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In Klagenfurt hat sich ein gut ausgebautes<br />
Ökosystem im Bereich der Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien gebildet, das<br />
immer offen für neue Partner*innen ist:<br />
carinthia.com<br />
Wie man von Kärnten aus die Welt erobert, um<br />
Giganten wie Amazon, Microsoft oder Alibaba<br />
herauszufordern, zeigt der IT-Dienstleister Anexia<br />
mit Sitz in Klagenfurt.<br />
Datenwolken<br />
made in Kärnten<br />
In der Anexia<br />
World Wide Cloud<br />
lagern Daten im<br />
Milliardenwert<br />
© Anexia/Alex Gotter<br />
Die Unternehmerlaufbahn von<br />
Alexander Windbichler, 33,<br />
begann schon vor dem Schulabschluss:<br />
Mit 16 stellte er im<br />
noch recht neuen Medium<br />
Internet Speicherplatz zur Verfügung<br />
(den Begriff „Cloud“ gab<br />
Klagenfurt<br />
am Wörthersee<br />
Unternehmenszentrale der<br />
Anexia Word Wide Cloud<br />
(WWC) mit mehr als<br />
90 Rechenzentren<br />
Erfolgsgeschichte<br />
es noch gar nicht) und entwickelte<br />
eigene Webhosting-Services<br />
für damals schon mehr<br />
als 60.000 Kund*innen. Heute<br />
bietet seine Anexia mit 250<br />
Mitarbeiter*innen einbruchsicheres<br />
Webhosting an 90 zum<br />
Teil nicht nur digital schwer bewachten<br />
Standorten weltweit.<br />
Dazu einen eigenen europäischen<br />
Backbone und vielfach<br />
geschützten Speicherplatz<br />
für Marken wie Netflix, Lufthansa,<br />
AirBnB, REWE, Electronic<br />
Arts, BMW und Renault-<br />
Nissan-Mitsubishi im hoch<br />
zweistelligen Milliardenwert.<br />
Namhafte Medien berichten<br />
schon über „Europas Antwort<br />
auf Amazon und Google“.<br />
Eine Standortbestimmung, mit<br />
der sich Gründer und Mastermind<br />
Windbichler wohlfühlt:<br />
Asien und Nordamerika hätten<br />
ihre Cloudanbieter, Anexia will<br />
diese Rolle in Europa übernehmen.<br />
Dass die EU vor allem<br />
beim Datenverkehr die Abhängigkeit<br />
von US-Anbietern<br />
reduzieren und europäische<br />
Lösungen aufbauen will, könnte<br />
dem Kärntner Unternehmen<br />
dabei kräftig in die Karten<br />
spielen.<br />
41<br />
Gestochen scharfe<br />
Videos aus dem Web,<br />
die ruckfrei auf Bildschirmen<br />
aller Art abgespielt<br />
werden können:<br />
Das ist das Erfolgsrezept<br />
von Bitmovin, 2012 als<br />
Spin-off von drei Informatikstudierenden<br />
der<br />
Universität Klagenfurt<br />
gegründet und heute<br />
mit Standorten in San<br />
Francisco, Chicago,<br />
Seattle, New York, in<br />
den Niederlanden,<br />
China, Hongkong,<br />
Brasilien, Berlin und<br />
Wien vertreten.<br />
Der Wirtschaftsstandort<br />
Kärnten<br />
ist für uns sehr<br />
wichtig, da wir<br />
hier nicht nur<br />
unsere Firma gegründet,<br />
sondern<br />
auch Zugang zu<br />
einem großen Talent<br />
Pool haben.<br />
Auch die Nähe<br />
zur Alpen-Adria-<br />
Universität, mit<br />
welcher wir eng<br />
an Forschungsthemen<br />
arbeiten<br />
(Athena-Projekt),<br />
spielt hier eine<br />
entscheidende<br />
Rolle. Genau diese<br />
Talentschmiede<br />
ist eine der<br />
großen Stärken<br />
Kärntens.<br />
Als die Bilder im Internet<br />
laufen lernten<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Die Zukunft<br />
gehört dem<br />
Videostream<br />
Spätestens seit 2018 sind sie<br />
die Stars der Start-up-Szene.<br />
Damals holten sich die<br />
Bitmovin-Gründer Stefan<br />
Lederer, Christopher Müller<br />
und Christian Timmerer bei<br />
einer internationalen Investorenrunde<br />
30 Millionen Dollar.<br />
Das Videostreaming hat sich<br />
zum dominierenden Format<br />
für den Medienkonsum von<br />
Sport, Nachrichten, Filmen<br />
und Theater entwickelt und<br />
beschert dem Klagenfurter<br />
Unternehmen, dessen offizieller<br />
Firmensitz mittlerweile im<br />
US-Bundesstaat Delaware liegt,<br />
ein enormes Marktpotenzial.<br />
Video ist heute für alle Social-<br />
Media-Plattformen, viele andere<br />
Internet-Akteure und zunehmend<br />
auch für klassische<br />
Unternehmen sowie Bildungseinrichtungen<br />
von signifikanter<br />
Bedeutung. Bitmovin sorgt<br />
dafür, dass die Bilder gemäß<br />
neuesten globalen Standards<br />
laufen lernen.<br />
Zu den Kund*innen des<br />
mittlerweile mehr als 150<br />
Mitarbeiter*innen großen<br />
IT-Unternehmens, das zu den<br />
relevantesten Tech-Firmen<br />
Österreichs zählt, gehören<br />
unter anderem die New York<br />
Times, Twitter bzw. dessen<br />
Livevideo-App Periscope, Sling,<br />
das Red Bull Media House und<br />
ProSieben. Sie alle bringen<br />
Bitmovin-Mitgründer Stefan<br />
Lederer und sein Team ihrem<br />
großen Ziel näher: Eines Tages<br />
an der New York Stock Exchange<br />
am NASDAQ gelistet<br />
zu sein und die Börsenglocke<br />
läuten zu dürfen.<br />
© Arnold Pöschl<br />
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