INFO 2007 2008 Finanzen Steuern - Jugend und Bildung
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-nehmer teilen sich den Beitrag. Doch<br />
das Geld reicht schon seit einiger Zeit<br />
nicht mehr aus, um die Ausgaben der<br />
Rentenversicherung komplett zu<br />
finanzieren. Die Finanzierungslücke<br />
wird vom Staat gezahlt. Ohne diesen<br />
B<strong>und</strong>eszuschuss müssten die Beitragssätze<br />
stark angehoben oder<br />
die Renten um ein Viertel gekürzt<br />
werden. Weil der Fehlbetrag immer<br />
größer wird, werden verschiedene<br />
Modelle diskutiert, zum Beispiel ein<br />
gemeinsames Rentensystem oder ein<br />
q Bürgergeld.<br />
Damit die staatlichen Schutzsysteme<br />
gegen Krankheit, Pflegebedürftigkeit,<br />
Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> Rente nicht<br />
immer tiefer in die „demografische<br />
Falle“ geraten, hat die Politik an den<br />
Rahmenbedingungen der Sozialversicherungen<br />
einiges geändert. Höhere<br />
Beiträge der Versicherten <strong>und</strong> Einschnitte<br />
in die Leistungen der Kranken-,<br />
Renten-, Pflege- <strong>und</strong> Arbeitslosenversicherung<br />
waren die Folge.<br />
Jüngere müssen in Zukunft bis zum<br />
Alter von 67 Jahren arbeiten, erhalten<br />
aber gleichzeitig weniger Rente vom<br />
Staat. Daher wird es insbesondere darauf<br />
ankommen, die Beschäftigungs-<br />
REFORM DER PFLEGEVERSICHERUNG<br />
Die laufenden Einnahmen der Rentenkassen<br />
finanzieren die monatlichen<br />
Rentenzahlungen. Die Versicherten<br />
erhalten dafür einen gesetzlich garantierten<br />
Rentenanspruch. Die Höhe der<br />
Rente legt der Gesetzgeber fest.<br />
chancen von älteren Menschen zu verbessern.<br />
Denn im Augenblick sind nur<br />
45 Prozent derer, die 55 Jahre <strong>und</strong><br />
älter sind, erwerbstätig. Um die sozialen<br />
Sicherungssysteme zu erhalten, ist<br />
daher mehr Eigenverantwortung <strong>und</strong><br />
Eigenleistung von jedem Einzelnen<br />
durch private Vorsorge gefordert.<br />
Auch der Staat muss seinen Beitrag<br />
dazu leisten, etwa indem er die<br />
Staatsverschuldung abbaut <strong>und</strong> für so<br />
gute Rahmenbedingungen sorgt, dass<br />
die Wirtschaft wachsen kann <strong>und</strong><br />
neue Arbeitsplätze entstehen. Denn<br />
unser System der sozialen Sicherheit<br />
beruht in sehr hohem Maße auf Beschäftigung<br />
<strong>und</strong> Erwerbseinkommen –<br />
jeder Beitragszahler sorgt so für den<br />
Erhalt unserer Sozialsysteme.<br />
Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt. Das Statistische B<strong>und</strong>esamt zählte 2005<br />
mehr als 2,1 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland – 5,6 Prozent mehr als<br />
noch im Jahr 1999. Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen. Aus dem Gr<strong>und</strong> wird<br />
<strong>2008</strong> der Beitragssatz zur Pflegeversicherung um 0,25 Prozentpunkte auf 1,95 Prozent<br />
angehoben. Um Arbeitnehmer <strong>und</strong> -geber nicht zusätzlich zu belasten, wird die Arbeitslosenversicherung<br />
von 4,2 auf 3,9 Prozent gesenkt.<br />
Beiträge zur gesetzlichen Arbeitslosenversicherung (AV)<br />
<strong>und</strong> Pflegeversicherung* (PV) in Prozent des Bruttoentgelts:<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
AV<br />
PV<br />
6,5 6,5 6,5<br />
1,0<br />
1995 2000 2005 <strong>2007</strong> <strong>2008</strong> (Plan)<br />
*ab 2005 plus 0,25 Prozent für kinderlose Arbeitnehmer<br />
SOLIDARITÄT PLUS EIGENVERANTWORTUNG<br />
UMLAGEVERFAHREN KAPITALDECKUNGSVERFAHREN<br />
4,2<br />
1,7 1,7 1,7<br />
3,9<br />
1,95<br />
Bei der privaten Vorsorge muss jeder für<br />
sich selbst vorsorgen. Wie hoch die<br />
Rente sein wird, hängt stark von der<br />
Anlageform <strong>und</strong> ihrer Rendite ab. Der<br />
Staat unterstützt die private Vorsorge<br />
durch Zuschüsse.<br />
? Wie hilft der Staat?<br />
Mit der richtigen privaten Altersvorsorge<br />
kann man die sinkende gesetzliche<br />
Rente ausgleichen. Daher wird<br />
die private Eigeninitiative gefördert:<br />
Wer Geld für seine Rente anlegt,<br />
bekommt eine Zulage vom Staat<br />
oben drauf, die sogenannte „Riester-<br />
Rente“. Dabei fördert der Staat alle<br />
Sparformen, welche die B<strong>und</strong>esanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
überprüft <strong>und</strong> zugelassen<br />
hat (zum Beispiel Fondssparpläne,<br />
private Rentenversicherung).<br />
Die betriebliche Altersversorgung ist<br />
eine andere Möglichkeit, um die<br />
eigene Rente aufzustocken. Alle Beschäftigten<br />
haben das Recht, einen<br />
Teil ihres Lohns oder Gehalts in eine<br />
betriebliche Altersversorgung einzuzahlen,<br />
um später eine Betriebsrente<br />
zu erhalten. Der Staat unterstützt sie<br />
auf zwei Wegen:<br />
3 Entweder stellt der Staat die<br />
Beiträge zur betrieblichen<br />
Altersversorgung bis zu einer<br />
gewissen Grenze steuer- <strong>und</strong><br />
sozialabgabenfrei, oder<br />
3 er gewährt die Riester-Förderung<br />
(Bedingungen wie bei der privaten<br />
Altersvorsorge).<br />
Jede Möglichkeit bietet andere Vorteile,<br />
<strong>und</strong> daher sollten die Arbeitnehmer<br />
genau prüfen, welche<br />
Förderung für sie am günstigsten ist.<br />
Zum Nachlesen<br />
Die Broschüre „Vorsorgen<br />
<strong>und</strong> <strong>Steuern</strong> sparen“ gibt<br />
einen umfassenden Überblick<br />
über die Möglichkeiten der<br />
privaten Vorsorge <strong>und</strong> die<br />
verschiedenen Förderwege.<br />
Kostenloser Download unter<br />
www.<br />
b<strong>und</strong>esfinanzministerium.<br />
de<br />
Internet-Tipp<br />
Ausführliche Infos zur<br />
Ges<strong>und</strong>heitsreform gibt<br />
es in einem speziellen<br />
Internetangebot des<br />
B<strong>und</strong>esministeriums für<br />
Ges<strong>und</strong>heit unter www.<br />
die-ges<strong>und</strong>heitsreform.de<br />
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& <strong>Steuern</strong>!<br />
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oder www.<br />
b<strong>und</strong>esfinanzministerium.<br />
de (Sucheingabe: Arbeitsblatt)<br />
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