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Der Schiffermast 2020

Vereinszeitschrift des Binnenschifferverein Bremen e.V. Erscheint einmal jährlich.

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Niegripper-Verbindungskanal mit Schleuse zur Elbe, und vor uns baute

sich ein riesiges Bauwerk auf, die Schleuse Hohenwarthe. Da ich das erste

Mal diese Strecke fuhr, hatte ich keine Vorstellung, was mich erwartet.

In Gedanken vermutete ich hinter dem Tor die Trogbrücke über die Elbe.

Nach Funkanmeldung wurden wir vom Schleusenwärter sehr freundlich

empfangen. Das Tor ging auf, Lichtsignal grün, und ich glaubte meinen

Augen nicht zu trauen. Eine riesige Schleuse erwartete unser kleines Boot.

Mit einer Hubhöhe von 18,5 m wurden wir allein geschleust. Ich hatte fast

ein ungutes Gefühl. Dieses wich, als wir anschließend hoch oben ganz

allein die Elbe überquerten.

Was uns gleich zu Beginn auf dem Mittellandkanal erwartete, ließ doch

sehr erstaunen. Die weite Wasserfläche zum Abstiegskanal Rothensee,

mit der modernen Sparschleuse und dem historischen Schiffshebewerk

haben wir nicht so großflächig vermutet. Durch entsprechenden Ausbau

können große Motorgüterschiffe und Schubeinheiten aneinander vorbeifahren.

Der Elbe-Havel-Kanal ist noch nicht durchgängig ausgebaut!

Unser Ziel war das 20 km entfernte Haldensleben. Auf der gesamten Strecke

und besonders vor der Kreisstadt haben sich beiderseits vielfältige

Industrien angesiedelt. Auch war die gewaltige Länge und das Ausmaß

des Hafens von Haldensleben beeindruckend. Gegen 18 Uhr erreichten

wir die Stadt. Da die kleine Marina gefüllt war, fanden wir bei km 300 auf

der Stadtstrecke einen Liegeplatz für Sportboote. Um 18.30 Uhr machten

wir am Pier fest. Doch uns erwartete noch ein imposantes Schauspiel.

Nach uns kam im Dunkeln eine riesige Schubeinheit und fädelte sich in

die Lücke zwischen „Ariel“ und einem Motorschiff, achtern von uns, ein.

Gigantisch, wie der Schiffsführer das Manöver metergenau beherrschte.

Fahrzeit des 2. Tages: 10 Stunden, Etmal: 79 km.

Donnerstag den 26. Oktober, 6 Uhr, aufstehen, frühstücken, 7 Uhr ablegen.

Heute mussten wir das Ziel Heidanger erreichen. Mit einer Geschwindigkeit

von 10-12 km/h ging es voran. Bei km 284 erreichten wir Calvörde

und bei km 256 den historischen Ort des ehemaligen Grenzkontrollpunktes

Rühen. Dieser zog sich lang hin, da dort einst alle Schiffe festmachen

mussten. Diese warteten auf das Signal grün zur Weiterfahrt gen Osten.

Seit 30 Jahren nun Geschichte. Ein schmuckes Ausflugsziel hat sich dort

etabliert.

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