Peer_to_Peer_Magzin#1
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Joël Vuik<br />
Singen, Atmen, Leben!<br />
Lernen, richtig zu atmen, ist nicht nur hilfreich, um ruhig zu werden, sondern auch<br />
wichtig, um zu entschleunigen. Wir leben in einer Zeit und Gesellschaft, die stark vom<br />
Digitalen beherrscht ist, was an sich nicht verkehrt ist. Eigentlich müssten wir überglücklich<br />
sein, wir haben ein Handy in der Hosentasche, das uns fast alle Informationen<br />
der Welt in wenigen Sekunden aufrufen kann, was Entertainment bietet und vieles mehr. Leider sind<br />
wir aber nicht glücklich.<br />
Singing is good for you!<br />
https://www.youtube.com/watch?v=Poq8-Bh_ESM<br />
eine intimere Beziehung zur Gesellschaft und Freund*innen pflegen.<br />
Wir sind durch die Technik unfassbar vernetzt<br />
und mit einander verbunden, aber trotzdem<br />
sind viele unglücklich und fühlen sich alleine.<br />
Auch dies ist ein kontraintuitives Phänomen. Auf<br />
der tiefere Ebene sind wir nämlich unverbunden<br />
und weit voneinander entfernt. Die WHO (World<br />
Health Organisation) hat 2015 angegeben, dass<br />
weltweit in 2020, Depressionen und Angst die<br />
Nummer eins der Behinderungen sein werden.<br />
Nun sind wir in 2020 und leben auch noch in<br />
einer Pandemie. Atmen, Singen und Entschleunigen<br />
helfen gegen diese, mittlerweile alltäglichen,<br />
Beeinträchtigungen. Durch Atmen und Singen<br />
lernt man sich auf neue Weise kennen, man wird<br />
intimer mit sich selbst und kann somit wieder<br />
Wenn Menschen, die nicht als Sänger*innen ausgebildet sind, gefragt werden etwas vorzusingen, kommt<br />
es oft sofort zu einer Scheu und Angst. „Fear: Fight or Flight mode.“ (Kampf- oder Flugmodus) In gefährlichen<br />
Situationen ist das manchmal hilfreich, aber beim Singen ist das kontraproduktiv. Die Muskeln,<br />
die sich eigentlich entspannen sollen, um eine optimale Luftbewegung darzustellen, sind sofort<br />
verkrampft und werden gegensteuern.<br />
„Ich kann aber gar nicht singen, was kann man tun?“ Sehr viel, einfach anfangen. Hier ein kleiner Kanon,<br />
den jeder lernen kann, alleine, mit Freunden und zusammen singen kann.<br />
„Ich kann keine Noten lesen…!“<br />
Kein Problem! Folge dem Link<br />
https://www.joelvuik.com/singen<br />
Diese Übung kann alleine, zur zweit oder mit ganz vielen gesungen werden. Je nachdem<br />
wie groß die Herausforderung sein soll.<br />
Diese Übungen helfen nicht nur beim Kennenlernen des eigenen Körpers, sondern<br />
auch beim Sprechen und bei der Selbstsicherheit. Wenn man weiß, wie es funktioniert und man sich<br />
drauf verlassen kann, verschwindet die Scheu und Angst.<br />
ZUM SCHLUSS<br />
Ohne Muskeln könnten wir uns nicht bewegen, nicht<br />
atmen, nicht leben, also eigentlich nichts. Durch<br />
Wiederholung und Üben, trainieren wir die Muskeln,<br />
sich an gute Sachen zu erinnern. Nicht nur das Gehirn<br />
speichert die Erinnerungen, sondern auch die<br />
Muskeln.<br />
Corona ist ein Virus, das die Lungen angreift. Wenn<br />
die Lungen schon krank oder schwach sind, ist<br />
Corona umso gefährlicher. Deshalb halte ich es für<br />
sehr wichtig, durch richtiges Atmen und Spaß beim<br />
Singen, die Kraft und Qualität des Lebens positiv<br />
zu fördern, sodass wir uns auf diese Weise auch ein<br />
bisschen gegen solche Krankheiten schützen können.<br />
https://www.youtube.com/watch?v=OT8AdwV0Vkw<br />
Ein kleines Beispiel, dass die Musik eine wahnsinnige Kraft in Bezug auf die Erinnerungen hat: Marta Cinta<br />
González Saldaña, eine Ballerina mit Alzheimer hört das Schwanenmeer – eine Musik, zu der sie als<br />
junge Frau getanzt hat, und lebt <strong>to</strong>tal auf.<br />
Joël Vuik<br />
Der Countertenor wurde 1987 in Moordrecht (NL) geboren. Seine musikalische Laufbahn<br />
begann mit ersten Gesangauftritten in der Schule und in der Kirche in seinem Heima<strong>to</strong>rt.<br />
Ab 2012 studierte er Gesang an der Hochschule Codarts (Rotterdam) bei der Mezzosopranistin<br />
Carolyn Watkinson, später bei der Sopranistin Charlotte Riedijk. Nach der Bachelor-<br />
Graduierung 2016 erwarb er 2018 den Master of Music mit Bestnote bei Prof Jörn Dopfer<br />
und in 2019 erfolgreich den Konzertexamen-Abschluss bestanden an der Hochschule für<br />
Musik und Theater Hamburg (HfMT). Er besuchte Meisterkurse bei u.a. Roberta Alexander,<br />
Don Marrazzo, Margreet Honig, Michael Chance, Daniel Taylor und Philippe Jaroussky. Joël<br />
Vuik ist Preisträger diverser Wettbewerbe und erhielt verschiedene Stipendien. Im November<br />
2017 spielte Joël die Rolle des Nerone aus der Oper Poppea von Monteverdi in der<br />
Opera Stabile. Von Februar bis April 2018 spielte er die Rolle des Orlando in Vivaldis Oper<br />
Orlando Furioso und im Ok<strong>to</strong>ber 2020 die Rolle des Ruggiero in Handels Alcina am Allee-<br />
Theater Hamburg. In 2020 hatte Vuik eine Gastrolle an der Niederländischen Staatsoper<br />
in der Oper Ritrat<strong>to</strong> von Willem Jeths. Joël Vuig war Stipendiat im Programm stART.up der<br />
Claussen-Simon-Stiftung. www.joelvuik.com<br />
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