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Inside_1_2021

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EINHEIT IM PORTRÄT<br />

<strong>Inside</strong>-Fragebogen:<br />

Das Jägerbataillon 17<br />

stellt sich von — S. 3<br />

NACHGEFRAGT<br />

Oberst Giselher Rath<br />

von der Abteilung<br />

Einsatzvorbereitung — S. 4<br />

bundes<br />

AUS DEN VERBÄNDEN<br />

Neues von den<br />

Bataillonen und<br />

Dienststellen — S. 6<br />

PERSONALNEWS<br />

Kommandowechsel,<br />

Auszeichnungen &<br />

Beförderungen — S. 11<br />

MILITÄR<br />

AKTUELL<br />

INSIDE 1|21<br />

BEILAGE<br />

INSIDE<br />

HEER<br />

Übungen, Termine & Neuigkeiten aus der Welt des Bundesheeres<br />

KURZ NOTIERT<br />

Auszeichnung für Robert<br />

Kratky (1): Verteidigungsministerin<br />

Klaudia Tanner zeichnete<br />

den Radiomoderator und Gefreiten<br />

des Reservestandes am 22.<br />

Februar mit der „Militär-Anerkennungsmedaille“<br />

aus. Ministerin<br />

Tanner bedankte sich für sein<br />

Engagement und den Einsatz im<br />

Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

den er für das Bundesheer<br />

in den zwei Videoserien „Tagwache<br />

mit Kratky“ und „Heer<br />

g’schaut“ gezeigt hat.<br />

Erfolgsgeschichte: Von der ursprünglich<br />

als fünfteilige Videoserie<br />

geplanten Bundesheer-<br />

Produktion „Fit aus dem<br />

Lockdown“ (2) sind aufgrund<br />

des großen Erfolgs mittlerweile<br />

mehr als 30 Videos verfügbar.<br />

Live über Facebook gestreamt,<br />

führt Peter Ertl, Hauptlehroffizier<br />

für Körperausbildung<br />

im Heeressportzentrum, gemeinsam<br />

mit ein oder zwei<br />

anderen Trainern oder Spitzensportlern<br />

des Heeres durch die<br />

rund 30-minütigen Workouts.<br />

Dabei werden die Schwerpunkte<br />

vom Trainerteam immer unterschiedlich<br />

gesetzt.<br />

Milizaward für das Jägerbataillon<br />

17 (3): Der Award<br />

für die besten Werber von Milizsoldaten<br />

des Jahres 2019 ging<br />

kürzlich das zweite Jahr in Folge<br />

in die Südsteiermark. (red)<br />

Investitionsoffensive<br />

beim Bundesheer<br />

Fotos: Bundesheer/Trippolt, Bundesheer/Pusch, Bundesheer, Bundesheer/Gießauf<br />

1<br />

2<br />

3<br />

ÖSTERREICH<br />

Verteidigungsministerin<br />

Klaudia Tanner will<br />

den eingeschlagenen<br />

Erneuerungskurs auch<br />

<strong>2021</strong> fortführen.<br />

Ziel sei es, den jahrzehntelangen<br />

Investitionsstau sukzessive<br />

abzubauen und das Heer zur Bewältigung<br />

der sicherheitspolitischen<br />

Herausforderungen des<br />

21. Jahrhunderts „zukunftsfit“ zu<br />

machen, wie Tanner im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz erklärte.<br />

Bereits entschieden wurde im<br />

vergangenen September der<br />

Kauf von 18 Hubschraubern Leonardo<br />

AW169M, die ab 2022<br />

zulaufen sollen. Beginnend mit<br />

heuer soll außerdem die Black<br />

Hawk-Flotte um drei Maschinen<br />

wachsen, die vorhandenen neun<br />

Stück werden modernisiert.<br />

Investiert wird auch in die Ausrüstung<br />

der Soldaten: Der Tarnanzug<br />

wird in den nächsten Jahren mit<br />

rund 4.000 Stück pro Jahr verstärkt<br />

zulaufen und den bisherigen<br />

Kampfanzug ersetzen;<br />

18.000 neue Helme werden vor<br />

allem zur Ausstattung der Miliz<br />

verwendet. Knapp 5.000 Stück<br />

des Sturmgewehrs 77 werden<br />

durch neue Optiken zeitgemäß<br />

modernisiert; eine weitere Erhöhung<br />

der Stückzahl ist beabsichtigt.<br />

Zusätzlich befinden sich rund<br />

2.000 Nachtsichtbrillen in der<br />

Auslieferung. Alle 55.000 Soldaten<br />

erhalten darüber hinaus neue<br />

ABC-Schutzmasken sowie<br />

Schutzbekleidung.<br />

Für bessere Mobilität und den<br />

Schutz der Soldaten wurde kürzlich<br />

die Ausrüstung mit 30 neuen<br />

Radpanzern Pandur Evolution<br />

sowie 16 Allschutztransportfahrzeugen<br />

Dingo 2 für den logistischen<br />

Dienst in Auftrag gegeben.<br />

Weiters beginnt <strong>2021</strong> die überfällige<br />

Modernisierung der Kampfpanzer<br />

Leopard 2A4 und der<br />

Schützenpanzer Ulan. Für <strong>2021</strong><br />

ist die Lieferung von 200 Lkw für<br />

die Miliz vorgesehen; 200 Funktionsfahrzeuge<br />

vom Typ eines militarisierten<br />

Pick-up werden Ende<br />

<strong>2021</strong>/2022 folgen. Dadurch<br />

werden erstmals Teile der Miliz<br />

wieder eine originäre Beweglichkeit<br />

erhalten. Zur Unterstützung<br />

der Panzertruppe werden ab<br />

<strong>2021</strong> außerdem alle drei modernen<br />

70-Tonnen-Tiefladesysteme<br />

bei der Truppe zum Einsatz kommen.<br />

Weiters wurde eine erste<br />

Tranche von 55 Fahrzeugen für<br />

den Ersatz von Pinzgauern in<br />

Auftrag gegeben und werden<br />

in den nächsten Jahren bis zu 350<br />

Heeresfahrzeuge durch neue<br />

handelsübliche Kraftfahrzeuge ersetzt.<br />

Die Flotte der MAN Reisebusse<br />

für die Truppe wird <strong>2021</strong><br />

von sechs auf zwölf Fahrzeuge<br />

anwachsen. Zusätzlich werden<br />

fünf neue Löschfahrzeuge für die<br />

Übungsplätze und militärische<br />

Flughäfen sowie zwei fernlenkbare<br />

Löschroboter beschafft.<br />

Im Sanitätsbereich sollen außerdem<br />

40 handelsübliche und 21<br />

geschützte Sanitäts- und Notarzt-/<br />

Notfall-Transportfahrzeuge beschafft<br />

werden. Bei den Pionieren<br />

werden 72 leichte und 24 mittlere<br />

leistungsfähige Bergefahrzeuge<br />

sowie 35 Abschubsysteme und<br />

vier leistungsfähige Pionier-/Bergepanzer<br />

zulaufen. (red)<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />

0 0 1


AKTUELL<br />

BUNDESHEER INSIDE<br />

654 neue Unteroffiziere<br />

für das Bundesheer<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Am 26. Februar wurden<br />

bei einem Festakt in der<br />

Towarek-Schulkaserne<br />

654 Soldaten mit ihrem<br />

neuen Dienstgrad Wachtmeister<br />

ausgemustert.<br />

Die 654 Soldaten, davon<br />

41 Frauen, haben mit der Ausmusterung<br />

ihre insgesamt<br />

18-monatige Ausbildung abgeschlossen.<br />

Der Festakt für die<br />

Berufs- und Milizsoldaten erfolgte<br />

im Beisein von Verteidigungsministerin<br />

Klaudia Tanner,<br />

des Landtagspräsidenten von<br />

Oberösterreich Wolfgang Stanek<br />

und Generalstabschef Robert<br />

Brieger auf dem Sportplatz<br />

der Towarek-Schulkaserne in<br />

Enns. Nach einer eineinhalbjährigen<br />

Ausbildung übernehmen<br />

die ausgemusterten Wachtmeister<br />

Verantwortung für die<br />

Truppe als Gruppenkommandanten<br />

bei Einsätzen im In- und<br />

Ausland oder um neue Rekruten<br />

des Bundesheers auszubilden.<br />

„Ich gratuliere den Soldatinnen<br />

und Soldaten herzlich zum Abschluss<br />

und somit zum Dienstgrad<br />

Wachtmeister, den sie ab<br />

heute tragen werden. Die<br />

Soldatinnen und Soldaten des<br />

Unteroffizierskorps sind die Stützen<br />

im täglichen Dienstbetrieb,<br />

bei Ausbildungen, Übungen<br />

und vor allem bei den nationalen<br />

und internationalen Einsätzen<br />

des Österreichischen Bundesheeres.<br />

Sie übernehmen ab<br />

heute große Verantwortung für<br />

ihre Einheit und sind das Vorbild<br />

für alle zukünftigen Soldatinnen<br />

und Soldaten des Heeres. Ab<br />

heute können Sie zeigen und<br />

anwenden, was Sie gelernt<br />

haben und Führungsstärke<br />

beweisen. Ich wünsche Ihnen<br />

dabei alles Gute, viel Erfolg und<br />

viel Soldatenglück!“, sprach<br />

Verteidigungsministerin Tanner<br />

in ihrer Rede.<br />

553 Berufssoldaten und 101<br />

Milizsoldaten musterten im heurigen<br />

Jahr als Wachtmeister aus.<br />

169 der Berufs- und Milizsoldaten<br />

(davon zwölf Frauen) stammen<br />

aus Niederösterreich, 89<br />

Teilnehmer (davon fünf Frauen)<br />

kommen aus dem Bundesland<br />

Wien und 88 Soldaten, davon<br />

sechs Frauen, aus der Steiermark.<br />

Gefolgt von den Bundesländern<br />

Kärnten mit 80<br />

Teilnehmern (davon zwei<br />

Frauen), Oberösterreich mit 72<br />

Soldaten (sechs Frauen) und 58<br />

Männer und fünf Frauen aus<br />

Salzburg. Die restlichen Unteroffiziere<br />

stammen aus Tirol (45<br />

Soldaten, davon eine Frau), aus<br />

dem Burgenland mit 25 Män-<br />

nern und vier Frauen sowie<br />

Vorarlberg mit 19 Männern.<br />

Stellvertretend für den Lehrgang<br />

werden fünf Lehrgangssprecher,<br />

Frauenbeauftragte, Vertreter der<br />

Miliz und der Lehrgangsbeste<br />

befördert. Der gebürtige Oberösterreicher<br />

Zugsführer Jonas<br />

Kager vom Panzerstabsbataillon<br />

4 aus Hörsching konnte mit<br />

neun Auszeichnungen als Bester<br />

seines Jahrganges seine Ausbildung<br />

abschließen. Bundesministerin<br />

Tanner zeichnete diese<br />

herausragende Leistung mit<br />

dem traditionellen Ehrenring<br />

aus.<br />

Der Jahrgangsname der Ausgemusterten<br />

(Gendarmerieschule<br />

OÖ II) geht übrigens zurück auf<br />

den 7. September 1955, den<br />

Tag der offiziellen Gründung<br />

des Bundesheeres der Zweiten<br />

Republik Österreich. Die Bewaffnete<br />

Formation, die sogenannte<br />

„B-Gendarmerie“ im Bundesministerium<br />

für Inneres, entstand<br />

aus den 1949 eingerichteten<br />

Alarmformationen. Diese wurden<br />

1952 in sechs „Gendarmerieschulen“<br />

übergeführt. Eine<br />

davon: die Gendarmerieschule<br />

Oberösterreich II. Am 21. Juli<br />

1955 wurden die Gendarmerieschulen<br />

dem Amt für Landesverteidigung<br />

unterstellt. Am 27. Juli<br />

erfolgte die Umbenennung in<br />

„Provisorische Grenzschutz-<br />

Abteilungen“. (MilKdo OÖ)<br />

AUSZEICHNUNG Verteidigungsministerin<br />

Klaudia Tanner nahm an der Ausmusterung teil.<br />

Die Veranstaltung fand auf dem Sportplatz der<br />

Towarek-Schulkaserne in Enns statt.<br />

Fotos: Bundesheer/Trippolt, Bundesheer/Weigl<br />

0 0 2 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E


BUNDESHEER INSIDE<br />

VERBAND IM PoRTRÄT<br />

Das Jägerbataillon 17<br />

stellt sich vor<br />

An dieser Stelle geben wir in jeder Ausgabe<br />

Verbänden die Chance, aus ihrer Perspektive über<br />

ihre Aufgaben, ihre Ausrüstung und Neuerungen<br />

zu berichten. Dieses Mal: das Jägerbataillon 17<br />

aus dem südsteirischen Grenzort Straß.<br />

Welche Aufgaben<br />

nehmen wir wahr?<br />

Neben der Ausbildung von Grundwehrdienern wird ein<br />

großer Teil des Kadernachwuchses der Waffengattung Infanterie<br />

im Rahmen der Kaderanwärterausbildung 1 und 2<br />

in Straß ausgebildet. Abseits dieser Ausbildungen werden<br />

derzeit durch Straßer Soldaten einerseits Teststraßen<br />

für die Massentestung der Bevölkerung in der Südsteiermark<br />

betrieben und andererseits die Exekutive bei der<br />

Einreisekontrolle an der Grenze von Niederösterreich zu<br />

Tschechien unterstützt. Gleichzeitig stellen wir für den EUgeführten<br />

Auslandseinsatz in Bosnien und Herzegowina<br />

weitere Kräfte ab. Man erkennt, dass die Aufgaben in<br />

dieser besonderen Zeit für uns Straßer Soldaten<br />

mannigfaltig sind.<br />

koNTAkT Jägerbataillon 17, Erzherzog<br />

Johann-Kaserne, Hauptstraße 75,<br />

8472 Straß in der Steiermark,<br />

jgb17@bmlv.gv.at,<br />

Was gibt es bei uns Neues in<br />

den kommenden Monaten?<br />

Ab 1. Mai übernimmt das Jägerbataillon 17 bis Ende des Jahres die Führungsverantwortung<br />

der Reaktionskräfte. Schwergewicht in der Ausbildung<br />

ist der Einsatz der verbundenen Kräfte gegen subkonventionell<br />

kämpfende Gegner im urbanen Raum. Das Trainieren der Gefechtstechniken,<br />

um in einer Krisensituation richtig, schnell und rechtskonform zu<br />

agieren, hat bei uns höchste Priorität. Um für den Ernstfall gewappnet zu<br />

sein, erfolgt eine zweiwöchige Überprüfung dieser Reaktionskräfte. Zusätzlich<br />

wird die Verfahrenserprobung des Mannschaftstransportpanzers<br />

Pandur Evolution weitergeführt. Unter anderem wird im Zuge einer Ver -<br />

ladeübung die Transportfähigkeit des Radpanzers in die C-130 Hercules<br />

hergestellt. Das Jägerbataillon 17 hat auch die Möglichkeit, bei der Entwicklung<br />

der nächsten 30 Pandur Evolution, die ab nächstem Jahr zum<br />

Bundesheer zulaufen werden, aktiv mitzuarbeiten. Ebenso wird ein Verwundetenrettungssatz<br />

(CASEVAC) entwickelt, der in die bestehenden<br />

Mannschaftstransportpanzer eingebaut werden kann und den qualifizierten<br />

Verwundetentransport am Gefechtsfeld ermöglicht.<br />

INSIDE<br />

LESERBEITRAG<br />

Du willst selbst<br />

auch einen Beitrag<br />

veröffentlichen?<br />

Text und Bilder an<br />

redaktion@<br />

militaeraktuell.at<br />

Was zeichnet uns<br />

besonders aus?<br />

Der „Straßer Geist“ ist nicht nur innerhalb<br />

des Österreichischen Bundesheeres<br />

bekannt. Militärische<br />

Kompetenz, Willensstärke und<br />

konsequente Auftragserfüllung<br />

sind nur einige Merkmale der Soldaten<br />

des Jägerbataillons 17. Die<br />

Ausbildung in Straß ist gefechtsnah<br />

und erlebnisreich. Einsatzbezogenes<br />

Denken und Handeln<br />

wird gefordert und gefördert. Der<br />

Leitspruch des Verbandes lautet:<br />

„Wenn die Guten nicht fechten,<br />

siegen die Schlechten“ (Plato).<br />

Angehörige des Bataillons verwenden<br />

den historischen Jägergruß<br />

„Horridoh“.<br />

Fotos: Bundesheer/Gießauf, Bundesheer/Trippolt<br />

Welches Thema beschäftigt<br />

uns aktuell am meisten?<br />

Die Covid-19-Pandemie beherrscht natürlich seit Monaten<br />

das Geschehen im Bundesheer. Abseits davon<br />

liegt unser Hauptaugenmerk auf unserem ganzen<br />

Stolz, dem Mannschaftstransportpanzer Pandur Evolution.<br />

Um seine Verwendungsreife so schnell und qualitativ<br />

hochwertig wie möglich zu gewährleisten, steckt<br />

unser ganzes Herzblut in diesem Projekt. Diese Verfahrenserprobung<br />

und Fähigkeitserweiterung ist für<br />

uns „17er-Jäger“ eine große Herausforderung, die wir<br />

mit viel Stolz angenommen haben. Diese Aufgabe<br />

stärkt somit zusätzlich das „Kompetenzzentrum<br />

Pandur“ im Süden Österreichs.<br />

Wie sieht unsere Personalund<br />

Ausrüstungssituation aus?<br />

Im Jägerbataillon 17 sind insgesamt<br />

250 Kadersoldaten, davon<br />

knapp 100 Soldatinnen und<br />

Soldaten in der Kaderpräsenz -<br />

einheit, beschäftigt. Um für die<br />

erforderlichen zukünftigen Aufgaben<br />

im In- und Ausland bestens<br />

gewappnet zu sein, die Einsatzbereitschaft<br />

der Kaderpräsenz -<br />

einheit aufrechtzuerhalten und<br />

laufende Aufträge erfüllen zu können,<br />

wird junges und motiviertes<br />

Personal gesucht. Ob Militärperson<br />

auf Zeit oder Berufsmilitärperson:<br />

Wir haben sicherlich – nach<br />

deinen Fähigkeiten und Stärken<br />

abgestimmt – den richten Arbeitsplatz.<br />

Neben allen herkömmlichen<br />

Infanteriewaffen und Ausrüstungen<br />

ist das Bataillon mit seinen<br />

Mannschaftstransportpanzern<br />

Pandur Evolution einer der sogenannten<br />

„gehärteten Jägerverbände“<br />

Österreichs. Mit ihm<br />

verfügt das Jägerbataillon 17<br />

über das modernste Gefechtsfahrzeug<br />

im Bundesheer. Die<br />

Auftragserfüllung wird dadurch,<br />

unabhängig vom Gegner, in<br />

jedem Infanteriegelände<br />

ermöglicht.<br />

Worauf sind wir<br />

stolz?<br />

Der Grenzort Straß ist seit fast 170<br />

Jahren Garnison. Seine Soldaten<br />

hatten schon immer einen besonderen<br />

Ruf. Wir sind stets bemüht,<br />

unser Bestes zu geben. Seit 1996<br />

verfügt das Jägerbataillon 17 über<br />

den Radpanzer Pandur. 2019<br />

wurde das Bataillon mit dem neuen<br />

Modell, dem von General Dynamics<br />

European Land Systems-Steyr<br />

(GDELS) entwickelten Mannschaftstransportpanzer<br />

Pandur Evolution<br />

ausgestattet. Durch diese jahrzehntelange<br />

Erfahrung sehen wir uns zu<br />

Recht als „Kompetenzzentrum Pandur“<br />

innerhalb des Bundesheeres.<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />

0 0 3


INTERVIEW<br />

BUNDESHEER INSIDE<br />

„Damit sind wir international einzigartig“<br />

WIEN<br />

Seit Corona gibt es<br />

Experten wie Sand am<br />

Meer. Beim Bundesheer<br />

hat es sie (mit tatsächlichem<br />

Fachwissen) immer<br />

schon gegeben. In welchen<br />

Bereichen und für<br />

welche Aufgaben, das<br />

verrät uns Oberst Giselher<br />

Rath von der Abteilung<br />

Einsatzvorbereitung<br />

des Bundesministeriums<br />

für Landesverteidigung.<br />

Herr Oberst, seit wann gibt es<br />

sogenannte Experten beim<br />

Bundesheer?<br />

Im Bundesheer hat es Experten<br />

in der einen oder anderen Form<br />

eigentlich schon immer gegeben.<br />

Früher waren diese im<br />

Beraterstab des Chefs des<br />

Generalstabs oder im sogenannten<br />

Expertenpool gebündelt.<br />

Vor einigen Jahren wurde<br />

das Expertenwesen dann mit<br />

der Reform „BH2010“ in strukturierter<br />

Form als „Expertenstäbe<br />

im ÖBH“ abgebildet. Dabei<br />

darf festgehalten werden, dass<br />

Experten im Sinne des Verständnisses<br />

im Bundesheer Personen<br />

sind, deren – vor allem ziviles –<br />

Expertenwissen im Bundesheer<br />

genutzt werden kann. Dieser<br />

Expertenstatus wird durch eine<br />

hierzu bestimmte Leitstelle festgelegt.<br />

Neben den „Militär-<br />

Experten“ – die gemäß den<br />

wehrgesetzlichen Bestimmungen<br />

beordert werden – gibt es<br />

auch sonstige Experten, die<br />

jedoch in den „Expertenstäben<br />

ZUR PERSON<br />

Oberst Giselher Rath ist 1989<br />

als Artillerieoffizier zum<br />

Landwehrstammregiment<br />

(LWSR) 52 ausgemustert.<br />

Anschließend war er in verschiedenen<br />

Verwendungen<br />

auf Kompanie- und Bataillonsebene,<br />

in der Mobil -<br />

machungsabteilung/<br />

Zentralstelle und mit der<br />

Überleitung in den Führungsstab/BMLV<br />

übernahm er das<br />

Referat „Alarmierung und<br />

Mobilmachung“ in der Einsatzvorbereitung/BMLV,<br />

das sich mit der Grundwehr -<br />

dienerkontingentierung und<br />

mit Milizangelegenheiten<br />

beschäftigt.<br />

ZUSÄTZLICHE EXPERTISE Das Bundesheer (im Bild Soldaten des Jagdkommandos) verfügt grundsätzlich über ausreichend Know-how und in den Bereichen, in denen es<br />

über das eigene Personal hinaus Bedarf gibt, kann auf die Expertise von Experten zurückgegriffen werden.<br />

des ÖBH“ derzeit noch keine<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Was genau versteht man unter<br />

einem Expertenstab?<br />

Damit ist die strukturierte<br />

Zusammenfassung von Militär-<br />

Experten im Bundesheer gemeint<br />

– wie in der Zentralstelle,<br />

in den Kommanden der Streitkräfte<br />

und Streitkräftebasis, den<br />

Militärkommanden und manchen<br />

Akademien und Schulen<br />

abgebildet.<br />

Wie kommen Experten zum<br />

Heer? Muss man sich dafür bewerben<br />

oder spricht das Heer<br />

aktiv potenzielle Kandidaten an?<br />

Grundsätzlich geht der Bedarf<br />

an Expertise vom Bundesheer<br />

aus. Grundlage des Handelns<br />

ist der Einsatz. Potenzielle Kandidaten<br />

werden einerseits vom<br />

Bedarfsträger Bundesheer aktiv<br />

angesprochen. Andererseits<br />

führt ein weiterer Weg der<br />

Bewerbung über das Internet.<br />

Geeignete Kandidaten werden<br />

zu einem persönlichen Gespräch<br />

eingeladen, wobei eine<br />

mögliche Zusammenarbeit in<br />

den jeweiligen Expertenbereichen<br />

abgeklärt wird. Eine besondere<br />

Bedeutung kommt<br />

auch den vorhandenen Netzwerken<br />

der beorderten Experten<br />

zu. Gerade die beorderten<br />

Experten können oft die „richtigen“<br />

Personen für eine Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesheer<br />

motivieren und für eine Aufgabe<br />

im Bundesheer gewinnen.<br />

Sie sprachen eingangs von der<br />

Reform „BH2010“, im Zuge<br />

Können Sie ein paar konkrete<br />

Beispiele nennen?<br />

Die Experten bringen Wissen<br />

aus den unterschiedlichsten<br />

zivilen Bereichen mit. So etwa<br />

steuern Geologen ihr Knowhow<br />

bei, Logistiker, Experten<br />

im IKT-/Cyber-Bereich und aus<br />

dem Kulturgüterschutz, Techniker<br />

aus verschiedenen Bereichen<br />

wie der Luftfahrttechnik,<br />

Statiker, Chemiker, Bautechniker.<br />

Außerdem Mediziner, Pharmazeuten,<br />

Politikwissenschaftler,<br />

Sprachmittler, Experten in<br />

Rechtsangelegenheiten wie<br />

dem Vergabewesen, Zollwederer<br />

im Jahr 2006 die notwendigen<br />

Maßnahmen für die Einführung<br />

von Expertenstäben<br />

eingeleitet wurden. Was hat<br />

sich dadurch verändert?<br />

Mit der Reform wurden die derzeit<br />

rund 34.000 Wehrpflichtigen<br />

des Milizstandes sowie<br />

Frauen in Miliztätigkeit in verschiedenen<br />

Organisationsformen<br />

zusammengefasst:<br />

Selbstständig strukturierte<br />

Milizverbände und -einheiten,<br />

Milizkräfte zur Auffüllung der<br />

präsenten Einsatzorganisation<br />

im Mobilmachungsfall und eben<br />

die Expertenstäbe zur Nutzung<br />

spezifischer Fachkenntnisse –<br />

vor allem aus dem zivilen<br />

Bereich. Die in den Experten -<br />

stäben beorderten Wehrpflichtigen<br />

des Milizstandes sowie<br />

Frauen in Miliztätigkeit sind<br />

somit – gemäß dem Wehrgesetz<br />

2001 – Soldatinnen und<br />

Soldaten.<br />

Welche Aufgaben sollen Experten<br />

erfüllen?<br />

Grundsätzlich sind alle Aufgaben<br />

im Bundesheer in erster<br />

Linie durch Berufssoldaten,<br />

zivile Ressortangehörige des<br />

Bundesministeriums für Landesverteidigung,<br />

beorderte Wehrpflichtige<br />

des Milizstandes und<br />

Frauen in Miliztätigkeit zu erfüllen.<br />

Jedoch erfordert manche<br />

Aufgabenstellung, insbesondere<br />

für militärische Einsätze im<br />

In- und Ausland, eine Expertise,<br />

die innerhalb der präsenten<br />

Einsatzorganisation nicht oder<br />

nicht ausreichend zur Verfügung<br />

steht. Diese Expertise erhalten<br />

wir dann von sogenannten<br />

beorderten Wehrpflichtigen<br />

oder Frauen in Miliztätigkeit.<br />

Grundsätzliche Voraussetzung<br />

ist jedoch, dass sie eine akademische<br />

Ausbildung abgeschlossen<br />

haben und mehrere Jahre<br />

Berufserfahrung in ihrem Metier<br />

vorweisen können.<br />

Wenn ich Sie richtig verstehe,<br />

gibt es Experten, die beordert<br />

sind und „sonstige Experten –<br />

also nicht nur Soldaten und<br />

Soldatinnen?<br />

Ganz genau. Wie bereits ausgeführt,<br />

gibt es im Bundesheer<br />

eine Unterscheidung zwischen<br />

„militärischen“ und „sonstigen“<br />

Experten. Die Unterscheidung<br />

besteht nicht in deren ziviler<br />

Expertise, sondern in der<br />

Beorderungsmöglichkeit als<br />

Soldatin oder Soldat gemäß<br />

den wehrgesetzlichen Bestimmungen.<br />

In den „Expertenstäben<br />

im ÖBH“ werden<br />

ausschließlich „militärische“<br />

Experten berücksichtigt.<br />

sen, Wirtschaftsrecht und viele<br />

mehr. Insgesamt sprechen wir<br />

hier von mehr als 100 verschiedenen<br />

Bereichen.<br />

Wie viele Experten gibt es derzeit<br />

und wo sind sie aktiv?<br />

Derzeit sind 235 Experten in<br />

62 Expertenbereiche beordert.<br />

Sie hatten vorhin erwähnt, es<br />

handle sich um mehr als 100<br />

Bereiche …<br />

Es ist nicht unbedingt das Ziel,<br />

immer alle Expertenbereiche<br />

gleichzeitig abzubilden, sondern<br />

ausschließlich jene Personen<br />

für eine Expertenfunktion zu<br />

gewinnen, die einerseits eine<br />

spezielle Expertise für das Bundesheer<br />

mitbringen und andererseits<br />

auch möglichst gut<br />

vernetzt in Politik, Wirtschaft,<br />

Gesellschaft oder Verwaltung<br />

sind. Natürlich spielt auch die<br />

Bereitschaft, Fähigkeit und Möglichkeit<br />

zur aktiven Vertretung<br />

der Interessen des Bundesheeres<br />

eine Rolle.<br />

Wie stark variiert die Zahl der<br />

Experten von Jahr zu Jahr und<br />

wie lange bleibt ein Experte<br />

durchschnittlich beim Heer? Ist<br />

das eine lebenslange Aufgabe<br />

oder manchmal auch eine Angelegenheit<br />

von wenigen Monaten<br />

oder Jahren?<br />

In den vergangenen 14 Jahren<br />

haben sich mehr als 2.000 KandidatInnen<br />

als Experten bewor-<br />

INTERVIEW VON<br />

CONNY DERDAK<br />

Fotos: Bundesheer/Gorup, Privat<br />

0 0 4 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E


BUNDESHEER INSIDE<br />

INTERVIEW<br />

ben. Bei knapp 450 wurde<br />

durch eine Leitstelle ein Expertenstatus<br />

im Sinne der gültigen<br />

Weisungslage zuerkannt. 235<br />

Experten sind in den diversen<br />

Bereichen beordert. Sofern<br />

keine Gründe einer Aberkennung<br />

eines Expertenstatus<br />

bestehen, bleibt der Expertenstatus<br />

für immer bestehen.<br />

Eine Beorderung als Experte<br />

richtet sich grundsätzlich nach<br />

dem Bedarf des Bundesheeres<br />

und endet spätestens mit der<br />

Beendigung der Wehrpflicht<br />

gemäß Wehrgesetz 2001.<br />

Wie kommen diese Experten nun<br />

konkret zum Einsatz beziehungsweise<br />

wie werden sie in den Bundesheeralltag<br />

eingebunden?<br />

Experten werden auf einen<br />

Arbeitsplatz in der Einsatzorganisation<br />

beordert und sind<br />

somit „übungspflichtig“ beziehungsweise<br />

müssen für einen<br />

möglichen Einsatz im Inland –<br />

und auf freiwilliger Basis auch<br />

im Ausland – zur Verfügung<br />

stehen.<br />

AUSLANDSEINSATZ Die Experten des Bundesheeres können (auf freiwilliger<br />

Basis) auch im Ausland zum Einsatz kommen.<br />

Wie häufig werden sie dann<br />

tatsächlich zu Einsätzen im Inund<br />

Ausland beordert?<br />

Einsätze im Sinne einer Mobilmachung<br />

gab es bisher noch<br />

keine. Wenn jedoch „Einsatz“ im<br />

Sinne von „Tätigkeit im Rahmen<br />

der Beorderung“ verstanden<br />

wird, hängt das von der jeweiligen<br />

Dienstgradgruppe ab. Für<br />

Offiziere besteht eine Milizübungspflicht<br />

im Höchstausmaß<br />

von 150 Tagen und für Unteroffiziere<br />

von 120 Tagen. Wehrpflichtige<br />

des Milizstandes und<br />

Frauen in Miliztätigkeit der Personengruppe<br />

„Charge“ werden<br />

ab Beorderung als Experte der<br />

Personengruppe Unteroffizier<br />

zugeordnet. Die beorderten Experten<br />

absolvieren grundsätzlich<br />

im Zeitraum von zwei Jahren insgesamt<br />

13 Waffenübungstage.<br />

Expertisen können darüber<br />

hinaus auch im Rahmen von<br />

freiwilligen Waffenübungen<br />

oder freiwilliger Milizarbeit<br />

geleistet werden.<br />

Wir wissen nun, wie das Bundesheer<br />

von Experten und deren<br />

Wissen profitiert. Jetzt drehen wir<br />

den Spieß mal um: Wie profitieren<br />

denn die Experten selbst vom<br />

Bundesheer?<br />

Grundsätzlich haben Experten<br />

die gleichen Ansprüche wie alle<br />

sonstigen Wehrpflichtigen des<br />

Milizstandes und Frauen in Miliztätigkeit.<br />

Neben den finanziellen<br />

Benefits besteht natürlich auch<br />

der Anreiz, sich mit anderen<br />

Experten auszutauschen und<br />

dadurch auch die eigene berufliche<br />

Qualifikation zu erweitern.<br />

Eine Weiterbildung im Bereich<br />

der Expertise ist nicht vorgesehen,<br />

jedoch kann jeder Einzelne<br />

die militärische Ausbildung<br />

fortsetzen. Experten mit abgeschlossenem<br />

Hochschulstudium<br />

und festgelegten sonstigen<br />

Voraussetzungen können auf<br />

freiwilliger Basis und bei Bedarf<br />

auch für eine Verwendung als<br />

VERWENDUNGSABZEICHEN<br />

Zur Stärkung des Zugehörigkeitsgedankens, zur zusätzlichen<br />

Motivation und als sichtbares Zeichen tragen militärische Experten<br />

eigene Abzeichen, die im Zuge einer Online-Abstimmung unter<br />

mehreren Entwürfen ausgewählt wurden. Je nach Anzugsordnung<br />

tragen Experten ein Verwendungsabzeichen in Verbindung mit<br />

dem Dienstgradabzeichen (zusätzliche Aufschiebeschlaufe über<br />

dem Dienstgrad), ein Verwendungsabzeichen für den Ausgangsund<br />

Gesellschaftsanzug oder eine Anstecknadel für Zivilbekleidung.<br />

Erhältlich sind die Abzeichen über die jeweiligen mobverantwortlichen<br />

Kommanden.<br />

Offizier des höheren Dienstes<br />

(Verwendungsgruppe O1/Fachrichtung<br />

„Expertendienst“)<br />

überstellt werden. Aus meiner<br />

Sicht entsteht jedenfalls eine<br />

Win-win-Situation zwischen<br />

dem Bundesheer und den<br />

Experten – und letztendlich<br />

profitiert davon auch der zivile<br />

Arbeitgeber.<br />

Gibt es ein dem Bundesheer<br />

ähnliches Expertenwesen auch<br />

in anderen Streitkräften?<br />

Ja, auch andere Streitkräfte<br />

machen sich zivile Experten<br />

zunutze und tauschen sich<br />

gegenseitig aus. In diversen<br />

Bereichen, insbesondere im<br />

IKT-Bereich, in der Luftfahrt,<br />

aber auch im Pionierwesen wird<br />

eine solche Expertise genutzt.<br />

Jedoch in einer so konzentrierten<br />

Art und Weise, wie Österreich<br />

es praktiziert, ist das eher<br />

einzigartig.<br />

Fotos: Bundesheer/Wukoschitz, Bundesheer<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />

0 0 5


INFRASTRUKTUR & GERÄT<br />

BUNDESHEER INSIDE<br />

PANDUR-ZULAUF<br />

30 Fahrzeuge bestellt Das Verteidigungsministerium<br />

und General Dynamics<br />

European Land Systems-Steyr haben sich<br />

auf die Lieferung von 30 weiteren gepanzerten<br />

Pandur Evolution (Evo) geeinigt.<br />

Die neuen Fahrzeuge sind als gepanzerte<br />

Mannschaftstransporter konzipiert und<br />

können aufgrund ihres modularen Aufbaus<br />

schnell für andere Aufgaben wie<br />

CASEVAC (Transport von Verletzten)<br />

umgewandelt werden. In Kombination<br />

mit den 34 im Jahr 2016 beschafften<br />

und bis Ende 2020 zugelaufenen<br />

Fahrzeugen, die im Pandur Evolution-<br />

Kompetenzzentrum beim Jägerbataillon<br />

17 in der Steiermark stationiert sind<br />

(siehe auch Bericht auf Seite 3), betreiben<br />

die österreichischen Streitkräfte<br />

damit zukünftig eine Flotte von insgesamt<br />

64 Pandur Evolution. Die Lieferung<br />

der nun bestellten Fahrzeuge erfolgt in<br />

den Jahren 2022 und 2023, der Auftragswert<br />

liegt bei rund 106 Millionen<br />

Euro. (red)<br />

HEERESTRUPPENSCHULE<br />

Investition in Gefechtstaktik und<br />

-technik Das Bundesheer beschafft<br />

beim schwedischen Rüstungskonzern<br />

Saab weitere 100 Duellsimulationssysteme<br />

für die elektronisch fernbedienbare<br />

Waffenstation auf den gepanzerten<br />

Mannschaftstransportfahrzeugen Pandur,<br />

Dingo, Husar und Hägglunds (Bild).<br />

Den entsprechenden Vertrag unterschrieb<br />

Verteidigungsministerin Klaudia<br />

Tanner im Rahmen eines Besuchs an der<br />

Heerestruppenschule. Die Investitionssumme<br />

beträgt rund zehn Millionen<br />

Euro, der Zulauf der Geräte beginnt mit<br />

2022. Die Duellsimulatoren werden auf<br />

dem originären Gerät aufgebaut und<br />

simulieren unter Verwendung von Laser<br />

die Wirkung des eigenen Waffensystems<br />

auf ein anderes Waffensystem und umgekehrt.<br />

So wird die Waffenwirkung analog<br />

zum scharfen Schuss dargestellt, wobei<br />

alle Bedienungs- und Handlungsabläufe<br />

inklusive Notbetrieb durch die Waffen-/<br />

Systembedienung durchgeführt werden<br />

müssen. Sämtliche Bewegungen, Vorgänge<br />

und Tätigkeiten werden elek -<br />

tronisch aufgezeichnet und in Echtzeitauswertung<br />

dargestellt. Das ermöglicht<br />

eine kontinuierliche Verbesserung von<br />

Gefechtstaktik und -technik. (red)<br />

MILITÄRHUNDEZENTRUM<br />

Neues Welpenhaus für den Hundenachwuchs Verteidigungsministerin<br />

Klaudia Tanner besuchte Ende Jänner das<br />

Militärhundezentrum des Bundesheeres in Kaisersteinbruch<br />

und eröffnete dort nach einer kurzen Einweisung durch den<br />

Kommandanten Oberst Otto Koppitsch das neu erbaute Welpenhaus.<br />

Aus hygienischen und veterinärmedizinischen Gründen<br />

mussten die bestehenden Wurfzwinger dringend ersetzt<br />

werden. Die Entwürfe der Neuerrichtung wurden gemeinsam<br />

vom Militärhundezentrum, dem Veterinärdienst des Bundesheeres<br />

sowie dem Militärservicezentrum ausgearbeitet; die<br />

Umsetzung von regionalen Unternehmen ausgeführt. Die<br />

neuen Räumlichkeiten umfassen einen Geräteraum und drei<br />

Zwingeranlagen mit jeweils einem Wurfraum mit Wurfbox<br />

sowie einem Auslauf. Die Baukosten betrugen insgesamt<br />

150.000 Euro. (ÖBH)<br />

Große Investitionen geplant Im Rahmen eines<br />

Besuchs bei den Salzburger Pionieren kündigte<br />

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner Ende<br />

Jänner Investitionen in die Pioniertruppe von mehr<br />

als 100 Millionen Euro an. „Es sind Investitionen<br />

in Transportfahrzeuge, Pionierpanzer und die Brückenlegekapazität<br />

bei den drei Pionierbataillonen<br />

geplant; davon werden auch die Salzburger<br />

PIONIERTRUPPE<br />

Pioniere stark profitieren“, so Ministerin Tanner.<br />

„Wir investieren aber auch in die Infrastruktur. Im<br />

Bundesland Salzburg sind für heuer 13,6 Millionen<br />

und für 2022 sogar 16,8 Millionen Euro als Investment<br />

in Baumaßnahmen beim Bundesheer<br />

vorgesehen. Zusätzlich werden 9 Millionen<br />

Euro für Maßnahmen im Rahmen der Kasernen-<br />

Autarkie im Bundesland verwendet.“ (red)<br />

Fotos: Bundesheer/Pusch, Bundesheer/Trippolt<br />

0 0 6 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E


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M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />

0 0 7


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

BUNDESHEER INSIDE<br />

JÄGERBATAILLON 25 & 7. JÄGERBRIGADE<br />

Üben für den Ernstfall Ende Jänner<br />

absolvierten Soldaten des Jägerbataillons<br />

25 und der 7. Jägerbrigade in der<br />

Khevenhüller Kaserne gemeinsam eine<br />

Ausbildung der „SERE Bravo“ (englisch<br />

Survival, Evasion, Resistance and Escape).<br />

Dabei geht es um das Überleben<br />

mit wenigen bis gar keinen Hilfsmitteln.<br />

Ausbildungsinhalte waren beispiels -<br />

weise das Errichten einer Unterkunft,<br />

das Orientieren im Gelände, die<br />

Wasseraufbereitung und die Nahrungsbeschaffung<br />

aus Pflanzen und Tieren.<br />

Weiters wurde auch das korrekte<br />

Verhalten bei Gefangennahme durch<br />

Feindkräfte trainiert. (ÖBH)<br />

MILITÄRMUSIK BURGENLAND<br />

PIONIERBATAILLON 1<br />

Grundwehrdiener gesucht Die Militärmusik Burgenland<br />

sucht junge Musiker für den Einrückungstermin September<br />

<strong>2021</strong>. Ein Vorspieltermin ist jederzeit nach Vereinbarung möglich.<br />

Kontakt: 0664/622 83 11 oder 050201/15-43 971.<br />

(ÖBH)<br />

ENTMINUNGSDIENST<br />

Kampf gegen die Schneemassen Anfang<br />

Jänner standen etwa 130 Soldatinnen und Soldaten<br />

der Villacher Pioniere aus Kärnten im Assistenzeinsatz,<br />

um örtliche Behörden im Kampf gegen die<br />

Schneemassen zu unterstützen. Dabei befreiten sie<br />

in den Gemeinden Lesachtal, Kötschach-Mauthen,<br />

Dellach und Kirchbach zahlreiche öffentliche Gebäude<br />

wie Schulen, Kindergärten und Gemeindegebäude<br />

sowie das Landeskrankenhaus in<br />

Kötschach-Mauthen von der Schneelast. Da es<br />

sich dabei um gefährliche Arbeiten handelte,<br />

wurden die Soldaten gesichert und angeseilt.<br />

„Neben den zahlreichen Coronaeinsätzen ist unser<br />

Bundesheer trotz allem bei Unwetterkatastrophen<br />

für die Bevölkerung jederzeit und schnell zur<br />

Hilfe vor Ort“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia<br />

Tanner. „Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen<br />

seit November für Schnee- und Lawineneinsätze,<br />

wie es auch in Kärnten notwendig war, bereit.<br />

Ich möchte mich bei den zivilen Einsatzorganisationen,<br />

den zivilen Helfern und bei allen eingesetzten<br />

Soldaten sehr herzlich für ihren Einsatz bedanken.<br />

Nur die gute Zusammenarbeit aller ermöglicht<br />

eine rasche Hilfe für die Bevölkerung.” (red)<br />

Starke Bilanz Im Jahr 2020 wurden dem Entminungsdienst<br />

1.267 Fund- beziehungsweise Wahrnehmungsmeldungen von<br />

Kriegsmaterialien verschiedenster Art und aller Gefährlichkeitsgrade<br />

übermittelt. Unter den gemeldeten Kriegsmaterialien<br />

befanden sich unter anderem auch 30 Streubomben sowie<br />

13 Anti-Personen-Minen. (ÖBH)<br />

Fotos: Bundesheer, Bundesheer/Debalek<br />

0 0 8 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E


BUNDESHEER INSIDE<br />

AUS DEN VERBÄNDEN<br />

BUNDESHEER<br />

PIONIERBATAILLON 2<br />

Brückenbau in Ganz Mehr als<br />

40 Pioniere der Pionierbaukompanie<br />

aus Salzburg haben Anfang<br />

Februar innerhalb weniger Tage<br />

eine 9,15 Meter lange Behelfsbrücke<br />

nahe Matrei in Osttirol<br />

errichtet. Bereits im Dezember<br />

letzten Jahres riss eine Lawine bei<br />

Ganz die einzige Zufahrtsbrücke<br />

zu hoch gelegenen Bauernhäusern<br />

und einer Tischlerei mit sich.<br />

Die betroffenen Anrainer konnten<br />

über den Lawinenkegel im Bereich<br />

der ehemaligen Brücke<br />

zwar weiterhin zu ihren Häusern<br />

zufahren, im Hinblick auf die steigenden<br />

Temperaturen hat die<br />

Gemeinde aber beim Bundesheer<br />

einen Assistenzeinsatz angefordert.<br />

Die Soldaten verwendeten<br />

für die Behelfsbrücke einen<br />

Teil des insgesamt 108,5 Meter<br />

langen sogenannten D-Brückensystems.<br />

Dieses System für den<br />

Einsatz bei Katastrophen in Tirol<br />

wird in der Pontlatz-Kaserne in<br />

Landeck gelagert und gewartet.<br />

(red)<br />

Gemeinsame Übung<br />

Die Hundeführer des Roten<br />

Kreuz Salzburg trainierten<br />

Ende Jänner gemeinsam mit<br />

ihren Vierbeinern mit Unterstützung<br />

einer Alouette III<br />

des Bundesheeres den<br />

Transport im Hubschrauber:<br />

das Auf- und Absitzen sowie<br />

das Zu- und Absteigen mittels<br />

Seilwinde. „Die Hunde<br />

müssen sich erst einmal an<br />

die neue Situation, den Lärm<br />

und Wind des Hubschraubers<br />

gewöhnen. Für manche<br />

bedeutet das Stress und<br />

eine große Überwindung<br />

bei den ersten Flügen“,<br />

erklärt der Übungsleiter.<br />

Für Einsätze ist die Zusammenarbeit<br />

mit den Hubschraubern<br />

aber von großer<br />

Bedeutung.<br />

Auch für die Piloten sind solche<br />

Einsatzübungen nicht<br />

alltäglich und müssen immer<br />

wieder trainiert werden. „Du<br />

musst zu hundert Prozent<br />

konzentriert sein. Bei Seilwindenbergungen<br />

oder<br />

Außenlasttransporten kann<br />

jeder kleine Fehler gefährlich<br />

werden“, erklärt einer<br />

der Hubschrauberpiloten.<br />

(MilKdo Sbg)<br />

Nachtschießen Am 15. Dezember 2020 führte der Bataillonsstab<br />

ein Nachtschießen durch. Dabei kamen das Taktische Laser-Licht-<br />

Modul sowie das Nachtsichtgerät Lucie für das Sturmgewehr 77A1<br />

und die Pistole 80 zum Einsatz. (PiB 2)<br />

MILITÄRKOMMANDO<br />

VORARLBERG<br />

Fotos: Bundesheer/Hörl, Archiv Pionierbataillon 2/Johann Zaunbauer, Bundesheer/Koppitz, Bundesheer/Riedelsperger<br />

Danksagung Anfang Fe -<br />

bruar wurden rund 90 Soldaten<br />

des Militärkommandos<br />

Vorarlberg, welche die Landesregierung<br />

im Rahmen der<br />

Covid-19-Maßnahmen unterstützten,<br />

mit der Einsatzmedaille<br />

des Österreichischen<br />

Bundesheeres ausgezeichnet.<br />

Die Soldaten des Pionierzuges,<br />

der Militärmusik<br />

und des Unterstützungszuges<br />

des Hochgebirgs-Jägerbataillons<br />

23 waren unter<br />

dem Kommando der Stabskompanie<br />

des Militärkommandos<br />

Vorarlberg beim<br />

Contact Tracing, bei den<br />

Flächentestungen und bei<br />

Transportaufgaben eingesetzt.<br />

Zusätzlich standen die<br />

Soldaten während der starken<br />

Schneefälle als Lawineneinsatzzug<br />

bereit. (ÖBH)<br />

Richtschützenkurs Insgesamt<br />

sieben Teilnehmer besuchten in<br />

den Kalenderwochen 47 bis 49<br />

einen von der Pionierkampfunterstützungskompanie<br />

abgehaltenen<br />

Richtschützenkurs an der EFWS<br />

(elektrisch fernbedienbaren Waffenstation)<br />

am geschützten Mehrzweckfahrzeug<br />

Husar sowie am<br />

Universalgeländefahrzeug BvS10<br />

AUT.<br />

Panzerappell In der Kalenderwoche 51 des vergangenen Jahres<br />

führte die Pionierkampfunterstützungskompanie einen sogenannten<br />

Panzerappell mit den gepanzerten Kampf- und Gefechtsfahrzeugen,<br />

Pionierpanzer, Bergepanzer, Mehrzweckfahrzeug Husar sowie<br />

dem Universalgeländefahrzeug BvS10 AUT und die Pionierkompanie<br />

(gebirgsbeweglich) einen Appell der Räderfahrzeuge durch.<br />

Dabei wurden alle Fahrzeuge auf den technischen Zustand und<br />

die materielle Einsatzbereitschaft geprüft. (PiB 2)<br />

Zunächst erfolgte eine vorgestaffelte,<br />

allgemeine Waffenausbildung<br />

am überschweren Maschinengewehr<br />

M2. Dabei erlernten<br />

die Soldaten beispielsweise das<br />

Prüfen der Sicherheit, Auseinandernehmen<br />

und Zusammensetzen<br />

sowie das Einstellen von<br />

Verschlussabstand und Zündzeitpunkt.<br />

Schwergewicht des Richtschützenkurses<br />

war dann aber<br />

die richtige Handhabgung der<br />

EFWS. Dazu gehören unter anderem<br />

die richtige In- und Außer -<br />

betriebnahme, Funktionen der<br />

EFWS in Menü- und Gefechtsbildschirm,<br />

das Ausrüsten des<br />

Trägerfahrzeuges mit der Bordsprechanlage<br />

und deren Bedienung.<br />

Weiters die Funktionen<br />

der Mehrfachwurfanlage, Richtübungen,<br />

sowie Beobachten,<br />

Feuerkampf und Verhalten am<br />

Gefechtsfeld. (PiB 2)<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />

0 0 9


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

BUNDESHEER INSIDE<br />

STABSBATAILLON 6<br />

THERESIANISCHE MILITÄRAKADEMIE<br />

Praxisnahe Aus- und<br />

Fortbildung Der Retteund<br />

Bergezug der ABC-Abwehrkompanie/Stabsbataillon<br />

6 in Innsbruck konnten<br />

Mitte Februar unter besonders<br />

einsatzrealen Bedingungen<br />

üben. Die Soldaten nutzten<br />

ein Gebäude, welches in<br />

Bälde abgerissen wird, um<br />

Fähigkeiten wie beispielsweise<br />

das Retten und Bergen aus<br />

Höhen und Tiefen, das Bewegen<br />

schwerer Lasten oder<br />

auch den Brandschutzdienst<br />

mit schwerem Atemschutz<br />

weiter auszubauen. (ÖBH)<br />

PANZERBATAILLON 14<br />

Praxisnahe Aus- und<br />

Fortbildung Wie schon<br />

viele Rekruten zuvor übten<br />

sich die Soldaten des Ein -<br />

rückungstermines Jänner<br />

<strong>2021</strong> vom Panzerbataillon<br />

14 Mitte Februar beim Leben<br />

im Felde am Truppenübungsplatz<br />

Allentsteig.<br />

Dabei lernten sie wichtige<br />

Überlebenstechniken sowie<br />

militärische Fertigkeiten wie<br />

etwa den Bau von Stellungen,<br />

das Beobachten und<br />

Melden oder das Errichten<br />

eines Lagerplatzes. Natürlich<br />

kamen dabei auch Gefechtsdienstthemen<br />

wie Gefechtsformen,<br />

gesicherter<br />

Fußmarsch oder der Feuerkampf<br />

nicht zu kurz. (ÖBH)<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber & Herausgeber:<br />

QMM Quality Multi Media GmbH,<br />

Mariahilfer Straße 88a/II/2a, A-1070<br />

Wien, FN 349501 y, UID:ATU65891526<br />

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juergen.zacharias@militaeraktuell.at<br />

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Artdirektion: Gottfried Halmschlager<br />

Redaktion & Textbeiträge:<br />

Conny Derdak (cd), Moritz Kolar (mk),<br />

Hans Schneeweiss (hs), Sarah Wetzlmayr<br />

(sw), Jürgen Zacharias (jz)<br />

Hersteller: PrintandSmile<br />

Redaktionskontakt:<br />

Brigitte Janko, b.janko@qmm.at,<br />

Tel. 01/342 242-0, Mariahilfer Straße<br />

88a/II/2a, A-1070 Wien, Österreich<br />

Geschäftsführung:<br />

Andreas Dressler, a.dressler@qmm.at<br />

www.militaeraktuell.at<br />

Fähnriche trainieren den Kampf im Gebirge Der 1. und der<br />

2. Jahrgang sowie die Lehrgruppe Jäger des 3. Jahrganges der Theresianischen<br />

Militärakademie absolvierten Anfang bis Mitte Februar<br />

ihre Gebirgsausbildung am Truppenübungsplatz Hochfilzen.<br />

Durchgeführt wurde der Lehrgang „Kommandant im Gebirge“ wie<br />

jedes Jahr vom Gebirgskampfzentrum in zwei Teilen: Dem zweiwöchigen<br />

Sommer- und dem einwöchigen Winterlehrgang. Aufbauend auf<br />

die in der Kaderanwärterausbildung 2 durchzuführende Truppengebirgsausbildung<br />

werden die Fähnriche durch den Lehrgang befähigt,<br />

Aufträge unter schwierigen Bedingungen im Mittelgebirge zu erfüllen.<br />

Die Ausbildung zielt dabei weniger auf das Erlernen alpintechnischer<br />

Fertigkeiten als vielmehr auf die Förderung von Beurteilungs- und<br />

Führungskompetenzen für Einsätze im Gebirge ab.<br />

Der Jahrgang „Freiherr Lenk von Wolfsberg“ absolvierte den Winterteil<br />

von 1. bis 5. Februar und schloss damit den Lehrgang „Kommandant<br />

im Gebirge“ ab. Da für die Fähnriche des 1. Jahrganges die Truppengebirgsausbildung<br />

während der Kaderanwärterausbildung 2 aufgrund<br />

der Corona- Pandemie ausgefallen ist, hat der Jahrgang zwei<br />

Wochen am Truppenübungsplatz Hochfilzen verbracht. In der ersten<br />

Woche standen allgemeine Themen wie Bewegen mit Schneeschuhen,<br />

Anschlagsarten im Winter und Biwakbau auf dem Programm.<br />

Die zweite Woche war ganz der Erfüllung von militärischen Aufgaben<br />

im winterlichen Gebirge gewidmet. Der Fokus lag dabei auf dem<br />

„Leben/Überleben“. Die Fähnriche wurden aber auch psychischen<br />

und physischen Belastungen ausgesetzt. Ungewissheit, häufige Lageänderungen<br />

und subjektive Gefahren forderten. Vor allem aber der<br />

abschließende Marsch unter gefechtsmäßigen Bedingungen vom<br />

Truppenübungsplatz Hochfilzen über den Römersattel und die Vorderkaserklamm<br />

nach Saalfelden führte viele an die Grenzen ihrer körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit, wird aber auch noch lange in Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Die besondere Bedeutung des Gebirgskampfes zeigt sich auch darin,<br />

dass drei Wochen der Ausbildung in der Waffengattung Jäger für diesen<br />

Themenbereich verwendet werden. Ebenfalls durch die Experten<br />

des Gebirgskampfzentrums vermittelt, erlernten die Fähnriche der<br />

Lehrgruppe Jäger des Jahrganges „Dragonerregiment 7“ die Besonderheiten<br />

des Einsatzes im Gebirge. „Überleben/Leben“ sowie „Bewegen“<br />

und „Kämpfen“ – drei Bereiche, die es nicht nur zu kennen,<br />

sondern auch zu beherrschen gilt. Neben der Förderung der Eigenbeweglichkeit<br />

durch mehrere Touren im verschneiten Gebirge wurde die<br />

Zusammenarbeit mit unterstützenden Elementen wie Hubschraubern<br />

und Tragtieren trainiert. Die Besonderheiten des Schießens im Gebirge<br />

wurden erlebt sowie zu berücksichtigende Faktoren bei der Planung<br />

und Durchführung von Einsätzen im Gebirge erlernt. (MilAk)<br />

Führungskräftefeedback Grundwehrdiener Seit 2013 werden<br />

Grundwehrdiener zu mehreren Zeitpunkten zu unterschiedlichen<br />

Themenbereichen befragt. Die kürzlich publizierten Ergebnisse<br />

der 3. Befragung der Rekruten des Einrückungstermines Juli 2020<br />

sind für die Militärakademie durchaus positiv: Mehr als 90 Prozent<br />

gaben an, mit ihrer militärischen Unterkunft, den Sanitäranlagen sowie<br />

den Aufenthaltsräumen zufrieden zu sein. Ebenfalls 90 Prozent<br />

waren mit dem Freizeitangebot und 80 Prozent mit der Verpflegung<br />

zufrieden. 87 Prozent der Befragten gaben an, ihren unmittelbaren<br />

Vorgesetzen zu vertrauen und fühlten sich respektvoll sowie korrekt<br />

behandelt. In der Gruppe mit ihren Kameraden und Kameradinnen<br />

fühlen sich 97 Prozent wohl. Es gibt aber auch Bereiche, die zu Änderungen<br />

in der Ausbildung führen müssen: 30 Prozent fühlen sich<br />

nicht zur sicheren und erforderlichenfalls wirksamen Handhabung<br />

ihrer Waffe befähigt. Des Weiteren fühlen sich 80 Prozent der Rekruten<br />

für einen militärischen Einsatz nicht gut vorbereitet. (MilAk)<br />

Neue Aula „Internationale Einsätze“ Angesichts 60 Jahre<br />

Auslandseinsätze im Bundesheer und der hohen Bedeutung der<br />

Aufgabenstellungen im Ausland für die Inhalte und Abläufe der Offiziersaus-<br />

und -weiterbildung wurde Ende 2020 die Aula im 2. Stock<br />

der Südstiege der Theresianischen Militärakademie umgestaltet und<br />

eine Aula „Internationale Einsätze“ geschaffen. Mit insgesamt neun<br />

Stelen werden die Einsätze des Bundesheeres dargestellt. Die erste<br />

Stele gibt einen Überblick über die Teilnahme an Friedensoperationen<br />

sowie Katastrophen- und humanitären Hilfseinsätzen. Auf den<br />

restlichen acht Stelen werden mittels zahlreicher Fotos Eindrücke<br />

von den Einsätze in Mali, im Tschad, im Libanon, auf Zypern, im<br />

Kosovo, in Afghanistan, in Bosnien und Herzegowina sowie auf dem<br />

Golan vermittelt. Um auch künftige Einsätze darstellen zu können,<br />

wurde auch Platz für zwei weitere Stelen vorgesehen. (MilAk)<br />

Fotos: Bundesheer/Trippolt, Bundesheer/Wilhelm M., Panzerbataillon 14, Bundesheer/Lampersberger, Bundesheer/Hammler<br />

0 1 0 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E


BUNDESHEER INSIDE<br />

PERSONAL<br />

INSIDE ZITATE<br />

„DAS BUNDESHEER IST<br />

DIE BEWAFFNETE MACHT<br />

DER REPUBLIK. UNSER<br />

AUFTRAG IST, DANN ZU<br />

SCHÜTZEN, WENN ALLE<br />

ANDEREN NICHT MEHR<br />

KÖNNEN. IN SOLCHEN<br />

SITUATIONEN KÖNNEN<br />

PANZER SEHR WICHTIG<br />

SEIN. ES IST NICHT DIE<br />

FRAGE, OB WIR CYBER-<br />

SOLDATEN ODER SCHWERE<br />

WAFFEN BENÖTIGEN. IN<br />

UNSICHEREN ZEITEN SIND<br />

ALLE WAFFENGATTUNGEN<br />

ERFORDERLICH.“<br />

Große Auszeichnung für<br />

Bundesheer-General Vor<br />

wenigen Wochen wurde Generalmajor<br />

Friedrich Schrötter mit<br />

dem Ehrenkreuz der Bundeswehr<br />

in Gold ausgezeichnet.<br />

Als Vertreter der Bundesrepublik<br />

Deutschland überreichte Verteidungsattaché<br />

Oberstleutnant<br />

i. G. Frank Söhnholz unter Corona-Bedingungen<br />

die hohe Auszeichnung.<br />

„Durch den persönlichen<br />

Einsatz von Generalmajor<br />

Schrötter konnte die Kooperation<br />

des Bundesheeres mit der<br />

Bundeswehr gefördert und<br />

weiter ausgebaut werden,<br />

wobei sein Engagement zum<br />

gegenseitigen Verständnis und<br />

wesentlich zum Erfolg beitrug“,<br />

so der Verteidigungsattaché.<br />

Insbesondere die Zusammenarbeit<br />

im Einsatz EUTM Mali, EU-<br />

NAVFOR Op Sophia, Resolute<br />

Support Afghanistan und bei<br />

der EU Battle Group – mit den<br />

notwendigen sicherheitspolitischen<br />

Konsultationen mit<br />

Deutschland – wurden vom<br />

Deutschen Bundesministerium<br />

der Verteidigung als Gründe für<br />

die Auszeichnung angeführt.<br />

Söhnholz: „Österreich ist ein<br />

verlässlicher Partner für die Bundeswehr<br />

und das wird durch<br />

Führungspersönlichkeiten wie<br />

Schrötter auf höchster Ebene<br />

wesentlich gefestigt und das<br />

soll auch sichtbar sein.“<br />

BUNDESHEER<br />

Das Ehrenkreuz der Bundeswehr<br />

ist in fünf Stufen gegliedert. Die<br />

Ausführung in Gold entspricht<br />

der vierten Stufe und wird nur<br />

durch das Ehrenkreuz für Tapferkeit<br />

als letzte Stufe begrenzt. Die<br />

Verleihung erfolgt durch die<br />

Bundesministerin der Verteidigung<br />

„als sichtbare Anerkennung<br />

in Würdigung beispielhafter<br />

soldatischer Pflichterfüllung“.<br />

In Ausnahmefällen dürfen auch<br />

Zivilpersonen und Soldaten<br />

ausländischer Streitkräfte damit<br />

geehrt werden. (red)<br />

Brigadier Erich Cibulka,<br />

Präsident der Österreichischen<br />

Offiziersgesellschaft in einer<br />

Aussendung der ÖOG.<br />

------------------------------<br />

„DIE SICHERHEITS-<br />

SITUATION IST<br />

CHARAKTERISIERT DURCH<br />

RASCHE VERÄNDERUNGEN,<br />

UNGEWISSHEITEN, KOM-<br />

PLEXITÄT, SPANNUNGEN<br />

UND SOGAR BEWAFFNETE<br />

KONFLIKTE. ERWARTEN SIE<br />

STETS DAS UNERWARTETE!“<br />

Generalmajor Bruno Hofbauer,<br />

Leiter der Gruppe<br />

Grundsatzplanung, beim<br />

Militärdoktrinenseminar der<br />

OSZE Mitte Februar in Wien.<br />

Wo kann der<br />

Staat helfen,<br />

und was<br />

muss man<br />

selber tun?<br />

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FALL DER FALLE<br />

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DANKBAR, DASS SIE BEIM<br />

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VORWÄRTSGERICHTET<br />

UND EHRLICH DARAN<br />

INTERESSIERT SIND ZU<br />

ZEIGEN, DASS ALLE<br />

MENSCHEN BEI IHNEN<br />

WILLKOMMEN SIND.“<br />

Regisseur David Wagner erzählt<br />

im Gespräch mit Militär Aktuell<br />

von seinem geplanten Film über<br />

das Leben von Ausbildner und<br />

Vizeleutnant Charles Eismayer,<br />

der 2014 seinen Partner Hauptmann<br />

Mario Falak heiratete.<br />

Viel Hintergrundwissen,<br />

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PERSONAL<br />

EUFOR/ALTHEA<br />

Personalwechsel im Kosovo Mitte<br />

Jänner übernahm Generalmajor<br />

Alexander Platzer das Kommando<br />

über die EUFOR-Truppe in Bosnien und<br />

Herzegowina. Er löst damit General -<br />

major Reinhard Trischak in der Funktion<br />

des EUFOR-Kommandanten ab.<br />

Wie schon seine Vorgänger wird Platzer<br />

für ein Jahr mehr als 600 Soldatinnen<br />

und Soldaten aus 19 Ländern<br />

führen. Österreich hat damit bereits<br />

zum neunten Mal in Folge das<br />

Kommando über die EU-Mission.<br />

Die Kommandoübergabe erfolgte<br />

durch den französischen General Brice<br />

Houdet, Kommandant aller EU-Operationen<br />

im Camp Butmir, Sarajevo.<br />

„Österreich ist der größte Truppensteller<br />

in der Mission EUFOR/ALTHEA. Unsere<br />

Soldatinnen und Soldaten leisten<br />

durch ihren Einsatz einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Sicherheit und Stabilität in<br />

der Region und am Westbalkan, das<br />

bedeutet gleichzeitig auch mehr Sicherheit<br />

für Europa und seine Bürger. Seit<br />

2009 wird die Mission durch einen<br />

österreichischen Kommandanten geführt.<br />

Das zeigt, dass Österreichs Engagement<br />

und Erfahrung in der Europäischen<br />

Union hoch anerkannt sind“, so<br />

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.<br />

Verteidigungsministerin Tanner bedankte<br />

sich beim scheidenden Kommandanten:<br />

„Ich möchte mich bei Generalmajor<br />

Reinhard Trischak für sein Engagement<br />

und seinen Einsatz in der Mission<br />

EUFOR/ALTHEA bedanken. Er hat<br />

seinen ausgezeichneten Führungsqualitäten<br />

bewiesen und die Soldatinnen<br />

und Soldaten aller 19 Nationen sicher<br />

durch sehr herausfordernde Zeiten<br />

geführt. Gleichzeitig möchte ich aber<br />

auch dem künftigen Kommandanten<br />

Generalmajor Alexander Platzer gratulieren<br />

und ihm für seine neue Funktion<br />

viel Erfolg und Soldatenglück wünschen.“<br />

Generalmajor Alexander Platzer bringt<br />

umfangreiche Truppen- und Führungserfahrung<br />

mit. Der geborene Salzburger<br />

war 1999 „Chief Operations“ und<br />

Kontingentskommandant der österreichischen<br />

UN-Truppen auf Zypern, er<br />

absolvierte Ausbildungen an der Führungsakademie<br />

der deutschen Bundeswehr<br />

und am US-George-Marshall-<br />

Center, von 1991 bis 1994 absolvierte<br />

er den österreichischen Generalstabslehrgang.<br />

Unter anderem führte Generalmajor<br />

Platzer die 1. Jägerbrigade, war<br />

Stabschef im Ministerkabinett und im<br />

Kommando Landstreitkräfte und hatte<br />

auch das Kommando der Streitkräftebasis<br />

inne. Zuletzt war Generalmajor Platzer<br />

in der Generalstabsdirektion im Verteidigungsministerium<br />

eingesetzt. (red)<br />

Neuer Kommandant Am 28. Jänner<br />

fand die Kommandoübergabe des Jägerbataillons<br />

19 in Form eines militärischen<br />

Festaktes statt. Oberst des Generalstabsdienstes<br />

Markus Höfler (rechts<br />

im Bild) übernahm das Kommando über<br />

das Jägerbataillon 19 offiziell bereits am<br />

1. Jänner und wurde für ein Jahr mit der<br />

Führung der Soldaten und Soldatinnen<br />

in der Montecuccoli-Kaserne betraut. Im<br />

Zuge des Festakts übernahm er offiziell<br />

SANITÄTSZENTRUM SÜD<br />

Held der Ausgabe Am 4. Februar<br />

2020 war Oberwachtmeister Kevin<br />

Brunnader einer jungen Mutter, die auf<br />

offener Straße niedergestochen wurde,<br />

selbstlos zu Hilfe geeilt. Nun wurde er für<br />

sein beherztes Eingreifen mit der „Goldenen<br />

Medaille am Roten Bande für Verdienste<br />

um die Republik Österreich“ ausgezeichnet.<br />

Der Milizsoldat des Sanitätszentrums<br />

Süd konnte bei dem Vorfall in<br />

Graz-St.Peter den Angreifer mit Hilfe von<br />

BUNDESHEER INSIDE<br />

JÄGERBATAILLON 19<br />

die Insignien und somit die Führung des<br />

Bataillons. Oberst des Generalstabsdienstes<br />

Markus Höfler bedankte sich bei der<br />

militärischen Führung, allen voran bei<br />

Brigadekommandant Brigadier Christian<br />

Habersatter (Bildmitte), für das ihm entgegengebrachte<br />

Vertrauen und bei seinem<br />

Vorgänger Oberst Thomas Erkinger (links)<br />

für die umfangreiche und ordnungsge -<br />

mäße Übergabe und das ausgezeichnete<br />

„Standing“ des Bataillons. (ÖBH)<br />

militärischen Nahkampftechniken außer<br />

Gefecht setzen. In Folge hat er als Ersthelfer<br />

und nach Eintreffen weiterer Rettungskräfte<br />

als Einsatzleiter vor Ort agiert. Bundesministerin<br />

Klaudia Tanner zeigte sich<br />

in ihrer Laudatio beeindruckt von Kevin<br />

Brunnader: „Ich danke Ihnen für Ihre Leistungen,<br />

Ihren Mut, Ihre rasche Reaktion,<br />

Ihre beherzte Führung vor Ort und das<br />

Umsetzen von erlernten Fähigkeiten und<br />

von soldatischen Tugenden.“ (red)<br />

AUSZEICHNUNGEN, BEFÖRDERUNGEN & VERABSCHIEDUNGEN<br />

Mitte Februar wurde Generalvikar<br />

Peter Papst (1) durch Bischof Werner<br />

Freistetter offiziell zum Konsistorialrat ernannt.<br />

Papst führte die Amtsgeschäfte bereits<br />

seit vergangenem Sommer und löste<br />

den in Ruhestand gegangenen Leszek<br />

Ryzka ab. Oberst Karl Kastenhofer wurde<br />

außerdem zum Geistlichen Rat ernannt.<br />

Neben ihren sportlichen Erfolgen konnten<br />

Korporal Marlene Pribitzer und<br />

Zugsführer Bernhard Pickl (2) im<br />

vergangenen Herbst ihr Bachelorstudium<br />

Sport und Eventmanagment an der<br />

Privatuniversität Seeburg erfolgreich<br />

abschließen. Marlenes Ziel war es, sich<br />

„Die duale Rolle von Eltern als TrainerInnen<br />

im Spitzensport am Beispiel Sportschießen“<br />

unter die Lupe zu nehmen.<br />

Bernhard, als Heeresleistungssportler in<br />

Rif stationiert, wählte die „Aktion ,Jugend<br />

zum Sport‘ – eine Effektivitäts- und Effizienzanalyse<br />

am Beispiel Sportschießen.“<br />

Neuer Kommandant: Oberst Klaus<br />

Zweiker (3) übernahm Ende 2020 die<br />

Führung des Truppenübungsplatzes Lizum/Walchen.<br />

Sein Vorgänger, Oberst<br />

Johann Zagajsek, trat in den Ruhestand.<br />

Das Rodel-Duo Zugsführer Thomas<br />

Steu und Zugsführer Lorenz Koller<br />

1 2 3 4<br />

(4) aus dem Heeres-Sportzentrum darf<br />

sich über den Gesamtweltcupsieg freuen.<br />

Exakt ein Jahr nach dem Schienbeinund<br />

Wadenbeinbruch von Thomas Steu<br />

legte das Duo eine Comeback Saison<br />

nach Maß hin.<br />

Vielen Dank an unsere Leser für die<br />

Hinweise in dieser Rubrik. Eigene<br />

Kurzmeldungen einsenden:<br />

redaktion@militaeraktuell.at<br />

Fotos: Bundesheer/Pusch, Bundesheer/Schabhüttl, Bundesheer/Zaazou, Katholische Militärseelsorge, Bundesheer/Hörl, Gepa Pictures<br />

0 1 2 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E


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0 1 3


SONSTIGES<br />

BUNDESHEER INSIDE<br />

50 JAHRE SAAB 105OE: TIME TO SAY GOODBYE<br />

Offizielle Verabschiedung Am<br />

11. Dezember 2020 fand im Beisein von<br />

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner<br />

und hochrangigen Vertretern des Bundesheeres<br />

am Fliegerhorst Vogler in<br />

Hörsching das „Fly-out“, die offizielle<br />

Verabschiedung der Saab 105OE, statt.<br />

Mit mehr als 156.500 Flugstunden und<br />

fast 254.000 Einsätzen zur Sicherheit<br />

der Bevölkerung beendet das Flugzeug<br />

nach 50 Jahren seinen aktiven Dienst mit<br />

Jahresende. Im Rahmen des „Fly-out“<br />

enthüllte Verteidigungsministerin Tanner<br />

eine Saab 105OE mit einer speziellen<br />

Tiger-Sonderlackierung „50 Jahre im<br />

Dienste Österreichs“. Tanner hob in ihrer<br />

Ansprache neben den vielschichtigen<br />

Aufgaben der Saab 105OE besonders<br />

die Leistungen des Personals hervor.<br />

„Das ist das Ende einer beeindruckenden<br />

Ära. Nur durch die herausragenden<br />

Leistungen unserer Techniker und der<br />

Piloten, die diesen Jet bis zur Perfektion<br />

beherrschen, war ein so langer und sicherer<br />

Flugbetrieb möglich. Gerade am<br />

kritischen Ende einer Systemlaufzeit hat<br />

ihr Engagement den reibungslosen und<br />

vor allem sicheren und unfallfreien Flugbetrieb<br />

garantiert“, so Ministerin Tanner<br />

in ihrer Ansprache.<br />

Im Jahr 1968 wurden zwanzig Maschinen<br />

aus Schweden bestellt und die<br />

Order im April 1969 um zwanzig<br />

weitere Maschinen aufgestockt. In<br />

den österreichischen Luftstreitkräften<br />

begann die Erfolgsgeschichte der<br />

Saab mit der Landung der ersten drei<br />

Maschinen in Hörsching am 2. Juli 1970.<br />

Aufgeteilt wurden die Jets auf drei<br />

Staffeln, stationiert in Hörsching und<br />

Graz-Thalerhof.<br />

Die Aufgaben der Saab 105OE waren<br />

breit gefächert: von der Aufklärung und<br />

Feuerunterstützung der Bodentruppen<br />

über VIP-Transporte und Spüraufgaben<br />

zur Detektion radioaktiver Verseuchung<br />

oder der Ausbreitung von Asche oder<br />

Giftwolken bis hin zur Luftraumüberwachung.<br />

Besonders zu erwähnen ist das<br />

Abfangen einer türkischen Transall Transportmaschine<br />

im August 1973 und der<br />

darauffolgende Landezwang am Flughafen<br />

Innsbruck. Darüber hinaus spielte die<br />

Saab 105OE auch in der Pilotenausbildung<br />

eine wichtige Rolle. Sie wurde als<br />

Trainer eingesetzt, um Piloten im Einsatzflugbetrieb<br />

in allen benötigten Fertigkeiten<br />

wie Luftkampf, Luftraumüberwachung,<br />

Luftspüreinsätzen und Feuerunterstützung<br />

zu schulen. Bei der Teilnahme<br />

an zahlreichen Luftfahrtveranstaltungen<br />

konnten die österreichischen Piloten ihre<br />

außergewöhnlichen Fähigkeiten im Vergleich<br />

mit Kameraden anderer Luftwaffen<br />

unter Beweis stellen. Besonders international<br />

und national geschätzt waren<br />

die Kunstflugstaffel „Karo As” und das<br />

Kunstflugteam „Silver Birds“ Mitte der<br />

1970er-Jahre.<br />

Im Jahr 1991 übernahm die Saab 105OE<br />

neben dem Draken eine wesentliche<br />

Rolle im Sicherungseinsatz an der Südgrenze<br />

Österreichs im Zuge der Jugoslawienkrise.<br />

Insgesamt waren in dieser Krise<br />

bis zu 14 Saab 105OE im Einsatz und<br />

flogen Patrouillen und Überwachungsflüge<br />

entlang der Staatsgrenze. Im September<br />

1993 flog dann die erste Maschine in<br />

einer „Tigerlackierung“ – angelehnt an<br />

das Staffelabzeichen. 2013 wurde die<br />

Tigerstaffel dann auch Mitglied in der<br />

„NATO Tiger Association“ im Rahmen<br />

der Partnerschaft für den Frieden. Auch<br />

hier wurde die Saab 105OE als wertvolles<br />

Asset geschätzt und in anspruchsvollen<br />

Übungsszenarien eingesetzt. Die<br />

Piloten konnten dabei auch Erfahrungen<br />

in der Zusammenarbeit mit anderen Luftstreitkräften<br />

sammeln, die in Österreich<br />

so nicht möglich gewesen wären.<br />

Im Laufe der 50 Einsatzjahre haben die<br />

Luftstreitkräfte übrigens zwölf Saab<br />

105OE durch Flugunfälle verloren; 14<br />

Piloten und Techniker gaben bei diesen<br />

Einsätzen ihr Leben. Der letzte Flugunfall<br />

fand am 17. April 2003 bei einem Trainingsflug<br />

über dem Truppenübungsplatz<br />

Allentsteig statt. Der Pilot konnte sich damals<br />

glücklicherweise mittels Schleudersitz<br />

aus dem Flugzeug retten und unversehrt<br />

am Truppenübungsplatz landen. In<br />

den letzten 17 Jahren verlief der Flugbetrieb<br />

der Saab 105OE dann unfallfrei.<br />

Der letzte Flug der Jubiläumsmaschine<br />

„Golden Tiger“ führte sie dann Mitte Jänner<br />

auf Einladung der „Flying Bulls“ nach<br />

Salzburg zum Hangar-7. Die Maschine<br />

wird dort voraussichtlich bis Jahresmitte<br />

ausgestellt bleiben und der breiten Öffentlichkeit<br />

– abhängig von den Covid-<br />

Maßnahmen – im Rahmen der Ausstellung<br />

zugänglich sein. Im Cockpit der<br />

Maschine saß Brigadier Gerfried Promberger<br />

(siehe Bild unten, links im Bild),<br />

Kommandant der Luftraumüberwachung.<br />

(red)<br />

Fotos: Bundesheer/Riedlsperger, Bundesheer/Steger, aviation-media.com/Alex Schwarz, Bundesheer/Tokunaga<br />

0 1 4 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E


BUNDESHEER INSIDE<br />

NEUERSCHEINUNG I<br />

Neues Buch „Militärisches Boxen“ Militärisches<br />

Training hat das Ziel, Soldaten auf<br />

ihren Einsatz vorzubereiten. Das bedeutet, auf<br />

das Gefecht und, in letzter Konsequenz, auf<br />

den Kampf „Mann gegen Mann“. Um unerfahrenen<br />

Soldaten das Nahkampftraining besser<br />

zu vermitteln, hat Vizeleutnant Gerald Pelikan<br />

das Militärische Boxen entwickelt. In seinem<br />

neuen Buch „Militärisches Boxen“ gibt Pelikan<br />

nun Einblicke in das Ausbildungssystem der<br />

österreichischen Streitkräfte.<br />

Dargestellt wird die modulartig aufgebaute<br />

Ausbildung für die Selbstverteidigung, die Anwendung<br />

unmittelbarer Zwangsgewalt und der<br />

militärische Nahkampf. Erfahrungsberichte eines<br />

Berufssoldaten im Nordkosovo, eines Türstehers,<br />

eines Polizisten mit spezieller Einsatzerfahrung,<br />

eines Fremdenlegionärs und Kampfsportlers<br />

geben zusätzliche Einblicke in diese<br />

Materie. Pelikan ist überzeugt, dass sich die<br />

Ausbildung nicht nur alleine auf Technik und<br />

Taktik beschränken darf. Ein wichtiger Teil muss<br />

sich mit dem Kontakttraining „Mann gegen<br />

Mann“ und den Grundlagen des „Kämpfens“<br />

wie dem punktuellen Aggressionspotenzial,<br />

der emotionalen Stabilität, dem Durchsetzungsvermögen<br />

und der Entschlossenheit befassen.<br />

Durch diese geistige Auseinandersetzung<br />

sowie dem Erleben von Sieg und Niederlage in<br />

einem geschützten Bereich entwickelt sich ein<br />

verantwortungsvoller Soldat, der Rechtshandlungen<br />

angemessen, kontrolliert und mit Übersicht<br />

verhältnismäßig durchsetzen kann.<br />

Vizeleutnant Gerald Pelikan ist Lehroffizier Körperausbildung<br />

in der Lehrgruppe 2 im Heeresund<br />

Sportzentrum. Neben vielfältiger Erfahrung<br />

bei nationalen und internationalen Einsätzen,<br />

als Nahkampftrainer, Fachsportler der Selbstverteidigung<br />

sowie Wettkämpfer im zivilen<br />

Bereich, A-Trainer im Olympischen Boxen ist<br />

Pelikan Instruktor für Krav Maga Maor. Ein breites<br />

Publikum kennt ihn aus der ATV-Serie „Teenager<br />

Bootcamp“, wo er Jugendlichen die „härtesten<br />

Wochen ihres Lebens“ bescherte.<br />

Neues TD-Taschenbuch „Endkämpfe<br />

im Alpenvorland 1945“<br />

Ab dem Jahr 1944 wurden die „Alpenund<br />

Donaureichsgaue“ zum Ziel der<br />

alliierten Luftflotten und zum Schauplatz<br />

des Bombenkrieges. Schließlich erreichten<br />

im Frühjahr 1945 auch Bodentruppen<br />

das Alpenvorland, das sich<br />

zum Kampfgebiet und Tatort der Endphaseverbrechen<br />

des NS-Regimes entwickelte.<br />

Die Rote Armee stieß im Zuge<br />

der „Wiener Operation“ aus dem Osten<br />

an die Traisen vor, wo die Front in den<br />

letzten Wochen des Krieges zum Stillstand<br />

kam. Die U.S. Army überschritt<br />

die österreichische Grenze Ende April<br />

und ging zügig bis an die Enns vor. Zwischen<br />

diesen beiden Flüssen kam es zu<br />

den letzten Gefechten des Zweiten<br />

Weltkrieges in Österreich und zu den<br />

ersten Treffen von Soldaten der Alliierten<br />

– womit der Zweite Weltkrieg nicht<br />

nur faktisch, sondern auch symbolisch<br />

zu Ende ging.<br />

SONSTIGES<br />

NEUERSCHEINUNG II<br />

Das kürzlich erschiene Truppendienst-<br />

Taschenbuch „Endkämpfe im Alpenvorland<br />

1945. 35 Tage zwischen Wienerwald<br />

und Enns.“ widmet sich diesen<br />

letzten Gefechten und beleuchtet<br />

neben den militärischen Ereignissen am<br />

Boden auch den Bombenkrieg sowie<br />

die Endphaseverbrechen in diesem<br />

Raum. Es handelt sich dabei um eine<br />

Zusammenfassung und gedruckte Umsetzung<br />

der Truppendienst-Onlineserien<br />

„Das Alpenvorland im Frühjahr<br />

1945“ und „Die letzte Hauptkampf -<br />

linie“ sowie zusätzlicher Online-Artikel<br />

wie „Das letzte Gefecht in Oberösterreich“.<br />

Es ist das Ergebnis einer mehrjährigen<br />

intensiven Auseinandersetzung<br />

mit diesem Thema, dem Studium der<br />

verfügbaren Literatur (vor allem der<br />

Standardwerke von Manfried Rauchensteiner<br />

und Theo Rossiwall), dem Besuch<br />

von Ausstellungen, Museen – vor<br />

allem jedoch der Recherche vor Ort –,<br />

zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen<br />

sowie des intensiven Austauschs mit<br />

Experten und anderen Personen, die<br />

sich mit dieser Thematik beschäftigen.<br />

„Endkämpfe im Alpenvorland 1945.<br />

35 Tage zwischen Wienerwald und<br />

Enns.“ mit vielen Fotos, Karten,<br />

Grafiken und Abbildungen.<br />

ISBN 978-3-200-07261-9, 328 Seiten,<br />

Deutsch, 13,90 Euro. (red)<br />

KRIEG IN ÖSTERREICH Ein alliierter Bomber<br />

während eines Einsatzes über dem Alpenland.<br />

Im Bild links sind zerstörte und verlassene<br />

Fahrzeuge am Bahnhof Amstetten zu sehen.<br />

Fotos: Bernhard Faschauner, Verena Fuchs, Wolfgang Riedlsperger, Wolfgang Hontsch, HGM, Stadtarchiv Amstetten, Milizverlag, Truppendienst<br />

„Militärisches Boxen.<br />

Von Schafen, Wölfen<br />

und Hütehunden.“<br />

von Gerald Pelikan.<br />

ISBN 978-3-901185-<br />

79-3, 126 Seiten,<br />

Deutsch, 20,00 Euro.<br />

(red)<br />

<strong>Inside</strong>-Top-Bilder: die Plätze 2 bis 5<br />

INFORMATIONEN ZUM GEWINNSPIEL UND DAS SIEGERBILD FINDET IHR AUF DER NÄCHSTEN SEITE<br />

PLATZ 2<br />

BERNHARD FASCHAUNER<br />

Eisige Temperaturen: Dieser Pandur wurde<br />

2009 im Rahmen der Operational Reserve<br />

Force bei KFOR im Kosovo aufgenommen.<br />

PLATZ 3<br />

WOLFGANG RIEDLSPERGER<br />

Soldaten des Gebirgskampfzentrums Saalfelden<br />

üben am Truppenübungsplatz Hochfilzen<br />

den Kampf im Gebirge – im scharfen Schuss.<br />

PLATZ 4<br />

VERENA FUCHS<br />

Noch einmal ein Pandur: Beim „Technischen<br />

Halt” während einer Probefahrt nach erfolgter<br />

Reparatur.<br />

PLATZ 5<br />

WOLFGANG HONTSCH<br />

Whiteout: Eine AB212 während des<br />

Hochgebirgslandekurses im Februar<br />

2020 irgendwo in Tirol.<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E<br />

0 1<br />

5


TOP-BILD DER AUSGABE<br />

BUNDESHEER INSIDE<br />

Top-BILD Tauern<br />

LoRENZ WoLF<br />

Die Kaderanwärterausbildung als Herausforderung: Zu sehen ist ein Biwaklager in den Radstädter<br />

– Ziel der Übung war es, das in der Winter-Alpinausbildung Erlernte in die praxis zu übertragen.<br />

INSIDE<br />

LESERBEITRAG<br />

Du willst selbst<br />

auch einen Beitrag<br />

veröffentlichen?<br />

Text und Bilder an<br />

redaktion@<br />

militaeraktuell.at<br />

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Das „Top-Bild der Ausgabe“ setzen wir jeweils auf der<br />

letzten Seite groß in Szene, die weiteren vier „Top-Bilder“<br />

findet ihr auf Seite 15 unten.<br />

Eure Bilder schickt an gewinnspiel@militaeraktuell.at<br />

Foto: Lorenz Wolf<br />

0 1 6 M I L I T Ä R A K T U E L L I N S I D E

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