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INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG

Die Obstbaumblüte im Frühjahr ist ein Erlebnis,

ebenso der Herbst, wenn die Rebstöcke

voller Trauben hängen. Und nach der

Lese der Trauben, die Spitzen-Weingärtner

wie Ellwanger in Winterbach, Haidle und

Beurer in Stetten, Klopfer und Ellwanger in

Großheppach, Kuhnle und Mödinger in

Strümpfelbach, Aldinger, Schnaitmann und

Rienth in Fellbach oder Schwegler und Zimmerle

in Korb anbauen, schillert das Laub

der Reben in allen Farben.

DREIKLANG AUS NATUR, GUTEM ESSEN

UND FEINEN WEINEN

„Komma, gugga, schmecka, schlotza“ –

was sich wie die schwäbische Variante

von Cäsars „veni, vidi, vici“ anhört, ist das

Motto des Remstals und die Aufforderung,

sich in diesem Landstrich östlich von Stuttgart

vom Dreiklang aus Natur, gutem Essen

und feinen Weinen verwöhnen zu lassen.

Schlotzen steht im Schwäbischen für Wein

trinken. Nicht umsonst gilt das Tal als vinologisches

Zentrum und die Wiege von

Württemberg.

Im Jahr 1080 erbaute Konrad von Beutelsbach

auf dem Wirtenberg eine Burg, die

der Familie den Namen gab. Nicht weniger

wichtig war 1514 der Bauernaufstand

„Armer Konrad“, der zwar blutig niedergeschlagen

wurde, letztlich aber zum „Tübinger

Vertrag“ führte – der ersten Verfassung

von Württemberg.

Bedeutsam ist auch das im Jahr 885 in einer

Urkunde des Karolinger-Kaisers Karl III.

erstmals erwähnte Waiblingen: Mit dem

Schlachtruf „Hie Welf, hie Waibling!“ trugen

die mächtigen Staufer den Namen der

heutigen Kreisstadt nach ganz Europa. Die

historische Stadtmauer mit ihren gut erhaltenen

Tortürmen und die Fachwerkhäuser

führten zur Aufnahme Waiblingens in die

„Deutsche Fachwerkstraße“.

DAIMLER ALS FALSCHMÜNZER

VERTRIEBEN

Sehenswert sind im Remstal unter anderem

der Limes in Schwäbisch Gmünd,

das jeden Sommer zum Festival „Europäische

Kirchenmusik“ einlädt, oder Lorch

mit seinem romanischen Kloster. Flussabwärts

folgt Schorndorf, der Geburtsort von

Gottlieb Daimler. Ihn hielten die Leute wegen

seiner nächtlichen Versuche mit dem

„leichten, schnelllaufenden Benzinmotor“

für einen Falschmünzer, weshalb er seine

Erfinderwerkstatt nach Bad Cannstatt verlegte.

Aus Geradstetten kommt dagegen

der „Spätzles-Schwob“, eine Presse, die

die schwäbische Speise wie handgeschabt

auf den Teller bringt.

Bei einer Stadt ist der Name Programm:

Weinstadt liegt im Herzen des Remstals,

umgeben von den Hängen des Schurwalds,

von Obstwiesen und Weinbergen.

Sie gehört zu den führenden Weinbauzentren

Württembergs. Selbst die Pietisten, die

im Remstal zu Hause sind, trinken öfters ein

Viertele Riesling und pflegen dann zu sagen:

„Wenn der Wein nicht ein Geschenk

Gottes wäre, könnten wir ihn noch viel

besser verachten.“

Auch kulinarisch hat sich das Remstal prächtig

entwickelt. Neben Besen- und Vesperwirtschaften,

gut bürgerlichen Gasthäusern

und herrlichen Ausflugslokalen geht es auch

in der Gourmet-Szene seit Jahren aufwärts.

Fellbach hat mit dem Goldberg, dem avui

und dem Oettinger gleich drei Sterne-Restaurants.

In Waiblingen ist das Bachofer

mit einem Michelin-Stern dekoriert, in Kernen

das Malathounis und in Schorndorf

das Restaurant Nico Burkhardt.

www. remstal.de

56 l BALLJOURNAL 2020

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