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BLESS Magazin 01/23

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<strong>01</strong>/<strong>23</strong><br />

<strong>BLESS</strong><br />

<strong>Magazin</strong><br />

Ich liebe meinen<br />

Krebs - Wenn<br />

eine Krankheit<br />

zum Segen wird<br />

Zeugnis von<br />

Friedrich Bauer<br />

LAM - Lehrgang<br />

zur Ausbildung<br />

von Missionaren<br />

Start März 20<strong>23</strong><br />

in Seewen SZ


Ite, missa est!<br />

Wo bleiben die Missionare, welcher die Schweiz so dringend bedarf?<br />

Als getaufte und gefirmte Christen sind wir berufen, in die Welt hinauszugehen<br />

und das Evangelium zu verkünden. Missionar sein heisst,<br />

von dem zu sprechen, wovon unser Herz voll ist und jedem Rede<br />

und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt.<br />

Der lateinische Entlassungsruf ist Programm für die Kirche von heute!<br />

Nicht in der klassischen Übersetzung: «Gehet, es ist Entlassung!» oder<br />

«Gehet hin in Frieden» im Sinn von: «Genug für heute!». Obwohl bei<br />

manchem Gottesdienst ein passiver Beobachter das Gefühl bekommen<br />

könnte, dass gewisse Gläubige gleichsam aus der Kirche flüchten!<br />

Nein, im Laufe der Zeit bekam dieser Entlassungsruf einen viel tieferen<br />

Sinn und das Wort «missa» wurde als «missio» verstanden – also die Entlassung<br />

zur Aussendung! So darf die klassische Unterteilung der Heiligen<br />

Messe (Reinigung, Erleuchtung und Vereinigung) einen vierten Teil erfahren,<br />

nämlich die Aussendung, um das Empfangene den Menschen als Gesandte zu<br />

bringen.<br />

Ja, als Gesandte Heilige, wie Paulus die Gemeinde in Korinth anspricht, sind wir aufgefordert, das was wir in der Heiligen<br />

Messe empfangen haben, weiter zu geben. Was haben wir empfangen? Die Liebe Gottes in Person! Und so schulden wir<br />

einander die Liebe. Und die Liebe beherrscht nicht, sondern sie dient und stirbt, damit die anderen das Leben haben.<br />

So sind wir, die aus dem Sakrament der Eucharistie leben, auch gleichzeitig Missionare! Unsere Mission ist die Liebe!<br />

Doch wo bleiben die Missionare, welcher die Schweiz so dringend bedarf? Das Kreuz im Wappen ist zu einem billigen<br />

Verpackungspapier verkommen, gefüllt mit Ideologien, dem Relativismus und anderen Verlockungen der Welt. Und bei<br />

den Wenigen, bei denen das Kreuz auch Inhalt hat, wird sehr scharf zwischen Privat und Öffentlich getrennt. So ist der<br />

gläubige Schweizer nicht nur zum Weltmeister der Trennung von Müll geworden, sondern auch von den kostbaren Perlen!<br />

Als ob man die Juwelen nur im Schlafzimmer träg! Missionieren heisst nicht, den Glauben aufzwingen, sondern von dem<br />

sprechen, wovon unser Herz voll ist und diese Glaubens- und Heilswahrheiten den Menschen anzubieten. In diesem Sinne<br />

herzliche Einladung zum LAM!<br />

God <strong>BLESS</strong> You!<br />

Euer Don Philipp Isenegger, Geistlicher Leiter <strong>BLESS</strong> Missionswerk<br />

LAM - Lehrgang zur Ausbildung von Missionaren<br />

Eine Neuheit! Start März 20<strong>23</strong>.<br />

Bist du von Jesus Christus und seiner Kirche<br />

begeistert und willst deine Begeisterung<br />

mit anderen teilen? Im LAM lernst<br />

du die Basics des katholischen Glaubens<br />

kennen und Zusammenhänge und Hintergründe verstehen.<br />

Weiter bietet dir dieser Lehrgang die Gelegenheit,<br />

deine Beziehung zu Gott zu vertiefen, deine Charismen<br />

und Gaben zu fördern und Tools und Techniken zu erlernen,<br />

um als Missionar in deinem Umfeld zu wirken.<br />

Der Lehrgang zielt auf eine fundierte intellektuelle,<br />

menschliche und spirituelle Schulung von Missionaren<br />

mit der Befähigung, den Menschen unserer gegenwärtigen<br />

Zeit zu begegnen und «jedem Rede und Antwort<br />

zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt»<br />

(1. Petr. 3.15).<br />

LAM<br />

Referenten<br />

D D D r. Peter E g ger<br />

Pfr. D r. R ola nd G raf<br />

D r. M artin G ric htin g<br />

Pfr. Winfried Abel<br />

lic. iur. Peter N ilitsc hk a<br />

D o n M artin F ilip po ni<br />

D o n P hilip p Isene gger<br />

Durch Ihre Hand erfahren wir die Vorsehung Gottes<br />

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Seit rund zwei Jahren<br />

dürfen wir Ihnen als <strong>BLESS</strong> Missionswerk von der Liebe<br />

Gottes berichten und in der ganzen Schweiz für die Neuevangelisation<br />

tätig sein. Zudem ist es bereits ein Jahr her,<br />

seit unsere Missionare dank der Hilfe des Heiligen Josef in<br />

Seewen SZ in die Missionsbasis einziehen konnten.<br />

Bestimmt haben auch Sie schon davon gehört oder gelesen,<br />

dass sich das <strong>BLESS</strong> Missionswerk ausschliesslich durch<br />

Spenden finanziert und keine Beiträge von der Kirchensteuer<br />

erhält. Wie bei allen gemeinnützigen Organisationen<br />

fallen auch bei uns Kosten an, welche auf den ersten Blick<br />

nicht ersichtlich sind. Dass unser <strong>Magazin</strong> – welches zweimonatlich<br />

erscheint und kostenlos abonniert werden kann<br />

– Druck- und Portokosten verursacht, ist allen klar. Aber<br />

haben Sie gewusst, dass das <strong>BLESS</strong> Missionswerk auch für<br />

die monatlichen Löhne und Sozialversicherungen (AHV,<br />

BVG, UVG, etc.) der Missionare, die Miete der Missionsbasis,<br />

für Auslagen unseres <strong>BLESS</strong>-Fahrzeuges, die Aufrechterhaltung<br />

der Infrastruktur, etc. aufkommen muss, um<br />

nur die wichtigsten Auslagen zu nennen?<br />

Infos & Anmeldung: www.blessmissionswerk.ch/lam<br />

An zehn Wochenenden über zwei Jahre hinweg erwarten dich<br />

spannende Referenten. Folgende Themen werden behandelt:<br />

Altes Testament | Neues Testament | Katholische Glaubenslehre | Kirchengeschichte | Ethik & Moral | Liturgie der Kirche |<br />

Spiritualität | Weltreligionen & Esoterik | Kirche von heute | Neuevangelisation | Missionarisches Wirken.<br />

Anfangs Jahr hat uns zudem die Anschaffung eines<br />

neues EDV-Programms beschäftigt, damit wir<br />

die <strong>Magazin</strong>- und Spenden/Gönner-Verwaltung<br />

effizienter verarbeiten können. Wir erhoffen<br />

uns damit, für die Zukunft gerüstet<br />

zu sein und so wiederum Kosten einsparen<br />

zu können, unter anderem durch die Spendenverdankungen<br />

per Email.<br />

Für Ihre finanzielle Unterstützung gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten. Auf der Rückseite unserer <strong>Magazin</strong>e ist<br />

jeweils das Spendenkonto aufgeführt, unten finden Sie den<br />

QR-Code zu unserem PostFinance-Konto. Gerne machen<br />

wir Sie auf unsere Gönnerschaft aufmerksam, wo Sie<br />

Ihren monatlichen oder jährlichen Beitrag selbst festlegen<br />

können. Sie werden so in den Messbund aufgenommen.<br />

Don Philipp Isenegger feiert jeden Samstagmorgen eine<br />

Heilige Messe für alle Wohltäter des <strong>BLESS</strong> Missionswerks.<br />

Möchten Sie gar über Ihr Leben hinaus Gutes tun<br />

und die Neuevangelisation in der Schweiz fördern, gibt es<br />

die Möglichkeit, dem <strong>BLESS</strong> Missionswerk testamentarisch<br />

mit einer Erbschaft oder einem Legat zu gedenken.<br />

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne unter<br />

finanzen@bless.swiss oder Tel.-Nr. 041 599 <strong>23</strong> 03 zur Verfügung.<br />

Durch Ihr Gebet stärken Sie unser Missionswerk, durch<br />

Ihre finanzielle Unterstützung können wir unsere monatlichen<br />

Auslagen decken, das <strong>BLESS</strong> Missionswerk leuchten<br />

lassen und so je länger je mehr Menschen erreichen,<br />

um ihnen von der Liebe Gottes erzählen zu<br />

dürfen. Wir danken Ihnen von Herzen für die<br />

Unterstützung. Vergelt’s Gott!<br />

Paul Jurt, Kassier & Vorstandsmitglied<br />

Nur noch<br />

wenige Plätze<br />

frei!<br />

– 2 – – 3 –


"herzlich“<br />

...die Sprache des Herzens für Kranke und Einsame<br />

Mit Anita Walser<br />

Der Verein «herzlich» unterstützt kranke, betagte<br />

und einsame Menschen und setzt sich für deren<br />

Wohlergehen ein. Dabei geht es um die unantastbare<br />

Würde des Menschen, die vor allem bei kranken und<br />

betagten Menschen einen hohen Stellenwert hat. Die<br />

Sprache des Vereins ist die Sprache des Herzens, die<br />

in der Liebe und dem herzlichem Wohlwollen ihren<br />

Ausdruck findet.<br />

Wann ist der Verein «herzlich» entstanden und wofür<br />

setzt er sich ein?<br />

Ich durfte zusammen mit sechs Freunden Theres, eine<br />

92-jährige alleinstehende Seniorin, bei ihrem Heimgang begleiten.<br />

Sie hatte immer die grosse Sorge, einsam zu sterben.<br />

Abwechselnd waren wir im letzten Lebensmonat an ihrem<br />

Bett, singend, betend, lachend, weinend und hoffend …<br />

Anita Walser bei ihrem caritativen Einsatz.<br />

Etwa zwei Wochen vor ihrem Sterben sagte Theres zu mir:<br />

«Es geht mir so gut» und sie meinte damit die Zeit mit meinen<br />

Freunden, die sie vorher nicht gekannt hatte. Einmal<br />

sagte sie sogar zur Person, die gerade bei ihr eine Gebetswache<br />

hielt: «Du bisch einfach en Schatz!». Etwa zur gleichen Zeit besuchte ich Anna, eine 80-jährige Bewohnerin<br />

eines Seniorenheims. Ein Sohn von Anna wohnt ganz in der Nähe. «Wie schön, besucht er sie auch öfters?», fragte<br />

ich sie. «An Weihnachten und Ostern werde ich zum Essen eingeladen, er ist ein Manager und sehr viel auf Reisen.»<br />

Auf mein Erstaunen hin meinte Anna: «Wissen sie, ich muss zufrieden sein, denn es gibt hier Bewohner, die noch viel<br />

weniger Besuch bekommen.» Diese beiden Erfahrungen und der Tod meiner eigenen Mutter haben mich und meine<br />

Freunde bewegt, den Verein «herzlich» am 25. Mai 2022 zu gründen.<br />

Ziel des Vereins ist die Hilfe für Betagte, Einsame und Kranke. Diese Hilfe geschieht im Sinne des seligen Peter<br />

Friedhofen, dem Gründer der «Barmherzigen Brüder von Maria Hilf», und des heiligen Giuseppe Moscati, einem<br />

italienischen Arzt. Beide dienten mit grosser Hingabe und Liebe den Kranken und Einsamen. Vom seligen Peter<br />

Friedhofen wird gesagt, dass er mit seiner Art der Pflege der Begründer der Spitex Schweiz sei.<br />

Wie viele arbeiten bei Ihnen mit?<br />

Aktiv sind es zurzeit ca. 20 Vereinsmitglieder, die entsprechend ihren Talenten mitwirken.<br />

herzlich<br />

Pioniere der Nächstenliebe<br />

www.verein-herzlich.ch<br />

Warum «herzlich»? Welche Bedeutung steckt dahinter?<br />

Die Sprache unseres Vereins soll jene des Herzens sein. In Röm 5,5 heisst es: «Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde<br />

gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist…». Diese Liebe wollen wir<br />

«herzlich» verschenken.<br />

In welchen Regionen engagieren Sie sich?<br />

Einerseits in der Zentralschweiz, was die Einsätze und Performances in Alters- und Pflegeheimen anbelangt, andrerseits<br />

schweizweit mit unserer Mission von wunderschönen, exklusiven Postkarten, die auf unserer Webseite gegen<br />

Spende zu beziehen sind.<br />

Arbeiten Sie mit Altersheimen oder Spitälern zusammen oder wie erfahren Sie, wer Ihre Hilfe braucht?<br />

Wir gehen mit offenem Herzen und Augen durchs Leben. So haben sich die Kontakte bisher in einer gewissen Form<br />

von selbst ergeben. Die meisten Vereinsmitglieder kennen ihrerseits Einsame und Kranke in den Alters- und Pflegeheimen.<br />

In der Begegnung mit diesen Bewohnerinnen und Bewohnern ergeben sich dann wiederum neue Situationen,<br />

in denen zum Beispiel getröstet oder gebetet werden kann. Das Gute gedeiht mit einem Senfkorn und darf gross<br />

werden.<br />

«Es braucht … dich … als Beter, Besucher, Buchhalter, Revisor, Hobbynäherin für unser Kissenprojekt, Grafiker,<br />

Arzt, Priester, Gönner… Einfach dein Talent oder deine Stärke, die du für Gott und deinen Mitmenschen verschenken<br />

möchtest», schreiben Sie auf Ihrer Webseite. Es kann also jede und jeder bei Ihnen mitmachen?<br />

In Mt 25,14–30 erzählt uns Jesus in einem Gleichnis, wie mit Talenten umzugehen ist. Talente versinnbildlichen<br />

Fähigkeiten, die jeder Mensch von Gott bekommt. Sie repräsentieren ebenso die Umstände, welche uns Gott im Leben<br />

anvertraut hat. Das heisst konkret: Gelegenheiten zu nützen und an meinem Platz den Wunsch Gottes zu erfüllen.<br />

Gott vertraut auf mich und möchte, dass ich meine Möglichkeiten ausschöpfe, sie trainiere. Durch jedes persönliche<br />

Talent dürfen wir Gottes Namen verherrlichen, indem wir mit Demut dem Bedürftigen unsere Gaben schenken und<br />

ihm mit Liebe dienen. Das haben Peter Friedhofen und Giuseppe Moscati vorbildlich umgesetzt und dadurch sind sie<br />

auch unsere Vereinspatrone geworden.<br />

Grundsätzlich kann jeder mitmachen. Nach einem Kennenlernen zwischen dem Vorstand und dem Interessierten wird<br />

gemeinsam entschieden, ob wir zusammenpassen und die Ziele übereinstimmen. Auch legen wir Wert darauf, dass<br />

Vereinsmitglieder Weiterbildungen besuchen können, die helfen, das Ziel des Vereins umzusetzen, mit Herz, Glauben<br />

und Wissen den Kranken und Einsamen zu dienen und ihnen viel Freude und Geborgenheit zu schenken. Ein spezielles<br />

Projekt des Vereins «herzlich» ist es, kleine Kissen (20 x 20 cm) für Betagte in den Alters- und Pflegeheimen zu<br />

nähen. Unsere Vision ist, 1'000 Kissen in den verschiedensten Schweizer Altersheimen zu verschenken. Wer mithelfen<br />

möchte, möge mit uns Kontakt aufnehmen (info@verein-herzlich.ch oder Tel. 041 710 28 52). Der<br />

Stoff wird zur Verfügung gestellt.<br />

Über<br />

Anita Walser ist verheiratet und Mutter<br />

von drei erwachsenen Kindern. Am 25. Mai<br />

2022 hat sie zusammen mit ihrem Ehemann<br />

Rainer und zwei weiteren Freunden den Verein «herzlich»<br />

gegründet. Die ausgebildete Religionspädago-<br />

gin und Sekretärin hat kürzlich ihre Weiterbildung<br />

in Palliativ Care abgeschlossen. Ihr Herz schlägt vor<br />

allem für betagte, leidende Menschen und Kinder.<br />

Ihre kreative Art überrascht immer wieder und vermag<br />

manches Lächeln und Freude zu entlocken.<br />

– 4 – – 5 –


Wie es dazu kam, dass ich<br />

Mirjanas Buch übersetzte<br />

Sabina von Däniken (rechts) trifft Mirjana Soldo<br />

(links), deren Buch sie ins Deutsch übersetzt hat.<br />

Zeugnis von Sabina von Däniken<br />

Die aus der Schweiz stammende Gymnasiallehrerin lernte<br />

durch das Buch «Mein Herz wird triumphieren» von Mirjana<br />

Soldo, der Seherin aus Međugorje, unzählige Lektionen für ihr<br />

Leben. Durch dieses Buch fühlte sie sich der Muttergottes besonders<br />

nahe. Es kam in ihr mehr und mehr der Wunsch auf,<br />

das Buch sämtlichen Menschen in ihrer Umgebung zu schenken.<br />

Doch eine deutsche Übersetzung gab es zu der Zeit noch<br />

nicht...<br />

Dass ich einmal dazu kommen würde, diese Zeilen zu schreiben, hätte<br />

ich anfangs Juli 2<strong>01</strong>9 niemals gedacht. Ich hatte damals gerade mein<br />

Deutsch- und Englischstudium an der Universität Bern beendet und<br />

stimmte mich voller Vorfreude auf meine Sommerferien ein: Marko<br />

– heute ist er mein Verlobter – und ich würden zunächst den Osten<br />

Kroatiens sowie den Norden Bosniens bereisen und nach einem anschliessenden<br />

kurzen Abstecher in Sarajevo südwärts nach Međugorje<br />

fahren. Nach Međugorje. Endlich. Bereits im Herbst 2<strong>01</strong>1 hatte ich den<br />

Ort mit einer Reisegruppe besucht und durfte während meines Aufenthalts<br />

dort eine Gebetserhörung erleben.<br />

Nach meiner Rückkehr nach Hause führte ich mein Leben fort wie zuvor, doch ich behielt meine Liebe zum Ort und<br />

zur Muttergottes immer in meinem Herzen und fühlte mich mit Međugorje verbunden.<br />

Nachdem ich Marko kennengelernt hatte, entstand in mir der Wunsch, den Ort mit ihm gemeinsam zu besuchen.<br />

Zunächst zeigte ich ihm den spanischen Film «Mary’s Land», den Marko so sehr rührte, dass auch in ihm der Wunsch<br />

erwachte, nach Međugorje zu reisen. Also stand es im Jahr 2<strong>01</strong>9 fest: Wir würden unsere Kroatien- und Bosnienreise<br />

mit einer Pilgerreise verbinden.<br />

Obwohl die sechs Seher immer betonen, dass sie von Gott nicht privilegiert werden, sondern von Gott nur – wie auch<br />

jeder von uns – eine bestimmte Aufgabe für ihr Leben bekommen haben, habe ich das damals nicht richtig begriffen.<br />

Da ich während meines Besuches im Jahr 2<strong>01</strong>1 keinen der Seher getroffen hatte, hegte ich die geheime Hoffnung, bei<br />

meinem nächsten Besuch mehr Glück zu haben. Von den sechs Sehern mochte ich Mirjana Soldo besonders. Obwohl<br />

ich nichts über ihr Leben wusste, hatte ich sie gern. Irgendwie erinnerte sie mich ein wenig an meine Mutter und ich<br />

fand, dass sie in den Videos auf YouTube während der Erscheinungen immer so schön und strahlend aussah.<br />

Seit einiger Zeit hatte ich im Internet gelesen, dass Mirjana ein Buch geschrieben hatte. Es hiess «Moje srce će pobijediti»,<br />

was auf Deutsch «Mein Herz wird triumphieren» heisst. Ich würde die deutsche Ausgabe des Buches in<br />

Međugorje auf jeden Fall kaufen und dann gleich lesen, nahm ich mir fest vor.<br />

Während der Zeit in Kroatien und Bosnien, die unserer Pilgerreise vorausging, freute ich mich zunehmend auf die<br />

kommenden Tage in Međugorje. Ich war unglaublich aufgeregt und konnte es am Ende kaum erwarten, endlich hinzukommen.<br />

Ich fühlte mich, als wäre ich durstig und nur dort würde ich meinen Durst stillen können.<br />

Nachdem wir endlich angekommen waren, hatten wir zunächst eine<br />

schöne, aber ruhige Zeit. Viele Menschen denken, dass man dort<br />

Wunder zu sehen bekommt, reisen aus Neugierde an und werden<br />

dann enttäuscht. Ich gebe zu, dass auch ich in meinem tiefsten Inneren<br />

solche Erwartungen hatte, war ich vor unserer Ankunft doch so<br />

aufgeregt gewesen. Ich wollte Marko zeigen – vielleicht auch beweisen<br />

– wie besonders dieser Ort war. Nichtsdestotrotz wusste ich bereits,<br />

dass zum einen das grösste Wunder in der heiligen Eucharistie<br />

zugegen ist und zum anderen die meisten Wunder unsichtbar in den<br />

Seelen jener Menschen stattfinden, die diese auch benötigen.<br />

Eines Nachmittags bat ich Marko, der gerade auf dem Weg in den<br />

Buchladen war, mir die deutsche Ausgabe von Mirjanas Buch mitzubringen.<br />

Ich wartete in einem Café und dachte etwas wehmütig darüber<br />

nach, dass ich mich zuvor so auf den Aufenthalt in Međugorje<br />

gefreut hatte und nun, da ich dort war, die Nähe zur Muttergottes<br />

gar nicht so sehr spüren konnte. Zudem war ich krank und nicht<br />

imstande, den Berg Križevac zu besteigen, wie ich es mir ursprünglich<br />

vorgenommen hatte. Dies alles stimmte mich ein wenig traurig.<br />

Wenig später kam Marko zurück und hielt mir die englische Ausgabe des Buches von Mirjana hin: «Es gibt leider keine<br />

deutsche Ausgabe», meinte er. Ich war überrascht, nahm das Buch aber entgegen und begann es zu lesen.<br />

Schon nach wenigen Seiten war ich gefangen von dieser Lebensgeschichte, die meinen Durst langsam zu stillen begann.<br />

Noch am selben Abend während des Abendgebetprogramms verflogen dann auch die Enttäuschung und das<br />

Gefühl der Distanz zur Muttergottes: Als ich hinauf in das wunderschöne Abendglühen blickte, fühlte ich mich Gott<br />

auf einmal unglaublich nahe. Ich spürte eine grosse Liebe und wusste, dass dies die von mir ersehnte Gnade war: Ein<br />

übermächtiges Gefühl der Liebe Gottes durchströmte mich mit einem Mal durch<br />

und durch und ich war überglücklich. Hätte ich dieses Geschenk so zu schätzen<br />

gewusst, wenn ich zuvor keine Leere gefühlt hätte? Womöglich nicht.<br />

Als ich während der folgenden Tage das Buch weiterlas, begann ich,<br />

Mirjana noch mehr zu mögen. Da ich wusste, dass sie die Muttergottes<br />

sah, schien es mir logisch, dass ich der Muttergottes näherkommen<br />

konnte, wenn ich Mirjana treffen würde. Wenn wir also zu Fuss unterwegs<br />

waren, hielt ich auf unseren Spaziergängen immer ein wenig Ausschau, in<br />

der Hoffnung, sie vielleicht irgendwo zu sehen. Natürlich hätte ich sie auf<br />

keinen Fall belästigen wollen, denn mir war klar, dass sie wohl kaum Privatsphäre<br />

hatte und sich ohnehin pausenlos um die Pilger kümmern musste.<br />

Da wäre es nicht richtig, mich aufzudrängen, ohne ein wichtiges Anliegen zu<br />

haben. Das verstand ich und so sah ich auch ein, dass es wohl nicht sein sollte,<br />

dass wir ihren Weg zufällig kreuzten.<br />

Berg Križevac<br />

Kroatische Küste<br />

– 6 – – 7 –<br />

Sabina von Däniken mit dem von ihr ins Deutsch<br />

übersetzte Buch «Mein Herz wird triumphieren».<br />

Nach unserer Zeit in Međugorje reisten wir weiter ans Meer, um uns noch<br />

eine Woche Badeferien zu gönnen. Wenn ich mich dort nicht gerade im<br />

Meer abkühlte, verschlang ich Mirjanas Buch. Obwohl ich schon immer<br />

im katholischen Glauben zu Hause gewesen war und diesen praktiziert<br />

und geliebt hatte, lernte ich unzählige neue Lektionen für mein Leben.<br />

Ich lernte auch, die Botschaften der Muttergottes ernst zu nehmen, denn<br />

ich erkannte, dass ich den konkreten Bitten innerhalb der Botschaften eigentlich<br />

nie richtig nachgekommen war. So beschloss ich, einiges in meinem Leben zu<br />

ändern.


Während der Lektüre am Strand fühlte ich mich der<br />

Muttergottes näher als je zuvor. Da ich Mirjana und ihre<br />

Geschichte so liebgewann und mir die Botschaft dahinter<br />

in so vielerlei Hinsicht die Augen öffnete, fühlte ich mehr<br />

und mehr den Drang, das Buch sämtlichen Menschen<br />

in meiner Umgebung zu schenken. Bei einigen von ihnen<br />

wäre dies aber sinnlos gewesen, da sie die englische<br />

Sprache nicht gut beherrschen. Eines Abends in unserem<br />

Hotel sprach ich mit Marko über meine Gedanken<br />

diesbezüglich. «Meinst du, ich<br />

kann die fragen, ob ich das Buch übersetzen<br />

darf?», fragte ich Marko nachdenklich,<br />

«die werden sowieso nicht<br />

antworten», fügte ich hinzu.<br />

Schliesslich entschied ich mich<br />

einfach, dem «Catholic Shop<br />

Publishing» mein Anliegen zu<br />

schreiben, denn schaden konnte es<br />

ja nicht. Und tatsächlich bekam ich<br />

von Miljenko Miki Musa eine Antwort.<br />

Er bat mich, meinen Lebenslauf<br />

sowie eine Probe-Übersetzung der Einleitung<br />

einzureichen. Kaum war ich wieder zu<br />

Hause in der Schweiz, kam ich dieser Bitte voller Elan<br />

nach. Zu meiner grossen Freude waren die Verantwortlichen<br />

zufrieden mit meiner Arbeit und ich bekam grünes<br />

Licht für die Übersetzung des gesamten Buches. Diese<br />

startete ich im Oktober 2<strong>01</strong>9 und beendete sie ziemlich<br />

genau nach einem Jahr. Anschliessend kamen mehrere<br />

Durchgänge der Überarbeitung hinzu.<br />

Im Herbst 2021 organisierte ich für meine ganze Familie<br />

eine Wallfahrt nach Međugorje. Ich war zu Tränen gerührt,<br />

als ich Miki Musa nach zwei Jahren Emailkontakt<br />

zum ersten Mal sah und er mir mitteilte, was ich mir seit<br />

«Liebe Kinder,<br />

mütterlich bitte ich<br />

euch von neuem, dass ihr<br />

einen Moment anhaltet und<br />

über euch selbst nachdenkt<br />

und über die Vergänglichkeit<br />

dieses eures irdischen Lebens.»<br />

Botschaft der Muttergottes<br />

in Međugorje vom<br />

2. Juli 2<strong>01</strong>2<br />

Langem so gewünscht hatte: Unsere Gruppe würde am<br />

folgenden Morgen Mirjana treffen. Inzwischen hatte<br />

ich allerdings eine andere Beziehung zu den Sehern: Ich<br />

wusste, dass ich sie nicht brauchte, um der Muttergottes<br />

nahe zu sein. Dennoch war es für mich eine unbeschreibliche<br />

Freude, jene Seherin zu treffen, deren Leben mir<br />

durch die Übersetzungsarbeit so nahegekommen und lieb<br />

geworden war.<br />

Im Juli 2022 bekam ich von Miki Musa<br />

schliesslich ein Paket zugeschickt, in dem<br />

sich die ersten vierzehn Exemplare<br />

der deutschen Ausgabe des Buches<br />

«Mein Herz wird triumphieren» befanden.<br />

Damit hatte meine Arbeit<br />

also ihren Abschluss gefunden.<br />

Auf einmal wurde mir Ende Oktober<br />

auf YouTube ein Video von<br />

<strong>BLESS</strong> Missionswerk empfohlen:<br />

«Mein Herz wird triumphieren – Einleitung<br />

und Kapitel 1». Ich traute meinen<br />

Augen nicht und klickte voller Neugierde<br />

auf das Video. Und tatsächlich: Die deutsche<br />

Ausgabe von Mirjanas Buch wird nun auf YouTube vorgelesen.<br />

Die Arbeit der Verbreitung des Buches geht also<br />

weiter – oder beginnt vielmehr erst. Nur Gott kennt eben<br />

Seine wunderbaren Pläne und wir alle, jeder von uns in<br />

seiner kleinen Welt, dürfen Seine Instrumente sein.<br />

Međugorje – schon immer hat mich dieser Ort fasziniert,<br />

an dem sich Himmel und Erde berühren und wo man die<br />

Liebe einatmet. Das klingt zwar seltsam, aber mir scheint,<br />

dass es tatsächlich so ist: Die Liebe liegt in der Luft und<br />

wenn man sich dafür entscheidet, sie anzunehmen, sie<br />

also einzuatmen, dann erfährt man Gott.<br />

Buchtipp<br />

Mein Herz wird triumphieren<br />

von Mirjana Soldo<br />

ISBN 978-9926-495-08-4<br />

Herausgeber Matica Hrvatska Čitluk<br />

Zurzeit ist die Printausgabe des Buches auf<br />

Deutsch nur in Međugorje erhältlich.<br />

Hörbuch auf YouTube<br />

<strong>BLESS</strong> Missionswerk<br />

Es liegt am Kapitän<br />

der Familie!<br />

Zeugnis von Jörg Meyer-Taborsky, Familienvater<br />

Exodus 90 eine effektive Herausforderung in der Fastenzeit für Männer<br />

in der Nachfolge Christi. Unter diesem Motto verlassen immer mehr<br />

Männer ihre persönliche Komfortzone. Sie finden in Exodus 90<br />

einen wirksamen Weg aus der Gefangenschaft schlechter Gewohnheiten<br />

in eine grössere Freiheit der Kinder Gottes.<br />

Nicht immer war ich der liebende Vater für meine Söhne. Meine<br />

Grenze konnte ich besonders in den Zeiten erkennen, als ich<br />

neben der Arbeit die Betreuung der Kinder übernehmen musste<br />

– Stichwort «Homeschooling» und «Lockdown». Eines habe ich<br />

durch Exodus 90 gelernt: Es braucht Übung und Training, um<br />

persönliche Beziehungen aufbauen zu können. Je mehr mir gelingt,<br />

mich auf Christus auszurichten, je tiefer meine Beziehung<br />

mit ihm wird, desto mehr gehen die Exodus-Übungen in eine<br />

kontinuierliche Lebensgewohnheit über.<br />

Am Abend z.B. frage ich mich konkret: Wie war ich heute als Ehemann,<br />

Vater, Vorgesetzter und was würde Jesus dazu sagen? Im Gebet<br />

und in der Reflexion hat mich der Herr aufmerksam gemacht, auf was es<br />

ankommt. Da wurde mir die Hierarchie der Werte bewusster: Ist mir der<br />

Zehn-Kilometer-Lauf, die Askese wichtiger als das Lernen mit meinem jüngsten<br />

Sohn, der mich an die Grenzen meiner Geduld bringt? Benütze ich die Askese für<br />

MEINE Ziele oder ist sie eine Übung, um ein besserer Vater zu werden? Es geht darum,<br />

nicht irgendwo da draussen Diener zu sein, sondern Diener meiner Familie, also mit meinem<br />

Sohn zu lernen und nicht neue persönliche sportliche Rekorde aufzustellen. Christus<br />

hat mich auf die eine oder andere Kursabweichung unseres Familienschiffs aufmerksam<br />

gemacht. Es liegt am «Kapitän», wohin das Schiff steuert und welchen Dingen ich Priorität<br />

in meinem Leben gebe. Christus hat mir während der drei Monate des Exodus 90 geholfen, eine<br />

Kurskorrektur vorzunehmen. Darüber hinaus arbeiten wir daran, als Ehepaar und Familie zu Hause<br />

gemeinsam zu beten. Besonders bereichernd fand ich die vorgegebenen Meditationen und die vielen einzelnen Erklärungen.<br />

Sie haben mir geholfen z. B. die Verbindung Mose - Jesus Christus besser zu verstehen und zu lernen, das<br />

Neue Testament im Lichte des Alten Testaments zu lesen. Oft stolpere ich so durch die Bibel und deren Texte, diesmal<br />

hatte ich den Eindruck geführt und geleitet zu werden.<br />

Der Austausch und die Gespräche mit den anderen Männern haben mich ermutigt. Mir wurde klar, dass wir Männer<br />

oft mit den gleichen Problemen kämpfen. Um in die Freiheit zu kommen benötigen wir Gemeinschaft, gegenseitige<br />

Ermutigung und Unterstützung und dass wir uns auf dem Weg zum Gipfel gegenseitig sichern. In den letzten<br />

Wochen von Exodus 90 spürte ich die Gnade Gottes in unserer Familie immer stärker. Nicht immer schaffte ich die<br />

vorgegebenen Übungen zu 100 Prozent, aber ich durfte in dieser Zeit Gott besser kennenlernen und konnte seine<br />

Barmherzigkeit spüren. Dadurch entfaltete sich wachsende Freude am Gebet und die Beziehung zu Christus wuchs.<br />

Wahrscheinlich werde ich mich mein ganzes Leben lang auf dem «Exodusweg» befinden, auf dem mich Jesus Christus<br />

in seine Nachfolge einlädt. Eine schöne Frucht des Exodus Weges war ein Halbmarathonlauf, den ich laufen durfte<br />

– freudig begleitet von meinen Söhnen auf dem Fahrrad. Es war ein herrlicher Tag für mich UND meine Söhne, der<br />

Tag 91.<br />

– 8 – – 9 –<br />

Männer-Bergwochenende in Garmisch-Partenkirchen (D)<br />

Weitere Infos:<br />

https://exodus90.de<br />

90<br />

Exodus


Das Abbild auf dem Turiner<br />

Grabtuch - ein grosses Mysterium<br />

Weitere Informationen<br />

zur Wanderausstellung<br />

und zum Verein Sindone<br />

auf www.sindone.ch<br />

Mit Markus Hungerbühler-Limacher<br />

Das Turiner Grabtuch ist ein 4,36 Meter langes und 1,10 Meter<br />

breites Leinentuch mit dem Abbild eines Mannes, der gefoltert,<br />

gegeisselt, mit Dornen gekrönt und gekreuzigt wurde. Das stimmt<br />

vollständig mit dem überein, was uns die Evangelien über Jesus berichten.<br />

Im Rahmen der Katechese für Erwachsene und Jugendliche<br />

hat Markus Hungerbühler-Limacher eine Wanderausstellung über<br />

das Turiner Grabtuch initiiert, die mit seriösen und gehaltvollen Informationen<br />

in Wort, Bild und Ton das wundersame Mysterium des<br />

Turiner Grabtuches beleuchten.<br />

Wie sind Sie dazu gekommen, eine Ausstellung zum Turiner Grabtuch zu<br />

initiieren?<br />

Es ist interessant, dass diese Frage immer wieder auftaucht. Vielleicht erstaunt<br />

es wirklich, dass jemand «aus dem normalen Volk» dazu einlädt, sich<br />

einmal in die Tatsache der wundersamen Spuren auf dem und die Erkenntnisse<br />

rund um das Turiner Grabtuch zu vertiefen. Als Antwort auf Ihre Frage<br />

muss hier genügen, dass ich eines Morgens beim Aufwachen wusste, dass ich<br />

eine Ausstellung zum Turiner Grabtuch realisieren sollte. Ich betrachtete dies<br />

von Anfang an als persönliche Mission. Was mir allerdings fehlte, war die<br />

Basis. Mein Wissen rund um das Thema Grabtuch Jesu beschränkte sich darauf,<br />

wie bei den meisten, dass es ein solches Tuch geben soll, dass es – warum<br />

eigentlich? – in Turin aufbewahrt werde und dass es sich um eine Fälschung<br />

aus dem Mittelalter handle.<br />

Die notwendige Grundlage meiner Kenntnisse rund um dieses ehrwürdige<br />

Leinentuch schuf ich zunächst mit einem jahrelangen «Privatstudium» zum<br />

Thema. Ich vertiefte mich in unzählige Traktate verschiedenster Herkunft,<br />

wollte aber auch alle kontroversen Positionen, Meinungen, Behauptungen<br />

usw. kennen lernen. Es ging mir bei dieser Ausstellung darum, nicht einfach<br />

irgendwo «aufzusitzen», sondern sie mit fundierten, gesicherten, wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen zu unterlegen. Dazu suchte und pflegte ich sodann den Kontakt mit dem Präsidenten der<br />

diözesanen Grabtuchkommission in Turin.<br />

Was beinhaltet die Ausstellung des Turiner Grabtuchs?<br />

Die grosse, hochinteressante und äusserst eindrückliche Wanderausstellung beleuchtet nicht nur die unzähligen Merkmale<br />

des unerklärlichen Abbildes auf dem alten Leinen, sondern auch die historischen Fakten, sowie die gesicherten Erkenntnisse<br />

aus Wissenschaft und Forschung. Grosse, informative Schautafeln und beeindruckende Exponate – eine mit<br />

heutigen Mitteln hergestellte, vom Original visuell nicht zu unterscheidende Reproduktion des Grabtuches, aber auch<br />

sehr realistisch nachgebildete damalige Utensilien, so eine römische Geissel, die Dornenhaube und Kreuzigungsnägel<br />

– vermitteln ein tiefgreifendes Erlebnis bei einem Rundgang. Ein komfortabler<br />

Audio-Guide liefert den Ausstellungsbesuchern kompetente Informationen –<br />

wahlweise in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.<br />

Sie ist frappant, die Übereinstimmung mit den Berichten über die Passion Jesu.<br />

Absolut alles, was das Grabtuch zeigt, finden wir auch in den Evangelien. Eines<br />

der Hauptmerkmale des Abbildes ist die Tatsache, dass Malerei durch das Fehlen<br />

jeglicher Farbspuren auf dem Leinen ausgeschlossen werden kann. Über das<br />

Entstehen der schwachen Projektion herrscht völlige Unklarheit.<br />

Hat die Auseinandersetzung mit dem Turiner Grabtuch Ihr Glaube an Jesus<br />

Christus verändert?<br />

Gute Frage. Nein? Ja? Vielleicht? Es gab in meinem Leben keinen einzigen<br />

Augenblick, in dem ich an der Menschwerdung Jesu und seiner Heilsbotschaft<br />

gezweifelt hätte. Und doch hatte ich ihn in meinem Leben gewiss dann und<br />

wann «beiseite» gestellt, weil ich – sagen wir mal: keine Zeit für ihn oder dann<br />

vermeintlich Wichtigeres zu tun hatte. Meine Spiritualität, die Unerschütterlichkeit<br />

meines Glaubens, meine Beziehung und Nähe zu Jesus und Maria wurden<br />

durch die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Leben, Sterben und der<br />

Auferstehung Jesu stark intensiviert und gefestigt. Ich verspüre diesbezüglich<br />

eine grosse Demut und Dankbarkeit.<br />

Was beeindruckt Sie am meisten bei der Betrachtung des Turiner Grabtuches?<br />

Als ich zwecks Besuches des echten Grabtuches 2<strong>01</strong>0 nach Turin reiste, war ich<br />

von einer eigenartigen inneren Erwartung beseelt. Das von mir erhoffte Gefühl<br />

von Nähe oder sogar Verschmelzung mit unserem Erlöser erfüllte sich dann aber<br />

weit weniger als erwartet. Im Nachhinein war und bin ich davon überzeugt, dass<br />

der Besucherandrang, das äusserst lange Warten in Menschenschlangen und<br />

letztlich die nur wenigen Minuten, die man vor dem heiligen Tuch verweilen<br />

durfte, eine stärkere Bindung verhinderten. Bei meinem zweiten Besuch ein paar<br />

Jahre später, als das echte Grabtuch wiederum ausgestellt wurde, empfand ich das laue Gefühl dann nicht mehr, da der<br />

Präsident der Turiner Grabtuchkommission eine Umgehung der Menschenmassen ermöglichte. Zu diesem Zeitpunkt<br />

war der Startschuss für unsere Ausstellung auch längst gefallen.<br />

In den Medien werden immer wieder Hypothesen verbreitet, welche die Echtheit des Grabtuches in Frage stellen,<br />

oder es wird über Studien berichtet, welche eine Fälschung bekräftigen. Solche Theorien basieren jedoch nicht auf<br />

einer ernsthaften wissenschaftlichen Grundlage. Tatsächlich sprechen zahlreiche Indizien und Forschungsergebnisse<br />

des weltweit meistuntersuchten Objekts dafür, dass in der Turiner Kathedrale das kostbarste Relikt der Christenheit<br />

aufbewahrt wird. Da es bezüglich Echtheit des Turiner Grabtuches schwierig ist, absolute Sicherheit zu erringen,<br />

müssen wir uns mit einer mehr oder weniger grossen Wahrscheinlichkeit zufriedengeben. Es ist nach<br />

wie vor jedem Einzelnen überlassen, die Indizien zu beurteilen und für sich selbst zu entscheiden,<br />

dass das Turiner Grabtuch für ihn echt ist.<br />

Über<br />

Der in Sissach BL wohnhafte Markus<br />

Hungerbühler-Limacher hat Jahrgang<br />

1946, ist verwitwet und arbeitete vor seiner<br />

Pensionierung im Personalwesen von<br />

verschiedenen Banken. Er ist der Präsident<br />

des eigens gegründeten Vereins<br />

Sindone und Initiator der Wanderausstellung<br />

über das Turinder Grabtuch.<br />

– 10 – – 11 –


<strong>BLESS</strong> Media<br />

Youtu e<br />

Ich liebe meinen Krebs!<br />

Wenn eine Krankheit zum Segen wird<br />

Der Lebensweg von Friedrich Bauer<br />

aus Österreich wandelte sich durch<br />

viele Drangsale hindurch von einem<br />

Saulus zum Paulus. Vor 17 Jahren pilgerte<br />

er zum ersten Mal nach Međugorje. Mit seiner<br />

Lebensgeschichte möchte er den Menschen<br />

Mut machen. Bei Gott gibt es kein «zu spät», wenn<br />

es darum geht, umzukehren und ein neues Leben<br />

zu beginnen.<br />

Friedrich Bauer: «Ich ging sonntags in die Kirche, weil<br />

ich so erzogen wurde, doch mit dem Glauben hatte ich<br />

sonst nicht viel am Hut.<br />

Trotzdem wollte ich einmal<br />

in meinem Leben eine Pilgerreise<br />

machen und dachte<br />

an Lourdes. Als ich bei<br />

Bekannten war, bemerkte<br />

ich einen Zettel, auf dem<br />

«Međugorje» draufstand.<br />

Nichtsahnend fragte ich,<br />

was denn das für ein Fussballverein<br />

sei!? Sie sagten,<br />

dass schon seit längerer Zeit<br />

die Muttergottes dort erscheinen<br />

würde. Das weckte<br />

mein Interesse und ich wollte wissen, ob man dorthin pilgern<br />

konnte. Als sie das bejahten, war für mich klar, ich<br />

fahr dorthin!<br />

Eine Woche später befand ich mich im Reisebus Richtung<br />

Međugorje. Alles, was ich wusste, war, dass es dort<br />

einen Kreuzberg und einen Erscheinungsberg gab. Kaum<br />

war ich aus dem Bus gestiegen, ging es los. Ich spürte eine<br />

starke Energie, die ich fast nicht aushielt. Ich wusste nicht,<br />

wie mir geschah und dachte, ich dreh durch. An einem<br />

Tag war ich dreimal auf den Kreuzberg gestiegen(!). Dort<br />

fand ich für einen kurzen Augenblick den Frieden. Auf<br />

einmal spürte ich etwas wie eine Hand auf meiner linken<br />

Schulter. Es kam mir vor, wie wenn mich jemand drücken<br />

würde, anders kann ich es nicht beschreiben. Das, was ich<br />

spürte, hat mich bis heute nicht mehr losgelassen.<br />

Nach dieser viertägigen Pilgerfahrt ging ich regelmässig<br />

ein- bis zweimal im Jahr nach Međugorje. Ich erlebte immer<br />

wieder Sachen, die nicht erklärbar waren und mich<br />

überforderten. Ich dachte, was<br />

passiert denn da? Mit gewissen<br />

Situationen kam ich überhaupt<br />

nicht klar, wie z.B., als<br />

mir eine Frau einen Stift und<br />

einen Zettel gab und ich Zitate<br />

aus der Bibel draufschrieb,<br />

obwohl ich die Bibel nicht<br />

kannte. Jedes Mal, wenn ich<br />

aus Međugorje zurückkehrte,<br />

fühlte ich mich im Glauben<br />

gestärkt, doch als ich wieder<br />

Friedrich Bauer beim Cenacolo in Međugorje.<br />

zuhause war, hielten die guten<br />

Vorsätze nicht lange an und<br />

ich führte mein lasterhaftes Leben weiter. Ich war Musiker<br />

und war zu der Zeit schon dreimal geschieden. Meine<br />

Frauen schätzte ich nicht. Ich hatte sie alle betrogen und<br />

lebte so, dass es einzig und allein mir gut ging. Auch trank<br />

ich viel zu viel Alkohol.<br />

Vor sieben Jahren ging es mir gesundheitlich sehr<br />

schlecht. Zu der Zeit war ich gerade nicht verheiratet,<br />

lebte jedoch in einer 10-jährigen Partnerschaft. Wegen<br />

meines immer schlechter werdenden Gesundheitszustandes<br />

wollte ich mich untersuchen lassen. Auf einen Termin<br />

für eine Computertomographie musste ich jedoch ein<br />

halbes Jahr warten. Meine damalige Partnerin, die Masseurin<br />

war, massierte eines Tages die Frau des Oberarztes<br />

der Pneumatologie. Meine damalige Partnerin sprach mit<br />

ihr über meinen Gesundheitszustand. Durch die Frau<br />

des Oberarztes bekam ich gleich am darauffolgenden<br />

Tag einen Untersuchungstermin im Krankenhaus, was<br />

für mich ein grosses Glück war. Auf dem linken Lungenflügel<br />

wurde ein Karzinom diagnostiziert. Das konnte<br />

zwar wegoperiert werden, doch es war eine sehr heikle<br />

und gefährliche Operation. Beim Vorgespräch mit dem<br />

Chirurgen wurde mir mitgeteilt, dass es auch möglich sei,<br />

dass ich nicht mehr aufwachen würde. Die Operation ist<br />

zwar geglückt, doch nach diesem Eingriff fühlte ich mich<br />

sehr geschwächt.<br />

Als es mir wieder einigermassen gut ging, pilgerte ich<br />

nach Međugorje, um Gott und der Muttergottes zu danken.<br />

Ich nahm mein Saxofon mit auf den Kreuzberg und<br />

spielte für Gott. Ich fühlte mich Gott ganz nahe.<br />

Je besser es mir gesundheitlich ging, umso mehr entfernte<br />

ich mich wieder von Gott. Das führte dazu, dass ich auch<br />

wieder mehr Alkohol trank. Ich kam an einen Punkt, wo<br />

ich aussteigen und mein Leben ändern wollte. Ich sehnte<br />

mich nach dem Frieden. Ich entschloss mich, mit der<br />

Gemeinschaft Cenacolo in Međugorje Kontakt aufzunehmen.<br />

Mit 59 Jahren wusste ich nicht, ob sie mich aufnehmen<br />

würden, doch sie gaben mir eine Chance. Um in<br />

die Gemeinschaft eintreten zu können, musste ich einen<br />

Gesundheitscheck machen. Beim Untersuch des Blutes<br />

wurde festgestellt, dass ich Prostatakrebs im Endstadium<br />

habe. Ich spürte nichts, doch es war eine Sekunde vor<br />

zwölf! Hätte ich nicht ins Cenacolo eintreten wollen,<br />

würde ich heute nicht mehr leben. Die Gemeinschaft<br />

Zeugnis zum Nachschauen auf:<br />

YouTube/<strong>BLESS</strong> Missionswerk.<br />

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und verpassen Sie keinen Beitrag.<br />

Cenacolo rettete mein Leben. Ich bin sehr dankbar, dass<br />

ich seit da an zu dieser Gemeinschaft gehöre.<br />

Vor zwei Jahren wurde mein Prostatakrebs operiert. Seither<br />

bin ich zu 100% impotent. Nach dem operativen<br />

Eingriff hatte ich ein Gespräch mit der Oberärztin, die<br />

mir sagte, es gäbe diesbezüglich medizinisch drei Möglichkeiten<br />

und dass sie mir eine Woche Zeit gäbe, um<br />

zu überlegen, was ich wollte. Ich schaute die Ärztin an<br />

und nach drei Sekunden sagte ich ihr: «Frau Doktor, ich<br />

habe mich schon entschieden.» Die Ärztin antwortete:<br />

«Nach einer solchen Diagnose sind sie bestimmt nervös<br />

und angespannt, sie können sich gerne auch zwei Wochen<br />

Zeit lassen.» Ich sagte wiederum: «Frau Doktor, ich<br />

habe mich schon entschieden.» Als sie nicht lockerliess,<br />

wurde ich lauter. Da fragte sie mich: «Was haben sie denn<br />

entschieden?» Ich sagte ihr: «Sie kennen bestimmt das<br />

«Vater unser». Da beten wir «Dein Wille geschehe». Ich<br />

habe Gottes Willen angenommen.» Zuerst wollte sie<br />

mich zu einem Psychiater schicken, doch als sie meine<br />

Entschlossenheit sah, entliess sie mich.<br />

Dieser Krebs ist die Ursache meiner tiefen Bekehrung<br />

und führte dazu, dass ich eine Lebensbeichte ablegte. Ich<br />

danke Gott für alles. Ich liebe diesen Krebs! Gott und die<br />

Muttergottes haben gesehen, dass der Fritz diesen «Riesenstein»<br />

in seinem Leben noch braucht. Ich habe mir<br />

vorgenommen, jeden Tag in Liebe zu leben und darum<br />

bin ich so fröhlich. Durch das Gebet habe ich verstanden,<br />

dass das, was ich liebe – auch wenn es eine Krankheit ist –<br />

nicht weh tut. Mein Lebensweg wandelte sich von einem<br />

Saulus zum Paulus. Wenn mir das vor fünf Jahren jemand<br />

gesagt hätte, hätte ich das nicht geglaubt. Ich möchte<br />

mit meiner Geschichte den Menschen Mut machen: Bei<br />

Gott ist es nie zu spät! Du kannst jederzeit umkehren<br />

und dein Leben ändern. Bei Gott ist alles möglich und<br />

Jesus lebt!»<br />

– 12 – – 13 –


Diakon Martin Hungerbühler<br />

mit Begleithund Suky<br />

Im Evangelium von den zehn Aussätzigen heisst es, dass nur einer zurückkehrte,<br />

um Danke zu sagen: «Er warf sich vor den Füssen Jesu auf sein Angesicht<br />

und dankte ihm.» Was hier geschehen ist, setzt Einsicht voraus. Der Fremde<br />

erkennt, dass an ihm etwas Grosses geschehen ist, das nicht selbstverständlich<br />

ist und er nicht sich selbst zuschreiben kann. Darum ist es ein Geschenk. Ein<br />

neues Leben. Eine neue Chance. Wirkliches Heil. Der Samariter erkennt, dass<br />

durch Jesus Gottes Kraft an ihm gewirkt hat. Für ein Geschenk muss man<br />

nicht danken, aber man darf und soll es tun. So geht er zu Jesus zurück und<br />

dankt ihm. Auch in der Eucharistie, das DANKSAGUNG heisst, gehen wir<br />

zu Jesus zurück, um ihm zu danken. Wir begegnen ihm von Angesicht zu Angesicht,<br />

wenn auch verborgen, weil wir ihn mit unseren leiblichen Augen nicht<br />

erkennen können. Mit dem geistigen Auge können wir das Geistige erkennen.<br />

Wirkliche Begegnung.<br />

Die heilige Thérèse von Lisieux hat einen ganz neuen Weg beschritten. Sie<br />

hat den sogenannten «Kleinen Weg» gefunden. Damit dankt sie Gott sogar<br />

für die Schmerzen, die sie erfahren darf, weil diese Schmerzen sie dem leidenden Jesus näherbringen und damit wiederum<br />

den Menschen. Ihr Leiden bringt sie erst dazu, sich ganz auf Gott zu werfen und ihm zu vertrauen. Es sind keine grossen<br />

Taten, aber Dankbarkeit für sein Geschenk der Gegenwart. In ihren dunkelsten Stunden konnte sie Freude verspüren, weil<br />

sie wusste, dass sie durch den Schmerz Gott näher ist. Es ist nicht ein falsch verstandenes Schmerz- und Heilsverständnis,<br />

sondern das wirkliche Annehmen dessen, was Gott uns zumutet. Thérèse sah es darum als Geschenk an, dass Gott ihr soviel<br />

zumutet und dafür war sie dankbar.<br />

Ich selber leide unter einer unheilbaren Sehbehinderung. Schon als Kind dachte ich, dass es zu mir gehört. Darum habe ich<br />

Gott nie um Heilung gebeten, weil eine Krankheit auch ein<br />

Zeichen sein kann. Je älter ich wurde, umso mehr erkannte<br />

ich, dass die Sehbehinderung mich daran hindert, das<br />

Körperliche und Materielle exakt zu sehen. Aber: Gott hat<br />

mir die Augen geöffnet für die unsichtbaren Dinge. Dafür<br />

bin ich dankbar. Es ist ein grosses Geschenk, sodass ich<br />

lieber die Sehbehinderung habe als keine, wenn ich wählen<br />

müsste. Gott ist für mich ein Geschenk, das ich mit geschlossenen<br />

Augen umso besser erkenne und verstehe. Und<br />

ich bin mit Thérèse dankbar für das Geschenk des Leides,<br />

weil darin erst Heil möglich wird.<br />

Durch meine vielen Gespräche als Seelsorger wird mir aber<br />

auch klar, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir an<br />

Dankbarkeit als<br />

Geschenk Gottes<br />

Mit Diakon Martin Hungerbühler<br />

Diakon Martin Hungerbühler lebt mit einer unheilbaren Sehbehinderung.<br />

Durch diese Beeinträchtigung hat Gott ihm die Augen<br />

geöffnet für unsichtbare Dinge. Mit geschlossenen Augen erkennt<br />

und versteht er Gott umso besser, wofür er sehr dankbar ist. Nie<br />

würde er das gegen irgend etwas tauschen wollen.<br />

Buchtipp<br />

Therese von Lisieux<br />

Auf dem kleinen Weg<br />

von Andreas Wollbold<br />

ISBN 978-3-8367-0824-1<br />

Gott glauben oder ihn in der Eucharistie «sehen» können. Wir müssen nicht dankbar sein (wie die neun), aber wir dürfen<br />

dankbar sein, weil wir durch Gottes Gnade Einsicht haben, dass wir letztlich doch alles von ihm erhalten und alles einen<br />

tieferen Sinn hat. Dankbarkeit selbst ist ein Geschenk Gottes. Danke Gott – dass ich Danke sagen kann wie im Lied<br />

«Danke für diesen guten Morgen … Danke, dass ich danken kann.»<br />

Fiat90 – Alltag im Licht Gottes<br />

Mit Janine Konrad<br />

Fiat90 (das Pendant zu Exodus 90 für Männer<br />

auf S. 9) ist das 90-tägige Fastenprogramm für<br />

Frauen. Jede Woche treffen sich die Teilnehmerinnen<br />

in Kleingruppen, um sich im Glauben<br />

und in den täglichen Herausforderungen<br />

zu stärken und so während der Fastenzeit Gott<br />

immer näher so kommen.<br />

Über<br />

Martin Hungerbühler ist 54 Jahre alt und arbeitet als<br />

kath. Diakon und Seelsorger in Zürich. In seiner Jugend<br />

bewegte ihn die Liebe zur Natur zur Ausbildung<br />

zum Forstwart. Auch der Mensch ist ein faszinierendes<br />

Wesen, weshalb er sich darauf zum Pflegefachmann HF<br />

ausbilden liess. Er arbeitete während über 20 Berufsjahren<br />

in Spitälern und im Ausland. Eine weitere wichtige<br />

Dimension im Leben ist Gott, womit er seine Interessen<br />

und Fähigkeit in einem Theologiestudium ergänzte.<br />

Auf Basis von Natur, Mensch und Gott versucht er durch<br />

seine Arbeit den Menschen Mut zu machen, ein sinnvolles<br />

Leben zu führen. Diese Botschaft vermittelt er mit<br />

der dialektischen Methode: weniger ist mehr und wer alles<br />

hat, hat nichts. Wir sind gerufen, unsere Fülle in der<br />

Einfachheit und Bescheidenheit zu finden. Darum kann<br />

auch eine Behinderung eine Chance sein und eine Sehbehinderung<br />

die Augen öffnen.<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Don Philipp Isenegger, Isabelle Bürgler<br />

Grafische Gestaltung: Isabelle Bürgler / Auflage: 3‘000 Stück<br />

Bildnachweise: (Wenn nicht anders vermerkt, stammen die Bilder vom <strong>BLESS</strong> Missionswerk.) Titelseite: iStock;<br />

S. 2 pixabay.com; S. 3 Roland Graf; Peter Nilitschka; S. 4 & 5 Anita Walser; S. 6 & 7 Sabina von Däniken;<br />

www.unsplash.com; S. 9 Michael Eiterer; S. 10 & 11 Markus Hungerbühler-Limacher; S. 14 Martin Hungerbühler;<br />

S. 15 Janine Konrad; S. 16 Christoph Joos.<br />

– 14 – – 15 –<br />

40 Schweizer Frauen wagen seit Januar gemeinsam<br />

das Abenteuer Fiat90. Am 9. Januar 20<strong>23</strong> startete das<br />

90-tägige Fastenprogramm, welches den Körper, den<br />

Geist und die Seele der Frau in das Licht Gottes rücken<br />

soll. Neben dem Verzicht von Süssigkeiten, unnötigen<br />

Bildschirmzeiten und Weiterem stehen unter<br />

anderem 3x 30 Minuten Sport auf dem Wochenplan.<br />

Dem Herrn näherkommen und wie Maria «Ja» zu<br />

Gottes Plan sagen, das ist das Ziel aller Frauen, die<br />

sich jede Woche in Kleingruppen austauschen und<br />

sich gegenseitig im Glauben sowie in den Herausforderungen<br />

stärken. Bereits nach den ersten Wochen<br />

merkt die Gruppe bedeutende, positive Veränderungen<br />

im Alltag. So schenkt der tägliche Rosenkranz<br />

beispielsweise die Möglichkeit, jegliche Alltagssorgen<br />

in Gottes Hände zu legen und kleinere Wartezeiten<br />

(Zug, Fusswege, etc.) bewusst mit Gebet zu nutzen.<br />

Die monatliche Beichte, eine Stunde Anbetung und<br />

mind. zwei Heilige Messen pro Woche führen dazu,<br />

unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus immer<br />

mehr mit der eigenen Seele verbinden zu wollen und<br />

Ihn vor andere Prioritäten zu stellen. «Erkennen ist<br />

Stückwerk», schreibt Paulus im 1. Korintherbrief.<br />

Gott führt uns schrittweise zu Ihm und gleichzeitig<br />

zur Selbsterkenntnis. Nur im Licht Gottes kann<br />

sich der Mensch in Wahrheit erkennen und frei werden.<br />

In den Augen des Himmlischen Vaters ist der<br />

Mensch fähig, Zugang zu seiner tiefsten Identität zu<br />

finden. Die Identität als geliebte und wertvolle<br />

Kinder Gottes wird den Frauen<br />

dank Fiat90 von Woche zu Woche<br />

mehr bewusst.<br />

unterstützt durch:


Wochenende mit <strong>BLESS</strong><br />

Katholische Pfarrgemeinde<br />

Domat/Ems | GR<br />

"<strong>BLESS</strong> bedeutet Segen. Am 4./5. März 20<strong>23</strong> besuchen uns Personen, die unter dem<br />

Motto «Erfahre die Kraft Gottes» Segen in unsere Pfarrei und in das Leben vieler Menschen<br />

schenken möchten. Gebet, schöne Musik, bewegende Glaubenszeugnisse, eindrückliche<br />

Gottesdienste, Begegnungen beim Apéro… Lassen Sie sich darauf ein und nehmen Sie sich<br />

in der Fastenzeit an diesem Wochenende genug Zeit."<br />

Pfarrer Gregor Barmet, Domat/Ems<br />

Samstag, 4. März<br />

08.30 Uhr Hl. Messe mit Pfr. Gregor Barmet<br />

09.00 Uhr Rosenkranz mit Aussetzung (Anbetung bis 18 Uhr)<br />

17.00 Uhr Beichtgelegenheit<br />

18.00 Uhr Lobpreis mit der Lobpreisgruppe Laax<br />

18.30 Uhr Zwei Glaubenszeugnisse<br />

19.00 Uhr Vorabendmesse (Predigt Don Philipp)<br />

Anschliessend Apéro in der Sentupada<br />

Sonntag, 5. März<br />

08.00 Uhr Anbetung, Beichtgelegenheit<br />

09.00 Uhr Glaubenszeugnis<br />

09.30 Uhr Hl. Messe (Predigt Don Philipp)<br />

Anschliessend Apéro in der Sentupada<br />

Kirche Sogn Antoni in Domat/Ems<br />

<strong>BLESS</strong> Missionswerk<br />

Bienenheimstrasse 10 | CH-64<strong>23</strong> Seewen SZ<br />

Tel. 041 599 <strong>23</strong> 03 | info@bless.swiss | www.blessmissionswerk.ch<br />

Spendenkonto<br />

PostFinance<br />

IBAN CH75 0900 0000 1564 6425 8<br />

BIC POFICHBEXXX

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