jahresbericht_2020
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Gartenpflege
Rinaldo Weissen
umherschwirrenden Virus zu schützen, überraschte
uns wohl alle. Wir Gärtner tauschten
uns in diesem Jahr oft darüber aus, dass wir
Menschen in unserer Selbstverständlichkeit
wohl oft ausblenden, dass wir nicht mehr sind
als ein Stück Natur in der Natur.
Ungeachtet dessen machten wir es in diesem
Jahr zu unserer Aufgabe, unsere Mitarbeitenden
nicht nur in ihren individuellen und
agogischen Bedürfnissen zu unterstützen.
Zusätzlich versuchten wir, ihnen mit unserem
Vorleben und Beobachten in Erinnerung zu
rufen und sie dazu aufzufordern, sich die täglichen
Fluten von Vorschriften und Massnahmen
anzueignen. Auch informierten wir sie
täglich in der Thematik und versuchten sie
zu sensibilisieren.
Zu Beginn der Pandemie, war auch der Start
der Gartensaison 2020. Oft sorgte ich mich,
was alles auf unsere Abteilung, Kunden,
Gärten, Aufträge und jeden einzelnen von
uns zukommen würde. Es war schwer abzuschätzen,
wie unsere Mitarbeitenden die
Komplexitäten und die Dauerhaftigkeiten
umsetzen und aushalten werden können.
Kein Schritt, kein Kontakt, kein Ausrücken in
die Gärten war wie zuvor. Alles was mal ein
gewohnter Ablauf war, wurde verändert und
angepasst.
Rückblickend bin ich spürbar beeindruckt,
wie vorbildlich unsere Mitarbeitenden die
Massnahmen umsetzen konnten. Wertvoll
war das verständnisvolle und breite Mitwirken
der Gruppenleitenden Fritz und Vera und dem
Saisonier Dan, was mir grosse Freude und
Unterstützung bereitete. Jede Person in der
Abteilung bemühte sich immer wieder aufs
Neue und liess das ständig von uns angesprochene
und kontrollierte Thema ‘Corona’
zu und leistete somit seinen Beitrag. Ziel war
es für uns, gesund zu bleiben, um für unsere
Mitarbeitenden immer da sein zu können und
die Abteilung nicht schliessen zu müssen.
Trotz Dornen zwischen den Blüten, haben wir
es gemeinsam geschafft!
Auch wenn das Virus ein Durcheinander veranstaltete,
konnten wir uns behaupten. Das
in den letzten 10 Jahren erstellte Fundament
der Abteilung blieb standhaft und fixiert. Die
gärtnerischen Tätigkeiten konnten wir in derselben
Qualität mit Herzblut vermitteln und
anbieten. Der Kundenstamm blieb uns auch
im Coronajahr treu. An der Wirtschaftlichkeit
bemerkten wir, dass durch die Beschränkunim
Corona Jahr 2020
«Ärgere dich nicht darüber, dass der
Rosenstrauch Dornen trägt, sondern freue
dich darüber, dass der Dornenstrauch
Rosen trägt.»
Mit dem Jahr 2020 erreichten wir das 10. Jahr
in unserer gärtnerischen Tätigkeit im Atelier
Manus. Ein Jahr in dem sich die ganze Welt,
bis hinein in unsere Abteilung, mit radikalen
Veränderungen auseinandersetzen musste.
In unserem agogischen Schaffen gehört es
zwar zum Alltag mit kurzfristigen und unangekündigten
Veränderungen, Krisen, Anpassungen
und Umstrukturierungen konfrontiert
zu werden, die es zu unserer Aufgabe
machen, aussergewöhnliche Situationen zu
jonglieren und die betroffenen Personen mit
individuellen und kreativen Hilfestellungen zu
unterstützen, sowie zu fördern. Aber wer hätte
gedacht, dass wir im Jahr 2020 mit dem
globalen Corona Virus auf so viel Neuland treten
würden und es nicht nur bei agogischem
Schaffen bleiben wird! Etliche Neuerungen,
welche auch in unserer Abteilung zusätzliche
und herausfordernde Aufgaben mit sich
brachten.
In Bezug auf die Pflanzengesundheit sind
Wörter wie Ansteckungen, neuer Virus, Abstand,
Ausfall, Pflege, Hygiene, Abwarten,
Mutationen, Pandemie, Schutz, Immunsystem
usw. alles Begriffe, die wir Gärtner im
Umgang mit Pflanzen und der Natur sehr
wohl kennen und handhaben. Dass wir dies
aber jemals zwischen uns Menschen leben
müssen, um uns vor einem kontaktfreudigen
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