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Bless Magazin 01/21

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Carlo Acutis<br />

Unterwegs auf der Autobahn<br />

Der selige Carlo Acutis war ein italienischer<br />

Jugendlicher, der 2006<br />

mit 15 Jahren an Leukämie starb<br />

und am 10. Oktober 2020 in Assisi<br />

seliggesprochen wurde. Der selige<br />

«Computer-Nerd» sagte, die Eucharistie<br />

sei die «Autobahn in den<br />

Himmel».<br />

Nun mit dem ungezügelten, italienischen<br />

schwarzen Pferdchen auf der Motorhaube<br />

und dem richtigen Sprit – bzw. Spirit, wie<br />

der selige Carlo in den Himmel gerast ist,<br />

lohnt es sich, einen genaueren Blick unter<br />

die Motorhaube, besser gesagt, sein Leben<br />

zu werfen.<br />

Mit Vikar Philipp Isenegger<br />

Allein eine Autobahn in den Himmel zu haben nützt noch nicht viel, wenn die Strassenbeläge, die Mautgebühren und<br />

die unverbindlichen Verkehrsregeln nach italienischem Vorbild sind und die Autos darauf — alte, rostige und lärmige<br />

3-Rad-Piaggo Ape’s (liebevoll Biene genannt) — und am besten noch mit platten Reifen fahren. Es ist jedoch auch klar,<br />

dass nicht jeder ein Ferrari von Gott bekommt. Und das brauchen wir auch nicht! Nein! So sagt der selige Carlo: «Alle<br />

werden als Original geboren, die meisten sterben als Fotokopie!» Ob Alpha Romeo, Ferrari, Maserati, Fiat oder Lancia, ist<br />

nicht relevant. Sondern ob sie fahrbereit sind und für die Aufgabe gebraucht werden, für welche sie erschaffen wurden.<br />

Also sehnen wir uns nicht das ganze Leben lang nach dem Auto unseres Nachbarn, der einen Lamborghini fährt, weil<br />

dann unser Leben an uns vorbeifährt und wir nicht leben, sondern gelebt werden. Dazu kommt, dass der Lamborghini<br />

des Nachbarn die meiste Zeit in der Garage steht und nur bei schönem Wetter seine Pferdchen galoppieren lassen darf.<br />

Originale zu sein bedeutet, die Talente und Gaben, die Gott uns geschenkt hat, zu gebrauchen, und bereit zu sein, sie bei<br />

jedem Sturm einzusetzen. Die Christen in unseren Breitengraden ähneln leider allzu oft sonntagsfahrenden Rentnern,<br />

die ihre Pferdchen fleissig mit Hafer füttern, doch sie dann entweder im Stall einsperren oder die Sporen mit der Massagebürste<br />

verwechseln.<br />

Über<br />

Vikar Philipp Isenegger arbeitet in der Pfarrei<br />

St. Katharina in Zürich-Affoltern. Er wurde<br />

am 100. Jahrestag von den Erscheinungen<br />

in Fatima (13. Mai 2<strong>01</strong>7) in der Kathedrale<br />

in Chur zum Priester geweiht. Somit steht<br />

fest, dass auch für ihn, wie für den seligen<br />

Carlo Acutis, die Mutter Gottes die «einzige<br />

Frau seines Lebens» ist. Sie ist der Turbo-<br />

Booster auf der Autobahn in den Himmel.<br />

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