werden niedergestoßen und können nie wieder aufstehn.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Unter deinen Flügeln bergen wir uns, gütiger Gott. Erhalte uns<br />

in deiner Gerechtigkeit, lass nicht Stolz und Eigensinn Macht<br />

über uns gewinnen.


Morgen · Mittwoch, 24. <strong>März</strong> 262<br />

Lesung Jes 50, 5–7<br />

Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte<br />

mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken<br />

denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den<br />

Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht<br />

vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir<br />

helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache<br />

ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich<br />

nicht in Schande gerate.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr meine Jünger. Ihr<br />

werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch<br />

befreien.<br />

Bitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, dem Wort seines Vaters:<br />

A: Komm, Herr, segne uns.<br />

– Sprich uns frei von Schuld, dass wir dir mit neuer Kraft folgen.<br />

– Berühre unseren Mund, dass wir deine Taten verkünden.<br />

– Mach uns Mut, dass wir unsere Grenzen überspringen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, du selber weckst in uns das Verlangen, dir<br />

zu dienen. Heilige uns durch Werke der Buße, erleuchte und<br />

stärke uns, damit wir treu den Weg deiner Gebote gehen. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


263<br />

Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Du hast mich von meinen Feinden befreit, o Herr,<br />

mich über meine Gegner erhoben,<br />

dem Mann der Gewalt mich entrissen.<br />

Ps 18, 49<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Daniel Dan 3, 14–21.49.91–92.95<br />

In jenen Tagen sprach König Nebukadnezzar: Ist es wahr,<br />

Schadrach, Meschach und Abed-Nego: Ihr verehrt meine<br />

Götter nicht und betet das goldene Standbild nicht an, das ich<br />

errichtet habe? Nun, wenn ihr bereit seid, sobald ihr den Klang<br />

der Hörner, Pfeifen und Zithern, der Harfen, Lauten und Sackpfeifen<br />

und aller anderen Instrumente hört, sofort niederzufallen<br />

und das Standbild anzubeten, das ich habe machen lassen,<br />

ist es gut; betet ihr es aber nicht an, dann werdet ihr noch zur<br />

selben Stunde in den glühenden Feuerofen geworfen. Welcher<br />

Gott kann euch dann aus meiner Gewalt erretten? Schadrach,<br />

Meschach und Abed-Nego erwiderten dem König Nebukadnezzar:<br />

Wir haben es nicht nötig, dir darauf zu antworten: Wenn<br />

überhaupt jemand, so kann nur unser Gott, den wir verehren,<br />

uns erretten; auch aus dem glühenden Feuerofen und aus deiner<br />

Hand, König, kann er uns retten. Tut er es aber nicht, so<br />

sollst du, König, wissen: Auch dann verehren wir deine Götter<br />

nicht und beten das goldene Standbild nicht an, das du errichtet<br />

hast.<br />

Da wurde Nebukadnezzar wütend; sein Gesicht verzerrte<br />

sich vor Zorn über Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Er<br />

ließ den Ofen siebenmal stärker heizen, als man ihn gewöhnlich<br />

heizte. Dann befahl er, einige der stärksten Männer aus seinem<br />

Heer sollten Schadrach, Meschach und Abed-Nego fesseln<br />

und in den glühenden Feuerofen werfen. Da wurden die Männer,<br />

wie sie waren, gefesselt und in den glühenden Feuerofen


Eucharistie · Mittwoch, 24. <strong>März</strong> 264<br />

geworfen. Aber der Engel des Herrn war zusammen mit Asarja<br />

und seinen Gefährten in den Ofen hinabgestiegen. Er trieb die<br />

Flammen des Feuers aus dem Ofen hinaus.<br />

Der König Nebukadnezzar fragte seine Räte: Haben wir nicht<br />

drei Männer gefesselt ins Feuer geworfen? Sie gaben dem König<br />

zur Antwort: Gewiss, König! Er erwiderte: Ich sehe aber<br />

vier Männer frei im Feuer umhergehen. Sie sind unversehrt,<br />

und der vierte sieht aus wie ein Göttersohn. Da rief Nebukadnezzar<br />

aus: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und<br />

Abed-Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener<br />

gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber den Befehl<br />

des Königs missachtet und ihr Leben dahingegeben, als dass sie<br />

irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Albtraum. Eine Szene wie aus einem schlimmen Märchen.<br />

Und doch wird Gott, der Retter, hier nicht mit einem Zauberer<br />

verwechselt. Die drei frommen jüdischen Männer wagen es.<br />

Sie sprechen frei. Ohne alle Magie, sie sagen wahr. So sprechen<br />

sie sich selbst das Todesurteil. Dem Mann, der sie in der<br />

Hand hat, sagen sie ins Gesicht, dass sie menschengemachte<br />

Götter niemals anbeten werden. Sie vertrauen auf Adonai<br />

und seine rettende Hand. Angesichts ihres liebenden Vertrauens<br />

zerfließt jeder irdische Absolutheitsanspruch „wie eitel<br />

Schaum“, wie es bei Heinrich Heine heißt. Menschenmacht<br />

wird radikal relativiert. Die drei jungen Männer bauen aber<br />

nicht auf Gott, wie man auf eine Wunderwaffe baut oder auf<br />

einen todsicheren Taschenspielertrick. Selbst wenn der Herr<br />

sie nicht vor dem Ärgsten bewahren wird, sie werden den Götzendienst<br />

verweigern, sie bleiben dem Gott ihrer Eltern, dem<br />

Gott Abrahams und Isaaks, Saras und Rebekkas treu. Treue zu<br />

diesem Gott schenkt Freiheit. Nutzen wir sie? Leben wir sie?<br />

Leben wir so, dass wir, und die in unserer Nähe, etwas von<br />

seiner erlösenden Nähe merken?


265<br />

Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Dan 3, 52–56<br />

Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter. *<br />

Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />

Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit. *<br />

Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />

Gepriesen bist du,<br />

der in die Tiefen schaut und auf Kerubim thront.*<br />

Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />

Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft.*<br />

Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />

Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels.*<br />

Kehrvers: Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />

Kehrvers vgl. Vers 52b, ferner GL 616, 4 oder GL 1975 677, 2 oder KG 264, 1<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />

bringen in Geduld.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 8, 31–42<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten:<br />

Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.<br />

Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit<br />

wird euch befreien. Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen<br />

Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du<br />

sagen: Ihr werdet frei werden?<br />

Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer<br />

die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht<br />

für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus.<br />

Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.<br />

Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt<br />

mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. Ich


Abend · Mittwoch, 24. <strong>März</strong> 266<br />

sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von<br />

eurem Vater gehört habt.<br />

Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu<br />

ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln<br />

wie Abraham. Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen,<br />

der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von<br />

Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. Ihr vollbringt<br />

die Werke eures Vaters.<br />

Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch,<br />

sondern wir haben nur den einen Vater: Gott.<br />

Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet<br />

ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen.<br />

Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen,<br />

sondern er hat mich gesandt.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Bei nichts mehr als der Erziehung muss es heißen: „Und hätte<br />

ich alle Wahrheit und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts<br />

nütze.“<br />

Unbekannter Verfasser<br />

• Dass die reine Lehre ohne Liebe nutzlos, ja gefährlich ist, wo<br />

habe ich das erfahren?<br />

• Wer hat mein Kinderleben mit Liebe begleitet?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)


267<br />

Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Abend<br />

Hymnus<br />

Ave, Stern der Meere, Gottesmutter hehre,<br />

Jungfrau, allzeit reine, Himmelpfort’ alleine.<br />

„Ave“ hieß die Kunde aus des Engels Munde –<br />

Evas Namen wende, uns den Frieden spende.<br />

Dich als Mutter zeige, dass dem Flehn sich neige,<br />

der für uns geboren, deinen Schoß erkoren.<br />

Lehr uns, recht zu handeln, Christi Weg zu wandeln,<br />

dass uns Freude einet, wenn er einst erscheinet.<br />

Gott auf seinem Throne und dem höchsten Sohne<br />

und dem Geist – den Dreien Preis und Lob wir weihen. Amen.<br />

Nach: Ave, maris stella; 8./9. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 1975 578 · KG 754<br />

Psalm 113<br />

Lobet, ihr Knechte des Herrn, *<br />

lobt den Namen des Herrn!<br />

Der Name des Herrn sei gepriesen *<br />

von nun an bis in Ewigkeit.<br />

Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang *<br />

sei der Name des Herrn gelobt.<br />

Der Herr ist erhaben über alle Völker, *<br />

seine Herrlichkeit überragt die Himmel.<br />

Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott, *<br />

im Himmel und auf Erden,<br />

ihm, der in der Höhe thront, *<br />

der hinabschaut in die Tiefe,<br />

der den Schwachen aus dem Staub emporhebt *<br />

und den Armen erhöht, der im Schmutz liegt?<br />

Er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, *<br />

bei den Edlen seines Volkes.


Abend · Mittwoch, 24. <strong>März</strong> 268<br />

Die Frau, die kinderlos war, lässt er im Hause wohnen; *<br />

sie wird Mutter und freut sich an ihren Kindern.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ewiger, Unvergleichlicher, du neigst dich dem Geringen zu und<br />

achtest auf alle, die in Not sind. Lass uns aus deiner Liebe leben<br />

und unseren Mitmenschen im stillen Tun deinen Namen<br />

verkünden.<br />

Lesung 1 Joh 1, 1–2<br />

Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir<br />

mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was<br />

unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir, vom Wort<br />

des Lebens sprechen wir. Denn das Leben wurde offenbart; wir<br />

haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige<br />

Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der Heilige Geist wird über dich kommen, Maria, und die Kraft<br />

des Höchsten wird dich überschatten.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der durch Marias Ja ein<br />

Mensch wie wir geworden ist:<br />

V: Sohn des ewigen Vaters, A: erbarme dich unser.<br />

Blick auf alle Frauen, die ein Kind erwarten,<br />

– hilf, dass sie Schwangerschaft und Geburt gesund überstehen<br />

und sich ihres Kindes freuen können.<br />

Steh den berufstätigen Müttern bei,<br />

– lass sie der doppelten Aufgabe in Familie und Beruf gewachsen<br />

sein.


269<br />

Mittwoch, 24. <strong>März</strong> · Abend<br />

Nimm dich der Vergewaltigten und Misshandelten an,<br />

– heile ihre Wunden und gib ihnen die Lebensfreude zurück.<br />

Nimm die Verstorbenen auf in die Schar der Erlösten<br />

– und lass sie teilhaben am Hochzeitsmahl in deinem Reich.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du bist groß und unbegreiflich. Nach deinem Willen ist<br />

dein ewiges Wort im Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden.<br />

Gläubig bekennen wir, dass unser Erlöser wahrer Gott und<br />

wahrer Mensch ist. Mache uns würdig, Anteil zu erhalten an<br />

seinem göttlichen Leben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus<br />

Christus.<br />

Das Wort des ewigen Vaters wohne in uns<br />

und sei unser Licht in der Finsternis.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Verkündigung des<br />

Herrn<br />

Donnerstag, 25. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

D<br />

as Fest der Verkündigung des Herrn bezieht sich auf die Ankündigung<br />

der Geburt Jesu an Maria durch den Engel Gabriel,<br />

wie sie das Lukasevangelium (1, 26–38) erzählt. Im Laufe der Zeit<br />

hat dieses Fest verschiedene Namen gehabt, die es teils als Marienfest<br />

(Mariä Verkündigung), teils – so auch heute – als Herrenfest<br />

kennzeichnen: Verkündigung des Herrn (lat.: Annuntiatio Domini).<br />

Im Mittelpunkt steht die Menschwerdung Jesu aus Maria. Dabei<br />

betont Lukas die geistgewirkte Empfängnis Jesu („der Heilige Geist<br />

wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich<br />

überschatten“; Lk 1, 35), Gott als Vater des Kindes („Deshalb wird<br />

auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden“; Lk 1, 35)<br />

und die zentrale Bedeutung Jesu im göttlichen Heilsplan („Gott,


271<br />

Donnerstag, 25. <strong>März</strong> · Morgen<br />

der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird<br />

über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft<br />

wird kein Ende haben“; Lk 1, 32 f.). Durch Marias Antwort auf die<br />

Engelsbotschaft: „fiat mihi“, „mir geschehe“ nach deinem Wort,<br />

stellt sie sich ganz dem göttlichen Willen zur Verfügung.<br />

Mit dem Datum des 25. <strong>März</strong>, neun Monate vor Weihnachten,<br />

ist dieses Fest in der Ostkirche seit dem fünften Jahrhundert bezeugt,<br />

im Westen seit dem siebten Jahrhundert.<br />

Aus dem lukanischen Text der Verkündigung entstand im Mittelalter<br />

der „Engel des Herrn“ (Angelus), in dem die Gläubigen sich<br />

dreimal am Tag, ähnlich dem Stundengebet der Klöster, das Geheimnis<br />

der Menschwerdung als Beginn des Erlösungsgeschehens<br />

in Erinnerung rufen.<br />

Namenstag: Annunziata, Nuncia, Ancilla (Verkündigung des Herrn) ·<br />

hl. Prokop von Sázava (Abt, † 1053) · Jutta von Bernried (Judith, Einsiedlerin,<br />

12. Jh.)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Wir wollen dem Herrn danken<br />

für die Gnade seiner Menschwerdung<br />

aus der Jungfrau Maria.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Nun soll es wissen alle Welt:<br />

Gekommen ist, der Leben bringt,<br />

erschienen ist, der Rettung schafft<br />

und aus des Feindes Joch uns löst.<br />

Denn was Jesaja einst verhieß,<br />

ist in der Jungfrau jetzt erfüllt;


Morgen · Donnerstag, 25. <strong>März</strong> 272<br />

was Gabriel ihr kundgetan,<br />

das wirkt in ihr des Höchsten Kraft.<br />

Empfangen hat Mariens Schoß<br />

des Vaters Wort, den ew’gen Sohn;<br />

ihn, den die ganze Welt nicht fasst,<br />

umschließt und trägt der Jungfrau Leib.<br />

Zur Erde kam das Licht vom Licht,<br />

verscheucht die Nacht, besiegt den Tod.<br />

Kommt alle, glaubt und betet an<br />

den Gott im Schoße einer Frau.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,<br />

Gott, den die Jungfrau uns gebar,<br />

Lob auch dem Vater und dem Geist<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Agnoscat omne saeculum; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 144 · GL 1975 474 · KG 40 · EG 288<br />

Psalm 19 Verse 2–7<br />

Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, *<br />

vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.<br />

Ein Tag sagt es dem andern, *<br />

eine Nacht tut es der andern kund,<br />

ohne Worte und ohne Reden, *<br />

unhörbar bleibt ihre Stimme.<br />

Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, *<br />

ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.<br />

Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut. *<br />

Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam;<br />

sie frohlockt wie ein Held *<br />

und läuft ihre Bahn.


273<br />

Donnerstag, 25. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Am einen Ende des Himmels geht sie auf /<br />

und läuft bis ans andere Ende; *<br />

nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Deine Herrlichkeit, guter Schöpfer, preisen Himmel und Erde.<br />

Die Sonne der Gerechtigkeit, dein Sohn Jesus Christus, erfülle<br />

uns mit seinem Licht, dass wir unseren Mitmenschen Anteil<br />

geben an dem Frieden, den du schenkst.<br />

Lesung Eph 1, 9–10<br />

Gott hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er<br />

es gnädig im Voraus bestimmt hat: Er hat beschlossen, die<br />

Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen,<br />

alles, was im Himmel und auf Erden ist.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

In seiner übergroßen Liebe, mit der er uns geliebt hat, sandte<br />

Gott seinen Sohn in der Gestalt des sterblichen Fleisches.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der Maria erwählt hat, die Mutter Jesu<br />

Christi zu werden. Zu ihm lasst uns beten:<br />

A: Befreie uns zu deinem Dienst.<br />

– Öffne unser Herz für deinen Ruf.<br />

– Gib uns Mut anzunehmen, was du mit uns vorhast.<br />

– Bewahre uns im Vertrauen zu dir, wenn du andere Wege mit<br />

uns gehst, als wir erwarten.<br />

Vaterunser


Eucharistie · Donnerstag, 25. <strong>März</strong> 274<br />

Oration<br />

Gott, du bist groß und unbegreiflich. Nach deinem Willen ist dein<br />

ewiges Wort im Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden.<br />

Gläubig bekennen wir, dass unser Erlöser wahrer Gott und wahrer<br />

Mensch ist. Mache uns würdig, Anteil zu erhalten an seinem<br />

göttlichen Leben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />

Der Heilige Geist komme über uns,<br />

er lasse uns spüren, was Gott von uns will,<br />

und schenke uns Kraft, es zu tun.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 215, 395, 523, 528, 537 · KG 748,<br />

760, 767<br />

Als Christus in diese Welt eintrat,<br />

sprach er zu seinem Vater:<br />

Siehe, ich komme, um deinen Willen zu erfüllen.<br />

Vgl. Hebr 10, 5.7<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 7, 10–14<br />

In jenen Tagen sprach der HERR zu Ahas – dem König von<br />

Juda; und sagte: Erbitte dir ein Zeichen vom HERRN, deinem<br />

Gott, tief zur Unterwelt oder hoch nach oben hin!<br />

Ahas antwortete: Ich werde um nichts bitten und den HERRN<br />

nicht versuchen.<br />

Da sagte Jesaja: Hört doch, Haus Davids! Genügt es euch<br />

nicht, Menschen zu ermüden, dass ihr auch noch meinen Gott<br />

ermüdet? Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben:<br />

Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und<br />

wird ihm den Namen Immanuel – Gott mit uns – geben.


275<br />

Donnerstag, 25. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Impuls zur Lesung<br />

Was wird er tun, der König aus dem Hause David? Wird er<br />

sich mit dem starken Nachbarn Assur verbünden, oder baut<br />

er wie sein Ahnherr auf den Bund mit dem Herrn? Der König<br />

hat sich bereits entschieden. Er wird sich mit der politischen<br />

Großmacht arrangieren. Die Trennung vom Gott seines Volkes<br />

nimmt er in Kauf. Ahas weiß: Umsonst ist nur der Tod. In aller<br />

Ruhe will er taktieren und paktieren; ein Zeichen, das Gott auf<br />

seiner Seite ist, käme ihm denkbar ungelegen. Sein Spielraum<br />

wäre dahin. Bündnispolitisch wäre er erledigt. Doch nichts<br />

bringt Gott von seinem Heilsplan für Israel ab – auch nicht<br />

königliche Realpolitik. Der Herr kündigt das Zeichen an, von<br />

dem der König nichts wissen will.<br />

Zu jeder Zeit, und jeder Zeit, sagt Jesaja, bietet Gott seine Begleitung<br />

an. Er ist der Immanuel, der „Gott mit uns“. – Nicht<br />

der Wichtige und Mächtige, das unbedeutende Mädchen Maria<br />

hat es gewagt, sich mit Leib und Leben auf Gottes Begleitung<br />

einzulassen!<br />

Antwortpsalm Ps 40, 7–11<br />

Kehrvers:<br />

Mein Gott, ich komme; deinen Willen zu tun, ist mein Gefallen.<br />

An Schlacht- und Speiseopfern hattest du kein Gefallen, /<br />

doch Ohren hast du mir gegraben, *<br />

Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert.<br />

Da habe ich gesagt: Siehe, ich komme. *<br />

In der Buchrolle steht es über mich geschrieben. – Kehrvers<br />

Deinen Willen zu tun, mein Gott, war mein Gefallen *<br />

und deine Weisung ist in meinem Innern.<br />

Gerechtigkeit habe ich in großer Versammlung verkündet, *<br />

meine Lippen verschließe ich nicht;<br />

HERR, du weißt es. – Kehrvers


Eucharistie · Donnerstag, 25. <strong>März</strong> 276<br />

Deine Gerechtigkeit habe ich nicht<br />

in meinem Herzen verborgen. *<br />

Ich habe gesprochen von deinem Heil und deiner Treue,<br />

nicht verschwiegen deine Huld *<br />

und deine Treue vor großer Versammlung.<br />

Kehrvers:<br />

Mein Gott, ich komme; deinen Willen zu tun, ist mein Gefallen.<br />

Kehrvers vgl. Verse 8a.9a, ferner GL 649, 4 (VII. Ton)<br />

oder GL 1975 601, 1 (III. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 10, 4–10<br />

Schwestern und Brüder! Das Blut von Stieren und Böcken<br />

kann unmöglich Sünden wegnehmen. Darum spricht er bei<br />

seinem Eintritt in die Welt: Schlacht- und Speiseopfer hast du<br />

nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir bereitet; an Brandund<br />

Sündopfern hast du kein Gefallen. Da sagte ich: Siehe, ich<br />

komme – so steht es über mich in der Schriftrolle –, um deinen<br />

Willen, Gott, zu tun.<br />

Zunächst sagt er: Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sündopfer<br />

forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich<br />

sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; dann aber hat<br />

er gesagt: Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun. Er hebt<br />

das Erste auf, um das Zweite in Kraft zu setzen.<br />

Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Hingabe des Leibes<br />

Jesu Christi geheiligt – ein für alle Mal.<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Joh 1, 14ab<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und<br />

wir haben seine Herrlichkeit geschaut.<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!


277<br />

Donnerstag, 25. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 1, 26–38<br />

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt<br />

in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war<br />

mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David<br />

stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.<br />

Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete,<br />

der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und<br />

überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.<br />

Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn<br />

du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger<br />

werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den<br />

Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten<br />

genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines<br />

Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit<br />

herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.<br />

Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich<br />

keinen Mann erkenne?<br />

Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen<br />

und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb<br />

wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.<br />

Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter<br />

einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist<br />

sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.<br />

Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe,<br />

wie du es gesagt hast.<br />

Danach verließ sie der Engel.<br />

Credo<br />

Zu den Worten „hat Fleisch angenommen“ bzw. „empfangen durch den Heiligen<br />

Geist“ knien alle nieder.<br />

Gabengebet<br />

Allmächtiger Gott, nimm die Gaben deiner Kirche gütig an. Sie<br />

erkennt in der Menschwerdung deines Sohnes ihren eigenen


Eucharistie · Donnerstag, 25. <strong>März</strong> 278<br />

Ursprung; lass uns heute in der Feier dieses Geheimnisses seine<br />

Liebe erfahren. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />

danken und das Werk deiner Liebe zu rühmen. Denn heute<br />

brachte der Engel Maria die Botschaft, und deine Magd nahm<br />

sie auf mit gläubigem Herzen. Durch die Kraft des Heiligen<br />

Geistes empfing die Jungfrau dein ewiges Wort, und das Wort<br />

wurde Mensch in ihrem Schoß, um unter uns Menschen zu<br />

wohnen. So hast du an Israel deine Verheißung erfüllt und den<br />

gesandt, den die Völker erwarten, deinen Sohn, unseren Herrn<br />

Jesus Christus. Durch ihn preisen wir dein Erbarmen und singen<br />

mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Jes 7, 14<br />

Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären.<br />

Sein Name ist: Immanuel – Gott mit uns.<br />

Schlussgebet<br />

Ewiger Gott, bewahre, was du uns im Sakrament des Glaubens<br />

geschenkt hast. Lass uns festhalten am Bekenntnis, dass dein<br />

Sohn, den die Jungfrau empfangen hat, wahrer Gott und wahrer<br />

Mensch ist, und führe uns in der Kraft seiner Auferstehung<br />

zur ewigen Freude. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Gott, der allmächtige Vater, segne euch durch den Erlöser der<br />

Welt, unseren Herrn Jesus Christus, den Sohn der jungfräulichen<br />

Mutter Maria.<br />

Sie hat den Urheber des Lebens geboren; ihre mütterliche<br />

Fürsprache erwirke euch Gottes Hilfe.


279<br />

Donnerstag, 25. <strong>März</strong> · Abend<br />

Euch und allen, die heute das Fest der Verkündigung unseres<br />

Herrn begehen, schenke Gott die wahre Freude und den ewigen<br />

Lohn.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Glauben heißt nichts anderes, als die Unbegreiflichkeit Gottes<br />

ein Leben lang auszuhalten.<br />

Karl Rahner SJ (einer der bedeutendsten katholischen Theologen<br />

des 20. Jahrhunderts, 1904–1984)<br />

• Die Unbegreiflichkeit Gottes, was hilft mir, sie anzunehmen?<br />

• Mit wem kann ich über meine Glaubensfragen sprechen,<br />

wer ist mit mir auf dem Glaubensweg?<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Den Erde, Meer und Firmament<br />

verehren, loben, beten an,<br />

der die drei Reiche trägt und lenkt,<br />

ihn birgt Mariens reiner Schoß.<br />

Dem Sonne, Mond und jeder Stern<br />

durch alle Zeiten dienstbar sind,<br />

ihn trägt der Leib der reinen Magd,<br />

vom Hauch der Gnade ganz durchströmt.


Abend · Donnerstag, 25. <strong>März</strong> 280<br />

Beglückte Mutter, reich beschenkt:<br />

In deinem Schoße schließt sich ein<br />

er, dessen Hand die Welt umfängt,<br />

der Höchste, der das All erschuf.<br />

Dir ward des Engels Botschaft kund,<br />

und du empfingst vom Heil’gen Geist:<br />

Aus deinem Schoße trat hervor,<br />

der aller Völker Sehnsucht ist.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,<br />

Gott, den die Jungfrau uns gebar,<br />

Lob auch dem Vater und dem Geist<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Quem terra, pontus aethera; 7./8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 530 · GL 1975 577 · KG 766 – andere Melodie: EG 155<br />

Canticum Kol 1, 12–20<br />

Antiphon:<br />

Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem<br />

Wort.<br />

Dankt dem Vater mit Freude! *<br />

Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben<br />

am Los der Heiligen, die im Licht sind.<br />

Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen *<br />

und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes.<br />

Durch ihn haben wir die Erlösung, *<br />

die Vergebung der Sünden.<br />

Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, *<br />

der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.<br />

Denn in ihm wurde alles erschaffen *<br />

im Himmel und auf Erden,<br />

das Sichtbare und das Unsichtbare, /<br />

Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; *<br />

alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen.


281<br />

Donnerstag, 25. <strong>März</strong> · Abend<br />

Er ist vor aller Schöpfung, *<br />

in ihm hat alles Bestand.<br />

Er ist das Haupt des Leibes, *<br />

der Leib aber ist die Kirche.<br />

Er ist der Ursprung, /<br />

der Erstgeborene der Toten; *<br />

so hat er in allem den Vorrang.<br />

Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, *<br />

um durch ihn alles zu versöhnen.<br />

Alles im Himmel und auf Erden<br />

wollte er zu Christus führen, *<br />

der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung 1 Joh 4, 9–11<br />

Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass<br />

Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit<br />

wir durch ihn leben. Nicht darin besteht die Liebe, dass wir<br />

Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn<br />

als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. Liebe Brüder, wenn<br />

Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir,<br />

du bist gebenedeit unter den Frauen.<br />

Fürbitten<br />

Gott, unser Vater, du möchtest jedes Kind zu der Aufgabe heranreifen<br />

lassen, mit der du es betrauen willst. Wir rufen zu dir:<br />

A: Segne deine Kinder.


Abend · Donnerstag, 25. <strong>März</strong> 282<br />

Durch Marias Eltern hast du grundgelegt, was deinen Sohn als<br />

Mensch geprägt hat;<br />

– schenke den Kindern liebevolle Großeltern.<br />

A: Segne deine Kinder.<br />

Das Ja der Mutter hat die Menschwerdung Jesu mit ermöglicht;<br />

– schütze alle Schwangeren und gib ihnen Kraft für die Geburt.<br />

Heute verbringen viele Kinder erheblich weniger Zeit mit ihren<br />

Eltern als früher;<br />

– lass sie genügend Liebe und Zuwendung erfahren, dass sie zu<br />

lebensfrohen Menschen werden.<br />

Der Verlust eines Kindes ist besonders schwer zu verwinden;<br />

– tröste die verwaisten Familien und lass sie deine Treue und<br />

Barmherzigkeit spüren.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du bist groß und unbegreiflich. Nach deinem Willen ist<br />

dein ewiges Wort im Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden.<br />

Gläubig bekennen wir, dass unser Erlöser wahrer Gott und<br />

wahrer Mensch ist. Mache uns würdig, Anteil zu erhalten an<br />

seinem göttlichen Leben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus<br />

Christus.<br />

Gott lasse uns wachsen in der Gnade und Erkenntnis<br />

unseres Herrn und Retters Jesus Christus!<br />

Ihm gebührt die Herrlichkeit,<br />

jetzt und bis zum Tag der Ewigkeit.<br />

Vgl. 2 Petr 3, 18<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Freitag, 26. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Liudger<br />

Liudger (742–809) war der erste Bischof von Münster. Er stammte<br />

aus einer vornehmen friesischen Familie und war Schüler<br />

Gregors in Utrecht und Alkuins in York. 777 wurde er in Köln<br />

zum Priester geweiht und kehrte dann als Missionar nach Friesland<br />

zurück. Dort erbaute er Kirchen und gründete Pfarreien. Nachdem<br />

ihn einfallende Sachsen vertrieben hatten, begab er sich auf eine<br />

Pilgerreise nach Rom und in das Kloster Montecassino. 792 übertrug<br />

ihm Karl der Große die Leitung der Friesen- und Sachsenmission.<br />

794 gründete Liudger ein Kanonikerstift, ein „Monasterium“,<br />

den Ausgangspunkt des Missionsbistums Münster, zu dessen erstem<br />

Bischof Liudger 804/805 geweiht wurde. Liudger schuf eine<br />

vorbildliche Pfarr- und Bistumsstruktur, gründete den Dom und die<br />

Domschule, baute weitere Kirchen und Klöster, u. a. in Werden an<br />

der Ruhr, wo er später beigesetzt wurde.<br />

Namenstag: hl. Kastulus (Märtyrer, † etwa 286) · hl. Larissa (Lara,<br />

Märtyrerin auf der Krim, 4. Jh.)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Mein schönste Zier und Kleinod bist<br />

auf Erden du, Herr Jesu Christ;<br />

dich will ich lassen walten<br />

und allezeit<br />

in Freud und Leid<br />

in meinem Herzen halten.


Morgen · Freitag, 26. <strong>März</strong> 284<br />

Dein Lieb und Treu vor allem geht,<br />

kein Ding auf Erd so fest besteht,<br />

das muss ich frei bekennen.<br />

Drum soll nicht Tod,<br />

nicht Angst, nicht Not<br />

von deiner Lieb mich trennen.<br />

Dein Wort ist wahr und trüget nicht<br />

und hält gewiss, was es verspricht,<br />

im Tod und auch im Leben.<br />

Du bist nun mein,<br />

und ich bin dein,<br />

dir hab ich mich ergeben.<br />

Königsberg 1597<br />

GL 361 · GL 1975 559 · EG 473 · KG 206 – Strophen 1–3<br />

Psalm 35 Verse 17–23.27–28<br />

Herr, wie lange noch wirst du das ansehn? /<br />

Rette mein Leben vor den wilden Tieren, *<br />

mein einziges Gut vor den Löwen!<br />

Ich will dir danken in großer Gemeinde, *<br />

vor zahlreichem Volk dich preisen.<br />

Über mich sollen die sich nicht freuen, *<br />

die mich ohne Grund befeinden.<br />

Sie sollen nicht mit den Augen zwinkern, *<br />

die mich grundlos hassen.<br />

Denn was sie reden, dient nicht dem Frieden; *<br />

gegen die Stillen im Land ersinnen sie listige Pläne.<br />

Sie reißen den Mund gegen mich auf und sagen: *<br />

„Dir geschieht recht. Jetzt sehen wir’s mit eigenen Augen.“<br />

Du hast es gesehen, Herr. So schweig doch nicht! *<br />

Herr, bleib mir nicht fern!<br />

Wach auf, tritt ein für mein Recht, *<br />

verteidige mich, mein Gott und mein Herr!


285<br />

Freitag, 26. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Alle sollen sich freuen und jubeln, *<br />

die wünschen, dass ich im Recht bin.<br />

Sie sollen jederzeit sagen: „Groß ist der Herr, *<br />

er will das Heil seines Knechtes.“<br />

Meine Zunge soll deine Gerechtigkeit verkünden, *<br />

dein Lob alle Tage.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wach auf, treuer Gott, tritt ein für dein Recht! Bleib uns nicht<br />

fern, denn wir hoffen auf dich.<br />

Lesung Jes 52, 13–15<br />

Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch<br />

erhaben. Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah<br />

er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht<br />

mehr die eines Menschen. Jetzt aber setzt er viele Völker in<br />

Staunen, Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man<br />

ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals<br />

hörten, das erfahren sie jetzt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Viele gute Werke habe ich vor euren Augen getan. Für welches<br />

wollt ihr mich töten?<br />

Bitten<br />

Jesus, Freund der Armen, du sendest uns vor allem zu denen,<br />

die uns nichts vergelten können. Wir bitten dich:<br />

A: Mach uns bereit zu selbstlosem Dienen.<br />

Tag für Tag begegnen uns Menschen;<br />

– gib, dass wir die Augenblicke, in denen wir ihnen gut sein<br />

können, nicht achtlos verstreichen lassen.


Eucharistie · Freitag, 26. <strong>März</strong> 286<br />

Viele Menschen hoffen nur auf ein Gespräch und ein wenig<br />

Zuwendung;<br />

– lass uns einsehen, wie viel wir schon mit ein wenig Zeit und<br />

Verständnis zu geben vermögen.<br />

A: Mach uns bereit zu selbstlosem Dienen.<br />

Du kommst uns entgegen in den Bedürftigen und Leidenden;<br />

– schenke ihnen und uns das Glück deiner Gegenwart.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, wir haben aus menschlicher Schwachheit<br />

gefehlt und können aus eigener Kraft dem Netz der Sünde nicht<br />

entrinnen. Komm uns in deiner Güte zu Hilfe und befreie uns<br />

von aller Schuld. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst.<br />

Entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger.<br />

Herr, lass mich nicht scheitern, denn ich rufe zu dir.<br />

Ps 31, 10.16.18<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jeremia Jer 20, 10–13<br />

Jeremia sprach: Ich hörte das Flüstern der vielen: Grauen ringsum!<br />

Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten<br />

Bekannten warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er


287<br />

Freitag, 26. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

sich betören, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm<br />

rächen. Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held.<br />

Darum straucheln meine Verfolger und kommen nicht auf. Sie<br />

werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, in ewiger,<br />

unvergesslicher Schmach. Aber der Herr der Heere prüft<br />

den Gerechten, er sieht Herz und Nieren. Ich werde deine Rache<br />

an ihnen erleben; denn dir habe ich meine Sache anvertraut.<br />

Singt dem Herrn, rühmt den Herrn; denn er rettet das<br />

Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter.<br />

Antwortpsalm Ps 18, 2–7.20<br />

Kehrvers:<br />

In meiner Not rief ich zum Herrn, und er hörte mein Rufen.<br />

Ich will dich rühmen, Herr, meine Stärke, *<br />

Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter,<br />

mein Gott, meine Feste, in der ich mich berge, *<br />

mein Schild und sicheres Heil, meine Zuflucht. – Kehrvers<br />

Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, *<br />

und ich werde vor meinen Feinden gerettet.<br />

Mich umfingen die Fesseln des Todes, *<br />

mich erschreckten die Fluten des Verderbens. – Kehrvers<br />

Die Bande der Unterwelt umstrickten mich, *<br />

über mich fielen die Schlingen des Todes.<br />

In meiner Not rief ich zum Herrn *<br />

und schrie zu meinem Gott. – Kehrvers<br />

Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen, *<br />

mein Hilfeschrei drang an sein Ohr.<br />

Er führte mich hinaus ins Weite, *<br />

er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 76, 1 (I. Ton) oder GL 1975 698, 1 (II. Ton)<br />

oder KG 644 (IV. Ton)


Eucharistie · Freitag, 26. <strong>März</strong> 288<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Joh 6, 63b.68c<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. Du hast Worte des<br />

ewigen Lebens.<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 10, 31–42<br />

In jener Zeit hoben die Juden Steine auf, um Jesus zu steinigen.<br />

Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im<br />

Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser<br />

Werke wollt ihr mich steinigen?<br />

Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen<br />

eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du<br />

bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.<br />

Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich<br />

habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter<br />

genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die<br />

Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem,<br />

den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du<br />

lästerst Gott – weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn<br />

ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir<br />

nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens<br />

den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen<br />

und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater<br />

bin.<br />

Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem<br />

Zugriff. Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des<br />

Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort<br />

blieb er. Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen<br />

getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt<br />

hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.


289<br />

Freitag, 26. <strong>März</strong> · Abend<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Die hl. Edith Stein, 1891 als jüngstes Kind einer jüdischen<br />

Kaufmannsfamilie geboren, 1942 gemeinsam mit ihrer Schwester<br />

Rosa im Todeslager Auschwitz ermordet, berichtet von einem<br />

Gespräch mit ihrer betagten Mutter, einer gläubigen Jüdin,<br />

kurz bevor die Tochter in den Kölner Karmel eintrat. Die Mutter<br />

kann sich mit Ediths Schritt nicht abfinden. Jesus „mag ein sehr<br />

guter Mensch gewesen sein. Aber warum hat er sich zu Gott<br />

gemacht?“ Der Verdacht, hier werde ein Mensch von seinen<br />

Anhängern zum Gott hochstilisiert oder habe sich selbst Göttlichkeit<br />

angemaßt, begleitet das Christentum bis heute. Doch<br />

nicht Jesus „macht sich“ zu Gott, sondern der Vater hat ihn „geheiligt<br />

und in die Welt gesandt“ (Joh 10, 36). Im Bekenntnis zu<br />

Jesus, dem Menschenkind und Gottessohn, geht es nicht um<br />

menschliche Selbstvergrößerung, sondern um das Unfassliche,<br />

dass wir Maß nehmen dürfen an dem einen, unfassbaren Gott.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Man kann in einem großen Land etwas anpflanzen, das wichtiger<br />

ist als Baumwolle – Toleranz!<br />

Heute ist der 110. Geburtstag von Tennessee Williams<br />

• Wo erscheint mir heute das „Pflanzen“ von Toleranz besonders<br />

nötig?<br />

• Wer ist für mich Vorbild in gelassener Weite des Denkens<br />

und Glaubens?


Abend · Freitag, 26. <strong>März</strong> 290<br />

Confiteor (Seite 16) – oder – Erbarme dich (Seite 26)<br />

Hymnus<br />

Christus, göttlicher Herr,<br />

dich liebt, wer nur Kraft hat zu lieben:<br />

unbewusst, wer dich nicht kennt;<br />

sehnsuchtsvoll, wer um dich weiß.<br />

Christus, du bist meine Hoffnung,<br />

mein Friede, mein Glück, all mein Leben:<br />

Christus, dir neigt sich mein Geist;<br />

Christus, dich bete ich an.<br />

Christus, an dir halt ich fest<br />

mit der ganzen Kraft meiner Seele:<br />

Dich, Herr, lieb ich allein –<br />

suche dich, folge dir nach.<br />

Nach: Christe Deus, vitae verae fabricator (Ad Christum Precatio);<br />

Alphanus von Salerno, † 1085<br />

Psalm 26<br />

Verschaff mir Recht, o Herr;<br />

denn ich habe ohne Schuld gelebt. *<br />

Dem Herrn habe ich vertraut, ohne zu wanken.<br />

Erprobe mich, Herr, und durchforsche mich, *<br />

prüfe mich auf Herz und Nieren!<br />

Denn mir stand deine Huld vor Augen, *<br />

ich ging meinen Weg in Treue zu dir.<br />

Ich saß nicht bei falschen Menschen, *<br />

mit Heuchlern hatte ich keinen Umgang.<br />

Verhasst ist mir die Schar derer, die Unrecht tun; *<br />

ich sitze nicht bei den Frevlern.<br />

Ich wasche meine Hände in Unschuld; *<br />

ich umschreite, Herr, deinen Altar,


291<br />

Freitag, 26. <strong>März</strong> · Abend<br />

um laut dein Lob zu verkünden *<br />

und all deine Wunder zu erzählen.<br />

Herr, ich liebe den Ort, wo dein Tempel steht, *<br />

die Stätte, wo deine Herrlichkeit wohnt.<br />

Raff mich nicht hinweg mit den Sündern, *<br />

nimm mir nicht das Leben zusammen mit dem der Mörder!<br />

An ihren Händen klebt Schandtat, *<br />

ihre Rechte ist voll von Bestechung.<br />

Ich aber gehe meinen Weg ohne Schuld. *<br />

Erlöse mich und sei mir gnädig!<br />

Mein Fuß steht auf festem Grund. *<br />

Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lehre uns deine Gerechtigkeit, ewiger Gott. Reinige unsere Herzen,<br />

damit wir deine Werke tun in unserer Welt.<br />

Lesung 1 Petr 2, 21b–24<br />

Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben,<br />

damit ihr seinen Spuren folgt. Er hat keine Sünde begangen,<br />

und kein trügerisches Wort war in seinem Mund. Er wurde<br />

geschmäht, schmähte aber nicht; er litt, drohte aber nicht, sondern<br />

überließ seine Sache dem gerechten Richter. Er hat unsere<br />

Sünden mit seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen,<br />

damit wir tot seien für die Sünden und für die Gerechtigkeit<br />

leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wenn ihr mir nicht glaubt, dann glaubt doch den Werken, die<br />

ich im Namen meines Vaters tue.


Abend · Freitag, 26. <strong>März</strong> 292<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der die Menschen heilt:<br />

A: Komm, Herr, segne uns.<br />

Für die Hebammen und alle, die sich um werdende Mütter<br />

kümmern;<br />

– stärke sie immer neu durch die Freude am Leben, das du<br />

schenkst.<br />

Für alle, die in der Kranken- und Altenpflege tätig sind;<br />

– gib ihnen Geduld und Kraft für ihre oft belastende Aufgabe.<br />

Für die Therapeutinnen und Therapeuten;<br />

– hilf, dass sie den Menschen, die sich ihnen anvertrauen,<br />

Wege zur Genesung eröffnen.<br />

Für die Ärztinnen und Ärzte;<br />

– gib ihnen die Kraft, jedem der vielen Patienten als einem einzigartigen<br />

Menschen zu begegnen.<br />

Für die Menschen, die sich in der Hospizbewegung engagieren;<br />

– lass sie den Sterbenden achtsame Wegbegleiter sein.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, wir haben aus menschlicher Schwachheit<br />

gefehlt und können aus eigener Kraft dem Netz der Sünde nicht<br />

entrinnen. Komm uns in deiner Güte zu Hilfe und befreie uns<br />

von aller Schuld. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 331)


Samstag, 27. <strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: Haimo von Halberstadt (Bischof, † 853) · Bernhelm von<br />

Sponheim (Abt, † 1149) · sel. Frowin von Engelberg (Abt, † 1178) ·<br />

Ensfrid von Köln († 1192)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

O Jesu Christe, wahres Licht,<br />

erleuchte, die dich kennen nicht,<br />

und bringe sie zu deiner Herd,<br />

dass ihre Seel auch selig werd.<br />

Lass alle, die im Finstern gehn,<br />

die Sonne deiner Gnade sehn;<br />

und wer den Weg verloren hat,<br />

den suche du mit deiner Gnad.<br />

Den Tauben öffne das Gehör,<br />

die Stummen richtig reden lehr,<br />

dass sie bekennen mögen frei,<br />

was ihres Herzens Glaube sei.<br />

Erleuchte, die da sind verblendt,<br />

bring heim, die sich von dir getrennt,<br />

versammle, die zerstreuet gehn,<br />

mach feste, die im Zweifel stehn.


Morgen · Samstag, 27. <strong>März</strong> 294<br />

So werden alle wir zugleich<br />

auf Erden und im Himmelreich<br />

hier zeitlich und dort ewiglich<br />

für solche Gnade preisen dich.<br />

Johann Heermann 1630/AÖL 1971<br />

GL 485 · GL 1975 643 · EG 72<br />

Psalm 119 <br />

Verse 33–40 He<br />

Herr, weise mir den Weg deiner Gesetze! *<br />

Ich will ihn einhalten bis ans Ende.<br />

Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge *<br />

und mich an sie halte aus ganzem Herzen.<br />

Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! *<br />

Ich habe an ihm Gefallen.<br />

Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, *<br />

doch nicht der Habgier!<br />

Wende meine Augen ab von eitlen Dingen; *<br />

durch dein Wort belebe mich!<br />

Erfülle deinem Knecht die Verheißung, *<br />

die allen gilt, die dich fürchten und ehren.<br />

Wende die Schande ab, vor der mir graut; *<br />

denn deine Entscheide sind gut.<br />

Nach deinen Befehlen hab’ ich Verlangen. *<br />

Gib mir neue Kraft durch deine Gerechtigkeit!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

An deine Weisung wollen wir uns halten, treuer Gott. Belebe<br />

uns durch dein Wort, damit wir auf deinem Weg bleiben bis<br />

ans Ende.<br />

Lesung <br />

Jes 65, 1b–3a<br />

Ich sagte: Hier bin ich, hier bin ich! Den ganzen Tag streckte<br />

ich meine Hände aus nach einem abtrünnigen Volk, das einen


295<br />

Samstag, 27. <strong>März</strong> · Morgen<br />

Weg ging, der nicht gut war, nach seinen eigenen Plänen, nach<br />

einem Volk, das in seinem Trotz mich ständig ärgert.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Nicht nur für Israel ist Jesus gestorben, sondern auch um die<br />

Kinder Gottes aus allen Völkern zu sammeln.<br />

Bitten<br />

Heute vor 150 Jahren wurde der Schriftsteller Heinrich Mann<br />

geboren. Schon 1933 musste er emigrieren, wurde aber im<br />

französischen und später amerikanischen Exil zur „Stimme des<br />

stumm gewordenen Volkes“. Bitten wir Gott um Kraft:<br />

A: Hilf uns, Zeugen der Hoffnung zu sein.<br />

– Dass wir den Verzweifelten Mut zusprechen.<br />

– Dass wir unsere Stimme gegen Unrecht erheben.<br />

– Dass wir Verbündete finden, die mit uns für deine Gerechtigkeit<br />

einstehen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, du wirkst das Heil der Menschen zu jeder<br />

Zeit; in diesen Tagen aber bist du uns besonders nahe. Trage<br />

Sorge für dein Volk, schütze die Getauften und alle, die sich auf<br />

die Taufe vorbereiten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


Eucharistie · Samstag, 27. <strong>März</strong> 296<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, halte dich nicht fern!<br />

Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe.<br />

Ich bin ein Wurm und kein Mensch,<br />

der Leute Spott, vom Volk verachtet.<br />

Ps 22, 20.7<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Ezechiel Ez 37, 21–28<br />

So spricht Gott, der Herr: Ich hole die Israeliten aus den Völkern<br />

heraus, zu denen sie gehen mussten; ich sammle sie<br />

von allen Seiten und bringe sie in ihr Land. Ich mache sie in<br />

meinem Land, auf den Bergen Israels, zu einem einzigen Volk.<br />

Sie sollen alle einen einzigen König haben. Sie werden nicht<br />

länger zwei Völker sein und sich nie mehr in zwei Reiche teilen.<br />

Sie werden sich nicht mehr unrein machen durch ihre Götzen<br />

und Gräuel und durch all ihre Untaten. Ich befreie sie von aller<br />

Sünde, die sie in ihrer Untreue begangen haben, und ich mache<br />

sie rein. Dann werden sie mein Volk sein, und ich werde ihr<br />

Gott sein.<br />

Mein Knecht David wird ihr König sein, und sie werden alle<br />

einen einzigen Hirten haben. Sie werden nach meinen Rechtsvorschriften<br />

leben und auf meine Gesetze achten und sie erfüllen.<br />

Sie werden in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht<br />

Jakob gegeben habe und in dem ihre Väter gewohnt haben.<br />

Sie und ihre Kinder und Kindeskinder werden für immer darin<br />

wohnen, und mein Knecht David wird für alle Zeit ihr Fürst<br />

sein. Ich schließe mit ihnen einen Friedensbund; es soll ein<br />

ewiger Bund sein. Ich werde sie zahlreich machen. Ich werde<br />

mitten unter ihnen für immer mein Heiligtum errichten, und<br />

bei ihnen wird meine Wohnung sein. Ich werde ihr Gott sein,<br />

und sie werden mein Volk sein. Wenn mein Heiligtum für alle


297<br />

Samstag, 27. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

Zeit in ihrer Mitte ist, dann werden die Völker erkennen, dass<br />

ich der Herr bin, der Israel heiligt.<br />

Antwortpsalm <br />

Jer 31, 10–12b.13<br />

Kehrvers:<br />

Der Herr wird uns hüten wie ein Hirt seine Herde.<br />

Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn. *<br />

Verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt:<br />

Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln *<br />

und hüten wie ein Hirt seine Herde. – Kehrvers<br />

Denn der Herr wird Jakob erlösen *<br />

und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.<br />

Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe, *<br />

sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn. – Kehrvers<br />

Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, *<br />

Jung und Alt sind fröhlich.<br />

Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, *<br />

tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 10d, ferner GL 653, 3 (V. Ton)<br />

oder GL 1975 646, 4 (IV. Ton) oder KG 615 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Ez 18, 31<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

So spricht Gott, der Herr: Werft alle Vergehen von euch, die<br />

ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen<br />

Geist!<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 11, 45–57<br />

In jener Zeit kamen viele der Juden, die zu Maria, der Schwester<br />

des Lazarus, gekommen waren und gesehen hatten, was<br />

Jesus getan hatte, zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen


Eucharistie · Samstag, 27. <strong>März</strong> 298<br />

gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan<br />

hatte. Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine<br />

Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir<br />

tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren<br />

lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer<br />

kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen.<br />

Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte<br />

zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht,<br />

dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das<br />

Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte<br />

er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes<br />

Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus<br />

für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das<br />

Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes<br />

wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen,<br />

ihn zu töten.<br />

Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter<br />

den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der<br />

Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit<br />

seinen Jüngern.<br />

Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon<br />

vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf,<br />

um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten<br />

zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was<br />

meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. Die Hohenpriester<br />

und die Pharisäer hatten nämlich, um ihn festnehmen<br />

zu können, angeordnet: Wenn jemand weiß, wo er sich aufhält,<br />

soll er es melden.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Die Heilszeichen, die Jesus wirkt, irritieren die Tempelaristokratie.<br />

Die Elite befürchtet, der durch solche Wundertaten<br />

wachsende Einfluss des Messias-Anwärters werde die römische<br />

Macht noch zu folgenschweren militärischen Schritten veranlassen,<br />

die am Ende auch die Priesterschaft um ihre Machtstel-


299<br />

Samstag, 27. <strong>März</strong> · Eucharistie<br />

lung und deren Grundlage, den Tempel, bringen könnten. All<br />

dies ist ja tatsächlich geschehen, allerdings Jahrzehnte später<br />

und ganz ohne Zutun des Unruhegeistes Jesus von Nazaret.<br />

Jesus fällt also kaltem realpolitischem Denken, vielleicht sogar<br />

nur dem Gruppeninteresse der Tempelpriesterschaft, zum Opfer.<br />

Er stirbt für das Volk, so sagt es der amtierende Hohepriester.<br />

Und damit spricht er eine Wahrheit aus, die er, der kühl<br />

Abwägende, nicht zu erfassen vermag und von der er sich nicht<br />

erfassen lassen mag. Ja, Jesus stirbt den Tod, wie der religiöse<br />

Würdenträger ganz richtig sagt, damit das Volk nicht zugrunde<br />

gehe. Jesus wird für das Gottesvolk sterben, und er stirbt sogar<br />

für jene, die gar nicht Gottes Volk sind. „Nun kommt der Heiden<br />

Heiland.“ Seine Treue bringt allen Heil.<br />

Die Texte vom Vorabend des Palmsonntags<br />

bis zum Abend des Ostersonntags<br />

finden Sie in der Sonderausgabe<br />

„Die Heilige Woche <strong>2021</strong>“.


Thema des Monats 300<br />

Aufbruch aus Schuld und Sünde<br />

Eine Gartengeschichte<br />

Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen;<br />

nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des<br />

Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und<br />

daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.“ (Gen<br />

3, 2–3) Die Antwort der Frau ist eigentlich tapfer, weil sie die<br />

Verdrehungen der Schlange („Hat Gott wirklich gesagt: ihr dürft<br />

von keinem Baum des Gartens essen?“ Gen 3, 1) richtigstellt,<br />

sich ihnen entgegenstellt.<br />

Ihr werdet wie Gott<br />

Aber die Schlange ist schlau, das findigste Tier des Feldes (Gen<br />

3, 1). Was findet sie heraus? Wie man seine Mitgeschöpfe aus<br />

der Fassung bringt. Wie man Zwietracht und Misstrauen sät.<br />

Von keinem Baum des Gartens dürft ihr essen? Das stimmt<br />

nicht, aber es „triggert“, es berührt etwas. Und das Menschenpaar,<br />

unsere Ur-Eltern, schlucken den vergifteten Köder: „Ihr<br />

werdet wie Gott.“ (Gen 3, 5) Gott will etwas für sich behalten?<br />

Sein Gott-Sein? Sie spielen schließlich mit. Die Saat geht auf.<br />

Und dann? Die Augen gehen ihnen auf, ihrer Blöße werden sie<br />

gewahr, einer Nacktheit, die nicht mehr paradiesisch ist.<br />

Das große Verstecken<br />

Die Menschen, Mann und Frau, mühen sich plötzlich, ihre Blöße<br />

zu verbergen. Doch die Angst, bloßgestellt zu werden, bleibt.<br />

„Wo bist du?“, fragt Gott den Menschen, der sich nun furchtsam<br />

vor Gott versteckt. „Hide and seek“ heißt das Kinderspiel<br />

im Englischen, Verstecken und Suchen. Hier ist es kein Spiel.<br />

Die Menschen verstecken sich, und Gott sucht, und findet sein


301 thema des Monats<br />

Menschenpaar in Furcht (Gen 3, 10). Befragt, versuchen sie, die<br />

heiße Kartoffel der Verantwortung weiterzureichen, der Mann<br />

an die Frau, und in gewisser Weise an den Schöpfer selbst, zurück<br />

zum Sender, die Frau an die Schlange. „Der Mensch antwortete:<br />

Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von<br />

dem Baum gegeben. So habe ich gegessen.“ (Gen 3, 12) „Die<br />

Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich<br />

gegessen.“ (Gen 3, 13)<br />

Der Garten<br />

Es war im Sommer. Zurückgekehrt nach schönen Tagen an der<br />

Nordsee, die ja inzwischen warm ist wie das Mittelmeer, spekulierten<br />

wir, woher eigentlich unser Wort Garten und seine<br />

Verwandten, lateinisch hortus, französisch jardin, italienisch<br />

giardino, englisch garden, kommt. Der „Garten“ ist ursprünglich<br />

die Einfriedung aus geflochtenen Weiden„gerten“ oder<br />

Haselnussruten und bezeichnet zugleich den auf diese Weise<br />

geschützten Bereich. Das niederländische Wort für Garten,<br />

„tuin“, das wir kennengelernt hatten, ist verwandt mit „Zaun“,<br />

das wiederum auf das englische Wort „town“, Stadt, verweist.<br />

Es geht also stets um Einfriedung, Abgrenzung, um Schutz und<br />

Sicherung. Friede! Das klingt paradiesisch; einerseits. Doch wer<br />

sichert sich da eigentlich, und gegen wen? Gott selbst legt für<br />

den von ihm geformten und belebten „Erdling“ (Adam) einen<br />

Königsgarten „in Eden“ an (Gen 2, 8–17), den der Mensch hegen<br />

und pflegen soll und in dem er reichlich vegetarische (Gen<br />

1, 29–30) Nahrung findet. Gott sorgt für den Menschen, indem<br />

er ihm die Fürsorge für einen blühenden Garten überträgt.<br />

Die Ur-Güte der Schöpfung<br />

Die Bibel betont das ursprüngliche Gutsein der Schöpfung.<br />

„Gott sah alles an, was er gemacht hatte: und siehe, es war


Thema des Monats 302<br />

sehr gut.“ (Gen 1, 31) Das dritte Kapitel der Genesis deutet die<br />

Ursünde des Menschen als Vertrauens- und Beziehungsbruch.<br />

Zwischen Gott und Mensch, Mann und Frau, hat Gott vertraute<br />

Verbindung, Verbündung, beglückende Nähe gesetzt. Nun<br />

aber geht die Saat des Misstrauens auf, es kommt zum Übergriff<br />

des Menschen auf Gottes Gottsein und zur Leugnung und Verleugnung:<br />

Ich war es nicht. Entzweiung, Spaltung, zwischen<br />

Geschöpf und Schöpfer, und der Geschöpfe untereinander. Wie<br />

geht es weiter?<br />

Der Entzug<br />

Diese Blöße, diese plötzliche Verletzlichkeit. Der Mensch fühlt<br />

sich nackt – zuvor war die menschliche Nacktheit positiv erlebt<br />

worden (Gen 2, 25). Der Mensch, Mann und Frau, hat sich Gottes<br />

Wort und Weisung entzogen. Er entzieht sich Gott, versteckt<br />

sich vor ihm. Er entzieht sich schließlich seiner Verantwortung.<br />

Die tragende Beziehung zum Schöpfer, Grund ihres Lebens,<br />

stellen die Menschen infrage – was ihr Leben und das aller<br />

Menschenkinder radikal verändern wird (Gen 3, 14–19). Für<br />

alle Zeit? Gottes Wille ist das nicht. Wird es der Menschheit<br />

gelingen, ihre Freiheit, die Erkenntnis von Gut und Böse (Gen<br />

3, 5.22) im Geist Gottes einzusetzen, im Geist der Gottesfreundschaft;<br />

nicht gegen, sondern für das Leben?<br />

Gott sucht den Menschen<br />

Der Tod ist in der Welt. Doch das dramatische dritte Kapitel endet<br />

mit zwei Überraschungen: Die Frau wird „Eva, Leben“ genannt,<br />

„Mutter aller Lebendigen“ (Gen 3, 20), und Gott macht<br />

dem Adam und seiner Frau „Gewänder von Fell und bekleidete<br />

sie damit“ (Gen 3, 21). Gott sucht den Menschen, nicht, um ihn<br />

bloßzustellen, sondern um seine Blöße zu bedecken. Gott sorgt


303 thema des Monats<br />

für den Menschen! Aber die Vertreibung aus dem schönen Garten<br />

Eden – ist das nicht doch Gottes letztes Wort?<br />

Jenseits von Eden<br />

Doch auch hier gilt: Gott sucht und schützt den Menschen.<br />

Unsere Freiheit ist zwiespältig, die nachfolgenden Erzählungen<br />

(Kain und Abel, Lamech) wissen davon. Sie kann furchtbar<br />

missbraucht werden und sich gegen den Geber aller Gaben<br />

wenden, gegen die Mitgeschöpfe, gegen das eigene Ich. Doch<br />

Gott bricht die Beziehung nicht ab, sondern wendet sich schützend<br />

dem Menschen zu, auch wenn dieser zum Täter, ja zum<br />

Mörder geworden ist (Gen 4, 15).<br />

Der Weg in die Zeit<br />

Wenn Gott das Menschenpaar davon abhält, auch noch vom<br />

Baum des Lebens zu essen, verhängt er nicht die Todesstrafe<br />

über sie, sondern bewahrt vor einer sündhaften Trennung, die<br />

Ewigkeitswert hätte. Die Vertreibung ermöglicht den Weg in<br />

die Zeit, in der Veränderung möglich und Sünde überwindbar<br />

ist. Das dritte Kapitel der Genesis mag wie ein menschheitlicher<br />

Aufbruch erscheinen in Schuld und Sünde hinein. Doch Gott<br />

stellt immer neu die Weichen, zum Aufbruch aus alter Schuld-<br />

Verstrickung heraus.<br />

Susanne Sandherr


Unter die Lupe genommen 304<br />

Felix culpa<br />

Es ist ein Paradox, wie es wohl nur die Religion erfinden<br />

kann: felix culpa, glückliche Schuld. Gleichwohl könnten<br />

religiös unbelastete Menschen in einer modernen Gesellschaft<br />

ihre eigenen Auflösungen für dieses Paradox finden. Zum Beispiel<br />

im Sinne einer Schuldversessenheit, etwa im therapeutischen<br />

Kontext: Glückliche Schuld, weil sie der Schlüssel zum<br />

Unzugänglichen, zu den Verhärtungen und Verkrümmungen<br />

der Seele ist. Oder im Sinne einer Schuldvergessenheit, etwa<br />

in einem egoistischen Lebensstil: Glückliche Schuld, weil erst<br />

das rücksichtslos genießende Ausleben der Freiheit glücklich<br />

macht.<br />

Österliches Paradox<br />

Seinen Ursprung hat das Paradox der glücklichen Schuld jedoch<br />

in der österlichen Erinnerung an die Auferstehung Jesu. Die gewagte<br />

Kombination felix culpa stammt aus dem Exsultet, einem<br />

Ende des 4. Jahrhunderts entstandenen Osterlob. In diesem gesungenen<br />

Hochgebet wird in fünf Ausrufen, deren eröffnendes<br />

„O“ zwischen Staunen und Dankbarkeit oszilliert, die Wirklichkeit<br />

der österlichen Erlösung besungen. Einer dieser Rufe<br />

besingt die glückliche Schuld:<br />

O felix culpa, quae talem ac tantum meruit habere Redemptorem!<br />

O glückliche Schuld, der solch ein großer Erlöser geziemte!<br />

Was indes mit der als glücklich und erlöst besungenen Schuld<br />

gemeint ist, erhellt aus dem vorausgehenden Vers. Hier begegnet<br />

eine weitere Aussage, die zu denken gibt:<br />

O certe necessarium Adae peccatum, quod Christi morte<br />

deletum est!


305 unter die Lupe genommen<br />

O wahrhaft nötige Sünde Adams, die getilgt ward vom Tode<br />

Christi!<br />

Im Zusammenhang werden diese beiden Verse verständlicher,<br />

jedoch ohne dass die wechselseitige Erklärung das Paradox auflösen<br />

würde.<br />

Eine notwendige Sünde?<br />

Wie können wir eine notwendige, eine Not wendende Sünde<br />

denken? Ist Sünde nicht vielmehr etwas, das Not verursacht?<br />

Denkbar erscheint Folgendes: Einerseits verursacht die Sünde<br />

die Not der Menschen, nämlich ihre Ferne von Gott, andererseits<br />

veranlasst die Sünde Gott, diese Not zu wenden, also von<br />

sich aus die Ferne zu überwinden und die Nähe des Menschen<br />

zu suchen. Genau dies ist in Jesus, dem Christus Gottes, geschehen,<br />

in seiner Menschwerdung, in seinem Tod am Kreuz,<br />

in seiner Auferstehung. Und weil die Sünde Gott veranlasste,<br />

einen großen Erlöser, nämlich seinen eigenen Sohn zu senden,<br />

ist sie eine glückliche Schuld: Sie hat den Provokateur aus Nazaret<br />

pro-voziert, hat ihn aus der Gnade Gottes hervorgerufen.<br />

Durch seine Provokationen hat er die Menschen zu einem Leben<br />

jenseits der Logik der Gewalt und der Sünde erlöst und<br />

erlöst sie bis heute.<br />

Sünde und Tod<br />

Im Hintergrund dieses Osterjubels, in dem „Sünde und Schuld<br />

in höchst gewagter, paradoxer, nur im Hymnus erträglicher<br />

Weise für ,notwendig‘ erachtet, ja ,seliggepriesen‘“ (Reinhard<br />

Meßner) werden, stehen Verse aus dem Brief des Apostels Paulus<br />

an die Gemeinde in Rom: „Durch einen einzigen Menschen<br />

kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und<br />

auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle<br />

sündigten“ (Röm 5, 12). Im Rückblick auf die Erzählung von


Unter die Lupe genommen 306<br />

Adam und Eva in Gen 3 stellt Paulus hier den Zusammenhang<br />

zwischen den Unheilsmächten Sünde und Tod her. Dieser Zusammenhang<br />

wird auch aus der Erfahrung des Lebens heraus<br />

verständlich, wenn Sünde und Tod als Lebensabbrüche verstanden<br />

werden. Sünde ereignet sich, wo Menschen sich und andere<br />

in ihrer Lebendigkeit beschneiden, wo Leben abbricht, weil<br />

es sich nicht entfalten und zur Fülle gelangen kann.<br />

Ein neuer Adam<br />

Diesem Einbruch von Sünde und Tod in das Leben der Menschen,<br />

der stellvertretend erzählt wird durch die Sünde Adams,<br />

die in ihrer Wirkungsgeschichte so verheerende Erb-, besser Ur-<br />

Sünde, begegnet Gott an Ostern mit dem Aufbruch aus Sünde<br />

und Tod durch Christus. In den Worten des Paulus: „Sind durch<br />

die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheimgefallen,<br />

so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die<br />

Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden<br />

ist, den vielen reichlich zuteilgeworden“ (Röm 5, 15). Indem<br />

Gott seinen Christus aus dem Tode auferweckt, besiegt dieser<br />

nicht nur den Tod, sondern auch die ebenso lebensfeindliche<br />

Macht der Sünde, die vor dem Hintergrund der Genesis-Erzählung<br />

als Ursache des Todes verstanden wird. So kann der Tod<br />

Christi – oder vielmehr seine Auferstehung – die Sünde Adams<br />

tilgen. Hat mit Adam – und Eva sollte hier nicht vergessen werden<br />

– das Leben begonnen, so beginnt mit Jesus dem Christus<br />

das neue Leben.<br />

Noch einmal: Notwendige Sünde?<br />

Auch wenn die biblischen Bezüge die „notwendige Sünde“ und<br />

die „glückliche Schuld“ besser verstehen lassen, bleiben Fragen:<br />

Warum hat Gott das Erlösungsgeschehen nicht früher in Gang<br />

gesetzt? Sprich: Warum hat er Generationen den unerlösten,


307 unter die Lupe genommen<br />

weil nicht vom Glauben unterfangenen Lebensabbrüchen überlassen?<br />

Und: Bedeutet „notwendige Sünde“ eine Notwendigkeit<br />

des Erlösungsgeschehens? Im Zusammenspiel der Fragen deutet<br />

sich bereits eine Antwort an. Nein, es gibt keine Notwendigkeit<br />

der Erlösung. Gott ist frei, dem Menschen seine Gnade zu<br />

offenbaren. Und so war Gott auch frei zu entscheiden, wann<br />

diese Gnade in die Geschichte der Menschen einbricht und ihre<br />

Verlorenheit zum Leben hin aufbricht.<br />

Glück in der Schuld<br />

Der Gedanke von der notwendigen Sünde ist also nicht bis ins<br />

Letzte durchzuhalten und ruft eher die Notwendigkeit der Erlösung<br />

in Erinnerung. Anders verhält es sich mit der glücklichen<br />

Schuld oder: dem Glück in der Schuld. Denn in der Schuld auf<br />

einen Gott hoffen zu können, der sich in Freiheit dem Menschen<br />

zuwendet, bedeutet Glück. In der Schuld auf einen Gott<br />

zu vertrauen, der dem Menschen Vergebung und einen neuen<br />

Anfang zuspricht – was sich der Mensch nicht selbst zusprechen<br />

kann – bedeutet Glück. In der Schuld durch die Taufe<br />

mit einem Erlöser verbunden zu sein, der Sünde und Tod ihre<br />

Leben abbrechende Macht genommen hat, bedeutet Glück. In<br />

der Schuld an einen lebendigen Gott zu glauben, der den Menschen<br />

in der Einsamkeit der Sünde und des Sterbens nicht allein<br />

lässt, bedeutet Glück. Felix culpa – ein glückliches Paradox!<br />

Stefan Voges


Unter die Lupe genommen 308<br />

Heiligung<br />

Der Mensch ist zur Heiligkeit berufen, wie es das Zweite Vatikanische<br />

Konzil (Lumen Gentium 39–42) beschreibt. In der<br />

Heiligung, die in der Heiligkeit Gottes wurzelt, hat der Mensch<br />

Anteil an der Gottebenbildlichkeit, ist er angenommen und bejaht.<br />

Die Heiligung als Lebensziel des Menschen hat in den verschiedenen<br />

Konfessionen unterschiedliches Gewicht erhalten.<br />

Während in der römisch-katholischen Theologie die Heiligung<br />

mehr die Intensivierung der Verbindung mit Christus durch die<br />

Sakramente bezeichnet, wird sie in der evangelischen Theologie<br />

als das neue Leben des Christen aus der Rechtfertigung verstanden.<br />

In einigen Freikirchen, insbesondere im Methodismus,<br />

nimmt die Heiligung sogar eine sehr zentrale Stellung ein.<br />

Heiligung als Prozess<br />

Durch die Heiligung wird der Mensch unter die Herrschaft Gottes<br />

gestellt. Gottes heilendes und heiligendes Tun ist Ausgangspunkt<br />

für einen Prozess der Heiligung, in dem die Herrschaft<br />

Gottes über das eigene Leben nachvollzogen und vergegenwärtigt<br />

wird. Dabei legten die Reformatoren und später die evangelische<br />

Theologie großen Wert darauf, dass unter der Heiligung<br />

nicht menschliches Handeln oder ein „Zusammenwirken“ (Synergismus)<br />

von Gott und Mensch verstanden wird. Nur Gott<br />

selbst befreit von Sünde und Tod. Die Heiligkeit ist mehr das<br />

Ergebnis eines Prozesses, der den Menschen immer stärker bestimmt<br />

und alle Bereiche des Lebens durchdringt.<br />

Rechtfertigung und Heiligung nicht trennbar<br />

Gleichwohl können Rechtfertigung und Heiligung auch nicht<br />

voneinander getrennt werden. Heiligkeit bedeutet, sich die<br />

Gnade anzueignen und durch sein eigenes Leben konkret wer-


309 unter die Lupe genommen<br />

den zu lassen. In der Heiligung wird im Anschluss an Paulus die<br />

Einheit dessen, was wir durch die Gnade und Erlösung sind,<br />

und dessen, was wir noch werden sollen, realisiert. Heiligung<br />

bedeutet daher, sich immer wieder der Tatsache bewusst zu<br />

werden, dass wir die Heiligkeit immer wieder neu erringen und<br />

verwirklichen müssen. In „Lumen Gentium“ wird dies so aufgegriffen:<br />

„Die Anhänger Christi sind von Gott nicht kraft ihrer<br />

Werke, sondern aufgrund seines gnädigen Ratschlusses berufen<br />

und in Jesus dem Herrn gerechtfertigt, in der Taufe des Glaubens<br />

wahrhaft Kinder Gottes und der göttlichen Natur teilhaftig<br />

und so wirklich heilig geworden. Sie müssen daher die Heiligung,<br />

die sie empfangen haben, mit Gottes Gnade im Leben<br />

bewahren und zur vollen Entfaltung bringen“ (LG 40, 1).<br />

Heiligung lebt aus der Liebe<br />

Während nach katholischem Verständnis auf diesem Weg insbesondere<br />

die Sakramente Hilfe und Zeichen sind, wurden in<br />

der Geschichte des Protestantismus viele ethische und moralische<br />

Leitsätze mit der Heiligung verbunden. Dies hat zu Auseinandersetzungen<br />

über das Verständnis der Heiligung geführt.<br />

Die sogenannte Heiligungsbewegung der Neuzeit, die insbesondere<br />

den Methodismus prägte (siehe <strong>MAGNIFICAT</strong> 3/2020),<br />

legte starken Wert darauf, dass der Mensch eine „wirkliche“<br />

Bekehrung erlebt haben und von da aus sein Leben nach den<br />

ethischen Geboten der Bibel richten und möglichst sündenfrei<br />

leben müsse. Wichtig bleibt für den Begriff der Heiligung, dass<br />

die allen Menschen geltende und freigiebige Gnade Gottes und<br />

das tatkräftige Ergreifen und Handeln des Menschen keinen<br />

Gegensatz bilden. Der Glaube lebt aus der Erfahrung, dass Gott<br />

Gnade schenkt, den Menschen vollendet und ihn am Ende verherrlicht.<br />

In dieser Liebe Gottes und des Menschen verwirklicht<br />

sich die Heiligung.<br />

Marc Witzenbacher


Singt dem Herrn ein neues Lied 310<br />

Wie ein Fest nach langer Trauer<br />

Oder: „I have a dream“<br />

Den Text des Liedes finden Sie auf den Seiten 82 f.<br />

Das Lied „Wie ein Fest nach langer Trauer“ stammt aus dem<br />

Jahr 1988. Ich kenne es seit vielen Jahren, da es in unseren<br />

Hochschulgottesdiensten gerne gesungen wird. Mir war jedoch<br />

nicht bewusst, dass es zu dem 1988 uraufgeführten Musical<br />

bzw. „Pop-Oratorium“ „Josef – Eine Traumkarriere“ gehört,<br />

das es festlich und stimmungsvoll abschließt. Der Journalist und<br />

Liedermacher Jürgen Werth (geboren 1951) verfasste den Text,<br />

von dem Kirchenmusiker und Komponisten Johannes Nitsch<br />

(1953–2002) stammt die Melodie. Das Lied findet sich in verschiedenen<br />

regionalen Eigenteilen des „EG“ (Evangelisches Gesangbuch)<br />

und des katholischen „Gotteslob“.<br />

Gott im Spiel<br />

In drei Strophen reiht das Lied starke Bilder der Hoffnung, der<br />

Befreiung, der Ermutigung und Belebung, der unverhofften Entdeckung<br />

und des undenkbaren Neubeginns aneinander: „Fest<br />

nach langer Trauer“, „Feuer in der Nacht“, „Blatt an toten Zweigen“<br />

(erste Strophe) – „Regen in der Wüste, frischer Tau auf<br />

dürrem Land, Heimatklänge für Vermißte, alte Feinde Hand in<br />

Hand“ (zweite Strophe) – „Wort von toten Lippen“, „Blick, der<br />

Hoffnung weckt“, „Licht auf steilen Klippen“, „Erdteil neu entdeckt“<br />

(dritte Strophe). Der Refrain enthüllt, worauf sich all diese<br />

assoziativ zusammengefügten Vergleiche („wie“) beziehen:<br />

„So ist Versöhnung“. Es geht um den wahren Frieden, um „Vergeben<br />

und Verzeihn“. Und da ist immer Gott selbst im Spiel.


311<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

Da musste Josef weinen<br />

Josef und die Träume, Josef und die Tränen. „Als man ihm diese<br />

Worte überbrachte, weinte Josef“, heißt es am Ende der biblischen<br />

Josefs-Novelle (Gen 50, 17). In den Brüdern bricht nach<br />

dem Tod des Vaters nämlich noch einmal die schlecht vernarbte<br />

Angst auf, der Bruder könne ihnen das Schlimme vergelten,<br />

das sie ihm einst angetan hatten. Auf ihre Vergebungsbitte antwortet<br />

Josef aber nicht mit Ablehnung, nicht mit Herablassung,<br />

sondern mit Erschütterung. Josef weint; welch ein Trost. Die<br />

Tränen befreien ihn selbst von altem Schmerz, von Misstrauen,<br />

vielleicht von seinem Vergeltungswunsch. So kann er die trösten,<br />

die Schuld niederhält und an die Vergangenheit kettet. Er<br />

redet den Brüdern gut zu. Sie sollen wissen, dass sie sich vor<br />

ihm nicht zu fürchten brauchen. Vor allem aber verweist Josef<br />

auf den, der das Böse der Menschen in Gutes gewandelt hat.<br />

Wer wird noch Kerker und Tod denken, wo Gott selbst erlöst<br />

hat und Leben schenken will?<br />

Ganz unten<br />

„Wie ein Fest nach langer Trauer“, dieses Lied hat für mich<br />

fraglos an Wert gewonnen, als ich seine Verbindung zum biblischen<br />

Drama um Jakob und Josef und seine Brüder erkannt<br />

habe. Die biblische Josefserzählung (Gen 37, 1 – 50, 26) führt<br />

die hochdramatische Geschichte des Jakobssohnes Josef, Erstgeborener<br />

der geliebten Rahel, und die spannende und spannungsreiche<br />

Beziehungsgeschichte zwischen Josef und seinen<br />

Brüdern, den Söhnen der Lea und der Nebenfrauen Bilha und<br />

Silpa, nicht zu vergessen den jüngsten Bruder, Rahels zweiten<br />

Sohn Benjamin, vor Augen. Ihr gemeinsamer Vater Jakob bzw.<br />

Israel, der in gewisser Weise den folgenreichen, mörderischen<br />

Konflikt zwischen Josef und seinen Brüdern selbst auslöst (Gen<br />

37, 3), steht als bedeutende Gestalt im Hintergrund. Jakob liebt


Engagiertes Christsein 312<br />

Josef über alles und zeigt dies unverhohlen (Gen 37, 3). In der<br />

Hackordnung der Brüder ist Josef aber nur Laufbursche bei den<br />

Söhnen der Mägde (Gen 37, 2), steht also ganz unten. Das Unheil<br />

nimmt seinen Lauf.<br />

Verraten und verkauft<br />

Wer hat jetzt wen verraten und verkauft? Wer hat recht? Wer<br />

ist im Recht? Wo ist das Heil zu Hause und wo das Unheil? Ist<br />

wirklich alles klar? Josef macht seinen Brüdern immer wieder<br />

klar, dass Gott längst vergeben hat. Er versucht es jedenfalls.<br />

„Fürchtet euch nicht!“ (Gen 50, 19) Aber es dauert schmerzhaft<br />

lange, bis diese frohe Botschaft ankommen kann. Das ist die<br />

gute Nachricht der biblischen Josefs-Erzählung: Gott wendet sogar<br />

unser Böses zum Guten, Gott, der Schöpfer und Liebhaber<br />

des Lebens (Weish 11, 26). Wo er liebend vergibt – können wir<br />

Menschen da für immer die Vergebung verweigern?<br />

Friedensdienst<br />

Mit Gottes erstaunlichen, heilenden Wendungen ist – nein,<br />

nicht zu rechnen. Aber es gilt, alle Sinne offenzuhalten für seine<br />

Rettungstaten, für Gottes eigenen Friedensdienst. „So muss<br />

der wahre Friede sein.“<br />

Susanne Sandherr<br />

Mit Spannungen leben: Militärseelsorge<br />

D<br />

ass Soldaten seelsorgliche Begleitung erhalten, ist keine Erfindung<br />

der Neuzeit. Vielmehr gehört die Militärseelsorge<br />

zu den ältesten kirchlichen Seelsorgeangeboten für bestimmte<br />

Standesangehörige. Bereits in der Folge des sogenannten Mai-


313 engagiertes Christsein<br />

länder Edikts aus dem Jahr 313, mit dem den Christen die freie<br />

Religionsausübung im Römischen Reich zugesichert wurde,<br />

erhielt das römische Heer eine organisierte Militärseelsorge.<br />

Seelsorge macht bewusst nicht an den Schranken bestimmter<br />

Stände oder auch Personengruppen halt, sondern sieht gerade<br />

auch darin eine Aufgabe, besonders geforderten Gruppen wie<br />

Polizei, Rettungskräften und Soldaten seelsorglichen Beistand<br />

zu geben und sie in ihrem schwierigen und oft spannungsreichen<br />

Dienst zu begleiten.<br />

Einsatz für Ordnung und Gerechtigkeit<br />

Grundlage für die Seelsorge an Soldaten sind zum einen die<br />

ethischen Maßstäbe des Neuen Testaments, an denen auch<br />

Soldaten gemessen werden. So rät beispielsweise Johannes der<br />

Täufer den Soldaten, kein Unrecht auszuüben und sich mit ihrem<br />

Sold zu begnügen (vgl. Lk 3, 14). Paulus sieht in der staatlichen<br />

Gewalt, die auch das „Schwert“ umfasst (vgl. Röm 13, 4),<br />

eine Dienerin Gottes. Zum anderen hat die Lehre vom „gerechten<br />

Krieg“, die insbesondere auf Augustinus zurückgeht, dazu<br />

beigetragen, zwischen dem Beruf und der Aufgabe der Soldaten<br />

und dem christlichen Glauben keinen unauflösbaren Gegensatz<br />

zu sehen. Diese Lehre geht davon aus, dass Kriege nach dem<br />

Willen Gottes eigentlich nicht sein sollen und Gewaltlosigkeit<br />

die erste Option bleibt, in der irdischen Wirklichkeit Kriege<br />

aber wenigstens in ihren rechtfertigenden Bedingungen und<br />

angewandten Methoden zu begrenzen sind. In einer Welt, die<br />

noch auf ihre vollständige Erlösung wartet und die nach wie<br />

vor auch von Schuld und Sünde geprägt ist, sieht beispielsweise<br />

Martin Luther staatliche sowie auch militärische Gewalt als<br />

im wahrsten Sinne notwendig an. Diese dürften jedoch nicht<br />

zu eigenen Zwecken oder Interessen, sondern immer nur zum<br />

Schutz von Recht und Ordnung und zur Sicherung des Friedens<br />

eingesetzt werden. Gleichwohl bestand immer auch die Gefahr


Engagiertes Christsein 314<br />

des Missbrauchs, einen Krieg aus scheinbar christlichen Motiven<br />

zu führen, wie etwa die Kreuzzüge, die Osmanenkriege<br />

oder die Kolonialkriege. Auch wenn den Geistlichen seit dem<br />

achten Jahrhundert der Kriegsdienst verboten ist, haben sich<br />

Geistliche stets seelsorglich um Soldaten gekümmert. Zudem<br />

gab es bereits seit der Antike und gibt es bis heute eindeutige<br />

Kritik an der Einrichtung des Militärs als solchem sowie dem<br />

Dienst von Christen als Soldaten. Diese Spannung kennzeichnet<br />

die Militärseelsorge. Ihre wesentliche Aufgabe bleibt es, die<br />

Angehörigen des Militärs und ihre Familien in den herausfordernden<br />

Situationen zu begleiten und zu beraten sowie gleichzeitig<br />

als kirchliche Einrichtung eine wache Distanz zur Organisation<br />

des Militärs zu wahren.<br />

Entwicklung in Deutschland<br />

Zunächst war in den verschiedenen deutschen Staaten seit dem<br />

Mittelalter die Seelsorge für Soldaten unterschiedlich durch die<br />

jeweiligen Bistümer geregelt worden. Nach der Reformation<br />

hatte sich auch eine konfessionell unterschiedliche Seelsorge<br />

herausgebildet. Schließlich maßgebend wurde für Deutschland<br />

die Entwicklung in Preußen. Dort erhielt Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts die Militärseelsorge einen eigenen Status sowie<br />

eine eigene Jurisdiktion und Struktur. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

wurde Mitte der 1950er-Jahre nach der Neugründung der<br />

Bundeswehr auch die Militärseelsorge neu geregelt. Mit der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland wurde 1957 ein Militärseelsorgevertrag<br />

geschlossen, für den Bereich der katholischen<br />

Kirche galt zunächst die Regelung durch das Reichskonkordat<br />

aus dem Jahre 1933 fort und wurde später überarbeitet. Die<br />

Militärseelsorge wurde zu einem eigenständigen Organisationsbereich<br />

der Bundeswehr. Das Amt des Militärbischofs wird im<br />

katholischen Bereich einem Diözesanbischof übertragen. Im<br />

Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland war dies auch


315 engagiertes Christsein<br />

so, bis 2014 eine hauptamtliche Stelle für den Militärbischof<br />

eingerichtet wurde.<br />

Rund 200 Geistliche<br />

In Berlin befinden sich das Evangelische Kirchenamt für die<br />

Bundeswehr sowie das Katholische Militärbischofsamt. Beide<br />

sind als Bundesoberbehörden dem Bundesministerium der<br />

Verteidigung unmittelbar nachgeordnet und sind für alle mit<br />

der Militärseelsorge zusammenhängenden staatlichen Verwaltungsaufgaben<br />

zuständig. An fast 100 Bundeswehr-Standorten<br />

in Deutschland gibt es evangelische und katholische Militärpfarrämter.<br />

Im Bereich der Bundeswehr sind rund 200 Militärgeistliche<br />

tätig. Ihre Aufgabe ist, neben der Feier von Gottesdiensten<br />

und Seelsorgegesprächen, auch der Lebenskundliche<br />

Unterricht, in dem die ethischen und theologischen Fragen<br />

des Dienstes besprochen werden können. Im Mai 2020 hat<br />

der Deutsche Bundestag einstimmig beschlossen, für die etwa<br />

300 jüdischen Soldaten zehn Militärrabbiner einzuführen. Im<br />

Dezember 2019 wurde dazu ein Staatsvertrag mit dem Zentralrat<br />

der Juden in Deutschland unterzeichnet. Anders als in<br />

vielen Nachbarländern gibt es für die rund 1 600 Muslime in<br />

der Bundeswehr noch kein geistliches Angebot. Geplant ist der<br />

Einsatz von Geistlichen, die über einen „Gestellungsvertrag“<br />

an die Bundeswehr gebunden werden. Voraussetzung soll ein<br />

in Deutschland anerkannter Hochschulabschluss in islamischer<br />

Theologie und eine seelsorgliche Erfahrung in Deutschland<br />

sein.<br />

Marc Witzenbacher


Die Mitte erschließen 316<br />

Gebet- und Gesangbuch –<br />

das Rollenbuch der Gemeinde<br />

Wenn wir heute in unseren Gemeinden ganz selbstverständlich<br />

ein Gebet- und Gesangbuch verwenden, sei<br />

es in Österreich und Deutschland das Gotteslob, sei es in der<br />

deutschsprachigen Schweiz das Katholische Gesangbuch, dann<br />

ist dies Resultat einer sehr langen Entwicklung von über 1000<br />

Jahren. Aus Büchern für Spezialisten ist mit der Zeit ein Buch<br />

für alle Gläubigen geworden.<br />

Anfänge<br />

Schon für die Antike können wir von Gesängen im Gottesdienst<br />

ausgehen. Die Hymnendichtung der späteren Antike (z. B. Ambrosius)<br />

ist noch heute die Grundlage vieler Hymnen und Gesänge.<br />

Wie der Gesang selbst aussah, wissen wir nicht. Denn<br />

eine Aufzeichnung der Ausführung von Gesängen – und nicht<br />

nur deren Texte – war erst mit der Erfindung der Neumen möglich:<br />

Zeichen, die vielleicht auf Dirigierbewegungen zurückgehen<br />

und die Dynamik von Gesängen aufzeichnen. Durch spätere<br />

Kombination mit Noten auf Linien lassen sich erhebliche<br />

Rückschlüsse auf die Singweise ziehen. Das so entstandene Graduale<br />

für die Gesänge der Messe und das Antiphonale für die<br />

Gesänge des Stundengebets waren allerdings wohl nur für den<br />

Kantor bestimmt, der den Chor oder die (klösterliche) Gemeinde<br />

im Gesang anführte. Gesungen wurde aber auswendig! Dies<br />

gilt gerade für Klöster und Klerikergemeinschaften. In Bezug auf<br />

den Gesang einer normalen Gemeinde und deren Beteiligung<br />

am Gottesdienst dürfen wir keine hohen Erwartungen haben.<br />

Dennoch gibt es mittelalterliche Beispiele deutschsprachiger<br />

Gesänge wie etwa „Christ ist erstanden“ zu Ostern oder „Nun<br />

sei uns willkommen, Herre Christ“ zu Weihnachten. Mit dem


317<br />

Die Mitte erschließen<br />

Buchdruck war es leichter, Graduale und Antiphonale zu verbreiten,<br />

und noch heute existieren sie als offizielle Gesangbücher<br />

für die lateinische Liturgie. Auszüge kamen zudem im 19.<br />

und 20. Jahrhundert in Diözesangesangbücher, als die Teilnahme<br />

der Gläubigen an der Liturgie zunehmend relevant wurde.<br />

Gesangbücher seit der Reformation<br />

Solche Gesangbücher für die Gemeinde wurden ab der Reformationszeit<br />

wichtig. Denn die Reformatoren nutzten die Form<br />

des landessprachigen Liedes, um die wichtigen theologischen<br />

Inhalte „unter die Leute“ zu bringen: zunächst über Einblattdrucke,<br />

kurze Zeit später in Liederbüchern, die immer wieder erweitert<br />

wurden. Von altgläubiger, katholischer Seite setzte man<br />

zügig eigene Bücher dagegen, sah man doch, dass diese Gesänge<br />

für die Ausbildung der eigenen Frömmigkeit von hohem Wert<br />

waren und durch muttersprachliche Elemente der katholische<br />

Gottesdienst neben den evangelischen attraktiv bleiben konnte.<br />

Es handelt sich dabei aber zunächst um eine Besonderheit des<br />

deutschsprachigen Raumes, wo katholische und evangelische<br />

Gemeinden so nah beieinander waren und die Vergleichsmöglichkeit<br />

existierte. In den romanischsprachigen Ländern etwa<br />

gab es keinen Druck, so etwas wie das Kirchenlied auszubilden,<br />

sodass hier erst nach der jüngsten Liturgiereform ein breiterer<br />

Gemeindegesang in der Muttersprache entstand.<br />

Im deutschen Sprachraum sahen bald die Diözesen es als<br />

ihre Aufgabe an, Gesangbücher herauszugeben. Die Lieder<br />

wurden (in beiden Konfessionen) oft ohne Noten, nur im Text<br />

abgedruckt und waren auf eine begrenzte Anzahl bekannter<br />

Melodien zu singen. Nicht selten wurde dann auch Gebetsgut<br />

in diese Bücher integriert, oder es gab eigene Gebetbücher für<br />

Andachten und Betrachtungen, während der Abdruck der liturgischen<br />

Ordnungen und Texte etwas relativ Modernes ist (ab<br />

dem 19. Jh.). Denn Gesänge wie Andachten waren auf katho-


Die Mitte erschließen 318<br />

lischer Seite etwas, das neben der stillen Liturgie des Priesters<br />

ablief; es gab also weitgehend keine wirkliche Beteiligung an<br />

der Liturgie.<br />

Aktuelles Gebet- und Gesangbuch<br />

Als das Zweite Vatikanische Konzil die aktive Teilnahme aller am<br />

Gottesdienst als theologisch relevant herausstellte, entsprechend<br />

die Muttersprache eine zentrale Rolle erhielt und Gesänge als<br />

eine Form der Teilnahme wichtig wurden, konnte der deutschsprachige<br />

Raum auf gute Vorarbeiten und eine reiche Tradition<br />

zurückgreifen. Das Gotteslob von 1975 bildete das erste Einheitsgesangbuch<br />

für den deutschsprachigen Raum (außerhalb der<br />

Schweiz), wobei die diözesanen Eigentraditionen des Liedgutes<br />

in Anhängen weiter bestehen blieben. Mit der grundlegenden<br />

Überarbeitung und Neuausgabe des Gotteslobes im Jahr 2013<br />

konnte darauf aufgebaut werden. Nicht wenige Diözesen entschlossen<br />

sich, gemeinsame Anhänge mit anderen zu gestalten,<br />

um einer Fragmentierung des Liedgutes entgegenzuwirken.<br />

Das Gotteslob ist das Rollenbuch aller Mitglieder der Gemeinde,<br />

mit der jede und jeder aktiv am Gottesdienst teilnehmen<br />

kann. Bei den Gesängen hat es wieder eine Vielzahl von Genres<br />

vereint. Vom gregorianischen Choral, der vor allem beim<br />

Ordinarium lateinischer Gottesdienste zum Tragen kommt,<br />

über das Kirchenlied des 19.–20. Jahrhunderts bis zum Neuen<br />

Geistlichen Lied bietet das Gotteslob ein breites Spektrum musikalischer<br />

Formen. Durch zusätzliche offizielle und offiziöse Publikationen<br />

für Spezialisten werden die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

nochmals erweitert. Eine besondere Rolle kommt hier dem<br />

Kantorale zu, das die gesangliche Gestaltung von Antwortpsalm<br />

und Ruf zum Evangelium für Vorsänger/innen möglich macht.<br />

Damit kann gerade der Antwortpsalm, der bislang schnell durch<br />

ein Lied ersetzt und verdrängt wurde, in seiner Eigenheit aufgewertet<br />

werden.


319 themen und Termine<br />

Für alle wesentlichen Feiern, gerade auch die, die die Gemeinde<br />

ohne Priester feiern kann, etwa das Stundengebet oder<br />

eine Wort-Gottes-Feier, enthält das Gotteslob die grundlegenden<br />

Strukturen und reichhaltiges Material. Zudem bietet das<br />

Gotteslob eine Reihe von Gebetstexten unterschiedlicher Motivik<br />

und für verschiedene Anlässe, um Gemeinden ein vielfältiges<br />

gottesdienstliches Leben zu ermöglichen. Auch das private<br />

Beten und die häuslichen Feiern werden damit unterstützt. Damit<br />

überschreitet das Gotteslob aber auch die Grenze eines rein<br />

liturgischen Buches.<br />

Friedrich Lurz<br />

Heiliger des Monats: Gregor von Nyssa<br />

Als die sogenannten „drei Kappadokier“ gehören Gregor von<br />

Nyssa, sein Bruder Basilios der Große und Gregor von Nazianz<br />

zu den bedeutenden Kirchenlehrern und Kirchenvätern.<br />

Gregor von Nyssa hat vor allem als systematischer Denker die<br />

Theologie geprägt. Insbesondere die Gotteslehre, die Anthropologie<br />

(„Lehre vom Menschen“) sowie die theoretische Betrachtung<br />

des geistlichen Lebens bilden das Zentrum der Schriften<br />

Gregors von Nyssa.<br />

Leben weitgehend unbekannt<br />

Das Leben Gregors liegt weitgehend im Dunkeln. Es ist unsicher,<br />

wann genau er geboren ist. Vermutlich ist er zwischen den Jahren<br />

335 und 340 zur Welt gekommen. Gemeinsam mit seinem<br />

älteren Bruder Basilios stammte er aus einer wohlhabenden,<br />

vermutlich sogar adeligen Familie in Caesarea (heute Kayseri),<br />

der Hauptstadt der kleinasiatischen Provinz Kappadokien in der


Themen und Termine 320<br />

heutigen Türkei. Von Beginn an stand er etwas im Schatten seines<br />

begabten Bruders Basilios, der auch sein Lehrer und geistlicher<br />

Ziehvater wurde. Ob auch Gregor wie sein Bruder einige<br />

Schulen besuchte, ist nicht bekannt. Nach eigenen Angaben hat<br />

er über den Unterricht bei weiteren berühmten Lehrern „nichts<br />

Glänzendes“ zu berichten, wie er selbst in einem Brief schreibt.<br />

Seinen Bruder Basilios verehrte er sehr und nannte ihn das „Urbild<br />

des Philosophen“, ja das „Wunder der ganzen Welt“. Doch<br />

heißt das nicht, dass Gregor nicht auch eigenständig gedacht hätte.<br />

Er muss sich sehr viel selbst erarbeitet und viele Philosophen,<br />

vor allem Platon, gelesen haben. Von den christlichen Autoren<br />

war es insbesondere Origenes, dessen Lektüre Gregor von Nyssa<br />

sehr geprägt hat. Gregor interessierte sich auch für naturwissenschaftliche<br />

und medizinische Fragen und schrieb darüber sogar<br />

eigene Abhandlungen.<br />

Lektor, Rhetor und Bischof<br />

In seiner Jugend war Gregor wohl zunächst als Lektor im Gottesdienst<br />

tätig, später übte er den Beruf des Rhetors aus und heiratete,<br />

wobei auch seine familiären Verhältnisse bis heute umstritten<br />

sind. Den Beruf des Rhetors gab er jedenfalls auf und zog<br />

sich in das klösterliche Leben zurück. Um das Jahr 371 wurde<br />

er Bischof des kleinen, kirchenpolitisch allerdings bedeutsamen<br />

Städtchens Nyssa in Kappadokien. Sein Bruder Basilios war zu<br />

dieser Zeit Metropolit in Caesarea und hatte die Besetzung mit<br />

seinem Bruder angebahnt. Obwohl sich Gregor anfangs sehr dagegen<br />

gewehrt hatte, das Bischofsamt zu übernehmen, mischte<br />

er schließlich kräftig in der Kirchenpolitik mit, oft mehr als seinem<br />

Bruder Basilios lieb war. Gregor geriet in Konflikt mit den<br />

Arianern und wurde zeitweilig auch vom Amt abgesetzt.


321 themen und Termine<br />

Konzil von Konstantinopel<br />

381 nahm er am Konzil in Konstantinopel teil und war einer<br />

der führenden Theologen des Konzils. Auf dem Konzil ging es<br />

vor allem um die Frage der Dreieinigkeit Gottes, der Trinität,<br />

die schließlich gegen eine sogenannte subordinatianische Lehre,<br />

nach der Jesus Christus und Heilige Geist zwar göttlich, aber<br />

dem Vater untergeordnet seien, entschieden wurde. Im Auftrag<br />

des Konzils reiste er auch in die römische Provinz Arabien und<br />

besuchte auf dieser Reise Jerusalem und weitere heilige Stätten.<br />

Auf mehreren Synoden verschaffte er dem Dogma der Trinität<br />

von 381 weitere Geltung. Gregors Frau Theosebia starb 385. Er<br />

hatte die Ehe wohl bis zu ihrem Tode weitergeführt, was damals<br />

in der Kirche selbst für einen Bischof noch möglich war. Letztmals<br />

wird er 394 in den Akten einer Synode in Konstantinopel<br />

erwähnt, bald darauf muss er gestorben sein. Über sein genaues<br />

Todesdatum ist nichts bekannt.<br />

Antike Philosophie und biblische Lehre<br />

In Gregors Schriften ist der Einfluss seines Bruders Basilios<br />

zunächst deutlich erkennbar, doch hat er bald eigene und originelle<br />

Gedanken entfaltet. Vor allem hat er die Trinitätslehre<br />

weiterentwickelt und gegen zahlreiche Skeptiker verteidigt. In<br />

seiner Trinitätslehre verweist er auf die Gnaden- und Offenbarungslehre.<br />

Gregor hat dabei Gedanken der antiken Philosophie<br />

aufgenommen und mit biblischen Vorstellungen zusammengebracht:<br />

Da Gott unerkennbar ist, erschließt er sich nur in seinen<br />

Wirkungen, die in der Heiligen Schrift erzählt werden. Die<br />

Einheit Gottes in drei Personen sieht er zudem in biblischen<br />

Namen Gottes grundgelegt. Durch die Menschwerdung Gottes<br />

in Jesus Christus erniedrigt sich Gott und vereinigt sich mit der<br />

menschlichen Natur. So ermöglicht es Gott dem Menschen, in<br />

Christus Sünde und Tod zu überwinden. Durch Christus kann


Themen und Termine 322<br />

der Mensch durch die Gnade zu Gott „emporsteigen“. Gregors<br />

Begräbnisstätte ist nicht bekannt, im Kloster Ivrion auf dem Berg<br />

Athos wird eine Reliquie seines Kopfes verehrt. Sein Gedenktag<br />

ist der 9. <strong>März</strong>, in der orthodoxen Kirche wird an ihn als Kirchenlehrer<br />

am 10. Januar gedacht.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Weltgebetstag lenkt Blick auf Pazifik<br />

Unter dem Motto „Worauf bauen wir?“ laden am 5. <strong>März</strong><br />

Frauen aus Vanuatu im Pazifik zur Feier des Weltgebetstages<br />

ein. Vanuatu ist ein Inselstaat im Südpazifik, der rund 80<br />

Inseln umfasst und sich über eine Länge von 1300 km erstreckt.<br />

Die Frauen aus Vanuatu wollen dazu ermutigen, auf die Worte<br />

Jesu hin und im Vertrauen auf seine Gegenwart zu handeln. Im<br />

Zentrum steht der Bibeltext aus Matthäus 7, 24–27. Jesus spricht<br />

dort in der Bergpredigt von den zwei Möglichkeiten, wie ein<br />

Haus errichtet werden kann: Wer sein Haus auf Sand baut, dem<br />

wird bereits der nächste Sturm das Haus einstürzen lassen; wer<br />

aber sein Haus auf Felsen errichtet, der wird auch bei Sturm<br />

und Wetter sicher wohnen. Dabei gilt es Hören und Handeln in<br />

Einklang zu bringen: „Wo wir Gottes Wort hören und danach<br />

handeln, wird das Reich Gottes Wirklichkeit. Wo wir uns daran<br />

orientieren, haben wir ein festes Fundament – wie der kluge<br />

Mensch im biblischen Text. Unser Handeln ist entscheidend“,<br />

sagen die Frauen aus Vanuatu in ihrem Gottesdienst.<br />

Vom Klimawandel betroffen<br />

Rasches Handeln ist vor allem in der krisengeschüttelten Region<br />

des Pazifiks gefragt. Wie kein anderes Land dieser Erde sind


323 themen und Termine<br />

die 83 Inseln im pazifischen Ozean vom Klimawandel betroffen.<br />

Dabei tragen sie selbst kaum dazu bei, denn Vanuatu ist<br />

keine Industrienation, und auch sonst ist der Ausstoß an CO2<br />

recht gering. Doch durch das Abschmelzen der Pole steigen die<br />

Wasserpegel, und die Inseln stehen in der Gefahr unterzugehen.<br />

Zudem belasten steigende Wassertemperaturen Fische und Korallen.<br />

Sterben die Korallen, treffen die Wellen mit voller Wucht<br />

auf die Inseln und tragen diese Stück für Stück ab. Früchte wachsen<br />

nicht mehr so wie früher, wenn die Temperaturen insgesamt<br />

ansteigen. Auch Wirbelstürme treffen die Inseln stärker.<br />

2015 zerstörte zum Beispiel der Zyklon Pam einen Großteil der<br />

Inseln, 24 Menschen starben. Um dem entgegenzuwirken, gilt<br />

seit 2018 in Vanuatu ein rigoroses Plastikverbot. Die Nutzung<br />

von Einwegplastiktüten, Trinkhalmen und Styropor ist strikt verboten.<br />

Wer dagegen verstößt, muss mit einer hohen Geldstrafe<br />

rechnen.<br />

Gewalt an Frauen<br />

Aber auch in anderen Bereichen herrscht noch Handlungsbedarf,<br />

mahnen die Frauen aus Vanuatu an. Im vanuatuischen<br />

Parlament sitzt beispielsweise keine einzige Frau, obwohl sich<br />

15 im Jahr 2020 zur Wahl stellten. Nach wie vor dominiert ein<br />

überkommenes Frauenbild in der Bevölkerung, nach dem sich<br />

Frauen um den Haushalt, die Kinder und die Pflege der Senioren<br />

kümmern sollen. Doch viele von ihnen tragen wesentlich zum<br />

Familieneinkommen bei, da sie auf sogenannten „Mama-Märkten“<br />

selbst angebautes Gemüse, Obst, gekochtes Essen oder<br />

einfache Näharbeiten verkaufen. Leider wird auch viel Gewalt<br />

gegen Frauen ausgeübt. Nach einer vor wenigen Jahren durchgeführten<br />

Studie gaben 60 Prozent der befragten 2 300 Frauen an,<br />

dass ihr Mann schon einmal gewalttätig geworden sei.


Themen und Termine 324<br />

Projekte helfen den Frauen vor Ort<br />

Ihre Verbundenheit mit den Anliegen der Frauen aus Vanuatu<br />

können Menschen nicht nur in der Feier des Gottesdienstes<br />

zeigen, was unter den Bedingungen der Corona-Pandemie vielleicht<br />

auch nur eingeschränkt möglich sein kann. Konkrete Hilfe<br />

leisten auch die Projekte des Weltgebetstags für die Frauen und<br />

Mädchen in Vanuatu sowie weltweit. Auf Vanuatu lernen Frauen<br />

beispielsweise, sich über Medien eine Stimme zu verschaffen,<br />

um ihre Sichtweisen und Probleme in der Öffentlichkeit<br />

bekannt zu machen. Ein anderes Projekt hilft den Frauen, sich<br />

in Aktionen gegen die Zerstörung der Schöpfung zu engagieren.<br />

Frauen lernen ökologischen Landbau; sie erfahren, welche Rechte<br />

sie haben und wie sie um deren Einhaltung kämpfen können.<br />

Seit mehr als 100 Jahren arbeiten Frauen über Länder- und<br />

Konfessionsgrenzen hinweg für den Weltgebetstag zusammen<br />

und treten für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche<br />

und Gesellschaft ein. Die Feier des Weltgebetstages in der Gemeinde<br />

ist ein wichtiges Zeichen, diese Bewegung zu unterstützen<br />

und sie zu einem gesamtkirchlichen und gesellschaftlichen<br />

Engagement werden zu lassen. Im Blick auf die Möglichkeiten<br />

der Feiern unter Coronabedingungen sowie für alle Materialien<br />

bietet die Website des Weltgebetstages zahlreiche Hinweise und<br />

Downloads an: www.weltgebetstag.de.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Fastenkollekte mahnt: „Es geht! Anders.“<br />

D<br />

ie Corona-Pandemie hat die Welt verändert. Und sie hat<br />

Fragen aufgeworfen, wie eine Gesellschaft der Zukunft aussehen<br />

kann. Sie hat den Blick dafür geschärft, dass wir ohne Solidarität<br />

und gegenseitige Unterstützung nicht in der Lage sind,


325 themen und Termine<br />

solche Krisen zu überstehen. Vermeintliche Gewissheiten sind<br />

plötzlich infrage gestellt, unsere Verletzlichkeit steht uns plastisch<br />

vor Augen. In wenigen Monaten hat die Pandemie bereits<br />

Millionen von Opfern gefordert und der Menschheit ihre Grenzen<br />

aufgezeigt. Aber sie hat auch erwiesen, dass es anders geht.<br />

Dass wir uns einschränken und unseren Lebensstil verändern<br />

können. Es geht nachhaltiger, es geht rücksichtsvoller, es geht!<br />

Eben anders.<br />

Was zählt im Leben?<br />

Die diesjährige Fastenaktion des Hilfswerkes Misereor lädt unter<br />

dem Motto „Es geht! Anders.“ ein, darauf zu achten, was wirklich<br />

zählt. „Können wir eine Lebensweise verantworten, die auf<br />

Massenkonsum und materiellen Wohlstand ausgerichtet ist?“,<br />

heißt es in einer Broschüre der Fastenaktion. Mit diesen Fragen<br />

will Misereor nicht überfordern, sondern vor dem Hintergrund<br />

der Erfahrungen der Pandemie zu spürbaren Schritten der Veränderung<br />

anregen: „Die Zeit ist reif für ein gemeinschaftliches<br />

Streben nach einer Welt, in der alle Menschen in Gerechtigkeit<br />

leben können und die Schöpfung auch für zukünftige Generationen<br />

bewahrt wird.“<br />

Beispielland Bolivien<br />

Als Beispielland hat Misereor in diesem Jahr Bolivien ausgesucht.<br />

Dort arbeiten die beiden Misereor-Partnerorganisationen<br />

CEJIS (Centro de Estudios Juridicos e Investigacion Social) und<br />

die Sozialpastoral-Caritas Reyes (PSC Reyes) an konkreten Möglichkeiten<br />

des Wandels. Sie wollen nicht nur konkrete Verbesserungen<br />

vor Ort erzielen, sondern sie bemühen sich zugleich,<br />

Menschen rund um den Globus für eine sozial-ökologische Gesellschaft<br />

zu gewinnen. Gemeinsam mit den Projekten der beiden<br />

Organisationen in Bolivien will Misereor dazu beitragen,


Themen und Termine 326<br />

das Gemeinwohl aller Menschen in den Blick zu nehmen und<br />

einen neuen Lebensstil für eine bessere Zukunft einzuüben.<br />

Einklang mit der Natur<br />

Die PSC Reyes stärkt in ihrer Arbeit die Ressourcen der Menschen<br />

vor Ort. In Zusammenarbeit mit kleinbäuerlichen und<br />

indigenen Bevölkerungsgruppen werden durch das Projekt<br />

Hausgärten und Agroforstsysteme errichtet. Diese werden im<br />

Einklang mit der Natur und unter ganzheitlichen Aspekten aufgebaut.<br />

Dabei sind nicht nur die landwirtschaftlichen Methoden<br />

von Bedeutung, sondern auch die Art und Weise, wie die Menschen<br />

in dem Projekt zusammenarbeiten und solidarische Formen<br />

der Unterstützung erfahren und weitergeben. Das Zentrum<br />

CEJIS unterstützt indigene Völker in Bolivien darin, ihre Rechte<br />

einzufordern und zu verteidigen. Denn darin sehen die Projektverantwortlichen<br />

die Voraussetzung für eine selbstbestimmte<br />

und zukunftsorientierte Lebensweise. Der Lebensraum der indigenen<br />

Völker wird durch Agrarindustrie, Bergbau oder Auswirkungen<br />

des Klimawandels bedroht. „Beide Projekte bergen<br />

Potenzial für unsere Gesellschaften, sich von den dort lebenden<br />

Menschen und ihrer Beziehung untereinander und zur Schöpfung<br />

herausfordern und zu Veränderung ermutigen zu lassen“,<br />

ist Misereor überzeugt.<br />

Kollekte am 5. Fastensonntag<br />

Die Kollekte für die Projekte der diesjährigen Fastenaktion<br />

wird am 5. Fastensonntag erhoben. Mit den Spenden werden<br />

die Menschen in Bolivien direkt unterstützt. Die Fastenaktion<br />

von Misereor bietet allerdings noch viel mehr Möglichkeiten,<br />

sich auch thematisch mit den Fragen von Nachhaltigkeit und<br />

Solidarität auseinanderzusetzen. Neu in diesem Jahr ist das Begleitheft<br />

„Fastenaktion <strong>2021</strong> – Liturgische Bausteine, Grundla-


327 themen und Termine<br />

gen & Praxistipps“. Es fasst die bisherigen Hefte „Grundlagen &<br />

Praxistipps“ sowie „Liturgische Bausteine“ zusammen und folgt<br />

dem Ansatz: Sehen – Urteilen – Handeln – Feiern. Mit diesem<br />

Ansatz will Misereor eine ganzheitliche Umsetzung der Fastenaktion<br />

mit praktischen Methodentipps und liturgischen Impulsen<br />

fördern. Alle Materialien sowie aktuelle Hinweise finden Sie<br />

unter www.fastenaktion.misereor.de.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Zehn Jahre Katastrophe von Fukushima<br />

Mit dem Namen Fukushima verbinden die meisten Leid,<br />

Trauer und eine furchtbare Katastrophe. Vor zehn Jahren,<br />

am 11. <strong>März</strong> 2011, ereigneten sich dort gleich mehrere<br />

Unglücke: Nach einem Erdbeben flutete ein Tsunami die Ostküste<br />

Japans. Dabei wurde auch ein Atomkraftwerk zerstört, es<br />

kam zum zweitgrößten Reaktorunfall nach Tschernobyl im Jahr<br />

1986. Mehr als 18 500 Menschen starben in Japan. Viele von<br />

denen, die überlebten, haben bis heute mit gesundheitlichen<br />

Folgen zu kämpfen.<br />

Rolle der Religion<br />

Die junge Bochumer Religionswissenschaftlerin Dunja Sharbat<br />

Dar hat untersucht, welche Rolle die Religion in der Verarbeitung<br />

der Katastrophe von Fukushima für die Menschen in Japan<br />

gespielt hat. Sie hat danach gefragt, was sich in den Jahren nach<br />

dem Unglück bei den Menschen und ihren religiösen Gemeinschaften<br />

geändert hat. Dafür hat sie eine christliche Gemeinde<br />

besucht, deren Kirche heute in der Evakuierungszone des Atomkraftwerkes<br />

steht. Durch die Katastrophe war der Gemeinde<br />

von heute auf morgen ihr Zentrum genommen. Erst Jahre später


Themen und Termine 328<br />

wurde eine neue Kirche an einem anderen Ort für die Gemeinde<br />

gebaut. Auch eine Shinto-Gemeinde, deren Schrein vom Tsunami<br />

zerstört und 2016 wieder neu errichtet wurde, nahm die<br />

Religionswissenschaftlerin unter die Lupe.<br />

Religionen helfen, Trauer zu bewältigen<br />

Für Dunja Sharbat Dar war es völlig überraschend, welche Kraft<br />

die religiösen Gemeinschaften für den Wiederaufbau aufbringen<br />

konnten. Außerdem habe es in den Religionsgemeinschaften<br />

eine außerordentlich große Hilfsbereitschaft gegeben. Die Religion<br />

habe den Menschen dabei geholfen, ihre Trauer zu bewältigen.<br />

Die Shinto-Gemeinde habe ein eigenes Ritual entwickelt,<br />

das an die Katastrophe erinnern und neue Hoffnung schenken<br />

sollte. Sie nannte es „Fest für die Zukunft“.<br />

Menschen sind politischer geworden<br />

Die Katastrophe habe dazu beigetragen, dass die Menschen sich<br />

politisch mehr engagieren. Die Forderung nach erneuerbaren<br />

Energien wurde plötzlich sehr stark und trug auch in Japan konkrete<br />

Früchte. Ähnliches konnte man auch in Deutschland beobachten,<br />

wo die Katastrophe von Fukushima die Wende zum<br />

später beschlossenen Atomausstieg herbeigeführt hat. Die Opfer<br />

aber sind oft vergessen. Während seines Besuchs in Japan im<br />

November 2019 hat Papst Franziskus weitere Hilfen für die Betroffenen<br />

der Katastrophe von Fukushima gefordert. In einer Begegnung<br />

hatten Opfer der Katastrophe ihm erzählt, dass einige<br />

Bewohner der verheerten Region im Nordosten Japans sich völlig<br />

vergessen fühlten, obwohl sie weiter mit verseuchten Böden<br />

und Wäldern sowie den langfristigen Auswirkungen der Strahlungen<br />

leben müssten. Rund 160 000 Bewohner mussten die Region<br />

verlassen und sich eine neue Existenz aufbauen. Der Papst<br />

hatte bei seinem Besuch zudem die Nutzung von Kernenergie


329 themen und Termine<br />

deutlich infrage gestellt. In Japan werden dennoch weiterhin<br />

Atomkraftwerke betrieben. Bislang sind in dem hochgradig von<br />

Erdbeben und Vulkanen gefährdeten Inselreich neun Meiler<br />

wieder am Netz. Es wird nach Schätzung des Betreiberkonzerns<br />

Tepco noch rund 30 Jahre dauern, bis die Ruine von Fukushima<br />

endgültig gesichert und stillgelegt ist.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Gottesdienste im ZDF<br />

• Sonntag, 7. <strong>März</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Christuskirche, Königswinter (ev.)<br />

• Sonntag, 14. <strong>März</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

St. Laurentius, Alteglofsheim (kath.)<br />

• Sonntag, 21. <strong>März</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Zionskirche, Berlin (ev.)<br />

DOMRADIO<br />

• Eine aktuelle Auslegung des in <strong>MAGNIFICAT</strong> abgedruckten Tagesevangeliums<br />

hören Sie von Montag bis Samstag im DOMRADIO ab ca. 7.55 Uhr. Für die<br />

lebensnahe und tiefgründige Auslegung des Textes lädt DOMRADIO wöchentlich<br />

einen Priester oder qualifizierten Laien zu Live-Gesprächen ein. Sendung<br />

verpasst? Dann nutzen Sie das Archiv oder das Podcast-Angebot auf www.domradio.de.<br />

• Sonntags um 10 Uhr überträgt DOMRADIO einen Gottesdienst aus dem Erzbistum<br />

Köln sowie um 10 und 18 Uhr die Gottesdienste aus dem Kölner Dom<br />

live im Internet-TV auf www.domradio.de. Die Predigt ist als Podcast erhältlich.<br />

• Bei Fragen erreichen Sie DOMRADIO unter Tel. 02 21 / 25 88 60.


Eröffnung von Morgen- und Abendgebet 330<br />

Eröffnung des Morgengebetes<br />

Eröffnung des Abendgebetes


331<br />

Marianische Antiphon


Namenstagskalender 332<br />

Namenstage im <strong>März</strong><br />

Neben den Gedenktagen des Liturgischen Kalenders werden Heilige, Selige<br />

und bedeutende Glaubenszeugen insbesondere des deutschen Sprachraums<br />

mit Todesjahr angegeben.<br />

1. 3. Albin (um 550); David von Menevia (um 601); Suitbert<br />

(713); Roger von Bourges (1368); Johanna Maria Bonomo<br />

(1670)<br />

2. 3. Karl der Gute (1127); Grimo (1172); Fulko (Falko, 1201);<br />

Agnes von Böhmen (1282); Engelmar Unzeitig (1945)<br />

3. 3. Friedrich von Mariengaarde (1175); Liberat Weiß (1716);<br />

Tobias Wasnack (1761)<br />

4. 3. Rupert von Deutz (1129); Humbert (1189); Kasimir (1484)<br />

5. 3. Oliva (2. Jh.); Dietmar von Minden (1206)<br />

6. 3. Fridolin von Säckingen (7. Jh.); Julian von Toledo (690);<br />

Chrodegang (766); Coleta (Nicolette Boillet, 1447); Franziska<br />

Streitel (1911)<br />

7. 3. Perpetua und Felizitas (202/03); Volker (1132/38); Reinhard<br />

von Reinhausen (nach 1186)<br />

8. 3. Eddo (776); Johannes von Gott (1550); Michael Wittmann<br />

(1833)<br />

9. 3. Gregor von Nyssa (nach 394); Bruno von Querfurt (1009);<br />

Franziska von Rom (1440); Dominikus Savio (1857); Barbara<br />

Pfister (1909)<br />

10. 3. Ämilian von Lagny (Emil, 660/675); Gustav (890); John<br />

Ogilvie (1615)<br />

11. 3. Alram (1123); Ulrich von Kaisheim (1165); Heinrich Hahn<br />

(1882)<br />

12. 3. Simeon der Neue Theologe (1022); Almud von Wetter (11.<br />

Jh.); Beatrix von Engelport (nach 1275)<br />

13. 3. Leander (600); Gerald von Mayo (732); Answin (Oswin,<br />

861); Judith von Ringelheim (11. Jh.); Paulina (1107); Sancha<br />

(1229)


333Namenstagskalender<br />

14. 3. Einhard (840); Mathilde (968); Eva von Lüttich (um 1265);<br />

Konrad Müller (1532); Gottfried Könzgen (1945)<br />

15. 3. Zacharias (Papst, 752); Lukretia (859); Diedo (Dietrich,<br />

1120); Louise de Marillac (1660); Klemens Maria Hofbauer<br />

(1820); Pius Keller (1904)<br />

16. 3. Gummar (Gommar, um 774); Heribert (1021)<br />

17. 3. Patrick (um 461); Gertrud von Nivelles (659); Konrad von<br />

Bayern (1145/55); Johannes Sarkander (1620)<br />

18. 3. Cyrill von Jerusalem (386); Eduard der Märtyrer (978); Anselm<br />

von Lucca (1086)<br />

19. 3. Josef (Bräutigam der Gottesmutter Maria)<br />

20. 3. Wolfram (um 700); Ebo (851); Irmgard (851)<br />

21. 3. Christian von Köln (1002); Richeza (1063); Absalon von<br />

Lund (Axel, 1201); Emilie Schneider (1859)<br />

22. 3. Lea (um 384); Elko (Elmar, 1332); Clemens August Graf von<br />

Galen (1946)<br />

23. 3. Merbod von Mehrerau (1110); Turibio von Mongrovejo<br />

(1606); Rebekka Ar-Rayyès (1914)<br />

24. 3. Elias (1201); Katharina von Vadstena (1381); Oscar Romero<br />

(1980)<br />

25. 3. Annunziata, Nuncia, Ancilla (Verkündigung des Herrn);<br />

Prokop (1053); Jutta (Judith, 12. Jh.)<br />

26. 3. Kastulus (etwa 286); Larissa (Lara, 4. Jh.); Liudger (809)<br />

27. 3. Haimo (853); Bernhelm (1149); Frowin (1178); Ensfrid von<br />

Köln (1192)<br />

28. 3. Guntram (592); Gundelind (nach 722); Wilhelm Eiselin<br />

(1588); Ingbert Naab (1935)<br />

29. 3. Gladys (um 500); Ludolf von Ratzeburg (1250); Helmstan<br />

(um 850)<br />

30. 3. Diemut (1130); Dodo (1232); Amadeus IX. von Savoyen<br />

(1472)<br />

31. 3. Kornelia (Märtyrerin); Benjamin (Diakon, um 422), Goswin<br />

(1155); Lambert Conradi (1594); Heinrich Thyssen (1844);<br />

Klemens Fuhl (1935)


Impressum 334<br />

Impressum<br />

Lizenzgeber: Pierre-Marie Dumont, Magnificat SAS, Paris<br />

Schirmherr: Weihbischof Rolf Lohmann, Xanten<br />

Redaktion:<br />

Dr. Johannes Bernhard Uphus, Hennef (Sieg): Chefredakteur · Morgen- und<br />

Abendgebet; Prof. Dr. Susanne Sandherr, München: Impulse · Thema des Monats<br />

· Unter die Lupe genommen · Singt dem Herrn ein neues Lied; Dorothee<br />

Sandherr-Klemp, Bonn: Tageseinführungen · Fürbitten · Innehalten am Abend ·<br />

Von Woche zu Woche · Unter die Lupe genommen; Domkapitular Msgr. Dr.<br />

Heinz Detlef Stäps, Rottenburg: Das Bild im Blick · Zum Titelbild; Oberkirchenrat<br />

Dr. Marc Witzenbacher, Karlsruhe: Engagiertes Christsein · Themen und<br />

Termine<br />

Beiräte: Dipl.-Theol. Tobias Licht, Karlsruhe; Pfarrer Dr. Stefan Rau, Münster<br />

Gastautoren/innen: Dr. Stefan Voges, Aachen<br />

Schriftleitung und Satz: Dr. Friedrich Lurz, Köln<br />

Druck: C. H. Beck, Nördlingen<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

ISSN 1254-7697<br />

© 1994 Magnificat SAS, Paris<br />

Deutsche Ausgabe © 2000 Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer<br />

Verlag Butzon & Bercker<br />

Hoogeweg 100 · 47623 Kevelaer · Deutschland<br />

Telefon: (0 28 32) 9 29-1 92 · Telefax: (0 28 32) 9 29-2 11<br />

E-Mail: Verlag@magnificat.de<br />

Internet: www.bube.de<br />

Redaktion<br />

Bitte richten Sie Ihre inhaltlichen Anfragen – wenn möglich schriftlich – an:<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong><br />

Redaktion<br />

Oktavianstraße 15a · 50968 Köln · Deutschland<br />

Telefon: (02 21) 9 43 37 61 · Telefax: (02 21) 9 43 37 63<br />

E-Mail: Redaktion@magnificat.de<br />

Internet: www.magnificat.de<br />

Ansprechpartner: Herr Dr. Friedrich Lurz


335Leserservice<br />

Für Deutschland und Österreich:<br />

Leserservice<br />

Bestellung · Lieferung · Rechnung<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> Leserservice<br />

Verlag Butzon & Bercker<br />

Hoogeweg 100 · 47623 Kevelaer · Deutschland<br />

Telefon: (0 28 32) 9 29-1 92 · Telefax: (0 28 32) 9 29-2 11<br />

E-Mail: Service@magnificat.de · Ansprechpartnerin: Frau Martina Gruyters<br />

Für die Schweiz:<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> Leserservice<br />

Verlag Neue Stadt<br />

Heidengasse 5 · 6340 Baar · Schweiz<br />

Telefon: 044 482 60 11<br />

E-Mail: verlag@neuestadt.ch · Internet: www.dasmagnificat.ch<br />

Ansprechpartnerin: Frau Claudia Wyden<br />

Bezugspreise (Stand: Juli 2019), Herstellung in Deutschland<br />

Deutschland: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 54,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Österreich: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 56,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Schweiz: Einzelheft: Fr 9,80 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: Fr 97,– (inkl. Versandkosten)<br />

Europäische Union: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 69,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Übriges Ausland: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 84,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Einzelpreise für die Sonderhefte:<br />

„Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die Feier der Eucharistie“<br />

sowie „Die Heilige Woche“: jeweils € 5,– / Fr 6,90 (zzgl. Versandkosten)<br />

Version im PDF- oder Epub-Format unter www.magnificat.de/digital.<br />

Einzelheft: € 3,99/Fr 4,90; Jahres-Abonnement: € 29,99/Fr 44,–, bei<br />

gleichzeitigem Abonnement der gedruck ten Ausgabe: € 14,99/Fr 22,–.<br />

Sonderhefte „Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die<br />

Feier der Eucharistie“ sowie „Die Heilige Woche“: jeweils € 2,99/Fr 3,90.<br />

App für Apple-Geräte im iTunes Store, für Android-Geräte im Google<br />

Store. Es gelten die dort hinterlegten Preise.


Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen<br />

Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen<br />

Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte<br />

sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes<br />

approbierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift.<br />

Quellennachweis<br />

Seite 97:<br />

Huub Oosterhuis, nach „Ubi caritas et amor“,<br />

aus: Huub Oosterhuis, Du Freund Gott. Lieder – Gebete – Essays.<br />

Topos Taschenbuch 838,<br />

© 2013 Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH,<br />

Kevelaer, www.lahn-verlag.de<br />

Seite 103 f.:<br />

Herbert Schaal, 1968/72,<br />

© Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.lahn-verlag.de<br />

Seite 123:<br />

Helmut Schlegel<br />

© Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.lahn-verlag.de<br />

Leider war es nicht in allen Fällen möglich, den Rechtsinhaber ausfindig<br />

zu machen. Entsprechende Hinweise nimmt der Verlag gerne entgegen.


Liturgischer Kalender<br />

In den aktuellen liturgischen Kalender sind die im Heft erwähnten Heiligen<br />

aufgenommen. (H) Hochfest – (F) Fest – (G) Gebotener Gedenktag – (g) Nichtgebotener<br />

Gedenktag. Lesejahr für die Sonntage: B.<br />

Mo 1.3. 2. Fastenwoche Stundenbuch 2. Woche<br />

Di 2.3. 2. Fastenwoche<br />

Mi 3.3. 2. Fastenwoche<br />

Do 4.3. Hl. Kasimir (g)<br />

Fr 5.3. 2. Fastenwoche<br />

Sa 6.3. Hl. Fridolin von Säckingen (g)<br />

So 7.3. 3. Fastensonntag 3. Woche<br />

Mo 8.3. Hl. Johannes von Gott (g)<br />

Di 9.3. Hl. Bruno von Querfurt (g); Hl. Franziska von Rom (g)<br />

Mi 10.3. 3. Fastenwoche<br />

Do 11.3. 3. Fastenwoche<br />

Fr 12.3. 3. Fastenwoche<br />

Sa 13.3. 3. Fastenwoche<br />

So 14.3. 4. Fastensonntag (Laetare) 4. Woche<br />

Mo 15.3. Hl. Klemens Maria Hofbauer (g)<br />

Di 16.3. 4. Fastenwoche<br />

Mi 17.3. Hl. Gertrud (g); Hl. Patrick (g)<br />

Do 18.3. Hl. Cyrill von Jerusalem (g)<br />

Fr 19.3. Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter<br />

Maria (H)<br />

Sa 20.3. 4. Fastenwoche<br />

So 21.3. 5. Fastensonntag 1. Woche<br />

Mo 22.3. 5. Fastenwoche<br />

Di 23.3. Hl. Turibio von Mongrovejo (g)<br />

Mi 24.3. 5. Fastenwoche<br />

Do 25.3. Verkündigung des Herrn (H)<br />

Fr 26.3. Hl. Liudger (g)<br />

Sa 27.3. 5. Fastenwoche<br />

So 28.3. Palmsonntag 2. Woche<br />

Mo 29.3. Karwoche vom Tag<br />

Di 30.3. Karwoche vom Tag<br />

Mi 31.3. Karwoche vom Tag

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!