2 Deckblatt 2004 - Bundeskanzleramt Österreich
2 Deckblatt 2004 - Bundeskanzleramt Österreich
2 Deckblatt 2004 - Bundeskanzleramt Österreich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Im Jahr 2009 ist mit Beschluss des<br />
Europäischen Parlaments und des<br />
EU-Kulturministerrats wieder <strong>Österreich</strong><br />
an der Reihe, eine Kulturhauptstadt<br />
Europas zu stellen. Als einzige<br />
österreichische Stadt hat sich Linz mit<br />
Unterstützung des Landes Oberösterreich<br />
um diesen begehrten Titel beworben<br />
und wurde offiziell von <strong>Österreich</strong><br />
in Brüssel nominiert. Linz verfügt<br />
über ein dichtes Netz an Kultureinrichtungen,<br />
das Ars Electronica Center<br />
und das im Mai 2003 eröffnete Lentos<br />
Kunstmuseum sowie über wichtige<br />
und viel beachtete Veranstaltungen<br />
wie das Brucknerfest, die Linzer<br />
Klangwolke oder das Ars Electronica<br />
Festival. Im September 1998 konnte<br />
Linz den Europäischen Kulturmonat<br />
ausrichten und in den Jahren 1998<br />
und 2003 war Linz Gastgeberin für<br />
zwei europäische Kulturministerkonferenzen.<br />
Das 115 Seiten starke Bewerbungspapier<br />
ist – aufbauend auf<br />
dem Linzer Kulturentwicklungsplan –<br />
unter Einbeziehung von Expertinnen<br />
und Experten in einem breiten Partizipationsprozess<br />
erstellt worden. Die<br />
zentrale Idee von „Linz 2009 – Kulturhauptstadt<br />
Europas“ ist die Verbindung<br />
der Schlüsselbereiche Medien,<br />
Kunst im offenen Raum, Vernetzung,<br />
Kommunikation, Partizipation, Integration<br />
und offene Grenzen zu einem<br />
spannenden Gesamtkonzept. Nach<br />
dem großen Erfolg der Kulturhauptstadt<br />
Graz im Jahr 2003 wird die<br />
oberösterreichische Landeshauptstadt<br />
sicherlich ihre Chance nützen und zeigen,<br />
dass sie zu Recht als Labor der<br />
Zukunft bezeichnet wird.<br />
Als Medienkunststadt ist Linz ja<br />
bestens positioniert, wie zuletzt<br />
etwa die Verleihung des Prix Ars Electronica<br />
in der Kategorie Digital Communities<br />
als Auftakt der Global Compact<br />
Conference der UNO im Metropolitan<br />
Pavillon in New York eindrucksvoll<br />
bewies. Ebenfalls in New<br />
York, und zwar im neu erbauten<br />
<strong>Österreich</strong>ischen Kulturforum, wurde<br />
<strong>2004</strong> unter dem Titel „Austria West.<br />
New Alpine Architecture“ Architektur<br />
und Baukunst aus Tirol und Vorarlberg<br />
gezeigt. Gerade in diesen beiden Bundesländern<br />
ist in den letzten Jahren<br />
eine sehr dynamische und bemerkenswerte<br />
Architekturszene entstan-<br />
.6 vorwort<br />
den, die es in dieser Form und Dynamik<br />
wohl kein zweites Mal gibt. Selbst<br />
das renommierte Design-Magazin<br />
Wallpaper schrieb: “Having scoured<br />
the globe we are unanimous in our<br />
decision to name Vorarlberg as the<br />
most progressive part of the planet<br />
when it comes to new architecture.”<br />
Die Ausstellung, die mit großem Erfolg<br />
bereits in Mailand, Dornbirn, Prag,<br />
München, New York und Helsinki zu<br />
sehen war, wurde zuletzt in der Galerie<br />
im Taxispalais in Innsbruck gezeigt.<br />
Was an architektonischen Ideen<br />
und Konzepten in <strong>Österreich</strong><br />
entwickelt und zum Teil auch verwirklicht<br />
wurde, ist Gegenstand der semipermanenten<br />
Ausstellung „a_schau.<br />
<strong>Österreich</strong>ische Architektur des 20.<br />
und 21. Jahrhunderts“ im Architekturzentrum<br />
Wien, die im Herbst <strong>2004</strong><br />
eröffnet wurde.<br />
Die Republik <strong>Österreich</strong> erwirbt seit<br />
1948 im Rahmen der Bundeskunstförderung<br />
Werke von zeitgenössischen<br />
Künstlerinnen und Künstlern<br />
und hat damit eine bemerkenswerte<br />
und umfangreiche Sammlung österreichischer<br />
Kunst, die Artothek des<br />
Bundes, geschaffen. In einem Prüfbericht<br />
über die Tätigkeit der Artothek,<br />
der Ende 2001 präsentiert wurde,<br />
stellte der Rechnungshof erhebliche<br />
Mängel bei der Verwaltung und der<br />
Verwahrung der Objekte fest.<br />
Schon im Laufe der Rechnungshofprüfung<br />
habe ich entsprechende<br />
Maßnahmen eingeleitet, um Klarheit<br />
über die Bestände der Sammlung,<br />
ihren Verbleib und Zustand zu erlangen.<br />
Um die Sammlungstätigkeit, den<br />
Verleihbetrieb und die Lagerung der<br />
Kunstwerke zu professionalisieren,<br />
wird die Artothek seit dem Jahr 2002<br />
von der Gesellschaft zur Förderung<br />
der Digitalisierung des Kulturgutes<br />
geführt. Damit ist es gelungen, nachhaltige<br />
Erfolge in der Aufarbeitung der<br />
Sammlung zu erzielen. Eine solide<br />
Recherche und eine gründlich durchgeführte<br />
Überprüfung der Standorte<br />
ergaben, dass der Bestand der Artothek<br />
um 20 Prozent höher ist, als<br />
ursprünglich angenommen wurde.<br />
Er umfasst heute rund 30.000 Werke<br />
aus allen Bereichen der bildenden<br />
Kunst, wie Grafik, Malerei,<br />
Fotografie, Neue Medien, Objekte,<br />
Installationen und Bildhauerei. Neben<br />
Beiträgen zu Ausstellungen werden<br />
die Werke vorwiegend als Leihgaben<br />
zur Ausstattung von Bundesdienststellen<br />
im In- und Ausland zur Verfügung<br />
gestellt. Darüber hinaus ergänzen<br />
zahlreiche Exponate die Sammlungen<br />
von Museen, wie z.B. Albertina, Leopold<br />
Museum, Museum für Angewandte<br />
Kunst, Museum Moderner<br />
Kunst, Neue Galerie Graz oder <strong>Österreich</strong>ische<br />
Galerie Belvedere. Zusätzlich<br />
zur Verbesserung der Lagerungsbedingungen<br />
und des Leihverkehrs<br />
wird jedes Werk, das die Artothek zu<br />
einem Leihnehmer verlässt oder von<br />
ihm zurückkehrt, durch eine Restauratorin<br />
begutachtet und geprüft. In<br />
einem längerfristig angelegten Projekt<br />
wird gegenwärtig eine Museums-<br />
Datenbank erstellt, die bereits in der<br />
Aufbauphase im Internet als „eMuseum“<br />
zugänglich ist. Diese Datenbank<br />
wird laufend erweitert und aktualisiert.<br />
Damit wird ein virtuelles<br />
Museum zeitgenössischer österreichischer<br />
Kunst geschaffen, das es<br />
erlaubt, über den Sammlungsbestand<br />
und die Aktivitäten der Artothek des<br />
Bundes jederzeit Auskunft zu geben.<br />
Bildende Kunst und Architektur standen<br />
auch im Mittelpunkt bei der<br />
Auswahl der Träger des Großen<br />
<strong>Österreich</strong>ischen Staatspreises 2003<br />
und <strong>2004</strong>: Auf Vorschlag des <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Kunstsenats wurde der<br />
Preis des Jahres 2003 Siegfried Anzinger<br />
zuerkannt und im Rahmen der<br />
Eröffnung der Ausstellung „Siegfried<br />
Anzinger. Werke auf Papier 2001 bis<br />
<strong>2004</strong>“ in der Albertina verliehen. Der<br />
Große <strong>Österreich</strong>ische Staatspreis<br />
<strong>2004</strong> ging an den Architekten Günther<br />
Domenig.<br />
Gemeinsam mit der s Bausparkasse<br />
und dem Architekturzentrum<br />
Wien wurde Ende <strong>2004</strong> ein neuer<br />
Architekturpreis gestiftet und ausgeschrieben.<br />
Ziel der mit je 2.500 Euro<br />
dotierten Preise ist es, das beste<br />
Einfamilienhaus jedes Bundeslandes<br />
auszuzeichnen und dadurch bei privaten<br />
Auftraggebern und Bauherren ein<br />
Bewusstsein dafür zu schaffen, dass<br />
ein Architektenteam Qualität garantiert,<br />
das Bauen erleichtert und kostengünstiger<br />
macht. Das <strong>Bundeskanzleramt</strong><br />
übernimmt die Preisgelder für