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Flensburg Journal - 225 Juni 2021

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Elternhaus

Elternhaus vor der Verschönerung

kleiner Schweinestall eingerichtet, in

dem „in der schlechten Zeit“ – den

ersten Nachkriegsjahren – regelmäßig

3 bis 4 Schweine gehalten wurden.

Diese Nutztiere dienten als Fleischund

Wurstreservoir für die gesamte

Hausgemeinschaft.

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Tel. (0461) 14 19 10

Fax (0461) 14 19 116

www.musikschule-flensburg.de

Erst viele Jahre später, nachdem sich

die jahrelang prekäre Wohnsituation

in Flensburg – wegen der zahlreichen

„Flüchtlinge“ – entscheidend verbessert

hatte, konnten die Wohnungen

wieder allein von den jeweiligen

Hauptmietern genutzt werden, und

entsprechend konnten sich die Hansens

in ihrer Wohnung wieder nach

eigenem Gutdünken ausbreiten.

Vater Thomas, der gelernte Schiffsbauer,

wurde zu Kriegsbeginn zur

Wehrmacht eingezogen, doch nach

kurzer Zeit freigestellt und zur Mitarbeit

auf der hiesigen Werft arbeitsverpflichtet

– man benötigte damals jeden

Spezialisten für den U-Boot-Bau.

Im Milchgeschäft half in dieser Zeit

Tante Anni, die Schwester des Vaters,

mit, sie unterstützte die gleichnamige

Mutter und Ehefrau bei den vielfältigen

Tätigkeiten in Betrieb und Familie.

Überhaupt wohnten in direkter

Nachbarschaft noch weitere Verwandte,

das Familienleben war dadurch

bedingt ziemlich ausgeprägt, zudem

half man sich gegenseitig, wo man

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Trauminstrument

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nur konnte. Selbst die Oma,

die allerdings in Harrisleefeld

wohnte, kam regelmäßig

und übernahm unter anderem

alle drei Wochen die „große

Wäsche“. Den Weg in die Friesische

legte sie stets zu Fuß

zurück. Man war damals praktisch

nur zu Fuß mobil, selbst

Fahrräder waren Mangelware

… Privatautos gab es so gut

wie keine, und der öffentliche

Nahverkehr beschränkte sich

auf wenige Strecken im Stadtgebiet:

Die Linie 1 fuhr von

Ostseebad bis zum Bahnhof,

die Linie 3 auch von Ostseebad,

jedoch über den Südermarkt

bis raus nach Mürwik

(Marineschule).

Die Stadt Flensburg betrieb

seit 1881 eine eigene Straßenbahn

mit vier Linien. Während

des Zweiten Weltkrieges wurde

1943 die Linie 2 auf O-Bus-Betrieb

umgestellt. Seit 1950

fuhr erstmals regelmäßig ein

Dieselbus vom ZOB nach Solitüde.

Im Winter 1946/1947 erkrankten

der kleine Harald und ein

weiterer Freund an Typhus.

„Wir waren wochenlang in

Quarantäne untergebracht in

Mürwik, in Baracken hinter der

Sportschule auf dem Gelände

der Marineschule. Damals erkrankten

zahlreiche Menschen

an der tückischen Seuche,

viele Ältere starben an der

schrecklichen Krankheit. Der

Winter 1946/1947 war sehr

hart, schneereich und äußerst

kalt. Meine Eltern mussten zu

Fuß von der Friesischen Straße

nach Mürwik laufen, um mich

durch das Barackenfenster

überhaupt sehen zu können –

die Straßenbahn fuhr wegen

22 FLENSBURG JOURNAL • 06/2021

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