Inside_1_2021
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EINHEIT IM PORTRÄT<br />
<strong>Inside</strong>-Fragebogen:<br />
Das Jägerbataillon 17<br />
stellt sich von — S. 3<br />
NACHGEFRAGT<br />
Oberst Giselher Rath<br />
von der Abteilung<br />
Einsatzvorbereitung — S. 4<br />
bundes<br />
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Neues von den<br />
Bataillonen und<br />
Dienststellen — S. 6<br />
PERSONALNEWS<br />
Kommandowechsel,<br />
Auszeichnungen &<br />
Beförderungen — S. 11<br />
MILITÄR<br />
AKTUELL<br />
INSIDE 1|21<br />
BEILAGE<br />
INSIDE<br />
HEER<br />
Übungen, Termine & Neuigkeiten aus der Welt des Bundesheeres<br />
KURZ NOTIERT<br />
Auszeichnung für Robert<br />
Kratky (1): Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner zeichnete<br />
den Radiomoderator und Gefreiten<br />
des Reservestandes am 22.<br />
Februar mit der „Militär-Anerkennungsmedaille“<br />
aus. Ministerin<br />
Tanner bedankte sich für sein<br />
Engagement und den Einsatz im<br />
Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit,<br />
den er für das Bundesheer<br />
in den zwei Videoserien „Tagwache<br />
mit Kratky“ und „Heer<br />
g’schaut“ gezeigt hat.<br />
Erfolgsgeschichte: Von der ursprünglich<br />
als fünfteilige Videoserie<br />
geplanten Bundesheer-<br />
Produktion „Fit aus dem<br />
Lockdown“ (2) sind aufgrund<br />
des großen Erfolgs mittlerweile<br />
mehr als 30 Videos verfügbar.<br />
Live über Facebook gestreamt,<br />
führt Peter Ertl, Hauptlehroffizier<br />
für Körperausbildung<br />
im Heeressportzentrum, gemeinsam<br />
mit ein oder zwei<br />
anderen Trainern oder Spitzensportlern<br />
des Heeres durch die<br />
rund 30-minütigen Workouts.<br />
Dabei werden die Schwerpunkte<br />
vom Trainerteam immer unterschiedlich<br />
gesetzt.<br />
Milizaward für das Jägerbataillon<br />
17 (3): Der Award<br />
für die besten Werber von Milizsoldaten<br />
des Jahres 2019 ging<br />
kürzlich das zweite Jahr in Folge<br />
in die Südsteiermark. (red)<br />
Investitionsoffensive<br />
beim Bundesheer<br />
Fotos: Bundesheer/Trippolt, Bundesheer/Pusch, Bundesheer, Bundesheer/Gießauf<br />
1<br />
2<br />
3<br />
ÖSTERREICH<br />
Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner will<br />
den eingeschlagenen<br />
Erneuerungskurs auch<br />
<strong>2021</strong> fortführen.<br />
Ziel sei es, den jahrzehntelangen<br />
Investitionsstau sukzessive<br />
abzubauen und das Heer zur Bewältigung<br />
der sicherheitspolitischen<br />
Herausforderungen des<br />
21. Jahrhunderts „zukunftsfit“ zu<br />
machen, wie Tanner im Rahmen<br />
einer Pressekonferenz erklärte.<br />
Bereits entschieden wurde im<br />
vergangenen September der<br />
Kauf von 18 Hubschraubern Leonardo<br />
AW169M, die ab 2022<br />
zulaufen sollen. Beginnend mit<br />
heuer soll außerdem die Black<br />
Hawk-Flotte um drei Maschinen<br />
wachsen, die vorhandenen neun<br />
Stück werden modernisiert.<br />
Investiert wird auch in die Ausrüstung<br />
der Soldaten: Der Tarnanzug<br />
wird in den nächsten Jahren mit<br />
rund 4.000 Stück pro Jahr verstärkt<br />
zulaufen und den bisherigen<br />
Kampfanzug ersetzen;<br />
18.000 neue Helme werden vor<br />
allem zur Ausstattung der Miliz<br />
verwendet. Knapp 5.000 Stück<br />
des Sturmgewehrs 77 werden<br />
durch neue Optiken zeitgemäß<br />
modernisiert; eine weitere Erhöhung<br />
der Stückzahl ist beabsichtigt.<br />
Zusätzlich befinden sich rund<br />
2.000 Nachtsichtbrillen in der<br />
Auslieferung. Alle 55.000 Soldaten<br />
erhalten darüber hinaus neue<br />
ABC-Schutzmasken sowie<br />
Schutzbekleidung.<br />
Für bessere Mobilität und den<br />
Schutz der Soldaten wurde kürzlich<br />
die Ausrüstung mit 30 neuen<br />
Radpanzern Pandur Evolution<br />
sowie 16 Allschutztransportfahrzeugen<br />
Dingo 2 für den logistischen<br />
Dienst in Auftrag gegeben.<br />
Weiters beginnt <strong>2021</strong> die überfällige<br />
Modernisierung der Kampfpanzer<br />
Leopard 2A4 und der<br />
Schützenpanzer Ulan. Für <strong>2021</strong><br />
ist die Lieferung von 200 Lkw für<br />
die Miliz vorgesehen; 200 Funktionsfahrzeuge<br />
vom Typ eines militarisierten<br />
Pick-up werden Ende<br />
<strong>2021</strong>/2022 folgen. Dadurch<br />
werden erstmals Teile der Miliz<br />
wieder eine originäre Beweglichkeit<br />
erhalten. Zur Unterstützung<br />
der Panzertruppe werden ab<br />
<strong>2021</strong> außerdem alle drei modernen<br />
70-Tonnen-Tiefladesysteme<br />
bei der Truppe zum Einsatz kommen.<br />
Weiters wurde eine erste<br />
Tranche von 55 Fahrzeugen für<br />
den Ersatz von Pinzgauern in<br />
Auftrag gegeben und werden<br />
in den nächsten Jahren bis zu 350<br />
Heeresfahrzeuge durch neue<br />
handelsübliche Kraftfahrzeuge ersetzt.<br />
Die Flotte der MAN Reisebusse<br />
für die Truppe wird <strong>2021</strong><br />
von sechs auf zwölf Fahrzeuge<br />
anwachsen. Zusätzlich werden<br />
fünf neue Löschfahrzeuge für die<br />
Übungsplätze und militärische<br />
Flughäfen sowie zwei fernlenkbare<br />
Löschroboter beschafft.<br />
Im Sanitätsbereich sollen außerdem<br />
40 handelsübliche und 21<br />
geschützte Sanitäts- und Notarzt-/<br />
Notfall-Transportfahrzeuge beschafft<br />
werden. Bei den Pionieren<br />
werden 72 leichte und 24 mittlere<br />
leistungsfähige Bergefahrzeuge<br />
sowie 35 Abschubsysteme und<br />
vier leistungsfähige Pionier-/Bergepanzer<br />
zulaufen. (red)<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 0 1
AKTUELL<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
654 neue Unteroffiziere<br />
für das Bundesheer<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Am 26. Februar wurden<br />
bei einem Festakt in der<br />
Towarek-Schulkaserne<br />
654 Soldaten mit ihrem<br />
neuen Dienstgrad Wachtmeister<br />
ausgemustert.<br />
Die 654 Soldaten, davon<br />
41 Frauen, haben mit der Ausmusterung<br />
ihre insgesamt<br />
18-monatige Ausbildung abgeschlossen.<br />
Der Festakt für die<br />
Berufs- und Milizsoldaten erfolgte<br />
im Beisein von Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner,<br />
des Landtagspräsidenten von<br />
Oberösterreich Wolfgang Stanek<br />
und Generalstabschef Robert<br />
Brieger auf dem Sportplatz<br />
der Towarek-Schulkaserne in<br />
Enns. Nach einer eineinhalbjährigen<br />
Ausbildung übernehmen<br />
die ausgemusterten Wachtmeister<br />
Verantwortung für die<br />
Truppe als Gruppenkommandanten<br />
bei Einsätzen im In- und<br />
Ausland oder um neue Rekruten<br />
des Bundesheers auszubilden.<br />
„Ich gratuliere den Soldatinnen<br />
und Soldaten herzlich zum Abschluss<br />
und somit zum Dienstgrad<br />
Wachtmeister, den sie ab<br />
heute tragen werden. Die<br />
Soldatinnen und Soldaten des<br />
Unteroffizierskorps sind die Stützen<br />
im täglichen Dienstbetrieb,<br />
bei Ausbildungen, Übungen<br />
und vor allem bei den nationalen<br />
und internationalen Einsätzen<br />
des Österreichischen Bundesheeres.<br />
Sie übernehmen ab<br />
heute große Verantwortung für<br />
ihre Einheit und sind das Vorbild<br />
für alle zukünftigen Soldatinnen<br />
und Soldaten des Heeres. Ab<br />
heute können Sie zeigen und<br />
anwenden, was Sie gelernt<br />
haben und Führungsstärke<br />
beweisen. Ich wünsche Ihnen<br />
dabei alles Gute, viel Erfolg und<br />
viel Soldatenglück!“, sprach<br />
Verteidigungsministerin Tanner<br />
in ihrer Rede.<br />
553 Berufssoldaten und 101<br />
Milizsoldaten musterten im heurigen<br />
Jahr als Wachtmeister aus.<br />
169 der Berufs- und Milizsoldaten<br />
(davon zwölf Frauen) stammen<br />
aus Niederösterreich, 89<br />
Teilnehmer (davon fünf Frauen)<br />
kommen aus dem Bundesland<br />
Wien und 88 Soldaten, davon<br />
sechs Frauen, aus der Steiermark.<br />
Gefolgt von den Bundesländern<br />
Kärnten mit 80<br />
Teilnehmern (davon zwei<br />
Frauen), Oberösterreich mit 72<br />
Soldaten (sechs Frauen) und 58<br />
Männer und fünf Frauen aus<br />
Salzburg. Die restlichen Unteroffiziere<br />
stammen aus Tirol (45<br />
Soldaten, davon eine Frau), aus<br />
dem Burgenland mit 25 Män-<br />
nern und vier Frauen sowie<br />
Vorarlberg mit 19 Männern.<br />
Stellvertretend für den Lehrgang<br />
werden fünf Lehrgangssprecher,<br />
Frauenbeauftragte, Vertreter der<br />
Miliz und der Lehrgangsbeste<br />
befördert. Der gebürtige Oberösterreicher<br />
Zugsführer Jonas<br />
Kager vom Panzerstabsbataillon<br />
4 aus Hörsching konnte mit<br />
neun Auszeichnungen als Bester<br />
seines Jahrganges seine Ausbildung<br />
abschließen. Bundesministerin<br />
Tanner zeichnete diese<br />
herausragende Leistung mit<br />
dem traditionellen Ehrenring<br />
aus.<br />
Der Jahrgangsname der Ausgemusterten<br />
(Gendarmerieschule<br />
OÖ II) geht übrigens zurück auf<br />
den 7. September 1955, den<br />
Tag der offiziellen Gründung<br />
des Bundesheeres der Zweiten<br />
Republik Österreich. Die Bewaffnete<br />
Formation, die sogenannte<br />
„B-Gendarmerie“ im Bundesministerium<br />
für Inneres, entstand<br />
aus den 1949 eingerichteten<br />
Alarmformationen. Diese wurden<br />
1952 in sechs „Gendarmerieschulen“<br />
übergeführt. Eine<br />
davon: die Gendarmerieschule<br />
Oberösterreich II. Am 21. Juli<br />
1955 wurden die Gendarmerieschulen<br />
dem Amt für Landesverteidigung<br />
unterstellt. Am 27. Juli<br />
erfolgte die Umbenennung in<br />
„Provisorische Grenzschutz-<br />
Abteilungen“. (MilKdo OÖ)<br />
AUSZEICHNUNG Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner nahm an der Ausmusterung teil.<br />
Die Veranstaltung fand auf dem Sportplatz der<br />
Towarek-Schulkaserne in Enns statt.<br />
Fotos: Bundesheer/Trippolt, Bundesheer/Weigl<br />
0 0 2 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
VERBAND IM PoRTRÄT<br />
Das Jägerbataillon 17<br />
stellt sich vor<br />
An dieser Stelle geben wir in jeder Ausgabe<br />
Verbänden die Chance, aus ihrer Perspektive über<br />
ihre Aufgaben, ihre Ausrüstung und Neuerungen<br />
zu berichten. Dieses Mal: das Jägerbataillon 17<br />
aus dem südsteirischen Grenzort Straß.<br />
Welche Aufgaben<br />
nehmen wir wahr?<br />
Neben der Ausbildung von Grundwehrdienern wird ein<br />
großer Teil des Kadernachwuchses der Waffengattung Infanterie<br />
im Rahmen der Kaderanwärterausbildung 1 und 2<br />
in Straß ausgebildet. Abseits dieser Ausbildungen werden<br />
derzeit durch Straßer Soldaten einerseits Teststraßen<br />
für die Massentestung der Bevölkerung in der Südsteiermark<br />
betrieben und andererseits die Exekutive bei der<br />
Einreisekontrolle an der Grenze von Niederösterreich zu<br />
Tschechien unterstützt. Gleichzeitig stellen wir für den EUgeführten<br />
Auslandseinsatz in Bosnien und Herzegowina<br />
weitere Kräfte ab. Man erkennt, dass die Aufgaben in<br />
dieser besonderen Zeit für uns Straßer Soldaten<br />
mannigfaltig sind.<br />
koNTAkT Jägerbataillon 17, Erzherzog<br />
Johann-Kaserne, Hauptstraße 75,<br />
8472 Straß in der Steiermark,<br />
jgb17@bmlv.gv.at,<br />
Was gibt es bei uns Neues in<br />
den kommenden Monaten?<br />
Ab 1. Mai übernimmt das Jägerbataillon 17 bis Ende des Jahres die Führungsverantwortung<br />
der Reaktionskräfte. Schwergewicht in der Ausbildung<br />
ist der Einsatz der verbundenen Kräfte gegen subkonventionell<br />
kämpfende Gegner im urbanen Raum. Das Trainieren der Gefechtstechniken,<br />
um in einer Krisensituation richtig, schnell und rechtskonform zu<br />
agieren, hat bei uns höchste Priorität. Um für den Ernstfall gewappnet zu<br />
sein, erfolgt eine zweiwöchige Überprüfung dieser Reaktionskräfte. Zusätzlich<br />
wird die Verfahrenserprobung des Mannschaftstransportpanzers<br />
Pandur Evolution weitergeführt. Unter anderem wird im Zuge einer Ver -<br />
ladeübung die Transportfähigkeit des Radpanzers in die C-130 Hercules<br />
hergestellt. Das Jägerbataillon 17 hat auch die Möglichkeit, bei der Entwicklung<br />
der nächsten 30 Pandur Evolution, die ab nächstem Jahr zum<br />
Bundesheer zulaufen werden, aktiv mitzuarbeiten. Ebenso wird ein Verwundetenrettungssatz<br />
(CASEVAC) entwickelt, der in die bestehenden<br />
Mannschaftstransportpanzer eingebaut werden kann und den qualifizierten<br />
Verwundetentransport am Gefechtsfeld ermöglicht.<br />
INSIDE<br />
LESERBEITRAG<br />
Du willst selbst<br />
auch einen Beitrag<br />
veröffentlichen?<br />
Text und Bilder an<br />
redaktion@<br />
militaeraktuell.at<br />
Was zeichnet uns<br />
besonders aus?<br />
Der „Straßer Geist“ ist nicht nur innerhalb<br />
des Österreichischen Bundesheeres<br />
bekannt. Militärische<br />
Kompetenz, Willensstärke und<br />
konsequente Auftragserfüllung<br />
sind nur einige Merkmale der Soldaten<br />
des Jägerbataillons 17. Die<br />
Ausbildung in Straß ist gefechtsnah<br />
und erlebnisreich. Einsatzbezogenes<br />
Denken und Handeln<br />
wird gefordert und gefördert. Der<br />
Leitspruch des Verbandes lautet:<br />
„Wenn die Guten nicht fechten,<br />
siegen die Schlechten“ (Plato).<br />
Angehörige des Bataillons verwenden<br />
den historischen Jägergruß<br />
„Horridoh“.<br />
Fotos: Bundesheer/Gießauf, Bundesheer/Trippolt<br />
Welches Thema beschäftigt<br />
uns aktuell am meisten?<br />
Die Covid-19-Pandemie beherrscht natürlich seit Monaten<br />
das Geschehen im Bundesheer. Abseits davon<br />
liegt unser Hauptaugenmerk auf unserem ganzen<br />
Stolz, dem Mannschaftstransportpanzer Pandur Evolution.<br />
Um seine Verwendungsreife so schnell und qualitativ<br />
hochwertig wie möglich zu gewährleisten, steckt<br />
unser ganzes Herzblut in diesem Projekt. Diese Verfahrenserprobung<br />
und Fähigkeitserweiterung ist für<br />
uns „17er-Jäger“ eine große Herausforderung, die wir<br />
mit viel Stolz angenommen haben. Diese Aufgabe<br />
stärkt somit zusätzlich das „Kompetenzzentrum<br />
Pandur“ im Süden Österreichs.<br />
Wie sieht unsere Personalund<br />
Ausrüstungssituation aus?<br />
Im Jägerbataillon 17 sind insgesamt<br />
250 Kadersoldaten, davon<br />
knapp 100 Soldatinnen und<br />
Soldaten in der Kaderpräsenz -<br />
einheit, beschäftigt. Um für die<br />
erforderlichen zukünftigen Aufgaben<br />
im In- und Ausland bestens<br />
gewappnet zu sein, die Einsatzbereitschaft<br />
der Kaderpräsenz -<br />
einheit aufrechtzuerhalten und<br />
laufende Aufträge erfüllen zu können,<br />
wird junges und motiviertes<br />
Personal gesucht. Ob Militärperson<br />
auf Zeit oder Berufsmilitärperson:<br />
Wir haben sicherlich – nach<br />
deinen Fähigkeiten und Stärken<br />
abgestimmt – den richten Arbeitsplatz.<br />
Neben allen herkömmlichen<br />
Infanteriewaffen und Ausrüstungen<br />
ist das Bataillon mit seinen<br />
Mannschaftstransportpanzern<br />
Pandur Evolution einer der sogenannten<br />
„gehärteten Jägerverbände“<br />
Österreichs. Mit ihm<br />
verfügt das Jägerbataillon 17<br />
über das modernste Gefechtsfahrzeug<br />
im Bundesheer. Die<br />
Auftragserfüllung wird dadurch,<br />
unabhängig vom Gegner, in<br />
jedem Infanteriegelände<br />
ermöglicht.<br />
Worauf sind wir<br />
stolz?<br />
Der Grenzort Straß ist seit fast 170<br />
Jahren Garnison. Seine Soldaten<br />
hatten schon immer einen besonderen<br />
Ruf. Wir sind stets bemüht,<br />
unser Bestes zu geben. Seit 1996<br />
verfügt das Jägerbataillon 17 über<br />
den Radpanzer Pandur. 2019<br />
wurde das Bataillon mit dem neuen<br />
Modell, dem von General Dynamics<br />
European Land Systems-Steyr<br />
(GDELS) entwickelten Mannschaftstransportpanzer<br />
Pandur Evolution<br />
ausgestattet. Durch diese jahrzehntelange<br />
Erfahrung sehen wir uns zu<br />
Recht als „Kompetenzzentrum Pandur“<br />
innerhalb des Bundesheeres.<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 0 3
INTERVIEW<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
„Damit sind wir international einzigartig“<br />
WIEN<br />
Seit Corona gibt es<br />
Experten wie Sand am<br />
Meer. Beim Bundesheer<br />
hat es sie (mit tatsächlichem<br />
Fachwissen) immer<br />
schon gegeben. In welchen<br />
Bereichen und für<br />
welche Aufgaben, das<br />
verrät uns Oberst Giselher<br />
Rath von der Abteilung<br />
Einsatzvorbereitung<br />
des Bundesministeriums<br />
für Landesverteidigung.<br />
Herr Oberst, seit wann gibt es<br />
sogenannte Experten beim<br />
Bundesheer?<br />
Im Bundesheer hat es Experten<br />
in der einen oder anderen Form<br />
eigentlich schon immer gegeben.<br />
Früher waren diese im<br />
Beraterstab des Chefs des<br />
Generalstabs oder im sogenannten<br />
Expertenpool gebündelt.<br />
Vor einigen Jahren wurde<br />
das Expertenwesen dann mit<br />
der Reform „BH2010“ in strukturierter<br />
Form als „Expertenstäbe<br />
im ÖBH“ abgebildet. Dabei<br />
darf festgehalten werden, dass<br />
Experten im Sinne des Verständnisses<br />
im Bundesheer Personen<br />
sind, deren – vor allem ziviles –<br />
Expertenwissen im Bundesheer<br />
genutzt werden kann. Dieser<br />
Expertenstatus wird durch eine<br />
hierzu bestimmte Leitstelle festgelegt.<br />
Neben den „Militär-<br />
Experten“ – die gemäß den<br />
wehrgesetzlichen Bestimmungen<br />
beordert werden – gibt es<br />
auch sonstige Experten, die<br />
jedoch in den „Expertenstäben<br />
ZUR PERSON<br />
Oberst Giselher Rath ist 1989<br />
als Artillerieoffizier zum<br />
Landwehrstammregiment<br />
(LWSR) 52 ausgemustert.<br />
Anschließend war er in verschiedenen<br />
Verwendungen<br />
auf Kompanie- und Bataillonsebene,<br />
in der Mobil -<br />
machungsabteilung/<br />
Zentralstelle und mit der<br />
Überleitung in den Führungsstab/BMLV<br />
übernahm er das<br />
Referat „Alarmierung und<br />
Mobilmachung“ in der Einsatzvorbereitung/BMLV,<br />
das sich mit der Grundwehr -<br />
dienerkontingentierung und<br />
mit Milizangelegenheiten<br />
beschäftigt.<br />
ZUSÄTZLICHE EXPERTISE Das Bundesheer (im Bild Soldaten des Jagdkommandos) verfügt grundsätzlich über ausreichend Know-how und in den Bereichen, in denen es<br />
über das eigene Personal hinaus Bedarf gibt, kann auf die Expertise von Experten zurückgegriffen werden.<br />
des ÖBH“ derzeit noch keine<br />
Berücksichtigung finden.<br />
Was genau versteht man unter<br />
einem Expertenstab?<br />
Damit ist die strukturierte<br />
Zusammenfassung von Militär-<br />
Experten im Bundesheer gemeint<br />
– wie in der Zentralstelle,<br />
in den Kommanden der Streitkräfte<br />
und Streitkräftebasis, den<br />
Militärkommanden und manchen<br />
Akademien und Schulen<br />
abgebildet.<br />
Wie kommen Experten zum<br />
Heer? Muss man sich dafür bewerben<br />
oder spricht das Heer<br />
aktiv potenzielle Kandidaten an?<br />
Grundsätzlich geht der Bedarf<br />
an Expertise vom Bundesheer<br />
aus. Grundlage des Handelns<br />
ist der Einsatz. Potenzielle Kandidaten<br />
werden einerseits vom<br />
Bedarfsträger Bundesheer aktiv<br />
angesprochen. Andererseits<br />
führt ein weiterer Weg der<br />
Bewerbung über das Internet.<br />
Geeignete Kandidaten werden<br />
zu einem persönlichen Gespräch<br />
eingeladen, wobei eine<br />
mögliche Zusammenarbeit in<br />
den jeweiligen Expertenbereichen<br />
abgeklärt wird. Eine besondere<br />
Bedeutung kommt<br />
auch den vorhandenen Netzwerken<br />
der beorderten Experten<br />
zu. Gerade die beorderten<br />
Experten können oft die „richtigen“<br />
Personen für eine Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesheer<br />
motivieren und für eine Aufgabe<br />
im Bundesheer gewinnen.<br />
Sie sprachen eingangs von der<br />
Reform „BH2010“, im Zuge<br />
Können Sie ein paar konkrete<br />
Beispiele nennen?<br />
Die Experten bringen Wissen<br />
aus den unterschiedlichsten<br />
zivilen Bereichen mit. So etwa<br />
steuern Geologen ihr Knowhow<br />
bei, Logistiker, Experten<br />
im IKT-/Cyber-Bereich und aus<br />
dem Kulturgüterschutz, Techniker<br />
aus verschiedenen Bereichen<br />
wie der Luftfahrttechnik,<br />
Statiker, Chemiker, Bautechniker.<br />
Außerdem Mediziner, Pharmazeuten,<br />
Politikwissenschaftler,<br />
Sprachmittler, Experten in<br />
Rechtsangelegenheiten wie<br />
dem Vergabewesen, Zollwederer<br />
im Jahr 2006 die notwendigen<br />
Maßnahmen für die Einführung<br />
von Expertenstäben<br />
eingeleitet wurden. Was hat<br />
sich dadurch verändert?<br />
Mit der Reform wurden die derzeit<br />
rund 34.000 Wehrpflichtigen<br />
des Milizstandes sowie<br />
Frauen in Miliztätigkeit in verschiedenen<br />
Organisationsformen<br />
zusammengefasst:<br />
Selbstständig strukturierte<br />
Milizverbände und -einheiten,<br />
Milizkräfte zur Auffüllung der<br />
präsenten Einsatzorganisation<br />
im Mobilmachungsfall und eben<br />
die Expertenstäbe zur Nutzung<br />
spezifischer Fachkenntnisse –<br />
vor allem aus dem zivilen<br />
Bereich. Die in den Experten -<br />
stäben beorderten Wehrpflichtigen<br />
des Milizstandes sowie<br />
Frauen in Miliztätigkeit sind<br />
somit – gemäß dem Wehrgesetz<br />
2001 – Soldatinnen und<br />
Soldaten.<br />
Welche Aufgaben sollen Experten<br />
erfüllen?<br />
Grundsätzlich sind alle Aufgaben<br />
im Bundesheer in erster<br />
Linie durch Berufssoldaten,<br />
zivile Ressortangehörige des<br />
Bundesministeriums für Landesverteidigung,<br />
beorderte Wehrpflichtige<br />
des Milizstandes und<br />
Frauen in Miliztätigkeit zu erfüllen.<br />
Jedoch erfordert manche<br />
Aufgabenstellung, insbesondere<br />
für militärische Einsätze im<br />
In- und Ausland, eine Expertise,<br />
die innerhalb der präsenten<br />
Einsatzorganisation nicht oder<br />
nicht ausreichend zur Verfügung<br />
steht. Diese Expertise erhalten<br />
wir dann von sogenannten<br />
beorderten Wehrpflichtigen<br />
oder Frauen in Miliztätigkeit.<br />
Grundsätzliche Voraussetzung<br />
ist jedoch, dass sie eine akademische<br />
Ausbildung abgeschlossen<br />
haben und mehrere Jahre<br />
Berufserfahrung in ihrem Metier<br />
vorweisen können.<br />
Wenn ich Sie richtig verstehe,<br />
gibt es Experten, die beordert<br />
sind und „sonstige Experten –<br />
also nicht nur Soldaten und<br />
Soldatinnen?<br />
Ganz genau. Wie bereits ausgeführt,<br />
gibt es im Bundesheer<br />
eine Unterscheidung zwischen<br />
„militärischen“ und „sonstigen“<br />
Experten. Die Unterscheidung<br />
besteht nicht in deren ziviler<br />
Expertise, sondern in der<br />
Beorderungsmöglichkeit als<br />
Soldatin oder Soldat gemäß<br />
den wehrgesetzlichen Bestimmungen.<br />
In den „Expertenstäben<br />
im ÖBH“ werden<br />
ausschließlich „militärische“<br />
Experten berücksichtigt.<br />
sen, Wirtschaftsrecht und viele<br />
mehr. Insgesamt sprechen wir<br />
hier von mehr als 100 verschiedenen<br />
Bereichen.<br />
Wie viele Experten gibt es derzeit<br />
und wo sind sie aktiv?<br />
Derzeit sind 235 Experten in<br />
62 Expertenbereiche beordert.<br />
Sie hatten vorhin erwähnt, es<br />
handle sich um mehr als 100<br />
Bereiche …<br />
Es ist nicht unbedingt das Ziel,<br />
immer alle Expertenbereiche<br />
gleichzeitig abzubilden, sondern<br />
ausschließlich jene Personen<br />
für eine Expertenfunktion zu<br />
gewinnen, die einerseits eine<br />
spezielle Expertise für das Bundesheer<br />
mitbringen und andererseits<br />
auch möglichst gut<br />
vernetzt in Politik, Wirtschaft,<br />
Gesellschaft oder Verwaltung<br />
sind. Natürlich spielt auch die<br />
Bereitschaft, Fähigkeit und Möglichkeit<br />
zur aktiven Vertretung<br />
der Interessen des Bundesheeres<br />
eine Rolle.<br />
Wie stark variiert die Zahl der<br />
Experten von Jahr zu Jahr und<br />
wie lange bleibt ein Experte<br />
durchschnittlich beim Heer? Ist<br />
das eine lebenslange Aufgabe<br />
oder manchmal auch eine Angelegenheit<br />
von wenigen Monaten<br />
oder Jahren?<br />
In den vergangenen 14 Jahren<br />
haben sich mehr als 2.000 KandidatInnen<br />
als Experten bewor-<br />
INTERVIEW VON<br />
CONNY DERDAK<br />
Fotos: Bundesheer/Gorup, Privat<br />
0 0 4 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
INTERVIEW<br />
ben. Bei knapp 450 wurde<br />
durch eine Leitstelle ein Expertenstatus<br />
im Sinne der gültigen<br />
Weisungslage zuerkannt. 235<br />
Experten sind in den diversen<br />
Bereichen beordert. Sofern<br />
keine Gründe einer Aberkennung<br />
eines Expertenstatus<br />
bestehen, bleibt der Expertenstatus<br />
für immer bestehen.<br />
Eine Beorderung als Experte<br />
richtet sich grundsätzlich nach<br />
dem Bedarf des Bundesheeres<br />
und endet spätestens mit der<br />
Beendigung der Wehrpflicht<br />
gemäß Wehrgesetz 2001.<br />
Wie kommen diese Experten nun<br />
konkret zum Einsatz beziehungsweise<br />
wie werden sie in den Bundesheeralltag<br />
eingebunden?<br />
Experten werden auf einen<br />
Arbeitsplatz in der Einsatzorganisation<br />
beordert und sind<br />
somit „übungspflichtig“ beziehungsweise<br />
müssen für einen<br />
möglichen Einsatz im Inland –<br />
und auf freiwilliger Basis auch<br />
im Ausland – zur Verfügung<br />
stehen.<br />
AUSLANDSEINSATZ Die Experten des Bundesheeres können (auf freiwilliger<br />
Basis) auch im Ausland zum Einsatz kommen.<br />
Wie häufig werden sie dann<br />
tatsächlich zu Einsätzen im Inund<br />
Ausland beordert?<br />
Einsätze im Sinne einer Mobilmachung<br />
gab es bisher noch<br />
keine. Wenn jedoch „Einsatz“ im<br />
Sinne von „Tätigkeit im Rahmen<br />
der Beorderung“ verstanden<br />
wird, hängt das von der jeweiligen<br />
Dienstgradgruppe ab. Für<br />
Offiziere besteht eine Milizübungspflicht<br />
im Höchstausmaß<br />
von 150 Tagen und für Unteroffiziere<br />
von 120 Tagen. Wehrpflichtige<br />
des Milizstandes und<br />
Frauen in Miliztätigkeit der Personengruppe<br />
„Charge“ werden<br />
ab Beorderung als Experte der<br />
Personengruppe Unteroffizier<br />
zugeordnet. Die beorderten Experten<br />
absolvieren grundsätzlich<br />
im Zeitraum von zwei Jahren insgesamt<br />
13 Waffenübungstage.<br />
Expertisen können darüber<br />
hinaus auch im Rahmen von<br />
freiwilligen Waffenübungen<br />
oder freiwilliger Milizarbeit<br />
geleistet werden.<br />
Wir wissen nun, wie das Bundesheer<br />
von Experten und deren<br />
Wissen profitiert. Jetzt drehen wir<br />
den Spieß mal um: Wie profitieren<br />
denn die Experten selbst vom<br />
Bundesheer?<br />
Grundsätzlich haben Experten<br />
die gleichen Ansprüche wie alle<br />
sonstigen Wehrpflichtigen des<br />
Milizstandes und Frauen in Miliztätigkeit.<br />
Neben den finanziellen<br />
Benefits besteht natürlich auch<br />
der Anreiz, sich mit anderen<br />
Experten auszutauschen und<br />
dadurch auch die eigene berufliche<br />
Qualifikation zu erweitern.<br />
Eine Weiterbildung im Bereich<br />
der Expertise ist nicht vorgesehen,<br />
jedoch kann jeder Einzelne<br />
die militärische Ausbildung<br />
fortsetzen. Experten mit abgeschlossenem<br />
Hochschulstudium<br />
und festgelegten sonstigen<br />
Voraussetzungen können auf<br />
freiwilliger Basis und bei Bedarf<br />
auch für eine Verwendung als<br />
VERWENDUNGSABZEICHEN<br />
Zur Stärkung des Zugehörigkeitsgedankens, zur zusätzlichen<br />
Motivation und als sichtbares Zeichen tragen militärische Experten<br />
eigene Abzeichen, die im Zuge einer Online-Abstimmung unter<br />
mehreren Entwürfen ausgewählt wurden. Je nach Anzugsordnung<br />
tragen Experten ein Verwendungsabzeichen in Verbindung mit<br />
dem Dienstgradabzeichen (zusätzliche Aufschiebeschlaufe über<br />
dem Dienstgrad), ein Verwendungsabzeichen für den Ausgangsund<br />
Gesellschaftsanzug oder eine Anstecknadel für Zivilbekleidung.<br />
Erhältlich sind die Abzeichen über die jeweiligen mobverantwortlichen<br />
Kommanden.<br />
Offizier des höheren Dienstes<br />
(Verwendungsgruppe O1/Fachrichtung<br />
„Expertendienst“)<br />
überstellt werden. Aus meiner<br />
Sicht entsteht jedenfalls eine<br />
Win-win-Situation zwischen<br />
dem Bundesheer und den<br />
Experten – und letztendlich<br />
profitiert davon auch der zivile<br />
Arbeitgeber.<br />
Gibt es ein dem Bundesheer<br />
ähnliches Expertenwesen auch<br />
in anderen Streitkräften?<br />
Ja, auch andere Streitkräfte<br />
machen sich zivile Experten<br />
zunutze und tauschen sich<br />
gegenseitig aus. In diversen<br />
Bereichen, insbesondere im<br />
IKT-Bereich, in der Luftfahrt,<br />
aber auch im Pionierwesen wird<br />
eine solche Expertise genutzt.<br />
Jedoch in einer so konzentrierten<br />
Art und Weise, wie Österreich<br />
es praktiziert, ist das eher<br />
einzigartig.<br />
Fotos: Bundesheer/Wukoschitz, Bundesheer<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 0 5
INFRASTRUKTUR & GERÄT<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
PANDUR-ZULAUF<br />
30 Fahrzeuge bestellt Das Verteidigungsministerium<br />
und General Dynamics<br />
European Land Systems-Steyr haben sich<br />
auf die Lieferung von 30 weiteren gepanzerten<br />
Pandur Evolution (Evo) geeinigt.<br />
Die neuen Fahrzeuge sind als gepanzerte<br />
Mannschaftstransporter konzipiert und<br />
können aufgrund ihres modularen Aufbaus<br />
schnell für andere Aufgaben wie<br />
CASEVAC (Transport von Verletzten)<br />
umgewandelt werden. In Kombination<br />
mit den 34 im Jahr 2016 beschafften<br />
und bis Ende 2020 zugelaufenen<br />
Fahrzeugen, die im Pandur Evolution-<br />
Kompetenzzentrum beim Jägerbataillon<br />
17 in der Steiermark stationiert sind<br />
(siehe auch Bericht auf Seite 3), betreiben<br />
die österreichischen Streitkräfte<br />
damit zukünftig eine Flotte von insgesamt<br />
64 Pandur Evolution. Die Lieferung<br />
der nun bestellten Fahrzeuge erfolgt in<br />
den Jahren 2022 und 2023, der Auftragswert<br />
liegt bei rund 106 Millionen<br />
Euro. (red)<br />
HEERESTRUPPENSCHULE<br />
Investition in Gefechtstaktik und<br />
-technik Das Bundesheer beschafft<br />
beim schwedischen Rüstungskonzern<br />
Saab weitere 100 Duellsimulationssysteme<br />
für die elektronisch fernbedienbare<br />
Waffenstation auf den gepanzerten<br />
Mannschaftstransportfahrzeugen Pandur,<br />
Dingo, Husar und Hägglunds (Bild).<br />
Den entsprechenden Vertrag unterschrieb<br />
Verteidigungsministerin Klaudia<br />
Tanner im Rahmen eines Besuchs an der<br />
Heerestruppenschule. Die Investitionssumme<br />
beträgt rund zehn Millionen<br />
Euro, der Zulauf der Geräte beginnt mit<br />
2022. Die Duellsimulatoren werden auf<br />
dem originären Gerät aufgebaut und<br />
simulieren unter Verwendung von Laser<br />
die Wirkung des eigenen Waffensystems<br />
auf ein anderes Waffensystem und umgekehrt.<br />
So wird die Waffenwirkung analog<br />
zum scharfen Schuss dargestellt, wobei<br />
alle Bedienungs- und Handlungsabläufe<br />
inklusive Notbetrieb durch die Waffen-/<br />
Systembedienung durchgeführt werden<br />
müssen. Sämtliche Bewegungen, Vorgänge<br />
und Tätigkeiten werden elek -<br />
tronisch aufgezeichnet und in Echtzeitauswertung<br />
dargestellt. Das ermöglicht<br />
eine kontinuierliche Verbesserung von<br />
Gefechtstaktik und -technik. (red)<br />
MILITÄRHUNDEZENTRUM<br />
Neues Welpenhaus für den Hundenachwuchs Verteidigungsministerin<br />
Klaudia Tanner besuchte Ende Jänner das<br />
Militärhundezentrum des Bundesheeres in Kaisersteinbruch<br />
und eröffnete dort nach einer kurzen Einweisung durch den<br />
Kommandanten Oberst Otto Koppitsch das neu erbaute Welpenhaus.<br />
Aus hygienischen und veterinärmedizinischen Gründen<br />
mussten die bestehenden Wurfzwinger dringend ersetzt<br />
werden. Die Entwürfe der Neuerrichtung wurden gemeinsam<br />
vom Militärhundezentrum, dem Veterinärdienst des Bundesheeres<br />
sowie dem Militärservicezentrum ausgearbeitet; die<br />
Umsetzung von regionalen Unternehmen ausgeführt. Die<br />
neuen Räumlichkeiten umfassen einen Geräteraum und drei<br />
Zwingeranlagen mit jeweils einem Wurfraum mit Wurfbox<br />
sowie einem Auslauf. Die Baukosten betrugen insgesamt<br />
150.000 Euro. (ÖBH)<br />
Große Investitionen geplant Im Rahmen eines<br />
Besuchs bei den Salzburger Pionieren kündigte<br />
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner Ende<br />
Jänner Investitionen in die Pioniertruppe von mehr<br />
als 100 Millionen Euro an. „Es sind Investitionen<br />
in Transportfahrzeuge, Pionierpanzer und die Brückenlegekapazität<br />
bei den drei Pionierbataillonen<br />
geplant; davon werden auch die Salzburger<br />
PIONIERTRUPPE<br />
Pioniere stark profitieren“, so Ministerin Tanner.<br />
„Wir investieren aber auch in die Infrastruktur. Im<br />
Bundesland Salzburg sind für heuer 13,6 Millionen<br />
und für 2022 sogar 16,8 Millionen Euro als Investment<br />
in Baumaßnahmen beim Bundesheer<br />
vorgesehen. Zusätzlich werden 9 Millionen<br />
Euro für Maßnahmen im Rahmen der Kasernen-<br />
Autarkie im Bundesland verwendet.“ (red)<br />
Fotos: Bundesheer/Pusch, Bundesheer/Trippolt<br />
0 0 6 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
++ online ++ online ++ online ++ online ++ online ++<br />
militär<br />
AKTUELL<br />
Sicherheit<br />
im Fokus!<br />
Fakten<br />
Analysen<br />
Reportagen<br />
Newsletter abonnieren!<br />
Und<br />
noch mehr:<br />
• Hintergrund-Berichte<br />
• Bundesheer-Themen<br />
• Rüstungs-News<br />
• Interviews<br />
Jetzt alles neu auf:<br />
www.militaeraktuell.at<br />
militaeraktuell.at<br />
facebook.com/militaeraktuell<br />
instagram.com/militaeraktuell<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 0 7
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
JÄGERBATAILLON 25 & 7. JÄGERBRIGADE<br />
Üben für den Ernstfall Ende Jänner<br />
absolvierten Soldaten des Jägerbataillons<br />
25 und der 7. Jägerbrigade in der<br />
Khevenhüller Kaserne gemeinsam eine<br />
Ausbildung der „SERE Bravo“ (englisch<br />
Survival, Evasion, Resistance and Escape).<br />
Dabei geht es um das Überleben<br />
mit wenigen bis gar keinen Hilfsmitteln.<br />
Ausbildungsinhalte waren beispiels -<br />
weise das Errichten einer Unterkunft,<br />
das Orientieren im Gelände, die<br />
Wasseraufbereitung und die Nahrungsbeschaffung<br />
aus Pflanzen und Tieren.<br />
Weiters wurde auch das korrekte<br />
Verhalten bei Gefangennahme durch<br />
Feindkräfte trainiert. (ÖBH)<br />
MILITÄRMUSIK BURGENLAND<br />
PIONIERBATAILLON 1<br />
Grundwehrdiener gesucht Die Militärmusik Burgenland<br />
sucht junge Musiker für den Einrückungstermin September<br />
<strong>2021</strong>. Ein Vorspieltermin ist jederzeit nach Vereinbarung möglich.<br />
Kontakt: 0664/622 83 11 oder 050201/15-43 971.<br />
(ÖBH)<br />
ENTMINUNGSDIENST<br />
Kampf gegen die Schneemassen Anfang<br />
Jänner standen etwa 130 Soldatinnen und Soldaten<br />
der Villacher Pioniere aus Kärnten im Assistenzeinsatz,<br />
um örtliche Behörden im Kampf gegen die<br />
Schneemassen zu unterstützen. Dabei befreiten sie<br />
in den Gemeinden Lesachtal, Kötschach-Mauthen,<br />
Dellach und Kirchbach zahlreiche öffentliche Gebäude<br />
wie Schulen, Kindergärten und Gemeindegebäude<br />
sowie das Landeskrankenhaus in<br />
Kötschach-Mauthen von der Schneelast. Da es<br />
sich dabei um gefährliche Arbeiten handelte,<br />
wurden die Soldaten gesichert und angeseilt.<br />
„Neben den zahlreichen Coronaeinsätzen ist unser<br />
Bundesheer trotz allem bei Unwetterkatastrophen<br />
für die Bevölkerung jederzeit und schnell zur<br />
Hilfe vor Ort“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia<br />
Tanner. „Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen<br />
seit November für Schnee- und Lawineneinsätze,<br />
wie es auch in Kärnten notwendig war, bereit.<br />
Ich möchte mich bei den zivilen Einsatzorganisationen,<br />
den zivilen Helfern und bei allen eingesetzten<br />
Soldaten sehr herzlich für ihren Einsatz bedanken.<br />
Nur die gute Zusammenarbeit aller ermöglicht<br />
eine rasche Hilfe für die Bevölkerung.” (red)<br />
Starke Bilanz Im Jahr 2020 wurden dem Entminungsdienst<br />
1.267 Fund- beziehungsweise Wahrnehmungsmeldungen von<br />
Kriegsmaterialien verschiedenster Art und aller Gefährlichkeitsgrade<br />
übermittelt. Unter den gemeldeten Kriegsmaterialien<br />
befanden sich unter anderem auch 30 Streubomben sowie<br />
13 Anti-Personen-Minen. (ÖBH)<br />
Fotos: Bundesheer, Bundesheer/Debalek<br />
0 0 8 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
BUNDESHEER<br />
PIONIERBATAILLON 2<br />
Brückenbau in Ganz Mehr als<br />
40 Pioniere der Pionierbaukompanie<br />
aus Salzburg haben Anfang<br />
Februar innerhalb weniger Tage<br />
eine 9,15 Meter lange Behelfsbrücke<br />
nahe Matrei in Osttirol<br />
errichtet. Bereits im Dezember<br />
letzten Jahres riss eine Lawine bei<br />
Ganz die einzige Zufahrtsbrücke<br />
zu hoch gelegenen Bauernhäusern<br />
und einer Tischlerei mit sich.<br />
Die betroffenen Anrainer konnten<br />
über den Lawinenkegel im Bereich<br />
der ehemaligen Brücke<br />
zwar weiterhin zu ihren Häusern<br />
zufahren, im Hinblick auf die steigenden<br />
Temperaturen hat die<br />
Gemeinde aber beim Bundesheer<br />
einen Assistenzeinsatz angefordert.<br />
Die Soldaten verwendeten<br />
für die Behelfsbrücke einen<br />
Teil des insgesamt 108,5 Meter<br />
langen sogenannten D-Brückensystems.<br />
Dieses System für den<br />
Einsatz bei Katastrophen in Tirol<br />
wird in der Pontlatz-Kaserne in<br />
Landeck gelagert und gewartet.<br />
(red)<br />
Gemeinsame Übung<br />
Die Hundeführer des Roten<br />
Kreuz Salzburg trainierten<br />
Ende Jänner gemeinsam mit<br />
ihren Vierbeinern mit Unterstützung<br />
einer Alouette III<br />
des Bundesheeres den<br />
Transport im Hubschrauber:<br />
das Auf- und Absitzen sowie<br />
das Zu- und Absteigen mittels<br />
Seilwinde. „Die Hunde<br />
müssen sich erst einmal an<br />
die neue Situation, den Lärm<br />
und Wind des Hubschraubers<br />
gewöhnen. Für manche<br />
bedeutet das Stress und<br />
eine große Überwindung<br />
bei den ersten Flügen“,<br />
erklärt der Übungsleiter.<br />
Für Einsätze ist die Zusammenarbeit<br />
mit den Hubschraubern<br />
aber von großer<br />
Bedeutung.<br />
Auch für die Piloten sind solche<br />
Einsatzübungen nicht<br />
alltäglich und müssen immer<br />
wieder trainiert werden. „Du<br />
musst zu hundert Prozent<br />
konzentriert sein. Bei Seilwindenbergungen<br />
oder<br />
Außenlasttransporten kann<br />
jeder kleine Fehler gefährlich<br />
werden“, erklärt einer<br />
der Hubschrauberpiloten.<br />
(MilKdo Sbg)<br />
Nachtschießen Am 15. Dezember 2020 führte der Bataillonsstab<br />
ein Nachtschießen durch. Dabei kamen das Taktische Laser-Licht-<br />
Modul sowie das Nachtsichtgerät Lucie für das Sturmgewehr 77A1<br />
und die Pistole 80 zum Einsatz. (PiB 2)<br />
MILITÄRKOMMANDO<br />
VORARLBERG<br />
Fotos: Bundesheer/Hörl, Archiv Pionierbataillon 2/Johann Zaunbauer, Bundesheer/Koppitz, Bundesheer/Riedelsperger<br />
Danksagung Anfang Fe -<br />
bruar wurden rund 90 Soldaten<br />
des Militärkommandos<br />
Vorarlberg, welche die Landesregierung<br />
im Rahmen der<br />
Covid-19-Maßnahmen unterstützten,<br />
mit der Einsatzmedaille<br />
des Österreichischen<br />
Bundesheeres ausgezeichnet.<br />
Die Soldaten des Pionierzuges,<br />
der Militärmusik<br />
und des Unterstützungszuges<br />
des Hochgebirgs-Jägerbataillons<br />
23 waren unter<br />
dem Kommando der Stabskompanie<br />
des Militärkommandos<br />
Vorarlberg beim<br />
Contact Tracing, bei den<br />
Flächentestungen und bei<br />
Transportaufgaben eingesetzt.<br />
Zusätzlich standen die<br />
Soldaten während der starken<br />
Schneefälle als Lawineneinsatzzug<br />
bereit. (ÖBH)<br />
Richtschützenkurs Insgesamt<br />
sieben Teilnehmer besuchten in<br />
den Kalenderwochen 47 bis 49<br />
einen von der Pionierkampfunterstützungskompanie<br />
abgehaltenen<br />
Richtschützenkurs an der EFWS<br />
(elektrisch fernbedienbaren Waffenstation)<br />
am geschützten Mehrzweckfahrzeug<br />
Husar sowie am<br />
Universalgeländefahrzeug BvS10<br />
AUT.<br />
Panzerappell In der Kalenderwoche 51 des vergangenen Jahres<br />
führte die Pionierkampfunterstützungskompanie einen sogenannten<br />
Panzerappell mit den gepanzerten Kampf- und Gefechtsfahrzeugen,<br />
Pionierpanzer, Bergepanzer, Mehrzweckfahrzeug Husar sowie<br />
dem Universalgeländefahrzeug BvS10 AUT und die Pionierkompanie<br />
(gebirgsbeweglich) einen Appell der Räderfahrzeuge durch.<br />
Dabei wurden alle Fahrzeuge auf den technischen Zustand und<br />
die materielle Einsatzbereitschaft geprüft. (PiB 2)<br />
Zunächst erfolgte eine vorgestaffelte,<br />
allgemeine Waffenausbildung<br />
am überschweren Maschinengewehr<br />
M2. Dabei erlernten<br />
die Soldaten beispielsweise das<br />
Prüfen der Sicherheit, Auseinandernehmen<br />
und Zusammensetzen<br />
sowie das Einstellen von<br />
Verschlussabstand und Zündzeitpunkt.<br />
Schwergewicht des Richtschützenkurses<br />
war dann aber<br />
die richtige Handhabgung der<br />
EFWS. Dazu gehören unter anderem<br />
die richtige In- und Außer -<br />
betriebnahme, Funktionen der<br />
EFWS in Menü- und Gefechtsbildschirm,<br />
das Ausrüsten des<br />
Trägerfahrzeuges mit der Bordsprechanlage<br />
und deren Bedienung.<br />
Weiters die Funktionen<br />
der Mehrfachwurfanlage, Richtübungen,<br />
sowie Beobachten,<br />
Feuerkampf und Verhalten am<br />
Gefechtsfeld. (PiB 2)<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 0 9
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
STABSBATAILLON 6<br />
THERESIANISCHE MILITÄRAKADEMIE<br />
Praxisnahe Aus- und<br />
Fortbildung Der Retteund<br />
Bergezug der ABC-Abwehrkompanie/Stabsbataillon<br />
6 in Innsbruck konnten<br />
Mitte Februar unter besonders<br />
einsatzrealen Bedingungen<br />
üben. Die Soldaten nutzten<br />
ein Gebäude, welches in<br />
Bälde abgerissen wird, um<br />
Fähigkeiten wie beispielsweise<br />
das Retten und Bergen aus<br />
Höhen und Tiefen, das Bewegen<br />
schwerer Lasten oder<br />
auch den Brandschutzdienst<br />
mit schwerem Atemschutz<br />
weiter auszubauen. (ÖBH)<br />
PANZERBATAILLON 14<br />
Praxisnahe Aus- und<br />
Fortbildung Wie schon<br />
viele Rekruten zuvor übten<br />
sich die Soldaten des Ein -<br />
rückungstermines Jänner<br />
<strong>2021</strong> vom Panzerbataillon<br />
14 Mitte Februar beim Leben<br />
im Felde am Truppenübungsplatz<br />
Allentsteig.<br />
Dabei lernten sie wichtige<br />
Überlebenstechniken sowie<br />
militärische Fertigkeiten wie<br />
etwa den Bau von Stellungen,<br />
das Beobachten und<br />
Melden oder das Errichten<br />
eines Lagerplatzes. Natürlich<br />
kamen dabei auch Gefechtsdienstthemen<br />
wie Gefechtsformen,<br />
gesicherter<br />
Fußmarsch oder der Feuerkampf<br />
nicht zu kurz. (ÖBH)<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber & Herausgeber:<br />
QMM Quality Multi Media GmbH,<br />
Mariahilfer Straße 88a/II/2a, A-1070<br />
Wien, FN 349501 y, UID:ATU65891526<br />
Chefredaktion: Jürgen Zacharias,<br />
juergen.zacharias@militaeraktuell.at<br />
Key Account Management:<br />
Thomas Jusko, t.jusko@qmm.at<br />
Artdirektion: Gottfried Halmschlager<br />
Redaktion & Textbeiträge:<br />
Conny Derdak (cd), Moritz Kolar (mk),<br />
Hans Schneeweiss (hs), Sarah Wetzlmayr<br />
(sw), Jürgen Zacharias (jz)<br />
Hersteller: PrintandSmile<br />
Redaktionskontakt:<br />
Brigitte Janko, b.janko@qmm.at,<br />
Tel. 01/342 242-0, Mariahilfer Straße<br />
88a/II/2a, A-1070 Wien, Österreich<br />
Geschäftsführung:<br />
Andreas Dressler, a.dressler@qmm.at<br />
www.militaeraktuell.at<br />
Fähnriche trainieren den Kampf im Gebirge Der 1. und der<br />
2. Jahrgang sowie die Lehrgruppe Jäger des 3. Jahrganges der Theresianischen<br />
Militärakademie absolvierten Anfang bis Mitte Februar<br />
ihre Gebirgsausbildung am Truppenübungsplatz Hochfilzen.<br />
Durchgeführt wurde der Lehrgang „Kommandant im Gebirge“ wie<br />
jedes Jahr vom Gebirgskampfzentrum in zwei Teilen: Dem zweiwöchigen<br />
Sommer- und dem einwöchigen Winterlehrgang. Aufbauend auf<br />
die in der Kaderanwärterausbildung 2 durchzuführende Truppengebirgsausbildung<br />
werden die Fähnriche durch den Lehrgang befähigt,<br />
Aufträge unter schwierigen Bedingungen im Mittelgebirge zu erfüllen.<br />
Die Ausbildung zielt dabei weniger auf das Erlernen alpintechnischer<br />
Fertigkeiten als vielmehr auf die Förderung von Beurteilungs- und<br />
Führungskompetenzen für Einsätze im Gebirge ab.<br />
Der Jahrgang „Freiherr Lenk von Wolfsberg“ absolvierte den Winterteil<br />
von 1. bis 5. Februar und schloss damit den Lehrgang „Kommandant<br />
im Gebirge“ ab. Da für die Fähnriche des 1. Jahrganges die Truppengebirgsausbildung<br />
während der Kaderanwärterausbildung 2 aufgrund<br />
der Corona- Pandemie ausgefallen ist, hat der Jahrgang zwei<br />
Wochen am Truppenübungsplatz Hochfilzen verbracht. In der ersten<br />
Woche standen allgemeine Themen wie Bewegen mit Schneeschuhen,<br />
Anschlagsarten im Winter und Biwakbau auf dem Programm.<br />
Die zweite Woche war ganz der Erfüllung von militärischen Aufgaben<br />
im winterlichen Gebirge gewidmet. Der Fokus lag dabei auf dem<br />
„Leben/Überleben“. Die Fähnriche wurden aber auch psychischen<br />
und physischen Belastungen ausgesetzt. Ungewissheit, häufige Lageänderungen<br />
und subjektive Gefahren forderten. Vor allem aber der<br />
abschließende Marsch unter gefechtsmäßigen Bedingungen vom<br />
Truppenübungsplatz Hochfilzen über den Römersattel und die Vorderkaserklamm<br />
nach Saalfelden führte viele an die Grenzen ihrer körperlichen<br />
Leistungsfähigkeit, wird aber auch noch lange in Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Die besondere Bedeutung des Gebirgskampfes zeigt sich auch darin,<br />
dass drei Wochen der Ausbildung in der Waffengattung Jäger für diesen<br />
Themenbereich verwendet werden. Ebenfalls durch die Experten<br />
des Gebirgskampfzentrums vermittelt, erlernten die Fähnriche der<br />
Lehrgruppe Jäger des Jahrganges „Dragonerregiment 7“ die Besonderheiten<br />
des Einsatzes im Gebirge. „Überleben/Leben“ sowie „Bewegen“<br />
und „Kämpfen“ – drei Bereiche, die es nicht nur zu kennen,<br />
sondern auch zu beherrschen gilt. Neben der Förderung der Eigenbeweglichkeit<br />
durch mehrere Touren im verschneiten Gebirge wurde die<br />
Zusammenarbeit mit unterstützenden Elementen wie Hubschraubern<br />
und Tragtieren trainiert. Die Besonderheiten des Schießens im Gebirge<br />
wurden erlebt sowie zu berücksichtigende Faktoren bei der Planung<br />
und Durchführung von Einsätzen im Gebirge erlernt. (MilAk)<br />
Führungskräftefeedback Grundwehrdiener Seit 2013 werden<br />
Grundwehrdiener zu mehreren Zeitpunkten zu unterschiedlichen<br />
Themenbereichen befragt. Die kürzlich publizierten Ergebnisse<br />
der 3. Befragung der Rekruten des Einrückungstermines Juli 2020<br />
sind für die Militärakademie durchaus positiv: Mehr als 90 Prozent<br />
gaben an, mit ihrer militärischen Unterkunft, den Sanitäranlagen sowie<br />
den Aufenthaltsräumen zufrieden zu sein. Ebenfalls 90 Prozent<br />
waren mit dem Freizeitangebot und 80 Prozent mit der Verpflegung<br />
zufrieden. 87 Prozent der Befragten gaben an, ihren unmittelbaren<br />
Vorgesetzen zu vertrauen und fühlten sich respektvoll sowie korrekt<br />
behandelt. In der Gruppe mit ihren Kameraden und Kameradinnen<br />
fühlen sich 97 Prozent wohl. Es gibt aber auch Bereiche, die zu Änderungen<br />
in der Ausbildung führen müssen: 30 Prozent fühlen sich<br />
nicht zur sicheren und erforderlichenfalls wirksamen Handhabung<br />
ihrer Waffe befähigt. Des Weiteren fühlen sich 80 Prozent der Rekruten<br />
für einen militärischen Einsatz nicht gut vorbereitet. (MilAk)<br />
Neue Aula „Internationale Einsätze“ Angesichts 60 Jahre<br />
Auslandseinsätze im Bundesheer und der hohen Bedeutung der<br />
Aufgabenstellungen im Ausland für die Inhalte und Abläufe der Offiziersaus-<br />
und -weiterbildung wurde Ende 2020 die Aula im 2. Stock<br />
der Südstiege der Theresianischen Militärakademie umgestaltet und<br />
eine Aula „Internationale Einsätze“ geschaffen. Mit insgesamt neun<br />
Stelen werden die Einsätze des Bundesheeres dargestellt. Die erste<br />
Stele gibt einen Überblick über die Teilnahme an Friedensoperationen<br />
sowie Katastrophen- und humanitären Hilfseinsätzen. Auf den<br />
restlichen acht Stelen werden mittels zahlreicher Fotos Eindrücke<br />
von den Einsätze in Mali, im Tschad, im Libanon, auf Zypern, im<br />
Kosovo, in Afghanistan, in Bosnien und Herzegowina sowie auf dem<br />
Golan vermittelt. Um auch künftige Einsätze darstellen zu können,<br />
wurde auch Platz für zwei weitere Stelen vorgesehen. (MilAk)<br />
Fotos: Bundesheer/Trippolt, Bundesheer/Wilhelm M., Panzerbataillon 14, Bundesheer/Lampersberger, Bundesheer/Hammler<br />
0 1 0 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
PERSONAL<br />
INSIDE ZITATE<br />
„DAS BUNDESHEER IST<br />
DIE BEWAFFNETE MACHT<br />
DER REPUBLIK. UNSER<br />
AUFTRAG IST, DANN ZU<br />
SCHÜTZEN, WENN ALLE<br />
ANDEREN NICHT MEHR<br />
KÖNNEN. IN SOLCHEN<br />
SITUATIONEN KÖNNEN<br />
PANZER SEHR WICHTIG<br />
SEIN. ES IST NICHT DIE<br />
FRAGE, OB WIR CYBER-<br />
SOLDATEN ODER SCHWERE<br />
WAFFEN BENÖTIGEN. IN<br />
UNSICHEREN ZEITEN SIND<br />
ALLE WAFFENGATTUNGEN<br />
ERFORDERLICH.“<br />
Große Auszeichnung für<br />
Bundesheer-General Vor<br />
wenigen Wochen wurde Generalmajor<br />
Friedrich Schrötter mit<br />
dem Ehrenkreuz der Bundeswehr<br />
in Gold ausgezeichnet.<br />
Als Vertreter der Bundesrepublik<br />
Deutschland überreichte Verteidungsattaché<br />
Oberstleutnant<br />
i. G. Frank Söhnholz unter Corona-Bedingungen<br />
die hohe Auszeichnung.<br />
„Durch den persönlichen<br />
Einsatz von Generalmajor<br />
Schrötter konnte die Kooperation<br />
des Bundesheeres mit der<br />
Bundeswehr gefördert und<br />
weiter ausgebaut werden,<br />
wobei sein Engagement zum<br />
gegenseitigen Verständnis und<br />
wesentlich zum Erfolg beitrug“,<br />
so der Verteidigungsattaché.<br />
Insbesondere die Zusammenarbeit<br />
im Einsatz EUTM Mali, EU-<br />
NAVFOR Op Sophia, Resolute<br />
Support Afghanistan und bei<br />
der EU Battle Group – mit den<br />
notwendigen sicherheitspolitischen<br />
Konsultationen mit<br />
Deutschland – wurden vom<br />
Deutschen Bundesministerium<br />
der Verteidigung als Gründe für<br />
die Auszeichnung angeführt.<br />
Söhnholz: „Österreich ist ein<br />
verlässlicher Partner für die Bundeswehr<br />
und das wird durch<br />
Führungspersönlichkeiten wie<br />
Schrötter auf höchster Ebene<br />
wesentlich gefestigt und das<br />
soll auch sichtbar sein.“<br />
BUNDESHEER<br />
Das Ehrenkreuz der Bundeswehr<br />
ist in fünf Stufen gegliedert. Die<br />
Ausführung in Gold entspricht<br />
der vierten Stufe und wird nur<br />
durch das Ehrenkreuz für Tapferkeit<br />
als letzte Stufe begrenzt. Die<br />
Verleihung erfolgt durch die<br />
Bundesministerin der Verteidigung<br />
„als sichtbare Anerkennung<br />
in Würdigung beispielhafter<br />
soldatischer Pflichterfüllung“.<br />
In Ausnahmefällen dürfen auch<br />
Zivilpersonen und Soldaten<br />
ausländischer Streitkräfte damit<br />
geehrt werden. (red)<br />
Brigadier Erich Cibulka,<br />
Präsident der Österreichischen<br />
Offiziersgesellschaft in einer<br />
Aussendung der ÖOG.<br />
------------------------------<br />
„DIE SICHERHEITS-<br />
SITUATION IST<br />
CHARAKTERISIERT DURCH<br />
RASCHE VERÄNDERUNGEN,<br />
UNGEWISSHEITEN, KOM-<br />
PLEXITÄT, SPANNUNGEN<br />
UND SOGAR BEWAFFNETE<br />
KONFLIKTE. ERWARTEN SIE<br />
STETS DAS UNERWARTETE!“<br />
Generalmajor Bruno Hofbauer,<br />
Leiter der Gruppe<br />
Grundsatzplanung, beim<br />
Militärdoktrinenseminar der<br />
OSZE Mitte Februar in Wien.<br />
Wo kann der<br />
Staat helfen,<br />
und was<br />
muss man<br />
selber tun?<br />
FUR DEN<br />
FALL DER FALLE<br />
Viele Tipps:<br />
Geplantes<br />
und richtiges<br />
Bevorraten<br />
statt wildem<br />
„Hamstern“<br />
Fotos: Bundesheer/Karlovits, Bundesheer/Fuss, Militär Aktuell/Geli Goldmann, Privat<br />
------------------------------<br />
„ICH BIN DEM BUNDESHEER<br />
DANKBAR, DASS SIE BEIM<br />
THEMA HOMOSEXUALITÄT<br />
VORWÄRTSGERICHTET<br />
UND EHRLICH DARAN<br />
INTERESSIERT SIND ZU<br />
ZEIGEN, DASS ALLE<br />
MENSCHEN BEI IHNEN<br />
WILLKOMMEN SIND.“<br />
Regisseur David Wagner erzählt<br />
im Gespräch mit Militär Aktuell<br />
von seinem geplanten Film über<br />
das Leben von Ausbildner und<br />
Vizeleutnant Charles Eismayer,<br />
der 2014 seinen Partner Hauptmann<br />
Mario Falak heiratete.<br />
Viel Hintergrundwissen,<br />
praktisches<br />
Know-How<br />
und alle<br />
Checklisten<br />
Eine Sonderausgabe von<br />
Ab 23. März im Handel erhältlich!<br />
Vorbestellung<br />
(in Deutschland versandkostenfrei):<br />
www.wieland-verlag.com<br />
Tipps, Tricks<br />
und praktische<br />
Tests<br />
zur richtigen<br />
Ausrüstung<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 1 1
PERSONAL<br />
EUFOR/ALTHEA<br />
Personalwechsel im Kosovo Mitte<br />
Jänner übernahm Generalmajor<br />
Alexander Platzer das Kommando<br />
über die EUFOR-Truppe in Bosnien und<br />
Herzegowina. Er löst damit General -<br />
major Reinhard Trischak in der Funktion<br />
des EUFOR-Kommandanten ab.<br />
Wie schon seine Vorgänger wird Platzer<br />
für ein Jahr mehr als 600 Soldatinnen<br />
und Soldaten aus 19 Ländern<br />
führen. Österreich hat damit bereits<br />
zum neunten Mal in Folge das<br />
Kommando über die EU-Mission.<br />
Die Kommandoübergabe erfolgte<br />
durch den französischen General Brice<br />
Houdet, Kommandant aller EU-Operationen<br />
im Camp Butmir, Sarajevo.<br />
„Österreich ist der größte Truppensteller<br />
in der Mission EUFOR/ALTHEA. Unsere<br />
Soldatinnen und Soldaten leisten<br />
durch ihren Einsatz einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Sicherheit und Stabilität in<br />
der Region und am Westbalkan, das<br />
bedeutet gleichzeitig auch mehr Sicherheit<br />
für Europa und seine Bürger. Seit<br />
2009 wird die Mission durch einen<br />
österreichischen Kommandanten geführt.<br />
Das zeigt, dass Österreichs Engagement<br />
und Erfahrung in der Europäischen<br />
Union hoch anerkannt sind“, so<br />
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.<br />
Verteidigungsministerin Tanner bedankte<br />
sich beim scheidenden Kommandanten:<br />
„Ich möchte mich bei Generalmajor<br />
Reinhard Trischak für sein Engagement<br />
und seinen Einsatz in der Mission<br />
EUFOR/ALTHEA bedanken. Er hat<br />
seinen ausgezeichneten Führungsqualitäten<br />
bewiesen und die Soldatinnen<br />
und Soldaten aller 19 Nationen sicher<br />
durch sehr herausfordernde Zeiten<br />
geführt. Gleichzeitig möchte ich aber<br />
auch dem künftigen Kommandanten<br />
Generalmajor Alexander Platzer gratulieren<br />
und ihm für seine neue Funktion<br />
viel Erfolg und Soldatenglück wünschen.“<br />
Generalmajor Alexander Platzer bringt<br />
umfangreiche Truppen- und Führungserfahrung<br />
mit. Der geborene Salzburger<br />
war 1999 „Chief Operations“ und<br />
Kontingentskommandant der österreichischen<br />
UN-Truppen auf Zypern, er<br />
absolvierte Ausbildungen an der Führungsakademie<br />
der deutschen Bundeswehr<br />
und am US-George-Marshall-<br />
Center, von 1991 bis 1994 absolvierte<br />
er den österreichischen Generalstabslehrgang.<br />
Unter anderem führte Generalmajor<br />
Platzer die 1. Jägerbrigade, war<br />
Stabschef im Ministerkabinett und im<br />
Kommando Landstreitkräfte und hatte<br />
auch das Kommando der Streitkräftebasis<br />
inne. Zuletzt war Generalmajor Platzer<br />
in der Generalstabsdirektion im Verteidigungsministerium<br />
eingesetzt. (red)<br />
Neuer Kommandant Am 28. Jänner<br />
fand die Kommandoübergabe des Jägerbataillons<br />
19 in Form eines militärischen<br />
Festaktes statt. Oberst des Generalstabsdienstes<br />
Markus Höfler (rechts<br />
im Bild) übernahm das Kommando über<br />
das Jägerbataillon 19 offiziell bereits am<br />
1. Jänner und wurde für ein Jahr mit der<br />
Führung der Soldaten und Soldatinnen<br />
in der Montecuccoli-Kaserne betraut. Im<br />
Zuge des Festakts übernahm er offiziell<br />
SANITÄTSZENTRUM SÜD<br />
Held der Ausgabe Am 4. Februar<br />
2020 war Oberwachtmeister Kevin<br />
Brunnader einer jungen Mutter, die auf<br />
offener Straße niedergestochen wurde,<br />
selbstlos zu Hilfe geeilt. Nun wurde er für<br />
sein beherztes Eingreifen mit der „Goldenen<br />
Medaille am Roten Bande für Verdienste<br />
um die Republik Österreich“ ausgezeichnet.<br />
Der Milizsoldat des Sanitätszentrums<br />
Süd konnte bei dem Vorfall in<br />
Graz-St.Peter den Angreifer mit Hilfe von<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
JÄGERBATAILLON 19<br />
die Insignien und somit die Führung des<br />
Bataillons. Oberst des Generalstabsdienstes<br />
Markus Höfler bedankte sich bei der<br />
militärischen Führung, allen voran bei<br />
Brigadekommandant Brigadier Christian<br />
Habersatter (Bildmitte), für das ihm entgegengebrachte<br />
Vertrauen und bei seinem<br />
Vorgänger Oberst Thomas Erkinger (links)<br />
für die umfangreiche und ordnungsge -<br />
mäße Übergabe und das ausgezeichnete<br />
„Standing“ des Bataillons. (ÖBH)<br />
militärischen Nahkampftechniken außer<br />
Gefecht setzen. In Folge hat er als Ersthelfer<br />
und nach Eintreffen weiterer Rettungskräfte<br />
als Einsatzleiter vor Ort agiert. Bundesministerin<br />
Klaudia Tanner zeigte sich<br />
in ihrer Laudatio beeindruckt von Kevin<br />
Brunnader: „Ich danke Ihnen für Ihre Leistungen,<br />
Ihren Mut, Ihre rasche Reaktion,<br />
Ihre beherzte Führung vor Ort und das<br />
Umsetzen von erlernten Fähigkeiten und<br />
von soldatischen Tugenden.“ (red)<br />
AUSZEICHNUNGEN, BEFÖRDERUNGEN & VERABSCHIEDUNGEN<br />
Mitte Februar wurde Generalvikar<br />
Peter Papst (1) durch Bischof Werner<br />
Freistetter offiziell zum Konsistorialrat ernannt.<br />
Papst führte die Amtsgeschäfte bereits<br />
seit vergangenem Sommer und löste<br />
den in Ruhestand gegangenen Leszek<br />
Ryzka ab. Oberst Karl Kastenhofer wurde<br />
außerdem zum Geistlichen Rat ernannt.<br />
Neben ihren sportlichen Erfolgen konnten<br />
Korporal Marlene Pribitzer und<br />
Zugsführer Bernhard Pickl (2) im<br />
vergangenen Herbst ihr Bachelorstudium<br />
Sport und Eventmanagment an der<br />
Privatuniversität Seeburg erfolgreich<br />
abschließen. Marlenes Ziel war es, sich<br />
„Die duale Rolle von Eltern als TrainerInnen<br />
im Spitzensport am Beispiel Sportschießen“<br />
unter die Lupe zu nehmen.<br />
Bernhard, als Heeresleistungssportler in<br />
Rif stationiert, wählte die „Aktion ,Jugend<br />
zum Sport‘ – eine Effektivitäts- und Effizienzanalyse<br />
am Beispiel Sportschießen.“<br />
Neuer Kommandant: Oberst Klaus<br />
Zweiker (3) übernahm Ende 2020 die<br />
Führung des Truppenübungsplatzes Lizum/Walchen.<br />
Sein Vorgänger, Oberst<br />
Johann Zagajsek, trat in den Ruhestand.<br />
Das Rodel-Duo Zugsführer Thomas<br />
Steu und Zugsführer Lorenz Koller<br />
1 2 3 4<br />
(4) aus dem Heeres-Sportzentrum darf<br />
sich über den Gesamtweltcupsieg freuen.<br />
Exakt ein Jahr nach dem Schienbeinund<br />
Wadenbeinbruch von Thomas Steu<br />
legte das Duo eine Comeback Saison<br />
nach Maß hin.<br />
Vielen Dank an unsere Leser für die<br />
Hinweise in dieser Rubrik. Eigene<br />
Kurzmeldungen einsenden:<br />
redaktion@militaeraktuell.at<br />
Fotos: Bundesheer/Pusch, Bundesheer/Schabhüttl, Bundesheer/Zaazou, Katholische Militärseelsorge, Bundesheer/Hörl, Gepa Pictures<br />
0 1 2 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
ABO-ANGEBOT<br />
ABO zum Superpreis!<br />
Das neue<br />
Militärmagazin<br />
4 ×<br />
jährlich<br />
frei<br />
Haus!<br />
1 2 ABO<br />
ABO<br />
4 Ausgaben +<br />
Victorinox Messer<br />
zum Spezial-Preis<br />
von nur € 19,90<br />
Im Einzelhandel<br />
um € 23,20<br />
4 Ausgaben +<br />
Feuerstarter<br />
zum Spezial-Preis<br />
von nur € 19,90<br />
Im Einzelhandel<br />
um € 23,20<br />
militaeraktuell.at<br />
facebook.com/militaeraktuell<br />
instagram.com/militaeraktuell<br />
office@militaeraktuell.at<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 1 3
SONSTIGES<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
50 JAHRE SAAB 105OE: TIME TO SAY GOODBYE<br />
Offizielle Verabschiedung Am<br />
11. Dezember 2020 fand im Beisein von<br />
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner<br />
und hochrangigen Vertretern des Bundesheeres<br />
am Fliegerhorst Vogler in<br />
Hörsching das „Fly-out“, die offizielle<br />
Verabschiedung der Saab 105OE, statt.<br />
Mit mehr als 156.500 Flugstunden und<br />
fast 254.000 Einsätzen zur Sicherheit<br />
der Bevölkerung beendet das Flugzeug<br />
nach 50 Jahren seinen aktiven Dienst mit<br />
Jahresende. Im Rahmen des „Fly-out“<br />
enthüllte Verteidigungsministerin Tanner<br />
eine Saab 105OE mit einer speziellen<br />
Tiger-Sonderlackierung „50 Jahre im<br />
Dienste Österreichs“. Tanner hob in ihrer<br />
Ansprache neben den vielschichtigen<br />
Aufgaben der Saab 105OE besonders<br />
die Leistungen des Personals hervor.<br />
„Das ist das Ende einer beeindruckenden<br />
Ära. Nur durch die herausragenden<br />
Leistungen unserer Techniker und der<br />
Piloten, die diesen Jet bis zur Perfektion<br />
beherrschen, war ein so langer und sicherer<br />
Flugbetrieb möglich. Gerade am<br />
kritischen Ende einer Systemlaufzeit hat<br />
ihr Engagement den reibungslosen und<br />
vor allem sicheren und unfallfreien Flugbetrieb<br />
garantiert“, so Ministerin Tanner<br />
in ihrer Ansprache.<br />
Im Jahr 1968 wurden zwanzig Maschinen<br />
aus Schweden bestellt und die<br />
Order im April 1969 um zwanzig<br />
weitere Maschinen aufgestockt. In<br />
den österreichischen Luftstreitkräften<br />
begann die Erfolgsgeschichte der<br />
Saab mit der Landung der ersten drei<br />
Maschinen in Hörsching am 2. Juli 1970.<br />
Aufgeteilt wurden die Jets auf drei<br />
Staffeln, stationiert in Hörsching und<br />
Graz-Thalerhof.<br />
Die Aufgaben der Saab 105OE waren<br />
breit gefächert: von der Aufklärung und<br />
Feuerunterstützung der Bodentruppen<br />
über VIP-Transporte und Spüraufgaben<br />
zur Detektion radioaktiver Verseuchung<br />
oder der Ausbreitung von Asche oder<br />
Giftwolken bis hin zur Luftraumüberwachung.<br />
Besonders zu erwähnen ist das<br />
Abfangen einer türkischen Transall Transportmaschine<br />
im August 1973 und der<br />
darauffolgende Landezwang am Flughafen<br />
Innsbruck. Darüber hinaus spielte die<br />
Saab 105OE auch in der Pilotenausbildung<br />
eine wichtige Rolle. Sie wurde als<br />
Trainer eingesetzt, um Piloten im Einsatzflugbetrieb<br />
in allen benötigten Fertigkeiten<br />
wie Luftkampf, Luftraumüberwachung,<br />
Luftspüreinsätzen und Feuerunterstützung<br />
zu schulen. Bei der Teilnahme<br />
an zahlreichen Luftfahrtveranstaltungen<br />
konnten die österreichischen Piloten ihre<br />
außergewöhnlichen Fähigkeiten im Vergleich<br />
mit Kameraden anderer Luftwaffen<br />
unter Beweis stellen. Besonders international<br />
und national geschätzt waren<br />
die Kunstflugstaffel „Karo As” und das<br />
Kunstflugteam „Silver Birds“ Mitte der<br />
1970er-Jahre.<br />
Im Jahr 1991 übernahm die Saab 105OE<br />
neben dem Draken eine wesentliche<br />
Rolle im Sicherungseinsatz an der Südgrenze<br />
Österreichs im Zuge der Jugoslawienkrise.<br />
Insgesamt waren in dieser Krise<br />
bis zu 14 Saab 105OE im Einsatz und<br />
flogen Patrouillen und Überwachungsflüge<br />
entlang der Staatsgrenze. Im September<br />
1993 flog dann die erste Maschine in<br />
einer „Tigerlackierung“ – angelehnt an<br />
das Staffelabzeichen. 2013 wurde die<br />
Tigerstaffel dann auch Mitglied in der<br />
„NATO Tiger Association“ im Rahmen<br />
der Partnerschaft für den Frieden. Auch<br />
hier wurde die Saab 105OE als wertvolles<br />
Asset geschätzt und in anspruchsvollen<br />
Übungsszenarien eingesetzt. Die<br />
Piloten konnten dabei auch Erfahrungen<br />
in der Zusammenarbeit mit anderen Luftstreitkräften<br />
sammeln, die in Österreich<br />
so nicht möglich gewesen wären.<br />
Im Laufe der 50 Einsatzjahre haben die<br />
Luftstreitkräfte übrigens zwölf Saab<br />
105OE durch Flugunfälle verloren; 14<br />
Piloten und Techniker gaben bei diesen<br />
Einsätzen ihr Leben. Der letzte Flugunfall<br />
fand am 17. April 2003 bei einem Trainingsflug<br />
über dem Truppenübungsplatz<br />
Allentsteig statt. Der Pilot konnte sich damals<br />
glücklicherweise mittels Schleudersitz<br />
aus dem Flugzeug retten und unversehrt<br />
am Truppenübungsplatz landen. In<br />
den letzten 17 Jahren verlief der Flugbetrieb<br />
der Saab 105OE dann unfallfrei.<br />
Der letzte Flug der Jubiläumsmaschine<br />
„Golden Tiger“ führte sie dann Mitte Jänner<br />
auf Einladung der „Flying Bulls“ nach<br />
Salzburg zum Hangar-7. Die Maschine<br />
wird dort voraussichtlich bis Jahresmitte<br />
ausgestellt bleiben und der breiten Öffentlichkeit<br />
– abhängig von den Covid-<br />
Maßnahmen – im Rahmen der Ausstellung<br />
zugänglich sein. Im Cockpit der<br />
Maschine saß Brigadier Gerfried Promberger<br />
(siehe Bild unten, links im Bild),<br />
Kommandant der Luftraumüberwachung.<br />
(red)<br />
Fotos: Bundesheer/Riedlsperger, Bundesheer/Steger, aviation-media.com/Alex Schwarz, Bundesheer/Tokunaga<br />
0 1 4 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E
BUNDESHEER INSIDE<br />
NEUERSCHEINUNG I<br />
Neues Buch „Militärisches Boxen“ Militärisches<br />
Training hat das Ziel, Soldaten auf<br />
ihren Einsatz vorzubereiten. Das bedeutet, auf<br />
das Gefecht und, in letzter Konsequenz, auf<br />
den Kampf „Mann gegen Mann“. Um unerfahrenen<br />
Soldaten das Nahkampftraining besser<br />
zu vermitteln, hat Vizeleutnant Gerald Pelikan<br />
das Militärische Boxen entwickelt. In seinem<br />
neuen Buch „Militärisches Boxen“ gibt Pelikan<br />
nun Einblicke in das Ausbildungssystem der<br />
österreichischen Streitkräfte.<br />
Dargestellt wird die modulartig aufgebaute<br />
Ausbildung für die Selbstverteidigung, die Anwendung<br />
unmittelbarer Zwangsgewalt und der<br />
militärische Nahkampf. Erfahrungsberichte eines<br />
Berufssoldaten im Nordkosovo, eines Türstehers,<br />
eines Polizisten mit spezieller Einsatzerfahrung,<br />
eines Fremdenlegionärs und Kampfsportlers<br />
geben zusätzliche Einblicke in diese<br />
Materie. Pelikan ist überzeugt, dass sich die<br />
Ausbildung nicht nur alleine auf Technik und<br />
Taktik beschränken darf. Ein wichtiger Teil muss<br />
sich mit dem Kontakttraining „Mann gegen<br />
Mann“ und den Grundlagen des „Kämpfens“<br />
wie dem punktuellen Aggressionspotenzial,<br />
der emotionalen Stabilität, dem Durchsetzungsvermögen<br />
und der Entschlossenheit befassen.<br />
Durch diese geistige Auseinandersetzung<br />
sowie dem Erleben von Sieg und Niederlage in<br />
einem geschützten Bereich entwickelt sich ein<br />
verantwortungsvoller Soldat, der Rechtshandlungen<br />
angemessen, kontrolliert und mit Übersicht<br />
verhältnismäßig durchsetzen kann.<br />
Vizeleutnant Gerald Pelikan ist Lehroffizier Körperausbildung<br />
in der Lehrgruppe 2 im Heeresund<br />
Sportzentrum. Neben vielfältiger Erfahrung<br />
bei nationalen und internationalen Einsätzen,<br />
als Nahkampftrainer, Fachsportler der Selbstverteidigung<br />
sowie Wettkämpfer im zivilen<br />
Bereich, A-Trainer im Olympischen Boxen ist<br />
Pelikan Instruktor für Krav Maga Maor. Ein breites<br />
Publikum kennt ihn aus der ATV-Serie „Teenager<br />
Bootcamp“, wo er Jugendlichen die „härtesten<br />
Wochen ihres Lebens“ bescherte.<br />
Neues TD-Taschenbuch „Endkämpfe<br />
im Alpenvorland 1945“<br />
Ab dem Jahr 1944 wurden die „Alpenund<br />
Donaureichsgaue“ zum Ziel der<br />
alliierten Luftflotten und zum Schauplatz<br />
des Bombenkrieges. Schließlich erreichten<br />
im Frühjahr 1945 auch Bodentruppen<br />
das Alpenvorland, das sich<br />
zum Kampfgebiet und Tatort der Endphaseverbrechen<br />
des NS-Regimes entwickelte.<br />
Die Rote Armee stieß im Zuge<br />
der „Wiener Operation“ aus dem Osten<br />
an die Traisen vor, wo die Front in den<br />
letzten Wochen des Krieges zum Stillstand<br />
kam. Die U.S. Army überschritt<br />
die österreichische Grenze Ende April<br />
und ging zügig bis an die Enns vor. Zwischen<br />
diesen beiden Flüssen kam es zu<br />
den letzten Gefechten des Zweiten<br />
Weltkrieges in Österreich und zu den<br />
ersten Treffen von Soldaten der Alliierten<br />
– womit der Zweite Weltkrieg nicht<br />
nur faktisch, sondern auch symbolisch<br />
zu Ende ging.<br />
SONSTIGES<br />
NEUERSCHEINUNG II<br />
Das kürzlich erschiene Truppendienst-<br />
Taschenbuch „Endkämpfe im Alpenvorland<br />
1945. 35 Tage zwischen Wienerwald<br />
und Enns.“ widmet sich diesen<br />
letzten Gefechten und beleuchtet<br />
neben den militärischen Ereignissen am<br />
Boden auch den Bombenkrieg sowie<br />
die Endphaseverbrechen in diesem<br />
Raum. Es handelt sich dabei um eine<br />
Zusammenfassung und gedruckte Umsetzung<br />
der Truppendienst-Onlineserien<br />
„Das Alpenvorland im Frühjahr<br />
1945“ und „Die letzte Hauptkampf -<br />
linie“ sowie zusätzlicher Online-Artikel<br />
wie „Das letzte Gefecht in Oberösterreich“.<br />
Es ist das Ergebnis einer mehrjährigen<br />
intensiven Auseinandersetzung<br />
mit diesem Thema, dem Studium der<br />
verfügbaren Literatur (vor allem der<br />
Standardwerke von Manfried Rauchensteiner<br />
und Theo Rossiwall), dem Besuch<br />
von Ausstellungen, Museen – vor<br />
allem jedoch der Recherche vor Ort –,<br />
zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen<br />
sowie des intensiven Austauschs mit<br />
Experten und anderen Personen, die<br />
sich mit dieser Thematik beschäftigen.<br />
„Endkämpfe im Alpenvorland 1945.<br />
35 Tage zwischen Wienerwald und<br />
Enns.“ mit vielen Fotos, Karten,<br />
Grafiken und Abbildungen.<br />
ISBN 978-3-200-07261-9, 328 Seiten,<br />
Deutsch, 13,90 Euro. (red)<br />
KRIEG IN ÖSTERREICH Ein alliierter Bomber<br />
während eines Einsatzes über dem Alpenland.<br />
Im Bild links sind zerstörte und verlassene<br />
Fahrzeuge am Bahnhof Amstetten zu sehen.<br />
Fotos: Bernhard Faschauner, Verena Fuchs, Wolfgang Riedlsperger, Wolfgang Hontsch, HGM, Stadtarchiv Amstetten, Milizverlag, Truppendienst<br />
„Militärisches Boxen.<br />
Von Schafen, Wölfen<br />
und Hütehunden.“<br />
von Gerald Pelikan.<br />
ISBN 978-3-901185-<br />
79-3, 126 Seiten,<br />
Deutsch, 20,00 Euro.<br />
(red)<br />
<strong>Inside</strong>-Top-Bilder: die Plätze 2 bis 5<br />
INFORMATIONEN ZUM GEWINNSPIEL UND DAS SIEGERBILD FINDET IHR AUF DER NÄCHSTEN SEITE<br />
PLATZ 2<br />
BERNHARD FASCHAUNER<br />
Eisige Temperaturen: Dieser Pandur wurde<br />
2009 im Rahmen der Operational Reserve<br />
Force bei KFOR im Kosovo aufgenommen.<br />
PLATZ 3<br />
WOLFGANG RIEDLSPERGER<br />
Soldaten des Gebirgskampfzentrums Saalfelden<br />
üben am Truppenübungsplatz Hochfilzen<br />
den Kampf im Gebirge – im scharfen Schuss.<br />
PLATZ 4<br />
VERENA FUCHS<br />
Noch einmal ein Pandur: Beim „Technischen<br />
Halt” während einer Probefahrt nach erfolgter<br />
Reparatur.<br />
PLATZ 5<br />
WOLFGANG HONTSCH<br />
Whiteout: Eine AB212 während des<br />
Hochgebirgslandekurses im Februar<br />
2020 irgendwo in Tirol.<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />
0 1<br />
5
TOP-BILD DER AUSGABE<br />
BUNDESHEER INSIDE<br />
Top-BILD Tauern<br />
LoRENZ WoLF<br />
Die Kaderanwärterausbildung als Herausforderung: Zu sehen ist ein Biwaklager in den Radstädter<br />
– Ziel der Übung war es, das in der Winter-Alpinausbildung Erlernte in die praxis zu übertragen.<br />
INSIDE<br />
LESERBEITRAG<br />
Du willst selbst<br />
auch einen Beitrag<br />
veröffentlichen?<br />
Text und Bilder an<br />
redaktion@<br />
militaeraktuell.at<br />
GEWINNSpIEL<br />
WIR SucHEN DEIN<br />
BESTES BILD!<br />
Hast du tolle Aufnahmen von Bundesheer-Soldaten<br />
in Action? Von Black Hawk, Leopard, Pandur und<br />
co? Dann schick uns doch deine besten Schnappschüsse<br />
und nimm am großen Bundesheer <strong>Inside</strong>-Gewinnspiel teil.<br />
unter allen eingesendeten Aufnahmen verlosen wir in<br />
jeder Ausgabe fünf Jahresabos von Militär Aktuell.<br />
Das „Top-Bild der Ausgabe“ setzen wir jeweils auf der<br />
letzten Seite groß in Szene, die weiteren vier „Top-Bilder“<br />
findet ihr auf Seite 15 unten.<br />
Eure Bilder schickt an gewinnspiel@militaeraktuell.at<br />
Foto: Lorenz Wolf<br />
0 1 6 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E