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Message Ausgabe 3/2010 - Messe Stuttgart

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Events – Kongresse<br />

Funkstörung<br />

Derzeit werden in<br />

Deutschland Sendefrequenzen<br />

neu<br />

geordnet. Mit massiven<br />

Folgen für die<br />

<strong>Messe</strong> <strong>Stuttgart</strong> und<br />

das ICS.<br />

Der eine oder andere mag sich noch<br />

daran erinnern: Im Jahr 2000 versteigerte<br />

die Bundesrepublik Deutschland<br />

die UMTS-Lizenzen für Mobilfunk<br />

und spülte damals rund 50 Milliarden<br />

Euro in die stets klamme Staatskasse.<br />

Die Versteigerung des als UMTS-Nachfolger<br />

gehandelten neuen Mobilfunkstandards<br />

LTE zur Verbesserung der<br />

mobilen Internetversorgung und der<br />

damit verbundenen UHF-Frequenzbereiche<br />

ging vor Kurzem bedeutend geräuschloser<br />

(und finanziell bei Weitem<br />

weniger ergiebig) vonstatten.<br />

„Die Folgen für Unternehmen wie<br />

die Neue <strong>Messe</strong> <strong>Stuttgart</strong> sind dafür<br />

umso gravierender“, weiß Peter Mattes,<br />

der als Teamleiter Technische Infrastruktur<br />

für das reibungslose Funktionieren<br />

der komplexen Haustechnik<br />

von <strong>Messe</strong> und ICS veranwortlich<br />

zeichnet. „Durch die Neuordnung der<br />

UHF-Frequenzbereiche ergeben sich<br />

nämlich weitreichende Änderungen<br />

für das Funktionieren drahtloser Mikro-<br />

fonanlagen. Da die Allgemeinzuteilung<br />

ausläuft, ist ein Betrieb solcher Systeme<br />

im Bereich zwischen 790 und 862<br />

Megahertz nicht mehr zulässig.“<br />

<strong>Message</strong> 3 | <strong>2010</strong><br />

Funklose Mikrofonlagen für Musiker und Redner bekommen neue Frequenzbereiche zugeordnet.<br />

Für die <strong>Messe</strong> <strong>Stuttgart</strong> und das Internationale<br />

Congresscenter <strong>Stuttgart</strong><br />

bedeutet das: Da die Einführung der<br />

neuen Mobilfunktechnik bereits kurzfristig,<br />

sprich ab 2011, beginnt, sind<br />

massive Störungen bestehender drahtloser<br />

Mikrofone zu erwarten.<br />

Die Überprüfung läuft<br />

Für Mattes ein Horrorszenario:<br />

„Was passiert, wenn während einer<br />

hoch sensiblen Hauptversammlung<br />

plötzlich die Mikros streiken oder während<br />

einer Gesangsdarbietung der Sänger<br />

nicht mehr zu hören ist, kann man<br />

sich selbst als Laie leicht ausmalen.“<br />

Da die <strong>Messe</strong> <strong>Stuttgart</strong> und das ICS<br />

dieses Risiko von Anfang an definitiv<br />

ausschließen und ihren Kunden ein<br />

einwandfreies Funktionieren der Sendeanlagen<br />

gewährleisten wollen, beantragen<br />

sie derzeit bei der zuständigen<br />

Außenstelle der Bundesnetzagentur<br />

Lizenzen der neuen für den Betrieb<br />

drahtloser Anlagen frei gegebenen<br />

Frequenzbereiche zwischen 470 und<br />

790 Megahertz. Die Zuteilung erfolgt<br />

dann für zehn Jahre.<br />

Parallel dazu läuft in Moment eine<br />

Überprüfung sämtlicher Anlagen in<br />

<strong>Messe</strong> und ICS. „Aktuell prüfen die<br />

Hersteller, ob sich ihre Geräte überhaupt<br />

auf die geänderten Frequenzen<br />

umstellen lassen. Wenn nicht, ist ein<br />

Neukauf unumgänglich. Und das kostet<br />

die <strong>Messe</strong> <strong>Stuttgart</strong> eine Menge<br />

Geld. Sollte wir alle Anlagen neu kaufen<br />

müssen, können bis zu 350.000<br />

Euro an Kosten zusammen kommen.“<br />

Doch damit nicht genug: Der Betrieb<br />

von drahtlosen Mikrofonanlagen<br />

in den neuen Frequenzbereichen ist<br />

nämlich nicht nur anmelde-, sondern<br />

auch gebührenpflichtig. Mattes: „Diese<br />

Neuerung kostet Betreiber wie die<br />

<strong>Messe</strong> <strong>Stuttgart</strong> zirka 130 Euro pro Anlage.<br />

Dazu kommen im Jahr zirka zehn<br />

Euro Gebühr pro Sender, sprich Mikro.<br />

Und davon haben ICS und <strong>Messe</strong> zirka<br />

40 bis 50 Stück.“<br />

Noch schlechter dran sind laut Mattes<br />

mobile Betreiber von drahtlosen Mikros<br />

für Konzerte oder Tournee. „Die<br />

sicher funktionierenden Frequenzbereiche<br />

sind in Hannover andere als in<br />

<strong>Stuttgart</strong>. Von einer europaweit einheitlichen<br />

Regelung ganz zu schweigen.“<br />

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