Power trotz Brustkrebs - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
Power trotz Brustkrebs - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
Power trotz Brustkrebs - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 > VIA > Editorial<br />
Mensch - Medizin - Technik<br />
UNSER WEG<br />
01 |2008<br />
ST. VINCENZ und ST. ANNA<br />
DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />
<strong>Power</strong> <strong>trotz</strong> <strong>Brustkrebs</strong><br />
Neues Pilotprojekt im Veranstaltungsprogramm des<br />
Brustzentrums <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
> Seite 14<br />
Onkologie<br />
ist immer Arbeit im Team<br />
> Seite 7<br />
Interview mit Prof. Dr. Bremerich:<br />
Geburt wach, aktiv und so schmerzfrei wie möglich erleben<br />
> Seite 12<br />
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />
ST. VINCENZ mbH
2 > VIA > Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />
ST. VINCENZ mbH<br />
der Beginn eines Jahres ist immer auch der Beginn eines Rituals: die Gewerkschaften versuchen<br />
Lohnsteigerungen für die Arbeitnehmer zu erreichen. Um die Nachhaltigkeit ihrer Forderungen zu<br />
bekräftigen werden vielfach auch <strong>St</strong>reiks bemüht. Die Warnstreiks, die es in diesem Jahr auch in<br />
verschiedenen Kliniken in Hessen gegeben hat und vielleicht noch geben wird, veranlassen mich<br />
dazu, grundsätzliche gesundheitspolitische Eckdaten in Erinnerung zu rufen.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken, die sich täglich mit hohem Engagement für<br />
die Patienten einsetzen, dürfen vom allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung nicht abgekoppelt<br />
werden, dies steht völlig außer Frage. Die Kliniken sind auf gute Mitarbeiter angewiesen, die sich<br />
motiviert den Patienten zuwenden. Und dies muss auch entsprechend entlohnt werden.<br />
Andererseits stehen den Lohnforderungen der Arbeitnehmer zahlreiche gesetzliche Restriktionen<br />
und Budgetdeckelungen gegenüber, welche die Erlössituation der Krankenhäuser begrenzen. Die<br />
Krankenhäuser haben nach wie vor nicht die Möglichkeit die Lohnkostensteigerungen durch Preiserhöhungen<br />
zu refinanzieren. Die Alternativen heißen Produktivitätssteigerung oder strukturelle<br />
Personalkostenreduzierung, der im Gesundheitswesen Grenzen gesetzt sind.<br />
Dem steht ein Überschuss der gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von ca. 1,7 Mrd. Euro<br />
(2007) gegenüber, der zum Teil durch den Sanierungsbeitrag der Krankenhäuser finanziert<br />
wurde. „Absurder geht es nicht“, stellt der Verband der <strong>Krankenhaus</strong>direktoren Deutschlands zu<br />
Recht fest. Seine Forderung: Der Sanierungsbeitrag der Kliniken für die Kassen muss umgehend<br />
zurückgenommen werden. Außerdem muss es Kliniken ermöglicht werden, Preissteigerungen<br />
über die Vergütung ihrer Leistungen weiterzugeben und beispielsweise Tarifsteigerungen durch<br />
die Kassen refinanzieren zu lassen. Die Politik muss die gesetzlich normierten Budgets angemessen<br />
anheben.<br />
Baldige Entscheidungen durch Gesetzgeber und Regierung sind erforderlich. Die Zeit drängt.<br />
Denn nur so kann für die Patienten sichergestellt werden, dass die Kliniken ihre Versorgungsqualität<br />
und ihr medizinisches und pflegerisches Niveau beibehalten und auch weiterentwickeln<br />
können.<br />
Am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> können wir unseren Patienten allen Schwierigkeiten zum Trotz<br />
ein gut aufgestelltes medizinisches und pflegerisches Leistungsteam zur Seite stellen.<br />
Mit Angeboten, die nicht eben selbstverständlich zum Spektrum eines <strong>Krankenhaus</strong>es gehören:<br />
Dem Angebot „<strong>Brustkrebs</strong> und Sport“ beispielsweise (Seiten 14/15) oder auch die Möglichkeit zur<br />
Kunsttherapie (Seiten 18/19).<br />
Ganz besonders freuen wir uns aber, dass wir unseren onkologischen Patienten nun auch ein<br />
fest etabliertes Angebot zur psychoonkologischen Betreuung anbieten können: Der Diplom-Psychologe<br />
Peter Behrla, seit Jahren dankenswerterweise über die Krebsnothilfe Dehrn finanziert,<br />
ist nun Mitarbeiter unseres Hauses und steht unseren Patienten an drei Tagen die Woche zur<br />
Verfügung (Seiten 8/9).<br />
Auch in Bezug auf unser Beschwerdemanagement haben wir eine deutliche Verbesserung zu<br />
verzeichnen: Unsere neue Patientenfürsprecherin Sr. Elisabeth Lenhoff ist bei Bedarf täglich<br />
ansprechbar (Seiten 20/21). Aber lesen Sie selbst - Sie werden noch viele weitere interessante<br />
Informationen entdecken, vor allem natürlich auch aus dem medizinischen Bereich. Ich wünsche<br />
Ihnen anregende Lektüre,<br />
herzlichst<br />
Ihr<br />
Klaus-Werner Szesik<br />
Geschäftsführer<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
INHALT<br />
„Qualität, Qualität und nochmals Qualität“ 3<br />
Neujahrsempfang der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
Neue <strong>St</strong>affel des Forum Gesundheit: 5<br />
Onkologie im Wandel – was leisten die modernen<br />
Therapien?<br />
Onkologische Ambulanz wird erweitert: 6<br />
neue Organisationsform soll Wartezeiten verkürzen<br />
„Onkologie ist immer Arbeit im Team“ 7<br />
Neuer Chefarzt plädiert für ganzheitliche<br />
Betreuung der Patienten<br />
Großherzige Spende der Naspa <strong>Limburg</strong>: 8<br />
3000 Euro für die Onkologie des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Unverzichtbare Begleittherapie: 9<br />
Psychoonkologische Betreuung<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> nun fest etabliert<br />
<strong>St</strong>ärken statt verunsichern: 11<br />
„Die spezialisierte medizinische Betreuung<br />
für Diabetiker muss gefördert werden“<br />
Wissenschaftliches Symposium: 12<br />
Geburt wach, aktiv und so schmerzfrei<br />
wie möglich erleben<br />
<strong>Power</strong> <strong>trotz</strong> <strong>Brustkrebs</strong>: 14<br />
Neues Pilotprojekt im Veranstaltungsprogramm<br />
des Brustzentrums <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Erfolgreiches „Kick off“ zu <strong>Brustkrebs</strong> und Sport 16<br />
Impressionen von einer Reise ins Ich: 18<br />
Kunsttherapie mit Ulla Schroeder<br />
Schmerztherapiezentrum Hadamar: 20<br />
Vernetztes Engagement im Kampf<br />
gegen den Schmerz<br />
Hadamarer Kinder „zauberten“ 21<br />
auf der Wochenbettstation<br />
Kunst – Von Angesicht zu Angesicht: 22<br />
Von Individualität, Charakter und Wahrhaftigkeit<br />
Neues Technologie-Zeitalter 24<br />
bei Kanal 1 - <strong>Vincenz</strong> TV:<br />
Neueste Fernsehtechnik beim ältesten<br />
<strong>Krankenhaus</strong>sender Hessens<br />
Neue Patientenfürsprecherin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: 26<br />
Die Menschen begleiten – mit oder ohne Worte<br />
Erweiterung der <strong>St</strong>ationen im Bettenhaus West: 28<br />
Deutlich mehr Komfort für Wahlleistungspatienten<br />
und eine noch bessere Aussicht für<br />
die Dialyse-Patienten<br />
<strong>Krankenhaus</strong>leitung investiert zwei Millionen Euro: 29<br />
Zwei neue Herzkathetermessplätze am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Firmenporträt des Reha-Zentrums Meuser: 30<br />
Moderne Physiotherapie mit einzigartigem<br />
Panoramablick<br />
Frühjahrsausstellung im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: 32<br />
Zauberhafte Poesie des Augenblicks<br />
In Kürze: <strong>St</strong>il, <strong>St</strong>immung und viel Segen 33<br />
für Patienten und Mitarbeiter<br />
Personalnachrichten 34<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER: <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong><br />
Tel.: (06431) 292-0, Fax: (06431) 292-4163<br />
Tel.: (06433) 87-0, Fax: (06433) 87-6344<br />
E-Mail: info@st-vincenz.de<br />
E-Mail: info@st-anna-gesundheitszentrum.de<br />
www.st-vincenz.de, www.st-anna-gesundheitszentrum.de<br />
REDAKTION: Nicola von Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann<br />
V.i.S.d.P: Klaus-Werner Szesik<br />
Konzept & Layout: Natascha Schäfer<br />
S!DESIGNMENT KÖLN, www.s-designment.net<br />
Bilder: Privat und Archiv KH <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Auflage: 3.500<br />
Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder.
Trotz der nach wie vor bedrängenden<br />
Rahmenbedingungen war die „Innenpolitik“<br />
das beherrschende Thema des<br />
Neujahrsempfangs der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft:<br />
Schließlich markiert das vergangene<br />
Jahr einen Wendepunkt in Geschichte<br />
und Entwicklung des Unternehmens, wie<br />
Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl<br />
in seinem Rückblick vor rund 300 Gästen<br />
aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft<br />
sowie zahlreichen Mitarbeitern<br />
und Kooperationspartnern des Unternehmens<br />
bekannte. „Um das Unternehmen<br />
<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
gesund zu erhalten waren schmerzhafte<br />
Einschnitte notwendig“, resümierte Reuhl,<br />
der in seinem Rückblick die unerfreulichen<br />
Komponenten der Jahresbilanz nicht aussparte.<br />
Wenn auch der Beginn des Jahres<br />
noch von der Hoffnung auf den Erhalt der<br />
veränderten stationären Versorgung in Hadamar<br />
geprägt gewesen sei, habe man im<br />
Verlauf des Jahres lernen müssen, dass diese<br />
Hoffnung trog: „Dies zu erkennen und<br />
dies dann auch umzusetzen war, insbesondere<br />
auch für mich persönlich, ein äußerst<br />
schmerzhafter Prozeß“, sagte Reuhl.<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 3<br />
„Qualität, Qualität und nochmals Qualität“<br />
Neujahrsempfang der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
<strong>St</strong>rahlende Gesichter in der Gewissheit,<br />
dass das Positive der Jahresbilanz<br />
überwiegt: v.l.n.r. der Ärztliche<br />
Direktor der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />
PD Dr. Udo A. Heuschen, sein <strong>St</strong>ellvertreter<br />
in diesem Amt, Dr. Christoph<br />
Oberwittler, Verwaltungsratsmitglied<br />
Irmgard Busch und der<br />
Vorsitzende des Verwaltungsrates,<br />
Erwin Reuhl, Geschäftsführer Klaus-<br />
Werner Szesik und Pflegedirektor<br />
Helmut Petri.<br />
Ein umso herzlicheres Willkommen fanden der Verwaltungsratsvorsitzende<br />
wie auch Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik vor diesem<br />
Hintergrund für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Hadamar,<br />
die mit dem Jahresbeginn 2008 ihren Dienst im <strong>Limburg</strong>er<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> angetreten hatten. Allen Beschäftigten aus<br />
<strong>St</strong>. Anna waren zum 01. Januar 2008 oder auch schon während des<br />
Jahres 2007 Arbeitsplätze im <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
angeboten worden. Es waren keine betriebsbedingten Kündigungen<br />
ausgesprochen worden.<br />
Gleichzeitig konnten die Pfeiler des neuen Gesundheitszentrums <strong>St</strong>.<br />
Anna zementiert werden, ein Angebot zur ambulanten Versorgung<br />
der Bevölkerung, dessen weiterer Ausbau vertraglich gesichert ist.<br />
Erwin Reuhl: „Die Überlassung der Räume an einen Betreiber einer<br />
Altenpflegeeinrichtung ist nicht nur eine willkommene Nutzung ansonsten<br />
leerstehender Räume, sondern vielmehr Ausdruck der Idee<br />
einer integrierten Versorgung.“<br />
In der Frage des immer stärker werdenden Wettbewerbs um den<br />
Patienten habe sich die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft klar entschieden:<br />
„Qualität, Qualität und nochmals Qualität!“ Alle strategischen Entscheidungen<br />
des vergangenen Jahres seien auf diese Maxime ausgerichtet<br />
gewesen. In diesem Kontext hob Reuhl insbesondere die neue<br />
medizinsiche Führungsspitze, den Ärztlichen Direktor PD Dr. Udo<br />
A. Heuschen und dessen <strong>St</strong>ellvertreter in diesem Amt, Dr. Christoph<br />
Oberwittler, hervor: „Die stärkere Einbindung der Mediziner und die<br />
enge Form der Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung kann dem<br />
Unternehmen <strong>Krankenhaus</strong> nur gut tun“, konstatierte der Vorsitzende<br />
des Verwaltungsrates.
4 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Sichtbarer Ausdruck des Qualitätsanspruches<br />
sei u.a. auch die Ernennung von Frau Professor<br />
Dr. Dorothee Bremerich, der Chefärztin für Anästhesie<br />
und operative Intensivmedizin des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, zur außerordentlichen<br />
Professorin der Johann Wolfgang Goethe<br />
Universität Frankfurt. Auch das Institut für<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie und Radioonkologie am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> stehe in ganz besonderer<br />
Weise für seine Patienten ein. Das Team<br />
unter Professor Dr. Dr. Christian Chiricuta, das<br />
in 2007 das zehnjährige Bestehen des Instituts<br />
feiern konnte, engagiere sich nicht nur durch<br />
die tagtäglichen hochpräzisen Behandlungskonzepte<br />
für seine Patienten, sondern auch<br />
durch die Organisation von Symposien und<br />
Workshops auf nationaler und internationaler<br />
Ebene und arbeite somit auch für eine Optimierung<br />
der <strong>St</strong>rahlentherapie im allgemeinen.<br />
Auch das „außerordentliche Engagement“ des<br />
Chefarztes der Frauenklinik, Herrn Dr. Scheler,<br />
hob Reuhl eigens hervor: Seine Initiativen seien<br />
im vergangenen Jahr mit der Zertifizierung zum<br />
Brustzentrum gekrönt worden. Durch diese Zertifizierung<br />
seitens der unabhängigen Gesellschaft<br />
Onkozert werde das <strong>Vincenz</strong>-Brustzentrum nun<br />
sowohl durch die Deutsche Krebsgesellschaft, als<br />
auch die Deutsche Gesellschaft für Senologie zur<br />
Behandlung empfohlen und sei damit das zehnte<br />
Brustzentrum in Hessen. Lob zollte Reuhl auch<br />
den Zertifizierungen in Dialyse, Physiotherapie<br />
und Radiologie. An innovativen Therapieprojekten<br />
hob Reuhl stellvertretend das Joint-Care-Programm<br />
von Privatdozent Dr. Joachim Hillmeier<br />
und die Etablierung der Implantation von Cardioverter<br />
Defibrillatoren sowie der sog. Hypothermie<br />
in der Kardiologie hervor.<br />
hmals Qualität“<br />
Lauschten Zahlen, Daten und Fakten zum Jahreswechsel<br />
und ließen sich über die strategischen Handlungsfelder und<br />
Ziele der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft informieren: Rund 250<br />
Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft<br />
sowie Kooperationspartner des Unternehmens.<br />
Vertreter der Kirchen und der Politik hatten es sich <strong>trotz</strong> der ereignisreichen Woche<br />
mit Bischofseinführung und Landtagswahl nicht nehmen lassen, der Einladung zum<br />
Neujahrsempfang der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft zu folgen.<br />
Generell sind im Rückblick auf die Leistungsdaten des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
grundsätzlich nur Leistungssteigerungen zu verzeichnen. Lediglich<br />
die Verweildauer der Patienten konnte immerhin um 0,9 Prozent<br />
auf 7,43 Tage reduziert werden. Die Zahl der Patienten stieg um rund<br />
neun Prozent auf 17.406, dies bedeutet rund sechs Prozent mehr DRG-<br />
Fälle. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der vorstationären Behandlungen<br />
um 588 (= 42,3 Prozent). Die Frauenklinik konnte 126 Geburten mehr<br />
verzeichnen, ein Zuwachs von 22,6 Prozent. Auch im Linksherzkatheterlabor<br />
gab es 126 Untersuchungen mehr, insgesamt 1.892. Ein großes Plus<br />
an Leistungen weist auch die Radiologie auf: MRT- und CT-Leistungen<br />
stiegen um jeweils 14,3 bzw. 18,8 Prozent. Ferner gab es 6.846 Dialysen<br />
und 687 PTCA`s.<br />
Eindrucksvolle Zahlen, die allerdings nicht ohne die Menschen, die dahinter<br />
stehen, gesehen werden können: „Unsere Mitarbeiter sind unsere<br />
wichtigste Ressource. Mit hoher fachlicher Qualifikation und dem Willen<br />
zu helfen trägt jeder Einzelne maßgeblich zum guten, leider manchmal<br />
auch zum schlechten Ruf unseres Hauses bei“, konstatierte Reuhl. Dem<br />
Dank des Verwaltungsratsvorsitzenden für die persönliche Zuwendung<br />
zum Patienten und die Bereitschaft, Veränderungen konstruktiv mitzugestalten,<br />
schloss sich auch Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik an: „Unser<br />
Erfolg ist immer auch der Erfolg aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“<br />
Mit einer Dankandacht in der <strong>Krankenhaus</strong>kapelle<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es begann der Jahresempfang<br />
des Unternehmens. So bekräftigten<br />
Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl und<br />
Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik ausdrücklich,<br />
dass die <strong>Krankenhaus</strong>versorgung innerhalb der<br />
Gesellschaft als Ausdruck christlicher Nächstenliebe<br />
definiert werde und Bestandteil des unternehmerischen<br />
Auftrags ist. Im Bild die beiden<br />
Klinikseelsorger Pfarrerin Gabriele Göbel und Pater<br />
Josef da Via.
„ Generell sind im Rückblick auf die Leistungsdaten<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
grundsätzlich nur Leistungssteigerungen zu<br />
verzeichnen. Lediglich die Verweildauer der<br />
Patienten konnte immerhin um 0,9 Prozent<br />
auf 7,43 reduziert werden.“<br />
Beide <strong>Krankenhaus</strong>vertreter hoben hervor, dass der Patient<br />
die Maxime des Handelns im Unternehmen <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
sei. Alle Mitarbeiter der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
seien Dienstleister am Patienten: „Diese<br />
Vorstellung ist Bestandteil unseres Auftrags, <strong>Krankenhaus</strong>versorgung<br />
als Ausdruck christlicher Nächstenliebe“,<br />
bekräftigten Reuhl und Szesik übereinstimmend.<br />
Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik freute sich insbesondere<br />
über die steigenden Fallzahlen sowie den steigenden<br />
Case-Mix-Index und zollte seinen Mitarbeitern<br />
Respekt für ein breites Leistungsspektrum mit zum Teil<br />
universitärem Charakter.<br />
Als strategische Handlungsfelder und Ziele für das Jahr<br />
2008 nahm der Geschäftsführer insbesondere eine weitere<br />
Verbesserung der Patientenorientierung, die Verbesserung<br />
des Wahlleistungsstandards sowie die Vorbereitung<br />
einer Zertifizierung für das gesamte Haus ins Visier. Das<br />
Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna gelte es konsequent weiterzuentwickeln.<br />
Mit ihren 971 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter<br />
insgesamt 103 Ärztinnen und Ärzten, ist die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH nach wie vor der<br />
größte Arbeitgeber im Landkreis <strong>Limburg</strong>-Weilburg.<br />
Aktuell < VIA < 5<br />
Neue <strong>St</strong>affel des Forum Gesundheit<br />
„ Onkologie im Wandel<br />
– was leisten die<br />
modernen Therapien? ”<br />
– so lautet das Thema des Vortrags von Privatdozent<br />
Dr. Thomas Neuhaus, Chefarzt der Onkologie<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Der Leiter<br />
der Abteilung für Hämatologie und Internistische<br />
Onkologie spricht am Mittwoch, 9. April 2008,<br />
um 20 Uhr im Seminarraum Franz Gensler des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es. Thema dieses Vortrages<br />
sind die Möglichkeiten, Chancen, aber auch die Grenzen,<br />
die sich aus den neuen Therapieverfahren in der<br />
Tumorbehandlung ergeben.<br />
In den zurückliegenden Jahren hat sich das Spektrum der<br />
therapeutischen Möglichkeiten in der Onkologie deutlich<br />
erweitert. So sind zum einen neue Medikamente, die zu<br />
den klassischen Chemotherapeutika zählen, aber eine<br />
bessere Verträglichkeit und/oder Wirksamkeit zeigen, auf<br />
den Markt gekommen. Zum anderen haben aber auch<br />
Präparate Einzug in die Praxis gehalten, die einen vollständig<br />
anderen Wirkansatz haben als die bisher eingesetzten<br />
Medikamente. Die alten Chemotherapeutika beeinflussen<br />
auf unterschiedliche Weise insbesondere die<br />
Zellteilung, die die Voraussetzung für das unkontrollierte<br />
Tumorwachstum darstellt. Zwar werden hierdurch bevorzugt<br />
Tumorzellen geschädigt, aber auch gesundes Gewebe<br />
kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Die modernen<br />
Therapien verhindern demgegenüber das Wachstum der<br />
Tumore allein und direkt über eine spezifische Hemmung<br />
bestimmter Wachstumsreize. Man spricht daher auch von<br />
„zielgerichteten Therapien".<br />
! INFO<br />
Der Besuch der Veranstaltungen sowie das<br />
Parken sind kostenfrei, aus organisatorischen<br />
Gründen ist eine Anmeldung bei der<br />
Kreisvolkshochschule erwünscht.<br />
Telefon: 0 64 31 / 91 16 0
6 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
„ Onkologie ist<br />
immer Arbeit im Team“<br />
Neu formierte Crew in der Abteilung Hämatologie<br />
und Internistische Onkologie / Neuer Chefarzt plädiert<br />
für ganzheitliche Betreuung der Patienten<br />
>> Seit Beginn diesen Jahres ist Privatdozent<br />
Dr. Thomas Neuhaus Chefarzt der<br />
Abteilung Hämatologie und Internistische<br />
Onkologie am Onkologischen Schwerpunkt<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Mit diesem<br />
Beitrag möchte er sich seinen Patienten<br />
und unseren Lesern vorstellen:<br />
Ich bin gebürtiger Westfale, war aber seit<br />
1993 in Bonn tätig und freue mich nun darauf,<br />
die Lahn und ihre Umgebung kennen zu<br />
lernen. Meine Frau und mein siebenjähriger<br />
Sohn weilen noch in Bonn, werden aber zum<br />
Sommer auch hierher umziehen. Gemeinsam<br />
mit mir hat Frau Dr. Christine Hoffmann als<br />
Oberärztin ihre Arbeit hier aufgenommen.<br />
Ihr Schwerpunkt wird der stationäre Bereich<br />
sein, jedoch wird Sie auch mit der langjährigen<br />
Oberärztin Frau Dr. Karin Hens und mir<br />
in der Ambulanz tätig werden.<br />
Seit vielen Jahren ist mein medizinischer<br />
Schwerpunkt die Behandlung von Patientinnen<br />
und Patienten mit Tumoren und<br />
Erkrankungen des Blutes. Es wurde dabei<br />
rasch deutlich, dass Onkologie weit mehr ist<br />
als nur das Auswählen und Anhängen von<br />
Chemotherapien oder das Verordnen von<br />
Schmerztabletten. Deshalb freue ich mich<br />
besonders, dass fast zeitgleich mit meinem<br />
Amtsantritt am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
die <strong>St</strong>elle des Psychoonkologen fest etabliert<br />
wurde (lesen Sie hierzu bitte auch Seite 9).<br />
In unserer Abteilung werden Patienten mit<br />
Erkrankungen des Blutes, des blutbildenden<br />
Systems und mit bösartigen Tumoren behandelt.<br />
Nach einer umfassenden Diagnostik,<br />
in die im Bedarfsfall auch die anderen<br />
Abteilungen des <strong>Krankenhaus</strong>es mit einbezogen<br />
werden, erhalten unsere Patientinnen<br />
und Patienten eine intensive Aufklärung<br />
und Beratung über die Erkrankung und die<br />
mögliche Behandlung. Neben den bekannten<br />
Chemotherapien, deren Nebenwirkungen<br />
dank moderner Begleitmedikamente deutlich<br />
geringer ausfallen als noch vor einigen Jah-<br />
ren, stehen inzwischen auch aktuelle Verfahren<br />
wie Antikörpergaben und so genannte<br />
zielgerichtete Therapien zur Verfügung.<br />
In Kooperation mit der Abteilung für <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
führen wir kombinierte <strong>St</strong>rahlen-<br />
und Chemotherapien durch, und dank<br />
der Zusammenarbeit mit der Radiologischen<br />
Klinik können wir unseren Patienten darüber<br />
hinaus örtlich begrenzte (=regionale) Behandlungen<br />
z.B. der Leber anbieten. In den<br />
wöchentlichen Tumorkonferenzen, an denen<br />
auch die anderen medizinischen Disziplinen<br />
des Hauses teilnehmen, wird das konkrete<br />
therapeutische Vorgehen bei einzelnen Patienten<br />
besprochen, interdisziplinär abgestimmt<br />
und organisiert. Nach Abschluss der<br />
Behandlung sind zumeist Nachsorgeuntersuchungen<br />
notwendig, die ebenfalls bei uns<br />
wahrgenommen werden können.<br />
Die Durchführung der Therapien kann in<br />
den meisten Fällen ambulant erfolgen. Dazu<br />
kommt der Patient in der Regel in unsere<br />
Ambulanz und erhält dort nach einer Laborkontrolle<br />
und einer kurzen Besprechung<br />
mit dem Arzt die Behandlung. In Einzelfällen<br />
ist es jedoch sinnvoll, die Therapie stationär<br />
durchführen zu lassen, beispielsweise<br />
weil sich die Behandlung über mehrere Tage<br />
erstreckt. Die onkologische Klinik verfügt<br />
hierzu über eine 28-Betten-<strong>St</strong>ation, auf der<br />
unsere Patienten von onkologisch erfahrenen<br />
und geschulten Pflegekräften und<br />
Ärzten versorgt werden. Hier werden auch<br />
die Patienten behandelt, die aufgrund einer<br />
Komplikation der Tumorerkrankung oder<br />
–therapie aufgenommen werden müssen, sei<br />
es wegen eines Infektes, zur Schmerzeinstellung<br />
oder wegen anderer Beschwerden.<br />
Darüber hinaus findet auf dieser <strong>St</strong>ation<br />
auch eine qualifizierte und umfassende<br />
Versorgung und Betreuung derjenigen Patienten<br />
statt, deren Tumorerkrankung soweit<br />
fortgeschritten ist, dass eine spezielle<br />
Tumorbehandlung nicht mehr sinnvoll und<br />
Das Team der der Abteilung Hämatologie<br />
und Internistische Onkologie<br />
deren Lebenserwartung daher begrenzt ist.<br />
Durch eine effektive Therapie der jeweiligen<br />
Beschwerden versuchen wir, Lebensqualität<br />
aufrecht zu erhalten, damit der Patient auch<br />
die letzten Wochen seines Lebens in Würde<br />
erleben kann.<br />
In den zurückliegenden Jahren konnten sowohl<br />
die Wirksamkeit, als auch die Verträglichkeit<br />
von Chemotherapien bei verschiedenen<br />
Tumorerkrankungen deutlich verbessert<br />
werden. Diese Fortschritte basieren nicht auf<br />
Zufällen, sondern sie sind vielmehr das Resultat<br />
logistisch und finanziell sehr aufwendiger<br />
klinischer <strong>St</strong>udien und des Mitwirkens<br />
vieler engagierter Menschen. Leider sind in<br />
vielen Bereichen noch zahlreiche Fragen zur<br />
Therapie bestimmter Tumore unbeantwortet.<br />
Um zum einen hier weitere Fortschritte zu<br />
erzielen, zum anderen aber auch um unseren<br />
Patienten neue Therapiekonzepte anbieten<br />
zu können, nehmen wir an einer Reihe<br />
nationaler und internationaler <strong>St</strong>udien teil,<br />
die alle aufwendige Prüfverfahren durchlaufen<br />
haben und ein Höchstmaß an Sicherheit<br />
für die Patienten gewährleisten. Es ist sehr<br />
erfreulich, dass nahezu alle Patienten auf<br />
unsere Anfrage der freiwilligen Teilnahme<br />
an <strong>St</strong>udien zustimmen. Daher möchten wir<br />
<strong>trotz</strong> des Aufwandes, der für uns mit solchen<br />
<strong>St</strong>udien einhergeht, unser Engagement in<br />
diesem Bereich im Sinne unserer Patienten<br />
in Zukunft ausweiten.<br />
Onkologie ist immer Arbeit in einem Team.<br />
Neben den Ärzten, Schwestern, Pflegern,<br />
Medizinisch Technischen Assistentinnen,<br />
Arzthelferinnen, Dokumentarkräften und<br />
Sekretärinnen stehen unseren Patienten ein<br />
Psychoonkologe, Physiotherapeuten, Ernährungsberater<br />
und natürlich die Seelsorgerinnen<br />
und Seelsorger beider Konfessionen<br />
zur Verfügung. Nur so können wir gemäß<br />
dem Leitbild des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
<strong>Limburg</strong> eine ganzheitliche Betreuung unserer<br />
Patienten gewährleisten.
Onkologische Ambulanz wird erweitert und neu gestaltet –<br />
neue Organisationsform<br />
soll Wartezeiten verkürzen<br />
Um den ständig steigenden Patientenzahlen gerecht zu werden,<br />
ist es unbedingt notwendig, die vorhandenen acht ambulanten<br />
Therapieplätze im ersten Obergeschoss des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
zu erweitern.<br />
>> Dies nehmen wir zum Anlass,<br />
die gesamte Abteilung zu sanieren,<br />
zu modernisieren und neu<br />
zu organisieren.<br />
Ab April 2008 bis ca. September 2008<br />
wird daher in vielen kleinen Bauabschnitten<br />
die onkologische Ambulanz<br />
umgebaut. Viele kleine Bauabschnitte<br />
deshalb, damit der Patientenbetrieb so<br />
wenig wie möglich gestört wird.<br />
Am Ende der Sanierung werden 14 neue<br />
Therapieplätze mit neuen Möbeln zur Verfügung<br />
stehen. Wände, Böden und Möbel<br />
werden ebenfalls neu gestaltet.<br />
Die offen gestaltete Anmeldung in ansprechender<br />
Holzoptik befindet sich künftig in<br />
unmittelbarer Nähe des Warteraums, dessen<br />
Größe beibehalten wird, allerdings mit<br />
besserer Ausstattung: mit bequemen, modernen<br />
Sitzgelegenheiten und Garderoben,<br />
in geringerer <strong>St</strong>ückzahl als heute. Die neue<br />
Rohrpostanlage, angeschlossen an Labor<br />
und Apotheke, wird wesentlich dazu beitragen,<br />
die Wartezeiten in der Ambulanz zu<br />
verkürzen.<br />
Die oben beschriebenen geplanten Renovierungsmaßnahmen<br />
in unserer hämatologisch/onkologischen<br />
Ambulanz sind als Teil<br />
eines Gesamtkonzeptes zu verstehen, das<br />
die <strong>St</strong>eigerung einer patientenorientierten<br />
Versorgung zum Ziel hat. Dies ist natürlich<br />
nicht allein durch bauliche Maßnahmen zu<br />
erreichen, jedoch erhoffen wir uns, durch<br />
die genannten Maßnahmen eine ansprechende<br />
Atmosphäre in unserer Ambulanz<br />
zu erzielen.<br />
Unser besonderes Anliegen ist es, die in<br />
den zurückliegenden Zeiten zum Teil langen<br />
Wartezeiten in unserer Ambulanz zu<br />
verkürzen. Um dies zu erreichen, haben<br />
wir einige organisatorische Umstellungen<br />
durchgeführt. So werden unter anderem<br />
die Terminvergaben über den gesamten<br />
Vormittag verteilt. Dies soll zu einer deutlich<br />
engeren Verzahnung zwischen der<br />
Blutabnahme und dem Arztgespräch führen.<br />
Patienten, die sich erstmals in unserer<br />
Ambulanz vorstellen, erhalten in der Regel<br />
einen Termin am Nachmittag, da die Dauer<br />
der Erstgespräche nur schwer kalkulierbar<br />
sind und es andernfalls zu einer unter Umständen<br />
deutlichen Verzögerung der Abläufe<br />
am Vormittag kommen würde.<br />
Aktuell < VIA < 7<br />
Des weiteren ist zu erwähnen, dass das<br />
Team in der onkologischen Ambulanz<br />
eine personelle Erweiterung erfahren<br />
soll. Dadurch wird gewährleistet sein,<br />
dass die Patientenanmeldung dauerhaft<br />
besetzt ist. Zudem erhoffen wir<br />
uns hierdurch eine Optimierung der<br />
Abläufe in den anderen Funktionsbereichen.<br />
Darüber hinaus haben wir eine Patientenbefragung<br />
initiiert: die Patienten<br />
sehen unsere Ambulanz aus einer<br />
völlig anderen Perspektive. Deshalb<br />
wünschen wir uns konstruktive, kritische<br />
Rückmeldungen, weil wir nur so<br />
merken und erkennen, wo wir besser<br />
werden müssen. t.n / u.h.<br />
„ Des weiteren ist zu erwähnen,<br />
dass das Team in der onkologischen<br />
Ambulanz eine personelle<br />
Erweiterung erfahren<br />
soll. Dadurch wird gewährleistet<br />
werden, dass die Patientenanmeldung<br />
dauerhaft<br />
besetzt ist.”
8 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Großherzige Spende der Naspa <strong>Limburg</strong><br />
3000 Euro für die Onkologie<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
>> Schönes Entrèe für den<br />
neuen Chefarzt der Onkologie:<br />
Im Vorfeld des Amtsantritts<br />
von PD Dr. Thomas<br />
Neuhaus überreichten<br />
jetzt Vertreter der Nassauischen<br />
Sparkasse (Naspa)<br />
eine überaus großzügige<br />
Spende: mit stolzen 3000<br />
Euro war der Scheck ausgewiesen,<br />
den Reinhard<br />
Lang, Naspa-Geschäftsstellenleiter<br />
für Niederhadamar<br />
und Elz, sowie <strong>St</strong>efan<br />
Hartmann, Naspa-Regionalmarktleiter<br />
für den Geschäftsbereich<br />
<strong>Limburg</strong>, dem<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
speziell als Unterstützung<br />
für Investitionen der Klinik<br />
im Bereich der Onkologie<br />
zukommen ließen.<br />
Im Bild v.l.n.r.: Reinhard Lang, Naspa-Geschäftsstellenleiter für Niederhadamar und Elz,<br />
die kommissarische Leiterin der Abteilung Hämatologie und Internistische Onkologie,<br />
Dr. Karin Hens, der Verwaltungsratsvorsitzende der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
mbH, Erwin Reuhl, Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik und <strong>St</strong>efan Hartmann, Naspa-<br />
Regionalmarktleiter für den Geschäftsbereich <strong>Limburg</strong>.<br />
Die Kommissarische Leiterin der Abteilung Hämatologie und Internistische Onkologie,<br />
Dr. Karin Hens, nahm den großherzigen Scheck mit großem Dank entgegen.<br />
Auch für den Verwaltungsratsvorsitzenden der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, Erwin Reuhl, und Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik, war<br />
dieser finanzielle Support ein höchst willkommenes vorweihnachtliches Präsent:<br />
„Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung gerade in diesem hochsensiblen<br />
Bereich unserer Klinik“, bekräftigten Reuhl und Szesik.<br />
Ohnehin seien mit Beginn der Ägide des neuen Chefarztes, einem ausgewiesenen<br />
internistisch-onkologischen Fachmann, einige Veränderungen in der<br />
Abteilung vorgesehen, die eine deutliche Verbesserung für die Patienten und<br />
das Leistungsspektrum der Klinik darstellten. So ist eine Erweiterung der onkologischen<br />
Ambulanz mit wesentlich mehr Therapieplätzen als bisher geplant<br />
(von 8 auf 14 !); gleichzeitig soll das Ambiente für dieses schwer kranke Patientenklientel<br />
sowohl auf <strong>St</strong>ation, als auch in der Ambulanz freundlicher und<br />
sensibler gestaltet werden – „eine längst überfällige Maßnahme“, wie Szesik<br />
betont. Solche Aktivitäten seien jedoch in Zeiten gesundheitspolitischer Restriktionen<br />
nur mit externer Unterstützung zu bewältigen – von daher komme die<br />
Naspa-Spende gerade zum richtigen Zeitpunkt.
„ Diese Arbeit ist alles andere<br />
als eine Einbahnstraße“<br />
Unverzichtbare Begleittherapie:<br />
Psychoonkologische Betreuung am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
nun fest etabliert<br />
>> Gute Nachricht für die onkologischen<br />
Patienten des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es:<br />
Nach zehn Jahren psychoonkologischer<br />
Betreuung auf extern finanzierter <strong>St</strong>undenbasis<br />
wurde hierfür nun eine reguläre<br />
halbe <strong>St</strong>elle eingerichtet. Der Diplom-Psychologe<br />
Peter Behrla, der diese wichtige<br />
Aufgabe im Auftrag der Dehrner Krebsnothilfe<br />
seit zehn Jahren wahrgenommen<br />
hat, wurde jetzt fest angestellt und<br />
wird künftig an drei vollen Tagen in der<br />
Klinik tätig sein. Der neue Chefarzt der<br />
Onkologie, PD Dr. Thomas Neuhaus, hatte<br />
sich ganz besonders dafür engagiert, dass<br />
diese „unverzichtbare Begleittherapie“<br />
für seine Patienten nunmehr eine sichere<br />
Basis hat. Profitieren werden hiervon alle<br />
onkologischen Patienten der Klinik – also<br />
beispielsweise auch die Patientinnen der<br />
gynäkologischen Ambulanz, wo Peter<br />
Behrla ebenfalls im Rahmen des Brustzentrums<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> tätig ist.<br />
„Ein besonderer Tag der Freude“, wie der<br />
Diplom-Psychologe bei der offiziellen Bekanntgabe<br />
am zehnjährigen Jubiläum seiner<br />
Arbeit konstatierte. Freude sei in diesem<br />
Kontext <strong>trotz</strong> des Leidens der Patienten<br />
erlaubt, da nun noch mehr krebskranke<br />
Mensche in ihrer existentiellen Betroffenheit<br />
aufgefangen werden könnten. Denn die<br />
Dehrner Krebsnothilfe will ihr finanzielles<br />
Engagement in diesem wichtigen Bereich<br />
nach wie vor zusätzlich aufrechterhalten:<br />
„Viele Betroffene befinden sich nach der<br />
Diagnose in großer psychischer Not. Von<br />
daher ist es äußerst wichtig, den Betroffenen<br />
in ihrer Verzweiflung, Hilf- und Hoffnungslosigkeit<br />
beizustehen“, kommentierte Hans-<br />
Joachim Kiefer, der Vorsitzende der Dehrner<br />
Krebsnothilfe, diese Entscheidung.<br />
Dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, insbesondere<br />
den Chefärzten Dr. Thomas Neuhaus, Dr.<br />
Peter Scheler und Prof. Dr. Dr. Ion Christian<br />
Chiricuta sowie Geschäftsführer Klaus-<br />
Werner Szesik gratulierte Kiefer zu dieser<br />
nach seiner Einschätzung „wegweisenden”<br />
Entscheidung: „Dies ist insbesondere auch<br />
in Anbetracht der leider immer mehr zunehmenden<br />
Krankheit Krebs ein großer und<br />
anerkennenswerter Fortschritt“, konstatierte<br />
Kiefer. Dem Diplom-Psychologen Behrla<br />
dankte er für dessen engagierte und profunde<br />
Arbeit sowie für die gute Zusammenarbeit<br />
mit der Dehrner Krebsnothilfe und wünschte<br />
ihm auch für seinen nun wesentlich erweiterten<br />
Einsatz am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> viel Erfolg.<br />
Auch von Seiten der Mediziner wurde die<br />
feste Etablierung der Psychoonkologie an<br />
der <strong>Limburg</strong>er Klinik ausdrücklich begrüßt.<br />
PD Dr. Neuhaus stellvertretend für seine<br />
Chefarztkollegen aus Gynäkologie und<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie: „Für mich ist dieses Angebot<br />
integraler Bestandteil der Gesamtbehandlung<br />
und gehört ganz wesentlich zu einer<br />
ganzheitlichen onkologischen Therapie.“ Für<br />
die Patienten selbst sei die Psychoonkologie<br />
eine hilfreiche Bewältigungsmöglichkeit im<br />
Diplom-Psychologe Peter Behrla<br />
Aktuell < VIA < 9
10 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Kontext der vielschichtigen Belastungen, die<br />
eine maligne (bösartige) Tumorerkrankung<br />
mit sich bringe. Erfahrungsgemäß führe diese<br />
Begleitung der Patienten zu einer deutlichen<br />
Verbesserung der Lebensqualität und<br />
stabilisiere das emotionale Gleichgewicht,<br />
das durch die Erkrankung in allen Bereichen<br />
der Existenz in Frage gestellt werde. Selbst<br />
die Reduzierung von Schmerzen, Übelkeit<br />
und Ängsten sei nach psychoonkologischen<br />
Hilfestellungen zu verzeichnen, konstatiert<br />
PD Dr. Neuhaus. Wichtig sei das Angebot<br />
auch als Krisenintervention bei akuten psychischen<br />
Problemen – sowohl beim Patienten<br />
selbst, als auch bei seinen Angehörigen.<br />
Die Unterstützung und Begleitung der Familie<br />
sei ein ganz wichtiger Aspekt.<br />
Dies bestätigt auch Peter Behrla: „Das Leben<br />
der gesamten Familie verändert sich durch<br />
die Erkrankung. Kinder sind besonders belastet,<br />
erwachsene Angehörige erfahren eine<br />
doppelte Herausforderung: Sie leiden selbst<br />
und fühlen sich dabei oft hilflos. Gleichzeitig<br />
sind sie der wichtigste soziale Halt für<br />
den Patienten.“ Auch wenn die Krankheit<br />
Veränderungen in der Rollen- und Aufgabenverteilung<br />
erforderlich mache, könnten<br />
Probleme auftreten, bei deren Bewältigung<br />
die professionelle Begleitung wichtige Hilfestellungen<br />
leisten könne.<br />
Der große Leidensdruck der Patienten und<br />
die Lebensbedrohlichkeit der Erkrankung<br />
erzeugten eine hohe Aufnahmebereitschaft<br />
bei vielen Patienten: „Werden die Menschen<br />
in diesem Zustand psychotherapeutisch aufgefangen,<br />
könnten sich nachhaltig positive<br />
Veränderungen in der Persönlichkeitsentwicklung<br />
einstellen: „Das Gefühl von `nichts<br />
ist mehr wie vorher` kann in diesem Kontext<br />
auch positive Bedeutung bekommen“, resümiert<br />
der Diplom-Psychologe.<br />
Peter Behrla möchte jedoch nicht nur den<br />
Patienten, sondern auch den Mitarbeitern<br />
zur Seite stehen: „Auch die Ärzte, Schwestern<br />
und Pfleger brauchen in ihrer besonders<br />
anspruchsvollen und belastenden Arbeit<br />
mit Krebspatienten Unterstützung und auch<br />
eine gewisse Entlastung.“ Für ihn selbst ist<br />
seine Arbeit alles andere als eine Einbahnstraße:<br />
„Ich konnte mich durch die vielen Begegnungen<br />
selbst weiterentwickeln. Manche<br />
Menschen sind für mich zum Vorbild für innere<br />
<strong>St</strong>ärke, Integrität, Bewusstheit und Würde<br />
geworden. Auch wenn es paradox klingt,<br />
ich habe durch die Arbeit eine unbedingt positive<br />
Haltung zum Leben gewonnen.“<br />
Ein ganz persönliches Resümee<br />
„Meine Arbeit ist keine Einbahnstraße<br />
Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das mir die Menschen entgegen gebracht<br />
haben und ich empfinde es als ein Geschenk, dass sie mich an Ihren<br />
Lebensgeschichten teilhaben lassen:<br />
> Ich denke an den todkranken jungen Mann, der sich verliebt hatte und zweifelte<br />
ob er dies denn noch dürfe.<br />
> Ich denke an die innere <strong>St</strong>ärke einer Frau, die vier Monate lang im Gipsbett<br />
im <strong>Krankenhaus</strong> liegen musste.<br />
> Ich denke an die Frau, die im Krankhaus durch die Krankenschwestern die<br />
Fürsorge erfuhr, die ihr ein Leben lang versagt blieb.<br />
> Ich denke an die erlösende Umarmung einer alten Frau und Ihrer Tochter<br />
am Ende eines gemeinsamen Gesprächs: Beide hatten sich das nie vorher<br />
getraut.<br />
> Ich erinnere mich an die Begegnung mit dem Mann, für den ich im Rahmen<br />
eines Urlaubs stellvertretend noch einmal zu dem wichtigsten Ort seines<br />
Lebens, eine Kirche im Elsass gefahren bin.<br />
> Ich denke an die Frau, deren langjähriger Partner, mit dem sie nicht zusammenwohnte,<br />
mit ihr telefonisch Schluss machte, als sie ihm ihre <strong>Brustkrebs</strong>erkrankung<br />
mitteilte.<br />
> Ich denke an die ältere Frau, die ihr Kind vor Jahrzehnten durch einen Arztfehler<br />
verlor und die große Angst hatte, weil sie sich wieder in die Abhängigkeit<br />
von Ärzten begeben musste.<br />
> Ich denke an die Frau, die sagte, sie habe `Schuldkrebs´: Sie sei selbst an<br />
ihrem Krebs schuld, weil sie sich in ihrem Leben immer schuldig fühle.<br />
> Ich denke an den erfolgreichen Mann, der wie er sagte, auf der Überholspur<br />
lebte und der sich jetzt auf dem <strong>St</strong>andstreifen wieder findet und beginnt, die<br />
Schönheit der Landschaft wahrzunehmen.”<br />
Peter Behrla im Rückblick auf zehn Jahre psychoonkologische Betreuung am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>.<br />
!<br />
Hintergrund zur Dehrner Krebsnothilfe<br />
Die Dehrner Krebsnothilfe engagiert sich auf Anregung des damaligen Chefarztes<br />
der Abteilung Hämatologie und Internistische Onkologie, Dr. Klaus-Peter Schalk,<br />
für die psychoonkologische Betreuung der Krebspatienten des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
In den letzten zehn Jahren konnten hierdurch 804 Krebspatienten durch<br />
1579 Gespräche mit dem Diplom-Psychologen Peter Behrla bei der Bewältigung<br />
ihrer Krankheit unterstützt werden. Der zunächst stundenweise Einsatz wurde im<br />
Laufe der Jahre mit steigenden Spenden- und Mitgliederzahlen kontinuierlich erhöht<br />
und im vergangenen Jahr nach einer großherzigen Spende des Lions-Clubs<br />
<strong>Limburg</strong>-Mittellahn in Höhe von 10.000 Euro auf einen vollen Tag wöchentlich<br />
ausgeweitet. Der Verein wurde 1995 von 70 engagierten Bürgern aus Betroffenheit<br />
über den frühen Tod des 27jährigen David Menne gegründet. Dessen Wunsch,<br />
Krebskranken in ähnlich vorbildlicher Weise beizustehen, wie er selbst dies durch<br />
seine Angehörigen und Freunde erfahren hatte, wurde zum Vermächtnis des engagierten<br />
Vereins, dem heute 391 Mitglieder angehören.<br />
Die vielfältigen und gebührenfreien Hilfeangebote des Vereins, der in <strong>Limburg</strong>, Barfüßerstraße<br />
13 (Altstadt), eine Kontakt- und Informationsstelle für Krebsbetroffene<br />
und Angehörige unterhält, sind nicht von einer Mitgliedschaft abhängig. Der Verein<br />
ist auch unter der Telefonnummer 06431/973914 erreichbar.
<strong>Vincenz</strong>-Chefarzt protestierte<br />
gegen geplante Änderung der<br />
Vergütungsstruktur – 15.000<br />
Diabeteskranke im Landkreis<br />
<strong>Limburg</strong>-Weilburg<br />
<strong>St</strong>ärken statt verunsichern:<br />
Chefarzt PD Erhard G. Siegel<br />
„ Die spezialisierte medizinische Betreuung<br />
für Diabetiker muss gefördert werden“<br />
>> Medizinische Experten befürchteten<br />
den Zusammenbruch der fachgerechten<br />
Versorgung für die sechs bis acht<br />
Millionen Diabetiker in Deutschland.<br />
Nur durch massive Proteste konnten die<br />
schlimmsten Auswüchse der geplanten<br />
Reform zur Änderung der Vergütungsordnung<br />
für niedergelassene Diabetologische<br />
Schwerpunktpraxen verhindert<br />
werden. Scharfe Kritik hatte auch der<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, Privatdozent<br />
Dr. Erhard G. Siegel, gemeinsam mit der<br />
Hessischen Fachvereinigung für Diabetes<br />
(HFD), dem Berufsverband der Diabetologen<br />
Deutschlands (BDD) sowie weiteren<br />
Fachverbänden an den Plänen der Politik<br />
geübt: „Die spezialisierte diabetologische<br />
Betreuung in Deutschland wird geopfert,<br />
die Versorgung der Menschen mit Diabetes<br />
in Deutschland wird sich gravierend<br />
verschlechtern“, hieß es in einem Offenen<br />
Brief des Berufsverbandes an Gesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt, die Kassenärztliche<br />
Vereinigung sowie die Spitzenverbände<br />
der Krankenkassen.<br />
PD Dr. Siegel, Vorstand im Berufsverband sowie<br />
der Hessischen Fachvereinigung Diabetes<br />
wertete die geplante Änderung als Missachtung<br />
erfolgreicher Zusammenarbeit im Kampf<br />
gegen die Volkskrankheit Diabetes: „Der vorgesehene<br />
finanzielle Bewertungsmaßstab war<br />
eine folgenschwere Fehlbewertung, die dringend<br />
der Korrektur bedurfte“. Nach den massiven<br />
Protesten sieht die neue Vergütungsstruktur<br />
für die Leistungen von diabetologischen<br />
Schwerpunktpraxen im hausärztlichen<br />
Bereich immerhin eine Teilvergütung vor<br />
– ursprünglich war die Kürzung auf die<br />
Hälfte der hausärztlichen Basivergütung<br />
vorgesehen. Experten befürchteten daher,<br />
dass diese Fachpraxen verstärkt Insolvenz<br />
beantragen oder qualifizierte Fachkräfte<br />
entlassen müssten und damit die Arbeit<br />
für die diabetischen Patienten definitiv<br />
gefährdet würde.<br />
Chefarzt PD Dr. Siegel: „Die Versorgung<br />
der deutschen Diabetiker muss weiter gewährleistet<br />
bleiben.“ In den letzten Jahren<br />
habe sich die medizinische Betreuung der<br />
Diabetiker über die Disease Management<br />
Programme (DMP`s) durchaus verbessert.<br />
Setzten sich solche Planspiele in der Vergütungsordnung<br />
der Kassen durch, drohten<br />
diese gut organisierten <strong>St</strong>rukturen<br />
zusammenzubrechen: „Mit dieser finanziellen<br />
Ausstattung können diese Praxen<br />
nicht mehr arbeiten.“ Dabei seien auch die<br />
Kliniker in der Versorgung dieses sich fast<br />
epidemisch ausbreitenden Krankheitsbildes<br />
existentiell auf die Zusammenarbeit mit<br />
den niedergelassenen Diabetikern angewiesen,<br />
der <strong>Limburg</strong>er Chefarzt befürchtete<br />
einen gravierenden Versorgungsengpass:<br />
„Unsere Kliniken mit ihren spezialisierten<br />
diabetologischen Abteilungen könnten die<br />
Arbeit der Schwerpunktpraxen auch nicht<br />
annähernd auffangen.“<br />
Demgegenüber sei bekannt, dass die Zahl<br />
der Diabetiker nach wie vor weiter steigen<br />
wird: Allein in Deutschland schätzen<br />
Aktuell < VIA < 11<br />
Experten zwei Millionen noch nicht entdeckte<br />
Diabeteskranke. In Hessen gibt es<br />
derzeit 500.000 Diabeteskranke, im Landkreis<br />
<strong>Limburg</strong>-Weilburg sind es 15.000.<br />
Chefarzt PD Dr. Siegel: „Diabetologische<br />
Schwerpunktpraxen übernehmen mit viel<br />
aufwendig qualifiziertem Personal (Diabetesassistenten,<br />
Diabetesberaterinnen,<br />
Trainingsleitern) eine qualitätsgesicherte<br />
differenzierte Therapie, Schulung und Betreuung<br />
der Diabetiker.“ Ziel dieser Arbeit<br />
sei es, Patienten eigenverantwortlich mit<br />
ihrer Erkrankung umgehen zu lassen und<br />
den Diabetes optimal zu behandeln, um<br />
die schwerwiegenden Folgeerkrankungen<br />
wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen<br />
und Blindheit zu vermeiden.<br />
Ein Engagement, das nach Ansicht Siegels<br />
durchaus im Interesse der Kassen liegen<br />
müsse. Denn diese gut organisierten <strong>St</strong>rukturen<br />
für die Patienten, die vom Hausarzt<br />
in die diabetologische Schwerpunktpraxis<br />
und von dort - weitaus seltener als früher -<br />
in die spezialisierten diabetologischen Kliniken<br />
überwiesen wurden, hätten sich für<br />
alle Beteiligten bewährt. Siegel: „Anstatt<br />
diese <strong>St</strong>ützpunkte in der Versorgung einer<br />
sich fast epidemisch ausbreitenden Volkskrankheit<br />
zu verunsichern oder durch Kürzung<br />
der Bezüge in Frage zu stellen, gilt<br />
es vielmehr, diese entschieden zu fördern,<br />
abzusichern und zu stärken. Solch vorausschauende<br />
Perspektiven sollten sich in ihrem<br />
eigenen Interesse auch die Kassen zu<br />
eigen machen.“
12 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
„ Geburt wach, aktiv und so<br />
schmerzfrei wie möglich erleben“<br />
Wissenschaftliches Symposium am Frankfurter<br />
Universitätsklinikum stand unter der Leitung der<br />
<strong>Limburg</strong>er Chefärztin Prof. Dr. Dorothee Bremerich<br />
>> <strong>St</strong>arke Schmerzen während einer Geburt müssen werdende<br />
Mütter heutzutage nicht mehr fürchten – dies ist<br />
insbesondere der wissenschaftlichen Spezialisierung innerhalb<br />
des Fachs der Anästhesie mit ihren hochdifferenzierten<br />
anästhesiologischen Verfahren zu verdanken. Dennoch<br />
sind Komplikationen in der Geburtshilfe nach wie vor eine<br />
große interdisziplinäre Herausforderung. Dieser Problematik stellten<br />
sich jetzt Referenten aus ganz Deutschland beim 9. Frankfurter<br />
Geburtshilflichen Symposium. Auch der Chefarzt der <strong>Limburg</strong>er<br />
Frauenklinik, Dr. Peter Scheler, zählte zu den Referenten des Kongresses,<br />
die neueste Erkenntnisse aus den Fachgebieten Anästhesie<br />
und Geburtshilfe zur Diskussion stellten. Wir sprachen mit Prof.<br />
Dr. Dorothee Bremerich, Chefärztin der Abteilung Anästhesie- und<br />
Intensivmedizin des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, die seit Jahren die<br />
wissenschaftliche Leitung des Kongresses innehat:<br />
Frau Professor Bremerich, unter Ihrer wissenschaftlichen Leitung<br />
fand jetzt in Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem dortigen Universitätsklinikum<br />
das 9. Geburtshilfliche Anästhesiesymposium<br />
statt – was ist Sinn und Zweck einer solchen Veranstaltung, was<br />
bringt dies werdenden Müttern ganz konkret?<br />
Von 665.000 Entbindungen in Deutschland im Jahr 2006 waren<br />
28 Prozent Kaiserschnittentbindungen – beiden Gruppen von Gebärenden<br />
möchten wir aus anästhesiologischer Sicht den größtmöglichen<br />
Komfort, aber auch die größtmögliche Sicherheit bieten.<br />
Um dies zu gewährleisten haben solche Symposien einen hohen<br />
didaktischen <strong>St</strong>ellenwert. Denn nur nach intensivem fachlichen<br />
Meinungsaustausch und der Wertung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
durch Experten gelingt es erfahrungsgemäß, die veränderten<br />
therapeutischen Möglichkeiten auch unseren Patienten in<br />
der klinischen Praxis zeitnah zugänglich zu machen.<br />
Welches sind die wichtigsten Erkenntnisse des Kongresses<br />
für die tägliche Arbeit in der Geburtshilfe?<br />
Während in den letzten Jahren die Verbesserung der rückenmarknahen<br />
Regionalanästhesieverfahren (Spinal- oder Periduralanästhesie)<br />
für Schwangere im Mittelpunkt der wissenschaftlichen<br />
Diskussion standen, war ein Thema des diesjährigen Symposiums<br />
der Umgang mit einem geburtshilflichen und anästhesiologischen<br />
Risikokollektiv – die Schwangeren, bei denen zur Kaiserschnittentbindung<br />
<strong>trotz</strong> der verfahrensimmanenten Nachteile dennoch eine<br />
Vollnarkose durchgeführt werden muss. Dies betrifft insbesondere<br />
Frauen, bei denen die Indikation zur Kaiserschnittentbindung<br />
dringlich ist oder eine Notsituation für Mutter und/oder Kind besteht.<br />
Welche Medikamente sind sinnvoll, welche Präparate sind<br />
Chefärztin<br />
Prof. Dr.<br />
Dorothee<br />
Bremerich<br />
besonders zu empfehlen für das Wohl von Mutter und Kind<br />
– diese Fragen haben wir sehr intensiv diskutiert.<br />
Im zweiten Teil des Symposiums ging es dann vermehrt um Mythen<br />
und Fakten in der geburtshilflichen Anästhesie – täglich<br />
getroffene therapeutische Entscheidungen in unserem ärztlichen<br />
Handeln, die heute möglicherweise einer rationalen Überprüfung<br />
nicht standhalten und entsprechend der wissenschaftlichen<br />
Evidenz eigentlich Relikte längst vergangener Zeiten darstellen<br />
sollten. Dazu gehören beispielsweise das Nüchternheitsgebot im<br />
Kreißsaal, Sinn und Unsinn einer medikamentösen Aspirationsprophylaxe<br />
und Vor- und Nachteile der Gabe von Sauerstoff<br />
nach rückenmarknaher Regionalanästhesie.<br />
Im weiteren Verlauf des Symposiums stellte Professor Dr. med.<br />
Paul Kessler, kommissarischer Direktor der Klinik für Anästhesiologie,<br />
Intensivmedizin und Schmerztherapie des Klinikums<br />
der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt und Mitorganisator<br />
des Symposiums, seine zehn goldenen Regeln zum<br />
Gelingen einer geburtshilflichen Periduralanalgesie vor, die von<br />
den über 350 Teilnehmern des Symposiums als besonders praxisrelevant<br />
dankbar aufgenommen wurden.<br />
Gab es ein besonderes Charakteristikum bei diesem neunten<br />
geburtshilflichen Symposium? Welche neuen Entwicklungen<br />
innerhalb der fachlichen Diskussionen sind zu verzeichnen?<br />
Das Frankfurter Geburtshilfliche Anästhesiesymposium war<br />
ursprünglich als interdisziplinäre und interprofessionelle Veranstaltung<br />
geplant, um dem Teamgedanken, von dem unsere<br />
geburtshilflichen Patientinnen in der Therapie besonders profitieren,<br />
gerecht zu werden. Die ersten Symposien dieser Art fanden<br />
demnach auch unter Mitwirkung von Neonatologen (Ärzte<br />
für Früh- und Neugeborene), Geburtshelfern, Hebammen und<br />
Anästhesiepflegekräften statt. In den letzten Jahren habe ich<br />
die Veranstaltung zunehmend anders gewichtet, der interdisziplinäre<br />
Charakter ist dabei etwas verloren gegangen. Durch die<br />
Einbindung von Dr. Peter Scheler, Chefarzt der Frauenklinik des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, konnten wir an diese ursprüngliche<br />
Idee wieder anknüpfen. Er hielt einen Vortrag zu den Grundlagen<br />
der Cardiotokographie (CTG) und der Wertigkeit dieser<br />
Diagnostik im Kreissaal und wies auch darauf hin, wie wichtig<br />
die vertrauensvolle interdisziplinäre Zusammenarbeit, der<br />
„Team-Approach“ für die Sicherheit unserer Patientinnen im<br />
Kreißsaal ist.<br />
Ein besonderes Highlight des Kongresses war die Tatsache, dass<br />
über den geburtshilflich-anästhesiologischen Tellerrand hinausgeschaut<br />
wurde – besonders gelang dies Privatdozent Dr.
Christian Byhahn, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin<br />
und Schmerztherapie in Frankfurt, der in seinem Vortrag neue<br />
regionalanästhesiologische Konzepte in der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
vorstellte. Hier ist insbesondere die Paravertebralblockade<br />
zu nennen, die einen großen Komfort für Patientinnen nach brustchirurgischen<br />
Eingriffen darstellt. Es handelt sich hierbei um eine sehr alte<br />
anästhesiologische, risikoarme Technik, bei der die Schmerzleitung nahe<br />
der Wirbelsäule auf Höhe des dritten Brustwirbels unterbrochen wird. Die<br />
Paravertebralblockade dient dazu, Patientinnen nach verschiedensten Eingriffen<br />
an der Brust, zumeist im Rahmen von <strong>Brustkrebs</strong>-Operationen, so<br />
schmerzarm wie möglich durch ihren stationären Aufenthalt zu geleiten.<br />
Die Paravertebralblockade hat seit einigen Monaten an der Uniklinik<br />
Frankfurt ein viel beachtetes Revival erfahren, steht jedoch selbstverständlich,<br />
auf Wunsch, auch unseren <strong>Limburg</strong>er Patientinnen zur Verfügung.<br />
Werdende Mütter werden immer älter, gleichzeitig gibt es auch vermehrt<br />
Teenager-Mütter – wie begegnet man dieser Tatsache in der<br />
modernen Geburtshilfe?<br />
Das steigende Alter werdender Mütter bringt ganz eindeutig eine deutliche<br />
Erhöhung des Komplikationsrisikos und der klassischen schwangerschaftsspezifischen<br />
Erkrankungen mit sich. Insbesondere die Präeklampsie<br />
(eine schwangerschaftsbedingte Bluthochdruckerkrankung)<br />
und kardiale Begleiterkrankungen sind in diesem Kontext besonders<br />
erwähnenswert. Teenager-Mütter dagegen stellen keinen besonderen<br />
Risikofaktor für die geburtshilfliche Anästhesie dar. Interessante Aufschlüsse<br />
zu den tatsächlichen Risikofaktoren in der Geburtshilfe geben<br />
uns die Erkenntnisse der sog. „Confidential enquiries into maternal<br />
death“. Dies ist eine anonyme Meldemöglichkeit für <strong>St</strong>erbefälle von<br />
Schwangeren und Müttern in Großbritannien. Jeder Fall wird erfasst<br />
und ein unabhängiges Gremium untersucht nach allen Richtungen die<br />
Frage: woran starben diese Frauen?<br />
Infolge dieser Untersuchungen hat sich herausgestellt, dass die Anästhesie,<br />
eine der Haupttodesursachen von Schwangeren bis Mitte des<br />
letzten Jahrhunderts, heute nur noch einen sehr geringen Anteil an der<br />
mütterlichen <strong>St</strong>erblichkeit hat. Wenn man die direkten und indirekten<br />
Todesursachen Schwangerer analysiert, wie dies in Großbritannien im<br />
Drei-Jahres-Intervall sehr professionell stattfindet, dann sind besondere<br />
Risikokollektive nicht etwa Teenager-Mütter, sondern insbesondere<br />
adipöse, schwer übergewichtige Patientinnen. Aber auch Patientinnen<br />
mit Migrationshintergrund, einer Sprachbarriere und Patientinnen mit<br />
schlechtem sozioökonomischen Hintergrund, die möglicherweise wegen<br />
einer fehlenden Krankenversicherung die Schwangerschaftsvorsorgetermine<br />
nicht wahrnehmen, erscheinen besonders gefährdet.<br />
Hat der interdiszpiplinäre fachliche Meinungsaustausch weitere<br />
neue Erkenntnisse zu Tage gebracht, die Schwangeren heute<br />
Mut machen können?<br />
Ganz wesentlich ist es, bestimmte Sicherheitsmechanismen in die geburtshilfliche<br />
Ablauforganisation einzubauen. Hier in <strong>Limburg</strong> haben<br />
wir dies gemeinsam mit den Gynäkologen etabliert. Chefarzt Dr. Scheler<br />
hat ein Notsectio-Alarmsystem installiert, in das wir als Anästhesisten<br />
ebenso wie die Anästhesie- und OP-Pflege integriert sind. Im Falle<br />
eines Notrufs reagieren alle beteiligten Berufsgruppen zu jeder Tages-<br />
und Nachtzeit prompt und sind für eine Kaiserschnittentbindung im<br />
Kreißsaal sofort präsent.<br />
Hinzu kommt für die Schwangere die Gewissheit: Wenn sie im <strong>Limburg</strong>er<br />
Kreißsaal den Wunsch nach einer Periduralanalgesie (PDA)* äußert,<br />
wird diese, sofern keine Kontraindikationen bestehen, innerhalb<br />
der nächsten 20 Minuten angelegt. Dies ist ein Qualitätsanspruch, den<br />
sich die Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin unter<br />
meiner Leitung selbst gestellt hat und dem wir gern gerecht werden.<br />
Nur sechs Prozent aller Kliniken in Deutschland verfügen für die Versorgung<br />
der Schwangeren im Kreissaal über einen solchen 24-<strong>St</strong>unden-Anästhesiebereitschaftsdienst.<br />
Natürlich werden fast überall in Deutschland<br />
PDA`s durchgeführt. Aber wenn der Anästhesist im Bereitschaftsdienst<br />
* Bei der sog. Periduralanästhesie werden über einen feinen Katheter im Rücken der<br />
Patientin Medikamente gespritzt, die eine möglichst schmerzarme Geburt ermöglichen.<br />
Aktuell < VIA < 13<br />
aufgrund anderer Aufgaben gebunden ist, sei es im OP, auf der Intensivstation<br />
oder wo auch immer, dann steht diese geburtshilfliche PDA oftmals<br />
am Ende einer langen Kette von Aufgaben, die es zu erledigen gilt.<br />
In der Bundesrepublik Deutschland entbinden nur etwa 23 Prozent<br />
aller Frauen mit Hilfe einer Periduralanästhesie, in <strong>Limburg</strong> sind es,<br />
entsprechend dem Wunsch der Patientinnen und der geburtshilflichen<br />
Indikation etwa 40 Prozent – das ist schon ein deutlich höherer Anteil,<br />
was mir zeigt, dass unser Konzept von allen Beteiligten, Schwangeren,<br />
Hebammen und Geburtshelfern sehr gut angenommen wird.<br />
Welches sind derzeit die innovativsten anästhesiologischsten Konzepte<br />
in der Geburtshilfe, welche davon sind hier in <strong>Limburg</strong> bereits<br />
umgesetzt?<br />
Dies ist einerseits die Spinalanästhesie als <strong>St</strong>andardverfahren zur Sectio<br />
caesarea (Kaiserschnitt), die der Mutter ein Geburtserlebnis ermöglicht,<br />
sie ist wach, erlebt bewusst und ihre Schutzreflexe sind erhalten. Andererseits<br />
ist es die Patientinnen kontrollierte Epiduralanalgesie (PCEA),<br />
bei der die Patientin im Rahmen einer „normalen“, vaginalen Entbindung<br />
ihre Schmerztherapie mitgestalten kann. Das sind die derzeit innovativsten<br />
Konzepte der geburthilflichen Anästhesie, sie sind hier in<br />
<strong>Limburg</strong> bereits umgesetzt.<br />
Gibt es noch weitere konkrete Ergebnisse des Kongresses?<br />
Ja: Unsere Fachgesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Anästhesie<br />
und Intensivmedizin (DGAI) hat dem allgemeinen Interesse an der geburtshilflichen<br />
Anästhesie Rechnung getragen und ein Komitee „Geburtshilfliche<br />
Anästhesie“ gegründet, dem neben meiner Person auch<br />
Privatdozentin Dr. Wiebke Gogarten, Universitätsklinik Münster, Privatdozentin<br />
Dr. med. Ulrike <strong>St</strong>amer, Universitätsklinik Bonn und Professor<br />
Dr. med. Marco Marcus, Universitätsklinik Maastricht angehören.<br />
Dieses Komitee gestaltet und überarbeitet die nationalen Leitlinien der<br />
geburtshilflichen Anästhesie, ist gutachterlich tätig und engagiert sich<br />
dafür, dass die geburtshilfliche Anästhesie auf nationalen und internationalen<br />
Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen eine adäquate<br />
Berücksichtigung findet.<br />
Wie lautet ihr ganz persönliches Resümee?<br />
Mit 350 Teilnehmern war die Resonanz so groß wie nie zuvor in der Geschichte<br />
unseres Symposiums. Dieses außerordentliche Interesse ist eine<br />
Bestätigung unseres Engagements für die geburtshilfliche Anästhesie<br />
und eine <strong>St</strong>ärkung dieser Spezialdisziplin unseres Fachs im Allgemeinen.<br />
Besonders gefreut habe ich mich, dass das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
anästhesiologisch wie geburtshilflich sowohl von ärztlicher als<br />
auch von pflegerischer Seite sehr gut vertreten war.<br />
Es ist meine Überzeugung, dass man die Organisation und wissenschaftliche<br />
Leitung eines solchen Symposiums auch aus einem akademischen<br />
Lehrkrankenhaus heraus gestalten kann und sich aktiv in den<br />
wissenschaftlichen Dialog einklinken sollte. Es freut mich, dass wir dank<br />
unserer Sponsoren eine der wenigen von der Landesärztekammer zertifizierten<br />
Fortbildungsveranstaltungen anbieten können, die für die Teilnehmer<br />
noch immer kostenfrei stattfindet. Auf jeden Fall werden wir das<br />
Frankfurter Geburtshilfliche Anästhesie-Symposium auch im nächsten<br />
Jahr wieder anbieten – dann allerdings als Jubiläumsveranstaltung zum<br />
zehnten Geburtstag und unter verbesserten räumlichen Bedingungen,<br />
denn die 350 Teilnehmer haben den Hörsaal fast gesprengt …<br />
Mein besonderer Dank gilt allen Referenten, die dieses Symposium aktiv<br />
mit ihren Referaten unterstützt und zum Erfolg getragen haben, die<br />
viel Herzblut investierten und denen es ein Anliegen ist, durch die Mitwirkung<br />
an solchen Fortbildungsveranstaltungen die Sicherheit unserer<br />
Patientinnen um die Geburt herum zu verbessern.
14 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Neues Pilotprojekt im Veranstaltungsprogramm des Brustzentrums<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: Sport und gezielte Bewegung sollen die Therapie unterstützen<br />
POWER <strong>trotz</strong> <strong>Brustkrebs</strong><br />
>> <strong>Power</strong>-Frauen – ein Begriff, der gerade<br />
im Zusammenhang mit <strong>Brustkrebs</strong> durchaus<br />
gewöhnungsbedürftig ist. Lässt doch<br />
gerade diese Erkrankung die Eckpfeiler des<br />
Lebens ins Wanken geraten wie kaum eine<br />
andere. Dennoch (oder gerade deshalb)<br />
starten an der Frauenklinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
nun sog. <strong>Power</strong>frauen-Kurse<br />
speziell für <strong>Brustkrebs</strong>patientinnen.<br />
Sie sind das neue Pilotprojekt in dem<br />
begleitenden Seminarprogramm, welches<br />
das Team unter Chefarzt Dr. Peter Scheler<br />
über das medizinische Angebot hinaus<br />
für seine <strong>Brustkrebs</strong>patientinnen bereithält.<br />
Hintergrund sind neueste Erkenntnisse<br />
in der Krebsforschung, nach welchen<br />
die Rückfallquote bei <strong>Brustkrebs</strong> deutlich<br />
geringer wird und die Rekonvaleszenz<br />
deutlich schneller gelingt, wenn die Patientinnen<br />
unter gezielter Anleitung Sport<br />
treiben. Gleichzeitig soll dieses spezielle<br />
Training „<strong>Brustkrebs</strong> und Sport“ aber auch<br />
als Präventiv-Programm eingesetzt werden.<br />
Erarbeitet wurde das <strong>Power</strong>frauen-<br />
Programm in Zusammenarbeit mit dem im<br />
benachbarten Gesundheitszentrum Schafsberg<br />
angesiedelten REHA-Zentrum Meuser.<br />
Hierzu sind in den Räumen des Reha-Zentrums<br />
mehrere „Kick-Off-Veranstaltungen“<br />
für interessierte Frauen der Region geplant<br />
– dies sind Schnupperkurse für die Seminarblöcke<br />
<strong>Brustkrebs</strong> und Sport, zu denen<br />
das Brustzentrum der Frauenklinik sehr<br />
herzlich einlädt.<br />
Wie der Name schon verrät soll das <strong>Power</strong>frauen-Programm betroffenen<br />
Frauen Mut, Kraft und <strong>Power</strong> für die Zukunft zu geben. Aktuelle<br />
Erkenntnisse der Fachgesellschaften belegen, dass individuelles<br />
Bewegungstraining die typischen Erschöpfungszustände (das sogenannte<br />
Fatigue-Syndrom), unter denen viele Patientinnen noch lange<br />
nach der Therapie leiden, nachhaltig verbessert. Chefarzt Dr. Scheler:<br />
„Es gibt zunehmende Hinweise auf den günstigen Einfluss von Sport<br />
und adäquater Ernährung auf den Erkrankungsverlauf des Mammacarcinoms.<br />
Deshalb gibt es auch klare Empfehlungen, die Sport und<br />
adäquate Ernährung als komplementären Bestandteil der onkologischen<br />
Therapie werten.“ Nicht zuletzt auf die Psyche der Krebspatienten<br />
habe Bewegung einen positiven Einfluss: „Zwischen Psyche<br />
und Immunsystem besteht eine klare Wechselwirkung Diese Effekte<br />
sind in der Behandlung der betroffenen Frauen bislang viel zu wenig<br />
genutzt worden“, erläutern Dr. Scheler, Oberärztin Anke Urban und<br />
Annekatrin Borst vom REHA-Zentrum Meuser.<br />
Borst, Diplom-Sportlehrerin für Rehabilitation und Sport, hat das<br />
<strong>Power</strong>-Programm in Zusammenarbeit mit den behandelnden GynäkologInnen<br />
der Frauenklinik erarbeitet. „Im Schutz einer homogenen<br />
Gruppe können die betroffenen Frauen neues Selbstwertgefühl<br />
entwickeln und lernen, ihren Körper neu zu begreifen.“ In Nachsorge<br />
und Rehabilitation nach einer Krebserkrankung erfüllten Sport<br />
und Bewegungstherapie gleich mehrere Funktionen: „Sie stärken die<br />
allgemeine Gesundheit, sie vermitteln Patientinnen wieder Gefühl<br />
und Zutrauen zum eigenen Körper und sie helfen dabei, Vorsichtsmaßnahmen<br />
spielerisch in die normalen Bewegungsabläufe zu integrieren,“<br />
so die Sportpädagogin. Gleichzeitig könnten sie lehren,<br />
mit möglichen Einschränkungen der Leistungsfähigkeit zurecht zu<br />
kommen oder gegen sie anzuarbeiten. Aufgrunddessen hätten Sport<br />
Die Organisatoren des Programms <strong>Brustkrebs</strong> und Sport: Dr. Peter Scheler,<br />
Chefarzt der Frauenklinik des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Limburg</strong>, eingerahmt<br />
von Nicole Meuser und Annekatrin Borst vom REHA-Zentrum Meuser.
und Bewegung eine durchweg positive Wirkung<br />
auf die Krankheitsbewältigung.<br />
Im erweiterten Programm des REHA-Zentrums<br />
Meuser unterscheiden die Therapeuten dabei<br />
noch zusätzlich zwischen Primär- und Sekundärprävention<br />
sowie der Rehabilitation. Die Verbesserung<br />
der Beweglichkeit, die <strong>St</strong>eigerung der<br />
allgemeinen Leistungsfähigkeit, die Vorbeugung<br />
von Schonhaltungen und Rückenschmerzen,<br />
aber auch Entspannungstraining und gezielte<br />
Ernährungstipps stehen hierbei im Vordergrund.<br />
„Dieses ambulante Angebot unterstützt unsere<br />
Therapie und die ärztliche Nachsorge in ganz<br />
besonderer Weise“, freut sich Chefarzt Dr. Scheler.<br />
„Es ist uns ganz wichtig, unseren Patientinnen<br />
über die medizinische Dienstleistung hinaus<br />
komplementäre, konstruktive Angebote zu machen“,<br />
erläutert der Gynäkologe, dessen Klinik<br />
erst vor wenigen Monaten durch die unabhängige<br />
Zertifizierungsgesellschaft Onkozert zum<br />
zehnten hessischen Brustzentrum erklärt worden<br />
war (diese Zertifizierung entspricht gleichzeitig<br />
einer Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft<br />
und der Deutschen Gesellschaft für Senologie).<br />
Oft befänden sich die Patientinnen am<br />
Ende der stationären Behandlung in einer Phase<br />
der Angst und Unsicherheit sowohl gegenüber<br />
dem eigenen Körper, als auch gegenüber ihrer<br />
Familie und dem weiteren sozialen Umfeld.<br />
„In einem solchen seelischen Tief wollen wir<br />
die Frauen nicht alleine lassen“, erklärt Scheler<br />
stellvertretend für sein Team. Im Gegenteil: Man<br />
wolle die Patientinnen am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zu einem<br />
lebensbejahenden Umgang mit den Folgen ihrer<br />
Erkrankung ermutigen. Deshalb habe man im<br />
Jahr 2008 das begleitende Seminarprogramm<br />
nun deutlich erweitert.<br />
Nun stehen zusätzlich zu den Kosmetikkursen,<br />
Tipps zur Anpassung von Perükken,<br />
Tüchern und Kosmetik und Tipps<br />
vom Sozialdienst u.a. auch Kunsttherapie<br />
und eben das neue Projekt „<strong>Brustkrebs</strong><br />
und Sport“ auf dem Programm. Selbsthilfegruppen<br />
oder psychosoziale Beratungsstellen für<br />
krebserkrankte Frauen hätten oftmals <strong>St</strong>örungen<br />
der Körperwahrnehmung und ein stark angeschlagenes Selbstwertgefühl<br />
bei den betroffenen Frauen zu verzeichnen. Deshalb<br />
hat nun eigens auch ein Wohlfühltag für Frauen Platz im neuen<br />
Seminarprogramm gefunden. Tenor: Zeit für Harmonie im Alltag<br />
nach <strong>Brustkrebs</strong>“. Das Selbstbewusstsein, das man den Patientinnen<br />
vermitteln will, wird auch dadurch dokumentiert, dass die Modenschau<br />
mit Bademoden und Dessous in diesem Jahr nicht im<br />
Konferenzraum des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, sondern mitten in<br />
<strong>Limburg</strong> im Cafe Bassin am Neumarkt stattfinden wird.<br />
! TERMINE<br />
Weitere Kick-off Veranstaltungen für<br />
die jeweils darauf folgenden Kursblökke<br />
„<strong>Brustkrebs</strong> und Sport“ starten am<br />
14. Juni und 27. September 2008 auch<br />
jeweils von 9 bis 12 Uhr im REHA-Zentrum<br />
Meuser.<br />
Die Kick-off-Veranstaltungen sind kostenlos,<br />
für die Teilnahme am dreimonatigen<br />
Kursprogramm (jeweils mittwochs,<br />
Beginn am 27. Februar 2008) wird ein<br />
Unkostenbeitrag von 50 Euro für insgesamt<br />
zehn Veranstaltungen à 90 Minuten<br />
erhoben.<br />
Anmeldungen sind möglich unter<br />
der Telefonnummer 06431 / 218 930.
16 > VIA > Aktuell<br />
Was können <strong>Brustkrebs</strong>patientinnen während oder nach der<br />
Primärtherapie für sich tun? – Eine Frage, die an Dr. Peter<br />
Scheler, Chefarzt der Gynäkologischen Abteilung, und seinem<br />
Team oft gestellt wird. „Wir empfehlen den Frauen verschiedene<br />
Dinge, aber irgendwie bleibt immer eine Lücke, die wir mit<br />
dem neuen Konzept versuchen zu schließen.“<br />
Viel Spaß hatten die Teilnehmer bei den verschiedenen<br />
Bewegungsübungen in der Gruppe.<br />
Erfolgreiches „Kick off“<br />
zu <strong>Brustkrebs</strong> und Sport<br />
Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />
>> Auf reges Interesse stieß die erste Kick-off Veranstaltung<br />
zu „<strong>Brustkrebs</strong> und Sport“, der Gemeinschaftaktion<br />
des <strong>Brustkrebs</strong>zentrums am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mit dem Reha-<br />
Zentrum Meuser im Gesundheitszentrum Schafsberg.<br />
Zahlreiche Frauen und auch Männer waren gekommen,<br />
um sich über das Angebot zu informieren. Vertreter der<br />
Pharmaindustrie präsentierten Informationsmaterial,<br />
Bücher und Broschüren. Auf besonderes Interesse stießen<br />
ein Kinderbuch und eine CD, die dabei unterstützen können,<br />
Kindern die Krankheit und die damit verbundenen<br />
Folgen zu erklären.<br />
Sportpädagogin Annekatrin Borst und Chefarzt Dr.<br />
Peter Scheler begrüßten die Besucher beim „Kick<br />
off“ zu der Aktion „<strong>Brustkrebs</strong> und Sport“.<br />
Begeistert waren die Besucher insbesondere vom Entspannungstraining<br />
mit Sportpädagogin Annekatrin Borst<br />
vom Reha-Zentrum Meuser, die das Konzept gemeinsam<br />
mit dem Team um Dr. Scheler erarbeitet hat. „Das hat mir<br />
ganz besonders gut getan“, sagte eine Patientin. „Sie hat<br />
die Entspannungsübung sehr schön gestaltet. Ich konnte<br />
wunderbar abschalten.“ „Gemeinsam aktiv“ war das Motto<br />
des Gymnastikangebots. Hier hatten die Teilnehmer viel<br />
Spaß bei leichten sportlichen und spielerischen Aktivitäten,<br />
so dass jede Menge gute Laune aufkam. Darüber, welche<br />
sportliche Aktivitäten während und nach der Therapie zu<br />
empfehlen sind, informierte Annekatrin Borst in einem Vortrag.<br />
Sie berichtete von <strong>St</strong>udien, die ergeben haben, dass<br />
mittlere körperliche Aktivitäten das <strong>St</strong>erberisiko halbierten.<br />
Teilnehmer, die sich nicht bewegten, hatten das höchste Risiko.<br />
Mit zunehmenden, maßvollen sportlichen Aktivitäten
Annekatrin Borst leitete das Entspannungstraining,<br />
das vielen Teilnehmern<br />
sehr gut getan hat.<br />
Die aktuelle Infobroschüre zu <strong>Brustkrebs</strong> und Sport<br />
erhalten Sie exklusiv im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
und im Reha-Zentrum Meuser.<br />
Auf <strong>St</strong>ippvisite beim „Kick-off“ war auch Dr. Winfried<br />
Obermeier, Oberarzt der Gynäkologischen Abteilung,<br />
mit seiner fünf Wochen alten Tochter Mathilda.<br />
„ Begeistert waren die Besucher insbesondere<br />
vom Entspannungstraining mit Sportpädagogin<br />
Annekatrin Borst vom Reha-Zentrum Meuser,<br />
die das Konzept gemeinsam mit dem Team<br />
um Dr. Scheler erarbeitet hat.”<br />
verringerte sich das Risiko, an <strong>Brustkrebs</strong> zu erkranken. Danach<br />
stieg das <strong>St</strong>erberisiko jedoch wieder an. Die Intensität<br />
sollte auch dem Therapiestand angepasst werden. Während<br />
der Therapie sollten die Aktivitäten nur von niedriger Intensität<br />
sein und nicht wirklich anstrengend. Hier sollte der Spaß<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Diplom-Ökotrophologin Esther Nierfeld, ebenfalls vom Team<br />
von Reha-Zentrum Meuser gab in ihrem Vortrag Tipps zu<br />
Ernährungsfragen. Positiven Einfluss habe eine ballaststoffreiche<br />
Ernährung, Obst, Gemüse, Vitamine, Phytoöstrogene,<br />
pflanzliche Fette. Außerdem sollte man viel trinken. Regelmäßiger<br />
Konsum größerer Mengen Alkohol sei mit einer erhöhten<br />
Erkrankungswahrscheinlichkeit verbunden. Sie empfahl,<br />
Übergewicht zu reduzieren, den Fettverzehr einzuschränken<br />
und die Kalorienaufnahme dem Verbrauch anzupassen.<br />
!<br />
INFO<br />
Body Mass Index<br />
BMI =<br />
Gewicht in kg<br />
Körpergröße in cm<br />
Aktuell < VIA < 17<br />
„Gemeinsam aktiv“: Hier galt es aufzupassen,<br />
dass der Luftballon nicht den Boden berührt<br />
– und gemeinsam schafften sie es auch.<br />
Dr. Peter Scheler wies darauf hin, dass das Einhalten eines<br />
normalen Body Mass Index (BMI) sich nach aktuellen Erkenntnissen<br />
günstig auszuwirken scheine und dadurch bessere<br />
Heilungschancen bestünden. Laut Arbeitsgemeinschaft<br />
Gynäkologische Onkologie gebe es offensichtlich einen<br />
Zusammenhang zwischen dem Gewicht und den Überlebenschancen.<br />
Massives Übergewicht könne sich schädlich<br />
auswirken im weiteren Verlauf der Erkrankung.<br />
Eindringlich warnte der Gynäkologe: „Vorsicht vor einseitigen<br />
Diäten! Ihr Erfolg ist nicht erwiesen.“ Grundsätzlich<br />
wirke es sich günstig aus, wenn man sein Wohlfühlgewicht<br />
halte, sich möglichst fettarm ernähre, wobei pflanzliche tierischen<br />
Fetten vorzuziehen seien und sich angemessen zu<br />
bewegen. Exzesse seien in jeder Hinsicht unbedingt zu vermeiden<br />
– sowohl in der Ernährung als auch im Sport.
18 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Neu im Veranstaltungsprogramm des Brustzentrums <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>:<br />
Kunsttherapie mit Ulla Schroeder<br />
Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />
„Das Herz ist meine Mitte“<br />
– Impressionen von einer Reise ins Ich<br />
Krebs. Diese Diagnose stellt alles auf den Kopf. Nichts ist<br />
mehr wie es vorher war. Alles ist anders. Um den Krebs<br />
kümmern sich die Ärzte – OP, Chemo-, <strong>St</strong>rahlentherapie.<br />
Doch was ist mit der Seele? Um gesund zu werden brauchen<br />
Betroffene mehr, als die Medizin zu bieten hat.<br />
>> „Kunsttherapie weckt Kraftreserven“ ist der Titel des Workshops<br />
mit Kunsttherapeutin Ulla Schroeder aus <strong>Limburg</strong> – ein Angebot<br />
des Brustzentrums der Frauenklinik am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>,<br />
das bei den Teilnehmerinnen ausgesprochen gut ankam. Mit ihrem<br />
kunsttherapeutischen Konzept gelang es ihr, die Teilnehmerinnen in<br />
vielfältiger Weise anzusprechen, auf ihre Bedürfnisse einzugehen.<br />
Ihr Prinzip: „Jeder geht so weit, wie er gehen möchte. Wer aufhören<br />
will, kann jederzeit abbrechen. Nichts wird bewertet.“ So lud sie die<br />
Frauen ein, sich für zwei <strong>St</strong>unden auf ihr Programm einzulassen<br />
und sich dabei wohlzufühlen.<br />
In verschiedenen Bewegungs- und Entspannungsübungen spürten die<br />
Teilnehmerinnen ihrem Körper, ihrer Seele nach, fanden heraus, was<br />
ihnen gut tut und was nicht. Was mancher Teilnehmerin anfangs vielleicht<br />
etwas schwerer als anderen gefallen sein mag, wurde in kurzer<br />
Zeit für alle ganz selbstverständlich.<br />
In einer Entspannungsübung entführte Ulla Schroeder die Teilnehmerinnen<br />
auf ein Abenteuer, eine Reise ins „Ich“. Unter ihrer Anleitung<br />
konnten sich die Frauen ganz auf sich selbst konzentrieren, auf ihren<br />
Körper, ihren Geist, ihre Wünsche, Träume und Sehnsüchte. So entdeckte<br />
die eine oder andere eine Seite an sich und in sich, die sie vorher<br />
gar nicht so kannte. Danach ging‘s ans Werk: Jede Teilnehmerin<br />
suchte sich auf dem so genannten gedeckten Tisch die Materialien heraus,<br />
mit denen sie arbeiten wollte. Und dann begannen sie zu zeichnen,<br />
zu malen, zu streichen, sie pinselten, werkelten, formten – so wie<br />
es ihnen lag und wie es ihnen gefiel. Das Ergebnis waren eindrucksvolle<br />
Arbeiten, von denen die Frauen selbst teilweise ganz überrascht<br />
waren. Wer wollte, konnte sein Werk den anderen vorstellen, den anderen<br />
seine Gedanken, seine Ängste und Hoffnungen dazu mitteilen.<br />
„Das Herz, das ich gemalt habe, ist meine Mitte, die manchmal aus<br />
dem Gleichgewicht kommt“, schilderte eine Frau. „Mein Herz soll mit<br />
Wärme gefüllt sein und Tiefe haben“, sagte eine andere<br />
Teilnehmerin. „Außerdem habe ich die Menschen mit<br />
hinein gemalt, die mir am liebsten sind, denn mit ihnen<br />
möchte ich mich umgeben.“ Eine Frau beschrieb ihr Bild<br />
so: „Ich habe eine Höhle gemalt, und stehe als Wachmann<br />
davor. Dies entspricht den Erkenntnissen und<br />
Erfahrungen dieser Zeit. Und die möchte ich bewahrt<br />
wissen. Ich bin da wichtig.“ Eine Frau sagte: „Ich habe<br />
ein Haus mit vielen Blumen und einer Sonne gemalt,<br />
denn ich wünsche mir, dass ich es mit meiner Enkelin<br />
noch einmal erleben kann, wenn die Blumen blühen.“<br />
In vielem, was dabei erzählt wurde, erkannten sich die<br />
Teilnehmerin gegenseitig wieder. Mit viel Verständnis<br />
gingen die Frauen aufeinander ein, stimmten sich zu,<br />
machten sich Mut und gaben einander Halt. Eine Frau<br />
sagte: „Ich hatte eigentlich einen Blick aus dem Fenster<br />
malen wollen. Aber dann ist das Bild irgendwie ein<br />
bisschen duster geworden, chaotisch, mit Wolken und<br />
einem Sog, der einem die Kraft entzieht – eben so wie<br />
mein Leben jetzt.“ Bewegt hörten die Frauen einander<br />
zu, gaben einander Trost und Hoffnung. Als Aufhänger<br />
für eine Gesprächsrunde wählten die Teilnehmerinnen<br />
aus einem Fundus kleine Gegenstände aus, die als Symbol<br />
für ihre Gedanken und Wünsche stehen.
„ Antonia Haberkern: „Ich hatte keine Erwartungen, als<br />
ich hergekommen bin. Ich wusste nicht, was auf mich<br />
zukommt. Aber ich bin sehr angenehm überrascht darüber,<br />
wie Ulla Schroeder den Nachmittag gestaltet hat.<br />
Das hat man auch den Teilnehmerinnen angemerkt.<br />
Wir waren alle sehr gerührt. Es ist eben nicht so einfach,<br />
mit der Diagnose Krebs umzugehen.“<br />
Eine Teilnehmerin hatte sich eine Wüstenrose ausgesucht, „weil sie<br />
lange Zeit überlebt“, wie sie sagt. „Sie ist für mich ein Symbol dafür,<br />
dass es weitergeht.“ Eine Frau hatte einen <strong>St</strong>ein in der Hand, der <strong>St</strong>ein<br />
ihres Glücks, denn vor zwei Jahren hatte sie ganz viel Glück im Kampf<br />
gegen den Tumor und hoffe nun, dass es so weiter geht. Eine Sehnsucht,<br />
die alle Teilnehmerinnen teilten, ein Wunsch, der alle miteinander<br />
verband. „Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt und mich selbst<br />
völlig neu erlebt.“ - „Dass ich mich auf so etwas einlassen kann, hat<br />
mich selbst überrascht“, stimmt eine weitere Teilnehmerin ihr zu. „Ich<br />
hätte nie geglaubt, dass ich ein Bild malen kann. Wäre ich nicht hier<br />
gewesen, hätte ich das nie entdeckt“, so die Worte einer anderen. Eines<br />
wurde ganz deutlich: Diese <strong>St</strong>unden wollte keine von ihnen missen.<br />
Eigentlich ist kaum etwas passiert an jenem Nachmittag – und doch<br />
ist so viel geschehen, hat sich so viel bewegt…<br />
„Medizin – Betreuung – Lifestyle“<br />
Der Hintergrund zum Seminarprogramm<br />
Der Workshop ist Teil der Veranstaltungsreihe „Medizin – Betreuung<br />
– Lifestyle“, die das Team um Chefarzt Dr. Peter Scheler seit über einem<br />
Jahr anbietet. Im Brustzentrum will man die von Krebs betroffenen<br />
Frauen nicht nur medizinisch versorgen, ihnen neben fachlichen Informationen<br />
in erster Linie auch Mut machen, ihr Leben <strong>trotz</strong> <strong>Brustkrebs</strong><br />
individuell zu gestalten und das oft angeschlagene Selbstwertgefühl<br />
wieder aufzubauen. Gemäß dem christlichen Menschenbild hat<br />
das Team um Chefarzt Dr. Peter Scheler ein Konzept entwickelt, das<br />
die Frauen stärken, ihnen Kraft geben soll, ihnen zu mehr Selbstbewusstsein<br />
verhilft. Jeden Monat bietet das Brustzentrum deshalb eine<br />
Veranstaltung an, in der Betroffene praktische Tipps und Hilfe zur<br />
Selbsthilfe bekommen. Kompetente Workshopleiterinnen gehen dabei<br />
speziell auf die Situation und Wünsche der Krebspatientinnen ein.<br />
Da das Interesse der Frauen recht groß ist, hat das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> sein<br />
Angebot in diesem Jahr erweitert. Neben Kosmetikseminar, Modeberatung<br />
mit Modenschau und einem Infoseminar zum Thema Reha hat<br />
das Brustzentrum in diesem Jahr auch einen Wohlfühltag für Frauen,<br />
!<br />
INFO<br />
Ulla Schroeder ist ausgebildete Kunsttherapeutin<br />
und Heilpraktikerin für<br />
Psychotherapie. Vor einem Jahr eröffnete<br />
sie in <strong>Limburg</strong> eine Freie Praxis<br />
für Kunst- und Psychotherapie. Informationen<br />
über ihre kunsttherapeutischen<br />
und über ihre kreativen Kursangebote<br />
sind erhältlich unter Telefon<br />
(0 64 31) 2 45 66 oder per E-Mail<br />
unter: schroeder_ude@yahoo.de<br />
sowie ein Sport- und Entspannungstraining in<br />
sein Programm aufgenommen.<br />
! INFO<br />
Die Teilnahme an den Kursen ist<br />
kostenlos. Das Programm sowie<br />
nähere Informationen zu den einzelnen<br />
Workshops sind erhältlich<br />
im Sekretariat der Frauenklinik<br />
unter<br />
Telefon (0 64 31) 2 92-44 49<br />
oder im Internet unter<br />
www.st-vincenz.de/abteilungen/<br />
frauenklinik/index.php
20 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />
Das bietet das „Gesundheitszentrum <strong>St</strong>. Anna“, heute:<br />
Schmerztherapiezentrum Hadamar:<br />
Vernetztes Engagement im Kampf gegen den Schmerz<br />
Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin und<br />
bald auch Psychotherapie auf ambulanter Basis<br />
>> Nach der Umgestaltung des <strong>St</strong>. Anna Hauses zum Gesundheitszentrum<br />
ist das Leistungsangebot im ambulanten<br />
Bereich ausgebaut worden. Grund genug für die VIA,<br />
in lockerer Folge die therapeutischen Schwerpunkte des<br />
„Gesundheitszentrums <strong>St</strong>. Anna“ ausführlicher vorzustellen.<br />
Schließlich beheimatet das Gesundheitszentrum<br />
spezialisierte Facharztpraxen, deren unverändert enge<br />
Vernetzung eine besonders individuelle ambulante Behandlung<br />
ermöglicht und die ambulante medizinische<br />
Versorgung für den ländlichen Raum Hadamar / Westerwald<br />
sicherstellt. Wir beginnen mit einem Bericht über<br />
das Schmerztherapiezentrum Hadamar.<br />
„ Das Angebot des Schmerztherapiezentrums wird abgerundet<br />
durch die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin und Akupunktur<br />
...”<br />
Das Schmerztherapiezentrum Hadamar setzt auf fachübergreifende<br />
Schmerztherapie und Palliativmedizin in<br />
enger Zusammenarbeit insbesondere mit den Hausärzten<br />
und Fachärzten der Region. Wie in allen anderen<br />
Fachpraxen des Gesundheitszentrums ist eine stationäre<br />
Versorgung hier nicht mehr möglich, sehr wohl aber<br />
eine differenzierte, ambulante Betreuung der Patienten<br />
mit zumeist chronischen Schmerzen. Gemeinsam mit<br />
den anderen medizinischen Spezialisten des Gesundheitszentrums<br />
und den kooperierenden Fachkollegen<br />
anderer Disziplinen werden interdisziplinäre Konzepte<br />
erarbeitet, sowohl im Blick auf die Diagnostik, als auch<br />
auf die Therapie. Ein großer Benefit für die Patienten,<br />
denn große Untersuchungen belegen, dass eine möglichst<br />
schnelle, interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen<br />
den verschiedenen Fachrichtungen auf Dauer<br />
den besten Behandlungserfolg bringen und somit auch<br />
einer Schmerzchronifizierung entgegenwirken.<br />
Die im Gesundheitszentrum tätigen Schmerztherapeuten<br />
Dr. Regina Gosmann und Thomas Berger betreuen<br />
in erster Linie Patienten mit chronifizierten Schmerzsyndromen.<br />
„Anders als der akute Schmerz hat der<br />
chronische Schmerz seine Warnfunktion verloren und<br />
sich verselbstständigt“, erläutert Thomas Berger. „Er<br />
hat damit die Qualität einer eigenständigen Schmerzkrankheit<br />
erreicht und muss dementsprechend behandelt<br />
werden“. Fachleute seien sich heute einig,<br />
dass unbehandelte Schmerzsituationen nicht nur die<br />
Das Team des Schmerztherapiezentrums Hadamar: die beiden<br />
Schmerztherapeuten Dr. Regina Gosmann und Thomas Berger,<br />
sowie die beiden algesiologischen Fachassistentinnen Olga Hölzer<br />
und Manuela Zapp (Arzthelferinnen mit einer speziellen Zusatzqualifikation<br />
Schmerztherapie).
Lebensqualität maßgeblich negativ beeinflussen, sondern auch den Prozeß<br />
der Chronifizierung des Schmerzes in Gang setzen. „Dies ist für die<br />
betroffenen Patienten oft der Beginn eines jahrelangen Leidensweges, der<br />
nur durch intensive ärztliche Interventionen unter Einbezug des familiären<br />
Umfeldes gemeistert oder zumindest erleichtert werden kann.“<br />
Chronische Schmerzzustände treten den Erfahrungen der beiden Hadamarer<br />
Schmerztherapeuten zufolge bei den verschiedensten Krankheitsbildern<br />
auf. Insbesondere nennen sie durch den Verschleiß und Fehlbelastungen<br />
des Bewegungsapparates bedingte Schmerzen, Rückenschmerzen<br />
z.B. nach Bandscheibenoperationen, Nervenschmerzen der verschiedensten<br />
Lokalisationen, Spannungskopfschmerzen, Migräne, Phantomschmerzen<br />
und das Fibromyalgiesyndrom, jedoch auch durch psychische Belastungssituationen<br />
bedingte, sogenannte somatoforme Schmerzstörungen.<br />
Aber auch Patienten mit implantierten Schmerzpumpen wegen Spastik<br />
nach einem Schlaganfall oder bei medikamentös und operativ austherapierten<br />
Rückenschmerzen werden im Schmerztherapiezentrum Hadamar<br />
kontinuierlich betreut.<br />
Neben der medikamentösen Therapie haben jedoch auch alternative<br />
nichtmedikamentöse Therapieformen wie Wärmetherapie, CO-2 Therapie,<br />
Körperakupunktur, Ohrakupunktur, Aku-Taping und die Behandlung<br />
mit Schröpfgläsern einen hohen <strong>St</strong>ellenwert im Behandlungskonzept des<br />
Teams. Insbesondere bei muskulären Spannungszuständen der Rückenmuskulatur<br />
und der Schulter-Nackenregion hat die altbewährte Schröpfkopfmassage<br />
eine wahre Renaissance erlebt.<br />
„Bei den meisten Schmerzzuständen kommt man ganz ohne den Einsatz medikamentöser<br />
Therapie im Sine der klassischen Schulmedizin nicht aus“,<br />
resümieren Dr. Gosmann und Thomas Berger ihre gemeinsame, fast zehn<br />
Jahre währende schmerztherapeutische Tätigkeit in Hadamar. Dennoch<br />
nehmen sie den vielfachen Wunsch ihrer Patienten nach nichtmedikamentöser<br />
Behandlung sehr ernst. Schließlich basiere dieser Wunsch sowohl auf<br />
individueller Abneigung, als auch auf Ängsten vor Medikamenten.<br />
Grundsätzlich bestehe jedoch kein Widerspruch zwischen Schulmedizin<br />
und alternativen Behandlungsmethoden. Häufig sei es sogar möglich,<br />
durch eine Akupunkturbehandlung oder eine Schmerztherapie mit<br />
Schröpfköpfen die Medikamentendosis deutlich zu reduzieren. Insbesondere<br />
funktionelle Beschwerden sprächen oft überraschend gut auf alternative<br />
Schmerztherapie an.<br />
Das Angebot des Schmerztherapiezentrums wird abgerundet durch die<br />
Zusatzbezeichnung Palliativmedizin und Akupunktur, über welche beide<br />
Ärzte verfügen. Beide streben noch zusätzlich den Abschluss einer weiteren<br />
Zusatzbezeichnung an, sodass das Behandlungsspektrum in Zukunft mit<br />
dem Angebot der Psychotherapie abgerundet werden kann.<br />
Aktuell < VIA < 21<br />
Hadamarer Kinder<br />
„zauberten“ auf der<br />
Wochenbettstation<br />
Dass Elefanten so zart, vorsichtig und vor allem<br />
einfühlsam auftreten können, damit hatte vorher<br />
wohl keiner gerechnet: Jedenfalls haben dies die 15<br />
Kinder aus der Elefantengruppe des Kindergartens<br />
Marienfried in Hadamar kurz vor Weihnachten bei<br />
einem Besuch der Neugeborenenabteilung des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es unter Beweis gestellt.<br />
Es war eine zwar leise, aber dennoch nachhaltig beeindrukkende<br />
Visite: Mit selbstgebastelten <strong>St</strong>ernen, die sie den neugeborenen<br />
kleinen Erdenbürgern persönlich überbrachten,<br />
zauberten sie großes <strong>St</strong>rahlen auf die Gesichter der Mütter<br />
und eine Ahnung vorweihnachtlicher Freude auf die gesamte<br />
<strong>St</strong>ation. Der fünf Tage alte Kore <strong>St</strong>unz aus Mannebach<br />
bekam sogar eigens ein Adventslied vorgesungen. Begleitet<br />
von den Gruppenleiterinnen Nicole Hild, Jutta Crecelius und<br />
Karin Lorkowski setzten die Kinder so ein rührendes Zeichen<br />
der Mitmenschlichkeit. Herzlich begrüßt wurden sie<br />
von <strong>St</strong>ationsleiterin Katalin Vajda und ihrer <strong>St</strong>ellvertreterin<br />
Hiltrud Benner. Unser Bilde zeigt Trojimena Ardito aus Elz<br />
mit dem gerade zwei Tage alten Juliano.
22 > VIA > Kunst<br />
„ Das menschliche Gesicht<br />
ist der wohl interessanteste<br />
Teil der<br />
Erdoberfläche.“<br />
(Georg Christoph Lichtenberg)<br />
>> Seit 30 Jahren malt Raphaela Parusel<br />
Menschen - meistens Porträts. Von<br />
daher auch der Titel ihrer Ausstellung:<br />
„Von Angesicht zu Angesicht“, die<br />
derzeit im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
zu sehen ist. Im Rahmen der Vernissage<br />
begrüßte Klaus-Werner Szesik,<br />
Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, die <strong>trotz</strong><br />
des schlechten Wetters so zahlreich erschienenen<br />
Gäste im Foyer des <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
„Der Eingang des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
ist ein Ort, den täglich viele<br />
Menschen passieren: Patienten, Angehörige,<br />
Besucher, Mitarbeiter…“, sagte<br />
Klaus-Werner Szesik. „Insofern passen<br />
die Porträts von Raphaela Parusel sehr<br />
gut hierher.“ Tatsächlich strahlen die<br />
Bilder der in Diez lebenden Malerin eine<br />
ganz besondere Poesie und Wärme<br />
aus. Sie zeugen von etwas, das man im<br />
<strong>Krankenhaus</strong> ganz besonders braucht:<br />
Liebe zum Menschen. Sie nehmen<br />
die Menschen, die hereinkommen, in<br />
Empfang. So unter anderem ein Bild,<br />
das direkt gegenüber dem Haupteingang<br />
hängt: Mit großen, ausdrucksstarken<br />
Augen schaut ein Mädchen<br />
den Eintretenden direkt an, als wolle<br />
es ihn begrüßen ...<br />
„Kinder und Jugendliche sind ein häufiges Motiv der Künstlerin“,<br />
stellte Nicola von Spee, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft in ihrer Einführungsrede zur<br />
Ausstellung fest. Mit den Bildern ihrer eigenen Kinder habe die<br />
Mal-Leidenschaft der Künstlerin begonnen. „Es waren kleine, intime<br />
Zeichnungen oder Aquarelle, ähnlich der Bilder, die Mütter beispielsweise<br />
im Biedermeier von ihren Kindern malen ließen oder auch<br />
selbst malten“, habe die Künstlerin ihr verraten. Mit der Zeit wuchsen<br />
die Kinder und damit auch die Formate ihrer Bilder. Es entstanden<br />
zahlreiche Serien mit gleichen Formaten oder Themen.<br />
Schon sehr früh und sehr ausschließlich habe sich Raphaela Parusel<br />
für das Porträt entschieden – ähnlich diverser Meister der Moderne<br />
wie beispielsweise Beckmann, van Gogh oder Picasso. Gegenüber<br />
Von Individualität, Charakter und Wahrhaftigkeit<br />
Von Angesicht zu Angesicht: Ausstellung mit Porträts von Raphaela Parusel im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>
deren künstlerischen Oeuvres vertritt Raphaela<br />
Parusel jedoch eine eher klassische<br />
Auffassung: „Bei ihr geht es nicht<br />
um existentialistische Überzeichnung,<br />
die Befreiung des Gesichts von der Ähnlichkeitsfunktion<br />
des Porträts. Auch nicht<br />
um die psychologisierende Personendarstellung<br />
mit einer analytischen Zerlegung<br />
des Menschen“, so Nicola von Spee. „Bei<br />
Raphaela Parusel geht es vielmehr um<br />
eine klassische Porträtähnlichkeit mit individuellen<br />
Charakterzügen: „Es geht ihr<br />
um die Einzigartigkeit des Individuums, ja<br />
eigentlich um eine zwischenmenschliche<br />
Begegnung.“<br />
Gerade in der heutigen Zeit eine hochaktuelle<br />
Botschaft: Schließlich werde der<br />
Begriff „Face to Face“ immer dann verwendet,<br />
wenn man sich jenseits des elektronischen<br />
Raums begebe und sich nicht<br />
mehr über digitale <strong>St</strong>ellvertreter, sondern<br />
im wirklichen Leben begegne. Insofern<br />
Raphaela Parusel<br />
„ Es geht ihr um die Einzigartigkeit des Individuums, ja eigentlich um<br />
eine zwischenmenschliche Begegnung.”<br />
geht es in der Ausstellung um Unmittelbarkeit, um Wahrhaftigkeit, um das<br />
Einlassen auf einen Anderen. In einer Zeit der Computerbearbeitung, der<br />
künstlichen Ästhetik und des Terrors errechneter Perfektion gehe es Raphaela<br />
Parusel in ihren Porträts ganz ungeschminkt um individuelle Persönlichkeit,<br />
Charakter - um direkte Begegnung von Angesicht zu Angesicht:<br />
Während es heutzutage vielen in erster Linie darum gehe, ihr Gesicht zu<br />
wahren (was ja eigentlich bedeute, das Innere zu verbergen) wichen Parusels<br />
Gesichter dem forschenden Blick nicht aus und hielten ihm stand – selbst<br />
wenn man ganz nah herangeht…<br />
„Ich taste die Gesichter mit den Augen ab und übertrage sie auf die Leinwand,<br />
von mir zum Gegenüber, von Angesicht zu Angesicht“, erklärt die<br />
Malerin. Und fast immer schauen die Menschen auf ihren Bildern den Betrachter<br />
an: Ohne Nimbus, ohne Pose, ruhig, oft androgyn in Aussehen und<br />
Ausstrahlung. „Ich verpasse ihnen keinen Ausdruck, der Ausdruck entsteht<br />
während des Malens und überrascht mich zuweilen selbst“, sagt Raphaela<br />
Parusel. Sehr wohl vergnüge sie sich allerdings mit der Wirkung von Farben<br />
und Texturen, erläutert sie: „Ich probiere aus, mische, übermale, verwische,<br />
lasiere oder schichte die Farbe.“ Oft sind die Begegnungen<br />
der Malerin mit ihren Modellen nur indirekt:<br />
Manchmal begegnen ihr Menschen auf Fotos, alten Fotos<br />
oder historischen Abbildungen. Und manchmal ist<br />
etwas darin, was sie anrührt. „Dann entsteht schnell das<br />
Verlangen, mir selbst ein Bild zu machen, es auf meine<br />
Weise neu zu erschaffen: Auf einer so völlig neutralen<br />
Fläche, wie eine weiße Leinwand es nur sein kann.“<br />
Ein Prozess, der auch für sie selbst unglaublich spannend<br />
ist. Aber es gibt noch einen viel simpleren Grund,<br />
warum Raphaela Parusel malt: „Ich habe einfach eine<br />
unbändige Lust, zu malen“, sagt sie. Bei ihr zur Hause<br />
hängen nur wenige Bilder. Sie sind „weggestapelt“, wie<br />
sie sagt. Aber von Zeit zu Zeit stellt sie sie um sich<br />
herum auf und hält Zwiesprache mit ihnen: „Dann ist<br />
mein Haus voll mit Menschen, Freunden eigentlich, die<br />
ich mir selbst geschaffen habe.“<br />
Musikalisch gestaltet wurde die Vernissage von Thomas<br />
Reitz aus Diez. Der 20-jährige Schüler der Kreismusikschule<br />
Diez spielte am Klavier Werke von Frederic Chopin,<br />
Johann Sebastian Bach und Claude Debussy.
24 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Neueste Fernsehtechnik<br />
beim ältesten <strong>Krankenhaus</strong>sender Hessens<br />
Neues Technologie-Zeitalter bei Kanal 1 - <strong>Vincenz</strong> TV: Der älteste<br />
<strong>Krankenhaus</strong>sender in Hessen, 1985 als Radio <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
gegründet und seit 2000 zur hausinternen Fernsehstation ausgebaut,<br />
hat nach über einjährigem Probelauf jetzt seinen neuen<br />
Sendecomputer in Betrieb genommen. Dank einer großzügigen<br />
Spende der Firma Harmonic Drive und außerordentlichem finanziellem<br />
Entgegenkommen des Lieferanten, der Firma Reuter<br />
Videosupport in Montabaur, war die Anschaffung dieses<br />
Hochleistungscomputers für das Fernsehstudio im <strong>Krankenhaus</strong><br />
möglich geworden. Gemeinsam nahmen jetzt Klinik-Geschäftsführer<br />
Klaus-Werner Szesik, Dr. Heinrich Richard als Vorsitzender<br />
des Trägervereins von Kanal 1 – <strong>Vincenz</strong> TV und Christian<br />
N. Reuter den Server per Mausklick in Betrieb.
MasterPlay OnAir heißt der Server,<br />
mit dem <strong>Vincenz</strong> TV auf Kanal 1 ab sofort<br />
auf Sendung geht. Mit seiner Hilfe<br />
kann nun künftig ein vollautomatischer<br />
Sendeplan für mehrere Wochen im voraus<br />
programmiert werden. Es ist nicht<br />
mehr notwendig, Kassetten zu wechseln<br />
oder beispielsweise die Lifeübertragung<br />
zu den Gottesdiensten aus der Kapelle<br />
per Hand einzuschalten – all dies erledigt<br />
MasterPlay OnAir selbstständig.<br />
Dabei bürgt er gleichzeitig für eine ausgezeichnete<br />
Bildqualität, deutlich besser<br />
als bisher. Die Patienten bekommen nun<br />
künftig an jedem Tag der Woche ein<br />
maßgeschneidertes und täglich wechselndes<br />
Programm offeriert. Das Themenspektrum<br />
reicht von Theaterstücken<br />
und Konzertmitschnitten aus der Region<br />
über Naturfilme, Reiseberichte, <strong>St</strong>ädteporträts<br />
und Dokumentationen bis hin<br />
zum Klinikporträt des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und<br />
praktischen Tipps, wie sich mit der richtigen<br />
Physiotherapie der <strong>Krankenhaus</strong>alltag<br />
besser bewältigen lässt.<br />
Mit Hilfe des vielseitig einsetzbaren Sendecomputers<br />
lassen sich nun auch während<br />
der laufenden Sendung Fernsehbeiträge<br />
bearbeiten und zuschneiden. „Eine ganz<br />
erhebliche Arbeitserleichterung“, freut sich<br />
das <strong>St</strong>udioteam und Walter Hennecken,<br />
der gemeinsam mit seinem Team sämtliche<br />
Videobeiträge auf den neuen Server<br />
transferiert hat.<br />
„Technologisch hat unser Patientensender<br />
damit einen Riesenschritt in die Zukunft<br />
gemacht“, kommentiert Dr. Heinrich<br />
Richard die neue Errungenschaft<br />
von Kanal 1 – <strong>Vincenz</strong> TV. Für sein<br />
Aktuell < VIA < 25<br />
ehrenamtliches Team bedeutet die neue Sendetechnik eine große<br />
Arbeitserleichterung. Während früher zwei bis drei Mitarbeiter notwendig<br />
waren, um gemeinsam mit dem Zivildienstleistenden des<br />
Senders den täglichen vollautomatischen Programmablauf einer<br />
Fernsehwoche für bei Kanal 1 - <strong>Vincenz</strong> TV zu gewährleisten, lassen<br />
sich heute die Sendungen für die Feiertage sogar vorab planen und<br />
programmieren; die Sendung als solche läuft dann vollautomatisch<br />
ab. Auch bei etwaigen <strong>St</strong>romausfällen ist das Programm gesichert:<br />
das System ist weitaus weniger störanfälliger als das bisher verwendete<br />
System.<br />
Weitere Vorteile des automatischen Play-out-Systems: Die festgelegten<br />
Sendezeiten können nunmehr minutiös eingehalten werden,<br />
Lifeschaltungen sind wesentlich einfacher zu organisieren: Mehr<br />
Flexibilität ist also gewährleistet, was gleichzeitig zu einer deutlich<br />
breiteren Variationsbreite des Programms führen wird, ist sich Dr.<br />
Richard sicher. Mittlerweile liegen über 50 selbst produzierte Beiträge<br />
auf der Festplatte vor, die in der nächsten Zeit mit weiteren<br />
Eigenproduktionen ergänzt werden sollen.<br />
Trotz dieser technischen Innovationen freut sich Kanal 1 – <strong>Vincenz</strong><br />
TV auch weiterhin über jeden Menschen der bereit ist, seine Fähigkeiten<br />
in der Redaktion, Bild- und Tontechnik oder bei der Moderation<br />
ehrenamtlich in den Dienst dieser guten Sache zu stellen.<br />
<strong>St</strong>arteten den Super-Server per Mausklick: Klaus-Werner Szesik, Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, Dr. Heinrich Richard, Vorsitzender des Trägervereins<br />
von Kanal 1 – <strong>Vincenz</strong> TV und Christian N. Reuter, Chef der Firma Reuter Videosupport<br />
aus Montabaur; im Vordergrund die beiden Zivildienstleistenden Sebastian Kahlert und<br />
Sebastian Kübler.<br />
INFO<br />
! Das <strong>St</strong>udio ist jederzeit<br />
unter Tel. 06431 / 292-1000<br />
zu erreichen.
26 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Neue Patientenfürsprecherin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ist täglich erreichbar<br />
/ besondere Ausbildung in <strong>St</strong>erbebegleitung<br />
Die Menschen begleiten<br />
– mit oder ohne Worte<br />
Das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> hat eine neue Patientenfürsprecherin:<br />
Schwester Elisabeth Lenhoff, die seit Januar<br />
auch katholische Klinikseelsorgerin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ist, hat<br />
sich bereit erklärt, dieses Amt zu übernehmen.<br />
Die neue Patientenfürsprecherin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: Schwester Elisabeth<br />
„ Das Wichtigste ist, sich intuitiv und individuell auf sein<br />
jeweiliges Gegenüber einzustellen“, meint Sr. Elisabeth.<br />
Die Bereitschaft zum Zuhören ist ihr schon durch ihre<br />
Tätigkeit als Seelsorgerin eine Selbstverständlichkeit.”<br />
>> Nachdem die bisherigen Patientenfürsprecherinnen,<br />
Marlene Schmitz und Angela<br />
Epstein, ihr Amt Anfang des Jahres<br />
auf eigenen Wunsch aufgegeben hatten,<br />
wird nun Schwester Elisabeth in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement<br />
der Klinik deren Arbeit fortführen.<br />
Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik<br />
dankte Schmitz und Epstein ausdrücklich<br />
dafür, dass sie fast zwei Jahre lang ehrenamtlich<br />
ihre Zeit und ihr Engagement<br />
in den Dienst der Patienten gestellt hatten.<br />
Gleichwohl sei für die Patienten mit<br />
dieser Umstrukturierung im Beschwerdemanagement<br />
eine deutliche Verbesserung<br />
eingetreten: „Wir haben nun täglich eine<br />
Ansprechpartnerin für unsere Patienten“,<br />
freut sich Szesik. Bislang war es den Patienten<br />
nur donnerstags im Rahmen von<br />
zwei <strong>St</strong>unden möglich gewesen, Anregungen<br />
oder Beschwerden über die Patientenfürsprecher<br />
zu formulieren.<br />
Schwester Elisabeth, die dem Orden der<br />
Pallottinerinnen angehört, hatte bereits<br />
acht Jahre im ehemaligen <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />
als Klinikseelsorgerin gearbeitet.<br />
Für ihre Tätigkeit als <strong>Krankenhaus</strong>seelsorgerin<br />
war die gelernte Krankenschwester<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> Pallotti Hospital Bensberg<br />
eigens ausgebildet worden, ein besonderer<br />
Schwerpunkt lag dabei auf der <strong>St</strong>erbebegleitung.<br />
Ein Anliegen, dem sie auch<br />
hier am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> besondere Aufmerksamkeit<br />
widmen will. Von daher freut sie<br />
sich darüber, dass just mit ihrem Dienstbeginn<br />
auch der Abschiedsraum umgebaut<br />
und vergrößert worden ist und mit<br />
warmen Farben und dezenter Gestaltung<br />
seiner besonderen Aufgabe nun gerecht<br />
werden kann.
„ Schwester Elisabeth, die dem Orden<br />
der Pallottinerinnen angehört, hatte<br />
bereits acht Jahre im ehemaligen<br />
<strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> als Klinikseelsorgerin<br />
gearbeitet.”<br />
Auch für Schwester Elisabeth war der Wechsel von dem<br />
kleinen, familiär geprägten Haus der Grundversorgung<br />
in das <strong>Limburg</strong>er Haus der Schwerpunktversorgung eine<br />
große Umstellung. Aber sie sei hier überall freundlich<br />
aufgenommen worden und sieht ihre zusätzliche Aufgabe<br />
als Patientenfürsprecherin auch als Chance, noch<br />
mehr als bisher in den täglichen Klinikablauf und die<br />
Bedürfnisse von Mitarbeitern und Patienten eingebunden<br />
zu werden.<br />
An ihrem Schreibtisch im sechsten <strong>St</strong>ock ist sie allerdings<br />
nur äußerst selten anzutreffen: „Ich muss doch<br />
zu den Menschen, dafür bin ich doch hier.“ Wie ihre<br />
Vorgängerinnen versteht auch Sr. Elisabeth ihre neue<br />
Aufgabe als Patientenfürsprecherin als Mittlerfunktion<br />
zwischen Klinikpersonal und Patienten. „Das Wichtigste<br />
ist, sich intuitiv und individuell auf sein jeweiliges<br />
Gegenüber einzustellen“, meint Sr. Elisabeth. Die Bereitschaft<br />
zum Zuhören ist ihr schon durch ihre Tätigkeit als<br />
Seelsorgerin eine Selbstverständlichkeit. Die Sorgen und<br />
Nöte, mit denen sie hier am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> bislang konfrontiert<br />
worden ist, sind jedoch diesselben wie früher<br />
am kleinen Anna-Haus: „Wenn die Menschen im <strong>Krankenhaus</strong><br />
liegen, dann kommen doch viele unbewältigte<br />
Probleme hoch, die gar nichts mit dem Kranksein direkt<br />
zu tun haben.“ Krank sein könne eben auch bedeuten,<br />
die Zeit zu nutzen, über sich selbst, das Leben im allgemeinen,<br />
über Zeit und Ewigkeit im Besonderen nachzudenken,<br />
meint Sr. Elisabeth: „Bei diesen Überlegungen,<br />
oft auch bei ihrem Hoffen und Bangen können wir die<br />
Menschen nicht alleine lassen.“<br />
So bietet sie Gespräche an, steht aber auch für ungestörte<br />
Einzelgespräche zur Verfügung: „Oft braucht man<br />
doch nur einen Menschen, der die eigenen Gedanken<br />
auffängt, mit dem man seine Fragen gemeinsam durchdenken<br />
und bedenken kann“, meint die Ordensschwester.<br />
Es könne in dieser Ausnahmesituation <strong>Krankenhaus</strong><br />
aber durchaus auch vorkommen, dass man ganz<br />
einfach ohne Worte mit einem Menschen zusammen<br />
sein will.<br />
„ Ich muss doch zu den Menschen,<br />
dafür bin ich doch hier ...”<br />
(Schwester Elisabeth)<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 27<br />
Die bisherigen Patientenfürsprecherinnen, Marlene Schmitz und Angela Epstein<br />
Unverzichtbar für beide Funktionen, ob nun für die Seelsorgerin oder die<br />
Patientenfürsprecherin, ist in erster Linie Zeit: „Die Hauptsache ist doch,<br />
präsent zu sein“, meint die Sr. Elisabeth. Regelmäßig besucht sie die <strong>St</strong>ationen,<br />
mit ihrem Kollegen <strong>Krankenhaus</strong>pfarrer Pater da Via hat sie sich<br />
die Einsatzgebiete aufgeteilt. Der Umgang mit den Gesprächen ist jedoch je<br />
nachdem, in welcher Funktion sie unterwegs ist, ein völlig anderer: „Wenn<br />
mich jemand als Seelsorgerin anspricht, sind diese Gespräche für alle anderen<br />
tabu, da bleibt alles unter vier Augen.“ Wenn jemand aber mit der<br />
Patientenfürsprecherin reden wolle, sei die Ausgangslage eine völlige andere:<br />
„Derjenige will ja, dass ich für ihn aktiv werde, für ihn den Mund<br />
aufmache….“ Diese Diskrepanz sei jedoch kein Problem: „Das kann ich sehr<br />
gut voneinander trennen.“<br />
! INFO<br />
Schwester Elisabeth ist montags bis freitags<br />
von 9:00-16:00 Uhr im Haus und<br />
unter der Telefondurchwahl -7642 (von<br />
extern 06431 / 292-7642) zu erreichen.<br />
Das Qualitäts- und Beschwerdemanagement<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ist unter<br />
06431 / 292 – 4838 oder unter<br />
m.weich@st-vincenz.de zu erreichen.<br />
Außerdem liegt im ganzen Haus ein „Lob-<br />
und Tadel“ - Fragebogen aus, mit dessen<br />
Hilfe auch anonyme Rückmeldungen zum<br />
<strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt möglich sind.
Südansicht<br />
Westansicht<br />
28 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Erweiterung der <strong>St</strong>ationen im Bettenhaus West:<br />
Deutlich mehr Komfort<br />
für Wahlleistungspatienten und eine noch<br />
bessere Aussicht für die Dialyse-Patienten<br />
Von Ulrich Haßler<br />
Aufgrund der ständig steigenden Patientenzahlen, sowie<br />
um ein wirtschaftliches Arbeiten auf den <strong>St</strong>ationen zu ermöglichen,<br />
hat der Verwaltungsrat in seiner letzten Sitzung<br />
beschlossen, das Bettenhaus West auf der Ostseite<br />
des vorhandenen Gebäudes zu erweitern. Dies betrifft die<br />
<strong>St</strong>ockwerke vom ersten bis zum sechsten Obergeschoss. Das<br />
Erdgeschoss kann nicht erweitert werden, da die Durchfahrt<br />
zum Wirtschaftshof erhalten bleiben muss.<br />
>> Die Maßnahme beginnt im April 2008, endet im Dezember<br />
2008 und wird 2.350.000 Euro kosten. Die vorhandenen<br />
28 Betten je Regelgeschoss im Bettenhaus West<br />
werden dann um weitere sieben Betten auf insgesamt<br />
35 Betten erweitert. Es handelt sich hierbei um zwei Zwei-<br />
Bett-Zimmer und drei Ein-Bett-Zimmer, da den Bedürfnissen<br />
nach Wahlleistungszimmern auch in unserem Einzugsgebiet<br />
verstärkt Rechnung getragen werden muss.<br />
Gerade dem Bedarf an Ein-Bett-Zimmern konnte am<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> bislang nicht ausreichend entsprochen<br />
werden.<br />
Auch in Bezug auf die lange geplante Sanierung des Bettenhauses<br />
Ost war es zwingend notwendig, diese Investition<br />
vorzuschalten: Während der Bauphase im östlichen Trakt des<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es, die voraussichtlich im Herbst beginnen wird,<br />
müssen jeweils rund 35 Betten pro <strong>St</strong>ation ausgelagert werden,<br />
diese können dann im westlichen Trakt aufgefangen werden.<br />
Die Ausstattung der Zimmer wird sich wesentlich von dem<br />
unterscheiden, was uns bisher als Wahlleistung bekannt ist.<br />
Bereits im Flur soll deutlich werden, dass es sich hierbei<br />
um einen höherwertigen und besonders angenehm ausgestatteten<br />
Bereich handelt. Insbesondere die Patientenzimmer<br />
und Bäder erhalten Einrichtungen und Ausstattungen<br />
in Holztönen, Internet-Anschluss, Patienten-TV am Bett,<br />
Kühlschrank inclusive. Größere Patientenaufenthaltsbereiche<br />
und Patientennasszellen sind selbstverständlich. Im<br />
sechsten Obergeschoss ist auf der gleichen Fläche eine Erweiterung<br />
der Dialyse geplant. Insgesamt werden vier neue<br />
Dialyseplätze errichtet.<br />
Grundriss<br />
Außerdem wird es einen schon lange<br />
notwendigen Patientenaufenthaltsraum<br />
geben, an dem die Patienten Wartezeiten<br />
überbrücken bzw. ihr Mittagessen einnehmen<br />
können. Nicht fehlen darf auch ein<br />
Raum für die Wundversorgung sowie ein<br />
Dienstplatz. Die neugeschaffenen Dialyseplätze<br />
werden so angeordnet sein, dass<br />
die Patienten nicht nur die Möglichkeit<br />
haben, Radio zu hören oder Fernsehen<br />
zu schauen: Durch die neuen Fenster, die<br />
künftig bis zum Boden gehen werden,<br />
werden sie eine grandiose Aussicht zur<br />
Schaumburg genießen können.<br />
Die Behinderungen während der Bauzeit<br />
werden in den ersten Monaten hauptsächlich<br />
die Nutzer des Tal-, Mittel- und Bergbaus<br />
und der Küche betreffen, da hier die<br />
Ver- und Entsorgung unseres <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
stark behindert werden wird. Der<br />
Durchbruch zu den einzelnen <strong>St</strong>ationen<br />
erfolgt zum spätestmöglichen Zeitpunkt,<br />
um Behinderungen und Gefahren, Lärm<br />
und <strong>St</strong>aub für Mitarbeiter und Patienten<br />
möglichst gering zu halten.<br />
Trotzdem bitten wir schon jetzt alle Mitarbeiter,<br />
Patienten und Besucher um ihr<br />
Verständnis!
<strong>Krankenhaus</strong>leitung investiert zwei Millionen Euro<br />
für zwei hochmoderne kardiologische Arbeitsplätze<br />
Zwei neue Herzkathetermessplätze<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Der 1995 errichtete Herzkathetermeßplatz<br />
im ersten Obergeschoss ist mit<br />
rund 13 Jahren und bis zu 1800 Untersuchungen<br />
pro Jahr sehr stark frequentiert<br />
und belastet.<br />
>> Aus diesem Grund hat die <strong>Krankenhaus</strong>leitung beschlossen,<br />
im ersten Untergeschoss des Funktionstraktes<br />
(ehemalige Kernspinpraxis, gegenüber der <strong>St</strong>ation<br />
U1) auf einer Fläche von rund 350 Quadratmetern<br />
neue Herzkathetermeßplätze zu errichten.<br />
Im Detail bedeutet dies, dass die gesamte zur Verfügung<br />
stehende Fläche in der Zeit von April bis September 2008<br />
entkernt wird und einen komplett neu gestalteten Grundriss<br />
erhält.<br />
Im Einzelnen sind zwei Herzkathetermeßplätze mit einem in<br />
der Mitte befindlichen gemeinsamen Schaltraum und einem<br />
dazwischen gelagerten Nassentsorgungsraum geplant. Der<br />
Dienstplatz für die leitende Medizinisch Technische Assistentin<br />
(MTA) soll sich zum großzügig gestalteten Flur öffnen.<br />
Dies soll den Mitarbeitern die größtmögliche Übersicht<br />
und Kontrolle über den Zustand der ihnen anvertrauten<br />
Patienten ermöglichen.<br />
Für die Vor- und Nachsorge der Herzkatheterpatienten wird<br />
ein Überwachungsraum mit vier Bettstellplätzen in direkter<br />
Sichtverbindung zum Schaltraum zur Verfügung stehen,<br />
außerdem wird es eine Überwachungsmöglichkeit mittels<br />
einer Monitoranlage nebst Kamera geben. Das Raumkonzept<br />
wird komplettiert durch ein Arztzimmer, einen Aufenthalts-<br />
und Besprechungsraum, Lager, Technikraum, Umkleide<br />
und WC.<br />
Aktuell > VIA > 29<br />
Zudem ist der Kauf einer neuen kompletten<br />
Röntgenanlage mit kardiologischem<br />
Bild- und Informationssystem, sowie<br />
eines neuen hämodynamischen Messplatzes<br />
geplant. Nach Errichtung dieses<br />
Komplettsystems wird dieser im September<br />
2008 in Betrieb genommen. Dann erfolgt<br />
das Aufrüsten und Updaten des alten<br />
Meßplatzes, sowie der Aufbau am zweiten<br />
<strong>St</strong>andort des neuen Herzkatheterlabors.<br />
Diese Vorgehensweise wird es uns ermöglichen,<br />
unsere Patienten kontinuierlich zu<br />
versorgen und ohne Unterbrechung Herzkatheteruntersuchungen<br />
durchführen zu<br />
können. Die Kosten für die Baumaßnahme<br />
betragen rund 700.000 Euro, die Kosten<br />
für Medizingeräte und EDV rund 1,2 Millionen<br />
Euro.<br />
Nach Abschluss der vorgeschriebenen<br />
Maßnahmen im September 2008 werden<br />
wir unseren Patienten zwei hochmoderne<br />
Arbeitsplätze unter angenehmen räumlichen<br />
und gestalterischen Bedingungen<br />
anbieten können: das neue Herzkatheterlabor<br />
vornehmlich im Dauerbetrieb, die<br />
alte Einrichtung als Notfallkatheterlabor<br />
und Reserve.<br />
Für die Beeinträchtigung während der<br />
Bauzeit durch Lärm, <strong>St</strong>aub und Behinderungen<br />
am Aufzug, insbesondere aber<br />
auch durch Baustelleneinrichtungen am<br />
Haupteingang bitten wir jetzt schon um<br />
Ihr Verständnis. u.h.
30 > VIA > Firmenportrait<br />
Die neuen Nachbarn aus dem Gesundheitszentrum Schafsberg:<br />
ein Firmenporträt des Reha-Zentrums Meuser<br />
Moderne Physiotherapie mit einziga<br />
Von Gundula <strong>St</strong>egemann<br />
>> Im November öffnete das Gesundheitszentrum<br />
Schafsberg seine Pforten.<br />
Damit erhält <strong>Limburg</strong> eine der modernsten<br />
medizinischen Einrichtungen<br />
in der gesamten Region – direkt neben<br />
dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und mit unmittelbarer<br />
Anbindung an das <strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Das gesamte Gebäude hat etwa 7 000<br />
Quadratmeter Nutzfläche inklusive<br />
140 Parkplätzen. In dieser und den<br />
folgenden Ausgaben stellen wir jeweils<br />
eine der neu auf dem Schafsberg etablierten<br />
Praxen vor. Die Serie startet<br />
mit dem Reha-Zentrum Meuser.<br />
Bekannt ist das Reha-Zentrum Meuser<br />
bereits aus Villmar. Seit ungefähr zehn<br />
Jahren bieten Heinz und Nicole Meuser<br />
dort zusammen mit ihrem Team alle<br />
Formen der modernen Physiotherapie<br />
an. Seit November können ihre Patienten<br />
nun auch auf dem Schafsberg ambulante<br />
medizinische Rehabilitationen<br />
in Anspruch nehmen. Außerdem im Angebot:<br />
Präventionskurse, medizinische<br />
Trainingstherapie, Ergotherapie, Physiotherapie<br />
– für Erwachsene und Kinder<br />
– sowohl im orthopädischen als auch im<br />
neurologischen Bereich sowie Trainingstherapie,<br />
Gerätetraining, Cardiotraining…<br />
Zahlreiche innovative Hilfsmittel<br />
wie zum Beispiel die Kletterwand, stehen<br />
Patienten und Therapeuten<br />
für ihre gemeinsame<br />
Arbeit zur<br />
Verfügung. Ein<br />
umfangreiches Angebot<br />
steht auch<br />
für Kinder zur Verfügung,darun-<br />
Nicole und Heinz Meuser<br />
ter Krankengymnastik nach Bobath<br />
oder Vojta, Krankengymnastik im<br />
Wasser, Krankengymnastik Mukoviszidose,<br />
Atemtherapie…<br />
Eine breite Palette an Angeboten lädt<br />
Patienten, Kursteilnehmer und Mitglieder<br />
ein, sich allein oder gemeinsam mit<br />
anderen zu bewegen. Die Praxis mit Fitnessbereich<br />
ist auf qualitativ höchstem<br />
Niveau ausgestattet. Beim Trainieren<br />
kann man einen wunderbaren Panoramablick<br />
über <strong>Limburg</strong> genießen – übrigens<br />
im Sommer auch auf der Terrasse.<br />
Mit anderen Worten: Auf 1200 Quadratmetern<br />
bietet das Reha-Zentrum nahezu<br />
alles, was die moderne Physiotherapie zu<br />
bieten hat.
tigem Panoramablick<br />
Großer Beliebtheit erfreuen sich insbesondere<br />
die Präventionskurse, die das<br />
Reha-Zentrum auf Wunsch auch in anderen<br />
geeigneten Räumen anbietet:<br />
Rückentraining<br />
Rücken-Plus mit integriertem<br />
Gerätetraining<br />
Wirbel für Wirbelfit-Wirbelsäulengymnastik<br />
Nordic-Walking<br />
Aqua-Fitness<br />
<strong>Power</strong> Aqua-Fitness<br />
Rückenführerschein ab 14<br />
– ein Rücken-Plus-Programm<br />
mit integriertem Gerätetraining<br />
Himmelsstürmer sind gefragt<br />
– auch Klettern stärkt das Rückgrat<br />
(Kinderrückentraining auch<br />
an der Kletterwand)<br />
Yoga für Erwachsene<br />
Yoga für Kinder<br />
(verschiedene Altersgruppen<br />
4 bis 6 Jahre und 7 bis 10 Jahre)<br />
Yoga für Schwangere<br />
Kursleiter sind nach den neuesten Erkenntnissen<br />
ausgebildete Physiotherapeuten<br />
und speziell in der Prävention<br />
weitergebildete Diplom-Sportlehrer. Die<br />
Kosten für die Präventionskurse werden<br />
von den Krankenkassen gefördert oder<br />
voll übernommen. Die Erstattung ist von<br />
Kasse zu Kasse verschieden.<br />
Die medizinische Leitung des Reha-Zentrums<br />
befindet sich in den Händen von<br />
Prof. Dr. med. Peter <strong>St</strong>eil und seinem<br />
Vertreter Joachim Benedikt. Beide Fachärzte<br />
für Orthopädie verfügen über langjährige<br />
Erfahrungen in der Behandlung<br />
orthopädischer Krankheitsbilder und der<br />
stationären Rehabilitation.<br />
Die Firmengeschichte<br />
„Ursprünglich bin ich gelernter Energieanlagenelektroniker“,<br />
erzählt Heinz<br />
Meuser. Seine damalige Freundin Nicole<br />
litt an einer unheilbaren, chronisch<br />
progredienten <strong>St</strong>offwechselerkrankung:<br />
Mukoviszidose. Als ihr Lebenspartner<br />
bekam er dies und die Auswirkungen<br />
der Krankheit auf den Alltag seiner<br />
Freundin Tag und Nacht hautnah mit.<br />
Er beschloss, den Beruf zu wechseln,<br />
wollte Menschen helfen und informierte<br />
sich beim Arbeitsamt, welcher Beruf am<br />
besten zu ihm passen würde. Die Entscheidung<br />
fiel auf die Ausbildung zum<br />
Masseur- und medizinischen Bademeister.<br />
Mit Hilfe des Arbeitsamtes fand<br />
sich eine Ausbildungsstelle für ihn im<br />
Brüderkrankenhaus in Koblenz. Sein<br />
Anerkennungspraktikum hat er übrigens<br />
1993 auf dem Schafsberg im <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> absolviert. Nach<br />
dieser Ausbildung arbeitete er kurze Zeit<br />
in seinem Wunschberuf unter anderem<br />
in der Hochgebirgsklinik in Davos in der<br />
Schweiz. Doch bald merkte er, dass ihm<br />
diese Ausbildung nicht ausreicht und<br />
meldete sich für die Nachqualifizierung<br />
zum Physiotherapeuten an.<br />
Eine <strong>St</strong>elle in unmittelbarer Umgebung<br />
zu finden, erwies sich als unmöglich.<br />
So packte Heinz Meuser abermals die<br />
Schultasche und ging nach Bückeburg in<br />
Niedersachsen. Da er freiwillig seine alte<br />
Arbeitsstelle aufgegeben hatte, bekam<br />
er keine Unterstützung vom Arbeitsamt.<br />
„Das war für uns eine sehr harte Zeit“,<br />
erinnert sich Nicole Meuser. Doch gemeinsam<br />
schafften sie es. Nach Beendigung<br />
seiner Ausbildung arbeitete Heinz<br />
Meuser zwei Jahre in Bad Schwalbach<br />
im <strong>St</strong>aatsbad als Physiotherapeut. Zum<br />
1. Januar 1998 gründeten sie in Villmar,<br />
damals noch in der <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>raße in<br />
einer angemieteten Wohnung die „Physiotherapie<br />
Meuser“ – mit Heinz Meuser<br />
als Therapeut und einer Rezeptionsan-<br />
gestellten. Schnell war der Terminplan voll.<br />
Und so stellten Meusers schon bald zwei<br />
weitere Therapeutinnen ein. Im Oktober<br />
1998 zogen sie um in die neuen Räumlichkeiten<br />
in Villmar in der neu erbauten Seniorenwohnanlage.<br />
Dort gab es wesentlich<br />
mehr Therapiefläche und mehr Möglichkeiten,<br />
moderne Angebote einzurichten. So<br />
konnten die Patienten hier von Anfang an<br />
von medizinischer Trainingstherapie und<br />
der Therapie im Bewegungsbad profitieren.<br />
Auch eine Saunalandschaft gehörte zum<br />
Konzept dazu. Und das Team wuchs kontinuierlich.<br />
1999 startete das Reha-Zentrum gemeinsam<br />
mit der AOK in Hessen ein Modellprojekt<br />
namens „Konzentrierte ambulante physiotherapeutische<br />
Behandlung“ - KAPB. Kurze<br />
Zeit später erhielt Heinz Meuser von den<br />
Berufsgenossenschaften die Zulassung zur<br />
Durchführung der „Erweiterten ambulanten<br />
Physiotherapie“ (EAP). Und 2006 wurde er<br />
von den Verbänden der Krankenkassen zugelassen<br />
zur Durchführung von „Ambulanter<br />
medizinischer Rehabilitation und Ambulanter<br />
Anschlussrehabilitation“. Inzwischen<br />
ist das Team in Villmar auf 35 Mitarbeiter<br />
angewachsen.<br />
Nach nur 14-monatiger Bauzeit konnte das<br />
Reha-Zentrum nun die neuen Räumlichkeiten<br />
auf dem Schafsberg beziehen, wo es mit<br />
neun Mitarbeitern an den <strong>St</strong>art geht. „Wir<br />
freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit<br />
zum Wohle unserer Patienten und Kunden“,<br />
so Heinz Meuser.<br />
!<br />
Firmenportrait < VIA < 31<br />
INFO<br />
Reha-Zentrum Meuser GmbH<br />
Auf dem Schafsberg<br />
65 549 <strong>Limburg</strong><br />
Telefon: 0 64 31 / 21 893-0<br />
E-Mail: info@reha-limburg.de<br />
www.rehazentrummeuser.de
32 > VIA > Kunst<br />
Zauberhafte Poesie<br />
des Augenblicks<br />
>> Die kleinen Dinge haben es ihm angetan: der Löwenzahn,<br />
die Pusteblume, der Schmetterling, Blumen<br />
und Gräser… Manfred Schmitt aus Obertiefenbach fasziniert die<br />
Poesie des Augenblicks, die er mit Vorliebe fotographisch festhält<br />
und dokumentiert. Poesie des Augenblicks, so lautet auch der Titel<br />
einer Ausstellung mit Fotographien Manfred Schmitts, die derzeit<br />
im <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> zu sehen ist. „Auffallend ist<br />
die Sensibilität, mit der der Künstler seine Motive auswählt“, sagte<br />
Dr. Silke Ackermann, Fachärztin für Psychotherapie und Psychiatrie<br />
anlässlich der Eröffnung der Ausstellung, die in Zusammenarbeit<br />
mit der Kunsttherapie des Zentrums für soziale Psychiatrie Hadamar<br />
konzipiert wurde.<br />
Der 53 Jahre alte Obertiefenbacher fotographiert seit seinem 15. Lebensjahr:<br />
„Erst war es eher ein `Knipsen` anläßlich von Familienfeiern.<br />
Doch Manfred Schmitt wollte sein Hobby professionalisieren. Er kaufte<br />
sich eine Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven, rein mechanisch.<br />
Zeit, Blende, Entfernung, Blitz, alles musste von Hand eingestellt werden.<br />
Und diese Kamera begleitet ihn nach mehr als 25 Jahren heute<br />
noch: „Sie hat mich noch nie im <strong>St</strong>ich gelassen.“ Die digitale Fotographie<br />
ist ihm völlig unbekannt. Noch nie hat Manfred Schmitt mit einer<br />
automatischen Kamera gearbeitet: „Ich weiß nur soviel: Um gute Fotos<br />
zu machen, braucht es mehr als Spitzenelektronik.“<br />
Nach der ganz eigenen Philosophie des Fotokünstlers müssen gute<br />
Fotos erarbeitet werden: „Es erfordert viel Geduld, schon der leiseste<br />
Windhauch kann alles zunichte machen.“ Wenn Manfred Schmitt fotographiert,<br />
dann vergißt er alles um sich herum: „Ich wähle verschie-<br />
Großer Bahnhof bei der Vernissage im <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
mit Fotographien von Manfred Schmitt.<br />
v.l.n.r.: <strong>St</strong>aatssekretär Karl Winfried Seiff, Fotograph Manfred<br />
Schmitt, Dr. Silke Ackermann, ZSP-Kunsttherapeutin Hiltrud Schöder,<br />
Dr. H. Leising, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie des ZSP, Martin Engelhardt Geschäftsführer des ZSP,<br />
<strong>Vincenz</strong>-Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik und Pflegedirektor<br />
Helmut Petri.<br />
! INFO<br />
Die Ausstellung im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ist noch bis<br />
zum 5. März 2008 rund um die Uhr zu besichtigen.<br />
Frühjahrsausstellung<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
zeigt Fotographien<br />
von Manfred Schmitt<br />
Verzaubert von der Poesie des Augenblicks: der Ärztliche Direktor<br />
der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Heinrich Leising<br />
und seine Frau Dr. Henriette Leising.<br />
dene Kombinationen, Zeiten, Blenden, suche den richtigen Ausschnitt.<br />
In diesen Augenblicken bin ich praktisch Eins mit der Kamera…“. Oft<br />
ist er von der Schönheit des Motivs geradezu überwältigt: „Es packt<br />
mich dann völlig und ich mache Aufnahme um Aufnahme,“ lässt<br />
Manfred Schmitt die Besucher am Entstehungsprozeß seiner Bilder<br />
teilhaben. Und Dr. Silke Ackermann bestätigt: „Zu jedem Bild kann er<br />
eine ganze Geschichte erzählen…“<br />
Viele Aufnahmen macht Manfred Schmitt mit weichem, diffusem<br />
Licht. Beispielsweise wenn sich die Sonne hinter den Wolken versteckt<br />
oder wenn sie ganz schwach durch die Wolken scheint. Manchmal<br />
entstehen seine Bilder jedoch auch bei vollem Sonnenlicht. Die Farben<br />
sind dann sehr intensiv. Bei Blumenaufnahmen benutzt er manchmal<br />
einen Weichzeichner, um die Zartheit der Blüte noch zu verstärken.<br />
Sonst aber sind bei Manfred Schmitt keine Filter im Einsatz. Eines<br />
jedoch ist immer gleich: Wenn ihm ein Motiv wieder einmal besonders<br />
gut gelungen ist, dann ist Manfred Schmitt einfach nur zufrieden und<br />
glücklich…<br />
„Lange hat Manfred Schmitt nur für sich selbst fotographiert. Jetzt<br />
sind wir froh, dass er uns teilhaben lässt an seiner „Poesie des Augenblicks“<br />
– mit diesem Resümee brachte Dr. Silke Ackermann den<br />
überwiegenden Eindruck der zahlreichen Vernissage-Besucher im<br />
<strong>Krankenhaus</strong> auf den Punkt.
<strong>St</strong>il, <strong>St</strong>immung und viel Segen<br />
für Patienten und Mitarbeiter<br />
>> „Von guten Mächten treu und still umgeben“<br />
– gerade in einem <strong>Krankenhaus</strong> besonders tröstende<br />
Verse des evangelischen Theologen Dietrich<br />
Bonhoeffers. Besonders nachhaltig sind sie, wenn sie kurz<br />
vor Weihnachten in solchem Ambiente zu hören sind und besonders<br />
eindrücklich und anrührend wirken sie, wenn sie auf<br />
ganz wunderbar einfühlsame Weise auch musikalisch interpretiert<br />
werden. Erstmals fand auf Initiative von Geschäftsführer<br />
Klaus-Werner Szesik eine vorweihnachtliche Feier für alle Patienten,<br />
Mitarbeiter und Besucher des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
statt. Es wurde eine Feier in ganz eigener Atmosphäre: eine<br />
adventliche Feier, symbolträchtig im dritten <strong>St</strong>ock der Klinik, wo<br />
auch die Geburtshilfe ansässig ist. Feierlich gestaltet wurde sie<br />
von der evangelischen und katholischen <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />
(Pfarrerin Gabriele Göbel, Seelsorgerin Ute Blum, Schwester<br />
Arngard und Pater Josef da Via), die zum Ein- und Ausklang<br />
besinnliche Texte ausgewählt hatten. Musikalisch, aber auch inhaltlich<br />
bestritten die Solistinnen Nadja Jamiro (Mezzosopran)<br />
und Dorothee Laux (Sopran) das Programm. Die beiden Sängerinnen<br />
bilden den Mittelpunkt des Ensembles, begleitet werden<br />
sie von dem klassischen Gitarristen Martin Reuß, der auch die<br />
Lieder arrangiert, da sie in der Regel für Klavierbegleitung vorgesehen<br />
sind.<br />
Das derzeitige Programm trägt den Titel „Winter-,<br />
Weihnachts- und Wiegenlieder“, so auch der Name<br />
der im letzten Jahr erschienen CD, ein Teil<br />
davon war bei der Feier im <strong>Krankenhaus</strong> zu<br />
hören. Neben traditionellen Weihnachtsliedern<br />
wie „Kindelein zart“, „Herbei, Herbei“ und „Es<br />
kommt ein Schiff geladen“, waren mit „Let it<br />
snow“ und „Christmas song“ auch englische,<br />
eher beschwingte Lieder zu hören.<br />
Nach über elfjähriger segensreicher Tätigkeit als katholische<br />
Klinikseelsorgerin am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wurde<br />
Schwester Arngard im Dezember verabschiedet. Sie gehört<br />
dem Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach<br />
an. Gemeinsam mit ihrem Kollegen, Pater Josef da Via,<br />
hat sie sich große Verdienste in der Betreuung unserer Patienten<br />
erworben. Geschäftsführer Klaus-Werner Szesik zollte<br />
ihr bei der Verabschiedung großen Dank!<br />
Erstmals gab es im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> eine adventliche<br />
Feier eigens für die Patienten.<br />
eine ganz besondere Kooperation<br />
der Klinikseelsorge mit den<br />
Solisten Nadja Jamiro, Dorothee<br />
Laux und Martin Reuss.<br />
in Kürze > VIA > 33<br />
Zwischen den musikalischen Kostbarkeiten, die die drei Musiker interpretierten,<br />
wurden kurze Geschichten und Gedichte eingebaut, die mal<br />
besinnlich, anrührend oder auch heiter waren, wie beispielsweise das<br />
des Kabarettisten Hans-Dieter Hüsch. Die Zuhörer wurden entführt in<br />
eine winterliche Welt voller Frieden, Wärme und Herzlichkeit; die Lieder<br />
ergreifend und anrührend musiziert durch die beiden wunderbar harmonierenden<br />
Sängerinnen und die einfühlsame Spiel ihres Begleiters.<br />
Die Auswahl der Beiträge waren geprägt durch ihr Gespür für <strong>St</strong>il und<br />
<strong>St</strong>immung. Besonders eindrucksvoll war das abschließende<br />
Segenslied von John Rutter „The Lord bless you and keep you“. Nicht<br />
weniger eindrucksvoll aber auch der anschließende Gang über <strong>St</strong>ationen<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es, damit auch die bettlägerigen Patienten etwas von<br />
der vorweihnachtlich-besinnlichen Atmosphäre aufnehmen konnten.
34 > VIA > Personalnachrichten<br />
Personalnachrichten<br />
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong><br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
NAME EINSATZORT EINTRITT<br />
Eckel, Manuela Med. Klinik 01.01.2008<br />
Dr. Fischer, Thomas Walter Frauenklinik 01.01.2008<br />
Frank, Anna-Lena Anästhesie 01.01.2008<br />
Dr. Hoffmann, Christine Onkologie 01.01.2008<br />
Kutscheid, Teresa <strong>St</strong>ation 5 West 01.01.2008<br />
Last, Sabrina <strong>St</strong>ation 1 Ost <strong>St</strong>roke 01.01.2008<br />
PD Dr. Neuhaus, Thomas Onkologie 01.01.2008<br />
Öztürk, Reside Frauenklinik 01.01.2008<br />
Rösiger, Vanessa <strong>St</strong>ation U Ost 01.01.2008<br />
Schawo, Simone Radiologie 01.01.2008<br />
Gul, <strong>St</strong>efan Zentralsterilisation 16.01.2008<br />
März, Sabrina <strong>St</strong>ation 1 Ost Intensiv 01.02.2008<br />
Schermuly, Julia Apotheke 01.02.2008<br />
Kübler, Fabian Zivildienstleistende (Radio) 04.02.2008<br />
Behrla, Peter Onkologie 15.02.2008<br />
Cordero Loza, Hugo Javier Frauenklinik 15.02.2008<br />
Bahl, <strong>St</strong>efanie Apotheke 01.03.2008<br />
Pörtner, Björn <strong>St</strong>ation 5 West 01.03.2008<br />
Weimer, Tanja Endoskopie 01.03.2008<br />
Jubiläen Januar bis März 2008:<br />
NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />
Höhler, Mira Kreißsaal 01.01.2008 10<br />
Leidermann-Jost, Andrea Radiologie 01.01.2008 10<br />
Dr. Hedrich, Friedemann Med. Klinik 01.02.2008 10<br />
Dr. Volk, Ursula Frauenklinik 01.02.2008 20<br />
Arnold, Anna-Margarete Textilversorgung 01.03.2008 20<br />
<strong>St</strong>illger, Daniela Nukleardiagnostik 01.01.2008 25<br />
Lotz, Ursula OP 01.02.2008 25<br />
Schäfer, Petra <strong>St</strong>rahlentherapie 01.03.2008 25<br />
<strong>St</strong>awinoga, Hedwig Küche 14.03.2008 25<br />
Ruhestand:<br />
NAME ABTEILUNG AUSTRITT<br />
Plescher, Elfriede Zentralsterilisation 31.01.2008
Anzeigen < VIA < 35
36 > VIA > Anzeigen<br />
Werbung wirkt!<br />
Günstig werben<br />
bereits ab 140.- Euro,<br />
zzgl. Mwst.<br />
Möchten auch Sie<br />
Ihre Anzeige<br />
in diesem Magazin schalten?<br />
✆<br />
> Mehr Informationen:<br />
Telefon: 0 64 31- 292 4103
Anzeigen < VIA < 37
38 > VIA > Anzeigen<br />
Werbung wirkt –<br />
bereits ab 140.- Euro zzgl. Mwst.<br />
Möchten auch Sie Ihre Anzeige in diesem Magazin schalten?<br />
>>> Mehr Informationen: Telefon: 0 64 31 - 29 24 103
Anzeigen < VIA < 39