Totensonntag, „auf dass wir klug werden“ - Evangelische Kirche ...
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Nr. 82 – 11.2005<br />
INFO<br />
Adventsprogramm<br />
Der Ökumenische Adventskalender<br />
2005 ist<br />
erschienen. Er informiert<br />
über Konzerte, Lesungen,<br />
Ausstellungen, die<br />
in den Frankfurter<br />
Innenstadtkirchen zu<br />
sehen und zu hören sind.<br />
Das Faltblatt gibt es<br />
kostenlos im <strong>Evangelische</strong>n<br />
Info-Center, Telefon<br />
069 2165-1111.<br />
Weitere Veranstaltungen<br />
in der Adventszeit sind<br />
im Internet unter www.<br />
frankfurt-evangelisch.de<br />
zu finden.<br />
Regionalversammlung tagt<br />
Am Mittwoch, 7. Dezember, um 18 Uhr, tagt<br />
im Dominikanerkloster die <strong>Evangelische</strong> Regionalversammlung.<br />
Das Frankfurter <strong>Kirche</strong>nparlament<br />
befasst sich mit dem Haushalt 2006<br />
sowie mit den Stellenplangrundsätzen für die<br />
Gemeinden. Entschieden werden soll, nach<br />
welchem Verfahren die Stellen für den gemeindepädagogischen<br />
Dienst künftig verteilt werden.<br />
Ein weiterer Tagesordnungspunkt ist die<br />
Vorstellung des Modells für eine Trägerkonferenz<br />
der evangelischen Kitas, um den Austausch<br />
zwischen den Einrichtungen zu fördern.<br />
Die Tagung der Regionalversammlung ist<br />
wie immer öffentlich.<br />
AUS DEM INHALT<br />
Leserumfrage zu <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Zur Sache von Sandra Hoffmann 2<br />
Elternarbeit ist auch Stadtteilarbeit<br />
Elternarbeit in Kitas 4<br />
Tu’ Gutes und rede darüber<br />
Forum in der St. Nicolai-Gemeinde 5<br />
<strong>Totensonntag</strong><br />
<strong>Kirche</strong>nlexikon 7<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong><br />
Intern<br />
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen <strong>Kirche</strong> in Frankfurt,<br />
herausgegeben von der <strong>Evangelische</strong>n Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt am Main<br />
Typisch Sonntag: Der Vater geht mit den Kindern auf den Spielplatz (Foto: Anna Meuer). Mit der Eröffnung<br />
der Fotoausstellung „Sonntag in Frankfurt“ setzt die evangelische <strong>Kirche</strong> in Frankfurt einen weiteren<br />
Akzent gegen die verkaufsoffenen Sonntage.<br />
<strong>Kirche</strong> lässt beim Sonntag nicht locker<br />
Fotoausstellung „Sonntag in Frankfurt“ eröffnet<br />
Vier verkaufsoffene Sonntage in diesem Jahr,<br />
davon einer am Ersten Advent auf der Zeil - dazu<br />
gibt die evangelische <strong>Kirche</strong> in Frankfurt nicht<br />
ihren Segen. Pröpstin Helga Trösken und die Vorstandsvorsitzende<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes,<br />
Esther Gebhardt, haben im Frühjahr<br />
mit SPD, CDU und Grünen diskutiert, im Vorfeld<br />
der Magistratsentscheidung im September<br />
protestiert, es half nichts. Kaum ein Sonntag<br />
vergeht, an dem nicht irgendeine Frankfurter<br />
Shoppingmeile zum Verkauf geöffnet hat. Dass<br />
der Sonntag mehr als Zeit zum Kirchgang ist,<br />
nämlich ein wichtiges Kulturgut unserer Gesellschaft,<br />
zeigt die Foto-Ausstellung „Sonntag in<br />
Frankfurt“, die Esther Gebhardt am 17. Oktober<br />
im Dominikanerkloster eröffnet hat.<br />
Die Pressefotografen Uwe Hammer, Michael<br />
Kretzer, Anna Meuer und Rolf Oeser haben sehr<br />
unterschiedliche Zugänge zu diesem Thema<br />
gewählt. Während Rolf Oeser sich der Bewegung<br />
und dem Freizeitverhalten widmet, die Spannung<br />
von Individuum und Frankfurter Skyline spiegelt,<br />
zeigt Anna Meuer in Schwarzweißaufnahmen<br />
Foto: Meuer<br />
eine Familie, die sie durch die Stationen eines<br />
Tages begleitet. Bei den Fotografien von Michael<br />
Kretzer steht Ausruhen, die Seele baumeln lassen<br />
im Vordergrund. Uwe Hammer zeigt ganz<br />
unterschiedliche Sonntagswelten. Den Kartoffelschäler<br />
in einer Küche oder die Bettlerin auf<br />
der Straße, für die der Sonntag ein ganz normaler<br />
Arbeitstag ist.<br />
Und dann ist da noch das Foto einer Frau, die<br />
hoch konzentriert und in ein Buch versunken auf<br />
einer <strong>Kirche</strong>nbank sitzt. Christian Kaufmann<br />
von der <strong>Evangelische</strong>n Stadtakademie hat bei<br />
seiner Einführung in die Ausstellung Ähnlichkeiten<br />
entdeckt mit dem Gemälde „Drei Frauen<br />
in der <strong>Kirche</strong>“, das von Wilhelm Leibl 1882<br />
gemalt wurde. „Zwischen Gemälde und dem<br />
Foto liegen 123 Jahre und darin zeigt sich ein<br />
Stück Kontinuität“, so Kaufmann, „das macht<br />
trotz aller Veränderungen, die es in unserer<br />
Gesellschaft gibt, Hoffnung“. Die Ausstellung ist<br />
bis 30. Dezember im Dominikanerkloster, Kurt-<br />
Schumacher-Straße 23, zu sehen und montags<br />
bis freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. rab
ZUR SACHE<br />
Leserumfrage von <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Bei Zeitungen, die am Kiosk verkauft werden,<br />
kann man anhand der Verkaufszahlen ganz<br />
einfach feststellen, ob sie bei den Leserinnen<br />
und Lesern „ankommen“. Bei einer kostenlos<br />
verteilten Mitarbeiterzeitung muss man in<br />
regelmäßigen Abständen nachforschen, ob<br />
sie die Adressaten auch erreicht und die Inhalte<br />
dem Informations- und Kommunikationsbedürfnis<br />
der Mitarbeitenden entsprechen.<br />
Im Frühjahr befragte <strong>Kirche</strong> Intern in Form<br />
einer Stichprobe insgesamt 118 Mitarbeitende<br />
aus Gemeinden, Dekanaten, Kindertagesstätten,<br />
den Einrichtungen der Fachbereiche,<br />
der Verwaltung und den Leitungsgremien wie<br />
<strong>Kirche</strong>nvorstände, <strong>Evangelische</strong> Regionalversammlung<br />
und Dekanatssynodalvorstände. Die<br />
Ergebnisse:<br />
Zunächst einmal: <strong>Kirche</strong> Intern kommt an.<br />
Die meisten Leserinnen und Leser erhalten<br />
die Zeitung entweder über ein persönliches<br />
Fach oder über die Arbeitsstelle. 99,7 Prozent<br />
der Befragten kennen die Zeitung „<strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Kirche</strong> intern“. Auf die Frage „Wann haben<br />
Sie zuletzt <strong>Kirche</strong> Intern gelesen?“ antworteten<br />
89 Prozent der Interviewten, <strong>dass</strong> sie die<br />
aktuelle Ausgabe gelesen haben, bei 11 Prozent<br />
ist es länger her.<br />
Im zweiten Teil des Interviews wurden die<br />
Mitarbeitenden befragt, welche Themen <strong>Kirche</strong><br />
Intern ihrer Meinung nach „bringen“ soll.<br />
Mehrfachnennungen waren bei dieser offen formulierten<br />
Frage möglich. 51 Prozent möchten<br />
über Entscheidungen informiert werden, die<br />
zujm Beispiel die <strong>Evangelische</strong> Regionalversammlung<br />
oder die Dekanatssynoden fällen. An<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen,<br />
geht es Ihnen auch so? Ich bin richtig stolz,<br />
wenn ich eines der großen Werbeplakate der<br />
<strong>Kirche</strong>neintrittskampagne sehe, die momentan<br />
in ganz Frankfurt hängen. Nicht nur, weil<br />
ich als Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit<br />
an der Entstehung der Werbeaktion beteiligt<br />
war, sondern weil <strong>wir</strong> als evangelische <strong>Kirche</strong><br />
so plakativ sichtbar, so präsent sind. Und<br />
das, womit geworben <strong>wir</strong>d, was „zur Schau“<br />
gestellt <strong>wir</strong>d, ist eine inhaltliche Wohltat<br />
inmitten der konsumorientierten Werbewucht<br />
einer Großstadt.<br />
Hat Sie auch schon jemand angesprochen in<br />
den vergangenen Tagen, nach dem Motto:<br />
„Du arbeitetest doch auch bei der evangelischen<br />
<strong>Kirche</strong>, oder?“ Welche Erfahrungen<br />
machen Sie persönlich mit der Werbekampagne?<br />
Wie finden Sie sie? Die Redaktion<br />
2 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
zweiter Stelle stoßen für 40 Prozent der Interviewten<br />
Personalnachrichten auf großes Interesse.<br />
19 Prozent möchten in ihrer Mitarbeiterzeitung<br />
Berichte aus Gemeinden und der<br />
übergemeindlichen Arbeit lesen und 17 Prozent<br />
über die pädagogische Arbeit in Kitas<br />
und Gemeinden. Die derzeitige Mischung der<br />
Inhalte finden 25 Prozent der Befragten ausgewogen,<br />
interessant und informativ und<br />
hatten darüber hinaus keine besonderen Themenpräferenzen.<br />
Vor acht Jahren hielten die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Frankfurter evangelischen<br />
<strong>Kirche</strong> die erste Ausgabe ihre Mitarbeiterzeitung<br />
als Nachfolgerin des Mitteilungsblattes<br />
zum ersten Mal in den Händen. Damals startete<br />
<strong>Kirche</strong> Intern noch als „Experiment“.<br />
Heute ist die Mitarbeiterzeitung in der Frankfurter<br />
<strong>Kirche</strong> eine feste Institution. Immer war<br />
dabei das höchste Gebot die Mitarbeitenden<br />
und deren Informationsbedürfnisse. So werden<br />
bei der Planung künftiger Ausgaben auch<br />
die Ergebnisse der jüngsten Umfrage umgesetzt<br />
werden. Die Verteilung zu überprüfen,<br />
die Meinung und das Informationsbedürfnis<br />
in regelmäßigen Abständen bei denen zu<br />
erfragen, für die sie gemacht <strong>wir</strong>d, ist zwar<br />
aufwändig, lohnt sich aber. Die Redaktion<br />
dankt allen, die bei dieser kleinen Umfrage<br />
mitgemacht haben. Kritik, Anregungen und<br />
Wünsche nehmen <strong>wir</strong> natürlich weiter hin<br />
jederzeit gerne entgegen - Leserbriefe sind<br />
willkommen. Telefon 069 2165-1385, E-Mail<br />
kirche-intern@ervffm.de.<br />
Sandra Hoffmann<br />
würde sich freuen, davon zu hören. Aussagekräftig<br />
sind auch die Werke der aktuellen<br />
Fotoausstellung im Dominikanerkloster. Einen<br />
kurzen Kulturausflug kann ich nur empfehlen<br />
(siehe Artikel auf Seite 1). Eine interessante<br />
Lektüre wünscht Ihnen<br />
Ihre Sandra Hoffmann<br />
KURZ NOTIERT<br />
Pohl neuer Vize-Dekan<br />
Pfarrer Horst Peter Pohl von der Dreifaltigkeitsgemeinde<br />
ist auf der jüngsten Dekanatssynode<br />
Frankfurt-Süd zum neuen Stellvertreter<br />
von Dekan Jürgen Reichel-Odié gewählt<br />
worden. Pohl löst Pfarrer Ullrich Matthies ab,<br />
der in den Vorruhestand verabschiedet wurde.<br />
Pfarrer Johannes Herrmann von der Matthäusgemeinde<br />
rückte für Pfarrerin Christine<br />
Lohrum-Zahradnik von der Versöhnungsgemeinde<br />
in den Vorstand der Synode nach.<br />
Volles Haus bei Konfi-Party<br />
Rund 740 Jugendliche - 328 Konfirmandinnen<br />
und Konfirmanden mit ihren Freundinnen und<br />
Freunden - feierten im September unter dem<br />
Motto „Beach-Party“ die erste „Konfi-Party“<br />
nach den Sommerferien im Club o25. Damit<br />
setzte die jugend-kultur-kirche sankt peter<br />
als Veranstalter eine Tradition fort, die vom<br />
<strong>Evangelische</strong>n Stadtjugendpfarramt unter der<br />
Leitung von Eva Rhodius-Reinprecht vor Jahren<br />
aufgebaut worden war.<br />
Aufmerksamkeit mit großem<br />
Bibelvers<br />
Mit einem riesigen Transparent macht das<br />
Bibelhaus-Erlebnismuseum nun auch von<br />
außen auf sich aufmerksam. Den himmelblauen<br />
Schriftzug, eine künstlerische Gestaltung<br />
deines Bibelzitats aus dem Matthäus-<br />
Evangelium (5,2-10), hat der Künstler Dominik<br />
Landwehr mit Besuchern entworfen.<br />
Ausbildungsstätte <strong>wir</strong>d<br />
geschlossen<br />
Die <strong>Evangelische</strong> Ausbildungsstätte für sozialpädagogische<br />
Berufe in Frankfurt soll zum<br />
31. Juli 2008 geschlossen werden. Der Verein<br />
„Frankfurter Diakonissenhaus e.V.“ ist Träger<br />
der Ausbildungsstätte mit 250 Plätzen und<br />
etwa 20 Lehrerstellen. Grund für die „schmerzhafte<br />
Entscheidung“ des Kuratoriums vom 14.<br />
September sei die schwierige finanzielle Situation<br />
der Ausbildungsstätte. Gespräche mit der<br />
Landeskirche über eine Fusion mit der Darmstädter<br />
Schule hätten zu keinem Ergebnis<br />
geführt. Schülerinnen und Schüler protestieren<br />
gegen die drohende Schließung.<br />
Markuszentrum eingeweiht<br />
Nach fast dreijähriger Bauzeit ist das Zentrum<br />
Verkündigung der EKHN in die umgebaute<br />
Markuskirche in Bockenheim eingezogen.<br />
Am 6. Oktober wurde der Umbau offiziell<br />
eingeweiht. Die <strong>Kirche</strong> <strong>wir</strong>d vom Zentrum Verkündigung<br />
künftig für die unterschiedlichen<br />
Angebote zur Qualifizierung haupt- nebenund<br />
ehrenamtlich Mitarbeitender, für exemplarische<br />
Veranstaltungen und Gottesdienste<br />
genutzt.
ARBEITSWELT<br />
„Die Anerkennung tut mir gut“<br />
Das Diakonische Werk schafft begleitete Arbeitsgelegenheiten für Langzeitarbeitslose<br />
Herr Simon, was ist Ihre Aufgabe als Koordinator<br />
von Hartz IV Arbeitsgelegenheiten?<br />
Ich begleite die Menschen, die momentan<br />
Arbeitslosengeld II bekommen und beim Diakonischen<br />
Werk eine Arbeitsgelegenheit<br />
haben. Mir ist wichtig, nicht von 1-Euro-Jobs<br />
zu sprechen, weil das Gesetz ganz klar aussagt,<br />
<strong>dass</strong> es sich um eine Eingliederungsmaßnahme<br />
handelt. Das bedeutet, <strong>wir</strong> haben es mit<br />
Menschen zu tun, die oft über einen längeren<br />
Zeitraum arbeitslos sind, teilweise ein hohes<br />
Qualifikationsniveau haben. Und wenn <strong>wir</strong><br />
von Arbeitsgelegenheiten sprechen, dann<br />
muss klar sein, <strong>dass</strong> es sich ausschließlich<br />
um zusätzliche Hilfstätigkeiten im Rahmen<br />
der Eingliederungsmaßnahme handelt. Damit<br />
<strong>wir</strong>d sicher gestellt, <strong>dass</strong> keine hauptamtlichen<br />
Stellen wegfallen.<br />
Was können Sie für diese Menschen tun?<br />
Wir möchten gezielt dazu beitragen, <strong>dass</strong><br />
Menschen sozial wieder integriert werden. Sie<br />
sollen sich neu orientieren. Vielleicht aus dem<br />
erlernten Beruf auszusteigen und etwas Neues<br />
anzufangen.<br />
Was sind konkret Ihre Aufgaben?<br />
Als Koordinator bin ich Ansprechpartner für die<br />
jeweilige Einsatzstelle, zum Beispiel eine<br />
Gemeinde oder diakonische Einrichtung. Ich<br />
kläre alle Formalitäten und bin natürlich<br />
Ansprechpartner für die Personen, die eingesetzt<br />
sind. Ziel der pädagogischen Betreuung<br />
ist: stabilisieren, auftretende Probleme klären,<br />
eventuell an diakonische Einrichtungen vermitteln.<br />
Darüber hinaus bin ich im regelmä-<br />
Foto: Oeser<br />
ßigen Gespräch mit den Rhein Main Job-Centern,<br />
die natürlich eine zentrale Aufgabe<br />
haben, wenn es um die weiteren beruflichen<br />
Perspektiven der Menschen geht.<br />
Wen möchten Sie als Träger der Arbeitsgelegenheiten<br />
gewinnen?<br />
Wir möchten diese Möglichkeit über das ganze<br />
evangelische <strong>Kirche</strong>nnetz in Frankfurt am<br />
Main kommunizieren. Konkret wollen <strong>wir</strong> evangelische<br />
<strong>Kirche</strong>ngemeinden und andere evangelische<br />
Träger gewinnen.<br />
In welchen Bereichen werden die Menschen<br />
eingesetzt?<br />
Gemeinden und evangelische Träger schaffen<br />
mit Arbeitsgelegenheiten zusätzliche Angebote,<br />
die es sonst nicht gäbe. Eine Gemeinde<br />
baut einen Betreuungsdienst für Senioren auf<br />
oder in der Nordweststadt entsteht im Projekt<br />
„Soziale Stadt - Neue Nachbarschaften“ ein<br />
Einkaufsservice für alte und gehbehinderte<br />
Menschen.<br />
Herr Pasquini, Sie sind seit November 2004 im<br />
<strong>Evangelische</strong>n Regionalverband im Referat Organisation<br />
und Wirtschaftsangelegenheiten beschäftigt.<br />
Wie sieht Ihre Tätigkeit genau aus?<br />
Ich arbeite als Hausmeisterhilfe. Meine Arbeit<br />
ist sehr vielfältig und umfasst Tätigkeiten wie<br />
Handtuchrollen in den Toiletten austauschen,<br />
das Laub wegfegen oder auch Lampen austauschen.<br />
Was haben Sie vorher beruflich gemacht?<br />
Ich habe siebeneinhalb Jahre als Elektrome-<br />
Nach ausführlichen Beratungen hat sich<br />
das Diakonische Werk für Frankfurt am<br />
Main für die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten<br />
im Rahmen der Hartz IV<br />
Reform entschieden. In Gemeinden,<br />
diakonischen Einrichtungen oder bei<br />
evangelischen Trägern. Ein Gespräch<br />
zum Thema mit Jürgen Simon (Foto<br />
rechts) und Sergio Pasquini.<br />
chaniker gearbeitet. Vorher hatte ich zunächst<br />
keinen festen Beruf. Dann habe ich eine<br />
Umschulung zum Nachrichtengerätemechaniker<br />
gemacht und fand eine Stelle bei einer Firma,<br />
die mich dann aber entlassen musste.<br />
Wie lange waren Sie arbeitslos?<br />
Ende November 2004 sind es zehn Jahre. Ich<br />
hatte immer nur kurze Beschäftigungsverhältnisse<br />
- und dann war ich wieder arbeitslos.<br />
Welche Chancen haben Ihnen die Arbeitsgelegenheiten<br />
im Regionalverband eröffnet?<br />
Allgemein geht es mir besser, ich fühle mich<br />
wohl, auch gesundheitlich. Ich bin nicht mehr<br />
nur mit mir selbst beschäftigt und kann mich<br />
mit anderen Leuten unterhalten. Die Anerkennung<br />
tut mir sehr gut, ich fühle mich viel<br />
mehr wahrgenommen.<br />
Und wie geht es bei Ihnen nach der Maßnahme<br />
beruflich weiter?<br />
Ich habe eine befristete Stelle als Hausmeistervertretung<br />
im Haus der Diakonie im WESER5<br />
Diakoniezentrum. Am 1. November beginne<br />
ich meine Arbeit. Eigentlich wollte ich über<br />
Weihnachten in mein Heimatland Italien fahren<br />
und mit meiner Familie feiern, aber die Gelegenheit<br />
wieder Arbeit zu bekommen geht vor.<br />
Ich danke Ihnen für das Gespräch.<br />
Interview: Dagmar Keim-Hermann, Öffentlichkeitsreferentin,<br />
Diakonisches Werk für<br />
Frankfurt am Main<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 3
KIRCHENWELT<br />
Ehrenamtlicher Einsatz im Kindergarten: Meist engagiert sich nur der „harte Kern“. Vater Hans-Joachim<br />
Dürr und Erzieherin Uta Göbel streichen zusammen einen Gruppenraum im Kindergarten der Mariengemeinde<br />
in Seckbach.<br />
Elternarbeit ist auch Stadtteilarbeit<br />
Nicht nur Engagement fordern, sondern Gruppengefühl fördern<br />
Elternarbeit in der Kindertagesstätte oder im<br />
Kindergarten hat in den meisten Einrichtungen<br />
eine hohe Priorität. Das unentgeltliche Engagement<br />
der Kindseltern darf aber nicht nur<br />
eingefordert werden. Richtiges Motivieren und<br />
Honorieren spielen auch eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Kuchen backen, Ausflüge begleiten, das Außengelände<br />
reinigen, den Kindergartenausschuss<br />
leiten, Kasperle-Theater spielen, - während<br />
die Kinder im Kindergarten sind, leisten deren<br />
Eltern unterschiedlichste Einsätze. Doch sind<br />
es meist dieselben, die sich einsetzen. Birgit<br />
Faas vom Kindergarten der Mariengemeinde<br />
in Seckbach beobachtet bei „ihren“ Eltern<br />
allerdings eine Entwicklung: „Im ersten Jahr<br />
erlebe ich vor allem Zurückhaltung, im zweiten<br />
ist es schon besser und im dritten Jahr sind<br />
die Eltern meist am aktivsten.“ Eine wichtige<br />
Voraussetzung für erfolgreiche Elternarbeit ist<br />
demnach die schnelle Integration neuer Familien.<br />
Gerade zu Anfang der Kindergartenzeit<br />
empfiehlt es sich, die Eltern anzusprechen<br />
und ihnen zu erklären, wie wichtig ihre Hilfe<br />
ist. „Leider“, so die Erzieherin, „hapert es oft<br />
am Gruppen- und am Kindergarten-Gemeinschaftsgefühl“.<br />
Edda Strathmann aus dem Kindergarten der<br />
Gemeinde Hausen, in der zu 40 Prozent Migrantenkinder<br />
betreut werden, kämpft mit dem<br />
Problem, <strong>dass</strong> viele Eltern wegen Sprachbarrieren<br />
schriftlich nicht zu erreichen sind. Die<br />
müssen persönlich angesprochen werden. Hilfsbereite<br />
Schreiner, Elektriker oder Maler in der<br />
Elternschaft sind für Kindergärten Glücksfälle.<br />
Aber auch Mütter und Väter aus anderen<br />
Berufsfeldern können wertvolle Elternarbeit<br />
4 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Foto: Arens-Dürr<br />
leisten, vorausgesetzt, die Erzieher und Erzieherinnen<br />
wissen von den beruflichen Fähigkeiten.<br />
„In unserem Anmeldeformular ist der<br />
Beruf eine freiwillige Angabe. Da sehen <strong>wir</strong><br />
nach, wenn <strong>wir</strong> zum Beispiel einen Computerfachmann<br />
brauchen“, erklärt Birgit Faas. Im<br />
Kindergarten der Kreuzgemeinde konnte eine<br />
Mutter, von Beruf Lehrerin und über eine Fortbildung<br />
qualifiziert, für ein Referat zum Thema<br />
„Aggressionsberatung“ gewonnen werden.<br />
Juristischer Rat aus dem Elternkreis ist ebenso<br />
wertvoll wie gute Pressekontakte. Aber auch<br />
über Fähigkeiten, die nicht mit dem Beruf zu<br />
tun haben - zum Beispiel Fotografier-Kenntnisse<br />
oder musikalisches Talent - können Eltern<br />
zwanglos befragt werden. Wichtig: Der Dank.<br />
Und die Motivation. „Wir verteilen Dankeschön-Schreiben,<br />
machen Aushänge und<br />
bedanken uns mündlich“, berichtet Edda<br />
Strathmann. In der Mariengemeinde werden<br />
gelegentlich Präsentkörbe, Blumensträuße oder<br />
Wein verschenkt.<br />
Dass Eltern über die Mitarbeit im Kindergarten<br />
zur Gemeindearbeit kommen, scheint eher Seltenheitswert<br />
zu haben. Sobald die Sprösslinge<br />
die Einrichtung nicht mehr besuchen, konzentriert<br />
sich das Engagement auf die Schule.<br />
Die Kindergärten versuchen den Kontakt zu<br />
halten. Gute Erfahrungen mit dem evangelisch<br />
geprägten Kindergarten, der eng mit der<br />
zugehörigen Gemeinde verknüpft ist, sind hin<br />
und wieder aber auch der Auftakt zur Teilnahme<br />
am Gemeindeleben und Engagement über<br />
den Kindergarten hinaus. Diese Bande müssen<br />
aber frühzeitig geknüpft und gepflegt werden<br />
- da ist auch die Pfarrerin oder der Pfarrer<br />
gefragt. Birgit Arens-Dürr/sho<br />
TIPPS & TERMINE<br />
Andacht mit neuem Altar<br />
Der Künstler Robert Harding hat den Altar<br />
entworfen und gefertigt, jetzt hat er sein<br />
Werk persönlich an seinen Bestimmungsort -<br />
die Heiliggeistkirche im Dominikanerkloster -<br />
gebracht. Dort soll er am Montag, 7. November,<br />
um 8.30 Uhr, in einer besonderen Andacht<br />
für alle Mitarbeitenden mit der ERV- Vorstandsvorsitzenden<br />
Pfarrerin Esther Gebhardt<br />
eingeweiht werden. In dieser Andacht werden<br />
auch die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
eingeführt.<br />
Reise nach Schlesien in 2006<br />
Eine einwöchige Schlesien-Busreise können<br />
Interessierte im September 2006 machen. Von<br />
einem Hotel in Hirschberg im Riesengebirge<br />
werden täglich Ziele in der Umgebung angesteuert.<br />
Darunter die Städte Jauer, Schweidnitz<br />
und Neurode. Die Reise kostet rund 400<br />
Euro pro Person. Anmeldung bei Diakon i.R.<br />
Hans Stillfried, Schlossgartenstraße 54, 55583<br />
Bad Münster am Stein-Ebernburg, Telefon<br />
06708 617098.<br />
Bandwettbewerb für Titelsong<br />
Die EKHN sucht für den Jugendkirchentag<br />
2006 in Bad Nauheim und Friedberg den<br />
„go(o)d days song“. Aufgerufen sind Schülerbands,<br />
Gemeindebands und andere Musikgruppen.<br />
Sie können sich bis zum 31. Dezember<br />
2005 bei der Arbeitsstelle Jugendkirchentag<br />
bewerben. Das Lied muss das Motto<br />
des Jugendkirchentages „Dann weißt Du, <strong>dass</strong><br />
der Sommer nahe ist“ aufnehmen. Infos gibt<br />
es bei der Arbeitsstelle Jugendkirchentag in<br />
Bad Nauheim unter Telefon 06032 937064.<br />
Gegen Ebbe in der Kasse<br />
Ebbe in den Gemeindekassen? Immer weniger<br />
Geld für kirchliche Kernaufgaben? Alternative<br />
Finanzierungskonzepte müssen her. Dabei<br />
spielt Fundraising eine immer wichtigere Rolle.<br />
Angelika Vasold vom Fundraising-Büro der<br />
EKHN erläutert in einem Kurzvortrag am<br />
Dienstag, 25. November, um 19.30 Uhr in der<br />
Heiliggeistkirche im Dominikanerkloster „Was<br />
ist Fundraising?“. Darüber hinaus berichten<br />
zwei Gemeinden der EKHN über ihre Projekte<br />
und Erfahrungen. Der Eintritt ist kostenlos.<br />
Film des Monats November<br />
Die Jury der <strong>Evangelische</strong>n Filmarbeit empfiehlt<br />
als Film des Monats November „Das<br />
Kind“ von Jean-Pierre und Luc Dardenne. Sie<br />
erzählen die Geschichte des 20-jährigen Kleinkriminellen<br />
Bruno und seiner Freundin Sonia.<br />
Der Film stellt unsentimental die Frage, wie die<br />
schuldig gewordenen Verlierer der Gesellschaft<br />
eine Lebenschance bekommen. Kinostart ist<br />
am 17. November.
KIRCHENWELT<br />
„Tu’ Gutes und rede darüber“<br />
Die St. Nicolai-Gemeinde entwickelte ein Konzept für ihre Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gemeinsam mit der <strong>Evangelische</strong>n Öffentlichkeitsarbeit<br />
veranstalteten Pfarrer Wolfgang<br />
Löbermann und <strong>Kirche</strong>nvorstandsvorsitzender<br />
Joachim Kullmann im Juli ein Forum Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Geboren wurde die Idee bei<br />
einer Zukunftswerkstatt der Gemeinde. Immer<br />
wieder war die Gemeindezeitung überarbeitet<br />
worden, „nun wollten <strong>wir</strong> etwas Nachhaltiges<br />
schaffen“, sagt Joachim Kullmann. Und schnell<br />
war klar: nicht nur der „Nicolai-Bote“, sondern<br />
die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde<br />
sollte überprüft und aufgefrischt werden.<br />
An Vorarbeit hatte die Gemeinde einiges geleistet.<br />
Ihr Angebot ist breit gefächert. Von Schaukasten<br />
und Plakaten über Gemeindezeitung und<br />
Handzettel bis zur eigenen Homepage hat sie<br />
viele Instrumente für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
in der Hand. „Aber es fehlte eine klare Linie“,<br />
sagt Joachim Kullmann. Er weiß: Gute Öffentlichkeitsarbeit<br />
ist notwendig - um Gemeindeglieder<br />
zu halten, um neue Mitglieder zu gewinnen,<br />
um sich Gehör zu verschaffen in der Öffentlichkeit.<br />
Ein Konzept für das Konzept<br />
Gemeinsam mit Susanne Prittmann und Carla<br />
Diehl von der <strong>Evangelische</strong>n Öffentlichkeitsarbeit<br />
entwickelten Kullmann und Löbermann ein<br />
Konzept für das Forum am 23. Juli. Welcher<br />
Raum bietet sich an, welche Materialien brauchen<br />
<strong>wir</strong>, wie viel Zeit muss investiert werden,<br />
welche Themen sprechen <strong>wir</strong> an? Das Konzept<br />
für das Forum stand, nun sollte das Konzept für<br />
die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde entstehen.<br />
Und die rund 15 interessierten und enga-<br />
Foto: fas<br />
gierten Gemeindemitglieder schafften es. Innerhalb<br />
eines Nachmittags machten sie eine<br />
Bestandsaufnahme, diskutierten Inhalte und<br />
Wünsche, formulierten Ziele und erstellten eine<br />
sogenannte „To-do-Liste“ für die kommenden<br />
Monate. Wie schwierig es sein kann, unterschiedliche<br />
Vorstellungen über Gemeindearbeit<br />
und Ziele unter einen Hut zu bringen, zeigte sich<br />
schnell. Und auch, <strong>dass</strong> ein Nachmittag nicht<br />
reicht, um grundsätzliche inhaltliche Fragen zu<br />
klären. Immer wieder hieß es also, den Blick auf<br />
die zentrale Frage des Forums - „Was wollen <strong>wir</strong><br />
mit der Öffentlichkeitsarbeit erreichen?“ - und<br />
das gemeinsam formulierte Ziel zu richten: Die<br />
St. Nicolai-Gemeinde will sich „aus einem Guss“<br />
präsentieren und damit nicht nur Gemeindemitglieder<br />
halten, sondern auch kirchendistanzierte<br />
Stadtteilbewohner gewinnen. Die Strategie,<br />
der Weg zu diesem Ziel, war schnell<br />
gefunden: Ein Logo entwickeln, eine Hausfarbe<br />
finden, den Schaukasten neu gestalten, den<br />
Internetauftritt weiter entwickeln, den Gemeindebrief<br />
überarbeiten und die Pressearbeit professionalisieren.<br />
Eine To-do-Liste legt nun fest,<br />
wer aus der Gemeinde bis wann welche Aufgaben<br />
erledigt, etwa, bis wann die Grundfarbe der<br />
Gemeinde fest stehen soll, wer sich um das<br />
Logo kümmert und wer es in die Hand nimmt,<br />
Veranstaltungen an die Presse weiterzuleiten.<br />
Wer macht was<br />
In zwei Arbeitsgruppen setzten sich die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer anschließend mit<br />
den zwei großen Standbeinen der Gemeindeöffentlichkeitsarbeit,<br />
dem St. Nicolai-Boten und<br />
„Tu’ Gutes und rede darüber“. Die evangelische<br />
St. Nicolai-Gemeinde im Frankfurter<br />
Osten macht genau das. Und<br />
nicht erst seit gestern. Seit Jahren<br />
arbeitet die engagierte Gemeinde<br />
immer wieder an ihrer Außendarstellung.<br />
Und suchte sich nun professionelle<br />
Hilfe: Carla Diehl und Susanne Prittmann<br />
(Foto) von der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Öffentlichkeitsarbeit unterstützten die<br />
Gemeinde bei der Erarbeitung eines<br />
Konzepts für die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
der Homepage, auseinander. Auch hier hielten<br />
sich die Gruppen an ein Modell zur Konzeptentwicklung<br />
und hangelten sich an den Fragen<br />
„Um was geht es?“ (Sensibilisierung), „Was<br />
müssen <strong>wir</strong> beachten?“ (Analyse), „Was wollen<br />
<strong>wir</strong> erreichen?“ (Ziel) und „Wie erreichen <strong>wir</strong> dieses<br />
Ziel?“ (Strategie) entlang.<br />
Die Arbeitsgruppe Homepage überprüfte den<br />
Aufbau der Internetseiten, legte Verantwortliche<br />
und Inhalte fest. Die Arbeitsgruppe für<br />
den Gemeindebrief einigte sich auf ein neues<br />
Layout mit neuer Farbe und neuem Schrifttyp,<br />
einer neuen Gliederung mit Rubriken und einer<br />
verbesserten Organisation der Redaktionsarbeit.<br />
Dazu gab es Tipps und hilfreiches Material<br />
von den Mitarbeiterinnen der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel zur Schaukastengestaltung<br />
oder zu journalistischen Grundregeln.<br />
Positive Stimmung<br />
Die ersten Schritte sind getan. Der Prozess<br />
allerdings ist noch lange nicht abgeschlossen.<br />
Bis Ende 2006 haben sich die Forumsteilnehmer<br />
Zeit gegeben, ihr Ziel umzusetzen. Bis dahin soll<br />
die Gemeinde mit einem einheitlichen Erscheinungsbild<br />
in der Öffentlichkeit auftreten. Der<br />
KV-Vorsitzende ist zuversichtlich, <strong>dass</strong> trotz<br />
Urlaubszeit und neuer Pfarrstellenbesetzung<br />
der Zeitplan eingehalten <strong>wir</strong>d. Ein Entwurf für<br />
das Logo der <strong>Kirche</strong>ngemeinde liegt vor und im<br />
Moment überlegen er und seine Mitarbeiter,<br />
wer genau auch in Zukunft welche Aufgaben<br />
übernimmt. Kullmann: „Es geht mit voller Kraft<br />
voran.“ cd<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 5
Neu<br />
PERSONAL<br />
6 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Sabine Naumann-Lach, Leiterin,<br />
Kindertagesstätte<br />
Gemeinde Hausen, 1.10.<br />
Anika Peter, Erzieherin, Krabbelstube Habakuk,<br />
<strong>Evangelische</strong>r Regionalverband, 1.9.<br />
Jöran Torsten Dänhardt, pädagogischer Mitarbeiter,<br />
St.-Thomas-Gemeinde, 28.9.<br />
Methap Calli, Erzieherin, Kindergarten Andreasgemeinde,<br />
29.9.<br />
Doris Beuth, Leiterin, Kindertagesstätte<br />
Wicherngemeinde, 1.10.<br />
Ursula Hack, Erzieherin, Kindergarten<br />
Wicherngemeinde, 1.10.<br />
Geburtstage im November<br />
60 Jahre<br />
Jean-Claude Diallo, Leiter des Fachbereichs<br />
III, Interkulturelle Arbeit, Beratung, Bildung,<br />
Seelsorge, <strong>Evangelische</strong>r Regionalverband,<br />
21.11.<br />
BLICKPUNKT<br />
Isabell Gora, Erzieherin, Kindergarten Nazarethgemeinde,<br />
1.10.<br />
Anja Brandel-Terzis, Erzieherin, Auferstehungsgemeinde,<br />
1.10.<br />
Waltraud Oster, Gemeindesekretärin, Gemeinde<br />
Unterliederbach, 1.11.<br />
Barbara Winkler, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
Dornbuschgemeinde, 5.9.<br />
Ausgeschieden<br />
Sabine Wagner, Leiterin, Ambulante Jugendhilfe,<br />
<strong>Evangelische</strong>r Regionalverband, 1.11.<br />
Pfarrer Christian<br />
Schwindt, Leiter<br />
der <strong>Evangelische</strong>nStadtakademie,<br />
30.9. Christian<br />
Schwindt<br />
wurde zum 1.10.<br />
als Oberkirchenrat<br />
nach Darmstadt<br />
berufen.<br />
60 Jahre<br />
Norbert Jung, Referat <strong>Kirche</strong>nmitgliedschaften,<br />
ERV, 14.11.<br />
Wolfgang Prasse, Poststelle ERV, 18.11.<br />
„Hoffnung besserer Zeiten - Philipp Jacob Spener und die Geschichte des Pietismus“ - diese Ausstellung<br />
besuchte im Oktober eine Reisegruppe von Mitarbeitern des ERV und Mitgliedern des Predigerministeriums<br />
in Halle. Höhepunkt der äußerst hochwertigen Ausstellung sind die kompletten<br />
Zyklen der Emporenbilder aus der Frankfurter St. Katharinenkirche. sho<br />
Foto: Neubeck<br />
STELLENMARKT<br />
Erzieher/in<br />
Die Kindertagesstätte der Dreifaltigkeitsgemeinde<br />
in der City-West sucht zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt eine/n Erzieher/in, vorzugsweise<br />
für den Kindergartenbereich. Die<br />
Einrichtung hat 82 Kinder zwischen drei und<br />
zwölf Jahren. Die Schwerpunkte liegen im<br />
musisch-kreativen Bereich (Mal-Atelier, Musikalische<br />
Früherziehung) und im religionspädagogischen<br />
Bereich. Zur Entwicklung weiterer<br />
Schwerpunkte wünscht sich die Kita einen<br />
Menschen mit Freude an der Arbeit mit Kindern.<br />
Bewerbungen an: <strong>Evangelische</strong> Dreifaltigkeitsgemeinde,<br />
Funckstraße 18, 60486<br />
Frankfurt. Mehr Informationen bei Pfarrer<br />
Horst Pohl unter Telefon 069 71670827.<br />
Diplomsozialarbeiter/in<br />
Die Psychologische Beratungsstelle Höchst<br />
sucht zum 1. März 2006 für die Dauer von zwei<br />
Jahren eine/n Diplom-Sozialarbeiter/in (50%<br />
Stelle) mit Erfahrung in Kinder- und Jugendarbeit.<br />
Wünschenswert ist eine entsprechende<br />
Weiterbildung. Die Psychologische Beratungsstelle<br />
Höchst bietet Erziehungsberatung<br />
im Rahmen der Jugendhilfe sowie Ehe- und<br />
Lebensberatung im Trägerauftrag an. Das Team<br />
arbeitet tiefenpsychologisch und familientherapeutisch<br />
in unterschiedlichen Settings<br />
mit Kindern, Jugendlichen, Familien sowie<br />
mit Einzelnen, Paaren und Gruppen. Bewerber/innen<br />
sollten aus dem arabischen, osteuropäischen<br />
oder türkischen Sprachraum<br />
stammen. Vergütung nach KDAVO. Bewerbungen<br />
bis zum 30. November 2005 an: Psychologische<br />
Beratungsstelle Höchst, Leiter Dr.<br />
Wolfgang Schrödter, Leverkuser Straße 7,<br />
65929 Frankfurt am Main.<br />
RÜCKBLICK<br />
Vor 20 Jahren<br />
... erinnerte der <strong>Evangelische</strong> Regionalverband<br />
mit der Ausstellung „Karl<br />
Sack - Ein Widerstandskämpfer aus<br />
Bosenheim“ an Leben und Wirken des<br />
Generalstabsrichters, der 1945 in dem<br />
Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet<br />
wurde.<br />
... wurde der Gründungsvertrag für die<br />
Zentrale für ambulante Krankenpflege<br />
(ZAK) Nordwest unterzeichnet.<br />
... folgten 73 evangelische <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />
dem Aufruf der EKHN, sich<br />
aktiv an der von Protestanten in Ost<br />
und West ausgerufenen Friedensdekade<br />
zu beteiligen.
SERVICE<br />
Beruf Gemeindepädagogik<br />
Zum „Darmstädter Forum Gemeindepädagogik“<br />
hat die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> in Hessen und<br />
Nassau (EKHN) erstmals eine Informationsbroschüre<br />
über die Ausbildung und das Berufsbild<br />
von Gemeindepädagogen und -pädagoginnen<br />
veröffentlicht. Unter dem Titel<br />
„Gemeindepädagogik. Chancen und Herausforderungen<br />
in Studium und Beruf“ erläutert<br />
die Broschüre auf 20 Seiten die Voraussetzungen<br />
zum Studium, die Anforderungen sowie<br />
die dafür vorgesehenen kirchlichen Handlungsfelder.<br />
Mit der Broschüre will die EKHN<br />
das noch junge Berufsbild Gemeindepädagogik<br />
präzisieren, bekannter machen und den<br />
Nachwuchs dafür sichern. Sie kann kostenlos<br />
angefordert werden unter Telefon 06151 405-<br />
380, E-Mail edeltraud.fritzsche@ekhn-kv.de.<br />
Preisgünstige Geschenke<br />
Geschenkartikel mit dem Emblem „<strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Kirche</strong> in der Stadt“ kann man im Online-Shop<br />
unter www.frankfurt-evangelisch.de<br />
direkt und kostengünstig bestellen. Die <strong>Evangelische</strong><br />
Öffrentlichkeitsarbeit bietet hier unter<br />
dem Menuepunkt „Info-Center“ Schlüsselbänder,<br />
Baumwolltaschen, Notizblöcke, Kugelschreiber,<br />
Kaffeebecher und vieles mehr zum<br />
Selbstkostenpreis an. Nützliche Artikel zum<br />
Verschenken bei Gemeinde- oder Stadtteilfesten,<br />
Veranstaltungen oder an die Mitarbeitenden.<br />
Webfish 2006 gestartet<br />
Der WebFish ist eine Auszeichnung der EKD von<br />
besonders gelungenen christlichen Internet-<br />
Angeboten. Bewerbungen sind ab sofort bis<br />
zum 31. Dezember 2005 über das Online-Formular<br />
unter www.ekd.de/webfish möglich. Der<br />
Webfish <strong>wir</strong>d in Gold (1.500 Euro Preisgeld), Silber<br />
(1.000 Euro) und Bronze (500 Euro) vergeben.<br />
Wer den Förderpreis gewinnt, erhält eine<br />
kostenlose Beratung durch eine Agentur.<br />
SCHWARZES BRETT<br />
Wohnung zu vermieten<br />
Wer auf Wohnungssuche ist, hat auch die<br />
Möglichkeit, eine Wohnung aus dem Bestand<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes zu mieten.<br />
Zu haben sind derzeit zum Beispiel eine<br />
Zweizimmerwohnung in Bockenheim (52,39<br />
qm) für 433 Euro Kaltmiete, eine Zweizimmerwohnung<br />
in Nied (70,65 qm) für 464 Kaltmiete,<br />
eine Dreizimmerwohnung in Bad Vilbel<br />
(76,70 qm) für 590 Euro Kaltmiete und eine<br />
Vierzimmerwohnung in Rödelheim (109 qm)<br />
für 780 Euro Kaltmiete. Ansprechpartnerin ist<br />
Regina Müller, Telefon 069 2165-1314. Für<br />
Gewerbeflächen ist Harald Seel, Telefon 069<br />
2165-1323 zuständig.<br />
BLICKPUNKT<br />
Seit 24. Oktober läuft die <strong>Kirche</strong>neintrittskampagne der evangelischen <strong>Kirche</strong> in Frankfurt. Bei der<br />
Pressekonferenz präsentierten (Foto von links nach rechts) Ralf Bräuer, Leiter der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Öffentlichkeitsarbeit, ERV-Vorstandsvorsitzende Esther Gebhardt sowie Heiner Eberle und Ramon<br />
Daene von der Frankfurter Werbeagentur OgilvyOne die Plakatmotive. sho<br />
KIRCHENLEXIKON<br />
<strong>Totensonntag</strong>, <strong>„auf</strong> <strong>dass</strong> <strong>wir</strong> <strong>klug</strong> <strong>werden“</strong><br />
Der <strong>Totensonntag</strong> ist nicht vom Himmel gefallen<br />
und lässt sich auch nicht biblisch begründen.<br />
Er wurde im Jahr 1816 von König Friedrich<br />
Wilhelm III von Preußen zunächst als Gedenktag<br />
der Opfer der Freiheitskriege gegen Napoleon<br />
verordnet und wurde schnell von den<br />
evangelischen <strong>Kirche</strong>n als Feiertag übernommen.<br />
Der <strong>Totensonntag</strong>, der am letzten Sonntag<br />
vor dem Ersten Advent gefeiert <strong>wir</strong>d, ist<br />
somit zum evangelischen Gegenstück des katholischen<br />
Feiertages Allerseelen geworden. Die<br />
Begründer der evangelischen <strong>Kirche</strong> hatten im<br />
Zeitalter der Reformation noch ein spezielles<br />
Totengedenken mit Hinweis auf das Wort von<br />
Jesus „Lass die Toten ihre Toten begraben“<br />
abgelehnt und den katholischen Allerseelentag<br />
nicht übernommen.<br />
Am <strong>Totensonntag</strong> gehen auch heute noch viele<br />
Menschen auf die Friedhöfe und schmücken<br />
die Gräber der verstorbenen Angehörigen. Die<br />
evangelische <strong>Kirche</strong> bietet an diesem Tag auf<br />
allen Frankfurter Friedhöfen Andachten an, in<br />
vielen Gemeindegottesdiensten <strong>wir</strong>d für die<br />
Verstorbenen gebetet und die Namen der im<br />
vergangenen <strong>Kirche</strong>njahr verstorbenen Gemeindemitglieder<br />
werden verlesen.<br />
So wie der Mensch den Sonntag als Ruhe- und<br />
Feiertag braucht, als heilsame Unterbrechung<br />
des Alltags, so braucht auch die Trauer und die<br />
Erinnerung ihren Platz. Die unterschiedlichen<br />
Namen für diesen Tag zeigen verschiedene<br />
Aspekte, die für Menschen wichtig sind: Der<br />
Foto: FNP<br />
Name „<strong>Totensonntag</strong>“ erinnert daran, <strong>dass</strong> der<br />
Tod die äußerste Grenze des menschlichen<br />
Lebens ist. Der Tod gehört zum Leben dazu.<br />
Kirchlich <strong>wir</strong>d er „Ewigkeitssonntag“ genannt,<br />
denn nach christlichem Verständnis hat der<br />
Tod nicht das letzte Wort. Er ist ein Übergang<br />
vom Vergänglichen ins Unvergängliche. Den<br />
Toten gedenken und<br />
gleichzeitig die Ewigkeit<br />
in den Blick nehmen, an<br />
dem der Tod nicht mehr<br />
sein <strong>wir</strong>d, kein Leid und<br />
keine Trauer. Auch die<br />
Bezeichnung „Letzter<br />
Sonntag im <strong>Kirche</strong>njahr“<br />
erinnert daran, <strong>dass</strong><br />
etwas zu Ende geht,<br />
bevor wieder Neues<br />
beginnen kann.<br />
Das Gedenken an die<br />
Toten, das Gedanken<br />
machen über den Tod<br />
will uns Menschen aber Ein Besuch auf dem Friedhof -<br />
auch daran erinnern, wie sich Zeit nehmen für Trauer und<br />
unwiederbringlich Tage Erinnerung.<br />
und Begegnungen mit Menschen sind - die<br />
schönen wie die schweren. Nutzen <strong>wir</strong> sie also,<br />
jeden Tag und jede Stunde. Oder wie es der<br />
Schreiber des 90. Psalms in der Bibel formuliert<br />
und auf den Punkt bringt: „Herr, lehre uns<br />
bedenken, <strong>dass</strong> <strong>wir</strong> sterben müssen, auf <strong>dass</strong><br />
<strong>wir</strong> <strong>klug</strong> werden.“ rab<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 7<br />
Foto: Hammer
TOPP<br />
„In da Bginnin God cre8d da heavens & da earth“.<br />
Kommt Ihnen das bekannt vor? Kapitel 1, Vers 1<br />
des Ersten Buchs Mose („Am Anfang schuf Gott<br />
Himmel und Erde“). Damit das Wort Gottes auch<br />
per Handy an Freunde und Verwandte verbreitet<br />
werden kann, hat die Australische Bibelgesellschaft<br />
die Verse des Alten und Neuen Testaments in die<br />
mit Abkürzungen und Szene-Wendungen gespickte<br />
Sprache der SMS-Mitteilungen fürs Handy übertragen.<br />
Und zwar, „weil die alten Zeiten, in der<br />
es die Bibel nur in einem düsteren schwarzen Einband<br />
gab, lange vorbei sind“. Na, wenn's hilft.<br />
Bleibt zu hoffen, <strong>dass</strong> die Botschaft dabei inhaltlich<br />
nicht zu kurz kommt.<br />
KULTURTIPP<br />
Ausstellung:<br />
50 Jahre Luthergemeinde<br />
Vor 50 Jahren wurde<br />
die Lutherkirche in<br />
Bornheim wieder eingeweiht.<br />
Dieses Jubiläum<br />
ist der Anlass für<br />
eine Ausstellung in<br />
der Kapelle der Lutherkirche.<br />
Zu sehen sind<br />
dort noch bis Ende<br />
November Bilder aus<br />
der Zeit des Wiederaufbaus.Erinnerungsstücke<br />
aus den 50er<br />
Jahren im Foyer ergänzen<br />
die Schau. Besonders<br />
zu erwähnen<br />
sind die <strong>Kirche</strong>nfenster<br />
zu den Seligpreisungen der Bergpredigt,<br />
die 1955 der damalige Städelprofessor Georg<br />
Meistermann für die wieder aufgebaute <strong>Kirche</strong><br />
entworfen hat. Die Ausstellung ist geöffnet<br />
montags bis freitags von 10 bis 18 und<br />
samstags von 10 bis 14 Uhr. sho<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
HERAUSGEBER: <strong>Evangelische</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
Frankfurt am Main<br />
REDAKTION: Kurt-Schumacher-Straße 23<br />
60311 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069.2165 1385 oder -1388, Fax: -2388,<br />
E-Mail: kirche-intern@ervffm.de<br />
REDAKTION: Ralf Bräuer (rab/V.i.S.d.P.), Bettina<br />
Behler (bb), Carla Diehl (cd), Esther Gebhardt (EG),<br />
Sandra Hoffmann (sho/Geschäftsführung), Dagmar<br />
Keim-Hermann (dkh), Susanne Prittmann (sup),<br />
Francis Schmitt (fas/Satz), Antje Schrupp (as)<br />
„<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> intern“ erscheint zehnmal jährlich<br />
und <strong>wir</strong>d kostenlos an alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Frankfurter Gemeinden und Einrichtungen<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes<br />
Frankfurt verteilt.<br />
ISSN 1437-4102<br />
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 23.11.2005<br />
8 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
BLICKPUNKT<br />
Am 14. Oktober ging in der Niederräder Paul-Gerhardt-Gemeinde der Aktionstag mit Benefizkonzert<br />
für Toleranz und Frieden über die Bühne. Fünf Bands traten auf und zehn Initiativen und Organisationen<br />
informierten über ihre Arbeit. Rund 35 Ehrenamtliche sorgten an Kasse, Getränke- und<br />
Verpflegungsstand sowie als technische Helfer für eine gelungene Veranstaltung. sho<br />
Raus aus der Sackgasse<br />
Stadtteilinitiative in Fechenheim-Nord gebildet<br />
Fechenheim-Nord ist ein Stiefkind Frankfurts.<br />
Zwischen Hanauer Landstraße und Bergen<br />
Enkheim bilden verschiedene kleine Siedlungen<br />
einen Stadtteil, dem der frühere, durch<br />
einen großen Arbeitgeber geprägte Zusammenhalt<br />
Stück für Stück verloren geht. Ein sozialer<br />
Brennpunkt in der Birsteiner Straße bereitet<br />
zusätzliches Kopfzerbrechen. Seit den<br />
Fünfzigern wohnen hier viele Menschen mit<br />
vielen Problemen eng nebeneinander. Entsprechend<br />
blühen Konflikte: mangelhafte Integration,<br />
Drogenmissbrauch und Kriminalität.<br />
Die „Birsteiner“ endet hier tatsächlich in einer<br />
Sackgasse.<br />
Für Kinder und Jugendliche <strong>wir</strong>d einiges getan,<br />
damit sie aus der Sackgasse wieder herauskommen.<br />
Die Konrad-Haenisch-Schule, die Spielund<br />
Lernstube der Caritas, die evangelische<br />
Kindertagesstätte, die städtische Kindertagesstätte<br />
mit Hort, das Jugendzentrum und der Verein<br />
für Kultur und Bildung fördern die Integration<br />
nach Kräften.<br />
Ein Stadtteilarbeitskreis hat sich gebildet, denn<br />
zunehmend schicken Eltern ihre Kinder in Einrichtungen<br />
außerhalb des Stadtteils, weil sie sich<br />
dort für ihre Sprösslinge bessere Startchancen<br />
ausrechnen. Vorher waren Kindertagesstätten<br />
und Schule am Ort noch ganz selbstverständlich<br />
die „ersten Adressen“ für Bildung. Es stört der<br />
hohe Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund,<br />
es stören Rempeleien und mangelnde<br />
Sprach- und Sozialkompetenz. Angestrebt <strong>wir</strong>d<br />
höheres Niveau und mehr „heile Welt“. Eine<br />
Kindergarten-Mutter formulierte: „Für mein Kind<br />
ist das, was hier angeboten <strong>wir</strong>d, genug. Aber<br />
Foto: Treber<br />
nicht für mich!“ Die Bildungseinrichtungen<br />
geraten dadurch selbst in die Sackgasse. Ihr<br />
bewusstes Engagement für die Integration <strong>wir</strong>kt<br />
beinahe kontraproduktiv, wenn als Reaktion<br />
darauf leistungswillige und integrierte Kinder<br />
abziehen und weitgehend die unter sich bleiben,<br />
für die dieser Weg aus verschiedenen Gründen<br />
nicht in Frage kommt. Für eine gelingende Integration<br />
wären die anderen Stadtteilkinder wichtig,<br />
denn Kinder lernen Sprache und Verhalten<br />
nicht nur von Lehrenden, sondern auch und<br />
vor allem von Mitschülern.<br />
Schule und Kindertagesstätten sehen sich nun<br />
herausgefordert, ihre Bildungsleistungen offensiver.<br />
Die evangelische Kindertagesstätte<br />
betreibt Qualitätsmanagement und beginnt<br />
gerade ein längerfristiges Projekt, um den<br />
hessischen Bildungsplan in pädagogische Praxis<br />
umzusetzen. Doch die Vorteile der Bildungseinrichtungen<br />
am Ort müssen auch kommuniziert<br />
werden. Nach einer Beratung durch<br />
die <strong>Evangelische</strong> Öffentlichkeitsarbeit im Juli<br />
wurde deutlich, <strong>dass</strong> mit dem vorhandenen<br />
Werbematerial gerade die nicht erreicht werden,<br />
die man gewinnen möchte. Hier besteht<br />
Handlungsbedarf. Zugleich wurde eine stärkere<br />
Präsenz bei Stadtteilfesten angeregt, um sich<br />
selbst zu präsentieren und Kontakte mit den<br />
„Wunsch-Kunden“ knüpfen zu können. Es gilt,<br />
die Wertschätzung der Arbeit im ganzen Stadtteil<br />
zu erlangen - ein Prozess, für den man Jahre<br />
rechnen muss, und der zwei sehr knapp<br />
bemessene Ressourcen beansprucht: Zeit und<br />
Geld. Pfarrer Wilfried Steller<br />
Glaubenskirchengemeinde