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ZEBRA Journal - Der große Saisonrückblick 2020/2021

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EDITORIAL/INHALT<br />

EDITORIAL<br />

MERLE SCHAACK<br />

SPORTREDAKTION<br />

Titel der<br />

mentalen<br />

Stärke<br />

Totaler Handball-Wahnsinn – diese<br />

kreative Deutung der Abkürzung<br />

„THW“ war selten treffender als in dieser<br />

Spielzeit. Wahnsinn, wie viel Flexibilität<br />

Corona allen Beteiligten im sonst<br />

so von Routinen lebenden Profisport<br />

abverlangte. Wahnsinn, wie THW Kiel<br />

und SG Flensburg-Handewitt dennoch<br />

die Liga dominierten. Und Wahnsinn,<br />

wie sich die Titelfrage nach ständigem<br />

Hin und Her an der Spitze erst in der allerletzten<br />

Sekunde dieser XXL-Spielzeit<br />

entschied.<br />

Sowohl die Meisterschaft alsauchden<br />

Champions-League-Sieg verdanken<br />

die Zebras mehr denn je ihrer mentalen<br />

Stärke. Auch als der Handball angesichts<br />

der Geisterspiele emotional zu<br />

verkümmern drohte und sich bis zu sieben<br />

Spiele in 13 Tagen häuften, schafften<br />

sie es meistens, auf den Punkt abzuliefern.<br />

Sie verboten sich schlicht,<br />

sich als Opfer der Umstände zu sehen.<br />

Dass das funktionierte, hat auch mit<br />

dem professionellen Fundament des<br />

Klubs zu tun. Zwar traf die Krise den<br />

THW wie alle anderen Vereine finanziell<br />

hart. Dennoch war Geld genug für<br />

Charterflüge vorhanden, die längere<br />

Regeneration ermöglichten.<br />

Allerdings: Ohne das nötige Glück<br />

wäre der THW Kiel nicht Meister geworden.<br />

Oder ohne das Verletzungspech<br />

der Flensburger. Obdie SG mit<br />

voller Besetzung noch gepatzt hätte?<br />

Fraglich. Zwar leisteten sich die Kieler<br />

selten Aussetzer –aber es gab sie. Das<br />

leichtfertig hergeschenkte Pokal-<br />

Halbfinale wird ihnen noch lange als<br />

Mahnmal dienen.<br />

Verdient ist diese 22. Meisterschaft<br />

dennoch allemal. Und es steht zu vermuten,<br />

dass die Zebras ohne Pandemie-Wahnsinn<br />

noch zu ganz anderen<br />

Höhenflügen in der Lage wären. Zunächst<br />

aber blicken wir auf diesen Seiten<br />

noch einmal zurück auf die<br />

„schwerste Saison meiner Karriere“<br />

(Kapitän Domagoj Duvnjak) und all ihre<br />

Facetten –von Gehaltsverzicht über<br />

das Königsklassen-Wintermärchen bis<br />

hin zum Herzschlag-Finale und die maritime<br />

Meisterfeier,die sich fast wieder<br />

wie ein bisschen Normalität anfühlte.<br />

5-18 <strong>Der</strong> 22. Meistertitel: Ein Herzschlagfinale am Ende eines überlangen Weges durch die<br />

Saison. Die 59 Pflichtspiele des THW Kiel im Schnelldurchlauf. FOTOS: KLAHN/DAHL/PAESLER<br />

20-25 Meister-Trainer Filip Jicha im<br />

Interview –über skurrile Zeiten, seine<br />

Spieler der Saison und neue Erwartungen.<br />

32-34 Eine etwas andereMeisterfeier:<br />

Kein Rathausbalkon, dafür ein Boot –die<br />

Impressionen der Sause zu Wasser.<br />

36-41 Traumfabrik Hassee-<br />

Winterbek: Die „Aushilfen“ der<br />

Saison wie MalteVoigt (Nr.27)<br />

wurden vonDomagoj Duvnjak<br />

und Co.mit offenen Armen<br />

empfangen. Füreinige (Jung-)<br />

Zebras erfüllten sich ganz unverhofft<br />

Träume.<br />

42-46 Herausforderung Pandemie: Aufsichtsratschef MarcWeinstock (li.) und ViktorSzilagyi<br />

erklären, wie der THW Kiel mit einer „roten Null“ aus der Corona-Spielzeit kommt.<br />

JULI <strong>2021</strong> | <strong>ZEBRA</strong> JOURNAL |3

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