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St. Georgenberg Heft 2/2021 Sommer

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Mitteilungsblatt der Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

Nr. 111 • <strong>Sommer</strong> <strong>2021</strong><br />

www.sankt-georgenberg.at


Liebe Freunde<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>!<br />

In den vergangenen Jahren hat sich am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> sehr viel getan: Aufregendes<br />

und Alltägliches, Nützliches<br />

und Hinterfragenswertes, Erheiterndes<br />

und Befremdliches. Und immerzu<br />

stand eine Person im Mittelpunkt: Prior-Administrator<br />

und Wallfahrtspater<br />

Raphael Gebauer, in dem wir einen<br />

offenen und verlässlichen Gesprächspartner<br />

haben. Das durfte ich selbst<br />

in vielen persönlichen Gesprächen<br />

erfahren – in Gesprächen, die stets offen,<br />

freundlich, zielgerichtet und von<br />

gegenseitigem Vertrauen getragen waren.<br />

Manchmal vergisst man ganz, dass P.<br />

Raphael nicht „nur“ Wallfahrtspater ist,<br />

sondern auch der Obere des Konvents<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>. Die Abwicklung<br />

des Verkaufs des <strong>St</strong>ifts in Fiecht und<br />

der Umbau am <strong>Georgenberg</strong> forderten<br />

seinen vollsten Einsatz und seine ganze<br />

Kraft und viele Nerven. Von allen<br />

Konventualen war er am meisten gefordert.<br />

Dass in den vergangenen Monaten<br />

P. Arno Münz und Br. Johannes<br />

Wagenknecht verstarben, erschütterte<br />

den ohnehin sehr kleinen Konvent<br />

zusätzlich; er zählt derzeit sechs Personen,<br />

davon leben und wirken zwei<br />

außerhalb des Klosters, zwei in Fiecht<br />

und zwei auf dem <strong>Georgenberg</strong> (gottlob<br />

freiwillig unterstützt von einem<br />

besonnenen Pater aus Deutschland).<br />

P. Raphael Klaus Gebauer OSB<br />

Prior Adminstrator & Wallfahrtspater<br />

P. Raphael braucht dringend Erholung<br />

– und sie sei ihm aufrichtig und von<br />

ganzem Herzen gegönnt. Möge er bald<br />

gesund und gestärkt auf den <strong>Georgenberg</strong><br />

zurückkehren. Denn dort wird<br />

er dringend gebraucht. Wir „Freunde<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“ bleiben zuversichtlich,<br />

dass die kommenden Monate<br />

und Jahre für ihn, den <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

und den Verein besonders erfreulich<br />

und erfolgreich verlaufen werden. P.<br />

Benedikt und Br. Johannes werden uns<br />

dabei helfen.<br />

Mit lieben Grüßen und<br />

besten Wünschen<br />

Euer Obmann<br />

Wolfgang Ingenhaeff-Berenkamp<br />

– 3 –


Schriftstücke<br />

Alte<br />

unter der Lupe<br />

Der Konvent vor 20 Jahren (von links: P. Christoph Puschner, Br. Engelmar Malterer,<br />

P. Wolfram Gampl, P. Magnus Lochbihler, P. Leo Pittracher, P. Arno Münz, P. Burkhard<br />

Eller, P. Thomas Naupp, Abt Anselm Zeller, Br. Fidelis Ellensohn, P. Raphael Gebauer, P.<br />

Prior Benedikt Knapp, Br. Johannes Wagenknecht, P. Burkard Schweikl, P. Benno Kufner,<br />

P. Bernhard Sirch, P. Bonifaz Bohrer; im Rollstuhl: P. Benedikt Vollmann. Auf dem Bild fehlen:<br />

P. Edgar Dietel und Br. Luzius Bauschatz. Von den Abgebildeten gehören heute noch<br />

dem Konvent an: Br. Engelmar, P. Thomas, P. Anselm, Br. Fidelis, P. Raphael und P. Edgar)<br />

– 4 –


„Der Abt muss wissen, welch schwierige<br />

Aufgabe er auf sich nimmt: Menschen<br />

zu führen und der Eigenart vieler<br />

zu dienen. Muss er doch dem einen mit<br />

gewinnenden, dem anderen mit tadelnden,<br />

dem dritten mit überzeugenden<br />

Worten begegnen. … Vor allem darf<br />

er über das Heil der ihm Anvertrauten<br />

nicht hinwegsehen oder es geringschätzen<br />

und sich größere Sorge machen um<br />

vergängliche, irdische und hinfällige<br />

Dinge.“ (Regel des hl. Benedikt, 2. Kapitel)<br />

„Wir wollten die Osternacht auf <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georgenberg</strong> feiern. ,Können wir im<br />

Kloster übernachten?’, fragten wir. Und<br />

P. Benedikt darauf: ,Kommt’s nur! Wir<br />

werden schon einen Platz finden!’ So<br />

war P. Benedikt Vollmann. Er wollte<br />

Platz geben, wollte Gastfreundschaft<br />

schenken. Ja, er war die Gastfreundschaft<br />

in Person.“ (Tiroler Sonntag, 8.<br />

Juli 2007, S. 19)<br />

„Es ist schön, wenn wir durch Dialoge<br />

weiterkommen. Es ist traurig, wenn<br />

kein Dialog zustande kommt.“ (Josef<br />

Haas, Indonesienmissionar aus Neustift<br />

im <strong>St</strong>ubaital; Tiroler Sonntag, 8. Juli<br />

2007, S. 20)<br />

Wichtige<br />

Kurzmitteilung<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit, uns Ihre<br />

Meinung und Vorschläge zu sagen.<br />

Und sollte sich Ihre Anschrift ändern,<br />

melden Sie uns das auch. Das<br />

tun Sie bitte:<br />

• schriftlich an Freunde von<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>,<br />

c/o <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> 181,<br />

A-6135 <strong>St</strong>ans<br />

oder<br />

• per E-Mail an<br />

office@sankt-georgenberg.at<br />

oder<br />

• telefonisch an unseren Obmann<br />

unter +43 650 2706 470.<br />

Unsere<br />

Kassierin strahlt<br />

… und das mit Recht und wegen Ihnen!<br />

Ein herzliches Vergelts Gott allen Mitgliedern<br />

für die Überweisung des Jahresbeitrags<br />

<strong>2021</strong> und für die großzügigen<br />

Spenden. Durch Ihre aktive und<br />

anhaltende Unterstützung helfen Sie<br />

mit, das Wallfahrtsangebot zum <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

weiter zu verbessern. Bleiben<br />

Sie dem <strong>Georgenberg</strong> und uns treu!<br />

Herzlichen Dank<br />

und erholsame <strong>Sommer</strong>tage!<br />

Herta Blaickner<br />

Kassierin<br />

– 5 –


Vereinsfahrt<br />

Samstag, 2. Oktober <strong>2021</strong><br />

<strong>2021</strong><br />

Auf den Spuren von<br />

Abt Albert Grauß –<br />

ein Vorbild sogar für Päpste<br />

Unter diesem Motto steht der Vereinsausflug,<br />

der am Samstag, 2. Oktober <strong>2021</strong>,<br />

stattfindet.<br />

• Fahrt mit modernem Reisebus von<br />

Jenbach nach Muri-Gries/Bozen und<br />

Marienberg/Vintschgau<br />

• Zusteigemöglichkeiten in Jenbach,<br />

Schwaz, Wattens, Hall, Innsbruck und<br />

Schönberg<br />

• Führung durch das<br />

Benediktinerkloster in Muri-Gries<br />

• Mittagessen in einem guten<br />

Südtiroler Gasthaus.<br />

„Den Tischwein stiftet das<br />

Kloster Muri-Gries.“<br />

• über Meran ins Kloster Marienberg<br />

• Führung durch das Kloster Marienberg<br />

• über den Reschenpass und<br />

Landeck zurück nach Jenbach<br />

• Abfahrt: 08.00 Uhr in Jenbach; Rückkehr:<br />

ca. 18.00 Uhr<br />

• Preis (inkl. Essensbon)<br />

€ 35 (Mitglieder)<br />

€ 40 (Nichtmitglieder)<br />

• begrenzte Teilnehmerzahl<br />

• Anmeldung: Bitte Anmeldekarte<br />

in diesem <strong>Heft</strong> verwenden.<br />

Wir bitten um Verständnis, dass bereits<br />

abgegebene Anmeldungen aus organisatorischen<br />

Gründen keine Gültigkeit<br />

haben und eine neuerliche Anmeldung<br />

notwendig ist. Achtung! Die Teilnahme<br />

ist nur unter Einhaltung der „3G-Regel“<br />

möglich. Für die Teilnahme müssen Sie<br />

vor Besteigen des Busses nachweisen,<br />

dass Sie entweder geimpft, genesen oder<br />

getestet sind.<br />

– 6 –<br />

– 6 –


Neuigkeiten<br />

Sonstige<br />

und was in den kommenden<br />

Monaten geschehen soll<br />

Dichterlesungen im Gastgarten<br />

Mehrere Autorinnen und Autoren wurden<br />

eingeladen, im Herbst auf dem<br />

<strong>Georgenberg</strong> aus ihren Werken vorzutragen.<br />

Bereits zugesagt hat der weit<br />

über die Grenzen des Landes bekannte<br />

Volksschriftsteller Sepp Kahn aus Itter.<br />

Die Termine der Dichterlesungen werden<br />

im Herbstheft bekannt gegeben.<br />

Mehr Service und Komfort<br />

Bereits im <strong>Sommer</strong> werden wir beginnen,<br />

bestimmte <strong>Georgenberg</strong>-Veranstaltungen<br />

(z. B. Nachtwallfahrten,<br />

Lesungen usw.) über Youtube u. a. zu<br />

übertragen. Wir sehen darin eine besondere<br />

Möglichkeit, jenen Mitgliedern,<br />

die altersbedingt oder aus anderen<br />

Gründen den <strong>Georgenberg</strong> nicht<br />

mehr besuchen können, am Geschehen<br />

auf dem heiligen Berg der Tiroler teilnehmen<br />

zu lassen. Daneben sind wir<br />

derzeit bemüht, mit Taxiunternehmen<br />

Vereinbarungen zu treffen, damit sich<br />

Vereinsmitglieder zu günstigen Tarifen<br />

auf den <strong>Georgenberg</strong> und zurück ins<br />

Tal bringen lassen können.<br />

Im Zeichen von Corona<br />

Dank- und Bittgang (mit Seelenmesse<br />

für verstorbene Mitglieder) im Herbst;<br />

der Termin wird im Herbstheft bekannt<br />

gegeben.<br />

300. Sitzung<br />

Am Montag, 4. Oktober <strong>2021</strong>, wird die<br />

300. Sitzung des Vereinsvorstands stattfinden.<br />

Auf der Tagesordnung werden<br />

zwei besondere Beratungspunkte stehen:<br />

1. Eine kleine, aber würdige Feier, um<br />

zwei Vereinsmitgliedern eine längst<br />

verdiente Ehrung zukommen zu<br />

lassen; zu dieser Feier sollen außerdem<br />

alle eingeladen werden, die<br />

dem Vereinsvorstand jemals angehörten<br />

oder angehören.<br />

2. Im kommenden Jahr werden die<br />

„Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“ 35<br />

Jahre alt. Das soll am 27. Juni 2022<br />

feierlich begangen werden.<br />

Hinweis-Täfelchen<br />

Wie bereits angekündigt, hat der Vorstand<br />

in Abstimmung mit Prior-Adm.<br />

P. Raphael beschlossen, auf die vom<br />

Verein finanzierten oder mitfinanzierten<br />

Erneuerungen und Verbesserungen<br />

im Wallfahrtsbereich <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

mit kleinen Täfelchen entsprechend<br />

hinzuweisen. Sie werden in den kommenden<br />

Wochen angebracht werden.<br />

– 7 –


P. Raphael lässt damit eine Vorgehensweise<br />

von P. Benedikt und Abt Edgar<br />

aufleben: Wer Gelegenheit dazu hat,<br />

steige in der Wallfahrtskirche auf die<br />

Empore und betrachte die Kirchenfenster<br />

der Westseite – sie tragen das<br />

Vereinswappen der „Freunde von <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georgenberg</strong>“.<br />

Jahreshauptversammlung<br />

<strong>2021</strong><br />

Die Jahreshauptversammlung findet<br />

am Montag, 19. Juli <strong>2021</strong>, ab 18 Uhr<br />

im Vomper Hof statt.<br />

Alle Mitglieder sind zur Teilnahme an<br />

der Generalversammlung herzlich eingeladen.<br />

<strong>St</strong>immberechtigt sind alle ordentlichen<br />

Mitglieder, die den Jahresbeitrag<br />

entrichtet haben.<br />

Anträge sind bis eine <strong>St</strong>unde vor Beginn<br />

der Versammlung der Schriftführerin<br />

bekanntzugeben. Ist zum festgesetzten<br />

Beginnzeitpunkt die Versammlung<br />

nicht beschlussfähig, ist sie zu vertagen<br />

und nach einer halben <strong>St</strong>unde erneut<br />

zu eröffnen; sie ist dann ungeachtet der<br />

Zahl der anwesenden Mitglieder beschlussfähig.<br />

Vorgeschlagene Tagesordnung:<br />

1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />

2. Genehmigung des Protokolls der<br />

Generalversammlung 2020<br />

3. Genehmigung der vorgeschlagenen<br />

Tagesordnung<br />

4. Berichte des Vorstands<br />

5. Anträge des Vorstands<br />

6. Bericht der Rechnungsprüfer und<br />

Entlastung des Vorstands<br />

7. Neuwahl des Vorstands<br />

8. Behandlung der eingebrachten Anträge.<br />

9. Allfälliges<br />

Um den sicheren Ablauf der Versammlung<br />

zu gewährleisten, melden Sie Ihre<br />

Teilnahme bis spätestens Montag, 12.<br />

Juli <strong>2021</strong>, unbedingt schriftlich mittels<br />

der Karte in diesem <strong>Heft</strong> oder per<br />

E-Mail an office@sankt-georgenberg.at<br />

an. Außerdem ist coronabedingt die<br />

„3G-Regel“ zu beachten: Für den Zutritt<br />

müssen Sie nachweislich entweder<br />

geimpft, genesen oder getestet sein.<br />

– 8 –


Anmeldung zur<br />

Gemeinschaftsfahrt<br />

am 2. Oktober <strong>2021</strong><br />

Bitte umseitig alle Felder ausfüllen und<br />

mit der Post rechtzeitig abschicken.<br />

#


JA,<br />

… ich melde mich zur Gemeinschaftsfahrt an und<br />

reserviere Platz/Plätze für<br />

Personen.<br />

(bitte Zahl einfügen)<br />

Wenn keine<br />

Marke zur Hand,<br />

Postgebühr<br />

beim Empfänger<br />

einheben<br />

für Mitglieder € 35,- | für Nichtmitglieder € 40,-<br />

Vorname Nachname Titel<br />

<strong>St</strong>raße<br />

Nr.<br />

Postleitzahl<br />

Meine Zusteigstelle<br />

Datum<br />

Bitte vollständig ausfüllen!<br />

Ort<br />

Telefon<br />

Unterschrift<br />

An den<br />

Vorstand der<br />

Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

c/o <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> 181<br />

A-6135 <strong>St</strong>ans<br />

JA,<br />

… ich will Mitglied der<br />

„Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“ werden!<br />

Der Jahresbeitrag beträgt € 15.-<br />

Wenn keine<br />

Marke zur Hand,<br />

Postgebühr<br />

beim Empfänger<br />

einheben<br />

Geworben von (Name des werbenden Vereinsmitglieds einsetzen!)<br />

Vorname Nachname Titel<br />

<strong>St</strong>raße<br />

Nr.<br />

Postleitzahl<br />

Ort<br />

An den<br />

Vorstand der<br />

Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

E-Mail<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Telefon<br />

– 10 –<br />

c/o <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> 181<br />

A-6135 <strong>St</strong>ans


Anmeldung zur<br />

Jahreshauptversammlung<br />

am 19. Juli <strong>2021</strong><br />

Bitte umseitig alle Felder ausfüllen und<br />

mit der Post rechtzeitig abschicken.<br />

#


JA,<br />

… ich melde mich zur Jahreshauptversammlung an.<br />

19. Juli <strong>2021</strong>, 18.00 Uhr, Vomper Hof<br />

Wenn keine<br />

Marke zur Hand,<br />

Postgebühr<br />

beim Empfänger<br />

einheben<br />

Vorname Nachname Titel<br />

<strong>St</strong>raße<br />

Nr.<br />

Postleitzahl<br />

Telefon<br />

Ort<br />

An den<br />

Vorstand der<br />

Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

c/o <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> 181<br />

A-6135 <strong>St</strong>ans<br />

JA,<br />

… ich will Mitglied der<br />

„Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“ werden!<br />

Der Jahresbeitrag beträgt € 15.-<br />

Wenn keine<br />

Marke zur Hand,<br />

Postgebühr<br />

beim Empfänger<br />

einheben<br />

Geworben von (Name des werbenden Vereinsmitglieds einsetzen!)<br />

Vorname Nachname Titel<br />

<strong>St</strong>raße<br />

Nr.<br />

Postleitzahl<br />

E-Mail<br />

Datum<br />

Ort<br />

Unterschrift<br />

Telefon<br />

An den<br />

Vorstand der<br />

Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

c/o <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> 181<br />

A-6135 <strong>St</strong>ans


Rückseite des Zahlscheins bitte nicht beschriften.


F r e u n d e v o n S t . G e o r g e n b e r g<br />

A T 6 9 3 6 3 2 2 0 0 0 0 0 0 7 0 0 6 0<br />

R Z T I A T 2 2 3 2 2<br />

J a h r e s b e i t r a g 2 0 2 1 … …<br />

S p e n d e<br />

… …<br />

F r e u n d e v o n S t . G e o r g e n b e r g<br />

A T 6 9 3 6 3 2 2 0 0 0 0 0 0 7 0 0 6 0<br />

R Z T I A T 2 2 3 2 2<br />

J a h r e s b e i t r a g 2 0 2 1 … …<br />

S p e n d e<br />

… …


Brückenbauer<br />

Der alte<br />

und was in den kommenden<br />

Monaten geschehen soll<br />

„Du hast einen schönen Beruf “, sagte<br />

das Kind zum alten Brückenbauer,<br />

„doch es muss schwer sein, Brücken zu<br />

bauen.“<br />

„Wenn man es gelernt hat, ist es leicht“,<br />

sagte der alte Brückenbauer, „es ist<br />

leicht, Brücken aus Beton und <strong>St</strong>ahl zu<br />

bauen. Die anderen Brücken sind sehr<br />

viel schwieriger; die bau’ ich in meinen<br />

Träumen.“<br />

„Welche anderen Brücken?“, fragte das<br />

Kind.<br />

Der alte Brückenbauer sah das Kind<br />

nachdenklich an. Er wusste nicht, ob<br />

es verstehen würde. Dann sagte er:<br />

„Ich möchte eine Brücke bauen von<br />

der Gegenwart in die Zukunft. Ich<br />

möchte eine Brücke bauen von einem<br />

zum anderen Menschen, von der Dunkelheit<br />

ins Licht, von der Traurigkeit<br />

zur Freude. Ich möchte eine Brücke<br />

bauen von der Zeit zur Ewigkeit über<br />

alles Vergängliche hinweg.“<br />

Das Kind hatte sehr aufmerksam zugehört.<br />

Es hatte zwar nicht alles verstanden,<br />

spürte aber, dass der alte Brückenbauer<br />

traurig war. Weil es ihm eine<br />

Freude machen wollte, sagte das Kind:<br />

„Ich schenke Dir meine Brücke!“ Und<br />

das Kind malte für den Brückenbauer<br />

einen bunten Regenbogen.<br />

Verfasser unbekannt<br />

– 15 –


Br. Engelmar<br />

70 Jahre<br />

Malterer OSB<br />

Der stets freundliche und geduldige<br />

Br. Engelmar Malterer kam am 10.<br />

März 1951 in Rannersdorf/Oberpfalz<br />

zur Welt und wurde zwei Tage später<br />

auf die Namen Josef Ludwig getauft.<br />

Nach dem Besuch der Schule<br />

im Nachbarort Zillendorf absolvierte<br />

er ab 1965 in Schweiklberg die Gärtnerlehre<br />

und trat am 2. Jänner 1970<br />

als Gärtnergehilfe in die dortige Benediktinerabtei<br />

ein, wo er ins Noviziat<br />

aufgenommen wurde. Im Jahr darauf<br />

trat er in die Abtei Fiecht über, wo er<br />

am 19. März 1975 die ewigen Gelübde<br />

ablegte. Seine Hauptaufgaben fand Br.<br />

Engelmar in Fiecht und später auf dem<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> im Klostergarten, an<br />

der Klosterpforte, im Refektorium und<br />

vor allem in der Sakristei. Auch heute<br />

versieht er seine Dienste still, geduldig<br />

und verlässlich. Als Freund der Natur<br />

sind im Wiesen und Bäume, aber auch<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> wichtig. Lieber<br />

Br. Engelmar! Zu Deinem Siebzigsten<br />

danken Dir die „Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“<br />

für Deine Dienste und wünschen<br />

Dir noch viele Jahre in Gesundheit<br />

und Zufriedenheit.<br />

Br. Engelmar als „Fürbitter“ (linke Abb.) und bei der Verabschiedung von<br />

P. Thomas Naupp als Pfarrer von Fiecht (v. l.: Bürgermeister Karl-Josef Schubert von<br />

Vomp, Br. Engelmar, P. Thomas)<br />

– 16 –


„Zum 85. Geburtstag schenkten die<br />

,Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>’ Pater<br />

Benedikt einen Gutschein: Abholen<br />

von der Fraueninsel im Chiemsee –<br />

Fahrt zum <strong>Georgenberg</strong> – Donnerstag<br />

bis Sonntag Aufenthalt in <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

– Zurückbringen auf die Fraueninsel.<br />

Vom 24. bis 27. September<br />

1998 löste P. Benedikt den Gutschein<br />

ein und verbrachte wunderschöne<br />

<strong>St</strong>unden und Tage auf seinem geliebten<br />

Berg. Wolfgang, unser Obmann, machte<br />

Taxi, Elfriede [Vergeiner] kochte, P.<br />

Burkard [Schweikl] ,betreute’! Vergelt’s<br />

Gott! Das war das schönste Geschenk!“<br />

(Vereinschronik Ordner 3)<br />

Erinnerungen an<br />

Wallfahrtspater<br />

Benedikt Vollmann<br />

„Mehr als ein halbes Jahr ist es schon<br />

her, dass der letzte Rundbrief erschienen<br />

ist. Inzwischen ging ein ungewöhnlich<br />

strenger Winter zu Ende.<br />

Bei der extremen Lage von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

kam es verständlicherweise<br />

auch zu extremen Situationen und<br />

Schäden. Wir waren zeitweise von der<br />

Außenwelt total abgeschnitten. Kein<br />

Fahrzeug konnte uns erreichen. So war<br />

die Versorgung mit Lebensmitteln ungewöhnlich<br />

schwierig. Die Bewohner<br />

von der Eggen konnten an Montagen<br />

Schwester Notburga, mit einem ganz<br />

schweren Rucksack beladen und von<br />

ihrem treuen Hund begleitet, durch<br />

Der Winter kann am <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> ein<br />

wilder Geselle sein.<br />

– 17 –


Zu seinem 90. Geburtstag überbrachte<br />

neben allen Vorstandsmitgliedern auch<br />

Schriftführerin Gertraud Ingenhaeff-Berenkamp<br />

die herzlichsten Glückwünsche aller<br />

„Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“.<br />

den tiefen Schnee stapfen sehen. Todmüde,<br />

doch mit glücklichen Augen<br />

kam sie nach einem zwei bis drei <strong>St</strong>unden<br />

langen Marsch in <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

an. Der Proviant für eine Woche war<br />

wieder gesichert.<br />

Dann gab es Katastrophen. Lawinen<br />

vom Turm der Wallfahrtskirche haben<br />

Dachfenster und Teile vom Hausdach<br />

so ruiniert, dass mehrere Gästezimmer<br />

nicht mehr benützt werden konnten.<br />

Den Holzschuppen haben die Schneemassen<br />

buchstäblich zerdrückt. Der<br />

Zugang zur Haustür wurde immer<br />

problematischer. Da mussten vielfach<br />

erst Schneeberge erklommen werden.<br />

Schneemauern nahmen uns im Erdgeschoß<br />

fast alle Sicht ins Freie. Die total<br />

verbogenen Dachrinnen lassen uns<br />

ahnen, wie furchtbar der Schneedruck<br />

gewesen sein muss. Die Schneepflugfahrer<br />

waren in der Region <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

der Arbeit kaum gewachsen.<br />

Bei diesen Schneemassen hier auf dem<br />

hl. Berg wurde das Schneeschaufeln<br />

schon zur beherrschenden Arbeit. Für<br />

mich blieb gottlob noch Zeit für geistige<br />

Arbeit. Da hieß es Exerzitien‐Vorträge<br />

und den Druck eines Wallfahrtsbüchleins<br />

vor(zu)bereiten. Die Mitglieder<br />

der <strong>Georgenberg</strong>er Briefpfarrei wollen<br />

betreut sein.<br />

Eine angenehme Abwechslung war der<br />

Dienst an den Pilgern, Unentwegten,<br />

die sich durch nichts abbringen ließen,<br />

den hl. Berg zu besteigen. Wie waren<br />

diese dankbar für ein warmes <strong>St</strong>übchen,<br />

ein heißes Getränk und ein wenig<br />

Ansprache.<br />

Anfang März begann ein Arbeitsteam<br />

von der Abteilung III der Tiroler Landesregierung<br />

die schwierige Sanierungsarbeit<br />

an der Hohen Brücke. Erst<br />

mussten die abgemorschten Teile des<br />

Fachwerks auf den vier Pfeilern ersetzt<br />

werden. Dann folgte das schwierige<br />

Einziehen der Eisen‐Traversen. Neue<br />

Bohlen und ein neues Schindeldach<br />

wird uns erst der Herbst bringen.<br />

Nachdem die Hohe Brücke der einzige<br />

Zugang zum Gnadenort ist, muss<br />

begreiflicherweise eine <strong>Sommer</strong>‐Arbeitspause<br />

eingelegt werden. Die Restaurierung<br />

des gotischen Torhauses<br />

wird der Abschluss der Brückenarbeit<br />

sein. Bei der Länge von 50 und<br />

der Höhe von 33 Meter kann jeder<br />

das Ausmaß des Arbeitseinsatzes er-<br />

– 18 –


messen. Die Tiroler Landesregierung<br />

und das zuständige Denkmalamt sind<br />

sich sehr wohl bewusst, was die <strong>Georgenberg</strong>er<br />

Hohe Brücke darstellt. Sie<br />

zählt zu den schönsten und ältesten<br />

gedeckten Holzbrücken Österreichs.<br />

Die Sanierungskosten belaufen sich auf<br />

rund 2 Millionen Schilling. Wenn auch<br />

Land, Denkmalamt, Gemeinde und<br />

Abtei Fiecht ihren finanziellen Beitrag<br />

leisten, bleibt dennoch eine ,schöne’<br />

Summe, die man von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

erwartet.<br />

Eine weitere finanzielle Belastung ist<br />

die Behebung der Winterschäden sowie<br />

die fernsprechmäßige Erschließung<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>. Bei den<br />

vielen Kursen und dem Ansteigen der<br />

Wallfahrt geht es nicht mehr ohne Telefon.<br />

[<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> war bis zu diesem<br />

Zeitpunkt nur über Sprechfunk<br />

erreichbar.] … Sie werden ahnen, was<br />

dieses Jahr von uns finanziell abfordert.<br />

Doch wir wollen uns an Jesus halten<br />

und nicht ängstlich besorgt sein. Das<br />

Wichtigste ist: das Reich Gottes suchen.<br />

,Suchet zuerst das Reich Gottes,<br />

und alles Übrige wird euch dazugegeben<br />

werden.’ Wir gehen nie irre, wenn<br />

wir auf dieses Jesuswort setzen.“<br />

(aus P. Benedikt Vollmann, Rundbrief<br />

27 vom 7. Mai 1981)<br />

P. Benedikt, wie er sich am wohlsten fühlte:<br />

als Wallfahrtspater von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber, Verleger, Redaktion: „Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“, Vorstand, c/o<br />

Benediktinerabtei <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>, 6135 <strong>St</strong>ans, <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> 181. Bildnachweis: Shutterstock<br />

(2, 6, 15); alle anderen: Archiv und Chronik „Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“. Verlags- und Aufgabe-Postamt:<br />

A-6060 Hall in Tirol; Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Mitteilungsblatt<br />

der „Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“ auf die Unterscheidung der männlichen und weiblichen<br />

Schreibweise verzichtet. Sofern nicht ausdrücklich auf Frauen und Männer Bezug genommen<br />

wird, sind beide Geschlechter gleichermaßen angesprochen, alle personenbezogenen Bezeichnungen<br />

umfassen sowohl die weibliche als auch die männliche Form.<br />

– 19 –


Anfang Jänner <strong>2021</strong> erschütterte eine<br />

Hiobsbotschaft das ganze Land.<br />

Am 8. Jänner war Br. Johannes als<br />

vermisst gemeldet worden.<br />

Suchmannschaften entdeckten am<br />

10. Jänner den leblosen Körper in der<br />

Wolfsklamm. Br. Johannes war im<br />

steilen, laubbedeckten Waldgelände<br />

trotz guten Schuhwerks ausgerutscht<br />

und 100 Meter in die Wolfsklamm abgestürzt.<br />

Eine herbeigerufene Ärztin<br />

konnte nur noch seinen Tod feststellen.<br />

Am 8. Jänner hatte er um 08.01 Uhr<br />

an Hannelore und Benno Eisenburg<br />

in Tegernsee ein E-Mail geschickt. Der<br />

Vorstand der „Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“<br />

dankt ihnen, dass sie die<br />

letzte Nachricht von Br. Johannes für<br />

die Veröffentlichung in diesem <strong>Heft</strong><br />

zur Verfügung stellen: „Heute habe<br />

ich schon die Bänke um den Freialtar<br />

abgekehrt. Es kommen untertags doch<br />

einige Menschen herauf, gehen in die<br />

Kirche und essen auf den Bänken im<br />

Freien ihre Jause. In der Früh, wenn der<br />

Schnee noch kalt und trocken ist, kann<br />

man ihn gut abkehren, und das Holz<br />

darunter ist trocken. Wenn einmal die<br />

Sonne in den Schnee scheint, wird das<br />

Holz darunter nass. Jetzt muss ich zur<br />

Registrierkasse. Dort muss zum Jahreswechsel<br />

ein sogenannter ,Nullbeleg’<br />

gemacht werden. Ich freue mich schon<br />

auf ein Wiedersehen.“<br />

Die Kanzel in der Wallfahrtskirche<br />

Zu danken ist auch jenen „Freunden<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>“, die uns das letzte<br />

bekannte Bild (oben) von Br. Johannes<br />

zur Verfügung stellten.<br />

Gerhard Bunk und Evelyn Wolff nehmen<br />

in einem Brief Bezug auf die<br />

Beiträge von Br. Johannes im Mitteilungsblatt<br />

der Freunde von <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georgenberg</strong> (<strong>Sommer</strong> 2020). Sie<br />

schreiben u. a.: „Vor dem Hintergrund<br />

der eingetretenen Geschehnisse<br />

und dem tragischen Schicksal einige<br />

Monate später kommen in seinem Bericht<br />

bemerkenswerte Sätze vor. Ich zitiere<br />

daraus: ,Heute vor 28 Jahren habe<br />

ich meine ersten Gelübde abgelegt – im<br />

Vertrauen auf Gottes Hilfe. Er hat mich<br />

nicht enttäuscht.’ An anderer <strong>St</strong>elle zu<br />

P. Bonifaz: ,Ohne Gott ein Wurm, mit<br />

Gott ein Turm. Wir sind mit ,Ihm’ gesegnet<br />

und geschützt.’ …<br />

Wenn ich im Nachgang seit 1992 an<br />

meine Aufenthalte in der Abtei Fiecht<br />

zurückdenke, so habe ich aus diesen<br />

Gründen stets Erholung an Leib und<br />

Seele erfahren.<br />

Vordergründig waren es nicht Seminarinhalte.<br />

Es war das Urlauben und Einkehren,<br />

oftmals und jährlich als einzelner<br />

Gast in der Abtei.<br />

Besinnen, strawanzen, am Gebet<br />

teilnehmen und zu abendlicher <strong>St</strong>unde<br />

bei einem Glas Rotwein den Blick über<br />

den Inn nach Schwaz genießen. …<br />

Von Bruder Johannes wurde man stets<br />

zu Beginn der Einkehr im Chor gastfreundlich<br />

begrüßt.<br />

In der Klausur durfte ich bei man-<br />

– 20 –


Wallfahrtskirche<br />

Die<br />

P. Raphael Gebauer OSB<br />

<strong>St</strong>. Georg<br />

Teil 3<br />

Kirchenbänke<br />

Welcher Schreiner die Kirchenbänke<br />

gemacht hat, ist nicht bekannt. Auf jeden<br />

Fall sind sie der Beachtung wert.<br />

Wohl sind die beiden Wangen jeder<br />

Bank gleich gearbeitet; aber nicht zwei<br />

Bänke sind gleich geschnitzt. Die Wangen<br />

jeder zweiten Bank zeigen kirchliche<br />

Abzeichen. Man kann Infel und<br />

<strong>St</strong>ab, Prozessions- und Altarkreuz,<br />

Kelch und Patene, Messbuch und Birett,<br />

Messkännchen und Untertasse, einen<br />

Leuchter mit Kerze, den zersprungenen<br />

Giftbecher <strong>St</strong>. Benedikts sehen. (Der<br />

heilige Benedikt sollte einmal vergiftet<br />

werden; er pflegte alle Speisen und<br />

Getränke, die er zu sich nahm, vorher<br />

zu segnen. So machte er auch über den<br />

Becher mit vergiftetem Wein, als man<br />

ihm diesen darreichte, das Zeichen des<br />

Kreuzes. Da zersprang der Becher. Als<br />

Sinnbild des Gifts bringen die Künstler<br />

über dem Becher meist eine Schlange<br />

an).<br />

Die Wangen der Bänke weisen verschiedene<br />

Gittermuster auf. Auf der<br />

Rückwand der letzten Kirchenbank<br />

ist die Gründungslegende von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

dargestellt. Die Legende<br />

Kirchenbankwange und Detail<br />

– 21 –


Beichtstuhl<br />

besagt, dass zwei Tauben die blutigen<br />

Späne vom Klosterbauplatz „auf der<br />

Burg“ zum <strong>Georgenberg</strong>er Felsen trugen<br />

und sie dort in Form eines Gebäudes<br />

aus Holz aufschichteten. An der<br />

Vorderwand der ersten Bank sehen wir<br />

in der Mitte reliefartig das von sieben<br />

Schwertern durchbohrte Herz der Gottesmutter<br />

Maria. Rechts davon Pilgermantel<br />

und Pilgerhut, Pilgerstab und<br />

Kürbisflasche als Abzeichen des Apostels<br />

Jakobus des Älteren, des Patrons<br />

der Pilger und Wallfahrer; links vom<br />

durchbohrten Herzen sieht man Schild,<br />

Helm und Fahne als Abzeichen des heiligen<br />

Georg, des Patrons der Soldaten<br />

und Ritter; beiden sind zum Zeichen<br />

ihres Martertods für Christus Schwert<br />

und Palmzweig beigegeben.<br />

Die Beichtstühle<br />

Auf jeder Seite des Kirchenschiffs stehen<br />

in den vier hintersten Kapellen die<br />

Beichtstühle. Die zwei letzten sind reich<br />

geschnitzt; über und über mit derb gearbeitetem<br />

Muschelwerk bedeckt, wirken<br />

sie überladen; sie stammen aus der<br />

Zeit um 1780. Die zwei vorderen, etwa<br />

1733 angefertigt, sind edler in der Form<br />

und maßvoller im Schmuck; sie haben<br />

– 22 –


Die Orgel<br />

über dem in der Mitte aufgebogenen<br />

Gesims eine Kartusche und zeigen im<br />

Übrigen nur die für diese Zeit charakteristische<br />

Bankwerkzier, wie wir sie auch<br />

an den Kirchenbänken sehen.<br />

Die Kommunionbank<br />

Bis zur Kirchenrenovierung im Jahr<br />

1990 zierte eine Kommunionbank die<br />

Wallfahrtskirche. Sie war eine Arbeit<br />

des Josef Niederlechner aus <strong>St</strong>ans und<br />

war erst 1849 aufgestell worden. Wo sie<br />

heute aufbewahrt wird, ist nicht mehr<br />

zu eruieren. Vielleicht ist sie auch zersägt<br />

und verbrannt worden.<br />

Die Orgel<br />

Die heutige Orgel, gebaut im Jahr 1880,<br />

ist ein Werk des Orgelbaumeisters Aigner<br />

von Schwaz. Das Vorgängerinstrument<br />

kam nach <strong>St</strong>. Margarethen. Die<br />

musizierenden Engel auf dem Orgelgehäuse,<br />

darunter der besonders köstliche<br />

Paukenschläger, stammen noch von der<br />

alten Barockorgel.<br />

Die Kanzel<br />

Johann Michael Fischler von Schwaz<br />

schuf im Jahr 1738 dieses Meisterwerk<br />

der Bildhauerkunst. Es will den Auftrag<br />

Christi an die Apostel veranschauli-<br />

– 23 –


chen: „Geht hin in die ganze Welt und<br />

lehrt alle Völker.“<br />

Auf drei Findern trägt die Hand des<br />

allmächtigen Gottes die Erdkugel. Siehe<br />

dazu Jesaja 40,12: „Wer fasste mit<br />

drei Fingern der Erde Last?“ Wie ein<br />

Blütenkelch erhebt sich auf der Weltkugel<br />

der schwungvoll geschweifte, nach<br />

unten ausladende Kanzelkörper. Am<br />

unteren Rand der Kanzelbrüstung sitzen<br />

auf Voluten vier Kindergestalten(„-<br />

Putti“ nennt man solche Figure); sie<br />

verkörpern die damals bekannten vier<br />

Erdteile: Ein Afrikaner mit Federkrone,<br />

der das Kreuz in seinen Händen hält,<br />

versinnbildet Afrika. Der Weiße, der<br />

die Kaiserkrone auf dem Haupt trägt<br />

und die Papstkrone auf einem Buch –<br />

der Bibel – hält, weist auf Europa hin.<br />

Der rothäutige, kleine Indianer mit<br />

dem Rosenkranz in den Händen verweist<br />

auf Amerika. Die Putte mit Schlitzaugen<br />

und gelblicher Hautfarbe und<br />

Turban auf dem Kopf stellt Asien vor.<br />

Rechts und links neben der Kanzeltür<br />

steht je ein Engel; der eine ist durch die<br />

eherne Schlange als Sinnbild des Moses<br />

gekennzeichnet, des bedeutendsten<br />

Verkünders der göttlichen Offenbarung<br />

im Alten Testament.<br />

Der andere Engel weist sich durch das<br />

Kreuz mit den drei Querbalken als Sinnbild<br />

des Papsttums aus, des obersten<br />

Verkünders der göttlichen Wahrheiten<br />

im neuen Bund. Auf dem Kanzeldach<br />

sitzen vier Engel mit den jeweils Abzeichen<br />

der vier großen abendländischen<br />

Kirchenlehrer, der hervorragendsten<br />

Erklärer des Wortes Gottes: Hieronymus<br />

mit dem Kardinalshut, Gregor der<br />

Große mit der übergroßen dreifachen<br />

Papstkrone (Tiara), Augustinus und<br />

Ambrosius.<br />

Zuhöchst auf dem Schalldeckel der<br />

Kanzel steht eine <strong>St</strong>atue des großen<br />

Völkerapostels Paulus, der in der linken<br />

Hand das Buch und in der rechten<br />

Hand ein Schwert hält. Die <strong>St</strong>atue ist<br />

offenbar älter als die Kanzel und dürfte<br />

wohl früher auf einem Altar der Kirche<br />

gestanden sein. Die Inschriften an der<br />

Kanzel sind der Heiligen Schrift entnommen<br />

und haben alle drei Bezug auf<br />

das Wort Gottes und dessen Verkündigung.<br />

Auf einer Kartusche unter der<br />

Gotteshand ist in lateinischer Sprache<br />

zu lesen: „Im Anfang war das Wort,<br />

und das Wort war bei Gott, und das<br />

Wort war Gott.“ (Joh 1,1). Die Worte<br />

im aufgeschlagenen Buch an der Kanzeltüre<br />

besagen: „Das Wort vom Kreuz<br />

ist denen, die verloren gehen, eine Torheit,<br />

uns aber, die gerettet werden, eine<br />

Gotteskraft“ (1 Kor 1,18). Die Inschrift<br />

auf der Kartusche am Kanzeldach weist<br />

auf den heiligen Paulus hin, der so<br />

viel gewirkt hat „durch die Predigt der<br />

Wahrheit und durch Gottes Kraft“ (2<br />

Kor 6,7).<br />

Mit der weit nach unten weit ausladenden<br />

Brüstung und dem baldachinartigen<br />

Schalldeckel, mit der reich<br />

geschnitzten Rückwand und den köstlichen<br />

Figuren auf dem unteren Brüstungsrand<br />

und auf dem Schalldeckel<br />

bezeugt sich diese Kanzel als echtes<br />

Kind des Rokokostils, ein Werk, das<br />

wahrhaft den Meister lobt.<br />

(wird fortgesetzt)<br />

– 24 –


„… und neues Leben<br />

blüht aus den Ruinen“<br />

Friedrich von Schiller<br />

Die Wiedererrichtung der Wallfahrt<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> im 19. Jahrhundert durch<br />

Abt Pirmin Pockstaller Teil 1<br />

Abt Pirmin II. Pockstaller (1834–1875) –<br />

Historiker und Bauherr<br />

Am 29. Jänner 1834 wählte der Fiechter<br />

Konvent den erst 28-jährigen P. Pirmin<br />

Pockstaller zum 57. Abt des <strong>St</strong>ifts <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georgenberg</strong>-Fiecht. Pirmin Pockstaller,<br />

am 4. September 1806 in Jenbach<br />

geboren und auf den Namen Matthias<br />

getauft, hatte bereits als Ministrant den<br />

Entschluss gefasst, später ins Benediktinerkloster<br />

Fiecht einzutreten. Er besuchte<br />

das Gymnasium in Innsbruck<br />

und absolvierte danach die philosophischen<br />

<strong>St</strong>udien an der dortigen Universität.<br />

Als er im Jahr 1828 ins Noviziat eintreten<br />

sollte, bekam er Typhus. Obwohl<br />

er von den Ärzten bereits aufgegeben<br />

worden war, erhielt er als noch Bettlägriger<br />

aus der Hand des damaligen<br />

Abts Thomas Zacherl das Ordenskleid<br />

und den Ordensnamen Pirmin. Am 2.<br />

Oktober 1828 wurde Fr. Pirmin sogar<br />

mit der Letzten Ölung versehen, da sich<br />

sein Zustand merklich verschlechtert<br />

hatte. Wieder genesen, legte er am 19.<br />

September 1830 die ewigen Gelübde<br />

ab. Nach Vollendung der theologischen<br />

<strong>St</strong>udien in Brixen wurde er dort am 29.<br />

Juli 1832 zum Priester geweiht. Nach<br />

Fiecht zurückgekehrt, fand er zunächst<br />

als Kooperator in der inkorporierten<br />

Pfarre Achenkirch Verwendung.<br />

Pockstaller gelang es, der Kommunität<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>-Fiecht junge<br />

talentierte Mitglieder zuzuführen; so<br />

konsolidierte sich die Gemeinschaft<br />

nach der Aufhebungszeit (1807–1816),<br />

„Bayerische Administration“ genannt,<br />

und der anschließenden „Kommissi-<br />

– 25 –


Der unter Abt Pirmin wieder erstarkte Konvent im Jahr 1847<br />

onszeit“ (1825–1834), die unter der spirituellen<br />

und wirtschaftlichen Führung<br />

des vom Bischof von Brixen ernannten<br />

Kommissärs P. Florian Grün aus dem<br />

Zisterzienserstift <strong>St</strong>ams stand.<br />

Abt Pirmin eröffnete 1843 wieder die<br />

um die Mitte des 18. Jahrhunderts gegründete<br />

Knabenkonviktschule, ordnete<br />

das Archiv und schenkte der Bibliothek<br />

großes Augenmerk. Er entfaltete<br />

eine rege schriftstellerische Tätigkeit.<br />

Aus der Liste seiner aufgelisteten Publikationen<br />

kann man unschwer ersehen,<br />

dass sein Hauptaugenmerk auf <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

gerichtet war.<br />

1843 brachte er bei F. Rauch/Innsbruck<br />

die informative Broschüre „Abtei und<br />

Wallfahrt <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> in Tirol” heraus<br />

(2. Auflage 1848). 1845 erschien in<br />

den „Katholischen Blättern aus Tirol“<br />

der Artikel „Sekularfeier in der Wallfahrtskirche<br />

auf Sanct <strong>Georgenberg</strong><br />

vom 20.–29. Juli 1845”, der auch als<br />

Sonderdruck verlegt wurde. Ebenfalls<br />

bei Wagner/Innsbruck kam 1845 ein<br />

„Marianisches Gebetbuch – vorzüglich<br />

eingerichtet zur Verehrung der heiligsten<br />

Jungfrau und Gottes-Mutter Maria”<br />

heraus. Die „Predigt, gehalten bei<br />

der 200-jährigen Erinnerungsfeier der<br />

Übertragung des Gnadenbildes Maria<br />

Hilf in die Sanct Jakobspfarrkirche zu<br />

Innsbruck” erschien 1850 und 1851 der<br />

„Wegweiser durch dieses Leben nach<br />

der Seligkeit” (2. Aufl. 1866 bei Wagner/<br />

Innsbruck). 1859 verfasste Pockstaller<br />

den wissenschaftlichen Aufsatz „Kaspar<br />

Augsburger, Rat des Erzherzogs Sigmund<br />

des Münzreichen, Abt auf <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

1469–1491. Ein Beitrag zur<br />

Geschichte dieses Fürsten und dessen<br />

Zeit” (in: Katholische Blätter aus Tirol<br />

1859, Nr. 21 und 22, S. 481–505). 1862<br />

vertrieb die Vereinsdruckerei in Innsbruck<br />

seine „Predigt bei der Primizfeier<br />

des neugeweihten Priesters P. Georg<br />

– 26 –


Pichler aus dem Orden des hl. Franciscus,<br />

gehalten in der Klosterkirche zu<br />

Schwaz am 3. Aug. 1862” als Separatum.<br />

1863 gab dieselbe Vereinsdruckerei<br />

seine „Predigt am Schlusse der Heiligsprechungsfeier<br />

der hl. Nothburga<br />

von Rottenburg am 21. Sept. 1862 auf<br />

dem Eben, gehalten von Pirmin, Abt<br />

des Benedictiner-<strong>St</strong>iftes Fiecht” heraus.<br />

1867 erschienen im „Archiv für Geschichte<br />

und Alterthumskunde Tirols“<br />

(V. Jahrgang, S. 1–84) seine „Beiträge<br />

zur Familiengeschichte der Ritter von<br />

Rottenburg im Innthale”. 1868 berichtet<br />

er in den „Neuen Tiroler <strong>St</strong>immen“<br />

(auch in der Volks- und Schützenzeitung)<br />

über die „Rückkehr von Fiecht<br />

nach <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>” nach dem Brand<br />

in Fiecht in diesem Jahr). Im selben<br />

Jahr präsentierte er für den am Achensee<br />

aufgekommenen Tourismus den<br />

Reiseführer „Der Achensee in Tirol mit<br />

dem Seebad-Orte Pertisau und dessen<br />

nächster und entfernterer Umgebung”<br />

(Verlag W. Braunmüller/Wien). Sein<br />

wichtigstes Werk aber ist die „Chronik<br />

der Benediktiner-Abtei <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>,<br />

nun Fiecht in Tirol”, die bei 1874<br />

bei Wagner/Innsbruck erschien.<br />

Abt Pirmin führte das Klostertagebuch<br />

bis zu seinem Tod (1875). Nach dem<br />

verheerenden Klosterbrand von 1868<br />

begann offenbar seine Leidenszeit.<br />

Dazu merkte er an wie folgt: „Am 22.<br />

August [1868] wurde ich plötzlich von<br />

einer fieberartigen nervösen Krankheit<br />

heftig angefallen. Nach etlichen Tagen<br />

verminderte sich zwar die Krankheit,<br />

aber das alte Fußübel trat desto heftiger<br />

hervor. Drei Wochen mußte ich<br />

Bett und Zimmer hüten. Die Ursachen<br />

Abt Pirmins bedeutendstes Werk<br />

der Erkrankung waren nicht schwer zu<br />

eruieren … Am 13. September konnte<br />

ich zum ersten Male die hl. Messe<br />

zelebrieren … Am 14. [fuhr ich] mit<br />

dem Bahnzuge nach Jenbach; von da<br />

nach Rotholz, dann nach Pertisau. Am<br />

15. nach Fiecht zurück. Infolge dieser<br />

Reise wurde das Fußübel wieder verschlimmert.”<br />

(Klosterdiarium, Bd. 1, S.<br />

11–13).<br />

Albert Wildauer (Abt 1875–1915), sein<br />

Nachfolger auf dem äbtlichen <strong>St</strong>uhl,<br />

berichtet über den plötzlichen Tod<br />

Pockstallers u. a.: „Bis hierher reichen<br />

die Aufzeichnungen des seligen Abtes<br />

Pirminius II. Pockstaller, welcher<br />

41 Jahre und 3 Monate die abteiliche<br />

– 27 –


Abt Albert Wildauer<br />

Würde zum großen Segen des <strong>St</strong>iftes<br />

innehatte. Seinem Talente und seiner<br />

seltenen, unermüdeten Thätigkeit ist es<br />

gelungen, die ganz herabgekommenen<br />

Finanzverhältnisse des Klosters trotz<br />

des verheerenden Brandes wohl zu ordnen,<br />

die vielfach schwankenden Rechte<br />

des Klosters zu sichern, das in eine<br />

Ruine verwandelte <strong>St</strong>ift Fiecht in der<br />

kürzesten Zeit schön und solid wieder<br />

zu erbauen und die Kirche mit neuen<br />

Altären und Kunstgemälden, mit einer<br />

neuen Orgel und neuen Paramenten zu<br />

bereichern und zu schmücken. Er hat<br />

das Archiv geordnet, er hat das Knabenkonvikt<br />

eröffnet.<br />

Vor allem hat er <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> sozusagen<br />

aus den Ruinen erhoben; er hat<br />

das Fürstenhaus in Pertisau [nobles<br />

Gasthaus] zu dem gemacht, was es jetzt<br />

für das <strong>St</strong>ift ist. Er hat überall Spuren<br />

seines segensreichen Wirkens hinterlassen<br />

… Im Umgange war er sehr<br />

freundlich und herzgewinnend …, anspruchslos<br />

und bescheiden hat er seine<br />

großen Verdienste vor der Welt niemals<br />

geltend gemacht … Obwohl vielfach<br />

über Asthma klagend, war doch nichts<br />

so unerwartet als sein plötzlicher Tod,<br />

welcher in der Nacht vom 20. zum<br />

21. April 1875 erfolgte. Man fand ihn<br />

morgens vor dem Bette, im Lehnsessel<br />

sitzend, wie in schlafender <strong>St</strong>ellung …<br />

Die Wirkung seines Todes auf die Konventualen<br />

war eine außerordentlich<br />

niederschlagende, die Trauer eine allgemeine<br />

… Bei der Begräbnis, welche<br />

am 25. April (Sonntag) stattfand, zeigte<br />

sich auch, welch ungemein großer Achtung<br />

und Beliebtheit in hohen und niederen<br />

Kreisen sich der Dahingeschiedene<br />

erfreute. Eine Menschenmenge,<br />

wie sie Fiecht noch nie sah, hatte sich<br />

eingefunden …” (Klosterdiarium, Bd.<br />

1, S. 62–64).<br />

Die vollkomene Vernichtung<br />

<strong>Georgenberg</strong>s durch den<br />

vierten Klosterbrand<br />

Hatte man nach dem vierten Brand<br />

1705 die vom Feuer gänzlich vernichteten<br />

Baulichkeiten des alten Klosters auf<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> verlassen müssen und<br />

sich dann zu einem Neubau in Fiecht<br />

entschlossen, so war von Anfang an<br />

klar, dass <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> sich aus den<br />

Brandruinen wieder erheben musste.<br />

Für erste Wiederherstellungsarbeiten,<br />

die bereits unter Abt Cölestin Böhm<br />

vorgenommen wurden, hatte man<br />

2.200 fl aufwenden müssen. Abt Maurus<br />

Schaffer hatte dann in seiner Regierungszeit<br />

das Dreifaltigkeitskirchlein<br />

– 28 –


<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> gegen Norden, Anton Hueber, lavierte Federzeichnung, um 1800<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> gegen Süden, Anton Hueber, lavierte Federzeichnung, um 1800<br />

– 29 –


<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> gegen Westen, Anton Hueber, lavierte Federzeichnung, um 1800<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> gegen Osten, Anton Hueber, lavierte Federzeichnung, um 1800<br />

– 30 –


wiederherstellen lassen, in dem für die<br />

Wallfahrer am 2. Juli 1727 das Gnadenbild<br />

wieder aufgestellt werden konnte.<br />

Er ließ auch einen Teil der Klostergebäude<br />

provisorisch für die Aufnahme<br />

von Pilgern und eine Wohnung für die<br />

Patres herstellen, die die Wallfahrer betreuten.<br />

Die Restaurierungsarbeiten an der<br />

<strong>St</strong>. Georgskirche fielen dann in die<br />

1730er-Jahre. So konnte Abt Lambert<br />

Höllerer in den Jahren zwischen 1734<br />

und 1738 dank der Unterstützung einiger<br />

Schwazer, Jenbacher und Innsbrucker<br />

Bürger die Wallfahrtskirche<br />

auf dem <strong>Georgenberg</strong> in barockem<br />

<strong>St</strong>il ausstatten. Die architektonische<br />

Gestalt, die die Wallfahrtskirche (Georgskirche)<br />

nach dem 3. Brand 1637<br />

bekommen hatte, wurde weitgehend<br />

beibehalten, für die Innenausstattung<br />

wurden Künstler wie Johann Michael<br />

Fischler (Kanzel, Altarstatuen) gerufen,<br />

Hans Singer brachte die <strong>St</strong>ukkaturen<br />

an, und die Maler Josef Michael<br />

Schmutzer (gest. 1770), Johann Georg<br />

Grasmayr und Johann Georg Höttinger<br />

wurden mit der Ausmalung der Kirche<br />

(Fresken, Altarbilder) betraut. Die<br />

<strong>St</strong>atuen des Hochaltars und die Reliefs<br />

des Tabernakels (Abendmahl und Fußwaschung,<br />

1775) stammen von Franz<br />

Xaver Nißl.<br />

Abt Pirmin Pockstaller bringt<br />

den <strong>Georgenberg</strong> zu neuer Blüte<br />

Im Jahr 1842 begann Abt Pirmin mit<br />

den umfangreichen Wiederaufbauund<br />

Ausbauarbeiten auf <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>.<br />

Die Ruinen vom Brand 1705 wurden<br />

abgebrochen, der „Säbener <strong>St</strong>ock“<br />

durch einen Anbau vergrößert und das<br />

„Pilgerhaus“, ein Teil des ehemaligen<br />

„Aiblinger-<strong>St</strong>ocks“, zur Aufnahme einer<br />

größeren Anzahl von Wallfahrern<br />

hergerichtet. Die Arbeiten leitete Maximilian<br />

Sandbichler aus Jenbach. Die<br />

Kirche wurde mit einem rauhen Spritzgemisch<br />

verworfen und blassgelb geputzt,<br />

der Konventstock blassgrau. An<br />

den Kirchtüren entstanden zwei neue<br />

Portale. Im Speisezimmer wurden der<br />

Oberboden abgetragen und neu übergelegt,<br />

ein Gesimse gezogen, ein neuer<br />

Fußboden gelegt und neue Fensterstöcke<br />

eingesetzt. Die beiden Zimmer der<br />

Prälatur erhielten neue Fußböden und<br />

einen neuen Ofen. Die Zimmer wurden<br />

ausgemalt, das Mesnerzimmer zu<br />

einem Gastzimmer umgestaltet.<br />

Aber konsultieren wir die persönlichen<br />

Aufzeichnungen Pockstallers über das<br />

weitere Baugeschehen auf <strong>Georgenberg</strong><br />

bis zum Jahr 1845. Er schreibt:<br />

„Am 6. Mai 1844 wurde angefangen,<br />

das im vorigen Jahre unvollendet gebliebene<br />

<strong>St</strong>iegen‐Gebäude zu verputzen<br />

… Gegen Ende dieses Monats wurde<br />

die sehr schadhafte Mauer vor dem<br />

Kloster, wo jetzt der Brunnen steht,<br />

großentheils abgetragen und neu aufgeführt.<br />

Am 2. Juli Nachmittag wurde an der<br />

Seite gegen das <strong>St</strong>allenthal hin der<br />

Grundstein gelegt zu einem neuen Gebäude,<br />

welches 2 große gemeinschäftliche<br />

Schlafzimmer enthalten sollte …<br />

Im Laufe dieses <strong>Sommer</strong>s wurde das<br />

neue Wallfahrtsgebäude an das bisherige<br />

Neugebäude angebaut und das Mauerwerk<br />

bis auf den Verputz vollendet.<br />

– 31 –


„<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> bey Schwatz“, kolorierte Federzeichnung von C. Pfaundler 1806<br />

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<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong>, Ruine, C. Pfaundler um 1810<br />

Am 5. April 1819 erreicht ein Waldbrand die Hohe Brücke und<br />

wütet bis 12. April, Votivtafel<br />

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Diese Brandruine fand Abt Pirmin 1843, als er den Wiederaufbau<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> begann, vor.<br />

Später kamen die Fußböden, Fenster,<br />

Türen und Öfen dazu.<br />

Die zwei großen Zimmer zu ebener<br />

Erde und im ersten <strong>St</strong>ock dienen zu<br />

gemeinschäftlichen Schlafzimmern für<br />

Wallfahrter. Unterm Dache ist noch ein<br />

geräumiges Zimmer. Unter dem Zimmer<br />

zu ebener Erde wurde der Schweine-<br />

und Hühnerstall angebracht, wohin<br />

man mittels einer Treppe gelangt.<br />

Die im ehemaligen Neugebäude befindliche<br />

Küche wurde zum Gebrauche<br />

für Wallfahrter und zur Waschküche<br />

eingerichtet, es wurde ein geräumiger<br />

Herd gebaut, und der Brunnen hineingeleitet.<br />

Außerhalb der Küche wurde<br />

ebenfalls ein Brunnen angebracht.<br />

Im Gange gegen den Hof wurde im<br />

ersten <strong>St</strong>ock und zu ebener Erde die<br />

Mauer durchbrochen und der Abtritt<br />

angebaut.<br />

Ein neues <strong>Sommer</strong>haus im Garten wurde<br />

gebaut, jedoch nicht ganz vollendet,<br />

der Gartenzaun wurde neu; auf dem<br />

Platze vor dem Kloster wurde ein neues<br />

Brunnenbehältniß gemacht, so auch bei<br />

der Brücke. Zwischen der Kirche und<br />

dem Kloster wurde zur Ableitung des<br />

Schnees ein zweiseitiges Dach gebaut.<br />

Im Hl. Dreifaltigkeitskirchl wurden<br />

die Altar-Mensa, dann ringsherum die<br />

feuchte Mauer und das Pflaster ausgebessert.<br />

Der Altar, dessen Sepulchrum<br />

zerstört war, wurde neu eingeweiht.<br />

Am 13. April 1843 übergab Johann Arnold<br />

aus <strong>St</strong>ans [gest. 1885], welcher die<br />

Kreuzweg-<strong>St</strong>ationenbilder am Wege<br />

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<strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> nach dem Wiederaufbau, Zeichnung von A. Ziegler,<br />

bez. „20. August 1845“<br />

nach <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> malte, 1 fl 30 kr<br />

zur Verschönerung der Kirche, und am<br />

10. Juli wurde auf dem Ratholds‐Hügel<br />

ein neues Kreuz von Lärchenholz<br />

aufgestellt; das frühere, eingesetzt im<br />

Jahre 1818, war bereits schon in einem<br />

schlechten Zustande … Am 31. April<br />

1845 fingen 2 Maurer an, das im vorigen<br />

Jahr unter Dach gebrachte Wohngebäude<br />

für Wallfahrten von innen zu verputzen,<br />

sie arbeiteten bis (zum) 5. Juli.<br />

Zu gleicher Zeit wurden 2 Handlanger<br />

angestellt, sie arbeiteten bis 19.Juli. Der<br />

Zimmermeister Liner von Schwaz fing<br />

am 26. Mai an, hatte 2, manchmal auch<br />

3, auch 4 Gehilfen. Diese Arbeit endete<br />

auch am 19. Juli … Während dieser<br />

Zeit wurden die Böden in den 3 großen<br />

Schlafzimmern der Wallfahrter gelegt<br />

und der Boden im Gange der Kirche an<br />

der Epistelseite und hinter dem Altar,<br />

da wurden an den 3 Fenstern neue Bälken<br />

gemacht.<br />

Der Tischler Josef Niederlechner von<br />

<strong>St</strong>ans arbeitete mit einem Gesellen bereits<br />

den ganzen <strong>Sommer</strong>. Sie vollendeten<br />

das <strong>Sommer</strong>haus, machten das<br />

Chorgitter, den Aufsatz zum Baldachin,<br />

das Podium zum Faldistorium<br />

[Abtstuhl mit Armlehnen, aber ohne<br />

Rückenlehne], die Rahmen zum neuen<br />

Faldistorium, mehrere Fensterrahmen,<br />

ferner die 6 Beichtstühle für die Säkular‐Feyer.“<br />

Apropos Säkularfeier! Was hat es damit<br />

auf sich? Die Antwort darauf lesen<br />

Sie im Herbst-Mitteilungsblatt<br />

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Gottesdienste<br />

Gottesdienste an den<br />

Sonn- und Feiertagen<br />

während des Jahres<br />

9.00 Uhr: Konvent- und Pilgeramt<br />

11.00 und 15.00 Uhr: Pilgeramt<br />

Gottesdienste an den Werktagen<br />

von Montag bis Samstag<br />

15.00 Uhr: Konvent- und Pilgeramt<br />

Nachtwallfahrten<br />

auf den <strong>Georgenberg</strong><br />

• Dienstag, 13. Juli <strong>2021</strong>:<br />

P. Anselm Zeller<br />

• Freitag, 13. August <strong>2021</strong>:<br />

Abt German Erd OCist., <strong>St</strong>ift <strong>St</strong>ams<br />

• Montag, 13. September <strong>2021</strong>:<br />

Generalvikar Mag. Roland<br />

Buemberger, Diözese Innsbruck<br />

• Donnerstag, 13. Oktober <strong>2021</strong>:<br />

Abt Raimund Schreier OPraem.,<br />

<strong>St</strong>ift Wilten<br />

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EMPFÄNGER<br />

(wenn unzustellbar, bitte zurück an den Absender. Danke!)<br />

ABSENDER<br />

Freunde von <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong><br />

c/o <strong>St</strong>. <strong>Georgenberg</strong> 181<br />

6135 <strong>St</strong>ans<br />

Österreichische Post AG<br />

Info.Mail Entgelt bezahlt<br />

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