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Darstellung des Faches Sozialwissenschaften

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<strong>Darstellung</strong> <strong>des</strong> <strong>Faches</strong><br />

Politik/wirtschaft (EPS und Sek I) und <strong>Sozialwissenschaften</strong> (Sek II)<br />

Im Zentrum der Fächer Politik/Wirtschaft (Sekundarstufe I) bzw. Sozialwissenschaf-<br />

ten (Sekundarstufe II) steht ein vertieftes Verstehen ökonomischer, sozialer und politi-<br />

scher Zusammenhänge zur Ausbildung eines kritisch-reflexiven Selbstverständnisses.<br />

Ziel ist, die Lernenden in ihrer Bereitschaft zur politischen Teilhabe auf Grundlage der<br />

demokratischen Grundordnung zu unterstützen. Verbunden mit dem Anspruch der An-<br />

leitung zur eigenständigen politischen Urteilsbildung ist der Grundsatz der Kontroversi-<br />

tät, d.h. die <strong>Darstellung</strong> und Erfassung der gesamten Bandbreite gesellschaftlich vertre-<br />

tener Positionen. Hierbei wird der Blick über gesellschaftliche und nationale Grenzen<br />

hinaus geöffnet, um den Schülerinnen und Schülern Deutungs- und Handlungsangebo-<br />

te in interkulturellen Begegnungssituationen auf den verschiedensten gesellschaftlichen<br />

Ebenen zu unterbreiten.<br />

Zur Unterstützung dieses Anspruchs gilt für das Fach in besonderem Maße die Prämis-<br />

se, Unterrichtsinhalte an aktuellen Ereignissen problemorientiert zu erarbeiten und ex-<br />

emplarisch hieran, ihre gesellschafts- bzw. wirtschaftspolitische Bedeutung abzuleiten.<br />

Als fachdidaktische Prinzipien stehen daher auch weniger enzyklopädische Kenntnisse<br />

im Vordergrund als vielmehr die Beschreitung möglichst schüleraktiver, kooperativer,<br />

handlungs- und produktorientierter Lernwege.<br />

Am MPG wird das Fach Politik/Wirtschaft in den Klassen 5, 8 und 9 unterrichtet und<br />

kann zudem im Differenzierungsbereich II (Jahrgang 8) angewählt werden. Da durch<br />

die Erweiterung <strong>des</strong> <strong>Faches</strong> Politik um den Bereich Wirtschaft bisherige Inhalte <strong>des</strong> Dif-<br />

ferenzierungsbereichs bereits im regulären Unterricht erarbeitet werden, soll in dem Zu-<br />

satzangebot in Zukunft verstärkt ein projektorientiertes Arbeiten erfolgen, das die Vertie-<br />

fung einzelner Kompetenzbereiche ermöglicht.<br />

In der Sekundarstufe I erfolgt im Sinne eines hermeneutischen Lernprozesses eine fort-<br />

schreitende Differenzierung und Abstraktion im Hinblick auf die verschiedenen Kompe-<br />

tenzbereiche. So werden beispielsweise zunächst alltägliche Situationen <strong>des</strong> gesell-<br />

schaftlichen Miteinanders und hiervon ausgehend Strukturen und Problemlagen ver-<br />

schiedener Sozialgruppen erarbeitet. Neben der Anbahnung politischen Deutungswis-<br />

sens werden in der Sekundarstufe I ebenfalls Grundlagen zur Erfassung <strong>des</strong> Wirt-<br />

schaftsgeschehens gelegt. Im 9. Schuljahr leistet das Fach zudem einen Beitrag zur in-<br />

haltlichen Vorbereitung auf das Berufspraktikum.


In der Sekundarstufe II werden die erworbenen Kompetenzen vertieft bzw. erweitert,<br />

wobei die Schülerinnen und Schüler im Rahmen <strong>des</strong> Kursangebots das Fach Sozial-<br />

wissenschaften als grundständigen Kurs oder als Leistungskurs besuchen.<br />

Die Aufgabe <strong>des</strong> Politikunterrichts, die Fähigkeit und Bereitschaft der Schülerinnen und<br />

Schüler zu „verantwortlichem Handeln im sozialen, politischen und wirtschaftlichen Be-<br />

reich“ (MSWNW: Empfehlung Politik. Bilingualer deutsch-französischer Unterricht 1997:<br />

13) erfährt im bilingualen Politikunterricht eine besondere Akzentuierung.<br />

Die im Curriculum vorgesehen Themenschwerpunkte und Inhaltsfelder werden im<br />

Rahmen <strong>des</strong> bilingualen Politikunterrichts vergleichend behandelt. Dieser komparatisti-<br />

sche Ansatz fördert nicht nur in besonderer Weise das interkulturelle Lernen, sondern<br />

ermöglicht den Schülerinnen und Schülern im Sinne einer gezielten Lernprogression<br />

auch den Aufbau eines breit gefächerten themenspezifischen und -übergreifenden<br />

Wortschatzes.<br />

Da die Schülerinnen und Schüler zu Beginn <strong>des</strong> Fremdsprachenunterrichts in der Se-<br />

kundarstufe I in der Regel nur eingeschränkt über die notwendigen kommunikativen<br />

Kompetenzen verfügen, um einem Sachfachunterricht in der Fremdsprache aktiv folgen<br />

zu können, werden Unterrichtssequenzen in deutscher Sprache durchgeführt.<br />

Der bilinguale Politikunterricht folgt darüber hinaus den allgemeinen Prinzipien <strong>des</strong> Leh-<br />

rens und Lernens und orientiert sich an politikdidaktischen und allgemeindidaktischen<br />

Grundprinzipien wie der Schülerorientierung und dem Ausbau von Sach-, Methoden-,<br />

Urteils- und Handlungskompetenz, verbunden mit dem grundlegenden Prinzip der<br />

Kommunikationsorientierung <strong>des</strong> Fremdsprachenunterrichts. Dies ermöglicht nicht nur<br />

eine inhaltliche Festigung, sondern führt die Lernenden auch an den zunehmend auto-<br />

matisierten Gebrauch sprachlicher Strukturen heran.<br />

Durch eine engere Verzahnung der drei Gesellschaftswissenschaften (Politik, Erdkunde<br />

und Geschichte) und ein gemeinsames Methodencurriculum sollen die Schülerinnen<br />

und Schüler in Zukunft noch stärker im Bereich <strong>des</strong> gesellschaftswissenschaftlichen<br />

Spracherwerbs unterstützt werden.

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