und Vorwort - Pflegen-online.de
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Uwe Kowalzik<br />
Erfolgreiche Personalentwicklung
Für Evelin, Jojo <strong>und</strong> Markus
Uwe Kowalzik<br />
Erfolgreiche Personalentwicklung<br />
Was Pflegeeinrichtungen <strong>und</strong> -dienste<br />
dafür tun können
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Nationalbibliografie; <strong>de</strong>taillierte bibliografische Daten sind im Internet über<br />
http://dnb.ddb.<strong>de</strong> abrufbar.<br />
ISBN 3-87706-533-3<br />
Über <strong>de</strong>n Autor:<br />
Uwe Kowalzik<br />
Spitalstraße 27<br />
79219 Staufen im Breisgau<br />
www.uwekowalzik.<strong>de</strong><br />
Uwe Kowalzik ist seit 1996 in eigener Praxis als Organisationsberater, Supervisor (DGSv),<br />
Fortbildner <strong>und</strong> Fachautor tätig. Er ist examinierter Altenpfleger, Industriekaufmann <strong>und</strong><br />
ausgebil<strong>de</strong>ter Pflegemanager. Als Pflegegruppenleiter, Pflegedienstleiter <strong>und</strong> Mitglied <strong>de</strong>r<br />
Heimleitung arbeitete er in Heim, Krankenhaus <strong>und</strong> ambulanter Pflege. Er war neun<br />
Jahre lang Dozent <strong>und</strong> Seminartrainer in einer überregionalen Fortbildungsaka<strong>de</strong>mie für<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialberufe.<br />
© 2005 Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,<br />
Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover<br />
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Je<strong>de</strong> Verwertung außerhalb<br />
<strong>de</strong>r gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die im Folgen<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Personen- <strong>und</strong> Berufsbezeichnungen stehen immer<br />
gleichwertig für bei<strong>de</strong> Geschlechter, auch wenn sie nur in einer Form benannt sind.<br />
Ein Markenzeichen kann warenrechtlich geschützt sein, ohne dass dieses beson<strong>de</strong>rs gekennzeichnet<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Satz: PER Medien+Marketing GmbH, Braunschweig<br />
Druck <strong>und</strong> Bindung: Druckhaus »Thomas Münzer« GmbH, Bad Langensalza
Inhalt<br />
<strong>Vorwort</strong> ....................................................................................................................... 11<br />
1 Einleitung ............................................................................................................ 13<br />
1.1 Mitarbeiter – die wichtigste Ressource im Pflegebereich ........................ 13<br />
1.2 Thesen zur Personalentwicklung im Pflegebereich ................................. 15<br />
1.2.1 These 1: Personalentwicklung ist das »Gewissen«<br />
einer Pflegeorganisation hinsichtlich <strong>de</strong>r Tatsache,<br />
dass man Arbeitskräfte braucht, aber Menschen hat .............................. 15<br />
1.2.2 These 2: Die Leistungsfähigkeit von Pflegeheimen, Sozialstationen<br />
<strong>und</strong> ambulanten Pflegediensten ist in hohem Maße<br />
von <strong>de</strong>r Professionalität, <strong>de</strong>r Arbeitsfähigkeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Motivation<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter abhängig ..................................... 15<br />
1.2.3 These 3: Personalentwicklung benötigt eine strategische Orientierung .. 15<br />
1.2.4 These 4: Personalentwicklung muss individuell Sinn stiften .................. 16<br />
1.2.5 These 5: Personalentwicklung braucht mehr als Trainings <strong>und</strong> Seminare 16<br />
1.2.6 These 6: Personalentwicklung braucht eine neue Führungskultur .......... 16<br />
1.2.7 These 7: Lernen <strong>und</strong> Entwicklung brauchen Zeit .................................. 16<br />
1.3 Die wichtigsten Elemente einer integrierten Personalentwicklung ......... 17<br />
2 Begriffsbestimmung <strong>und</strong> Ziele ..................................................................... 19<br />
2.1 Was ist Personalentwicklung <strong>und</strong> was beabsichtigt sie? .......................... 19<br />
2.2 Aktive <strong>und</strong> reaktive Personalentwicklung ................................................ 20<br />
2.3 Kernfragen <strong>de</strong>r Personalentwicklung ....................................................... 21<br />
2.4 Aufgabenschwerpunkte <strong>de</strong>r Personalentwicklung .................................... 21<br />
2.5 Ziele von Personalentwicklung ................................................................ 22<br />
2.6 Worum geht es bei <strong>de</strong>r Personalentwicklung in <strong>de</strong>r Pflege? ................... 23<br />
2.6.1 Indikatoren für <strong>de</strong>n Erfolg <strong>und</strong> die Wirkung<br />
einer systematischen Personalentwicklung ............................................... 25<br />
2.7 Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsmaßnahmen <strong>de</strong>r Personalentwicklung<br />
im Überblick ............................................................................................ 25<br />
2.7.1 PE-Lern- <strong>und</strong> Entwicklungskonzept into the Job .................................. 25<br />
2.7.2 PE-Lern- <strong>und</strong> Entwicklungskonzept on the job .................................... 25<br />
2.7.3 PE-Lern- <strong>und</strong> Entwicklungskonzept near the job ................................. 27<br />
2.7.4 PE-Lern- <strong>und</strong> Entwicklungskonzept off the job .................................... 27<br />
2.7.5 PE-Lern- <strong>und</strong> Entwicklungskonzept out off the Job ............................. 27<br />
2.8 Kompetenzfel<strong>de</strong>rweiterung im Rahmen <strong>de</strong>r Personalentwicklung ......... 28<br />
2.8.1 Soziale Kompetenzen .............................................................................. 28<br />
2.8.2 Methodische Kompetenzen ..................................................................... 28<br />
2.8.3 Organisationskompetenz ......................................................................... 28<br />
2.8.4 Sachkompetenz ........................................................................................ 29<br />
2.9 Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Verankerung von Personalentwicklung ........................ 29<br />
5
6<br />
Inhalt<br />
3 Anfor<strong>de</strong>rungsprofile ........................................................................................ 31<br />
3.1 Was ist ein Anfor<strong>de</strong>rungsprofil? .............................................................. 31<br />
3.2 Nutzen <strong>und</strong> Funktion <strong>de</strong>s Anfor<strong>de</strong>rungsprofils ....................................... 31<br />
3.2.1 Das Anfor<strong>de</strong>rungsprofil als Gr<strong>und</strong>lage für PE-Funktionen ................... 31<br />
3.3 Aufbau <strong>de</strong>s Anfor<strong>de</strong>rungsprofils .............................................................. 32<br />
3.4 Erstellung eines Anfor<strong>de</strong>rungsprofils ...................................................... 33<br />
3.4.1 Qualitätsmerkmale für Anfor<strong>de</strong>rungsprofile ............................................ 34<br />
3.5 Beispiele für das Erstellen von Aufgabenkatalogen für einen Mitarbeiter 34<br />
3.5.1 Aufgabenkatalog Leitung ........................................................................ 34<br />
3.5.2 Anfor<strong>de</strong>rungsprofil Leitung – Gesamtprofil ........................................... 35<br />
3.6 Schlüsselkompetenzen ............................................................................. 37<br />
3.6.1 Schlüsselkompetenzen im Hinblick auf die Altenhilfe ........................... 38<br />
4 Stellenbeschreibungen ................................................................................... 39<br />
4.1 Was sind Stellenbeschreibungen? ............................................................ 39<br />
4.2 Funktion <strong>und</strong> Inhalte <strong>de</strong>r Stellenbeschreibung ....................................... 39<br />
4.3 Stellenbeschreibung »Pflegedienstleitung« .............................................. 40<br />
5 Einarbeitung neuer Mitarbeiter ................................................................... 43<br />
5.1 Notwendigkeit einer guten Einarbeitung ................................................ 43<br />
5.2 Der erste Arbeitstag ................................................................................. 43<br />
5.3 Phasen <strong>de</strong>r Einarbeitung ......................................................................... 44<br />
5.4 Eckpunkte für ein Einarbeitungskonzepts im ambulanten Pflegedienst 46<br />
6 Führen mit Zielvereinbarungen ................................................................... 49<br />
6.1 Über Ziele nach<strong>de</strong>nken ........................................................................... 49<br />
6.2 Zielvereinbarungen als Führungsinstrument ........................................... 49<br />
6.3 Was sind Ziele? ........................................................................................ 50<br />
6.4 Nutzen von Zielen in <strong>de</strong>r Führungsarbeit ............................................... 51<br />
6.4.1 Ziele nehmen zukünftige Zustän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Blick .................................... 51<br />
6.4.2 Ziele ermöglichen Wirksamkeitskontrolle ............................................... 51<br />
6.4.3 Ziele schaffen Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Verbindlichkeiten ........................ 51<br />
6.4.4 Ziele motivieren ....................................................................................... 51<br />
6.5 Anfor<strong>de</strong>rungen an Ziele .......................................................................... 52<br />
6.6 Arten von Zielen ..................................................................................... 52<br />
6.6.1 Persönliche Ziele <strong>und</strong> Organisationsziele ................................................ 52<br />
6.7 Thesen zum Thema Ziele ....................................................................... 52<br />
6.8 Kommunikationen von Zielen an Mitarbeiter ........................................ 53<br />
6.9 Gr<strong>und</strong>regeln für <strong>de</strong>n Umgang mit Zielen ............................................... 54<br />
6.9.1 Ziele für die Dienstleistung ..................................................................... 55<br />
6.10 Das Management-by-Objectives-Konzept .............................................. 56<br />
6.10.1 Ziele als Mittel <strong>de</strong>r Steuerung <strong>und</strong> Koordination ................................... 56<br />
6.10.2 Kooperative Zielbildung .......................................................................... 57<br />
6.10.3 Ergebniskontrollen ................................................................................... 57<br />
6.10.4 Einbeziehung personeller Entwicklungs- <strong>und</strong> Fortbildungsziele ............ 57
Inhalt<br />
6.11 Das Zielvereinbarungsgespräch ............................................................... 58<br />
6.11.1 Vorbereitung <strong>de</strong>s Zielvereinbarungsgesprächs (ZV-Gespräch) ............... 58<br />
6.11.2 Durchführung <strong>de</strong>s Zielvereinbarungsgesprächs ....................................... 59<br />
6.11.3 Leitfa<strong>de</strong>n für das Zielvereinbarungsgespräch .......................................... 59<br />
6.12 Das SMART-Prinzip .............................................................................. 60<br />
6.13 Beispiele für quantitative <strong>und</strong> qualitative Ziele in Pflegeorganisationen 60<br />
6.13.1 Quantitative Ziele .................................................................................... 60<br />
6.13.2 Qualitative Ziele ...................................................................................... 60<br />
7 Mitarbeiter- <strong>und</strong> För<strong>de</strong>rgespräche ............................................................. 61<br />
7.1 Was ist das Mitarbeitergespräch? ............................................................ 61<br />
7.2 Ziele <strong>de</strong>s Mitarbeitergesprächs ................................................................ 62<br />
7.3 Inhalte <strong>de</strong>s Mitarbeitergesprächs ............................................................. 62<br />
7.4 Nutzen von Mitarbeitergesprächen ......................................................... 63<br />
7.5 Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Führungskultur durch Mitarbeitergespräche ............... 64<br />
7.6 Das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument .................................. 65<br />
7.7 Vorteile <strong>und</strong> Nutzen <strong>de</strong>s Mitarbeitergesprächs ....................................... 65<br />
7.7.1 Für die Pflegeorganisation ....................................................................... 65<br />
7.7.2 Für die Führungskraft ............................................................................. 65<br />
7.7.3 Für <strong>de</strong>n Mitarbeiter ................................................................................. 65<br />
7.8 Formen <strong>de</strong>r Mitarbeitergespräche ............................................................ 66<br />
7.8.1 Regelmäßige Mitarbeitergespräche .......................................................... 66<br />
7.8.2 Anlassbedingte Mitarbeitergespräche ...................................................... 67<br />
7.9 Durchführung <strong>de</strong>s Mitarbeitergesprächs ................................................. 68<br />
7.10 Einführung von Mitarbeitergesprächen ................................................... 68<br />
7.11 Erfolgreiche Gespräche ........................................................................... 69<br />
7.11.1 Vorbereitung ............................................................................................ 69<br />
7.12 Die Gr<strong>und</strong>regeln <strong>de</strong>s aktiven Zuhörens .................................................. 70<br />
8 Mitarbeiterbeurteilung ................................................................................... 71<br />
8.1 Was macht Beurteilung zu einer schwierigen Aufgabe? ......................... 71<br />
8.2 Beurteilung als regelmäßiges Feedback ................................................... 72<br />
8.3 Anfor<strong>de</strong>rungen an ein Beurteilungssystem .............................................. 72<br />
8.4 Beurteilungsformen .................................................................................. 72<br />
8.5 Gr<strong>und</strong>sätze für das Beurteilungsgespräch ............................................... 73<br />
8.5.1 Gesprächsablauf gut planen ..................................................................... 74<br />
8.6 Einschätzung <strong>de</strong>s eigenen Beurteilungsverhaltens .................................. 74<br />
8.7 Die fünf B’s <strong>de</strong>r Beurteilung ................................................................... 76<br />
8.8 Beurteilungsfehler <strong>und</strong> -gr<strong>und</strong>sätze ......................................................... 76<br />
8.9 Einführung eines Beurteilungssystems .................................................... 77<br />
8.10 Beurteilertypen ......................................................................................... 78<br />
8.11 Leistungs- <strong>und</strong> Potenzialbeurteilung am Beispiel ................................... 79<br />
7
8<br />
Inhalt<br />
9 Delegation .......................................................................................................... 85<br />
9.1 Was heißt Delegation? ............................................................................. 85<br />
9.2 Voraussetzungen für das Gelingen <strong>de</strong>s Führungsprinzips Delegation .... 85<br />
9.3 Handlungskompetenzen von Mitarbeitern .............................................. 87<br />
9.4 Handlungskompetenzen von Führungskräften ....................................... 87<br />
9.5 Richtiges Delegieren ................................................................................ 89<br />
10 Teamentwicklung ............................................................................................. 91<br />
10.1 Was ist ein Team? .................................................................................... 91<br />
10.2 Kooperation in Teams .............................................................................. 92<br />
10.2.1 Wie viel Kooperation ist notwendig? ...................................................... 92<br />
10.3 Vorteile von Teamarbeit ........................................................................... 92<br />
10.4 Gr<strong>und</strong>fragen <strong>de</strong>r Teamarbeit ................................................................... 93<br />
10.5 Teamentwicklungsprozess im Mo<strong>de</strong>ll ...................................................... 93<br />
10.6 Die zwei Ebenen <strong>de</strong>r Teamentwicklung .................................................. 95<br />
10.6.1 Die Ebene <strong>de</strong>r Selbstwahrnehmung ........................................................ 95<br />
10.6.2 Die Ebene <strong>de</strong>r Fremdwahrnehmung ....................................................... 95<br />
10.7 Wichtige Fähigkeiten für die Teamarbeit ............................................... 96<br />
10.8 Feedback .................................................................................................. 98<br />
10.8.1 Die Funktion <strong>de</strong>s Feedbacks .................................................................... 98<br />
10.9 Selbstverständnis <strong>de</strong>s Teams .................................................................... 98<br />
10.10 Steuerungsaufgaben in Teams .................................................................. 99<br />
10.10.1 Mo<strong>de</strong>ration .............................................................................................. 100<br />
10.10.2 Die Rolle <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>rators bei <strong>de</strong>r Teamentwicklung .............................. 100<br />
10.10.3 Teamleitung ............................................................................................. 101<br />
10.11 Teamgerechte Verhaltensweisen .............................................................. 102<br />
10.12 Kriterien <strong>de</strong>r Team-Unfähigkeit .............................................................. 103<br />
10.13 Die Lebensabschnitte eines Teams .......................................................... 104<br />
11 Coaching ............................................................................................................. 107<br />
11.1 Merkmale <strong>de</strong>s Coaching .......................................................................... 107<br />
11.2 Der Rahmen <strong>de</strong>s Coaching ..................................................................... 108<br />
11.3 Ziele <strong>de</strong>s Coaching .................................................................................. 109<br />
11.4 Managementkompetenzen in <strong>de</strong>r Pflege entwickeln ............................... 109<br />
11.5 Vorgehen beim Coaching ........................................................................ 110<br />
11.6 Anlässe für Coaching ............................................................................... 111<br />
11.7 Nutzen <strong>de</strong>s Coaching .............................................................................. 113<br />
11.8 Coachingverlauf ....................................................................................... 113<br />
11.9 Kompetenzen <strong>und</strong> Anfor<strong>de</strong>rungsprofil <strong>de</strong>s Coachs ................................. 114<br />
12 Supervision ........................................................................................................ 117<br />
12.1 Was ist Supervision? ................................................................................ 117<br />
12.2 Ziele von Supervision .............................................................................. 117<br />
12.3 Das »Wesen« <strong>de</strong>r Supervision .................................................................. 117<br />
12.4 Wie geschieht die Supervision? ............................................................... 118
Inhalt<br />
12.5 Nutzen von Supervision .......................................................................... 118<br />
12.6 Anlässe für Supervision ........................................................................... 119<br />
12.7 Formen <strong>und</strong> Verfahren von Supervision .................................................. 120<br />
12.8 Vorgehen zu Beginn <strong>de</strong>r Supervision ...................................................... 122<br />
12.9 Aufgaben <strong>de</strong>s Supervisors ........................................................................ 122<br />
12.10 Kompetenzen <strong>und</strong> Anfor<strong>de</strong>rungsprofil <strong>de</strong>s Supervisors .......................... 122<br />
13 Praxistransfer .................................................................................................... 125<br />
13.1 Bedingungen für Transfererfolg ............................................................... 125<br />
13.2 Vorgehen bei <strong>de</strong>r Transfersicherung ........................................................ 125<br />
13.3 Leitfa<strong>de</strong>n für Transfervereinbarungen ..................................................... 126<br />
14 Kommunikation ................................................................................................ 127<br />
14.1 Erfolgsfaktor Kommunikation ................................................................. 127<br />
14.2 Kommunikation ist Führungsaufgabe ..................................................... 127<br />
14.3 Kommunikation in einer Pflegeorganisation ........................................... 128<br />
14.4 Kommunikation <strong>und</strong> Führungsaspekte ................................................... 128<br />
14.5 Kooperation durch Kommunikation ........................................................ 129<br />
14.6 Die Rolle <strong>de</strong>r mittleren Leitungsebenen ................................................. 129<br />
14.7 Mängel in <strong>de</strong>r Sitzungstechnik ................................................................ 130<br />
14.8 Qualitätskriterien guter Kommunikation ................................................ 130<br />
15 Motivation Personalentwicklung ................................................................ 131<br />
15.1 Kann man Mitarbeiter überhaupt motivieren? ........................................ 131<br />
15.2 Demotivation vermei<strong>de</strong>n ......................................................................... 131<br />
15.3 Intrinsische <strong>und</strong> extrinsische Motivation ................................................ 132<br />
15.3.1 Intrinsische Motivation ........................................................................... 132<br />
15.3.2 Extrinsische Motivation ........................................................................... 133<br />
15.4 Zehn Regeln für die Mitarbeitermotivation ............................................ 133<br />
16 Strategische Personalentwicklung in Pflegeorganisationen .............. 135<br />
16.1 Was ist strategische Personalentwicklung? .............................................. 135<br />
16.2 Bestandsaufnahme ................................................................................... 135<br />
16.3 Eckpunkte einer integrierten Personalentwicklungskonzeption .............. 136<br />
16.4 Der Regelkreis strategischer Personalentwicklung .................................. 136<br />
16.5 Allgemeine Fragestellungen zur Personalentwicklung<br />
in einer Pflegeorganisation ...................................................................... 137<br />
16.6 Bestandteile einer PE-Konzeption .......................................................... 138<br />
16.7 Zuständigkeiten <strong>de</strong>r Führungsebene ....................................................... 138<br />
Literatur ...................................................................................................................... 140<br />
Register ....................................................................................................................... 143<br />
9
<strong>Vorwort</strong><br />
Wenn man sich als Praktiker <strong>und</strong> Berater im Feld <strong>de</strong>r Pflege mit <strong>de</strong>m Thema Personalentwicklung<br />
befasst, gerät man unweigerlich in ein Spannungsfeld, das man getrost als<br />
»Bredouille« (= «missliche Lage«, »Erfolglosigkeit«!) bezeichnen kann. In diesem ist man<br />
nämlich immer wie<strong>de</strong>r herausgefor<strong>de</strong>rt, einen klaren Kopf, sprich: einen klaren Standpunkt<br />
zu bewahren: Der Mensch ist Mittelpunkt. – Der Mensch ist Mittel. Punkt. So in<br />
etwa lässt sich das Dilemma näher beschreiben.<br />
Die eine Perspektive, also die betriebswirtschaftliche, aus <strong>de</strong>r die Personalentwicklung als<br />
strategisches Vorgehen ja stammt, stimmt einen bisweilen fast euphorischen Ton an (mit<br />
manchmal schon manischen Zügen), was die Möglichkeiten <strong>und</strong> Notwendigkeiten im<br />
Pflegebereich anbelangt. Sie tut dies auch <strong>und</strong> gera<strong>de</strong> angesichts zurückgehen<strong>de</strong>r Ressourcen.<br />
Die zweite Perspektive wird repräsentiert durch Fachvertreter, die zweifelnd die Nase<br />
rümpfen, wenn man sie damit konfrontiert, mit welchem Thema man sich gera<strong>de</strong> intensiv<br />
beschäftigt. Pessimismus prägt dort die Begleitmusik.<br />
Etwa im Raum »dazwischen« existiert die Praxis <strong>de</strong>r Pflege in Institutionen <strong>und</strong> Unternehmen,<br />
<strong>und</strong> die wen<strong>de</strong>t Instrumente <strong>de</strong>r Personalentwicklung immer mehr an.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sind Personalentwicklungsmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich, um bestmögliche Bedingungen<br />
<strong>und</strong> Kompetenzen im »Pflegebetrieb« zu schaffen. Wenn diese zielgerichtet<br />
erhalten <strong>und</strong> optimal organisiert wer<strong>de</strong>n, kann man auf <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> gesetzlicher<br />
Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen die Qualifizierungsmaßnahmen als Instrumente <strong>de</strong>r Institutionsentwicklung<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Mitarbeiter <strong>de</strong>finieren.<br />
Dieses Buch ist aus <strong>de</strong>m Leitgedanken heraus entstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Führungsverantwortlichen<br />
in stationären Pflegeinrichtungen <strong>und</strong> ambulanten Pflegediensten ein Handbuch zu bieten,<br />
das das Thema Personalentwicklung auf ihre Bedürfnisse zuschnei<strong>de</strong>t. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
sollte Personalentwicklung von ihren auf <strong>de</strong>n Wirtschaftsbereich bezogenen Darlegungsformen<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n auf die Belange von Pflege-, Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen.<br />
Das Buch ist aber auch entstan<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> jahrelanger eigener praktischer<br />
Erfahrung in <strong>de</strong>r Pflege, Leitung, Fortbildung, Supervision <strong>und</strong> Beratung von in <strong>de</strong>r<br />
Pflege tätigen. Die eigene <strong>und</strong> sehr persönliche Bestandaufnahme enthält die Erkenntnis<br />
von Möglichkeiten <strong>und</strong> Chancen, aber auch die von Grenzen <strong>und</strong> Nicht-Machbarkeiten.<br />
Man könnte sagen, es sind die einfachen Dinge, die das Leben in einer Pflegeorganisation<br />
erträglicher machen können, für <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Erfolg braucht man kein ausgefeiltes<br />
<strong>und</strong> hochdifferenziertes Management-Konzept. Wenn dieses Einfache – um ein<br />
wirklich kleines Beispiel aus <strong>de</strong>r Praxis zu bemühen – be<strong>de</strong>utet, dass die Leitungspersonen<br />
einer höheren Ebenen »richtig« mit ihren Mitarbeitern kommunizieren, könnte dies bewirken,<br />
dass die »richtigen« Ergebnisse dabei bewirkt wer<strong>de</strong>n: Mitarbeiterzufrie<strong>de</strong>nheit,<br />
K<strong>und</strong>enzufrie<strong>de</strong>nheit, Trägerzufrie<strong>de</strong>nheit.<br />
11
12<br />
<strong>Vorwort</strong><br />
Personalentwicklung ist wichtig, damit Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste auf Dauer ihren<br />
Bestand sichern <strong>und</strong> ihre Qualität erhalten können. Dies wird von Leitungsverantwortlichen<br />
<strong>und</strong> Trägern immer mehr erkannt.<br />
Dieses Buch kann zweifach genutzt wer<strong>de</strong>n:<br />
1. als Arbeitsgr<strong>und</strong>lage für die strategische Planung in <strong>de</strong>r eigenen Organisation<br />
2. als Werkzeugkoffer für die Entwicklung <strong>und</strong> Nutzung eigener Instrumente <strong>und</strong> Konzepte<br />
Staufen im Breisgau, Februar 2005 Uwe Kowalzik
1 Einleitung<br />
Personalentwicklung in Pflegeorganisationen. Bei diesem Thema drängt sich sogleich die<br />
Frage auf, was eher zutrifft: Ausrufungszeichen o<strong>de</strong>r Fragezeichen. Wenn man sich mit<br />
diesem Thema auseinan<strong>de</strong>r setzen will, muss man zunächst gründlich die Situation in<br />
diesem Bereich anschauen.<br />
Eine <strong>de</strong>rart ausgerichtete Analyse <strong>und</strong> Situationsbeschreibung beinhaltet immer auch die<br />
drängen<strong>de</strong> Frage danach, wie die Zukunftsperspektive dazu aussieht. Als Berater <strong>und</strong><br />
Praktiker begegnen einem immer zwei Reaktionen, was Entwicklungserfor<strong>de</strong>rnisse in ambulanten<br />
<strong>und</strong> stationären Pflegeinrichtungen anbelangt: Die einen sind neugierig auf das<br />
Thema Personalentwicklung, weil sie wissen, dass es auf dieser Ebene noch viel zu professionalisieren<br />
gibt. Pessimistischere Stimmen zeigen dagegen eher Abwehr <strong>und</strong> Resignation<br />
angesichts sich verschlechtern<strong>de</strong>r Rahmenbedingungen in <strong>de</strong>r Pflege.<br />
Gemeinsam ist bei<strong>de</strong>n Positionen die Erkenntnis, dass »eigentlich« noch viel getan wer<strong>de</strong>n<br />
kann <strong>und</strong> muss, um die personelle Seite <strong>de</strong>r Pflegearbeit zu professionalisieren. Unterschie<strong>de</strong><br />
bestehen allerdings in <strong>de</strong>r Einschätzung <strong>de</strong>r Erfolgsaussichten – <strong>und</strong> dies zeigen<br />
die Diskussionen <strong>und</strong> Fachbeiträge immer wie<strong>de</strong>r auf.<br />
1.1 Mitarbeiter – die wichtigste Ressource im Pflegebereich<br />
Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource in stationären Pflegeeinrichtungen <strong>und</strong> ambulanten<br />
Pflegediensten. Dies gilt nicht <strong>de</strong>swegen, weil in Zeiten <strong>de</strong>r Verbreitung von<br />
»Human Ressources« <strong>und</strong> »soft skills« <strong>de</strong>r Mensch im Mitarbeiter neu ent<strong>de</strong>ckt wor<strong>de</strong>n<br />
wäre. Vielmehr sind stationäre Altenhilfe <strong>und</strong> ambulante Pflege in erster Linie personale<br />
Dienstleistungen. Bis zu 80 % <strong>de</strong>r Gesamtkosten einer Altenhilfeeinrichtung sind Personalkosten.<br />
Die Qualität <strong>de</strong>r Pflegearbeit hängt also logischerweise entschei<strong>de</strong>nd davon ab,<br />
wie die Führungs- <strong>und</strong> Personalentwicklungsarbeit gestaltet wird.<br />
Viele Pflegeinstitutionen wer<strong>de</strong>n ihr fachliches Niveau <strong>und</strong> damit ihre Marktposition nur<br />
halten können, wenn sie ihre »Ressource Personal« pflegen <strong>und</strong> systematisch för<strong>de</strong>rn.<br />
Mehr <strong>de</strong>nn je gehört also Personalentwicklung zu <strong>de</strong>n Kernaufgaben <strong>de</strong>r Führungsebenen<br />
in Pflegeeinrichtungen.<br />
Neben <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Mitarbeiter eines Unternehmens wird <strong>de</strong>ren Qualität über die<br />
Zukunft einer Einrichtung o<strong>de</strong>r eines Pflegedienstes entschei<strong>de</strong>n. Ebenso leitet sich<br />
daraus ab, in welchem Umfang zukünftig in die interne Personalentwicklung <strong>und</strong> in die<br />
Qualifizierung von Mitarbeitern investiert wird.<br />
Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste wer<strong>de</strong>n ihr Augenmerk darauf legen, dass vorhan<strong>de</strong>ne Mitarbeiter,<br />
meist die erfahreneren, gehalten wer<strong>de</strong>n, dass Fluktuation vermin<strong>de</strong>rt wird <strong>und</strong> dass<br />
ein Personalmix gesichert wird, <strong>de</strong>r auch finanzierbar ist.<br />
13
14<br />
Einleitung<br />
Die dafür zu schaffen<strong>de</strong>n Anreize für die Mitarbeiter liegen weniger in finanziellen Gratifikationen.<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass Mo<strong>de</strong>lle sinnvoller sind, die Familie <strong>und</strong><br />
Beruf besser vereinbaren sowie <strong>de</strong>n fachlich-inhaltlichen Aspekten <strong>de</strong>r Pflegearbeit mehr<br />
Gewicht verleihen (Göpfert-Divivier, Ahr 2003.) Genau hier setzt bereits Personalentwicklung<br />
an, in <strong>de</strong>ren Rahmen eine gut strukturierte Einarbeitung, angemessene Fortbildungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> stabile Beschäftigungsperspektiven gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />
Es ist noch nicht abzusehen, wie sich künftig die Fachkraftquote für <strong>de</strong>n stationären Bereich<br />
entwickeln wird. Wenn zum einen die For<strong>de</strong>rung nach einem Mehr an Fachkräften<br />
laut wird, soll damit bei gleichzeitig wachsen<strong>de</strong>m Pflegebedarf die Pflege qualitativ wie<br />
quantitativ gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />
Das ist gut <strong>und</strong> begrüßenswert, jedoch: an<strong>de</strong>rerseits wür<strong>de</strong> sich bei einem vermuteten<br />
Fachkräfteanteil von etwa 30 % o<strong>de</strong>r weniger <strong>de</strong>ren Aufgabenprofil wie<strong>de</strong>rum verän<strong>de</strong>rn:<br />
In einem solchen Szenario wer<strong>de</strong>n Fachkräfte die Aufgaben eines umfassen<strong>de</strong>n Case<br />
Management mit Beratung von Angehörigen, K<strong>und</strong>en, Mitarbeitern <strong>und</strong> die Arbeit mit<br />
Bezug auf das Gemeinwesen übernehmen.<br />
Die Analyse <strong>de</strong>r Situation richtet <strong>de</strong>n Blick unweigerlich auf die wirtschaftlichen Zwänge<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>n finanziellen Druck, <strong>de</strong>m die Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste immer mehr unterliegen.<br />
Wie bereits in an<strong>de</strong>ren (Sozial-)Branchen vorexerziert, wird es in Zukunft vermehrt Vernetzungen,<br />
Kooperationen <strong>und</strong> regelrechte Zusammenschlüsse in Form von Fusionen von<br />
Diensten <strong>und</strong> Einrichtungen geben. Schwer wer<strong>de</strong>n es einzelne Einheiten als Einrichtung<br />
o<strong>de</strong>r als Pflegedienst haben. Einige Stimmen gehen sogar so weit, dass diesem Unternehmenskonzept<br />
überhaupt keine Zukunftschance mehr eingeräumt wird. (ebd.)<br />
Die Synergie- <strong>und</strong> Optimierungseffekte solcher Mo<strong>de</strong>lle, die als Antwort auf ökonomische<br />
Zwänge zu verstehen sind, liegen auf <strong>de</strong>r Hand. Bereiche wie Verwaltung, Gebäu<strong>de</strong>management<br />
<strong>und</strong> Personalmanagement <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re wer<strong>de</strong>n zentralisiert, ebenso die Belegungssteuerung.<br />
Betriebswirtschaftliche Daten können zentral <strong>und</strong> aktuell abgerufen<br />
wer<strong>de</strong>n. Den Leitungsverantwortlichen stehen dann Daten <strong>und</strong> Instrumente zur Verfügung,<br />
die eine flexiblere Steuerung <strong>und</strong> eine bessere Planung ermöglichen.<br />
Sowohl stationäre als auch ambulante Einrichtungen sollten sich Gedanken über Spezialisierungen<br />
machen, wenn auch mit unterschiedlicher Ausrichtung. Das Mo<strong>de</strong>ll neuer<br />
Wohneinheiten für <strong>de</strong>n stationären Bereich beispielsweise zielt auf die K<strong>und</strong>engruppe <strong>de</strong>r<br />
Demenzkranken. Für <strong>de</strong>n ambulanten Bereich kann sich die Spezialisierung auf bestimmte<br />
Krankheiten o<strong>de</strong>r einen spezifischen Bedarf ausrichten.<br />
Die Qualitäts- <strong>und</strong> Unternehmensentwicklung <strong>de</strong>r letzten Jahre spiegelt auch <strong>de</strong>n Aspekt<br />
eines verän<strong>de</strong>rten, präziser: stärker entwickelten K<strong>und</strong>enbewusstseins wi<strong>de</strong>r. K<strong>und</strong>enorientierung<br />
wird noch mehr <strong>und</strong> noch <strong>de</strong>utlicher an Be<strong>de</strong>utung gewinnen als bisher. Dies geschieht<br />
in einem umfassen<strong>de</strong>n Sinne, wie dies beispielsweise im Konzept <strong>de</strong>s Total Quality<br />
Managements bereits beinhaltet ist.<br />
Wenn Leistungsempfänger zukünftig über mehr finanzielle Mittel verfügen, steigen die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> die Erwartungen an die Dienstleistungserbringer <strong>und</strong> damit letztlich
Thesen zur Personalentwicklung im Pflegebereich<br />
an die Mitarbeiter. Dieser Entwicklung können Pflegeanbieter nur begegnen, wenn sie<br />
sich das Personalentwicklungsziel »gut qualifizierte <strong>und</strong> bestens motivierte Mitarbeiter«<br />
setzen.<br />
Dennoch steht die Personalentwicklung im Pflegebereich vielfach noch am Anfang. Personalentwicklung<br />
in <strong>de</strong>r Pflege kann aber auch nicht darin bestehen, dass aus an<strong>de</strong>ren Bereichen,<br />
wie z. B. <strong>de</strong>r Wirtschaft, etablierte Instrumente unreflektiert übernommen,<br />
einzeln, segmenthaft, unsystematisch <strong>und</strong> erfolglos eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Personalentwicklung<br />
dient <strong>de</strong>r gezielten Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Unternehmens insgesamt <strong>und</strong> muss<br />
<strong>de</strong>shalb in eine zukunftsgerichtete Gesamtunternehmenskonzeption eingebettet sein. So<br />
gesehen ist Personalentwicklung ein Führungsinstrument, das alle Leitungsebenen durchdringt.<br />
Personalentwicklung wird zu einem zentralen Zukunftsfaktor.<br />
1.2 Thesen zur Personalentwicklung im Pflegebereich<br />
1.2.1 These 1: Personalentwicklung ist das »Gewissen« einer Pflegeorganisation<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r Tatsache, dass man Arbeitskräfte braucht,<br />
aber Menschen hat<br />
Der Personalentwicklung kommt eine wi<strong>de</strong>rsprüchliche Rolle zu: Sie muss eine ges<strong>und</strong>e<br />
Balance zwischen <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r Einrichtung <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r arbeiten<strong>de</strong>n<br />
Menschen herstellen. Bei diesem Wi<strong>de</strong>rspruch han<strong>de</strong>lt es sich um einen solchen zwischen<br />
Interessen, die nicht immer <strong>de</strong>ckungsgleich sind. Personalentwicklung muss sich<br />
dieses Konfliktfelds bewusst sein <strong>und</strong> – wenn sie erfolgreich sein will – Möglichkeiten bereitstellen,<br />
genau dieses Spannungsfeld zu reflektieren <strong>und</strong> zu bearbeiten.<br />
1.2.2 These 2: Die Leistungsfähigkeit von Pflegeheimen,<br />
Sozialstationen <strong>und</strong> ambulanten Pflegediensten ist in hohem Maße<br />
von <strong>de</strong>r Professionalität, <strong>de</strong>r Arbeitsfähigkeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Motivation<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter abhängig<br />
In Pflegeorganisationen ist die Qualität <strong>de</strong>r Dienstleistung maßgeblich durch die Beziehung<br />
zwischen <strong>de</strong>n Pflegepersonen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n zu <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n bestimmt. Daher ist es für die<br />
Überlebensfähigkeit einer Pflegeorganisation f<strong>und</strong>amental wichtig, dass Mitarbeiter ihre<br />
Arbeit fachkompetent <strong>und</strong> zuwendungsorientiert ausführen können. Dies erfor<strong>de</strong>rt Arbeitsbedingungen,<br />
die es erlauben, die eigenen Fähigkeiten anzuwen<strong>de</strong>n <strong>und</strong> zu entwickeln.<br />
Die Leitungsebene muss dafür die notwendigen Strukturen <strong>und</strong> Prozesse entwickeln, zur<br />
Verfügung stellen <strong>und</strong> halten.<br />
1.2.3 These 3: Personalentwicklung benötigt eine strategische Orientierung<br />
Das Unternehmensleitbild <strong>und</strong> die strategische Ausrichtung <strong>de</strong>r Organisation müssen sich<br />
im entsprechen<strong>de</strong>n Alltagsverhalten <strong>de</strong>r Mitarbeiter nie<strong>de</strong>rschlagen können <strong>und</strong> dort erkennbar<br />
sein. Personalentwicklung ist daher einzubetten in ein Gesamtkonzept <strong>de</strong>r aktuellen<br />
Gegebenheiten <strong>und</strong> zukünftigen Entwicklungsperspektiven <strong>de</strong>r Einrichtung/<strong>de</strong>s Dienstes.<br />
15
16<br />
Einleitung<br />
1.2.4 These 4: Personalentwicklung muss individuell Sinn stiften<br />
Personalentwicklung muss die Persönlichkeit <strong>de</strong>s Mitarbeiters berücksichtigen. Die zu<br />
entwickeln<strong>de</strong>n Programme müssen an <strong>de</strong>n jeweiligen Motivationsstrukturen anknüpfen<br />
<strong>und</strong> Talente wie Fähigkeiten individuell för<strong>de</strong>rn. Daher ist die Entwicklung eines jeweils<br />
maßgeschnei<strong>de</strong>rten Vorgehens für die Einrichtung/<strong>de</strong>n Pflegedienst wichtig. Allgemeinrezepte<br />
sind hier wenig hilfreich, »Sinn« gibt es nicht von <strong>de</strong>r Stange.<br />
1.2.5 These 5: Personalentwicklung braucht mehr als Trainings <strong>und</strong> Seminare<br />
Die Entwicklung <strong>und</strong> Unterstützung von Schlüsselkompetenzen ist von ganz zentraler Be<strong>de</strong>utung.<br />
Dies erfor<strong>de</strong>rt Lernen in <strong>de</strong>r Praxis durch Team- <strong>und</strong> Projektarbeit, spezifische<br />
Trainings, in <strong>de</strong>nen die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit neuen Verhaltensfähigkeiten ermöglicht<br />
wird sowie individuelle <strong>und</strong> team- <strong>und</strong> führungsbezogene Selbstreflexion. So gesehen muss<br />
Personalentwicklung Formen wie Mentoring, Teamentwicklung, Supervision, Coaching<br />
usw. einschließen.<br />
1.2.6 These 6: Personalentwicklung braucht eine neue Führungskultur<br />
Der Erfolg von Personalentwicklung hängt wesentlich davon ab, wie die Mitarbeiter tagtäglich<br />
Führung erleben. Die Qualifikationsanfor<strong>de</strong>rungen, die an die Mitarbeiter gerichtet<br />
sind, müssen von <strong>de</strong>n Führungskräften selbst gelebt <strong>und</strong> getragen wer<strong>de</strong>n. Dies setzt<br />
voraus, dass<br />
• die oberste Leitungsebene dies will <strong>und</strong> tragen kann<br />
• die Einrichtung sich mit <strong>de</strong>r eigenen Führungskultur befasst<br />
• lernför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> <strong>und</strong> lernbehin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Faktoren ausfindig gemacht wer<strong>de</strong>n<br />
• Führungskräfte ihren Entwicklungsbedarf selbst formulieren, die für sich daraus resultieren<strong>de</strong>n<br />
Lernwege entwickeln <strong>und</strong> planen<br />
• Führung als ein interaktives, beziehungsgestalten<strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ln verstan<strong>de</strong>n wird im<br />
Bewusstsein darüber, dass die Mitarbeiter nur dann mit »in das Boot steigen« wenn<br />
ihnen wirklich zugehört wird, sie gezielt informiert wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sie angemessen an<br />
Entscheidungen beteiligt wer<strong>de</strong>n.<br />
1.2.7 These 7: Lernen <strong>und</strong> Entwicklung brauchen Zeit<br />
Der Erfolg von Organisations- <strong>und</strong> Personalentwicklungsbemühungen stellt sich nicht<br />
gleich ein, son<strong>de</strong>rn erst auf Dauer: mittelfristig <strong>und</strong> in mancher Hinsicht auch erst auf<br />
längere Sicht. Umso mehr lohnt es sich, Personalentwicklung als Konzept für die Sicherung<br />
<strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r eigenen Unternehmung zu betrachten.
Die wichtigsten Elemente einer integrierten Personalentwicklung<br />
1.3 Die wichtigsten Elemente einer integrierten Personalentwicklung<br />
Woran misst eine Pflegeorganisation, ob sie wesentliche Elemente einer integrierten Personalentwicklung<br />
besitzt, weiter zu entwickeln o<strong>de</strong>r einzuführen hat (vgl. Göpfert-Divivier,<br />
Ahr 2003)?<br />
Der nachfolgen<strong>de</strong> Katalog ist zugleich Fahrplan für die inhaltlich zu bearbeiten<strong>de</strong>n<br />
Themen in diesem Buch<br />
• Die Pflegeorganisation verfügt über ein gültiges <strong>und</strong> allen bekanntes Leitbild, das<br />
Hinweise zur Stellung <strong>und</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Mitarbeiter enthält<br />
• Die Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n regelmäßig über die Ziele <strong>de</strong>r Einrichtung <strong>und</strong> ihres Arbeitsfelds,<br />
die entsprechen<strong>de</strong>n Zielerreichungen <strong>und</strong> über wichtige Einrichtungsentwicklungen<br />
informiert<br />
• Die Einrichtung verfügt über einen intern entwickelten Maßnahmekatalog zur systematischen<br />
Motivation <strong>de</strong>s Personals. Diese Maßnahmen wer<strong>de</strong>n tatsächlich umgesetzt<br />
<strong>und</strong> kontinuierlich weiterentwickelt<br />
• Stellenbeschreibungen, Aufgabenkataloge <strong>und</strong> Anfor<strong>de</strong>rungsprofile sind vorhan<strong>de</strong>n,<br />
dienen <strong>de</strong>r gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong>n Orientierung <strong>de</strong>r Mitarbeiter <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n einmal jährlich<br />
angepasst<br />
• Eine systematische qualitative <strong>und</strong> quantitative Personalplanung wird in Generalverantwortung<br />
<strong>de</strong>r obersten Leitung wahrgenommen. Diesbezügliche Zuständigkeiten<br />
sind an die Führungskräfte <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Leitungsebenen <strong>de</strong>legiert<br />
• Die Verantwortlichen verfügen über entsprechen<strong>de</strong> Planungs- <strong>und</strong> Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
nach <strong>de</strong>m Prinzip: Leitungsverantwortung beinhaltet <strong>de</strong>finierte Budgetverantwortung<br />
• Es wird ein systematisches Personalmarketing zur zielgerichteten Mitarbeitergewinnung<br />
betrieben<br />
• Die Fachlichkeit <strong>de</strong>r Mitarbeiter wird zielgerichtet, kontinuierlich <strong>und</strong> konsequent<br />
weiterentwickelt<br />
• Es gibt ein professionelles <strong>und</strong> abgestimmtes Verfahren zur Mitarbeiterauswahl <strong>und</strong><br />
-einstellung. Die diesbezüglichen Zuständigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen sind klar <strong>de</strong>finiert<br />
<strong>und</strong> zugeordnet<br />
• Es existiert ein effizientes Instrument zur Einführung, Begleitung <strong>und</strong> Anleitung<br />
neuer Mitarbeiter<br />
• Es wer<strong>de</strong>n Mitarbeitergespräche auf allen Ebenen geführt <strong>und</strong> dabei Aspekte <strong>de</strong>r<br />
Mitarbeitermotivation, <strong>de</strong>r Laufbahnplanung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Integration <strong>de</strong>s jeweils vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Innovationspotenzials vereint<br />
• Die Einrichtung verfügt über ein Konzept <strong>und</strong> entsprechen<strong>de</strong> Ablaufstandards zu<br />
»Pflege <strong>de</strong>s Personals«. Dies bezieht sich auch auf Mitarbeiter in »Wartephasen« <strong>und</strong><br />
solche die im Prozess <strong>de</strong>s Ausschei<strong>de</strong>ns aus <strong>de</strong>m Betrieb sind. Es enthält Strategien<br />
<strong>und</strong> Maßnahmeauflistungen zur Bindung <strong>de</strong>s Personals<br />
• Transparente Regelungen zur Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung sind vorhan<strong>de</strong>n. Sie beinhalten<br />
ein abgestuftes Konzept zu Inhouse-Veranstaltungen <strong>und</strong> externen Fort- <strong>und</strong><br />
Weiterbildungen einschließlich Evaluation <strong>de</strong>ren Wirkung <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Transfers<br />
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