Betreuung: groSSeS thema Beim BeW - Betreuungs
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BEW 34<br />
aktuell 2.11<br />
SeniorenakadeMie<br />
Dr. WALter SchMeL reFerIerte IM „treFFPunKt“<br />
hAuS AM BLInK üBer erBrecht<br />
teStament iSt Wichtig<br />
Experte im Erbrecht: Dr. Walter Schmel erklärte sehr exemplarisch, warum ein<br />
Testament so wichtig ist.<br />
ende märz war „erben und vererben<br />
– Brauche ich ein testament?“<br />
<strong>thema</strong> der Seniorenakademie. dr.<br />
Walter Schmel erklärte eindrucksvoll<br />
und exemplarisch, was passiert<br />
wenn man ein testament hat und<br />
wie die erbfolge ohne ein testament<br />
ist. erstaunliches trat dabei zu tage.<br />
„Wenn man Dinge nicht oder falsch<br />
macht, werden Familienstreitigkeiten<br />
ausgelöst“, weiß Dr. Walter<br />
Schmel aus seiner langen Berufserfahrung<br />
als rechtsanwalt und<br />
notar. Deshalb ist es immer besser<br />
ein testament zu machen. Ohne<br />
testament gilt immer die gesetzliche<br />
erbfolge. Ist ein Mann verheiratet,<br />
hat zwei Kinder und verstirbt,<br />
bekommt die Frau bei einer<br />
Zugewinngemeinschaft ¼ nach der<br />
gesetzlichen erbfolge und ¼ durch<br />
die Zugewinngemeinschaft. Demnach<br />
erhält die Frau 50 Prozent des<br />
erbes. Die Kinder erhalten jeweils ¼<br />
des erbes. hat das ehepaar bei der<br />
hochzeit gütertrennung vereinbart,<br />
bekommt der verbliebene ehepartner<br />
1 / 3 des erbes, wenn keine Kinder<br />
vorhanden sind – mit einem Kind<br />
ebenfalls 50 Prozent.<br />
An dieser Stelle weist Schmel darauf<br />
hin, dass gütertrennung eine<br />
schlechte regelung ist. Oft schließen<br />
ehepaare sie ab, damit kein ehepartner<br />
für den anderen haften muss.<br />
Die Schulden des anderen muss der<br />
ehepartner aber, ob mit oder ohne<br />
gütertrennung nur dann zahlen,<br />
wenn er auch dafür gebürgt hat.<br />
Ist der Mann verheiratet, hat keine<br />
Kinder und verstirbt, erbt die Frau<br />
und ¼ aus der Zugewinngemeinschaft.<br />
Das letzte ¼ bekommen<br />
dann die erben zweiter Ordnung:<br />
eltern und geschwister des Verstorbenen.<br />
Kinderlose ehepaare haben<br />
einen besonderen Beratungsbedarf,<br />
so der referent: „Die Schwiegermutter<br />
sitzt mit auf dem Sofa“.<br />
Die unglücklichsten Fälle sind für<br />
Walter Schmel die unverheirateten<br />
Paare. Selbst mit einem „erbvertrag“<br />
– das testament für nicht<br />
Verheiratete – in dem sich beide<br />
gegenseitig Begünstigen mit „Sie“<br />
bzw. „er erbst alles“, bekommen die<br />
eltern den gesetzlichen erbteil. nur<br />
eine heirat kann das verhindern.<br />
Bis 500.000 euro können eheleute<br />
sich steuerfrei ihr Vermögen vererben.<br />
Kinder haben einen Freibetrag<br />
von 400.000 euro, geschwister und<br />
nichtverwandte (uneheliche Partnerschaft)<br />
jeweils 20.000 euro. Sind<br />
die geerbten Vermögen höher, so<br />
muss eine erbschaftssteuer an das<br />
Finanzamt entrichtet werden.<br />
um Familienstreitigkeiten vorzubeugen<br />
und seinen nachlass klar<br />
zu regeln, ist es besser ein testament<br />
zu machen. eine Möglichkeit<br />
ist das eigenhändige testament. es<br />
wird komplett handschriftlich aufgesetzt<br />
und mit Ort, Datum und<br />
unterschrift besiegelt. Von den notariellen<br />
testamenten ist das sogenannte<br />
"Berliner testament" das<br />
häufigste. ehepartner setzen ein<br />
gemeinschaftliches testament auf,<br />
bei dem sie sich gegenseitig als erben<br />
einsetzen. Da die Kinder, wenn<br />
vorhanden, ihren Pflichtteil fordern<br />
können, sollte man dafür genügend<br />
flüssiges Kapital haben, "sonst ist<br />
möglicherweise das haus weg", so<br />
der referent. Ändern kann der Witwer<br />
oder die Witwe nach dem tod<br />
der Frau oder des Mannes nur, wenn<br />
bei unterzeichnung des testaments<br />
eine entsprechende Klausel eingefügt<br />
wurde. „Wenn gott mit dem<br />
tod kommt, kommt der teufel mit<br />
dem erben“, so Schmel.