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Jahresbericht 2019

Im Jahresbericht 2019 berichten wir anlässlich von 100 Jahren Wohnbaugenossenschaften Zürich über die Jubiläumsaktivitäten und die Ausstellung «Genossenschaft Bellerive».

Im Jahresbericht 2019 berichten wir anlässlich von 100 Jahren Wohnbaugenossenschaften Zürich über die Jubiläumsaktivitäten und die Ausstellung «Genossenschaft Bellerive».

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100 JAHRE<br />

WOHNBAUGENOSSENSCHAFTEN<br />

ZÜRICH<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2019</strong><br />

Kapiteltitel 1


2


DAS GENOSSEN-<br />

SCHAFTSMODELL STEHT<br />

AUSSER FRAGE!<br />

Liebe Mitglieder,<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

«Wie wollen wir wohnen?», diese Frage<br />

stand im Zentrum unseres Jubiläums<br />

«100 Jahre Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich». Während 134 Tagen gastierten<br />

wir mit der eigens gegründeten<br />

«Genossenschaft Bellerive» im Zentrum<br />

Architektur Zürich im Seefeld.<br />

Hier realisierten wir an dieser wunderbaren<br />

Lage direkt am Zürichsee<br />

mit der Unterstützung von Stadt<br />

und Kanton Zürich, der Zürcher Kantonalbank,<br />

vielen Wohnbaugenossenschaften<br />

sowie zahlreichen weiteren<br />

Partnern eine Ausstellung zur<br />

Geschichte des gemeinnützigen Wohnungsbaus.<br />

Zusätzlich organisierten<br />

wir 28 öffentliche Veranstaltungen zu<br />

Themen, die uns beschäftigen, und<br />

wir wurden nicht enttäuscht: Es wurde<br />

rege debattiert, und die Befürchtungen,<br />

dass gewisse Themen nur einen<br />

sehr beschränkten Personenkreis<br />

ansprechen könnten oder das Interesse<br />

mit zunehmender Ausstellungsdauer<br />

schwindet, erwiesen sich als<br />

unbegründet.<br />

In den viereinhalb Monaten<br />

blieben wir keineswegs unter uns.<br />

Im Gegenteil: Wir kamen mit vielen<br />

Menschen ins Gespräch, die sich<br />

bislang noch keine Meinung über<br />

den gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

und die Aufgaben und Ziele der<br />

Wohnbaugenossenschaften gebildet<br />

hatten. Die vielen positiven Rückmeldungen<br />

der über 5500 Besucherinnen<br />

und Besucher zeigen, dass<br />

unsere Anliegen breite Zustimmung<br />

finden. Dies untermauert auch eine<br />

repräsentative Bevölkerungsbefragung<br />

zum Image der Wohnbaugenossenschaften<br />

in der Schweiz, die<br />

wir letztes Jahr in Auftrag gegeben<br />

haben. Demnach unterstützen gegen<br />

70 Prozent der Befragten die Forderung<br />

nach mehr genossenschaftlichem<br />

Wohnraum.<br />

Neben dem Jubiläum gab es<br />

für die Geschäftsstelle und den<br />

Vorstand im vergangenen Jahr eine<br />

Fülle weiterer Aufgaben zu bewältigen.<br />

Zwei Beispiele: Vor einigen<br />

Jahren hat Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich vom schweizerischen Dachverband<br />

die Erstellung einer Kostenstatistik<br />

übernommen. Diese wird<br />

alle zwei Jahre neu aufgelegt. In der<br />

neuesten Ausgabe haben wir diese<br />

bewährte Publikation eingehend<br />

überarbeitet und zu einer Branchenstatistik<br />

ausgebaut, mit dem Ziel<br />

auch die volkswirtschaftlichen und<br />

gesellschaftspolitischen Effekte<br />

des gemeinnützigen Wohnungsbaus<br />

aufzuzeigen.<br />

Zudem hatten wir im Berichtsjahr<br />

die Gelegenheit, uns zu verschiedenen<br />

politischen Vorlagen des<br />

Kantons Zürich zu äussern. So etwa<br />

zu einer möglichen Lockerung der<br />

Schattenwurfregelung im kantonalen<br />

Baurecht, zu den richtplanerischen<br />

Vorgaben hinsichtlich der Verlegung<br />

des Kinderspitals in die Lengg oder<br />

zum komplex geratenen Vorentwurf<br />

einer Ausführungsverordnung zum<br />

Mehrwertausgleich. Wir denken, es<br />

ist absolut notwendig, dass wir uns<br />

auch künftig mit fachlich fundierten<br />

Stellungnahmen zu Wort melden.<br />

Aus diesem Grund haben wir den<br />

Direktkontakt mit der Stadt Zürich<br />

intensiviert. Neben den Kontakten<br />

zur Verwaltung braucht es aber<br />

auch den direkten Dialog mit den<br />

politischen Parteien. Die ersten,<br />

jüngst geführten Gespräche waren<br />

sehr wertvoll und wir werden diesen<br />

Weg weiterverfolgen.<br />

Abschliessend bleibt mir, im<br />

Namen der Geschäftsstelle und des<br />

Vorstandes zu danken. Wir haben viel<br />

angestossen und einiges erreicht.<br />

All dies wäre ohne Ihre Unterstützung<br />

nicht möglich gewesen. Das Jubiläumsjahr<br />

war für uns alle ein Höhepunkt,<br />

eine wunderbare Mischung<br />

aus Rückblick und Fest, aber auch aus<br />

Reflexion und Inspiration für die<br />

kommenden Jahre.<br />

Und zum Schluss noch eine<br />

Neuerung. Sie erhalten dieses Jahr<br />

unseren <strong>Jahresbericht</strong> in neuer Form:<br />

mit einem Fokus (in dieser Ausgabe<br />

zu unserem Jubiläum) und mit einem<br />

zweiten Teil als Leistungsbericht <strong>2019</strong>.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />

bei der Lektüre.<br />

Christian Portmann, Präsident<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich<br />

Editorial<br />

3


SO WOLLEN<br />

WIR<br />

WOHNEN!<br />

Über 5000 Menschen wurden in den vier<br />

Monaten Mitglied der «Genossenschaft<br />

Bellerive». Elf Genossenschafter und Genossenschafterinnen<br />

erzählen, was sie von der<br />

Jubiläumsausstellung mitnehmen und was sie<br />

sich für die Zukunft des Wohnens wünschen.<br />

4


Giuliana Ritsch, 28,<br />

Pflegefachfrau,<br />

Tamim Hokan, 26, Architekt<br />

& Nael, 1, Zürich<br />

«Eine coole Ausstellung – demokratisch, interaktiv und<br />

familienfreundlich. Sogar unser kleiner Sohn kommt<br />

hier dank Bällen, Wippe und Bowling auf seine Kosten.<br />

Als junge Familie sind wir extrem froh, dass wir in einer<br />

zahlbaren Genossenschaftswohnung leben. Eigentlich<br />

müsste das der Standard sein. Wohnen ist ein Grundbedürfnis<br />

und sollte dem spekulativen Markt entzogen<br />

werden. Und in der Stadt sollte der bestehende Bestand<br />

so lange wie möglich genutzt werden. Es muss<br />

doch nicht jedes Haus vorzeitig renoviert werden und<br />

über einen Topausbaustandard verfügen.»<br />

Porträts<br />

5


Heinz Wiedmer, 50,<br />

Key Account Manager,<br />

Stallikon<br />

« Es ist dem Regionalverband<br />

gelungen, breite Bevölkerungskreise<br />

anzusprechen und aufzuzeigen,<br />

wo beim Thema Wohnen der Schuh<br />

drückt. Er hat damit eine hervorragende<br />

interne und externe Kommunikation<br />

gepflegt, die neue Massstäbe<br />

setzt. Ich hoffe, dass die vielen<br />

Ideen und Erkenntnisse zu neuen<br />

Initiativen führen. Besonders wichtig:<br />

Wir sollten nicht weiter in die Natur<br />

hinausbauen, sondern auf eine<br />

qualitätsorientierte Verdichtung der<br />

Quartiere setzen, in der Nähe der<br />

bestehenden Infrastruktur. So reduzieren<br />

wir wirksam den Verkehr und<br />

die damit verbundenen Emissionen. »<br />

6


Ella Willemse, 20<br />

& Blanca Bosshard, 20,<br />

Studentinnen, Zürich<br />

« Eine Ausstellung an dieser fantastischen<br />

Lage – was für ein Glücksfall. Es herrscht eine<br />

extrem coole, entspannte Stimmung und<br />

dass die Besucher in die Rolle von Genossenschaftern<br />

schlüpfen, regt zu spannenden<br />

Gesprächen an. An der aktuellen Entwicklung<br />

gefällt uns, dass die Genossenschaften auf<br />

die modernen Bedürfnisse und Haushaltsgrössen<br />

reagieren. Es wird nicht nur für die klassische<br />

Familie gebaut, sondern man testet neue<br />

Wohnformen, baut für Einzelhaushalte oder<br />

altersdurchmischtes Wohnen und entwickelt<br />

spannende Modelle, wo sich die Bewohnerschaft<br />

gewisse Räume teilt. Absolut zeitgemäss.»<br />

Porträts 7


Marcel Schock, 31,<br />

Innenarchitekt, Zürich<br />

« ‹ Wie wollen wir wohnen? › gehört angesichts der globalen<br />

Urbanisierung zu den zentralen Fragen unserer Zeit. Für<br />

mich ist klar: Wir sollten wohnpolitisch nicht einfach nach<br />

ökonomischen oder ökologischen Grundsätzen in eine<br />

Richtung losstürmen. Es ist an der Zeit, durchzuatmen und<br />

nachzudenken. Wir müssen kritisch hinterfragen, welche<br />

Entwicklung wirklich sinnvoll ist – und wir sollten dabei<br />

den Menschen in den Fokus rücken.»<br />

8


Helene Worthing, 76,<br />

ehem. kaufm. Angestellte,<br />

Zollikerberg<br />

«Mich hat das Thema altersdurchmischtes Wohnen<br />

besonders interessiert. Generationenwohnprojekte wie<br />

das geplante ‹ Burkwil› in Meilen mit besonderem<br />

Fokus auf die Bedürfnisse älterer und betagter Menschen<br />

sind fantastisch. Ich kann mir gut vorstellen, einmal<br />

dort zu leben. Und hier meine Antwort auf die Jubiläumsfrage<br />

‹ Wie wollen wir wohnen?›: mehr günstiger Wohnraum<br />

und weniger Fläche pro Mensch. Aber verdichten<br />

darf nicht bedeuten, dass die Bauten künftig so eng<br />

zusammenstehen, dass man beim Blick aus dem Fenster<br />

nur noch die nächste Hausmauer sieht.»<br />

Porträts 9


Heinz Briner, 63,<br />

Project Manager,<br />

Bremgarten<br />

«Mich erstaunt, wie peppig und frisch sich die Genossenschaftsbewegung<br />

zum hundertjährigen Geburtstag<br />

präsentiert und dies in der altehrwürdigen Villa Bellerive –<br />

ein schöner Kontrast. Dank den spielerischen Ausstellungselementen<br />

kann man sich gut in die Themen hineinfühlen.<br />

Mit den Ballwürfen zu demonstrieren, wie<br />

viel der selbstbewohnte Raum kostet, wie viele Zimmer<br />

man bewohnt und welchen Anteil des Einkommens<br />

dafür aufgewendet wird, ist Spitze. Die Genossenschaftsidee<br />

finde ich schlicht und einfach genial. Jetzt, wo<br />

unsere Kinder aus dem Haus sind, würden wir gerne in<br />

eine Genossenschaft ziehen und uns dort engagieren.»<br />

10


Daliah Kohn, 49,<br />

Kommunikationsfachfrau<br />

& Patrick Gutenberg, 53,<br />

Fotograf, Zürich<br />

«Ich bin überrascht zu erfahren, wie divers und innovativ<br />

die Genossenschaften in Zürich heute sind. Klar ist,<br />

immer mehr Menschen geht es wie uns: Ohne eine Genossenschaftswohnung<br />

könnten wir nicht mehr in der<br />

Stadt Zürich wohnen, obwohl wir sehr gerne hier leben.<br />

Damit die gute Durchmischung in grösseren Städten<br />

bestehen bleibt, muss der gemeinnützige Wohnungsbau<br />

auch in den nächsten hundert Jahren systematisch<br />

gefördert werden.»<br />

Porträts 11


12


7 DINGE,<br />

DIE<br />

BLEIBEN<br />

Wie soll man 134 Tage, in denen so viel<br />

passiert ist, sinnvoll zusammenfassen?<br />

Wie das Wichtigste bestimmen? Natürlich<br />

tauchten gewisse Aspekte und Fragen<br />

immer wieder in verschiedenen Zusammenhängen<br />

auf. So haben sich Schwerpunkte<br />

herauskristallisiert, die unseren Verband und<br />

die Branche des gemeinnützigen Wohnungsbaus<br />

in Zukunft beschäftigen und<br />

weiterbringen werden.<br />

Diese Erkenntnisse haben wir in sieben<br />

Themen zusammengefasst, wobei deren<br />

Reihenfolge keine Priorisierung ausdrückt,<br />

denn jedes einzelne Thema ist für uns<br />

wichtig.<br />

Fest steht aber auch: Unser Jubiläum hat<br />

die Grenzen des Bisherigen gesprengt und<br />

wir haben damit Neuland betreten. Unser<br />

Jubiläum war ein würdiger, wichtiger Auftakt<br />

für die nächsten 100 Jahre des gemeinnützigen<br />

Wohnungsbaus im Kanton Zürich.<br />

Analyse<br />

13


20. September <strong>2019</strong><br />

Timeline über zwei Stockwerke:<br />

Die wichtigsten<br />

Stationen der über<br />

100-jährigen Geschichte.<br />

1<br />

Was niemand in Frage stellt.<br />

Und was viele fragen.<br />

Wer zum Jubiläum zu Diskussionen einlädt, wer<br />

für alle seine Türen öffnet und dies gleich über<br />

mehrere Monate, der muss auch mit Kritik und<br />

Widerspruch rechnen. Doch zu unserem Erstaunen<br />

– und zu unserer Freude – wurden das Prinzip<br />

und der Sinn der Wohnbaugenossenschaften<br />

in der «Genossenschaft Bellerive» nie grundsätzlich<br />

in Frage gestellt. Ganz egal, ob von interessierten<br />

Stimmbürgerinnen oder Politikern, ja<br />

selbst von unserer kommerziellen Konkurrenz erhielten<br />

wir Zuspruch und Anerkennung, etwa für<br />

das Prinzip der gemeinsamen Selbsthilfe, den<br />

Beitrag an die Wohnraumversorgung und die Innovationen<br />

beim Bauen und Wohnen. Moniert<br />

wurde jedoch, dass nur knapp ein Drittel der<br />

Stadtbevölkerung gemeinnützig wohnen kann<br />

oder darf, womit die Mehrheit massiv schlechter<br />

gestellt bleibe. Und dass es sehr schwierig sei,<br />

jemals in eine Genossenschaft hineinzukommen.<br />

Ja, dem pflichten wir leider bei: Die Nachfrage<br />

übersteigt das Angebot bei Weitem – und wir<br />

ziehen daraus den logischen Schluss: Es braucht<br />

mehr Wohnungen zur Kostenmiete.<br />

Cool, diese Wohnbaugenossenschaften, aber<br />

wie finde ich eine Wohnung? Diese Frage wurde<br />

uns oft gestellt. Dabei konnten wir den Eindruck<br />

einer uneinnehmbaren Festung sicher etwas<br />

entkräften, nicht zuletzt durch die «Facts and<br />

figures» in unserer weit gestreuten Zeitungsbeilage.<br />

Dennoch: Die Wohnungsvergabe wird auch<br />

künftig zu Diskussionen führen. Aber klar ist<br />

auch: Wir erachten es als unsere Verpflichtung,<br />

unser Angebot auch für Menschen offenzuhalten,<br />

die noch nicht Genossenschaftsmitglied<br />

sind – und dafür müssen wir wachsen können.<br />

Aus diesem Grund kämpfen wir für jede zusätzliche<br />

gemeinnützige Wohnung. Und bei jeder<br />

erfolgreichen Vermittlung von Land oder Gebäuden<br />

an eines unserer Mitglieder kommen wir<br />

diesem Ziel wieder einen kleinen Schritt näher.<br />

Denn wir wollen nicht unsere Privilegien verwalten,<br />

sondern unserer gesellschaftlichen Verantwortung<br />

gerecht werden.<br />

#Drittelsziel #mehristbesser #offenegesellschaft<br />

14


5. Oktober <strong>2019</strong><br />

Check-in-Schalter:<br />

Ein Sofortbild für den<br />

persönlichen Genossenschaftspass.<br />

2<br />

Wie viel ist genug? Und wann<br />

wird’s dem Klima zu viel?<br />

Das hat uns nicht überrascht: Zu den Top 3 der<br />

diskutierten Themen gehörten die Klimafrage und<br />

unser Umgang mit den Ressourcen. So wurden auf<br />

den Podien und in zahlreichen Gesprächen spannende<br />

Ideen und Visionen diskutiert, aber auch<br />

Erwartungen an die Wohnbaugenossenschaften<br />

formuliert – die bisweilen in den Himmel wuchsen.<br />

Fest steht: Der Boden wird knapp, unsere Ressourcen<br />

sind endlich. Wie viel Wohnfläche braucht<br />

der Mensch? Was ist Standard, wo beginnt Luxus?<br />

Wie viel Sorge tragen wir zu unserer Bausubstanz?<br />

Wann ist der Ersatz eines Gebäudes<br />

angezeigt, wann fährt man mit einer Sanierung<br />

besser? Und welche Qualitäten hat Verzicht? Die<br />

Antworten auf diese Fragen haben einen direkten<br />

und einen sehr grossen Einfluss: zum einen<br />

auf den Landverbrauch und die Mietkosten, zum<br />

anderen auf die Grösse unseres ökologischen<br />

Fussabdrucks.<br />

Beim World Economic Forum in Davos wird viel<br />

über die Umwelt geredet, Wohnbaugenossenschaften<br />

handeln bereits in diesem Sinne. Etwa<br />

durch den sorgsamen Umgang mit Wohnraum,<br />

den Anschluss an Energieverbünde, die Wiederverwendung<br />

von Baumaterial, durch die Realisierung<br />

von Power-to-Gas-Anlagen oder die Speicherung<br />

von Solarenergie in Wasserstoff oder<br />

Methangas (für diejenigen, die es wirklich konkret<br />

mögen).<br />

Als Regionalverband und im Auftrag unserer Mitglieder<br />

gehört es zu unseren Aufgaben, für diese<br />

wichtigen Fragen Plattformen zu bieten, zu informieren,<br />

Know-how zu vermitteln und gemeinsam<br />

Grundlagen zu erarbeiten – damit wir unserer<br />

Rolle als Influencer in Sachen Nachhaltigkeit gerecht<br />

werden.<br />

#handelnstattreden #bescheidenistgrosszügig<br />

#nettonull #smallisbeautiful #spacesharing<br />

12. Dezember <strong>2019</strong><br />

Breites Interesse an den<br />

Veranstaltungen: Die Themen<br />

zogen auch ein jüngeres<br />

Publikum an.<br />

Analyse<br />

15


3<br />

Genossenschaften<br />

machen Nachbarschaften<br />

Der Begriff «gemeinnützig» beinhaltet mehr als<br />

nur preisgünstigen Wohnraum. Dahinter stehen,<br />

das hat die Ausstellung aufgezeigt, auch Werte<br />

wie Solidarität, Mitbestimmung und Mitverantwortung,<br />

der nachhaltige Umgang mit unseren<br />

Ressourcen und dem knapper werdenden Boden<br />

und damit eine gute Nachbarschaft. Das neue<br />

Berufsbild des «Community worker» ergänzt diese<br />

Idee des Gemeinsinns. Doch was, wenn –<br />

bildlich gesprochen – der Schulabwart auch<br />

gleich noch die Schulstunde vorbereiten, die<br />

Klasse führen und den Schulbus fahren sollte?<br />

#mitbestimmung #mitverantwortung<br />

#socializing #gemeinsamindividuell<br />

Etwa so mögen sich mancherorts sogenannte<br />

«Community workers» fühlen. Eine Klage hier, ein<br />

Konflikt da, und die Hauszeitschrift sollte auch<br />

noch getippt werden. Ein Beruf ohne Profil? Auch<br />

darüber haben wir vor vollen Rängen eine Debatte<br />

geführt. Denn harmonierende Nachbarschaften<br />

gehören zur DNA der Wohnbaugenossenschaften,<br />

und das bedingt – nicht nur – aber<br />

auch Aufwand. Gerade in Zeiten der grassierenden<br />

Individualisierung. Wir werden uns also gerne<br />

weiter kümmern um Pflichtenhefte und Abgrenzung,<br />

Lohnprozente und Wertschätzung<br />

dieser aufstrebenden und sehr wichtigen Berufsgattung.<br />

4<br />

Das Altern<br />

ernst nehmen<br />

Die Veranstaltungen waren stets sehr gut besucht.<br />

Den allergrössten Publikumsandrang erlebte der<br />

mit bis zu 110 Plätzen bestuhlte Gemeinschaftsraum<br />

aber immer dann, wenn das Thema «Wohnen<br />

in der zweiten Lebenshälfte» angesagt war.<br />

Und dies unter ganz verschiedenen Aspekten wie<br />

etwa «Downsizing – oder die Jungen verlassen<br />

das Nest», «Generationenwohnen für alle?», «Wohnen<br />

55+» oder «Sag-nicht-betreutes-Wohnen!».<br />

Weit gefehlt, wer dachte, dass an diesen Anlässen<br />

vor allem sogenannt ältere Personen, also<br />

die «Betroffenen» teilnehmen würden. Wie die<br />

von unserer Fotografin festgehaltene hohe Präsenz<br />

belegt, befasst sich auch das jüngere Publikum<br />

mit dem «danach», also mit jener Phase<br />

zwischen Familienleben und Pensionierung.<br />

Vielleicht dienen die Notizen der Teilnehmenden<br />

auch als Grundlage für neue Generationenkonzepte<br />

und -projekte von Wohnbaugenossenschaften,<br />

die sich notabene bereits heute viele<br />

Gedanken zu diesen Themen machen. Fest steht:<br />

Wir müssen den Generationenvertrag erneuern<br />

und leben – auch beim Wohnen und darüber<br />

hinaus.<br />

3. Dezember <strong>2019</strong><br />

Stimmen aus dem Publikum: Rege Teilnahme der<br />

Besucherinnen und Besucher an den Podiumsdiskussionen.<br />

#selbständig #Durchmischung<br />

#Selbsthilfeprojekte #aktiverLebensabschnitt<br />

#Generationenvertrag<br />

16


5. Oktober <strong>2019</strong><br />

Kreativität im Gemeinschaftsraum: Die Illustratorin<br />

Anna Sommer macht von den Besucherinnen und<br />

Besuchern Papercut-Porträts.<br />

5<br />

Hinaus aufs Land!<br />

Nicht nur uns gegenüber gibt es Vorurteile –<br />

auch wir haben welche. Zum Beispiel dieses:<br />

«Das Genossenschaftsmodell ist etwas für Städter,<br />

aber auf dem Land sind wir weniger willkommen,<br />

dort bleiben viele Türen für unsere Mitglieder<br />

verschlossen.» Gut, haben wir auch darüber geredet.<br />

Denn bei den Debatten wurde von höchster<br />

Stelle Entwarnung gegeben. «Die Genossenschaftsidee<br />

ist bei uns sehr willkommen», sagte<br />

Jörg Kündig, Präsident des Gemeindepräsidentenverbandes.<br />

Und Philipp Kutter, CVP-Nationalrat<br />

und Stadtpräsident von Wädenswil, erklärte:<br />

«Die Abgabe von Land an Wohnbaugenossenschaften<br />

ist durchaus mehrheitsfähig, auch in<br />

Gemeinden, in denen SVP, FDP und CVP in der<br />

Mehrheit sind.» Dabei sei es aber wichtig, dass<br />

die Genossenschaften «andere» Lösungen, zum<br />

Beispiel im Bereich des Alterswohnens oder für<br />

Familien, anzubieten hätten.<br />

Guter und bezahlbarer Wohnraum ist also ein<br />

wichtiger Standortfaktor und wir können feststellen:<br />

Das Glas ist nicht halb leer, sondern halb<br />

voll – mindestens. Was beim 100-Jahr-Jubiläum<br />

mit dem Abbau von Vorurteilen begann, wird in<br />

den nächsten hundert Jahren zur Etablierung der<br />

Genossenschaften auf dem Land führen. Wir<br />

freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit den<br />

Gemeinden.<br />

#AgglomerationInnovation #Standortfaktor<br />

#herzlichwillkommen<br />

Analyse<br />

17


6<br />

Über den<br />

Tellerrand blicken<br />

Innovativ gebaut und zusammengelebt wird<br />

nicht nur hierzulande, sondern weltweit. Deshalb<br />

zahlt sich der Blick über den eigenen Tellerrand<br />

aus. Dies hat das dreitägige internationale Symposium<br />

in der «Genossenschaft Bellerive» mit<br />

einem intensiven Austausch mit Protagonisten<br />

aus Uruguay, Indien, den USA und Spanien eindrücklich<br />

bestätigt. Was in der Schweiz und insbesondere<br />

in Zürich als Selbstverständlichkeit<br />

betrachtet wird, wird von aussen komplett anders<br />

beurteilt, weil es hart erkämpft werden muss.<br />

Dies, die vielen internationalen Persönlichkeiten,<br />

deren hohes Engagement, aber auch der Einblick<br />

in andere Denk- und Lösungsansätze haben<br />

dem Regionalverband gutgetan und die Augen<br />

für neue Sichtweisen geöffnet. Es war die<br />

Geburt eines interessanten Netzwerks, welches<br />

wir auch im 101. Jahr weiter pflegen wollen. Denn<br />

den Austausch und Innovationen fördern, heisst<br />

auch den Horizont erweitern.<br />

#Kulturen #Auseinandersetzung #Einordnen<br />

#Neueinschätzen #überdieGrenzen<br />

#Erfahrungenteilen<br />

An einem der 134 Tage<br />

Der «Beat» zur Ausstellung:<br />

Eines von drei Schlagzeugen in<br />

der Genossenschaft Bellerive.<br />

7<br />

Im Gespräch<br />

bleiben<br />

Was wurde in den viereinhalb Monaten nicht alles<br />

diskutiert und in Frage gestellt! Was als konzentrierte<br />

und fixe Debatten und Akzente geplant<br />

war, entwickelte sich von Beginn weg zu<br />

einem permanenten Austausch. Bis in die späten<br />

Abendstunden – und darüber hinaus – kam es<br />

zu angeregten Diskussionen, an der Bar nach<br />

den Veranstaltungen oder an den Wochenenden<br />

in der Lounge bei einem Kaffee. So haben wir<br />

viel Interessantes über uns und über die Erwartungen<br />

an uns erfahren, gerade auch von Aussenstehenden,<br />

von Museumsbesuchern, die<br />

spontan mit uns ins Gespräch kamen. Ein wichtiger<br />

und grossartiger Austausch, der auch zur<br />

Erkenntnis führte, dass wir eine solche Bühne<br />

zwingend an anderer Stätte wieder aufbauen<br />

sollten, um einen Treffpunkt für einen fortwährenden<br />

internen und externen Diskurs zu schaffen.<br />

#gastgeber #bargespräche #WerteundInhalte<br />

#manerfährtvieles #plattform<br />

18


6. Dezember <strong>2019</strong><br />

«Tackling the global housing<br />

challenges» am internationalen<br />

Symposium: Die Genossenschaftsidee,<br />

die keine Grenzen kennt.<br />

Weitere Bilder und<br />

Zusammenfassungen der<br />

Veranstaltungen auf:<br />

genossenschaft-bellerive.ch<br />

31. Januar 2020<br />

Mit Feuer und Flamme in die<br />

Zukunft: Die Genossenschaft<br />

Bellerive schliesst ihre Tore.<br />

Analyse<br />

19


100 JAHRE<br />

GEMEINSAM<br />

STARK<br />

Im Dezember 1919 wurde der Regionalverband «Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich» gegründet. 100 Jahre später ist<br />

er der grösste und vielfältigste der Schweiz. Aktuelle Zahlen<br />

zum gemeinnützigen Wohnungsbau im Kanton Zürich.<br />

257<br />

MITGLIEDER<br />

So viele Wohnbaugenossenschaften,<br />

Stiftungen und gemeinnützige<br />

AGs sind beim Verband<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich<br />

Mitglied.<br />

68'435<br />

WOHNUNGEN<br />

und immer mehr Gewerberäume im<br />

Kanton Zürich sind gemeinnützig.<br />

RUND 160'000<br />

MENSCHEN<br />

leben im Kanton Zürich in<br />

Genossenschaften und Stiftungen,<br />

die bei Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich Mitglied sind.<br />

Quellen<br />

WBG Zürich, WBG Schweiz, Statistik Stadt und Kanton Zürich<br />

(alle Angaben zwischen 2016 und 2020)<br />

Ø ¹/4 GÜNSTIGER<br />

sind die Mieten von<br />

Genossenschaftswohnungen im<br />

Vergleich zu kommerziellen.<br />

Miethöhe<br />

kommerzielle<br />

Mietwohnung<br />

Genossenschaftswohnung<br />

20


-17 m 2<br />

Im Vergleich zu Wohneigentümern<br />

(55 m 2 ) beanspruchen<br />

Genossenschafter (38 m 2 ) in<br />

etwa die Fläche eines Zimmers<br />

weniger Wohnraum pro<br />

Person. Konventionelle Mieter<br />

beanspruchen 46 m 2 .<br />

500 MIO.<br />

FRANKEN<br />

investieren Genossenschaften<br />

jährlich im Kanton Zürich.<br />

77%<br />

23%<br />

beträgt der Marktanteil der<br />

Genossenschaften am<br />

Wohnungsmarkt in der<br />

Stadt Zürich. Das ist einsamer<br />

Schweizer Rekord.<br />

Total aller gemeinnützigen<br />

Wohnungen: 27%<br />

23%<br />

+60%<br />

oder 56’000 neue Genossenschafter<br />

kamen seit dem Jahr 2000 hinzu.<br />

90%<br />

des von Genossenschaften<br />

bebauten Landes gehört ihnen.<br />

Das restliche Land wurde<br />

im Baurecht übernommen.<br />

NUR<br />

CIRCA 3%<br />

der Genossenschaftswohnungen<br />

im Kanton<br />

Zürich sind subventioniert.<br />

MEHR ALS 10%<br />

der Kantonsbevölkerung wohnen in<br />

Genossenschaften.<br />

Zahlen und Fakten<br />

21


«EINE<br />

ZEITGEMÄSSE<br />

IDEE»<br />

Die «Genossenschaft Bellerive» war mehr<br />

als eine Ausstellung – sie war auch ein Ort der<br />

Debatte. 108 Referierende diskutierten an<br />

28 Anlässen. Wie engagiert und kontrovers es<br />

dabei zu und her ging, zeigt das Politiker-<br />

Gipfeltreffen zur Frage: «Und jetzt? – Finden wir<br />

den gemeinnützigen Nenner!»<br />

«Die ‹Genossenschaft› ist eine liberale Idee, die auch<br />

die Linken gut finden. Womit sich die Liberalen wiederum<br />

anfreunden müssen.» Mit diesen Worten begrüsste<br />

Christian Portmann, Präsident von Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich, das Publikum und die fünf Podiumsteilnehmer,<br />

die das gesamte Parteienspektrum vertraten.<br />

Er erinnerte in seiner Einführung an den Kern der<br />

Genossenschaftsidee: die Gemeinnützigkeit. Ein Begriff,<br />

der einen etwas verstaubten «Touch» habe und bisweilen<br />

falsch verstanden werde, weil sich gemeinnützige Wohnbauträger<br />

von anderen gemeinnützigen Organisationen<br />

unterscheiden. So müssten letztere keine, die Wohnbaugenossenschaften<br />

aber sehr wohl Steuern zahlen. Zur<br />

DNA der gemeinnützigen Wohnbauträger gehöre es, dass<br />

sie den Boden dauerhaft der Spekulation entziehen: «Land,<br />

das einmal im Besitz einer Genossenschaft ist, kommt<br />

nicht mehr auf den Markt», so Portmann, «es unterliegt<br />

also keinen weiteren Preissteigerungen, was sich<br />

günstig auf die Miete auswirkt.» Das zweite zentrale Element<br />

sei die Kostenmiete, die nicht dem Profitdenken<br />

unterliege, sondern den Bewohnern nur die effektiven<br />

Kosten verrechne.<br />

Ein dritter wichtiger Treiber für die Genossenschaften<br />

sei aber auch der Solidaritätsgedanke. Dieser habe<br />

es überhaupt erst ermöglicht, dass die Genossenschaftsbewegung<br />

gegründet und in den letzten hundert<br />

Jahren so erfolgreich gewachsen sei. Doch eben jener<br />

Gemeinschaftssinn drohe uns, im Zuge der fortschreitenden<br />

Individualisierung abhandenzukommen. «Deshalb<br />

ist wichtig, dass wir uns heute fragen: Was heisst Gemeinnützigkeit<br />

im Jahre 2020? Und was bedeutet sie für<br />

die Zukunft?» Diese Debatte sei nicht nur innerhalb<br />

der Genossenschaften, sondern auch im Austausch mit<br />

der Öffentlichkeit zu führen, da der gemeinnützige<br />

Wohnungsbau ein Verfassungsauftrag sei. Mit der Jubiläumsausstellung<br />

sei ein Anfang gemacht. Ebenso wichtig<br />

sei aber auch der Dialog mit der Politik. «Wo sehen die<br />

Parteien die Rolle der Genossenschaften im 21. Jahrhundert?<br />

Welche Erwartungen haben sie an den gemeinnützigen<br />

Wohnungsbau?», mit diesen Fragen leitete<br />

Christian Portmann über zum Podiumsgespräch mit dem<br />

provokanten Titel: «Und jetzt? – Finden wir den gemeinnützigen<br />

Nenner!»<br />

22


Die erste Frage geht an die CVP.<br />

Philipp Kutter, stellen sich bei<br />

Ihnen beim Begriff «Gemeinnützigkeit»<br />

alle Nackenhaare auf?<br />

Philipp Kutter: Gar nicht. Ich bin ein<br />

Freund von Gemeinnützigkeit. Darin<br />

steckt der Begriff der Gemeinschaft,<br />

der in unserer Partei einen hohen<br />

Stellenwert hat. Ich habe übrigens<br />

früher selber einmal in einer Genossenschaft<br />

gewohnt und finde es<br />

eine tolle Wohnform, die es braucht.<br />

Michael Zeugin: Dem pflichte ich bei.<br />

Wir Menschen müssen uns organisieren,<br />

wenn wir grosse Ziele erreichen<br />

wollen. Gemeinnützigkeit bedeutet<br />

im Zusammenhang mit Wohnen die<br />

Hilfe zur Selbsthilfe – und das ist<br />

eine sehr zeitgemässe Idee.<br />

Jacqueline Badran: Zeitgemäss und<br />

gleichzeitig uralt. Genossenschaften<br />

sind bereits 800 Jahre alt und gehören<br />

zur DNA der Schweiz. Schon im<br />

Mittelalter schlossen sich die Menschen<br />

in sogenannten «Genossamen» zusammen<br />

und wehrten sich gegen die<br />

Abgabe des Zehnten an die Bodenbesitzer.<br />

Deshalb war die Schweiz das<br />

einzige Land Europas, in dem Adel<br />

und Klerus keine Grossgrundbesitzer<br />

waren. Eine wichtige Folge der gemeinsamen<br />

Bodennutzung war die<br />

Demokratisierung. Denn wenn ich<br />

den Boden besitze, muss ich demokratische<br />

Formen über dessen<br />

Nutzung entwickeln. Genossenschaften<br />

sind also etwas Urschweizerisches<br />

und Urdemokratisches.<br />

Sehen Sie das alle so? Gehören<br />

Genossenschaften zu unserer DNA?<br />

Marc Bourgeois: Ich halte die<br />

Gemeinnützigkeit für ein Fundament<br />

unserer Gesellschaft. Genossen-<br />

schaften sind nichts anderes als<br />

Solidarität im Kleinen – und das ist<br />

auch das, was am besten funktioniert.<br />

Klar ist: Der Hausbesitz wird in<br />

dieser Stadt immer unerschwinglicher,<br />

das spüre ich als Vater von drei<br />

Kindern am eigenen Leib. Es braucht<br />

also Alternativen. Eine davon ist<br />

das Stockwerkeigentum, eine andere<br />

ist die Genossenschaft – beides<br />

hat seine Berechtigung. Die Frage in<br />

Sachen Genossenschaft ist bloss:<br />

An welche Bedingungen knüpfen wir<br />

diese?<br />

Christoph Marty: Ein wichtiger Punkt.<br />

Was genau ist daran gemeinnützig,<br />

wenn sich einige Menschen zusammenschliessen,<br />

um ein persönliches<br />

Ziel zu erreichen, nämlich günstig<br />

zu wohnen? Das ist ihr gutes Recht,<br />

aber was hat dies mit den vielen<br />

anderen zu tun, die nicht dabei sind?<br />

Hinzu kommt: Es gibt heute Genos-<br />

Debatte<br />

23


senschaften, die Hunderte oder sogar<br />

Tausende von Wohneinheiten besitzen,<br />

und da muss man sich schon fragen,<br />

ob die Rechtsform der Genossenschaft<br />

dafür noch angemessen ist.<br />

Ich gebe diese Frage in die Runde:<br />

Worin besteht heute die Gemeinnützigkeit<br />

der Genossenschaften?<br />

Philipp Kutter: Ich verbinde die<br />

Gemeinnützigkeit mit zwei Aspekten:<br />

Zum einen wird kein Gewinn abgeschöpft,<br />

sondern das Geld bleibt in<br />

der Institution. Zweitens fördern<br />

Genossenschaften das gemeinschaftliche<br />

Zusammenleben und die<br />

Durchmischung in den Gemeinden.<br />

Aber trotz allem sind Genossenschaften<br />

in erster Linie den eigenen<br />

Mitgliedern verpflichtet. Man darf<br />

diese Wohnform auch nicht überhöhen<br />

und so tun, als sei sie die Rettung<br />

der Gesellschaft.<br />

«Genossenschaften<br />

sind das Gegenmodell<br />

zum System der Bodenrente<br />

und zutiefst<br />

gemeinnützig.»<br />

24<br />

Jacqueline Badran, SP-Nationalrätin<br />

Jacqueline Badran: Einspruch. Die<br />

Gemeinnützigkeit des Bodens hat<br />

einen extrem hohen Stellenwert.<br />

Denn wie Wasser und Luft benötigen<br />

wir auch den Boden zum Leben.<br />

Aber während Luft und Wasser –<br />

mindestens theoretisch – in unendlicher<br />

Menge vorhanden sind, so<br />

ist der Boden eben nicht vermehrbar.<br />

Und das macht ihn so wertvoll und<br />

umkämpft. Wie eingangs erwähnt,<br />

sind Genossenschaften das Gegenmodell<br />

zum System der Bodenrente.<br />

Sie sind der Kern der bürgerlichen<br />

Revolution und zutiefst gemeinnützig.<br />

Marc Bourgeois: Im Kern stimme ich<br />

dem zu, auch wenn mir das etwas<br />

zu klassenkämpferisch klingt. Das Ziel<br />

kann nicht die Verstaatlichung des<br />

Bodens sein. Die Förderung von gemeinnützigem<br />

Wohnungsbau mit<br />

Steuergeldern hingegen ist sinnvoll.<br />

Wir müssen uns einfach ganz genau<br />

überlegen, wem wir dieses Geld<br />

geben und wofür. Im Übrigen werden<br />

wir den knapper werdenden Boden<br />

künftig auch anders nutzen, indem wir<br />

verdichten und vermehrt in die Höhe<br />

bauen.<br />

Michael Zeugin: Ich sehe die Gemeinnützigkeit<br />

der Genossenschaften<br />

auch in ihrer Rolle als Innovationsmotor.<br />

In den letzten dreissig Jahren<br />

haben sie eine Vielzahl an Neuerungen<br />

im Bereich Wohnformen und<br />

energetische Sanierungen hervorgebracht,<br />

die sich auf die ganze Gesellschaft<br />

ausgewirkt haben und auch<br />

in den privaten Wohnungsbau eingeflossen<br />

sind.<br />

Angesichts der aktuellen Bodenpreise:<br />

Wie können Wohnbaugenossenschaften<br />

überhaupt noch<br />

wachsen?<br />

«Die Förderung des<br />

gemeinnützigen<br />

Wohnungsbaus ist in<br />

vielen bürgerlichen<br />

Gemeinden<br />

mehrheitsfähig.»<br />

Philipp Kutter, Stadtpräsident<br />

Wädenswil und CVP-Nationalrat<br />

«Überteuerte Marktpreise<br />

sind zwar<br />

ärgerlich, aber nicht<br />

illegal.»<br />

Christoph Marty, SVP-Gemeinderat<br />

und Stiftungsrat PWG<br />

Christoph Marty: Als die Genossenschaften<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

aufkamen, lebten zwei Millionen<br />

Menschen in der Schweiz, da war<br />

Bauland erschwinglich. Aber heute<br />

sind es rund neun Millionen, und man<br />

muss auf dem Markt gegen professionelle<br />

Investoren antreten, die hier<br />

ihr Geld parkieren, weil die Zinsen so<br />

tief sind. Ohne staatliche Unterstützung<br />

ist es im Prinzip – zumindest<br />

im Raum Zürich – gar nicht mehr<br />

möglich, eine neue Genossenschaft<br />

zu gründen.<br />

Jacqueline Badran: Diese Preisentwicklung<br />

funktioniert aber nur, weil die<br />

überteuerten Kaufpreise auf die<br />

Mieter überwälzt werden, obwohl dies<br />

laut Mietgesetz eigentlich verboten<br />

ist. Darum meine Frage an die SVP:<br />

Warum schliessen wir uns nicht<br />

zusammen und proben den Volksaufstand?<br />

Warum verhindern wir<br />

nicht gemeinsam, dass der von der<br />

SVP vielzitierte «einfache, hart arbeitende<br />

Bürger» mit seinem Lohn<br />

den Immobilien-Irrsinn finanzieren<br />

muss?<br />

Christoph Marty: Die Antwort ist<br />

einfach: weil wir keine Kommunisten<br />

sind. Wir glauben nicht primär an<br />

den Staat, sondern an den Markt und<br />

die Eigenverantwortung. Überteuerte<br />

Marktpreise sind zwar ärgerlich, aber<br />

nicht illegal.


Philipp Kutter: Richtig. Und es gibt ja<br />

durchaus geeignete Möglichkeiten,<br />

den gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

mittels Subventionierungen zu fördern.<br />

Etwa indem die Gemeinden das<br />

Land zum Marktpreis kaufen und<br />

vergünstigt oder im Baurecht an gemeinnützige<br />

Wohnungsbauträger<br />

abgeben. Das ist nicht nur bei uns in<br />

Wädenswil, sondern auch in vielen<br />

anderen bürgerlichen Gemeinden sehr<br />

mehrheitsfähig und beweist die<br />

grosse Akzeptanz. Ein zweiter Ansatz<br />

ist es, bei grossen Arealen und<br />

Gestaltungsplänen entsprechende<br />

Auflagen zugunsten von Genossenschaftswohnungen<br />

zu machen.<br />

Jacqueline Badran: Immer diese Mär,<br />

dass die Abgabe von verbilligtem<br />

Boden eine indirekte Subventionierung<br />

sei. Für die Gemeinden ist es<br />

ein Bombengeschäft, wenn sie Land<br />

im Baurecht abgeben: Sie erhalten<br />

einen Zins und die Wertsteigerung<br />

des Bodens bleibt bei ihnen.<br />

Philipp Kutter: Fakt ist: Wenn wir als<br />

Gemeinde Land verbilligt verkaufen<br />

bzw. im Baurecht abgeben, dann wird<br />

dies gemäss öffentlichem Finanzrecht<br />

des Kantons Zürich als «Ausgabe»<br />

verbucht. Aber entscheidender<br />

ist doch die Frage: Warum sagen die<br />

Stimmbürger «Ja» dazu? Weil sie darin<br />

einen gemeinschaftlichen Wert erkennen.<br />

Und das ist die gute Botschaft<br />

für die Genossenschaftsbewegung.<br />

Man anerkennt ihre Leistung.<br />

«Dort, wo Subventionen<br />

fliessen, erwarte ich,<br />

dass die Durchmischung<br />

sichergestellt wird.»<br />

Marc Bourgeois, FDP-Kantonsrat<br />

«Genossenschaften<br />

entsprechen dem Zeitgeist<br />

und dem<br />

Wunsch nach neuartigen<br />

Wohnformen.»<br />

Michael Zeugin, GLP-Kantonsrat<br />

Die Leute scheinen überzeugt zu<br />

sein, dass Genossenschaften für<br />

ihre Gemeinde gut sind.<br />

Michael Zeugin: Ich möchte noch ein<br />

ganz anderes, wichtiges Instrument<br />

erwähnen: die Erhöhung der Ausnutzungsziffer.<br />

Mit fortschreitendem<br />

Bevölkerungswachstum müssen wir<br />

mit dem knappen Gut Bauland<br />

besonders haushälterisch umgehen.<br />

Es gibt ein grosses Potenzial für<br />

eine gezielte Nachverdichtung, die<br />

den Ansprüchen der 2000-Watt-<br />

Gesellschaft und dem angestrebten<br />

33-Prozent-Anteil an gemeinnützigen<br />

Wohnungen förderlich wäre.<br />

Welche Erwartungen hat die Politik<br />

an die Wohnbaugenossenschaften?<br />

Christoph Marty: Im Prinzip haben<br />

wir Politiker keine Erwartungen zu<br />

haben, schliesslich handelt es sich um<br />

private Körperschaften, die tun<br />

können, was sie wollen. Das Problem<br />

ist: Bald lebt ein Drittel der Bevölkerung<br />

in einer Wohnung, die massiv<br />

unter dem Marktwert ist. Das ist<br />

schön für jeden Einzelnen und ich mag<br />

es jedem gönnen. Aber was ist mit<br />

den anderen zwei Dritteln, die massiv<br />

schlechter gestellt sind? Und die<br />

Schere geht immer weiter auseinander.<br />

Das sorgt zunehmend für Unmut.<br />

Wie gehen wir damit um? Ich habe<br />

keine Lösung dafür. Aber das heutige<br />

System hat sich überlebt.<br />

Marc Bourgeois: Wir sollten nicht<br />

alles vermischen. Tatsache ist: Die<br />

überwiegende Mehrheit der Genossenschaftswohnungen<br />

in der Stadt<br />

Zürich ist nicht subventioniert. Aber<br />

dort, wo Subventionen fliessen, erwarte<br />

ich, dass die Durchmischung<br />

sichergestellt wird. Mittels Wohnungsvergabe<br />

an kinderreiche Familien,<br />

sozial Benachteiligte, ältere Menschen,<br />

Ausländer etc. verhindert man soziale<br />

Probleme und die Bildung von<br />

Ghettos. Das ist absolut förderungswürdig,<br />

aber hier müssen wir auch<br />

ganz genau hinschauen.<br />

Michael Zeugin: Dem schliesse ich<br />

mich an. Zudem bin ich überzeugt:<br />

Genossenschaften entsprechen dem<br />

Zeitgeist. Dem Wunsch nach weniger<br />

08/15-Wohnungen und mehr Nischen,<br />

nach neuartigen Wohnformen. Je<br />

vielfältiger die Genossenschaften sind,<br />

desto besser werden diese Nischen<br />

bespielt.<br />

Philipp Kutter: Absolut. Schauen<br />

wir nur auf die beiden gesellschaftlichen<br />

Megatrends: Alterung und<br />

Individualisierung. In beiden Bereichen<br />

kommen Genossenschaften<br />

oft zu besseren Lösungen als andere<br />

Wohnbauträger. Und hier sehe ich<br />

auch deren Chance für die Zukunft:<br />

Sie sollten weiterhin mutig und<br />

kreativ bleiben und einen Beitrag<br />

zur Bewältigung von gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen leisten.<br />

Jacqueline Badran: Rückblickend<br />

kann man sagen: Die Genossenschaftsbewegung<br />

hat – gerade in<br />

Zürich – in den letzten 100 Jahren<br />

sehr viel erreicht. Nichtsdestotrotz<br />

existieren noch immer sehr viele<br />

Vorurteile, Klischees und Halbwahrheiten.<br />

Bestes Beispiel hierfür ist<br />

der oft gehörte Satz: «Alle Genossenschaften<br />

sind subventioniert.» Der<br />

gemeinnützige Wohnungsbau ist Spielball<br />

der Politik und deshalb wünsche<br />

ich mir von den Genossenschaften<br />

und vom Verband weniger Zurückhaltung<br />

und mehr Information, mehr<br />

Öffentlichkeit und ein beherzteres<br />

Einstehen für diese wichtige Sache.<br />

Mit dieser Jubiläumsausstellung haben<br />

sie einen Anfang gemacht.<br />

Debatte<br />

25


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Wohnbaugenossenschaften<br />

Schweiz<br />

Regionalverband Zürich<br />

Ausstellungsstrasse 114<br />

CH-8005 Zürich<br />

www.wbg-zh.ch<br />

info@wbg-zh.ch<br />

043 204 06 33<br />

Redaktion<br />

Ammann, Brunner & Krobath,<br />

Zürich<br />

Gestaltung<br />

Studio Roth&Maerchy, Zürich<br />

Fotografie<br />

Alessandro della Bella, Tom Haller,<br />

Reto Klink, Frederic Meyer,<br />

Nelly Rodriguez, Nik Spoerri<br />

Druck<br />

Druckerei Odermatt, Dallenwil<br />

Auflage<br />

1400 Ex., Mai 2020<br />

26


28


ZAHLEN &<br />

FAKTEN<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong>


INHALT<br />

Thematische Schwerpunkte 3<br />

Unser Jubiläum 4<br />

Öffentlichkeitsarbeit intensiviert, 5<br />

Grundlagen weiterentwickelt<br />

Immobilienentwicklung & Akquisition 6<br />

Veranstaltungen 8<br />

Berichte aus den Kommissionen 10<br />

Finanzen 13<br />

Mitglieder 20<br />

Partner 21<br />

Organisation 22<br />

2 Wohnbaugenossenschaften Zürich


THEMATISCHE<br />

SCHWERPUNKTE<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich hat das<br />

vergangene Jahr genutzt, um branchenrelevante<br />

Positionen zu erarbeiten, um damit seinen Mitgliedern<br />

bei Politik und Verwaltung Gehör zu verschaffen.<br />

Daneben wurden die Ziele einer besseren<br />

Vernetzung untereinander und die Mitwirkung<br />

der Mitglieder bei politischen und branchenspezifischen<br />

Prozessen konsequent weiterverfolgt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt bildete das 100-Jahr-<br />

Jubiläum des Regionalverbands und damit<br />

verbunden das Projekt «Wie wollen wir wohnen?»,<br />

welches eine Ausstellung und verschiedene<br />

Veranstaltungen beinhaltete und auf eine breite<br />

Öffentlichkeit ausgerichtet war.<br />

Workshops mit Folgen<br />

Auch <strong>2019</strong> führte der Regionalverband Workshops<br />

mit seinen Mitgliedern durch.<br />

→ Im März waren die Fördermitglieder eingeladen,<br />

ihre Ansprüche und Wünsche gegenüber Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich zu formulieren. Die Idee<br />

eines digitalen Branchenverzeichnisses stiess auf<br />

grossen Anklang. Das Konzept, die technische Umsetzung<br />

und auch die Akzeptanz bei den Mitgliedern<br />

werden in einem nächsten Schritt abgeklärt.<br />

→ Am 9. April stand das Thema «Subventionierter<br />

Wohnungsbau» auf der Agenda. Genossenschaften<br />

mit einem Anteil an subventionierten Wohnungen<br />

diskutierten mit dem Regionalverband und Vertretern<br />

der Stadt Zürich über die administrativen Hürden des<br />

gegenwärtigen Systems und dessen Weiterentwicklung.<br />

Auf dieser Basis erarbeitete Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich mit Vertretern der Stadt zuhanden der<br />

Wohndelegation der Stadt Zürich ein Arbeitspapier.<br />

Dieses Papier dient nun als Grundlage für die Weiterentwicklung<br />

der Wohnbauförderung. Dieser Austausch<br />

mit der Verwaltung der Stadt Zürich wurde<br />

seither intensiviert mit dem Ziel, alternative Modelle<br />

auszuarbeiten und in die Wohndelegation des Stadtrats<br />

(mit Stadtpräsidentin Corine Mauch und den<br />

Stadträten Daniel Leupi, André Odermatt und Filippo<br />

Leutenegger) einzubringen.<br />

Vernehmlassungen: Anspruchsvolle Geschäfte<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich wird von Politik<br />

und Verwaltung sowohl auf städtischer und kantonaler<br />

als auch auf Bundesebene als wichtiger Ansprechpartner<br />

wahrgenommen und regelmässig zu Vernehmlassungen<br />

eingeladen. Im Berichtsjahr hatte der<br />

Regionalverband die Gelegenheit, sich zu einigen<br />

sehr anspruchsvollen Vorlagen zu äussern. Trotz teilweise<br />

enger Zeitfenster versuchte der Regionalverband,<br />

die Einwände der Mitglieder miteinzubeziehen.<br />

→ Im Februar nahm der Regionalverband bei der Anhörung<br />

zur Teilrevision des kantonalen Richtplans<br />

(Hochschulgebiet/Lengg) teil und stellte verschiedene<br />

Fragen und Änderungsanträge, u. a. einen Antrag<br />

für einen Mindestanteil gemeinnützigen Wohnungsbaus.<br />

Ausserdem äusserte er grundsätzliche<br />

Kritik an den sehr kurzen Revisionsintervallen der<br />

kantonalen Richtplanung.<br />

→ Ebenfalls im Februar kritisierte der Verband die geplante<br />

Liberalisierung der kantonalen Schattenwurfregelung<br />

in der Allgemeinen Bauverordnung (ABV), weil<br />

diese der Akzeptanz von Verdichtung abträglich ist.<br />

→ Im September nahm Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich Stellung zu den Empfehlungen des Bundesamtes<br />

für Wohnungswesen (BWO) «Baurechte zugunsten<br />

von gemeinnützigen Bauträgern»: ein wichtiger Schritt<br />

zu einem in den wesentlichen Punkten standardisierten<br />

Baurechtsvertrag für gemeinnützige Wohnbauträger –<br />

eine von der Praxis sehnlichst erwartete Grundlage.<br />

Wir wiesen namentlich auf ein paar wichtige Aspekte<br />

hin: die Definition der Kernelemente und die Präzisierung<br />

der zentralen Begriffe (z. B. Kostenmiete, Verkehrswert),<br />

die Fonds de Roulement-Tauglichkeit sowie<br />

die gesonderte Regelung von Zusatzbedingungen wie<br />

etwa die Belegungsvorschriften.<br />

→ Im Dezember erarbeitete der Regionalverband eine<br />

Vernehmlassungsantwort zur revidierten Fassung der<br />

Mehrwertausgleichsverordnung. Darin wurde eine<br />

Verwesentlichung auf das Notwendige empfohlen,<br />

ausserdem die Wahrung der Gemeindeautonomie<br />

und der Vertragsfreiheit, die Präzisierung der Bagatellgrenzen,<br />

der Landpreismodelle und anderer Bestimmungen.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 3


UNSER JUBILÄUM<br />

Im Zeitraffer: Die Jubiläumsausstellung und<br />

die Veranstaltungsreihe<br />

Schon Mitte 2018 – beim ersten Treffen von Vorstand<br />

und Geschäftsstelle von Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich – stand fest, dass der Regionalverband sein<br />

Jubiläum mit seinen Mitgliedern in aller Öffentlichkeit<br />

feiern wollte. Aber nicht nur feiern, sondern auch die<br />

brennenden Themen rund um den gemeinnützigen<br />

Wohnungsbau mit der Bevölkerung diskutieren.<br />

Als das ETH Wohnforum den Regionalverband anfragte,<br />

ob wir das Zentrum Architektur Zürich (ZAZ)<br />

für unsere Jubiläumsaktivitäten nutzen wollten, konnten<br />

wir einfach nicht ablehnen. Nach einem positiven<br />

Grundsatzentscheid galt es als Erstes, ein Grobkonzept<br />

für ein Projekt zu erarbeiten und gleichzeitig Gesuche<br />

zur Finanzierung einzureichen. Nach weitgehenden<br />

Zusicherungen wurde eine professionelle<br />

Ausstellungsmacherin beigezogen und gemeinsam<br />

das Konzept sowie die Inhalte der Ausstellung konkretisiert.<br />

Parallel dazu stellte der Regionalverband<br />

eine Veranstaltungsreihe mit 28 Anlässen auf die<br />

Beine, welche die wichtigsten Themen und Herausforderungen<br />

des gemeinnützigen Wohnungsbaus zur<br />

Diskussion stellen sollte. Eine Design-Agentur wurde<br />

beauftragt, Ausstellungsvisuals und erste Kommunikationsmittel<br />

zu gestalten, und im April <strong>2019</strong> konnte<br />

der Tages-Anzeiger als Medienpartner gewonnen<br />

werden. Im Juni wurde unter Mitwirkung eines Editorial-Spezialisten<br />

ein Ad-hoc-Redaktionsteam zusammengestellt,<br />

um eine umfangreiche Zeitungsbeilage<br />

zu erarbeiten. Auch entstand in dieser Zeit ein eigenständiger,<br />

informativer Web-Auftritt samt Newsletter<br />

für die «Genossenschaft Bellerive». Im September<br />

schliesslich erschien die Jubiläumsbeilage im Tages-<br />

Anzeiger und kurz darauf wurde die Ausstellung<br />

eröffnet.<br />

Um die Ausstellung und die zahlreichen Anlässe besser<br />

betreuen zu können, verlegte die Geschäftsstelle<br />

das Sekretariat ins ZAZ. Ausserdem nahmen Geschäftsführung,<br />

Mitarbeitende und Vorstände ihre<br />

Rolle als Organisatoren und Gastgeber sehr ernst<br />

und waren viel vor Ort anzutreffen, etwa an den Veranstaltungen<br />

und übers Wochenende.<br />

Einige Zahlen zur «Genossenschaft Bellerive»,<br />

quasi eine Bilanz der viereinhalb Monate:<br />

5500<br />

Personen besuchten die<br />

«Genossenschaft Bellerive»<br />

108<br />

Speaker aus zwölf Ländern und<br />

vier Kontinenten waren auf den<br />

Podien anwesend<br />

94 %<br />

der Kosten wurden über Fundraising<br />

finanziert. Das Jubiläum<br />

war also nahezu selbsttragend<br />

134<br />

Tage dauerte<br />

die Ausstellung<br />

28<br />

öffentliche Veranstaltungen<br />

fanden im Gemeinschaftsraum<br />

statt<br />

425 m 2<br />

war die Ausstellung gross<br />

Das Projekt «Wie wollen wir wohnen?» wurde Ende<br />

Januar 2020 nach viereinhalb Monaten mit einem<br />

grossen Fest erfolgreich abgeschlossen.<br />

4 Wohnbaugenossenschaften Zürich


ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

INTENSIVIERT, GRUNDLAGEN<br />

WEITERENTWICKELT<br />

Selbstverständlich lag im Jubiläumsjahr das<br />

Schwergewicht nicht nur auf den Aktivitäten rund<br />

um die Ausstellung «Wie wollen wir wohnen?» und<br />

auf den zahlreichen Anlässen in der Genossenschaft<br />

Bellerive. Parallel fanden weitere Aktivitäten statt.<br />

Blickpunkt ausgebaut<br />

Das Verbandsorgan Blickpunkt erschien im Berichtsjahr<br />

dreimal und wurde von Ausgabe zu Ausgabe<br />

umfangreicher. Dabei wurden drei Wohnbaugenossenschaften<br />

porträtiert, welche <strong>2019</strong> ebenfalls ein<br />

100-Jahr-Jubiläum feiern konnten. Daneben waren<br />

unter anderem auch soziale Themen, erneuerbare<br />

Energien sowie die Entwicklung der Branche ein<br />

Thema. Wohnbaugenossenschaften Zürich beabsichtigt,<br />

den Blickpunkt weiter auszubauen und das Konzept<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Mehr Gewicht auf digitalen Medien<br />

Das Portal wbg-zh.ch wurde auch <strong>2019</strong> laufend aktualisiert.<br />

News vom Verband und Wichtiges aus der<br />

Presse, aktuelle Anlässe sowie branchenrelevante<br />

Themen stiessen auf grosses Interesse. Rund 92'000<br />

Besuche riefen innerhalb eines Jahres insgesamt<br />

450'000 Seiten ab. Während dieser Zeit wurden auch<br />

diverse Newsletter an etwa 2800 Abonnenten verschickt,<br />

die auf die Aktivitäten des Regionalverbands<br />

hinwiesen und zu Besichtigungen und anderen Anlässen<br />

einluden.<br />

Kostenstatistik 2018 erweitert<br />

Gegenüber den früheren Kostenstatistiken, die Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich unter seinen städtischen<br />

Mitgliedern erhob, wurde im Berichtsjahr die Datenerfassung<br />

für die Branchen- und Kostenstatistik 2018<br />

komplett neu aufgesetzt. Dafür entwickelte Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich zusammen mit Spezialisten<br />

ein webbasiertes Tool, welches detailliertere Auswertungen<br />

zulässt und den teilnehmenden Mitglieder-<br />

Genossenschaften nebst einem Individual-Report die<br />

Möglichkeit bietet, die eigenen Werte mit der Gesamtbranche,<br />

aber auch mit Genossenschaften im<br />

selben Segment zu vergleichen. Die Veröffentlichung<br />

der Branchen- und Kostenstatistik 2018 ist im ersten<br />

Quartal 2020 vorgesehen.<br />

Grosse Bevölkerungsumfrage <strong>2019</strong><br />

Um ein genaueres Bild davon zu bekommen, was die<br />

Bevölkerung über den gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

denkt, hat Wohnbaugenossenschaften Zürich<br />

eine landesweite, repräsentative Bevölkerungsbefragung<br />

initiiert und zusammen mit anderen Regionalverbänden<br />

und dem nationalen Dachverband vom<br />

Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich durchführen<br />

lassen. Wie sich zeigte, geniessen die Gemeinnützigen<br />

viel Zustimmung, sowohl in den Städten als<br />

auch auf dem Land. Die detaillierten Resultate der<br />

Umfrage werden im ersten Quartal 2020 aufgearbeitet<br />

und veröffentlicht.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 5


IMMOBILIENENTWICKLUNG<br />

& AKQUISITION<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich bietet seinen<br />

Mitgliedern im Bereich Immobilienentwicklung<br />

& Akquisition eine breite Palette von Dienstleistungen<br />

an, von Kurzberatungen über detailreiche<br />

Analysen auf strategischer Ebene bis hin zur Vermittlung<br />

von Land und Liegenschaften. Diese<br />

Dienste wurden im Berichtsjahr vermehrt auch<br />

von Gemeinden nachgefragt.<br />

Beratungen<br />

Seit der Einführung des Liegenschaftenchecks –<br />

einer eingehenden Analyse von Zustand und Potenzial,<br />

Markt und Umfeld eines Mehrfamilienhauses<br />

oder einer Siedlung – wurden 16 dieser umfassenden<br />

Analysen durchgeführt, vier davon im Berichtsjahr.<br />

Zusätzlich lancierte der Bereich I&A neu eine Portfolioanalyse.<br />

Mit dieser Dienstleistung wird die strategische<br />

Beratungstätigkeit erweitert. Die Portfolioanalyse<br />

ist eine umfassende Bestandsaufnahme des<br />

Gesamtportfolios eines Bauträgers und unterstützt<br />

diesen, Massnahmen zu definieren, diese in einen<br />

Gesamtzusammenhang zu stellen, Ressourcen zu planen<br />

und Fehlinvestitionen zu vermeiden. Die damit<br />

einhergehende Planungssicherheit erlaubt dem Bauträger,<br />

seine soziale Verantwortung wahrzunehmen<br />

und die Bewohnenden frühzeitig über Veränderungen<br />

zu informieren.<br />

Daneben konnten zahlreiche gemeinnützige Bauträger<br />

bei strategischen Fragestellungen rund um das<br />

Thema Immobilien beraten werden, zum Beispiel bei<br />

der Entwicklung von Erneuerungsszenarien für einzelne<br />

Siedlungen, bei der Entwicklung einer nachhaltigen<br />

Immobilienstrategie auf Portfolioebene und bei<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfungen hinsichtlich des Neuerwerbs<br />

von Baugrundstücken.<br />

Des Weiteren unterstützte der Bereich I&A die Mitglieder<br />

bei der Evaluation von Planenden (Architekten,<br />

Bauherrenvertretungen etc.), bei der Projektorganisation<br />

und der entsprechenden Kommunikation,<br />

beim Vertragswesen und der Erarbeitung von Leitzielen<br />

und Grundsätzen.<br />

Ausserdem wurden Beratungsdienstleistungen hinsichtlich<br />

der Entwicklungsstrategien für Bestandsliegenschaften<br />

mehrfach nachgefragt. Dafür hat der<br />

Bereich I&A eine Methode entwickelt, um qualitative<br />

und quantitative Aspekte des Wohnens mit verhältnismässig<br />

geringem Aufwand vergleichend darstellen<br />

zu können.<br />

Ziel aller Beratungen ist es, den Bauträgern einen<br />

umfassenden Überblick über alle Entwicklungsmöglichkeiten<br />

zu verschaffen, diese anhand festgelegter<br />

Kriterien zu bewerten und zu vergleichen und letztlich<br />

zu entscheiden, welches Szenario vertieft geprüft<br />

werden soll. Das strukturierte Vorgehen dient der<br />

Kommunikation nach innen und aussen, ist eine<br />

Grundlage für die Planung der Ressourcen und der<br />

Finanzen und hilft, Fehlentscheide zu vermeiden.<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich führte <strong>2019</strong> zahlreiche<br />

Erstberatungen für Mitgliedsgenossenschaften<br />

bzw. Stiftungen und Vereine durch. Durch Prozessberatungen,<br />

Ersteinschätzungen zu Kaufobjekten und<br />

durch Markteinschätzungen zum regionalen bzw. lokalen<br />

Immobilienmarkt konnte damit Wesentliches zur<br />

Entscheidungsfindung der einzelnen Baugenossenschaften<br />

beigetragen werden. Der Regionalverband<br />

beantwortete zudem mehrfach Fragen betreffend<br />

Kennzahlen zu Instandsetzungs- und Instandhaltungskosten,<br />

zu Finanzkennzahlen und zu den Nebenkosten.<br />

Land- und Immobilienakquisition<br />

Der Regionalverband evaluierte im Berichtsjahr über<br />

120 Angebote. Auffallend war die enorme Bandbreite<br />

der Opportunitäten betreffend Lage, Grösse und Art –<br />

Baugrundstücke, Bestandsliegenschaften, Entwicklungsprojekte:<br />

von kleineren Mehrfamilienhäusern bis<br />

zu grossen Baugrundstücken mit einem Potenzial von<br />

mehreren 100 Wohnungen. Allen gemeinsam waren –<br />

entsprechend der aktuell angespannten Situation auf<br />

dem Immobilien- und dem Kapitalmarkt – die sehr<br />

hohen Verhandlungspreise.<br />

6 Wohnbaugenossenschaften Zürich


Nach strenger Vorselektion konnten elf geeignete<br />

Liegenschaften ausgeschrieben werden. Davon befanden<br />

sich vier in der Stadt Zürich, die anderen im<br />

Grossraum Zürich. Zwei dieser Opportunitäten konnten<br />

schlussendlich erfolgreich an Mitglieder vermittelt<br />

werden, bei fünf Objekten reichten gemeinnützige<br />

Bauträger ein Angebot ein, erhielten aber aufgrund<br />

des Verkaufspreises keinen Zuschlag. In einem der<br />

erfolgreichen Fälle handelt es sich um ein Baugrundstück<br />

mit einem Potenzial für knapp 50 Wohnungen,<br />

im anderen Fall um eine Bestandsliegenschaft mit<br />

zwölf Wohnungen. Insgesamt wurde damit ein Potenzial<br />

von 68 Wohnungen mit ergänzenden Gewerbeflächen<br />

an Wohnbaugenossenschaften vermittelt, was<br />

deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegt.<br />

Immobilienentwicklung<br />

Zusätzlich zur Evaluation und Akquisition von Grundstücken<br />

und Immobilien beriet Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich gemeinnützige Bauträger, Gemeinden<br />

und Privatpersonen bei der Projektentwicklung.<br />

Dabei wurden die Leistungen für die Gemeinnützigen<br />

kostendeckend und die Beratungen von Gemeinden<br />

und Privatpersonen bei Akquisitionsobjekten unentgeltlich<br />

erbracht.<br />

Der Verband unterstützte <strong>2019</strong> die Gemeinden Kloten,<br />

Uster, Hittnau und Stallikon in unterschiedlichen<br />

Entwicklungsphasen. Die Opportunitäten in Kloten<br />

und Stallikon werden voraussichtlich 2020 ausgeschrieben.<br />

Der Regionalverband hat drei private Grundeigentümer<br />

bei der Entwicklung grösserer Baurechtsareale<br />

beraten. Bei zweien sind die Entwicklungen aus unterschiedlichen<br />

Gründen gescheitert; eine Opportunität<br />

wird voraussichtlich im nächsten Jahr ausgeschrieben.<br />

Dokumentation und Kennzahlen<br />

Die Dokumentationen über Neubau- und Ersatzneubauten<br />

von gemeinnützigen Bauträgern, die Liste der<br />

Neu- und Ersatzneubauten sowie Wegleitungen und<br />

Merkblätter für gemeinnützige Bauträger wurden laufend<br />

aktualisiert. Diese Dokumente sind auf der Webseite<br />

für Mitglieder verfügbar.<br />

Für die IG pro zürich 12, eine Interessengemeinschaft<br />

der gemeinnützigen Bauträger in Zürich-Schwamendingen,<br />

hat der Regionalverband eine Umfrage über<br />

die strategischen Absichten seiner Mitglieder durchgeführt.<br />

Die Datenreihe baut auf früheren Umfragen<br />

im Jahr 2008 und 2013/2014 auf.<br />

Leistungsvereinbarung mit der Stadt Zürich<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich hat im Rahmen<br />

der Leistungsvereinbarung mit der Stadt Zürich die<br />

gemeinnützigen Bauträger unter anderem bei der<br />

Vernetzung, bei Prozessen und Machbarkeitsstudien<br />

tatkräftig unterstützt.<br />

Gestaltungsplan Thurgauerstrasse<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich hat die behandelnde<br />

Kommission des Gemeinderats auf Erschwernisse<br />

für die gemeinnützigen Bauträger aufmerksam<br />

gemacht und Verbesserungsvorschläge erarbeitet.<br />

Die Vermittlung der Wohnanteile wird voraussichtlich<br />

durch Wohnbaugenossenschaften Zürich erfolgen.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 7


VERANSTALTUNGEN<br />

Um den Wissenstransfer und die Vernetzung unter<br />

den Mitgliedern zu unterstützen, aber auch um<br />

Diskussionen zu wichtigen Themen aufzunehmen,<br />

organisiert Wohnbaugenossenschaften Zürich<br />

zahlreiche Anlässe.<br />

Neujahrsapéro<br />

Am 17. Januar lancierte Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich im Haus Bellerive sein 100-Jahr-Jubiläum: Statt<br />

in die Geschäftsstelle lud der Regionalverband Mitglieder,<br />

Kooperationspartner und Fördermitglieder<br />

ins Haus Bellerive ein, um gemeinsam auf ein reich<br />

befrachtetes Jahr anzustossen und alle auf das Projekt<br />

«Wie wollen wir wohnen?» einzustimmen.<br />

100. ordentliche Generalversammlung<br />

Im Mai standen in der Limmat Hall in Zürich gleich<br />

mehrere richtungsweisende Traktanden an. So konnte<br />

der Vorstand plausibel darlegen, warum eine Erhöhung<br />

der Mitgliederbeiträge notwendig ist. Schliesslich<br />

hat sich der Verband über das Jubiläumsjahr hinaus<br />

viel vorgenommen, was auch eine personelle<br />

Verstärkung der Geschäftsstelle erfordert. Anschliessend<br />

wurde Verbandspräsidentin Barbara Thalmann<br />

unter grossem Applaus verabschiedet und Christian<br />

Portmann zum neuen Präsidenten gewählt. Ausserdem<br />

konnten mit Nina Pfenninger und Jérôme Gaberell<br />

zwei Vorstände als Verstärkung gewonnen werden.<br />

Jubiläumskongress und Geburtstagsfest<br />

Gemeinsam mit Wohnbaugenossenschaften Schweiz<br />

begrüsste der Regionalverband Zürich seine Mitglieder<br />

und Fördermitglieder zum Jubiläumskongress und<br />

abends zum Fest im StageOne in Zürich Oerlikon. Als<br />

Festredner überbrachte u. a. Bundesrat Guy Parmelin<br />

– als Vorsteher des Eidgenössischen Departements<br />

für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) auch<br />

zuständig für die Wohnbauförderung – seine Glückwünsche<br />

und Grussworte aus Bundesbern.<br />

Besichtigungen: Genossenschaften erfinden sich neu<br />

Bei der Besichtigung des Ersatzneubaus «Letzigraben»<br />

wurde zunächst die Zwischennutzung von Gebäuden<br />

– Ablauf, Vorteile und Beispiele für Zwischennutzungen<br />

– durch das Jugendwohnnetz<br />

(JUWO) vorgestellt und die gute, langjährige Zusammenarbeit<br />

mit der Siedlungsgenossenschaft Eigengrund<br />

(SGE) hervorgehoben. Mit dem Ersatzneubau<br />

hat die SGE ihre Gründersiedlung «Letzigraben» aus<br />

dem Jahr 1947 erneuert: Vier Zeilenbauten mit 72 kleineren<br />

Wohnungen sind durch zwei sieben- bzw. achtgeschossige<br />

Gebäude mit 90 neuen Wohnungen ersetzt<br />

worden. Dabei wurden vor allem deutlich mehr<br />

Familienwohnungen und Raum für eine Pflegewohngruppe<br />

– auf insgesamt 80 % mehr Wohnfläche – erstellt.<br />

Die rund 50 Teilnehmenden hatten nach den Referaten<br />

die Möglichkeit, nebst Wohnungen auch Gemeinschaftsräume,<br />

einen Jugendraum, eine Pflegewohngruppe<br />

sowie Gewerberäume zu besichtigen.<br />

«Wir bauen Nachbarschaft» lautete das Thema der<br />

zweiten Besichtigung im Sommer, zu der die Baugenossenschaft<br />

des eidgenössischen Personals (BEP) in<br />

ihre neue Siedlung ins Limmatfeld in Dietikon eingeladen<br />

hatte. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit,<br />

sich Ideen zur Förderung des Gemeinschaftslebens<br />

in einer neu gebauten Siedlung zu holen.<br />

Dieses Projekt war auch dank der Vermittlung von<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich zustande gekommen.<br />

Frau Kaestle von Duplex Architekten zeigte auf,<br />

wie sieben Gebäude zwei Wohnhöfe mit insgesamt<br />

212 Wohnungen von 1.5 bis 8.5 Zimmer mit attraktiven<br />

Grundrissen bilden, samt gemeinschaftlichen Einrichtungen<br />

der BEP im Erdgeschoss.<br />

Grosses Interesse an den Tagen der offenen Tür<br />

Mitte April <strong>2019</strong> konnten verschiedene Wohnungen<br />

der 1. und 2. Etappe der neuen Siedlung «Silbergrueb»<br />

der Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof in<br />

Mönchaltorf besichtigt werden. Im Rahmen der ersten<br />

beiden Etappen sind hier 102 Wohnungen in acht<br />

Gebäuden, umgeben von schön gestalteten Aussenräumen<br />

entstanden.<br />

Die im Bau befindliche dritte Etappe wird weitere 41<br />

Wohnungen sowie einen Lebensmittelladen in drei<br />

Gebäuden bereitstellen. In der 4. Etappe soll ein Konzept<br />

zu Wohnen im Alter umgesetzt werden, wofür<br />

die SG Sunnige Hof die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt<br />

«DasHaus» (Wohnen im Alter) in der Siedlung<br />

Else Züblin West in Zürich Albisrieden abwarten und<br />

einfliessen lassen will.<br />

8 Wohnbaugenossenschaften Zürich


Mitte Mai <strong>2019</strong> lud die Neue Baugenossenschaft<br />

(NBG) Horgen in die Siedlung «Floraweg» nach Horgen<br />

ein. Für die Modernisierung des Bestandes von 1924<br />

wurde bereits im Jahr 2004 eine Projektstudie für Ersatzneubauten<br />

in Auftrag gegeben. Nach der Bewilligung<br />

des Baukredits durch die Generalversammlung<br />

wurde 2017 mit der Erneuerung der ersten zwei Mehrfamilienhäuser<br />

– 21 Wohnungen anstelle von acht –<br />

begonnen. Mitte <strong>2019</strong> konnten die neuen Wohnungen<br />

bezogen werden. Mit der baulichen Verjüngung<br />

wurde auch eine neue Generation von Genossenschaftern<br />

angesprochen. Die anderen Gebäude auf<br />

dem Areal bleiben bis zum geplanten Zeitpunkt der<br />

2. Etappe in 25 bis 30 Jahren bestehen.<br />

Zur Feier der Fertigstellung der neuen Siedlung im<br />

Glattpark in Opfikon luden der Regionalverband und<br />

die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) im<br />

September ein. Sie konnte durch ein Tauschgeschäft<br />

mit der Stadt Zürich Land erwerben und 284 Wohnungen<br />

(1.5 bis 8.5 Zimmer) realisieren. Ausserdem<br />

erstellte sie Ateliers, einen Doppelkindergarten, eine<br />

Kinderkrippe, Projekträume, Waschsalons, zwei Gemeinschaftsräume<br />

und ein Restaurant. Nur ein Viertel<br />

der Wohnungen wurde intern vergeben; 75 Prozent<br />

der Bewohnenden sind Neumitglieder der ABZ. Unter<br />

den rund 700 neuen Einwohnern sind 300 Kinder<br />

und Jugendliche, denen die Innenhöfe der Siedlung<br />

zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten bieten.<br />

Ende Oktober bot die Baugenossenschaft Glattal Zürich<br />

(BGZ) die Gelegenheit zur Besichtigung ihres<br />

Ersatzneubaus «Im Schuppis I» im Schwamendinger<br />

Dreieck. 60 interessierte Teilnehmende fanden den<br />

Weg ins grösste zusammenhängende Siedlungsgebiet<br />

der BGZ mit 700 Wohnungen. Im Rahmen der<br />

strategischen Erneuerungsplanung ist ein gestaffelter<br />

Ersatz dieser Liegenschaften im Zeitraum bis ca. 2040<br />

in elf Etappen vorgesehen. Die 1. Etappe des Ersatzneubaus<br />

wurde nach Minergie-P-Standard gebaut.<br />

Der breite Wohnungsmix reicht von 2- bis 5.5-Zimmer-Wohnungen.<br />

Zudem entstanden zumietbare<br />

Zimmer, Bastelräume sowie drei Gewerberäume und<br />

ein Gemeinschaftsraum. Beheizt wird über das Fernwärmenetz<br />

vom Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz,<br />

der Strom für alle Häuser stammt von der Fotovoltaikanlage<br />

auf den Dächern.<br />

Die Besichtigungen bzw. Tage der offenen Tür werden<br />

jeweils mit Datenblättern zu Wohnungsmix, Mietpreisen,<br />

Baukosten sowie Wohnungsgrundrissen dokumentiert,<br />

welche den Mitgliedern auch auf der Website<br />

von Wohnbaugenossenschaften Zürich zur Verfügung<br />

stehen.<br />

NETTO-NULL:<br />

Fachtagung des gemeinnützigen Wohnbaus<br />

Einmal mehr gehören die gemeinnützigen Wohnbauträger<br />

zu den early adopters eines wichtigen Themas:<br />

Angesichts der Klima-Prognosen und der zahlreichen<br />

Appelle an Politik und Wirtschaft setzten die Organisatoren<br />

– die Stadt Zürich, Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich und die Baugenossenschaft «Mehr als<br />

Wohnen» – mit NETTO-NULL nicht weniger als das klimaneutrale<br />

Bauen und Wohnen auf die Tagesordnung.<br />

Angesichts der 17 Kurzreferate erwartete die Teilnehmenden<br />

ein thematisch verdichteter Nachmittag.<br />

Stadtrat André Odermatt mahnte in seiner Grussbotschaft,<br />

dass das Ziel, eine 2000-Watt-Gesellschaft zu<br />

werden, für die Stadt Zürich seit der Volksabstimmung<br />

2008 in der Gemeindeordnung festgeschrieben<br />

und anzustreben sei. Diese Dringlichkeit unterstrich<br />

Elmar Grosse Ruse, beim WWF zuständig für<br />

die Themen Klima und Energie. Er zeigte, wie gravierend<br />

der Temperaturanstieg für die Natur bzw. wie<br />

gross der CO 2 -Ausstoss von Produktion und Konsum<br />

in unserer Gesellschaft ist und warum beim Bauen<br />

und Wohnen Energieeinsparungen zwingend sind.<br />

In der Folge wurden konkrete Lösungen präsentiert,<br />

sowohl im Bereich der nachhaltigen Energiesanierung<br />

und des Recyclings ganzer Gebäudeteile für neue<br />

Bauten als auch bei der Energieversorgung durch<br />

Verbünde und der Energiegewinnung dank Erdsonden<br />

und Wärmepumpen, Fotovoltaik und Abwärme.<br />

Auch für das Problem der Speicherung überschüssiger<br />

Energie haben Genossenschaften inzwischen Lösungen<br />

gefunden.<br />

Anschliessend hatten die etwa 150 Teilnehmenden<br />

viel Gesprächsstoff und ausgiebig Gelegenheit, Erfahrungen<br />

auszutauschen.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 9


BERICHTE AUS DEN<br />

KOMMISSIONEN<br />

Um die Aufgaben unserer Branche in verschiedenen<br />

Bereichen wahrzunehmen, hat der Regionalverband<br />

entsprechende Kommissionen gebildet, in denen<br />

Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsstelle<br />

Einsitz haben. Alle Kommissionen erarbeiten –<br />

entsprechend dem Geschäftsreglement – Empfehlungen<br />

und Anträge zuhanden des Vorstands.<br />

Start der Kommission Gesellschaft & Soziales<br />

(GESKO)<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich gründete 2018 die<br />

Kommission Gesellschaft & Soziales. Diese führt die<br />

Arbeit von wohnenplus weiter und nimmt den Ball<br />

von der Plattform Genossenschaften, dem öffentlichen<br />

Projekt des Regionalverbands, auf.<br />

In der GESKO werden nun auf Ebene des Regionalverbandes<br />

Zürich gesellschaftlich, sozial und demografisch<br />

relevante Themen bearbeitet und verknüpft –<br />

Themen wie Mitwirkung, Integration und Teilhabe,<br />

mit denen sich Genossenschaften von Natur aus beschäftigen.<br />

Seit Frühjahr <strong>2019</strong> wurde das Konzept an mehreren<br />

Austauschveranstaltungen mit den Mitgliedern auf<br />

die Bedürfnisse der Praxis angepasst. Der Fokus liegt<br />

dabei auf der Vernetzung, auf dem Wissenstransfer<br />

und – wo sinnvoll – auf der Unterstützung der Mitglieder<br />

bei der Arbeit in ihren Genossenschaften.<br />

Dies, weil zwar die Fragestellungen bei kleinen und<br />

grossen Genossenschaften mehrheitlich dieselben<br />

sind, aber die dafür verfügbaren Ressourcen sich<br />

doch sehr unterscheiden.<br />

So wird sich die GESKO von Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich ab kommendem Jahr bei der Vernetzung<br />

der Fachpersonen aus den Genossenschaften engagieren<br />

und den regelmässigen Erfahrungsaustausch<br />

aller Interessierten koordinieren. Im Weiteren sind<br />

Angebote wie die Erstberatung für Mitglieder sowie<br />

der Wissenstransfer auf einer digitalen Plattform in<br />

Arbeit.<br />

Kommission Branchenentwicklung (BREK)<br />

neu konstituiert<br />

Nach der letzten Generalversammlung im Mai <strong>2019</strong><br />

konstituierte sich die BREK in neuer Besetzung.<br />

Im Berichtsjahr lag der Schwerpunkt der Kommissionsarbeit<br />

auf der Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen,<br />

inwieweit die Geschäftsstelle zukünftig<br />

Dienstleistungen für ihre kleineren und mittleren Mitglieder<br />

anbieten soll, um diese weiter zu professionalisieren<br />

und deren Vorstände zu entlasten. Auslöser<br />

für diese Überlegungen waren einzelne Anfragen, die<br />

beim Regionalverband eingegangen sind. Die Resultate<br />

einer Mitgliederumfrage über entsprechende Bedürfnisse<br />

lancierten dabei den Start dieses Projekts.<br />

Über erste Umsetzungsschritte wird im Laufe des Jahres<br />

2020 entschieden.<br />

Alle Tätigkeiten der BREK orientieren sich an den<br />

Bedürfnissen der Mitglieder von Wohnbaugenossenschaften<br />

Zürich, um für diese einen konkreten Nutzen<br />

zu erzeugen und generell die Weiterentwicklung seiner<br />

Mitglieder zu fördern.<br />

Diese Ziele sollen etwa durch den Auf- und Ausbau<br />

von Branchenverträgen oder die Weiterführung der<br />

Kostenstatistik erreicht werden. Diese zweijährliche<br />

Umfrage innerhalb der Branche wurde im Berichtsjahr<br />

weiterentwickelt und vollständig digitalisiert. Dadurch<br />

liefert sie den Wohnbaugenossenschaften<br />

wertvolle Vergleichskenngrössen sowie relevante<br />

Kennzahlen der gesamten Branche.<br />

Kommission Immobilienentwicklung &<br />

Akquisition (I&A)<br />

<strong>2019</strong> stellte sich die Kommission I&A den neuen Herausforderungen:<br />

Im angespannten Wohnimmobilienmarkt<br />

im Grossraum Zürich wird es zunehmend<br />

schwierig, geeignete Liegenschaften für das Wachstum<br />

der Branche zu akquirieren.<br />

Die Kommission I&A hat deshalb an zwei Workshops<br />

10 Wohnbaugenossenschaften Zürich


konkrete Massnahmen festgelegt, um im Bereich I&A<br />

vermehrt proaktiv Opportunitäten aufzuspüren. Hier<br />

ein paar Beispiele: Es sollen digitale Planungsinstrumente<br />

zur Ermittlung von Ausnützungsreserven genutzt<br />

werden. Auch soll Kontakt mit den reformierten<br />

und katholischen Kirchgemeinden ausserhalb der<br />

Stadt Zürich aufgenommen und die Gespräche mit<br />

Gemeinden und öffentlichkeitsnahen Institutionen<br />

intensiviert werden. Ausserdem gilt es bei BZO-Revisionen,<br />

allfällige Ein-, Auf- und Umzonungen frühzeitig<br />

zu erkennen und die betroffenen Eigentümer<br />

zu kontaktieren.<br />

Kommission Öffentlichkeitsarbeit & Politik (KÖP)<br />

Die Mitglieder der KÖP trafen sich im Berichtsjahr<br />

regelmässig, um kommende oder bereits laufende<br />

Wohnungsbaugeschäfte von Regierungs- und Kantonsrat<br />

sowie den politischen Gremien der Stadt Zürich<br />

und den Gemeinden zu diskutieren, gegebenenfalls<br />

eine Position zu formulieren oder das Gespräch<br />

mit Entscheidungsträgern zu suchen. Auch die Beobachtung<br />

der Entwicklungen in anderen Kantonen<br />

und der Berichterstattung in den Medien gehören zu<br />

den Aufgaben der KÖP.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 11


POSITIVE<br />

BILANZ DANK<br />

UNSEREN<br />

DIENST-<br />

LEISTUNGEN<br />

– BREIT<br />

FINANZIERTES<br />

JUBILÄUM


FINANZEN<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich (wbg-zh) verzeichnet<br />

im Rechnungsjahr <strong>2019</strong> einen Gewinn von<br />

rund CHF 50’000, welcher als Gewinnvortrag ins<br />

Vereinsvermögen überführt wird. Dieses positive<br />

Ergebnis ist hauptsächlich auf die weitere Zunahme<br />

des Wohnungsbestandes der Mitglieder, auf die<br />

erfolgreiche Land- und Liegenschaftenvermittlung<br />

sowie auf strategische Beratungen für unsere<br />

Mitglieder zurückzuführen.<br />

Erfolgsrechnung<br />

Mit der weiteren Zunahme des Wohnungsbestandes<br />

unserer Mitglieder um insgesamt 1945 Wohneinheiten<br />

erhöhten sich die Mitgliederbeiträge um rund CHF<br />

11'000. wbg zürich zählte per Ende <strong>2019</strong> 257 Mitglieder<br />

(Vorjahr 256) mit insgesamt 68'435 Wohnungen<br />

(Vorjahr 66'490).<br />

Die Höhe des Ertrags bei den Beratungsdienstleistungen<br />

ist vor allem auf die Vermittlung von Land und<br />

Liegenschaften zurückzuführen. So konnten im Berichtsjahr<br />

Opportunitäten an die Baugenossenschaft<br />

Zurlinden, die Baugenossenschaft mehr als wohnen<br />

und die Baugenossenschaft Rotach sowie die Stadt<br />

Illnau-Effretikon (Arealentwicklung Gupfen) erfolgreich<br />

vermittelt werden. Die gesamten Einnahmen in<br />

diesem Bereich belaufen sich auf CHF 219'000.<br />

Der Gesamtaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr<br />

um CHF 836'000 auf CHF 2'120'467. Dieser Mehraufwand<br />

ist grösstenteils auf das 100-Jahr-Jubiläum des<br />

Regionalverbands zurückzuführen, welcher mit rund<br />

CHF 740'000 zu Buche schlägt. Demgegenüber<br />

konnten für das Jubiläum rund CHF 724'000 an Beiträgen,<br />

Spenden und sonstigen Einnahmen für die<br />

Aktivitäten rund um das Jubiläum verbucht werden.<br />

Damit wurden die entsprechenden Aufwände fast<br />

vollständig durch Drittmittel gedeckt. Aufgrund dieser<br />

Fokussierung nahmen die regulären Sponsoringeinnahmen<br />

demgegenüber im Berichtsjahr ab.<br />

Gegenüber 2018 fiel der Gesamtaufwand ohne die Aktivitäten<br />

rund um das 100-Jahr-Jubiläum im Berichtsjahr<br />

um rund CHF 96'000 höher aus. Gründe dafür waren<br />

hauptsächlich die teilweise Vakanz bei der Geschäftsleitung<br />

im Jahr 2018 sowie die Neugestaltung des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />

und das stärkere Engagement des Vorstands<br />

bei der Erarbeitung verschiedener Vernehmlassungsantworten<br />

und seiner Mitwirkung bei der Vorbereitung<br />

der zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen.<br />

Bilanz<br />

Der gegenwärtig hohe Bestand an Eigenmitteln beruht<br />

in erster Linie auf der Anfang <strong>2019</strong> erfolgten vorzeitigen<br />

Auszahlung des gesamten Beitrags der Stadt<br />

Zürich für die noch bis Ende 2020 laufende Leistungsvereinbarung.<br />

Ein Teil der Liquidität ist bei einer<br />

Depositenkasse angelegt. Mit einem Vereinskapital<br />

von rund CHF 442'000 zuzüglich Rückstellungen von<br />

rund CHF 250'000 wird eine gesunde Bilanzstruktur<br />

ausgewiesen.<br />

Ausblick<br />

Die an der letzten Generalversammlung beschlossene<br />

Erhöhung der Mitgliederbeiträge wird 2020 zu höheren<br />

Einnahmen führen. Ein Teil der Mehreinnahmen<br />

wird für den Ausbau der Personalressourcen im Bereich<br />

Verbandsdienstleistungen eingeplant. Daneben<br />

kann die Abhängigkeit von den stark schwankenden<br />

Beiträgen aus Land- und Liegenschaftenvermittlungen<br />

an unsere Mitglieder verringert werden.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 13


BILANZ PER 31.12.<strong>2019</strong><br />

Aktiven <strong>2019</strong> 2018<br />

Flüssige Mittel 814’149 697’894<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 115’486 324’517<br />

Übrige kurzfristige Forderungen 5’226 3’737<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 76’914 168’832<br />

Total Umlaufvermögen 1’011’775 1’194’980<br />

Finanzanlagen 70’400 70’400<br />

Mobile Sachanlagen 10’631 9’313<br />

Immaterielle Werte 86’709 80’815<br />

Total Anlagevermögen 167’739 160’528<br />

Total Aktiven 1’179’515 1’355’508<br />

Passiven <strong>2019</strong> 2018<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 175’001 78’360<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 14’434 10’720<br />

Kurzfr. Verbind. ggn Organen 39’404 17’232<br />

Kurzfr. Verbind. ggn Sozialversicherungen 14’985 8’326<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 190’750 548’879<br />

Total Fremdkapital kurzfristig 434’573 663’516<br />

Ausgleichfonds Akquisition 78’000 78’000<br />

Abstimmungsfonds 100’000 100’000<br />

Rückstellungen Projekte 72’268 72’268<br />

Total Fremdkapital langfristig 250’268 250’268<br />

Total Fremdkapital 684’841 913’784<br />

Vereinskapital Verband 441’724 333’964<br />

Total Vereinskapital 441’724 333’964<br />

Jahresgewinn 52’950 107’759<br />

Total Passiven 1’179’515 1’355’508<br />

14 Wohnbaugenossenschaften Zürich


ERFOLGSRECHNUNG 1.1. BIS 31.12.<strong>2019</strong><br />

Nettobetrag aus Lieferungen und Leistungen <strong>2019</strong> 2018<br />

Mitgliederbeiträge 504’446 493’542<br />

Leistungsverträge 133’688 132’588<br />

Sponsoring- und Werbeerträge 127’513 175’843<br />

Erträge Beratungsdienstleistungen 469’128 437’356<br />

Erträge Verbandsdienstleistungen 165’869 136’347<br />

Diverse Erträge, Projekte und Jubiläum 766’950 20’833<br />

Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5’825 -4’730<br />

Total Ertrag 2’173’417 1’391’780<br />

Aufwand <strong>2019</strong> 2018<br />

Netzwerke und Weiterbildung 2’700 2’137<br />

Öffentlichkeitsarbeit 94’549 87’923<br />

Jubiläum 739’984 0<br />

Verbandsdienstleistungen 56’082 53’063<br />

Beratungsdienstleistungen 62’972 57’196<br />

Total Aufwand für Verbandsleistungen 956’287 200’319<br />

Lohnaufwand 655’380 608’155<br />

Sozialversicherungsaufwand 148’883 142’644<br />

Übriger Personalaufwand 14’738 20’741<br />

Total Personalaufwand 819’001 771’540<br />

Büroaufwand 52’633 52’495<br />

Verwaltungs- und Informatikaufwand 52’237 53’403<br />

Aufwendungen für die Organe 174’920 159’753<br />

Übriger Betriebsaufwand 36’374 14’401<br />

Total sonstiger Betriebsaufwand 316’164 280’052<br />

Abschreibungen 26’326 23’189<br />

Finanzaufwand 671 809<br />

Finanzertrag -4’782 − 2’113<br />

Finanzerfolg -4’111 − 1’303<br />

Steuern 6’800 10’223<br />

Total Aufwand 2’120’467 1’284’021<br />

Jahresgewinn 52’950 107’759<br />

An den Vorstand wurden <strong>2019</strong> insgesamt CHF 172’889 ausbezahlt (VJ 140’306). CHF 120’407 Vorstandsentschädigungen<br />

und ausserordentlich CHF 52’482 für Aufwendungen im Zusammenhang mit dem 100-Jahr-Jubiläum.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 15


ANHANG<br />

Angaben über die in der Jahresrechnung<br />

angewendeten Grundsätze<br />

Die für die vorliegende Jahresrechnung angewendeten<br />

Grundsätze der Rechnungslegung erfüllen die Anforderungen<br />

des Schweizer Rechnungslegungsrechts.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />

die übrigen kurzfristigen Forderungen werden zu<br />

Nominalwerten ausgewiesen abzüglich notwendiger<br />

Wertberichtigungen.<br />

Finanzanlagen<br />

Die Finanzanlagen sind zu Nominalwerten bilanziert.<br />

Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu<br />

Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung<br />

Übrige kurzfristige Forderungen <strong>2019</strong> 2018<br />

Verrechnungssteuern 2’379 3’114<br />

Mehrwertsteuern 2’847 623<br />

Total 5’226 3’737<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung <strong>2019</strong> 2018<br />

Vorausbezahlte Versicherungsprämien 19’004 3’946<br />

Vorausbezahlte Mieten 2’845 2’845<br />

Übrige Vorauszahlungen 43’375 27’778<br />

Bezahlter Aufwand des Folgejahres 65’224 34’569<br />

Leistungsvereinbarung Stadt Zürich 0 80’000<br />

Leistungsvereinbarung Dachverband 0 26’624<br />

Noch nicht erhaltener Ertrag Hypothekenvermittlung 11’690 11’890<br />

Noch zu fakturierender Ertrag Sponsoring 0 15’750<br />

Noch nicht erhaltener Ertrag 11’690 134’264<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 76’914 168’832<br />

Finanzanlagen <strong>2019</strong> 2018<br />

Wertschriftendepot ZKB 48’900 48’900<br />

Anteilschein «Mehr als Wohnen» 20’000 20’000<br />

Anteilschein ABZ 1’500 1’500<br />

Total Passiven 70’400 70’400<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen <strong>2019</strong> 2018<br />

Verpflichtungen gegenüber Organen 33’572 24’337<br />

Verpflichtungen Mehrwertsteuer 116 25’797<br />

Verpflichtungen gegenüber Vorsorgeeinrichtung 10’128 0<br />

Verpflichtungen Lieferanten 131’185 28’226<br />

Total 175’001 78’360<br />

16 Wohnbaugenossenschaften Zürich


Passive Rechnungsabgrenzungen <strong>2019</strong> 2018<br />

Ausstehende Aufwendungen 9’100 3’379<br />

Ferien und Überstunden 18’000 12’000<br />

Noch nicht bezahlter Aufwand 27’100 15’379<br />

Vorausfakturierter Auftrag 11’000 0<br />

Kooperationsverträge 0 25’500<br />

Leistungsvereinbarung Stadt Zürich 80’000 0<br />

100-Jahr-Jubiläum* 72’650 508’000<br />

Erhaltener Ertrag des Folgejahres 163’650 533’500<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 190’750 548’879<br />

* Jubiläum <strong>2019</strong>: Wohnbaugenossenschaften Zürich feierte <strong>2019</strong> (bis zum Januar 2020) sein 100-Jahr-Jubiläum. Für die Finanzierung<br />

der Jubiläumsaktivitäten wurden 2018 Spenden und Sponsoringbeiträge in der Höhe von CHF 508’000 eingenommen und<br />

abgegrenzt. <strong>2019</strong> wurden Erträge in Höhe von CHF 72’650 abgegrenzt.<br />

Erläuterungen zu ausserordentlichen, einmaligen<br />

oder periodenfremden Positionen der Erfolgsrechnung<br />

Sonstige Angaben <strong>2019</strong> 2018<br />

Nicht bilanzierte Leasingverbindlichkeiten mit Restlaufzeit > 1 Jahr 0 1’696<br />

Mietvertrag zwei Drucker. Laufzeit bis März 2023. Jahresmiete: CHF 4’716.<br />

Eventualverbindungen <strong>2019</strong> 2018<br />

Per Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Eventualverbindlichkeiten.<br />

Anzahl Mitarbeitende <strong>2019</strong> 2018<br />

Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt 5.10 5.10<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung<br />

der Jahresrechnung durch den Vorstand am<br />

3. Februar 2020 sind keine wesentlichen Ereignisse<br />

aufgetreten, welche die Aussagefähigkeit der<br />

Jahresrechnung <strong>2019</strong> beeinträchtigen könnten bzw.<br />

an dieser Stelle offengelegt werden müssten.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 17


18 Wohnbaugenossenschaften Zürich<br />

BERICHT DER REVISIONSSTELLE


WACHSENDER<br />

WOHNUNGS-<br />

BESTAND<br />

UNSERER<br />

MITGLIEDER,<br />

STARKE<br />

PARTNER UND<br />

ERWEITERTER<br />

VORSTAND


MITGLIEDER<br />

Der Regionalverband ist hauptsächlich «innerlich»<br />

gewachsen. Zwar blieb die Mitgliederzahl bei den<br />

gemeinnützigen Wohnbauträgern nahezu konstant.<br />

Da diese Mitglieder <strong>2019</strong> aber erneut viel<br />

gebaut haben, stieg die Zahl der Wohnungen, die<br />

sie vermieten, um 1945 auf 68’435 Wohnungen<br />

(Stand 31.12.<strong>2019</strong>).<br />

Zu den 257 Aktivmitgliedern des Regionalverbands<br />

zählen Wohnbaugenossenschaften, gemeinnützige<br />

Aktiengesellschaften und Stiftungen mit demselben<br />

Zweck.<br />

Mit der regen Neubau- und Ersatzneubautätigkeit<br />

und den damit einhergehenden Verdichtungsbestrebungen<br />

nimmt auch die Zahl gemeinnütziger Wohnungen<br />

zu.<br />

Neuaufnahmen <strong>2019</strong><br />

→ Rohn-Salvisberg-Stiftung<br />

→ Wohnbaugenossenschaft Seebrighof<br />

→ Wohnbaugenossenschaft Grubenacker<br />

Austritte <strong>2019</strong><br />

→ Genossenschaft Alterssiedlung Kloten<br />

→ Genossenschaft Wohnraum Wallisellen (GWW)<br />

Jahr Mitglieder Wohnungen<br />

2010 241 59’697<br />

2011 245 58’317<br />

2012 250 59’388<br />

2013 255 60’154<br />

2014 256 59’812<br />

2015 256 60’817<br />

2016 258 63’751<br />

2017 258 64’971<br />

2018 256 66’490<br />

<strong>2019</strong> 257 68’435<br />

Assoziativmitglieder<br />

Nebst den Aktivmitgliedern, deren Hauptzweck die<br />

Erstellung und Vermietung von preisgünstigem<br />

Wohn- und Gewerberaum ist, hat unser Verband assoziierte<br />

Mitglieder aus dem Gemeinwesen, bei denen<br />

die Vermietung von Wohn- und Gewerberaum<br />

nur ein Nebenzweck ist. <strong>2019</strong> waren dies:<br />

→ Reformierte Kirche Zürich, Stadtverband<br />

→ Stadt Zürich<br />

→ Verein Incontro – Gelebte Nachbarschaft<br />

20 Wohnbaugenossenschaften Zürich


PARTNER<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich setzt auf<br />

Kooperation. Diese bezieht zum einen unsere<br />

Mitglieder, Politik und Verwaltung mit ein und<br />

zum anderen eine ganze Reihe von Kooperationspartnern,<br />

Gönnern und Fördermitgliedern, die den<br />

gemeinnützigen Wohnungsbau unterstützen.<br />

Unsere grossen Kooperationspartner<br />

→ Zürcher Kantonalbank ZKB als Ansprechpartner<br />

bei Immobilienfinanzierungen<br />

→ HRS Real Estate AG, Projektentwickler, Totalund<br />

Generalunternehmer<br />

→ ewz, unser Partner für intelligente<br />

Energielösungen<br />

Unsere kleinen Kooperationspartner<br />

→ Die Mobiliar<br />

→ Keramik Laufen AG & Similor AG<br />

→ Keller Spiegelschränke AG<br />

→ 4B AG<br />

→ Genossenschaft Migros Zürich<br />

Unsere 32 Gönnermitglieder<br />

Alternative Bank Schweiz AG<br />

ASTOR Küchen AG<br />

Bank Avera<br />

Bank Cler AG - Basel<br />

Bank Cler AG - Zürich<br />

Bauwerk Parkett AG<br />

BDO AG<br />

Credit Suisse AG<br />

Electrolux AG<br />

energie360°<br />

Ernst Schweizer AG<br />

ewz<br />

Frutiger AG<br />

Gartenbau-Genossenschaft Zürich<br />

Halter AG<br />

Hansgrohe AG<br />

Implenia Schweiz AG<br />

Keramik Laufen AG & Similor AG<br />

Meier + Steinauer Partner AG<br />

Migros Bank AG<br />

NAKU Steinhandel AG<br />

Primobau AG<br />

Raiffeisenbank Zürich<br />

Richner BR Bauhandel AG<br />

Sanitas Troesch AG<br />

St. Galler Kantonalbank AG<br />

Steiner AG<br />

Strüby Konzept AG<br />

UPC Schweiz GmbH<br />

V-ZUG AG<br />

W. Schneider + Co AG<br />

Zürcher Kantonalbank ZKB<br />

Unsere Fördermitglieder<br />

Die Liste der insgesamt 157 Fördermitglieder von<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich ist auf unserer<br />

Website publiziert. Dort können sie nach Dienstleistung<br />

bzw. Branche abgerufen werden.<br />

Wir danken all unseren Partnern für ihre treue<br />

Unterstützung im Jahr <strong>2019</strong>.<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 21


ORGANISATION<br />

VORSTAND<br />

Christian Portmann<br />

Präsident, Branchenentwicklung<br />

Simone Gatti<br />

Gesellschaft, Soziales<br />

Snezana Blickenstorfer<br />

Finanzen, Personal<br />

Nina Pfenninger<br />

Gesellschaft, Soziales<br />

Jérôme Gaberell<br />

Branchenentwicklung, Finanzen<br />

Hans Rupp<br />

Branchenentwicklung, Politik<br />

Andreas Wirz<br />

Immobilienentwicklung,<br />

Akquisition, Politik<br />

GESCHÄFTSSTELLE<br />

Reto Klink (100%)<br />

Geschäftsführer<br />

Andreas Gysi (85%)<br />

Leiter Immobilienentwicklung<br />

und Akquisition<br />

Nicole Steinmetz (80%)<br />

Sekretariat, Mitgliederbetreuung,<br />

Anlässe<br />

Susanna Schocker-Strotzer (50%)<br />

Immobilienentwicklung und Akquisition,<br />

Besichtigungen, Fachveranstaltungen<br />

Stefan Weber Aich (80%)<br />

Kommunikation, Medien<br />

Annie Amgwerd (50%)<br />

Immobilienentwicklung, Akquisition<br />

Michael Regtien (50%)<br />

Buchhaltung, IT<br />

Ueli Keller (Mandatsbasis)<br />

Vorsitz Kommission<br />

für Öffentlichkeitsarbeit und Politik<br />

Stand 31.12.<strong>2019</strong><br />

22 Wohnbaugenossenschaften Zürich


DELEGIERTE<br />

Folgende Personen vertreten seit der<br />

Generalversammlung 2017 den Regionalverband<br />

Wohnbaugenossenschaften Zürich bei der<br />

Delegiertenversammlung des Dachverbands<br />

Wohnbaugenossenschaften Schweiz:<br />

Delegierte<br />

→ Andreas Wirz, Fraktionsleitung (Vorstand Wohnbaugenossenschaften Zürich)<br />

→ Roman Baur (Bau- und Wohngenossenschaft Uf Dorf)<br />

→ Philip Blum (Habitat 8000 AG)<br />

→ Werner Brühwiler (Baugenossenschaft Rehbühl)<br />

→ Nathanea Elte (Allgemeine Baugenossenschaft Zürich)<br />

→ Otto Frei (Baugenossenschaft Wiese)<br />

→ Stefan Fricker (Baugenossenschaft im Gut)<br />

→ Jérôme Gaberell (Siedlungsgenossenschaft Eigengrund)<br />

→ Corinna Heye (Genossenschaft Dreieck)<br />

→ Barbara Thalmann (Stadt Uster)<br />

→ Andrea Wieland-Krstovic (Baugenossenschaft mehr als wohnen)<br />

→ Alice Zinniker (Baugenossenschaft Hagenbrünneli)<br />

Ersatzdelegierte<br />

→ Snezana Blickenstorfer (Vorstand Wohnbaugenossenschaften Zürich,<br />

Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof<br />

→ Simone Gatti (Vorstand Wohnbaugenossenschaften Zürich)<br />

→ Walter Oertle (ASIG Wohngenossenschaft)<br />

→ Christian Portmann (Präsident Wohnbaugenossenschaften Zürich)<br />

→ Hans Rupp (Vorstand Wohnbaugenossenschaften Zürich, ABZ)<br />

→ Severin Krebs (Pfannenstiel Immobilien AG)<br />

REVISIONSSTELLE<br />

BDO AG, Schiffbaustrasse 2, 8031 Zürich<br />

Leistungsbericht <strong>2019</strong> 23


Wir danken unseren<br />

Kooperationspartnern.

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