Bless Magazin 06/22
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BLESS<strong>06</strong>/<strong>22</strong><br />
<strong>Magazin</strong><br />
swiss-cath.ch<br />
Das neue katholische<br />
Nachrichtenportal in<br />
der Schweiz<br />
Mit Niklaus Herzog<br />
Vom äusseren Schein<br />
zur inneren Versöhnung<br />
Zeugnis von Schwester<br />
Dulcissima, Oase des<br />
Friedens, Medjugorje
Blick zurück, schaue voraus<br />
und bleib im Jetzt!<br />
Betriebsame Zeiten sind nicht nur Weihnachten – Neujahr, sondern<br />
auch die gegenwärtige Zeit in Gesellschaft, Wirtschaft und<br />
Politik. Der Hurrikan um uns herum wird nicht weniger, sondern<br />
er nimmt an Geschwindigkeit zu! Die Spur der Verwüstung ist erbarmungslos<br />
und verheerend; eine Schneise voller Leiden und Tod. Umso wichtiger ist es für uns, im Auge des Hurrikans<br />
zu verweilen. Dort, wo die Sonne scheint und es windstill ist. Dort, wo das Licht der Welt geboren werden darf: Jesus<br />
Christus.<br />
Die Menschwerdung Gottes geschieht auf mystische Weise immer wieder da, wo ein Mensch Ja sagt zum Willen Gottes:<br />
im Gebet, im Opfer, im Leiden, in der Freude, im Lobpreis und in der Kommunion. Für die Menschwerdung Gottes<br />
vor 2000 Jahren hat sich Gott einen ganz besonderen Ort erwählt. Nicht Nazareth, Betlehem oder einen Stall, sondern<br />
Maria, die makellose Braut des Heiligen Geistes. Die Symphonie ihres Lebens wurde genauso gespielt, wie sie von Gott<br />
geschrieben wurde. Wir selbst erfüllen immer wieder den Willen Gottes nicht. Das offenbarte uns Jesus selbst im Zeitraum<br />
seiner grössten Versuchung: «Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach» (Mt 26,41). Es zieht uns immer wieder<br />
in den Strudel des Hurrikans hinein, ob wir wollen oder nicht. Nur Maria verblieb in ihrem ganzen irdischen Leben im<br />
«Auge des Hurrikans» fest verankert. Sie ist die Frau, die Gott erwählt hat, noch bevor Er geboren wurde. So hat der Sohn<br />
Ja zur Mutter gesagt und die Mutter Ja zum Sohn. Gott hat auch sein Ja zu uns gesprochen. Wir sind unendlich kostbare<br />
und geliebte Kinder Gottes. Doch wie steht es um unser Ja zu Ihm?<br />
Die Zeit der Jahreswende darf eine Zeit der Besinnung sein. Dem bewussten<br />
und prüfenden Blick auf Vergangenes und der hoffnungsvollen und<br />
freudenreichen Ausschau in die Zukunft. Der Rückblick ist wichtig, um<br />
aus Fehlern zu lernen und sich selbstkritisch zu fragen: Wo mangelt es in<br />
meinem Leben noch an Liebe; zu Gott, zum Nächsten und zu mir selbst?<br />
Und genauso wichtig ist der Vorausblick – nicht ins 2023 – sondern zu<br />
dem, wozu wir alle berufen sind, der ewigen Herrlichkeit bei Gott! Im<br />
Jetzt dürfen wir stets den festen Vorsatz haben, in der Liebe Gottes zu<br />
wachsen und uns nicht vor den Stürmen um uns herum beunruhigen lassen.<br />
«Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet», heisst<br />
es im gleichen Vers bei Mt 26,41. Wachsamkeit ist nötig, damit wir, wie<br />
Maria, fest verankert bleiben im Auge des Sturmes und im steten Zwiegespräch<br />
mit Gott, um so jetzt schon die ewige Freundschaft, zu der wir<br />
berufen sind, zu pflegen.<br />
Wir leben in einer bewegten Zeit, wo der Hurrikan<br />
um uns herum an Geschwindigkeit zunimmt.<br />
Maria war die Einzige, die in ihrem ganzen irdischen<br />
Leben im «Auge des Hurrikans» fest verankert war. Sie<br />
hilft uns, in den Stürmen unseres Lebens das nicht aus<br />
den Augen zu verlieren, wozu wir berufen sind, unsere<br />
ewige Herrlichkeit bei Gott.<br />
Das neue Buch von Mirjana Soldo aus Medjugorje «Mein Herz wird triumphieren», welches auf unserem YouTube Kanal<br />
vorgelesen wird, kann dabei eine grosse Stütze sein. Wie kaum jemand anders darf Mirjana mit Maria den Hurrikan der<br />
Welt immer wieder von oben betrachten. Vieles relativiert sich dabei, auch wenn Leiden nicht erspart bleiben, wie auch<br />
in Mirjanas Leben nicht. Doch wer den Stern von Bethlehem nicht aus den Augen lässt, kommt nicht in Gefahr, aus den<br />
Mücken des Lebens Elefanten zu machen und sich von den Sorgen und Ängsten erdrücken zu lassen. Das Buch mit der<br />
persönlichen Lebensgeschichte von Mirjana kann ein Spiegel sein für unser Leben und eröffnet uns<br />
mit und durch Maria einen Blick auf das Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit. Dies ist ein Ansporn,<br />
die eigene Heiligkeit zu fördern und in jedem Augenblick unser Ja-Wort zu sprechen!<br />
So wünsche ich Euch eine gesegnete und frohe Weihnachtszeit<br />
und Gottes Segen für das neue Jahr!<br />
God bless you! Euer Don Philipp Isenegger<br />
Geistlicher Leiter BLESS Missionswerk<br />
Handlettering Kurse<br />
Aufgrund des Interessens und der grossen Nachfrage gibt es im 2023 weitere<br />
Handlettering-Kurse mit Marlene Ineichen.<br />
Für die Kurse braucht es keine Vorkenntnisse; Beginners & Fortgeschrittene sind<br />
herzlich willkommen! In kurzer Zeit werden Sie Ihre Kunstwerke bestaunen können!<br />
Wo: BLESS Missionswerk, Bienenheimstrasse 10, 6423 Seewen SZ<br />
Preis: Fr. 99.- (inkl. Material; der Kurserlös geht vollumfänglich ans BLESS Missionswerk)<br />
Anmeldung: info@bless.swiss (Platzzahl begrenzt)<br />
14. Januar 2023 | 9.00-12.00 Uhr<br />
Die Handschrift erlebt ihr Comeback!<br />
Mit diversen exklusiven Schreibstiften werden kreative Schriftbilder<br />
erarbeitet; Geschenktüten und Karten werden mit leicht<br />
zu erlernenden Schriften und Accessories geschmückt.<br />
11. Februar 2023 | 9.00-12.00 Uhr<br />
Handlettering- Schönschreiben leicht gemacht!<br />
Kreative, super raffinierte Schriften in verschiedenen Varianten;<br />
dekorative Rosen in Watercolor; Arrangements im Stempeleffekt<br />
und viele weitere Tipps und Tricks rund ums Schreiben.<br />
- 2 - - 3 -
Komm, ja komm bald!<br />
Mit Schwester Maria Baptista Kloetzli<br />
Vorweihnachtsfeier im Kerzenlicht am dritten Advent im Tschütschi SZ.<br />
In unserer Zeit, wo so viel Unfriede herrscht,<br />
ertönt der Ruf nach dem Messias, unserem<br />
Erlöser und Friedensfürst, umso stärker: Maranatha,<br />
komm du Heiland komm! Wenn wir<br />
anfangen, den Frieden in unserer Umgebung<br />
weiterzuschenken, tun wir einen grossen<br />
Beitrag zum Frieden in der Welt.<br />
Wieder sind wir im Advent angelangt. Es füllen sich<br />
die Strassen mit Lichtern und die Warenhäuser preisen<br />
uns Geschenke an, mit denen wir unsere Liebsten<br />
bestimmt glücklich machen könnten! Alles läuft geschäftig<br />
wie immer in der Adventszeit und wir spüren<br />
in den Verkaufstrassen wenig vom Aufruf, Energie zu<br />
sparen. Trotz der gelegentlichen Weihnachtsmelodien<br />
von «Christkind kommt bald» bis «Stille Nacht, heilige<br />
Nacht» fehlt unserer Welt so viel Friede.<br />
Wir alle wissen, dass wir in einer sehr schwierigen Zeit leben und kaum einer wagt laut zu sagen, was alle befürchten:<br />
Könnte es sein, dass wir auf den dritten Weltkrieg zusteuern? Wie gehen wir damit um? Schieben wir das beiseite, weil<br />
wir es nicht ertragen? Leiden wir mit den Kriegsbetroffenen? Sind wir in Gefahr, die Situation in Gut und Böse einzuteilen?<br />
Ist das ein Jahr, an dem man wirklich Weihnachten feiern kann? Sollte man dieses Jahr nicht besser aus Solidarität<br />
zu den Geprüften auf die Weihnachtsfesttage verzichten?<br />
Nein! Im Gegenteil! Gerne möchte ich euch zurufen: Öffnet die Tore für den Erlöser!<br />
Advent ist eine Zeit, die uns auf Weihnachten vorbereitet. Sie soll das Sehnen nach dem Friedensfürst stärken. Tatsächlich<br />
ist damals Weihnachten auch nicht in die heile Welt gekommen, sondern mitten ins Stöhnen der geplagten Menschen.<br />
Sie hofften auf die Befreiung von ihren Besetzern, den Römern. Sie hatten Sorgen, denn sie mussten sich einer<br />
Machtstruktur beugen und hohe Steuern abgeben. Das alles stärkte die Sehnsucht, den Ruf nach dem Messias, dem Erlöser.<br />
Maranatha, komm du Heiland komm! Stimmt ein in den sehnsüchtigen Ruf Maranatha! Lasst euch die echte Weihnacht<br />
nicht rauben, sondern besinnt euch auf das Wesentlichste, wie notwendig wir den Friedensfürst, den Heiland, den<br />
Messias, den grossen Gott brauchen, der sich in die Krippe unserer Herzen legt und mit uns sein will.<br />
Wenn wir uns auf Weihnachten vorbereiten, wollen wir offen werden für die Begegnung mit Gott. Dass es im Kirchenjahr<br />
Vorbereitungszeiten vor grossen Festen wie Ostern und Weihnachten gibt, ist sehr weise. Wir können das Geheimnis<br />
besser aufnehmen, wenn wir uns dazu bereit machen. Vielleicht lohnt es sich, auszuräumen in unserem Leben, was<br />
in Gedanken, Worten und Werken nicht auf Gott und das Kommen Jesu hinführt. Bitten wir Gott, dass er in unserem<br />
Inneren Frieden bereitet. Nicht zuletzt kann uns dazu auch eine Standortbestimmung und ein Beichtgespräch helfen. In<br />
jedem Sakrament begegnen wir Jesus. So kann auch die Beichte zu einem Weihnachtserlebnis werden. Wie schön, wenn<br />
dann in unserem Herzen Weihnachten wird: Gottesbegegnung, Friede. Wie schön, wenn wir wie die Kinderaugen es tun,<br />
strahlen über die Ergriffenheit in der Begegnung mit Jesus. Ja, wir brauchen dich Jesus und bitten dich, komm erneut in<br />
unser Leben, zu allen Menschen guten Willens und auch zu denen, die es noch nicht sind, damit diese Erde wieder Dein<br />
Land werde. Hilf uns, wie die Hirten bereit zu sein für die Ankündigung der Engel. Ja, lass uns Dich überall willkommen<br />
heissen, Jesus.<br />
Glaubt mir, das ist ein grosser Beitrag zum Frieden, wenn wir bei uns anfangen und es unserer Umgebung weiter schenken.<br />
Jesus unser Heiland und Erlöser ist wirklich da und ER lehrt uns in jedem Augenblick so zu entscheiden und zu leben,<br />
dass es Friede wird.<br />
Im Tschütschi wird am dritten Advent eine Vorweihnachtsfeier<br />
im Kerzenlicht gehalten. Wie Franziskus<br />
damals, legt bei uns eine Mutter während der Weihnachtsgeschichte<br />
ihr kleines Kind in die Krippe. Die<br />
grösseren Kinder dürfen mit Schafen, Ziegen und Hasen,<br />
etc. zur Krippe kommen. Dies soll uns das Herz<br />
öffnen und uns helfen, bis in jede Faser unseres Lebens<br />
zu glauben, dass wir bei Jesus willkommen sind.<br />
Möge die Botschaft Jesu unser Leben prägen!<br />
Von Herzen wünsche ich uns allen, dass es Weihnachten<br />
wird in uns und um uns!<br />
Komm Jesus, Maranatha! Komm, ja komme bald!<br />
Gerne möchte ich kurz erzählen, was Weihnachten für mich persönlich bedeutet: Weihnachten war für mich als Kind<br />
einfach wunderschön. Ich war so erfüllt von dem schönen Fest, das Jesus uns schenkt, weil er auf Erden zu uns kam und<br />
immer bleiben will! Es war für mich so ergreifend, dass ich immer, wenn ich etwas ganz Besonderes erlebte, sagte: «Das<br />
ist fast wie Weihnachten.» Weihnachten berührt im Menschen besonders das Gemüt, die Seele und die Erinnerung an<br />
die heile Welt. Weihnachten ist für mich da, wo wir Gott einlassen in unser Leben.<br />
Über<br />
Sr. Maria Baptista Kloetzli lebt seit 2009 in<br />
der Einsiedelei Tschütschi. Das Eremitenleben<br />
auf dem Tschütschi oberhalb von Schwyz entspricht<br />
einer 800-jährigen Tradition. Die zentrale<br />
Aufgabe der Eremitin ist das Gebet und<br />
«einfach für die Menschen da zu sein». In einem<br />
nahegelegenen Kloster arbeitet sie zudem<br />
ein kleines Pensum als Nachtwache-Krankenschwester.<br />
So kann sie selber für ihren Lebensunterhalt<br />
aufkommen.<br />
- 4 - - 5 -
Das Sarner Jesuskind<br />
Das Sarner Jesuskind aus dem 14. Jahrhundert.<br />
gibt Hoffnung<br />
Mit Schwester Pia Habermacher<br />
Unzählige Gläubige haben beim Sarner Jesuskind schon<br />
Hilfe erfahren. Das göttliche Kind, das um 1360 geschaffen<br />
wurde und seit dem 17. Jahrhundert einen festen Platz im<br />
Herzen der Wallfahrtskirche des Benediktinerinnenklosters<br />
St. Andreas in Sarnen OW inne hat, schenkt den Menschen,<br />
die es verehren, auch in der heutigen Zeit viel Kraft und<br />
Trost.<br />
Schwester Pia, wie ist Ihre persönliche Beziehung zum Sarner Jesuskind?<br />
Meine Familie hat das Sarner Jesuskind fest verehrt. Als kleines Kind<br />
war ich einmal an einem schweren Keuchhusten erkrankt. Es sah aus,<br />
als ob ich sterben würde. Meine Eltern liessen beim Sarner Jesuskind für<br />
mich beten und ich bekam Hilfe und wurde geheilt. Als Kind pilgerte ich<br />
mit meiner Familie jedes Jahr von meinem Heimatdorf im luzernischen<br />
Dagmersellen zum Sarner Jesuskind. So festigte sich meine persönliche<br />
Beziehung zum Sarner Jesuskind schon seit meiner frühen Kindheit. Es<br />
fällt mir auf, dass die Verehrung des Sarner Jesuskindes auch heute oft<br />
als eine Familientradition von Generation zu Generation weitergegeben<br />
wird. Das Jesuskind ist mir sehr lieb, denn es macht keine Angst, sondern<br />
gibt Hoffnung. Wir können dem Jesuskind alles sagen und das göttliche<br />
Kind begleitet uns im Alltag mit seinem Segen.<br />
Gibt es Gebetserhörungen?<br />
Wir Schwestern tragen täglich die Anliegen, Sorgen und Nöte der Pilgerinnen und Pilger im Gebet vor Gott. Ich bin beeindruckt<br />
von den vielen Gebetserhörungen und Wundern, die hier geschehen. Bei meinen vielfältigen Aufgaben in der<br />
Klosterkirche oder an der Pforte komme ich immer wieder mit Leuten ins Gespräch, die bezeugen, dass sie durch das<br />
Gebet zum Sarner Jesuskind spürbare Hilfe bekommen haben. Es kommen auch junge Leute, deren Kinderwunsch unerfüllt<br />
bleibt. Ich habe schon mehrere Briefe erhalten von Frauen, die mir geschrieben haben, dass sie – nachdem sie<br />
zum Sarner Jesuskind gepilgert sind – guter Hoffnung seien. Für mich ist es jedes Mal ein tiefes Erlebnis, zu sehen, wie<br />
Gott wirkt.<br />
Was möchte das Jesuskind den Menschen von<br />
heute sagen?<br />
Das Kloster St. Andreas in Sarnen ist ein beliebter Wallfahrtsort.<br />
Das göttliche Kind lehrt uns die Demut und das<br />
Schlichte. Gott ist nicht als Herrscher in die Welt<br />
gekommen, sondern als ein Kind. Es gibt Menschen, die aufgrund eines falschen Vaterbildes Angst vor Gott haben. Vor<br />
einem kleinen, wehrlosen Kind muss sich niemand fürchten. Wir haben einen Gott, der uns schwachen Menschenkindern<br />
zur Seite steht und uns von innen her Kraft gibt. Jeder Mensch kommt einmal an eine Grenze, wo er merkt, dass er<br />
auf Gott angewiesen ist. Aus dem Schweren heraus können wir wachsen, gerade auch durch das Jesuskind. Zum göttlichen<br />
Kind dürfen und sollen wir eine persönliche Beziehung aufbauen im Wissen darum, dass es immer für uns da ist<br />
und sich um uns sorgt.<br />
Was können wir dem Jesuskind schenken?<br />
Das Schönste, das wir dem göttlichen Kind schenken können, ist unser Lob, das<br />
wir ihm in unserem täglichen Gebet darbringen. Das Jesuskind freut sich auch,<br />
wenn wir ihm unsere Liebe und unser Vertrauen schenken. Das geschieht im<br />
Glauben, denn Glauben heisst, an dem festzuhalten, was wir nicht sehen können.<br />
Können Sie uns etwas über die aussergewöhnliche Stellung des Sarner Jesuskindes<br />
sagen?<br />
Wenn man das Sarner Jesuskind von der Nähe betrachtet, sieht man, dass es eine<br />
aussergewöhnliche Stellung einnimmt: Ein Beinchen ist angezogen, die rechte<br />
Hand umfasst die Weltkugel und die linke Hand hält es aufs Herz. In einer Heiligen<br />
Nacht im 14. Jahrhundert war eine Schwester des Klosters Engelberg so<br />
krank, dass sie nicht an der Weihnachtsmesse teilnehmen konnte. Sie bat darum,<br />
ihr das Jesuskind in die Zelle zu bringen, um in einer Andacht die grosse Liebe<br />
Gottes betrachten zu können. Die Ordensfrau machte sich bewusst, wie das göttliche<br />
Kind wegen unseren Sünden geweint und vor Kälte gezittert haben musste.<br />
Auf einmal bewegte sich das Jesuskind und zog das rechte Beinchen an sich. Die<br />
kranke Ordensschwester erschrak und bat, man möge das Jesuskind in die Kirche<br />
bringen. Dieses wunderbare visionäre Erlebnis wurde nach einer jahrelangen<br />
mündlichen Überlieferung im 17. Jahrhundert von einer Schwester des Frauenklosters<br />
in Sarnen schriftlich festgehalten.<br />
Wie können wir unsere Beziehung zum Jesuskind<br />
stärken?<br />
Indem wir uns bewusstwerden lassen, dass Jesus<br />
– der Sohn Gottes – so geworden ist, wie wir. Er<br />
kam als ein kleines, armseliges Kind in die Welt, das<br />
auf Hilfe angewiesen war. Auch wir sind auf Hilfe<br />
angewiesen, vor allem dann, wenn wir in Not sind<br />
und leiden. Manchen Leuten fällt es leichter, eine<br />
Beziehung zum Jesuskind aufzubauen als zum erwachsenen<br />
oder leidenden Jesus.<br />
Die Hl. Drei Könige, die dem Sarner Jesuskind<br />
huldigen, symbolisieren unser Lob und unsere<br />
Bitten, die wir ihm darbringen.<br />
Über<br />
Schwester Pia Habermacher ist am<br />
<strong>22</strong>. April 1963 mit 18 Jahren ins Benediktinerinnen-Kloster<br />
St. Andreas in Sarnen<br />
eingetreten. Von 2001-2019 stand sie der<br />
Klostergemeinschaft als Äbtissin vor. Bis<br />
zur Äbtissinnenweihe war ihre Haupt-<br />
tätigkeit das Weben in der klostereigenen<br />
Weberei. Für ein paar Jahre übte sie auch<br />
das Amt der Novizenmeisterin aus. Heute<br />
verrichtet sie mehrere kleinere Arbeiten<br />
im Kloster und ist auch oft im Garten und<br />
an der Klosterpforte anzutreffen.<br />
- 6 -<br />
Wird das Kleidchen des Jesuskindes gewechselt?<br />
Das Jesuskind hat verschiedene Kleidchen, die mit den liturgischen Farben des Kirchenjahres übereinstimmen. In der<br />
Adventszeit ist das Kleidchen des Jesuskindes violett. An Weihnachten trägt das Jesuskind sein kostbarstes Kleidchen,<br />
das auch «Agneskleid» genannt wird. Der rote Samt mit Gold- und Silberapplikationen stammt aus dem 14. Jahrhundert<br />
und war ein Geschenk der Königin Agnes aus Ungarn ans Kloster Engelberg. Im 18. Jahrhundert wurde der edle Stoff von<br />
den Klosterschwestern zu einem Kleid für das Sarner Jesuskind umgearbeitet. In der Weihnachtszeit wird dem Jesuskind<br />
ein weisses oder goldfarbenes Kleidchen angezogen.<br />
- 7 -<br />
Das Interview hat Isabelle Bürgler geführt.
Die Weihnachtsfeier<br />
Franz von Assisi verehrt das Jesuskind, Fresko in Greccio, Italien.<br />
in Greccio 1<strong>22</strong>3<br />
Mit Bruder Gottfried Egger OFM<br />
Dem heiligen Franz von Assisi ist die lebende<br />
Weihnachtskrippe zu verdanken. Er inszenierte<br />
1<strong>22</strong>3 in Greccio, Italien, die Geburt<br />
Christi mit lebenden Tieren und einer grossen<br />
Krippe, um die Weihnachtsbotschaft zu<br />
veranschaulichen.<br />
Bruder Franz von Assisi, der aus einer tiefen Liebe zum<br />
Menschen Jesus, zu Emmanuel, zu dem Gott mit uns,<br />
lebte, hatte eine besondere Liebe zum Weihnachtsfest.<br />
Sein erster Biograph, Bruder Thomas von Celano sagt<br />
über ihn: «Mehr als jedes andere Fest feierte er Weihnachten<br />
mit einer nicht zu beschreibenden Freude. Er<br />
sagte, das sei das Fest, an dem Gott ein kleines Kind<br />
geworden, an menschlichen Brüsten hing.» 1<br />
Nächstes Jahr sind es genau 800 Jahre her, dass Bruder<br />
Franziskus in Greccio, Italien, eine Krippe iniziert hatte.<br />
Von da ist die Krippenfrömmigkeit ausgegangen.<br />
Was geschah hier eigentlich? Bruder Franziskus hatte die Novembertage 1<strong>22</strong>3 in der Einsiedelei von Greccio verbracht.<br />
Wegen ihrer besonderen Armut und Einfachheit liebte er sie sehr. Sie bestand nur aus einfachen Felshöhlen. Der erste<br />
Franziskusbiograph, Bruder Tomas von Celano, leitet seinen Bericht über das denkwürdige Weihnachtsfest des Jahres<br />
1<strong>22</strong>3 mit dem Hinweis ein, der Heilige hätte «(…) die Worte des Herrn beständig meditiert und seine Werke nie aus den<br />
Augen verloren. Vor allem aber seine Demut in der Menschwerdung und seine Liebe im Sterben habe sich tief in seine<br />
Erinnerung eingeprägt.» 2<br />
Franziskus hatte ein Verlangen nach Nähe und Erfahrung. Vergessen wir nicht, dass er vor nicht allzu langer Zeit aus<br />
dem Heiligen Land zurückgekehrt war. Ihn bewegte der Wunsch, Betlehem ganz gegenwärtig zu erleben; er wollte die<br />
Geburt Jesu möglichst naturgetreu darstellen. Was er schon lange mit sich getragen und meditiert hatte, wollte er auch<br />
nach aussen kundtun und es «so greifbar wie möglich mit den leiblichen Augen schauen» 3 , wie sein erster Biograph es<br />
formuliert.<br />
Im Fresko des Krippenheiligtums von Greccio ist die von einem Giottoschüler dargestellte Weihnachtsszene zu bewundern.<br />
Der Künstler hat da gleichsam zwei Krippen gemalt. Auf der rechten Seite stellt er die Krippe von Betlehem dar,<br />
links daneben, auf gleicher Höhe, die Krippe von Greccio. Franziskus kniet mit gefalteten Händen vor dem Kind in der<br />
Krippe. Hinter ihm ist die feiernde Gemeinde von Greccio. Über der Krippe steht der Altar mit dem zelebrierenden Priester,<br />
der ein Taukreuz auf seinem Messgewand trägt.<br />
Der Priester und Künstler Sieger Köder hat die Weihnachtskrippe<br />
von Greccio auf einem seiner Gemälde festgehalten. Er versteht es<br />
gut, das eigentliche Geschehen von Greccio darzustellen. Er verbindet<br />
nämlich die Eucharistie mit der Krippenfeier des hl. Franziskus:<br />
«Bruder Franz macht mit seinen Fingern eine Krippe, Bruder Leo<br />
hält die konsekrierte Hostie in diese Krippe hinein. Durch das Fehlen<br />
von Darstellern (bei der Krippe) überlässt der Poverello es dem<br />
Glauben und der Liebe der Menschen, das Geschehen in der Weihnachtsnacht<br />
nachzuempfinden.» 4<br />
Franziskus wollte in der Weihnachtsnacht in Greccio die Eucharistie<br />
über der Krippe feiern. Es wurde gleichsam eine Armutskulisse errichtet,<br />
die den Stall von Betlehem darstellen sollte. In dieser Höhle<br />
gab es nur eine Krippe mit Stroh, einen lebendigen Ochsen und<br />
einen Esel, weitere Darsteller, wie Maria und Josef etc., fehlten. Der<br />
Heilige wollte die Menschen damals mit dieser besonderen Weihnachtsfeier<br />
darauf aufmerksam machen, dass Christus seinen Weg<br />
in äusserster Armut und Not begonnen hatte. Die Teilnehmer erfuhren<br />
somit nicht nur in der Theorie, sondern ganz anschaulich von<br />
dieser Armut und Entäusserung des Gottmenschen.<br />
Die Eucharistie ist der Ort, wo es uns Menschen möglich wird, dem<br />
Antlitz Gottes zu begegnen – so wie bei der Menschwerdung Gottes Weihnachtskrippe von Greccio, gemalt von Sieger Köder.<br />
an Weihnachten. «Aus diesem Grund wollte Franziskus in der Weihnachtsnacht<br />
in Greccio die Eucharistie über der Krippe feiern. Nicht nur, um sich der Vergangenheit zu erinnern, sondern<br />
um zu betrachten, zu schauen und mit grossem Staunen zu glauben, dass in der Demut des gewandelten Brotes an jedem<br />
Tag der Gott Emmanuel, der Gott-Mit-Uns, zu uns kommt. «Das Mysterium der Menschwerdung mündet in das der<br />
Erlösung und der eucharistischen Gegenwart des erhöhten Christus.» (O. Schmucki).<br />
Viele Menschen können heute mit Hilfe der Krippe mit eigenen Augen sehen und glauben, dass das Wort wirklich Fleisch<br />
geworden ist. 5<br />
Über<br />
Bruder Gottfried Egger ist in Zürich geboren<br />
und 1974 in den Franziskanerorden<br />
eingetreten. 1981 empfing er die Priesterweihe.<br />
Er war in verschiedenen Häusern<br />
der Schweizer Franziskaner und im Heiligen<br />
Land tätig, u.a. als Novizenmeister,<br />
Guardian, Kustos (Provinzial) und Franziskaner-Kommissar<br />
des Heiligen Landes. Er<br />
lebte 16 Monate in der Franziskanereinsiedelei<br />
La Verna, Italien, auf dem Berg,<br />
wo der hl. Franz die Wundmale bekam.<br />
Seit Anfang August 20<strong>22</strong> lebt und wirkt er<br />
im Franziskanerkloster in Brixen, Südtirol,<br />
als Aushilfs- und Schwesternseelsorger;<br />
sporadisch hält er auch Exerzitienkurse.<br />
Er ist Buchautor von über 20 Büchern.<br />
1 Franziskus-Quellen, Butzon & Bercker, Edition T Coelde, Kevelaer 2009, 407 (2 Celano 199)<br />
2 Franziskus-Quellen, a.a.O., 249-251 (1 Celano 84-87. Hier wird die ganz Weihnachtserzählung mit der Krippenfeier von Greccio wiedergegeben.)<br />
3 Franziskus-Quellen, a.a.O., 1 Celano 84, V. 8<br />
4 P. Gottfried Egger OFM, Von Betlehem nach Greccio, Miriam-Verlag, Jestetten 2010, 33<br />
5 P. Gottfried Egger OFM, Von Betlehem nach Greccio, a.a.O., 37<br />
- 8 - - 9 -
Vom äusseren Schein<br />
zur inneren Versöhnung<br />
Die in einer gläubigen Familie aufgewachsene<br />
Schwester Maria Dulcissima<br />
trat mit 23 Jahren in die Gemeinschaft<br />
Oase des Friedens in<br />
Medjugorje ein. Äusserlich schien sie eine perfekte<br />
Schwester zu sein, aber innerlich fühlte<br />
sie sich einsam und leer. In ihrem Zeugnis zeigt<br />
sie uns auf, wie sie durch viele Drangsale hindurch<br />
beim Herzen Jesu angekommen ist und<br />
dort ihre Heimat gefunden hat.<br />
Ich möchte Euch aus dem Herzen erzählen, weil das am<br />
ehrlichsten ist. Seit 26 Jahren lebe ich als Ordensschwester<br />
in der Gemeinschaft Oase des<br />
Friedens. Diese Gemeinschaft,<br />
die 1987 gegründet wurde, ist<br />
eine Frucht von Medjugorje.<br />
In der Oase des Friedens legen<br />
wir vier Gelübde ab: Armut,<br />
Keuschheit, Gehorsam und<br />
Frieden als ein Weg der inneren<br />
Versöhnung. Maria kommt<br />
in Medjugorje als die Königin<br />
des Friedens. Wer in die Oase<br />
des Friedens eintritt, wird irgendwann mit seinem inneren<br />
Nichtfrieden konfrontiert. Und genau um das geht es<br />
in meinem Zeugnis.<br />
Ich bin in einer gläubigen Grossfamilie als jüngstes von<br />
sechs Kindern im Süden Deutschlands aufgewachsen.<br />
Meine Familie war eine wohlhabende Bauernfamilie, die<br />
Ich wollte glücklich<br />
sein; doch in meinem<br />
Innern war ich<br />
einsam und leer.<br />
viel Land und Vieh besass. Was mich als Kind am meisten<br />
prägte war die Frömmigkeit meiner Eltern und die Arbeit<br />
auf dem Hof. Da in meiner Familie viel gearbeitet wurde,<br />
gab es wenig Zeit, um eine Eltern-Kind-Beziehung zu pflegen.<br />
Meine Oma, die mit uns lebte, betete jeden Tag die<br />
Lauretanische Litanei. Für dieses Wechselgebet brauchte<br />
sie jemanden, der mitbetete. Weil ich die Jüngste war,<br />
konnte ich nicht so schnell abhauen wie die anderen. So<br />
betete ich täglich mit meiner Oma mit, obwohl ich mit<br />
dieser Litanei nichts anfangen konnte. Bis zu meinem 13.<br />
Lebensjahr ging alles gut. Dann begann es für mich eng<br />
zu werden und ich kam an den Punkt, an dem für mich<br />
der Familienglauben und das Hinterherlaufen in die Sonntagsmesse<br />
nicht mehr ausreichte. Meine Eltern und meine<br />
Oma kamen mir in ihrer Frömmigkeit albern vor und<br />
ich dachte, sie seien zurückgeblieben. Doch in meinem<br />
tiefsten Innern merkte ich, dass ich neidisch war und auch<br />
einen solchen Glauben haben wollte.<br />
Meine Eltern waren Teil der katholischen Schönstattbewegung.<br />
Die Jungfräulichkeit war für die Schönstattbewegung<br />
das zentrale Thema. Da ich mit 16 Jahren bereits einen<br />
Freund hatte, kontrollierten meine Eltern sehr streng,<br />
dass ich nachts auch immer zuhause war. Es wäre für mich<br />
nie möglich gewesen, mit meinem Freund, der Musiker<br />
war, übers Wochenende wegzufahren. Umso erstaunter<br />
war ich, als mir meine Eltern erlaubten, über Silvester an<br />
einer Jugendwallfahrt nach Medjugorje teilzunehmen. Bei<br />
dieser Wallfahrt machte ich auf dem Kreuzberg meine persönliche<br />
Erfahrung mit Maria.<br />
Ich spürte die Grösse, Schönheit,<br />
Demut, Würde und Mütterlichkeit<br />
von Maria so sehr,<br />
dass ich sagen konnte, meine<br />
Oma hatte recht mit der Litanei,<br />
die nicht gebührend auszudrücken<br />
vermag, was Maria in<br />
Wirklichkeit ist. Mein Freund,<br />
der bei dieser Wallfahrt dabei<br />
war, bekehrte sich und war<br />
auch begeistert von Maria.<br />
Nach der Wallfahrt war für meinen Freund und mich klar,<br />
dass wir die Marienweihe machen wollten. Wir bereiteten<br />
uns mit der 33-tägigen Andacht nach dem hl. Ludwig Maria<br />
Grignon von Montfort darauf vor. Als äusseres Zeichen<br />
unserer Ganzhingabe an Maria löteten wir uns gegensei-<br />
tig ein Kettchen ums Fussgelenk. Erst später in meinem<br />
Leben merkte ich, dass meine Motivation für die Marienweihe<br />
falsch war. Ich war nicht genügend vorbereitet und<br />
vergass, dass durch die Marienweihe mein ganzes Leben<br />
Maria gehört. Als ich nach sieben Jahren Freundschaft<br />
ins Kloster eintrat, trug ich noch immer das Kettchen um<br />
mein Fussgelenk.<br />
Es war mir wichtig, eine glückliche Ordensfrau zu sein. Ich<br />
tat alles, was Maria in Medjugorje von uns wünscht. Das<br />
zog sich ein paar Jahre so durch, bis ich innerlich merkte,<br />
dass ich eigentlich eine unzufriedene Schwester war. Über<br />
viele Jahre hinweg war ich eine «Fassadenschwester», die<br />
äusserlich funktionierte aber zwei Würmer in sich trug:<br />
die Einsamkeit und das Urteilen<br />
über die anderen. Ich spürte,<br />
dass irgendetwas bei mir<br />
nicht stimmte.<br />
Eines Tages befand ich mich in<br />
Rom bei der Anbetung. Plötzlich<br />
hörte ich hinter mir ein<br />
Weinen. Ich drehte mich um,<br />
doch es war niemand in der<br />
Kirche. Dann stand ich auf und<br />
ging nach hinten. Auf einmal<br />
sah ich in einer Vision mich<br />
selbst als die 7-jährige Marietta<br />
– das ist mein Taufname – in einer Ecke sitzen und weinen.<br />
Ich ging auf die kleine Marietta zu und fragte sie: «Warum<br />
weinst Du?» Die kleine Marietta konfrontierte mich<br />
mit der Wahrheit – die zugleich mein Freischlag war – und<br />
sagte: «Ich weine, weil du mich nicht liebst.»<br />
Wenn man nicht bereit ist, hinter die Kulissen des eigenen<br />
Lebens zu schauen, wird man nicht lange in der Oase des<br />
Friedens bleiben können. Ich wollte wissen, warum die<br />
kleine Marietta weint, und konfrontierte mich mit meiner<br />
Lebensgeschichte. Nach und nach erkannte ich, dass ich<br />
eine grosse Liebeswunde in mir trug. Meine Eltern waren<br />
fürsorglich aber durch ihr ständiges Arbeiten hatten wir<br />
nicht die Zeit zum Kuscheln, was für ein Kind wichtig ist.<br />
Ich verdrängte diese Liebeswunde durch mein frommes<br />
Beten.<br />
Es wurde mir klar, wenn ich von meinem äusseren Schein<br />
zur inneren Versöhnung gelangen wollte, jemandem<br />
brauchte, der mir dabei half. Ich fand einen geistlichen Begleiter,<br />
der mit mir durch diesen «Fleischwolf» ging. Mit<br />
der Wahrheit konfrontiert zu werden, tat weh. Ich fragte<br />
meinen geistlichen Begleiter, warum ich so tief verletzt<br />
sei, da ich doch aus einer intakten und gläubigen Familie<br />
Oft sind Beziehungen<br />
so bindend,<br />
dass man nicht frei<br />
fliegen kann wie<br />
ein Vogel.<br />
stamme. Er antwortete: «Der Preis für deine Erlösung ist<br />
genau derselbe wie für jemanden, der auf Abwege gerät».<br />
Jesus ging für mich ans Kreuz, weil ich es anscheinend<br />
brauchte. Mein Stolz musste tief in die Knie gehen und<br />
das war schwierig. Ich bildete mir ein, meine Eltern seien<br />
Heilige, weil sie so fromm waren. Aber ich sah, dass meine<br />
Eltern genauso unperfekt sind, wie viele andere auch. Sie<br />
hatten uns Kindern nicht die Liebe geben können, die wir<br />
gebraucht hätten.<br />
Trotz der Aufarbeitung meines Lebens merkte ich, dass<br />
ich noch immer nicht am Herzen Jesu angekommen war.<br />
Irgendetwas stand noch zwischen IHM und mir. Als ich<br />
in Rom Theologie studierte, machte uns der Professor<br />
der Moraltheologie darauf aufmerksam,<br />
dass wir immer nur<br />
die kleinen Schlangen beichteten.<br />
Wir sollten einmal den<br />
Schrank wegziehen und die<br />
Kobra dahinter anschauen, die<br />
ständig die kleinen Schlangen<br />
zur Welt bringt; d.h. die Unzufriedenheiten<br />
im Alltag. In diesem<br />
Moment wurde mir klar,<br />
dass meine Kobra die Fusskette<br />
war, die ich seit meiner Marienweihe<br />
trug. Geistig war ich noch<br />
an meinen Freund gekettet, der sie damals angelötet hatte.<br />
Ich ging nach Hause, nahm eine Zange und trennte die<br />
Kette ab. Dann ging ich und warf die Kette ins Meer. Ich<br />
sagte zu Maria: «Wenn ein Teil von dir in dieser Kette drin<br />
ist, dann soll er in meinem Herzen verankert sein. Aber<br />
alles, was nicht dein ist, soll jetzt im Meer versenkt werden».<br />
Oft sind Beziehungen so bindend, dass man nicht<br />
frei fliegen kann wie ein Vogel. Ich spürte nun, dass ich frei<br />
geworden war.<br />
Jesus ging ans Kreuz für die kleine Marietta, die so hungrig<br />
ist nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit. Jesus<br />
ist mein Trost und Maria ist meine Trösterin. Jetzt kann<br />
ich am Herzen Jesu ruhen und habe dort meine Heimat<br />
gefunden.<br />
Zeugnis zum Nachschauen auf:<br />
Youtube/<strong>Bless</strong> Missionswerk.<br />
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und verpassen Sie keinen Beitrag!<br />
- 10 - - 11 -
Die wahre Freude von<br />
Weihnachten erfahren<br />
Mit Janine Konrad<br />
Christus gibt uns in der katholischen Liturgie immer wieder<br />
das grösste aller Geschenke, nämlich sich selbst in der heiligen<br />
Kommunion. So wie vor 2000 Jahren bei seiner Menschwerdung<br />
lässt er sich bis heute auf uns Menschen herab und<br />
schenkt uns die wahre Freude und einen tiefen Frieden.<br />
Der Advent ist die Zeit, in denen die Lesungen in der Liturgie von der<br />
Endzeit erzählen. Der Richter über die Lebenden und die Toten, unser<br />
Herr Jesus Christus, wird wiederkommen. Nicht umsonst ist für die<br />
Adventszeit auch eine Fastenzeit vorgesehen, in der wir uns auf seine<br />
Wiederkunft vorbereiten. In uns Christen, die wir Jesus lieben und uns<br />
täglich nähren von Momenten, in denen wir den Himmel auf dieser Erde<br />
spüren dürfen, erweckt es die Sehnsucht, für immer mit seiner Liebe verbunden<br />
zu sein. So vergeht Woche für Woche in der Adventszeit. Die Vorfreude<br />
auf die Geburt Christi steigt. Er, der sich auf die Stufe von uns Menschen<br />
herunterliess, aus Liebe zu uns, ebenfalls die Sehnsucht nach dem<br />
Vater im Himmel in sich tragend, und der als kleines Kind in diese Welt<br />
kam. Das alles aus Liebe, weil er jeden einzelnen von uns retten möchte.<br />
So wie er niemanden aufgibt, sollen auch wir niemanden aufgeben. Die<br />
Liebe zu Christus hilft uns bei dieser manchmal schweren Aufgabe. Besonders<br />
in der Weihnachtszeit, in der die Familie zusammenkommt und<br />
jeder seine persönlichen Erwartungen mitbringt, benötigen wir die Gnade<br />
der Geduld und des Verständnisses füreinander.<br />
Obwohl die Kirchen immer leerer werden, ist Weihnachten neben Ostern das Fest, an dem Familien den Gottesdienst<br />
besuchen. Eigentlich wäre das selbstverständlich, da wir die Geburt Christi feiern, was nirgendwo mehr Sinn<br />
macht als mit anderen Christen zusammen, wo sich uns Jesus mit Leib und Blut hingibt. Festlich gekleidet betreten<br />
wir die Kirche, in der sich Christus uns immer wieder schenkt. Wir setzen uns in die Bänke und warten, bis die Kirchenglocken<br />
zur vollen Stunde läuten. Die prachtvollen Töne der Orgel lassen die ganze Kirche erklingen. Der Chor,<br />
der an den Engelsgesang im Himmel erinnern soll, beginnt zu singen. Dann, ein Blick nach hinten und wir sehen das<br />
Kreuz, das sich mit den weissgekleideten Ministranten Richtung Altar bewegt. Dahinter schreiten Lektoren und Diakone.<br />
Schliesslich folgt der Priester, der mit seinem prachtvollen Messgewand Christus repräsentiert. Umhüllt wird<br />
der Zug mit wohlriechendem Weihrauch, der als Zeichen für unsere Gebete zum Himmel emporsteigt (Psalm 141, 2).<br />
Über<br />
Janine Konrad, aus Goldau SZ, hat im<br />
Herbst 2021 ihr Studium in Theologie<br />
und Gemeindebildung im Reussinstitut<br />
Luzern begonnen. Studien-<br />
begleitend arbeitet sie als Jugendarbeiterin<br />
und Katechetin in der Pfarrei Steinen.<br />
In ihrer Freizeit ist sie besonders in der<br />
Pfarrei Goldau und im Adoray Schwyz aktiv.<br />
Niklaus Herzog, Redakti<br />
Die ganze Feierlichkeit erinnert an den Einzug eines Kaisers. Für uns ist es kein Mensch, der an oberster Stelle steht, sondern<br />
Christus, unser König und Gott, der König der Könige und Herr der Herren (1 Tim 6, 15). Die Mitfeiernden stehen<br />
auf, Reihe für Reihe, bis schlussendlich alle stehen. Vor dem Altar und dem Tabernakel angekommen, beugen alle Teilnehmer<br />
des Einzuges die Knie als Zeichen dafür, dass die ganze Feier für und mit Christus gefeiert wird. Mit dem Kreuzzeichen<br />
beginnt die Heilige Messe an diesem Heiligabend. Die wahre Freude an Weihnachten ist spürbar.<br />
Weihnachten bedeutet nicht nur Geschenke. Es ist nicht nur ein Familientreffen. Es ist die Geburt unseres Heilandes. Er,<br />
der uns errettet, Er, der sich mit uns freut und mit uns leidet, und Er, der bereits bei der Erschaffung der Welt da war.<br />
Es gibt kein Staubkörnchen im Universum, in dem Gott nicht gegenwärtig wäre, heisst es im Film «Genosse Don Camillo».<br />
Doch für uns Menschen ist dies oft schwer fassbar. Christus gibt uns in der katholischen Liturgie immer wieder das<br />
grösste aller Geschenke, nämlich Sich selbst in der Heiligen Kommunion. So wie Er Mensch wurde vor 2000 Jahren, lässt<br />
Er sich bis heute auf uns Menschen herab, gibt von sich alles, seinen Leib und sein Blut. So dürfen wir Katholiken Ihn mit<br />
unseren Sinnen aufnehmen und sogleich in unser Herz schliessen. Näher können wir Ihm wohl kaum begegnen hier auf<br />
Erden, bis Er wiederkommt und uns zu sich holt, in die Wohnungen seines Vaters (Joh 14, 3).<br />
swiss-cath.ch<br />
Das neue katholische Nachrichtenportal in der Schweiz<br />
- 12 - - 13 -<br />
«Einfach gut schweizerisch – einfach gut katholisch», so lautet auf den Punkt gebracht unser<br />
Motto, mit dem wir am 10. Oktober 20<strong>22</strong> das Internetportal swiss-cath.ch gestartet haben.<br />
«Einfach gut schweizerisch» will heissen: Bodenständig, unaufgeregt, kompetent berichten<br />
wir über das kirchliche Leben in der Schweiz, sei es durch Hintergrundberichte, Kommentare<br />
und Interviews. Dabei kommt selbstverständlich auch die Weltkirche ausreichend<br />
zu Wort. Wir tun dies in bewusster Abgrenzung zur Negativfolie namens kath.ch.<br />
«Einfach gut katholisch» will heissen: Wir orientieren uns am authentischen Lehramt der katholischen<br />
Kirche getreu dem journalistischen Grundsatz: «Sage, was ist». Dies bedeutet eben auch,<br />
Ereignisse zur Darstellung zu bringen, die oft marginalisiert oder ganz verschwiegen werden. Mit anderen<br />
Worten: Die Wahrheit und Schönheit unseres Glaubens zur Darstellung bringen, ohne dabei die Augen vor<br />
negativen Entwicklungen zu verschliessen.<br />
ionsleiter<br />
Seit einigen Wochen sind wir nun auf Sendung und ich darf in aller Bescheidenheit sagen: Wir sind auf dem<br />
richtigen Weg. Dies zeigen uns nicht zuletzt die zahlreichen positiven Rückmeldungen unserer Leserschaft.<br />
Als Highlights unserer bisherigen Berichterstattung darf ich das Interview mit Ernst Niederberger aus Anlass<br />
seiner Diakonatsweihe erwähnen, ebenso wie unsere Beiträge zum Adoray-Festival in Zug. Dazu gehört<br />
auch der Beitrag über den Einkehrtag von Pro Ecclesia in Luzern mit dem eindrücklichen Statement von<br />
Clara Steinbrecher, der Präsidentin von Maria 1.0: «Der Glaube muss nicht verändert, sondern verkündet<br />
werden.» Einen markanten Akzent haben wir mit der Berichterstattung über den «Synodalen Prozess<br />
im Bistum Chur» gesetzt, ergänzt durch den luziden Kommentar «Die angebliche Synode über<br />
Synodalität» von Weihbischof Marian Eleganti.<br />
Der bereits vielgenutzte Veranstaltungskalender rundet die reichhaltige Angebotspalette<br />
unseres Nachrichtenportals ab. Dazu gehören selbstverständlich auch die Events von BLESS.<br />
Wir würden uns freuen, wenn wir auch die BLESS Gemeinschaft zur wachsenden Leserschaft<br />
von swiss-cath.ch zählen dürften.<br />
Niklaus Herzog, Redaktionsleiter swiss-cath.ch<br />
Rosmarie Schärer, Redaktorin<br />
Pfarrer Dr. Roland Graf, Gründungsmitglied<br />
Anian Liebrand, Geschäft tsführ er
Advent & Weihnachten<br />
die schönste Zeit im Jahr<br />
Mit Paul & Sandra Jurt<br />
V.l.n.r.: Sandra Jurt mit Sarah, Selina & Felicia<br />
und dem Samichlaus.<br />
Wenn die 4. Kerze am Adventskranz angezündet<br />
wird, ist Weihnachten schon ganz nahe. Mit<br />
grosser Spannung und Vorfreude wird das Christkind<br />
erwartet. Für die Familie Jurt mit den Töchtern<br />
Sarah (11), Selina (10) und Felicia (7) ist die<br />
Advents- und Weihnachtszeit die schönste Zeit<br />
im Jahr.<br />
Schon im November spüren wir, dass Weihnachten näherkommt.<br />
Die Kinder bringen aus dem Musikunterricht Weihnachtslieder<br />
nach Hause und die ersten Klänge erfüllen<br />
unser Daheim. Es wird auch schon fleissig am Wunschzettel<br />
gebastelt und ein Samichlaussprüchli geübt.<br />
Am 1. Advent steigt die Spannung spürbar. Die erste Kerze<br />
am Adventskranz darf angezündet werden, und wir singen<br />
ein Lied dazu. Die Kinder dürfen ihren Wunschzettel vor die<br />
Tür legen, denn in der Nacht kommt das Christkindli vorbei<br />
und holt diesen ab. Am gleichen Tag zieht auch der heilige<br />
Nikolaus (Samichlaus) in unser Dorf ein. In den kommenden<br />
Tagen besucht er die Familien. Wir erzählen den Kindern die<br />
Geschichte vom heiligen Nikolaus, wie er den Leuten geholfen<br />
und manches Wunder vollbracht hat. Die Aufregung ist<br />
gross, wenn es dann an der Tür klopft. Ob der Schmutzli<br />
auch wieder dabei ist? Der Samichlaus nimmt Platz in der<br />
Stube und liest aus seinem grossen Buch die guten und<br />
die weniger guten Dinge vor. Nachdem die Kinder die Ratschläge<br />
angehört haben und ihr Sprüchli vortragen durften,<br />
werden wir jeweils reich beschenkt mit Nüssli und Mandarinen.<br />
Für jedes Kind ist auch ein Samichlaussäckli dabei mit<br />
feinen Sachen. Traditionell gibt es dann zum Znacht Lebkuchen<br />
und Birnenweggen. Selbstgemachte Grittibänze dürfen<br />
auch nicht fehlen!<br />
Was in der Adventszeit auch nicht fehlen darf, ist der Adventskalender.<br />
Jedes offene Türchen zeigt den Kindern,<br />
dass Weihnachten näher rückt. Sehr gerne backen die Kinder<br />
in der Adventszeit Guetzli – Mailänderli, Spitzbuben,<br />
Brunsli und Zimtsterne. Feiner Duft erfüllt unser Zuhause<br />
und das Naschen gehört natürlich dazu! Für die Grosseltern<br />
und Gotti/Götti werden Geschenke gebastelt. So ist die Adventszeit<br />
ausgefüllt und die Vorfreude wächst.<br />
Wenn die 4. Kerze am Adventskranz angezündet wird, dann<br />
ist Heiligabend schon ganz nah. Am Vorabend des 24. Dezembers<br />
wird bei uns die Stube geschlossen. Das Christkindli<br />
kommt in der Nacht, um alles vorzubereiten. Wenn<br />
die Kinder am Morgen aufstehen, sind sie schon ganz aufgeregt<br />
– ob das Christkindli schon da war? Nach einem feinen<br />
Znacht, wo die Aufregung grösser ist als der Hunger,<br />
erzählen wir den Kindern in ihrem Zimmer noch eine Geschichte.<br />
Plötzlich erklingt das Glöckchen und die Kinder<br />
stürmen in die Stube. Staunend und mit glänzenden Augen<br />
stehen sie vor dem Christbaum, der strahlt und glitzert. Vor<br />
dem Christbaum steht die Krippe mit dem neugeborenen<br />
Jesuskind. Wir erzählen den Kindern die Geschichte von Jesus<br />
Geburt. Und dann spielen die Kinder ihre vorbereiteten<br />
Weihnachtslieder vor und wir singen gemeinsam. Als<br />
nächstes dürfen die Geschenke ausgepackt werden. Für<br />
uns ist es das grösste Geschenk, die strahlenden Gesichter<br />
unserer Kinder zu sehen.<br />
Am nächsten Morgen besuchen wir gemeinsam die Heilige<br />
Messe. Welche Freude über die Geburt Jesus erfüllt uns,<br />
und wir singen aus ganzem Herzen mit.<br />
Die Advents- und Weihnachtszeit ist für unsere ganze Familie<br />
die schönste Zeit im Jahr.<br />
Frohe & gesegnete Fesstage wünschen von Herzen<br />
Paul & Sandra Jurt mit Familie<br />
H err, gib mir<br />
Augen, die nur das Gute im Menschen sehen; ein<br />
H erz, das das Schlimmste vergeben kann; ein<br />
Gedächtnis, das Böses vergisst; eine<br />
Seele, die niemals ihren Glauben verliert.<br />
- 14 - - 15 -<br />
Selina (Gitarre) & Sarah<br />
(Klavier) beim Musizieren.<br />
V.l.n.r.: Felicia & Selina beim Backen.<br />
Sarah beim «Guetzle».<br />
Impressum<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Don Philipp Isenegger, Isabelle Bürgler<br />
Grafische Gestaltung: Isabelle Bürgler<br />
Auflage: 3‘000 Stück<br />
Bildnachweise: (Wenn nicht anders vermerkt, stammen<br />
die Bilder vom BLESS Missionswerk.) Titelseite: Adobe Stock;<br />
S. 2 Adobe Stock; pixabay.com; S. 3 Marlene Ineichen; S. 4 & 5 Baptista<br />
Kloetzli; S. 6 & 7 Pia Habermacher; S. 8 Adobe Stock; S. 9 Gottfried Egger;<br />
S. 12 Janine Konrad; www.pfarre-badhaering.at; S. 13 Niklaus Herzog;<br />
S. 14 & 15 Paul Jurt; S. 16 www.unsplash.com.<br />
unterstützt durch:
LAM<br />
Lehrgang zur Ausbildung von Missionaren<br />
BLESS Academy<br />
Bist Du von Jesus Christus & seiner Kirche begeistert<br />
und willst Deine Begeisterung mit anderen teilen?<br />
Im LAM lernst Du die Basics des katholischen<br />
Glaubens kennen und Zusammenhänge und Hintergründe<br />
verstehen. Du erlernst Tools und Techniken,<br />
um als Missionar in Deinem Umfeld zu wirken.<br />
An zehn Wochenenden über zwei Jahre hinweg<br />
erwarten Dich spannende Referenten<br />
wie DDDr. Peter Egger, Pfr. Dr. Roland Graf,<br />
Pfr. Winfried Abel, Peter Nilitschka und weitere.<br />
Start: März 2023<br />
Weitere Infos: www.blessmissionswerk.ch<br />
BLESS Missionswerk | Bienenheimstrasse 10 | CH-6423 Seewen SZ<br />
www.blessmissionswerk.ch | www.bless.swiss<br />
Spendenkonto<br />
PostFinance<br />
IBAN CH75 0900 0000 1564 6425 8<br />
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