Gemeindebrief Glockengruß 3/2011 Apr-Mai - glockengruss.de
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Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
das Kind auf <strong>de</strong>m Bild schaut genau<br />
hin. Es nimmt eine Pusteblume<br />
unter die Lupe. Beim genauen<br />
Hinsehen kann es eintauchen in die<br />
Welt <strong>de</strong>r kleinen, feinen Dinge, die<br />
man sonst leicht übersieht. Es kann<br />
ent<strong>de</strong>cken, wie da viele kleine weiße<br />
„Fallschirme“ eine „Blüte“ bil<strong>de</strong>n. Es<br />
kann staunen über die filigrane<br />
Pracht, die ihm da entgegenstrahlt.<br />
Auf ein Wort<br />
So macht sich das Kind ein eigenes<br />
Bild von einem Teil <strong>de</strong>r Welt. Es<br />
lernt aus eigener Anschauung und<br />
aus eigener Erfahrung mitzure<strong>de</strong>n über das kleine Wun<strong>de</strong>r, das ein<br />
Löwenzahn in seinem Hochzeitskleid darstellt. Das Kind lernt Details und<br />
Zusammenhänge <strong>de</strong>r Welt genauer kennen, um sich schließlich selbst<br />
ein Urteil bil<strong>de</strong>n zu können.<br />
So ein genaues Hinschauen ist auch im Hinblick auf die uns umgeben<strong>de</strong><br />
unsichtbare Welt nötig. Was be<strong>de</strong>uten Freundschaft, Vertrauen, Freiheit<br />
und Liebe? Wo und wie kann man sie wirklich fin<strong>de</strong>n, erforschen und<br />
erleben?<br />
Wir brauchen ein „drittes“ Auge, mit <strong>de</strong>m wir uns auf Ent<strong>de</strong>ckungsreise<br />
begeben können. Wir brauchen Augen, mit <strong>de</strong>nen wir über das Sichtbare<br />
hinaus und durch das Sichtbare hindurchsehen können. Augen mit<br />
einem Sinn für mehr. Sensoren für all die Phänomene und Mächte in<br />
unserem Leben, die man nicht direkt sehen und fühlen kann. Augen für<br />
die Dimensionen <strong>de</strong>r Welt, die im Verborgenen liegen und <strong>de</strong>ren Schätze<br />
oft völlig übersehen wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>n nächsten Wochen wer<strong>de</strong>n wir wie<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs darüber staunen<br />
können, wie Gottes schöpferischer Geist in all <strong>de</strong>n chemischen und<br />
biologischen Prozessen wirksam ist, die sich beim Blühen und Wachsen<br />
und Ge<strong>de</strong>ihen im Frühling in <strong>de</strong>r Natur abspielen.<br />
Die Osterzeit, auf die wir zugehen, lädt uns dazu ein, Gottes Lebensmächte<br />
<strong>de</strong>r Liebe in unserem eigenen Umfeld zu erkun<strong>de</strong>n und wahrzunehmen.<br />
Glaube, Liebe und Hoffnung wollen gera<strong>de</strong> auch im Gegenüber<br />
zu allem Unglauben, zu aller Lieblosigkeit und zu aller Hoffnungslosigkeit<br />
als großartige Schätze einer eher unsichtbaren Welt ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />
So wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Suchen und Fin<strong>de</strong>n!<br />
Ihr Pfarrer Johannes Beisel