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Grün in der Stadt - Bäume

Einen Baum zu erhalten oder neu zu pflanzen ist nicht nur aus klimapolitischer Sicht zu betrachten. Denn auch das eigene Grundstück bekommt dadurch einen höheren wirtschaftlichen Wert. Dieser Ratgeber räumt mit Vorurteilen, Ängsten und falsch verstandenem Ordnungssinn auf. Stattdessen zeigt er die Wichtigkeit von Bäumen auch unter den monetären Gesichtspunkten auf.

Einen Baum zu erhalten oder neu zu pflanzen ist nicht nur aus klimapolitischer Sicht zu betrachten. Denn auch das eigene Grundstück bekommt dadurch einen höheren wirtschaftlichen Wert. Dieser Ratgeber räumt mit Vorurteilen, Ängsten und falsch verstandenem Ordnungssinn auf. Stattdessen zeigt er die Wichtigkeit von Bäumen auch unter den monetären Gesichtspunkten auf.

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tritt überdeutlich hervor, wenn wir die ökologischen<br />

und ökonomischen Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Alternativen hierzu bedenken.<br />

Die systematische Zusammenführung <strong>der</strong><br />

Lebensleistungen von <strong>Bäume</strong>n und <strong>der</strong>en<br />

f<strong>in</strong>anzielle Bewertung ist nicht e<strong>in</strong>fach und<br />

mit Unsicherheiten behaftet. Diese bestehen<br />

jedoch als Variationen <strong>in</strong> allen Bemessungssystemen<br />

und können berücksichtigt werden.<br />

Die Existenz e<strong>in</strong>es praxistauglichen Verfahrens<br />

zeigt, dass es möglich ist, e<strong>in</strong> solches System<br />

zur Steigerung <strong>der</strong> Wertschätzung von <strong>Bäume</strong>n<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Die detaillierte Betrachtung <strong>der</strong><br />

Leistungen von <strong>Bäume</strong>n zeigt, dass sie über<br />

e<strong>in</strong> enormes Potenzial verfügen, das wir mit<br />

Blick auf die aktuelle Praxis nicht annähernd<br />

ausschöpfen.<br />

Hohe Wirkung gegen Hitze<br />

Bei allen Anstrengungen, Städte an Klimaverän<strong>der</strong>ungen<br />

anzupassen, wird <strong>Bäume</strong>n<br />

wegen ihres Schattenwurfs und kühlenden<br />

Eigenschaften e<strong>in</strong>e hohe Wirkung gegen <strong>in</strong>nerstädtische<br />

Hitze besche<strong>in</strong>igt. <strong>Grün</strong>- und<br />

Freiflächen zu erhalten und neu zu schaffen,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aber <strong>der</strong> Erhalt und Schutz von<br />

Altbäumen, stellen damit zentrale Maßnahmen<br />

e<strong>in</strong>es erfolgreichen Klimafolgenmanagements<br />

dar.<br />

Die Mehrzahl <strong>der</strong> Deutschen lebt schon jetzt <strong>in</strong><br />

Städten und erwartet gute wirtschaftliche, soziale<br />

und kulturelle Rahmenbed<strong>in</strong>gungen sowie<br />

e<strong>in</strong>e hohe Mobilität mit dem Öffentlichen<br />

Personennahverkehr, Fahrrad und Auto. Viele<br />

Städte wachsen und haben sich dabei trotz<br />

vielfältiger Nutzungskonflikte für die Innenverdichtung<br />

entschieden. Auch Dietzenbach<br />

wächst und benötigt mehr Platz. Nicht nur<br />

neue Baugebiete werden erschlossen, auch<br />

Bestandsgebäude durch Neubau vergrößert.<br />

Durch Zuzug von jungen Familien wird <strong>der</strong><br />

Druck auf städtische E<strong>in</strong>richtungen, wie beispielsweise<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten, größer, die<br />

meist am Standort durch An- o<strong>der</strong> Neubau<br />

erweitert werden müssen. Damit konkurrieren<br />

die etablierten Bestandsbäume stets um den<br />

gleichen Raum mit allen baulichen Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Straßen- und Radwegeausbau, neue<br />

Versorgungstrassen für Wasser, Gas, Strom<br />

o<strong>der</strong> Internet und die Bebauung für dr<strong>in</strong>gend<br />

benötigten Wohnraum s<strong>in</strong>d unverzichtbar,<br />

aber sie gehen zu Lasten <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerstädtischen<br />

Freiräume.<br />

Alte <strong>Bäume</strong> br<strong>in</strong>gen große Leistung<br />

Solange sich noch Ersatzstandorte für die<br />

Nachpflanzung f<strong>in</strong>den, kann die <strong>Stadt</strong> dem<br />

Verlust von <strong>Bäume</strong>n <strong>in</strong> den Bilanzen entgegenwirken.<br />

Aber selbst bei ausgeglichenen<br />

Bilanzen geht immer e<strong>in</strong> wesentlicher Teil<br />

wertvoller Baumsubstanz im Tausch gegen<br />

Neupflanzungen verloren. Dies ist e<strong>in</strong> Qualitätsverlust<br />

sowohl mit Blick auf die Wohlfahrtswirkung,<br />

als auch aus ökologischer und<br />

stadtklimatischer Sicht. Denn es s<strong>in</strong>d vor allem<br />

die großen <strong>Bäume</strong>, die aufgrund ihrer Krone<br />

zu e<strong>in</strong>er Dämpfung <strong>der</strong> sommerlichen Hitze<br />

beitragen, die zum Aufenthalt im Schatten<br />

e<strong>in</strong>laden und die den <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> lebenden<br />

Tieren Lebensraum und Nahrung bieten.<br />

Ergebnisse aus dem Forschungsvorhaben<br />

„<strong>Stadt</strong>bäume im Klimawandel“ unterstreichen,<br />

dass gerade die Altbäume unsere Klimaspezialisten<br />

s<strong>in</strong>d. Die Untersuchungen am Beispiel<br />

von großen Stieleichen am Straßenrand mit<br />

Kronenradien von 13–18 Metern belegen,<br />

dass diese <strong>Bäume</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, mit ihrem<br />

ausgedehnten Wurzelsystem Wasservorräte<br />

zu erschließen, die <strong>in</strong> Zeiten des Wassermangels<br />

im Boden dennoch e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Verdunstung sicherstellen können.<br />

10 Kreisstadt Dietzenbach

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