Kunstbulletin Januar/Februar 2020
Unsere Januar/Februar Ausgabe 2020, mit Beiträgen zu Sebastian Stadler, Hinrich Sachs, EDHEA, uvm.
Unsere Januar/Februar Ausgabe 2020, mit Beiträgen zu Sebastian Stadler, Hinrich Sachs, EDHEA, uvm.
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Jan./Feb. <strong>2020</strong> Fr. 10.–/€ 8.–<br />
1-2/<strong>2020</strong>
*Aargauer Kunsthaus<br />
25.1.–26.4.<strong>2020</strong><br />
Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />
Di –So10–17 Uhr Do 10 –20Uhr<br />
www.aargauerkunsthaus.ch<br />
Sammlung Werner Coninx<br />
Eine Rundschau<br />
Denise Bertschi<br />
Manor Kunstpreis <strong>2020</strong><br />
Otto Morach, Erwartung (Intérieur), 1918–1919<br />
Aargauer Kunsthaus, Aarau /Depositum Sammlung Werner Coninx<br />
©Hugo Stüdeli, Solothurn<br />
Foto: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)<br />
CARAVAN1/<strong>2020</strong>:<br />
Dominic Michel
FOKUS<br />
24 Sebastian Stadler — Nachdenken über das fotografierte Bild. Kristin Schmidt<br />
32 Hinrich Sachs — Unikkaalaurit! Hans Rudolf Reust<br />
40 EDHEA — Verbindung zweier Pole. Adrian Dürrwang<br />
44 Ansichten — Konkrete Poesie auf einem romanischen Grabmal. Katharina Holderegger<br />
46 Fri Art — Retour à Fribourg. Sylvain Menétrey<br />
50 Cerith Wyn Evans — Testimoni oculisti in un viluppo misterioso. Barbara Fässler<br />
HINWEISE<br />
52 Digitale Kunst — Speculative Habitat for Sponsored Seabirds<br />
52 Basel — Len Lye / Bellinzona — Josef Albers<br />
54 Brugg — Tom Fellner, René Fahrni / Freiburg/Br — Hermann Scherer<br />
56 Freiburg/Br — Im Garten der Farbe / Krems — Teresa Margolles, Adrian Paci /<br />
Kreuzlingen — Pablo Walser<br />
58 La Chaux-de-Fonds — Konrad Klapheck / Lichtensteig — Rivapiana / Mendrisio — India Antica<br />
60 München — Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky /<br />
Paris/Pontault-Combault — Bilder aus dem Dschungel<br />
62 Paris — Giacometti/Sade / Paris — Leonardo da Vinci<br />
64 St. Gallen — Ovartaci / Vevey — Courbet Dessinateur<br />
66 Winterthur — Because the Night / Winterthur — CKÖ / Zofingen — Manon<br />
68 Zürich — Surimono der Shijō-Schule / Zürich — Thomas Mann<br />
70 Zürich — Wissen in Bildern / Klein, Ifert, Zamecznik / Espen Kluge / Richard Tuttle<br />
72 Zürich — Bastiaan Woudt / Zürich — Tony Cokes<br />
74 Zürich — Lily van der Stokker / Zürich — Vera Molnar<br />
BESPRECHUNGEN<br />
76 Basel — Margaret Harrison — Eine Frau sind viele<br />
78 Bern/Burgdorf — Chika Osaka — Love Letters oder Das fliessende Leben<br />
80 Bern — Johannes Itten — Kunst als Leben<br />
82 Lugano — Julian Charrière — Demaskierendes Naturschauspiel<br />
84 Luzern — Giulia Piscitelli, Clemens v. Wedemeyer — Nella società, in Gesellschaft<br />
86 Mainz — Uriel Orlow — Tee im Turm<br />
88 Neuenburg — Léopold Rabus — Rencontres<br />
90 Schaffhausen — Martina-Sofie Wildberger — I want, I want to say something!<br />
92 Solothurn — Irma Ineichen — Ein eigenes Zimmer<br />
94 Solothurn — Giacomo Santiago Rogado — Desire Path<br />
96 Winterthur — Pieter Bruegel d.Ä. — Ein Bild wie ein Wunder<br />
98 Zürich — Gitagovinda — Begehren und Erfüllung<br />
100 Zürich — Fiktion Kongo — Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart<br />
102 Zürich — Helmhaus Zürich — Kunstglück im Kopf<br />
104 Zürich — Imi Knoebel — Pastell bis Grell<br />
NOTIERT<br />
106 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />
123 AGENDA<br />
167 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />
1
Walead Beshty, Sharp LC-90LE657U 90-inch Aquos HD 1080p 120Hz 3D Smart LED TV, 2017
Editorial — Dieselbe Erscheinung, mal matt, mal schillernd<br />
‹L’apparition›: An der Serie arbeitet Sebastian Stadler schon seit<br />
Jahren. Und zwar – das scheint anachronistisch – mit einer analogen<br />
Kleinbildkamera. Er legt also einen Film ein und fotografiert,<br />
was ihn interessiert: eine Strassenszene, einige knapp noch ins<br />
Bildfeld hineinwogende Blätter einer Zimmerpflanze, ein blickdicht<br />
verhängtes Schaufenster oder eine Betonwand mit Glasbausteinen.<br />
Dann geht es nochmals von vorne los. Stadler fädelt den<br />
Film ein zweites Mal ein und richtet die Linse nun aus nächster<br />
Nähe auf seinen Computerbildschirm: auf den monochromen Hintergrund<br />
einer Website, auf einen Navigationsbalken oder auf ein<br />
typografisches Detail… Welche Motive, Farbtöne und Strukturen<br />
sich bei der Doppelbelichtung überlagern, überlässt er dem Zufall.<br />
Während wir noch überlegen, wie die Aufnahmen entstanden<br />
sind, wird uns bewusst, wie unterschiedlich Farben im analogen<br />
und im digitalen Bereich erzeugt werden.Das eingeschobene Farbfeld<br />
mit dem ungreifbaren rosa-gelben Schillern, das sich beim<br />
Vergrössern in einer Gitterstruktur auflöst, wirkt ganz anders als<br />
die rötliche Betonwand. Das hat mit den Motiven, doch auch mit<br />
den gegensätzlichen Farbsystemen zu tun:Farbaddition von roten,<br />
grünen und blauen Lichtwellen im digitalen Bereich beziehungsweise<br />
Farbsubtraktion von roten, gelben und blauen Pigmenten<br />
im Print. Entsprechend schimmern die abstrakten, rein elektronisch<br />
generierten Flächen auf dem Bildschirm je nach Blickwinkel<br />
in mehreren Farbtönen. Dieser Effekt lässt sich im Druck nur<br />
durch ein Spezialverfahren erzielen. Kein Wunder, wirkt das orange<br />
Leuchten auf unserer Titelseite bereits wieder wie das matte, anachronistische<br />
Nachglühen einer virtuellen Realität. Claudia Jolles<br />
TITELBILD · Sebastian Stadler · L’apparition, 2015–2019, 15 Fotografien aus der gleichnamigen Serie,<br />
C-Print, Plexiglas, 114 x 76 x 5 cm<br />
3
Eine Kooperation vonBelleVue<br />
unddem Staatsarchiv Basel-Stadt<br />
Rahmenprogramm undInformationen<br />
unterwww.bellevue-fotografie.ch<br />
BelleVue –<br />
Ortfür Fotografie<br />
Fotografien in Archiv & Netz<br />
past<br />
Öffnungszeitenund Adresse:<br />
Samstagund Sonntag,11–17Uhr<br />
Breisacherstrasse 50,4057Basel<br />
Vernissage:1.<strong>Februar</strong> <strong>2020</strong>,17Uhr<br />
2. <strong>Februar</strong>–<br />
5. April<strong>2020</strong><br />
&post<br />
Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt<br />
Staatsarchiv Basel-Stadt<br />
13. Oktober 2019<br />
bis 19. April <strong>2020</strong><br />
Eszter Poroszlai, Layers 1, RYB, 2016 (Detail)<br />
© Künstlerin<br />
13. Oktober 2019 bis<br />
19. April <strong>2020</strong><br />
Museum Ritter<br />
Waldenbuch<br />
Seitenlicht VI, 2017 (Detail)<br />
© VG Bild-Kunst Bonn, 2019<br />
Museum Ritter<br />
museum-ritter.de<br />
Imre Bak<br />
LeventeBálványos<br />
LászlóZsolt Bordos<br />
ÁrpádForgó<br />
TiborGáyor<br />
IstvánHaász<br />
TamásKaszás<br />
KárolyKeserü<br />
ÁdámKokesch<br />
DóraMaurer<br />
IstvánNádler<br />
Eszter Poroszlai<br />
AnikóRobitz<br />
KamillaSzíj
02.11. 2019 09.02. <strong>2020</strong><br />
GIULIA<br />
PISCITELLI,<br />
CLEMENS<br />
VON WEDEMEYER<br />
NELLA SOCIETÀ,<br />
IN GESELLSCHAFT<br />
Clemens von Wedemeyer, 70.001, 2019, Videostill, (Detail), Courtesy KOW, Berlin und Galerie Jocelyn Wolff, Paris, © VG Bild Kunst, Bonn
Peter Wüthrich «Odyssee».<br />
Ausstellungsdauer<br />
17. Oktober 2019 bis 30. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />
Öffnungszeiten<br />
Jeden Donnerstag 16 bis 20 Uhr<br />
Helvetia Art Foyer<br />
Steinengraben 25, Basel<br />
Eintritt frei<br />
Museumsnacht Basel<br />
im Helvetia Art Foyer<br />
Freitag, 17. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />
helvetia.ch/kunst
Olafur<br />
Eliasson<br />
Symbiotic<br />
Seeing<br />
17.1.—<br />
22.3.<strong>2020</strong><br />
Kunsthaus<br />
Zürich<br />
Olafur Eliasson, Escaped light landscape, <strong>2020</strong><br />
Courtesythe artist; neugerriemschneider,Berlin; TanyaBonakdar Gallery,New York /Los Angeles
Istituto Svizzero<br />
Roma, Milano, Palermo<br />
Calling<br />
Deadline for applications<br />
03.02.<strong>2020</strong><br />
istitutosvizzero.it/residenze
www.grimmwelt.de
30. NOVEMBER 2019 BIS 5. APRIL <strong>2020</strong><br />
BRUNO MURER<br />
IN AUGEN BLICKEN<br />
SONNTAG, 26. JANUAR <strong>2020</strong>, 14.30 UHR<br />
Rundgang mit Laura Breitschmid, Kunstmuseum Luzern<br />
und sic! Raum für Kunst<br />
SONNTAG, 9. FEBRUAR <strong>2020</strong>, 11.30 UHR<br />
Rundgang mit Jos Näpflin, Künstler, Zürich<br />
SONNTAG, 29. MÄRZ <strong>2020</strong>, 11.30 UHR<br />
Gespräch über die «Feldbücher» mit Michael Matile, Dozent<br />
für Schweizer Kunst und Museologie, Universität Zürich<br />
PUBLIKATION<br />
Bruno Murer – vor Ort, mit einem Text von Theo Kneubühler<br />
und einem Interview mit Bruno Murer, 320 Seiten mit<br />
280 Abbildungen, Verlag Museum im Bellpark, 2019<br />
MUSEUM IM BELLPARK KRIENS<br />
Öffnungszeiten Mi bis Fr 14 bis 17 Uhr Sa und So 11 bis 17 Uhr | www.bellpark.ch<br />
Bruno Murer, Schwimmer, 14.12.1985, Bleistift auf Papier
Jan Massys Musizierendes Paar, 1565 / Alle Werke: Kunstmuseum Basel, Schenkung der Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt-Stiftung 2015<br />
26.10.19<br />
29.03.20
is2.<strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />
Kunsthaus Zug<br />
Dorfstrasse 27,6301 Zug|www.kunsthauszug.ch<br />
Di bis Fr 12.00 –18.00 |Saund So 10.00 –17.00<br />
Minnie Motorcar Pwerle, Awelye Women‘s Dreaming, 2003, Sammlung Joëlle und Pierre Clément, ©2019, ProLitteris, Zürich<br />
MY MOTHER COUNTRY –<br />
MALEREI DER ABORIGINES<br />
Sammlung Pierre und Joëlle Clément, Zug<br />
—<br />
EMILY KAME KNGWARREYE<br />
Werke australischer Privatsammlungen<br />
verlängert<br />
bis 2.<strong>Februar</strong><br />
<strong>2020</strong>
2.2.–5.4.<strong>2020</strong><br />
KAPWANI<br />
KIWANGA<br />
Kapwani Kiwanga, pink-blue, 2017, Ausstellungsansicht / vue d’exposition The Power Plant Contemporary Art<br />
Gallery, Toronto (CA), 2017; Courtesy the artist, Galerie Poggi, Paris, Galerie Tanja Wagner, Berlin, Goodman<br />
gallery, Johannesburg / Cape Town; Foto / photo: Toni Hafkenscheid, © Adagp, Paris, 2019<br />
Daniel Zimmermann, Eidgenössische<br />
Finanzverwaltung, 1995; Courtesy the<br />
artist; Foto / photo: Andreas Greber<br />
DANIEL<br />
ZIMMERMANN<br />
ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’OUVERTURE<br />
Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />
Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch
In Zusammenarbeit mit dem YARAT<br />
Contemporary Art Space, Baku<br />
Potential Worlds 1 :<br />
Monira Al Qadiri, Maria Thereza Alves, Ozan Atalan, Alberto Baraya,Ursula<br />
Biemann, Carolina Caycedo, Cooking Sections, Mark Dion, Mishka Henner,<br />
Reena Saini Kallat, Kiluanji Kia Henda, Almagul Menlibayeva, Katja Novitskova,<br />
Planetary Tabita Rezaire, Zina Saro-Wiwa, Himali Singh Soin, Jakob Kudsk Steensen<br />
M e m o r i e s<br />
07.03 – 31.05 <strong>2020</strong><br />
In Zusammenarbeit mit dem YARAT<br />
Contemporary Art Space, Baku<br />
Potential Worlds 2 :<br />
Korakrit Arunanondchai, Anca Benera & Arnold Estefán, Dora Budor, Burton Nitta (Michael Burton &<br />
Michiko Nitta), Cao Fei, Julian Charrière, Carl Cheng, Jimmie Durham, Peter Fend, Tue Greenfort,<br />
Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Helen Mayer Harrison & Newton Harrison, Louis Henderson, Mary<br />
Maggic, Mileece, MOON Kyungwon & JEON Joonho, Adrián Villar Rojas, Pinar Yoldas, Zheng Bo Eco-<br />
F i c t i o n s<br />
13.06 – 18.10 <strong>2020</strong><br />
Mit Arbeiten aus der Sammlung des Migros<br />
Museum für Gegenwartskunst und des<br />
YAEL DAVIDS Van Abbemuseum sowie von Yael Davids .<br />
In Zusammenarbeit mit dem<br />
Van Abbemuseum, Eindhoven<br />
A Daily Practice –<br />
One Is Always a Plural<br />
31.10 <strong>2020</strong><br />
– 31.01 2021<br />
Limmatstrasse 270 CH–8005 Zürich<br />
migrosmuseum.ch migros-kulturprozent.ch<br />
EINE INSTITUTION DES MIGROS-KULTURPROZENT
IMAN ISSA Surrogates<br />
21.12.2019–26.4.<strong>2020</strong>
galleries 1900-2000 | A arte Invernizzi | ADN | Almine Rech | Antoine Laurentin | APALAZZOGALLERY |<br />
Applicat-Prazan | Bailly | Blain|Southern | Campoli Presti | Capitain Petzel | Catherine Duret | Catherine<br />
Issert | Christine König | CONTINUA | Cramer Mitterrand | Crèvecœur | David Lewis | Denise René<br />
| Ditesheim & Maffei Fine Art | Dittrich & Schlechtriem | Emmanuel Perrotin | Eva Meyer | Eva<br />
Presenhuber | Fabienne Levy | Francesca Pia | Franco Noero | Gagosian | Georges-Philippe et Nathalie<br />
Vallois | Gisèle Linder | Gowen Contemporary | HAUSER & WIRTH | HdM | Heinzer Reszler | Hom<br />
Le Xuan | In Situ - Fabienne Leclerc | Isabelle van den Eynde | Jean Brolly | Joan Prats | Joy de Rouvre<br />
| Juana de Aizpuru | kamel mennour | lange + pult | Larkin Erdmann / Knoell | Laurence Bernard |<br />
Laurent Godin | Le Minotaure | Lelong & Co. | Lévy Gorvy | Loevenbruck | Magnum | Maria Bernheim<br />
| Massimo De Carlo | Mezzanin | Michael Hoppen | MLF | Marie-Laure Fleisch | Monica De Cardenas |<br />
Nathalie Obadia | Nogueras Blanchard | Nosbaum Reding | Pablo's Birthday | Pace | Patrick Gutknecht<br />
| Paul Coulon | Pedro Cera | Peter Kilchmann | Primo Marella | Raffaella Cortese | RIBORDY THETAZ |<br />
Richard Saltoun | Rosa Turetsky | Rossi & Rossi | Sébastien Bertrand | Simon Studer Art | Skopia / P.-H.<br />
Jaccaud | Tang Contemporary Art | Taste Contemporary | Taymour Grahne | Templon | Thomas Brambilla<br />
| Tornabuoni Art | Urs Meile | von Bartha | Wilde | Xippas art spaces & publishers Alienze | Art D'Égypte<br />
| Art for The World | Daily Lazy | Dilecta | Edition VFO | Editions Take5 / Philippe Cramer | Embassy of<br />
Foreign Artists - Maison Baron | FRAGILE | JRP Editions | Macula | mfc-michèle didier | multipleart |<br />
Octopus | Vie d'Ange | We do not work alone institutions & special exhibitions artgenève/estates - Mario<br />
Merz | artgenève/musique | artgenève/night-fall | artgenève/sculptures | Art - Valais/Wallis | Centre d'Art<br />
Contemporain Genève | Centre d'édition contemporaine, Genève | Centre de la Photographie Genève |<br />
Charles Rollier | Constantin Brancusi & Man Ray - Centre Pompidou Films Collection | ECAL | Ecole<br />
Internationale de Genève | EDHEA | Fondation Gandur pour l’Art | Fondazione ICA Milano | Fonds<br />
cantonal d'art contemporain, Genève | Fonds d'art contemporain de la Ville de Genève (FMAC) | Grand<br />
Théâtre de Genève | HEAD – Genève | Le Consortium Museum | MAMCO Genève | Gagosian/Royal<br />
Academy of Arts - Michael Craig-Martin | Plateforme 10 | Private Collection - David Hockney, Seven<br />
Yorkshire Landscapes | Private Collection - David Shrigley | Prix Mobilière for young Swiss artists | Prix<br />
Solo artgenève - F.P.Journe | Ringier Collection - Urs Fischer, Horses Dream Of Horses | The Living Room<br />
- Modules / Jean Prouvé magazines Artforum | Artnet | Artpassions | Artprice | ArtReview | Beaux Arts<br />
magazine | Cote Magazine | Elephant | Ensuite – Zeitschrift zu Kultur & Kunst | Espaces Contemporains<br />
| Frieze | Genève.Art | Go Out ! | <strong>Kunstbulletin</strong> | L’Art à Genève | Le Quotidien de l’Art | Monopol |<br />
Mousse Magazine and Publishing | Nasha Gazeta | Quartier des Bains | Spike | Sur La Terre | The Art<br />
Newspaper France | The New York Times | Tribune des Arts<br />
artist film & video section by LOOP balcony<br />
artgeneve.ch
Master<br />
Contemporary<br />
Arts Practice<br />
Fächerübergreifendes Studienangebot für<br />
Künstler*innen aus Fine Arts, Sound Arts,<br />
Literarischem Schreiben /Übersetzen und<br />
Performance Art.<br />
Bewerbungen bis 16.3.<strong>2020</strong><br />
hkb-cap.ch<br />
Infoveranstaltung<br />
15.1.<strong>2020</strong>, 15.30 /17.30 Uhr<br />
Schwabstrasse 10, 3018 Bern<br />
hkb.bfh.ch/infotage<br />
Sanja Latinovic, Do not cross, Performance, 2016<br />
(Foto: Andrés Villa Torres)
25. JANUAR BIS 29. FEBRUAR <strong>2020</strong><br />
VALENTIN CARRON<br />
RÄMISTRASSE, ZÜRICH<br />
25. JANUAR BIS 14. MÄRZ <strong>2020</strong><br />
JUSTIN MATHERLY<br />
TOBIAS PILS<br />
MAAG AREAL, ZÜRICH<br />
14. MÄRZ BIS 18. APRIL <strong>2020</strong><br />
JOSH SMITH<br />
RÄMISTRASSE, ZÜRICH<br />
25. APRIL BIS 6. JUNI <strong>2020</strong><br />
SUE WILLIAMS<br />
RÄMISTRASSE, ZÜRICH<br />
GALERIE EVA PRESENHUBER<br />
WWW.PRESENHUBER.COM
Gilbert & George<br />
22.02.–10.05.<strong>2020</strong><br />
Trajal Harrell<br />
01.04.–10.05.<strong>2020</strong><br />
Liz Larner<br />
13.06.–23.08.<strong>2020</strong><br />
Kunsthalle<br />
kunsthalle<br />
Zürich<br />
zurich.ch<br />
KARLSRUHE<br />
Klassische Moderne und Gegenwartskunst<br />
13. – 16. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong> | Messe Karlsruhe<br />
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ticket-vvk<br />
art-karlsruhe.de
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der Habsburgerdynastie. Die<br />
Kunst-Packages der Austria Trend Hotels<br />
enthalten neben der Übernachtung auch<br />
Zutritt zu den kaiserlichen Meisterwerken<br />
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auch der Kaiserlichen Schatzkammer Wien.<br />
1 Nacht inkl. Frühstück &<br />
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€66,-<br />
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN © KHM-Museumsverband<br />
Ein wahrer Genuss.<br />
Kunst in Wien.<br />
Historische Bauten und Kunstwerke, Museumsausstellungen,<br />
Musicals, Konzerte… Das sind nur ein paar von unzähligen Beispielen,<br />
die zeigen, was Wien an Kunst und Kultur zu bieten hat. Mindestens<br />
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Pedro Reyes<br />
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FOKUS<br />
Sebastian Stadler — Nachdenken<br />
über das fotografierte Bild<br />
Sebastian Stadler. Foto: Martina Perrin<br />
Sebastian Stadler hat den Manor Kunstpreis St. Gallen 2019<br />
erhalten. Der Künstler stellt sich Grundsatzfragen: Wann ist ein<br />
Bild ein Bild? Wie gehen wir heute mit Bildern um? Was kommt<br />
nach dem Bild? Das ist inhaltlich anspruchsvoll und im Fall<br />
Stadlers visuell ausgesprochen attraktiv. Das Kunstmuseum<br />
St. Gallen zeigt eine repräsentative Auswahl seiner Fotografien<br />
und Videos im Untergeschoss. Stadler reagiert gekonnt auf<br />
die dortige postmoderne Architektur. Er spannt mit ‹Pictures,<br />
I think› ein auf vielerlei Weise funktionierendes Wegenetz<br />
zwischen den Nischen,Räumen und Gängen auf. Kristin Schmidt<br />
24 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
L’apparition, 2015–2019, Detail aus 15-teiliger Fotoserie, C-Print, Plexiglas, 114 x 76 x 5 cm<br />
FOKUS // SEBASTIAN STADLER<br />
25
Passiert etwas? Passiert nichts? Muss überhaupt etwas passieren? Sebastian Stadler<br />
ist bereit. Der schwarze Hund auch. Er sitzt vor der Kamera, guckt und wartet.<br />
Der Künstler guckt und wartet ebenfalls – hinter der Kamera. Nichts passiert. Macht<br />
nichts; Videos brauchen keine Aktion, wenn das gefilmte Bild erzählt.<br />
Sebastian Stadler schaut mit dem Auge des Fotografen. Jede Szene seiner Videos<br />
ist ein in sich funktionierendes Bild, obgleich es nicht inszeniert, sondern eine filmische<br />
Momentaufnahme ist. Exemplarisch zeigt sich dies in ‹Lumi/ei lunta›, 2011:<br />
Baumstämme in einer Waldkerbe, ein kleines Fenster in blauer Wand, ein schwarzer<br />
Hund vor treibenden Eisschollen, die Innenansicht eines Zimmers – alle Sequenzen<br />
bleiben offen: Es gibt keinen Erzählstrang, keinen Anfang, kein Ende, stattdessen<br />
gibt es Beobachtungen von Farben, Räumen, Stimmungen und Situationen. Aufgenommen<br />
sind sie mit dem Blick und der gelassenen Nähe des Eingeweihten:‹Lumi /ei<br />
lunta› ist in Finnland entstanden, der Heimat der Mutter des Künstlers. Stadler weiss<br />
also, wie das Leben sich anfühlt in 150 Kilometern Entfernung von der nächsten<br />
Stadt, wie ereignislos es sein kann, vor allem in der Isolation des langen Winters.<br />
Das Verschwinden der Bilder<br />
Wie beherrschend die Natur ist, spiegelt sich auch in ‹We see the whole picture›,<br />
2017/2019. Die Arbeit basiert auf Überwachungsbildern der finnischen Transportbehörde.<br />
Mit automatischen Kameraaufnahmen dokumentiert die Behörde den aktuellen<br />
Zustand einsamer, oft schneebedeckter Strassen, über die nur selten ein Auto<br />
fährt. Die Bilder werden ins Internet gespeist und nach einigen Minuten durch neue<br />
ersetzt. Stadler hat eine stattliche Anzahl dieser Bilder aus dem Netz heruntergeladen<br />
und sie so vor dem Löschen bewahrt: «Man wird süchtig danach, die Bilder<br />
sind Fenster in andere Orte und in eine andere Realität.» Zugleich zeugt die Arbeit<br />
vom Dilemma fotografischer Archive: Stadler hat eine halbe Million dieser Überwachungsbilder<br />
gespeichert. Ein Bruchteil davon ist auf sieben postkartengrossen Monitoren<br />
zu sehen. Damit wirkt der Künstler dem Verschwinden der Bilder entgegen<br />
und doch ist es hoffnungslos: Die Bilder verschwinden auch dann, wenn sie nicht<br />
gelöscht werden, sie gehen unter in der schwerlich zu bewältigenden Menge – ein<br />
Phänomen, das nicht nur Stadlers Archiv betrifft, sondern allgemeingültig ist.<br />
Die Autonomie der Fotografie<br />
Zudem ortet der Künstler ein weiteres Problem in der gegenwärtigen fotografischen<br />
Praxis: «Es geht immer mehr ums Bildermachen. Der Akt des Fotografierens<br />
ist wichtig, weniger das Anschauen.» Schnell ist die Kamera zur Hand, schnell der<br />
Auslöser betätigt, schnell das Resultat angesehen, vielleicht verschickt und meist<br />
wieder vergessen. Die Fotografien materialisieren sich nicht einmal in einer eigenen<br />
Form, sie bleiben Bilder innerhalb eines Geräts. Ganz anders in der analogen Fotografie,<br />
die auch deshalb Laien und Profis noch immer fasziniert. Stadler beispielsweise<br />
arbeitet mit analogen Doppelbelichtungen in seiner Serie ‹L’apparition›, 2015–2019.<br />
Die Aufnahme eines Bildschirms liegt in zufälliger Weise über dem Ursprungsbild:<br />
26 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
«Es gibt Farbverschiebungen, die ich nicht steuern kann. Kollisionen passieren und<br />
ich sehe sie erst am Schluss der Aufnahmen.» Der Künstler gibt der Fotografie ihre<br />
Autonomie zurück. Dies erinnert nicht zufällig an den Moment in vordigitaler Zeit,<br />
als die Zeitspanne zwischen dem Druck auf den Auslöser und dem entwickelten Bild<br />
sehr lang war und das endlich vorliegende Motiv Überraschungsmomente barg, nicht<br />
zuletzt aufgrund menschlicher und technischer Fehler.<br />
Der Ausstellungsraum als Sparringpartner<br />
Stadler setzt auf diese Qualitäten: «Ich kann etwas zeigen und nichts zeigen – ein<br />
Bild, das sich entschlüsseln lässt, und eines, das offen bleibt.» Motive verschwinden,<br />
werden betont und wieder verunklärt. Zusätzlich sorgen Plexiglaskästen für Irritationen.<br />
Manchmal tauchen sie dort auf, wo Unsicherheiten kaschiert werden sollen,<br />
aber solche sind bei Stadler nicht auszumachen. Sicher und gekonnt platziert er<br />
seine Arbeiten im Untergeschoss des Kunstmuseums. Er versucht nicht, gegen den<br />
postmodernen Raum zu arbeiten, sondern greift die markanten, architektonischen<br />
Elemente auf und integriert sie in seine Arbeit, so wie in den Plexiglaskästen: Sie<br />
spiegeln den Raum und nehmen ihn als dritte Ebene ins Bild. Zugleich bilden sie<br />
Parallelen zu anderen Werken, denn die verschachtelten Räume erlauben nur wenig<br />
Blickachsen. So lassen sich die Glaskästen als subtiler Verweis auf die Schaufenster<br />
in ‹Vos Travaux›, 2016 lesen, einer Arbeit, die ebenfalls von der physischen Präsenz<br />
des analogen Bildes erzählt: Stadler filmte während seines Visarte-Stipendiums ein<br />
grosses Fotofachgeschäft in Paris, wo entwickelte Bilder abgeholt werden können.<br />
Swimming Pool, 2019, 1-Kanal-Video, Farbe, ohne Ton, Loop, 14’ 17”<br />
FOKUS // SEBASTIAN STADLER<br />
27
Lumi / ei lunta, 2011, 1-Kanal-Video, Installationsansicht Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Daniel Ammann<br />
28 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
FOKUS // SEBASTIAN STADLER<br />
29
Sebastian Stadler (*1988, St. Gallen), lebt in Zürich<br />
2011 Bachelor of Arts an der Zürcher Hochschule der Künste/ZHdK und der Ecole cantonale d’art<br />
de Lausanne/ECAL<br />
Einzelausstellungen<br />
2017 ‹Objects in Mirror are closer than they appear›, Kunst(Zeug)Haus, Rapperswil-Jona<br />
2016 ‹Outremer›, Harpe 45, Lausanne<br />
2015 ‹We see the whole picture›, widmertheodoridis, Eschlikon; ‹Welcome to Disneyland›, Photoforum<br />
Pasquart, Biel; ‹Superstrada›, Guerilla Galerie, St. Gallen<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
2018 ‹Shifting Cascades›, Propstei St. Peterszell; ‹Aller Retour›, Galleria Lapinlahti, Helsinki;<br />
‹Travertine Future›, Hay Art Gallery, Jerewan<br />
2015 ‹Video Arte Palazzo Castelmur›, Stampa<br />
2014 ‹Plattform›, Fotomuseum Winterthur; ‹Nordsicht›, Nextex, St. Gallen<br />
We see the whole picture, 2017/2019, digitale Bildsequenzen auf LCD-Monitoren, 7-teilig, Farbe,<br />
ohne Ton<br />
30 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Der Künstler und Fotograf schaut das Anschauen an: «Wie nehmen die Menschen<br />
die Bilder in die Hand? Wie schauen sie die Bilder an? Einer beispielsweise zerreisst<br />
sofort die Hälfte der abgeholten Bilder.»<br />
Kein Bild ohne zu denken<br />
Stadler greift auch hier zur Videokamera, dies nicht nur im Kontrast zum abgebildeten<br />
Medium, sondern auch aus Ehrfurcht: «In Paris – mit seiner grossen Fotografiegeschichte<br />
– da konnte ich nicht fotografieren.» Aber für den Künstler stellt<br />
sich auch grundsätzlich die Frage: «Kann man überhaupt noch fotografieren? Jedes<br />
Bild ist bereits gemacht worden. Was ist meine Rolle?» Für Sebastian Stadler<br />
geht es weniger darum, der Welt weitere Motive hinzuzufügen, als unterschiedliche<br />
Aspekte des Fotografierens zusammenzuführen. Er untersucht den schmalen Grat<br />
zwischen bewegtem und unbewegtem Bild, den Akt des Bilderakquirierens und die<br />
darauffolgende Schwierigkeit des Umgangs mit diesen Bildern, die Veränderung des<br />
Sehens durch die zeitliche Dehnung im Film und die Auflösung des klassischen Formats<br />
bedingt durch Displays. Abgeschlossen sind diese Untersuchungen nicht und<br />
sie umfassen auch völlig neue Interpretationen des Bildes: ‹A Picture, I think› funktioniert<br />
ohne Bilder und bildet einen Schlüsselmoment in der Schau, der das Werk<br />
den Titel leiht. Der Künstler schickt Fotografien via Smartphone an ein Bilderkennungsprogramm<br />
und ein Algorithmus generiert daraus Bildbeschreibungen. Das liest<br />
sich dann so: «A close up of a person, I think» oder «A person driving a car, I think».<br />
Falls das Computerprogramm das Sujet nicht erkennt, steht auf dem Monitor «Pictures,<br />
I think». Das Werk stellt den Bildbegriff ebenso in Frage wie die sogenannte<br />
künstliche Intelligenz. Es verweist explizit auf Bilder, bleibt aber Text. Es löst Bilder<br />
aus, bildet aber den Einstieg in eine Ausstellung, in der Videos dominieren. Und es<br />
entlarvt die Bilderkennungssoftware, indem es dem Programm ein durch und durch<br />
menschliches «I think» unterschiebt: Bei aller Digitalisierung und Automatisierung –<br />
für das Nachdenken über Bilder, ihre Entstehung, Deutung und Verwendung, bleiben<br />
wir selbst verantwortlich.<br />
Zitate: Gespräch mit dem Künstler am 8. Mai 2019<br />
Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen, post@kristinschmidt.de<br />
→ ‹Sebastian Stadler – Pictures, I think. Manor Kunstpreis St. Gallen›, Kunstmuseum St. Gallen,<br />
bis 16.2. ↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />
FOKUS // SEBASTIAN STADLER<br />
31
Hinrich Sachs — Unikkaalaurit!<br />
Hinrich Sachs, 2018 © ProLitteris. Foto: Timo Schaub<br />
Hinrich Sachs agiert auf mehreren Bühnen zugleich, im Rampenlicht<br />
und als Stimme aus dem Off. Einige werden seine<br />
feinfarbigen Aquarelle mit Buchtiteln kennen, andere seine<br />
Anverwandlungen von Figuren der Sesamstrasse. Dabei ist er<br />
vorweg der Regisseur vielschichtiger Szenen,die oft auch andere<br />
Akteure einbeziehen. Eben ist sein jüngstes Publikationsprojekt<br />
‹Fog Friend Font – Ways of Doing Multilingual Sense› öffentlich<br />
geworden. Ähnlich überraschend sollte sich ein Porträt des<br />
Künstlers aus der Überlagerung mehrerer Sprachen und Sprechweisen<br />
ergeben. Hans Rudolf Reust<br />
32 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Ear Mind Eye Pad, Publikation, Mailand/Zürich 2019 © ProLitteris. Foto: Serge Hasenböhler<br />
FOKUS // HINRICH SACHS<br />
33
Die Muttersprache (Holländisch/Niederlande), 2012, Aquarell, 55 x 47,5 cm, Installationsansicht<br />
‹Studio Eine Phantastik›, Shedhalle Zürich, 2018 © ProLitteris<br />
34 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
In einer Sammlung eigener Texte nimmt Hinrich Sachs 2010 seine ‹Ferien vom Ich›.<br />
Darin reflektiert er die multiple Rolle der Autorschaft von Künstlern zwischen den<br />
tradierten Maskeraden der «Autoren-Ich-Oberflächen» und den marktmedialen Anforderungen<br />
des Brandings unter eigenem Namen. Wie sein Schreiben zieht auch seine<br />
Kunst umfassende Konsequenzen aus dem Schluss von Roland Barthes, wonach<br />
der «Tod des Autors» die «Geburt des Lesers» sei: Sachs lässt die Sprache selbst<br />
sprechen und liest die Welt in den Zeichen unzähliger Sprachen, auch vieler, die<br />
wir mit ihm eher sehend lesen als verstehen. Seit 1992 malt er in der Serie ‹Muttersprache›<br />
kleine Aquarelle, die in subtiler Nähe zum Original die illustrierten Titelblätter<br />
von Sprachlehrbüchern für Kinder wiedergeben. Die Ikonografie des Lesens<br />
und Schreibens zeigt Schriftzeichen als Spielzeuge oder lebendige Wesen, lässt das<br />
Schreibgerät zum organischen Bleistiftbaum auswachsen. Lautlos beginnen Text<br />
und Bild gemeinsam über Sprache zu sprechen.<br />
Ways of Doing Multilingual Sense<br />
Soeben hat ein langfristiges Editionsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller<br />
Fredrik Ehlin seinen Abschluss gefunden: ‹Fog Friend Font – Ways of Doing<br />
Multilingual Sense›. Sieben unabhängige, jedoch thematisch verschränkte Publikationen<br />
in so unterschiedlichen Formaten wie einem illustrierten Jugendbuch, einer<br />
iPad-App in Print, einer LP oder einem wissenschaftlichen Reader versammeln Studien<br />
verschiedener Autorinnen und Autoren zur Entwicklung der Zahlen, zu Emojis<br />
und Schriftzeichen oder zu den Überlebensstrategien bedrohter Sprachen. Die unterschiedlichen<br />
Medien verbindet eine hohe Sorgfalt der je spezifischen Gestaltung.<br />
Fonts werden Friends. Fog, der Nebel nistet zwischen Zeichen und Zeilen, dort, wo<br />
das diskursive Verständnis bei unbekannten Sprachen aussetzt und die Annäherung<br />
in Bildern geschieht.<br />
So beschreibt Louis-Jacques Dorais in ‹A Written Orality – The Canadian Inuit<br />
and Their Language› den langen Weg zur Anerkennung der indigenen Sprachkultur<br />
in der kanadischen Arktis, auf dem die orale Tradition der Inuit erst ihre genuine<br />
Silbenschrift finden musste, um sich den hegemonialen Schriftkulturen gegenüber<br />
zu behaupten. Heute unterstützen elektronische Kommunikationsmittel auch neue<br />
Formen des Zusammenspiels zwischen gesprochener und geschriebener Sprache.<br />
L’imaginaire des langues<br />
«Doing sense» meint in diesen Publikationen mehr als «making sense». Die<br />
Schlüsselwendung im Untertitel des Projekts führt den Umgang mit Zeichen von<br />
der Festschreibung einzelner Bedeutungen hin zu einem Prozess des ständigen<br />
«Lesens», in den wir mehrere Sinne und verschiedene Repertoires von bekannten<br />
und unbekannten Codes einbeziehen. Als eine kompakte plastische Edition bilden<br />
die sieben Publikationen von ‹Fog Friend Font› schliesslich gemeinsam eine mehrschichtige<br />
Architektur, einen Block in der Abmessung einer LP, ein heteromorphes<br />
Sedimentstück aus der Archäologie des Sprechens, Schreibens und Lesens.<br />
FOKUS // HINRICH SACHS<br />
35
Nunavut [Unser Land], 2018, neunfarbige Lithografie, 58,2 x 86,6 cm, Zürich ©ProLitteris.<br />
Foto: Serge Hasenböhler<br />
36 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
FOKUS // HINRICH SACHS<br />
37
Hinrich Sachs (*1962, Osnabrück), lebt seit 1999 in Basel<br />
1985–1990 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg<br />
2006–2016 Professor am Royal Institute of Art, Stockholm<br />
Einzelausstellungen und Projekte (Auswahl)<br />
2019 ‹Catherine, Masahiko, Rex et les autres›, mit Simon Starling, Le Plateau, Paris; ‹Fog Friend Font –<br />
Ways of Doing Multilingual Sense›, mit Fredrik Ehlin, Humboldt Books, Mailand<br />
2018 ‹Wat men weet/That We Know›, San Seriffe, Amsterdam<br />
2012 ‹Kami, Khokha, Bert and Ernie (World Heritage)›, Tensta konsthall, Stockholm<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
2019 ‹The Estate/Summer›, Landhaus bei Kuiķule und Lauvas, Lettland; ‹Dig Drill Dump Fill Push Pull<br />
Empty Full – Bilderbücher und Kindermusik der 1970er›, Kunsthaus Langenthal<br />
2018 ‹Studio Eine Phantastik›, Shedhalle, Zürich<br />
2016 ‹Items – Unfolding a Place Without a Historical Centre, Created Continuously Anew in Meetings<br />
and Events that Occur in Empowered Spaces, Simultaneously›, Moderna Museet, Stockholm<br />
2014 ‹Des histoires sans fin›, MAMCO, Genf; ‹Was Modelle können›, Museum für Gegenwartskunst<br />
Siegen; ‹Suturak/Cerca a lo próximo›, Museo de San Telmo, San Sebastían/Donostia<br />
Die Gleichzeitigkeit mehrerer Zeichensysteme in den Werken von Hinrich Sachs<br />
erinnert an ‹L’imaginaire des langues›, Paris, 2010, des Poeten und Philosophen<br />
Édouard Glissant (1928–2011). Der Titel einer Reihe von Interviews, die Lise Gauvin<br />
mit Edouard Glissant geführt hat, verweist auch auf die Vorstellung eines Ganzen<br />
aller Sprachen: Wer heute schreibe, sei nicht mehr allein in einer, in ihrer oder seiner<br />
Sprache unterwegs, sondern sei sich der Präsenz aller anderen Sprachen bewusst,<br />
auch all jener, die nicht verstanden und dunkel bleiben. Bedeutungen seien nicht im<br />
Wörterbuch einer einzelnen dominanten Sprache fixiert, vielmehr könnten sie der lebendigen<br />
Beziehung zwischen verschiedenen Sprachen und Sprechweisen entspringen.<br />
Glissants ‹Poétique de la Relation›, Paris, 1990, handelt von einem umfassenden,<br />
eruptiven Beziehungsraum, der nie festgeschrieben, kaum annähernd erfasst, aber<br />
vorgestellt werden kann. Das Studium spezifischer Kulturen hätte keine äussere<br />
Grenze. Der Zusammenhang (Relation) bindet zwar an einen Ort und an Geschichte<br />
(relie), er verbindet aber auch ohne Grenzen, ohne Ende (relate). Wir dürften an ausfliessendes,<br />
ausgeworfenes Magma denken, das sämtliche Ideologien entwurzelt.<br />
Sesamstrasse in der Arktis<br />
Auf der Bühne multimedialer Installationen versammelt Hinrich Sachs seine<br />
liebevoll detaillierten Puppen der Sesamstrasse in Menschengrösse. Neben global<br />
kursierenden Charakteren wie Ernie und Bert treten auch die für einen spezifischen<br />
Markt konzipierten Lokalgestalten auf, der Träumer Zeliboba zum Beispiel, jener<br />
warmherzige und mit ausschweifender Phantasie begabte Baumgeist aus Russland,<br />
der in einer grossen Eiche im urbanen Hinterhof haust.2012 erscheinen neun Figuren<br />
vor einem stilisiert gemalten Stadtpanorama in Stockholm: Während Audio-Sequenzen<br />
mit den schwedischen Stimmen von Ernie und Kermit aus der Perspektive der<br />
38 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
ersten Person lokale Geschichten erzählen, verweisen Texte im Format von Museumsbeschriftungen<br />
auf den ideologischen Mix von Bildung, Kommerz und Populärkultur.<br />
Die eingepassten ethnografischen Sammlungsstücke schaffen schliesslich<br />
den Kontext dieser «World Heritage».<br />
Die Lithografie ‹Nunavut (Unser Land)›, 2018, nimmt die Annäherung an eine weitere<br />
kulturelle Topografie bildhaft auf. Ein neunfarbiges Blatt zeigt die Überlagerung<br />
der politisch umkämpften Umrisslinien der Arktis von 1733, 1857, 1922 und 2000, als<br />
die Rechte der ersten Bewohner anerkannt wurden. Was wie die Unschärfe projizierter<br />
Überblendungen erscheint, folgt den fliessenden Grenzen einer nomadischen<br />
Lebensform, die durch den Klimanotstand und den Run auf Ressourcen heute noch<br />
schärfer unter Druck steht.<br />
Erzähl uns etwas!<br />
In der Sprache der Inuit steht «Unikkaalaurit!» für die Aufforderung, etwas zu<br />
erzählen. Wenn Hinrich Sachs zu Erzählungen einlädt, führen seine Spuren zu<br />
Geschichten stets auch in die Geschichte und die kommerziellen Bedingungen ihrer<br />
eigenen Produktion. Der Publikations-Block von ‹Fog Friend Font› oder das grüne<br />
Tischdisplay ‹Hinrich Sachs›, 1994, 2019, das in einem erweiterten Sinn biografische<br />
Materialien auf einem grünen Tisch versammelt, sind mit der Gleichstellung von<br />
eigenen Werken, dem eigenen Leben und Referenzen auf die Lektüre zwei Modelle für<br />
Sachs’ umfassende Poetik der Verknüpfungen. Oft richtet er sich auch an Kinder und<br />
Jugendliche. Schliesslich sind sie bevorzugte Adressaten von Bildung und Werbung.<br />
In ihrer Welt dürfte es gleichzeitig viel Verständnis geben für jene «Ferien vom Ich»,<br />
die uns «bleiben als ein Denken und Handeln, das alle immanente Betriebsamkeit<br />
beiseite imaginiert, um auf Momente des Ungeklärten und Unbekannten zu treffen.»<br />
So jedenfalls hat es der Künstler vor Jahren formuliert. (Hinrich Sachs, Köln 2010, S. 82).<br />
Hans Rudolf Reust, Kunstkritiker, Studienleitung Fine Arts, Hochschule der Künste Bern HKB,<br />
hreust@bluewin.ch<br />
→ ‹Fog Friend Font – Ways of Doing Multilingual Sense›, Hg. Hinrich Sachs, Fredrik Ehlin, Humboldt<br />
Books, Mailand, 2019 ↗ www.humboldtbooks.com<br />
FOKUS // HINRICH SACHS<br />
39
EDHEA — Verbindung zweier Pole<br />
Foofwa d’Imobilité · Dancewalk Ultra-Valais, 27.9.–6.10.2019. Foto: Gregory Batardon<br />
40 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Seit ihrem 70. Jubiläum 2019 präsentiert sich die vormalige ecav<br />
unter einem neuen Namen und Auftritt. EDHEA nennt sich die<br />
Schule nun. Dies zeugt vom Bestreben des neuen Direktors Jean-<br />
Paul Felley, die Hochschule vorwärtszutreiben und ihr Profil zu<br />
schärfen. Zugleich ist es ein Zeichen, dass der Kanton Wallis die<br />
Bildung als Standortvorteil erkannt hat. Adrian Dürrwang<br />
Frühherbst 2019, auf dem Rückweg im Lötschberg-Basistunnel herrscht eine lebendig<br />
heitere Stimmung. Der eine oder andere Einkauf älterer Weinwandernder wird<br />
den Kanton Bern nie erreichen. Ich denke an die Weinflasche, die ich im Anschluss<br />
an das Gespräch mit dem Direktor der EDHEA Jean-Paul Felley erhalten habe, deren<br />
Etikette mit dem neuen Namen und dem Logo der Schule versehen ist. Ein Namenswechsel<br />
will kommuniziert werden – unter anderem mit einem Hauswein, das ist im<br />
Wallis natürlich Ehrensache.<br />
Siebzig Jahre Tradition<br />
Auch den roten Caran d’Ache-Kugelschreiber – ein weiteres «Bhaltis» –, mit dem<br />
ich nun, Ende November, meine Notizen zum Gespräch sortiere und einige schriftlich<br />
gestellte Nachfragen einarbeite, schmücken die zwei markanten Punkte des neuen<br />
Logos. Wie der neue Name nehmen sie Bezug auf die zwei Traditionslinien dieser kleinen<br />
Hochschule mit rund 230 Studierenden, die siebzig Jahre ihres Bestehens feiert<br />
und unter der allgemeineren Bezeichnung ‹ecav› bekannt war, kurz für École cantonale<br />
d’art du Valais. Jean-Paul Felley erläutert: «Der neue Auftritt der EDHEA weist<br />
auf die zwei Pole ihrer Lehre hin: Grafikdesign als angewandte Kunst (école de design<br />
= ED) und bildende Kunst auf Hochschulniveau (haute école d’art = HEA). Diese Situation<br />
ist einzigartig in der Schweiz.» Die Betonung liegt neu also auf dem Alleinstellungsmerkmal<br />
der Schule und soll zugleich ihre Bereiche abbilden, die, obwohl<br />
unter einem Dach, sich nicht zwangsläufig verbinden: Der Unterschied zwischen der<br />
Kunst, die ohne Auftrag agiert, und der Grafik, die auf Mandatsbasis arbeitet, sowie<br />
die Altersbandbreite der Studierenden machen gemeinsame Projekte schwierig, sagt<br />
Jean-Paul Felley. Solche seien erst auf Stufe der Weiterbildung angedacht.<br />
Im Gespräch formuliert der seit 2018 amtierende Direktor und vormalige umtriebige<br />
Co-Leiter des Centre culturel suisse à Paris ausserdem einen sehr hohen Anspruch<br />
an die jungen Kunstschaffenden und fordert, dass diese sich ihrem Ziel zu einhundert<br />
Prozent verschreiben. Die Schule stellt ihnen dann die Mittel in Form von Werkstätten,<br />
einem Fotolabor, der Druckerei oder digitalen Medien zur Verfügung. Die Kunstschaffenden<br />
sollten überdies einen breiten kulturellen Hintergrund aufweisen, weshalb<br />
eine Bibliothek ein zentraler Ort sei – dieser soll auch den angedachten Neubau<br />
prägen. Zudem seien Partner wie das innovative Théâtre Les Halles (TLH) essenziell:<br />
Seit 2018 besteht im Foyer dieses Theaters in Sierre mit ‹Le Cube› ein gemeinsamer<br />
Ausstellungs- und Projektort.<br />
FOKUS // EDHEA<br />
41
Wie die Hochschule mit ihren beiden Polen ist auch der Kanton Wallis zweigeteilt:<br />
in das Oberwallis, deutschsprachig und eher konservativ, und das Unterwallis, französischsprachig<br />
und wirtschaftlich stark auf die Genferseeregion ausgerichtet.<br />
Um das Jubiläum in einem breiten Kreis publik zu machen, war also eine besondere<br />
Aktion nötig. Mit dem ‹Dancewalk – Ultra Valais› des bekannten Choreografen<br />
Foofwa d’Imobilité, der vom 27. September bis zum 6. Oktober vom Rhonegletscher<br />
200 km tanzend durch das Wallis bis zum Genfersee führte, hatte man einen passenden<br />
Weg gefunden. Dabei wurde die Compagnie Neopost Foofwa von studierenden<br />
oder ausgebildeten Musikern begleitet: An den unterschiedlichen Tagen durchtanzte<br />
man verschiedene thematische «Gebiete», von der Natur über den Wein bis zu Zukunftsindustrien.<br />
An den Abenden fanden in lokalen Kunstorten dann jeweils gesellige<br />
Feiern statt. Diese Aktion verband zudem Vergangenheit und Zukunft: Vom Gebiet<br />
der legendären Furk’art, wo von den zwischen 1983 bis 1999 entstandenen Werken<br />
einzelne wie etwa ein Turm von Per Kirkeby zurückgeblieben sind, gelangte man in die<br />
Künstlerresidenz La Becque in La Tour-de-Peilz am Genfersee. Mit dieser kooperiert<br />
die Schule aktuell.<br />
Alte und neue Schwerpunkte<br />
Die EDHEA versteht sich als im Zentrum von Europa angesiedelt. Felley drückt es<br />
wie folgt aus: «Im Herzen des Alpenraums, abseits der grossen urbanen Zentren gelegen,<br />
ist das Wallis ideal für Studium und Forschung. Wie die Schweiz reflektiert und<br />
nutzt es den Reichtum der kulturellen Unterschiede des Landes.» Er betont jedoch,<br />
dass sich das Unterwallis vor allem in Bezug auf die Entwicklungen im Genferseebecken<br />
verändere. Es gebe zwar Preissteigerungen, aber man profitiere von einem<br />
Austausch, indem einige Personen, nicht zuletzt aus der Kunstszene, nun im Unter-<br />
Foofwa d’Imobilité · Dancewalk Ultra-Valais, 27.9.–6.10.2019. Foto: Gregory Batardon<br />
42 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
wallis Wohnsitz nähmen und die Schule attraktiver werde. Ein Beispiel ist die bekannte<br />
Kunstschaffende Latifa Echakhch, die im Unterwallis ein Atelier betreibt und seit<br />
2019 auch Kurse an der EDHEA hält.<br />
Zugleich stehe man aber ständig in einem gewissen Konkurrenzkampf mit den<br />
Schulen in Genf und Lausanne. Deshalb soll ein neuer Schwerpunkt in Bezug auf «den<br />
Ton» etabliert werden. Felley meint dazu:«Neben den klassischen Kunst- und Designkursen<br />
nehmen Sound und MAPS – Master of Arts in Public Spheres – eine besondere<br />
Stellung ein. Dazu entwickeln wir zahlreiche Partnerschaften in der ganzen Schweiz<br />
und mit europäischen Institutionen.» Der Master of Arts in Public Spheres selbst ist<br />
eine solche Kooperation – er wird gemeinsam mit der HEAD in Genf und der ECAL in<br />
Lausanne angeboten. Internationale Vernetzung wird mit der Förderung von ausländischen<br />
Studierenden durch die Bourse Hans Joerg Wyss vorangetrieben. Das Institut<br />
de Recherche, das von Alain Antille geleitet wird, widmet sich ebenfalls der «Interaktion»<br />
zwischen Kunstschaffen und verschiedensten Räumen, wie der Natur oder<br />
dem öffentlichem Raum. Neue Partner ermöglichen auch ungewöhnliche Projekte:Die<br />
Fondation Oplae in Lens vergibt etwa ab dem Frühling <strong>2020</strong> an eine Absolventin oder<br />
einen Absolventen des Studiengangs Master of Arts in Public Spheres einen dreimonatigen<br />
Aufenthalt in Australien im Gebiet der Aborigines. Als kurzes Fazit bleibt: Die<br />
kleine EDHEA muss geschickt agieren, Gelegenheiten ergreifen und Nischen nutzen.<br />
Die Zukunft wird gebaut<br />
Jean-Paul Felley lässt in unserem Gespräch keinen Zweifel an seiner Mission für<br />
die EDHEA aufkommen. Ursprünglich aus dem Wallis, ist er gut vernetzt bis in den<br />
Regierungsrat. Dieser hat den Bildungsbereich als Standortvorteil für die Zukunft des<br />
Kantons erkannt. So wurden die Walliser Fachhochschulen unter der Bezeichnung<br />
‹HES-SO Valais-Wallis› zusammengefasst und an einigen Orten schon breit ausgebaut.<br />
Auch die EDHEA ist seit 2019 ein Teil dieses Verbundes und profitiert von der<br />
Zusammenarbeit, etwa durch das interdisziplinäre Gefäss des ‹ArtinLab›, das an der<br />
Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft arbeitet.<br />
Schon länger sind die Planungen für einen Neubau der Schule im Gange. Das<br />
Langzeitprovisorium, seit 1997 im ehemaligen Kantonsspital, bietet zwar für Kunstschaffende<br />
helle Ateliers, ist zugleich aber für Arbeiten am Computer im Sommer<br />
ungeeignet, und die Werkstätten im Keller platzen aus allen Nähten. Dass nun am<br />
14. November 2019 die Gemeinde Sierre den Masterplan für die Bebauung veröffentlicht<br />
hat,konnte die Hochschule auf Instagram als positive Nachricht posten – so wird<br />
ein nächstes Treffen in einigen Jahren dann vielleicht nicht mehr auf der Sonnenterrasse<br />
mit spektakulärer Fernsicht, sondern in einer grossen Bibliothek stattfinden.<br />
Adrian Dürrwang. Kunsthistoriker, freier Autor und Lehrer in Bern. a_duerrwang@hotmail.com<br />
→ EDHEA, Schule für Gestaltung und Hochschule für Kunst Wallis ↗ www.edhea.ch<br />
→ ‹Les plus beaux livres suisses 2018›, Ausstellung kuratiert vom Bundesamt für Kultur in Kooperation<br />
mit der EDHEA, Arsenaux, Sion/Sitten, bis 31.1. ↗ www.lesarsenaux.ch<br />
FOKUS // EDHEA<br />
43
Ansichten — Konkrete Poesie auf<br />
einem romanischen Grabmal<br />
Louis Boudan für den Antiquar François-Roger de Gaignières, Grabmal für Mathilde von Flandern<br />
(gest. 1083), Abbaye-aux-Dames, Caen, 1698/1702, Oxford, Bodleian Library<br />
44 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Nur Flüstertöne spielte mir das Mobiltelefon zu:«Je suis devant<br />
le tombeau de Mathilde. C’est maaagnifiiique! Maintenant, je<br />
compreeends!» – raunte mir eine Freundin zu, die grad vor dem<br />
Grabmal von Mathilde von Flandern in der Abbaye-aux-Dames<br />
in Caen stand. Katharina Holderegger<br />
Ja, was hat es mit dieser trapezförmigen Platte auf sich? Sie besteht aus mit Kohle<br />
versetztem Kalkstein, der aus der flandrischen Heimat einer normannischen Herzogin<br />
und späteren englischen Königin stammt. Wieso hat mich dieses Frauengrabmal<br />
so berührt, mehr als alle anderen, die ich in den Kirchen der Vormoderne als Spielplätze<br />
und manchmal auch Schlachtfelder von Identitäten studiert habe? Tatsächlich<br />
reisst die Reihe der von diesem Monument Ergriffenen in der 1059/1060 gestifteten<br />
Abbaye-aux-Dames in Caen nur in der Zeit ab, als das Grabmal durch eine gotische<br />
Nekropole überhöht und zugleich darunter verborgen war. Es kam erst wieder zum<br />
Vorschein, als die Calvinisten 1562 gegen diese Form des Totenkults Hand anlegten.<br />
Schon der Chronist Orderic Vitalis (gest. 1131) schrieb das von ihm als «lieblich»<br />
bezeichnete Epitaph buchstabengetreu ab. Das Gedicht ist mit einem Schwung formuliert<br />
und gesetzt, der in auffälligem Kontrast zur Strenge der mittelalterlichen<br />
leoninischen Versregeln wie auch der geometrischen Anordnung steht. Die Schrift<br />
bewegt sich von der Mitte des Kopfendes in an- und abschwellender Dichte und<br />
Dicke der Buchstaben entlang der Ränder und dann entlang der Mittelachse hinunter<br />
und wieder herauf. Im Wortlaut verbindet sich die knappe, klare Sprache von Urkunden<br />
durch unerwartete Wendungen zu einem dialektischen Porträt der Stifterin. So<br />
erfahren wir etwa: «Den Fürst von Flandern hatte sie zum Vater und zur Mutter Adele»<br />
oder «Für sich selbst arm an verschwendeten Reichtümern; für die Armen reich.»<br />
Die Abtei war beim Tod von Mathilde von Flandern 1083 eines der damals modernsten<br />
Administrationszentren,das Dutzende von normannischen und englischen Dörfern,<br />
Weinbergen, Salzfeldern, Fischgründen und Handelshäusern vernetzte, und zugleich<br />
ein Leuchtturm der Poesie. Die in Konstanz lehrende Mediävistin Gabriela Signori trug<br />
dabei schon länger Indizien zusammen, wonach selbst die von der literarischen Elite<br />
um den Ärmelkanal damals so bewunderte Dichterin Muriel (gest. vor 1113) nicht vornehmlich<br />
in der Wilton Abbey, sondern in Caen gewirkt hatte. Leider ist keines ihrer<br />
Werke überliefert. Aber könnte nicht eines der Grund jenes aufgeregten Anrufs meiner<br />
Freundin gewesen sein? Auf alle Fälle dürfte das Epitaph für die Reine-Duchesse<br />
Mathilde auf eine der Frauen zurückgehen, die in der dank zahlreicher werdenden<br />
Historikerinnen zwar allmählich besser erforschten, aber doch noch unterbewerteten<br />
vortrefflichen Schreibstube der Abbaye-aux-Dames die Feder führten.<br />
Katharina Holderegger, Kunsthistorikerin, Kritikerin, Kuratorin, lebt mit ihrer Familie am Genfersee, dissertiert<br />
mit ‹Monument und Geschlecht› an der Universität Bern.<br />
→ Ansichten: Ein Bild, ein Text – Autor/innen kommentieren eine visuelle Vorlage ihrer Wahl.<br />
FOKUS // ANSICHTEN<br />
45
Fri Art — Retour à Fribourg<br />
A House is not a Home, vue d’exposition, Fri Art, 2019. Photo: Guillaume Baeriswyl<br />
46 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Fri Art propose une exposition collective en deux volets avec de<br />
jeunes artistes suisses et internationaux. Si elle s’inscrit dans<br />
les débats contemporains sur l’identité, l’exposition met surtout<br />
en relief la fragilité de cette notion, dans la dualité entre les<br />
corps et de l’architecture ou entre la conception et la réception<br />
d’une œuvre. Sylvain Menétrey<br />
«Annie Ernaux évoque à merveille ce malaise que l’on ressent lorsqu’on revient chez<br />
ses parents après avoir quitté non seulement le domicile familial mais aussi la famille<br />
et le monde auxquels, malgré tout, on continue d’appartenir, et ce sentiment déroutant<br />
d’être à la fois chez soi et dans un univers étranger.» Dans ces lignes de ‹Retour<br />
à Reims›, Didier Eribon décrit certaines des questions qui parcourent la double<br />
exposition ‹A Home is not a House› et ‹A House is not a Home› que propose Nicolas<br />
Brulhart pour ses débuts comme directeur artistique du centre d’art Fri Art. L’origine<br />
comme déterminisme auquel le sujet cherche à échapper. La maison comme lieu de<br />
confort et de réconfort, mais aussi de traumatismes et de violences assourdies.<br />
Se saisir de l’identité pour lutter contre les structures d’exclusion et rendre visible<br />
certaines communautés minorisées est une stratégie à l’œuvre dans de nombreuses<br />
pratiques artistiques actuelles. De jeunes artistes en font un enjeu, parfois trop exclusif,<br />
de leur travail. Mais, en parallèle, la question identitaire est aussi récupérée,<br />
par des groupes d’extrême-droite qui la brandissent dans une idéologie de rejet.<br />
Dans ces débats sensibles, comment un curateur qui n’appartient pas à une minorité<br />
visible peut-il se positionner ? Plutôt que d’apporter des réponses définitives,<br />
Nicolas Brulhart décentre habilement le propos pour nous faire réfléchir à des enjeux<br />
de réception de l’art en posant cette éternelle question : à quel point le prisme<br />
biographique doit-il informer la lecture d’une œuvre, surtout quand celle-ci se refuse<br />
à l’interprétation? A ce titre, on notera que ces interrogations sur l’identité et le<br />
domestique interviennent justement au moment du retour du curateur dans sa ville<br />
d’origine de Fribourg.<br />
Une maison bien rangée<br />
L’accrochage du premier chapitre déjouait cependant les préjugés au sujet d’un<br />
curateur issu de la scène alternative. Chaque œuvre bénéficiait d’un espace généreux.<br />
Marie Kondo semblait avoir épuré les salles de la Kunsthalle fribourgeoise:<br />
moins de cimaises, des fenêtres libérées, un éclairage doux et caressant. Comme<br />
si le retour à Fribourg s’accompagnait d’un désir de respectabilité. Mais les antagonismes<br />
se multipliaient dans cette maison bien rangée. Comme le titre en forme de<br />
chiasme des deux expositions l’indique, peu importe l’ordre de l’équation : signifiant<br />
et signifié ne s’unissent jamais. C’est dans cette inadéquation du soi et de l’autre, et<br />
de l’œuvre et de son contexte, que se logent les travaux des treize artistes invités,<br />
tous représentants de la jeune génération.<br />
FOKUS // FRI ART<br />
47
Cette logique était particulièrement visible dans le théâtre mental plus dépouillé<br />
du premier étage. Les élastiques tendus à quelques centimètres du sol par Olga<br />
Balema exprimaient la difficile cohabitation du sujet et de l’architecture. Cette<br />
œuvre, piège pour les pieds et le regard, citait le minimalisme, en rendant le spectateur<br />
conscient de son corps dans l’espace. Mais la facture artisanale de l’œuvre,<br />
avec ses bandes rapiécées et peintes, ses brins qui traînaient au sol, renvoyait, elle,<br />
à des occupations de préaux scolaires, des ouvrages de couture ou à d’autres souvenirs<br />
subjectifs. Le jeu et le passe-temps affluaient aussi dans le diptyque de Marie<br />
Gyger, composé de petits avions en papier collés sur des feuilles grises biseautées<br />
comme des tuiles. Disposés en ligne sur des plis des feuilles, les avions formaient<br />
des motifs de fils barbelés qui clôturaient le désir d’évasion. Une chimère de chèvre,<br />
mi-cadavre, mi-jouet, guignait de ses yeux aveugles en faux diamants depuis l’extérieur<br />
de la fenêtre. Ce memento mori bouffon de Tristan Lavoyer raillait la position inconfortable<br />
du visiteur, invité mais néanmoins intrus dans cette maison, spectateur<br />
d’identités fracturées.<br />
Le rez insistait davantage sur les bases matérielles et domestiques, avec une<br />
majorité de sculptures plus affirmatives. On y retrouvait une chèvre de Tristan Lavoyer,<br />
qu’un mécanisme faisait aller bêtement d’avant en arrière sur un rail comme<br />
une allégorie de l’individu domestiqué et automatisé par les technologies de pouvoir.<br />
Nicolas Brulhart (1983, vit à Fribourg), directeur artistique de Fri Art depuis juin 2019<br />
auparavant archiviste à la Kunsthalle de Berne, co-directeur de Forde à Genève, un des membres<br />
fondateurs de l’espace indépendant WallRiss à Fribourg<br />
curateur de l’exposition collective ‹Discoteca Analitica› à Fri Art, 2019<br />
A Home is not a House, vue d’exposition, Fri Art, 2019. Photo: Guillaume Baeriswyl<br />
48 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Le pouvoir symbolique du phallus était tourné en dérision, renvoyé à sa puérilité, à<br />
une fonction décorative ou à une utilité profane, par la série Bloomers de Daphne<br />
Ahlers, des sculptures moulées dans des coques de protection pour les parties génitales<br />
masculines. Les positifs obtenus par ces opérations de moulage, accrochés<br />
au mur à hauteur d’entrejambe, étaient agrémentés de nœuds aux couleurs pastels<br />
ou servaient de patères. D’autres œuvres développaient des approches idéalisées de<br />
l’identité et de la maison, à travers le rêve ou l’artifice, exprimant cette dialectique<br />
de l’image de soi libre et du regard de l’autre qui conditionne, dans une métaphore<br />
de la négociation entre la subjectivité de l’artiste et les projections du spectateur qui<br />
servait de fil conducteur à l’exposition.<br />
Un public bien domestiqué<br />
Le second volet, ‹A Home is not a House›, que nous avons pu visiter en cours de<br />
montage, introduit un changement radical de scénographie. Les fenêtres sont désormais<br />
recouvertes de filtres miroir qui referment le bâtiment sur lui-même et multiplient<br />
les reflets. L’éclairage est diffus. Des rideaux noirs théâtralisent les salles. Le<br />
public, qui pouvait librement exercer son regard dans le premier chapitre, est cette<br />
fois-ci assailli par l’exposition qui s’impose à lui, le désoriente et lui renvoie son<br />
image. Il est devenu l’Autre, celui sur qui le pouvoir s’exerce. Par ce renversement, le<br />
curateur nous plonge dans cette étrange sensation dont parle Eribon d’être à la fois<br />
chez soi et dans un univers étranger. Les identités muettes de la première exposition<br />
deviennent envahissantes, à l’exemple de ce sac à main en velours noir monumental<br />
avec des charms dorés de Gina Fischli à l’entrée, dont la féminité déborde sur l’architecture<br />
et le public. Aussi cette énigmatique peinture expressionniste sur carton de<br />
Sophie Oxe, une artiste que vous ne trouverez pas sur Google. La toile représente en<br />
touches grossières à la Ensor un bateau flanqué d’un drapeau suisse avec pour passagers<br />
des hommes en hauts-de-forme hilares, dont deux serrent une mariée. Le curateur<br />
nous explique que l’auteure était une bourgeoise fribourgeoise «excentrique»,<br />
décédée en 2010 dans l’EMS voisin de Fri Art. Sa production picturale, léguée au Musée<br />
d’art et d’histoire de Fribourg n’a jamais quasiment jamais été exposée. Comment<br />
interpréter cette scène? Rapt ou sauvetage? Une recherche biographique donnerait-elle<br />
les clés de cette allégorie possiblement féministe ? On salue le parti-pris<br />
barthésien du curateur de montrer des artistes aux identités multiples de genre ou<br />
de race sans mentionner ces éléments biographiques. Il invite à des lectures plus<br />
subjectives et à apprécier les qualités plastiques des œuvres, même si certaines,<br />
comme dans le cas de Sophie Oxe, sont plus discutables.<br />
Sylvain Menétrey, curateur, critique indépendant et enseignant à la HEAD–Genève, vit à Lausanne.<br />
sylvain.menetrey@gmail.com<br />
→ ‹A Home is not a House›, avec Daphne Ahlers, Olga Balema, Camille Blatrix, Gina Fischli,<br />
Sitara Abuzar Ghaznawi, Marie Gyger, Lewis Hammond, Nora Kapfer, Tristan Lavoyer, Claudia Lemke,<br />
Dominic Michel, Sveta Mordovskaya, Ser Serpas, Sophie Oxe, Fri Art – Kunsthalle Fribourg,<br />
jusqu’au 12.1. ↗ www.fri-art.ch<br />
FOKUS // FRI ART<br />
49
Cerith Wyn Evans — Testimoni<br />
oculisti in un viluppo misterioso<br />
StarStarStar/Steer (totransversephoton), 2019, veduta dell’installazione, Pirelli Hangar Bicocca,<br />
Milano, Courtesy White Cube e Pirelli Hangar Bicocca. Prodotto con il supporto tecnico di INELCOM,<br />
Madrid. Foto: Agostino Osio<br />
50 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
All’Hangar Bicocca in Milano le immateriali sculture fluttuanti<br />
di luce e suono di Cerith Wyn Evans procurano un’esperienza<br />
sinestetica piena di misteri in un bosco intessuto di citazioni<br />
e allusioni, che appaiono e spariscono a seconda del punto di<br />
vista del publico. Barbara Fässler<br />
Negli anni 2000 l’artista gallese Cerith Wyn Evans da regista sperimentale e strutturalista<br />
si è convertito a scultore, e ora il suo film è diventato scultura immateriale, allo<br />
stesso modo fatta di luci e suoni. Da riproducibili i suoi lavori si sono fatti irripetibili<br />
e hanno sommerso lo spazio espositivo, lo spazio reale del qui e ora. La sua mano<br />
da regista mette in scena le sue sculture immateriali nella cattedrale dell’Hangar<br />
Bicocca. Allo stesso tempo Cerith Wyn Evans dirige i protagonisti, gli spettatori, in<br />
una coreografia articolata come flusso libero e permette loro, così facendo, di immergersi<br />
in uno spazio-tempo magico e fluttuante in cui la percezione delle opere si<br />
modifica con ogni passo.<br />
Oltre a trasporre il linguaggio del cinema nel vocabolario scultoreo e nello spazio<br />
fisico, Evans reinterpreta concetti, forme ed elementi dai più disparati campi della<br />
cultura come l’arte moderna e antica, la musica, la letteratura, la danza e la scienza.<br />
Così il titolo stesso ‹… the illuminating Gas› cita il titolo di ‹Etant donné›, l’ultima<br />
opera di Marcel Duchamp, nella quale lo spettatore diventa voyeur. La citazione si<br />
riferisce al ruolo del gas nella produzione di luce, condizione sine qua non di ogni<br />
opera d’arte visiva e della sua percezione. All’ingresso gli spettatori si imbattono subito<br />
in una foresta di sette colonne fatte di tubi di vetro. Esse somigliano solo formalmente<br />
ai pilastri dell’architettura antica, poiché non poggiano nemmeno per terra e<br />
sono fatte di vetro, quindi fluttuano nello spazio e rappresentano paradossalmente<br />
la trasparenza e l’estrema fragilità. Un algoritmo detta il ritmo con il quale i led si<br />
accendono e spengono lentamente, e le colonne passano da traslucide a bianche, da<br />
spettrali a illuminate.<br />
Nella navata centrale il pubblico scorre liberamente sotto le giganti sculture di<br />
neon che evocano i concetti spaziali di Lucio Fontana in versioni ingarbugliate, piene<br />
di citazioni più o meno esplicite, che appaiono a seconda del punto di vista. Vi si trovano<br />
ad esempio i «testimoni oculisti» del Grande Vetro di Marcel Duchamp, delle<br />
linee convulse e aggrovigliate che seguono i gesti e le coreografie del teatro Noh del<br />
Giappone; delle formule chimiche o delle forme geometriche. Come deve aver provato<br />
Cerith Wyn Evans stesso anni fa a Tokyo guardando la città da un grattacielo, anche il<br />
pubblico si deve sentire incapace di cogliere tutti i significati e i livelli interpretativi di<br />
una realtà complessa e indecifrabile, misteriosa e nascosta che si dà alla vista come<br />
intrico di luci.<br />
Barbara Fässler è artista, teorica e critica d’arte. barbarasic.faessler@gmail.com<br />
→ ‹… the illuminating Gas›, Hangar Bicocca, Milano, fino al 23.2. ↗ www.pirellihangarbicocca.org<br />
FOKUS // CERITH WYN EVANS<br />
51
HINWEISE<br />
Digitale Kunst — Speculative<br />
Habitat for Sponsored Seabirds<br />
Curator’s Choice — 30 Sekunden habe ich Zeit,<br />
mir dieses Kunstwerk anzuschauen, dann verschwindet<br />
es. Vom Verschwinden handelt es,<br />
dem der Vögel angesichts der Klimakatastrophe<br />
und der Bedrohung ihrer Lebensräume. Ich<br />
sehe niedliche Computerspiel-Flamingos und<br />
Pinguine und ein Schild: «The Long and Short<br />
of It». Lange Zeit, kurze Zeit, was bedeutet das<br />
angesichts der 4,6 Milliarden Jahre Erdalter<br />
und nur 200’000 Jahre des Homo sapiens?<br />
Kristin Lucas’ ‹Speculative Habitat for Sponsored<br />
Seabirds› ist im Rahmen des seit 2010<br />
existierenden Sunrise/Sunset-Projekts auf der<br />
Website des Whitney Museum zu sehen, jeweils<br />
für 30 Sekunden, wenn die Sonne in New York<br />
auf- oder untergeht. Die Arbeit passt zum Format<br />
und bindet die Zeit- und Ortlosigkeit des<br />
Netzes an die Tatsache, dass wir uns auf einem<br />
Planeten befinden, der um die Sonne kreist, die<br />
unser Leben möglich macht, aber auch bedroht.<br />
Sie warnt nicht nur, sondern schlägt auch Handeln<br />
vor. Jeder digitale Vogel entspricht einem<br />
realen, dessen Patenschaft Lucas über eine<br />
Vogelschutzorganisation übernommen hat. Die<br />
Arbeit ist Teil des grösseren Projekts flARmingos,<br />
das auch eine App zu den Tanzbewegungen<br />
der Vögel umfasst. Raffael Dörig<br />
Kristin Lucas · Speculative Habitat for Sponsored<br />
Seabirds, 2019<br />
↗ whitney.org ↗ dancewithflarmingos.net<br />
Len Lye<br />
Basel — Die Visualisierung von Bewegung ist<br />
sein künstlerisches Mittel. Sichtbar wird es vor<br />
allem in seinem Hauptmedium, dem Medium<br />
der Bewegung selbst: im Film. Aber auch in<br />
anderen künstlerischen Disziplinen entwickelte<br />
der neuseeländische Künstler Len Lye Kompositionen<br />
von Bewegung.<br />
Ausgehend von seinen Zeichnungen indigener<br />
Formensprache, die in ihrer Ornamentik an<br />
einen Versuch erinnern, Struktur beweglich<br />
zu machen (Totem-und-Tabu-Skizzenbuch,<br />
1922–1926), erarbeitete Lye zwischen den<br />
Dreissiger- und Fünfzigerjahren avantgardistische<br />
Experimentalfilme. Konkrete, figurative<br />
Formen entwickeln sich darin zu immer<br />
stärker abstrakt werdenden Bewegungsmustern<br />
und Farbfeldern mit überwältigender<br />
Leuchtkraft, für die er zum Teil unmittelbar<br />
auf die rohen 35-mm-Filmstreifen malte. Die<br />
Bilder sind dabei stets mit virtuoser Musik<br />
unterlegt, an deren Rhythmus sich die im<br />
Film ablaufenden Muster anpassen. Auch auf<br />
seinen sogenannten Scratch-Filmen tanzen<br />
die händisch auf den Film gekratzten Linien<br />
analog zum Ton – sie vertonen damit ganz<br />
konkret die Bewegung der hinterlassenen<br />
Spuren, und man mag bei diesem Medium an<br />
die Funktion einer tontragenden Schallplatte<br />
denken. Den zu erwartenden Sprung erleben<br />
wir etwas weiter hinten, im letzten Raum der<br />
Ausstellung: bei Len Lyes kinetischen Skulpturen.<br />
Ein Drahtbüschel wirbelt wild durcheinander.<br />
Eine Kugel aus Kork balanciert leicht<br />
hüpfend auf einem flexiblen Metallstreifen,<br />
der, zu einem Kreis geformt, sich in Endlosschleife<br />
um sich selbst dreht. Die gleiche<br />
Kugel schlägt in einer anderen Installation<br />
in heftigen Vibrationen gegen eine aufrecht<br />
stehende Metallfläche, die dadurch in eine<br />
laut hörbare Schwingung versetzt wird. Die<br />
musikalische Begleitung verleiht den durch<br />
ihre Motorisierung bewegten Skulpturen eine<br />
dominante Dramatik.<br />
Die feinen, bildhauerisch in den Raum übersetzten<br />
Linien aus Len Lyes Doodle-Zeichnungen,<br />
in denen die frei aufs Papier gebrachten<br />
52 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Striche eine abstrakte Bewegung festhalten,<br />
lassen noch ein wenig die vorherige Ausstellung<br />
der Position Rebecca Horns (→ KB 9/2019,<br />
S. 80/81) in diesen Räumen nachklingen. Die<br />
rudimentäre Art der akustischen Kinematik<br />
erinnert andererseits an den Gastgeber des<br />
Hauses selbst: Jean Tinguely.<br />
Alles in allem verfolgte Len Lye jedoch einen<br />
ganz eigenen Stil, der sich intensiv dem Phänomen<br />
der Bewegung widmet und sich in einer Art<br />
künstlerischen Studie mit dessen Ausdrucksformen<br />
auseinandersetzt. VMS<br />
Len Lye · Tulsalava, ca. 1929, 1/12 einer Fotoserie,<br />
ca. 20 x 25 cm, Filmstill<br />
Len Lye · A Colour Box, 1935, Tonfilm, 4’, 35 mm,<br />
Farbe (Dufaycolor), Filmstill<br />
→ Tinguely Museum, bis 26.1.<br />
↗ www.tinguely.ch<br />
Josef Albers<br />
Bellinzona — Die Villa dei Cedri in Bellinzona<br />
gibt dank einem Fundus erstmals gezeigter<br />
Skizzen und Collagen den bislang vielleicht<br />
schönsten Einblick in die Serie ‹Homage to<br />
the Square› von Josef Albers, die von 1949 bis<br />
zu seinem Tod über 2000 Werke umfasste. Die<br />
Schau setzt bei den Mosaiken und Fenstern<br />
ein, die der Künstler als Student am Bauhaus<br />
1920–1923 aus Scherben herstellte. Erstmals<br />
verbanden sich darin Experimente zur Kombination<br />
monochromer Oberflächen mit Lichtstudien.<br />
Notabene typografische, aber auch freie<br />
Arbeiten aus dem nächsten Jahrzehnt zeigen,<br />
wie Albers diese Interessen vertiefte.<br />
Spannend ist vor allem, wie das Kuratorenduo<br />
Carole Haensler, Direktorin der Villa dei<br />
Cedri, und Marco Pierini, Direktor der Galleria<br />
Nazionale dell’Umbria Perugia, die Anregung<br />
Albers’ durch seine Südamerikareisen nach<br />
seiner Emigration in die USA 1933 gewichtet.<br />
Wie Versuchsreihen zeigen, gelangte Albers bei<br />
der jahrelangen Verarbeitung der suggestiven<br />
Repetitionen von Strukturen und Ornamenten<br />
präkolumbianischer Architektur wie auch der<br />
für europäische Augen schrillen Buntheit südamerikanischer<br />
Kulturen zu einer Zuspitzung<br />
formaler Reduktion und farblicher Variation,<br />
deren Höhepunkt die nur mehr auf vier Typen<br />
beschränkte ‹Homage to the Square› darstellte.<br />
Diese Serien, die eher Echoräume von Erinnerungen<br />
als autoritäre Setzungen sein wollten,<br />
können auch als Kippmomente zwischen der<br />
modernen und der minimalistischen und damit<br />
zeitgenössischen Kunst aufgefasst werden.<br />
Den farbtheoretischen Rückgriff auf Goethe<br />
oder Chevreul, die beide schon im 19. Jh. das<br />
subjektive Erleben der Schwingungen des<br />
Lichts darlegten, schickte er dabei genauso der<br />
Praxis hinterher, wie er diese unterschiedlichen<br />
Lehren bis 1949 am Black Mountain College<br />
und danach an der Yale University vermittelte.<br />
Bevor es in der Villa dei Cedri die Treppe hochgeht,<br />
wird auch noch die für seine europäische<br />
Rezeption bedeutende Freundschaft mit<br />
seinem ehemaligen Schüler Max Bill behandelt.<br />
Auf der Beletage ist man dagegen vor<br />
HINWEISE // CURATOR’S CHOICE / BASEL / BELLINZONA<br />
53
einer grossartigen Auswahl von 100 Gemälden<br />
und Drucken aus der ‹Homage to the Square›<br />
nur noch zum Eintauchen in das Innere nicht<br />
zuletzt seines eigenen Sehens und Denkens<br />
eingeladen. Die Aktualität dieser subtilen<br />
Bewusstseinsschärfungen, dass sich alles nur<br />
langsam in Zusammenhängen erahnen lässt,<br />
ist natürlich ungebrochen. KHO<br />
Josef Albers · Color Study for: Homage to the<br />
Square, undatiert, Öl und Bleistift auf Zeichenfolie,<br />
33,5 x 30,6 cm, The Josef and Anni Albers<br />
Foundation @ ProLitteris<br />
Josef Albers · Color Study for: Homage to the<br />
Square, undatiert, Öl und Bleistift auf Zeichenfolie,<br />
29,5 x 23,7 cm, The Josef and Anni Albers<br />
Foundation © ProLitteris<br />
→ Museo Villa dei Cedri, bis 2.2.; mit Katalog<br />
↗ www.villacedri.ch<br />
Tom Fellner, René Fahrni<br />
Brugg — Man kann es Zufall nennen. «Dummy»<br />
und «Bunny» reimen sich. Also bringt man<br />
die beiden Werke zusammen und fertig ist<br />
die Installation. So ungefähr muss man sich<br />
das Vorgehen der beiden Zürcher Künstler<br />
mit Aargauer Wurzeln Tom Fellner (*1956) und<br />
René Fahrni (*1977) vorstellen, die im Zimmermannhaus<br />
Brugg einen nicht ganz ernstzunehmenden<br />
Kunstparcours unter dem Titel<br />
‹Dummies› (deutsch: Attrappen, Dummköpfe)<br />
aufgebaut haben. Wer sind die beiden Fantasiebegabten,<br />
die lose befreundet sind und die<br />
sich nun auch künstlerisch begegnen? Der in<br />
New York geborene Tom Fellner hat in den USA<br />
Philosophie, Kunst und Malerei studiert und<br />
unterrichtet heute an der Fachhochschule für<br />
Gestaltung und Kunst der Nordwestschweiz.<br />
Seine Arbeiten sind unter anderem in den<br />
Sammlungen des Metropolitan Museum und<br />
des Aargauer Kunsthauses zu finden. Kennzeichen<br />
des Kunstmalers: Bad Painting. Objektkünstler<br />
René Fahrni hat die F+F Schule Zürich<br />
absolviert und wurde mit diversen Kunststipendien<br />
gefördert. Unter anderem war er an<br />
Art and the City in Zürich beteiligt, stellte in<br />
diversen Offspaces aus und als Gastkünstler im<br />
Aargauer Kunsthaus. Zurück nach Brugg: Eine<br />
Skulptur von Fahrni wird also einem Bild von<br />
Fellner zugeordnet oder umgekehrt. Wenn der<br />
Objektkünstler in ‹Dummy› vier unterschiedlich<br />
grosse Kuben aus Karton übereinanderstapelt,<br />
als wärs ein abstrahierter Hase, so hat er gleich<br />
Fellners aquarellierten ‹Evil Bunny› zur Seite,<br />
der alles andere als böse, sondern ziemlich<br />
liebenswürdig dreinschaut. Unvereinbares<br />
im Gleichen ist die Würze des Witzes. Und in<br />
diesem Sinn ticken auch die beiden Künstler.<br />
Sie mixen lustvoll High und Low, Fahrni mit<br />
Objekten aus Alltagsmaterial wie Holz, Gips<br />
oder Jute und Fellner mit popartiger Malerei<br />
auf bedruckten Dekostoffen. Wundern Sie sich<br />
also nicht, wenn Sie auf ihrem Rundgang unter<br />
einer magischen Laterne durchspazieren, die<br />
von gruseliger Hand gehalten wird, und Ihnen<br />
gleichzeitig eine Katze auf gemustertem Tuch<br />
zuschaut, wie Sie über Hindernisse aus Holz<br />
54 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
und Gips stolpern. Und freuen Sie sich über den<br />
bunten Kraken, der über einem Bouquet aus<br />
kahlen Hölzern prangt. Fragt sich nun: Ist diese<br />
Welt der Attrappen eine Scheinwelt? Ist die Welt<br />
generell eine Scheinwelt? Oder sind wir am Ende<br />
selber die Dummköpfe, die sich darin überlisten<br />
lassen? Fast (un)heimelig. FS<br />
René Fahrni · Entry Hall Table, 2014, Gips, Holz,<br />
Wolle, Ölfarbe<br />
Hermann Scherer<br />
Freiburg/Br — Hermann Scherer (*1893–1927),<br />
der mit nur 34 Jahren verstorbene Bildhauer,<br />
Maler und Grafiker, schuf in einer vergleichsweise<br />
kurzen Zeitspanne ein Werk, das noch<br />
heute von Interesse ist. Dies belegt eine<br />
aktuelle Schau mit privaten Leihgaben sowie<br />
zahlreichen Werken aus den eigenen und den<br />
Beständen des Dreiländermuseums in Lörrach.<br />
Ganz in der Nähe von Lörrach wurde Scherer<br />
geboren. Der Besuch einer Munch-Ausstellung<br />
im Kunsthaus Zürich Anfang der Zwanzigerjahre<br />
beeindruckte ihn tief – und weckte womöglich<br />
den Künstler in ihm. Die Bekanntschaft mit<br />
Ernst Ludwig Kirchner, den er in der Kunsthalle<br />
Basel kennen gelernt hatte, gab seinem Schaffensdrang<br />
Schub – und eine Neuausrichtung.<br />
Als Bildhauer findet der ausgebildete Steinmetz<br />
bald zu einer eigenen, starken Bildsprache<br />
– so in der kühnen ‹Mutter, Kind säugend›<br />
in Arve. Als Maler orientiert er sich an Kirchner,<br />
doch geht er in der Dynamisierung seiner Landschaften<br />
über das Vorbild hinaus. Ganz stark<br />
ist Scherer auch in den Holzschnitten – wie in<br />
dem ‹Raskolnikov›-Zyklus nach Dostojewski,<br />
dessen Protagonist Züge von ihm trägt. HDF<br />
Tom Fellner · Kleiner Krake, 2015, Tempera und<br />
Öl auf bedrucktem Stoff<br />
→ Zimmermannhaus, bis 1.3.<br />
↗ www.zimmermannhaus.ch<br />
Hermann Scherer · Berglandschaft Sertigtal-<br />
Davos, um 1923/24, Galerie Iris Wazzau.<br />
Foto: Jakob Jägli<br />
→ Museum für Neue Kunst, bis 15.3.<br />
↗ www.freiburg.de<br />
HINWEISE // BRUGG / FREIBURG/BR<br />
55
Im Garten der Farbe<br />
Freiburg/Br — Es ist die erste Ausstellung<br />
unter dem neuen Namen: PEAC, Paul Ege Art<br />
Collection heisst der Kunstraum Alexander<br />
Bürkle seit Kurzem. Neu ist auch, dass er<br />
nun als Museum firmiert. Die rund 900 Werke<br />
umfassende Sammlung umfasst Arbeiten von<br />
Vertretern der Minimal Art wie Donald Judd,<br />
Sol LeWitt und Robert Ryman oder des Radical<br />
Painting wie Marcia Hafif und Phils Sims, aber<br />
auch Werke von Josef Albers, Helmut Federle<br />
und Beat Zoderer. In der aktuellen Schau ‹Im<br />
Garten der Farbe› geht es um Kunst, die Farbe<br />
zum Thema macht. Maria Tackmann untersucht<br />
bspw., wie sich Stofffarbe in unterschiedlichen<br />
Papieren ausprägt. Ein Raum bietet Monochromien<br />
von Rudolf de Crignis, dessen Bilder<br />
Farbe, Licht und Raum in geradezu körperlicher<br />
Präsenz zur Geltung bringen. Zuletzt werden<br />
Werke von fünf Künstlern einer jüngeren Generation<br />
vereint. Der älteste darunter ist mit Jahrgang<br />
1966 der Zürcher Reto Boller. Sein Bild<br />
hat dinglichen Charakter, nicht nur, weil es sich<br />
aus der Vertikalen in die Horizontale begeben<br />
hat. Die Materialien entstammen kunstfremdem<br />
Kontext und wecken Assoziationen an die<br />
alltägliche Welt. Und in den beiden Wandarbeiten<br />
der Baslerin Judith Kakon bringt sich Farbe<br />
im Material gewissermassen anonym und ohne<br />
künstlerisches Zutun im Lauf des Entstehungsprozesses<br />
selbst zur Geltung. HDF<br />
Rudolf de Crignis · Painting No. 01 38, 2001, Öl<br />
auf Leinwand, 152,4 x 152,4 cm (l) und Painting<br />
No. 97 11, 1997, Öl auf Leinwand, 76,2 x 76,2 cm<br />
(r), Paul Ege Art Collection. Foto: Bernhard Strauss<br />
→ PEAC, bis 19.4. ↗ www.peac.digital<br />
Teresa Margolles, Adrian Paci<br />
Krems — «En la herida» bedeutet auf Spanisch<br />
«in der Wunde». Dieser metaphysische Zustand<br />
wurde von der mexikanischen Künstlerin<br />
Teresa Margolles (*1963) in einer eindrücklichen<br />
Performance in der Kunsthalle Krems<br />
vergegenwärtigt, die von einer österreichischen<br />
Transgender-Performerin ausgeführt wurde.<br />
Ein leerer Raum, ein Messer und ein Döschen,<br />
welches das Fett einer ermordeten mexikanischen<br />
Transgender-Prostituierten enthielt,<br />
waren die sparsamen Utensilien, mit denen<br />
am Eröffnungsabend zunächst eine Linie in die<br />
Wand geritzt wurde, um diese anschliessend<br />
mit dem Fett der Leiche einzustreichen. Es ist<br />
ein Akt, der nur symbolisch die Wunden heilen<br />
kann, die den ermordeten Transgender-Personen<br />
zugefügt wurden. Die Drastik einer solchen<br />
Geste ist typisch für Margolles’ Werk, in dem<br />
der gewaltsame Tod die zentrale Rolle spielt.<br />
Die repressive Unterdrückung in der mexikanischen<br />
Gesellschaft durch Drogenkriege, soziale<br />
Ungerechtigkeiten oder Genderhass bildet den<br />
Hintergrund für ihre dokumentarisch inszenierten<br />
Videos und Fotografien, in denen trotz aller<br />
Gewalt immer auch Stolz und Widerständigkeit<br />
spürbar sind, wie in der Serie ‹Pistas de Baile›,<br />
wo Prostituierte auf den Überresten abgerissener<br />
Diskotheken und Nachtklubs, ihrer früheren<br />
Arbeitsstätten, posierten.<br />
Neben einer Auswahl älterer Arbeiten von<br />
Margolles zeigt die Kunsthalle Krems eine<br />
weitere Ausstellung mit Werken des albanischen<br />
Künstlers Adrian Paci (*1969). Ältere und<br />
neuere Videoarbeiten, aber auch eine Reihe<br />
von wenig bekannten Ölbildern, die Szenen von<br />
schiffbrüchigen Migrant*innen zeigen, sind hier<br />
in einer kleinen Retrospektive versammelt. –<br />
Gerne hätte man von beiden Kunstschaffenden<br />
noch mehr neue Werke gesehen. Pacis Arbeiten<br />
drehen sich um die prekären Lebensbedingungen,<br />
in denen sich Menschen in postsozialistischen<br />
Ländern Südosteuropas befinden,<br />
um Verlust von Gemeinschaften und um das<br />
Verlorensein in einer fremden Welt, dem oft<br />
nur durch Migration begegnet werden kann.<br />
In der neuen Filminstallation ‹Prova› von 2019<br />
56 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
schliesst Paci an eine ältere Arbeit von 2004 an,<br />
in der die auswegslose Situation einer Gruppe<br />
von Arbeitslosen dokumentiert wird. Paci lässt<br />
die Protagonisten in einer nächtlichen Szenerie<br />
einer Bauruine wie in einem antiken Drama<br />
auftreten. Dabei öffnet sich ein gespenstischer<br />
Raum der Ausweglosigkeit, des Wartens und<br />
des erzwungenen Nichtstuns. PG<br />
Teresa Margolles · Berenice, Pista de Baile del<br />
Bar Tlaquepaque, 2016, Videostill<br />
Pablo Walser<br />
Kreuzlingen — Wer will, wer will, wer hat noch<br />
nicht? Lassen Sie das Glücksrad kreisen!<br />
Erfinden Sie Ihre eigene Propagandazeile! Oder<br />
gleich ein neues Weltbild! Begründen Sie eine<br />
Religion! Alles ist möglich, nur friedlich muss<br />
es sein und tolerant, hierarchiefrei und offen.<br />
Dann fügt es sich perfekt in Pablo Walsers<br />
Ausstellung im Kunstraum Kreuzlingen. Der<br />
Künstler (*1989) hat 2019 den Thurgauer Adolf<br />
Dietrich-Förderpreis erhalten und präsentiert<br />
anlässlich dieser Auszeichnung eine Denkwerkstatt<br />
voller Philosophien, Utopien und Ideale.<br />
Ihre Form ist ebenso heterogen wie ihr Inhalt:<br />
Fortschrittliche Ideen aus dem 19. Jahrhundert<br />
treffen auf tagesaktuelle Theorien, eine<br />
grandiose Zettelwirtschaft auf grosse Schautafeln,<br />
vollautomatisches Kinderspielzeug auf<br />
Mitmachaktionen, Malerei auf Biomasse. Hier<br />
geht es drunter und drüber und doch fügt sich<br />
alles zusammen, denn Pablo Walser wertet das<br />
Material nicht. Eine übermalte Zeitungsseite<br />
ist ihm genauso wichtig wie der ganze Schreibtisch,<br />
ein Skizzenfragment steht selbstverständlich<br />
neben einem mehrseitigen, detailreichen<br />
Comic. Diese Gleichbehandlung drückt<br />
beiläufig und doch sehr deutlich den Anspruch<br />
aus: Fort mit Grenzen und Rangordnungen! Mit<br />
Witz und Verve für eine bessere Welt! KS<br />
Adrian Paci · At sea, 2017, Öl auf Leinwand<br />
→ Kunsthalle Krems, bis 23.2.<br />
↗ www.kunsthalle.at<br />
Pablo Walser · Ausstellungsansicht Kunstraum<br />
Kreuzlingen. Foto: Richard Tisserand<br />
→ Kunstraum Kreuzlingen, bis 19.1.<br />
↗ www.kunstraum-kreuzlingen.ch<br />
HINWEISE // FREIBURG/BR / KREMS / KREUZLINGEN<br />
57
Konrad Klapheck<br />
La Chaux-de-Fonds — Der Titel der Ausstellung,<br />
‹Venus ex Machina›, ist perfekt gewählt:<br />
Knapp benennt der vom Musée des Beaux-<br />
Arts über der Werkschau des Düsseldorfer<br />
Malers Konrad Klapheck (*1935) gezündete<br />
Funke die zentralen Inhalte Eros, Technik und<br />
Bühnengeschehen. Subtil umreisst er auch<br />
die etwas kühle Machart der Exponate und die<br />
Werkchronologie, die rückwärts angegangen<br />
wird. Eine Retrospektive ist es nicht; dafür fehlt<br />
etwa eine Auswahl der gezeichneten Künstlerund<br />
Galeristenporträts. Und auch die im Stil<br />
von Picabia oder Man Ray über die Sprache<br />
zu menschlichen Akteuren erklärten Maschinen<br />
und Apparate, für die Klapheck seit 1955<br />
bekannt ist, sind nicht mit all ihren Unterkategorien<br />
präsent. Dennoch ist namentlich der<br />
Schluss der Ausstellung im kargen UG, das mit<br />
der sachlichen Optik dieser Werke perfekt korrespondiert,<br />
repräsentativ bespielt. Näh- und<br />
Schreibmaschinen als Statthalter weiblicher<br />
respektive männlicher Figuren stehen hier<br />
entsprechend ihrer Bedeutung im Gesamtwerk<br />
im Fokus, oftmals autobiografisch konnotiert.<br />
Beigesellt sind ihnen beispielsweise konstruktive<br />
Details einer Fahrradklingel, eines Objekts,<br />
das die Synästhesie von Visuellem, Taktilem<br />
und Auditivem bei Klapheck früh schon einbringt.<br />
Weiter finden sich Dinge wie Duschköpfe,<br />
Schnürstiefel und Schuhspanner, die den<br />
Körper – mal prothesenhaft, mal latent erotisch<br />
– ganz direkt adressieren. Hier erfüllt sich<br />
in jagendem Assoziieren, was von Beginn weg<br />
durchklingt. Sprich, dass die Ausstellung, ja<br />
im Grunde das gesamte, im zeitlichen Vakuum<br />
von Magischem Realismus, Surrealismus, Pop<br />
Art und Hyperrealismus angesiedelte Œuvre<br />
des Künstlers der Psychologie des Begehrens<br />
gilt: als zwiespältiges Streben nach Kontrolle<br />
wie beim Auftaktbild einer Schreibmaschine<br />
des Typs Ideal, als ungezügelte Neugier eines<br />
Musikers auf die im Saal versammelte Menge,<br />
als Schaulust des Jazzfans Klapheck, der seine<br />
Diven in Roben so dünn wie Négligés hüllt, und<br />
schliesslich ganz unverblümt als sexueller<br />
Akt, der uns selbst in die Voyeurrolle zwingt.<br />
Tabulos verwehrt sich Klapheck jeder Altersprüderie<br />
und legt Erinnerungen, Fantasien oder<br />
auch Klischees des Aktzeichnens frei.<br />
Die noch sprödere Malweise dieser expliziten<br />
Werke nimmt man gern als Vorwand, um das<br />
Denken in unverfänglichere Bahnen zu lenken.<br />
Etwa indem man das ganze Personarium libertärer<br />
Vorläufer, seelentauchender Überväter<br />
und selbsterklärter Bad Painters aufzurufen<br />
beginnt. AN<br />
Konrad Klapheck, Der Dogmatiker, 2016, Öl auf<br />
Leinwand, 97 x 145 cm © ProLitteris, Galerie<br />
Lelong, Paris<br />
Konrad Klapheck · Die Fragen der Sphinx, 1984,<br />
Öl auf Leinwand, 121 x 114 cm © ProLitteris,<br />
Musée de Grenoble<br />
→ Musée des Beaux-Arts, bis 2.2.<br />
↗ www.chaux-de-fonds.ch/musees/mba<br />
58 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Rivapiana<br />
Lichtensteig — Das 1972 erbaute Garni<br />
Rivapiana in Minusio hat seine besten Zeiten<br />
hinter sich. Eine Bewertung von 2013 lautet:<br />
«Hotel in die Jahre gekommen, da Einrichtung<br />
schon sehr veraltet ...» Ende 2018 logierte hier<br />
eine Gruppe von Kunstschaffenden, die von<br />
der bevorstehenden Sanierung des Hotels<br />
erfuhren. Ein Teil der Gruppe, Othmar Eder,<br />
Sara Rossi, Judit Villiger und Letizia Werth,<br />
griffen die Idee auf, andernorts eine Hommage<br />
an das Rivapiana zu realisieren – und zwar im<br />
toggenburgischen Lichtensteig. Das Kunstprojekt<br />
erstreckt sich vom Rathaus über die<br />
seit März 2019 bestehende Dogo Residenz für<br />
Neue Kunst bis zur Turnhalle, wo Jean-Marc<br />
Yersin grossformatige Fotografien präsentiert<br />
und in einer Art Wohnzimmer-Lounge die einst<br />
kontrovers diskutierte Schweizer Fernsehserie<br />
‹Das Motel› aus den Achtzigerjahren laufen<br />
lässt. Alle Arbeiten gehen von Genius Loci des<br />
Rivapiana aus sowie von Assoziationen, die<br />
mit Durchgangsorten in Verbindung gebracht<br />
werden. Die künstlerischen Herangehensweisen<br />
ergänzen sich zu einem bruchstückhaften,<br />
zwischen altmodischer Gemütlichkeit und<br />
befremdlicher Anonymität changierendem<br />
Bild einer vergangenen Welt. Zur Ausstellung<br />
erscheint ein Postkartenset und am letzten Tag<br />
wird Ulrich Gassers Stück ‹Schaulager› für ein<br />
Vokalquartett aufgeführt. LAC<br />
India Antica<br />
Mendrisio — Sie erinnern an die griechischen<br />
Kentauren, bloss ist der Unterkörper<br />
nicht einem Pferd, sondern einem geflügelten<br />
Löwen entliehen. Der üppige Schmuck, der die<br />
menschliche Hälfte beider Relieffiguren ziert,<br />
sowie der Turban auf dem Kopf des männlichen<br />
Mischwesens und der sie begleitende Elefant<br />
kennzeichnen sie als Angehörige der indischen<br />
Kultur. Sie huldigen einem Rad, das hier nicht<br />
für technische Errungenschaften, sondern für<br />
die Lehre des Buddha steht.<br />
Kunst im Dienste der Religion erzählte immer<br />
schon Geschichten durch Ikonografie und<br />
Symboliken, die innerhalb des jeweiligen<br />
Kulturkreises tradiert und so lesbar werden<br />
und ausserhalb desselben ahnendes Staunen<br />
auslösen können. Diese Erfahrung bestätigt<br />
sich nicht nur am beschriebenen Architrav-<br />
Fragment, das einst das Portal eines buddhistischen<br />
Gotteshauses markierte, sondern an<br />
zahlreichen Exponaten der Ausstellung ‹India<br />
Antica› im Museo d’arte in Mendrisio. Auch<br />
spiegelt sich die Faszination des Exotischen in<br />
dem Umstand, dass die Schau mit Objekten aus<br />
verschiedenen Schweizer Privatsammlungen<br />
bestückt ist. Gastkurator Christian Luczanits,<br />
Dozent an der Londoner School of Oriental and<br />
African Studies, fokussiert dabei auf die Wandelbarkeit<br />
der verschiedenen buddhistischen<br />
Gottheiten im Lauf von 14 Jahrhunderten – eine<br />
dichte, geheimnisvolle Zeitreise. DK<br />
Querbalken eines Tors, Mathura, Ende 1. bis<br />
Anf. 2. Jh. n. Chr., roter Sandstein, 25,5 x 100 cm<br />
Jean-Marc Yersin · Maquette, 2019, Turnhalle<br />
Lichtensteig © ProLitteris<br />
→ Museo d’arte, bis 26.1.<br />
↗ www.museo.mendrisio.ch<br />
→ Rathaus, Dogo Residenz, Turnhalle, 11.–24.1.<br />
↗ rathausfuerkultur.ch ↗ dogoresidenz.ch<br />
HINWEISE // LA CHAUX-DE-FONDS / LICHTENSTEIG / MENDRISIO<br />
59
Marianne von Werefkin und<br />
Alexej von Jawlensky<br />
München — Sie waren eines der grossen<br />
Künstlerpaare der Moderne: Marianne von<br />
Werefkin (1860–1938) und Alexej von Jawlensky<br />
(1864–1941). ‹Lebensmenschen› im<br />
Kunstbau im Lenbachhaus präsentiert nun<br />
erstmals ihr Œuvre in der Zusammenschau. Die<br />
Kooperation mit dem Museum Wiesbaden und<br />
dem Museo Comunale d’Arte in Ascona legt<br />
anhand von 119 Gemälden und Grafiken sowie<br />
Fotografien und Dokumenten Leben und Kunst<br />
übereinander. Was die anregend inszenierte<br />
Biopic-Schau über den «voyeuristischen Blick»<br />
hinaus spannend macht, ist die Tatsache, dass<br />
das ungleiche Paar politisch bewegte Zeitläufte<br />
zwischen zwei Weltkriegen durchlebte,<br />
und gemeinsam die Schwelle zur Avantgarde<br />
überschritt.<br />
Werefkin, Tochter aus adliger russischer<br />
Familie, war Schülerin bei Ilja Repin, galt ihm<br />
als Ausnahmetalent. Dort lernte sie Jawlensky<br />
kennen. Gemeinsam zogen sie 1896 nach München<br />
und verbrachten zwischen 1892 und 1921<br />
intensive Jahre, ab 1901 in einer für Werefkin<br />
oft bitteren Menage à trois – ihr Dienstmädchen<br />
Helene bekam 1901 ein Kind von ihm.<br />
Ihre Malerei war dabei so unterschiedlich, wie<br />
sie nur sein konnte: Jawlenskys Blick erfasste<br />
wenig Zwischenmenschliches. Er abstrahierte<br />
vielmehr Lichtstimmungen und Formkonstellationen<br />
dahingehend, dass eine emotionale<br />
Wirkung geradezu destilliert wurde – was<br />
sogar für seine Gesichter, etwa das geniale<br />
‹Bildnis des Tänzers Alexander Sacharoff› gilt.<br />
Werefkin hingegen erfasste Figurengruppen<br />
und deren Interaktion. In ‹Heimkehr›, 1909/10,<br />
‹Rhythmen›, 1910, oder ‹Tragische Stimmung›,<br />
1910, verdichtet sich der Realismus in Farbe<br />
und Struktur zum «figurativen Symbolismus».<br />
Ihr Interesse an der Lebenswelt der Arbeitenden<br />
liess sie nie los. Landschaft dient ihr als<br />
atmosphärisch aufgeladener Schauplatz der<br />
Gefühle, etwa in ‹Fabrikstadt – Der Heimweg›<br />
von 1912. Bei Jawlensky bleibt sie Motiv und<br />
Thema.<br />
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 mussten<br />
sie, Alexej, Helene und Andreas als «feindliche<br />
Ausländer› in die Schweiz ausreisen. Dort ging<br />
man immer mehr getrennte Wege. Sie fanden<br />
unterschiedliche Förderer – Jawlensky vor<br />
allem Förderinnen. 1921 teilte er Werefkin den<br />
endgültigen Entschluss zur Trennung mit. Seine<br />
Malerei wurde introspektiver, vergeistigter. In<br />
Genf malte Jawlensky Pfad und Vorgarten vor<br />
dem Fenster so oft, dass man dem Prozess der<br />
Abstraktion wie im Daumenkino zusehen kann.<br />
Ab 1922 widmete er sich in vielfacher Variation<br />
seinem Spätwerk der ‹Abstrakten Köpfe›.<br />
Werefkin litt – und stürzte sich in Aktivitäten.<br />
Sie trieb in Ascona die Gründung des Museo<br />
Comunale voran. ‹Die Lebenden und die Toten›,<br />
1924, und ‹Leidende Stadt›, 1930, führen den<br />
Stil ihrer Bilder um 1910 fort. Sie vermochte es<br />
aber, darin bei aller Düsternis ein unvergleichlich<br />
hoffnungsvolles Leuchten zu erzeugen.<br />
Obgleich verarmt und kinderlos, blieb sie bis<br />
zum Schluss eine starke, ihren Mitmenschen<br />
herzlich zugewandte Persönlichkeit. RDR<br />
Marianne von Werefkin · Selbstbildnis, 1910,<br />
Tempera auf Papier auf Karton, Städtische Galerie<br />
im Lenbachhaus und Kunstbau München<br />
→ Lenbachhaus, bis 16.2.; Museum Wiesbaden<br />
13.3.–12.7.; Museo Comunale d’Arte Moderna<br />
Ascona 2.8.–8.11. ↗ www.lenbachhaus.de<br />
60 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Bilder aus dem Dschungel<br />
Paris/Pontault-Combault — Fotografische<br />
Bilder entfernen Wirklichkeit, schieben die Präsenz<br />
des Dargestellten in unendliche Weiten.<br />
Doch es gibt ein anderes Fotografieren, eines<br />
verbindlicher Nähe. Es macht sein Sujet wirklicher,<br />
indem es Ansichten verändert, wie die aktuell<br />
im Centre photographique d’Île de France/<br />
CPIF und im Centre Pompidou Paris gezeigten<br />
Bilder. ‹Réinventer Calais› nannte das nationale<br />
Zentrum für zeitgenössische Kunst/CNAP<br />
einen an acht Künstler/innen erteilten Auftrag.<br />
Sammlungsleiter Pascal Beausse sprang dem<br />
Kollektiv Pôle d’Exploration des Ressources<br />
Urbaines/PEROU bei, mit dem Urbanisten und<br />
Künstlerinnen Flüchtlinge als Pioniere statt als<br />
Verlorene der Gesellschaft begreifbar machen.<br />
Unterstützt vom Kulturministerium und in<br />
Kooperation mit Kunsthochschulen wuchs mit<br />
dem ‹New Jungle› ab Herbst 2015 in Calais für<br />
3000 Menschen ein solidarischer Entwurf für<br />
alternatives Zusammenleben. Teils ingeniös<br />
entwickelte Einfachbauten boten Platz für<br />
Schule, Moschee, Kirche, Krankenhaus. Der<br />
Kitt des fragilen Gebildes am Ärmelkanal: der<br />
Wunsch nach solidarischer Veränderung. Dann<br />
entschied Calais den Abriss, räumte im November<br />
2016 das Gelände. Doch aus dem Trümmerfeld<br />
leben die freigesetzten utopischen Kräfte<br />
fort. Das vermittelt die Ausstellung mit Laurent<br />
Malones Dokumentation von 110 Trümmerfetzen.<br />
Zerdrückte Bücher, Schuhe, Stifte dokumentieren<br />
die brutale Zerstörung einer Alternative.<br />
Sie zeigen die Kraft engagierter Menschen<br />
mit Porträts zwischen postindustriellem Calais<br />
und Dschungel. Oder wie Elisa Larvegos Darstellung<br />
der menschlich-sensiblen Beziehung<br />
zwischen Ehrenamtlichen und Migranten. Auch<br />
der Fotoroman ‹Ley Land› von Claire Chevrier<br />
entlang der eingezäunten, lebensfeindlichen<br />
Umgebung evoziert Zuwendung. Dem stehen<br />
in Paris drei andere Annäherungen zur Seite.<br />
Neben den Bildern der Nachrichtenagentur<br />
AFP und der Dschungelbewohner/innen<br />
selbst beeindruckt durch viel Einfühlung und<br />
versuchte Nähe ‹Calais (2006–2018)› von Bruno<br />
Serralongue. Augenzeugenschaft vom Leben<br />
im Dschungel, die neben einer Aktualisierung<br />
dieser Geschichte in Zeiten weltweiten politischen<br />
Aufbegehrens jenes Merkmal empfindbar<br />
macht, das Aktionen Sinn, Widerstand<br />
Aussicht gibt: geteilte Menschlichkeit. Ergänzt<br />
um ‹L’Engagement›, weitere Ausstellungen des<br />
Fotozentren-Verbands ‹Diagonal›, ist das eine<br />
aktuelle Antwort auf Bertold Brechts Frage:<br />
«Was, meinst du, ändert sich leichter: ein Stein<br />
oder deine Ansicht darüber?» JES<br />
Elisa Larvego · Zara vor der Tür der belgischen<br />
Küche, 2016, aus: ‹Réinventer Calais›, CNAP<br />
Gilles Raynaldy · 9. Mai 2016, junge Sudanesen<br />
spielen in Dalla, aus: ‹Réinventer Calais›, CNAP<br />
→ Centre Pompidou, bis 24.2.<br />
↗ www.centrepompidou.fr<br />
→ ‹L’Engagement›, in 10 Regionen, bis <strong>Februar</strong><br />
↗ www.reseau-diagonal.com<br />
↗ www.perou-paris.org<br />
HINWEISE // MÜNCHEN / PARIS/PONTAULT-COMBAULT<br />
61
Giacometti/Sade<br />
Paris — ‹Grausame Objekte des Begehrens›<br />
verspricht eine kleine Studien-Ausstellung<br />
im Institut Giacometti durch die Gegenüberstellung<br />
des 1966 im Alter von 64 Jahren<br />
verstorbenen Schweizer Bildhauers mit dem<br />
Homme de lettres, der 1814 in der Irrenanstalt<br />
Charenton-Saint-Maurice 74-jährig verstarb.<br />
Die Begeisterung der Surrealisten für de Sade,<br />
den sie als Schriftsteller rehabilitierten, ist<br />
bekannt. Giacometti hat in den Dreissigerjahren<br />
der surrealistischen Bewegung folgend eine<br />
Reihe ‹Objekte symbolischer Funktionsweise›<br />
realisiert. Der künstlerische Leiter des Instituts<br />
Christian Alandete und seine Forschungskuratorin<br />
Serena Bucalo-Mussely haben sich<br />
nun seine Notizbücher und Skizzenhefte, seine<br />
Arbeitsweise und seine Beschäftigung mit der<br />
Seh-Lust neu vorgenommen. Leitende These:<br />
Giacometti, nach dem Tod seines Vaters 1933<br />
intensiver De-Sade-Leser, übertrug die Gedanken<br />
des «Göttlichen Marquis» in seine Arbeitsweise.<br />
Anhand von rund vierzig Objekten,<br />
Dokumenten und Fotografien gelingt zweierlei:<br />
Zum einen wird Gewalt als Unterströmung<br />
von Giacomettis Schaffen erkennbar. Mag das<br />
Benutzen von Taschenmessern zum Einschneiden<br />
in den Tonkörper seiner Skulpturen dafür<br />
bloss ein Indiz sein, so sprechen die Notizbücher<br />
eine deutliche Sprache. Vom «Ziel des<br />
Genusses durch die Liebe» ist da die Rede, die<br />
«zum Mord und vom Mord zur Anthropophagie»<br />
führe. Traum, Angst und Sexualität scheinen als<br />
Hauptmotive in Giacomettis Arbeit auf, letztere<br />
vor allem als eine aus Frauenfurcht entstandene<br />
Beziehung. Zum anderen wird modernistische<br />
Mysogynie neu thematisiert, indem Man<br />
Rays 1931 aufgenommene Fotografie einer<br />
Frau mit Giacomettis ‹unangenehmem Objekt›<br />
mit dem 2018 produzierten Video ‹Von der<br />
aus Träumen kommenden Ungewissheit› der<br />
ecuadorianischen Künstlerin Estefania Peñafiel<br />
Loaiza konfrontiert wird. Schaut auf dem<br />
Foto die namenlose Barbusige den stachligen<br />
Phallus verträumt an, so reflektiert das Auge<br />
im Video die bekannte Szene aus Buñuels ‹Andalusischem<br />
Hund›, in dem einer Frau das Auge<br />
mit einem Rasiermesser entzweigeschnitten<br />
wird. Weiss man, dass es das Auge der Schwester<br />
der Künstlerin ist, wird die Frau von der<br />
Beobachteten zur Beobachterin. Eine Kritik<br />
der Ästhetisierung des männlich dominanten<br />
Blicks unter Verwendung des weiblichen<br />
Körpers lässt sich daraus noch nicht ableiten.<br />
Wohl aber ein Anstoss, über das Verhältnis von<br />
Kunst, Lust und Gewalt nachzudenken. Der exzellente<br />
kleine Katalog erlaubt eine Vertiefung<br />
zur Neubewertung der Moderne. JES<br />
Alberto Giacometti · Homme étranglant une<br />
femme, o.D., Crayon sur papier, 19,5 x 12 cm,<br />
ProLitteris, Fondation Giacometti, Paris<br />
Man Ray · Femme tenant l’Objet désagréable,<br />
1931, Musée national d’art moderne, Centre<br />
Pompidou, Paris © ProLitteris → Institut Giacometti,<br />
Paris, bis 9.2., Kat. f/e<br />
↗ www.fondation-giacometti.fr<br />
62 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Leonardo da Vinci<br />
Paris — Mit einem Blockbuster begeht der<br />
Louvre den 500. Todestag des Renaissance-<br />
Künstlers: Es gibt bereits 550’000 Reservierungen<br />
online. Doch was sagt Leonardo da Vinci<br />
der aktuellen Kunst? Vor allem etwas über den<br />
begehrenden Blick. Gleich zu Beginn rufen<br />
Studien von Faltenwürfen die bereits von Aby<br />
Warburg ausgemachte «brise imaginaire» auf.<br />
Der vorgestellte Luftzug bringt vermeintlich<br />
Leben ins unbewegte Bild. Im Louvre vermitteln<br />
Leonardos Falten nicht nur, wie Vitalität<br />
im Bild als seelische Bewegung beim Publikum<br />
entsteht, sondern auch eine organische,<br />
fleischige Anmutung. Während des Rundgangs<br />
wird deutlich, wie sehr dieses Werk von einer<br />
Textur des Begehrens getragen wird. Leonardos<br />
Bilder repräsentieren nicht, sie sind Körper.<br />
Seine Zeitgenossen – mit Marco d’Oggiono oder<br />
Giovanantonio Boltraffio bietet die Schau nicht<br />
die Geringsten auf – malten, was gesehen werden<br />
soll. Der 1519 in einem ihm zur Verfügung<br />
gestellten Schloss an der Loire mit 67 Jahren<br />
verstorbene, zu diesem Zeitpunkt in Italien an<br />
den Rand gedrängte Leonardo gibt dem Blick<br />
zu lesen, was gesehen werden will. Erinnern<br />
wir uns an seinen Rat, einen farbgetränkten<br />
Schwamm gegen die Wand zu werfen, um in<br />
den Zufallsgebilden Landschaften, Gesichter,<br />
Figuren zu erblicken. Die ‹Landschaft des<br />
Arnotals›, am 5. August 1473 ausgeführt, zeigt<br />
mehr als solche Projektionen. Sie bietet sich<br />
mit fleischigen Hügeln dar. Leonardos Gemälde<br />
rufen körperliche Reaktionen hervor, wie sonst<br />
erotische Darstellungen. Bei ‹Anna Selbdritt›,<br />
Highlight der Ausstellung, wird das anhand von<br />
Detailstudien deutlich. Eine davon formt deren<br />
rechtes Bein lustvoll aus den Mantelfalten.<br />
Solch höchst aktueller Einsatz des getriebenen<br />
Blicks entgeht der reduktionistischen Ausstellungsthese,<br />
Leonardo habe Naturstudien nur<br />
für die Malerei unternommen. Bedauerlich,<br />
dass die gezeigten Schriften, jeglicher Übersetzung<br />
und wissenschaftlicher Einordnung<br />
entbehren. Die mit Infrarotkopien überladene<br />
Schau setzt im Blockbuster-Format selbst Leonardo<br />
als Verführungskünstler ein. Durch seine<br />
Werke erscheint er als Meister der Scopophilie,<br />
der vereinnahmenden Lust des Sehens.<br />
Sie treibt heute Millionen in Museen und vor<br />
Handybildschirme. Im schelmischen Blick des<br />
Johannes, im ironischen Ausdruck der Anna, im<br />
berückenden Sfumato der Belle Ferronnière,<br />
oder im undefinierten Lächeln der Mona Lisa<br />
sagt uns Leonardo heute: Anziehende Verführung<br />
ist Mittel der Kunst – Vorsicht ist geboten,<br />
wenn sie deren einziger Zweck wird. JES<br />
Léonard de Vinci · Studie für die Heilige Anna,<br />
um 1507–1510, 23 x 24,5 cm, RMN-Grand<br />
Palais (musée du Louvre). Foto: Michel Urtado<br />
Léonard de Vinci · Anna Selbdritt, um 1503–<br />
1519, Öl auf Holz, 168,4 x 113 cm, RMN-Grand<br />
Palais (musée du Louvre). Foto: R. G. Ojéda<br />
→ Louvre, Hall Napoléon, bis 24.2.; nur mit Reservation:<br />
↗ ticketlouvre.fr ↗ www.louvre.fr<br />
HINWEISE // PARIS<br />
63
Ovartaci<br />
St. Gallen — Ovartaci war wohl eine Transfrau<br />
«avant la lettre» und bevor der Genderstern für<br />
eine nicht mehr nur binäre Geschlechtsdefinition<br />
eingeführt wurde. Geboren als Louis Marcussen<br />
(1894–1985) in eine wohlhabende Färberfamilie<br />
in der kleinen Marktstadt Ebeltoft<br />
in Dänemark, absolvierte er eine Maler- und<br />
Dekorateurausbildung. Dabei erwies er sich<br />
als äusserst begabt, doch als er ein defektes<br />
Gewehr auf seinen blinden Bruder Knud<br />
richtete, sah sich seine Familie gezwungen, ihn<br />
in die psychiatrische Klinik Risskov in Århus<br />
einweisen zu lassen. Hier blieb er 56 Jahre lang<br />
bis zu seinem Tod. In dieser Umgebung konnte<br />
er sich dank dem Psychiater Erik Strömgren<br />
der Kunst und seinen esoterischen Interessen<br />
widmen, und er genoss als eine Art Oberpatientin<br />
– im jütländischen Dialekt «Overtossi»<br />
oder «Overfool» – und als «Primadonna»<br />
viele persönliche Freiheiten eine bevorzugte<br />
Behandlung. In diesem geschützten Rahmen<br />
lebt Ovartaci in Transidentitäten und gestaltet<br />
sich den Lebensraum zu einem einzigartigen<br />
Universum. Es entstanden unzählige Werke,<br />
die von einer wunderlichen Welt, grenzenlosem<br />
Ideenreichtum, unzähligen Einflüssen, Stilen<br />
und einer unbändigen Fabulierlust sprechen.<br />
Malereien, Puppen, Rauchphantome, Wörterbücher<br />
und Flugobjekte, erschaffen aus allem,<br />
was zu finden war: Stoff, Papiermaché, Karton,<br />
Sardinenbüchsen, Zahnpastatuben. Zeitlebens<br />
beschäftigten Ovartaci das Thema der<br />
Verwandlung in katzenhafte, vogel-, schmetterlings-<br />
und froschähnliche Mischwesen,<br />
inspiriert von nahen und fernöstlichen, oft<br />
mystischen Einflüssen. Davon zeugen auch die<br />
puppenhaften Frauenfiguren in allen erdenklichen<br />
Grössen. Ovartaci gestaltete sie nach<br />
einem damals gängigen, etwas einseitigen<br />
Frauenbild. Sie verweisen auf die Sehnsucht,<br />
das andere Geschlecht zu verkörpern, dem er/<br />
sie mit einer brachialen Selbstkastration weitgehend<br />
nahekam. Ovartaci hatte es vermutlich<br />
besser als andere Transfrauen zu ihrer* Zeit. Im<br />
Katalog wird darauf hingewiesen, dass der Psychiatrieaufenthalt<br />
für Ovartacis Entfaltung ein<br />
Segen war, da sie* dort endlich die Rahmenbedingungen<br />
für ihr* persönliches Künstlerinnenleben<br />
vorfand. Das Museum im Lagerhaus zeigt<br />
das aussergewöhnliche Gesamtkunstwerk<br />
erstmals in der Schweiz. Die Ausstellung ist Teil<br />
der internationalen Trilogie ‹Das Andere in der<br />
Kunst› zu den Themen Gender, sexuelle Identität<br />
und Transgeschlechtlichkeit. DvB<br />
Ovartaci · Dr. Barfods, 2019, Gouache<br />
© ProLitteris, Museum Ovartaci, Arhus<br />
Ovartaci · Flammen-Menschen, 2019, Gouache<br />
auf Leinwand © ProLitteris, Museum Ovartaci<br />
→ Museum im Lagerhaus, bis 1.3.<br />
↗ www.museumimlagerhaus.ch<br />
64 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Courbet Dessinateur<br />
Vevey — Trotz des seit den Siebzigerjahren gestiegenen<br />
Interesses an der Zeichnung gehörte<br />
Gustave Courbet (1819–1877) bislang nicht zu<br />
den Maler/innen, deren Verständnis über dieses<br />
Medium vertieft worden ist. Grund ist, dass sich<br />
der erste Versuch 1984 im Kunsthaus Zürich<br />
und in der Kunsthalle Baden-Baden in einer<br />
Täuschung erschöpfte: Betitelt mit ‹Die Lust,<br />
die Welt aus Gegensätzen zu bauen› stellte der<br />
Spezialist Klaus Herding 208 Blätter als ‹Reiseskizzen›<br />
des Künstlers aus, die dieser angeblich<br />
erst mit Pinsel und Spachtel zu einem originären<br />
Blick zu verschmelzen und mitunter auf<br />
riesigen Leinwänden auszubreiten vermochte.<br />
Der sofort virulenten Kritik hielten bis zuletzt<br />
jedoch nur zwei dieser Zeichnungen stand; der<br />
Rest musste dem Gatten seiner Schwester Zoé<br />
und weiteren Figuren attribuiert werden.<br />
Eine dem Musée jurassien d’art et d’histoire<br />
in Delémont geschenkte, bislang unbekannte<br />
Landschaft von Courbet brachte den jungen<br />
Kunsthistoriker Niklaus Manuel Güdel indes<br />
2017 auf den Plan, sich dem Problem der Zeichnungen<br />
des Künstlers zu widmen. Gestützt von<br />
der eigens dazu gegründeten Société suisse<br />
pour l’étude de Gustave Courbet gelang es ihm<br />
zusammen mit seiner Mitarbeiterin Anne-<br />
Sophie Poirot, pünktlich zum 200. Geburtstag<br />
des Künstlers ein Kompendium von rund 250<br />
Blättern aus privaten und öffentlichen Kabinetten<br />
vorzulegen.<br />
Vor allem aber vermögen Güdel und Poirot in<br />
einer erst im Musée Gustave Courbet Ornans<br />
und nun im Musée Jenisch Vevey gezeigten<br />
Schau, mit Courbet erstmals auch einem<br />
breiterem Publikum eine Künstlerpersönlichkeit<br />
vor Augen zu führen, die auch im Medium<br />
der Zeichnung den Erscheinungen dieser Welt<br />
imaginativ, experimentell und mit unbändiger<br />
Sinnlichkeit begegnete. In Kohlenporträts von<br />
sich und seinem Freundeskreis erlaubte sich<br />
Courbet oft eine kühne, wie das Schicksal spiegelnde<br />
Disparität zwischen nicht nur satt, sondern<br />
dick aufgetragenem Schwarz und mit dem<br />
Ratzefummel erzielten Lichtern. In autonomen<br />
Naturstudien belud er das Papier teils in unterschiedlichen<br />
Techniken und mit Materialien,<br />
sodass er es da und dort regelrecht aufschürfte.<br />
Der Künstler vermochte jedoch auch, wie es<br />
nicht zuletzt Skizzenbücher verraten, mit wenigen<br />
oft atemberaubend langen und sicheren<br />
Linien einer Figur Körper und einer Landschaft<br />
Tektonik zu geben. KHO<br />
Gustave Courbet · Etude de paysage, gegen<br />
1874, Court. Musée Gustave Courbet, Ornans<br />
Gustave Courbet · L’Homme à la pipe, nach<br />
1849, Court. Collection Bonna, Genève<br />
→ Musée Jenisch, bis 2.2.; mit Publikation<br />
↗ www.museejenisch.ch<br />
HINWEISE // ST. GALLEN / VEVEY<br />
65
Because the Night<br />
Winterthur — Die Dunkelheit hüllt uns ein,<br />
behütet uns. Hier können wir uns entfalten, im<br />
schummrigen Licht der Bar, im aufblitzenden<br />
Strobolicht des Clubs, das uns nie ganz offenbart.<br />
Endlich weg von den grellen Neonröhren<br />
unseres Arbeitsplatzes, die uns ausstellen,<br />
uns nackt ausziehen. Das Nachtleben ist der<br />
Ort, an den wir flüchten können – vor den<br />
gesellschaftlichen Zwängen, vor den Zwängen,<br />
die wir uns selbst auferlegen. Hier können wir<br />
ein neues Ich entdecken oder jenes betonen,<br />
das wir sonst zurückhalten. Hier, in diesem<br />
Paralleluniversum, das jede Nacht aufs Neue<br />
seine Pforten für uns öffnet. Wir brauchen<br />
nur einzutreten. Wir stehen am Tresen, lallen<br />
schon etwas, philosophieren, wissen, dass<br />
der letzte Drink einer zu viel war, und bestellen<br />
gleich noch einen. Wir tanzen, manchmal<br />
exzessiv, manchmal ruhig und ganz bei uns. Wir<br />
riechen nach Schweiss, verlieren die Hausschlüssel.<br />
Doch das alles ist egal. Denn wir<br />
können uns jederzeit verabschieden – sofern<br />
wir die Schlüssel noch haben –, jederzeit in die<br />
Dunkelheit eintauchen. Ein paar Atemzüge der<br />
kühlen Luft auf dem Nachhauseweg, bevor sie<br />
wieder erdrückend warm wird. Tief einatmen.<br />
Aus. Mit der Dunkelheit weicht auch ein Teil von<br />
uns; wir verabschieden uns – bis die nächste<br />
Nacht anbricht. GB<br />
CKÖ<br />
Winterthur — Der Kunstkasten scheint gegenwärtig<br />
aus allen Nähten zu platzen. Dermassen<br />
dicht befüllt ist er mit zuckerwattefarbenen<br />
rosa Makrozellen, dass diese nach aussen zu<br />
quellen scheinen. Doch da ist die Glasscheibe,<br />
die der prallen und drallen Kraft eine Grenze<br />
setzt. Bloss, wie lange noch? Der Kunstkasten<br />
hat sich in ein überdimensionales Labor<br />
verwandelt, um die Situation der gekünstelten<br />
bzw. gezähmten «Natur» beim Katharina-<br />
Sulzer-Platz, seinem Standort, zu testen. Das<br />
Kunstkollektiv CKÖ bestehend aus Sara Widmer<br />
und Daniel Lütolf untersucht Orte und ihre<br />
Eigenheiten. Die Besonderheit des Platzes ist<br />
seine postindustrielle Entstehungsgeschichte<br />
und seine «Renaturierung» in Form einer in<br />
Reih und Glied angeordneten, zurechtgestutzten<br />
Baumgruppe. CKÖ macht jene Natur sichtbar,<br />
die sich nicht so einfach kontrollieren lässt:<br />
jene, die man unter dem Mikroskop erkennt.<br />
Das Kollektiv bläst quasi einen Mikroorganismus<br />
bzw. die Vorstellung davon optisch auf und<br />
verleiht ihm im Modell eine unübersehbare Präsenz.<br />
Die Installation ‹In Gozi Mpone› wirkt auf<br />
den ersten Blick harmlos und witzig. Doch geht<br />
es hier letztlich um die Frage, wie natürlich<br />
Natur im urbanen Raum sein und wie stark sie<br />
sich entfalten darf, ohne zu stören. Was die<br />
einen als Wachsen bezeichnen, bedeutet für<br />
andere schon Wuchern… LAC<br />
Bieke Depoorter · Agata, 2017 © ProLitteris,<br />
Courtesy Magnum Photo<br />
→ Fotomuseum Winterthur, bis 16.2.<br />
↗ www.fotomuseum.ch<br />
CKÖ · In Gozi Mpone, 2019, Kunstkasten<br />
Winterthur. Foto: Karin Wiesendanger<br />
→ Kunstkasten, bis 9.2.<br />
↗ www.kunstkasten.ch<br />
66 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Manon<br />
Zofingen — Vor 45 Jahren machte Manon mit<br />
der erotisch aufgeladenen Installation ‹Das<br />
lachsfarbene Boudoir› Furore. Jetzt präsentiert<br />
das Kunsthaus Zofingen zum 80. Geburtstag<br />
der Künstlerin eine sehr dichte Ausstellung<br />
rund um die Themen Schönheit und Verfall,<br />
Jugend und Alter. Die Schau folgt einer schlichten,<br />
aber überzeugenden Inszenierung: Vor dem<br />
Eingang steht ‹Manons Rettungsdienst›, 2003,<br />
ein echter Rettungswagen, dessen Inneres in<br />
eine rosarote Flauschlandschaft verwandelt<br />
worden ist, in der Chanel-Parfum aus den Infusionsflaschen<br />
tröpfelt. Im Parterre sind einige<br />
grossformatige Fotoarbeiten der Serie ‹Hotel<br />
Dolores›, 2008–11, zu sehen, die das Thema der<br />
Ausstellung durchspielen. Im Obergeschoss,<br />
in dem Prunksaal mit glitzernden Kronleuchtern<br />
und üppigen Stuckaturen, der von vielen<br />
Kunstschaffenden gemieden wird, hat Manon<br />
ein Spitalbett aufgestellt. Es steht auf einer<br />
kleinen Bühne, um deren Sockel ein Band aus<br />
Lichtern läuft, die in rhythmischen Intervallen<br />
aufleuchten wie der Herzschlag des Glamours.<br />
An der Tür zu einem kleinen Nebenraum hängt<br />
ein rosa Ballkleid, das bereits mehrfach in Manons<br />
Installationen zum Einsatz gekommen ist.<br />
Hinter der Tür ist eine kleine Künstlergarderobe<br />
eingerichtet mit OP-Kittel-grünen Wänden,<br />
pinkfarbenen Hockern und vielen kleinen<br />
Pillen, die auf dem Bord unter dem grossen<br />
Schminkspiegel verstreut sind. Mit einer Handvoll<br />
souverän eingesetzter Requisiten erzählt<br />
diese Installation, ja erzählt letztlich die ganze<br />
Ausstellung davon, welche Mühen es kostet,<br />
Glamour zu erzeugen, also Verzauberung. Der<br />
aus dem Schottischen stammende Begriff<br />
Glamour bezeichnete ursprünglich einen Zauberspruch.<br />
Und bis heute besteht die Idee, dass<br />
sich mit Glamour, mit einer bestimmten Form<br />
von Schönheit, Eleganz, Ästhetik die schnöde<br />
Wirklichkeit mit ihren banalen Ansprüchen,<br />
aber auch mit dem Elend von Krankheit, Alter<br />
und Tod bannen liesse. Und sei es nur für einen<br />
Augenblick. Die Kunst Manons besteht darin,<br />
diesen Augenblick einzufangen, den Glamour<br />
wie ein Präparat in Formaldehyd zu fixieren und<br />
damit zum genauen Studium, aber auch zur<br />
Diskussion freizugeben. Der Glanz, den ihre Installation<br />
erzeugt, diese berückende Mischung<br />
aus dem Leuchtband am Bühnensockel, dem<br />
Funkeln der Kronleuchter, dem Schimmer des<br />
Schachbrettbodens, auf dem die Besucherinnen<br />
und Besucher zu Spielfiguren werden,<br />
bildet einen imaginären Teppich, auf dem man<br />
durch die Ausstellung schwebt. Immer ahnend,<br />
dass es unter dieser Zauber-Glamour-Oberfläche<br />
andere, weniger rosige, weniger leuchtende<br />
Wirklichkeiten gibt. Denn der Glamour, den<br />
Kleider, Schminke, Haltung erzeugen können,<br />
kann die Biologie nicht überlisten. AH<br />
Manon · Porträt, 2019. Foto: Sacha Nacinovic<br />
Manon · Lachgas, 2019, Installation, Ausstellungsansicht,<br />
Kunsthaus Zofingen © ProLitteris.<br />
Foto: Sacha Nacinovic<br />
→ Kunsthaus Zofingen, bis 23.2.<br />
↗ www.kunsthauszofingen.ch<br />
HINWEISE // WINTERTHUR / ZOFINGENX<br />
67
Surimono der Shijō-Schule<br />
Zürich – Ja, Sie dürfen! Wie der blutigste<br />
Laie, wie der unbescholtenste Augenmensch:<br />
einfach schauen, ohne verstehen zu müssen.<br />
Dürfen sich dem hingeben, was Sie sehen,<br />
und sich erzählen lassen, warum, rein bildlich<br />
gesprochen, es mal tierisch zu und her geht,<br />
mal Wasser die Hauptrolle spielt, mal Tee im<br />
Zentrum steht, mal Landschaft und Figuren,<br />
mal die Feier des Alltags oder Speisen in ihrer<br />
besonderen, Glück bringenden Bedeutung. Die<br />
Vielfalt der Motive ist packend, und wie so oft,<br />
wenn man es mit ostasiatischer, mit japanischer<br />
Kunst zu tun hat, fasziniert der Umgang<br />
mit Raum und Leere, das überzeugende Setzen<br />
von Zeichen aufs Blatt.<br />
Mit illustrierten Gedichtblättern schlägt die<br />
Ausstellung in der Park-Villa Rieter ein ganz<br />
besonderes Kapitel der japanischen Kunst<br />
auf. Die eigentliche Hauptsache der Blätter,<br />
die Gedichte, interessieren hier nur am Rand,<br />
abgesehen davon, dass sie auch für Kenner<br />
wie Kuratorin Khanh Trinh schwer zu entziffern<br />
sind und erst recht schwer zu übersetzen<br />
– und Dichter wie Künstler oft unbekannt<br />
bleiben. Eine Art poetische Geschenkblätter<br />
also, nichtkommerziell und in kleinen Auflagen<br />
gedruckt, die meist im Auftrag des Leiters eines<br />
Dichterkreises zustande kamen, als Resultat<br />
eines Gedichtwettbewerbs in einer Zeit, da in<br />
Städten wie Edo, Osaka oder Kyoto fast alle lesen<br />
und schreiben und somit dichten konnten;<br />
Blätter auch für bestimmte Anlässe wie das im<br />
Frühling gefeierte Neujahr, die Eröffnung eines<br />
Ladens, den Eintritt ins Kloster oder den Namenswechsel<br />
einer Bühnenkünstlerin. Solche<br />
Dinge werden in der Ausstellung und ausführlicher<br />
noch in der aufliegenden Broschüre erläutert,<br />
sozusagen als Fundament für das visuelle<br />
Erlebnis, das die rund siebzig in der Park-Villa<br />
Rieter gezeigten Werke (ergänzt durch einige<br />
weitere im «Smaragd») bieten. Was sieht man<br />
nun auf diesen kunstvoll «gedruckten Sachen»<br />
(so die wörtliche Bedeutung von Surimono) mit<br />
ihren Haikai-Versen, von denen auf jedem Blatt<br />
nicht zwei oder vier, sondern zehn, zwanzig und<br />
mehr figurieren? Es sind wunderbar naturalistische<br />
Mini-Stillleben, Figuren, Landschäftchen,<br />
alles sich selbst und seinem metaphorischen<br />
Sinn verpflichtet, selten bunt, dafür<br />
von akzentuierter Harmonie. Meist öffnet das<br />
Bildelement das Gedichtblatt von rechts her<br />
oder scheint die Texte – zarte, fremd bleibende<br />
Liniengespinste – zu tragen. Immer wieder wird<br />
einem staunend bewusst, dass man es nicht<br />
mit leichtem Pinselstrich, sondern meisterlicher<br />
Holzschnittdruckkunst des 19. Jahrhunderts<br />
zu tun hat. Die Begegnung mit dieser<br />
leisen, fremden Schönheit ist der grosszügigen<br />
Schenkung der Zürcher Sammler Gisela Müller<br />
und Erich Gross zu verdanken. AMA<br />
Tōkyoen · Strassenhändler für Neujahrsschmuck<br />
und Knabe, 1817 oder 1877, Vielfarbendruck<br />
Ueda Kōchū · Seidenraupenzucht, 1860er-<br />
Jahre. Japan, Edo-Zeit, Vielfarbendruck<br />
→ Rietberg Museum, bis 9.2. ↗ rietberg.ch<br />
68 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Thomas Mann<br />
Zürich — «Es kenne mich die Welt», schreibt<br />
Thomas Mann 1950 in seinem Tagebuch. Der<br />
ungewöhnliche Botschafter aus Deutschland<br />
kämpfte im Exil für Frieden und Demokratie. Im<br />
Museum Strauhof, das eine Schnittstelle zwischen<br />
Literatur und deren räumlicher Inszenierung<br />
bildet, kann nun in eine ganz besondere<br />
Schaffensphase des Schriftstellers eingetaucht<br />
werden. Über zwei Geschosse erstreckt<br />
sich die Ausstellung ‹Thomas Mann in Amerika›.<br />
Das Leben des Autors kurz vor, während und<br />
kurz nach seiner Zeit im amerikanischen Exil,<br />
wird multimedial vermittelt und schafft durch<br />
die Darstellung auf verschiedenen Sinnesebenen<br />
einen vielschichtigen Einblick in Thomas<br />
Manns Arbeit. Der Schriftsteller emigrierte<br />
bereits 1933 aus Deutschland in die Schweiz<br />
und 1938 dann weiter in die USA. Was er dem<br />
Krieg entgegenzusetzen hatte, waren Worte.<br />
Worte, welche die Wahrheit sprechen sollten,<br />
Worte, die von seinem kritischen und wachsamen<br />
Blick auf die Welt erzählen.<br />
Feingliedrige, sorgsam handgeschriebene<br />
Schriftstücke zeigen das Ringen und Suchen<br />
Thomas Manns um seine eigene künstlerische<br />
Identität – in Bezug auf seine politische<br />
Aufgabe als Autor in einer so katastrophalen<br />
Weltlage. Tagebücher liegen aus. Briefe sind in<br />
Form von «handfesten» Kartonkarten zu lesen.<br />
Plakate spannen sich im Raum, Fotos sind<br />
dokumentarisch angeordnet. Jahreszahlen und<br />
Zitate in grossen Buchstaben sind wie gedruckt<br />
auf die Wände geklebt. Von der Decke hängen<br />
Kopfhörer, die mit römischen Ziffern gekennzeichnet<br />
sind. Setzt man sich einen auf, hört<br />
man die Stimme Thomas Manns, entweder auf<br />
Deutsch oder auf Englisch. Die tief bewegenden<br />
Reden schrieb er für seine Vortragsreisen<br />
durch die USA und für Radiobeiträge, die aus<br />
dem Exil im Geheimen nach Deutschland<br />
gesendet wurden, um die Menschen gegen den<br />
Nationalsozialismus zu mobilisieren: «Euch<br />
warnen, Deutsche, heisst euch in euren eigenen<br />
schlimmen Ahnungen bestärken.» Thomas<br />
Mann verstand sich im Exil also nicht nur als<br />
Repräsentant der deutschen Literatur, sondern<br />
auch in Verantwortung zu seiner Herkunftsnation,<br />
deren Handeln er stark verurteilte.<br />
Schliesslich, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs,<br />
verdächtigte ihn die USA, deren atomare<br />
Aufrüstung er kritisierte, als staatsfeindlichen<br />
Kommunisten, und er kehrte 1952 enttäuscht<br />
nach Europa zurück. Kurz darauf hielt er dort<br />
im Zürcher Schauspielhaus einen Vortrag über<br />
«den Künstler und die Gesellschaft», in dem er<br />
sowohl seine Zeit im Exil als auch sein Schriftstellerdasein<br />
reflektierte. Er habe nun verstanden,<br />
dass es eine Illusion sei, dass Kunst die<br />
Welt wirklich verändern könne. Sie sei «keine<br />
Macht», sie sei «nur ein Trost», der das Böse<br />
nicht aufhalten könne, es jedoch nie aus den<br />
Augen lassen dürfe. Kunst also als tröstendes<br />
Pflaster in einer zerrissenen Welt. VMS<br />
Thomas Mann in Amerika, Ausstellungsansicht<br />
Strauhof, 2019. Foto: Zeljko Gataric<br />
Katia, Erika und Thomas Mann an Bord der ‹Ile<br />
de France› (New York, April 1937), Thomas-<br />
Mann-Archiv der ETH Zürich<br />
→ Strauhof, bis 19.1. ↗ www.strauhof.ch<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
69
Wissen in Bildern<br />
Zürich — Wollen Sie wissen, wie die Stadt<br />
Zürich von unten aussieht? Dann vertiefen Sie<br />
sich im Museum für Gestaltung im Toni-Areal<br />
am besten in die Schautafeln von C2F aus dem<br />
Jahr 2014. In ‹Unterirdischer Verkehr› werden<br />
die filigranen Netzwerke der vielen Leitungen<br />
und Rohre grossformatig und detailreich dargestellt.<br />
Wer sich hingegen oberirdisch orientieren<br />
möchte, der konsultiert die Liniennetzpläne<br />
der Verkehrsbetriebe. Diese sind topologisch<br />
aufgebaut und abstrahieren die Topografie<br />
der Stadt zu einer linearen Darstellung. Eine<br />
spezielle Variante davon zeigen James Cheshire<br />
und Oliver Uberti, mit der sich nach den<br />
Regeln der ‹Tube Challenge› alle 270 Stationen<br />
der Untergrundbahn in möglichst kurzer Zeit<br />
besuchen lassen. (Man plane einen Tag ein und<br />
sei um 6 Uhr am Start.) Informationsdesign soll<br />
den Alltag erleichtern, und hier lauern schon<br />
die Hürden: Nicht alle Kulturkreise haben die<br />
gleiche Leserichtung. Und welche Symbole sind<br />
so eindeutig, dass sie weltweit verstanden werden?<br />
Wie viel Abstraktion ist möglich, damit der<br />
Informationsgehalt noch stimmt, und wie sieht<br />
die Zukunft der Informationsvermittlung aus?<br />
Diesen und anderen Fragen geht die teilweise<br />
interaktive Ausstellung nach. Und wer möchte,<br />
kann sich im Toni-Areal zu orientieren versuchen.<br />
Das ist auch fast eine Tube Challenge. TS<br />
Klein, Ifert, Zamecznik<br />
Zürich — Der Zweite Weltkrieg ist vorbei: Die<br />
Städte wachsen, die Wirtschaft boomt, die<br />
Leuchtreklamen blinken. Entsprechend musste<br />
eine gestalterische Form her, die den neuen<br />
Zeitgeist transportieren konnte. Die Fotografie<br />
galt als ideales Medium dafür: Sie wurde mit<br />
grafischen und typografischen Elementen kombiniert<br />
oder mittels Fotomontage verändert.<br />
Dabei wurde die Kamera zunehmend als Instrument<br />
begriffen, der Fotograf als Ingenieur. Dem<br />
Bild sollte eine Dynamik innewohnen, stellvertretend<br />
für den Wandel der Zeit. Dieser Überlegung<br />
widmeten sich Gérard Ifert (*1929, Basel)<br />
und Wojciech Zamecznik (*1923, Warschau).<br />
Sie fotografierten Lichtquellen in Bewegung,<br />
wie etwa ein beleuchtetes Karussell oder ein<br />
Feuerwerk, und versuchten, durch Unschärfen<br />
oder Verzerrungen, Bewegung ins Bild zu bringen.<br />
Licht war ihr Gestaltungsmittel. «Imagine<br />
molding and shaping light as a sculptor does<br />
clay!», schrieb der ungarische Künstler György<br />
Kepes 1942 in der Zeitschrift ‹Popular Photography›.<br />
So kam auch das Fotogramm vermehrt<br />
zum Einsatz, u.a. bei William Klein (*1928, New<br />
York). Dabei wird keine Kamera verwendet, sondern<br />
das Fotopapier direkt belichtet. Die ersten<br />
Fotogramme entstanden bereits in den Zwanzigerjahren<br />
am Bauhaus unter László Moholy-<br />
Nagy, der sich in den Nachkriegsjahren mit der<br />
Rolle der Fotografie auseinandersetzte. GB<br />
Temps passé, temps réel, 2019, interaktive<br />
Installation, Courtesy EPFL+ECAL Lab<br />
→ Museum für Gestaltung Züric, Toni-Areal,<br />
bis 8.3. ↗ www.museum-gestaltung.ch<br />
Wojciech Zamecznik · O.T, 1956, Lichtmalerei,<br />
Silbergelatine-Abzug, CCP, MNAM-CCI<br />
→ Museum für Gestaltung, Toni-Areal, bis 9.2.<br />
↗ www.museum-gestaltung.ch<br />
70 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Espen Kluge<br />
Zürich — ‹Alternatives› nennt Espen Kluge<br />
seine vielgestaltige Porträtserie, in welche<br />
die Galerie Kate Vass einen ersten Einblick<br />
gewährt, indem sie diese rein digital codierten<br />
Bilder auch analog, ausgedruckt auf Papier und<br />
gerahmt in ihren Räumen zeigt. Dabei ist jedes<br />
gewünschte Format nur einmal erhältlich,<br />
kommt also einem Original sehr nah. Was schon<br />
an der Bildschirmabbildung erstaunt, verblüfft<br />
auf Papier noch viel nachhaltiger, nämlich die<br />
dreidimensionale, skulpturale Wirkung der<br />
durch kräftige farbige Schraffuren erzeugten<br />
abstrakten Porträts.<br />
Kluge bedient sich dafür im Netz vorgefundener<br />
farbiger Porträtfotos, die er mit Hilfe<br />
eines Computercodes bis zur Unkenntlichkeit<br />
überarbeitet und verfremdet. Die Ergebnisse<br />
sind beeindruckend. Nicht nur wegen ihrer<br />
leuchtenden Farbigkeit, sondern vor allem<br />
wegen ihrer pyramidalen Schraffuren, die an<br />
historische Vorbilder erinnern, nämlich an jene<br />
typischen linearen Konstruktionen, mit denen<br />
der russische Avantgardist Naum Gabo nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg die moderne Skulptur<br />
revolutionierte. Die künstlerische Nähe dürfte<br />
mehr als ein Zufall sein, lebte Naum Gabo doch<br />
während des Ersten Weltkriegs als Exilant in<br />
Norwegen – der Heimat von Espen Kluge. MH<br />
Richard Tuttle<br />
Zürich — ‹Is This an Idea for Sculpture?› Schon<br />
der Titel der Ausstellung von Richard Tuttle<br />
(*1941) wirft eine Frage auf. Und sobald man<br />
die hallende Metalltreppe in der Galerie Verna<br />
hinuntersteigt, stellen sich weitere. Denn wie<br />
Text und Bild in seiner neuen Werkserie zusammenhängen,<br />
erschliesst sich erst, wenn man<br />
Blick und Geist etwas kreisen lässt. Eine Reihe<br />
horizontal auskragender Bühnen zieht sich<br />
durch die Räume. Jede zeigt auf einer weiss<br />
gestrichenen Platte vor einem weissen Hintergrund<br />
eine miniaturhafte Szene, die von einem<br />
poetischen Titel begleitet wird. So blicken wir<br />
bspw. auf ein dunkel bemaltes Holzstück, das<br />
aufrecht in einem winzigen Sandhügel steckt.<br />
Der Titel ‹She Got What She Wanted› liest sich<br />
wie ein augenzwinkernder Kommentar aus<br />
dem Off. Ebenso die Bemerkung ‹Until You Stop<br />
Thinking About It›, die Tuttle unter zwei fleischfarbene<br />
organische Formen setzt, die – je nach<br />
Blickwinkel – wie verkeilt oder ineinander<br />
verschlungen wirken. Die kleinen Objekte, die<br />
krummen farbbeklecksten Nägel, die gewellten<br />
Papieretiketten könnten nicht leichter und unprätentiöser<br />
daherkommen. Ja, das Denken hat<br />
kein Gewicht. Und nicht jeder Gedanke muss<br />
sich materialisieren. So lesen wir zuletzt: ‹Why<br />
Would You Have a Sailboat?› In der Tat, es gibt<br />
viele Dinge, die uns nie fehlen werden. CJ<br />
Espen Kluge · little ability, 2019, print, various<br />
sizes, each ed. of 1 + 1 AP<br />
→ Kate Vass Galerie, bis 30.1.<br />
↗ www.katevassgalerie.com<br />
Richard Tuttle · Why Would You Have A Sailboat,<br />
Stars #10, 2019, Holz, Draht und Ketten,<br />
24,5 x 18 x 12 cm. Foto: Peter Schälchli<br />
→ Galerie Annemarie Verna, bis 8.2.; Richard<br />
Tuttle, ‹A Fair Sampling›, Collected Writings<br />
1966–2019 ↗ www.annemarie-verna.ch<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
71
Bastiaan Woudt<br />
Zürich — Wer Afrikaner heute um ihrer<br />
Hautfarbe willen ästhetisch inszeniert, muss<br />
sich der Fallstricke bewusst sein, die auf<br />
diesem künstlerischen Weg lauern. Denn allzu<br />
oft schon haben diese ihre Haut für weisse<br />
Fotografen zu Markte tragen müssen. Früheste<br />
ethnografische Aufnahmen und nicht zuletzt<br />
die Kolonialfotografie des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
sprechen diesbezüglich Bände.<br />
Ob in Europa oder Amerika, die Kategorisierung<br />
Schwarzer als exotische Objekte vor der Kamera<br />
durch weisse, meist männliche Fotografen,<br />
ist grenzenlos. Auch in der klassisch-modernen<br />
Kunstfotografie ist der problematische Kanon<br />
herrschender Machtverhältnisse oft nicht<br />
(auf)gelöst. Man denke an Irving Penns von<br />
exotischer Schaulust geprägte SW-Aufnahmen<br />
von afrikanischen oder amerikanischen Ureinwohnern<br />
vor weisser Studioleinwand aus den<br />
Siebzigerjahren.<br />
Ein feinsinnigerer Umgang findet sich zehn<br />
Jahre später im Werk Robert Mapplethorpes.<br />
Er hatte zwar eine männliche schwarze Muse,<br />
Ken Moody, war aber klug genug, ihm ein<br />
weisses Alter Ego zur Seite zu stellen, Robert<br />
Shermann, und beide namentlich auszuweisen.<br />
Wir schreiben das Jahr 1984. Beide Männer<br />
stehen Rücken an Rücken, ihre kahlrasierten<br />
Schädel berühren sich minimal. Sie wirken wie<br />
zweieiige Zwillinge, die jede Rassenschranke<br />
überwunden haben.<br />
In der Bildhalle erinnert das einprägsamste<br />
Foto der gesamten Ausstellung von Bastiaan<br />
Woudt auf den ersten Blick an die soeben<br />
beschriebene Ikone von Mapplethorpe: Das<br />
überlebensgrosse Blow-up ‹Brothers›, 2017,<br />
des jungen niederländischen Fotografen<br />
Woudt zeigt zwei schwarze Jungen in Mukono,<br />
Uganda, die Rücken an Rücken posieren, ohne<br />
einander zu berühren. Zwischen ihren sehr<br />
prägnant gewölbten Hinterköpfen klafft eine<br />
weisse Leerstelle. Arabeskenhaft mündet sie<br />
in die blütenweissen Hemdkragen der beiden<br />
Knaben ein. Die Profile ihrer Gesichter, das, was<br />
sie als Persönlichkeit auszeichnen würde, sind<br />
weggeschnitten. Das Bildformat bricht hier<br />
ab. Die Ausstellung heisst ‹Hidden›. Etwas zu<br />
verstecken, kann ebenso spannend wie problematisch<br />
sein. MH<br />
Bastiaan Woudt · Circle, 2019, 60 x 45 cm,<br />
Archival Pigment Print on Inova Baryta Paper,<br />
Edition10&2AP, Courtesy Bildhalle<br />
Bastiaan Woudt · Brothers, 2017, 90 x 120 cm,<br />
Archival Pigment Print on Inova Baryta Paper,<br />
Edition10&2AP, Courtesy Bildhalle<br />
→ Bildhalle, bis 25.1.<br />
↗ www.bildhalle.ch<br />
72 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Tony Cokes<br />
Zürich — Wie lesen wir einen Text? Mal aufmerksam,<br />
mal weniger aufmerksam, und doch<br />
haben wir immer einen Anspruch an ihn: Sag<br />
mir, worum es geht! Schnell! Doch muss denn<br />
alles gleich verständlich, gleich lesbar sein?<br />
Muss die Kunstkritik ein Werk gleich nackt ausziehen,<br />
auf einen Aspekt reduzieren, einfach,<br />
damit wir sagen können: Wir haben’s verstanden.<br />
Next. Was sagt das über uns aus? Dass wir<br />
bequem sind? Uns andere Perspektiven nicht<br />
interessieren, ausser die eine, die uns auf dem<br />
Silbertablett serviert wird?<br />
Mit diesen Fragen konfrontiert uns Tony Cokes:<br />
Er wählt Textpassagen aus, platziert sie auf<br />
grellem Hintergrund, die in einem Video vor<br />
unseren Augen durchswipen.<br />
In ‹shrinking criticism›, einer von sechs<br />
Arbeiten, die im Luma Westbau zu sehen sind,<br />
thematisiert Cokes (*1956, Richmond) die Rolle<br />
der Kunstkritik: Seit den Achtzigerjahren wurde<br />
sie zur Statistin degradiert, denn der Markt<br />
hat unlängst die Hauptrolle übernommen. «The<br />
market undermined critical judgement», so<br />
die Aussage des britischen Kunsthistorikers<br />
und Kurators Julian Stallabrass, von dem der<br />
Text stammt. «It matters rather little what is<br />
actually said, so long as it is affirmative.» Es ist<br />
also egal, was die Kunstkritik sagt – solange<br />
sie bejaht, solange sie nicht hinterfragt. Denn<br />
tut sie Letzteres, kritisiert sie automatisch den<br />
Kunstmarkt, von dem sie abhängig ist.<br />
Wer also hat das inhaltliche Monopol? Wer<br />
macht was lesbar? Und zu welchem Zweck?<br />
Diese Überlegungen werden in ‹shrinking criticism›<br />
inhaltlich und visuell aufgegriffen: Denn<br />
die Art und Weise, wie das Video aufbereitet ist,<br />
macht es schwierig, den Aussagen von Stallabrass<br />
zu folgen. Die Stühle stehen zu dicht vor<br />
dem Bildschirm, manchmal swipen die Slides<br />
zu schnell nach links: Einige Passagen können<br />
wir nicht zu Ende lesen, andere verpassen wir.<br />
Auch die Musik, mit der das Video unterlegt ist,<br />
verwirrt, lenkt ab.<br />
Mit diesen Interferenzen, den Überlagerungen<br />
von Interessen, den Unterbrechungen, spielt<br />
Tony Cokes in seiner Arbeit. «If there weren’t<br />
interferences or complications, we would<br />
live in a radically different world», sagte der<br />
amerikanische Künstler in einem Interview mit<br />
Artforum. «But there are.» Wer interferiert also?<br />
Sind wir tatsächlich bereit, diese Frage<br />
zu stellen? GB<br />
Tony Cokes · Before and After the Studio:<br />
Volume II, Ausstellungssansichten schwarzescafé,<br />
Luma Westbau, Zürich, 2019, Courtesy<br />
Luma Westbau. Foto: Stefan Altenburger<br />
→ Luma Westbau, bis 26.1.<br />
↗ www.westbau.com<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
73
Lily van der Stokker<br />
Zürich — Man hat viel Raum in dieser Ausstellung,<br />
viel Platz, um sich zu bewegen und<br />
auch stehenzubleiben. So viel Leere mag auf<br />
den ersten Blick beängstigend sein. Von Ferne<br />
leuchten aus grossen weissen Wänden vorwiegend<br />
pastellfarbige Flächen entgegen. Mit<br />
‹Yeah› setzt Lily van der Stokker (*1954, Den<br />
Bosch) den optimistischen Start in den Tag, der<br />
aber schon bald eine andere Tonalität annimmt:<br />
‹All day problems, in the evening TV› zeigt eine<br />
erdrückende Problemwolke in giftigen Farben<br />
und mit spitzigen Kämmen, unten klein zerquetscht<br />
dann die Ansage zum TV (wo Serien<br />
laufen, in denen jene Probleme erzählt werden,<br />
die einen dem ganzen Tag beschäftigen). Wie<br />
tröstlich, dass es gleich daneben ‹Warm apple<br />
crumble & whipped cream› gibt.<br />
‹I am an Artwork› ist hingegen ganz in Rosa<br />
gehalten, ein Märchenbild für Mädchen, aus<br />
dem jederzeit ein Einhorn oder ein Fee treten<br />
kann, während von der Wand gegenüber ‹Child<br />
Care› droht; gross und weiss und bis auf eine<br />
verschupfte wurzellose Blume unten links leer.<br />
Wer möchte sein Kind hier abgeben?<br />
Auf dem Weg in den nächsten Stock kommt<br />
man auf der Treppe sinnigerweise am titelgebenden<br />
Werk der Schau ‹Help help a little old<br />
lady here› vorbei, aber wer beachtet heutzutage<br />
schon kleine alte Frauen? Oben sind die Farben<br />
dann wesentlich weniger kräftig, die Werke<br />
dafür grösser. Auf gut vier mal acht Metern wird<br />
in ‹Sandwiches and Chocolate Sprinkles› der<br />
Schritt von der Kunstwelt zur Arbeit in einem<br />
Altersheim proklamiert, wo die belegten Brote<br />
mit Schokoladensplittern serviert werden.<br />
Die wandfüllenden Malereien werden durch<br />
Skizzen und Zeichnungen ergänzt. ‹BaBa-<br />
Babyboom› ist eine solche, mit Farbstift und<br />
Kugelschreiber zu Papier gebracht, wo sich die<br />
Figur scheinbar hinter das Sofa geflüchtet hat<br />
und nun Klage führt, dass die meisten ihrer<br />
weiblichen Freunde ein Kind haben und daher<br />
über nichts anders mehr sprechen.<br />
Lily van der Stokker war zusammen mit einem<br />
grossen Team selbst am Aufbau der Ausstellung<br />
beteiligt. Die Werke sind sehr exakt ausgeführt,<br />
mit präzise gefertigten Linien und Flächen.<br />
Diese Akribie kontrastiert mit dem ersten<br />
Eindruck von kindlichen Farben und Formen,<br />
die einen durchaus in die Irre führen können.<br />
Eine Diaschau zeigt ‹36 years of wallpaintings›,<br />
und an der Kasse liegt mit ‹friendly Good› ein<br />
grosser Katalog auf, der das Schaffen der heute<br />
in Amsterdam und New York lebenden Künstlerin<br />
umfassend würdigt. TS<br />
Lily van der Stokker · Evening TV, 2019, Acryl<br />
auf Wand, 420 x 361 cm, Courtesy kaufmann<br />
repetto, Milan/New York. Foto: Lorenzo Pusterla<br />
Lily van der Stokker · Birthday, 1998/2019, Acryl<br />
auf Wand und Holz, 171 x 151 x 46 cm, Courtesy<br />
Air de Paris, Paris. Foto: Lorenzo Pusterla<br />
→ Migrosmuseum für Gegenwartskunst,<br />
bis 23.2. ↗ www.migrosmuseum<br />
74 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Vera Molnar<br />
Zürich — Am Anfang war der Sonnenuntergang:<br />
Vera Molnar (*1924) wuchs am Balatonsee<br />
auf, wo sie als Kind jeden Tag die untergehende<br />
Sonne malte. Dabei merkte sie, dass dazu<br />
immer die gleichen Rot- und Blautöne nötig<br />
sind. Um ein ungleiches Abnutzen der Crayons<br />
zu verhindern, rotierte sie sie jeden Abend um<br />
eine Position. Dieses Spiel mit Regelmässigkeiten<br />
und Eingriffen, von Struktur und Zufall,<br />
mit Ordnung und Unordnung ist ein zentrales<br />
Thema der Pionierin der digitalen Kunst.<br />
Wie kann ein Computer denn zum Zeichnen<br />
gebracht werden? Indem er mit Algorithmen<br />
gefüttert wird. 1968 waren Computer noch<br />
grosse Maschinen ohne Bildschirme, die über<br />
Terminals bedient wurden. Molnar überredete<br />
den Leiter des Rechenzentrums der Universität<br />
Paris, ihr einzelne Minuten am Terminal zuzusprechen.<br />
Sie liess den Prozessor Formen und<br />
Linien kalkulieren, die mit einem Stift geplottet<br />
wurden – der Anfang ihres charakteristischen<br />
Schaffens.<br />
Sie bedient sich gerne eines seriellen Gestaltungsprinzips,<br />
was sich im Aneinanderreihen<br />
und allmählichen Verändern einer Grundform<br />
zeigt. Quadrate sind die Basis für ‹Out of<br />
Square› aus 1974, die schrittweise subtil aus<br />
dem Gleichgewicht gebracht werden. Diese<br />
‹quadrilatères› entwickeln ein Eigenleben,<br />
verlieren allmählich ihre Form und ihre starre<br />
Ordnung, bis sie zu einer einzigen Linie werden.<br />
‹(Dés)Ordres, 1976–1977› illustriert mittels<br />
konzentrischer Quadrate, wie die Künstlerin<br />
in den digitalen Prozess eingreift und in der<br />
seriellen Ausrichtung Bewegung an der Oberfläche<br />
erzeugt. Dekonstruierte Quadrate bilden<br />
die Grundlage der Siebdrucke von ‹A base de<br />
carrés, 1999–2011›, in denen acht Formen<br />
zu einem wirbelnden Tanz roter Puzzleteile<br />
aufspielen. Ganz anders die Studien zum<br />
Kamm des Massifs Montagne Sainte-Victoire,<br />
in denen Molnar das Bild von Paul Cézanne<br />
geometrisch erforschte und in Linienzeichnungen<br />
umwandelte.<br />
Jeder Raum im Museum ist auf dem Boden mit<br />
einem Würfelsymbol gekennzeichnet, und ein<br />
Würfel dient Besuchenden auch als ‹générateur<br />
de hazard›, mit dessen Hilfe der Beginn des<br />
Rundgangs ermittelt werden kann. Komplettiert<br />
wird die Ausstellung durch die in einer<br />
nachgebauten Ateliersituation gezeigten dokumentarischen<br />
Videos, darunter dasjenige des<br />
Besuchs von Caroline Hirt und Christian Etter<br />
bei Vera Molnar in Paris, wo sie seit 1947 lebt.<br />
Gesprochen wird Französisch, die Untertitel<br />
hingegen sind englisch – das hält die Synapsen<br />
in Schwung. TS<br />
Auf dem Boden ihres Studios sitzend, erklärt<br />
die 95-jährige Vera Molnar den Algorithmus<br />
eines ihrer Gemälde, Courtesy Galerie La Ligne<br />
Vera Molnar, eine Reproduktion von 36 Carrés,<br />
einer Bewegungsstudie aus 1986, Courtesy<br />
Digital Arts Association<br />
→ MuDA, bis 9.2.<br />
↗ www.muda.co<br />
HINWEISE // ZÜRICH<br />
75
BESPRECHUNGEN<br />
Margaret Harrison — Eine Frau sind viele<br />
Die britische Künstlerin Margaret Harrison setzt sich seit den<br />
Siebzigerjahren mit sozialer Ungleichheit, Feminismus, häuslicher<br />
Gewalt und weiblicher Sexualität auseinander. Sie hat dafür<br />
eine eigene Sprache entwickelt. Was sie zeigt und worüber sie<br />
informiert, ist couragiert zeitkritisch und frei von bitterer Polemik.<br />
Basel — Als der Tod von Marilyn Monroe am 5. August 1962 festgestellt wurde, ging<br />
eine Ära zu Ende, doch der Mythos Marilyn lebt weiter. 1984 gestaltete etwa Madonna<br />
den Clip zu ihrem Song ‹Material Girl› als Hommage an die Filmdiva. Und die Künstlerin<br />
Margaret Harrison schuf zwischen 1994 und 1998 Werke zu Stationen aus dem<br />
Leben Marilyns und appropriierte das ikonische Polaroid, mit dem Warhol ihr Gesicht<br />
popularisierte. Drei Arbeiten hängen jetzt in der Ausstellung, zu der Nicolas Krupp<br />
Harrison eingeladen hat. Keines glitzert und funkelt. Ihre Fassung des Polaroids verweist<br />
vielmehr auf das Fassadenhafte und die Zerbrechlichkeit, das, was wie nicht<br />
wasserfeste Mascara unter Tränen verläuft. Pendant dazu ist ein Gemälde nach einer<br />
Post-mortem-Fotografie mit geschlossenen Lidern und zurückgebürsteten blonden<br />
Haaren. Harrison ergänzt ihre malerische Umsetzung davon mit einem Zitat aus dem<br />
berühmten, Anne Gregory gewidmeten Gedicht von William B. Yeats: «Only God, my<br />
dear, could love you for yourself alone and not for your yellow hair.»<br />
Daneben hängt ein Tableau aus 24 kleinformatigen Panels, mit dem Harrison eine<br />
politische Aktion aufgreift: 1981 protestierte eine Gruppe von Frauen in Greenham<br />
Common gegen die Entscheidung der damaligen britischen Regierung unter Margaret<br />
Thatcher, dort amerikanische Nuklearraketen zu lagern. Sie fesselten sich an den<br />
Zaun und in der Folge entstand das Greenham Common’s Peace Camp. Harrison entwickelte<br />
die Arbeit 1989, zur Zeit des Kalten Kriegs, und stellte sie in der Bowery aus.<br />
Mit dem zweiten, ebenfalls 24-teiligen Tableau thematisiert sie in Aquarellen von alltäglichen<br />
Gegenständen und Textbestandteilen, die zunächst wie lyrische Tagebuchnotizen<br />
daherkommen, häusliche Gewalt. Wie eine Parade durchziehen zudem auf<br />
weiteren Blättern einzelne Gestalten, deren geschlechtliche Zuordnung oszilliert, in<br />
greller Kleidung, auffälligen Schuhen und lasziven Posen die Szene. Die vielen Spiegel<br />
verweisen auf Themen wie Selbstbespiegelung, Genderfragen und LGBQ-Bewegung.<br />
San Francisco wurde für Harrison ab Mitte der Neunzigerjahre zum zweiten Lebensmittelpunkt.<br />
Die aktuelle Schau ist ihre erste in der Schweiz, in dem Jahr, wo mit dem<br />
Frauenstreik ein Zeichen dafür gesetzt wurde, dass es bei Gewalt gegen Frauen immer<br />
um Gewalt gegen den Menschen an sich geht. Stefanie Manthey<br />
→ ‹Margaret Harrison›, Galerie Nicolas Krupp, bis 18.1. ↗ www.nicolaskrupp.com<br />
76 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Margaret Harrison · Marilyn, 1994, Aquarell auf Papier, 60 x 45 cm (l); Marilyn, 1998, Öl auf Leinwand,<br />
51 x 51 cm, Courtesy Galerie Nicolas Krupp Basel<br />
BESPRECHUNGEN // BASEL<br />
77
Chika Osaka — Love Letters oder Das fliessende Leben<br />
Die Japanerin Chika Osaka hat sich den druckgrafischen Medien<br />
und deren experimenteller Handhabung verschrieben.Sie entwirft<br />
Bildräume von leuchtender Farbigkeit, Bühnen für die Auftritte<br />
ihrer Protagonistinnen des heutigen Japan. Darin lässt<br />
die Künstlerin auch traditionelle japanische Motive einfliessen.<br />
Bern/Burgdorf — Traumwandlerisch bewegen sich die jungen Frauen in abstrakten<br />
Bildgründen, oder sie lagern choreografiert zwischen bunten Tüchern. Rätselhaftes<br />
mutet ihnen an. Stets sind sie als Rückenfiguren ins Bild gesetzt oder mit abgewandtem<br />
Gesicht.Sie sind nicht als Individuen gezeichnet und erinnern an typisierte Figuren<br />
des Manga und Shin-hanga. Für Chika Osaka (*1984, Tokio) beginnt der bildnerische<br />
Prozess meist mit einer Geschichte, die von den Zukunftsvorstellungen, Sehnsüchten<br />
und Ängsten junger Frauen handelt – Männer treten nur marginal auf. Die Künstlerin<br />
illustriert nicht, sondern sie kondensiert das Narrativ zu einem prägnanten Bild und<br />
setzt damit ein komplexes Zusammenspiel in Gang.<br />
Die zugrundeliegenden Texte sind in unterschiedlichen Formaten festgehalten:<br />
Schulheft, Agenda, Tagebuch oder Brief. Analog zu den Bildern durchliefen auch diese<br />
zunächst handschriftlichen Notate einen druckgrafischen Prozess. Indem Osaka<br />
sie auf Tischen in der Raummitte installiert,demonstriert sie das Eigenleben von Bild<br />
und Geschichte.<br />
Im «Skript» zu dem Bild ‹The Rice Just Served› beispielsweise steht – auf der<br />
Rückseite eines Supermarkt-Flyers notiert: «My friend’s girlfriend just came in ten<br />
minutes ago.» Beim Frühstück mit gekochtem Reis und Fischflocken fliegt eine Geschichte<br />
auf. Der Prägedruck mit weissem Reis als Landschaft, in der die drei miteinander<br />
verstrickten Gestalten inmitten auffliegender brauner Flocken in die Bildtiefe<br />
Reissaus nehmen, ist eine adäquate Umsetzung. Bei ‹I Am Not Disappointed After All›<br />
hingegen stapeln sich Gemüsekisten und Bücher liegen in prekärer Balance übereinander,<br />
oben eine Frau mit riesiger Schote unter dem Arm. Auf einem unscheinbaren,<br />
zwischen zwei Kisten gesteckten Zettel steht «2011 3». Die «Bild-Geschichte» erweist<br />
sich als sarkastischer Kommentar zur Atomkatastrophe von Fukushima.<br />
Als ‹Love Letters› bezeichnet Osaka ihre Arbeiten: Liebeserklärung an ihre Mitmenschen,<br />
an das Leben, an die Traditionen Japans. Mit dem poetischen Blatt ‹I Want<br />
To Make A Wish›, einer Lithografie in nicht weniger als dreissig Farben gedruckt, steht<br />
Osaka in der Tradition von Utagawa Hiroshiges Farbholzschnitt ‹Tanabata Festival›,<br />
1852. Alljährlich im Juli wird das gleichnamige Sternenfest gefeiert: Alle sind eingeladen,<br />
einen Wunsch zu formulieren und ihn – mit der Hoffnung auf Erfüllung – an<br />
die eigens errichteten Bambusbäume zu hängen. Nicht einen, sondern zahllose Wünsche<br />
hat die junge Künstlerin bereits zu Blatt gebracht. Gabriele Lutz<br />
→ ‹Chika Osaka – Love Letters›, Museum Franz Gertsch, Burgdorf, bis 8.3. ↗museum-franzgertsch.ch<br />
78 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Chika Osaka · Happy Forever, 2016, Lithografie, Ed. 20 + 1 AP, 40 x 69,5 cm, Courtesy Gallery MoMo<br />
Chika Osaka · The Rice Just Served, 2014, Lithografie, Ed. 20 + 1 AP, 61 x 94 cm, Courtesy Gallery MoMo<br />
BESPRECHUNGEN // BERN/BURGDORF<br />
79
Johannes Itten — Kunst als Leben<br />
Mit einer Gegenüberstellung von Gemälden, Skizzen und Tagebuchnotizen<br />
will die Ausstellung ‹Kunst als Leben – Bauhausutopien<br />
und Dokumente der Wirklichkeit› im Kunstmuseum Bern<br />
dem Künstler und vor allem dem esoterisch geprägtenTheoretiker<br />
Johannes Itten auf die Spur kommen.<br />
Bern — Woran liegt es, dass Paul Klee in Bern präsenter ist als Johannes Itten? Die<br />
Frage ist schwer zu beantworten. Glück und Zufall stricken an posthumen Erfolgsgeschichten<br />
mit, der Kunstmarkt, der Zeitgeist: Was lässt sich aus einem Werk lesen?<br />
Wie kann man es mit aktuellen Fragen in Verbindung bringen? Paul Klee (1879–1940)<br />
erscheint modern und dem Metaphysischen gegenüber offen; ein Künstler, der sich<br />
prima im Heute weiterdenken lässt. Johannes Itten (1888–1967) ist da schwerere<br />
Kost. Er untersucht in seinem Werk nicht nur die Möglichkeiten geometrisch abstrakter<br />
Malweisen. Itten begreift die Kunst als Lebensaufgabe und verschreibt sich<br />
und seinen Studierenden gymnastische Übungen, um aus der Bewegung des Leibes<br />
heraus jene auf der Leinwand zu generieren. Diese Vorstellung einer Verbundenheit<br />
von Körperertüchtigung und Kunstschaffen wirkt, ebenso wie Ittens Faible für mönchische<br />
Gewänder, exzentrisch. Doch sein Interesse am Esoterischen erschöpft sich<br />
nicht in Äusserlichkeiten. Er ist eifriger Anhänger der Mazdaznan-Lehre, in der sich<br />
christliche mit tantrischen und theosophischen Ideen, vegetarischen Lebensregeln,<br />
aber auch rassistischen Vorurteilen verbinden. Als Begründer und Leiter des obligaten<br />
Vorkurses am Bauhaus nutzt Itten die Möglichkeit, seine Weltanschauung unter<br />
den Studierenden zu verbreiten. Eine Konstellation, die bis heute Fragen aufwirft.<br />
Fragen, die im Kunstmuseum Bern eher angetippt als ausdiskutiert werden. Neben<br />
vielen Gemälden, vorwiegend aus den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen,<br />
präsentiert die Schau zahlreiche Skizzen und Tagebuchblätter. Diese Notate wurden<br />
neu erforscht und beurteilt und sind zum ersten Mal in diesem Umfang ausgestellt:<br />
Zwei Wände im grossen Saal des Altbaus sind mit einer Zusammenstellung<br />
aus Zeichnungen und Schriften bedeckt. In Gegenüberstellung mit den Bildwerken<br />
verdeutlicht diese Präsentation vor allem, wie sehr der Tagebuchschreiber Itten mit<br />
künstlerischen Fragen befasst war und wie stark sein weltanschauliches Denken<br />
Eingang in seine Malerei fand. In das ebenso berühmte wie rätselhafte ‹Kinderbild›,<br />
1921/22, beispielsweise hat Itten zahlreiche religiöse Symbole eingearbeitet, wie erläuternde<br />
Kommentare beleuchten. Wer mehr erfahren will, darf den Zeitaufwand einer<br />
Lese-Ausstellung nicht scheuen. Man muss sich tief in die grosse Fülle des Materials<br />
einlesen, eindenken. Und man muss es vor Ort tun, denn der Katalog enthält nur<br />
einen Bruchteil des Materials der Ausstellung. Alice Henkes<br />
→ ‹Johannes Itten – Kunst als Leben. Bauhausutopien und Dokumente der Wirklichkeit›, Kunstmuseum<br />
Bern, bis 2.2. ↗ www.kunstmuseumbern.ch<br />
80 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Johannes Itten · Kinderbild, 1921/22, Öl auf Holz, 110 x 90 cm, Kunsthaus Zürich © Pro Litteris.<br />
Foto: Kunsthaus Zürich<br />
81
Julian Charrière — Demaskierendes Naturschauspiel<br />
Der Schauplatz reicht von der Erdoberfläche bis ins Erdinnere.<br />
In der Hauptrolle: das Eis. Julian Charrière spart nicht an<br />
dramatischen Kontrasten. Gerade damit nuanciert er das oft<br />
eher klischierte Bild von Polarlandschaften. Ein Spektakel mit<br />
ungewissem Ausgang.<br />
Lugano — Hier einzutreten, fühlt sich an, wie von der Dunkelheit verschluckt zu werden:<br />
schwarze Wände, unter den Füssen knirschende Kiesel und ein schwefelartiger<br />
Geruch von Erdölbitumen, das den Boden modelliert. Dann als Auftakt der Videoloop<br />
eines Feuers, das in einem Brunnen unweit des Museums lodert. Ein Denkmal für<br />
die Destruktion elementarer Ressourcen? Ein Hinweis auf die Finanzgeschäfte einer<br />
Schweizer Bank in Bezug auf eine trinkwassergefährdende Ölpipeline? Für die als<br />
Sponsor auftretende Credit Suisse, bestrebt um ein nachhaltiges Image, geht der<br />
Schuss zunächst nach hinten los. Auf dem Weg zum Hauptraum der Ausstellung von<br />
Julian Charrière (*1987) gilt es dann, an einer schiessunfähigen Kanone vorbei weder<br />
den Kopf anzustossen noch über die Munition – atomverstrahlte Kokosnüsse im<br />
Bleimantel – zu stolpern.<br />
Wie unter Stroboskoplicht in Slow Motion funkeln bläulich-weisse Texturen aus<br />
nächtlicher Umgebung auf. Drohnenaufnahmen der angeleuchteten Arktis und Antarktis,<br />
des Aletsch- und des Rhonegletschers zeigen das Eis in ungewohnten Schattierungen.<br />
Entlegene Formationen verschmelzen in einem Film in Echtzeit in einer<br />
fiktiven Landschaftsszenerie. Die Bilder agieren als Kulisse wie auch als Leitmotiv.<br />
Zwischendurch wirken sie anthropomorph, als hätten sie Nasen oder Hautstrukturen.<br />
Der Sinn für ihre Grössendimensionen schwindet. Dann liegen sie wie Leichen unter<br />
Tüchern, die ihr Wegschmelzen verlangsamen sollen. Zu verstärktem Sound kommt<br />
das Eis in tosendes Fliessen, das wie eine selbstbestimmte Fortbewegung anmutet,<br />
tatsächlich aber Verschwinden bedeutet. Spätestens hier verbildlicht sich die Krux<br />
einer sich verändernden Natur, deren Verhalten durch den Mensch beeinflusst wird.<br />
Dafür stehen auch die im Raum verteilten durchlöcherten Findlinge. Die aus ihnen herausgebohrten<br />
Kerne wurden unter den Steinbrocken als Rollen aneinandergelegt und<br />
durch Metallrohre ergänzt. Diese verweisen auf Ressourcen wie Bronze und Eisen, die<br />
vor Urzeiten den menschlichen Fortschritt beschleunigten. Das Prinzip ist so gewitzt<br />
wie unmissverständlich: Je weiter wir die Natur ausbeuten und vorantreiben, desto<br />
weniger bleibt von ihrer Substanz. Während sich analog dazu die Erdoberfläche gravierend<br />
verändert, verhält sich das Magma im Innern konstant. Darauf verweist offenbar<br />
der meditativ brennende Brunnen, den man auf dem Rückweg nochmals passiert.<br />
So schärft Julian Charrière nicht nur die Wahrnehmung des Jetzt, sondern inszeniert<br />
auch eine Überzeitlichkeit. Irène Unholz<br />
→ ‹Julian Charrière –Towards No Earthly Pole›, MASI Lugano, bis 15.3. ↗ www.masilugano.ch<br />
→ Aargauer Kunsthaus, Aarau 16.5.–16.8. ↗ www.aargauerkunsthaus.ch<br />
82 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Julian Charrière · And Beneath It All, Flows Liquid Fire, 2019, Filmloop © ProLitteris. Foto: Jens Ziehe<br />
Julian Charrière · Towards No Earthly Pole, 2019, Installationsansicht MASI Lugano © ProLitteris.<br />
Foto: Jens Ziehe<br />
BESPRECHUNGEN // LUGANO<br />
83
Giulia Piscitelli, Clemens v. Wedemeyer – Nella società, in Gesellschaft<br />
Die Weltbevölkerung nimmt kontinuierlich zu, der Platz wird<br />
knapper und der Grad der gesellschaftlichen Reibungsfläche<br />
intensiviert sich. Giulia Piscitelli und Clemens von Wedemeyer<br />
liefern mit je einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern<br />
ein visuelles Zeugnis eines soziopolitischen Status quo.<br />
Luzern — Die von Fanni Fetzer kuratierte Doppelausstellung ‹Nella società, in Gesellschaft›<br />
vereint zwei formalästhetisch gegensätzliche Positionen, die sich jedoch<br />
auf der inhaltlichen Ebene akkurat ineinander verweben. Räumlich separiert und<br />
konzeptuell als «loser Dialog» ausgelegt, widmen sich Giulia Piscitelli (*1965) und<br />
Clemens von Wedemeyer (*1974) in ihren Werken gesellschaftlichen Zusammenhängen.<br />
Als stille Beobachterin des Alltags lebt und arbeitet Giulia Piscitelli in der<br />
süditalienischen Metropole Neapel. Laut, dreckig, stinkend sowie stets mit Pizza<br />
und Mafia konnotiert, präsentiert sich die Stadt als Katalysator für gesellschaftliche<br />
Querelen und politische Stagnation. Die Künstlerin nutzt diese Umstände, um mittels<br />
konzeptueller Strategien feinfühlige Werkgruppen zu realisieren, die durch eine<br />
minimalistische Vielschichtigkeit geprägt sind; gefundene Flohmarkt-Gemälde werden<br />
mit Blattsilber überzogen und entziehen die Sicht auf den visuellen Geschmack<br />
der Dreissiger- bis Siebzigerjahre, oder triviale Alltagsgegenstände erhalten eine<br />
Aufwertung mit dem Ferrari-Logo. Giulia Piscitelli scheut sich nicht davor, auch im<br />
Brennpunkt stehende, politische Themen anzusprechen und bildgewaltig umzusetzen;<br />
beinahe zwei Dutzend katholische Beichtstühle sind mit islamischen Gebetsteppichen<br />
eingefasst und vermitteln eine Ästhetik, die irritiert, aber gleichzeitig eine<br />
ambivalente Neugierde weckt.<br />
Eine formale Schlichtheit in Kombination mit einer thematischen Tiefgründigkeit<br />
setzt auch Clemens von Wedemeyer in seinen Videoarbeiten um. Er interessiert<br />
sich – aus historischer wie auch gegenwärtiger Sicht – für das sozialpsychologische<br />
Phänomen der Massendynamik, das er mittels theoretischer Recherchen und Computersimulationen<br />
untersucht. Gesellschaftliche Ausnahmezustände wie Demonstrationen,<br />
Evakuationen oder Fussballspiele nutzt der Künstler für eine Art digitalisierte<br />
Verhaltensforschung, die zwischenmenschliche Fragen nach Partizipation<br />
und Interaktion aufwirft. Mit einem gekonnten Spiel zwischen Illusion und Animation<br />
konstruiert er auf den grossformatigen Projektionen und Bildschirminstallationen<br />
ein symbolträchtiges Verhältnis zwischen Mensch, Raum und Zeit. Mit ‹Faux Terrain›<br />
hat Clemens von Wedemeyer zudem eine ortsspezifische Videoarbeit entwickelt, bei<br />
der er Geschichte und Gegenwart von Luzern unter dem Aspekt der individuellen und<br />
gesellschaftlichen Entfremdung verknüpft. Michael Sutter<br />
→ ‹Nella società, in Gesellschaft›, Kunstmuseum Luzern, bis 9.2. ↗ www.kunstmuseumluzern.ch<br />
84 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Giulia Piscitelli · Una nuvola como tapetto, 2019, und Spica, 2011, Ansicht Kunstmuseum Luzern<br />
Clemens v. Wedemeyer · Faux Terrain, 2019, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern, 2019, Courtesy<br />
KOW, Berlin und Galerie Jocelyn Wolff, Paris © ProLitteris. Foto (oben und unten): Marc Latzel<br />
BESPRECHUNGEN // LUZERN<br />
85
Uriel Orlow — Tee im Turm<br />
Ganz oben im schiefen Turm der Kunsthalle Mainz, der ehemaligen<br />
Energiezentrale des Rhein-Zollhafens, treffen wir auf<br />
die aktuellste Arbeit von Uriel Orlow. Hauptakteure der grossen<br />
Soloschau sind Pflanzen.Sie werden als Zeugen der historischen<br />
Verstrickungen zwischen Europa und Afrika inszeniert.<br />
Mainz — Uriel Orlow verwandelt den Turmraum der Kunsthalle Mainz in eine Teeküche.<br />
Zu trinken gibt es Lum Artemisia, ein traditionelles Heilmittel gegen Malaria.<br />
Eine zweiteilige Videoarbeit dokumentiert den Anbau der traditionellen Heilpflanze<br />
und lässt Frauen eines Kollektivs, die mit der Produktion ihre Familien finanzieren, zu<br />
Wort kommen. Parallel dazu preisen in einem zweiten Video kongolesische Musiker<br />
mit Gesang den vielseitigen Nutzen der Pflanze für die Bevölkerung.<br />
Vier kleinformatige kongolesische Malereien mit Anweisungen zum Teeaufguss<br />
komplettieren die Installation. Die Werkgruppe ‹Learning from Plants (Artemisia<br />
afra)›, 2019, entstand im Kontext der Lubumbashi Biennale im Kongo, wo Orlow mit<br />
den Frauen auch einen Garten anlegte. Der Transfer an den Rhein, mitten in den<br />
ehemaligen Zollhafen, der sich derzeit im Umbau zu einem neuen Arbeits-, Freizeitund<br />
Wohnquartier befindet, verknüpft verschiedene Bedeutungsstränge zu einer<br />
ortsspezifischen Lesart: Der Rhein gilt seit jeher als eine Hauptschlagader des europäischen<br />
Handels, die den Süden mit dem Norden verbindet. Die Gentrifizierung<br />
der alten Hafenstrukturen bildet die Kontrastfolie zu den im Video dokumentierten<br />
regional organisierten Aktivitäten der alternativen Heilmittelproduktion in Zentralafrika.<br />
Die Arbeiten lassen sich als Kommentar auf die ungleichen Interessen und<br />
Machtverhältnisse in Handelsbeziehungen lesen, etwa zwischen der Pharmaindustrie<br />
und den traditionellen Heilpraktiken oder zwischen europäischer Normalität und<br />
postkolonialer Realität. Und beinahe verleitet die Werkgruppe zum Fair-Trade-Reflex,<br />
also dazu, das Museumspersonal nach dem Verkauf des Teekrauts zu fragen.<br />
Uriel Orlow spannt ein dichtes Assoziationsnetz auf, das den eigenen Standpunkt<br />
subtil einbezieht. Dahinter steht ein forschungs- und prozessbasiertes Vorgehen.<br />
Seine Themen begegnen ihm zumeist direkt vor Ort, bei der Lubumbashi Biennale<br />
ebenso wie bei der Manifesta 12 in Palermo, bei einem Forschungsaufenthalt in Kapstadt<br />
oder einem Ausstellungsprojekt in Aubervilliers, Paris. Im Dialog mit Akteuren<br />
und in Archivrecherchen entwirrt er historische Verstrickungen. Er sammelt Indizien,<br />
Spuren und Beweise und befragt Zeugen. Die Vorgehensweise ist anthropologisch<br />
und historisch zugleich. Die künstlerische Freiheit ermöglicht es ihm, das Augenmerk<br />
auf Verborgenes zu richten und bisher Ausgeklammertes ans Licht zu holen. So ist<br />
seine Arbeit auch Teil der Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit. Genauso sucht<br />
sie aber auch nach alternativen Wegen in die Zukunft. Sabine Rusterholz Petko<br />
→ ‹Uriel Orlow – Conversing with Leaves›, Kunsthalle Mainz, bis 23.2. ↗ www.kunsthalle-mainz.de<br />
86 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Uriel Orlow · Learning from Plants (Artemisia afra), 2019 © ProLitteris. Foto: Norbert Miguletz<br />
BESPRECHUNGEN // MAINZ<br />
87
Léopold Rabus — Rencontres<br />
Dunkles und Banales, Schönheit und Schrecken, Alltägliches<br />
und bizarre Spielereien verbinden sich in den Gemälden von<br />
Léopold Rabus. Das Musée d’art et d’histoire in Neuenburg<br />
widmet dem faszinierenden Maler unter dem Titel ‹Rencontres›<br />
eine opulente Ausstellung.<br />
Neuenburg — ‹Mann, einen Stoff in eine Pfütze tauchend›, 2016, heisst eines seiner<br />
Bilder, und der Titel beschreibt genau, was auf dem drei Meter breiten Ölgemälde<br />
zu sehen ist: ein Mann im weissen Unterhemd, der auf dem Boden kniet und ein<br />
ebenfalls weisses Stück Stoff in eine bräunliche Pfütze tunkt. Warum er das macht?<br />
Darüber gibt das Bild ebenso wenig Auskunft wie über den Ort des Geschehens, der<br />
buchstäblich dunkel bleibt. Eine einzige Lampe erhellt die nächtliche Szenerie, die<br />
nach Garten aussieht: Beete, Gras, eine Wand aus Brettern und dicker Klarsichtfolie,<br />
wie von einem Gewächshaus. Schliesst sich dieses um den knienden Mann, oder liegt<br />
es hinter ihm? Schwer auszumachen. Vieles scheint im Halbdunkel möglich.<br />
Ausgangspunkt der Malerei von Léopold Rabus (*1977) ist meist das Alltägliche<br />
und Unspektakuläre. Spaziergänge in der näheren Umgebung inspirieren ihn. Viele<br />
seiner Motive lassen sich im ländlichen Kanton Neuenburg verorten: Ein nachmittäglicher<br />
Stall, in dem Kühe ruhen, nächtliche Gemüsegärten, winterliche Felder, kleinbürgerliche<br />
Stuben – eigentlich genau das, was bereits der Malerei des 19. Jahrhunderts<br />
als Sujet diente. Und niemand wüsste das besser als Rabus, der sich intensiv<br />
mit der Kunstgeschichte befasst. Doch während sich Felder, Wälder und Stuben bei<br />
Albert Anker oder Alexandre Calame in bedeutungsvolle Idylle verwandeln, werden<br />
sie bei Rabus zu rätselhaften, manchmal auch aberwitzigen Bildern, in denen die<br />
meisterhafte Maltechnik einer verblüffenden Profanität der Motive gegenübersteht.<br />
Rabus zeigt verschmitzt eine Welt aus Bretterverhauen, Wäscheleinen und schief<br />
hängenden Gardinen, Schlamm und Matsch und welkendem Gemüse, in der dennoch<br />
ein seltsamer Zauber spürbar ist. Menschen graben sich bis zum Hals ins Erdreich<br />
ein, Katzen fliegen durch die Luft, und das rationale Denken, welches das Räderwerk<br />
der Ökonomie antreibt, macht eine Atempause. Die Bilder von Rabus erzählen von<br />
Unerklärlichem und erinnern an Novalis’ Definition des Romantischen: «Indem ich<br />
dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn,<br />
dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen<br />
Schein gebe, so romantisiere ich es.» Die mit wunderbarem Sinn fürs Theatralische<br />
eingerichtete Schau untermalt dieses romantische Prinzip in der Kunst von Léopold<br />
Rabus und setzt seine Gemälde mit Werken aus der Sammlung des Hauses in Dialog:<br />
mit stimmungsvollen Landschaftsbildern, aber auch mit kleinen kuriosen Objekten,<br />
die auf das Spielerische, das Humorvolle in Rabus’ Werk verweisen. Alice Henkes<br />
→ ‹Léopold Rabus – Rencontres›, Musée d’art et d’histoire, bis 8.3. ↗ www.mahn.ch<br />
88 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Léopold Rabus · Homme trempant un tissu dans une flaque, 2016, Öl auf Leinwand, 230 x 300 cm, Courtesy Musée d’art et d’histoire Neuchâtel.<br />
Foto: Sully Balmasssière<br />
BESPRECHUNGEN // NEUENBURG<br />
89
Martina-Sofie Wildberger — I want, I want to say something!<br />
Die in Zürich und Genf lebende Konzept- und Performance-<br />
Künstlerin Martina-Sofie Wildberger hat den Manor Kunstpreis<br />
Schaffhausen 2019 erhalten. In der damit verbundenen Ausstellung<br />
im Museum zu Allerheiligen zeigt sie neue performative<br />
Arbeiten mit Stimme und Körper sowie grafische Plakate.<br />
Schaffhausen – «I, I want, I want to say … something.» Die junge Frau trägt ein weisses<br />
T-Shirt; die blonden Haare hängen über den Schultern. Der hellrot geschminkte<br />
Mund spricht die Worte vor sich her. Die als Brustporträt gefilmte Künstlerin Martina-<br />
Sofie Wildberger ist im Video erst allein zu sehen. Nach einer Weile bildet sie eine<br />
Reihe mit ihren vier Ebenbildern. ‹I want to say something›, 2017–2019. Der einfache<br />
Satz ist in dekonstruierter Rede mal lächelnd gesprochene Verführung, mal wütender<br />
Schrei, bald aus fünf Mündern streng gesagte Forderung. Einmal betreffen die Wörter<br />
das Subjekt. Dann wieder sind sie abstrakte Propositionen. Ein endloser Kreislauf<br />
dieser fünf Wörter mit den fünf Personen dreht sich vor dem Besucher. Das Video<br />
zieht in den Bann, lullt ein und konfrontiert doch stets mit dem gerade Gezeigten,<br />
der Figur und der Sprache in absoluter Präsenz. Ab und zu sieht man eine Hand vom<br />
unteren Bildrand her auftauchen. Ein Zeigegestus, der das Gesagte an die Gestalt<br />
bindet und nicht nur an ein Ornament aus gefilmten Körpern.<br />
Was ist Sprache in der Performance? Diese Frage beschäftigt Martina-Sofie Wildberger<br />
seit Beginn ihrer Arbeit als Künstlerin. Sie hat einfache Sätze – meist auf Englisch<br />
– allein, im Duo und in Gruppen performt. Es sind Aufforderungen oder Vorhaben.<br />
Als die Performancekunst in den Sechzigerjahren die Sprache entdeckte, war<br />
das Performative im Textinhalt ein wichtiges Element. Go. Yes. Solche Wörter wurden<br />
zu körperlich ausgeführten Handlungen. Martina-Sofie knüpft mit ihrer Arbeit an<br />
diese Erfahrungen an. Sie lässt Sprache und alphabetische Zeichen auf grossformatige<br />
Plakate und Blätter drucken und bringt sie in ein Verhältnis zum Gesprochenen.<br />
So wie in der zweiten Arbeit ‹Scream›, 2019, die im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen<br />
anlässlich ihrer Ausstellung zum Manor-Preis zu sehen ist: Ein grosser, offener<br />
Raum konfrontiert uns einmal mehr mit Wörtern, diesmal gedruckt auf Plakaten<br />
an den Wänden klebend und gesprochen aus sechs Audio-Quellen. Die weiblichen<br />
Stimmen überlagern, verflechten sich, verwischen, stören einander, schreien, stöhnen,<br />
atmen. Ein anschwellendes Vibrieren füllt den Raum. Das Publikum geht den<br />
eng aneinandergereihten Wörtern auf den Plakatwänden entlang und bemerkt, dass<br />
Bedeutung von Klang und Wortzeichen miteinander zu tun haben: Scream, You, Hear.<br />
Die Körperlichkeit der Stimmen verbindet sich mit der Physis der den Raum umfassenden<br />
Zeichenreihen und zieht uns in einen endlosen Strudel hinein. Sibylle Omlin<br />
→ ‹Martina-Sofie Wildberger – SCREAM›, Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, bis 16.2. Katalog bei<br />
edition fink Zürich ↗ www.allerheilgen.ch<br />
90 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Martina-Sofie Wildberger · I want to say something (Video), 2019, Video, Full HD, 6 Min, Courtesy<br />
Museum zu Allerheiligen Schaffhausen. Foto: Peter Pfister<br />
BESPRECHUNGEN // SCHAFFHAUSEN<br />
91
Irma Ineichen — Ein eigenes Zimmer<br />
In Paris ist Irma Ineichen Künstlerin geworden. Zusammen mit<br />
ihrem Sohn,dem Filmemacher Tobias Ineichen,hat sie sich dorthin<br />
auf Spurensuche begeben. Der berührende Dokumentarfilm<br />
‹Irma Ineichen – Erinnerungen an Paris 1951–1955› feiert an<br />
den diesjährigen Solothurner Filmtagen Premiere.<br />
Solothurn — Lange bevor sie die Ausbildung zur Grafikerin an der Kunstgewerbeschule<br />
Luzern abschloss, hat sie Paris als ihr Ziel festgelegt. Die Stadt wurde ihr zur<br />
zweiten Heimat,in die sie bis heute zurückkehrt,in ihre Atelierwohnung auf kleinstem<br />
Grundriss, hoch über den Dächern der Stadt. Damals, 1951, fand sie in Adolf Herbst<br />
einen Mentor, der ihr Gastrecht in seinem Atelier gewährte und sie in den Kreis seiner<br />
Pariser Künstlerfreunde einführte. Vor allem ermunterte er sie zum Malen. Sie sei<br />
überrascht gewesen, erinnert sich die Künstlerin, wie leicht ihr die Ölmalerei von der<br />
Hand ging. Ein frühes Intérieur zeigt ihr Zimmer, eine abgeschrägte Dachkammer, die<br />
pulsierende Farbhaut ist im komplementären Rot-Grün-Kontrast gehalten.<br />
Auch die Malerei ‹Die hellen Wände›, 1952, stammt aus dieser Zeit, gibt Einblick<br />
ins Atelier: Zu erkennen sind ein Porträtkopf, ein Krug und an die Wand gelehnt eine<br />
weisse Leinwand. Weniger die Artefakte ziehen den Blick auf sich als die orthogonal<br />
strukturierten Wandflächen in lebhaftem Weiss, in der Anmutung von Schiebetüren.<br />
Es scheint, als ob sich dieser kleinen Komposition bereits japanische Ästhetik eingeschrieben<br />
hätte, obwohl Irma Ineichen erst Jahrzehnte später erstmals nach Japan<br />
reisen würde. Mit lichtdurchfluteten Räumen in schwebender Transparenz, wie<br />
‹Japanischer Tee-Raum›, 2009, reagierte sie auf die Begegnung mit dem Inselstaat.<br />
Ihre Räume haben in der westlichen Kunstgeschichte eine Genealogie: Dazu gehört<br />
die mittelalterliche Malerei, etwa Marias schlichtes Kämmerchen, in das der Verkündigungsengel<br />
tritt, ebenso wie neusachliche und surrealistische Raumkonstrukte.<br />
Im Jahr 1929, als die Künstlerin in Wolhusen geboren wurde, erschien Virginia<br />
Woolfs für den Feminismus bahnbrechende Schrift ‹A Room of One’s Own›, die Frauen<br />
ermächtigen will, Raum für ihre eigenständige Arbeit einzufordern. Ob Ineichen diesen<br />
Essay gelesen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Intensität und Kontinuität<br />
ihrer Auseinandersetzung mit dem Innenraum legt es nahe, diesen auch als Metapher<br />
für ihr selbstbestimmtes Leben als Künstlerin zu lesen. Sie hat sich ihre eigenen<br />
Zimmer geschaffen, in Paris und in Luzern. Hier hat sie seit den späten Sechzigerjahren<br />
öffentliche Anerkennung erfahren und die Unterstützung von Jean-Christophe<br />
Ammann, der sie im Kunstmuseum Luzern ausstellte. Ende 2019 feierte Irma Ineichen<br />
ihren 90. Geburtstag – mit einer retrospektiv angelegten Schau in der Galerie<br />
Kriens. Im Atelier hat sie eben ein grossformatiges Intérieur vollendet. Gabriele Lutz<br />
→ ‹Irma Ineichen – Erinnerungen an Paris 1951–1955›, Solothurner Filmtage, 22.–29.1.<br />
↗ www.solothurnerfilmtage.ch<br />
92 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Irma Ineichen · Mein Zimmer in Les Lilas 1954, Öl auf Karton, 24,5 x 34 cm. Foto: Tobias Ineichen<br />
Irma Ineichen · Die vier Öffnungen, 2000/2009, Öl auf Leinwand, 70 x 100 cm. Foto: Tobias Ineichen<br />
BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />
93
Giacomo Santiago Rogado — Desire Path<br />
Im Entrée stehend, sieht man am einen Ende der Blickachse<br />
eine Arbeit aus Giacomo Santiago Rogados Serie ‹Intuition›. Der<br />
Zufall ist hier wesentliches Element. Am anderen Ende hängt<br />
‹Meta 2› – streng geometrisch. In diesem Spektrum bewegt sich<br />
die erstaunliche Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn.<br />
Solothurn — Im Ausstellungstitel ‹Desire Path› deuten sich die Wünsche von Giacomo<br />
Santiago Rogado an, aber auch die unterschiedlichen Strecken, die in seinen<br />
Bildern und in der Schau visuell erfahrbar werden. Trampelpfad, wie «desire path»<br />
ins Deutsche übersetzt wird, ist etwas zu hart, verweist aber auf den unterschwelligen<br />
Humor des Künstlers, der sich auch in seiner Kunst spiegelt. ‹Wildwechsel› wäre<br />
subtiler, denn es sind die auf den Bildern hinterlassenen Spuren, die sich als roter<br />
Faden durch die Ausstellung ziehen.<br />
Der erste Raum – wir begehen die sieben Säle im Uhrzeigersinn – ist eine Reminiszenz<br />
an Rogados Präsentation im Zürcher Helmhaus 2014. Die in Farbbädern<br />
hergestellten Bilder scheinen ihren Entwicklungsprozess noch nicht abgeschlossen<br />
zu haben. Die Baumwolltücher nehmen in einem langen Trocknungsprozess die Farben<br />
auf, die Rogado in die Bäder tröpfelt. Wie auf einem Löschpapier verästeln sich<br />
die Farblinien aus einem Zentrum heraus und erinnern nun an Salzkristalle. Das Bild<br />
‹Meta 2›, das wir schon beim ersten Umschauen erblickten, schafft nicht nur die Verbindung<br />
zu den weiteren Räumen. Es kombiniert mit seinem wolkigen Hintergrund,<br />
verwandt den Bildern aus der Serie ‹Intuition›, und den darübergelegten streng geometrischen<br />
Elementen die beiden Hauptthemen der Schau.<br />
Als eigentliche Zwischenformen gelten die Bilder aus der Serie ‹Coalescence›.<br />
Ausgehend von einem Kreis malt Rogado mit einem Einhaarpinsel wellenförmige<br />
Linien dicht nebeneinander auf ein dick aufgetragenes Gemisch aus Acryl- und Ölfarbe,<br />
was zu einem irisierenden Effekt führt.In den grossen Kabinetten in nördlicher<br />
Richtung treffen wir auf neuartige Inszenierungen: Mittels fünf Diaprojektoren wird<br />
ein extremes Querformat auf die Wand projiziert, bei dem sich nicht nur Farben überlagern,<br />
sondern auch Details zutage treten, die den subtilen Auftrag seiner Bilder<br />
dokumentieren. Sie können auch als subkutane Referenz an Sigmar Polkes Glasfenster<br />
im Zürcher Grossmünster verstanden werden. Im gegenüberliegenden Raum zeigt<br />
Rogado eine Reihe von Aquarellen, deren Spontaneität kontrapunktisch wirken und<br />
sich als Reservoir seiner Malerei entpuppen. Zudem verweisen sie auf Inspirationsquellen<br />
der Malereigeschichte. Malerei, ja Kunst, die sich entwickeln und die berühren<br />
will, bedarf der Urväter, des Zufalls, der Strenge und des Unerwarteten. Giacomo<br />
Santiago Rogado macht das gekonnt vor. Simon Baur<br />
→ ‹Giacomo Santiago Rogado – Desire Path, Werke 2014–2019›, Kunstmuseum Solothurn, bis 16.2.;<br />
feiner Katalog im Verlag für moderne Kunst, Wien ↗ www.kunstmuseum-so.ch ↗ www.vfmk.org<br />
94 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Giacomo Santiago Rogado · Coalescence (Black, Iridescent Blue Green), 2018, Acryl und Öl auf Leinen,<br />
70 x 50 cm<br />
BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />
95
Pieter Bruegel d.Ä. — Ein Bild wie ein Wunder<br />
Ein ganz Grosser, und noch immer neu zu entdecken: Die von<br />
Kerstin Richter kuratierte Kabinettausstellung ‹Das Wunder im<br />
Schnee – Pieter Bruegel der Ältere› in der Sammung Am Römerholz<br />
lädt zur Begegnung mit dem Werk eines Künstlers, der das<br />
Publikum immer einbezieht und fordert.<br />
Winterthur — Schöner kann’s nicht schneien als auf der kleinen Tafel ‹Die Anbetung<br />
der Heiligen Drei Könige im Schnee›, 1563, die Pieter Bruegel d.Ä. (um 1525/30–1569)<br />
so kühn und bewegend gestaltet hat. Oskar Reinhart, dem wir die Sammlung Am Römerholz<br />
und mit ihr das einzige Gemälde des flämischen Meisters in einem Schweizer<br />
Museum verdanken, war auf der Suche nach einem Bruegel und hat in Berlin diesen<br />
bekommen: «10h zu Cassirer. Brueghel erworben», vermerkt sein Tagebuch am 1. Oktober<br />
1930. Bruegels erstes von fünf innovativen Wintergemälden gilt auch als das<br />
erste Tafelbild in der europäischen Kunst mit der Darstellung von fallendem Schnee.<br />
Diese alle Sinne, Herz und Geist ansprechende Winterlandschaft steht im Zentrum<br />
der Schau, die es wahrhaft in sich hat. Sie allein – zusammen mit der Media-Station,<br />
die es erlaubt, sich dem Werk über Makro- und Röntgenaufnahmen, Streiflicht und<br />
Infrarotbilder zu nähern – würde den Besuch lohnen.<br />
Die Anbetung als das wichtigste Geschehen ist darin ganz an den Rand gerückt –<br />
nicht untypisch für Bruegel, man vergleiche nur die beiden in der Schau gezeigten<br />
Blätter der ‹Grossen Landschaften› mit dem von allem abgewandten heiligen Hieronymus<br />
oder, fast schon Rückenfiguren auf dem Weg ins Bild, den drei Pilgern unterwegs<br />
nach Emmaus, einer von ihnen ist Jesus. Wie so oft bei Bruegel sind die Betrachtenden<br />
gefordert, sich auf die verschiedenen Wege einzulassen, die im Werk angelegt<br />
sind, die Lesarten, deren Reichtum schon von seinen Zeitgenossen erkannt wurde.<br />
Zuerst aber ist die ‹Anbetung› ein ungemein atmosphärisches Werk. Vom leicht erhöhten<br />
Blickpunkt sind Kälte und Schnee zu spüren, zu riechen, man hört die Schritte,<br />
das Gemurmel und einzelne Rufe der dem Heilsgeschehen zugewandten und der<br />
mit sich und dem Alltag beschäftigten Menschen. Bald erahnt man in den fernsten<br />
Gestalten und Dingen – lanzenbewehrten Soldaten, einem Rad wie Fortunas Rad –<br />
Zukünftiges, Wandel, Gefahr. Im Vordergrund kündigt sich zwischen dem Zerfallenden<br />
rechts (wohl als Ruine des Davidspalasts zu interpretieren) und dem Aufblühenden<br />
links (die Heilige Familie im Stall) Neues an, ein Übergang, die Brücke über den<br />
Fluss unterstreicht es. Und über allem der fallende Schnee, als zarter Schleier, hinter<br />
dem Realität und Imagination in abgründigen Erzählungen zur Welt kommen: erfüllte<br />
Wirklichkeit im Namen Christi, von geradezu ergreifender malerischer Spontaneität<br />
und verführerischer Dynamik. Angelika Maass<br />
→ ‹Das Wunder im Schnee – Pieter Bruegel der Ältere›, Sammlung Oskar Reinhart Am Römerholz,<br />
bis 1.3.; zugehörige Website unbedingt besuchen! ↗ www.roemerholz.ch ↗ www.insidebruegel.net<br />
96 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Pieter Bruegel d.Ä. · Die Anbetung der Heiligen Drei Könige im Schnee, 1563, signiert und datiert unten links, Öl auf Eichenholz, 35 x 55 cm,<br />
Sammlung Oskar Reinhart Am Römerholz, Winterthur<br />
BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />
97
Gitagovinda — Begehren und Erfüllung<br />
Hier der Gott, dort der Mensch – in der bis heute lebendigen<br />
‹Gitagovinda› wird daraus eine die Grenzen überwindende Geschichte<br />
von Liebe und Hingabe. Die Ausstellung im Museum<br />
Rietberg mit Bildern zum grossen Liebesepos veranschaulicht,<br />
wie innig sich Literatur und Darstellung in Indien verbinden.<br />
Zürich — Anmut, Schönheit und viel Gefühl. Kummer und Sehnsucht, Hingabe – alles<br />
in leuchtenden Farben, lauter die einen, leiser die andern, immer harmonisch, manchmal<br />
auch kontrastreich. Am Ende steht fest: Leidenschaftlich war die Nacht, und nicht<br />
alle Schmuckstücke der jungen Frau haben dies unbeschadet überstanden, wie die<br />
zerrissene Perlenkette und die Goldbänder im Blätterbett, das sie mit dem Geliebten<br />
teilte, verraten. Happy End also für Radha und Krishna, für die Kuhhirtin und den<br />
Gott, deren Geschichte die von Caroline Widmer kuratierte Ausstellung nacherzählt.<br />
Der blauhäutige Krishna, der unter vielen Namen bekannt ist, eben auch als Govinda,<br />
«bester der Kuhhirten», und Radha, das schöne Hirtenmädchen – um sie und ihre<br />
Liebe geht es im ‹Gitagovinda›, in Krishnas Lied, einem Sanskrit-Text, mit dem sich der<br />
Dichter Jayadeva im 12. Jahrhundert in die Weltliteratur eingeschrieben hat.<br />
Den Rang von Weltkunst haben auch die beiden im 18. Jahrhundert in Guler<br />
(Pahari-Gebiet) entstandenen Bildzyklen, die unter den vielen Werken, zu denen die<br />
‹Gitagovinda› die Künstler anregte, die herausragendsten sind. Manaku von Guler, der<br />
ältere der Malerbrüder, ist Schöpfer der ersten Guler ‹Gitagovinda›-Serie von 1730,<br />
der jüngere Nainsukh scheint als Anreger und Projektleiter hinter der zweiten, ebenfalls<br />
151 Blätter umfassenden Serie zu stehen, die von Manaku und seinen Nachkommen<br />
geschaffen wurde, ohne dass sich die Hand eines einzelnen Künstlers herauslesen<br />
liesse. Die Serie von ca. 1775, als Werk der «Meister der ersten Generation<br />
nach Manaku und Nainsukh von Guler» in die Kunstgeschichte eingegangen und dem<br />
westlichen Auge näherliegend, steht im Zentrum der wie gewohnt sehr attraktiven<br />
Präsentation im Museum Rietberg. Sie bietet das Konzentrat einer in ihrer Bedeutungsvielfalt<br />
nicht leicht zu fassenden Geschichte, die ebenso von menschlicher Liebe<br />
erzählt wie von religiöser, die zur mystischen Vereinigung führt.<br />
Die Miniaturmalereien, durchsetzt mit einer Fülle schönster Details, besitzen<br />
hohe erzählerische Qualität. Und so konzentriert die Schau mit 49 Exponaten ist:<br />
Vergleichende Betrachtung ist möglich. Treten bei Manaku die Figuren nicht fast so<br />
auf wie die Schauspieler eines bekannten Stücks? Bieten sie in der jüngeren Serie<br />
nicht so etwas wie Identifikationsfiguren und machen Einfühlung möglich? Der Film<br />
‹Gitagovinda›, 2014/15, von Eberhard Fischer und Amit Dutta öffnet ohne Worte, mit<br />
zauberhafter Geräuschkulisse eine zusätzliche Dimension. Angelika Maass<br />
→ ‹Gitagovinda – Indiens grosse Liebesgeschichte›, Museum Rietberg, bis 16.2.; attraktiver Katalog von<br />
Caroline Widmer ↗ www.rietberg.ch<br />
98 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Krishna tanzt mit den Hirtenmädchen. Folio aus der zweiten Guler Gitagovinda-Serie von ca. 1775,<br />
Geschenk Horst Metzger, Museum Rietberg<br />
Noch schmollt Radha, will nicht auf ihre Freundin hören und weist Krishna zurück. Folio aus der<br />
zweiten Guler Gitagovinda-Serie von ca. 1775, Legat Lucy Rudolph, Museum Rietberg<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />
99
Fiktion Kongo — Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart<br />
Erstmals hat das Museum Rietberg kongolesische Kunstschaffende<br />
eingeladen, eine Ausstellung mit Objekten aus dem Kongo<br />
zu kommentieren.Gemeinsam mit den Kuratorinnen formulieren<br />
sie ihren Blick auf das Archiv von Hans Himmelheber und auf die<br />
zugrundeliegende koloniale Geschichte.<br />
Zürich — Die Ende der 1930er-Jahre während ausgedehnter Reisen durch den Kongo<br />
entstandene Sammlung des deutschen Ethnografen und Ethnologen Hans Himmelheber<br />
(1908–2003) ist deshalb hervorragend geeignet, über die vielfältigen Kontexte<br />
musealen Besitzes exotischer Gegenstände zu reflektieren, weil Himmelheber nicht<br />
nur im Auftrag einiger Institutionen Masken, Kraftfiguren oder kunstvoll gestaltete<br />
Dinge des täglichen Gebrauchs in grossem Stil einkaufte, sondern darüber hinaus<br />
fotografierte, filmte und Tagebuch führte. Der «Pionier der afrikanischen Kunstgeschichte»<br />
wollte die exotischen Gegenstände nicht nur besitzen, er war interessiert<br />
an ihren Umgebungen, wie sie gemacht und genutzt wurden oder wie die Interaktionen<br />
mit den Verkäufer/innen vonstattengingen. Damals noch ungewöhnlich, setzte er<br />
Ton- und Filmaufnahmen als Forschungs- und Dokumentationsmittel ein, und diesen<br />
Aufzeichnungen, die wie ein roter Faden die Ausstellung durchlaufen, gelingt es, die<br />
vielen gezeigten Objekte ein wenig lebendig zu machen. Man sieht, wie der Weisse<br />
die ihn umgebenden Schwarzen um mindestens einen Kopf überragt, wie vier Träger<br />
Himmelheber in der Tipoye (einem Tragsessel) transportieren, wie er mit einem weiblichen<br />
Häuptling verhandelt oder wie die Masken damals verwendet wurden.<br />
Eine weitere Ebene sind die Kommentare der Künstler/innen. Eingeleitet werden<br />
sie mit ‹Hommage aux Anciens Créateurs›, einem vor etwa dreissig Jahren gemaltem<br />
Bild von Chéri Samba (*1956), das den kongolesischen, elegant gekleideten Künstler<br />
in nachdenklicher Begegnung mit nackten Kultfiguren aus der Sammlung Han<br />
Coray zeigt. Einige der Stücke hätten ihm körperliches Unbehagen bereitet, schreibt<br />
Samba, er sei überzeugt gewesen, dass diese Objekte immer noch übernatürliche<br />
Kräfte hätten. In der Ausstellung findet die Begegnung mit den Kultfiguren nüchterner<br />
statt. Einige werden computertomografisch durchleuchtet, um ihre verborgene<br />
Füllung sichtbar zu machen; der Künstler Sammy Baloji (*1978) fragt, wie man etwas<br />
Sinn geben könne, das heute keine Bedeutung mehr hat; zugleich wird konstatiert,<br />
die Objekte seien der Weg, um zu sich selbst zurückzufinden, deshalb sei Restitution<br />
wichtig. Wie zeigt man heute (unrechtmässig?) erworbene Dinge? Wer darf über<br />
sie sprechen bzw. wessen Stimmen und Deutungen werden gehört? Die Ausstellung<br />
im Museum Rietberg versucht, Antworten gemeinsam zu entwickeln. Kuratorinnen:<br />
Michaela Oberhofer und Nanina Guyer. Brita Polzer<br />
→ ‹Fiktion Kongo›, Museum Rietberg, bis 15.3.; mit Publikation ↗ www.rietberg.ch<br />
100 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Hans Himmelheber · Kongo, 1938, SW-Negativ, Courtesy Museum Rietberg, Geschenk Erbengemeinschaft<br />
Hans Himmelheber<br />
Chéri Samba · Hommage aux Anciens Créateurs, 1999, Acryl auf Leinwand, 151 x 201 cm, Courtesy<br />
CAAC – The Pigozzi Collection.<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 101
Helmhaus Zürich — Kunstglück im Kopf<br />
Seit September befindet sich das Helmhaus Zürich mit einer<br />
Doppelausstellung ‹Auf der Suche› ‹nach Zürich›. Einem Zürich<br />
der Vielfältigkeit und des wenig Sichtbaren, das Teilhabe an, in<br />
und mit der Kunst neu definiert. Gerade wurde Teil zwei eröffnet<br />
und fragt, wer und vor allem auch was «nach Zürich» kommt.<br />
Zürich — Kritik verselbständigt sich mitunter – und bleibt sowieso ein zutiefst subjektiv<br />
gefärbtes Unterfangen.Da ist es von Vorteil, wenn Ausstellungen in Serie gehen,<br />
sich also zweite Chancen ergeben: Um genau(er) hinzusehen, Urteile zu hinterfragen<br />
und neue Perspektiven zu entwickeln. So wie in der jüngst eröffneten Schau ‹nach<br />
Zürich›. Schon deren erster Teil ‹Auf der Suche nach› hatte sich «archäologischen»<br />
Tiefenbohrungen und «genealogischen» Zeitreisen im Kontext eines «anders» gearteten<br />
Zürich gewidmet. Einer für ihre finanzstarke Galerienszene und darin florierende<br />
«Kunst des grossen Geldes» bekannte Stadt. ‹Auf der Suche› ‹nach Zürich›<br />
hinterfragt dieses Klischee und beweist, dass zweite Male oft die besten Male sind:<br />
Plötzlich fügt sich alles, findet zusammen, ergibt ein Ganzes. Plötzlich findet man<br />
sich vor einem doppelten, grossformatigen Screen wieder und lauscht in der Videoinstallation<br />
‹du woher› den Geschichten der aus Ungarn stammenden und in Zürich<br />
lebenden Künstlerin: wie sie auf dem Weg in die alte Heimat Menschen begegnet, für<br />
welche die Schweiz ein Sehnsuchtsort ist, die gedenken, hierher zu migrieren und<br />
hasserfüllt von nach Ungarn geflohenen Menschen berichten. Julia Geröcs und Gabriel<br />
Studerus inszenieren dieses Narrativ eines «transversal» Grenzen überschreitenden<br />
Rassismus wenig belehrend, vielmehr mit einem perfekt austarierten Mix aus<br />
Tanz, Musik und Performance. Lakonisch, wütend und auch mal von Trauer durchtränkt:<br />
über das Elend der Trennung zwischen «mir» und «dir».<br />
Oder man lauscht dem Sound Zürichs im Untergrund – im Wasserreservoir Rosengarten,<br />
im Regenüberlaufbecken Werd und im Ypsilon-Autobahntunnel unter dem<br />
Zürcher Hauptbahnhof. Dort also, wo man sonst nie hinkommt und das Künstlertrio<br />
‹Still und Dunkel› (Pascal Arnold, Christoph Brünggel, Benny Jaberg) von atemberaubender<br />
Schönheit gezeichnete, unter unserem Alltag zu entdeckende Kathedralen<br />
der Kunst orchestriert: melodiös rauschender Verkehr und provozierend langsame<br />
Kamerafahrten, bei denen man sich unbeschwert durch den leergefegten, schwarzweiss<br />
gefilmten Stadtuntergrund bewegt (‹metabolic›, 2019). Ein Stockwerk tiefer<br />
fragt man sich dann, was von Ferdinand Arnolds bunten Flecken an Leinwand auf<br />
Wand (‹Ohne Titel›, 2008–2019) zu halten ist,als sich ein älterer Herr zu einem gesellt,<br />
sagt «Das isch mis Bild, anderi, wie Sie, möged s’andere. Es het also för jede Mönsch<br />
öppis. Du muesch nor dra glaube» und wieder verschwindet. So wie man selbst. Raus<br />
aus der Institution. Im Kopf: das rare Gefühl von Kunstglück. Verena Doerfler<br />
→ ‹Nach Zürich›, Helmhaus Zürich, bis 26.1. ↗ www.helmhaus.org<br />
102 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Gabriel Studerus & Julia Geröcs · du woher, 2019, Installation mit 2-Kanal-Videoprojektion, Ausstellungsansicht<br />
‹nach Zürich›. Foto: Zoe Tempest<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 103
Imi Knoebel — Pastell bis Grell<br />
Vom pudrigen Zartrosa über ein waldiges Moosgrün bis zum<br />
sommerlichen Sonnenblumengelb: Das Rechteck bildet die<br />
Konstante, die Farben die Variablen zu einer experimentellen<br />
Reihe, die Imi Knoebel 2001 begonnen und erstmals 2002 in der<br />
Kestner Gesellschaft Hannover ausgestellt hat.<br />
Zürich — Die Werkserie ist mit ‹Pure Freude› betitelt, und genau so heisst auch die<br />
derzeitige Ausstellung von Imi Knoebel (*1940) bei Livie Fine Art, einer erfrischenden<br />
jungen Galerie. Sie hat sich auf den Sekundärmarkt spezialisiert und präsentiert<br />
sehr fachkundig Kunst, die bereits in Sammlerhänden war und nun neue Sammler<br />
sucht. Dabei liegt Caspar Livie und Marie Christine Schuh, den beiden Galeristen, die<br />
ungegenständliche Kunst besonders am Herzen.<br />
Spätestens seit seiner Ausstellung im Haus Konstruktiv in Zürich 2018 ist Imi<br />
Knoebel auch in der Schweiz kein Unbekannter mehr. Ein kurzer biografischer Rückblick<br />
sei dennoch erlaubt: Knoebel teilte während seines Studiums an der Düsseldorfer<br />
Kunstakademie bei Joseph Beuys nicht nur den Vornamen mit seinem Künstlerfreund<br />
Imi Giese, sondern auch sein Atelier, den legendären Raum 19. Aber da war<br />
noch ein weiterer Künstlerfreund, der ihm nachhaltige Impulse geben sollte: Blinky<br />
Palermo, der ihn 1975 dazu bewog, sich der reinen Farbe zuzuwenden. Die Ergebnisse<br />
sehen wir in der Ausstellung.<br />
Knoebel arbeitet konstruktiv und systematisch, bleibt dabei aber immer spielerisch.<br />
Auch innerhalb einer Serie gibt es keine voraussehbare Logik. Ganz im Gegenteil<br />
überraschen Knoebels Variationen gerade durch Pointen, die jedes Dogma<br />
ad absurdum führen. Sie sind unberechenbar wie das Leben. Gerade darin liegt ihr<br />
besonderer Reiz, ja ihr Witz. Es beginnt schon damit, wie innerhalb einer Serie bei immer<br />
gleichbleibenden Massstäben das jeweils kleinere von zwei verschiedenfarbigen<br />
Rechtecken auf dem jeweils grösseren, das zugleich der Bildträger ist, platziert wird:<br />
Bei flüchtigem Hinsehen glaubt man an eine zentrale Position, erst beim zweiten<br />
Blick wird deutlich, dass die Kleinform dezentral auf dem grösseren Trägerblatt ausgerichtet<br />
wird. Und dies von Blatt zu Blatt in unterschiedlichem Masse. Das heisst,<br />
das Denken in Spiegelsymmetrien wird bewusst irritiert. Eine weitere Überraschung,<br />
die erst aus unmittelbarer Nähe erkennbar wird, liegt in dem bewegten Pinselstrich,<br />
der die monochromen, scharf umrissenen Farbflächen haarfein durchzieht und die<br />
exakte Geometrie durch gestische Spuren belebt. Mit rheinischer Lebensfreude und<br />
künstlerischer Chuzpe konterkariert der Düsseldorfer Imi Knoebel den heiligen Ernst<br />
der Zürcher Konkreten, deren Geist sich durch die Hintertür natürlich einschleicht,<br />
wenn ‹Pure Freude› die Limmatstadt beglückt! Mechthild Heuser<br />
→ ‹Imi Knoebel – Pure Freude›, Livie Fine Art, bis 30.1. ↗ www.liviefineart.com<br />
104 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Imi Knoebel · Drunter und Drüber Z36, 2007, Acryl auf Dibond und Kunststoffpapier, 107 x 76 cm,<br />
signiert und datiert verso: Imi 2007<br />
BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105
NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />
Galerie Eva Presenhuber<br />
Zürich — Noch ist der Erweiterungsbau des<br />
Kunsthauses Zürich nicht eröffnet, doch er<br />
scheint bereits einen Lockstoff auszusenden:<br />
Nachdem im Juni letzten Jahres Hauser & Wirth<br />
an der nahen Rämistrasse seinen Verlagshauptsitz<br />
eröffnet hat, richtet nun auch Eva<br />
Presenhuber eine zusätzliche Lokalität dort ein.<br />
Die Galeristin, die ihr internationales Programm<br />
ab 2003 im Löwenbräu zeigte, eröffnete bereits<br />
2011 einen Zweitsitz im Diagonal Building des<br />
Maag-Areals, wo sich seit der Aufgabe der<br />
Löwenbräu-Räume 2017 ihr Hauptsitz befindet.<br />
Im selben Jahr expandierte Presenhuber<br />
nach New York. Mit der neuen Örtlichkeit an der<br />
Rämistrasse 33 betreibt sie nun also insgesamt<br />
drei Galerien, was gemäss der Galeristin<br />
unabdingbar wurde aufgrund des stetig wachsenden<br />
Programms. Zu diesem gehören heute<br />
zahlreiche renommierte Kunstschaffende wie<br />
Peter Fischli & David Weiss, Ugo Rondinone, Eva<br />
Rothschild oder Oscar Tuazon. Der neue Standort<br />
wird mit einer Ausstellung des Westschweizer<br />
Künstlers Valentin Carron eingeweiht.<br />
Zürich — Dort, wo bis letzten Sommer noch<br />
die Galerie Bolte Lang angesiedelt war – deren<br />
Schliessung die Zürcher Kunstszene ein weiteres<br />
Mal aufstöhnen liess –, hat im November<br />
ein neues Projekt Fahrt aufgenommen: Rue<br />
Hippolyte 214 ist benannt nach der kleinen<br />
Pariser Strasse, in der Diego und Alberto<br />
Giacometti ihr erstes gemeinsames Atelier<br />
hatten, und lässt sich am besten als Plattform<br />
und Dienstleister zwischen verschiedenen<br />
kreativen Disziplinen, zwischen Kunst und<br />
Leben beschreiben: In enger Zusammenarbeit<br />
mit Kunstschaffenden, Designern, Architektinnen<br />
und Handwerkern bietet Rue Hippolyte<br />
214 ortsspezifische Kunstinstallationen und<br />
massgeschneiderte Wohnsituationen an. Angesprochen<br />
sind «Menschen oder auch Corporate<br />
spaces, die ein individuelles ‹Leben› suchen<br />
und das durch ihre Einrichtung zum Ausdruck<br />
bringen wollen», so Chaja Lang, ehemalige<br />
Co-Galeristin von Bolte Lang, die das neuartige<br />
Projekt gemeinsam mit Innenarchitektin<br />
Bettina Russo und der ehemaligen Galeristin<br />
Claudia Groeflin Ziltener initiiert hat. Nebst<br />
diesen Projekten realisiert das Trio auch vier<br />
bis fünf Ausstellungen pro Jahr mit künstlerisch<br />
gestalteten Gebrauchsgegenständen,<br />
Vintage- und zeitgenössischem Design sowie<br />
erlesenem Kunsthandwerk.<br />
Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, Aussenansicht.<br />
Foto: Christian Neuenschwander<br />
→ Valentin Carron, Vernissage: 25.1.<br />
↗ www.presenhuber.com<br />
Rue Hippolyte 214, Aussenansicht<br />
→ Rue Hippolyte 214 (#1), bis 18.1.<br />
↗ www.ruehippolyte.love<br />
Rue Hippolyte 214<br />
Kupper Modern<br />
Zürich — Mitten im belebten Kreis 4, just<br />
dort, wo während langer Jahre Silvio Baviera<br />
eine Galerie und ein Museum führte, seinen<br />
106 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Verlags- und Wohnsitz hatte, haben nun wieder<br />
Kunst und Kultur Einzug gehalten: Der Musiker,<br />
Grafiker, Künstler und Galerist Alain Kupper<br />
kann dank der Fotografen Franziska und Bruno<br />
Mancia, neue Besitzer des Baviera-Hauses und<br />
Mäzene, zukünftig die Galerieräume bespielen.<br />
Auf 400 Quadratmetern wird er rund drei bis vier<br />
Ausstellungen pro Jahr, verschiedene Konzerte<br />
und Lesungen realisieren und dabei viel Raum<br />
lassen für Spontanes und Experimentelles –<br />
etwa ein Format genannt ‹Wild and Free, No<br />
Guarantee›, das einen Abend lang Gesprächsthemen<br />
in unterschiedlichste Richtungen<br />
eröffnet. Auch das künstlerische Programm, das<br />
gezeigt wird, verspricht Vielfalt: Kupper möchte<br />
neben grossen und bekannten Namen vor allem<br />
eine Art «Notschlafstelle für Kunst» errichten<br />
und Kunst zeigen, «die behütet werden muss,<br />
die übersehen wird, weil sie leise ist». Dies verriet<br />
er in einem Interview des Tages-Anzeigers<br />
just vor dem Grand Opening im November, bei<br />
dem er unter dem Titel ‹Make Zurich Small<br />
Again› Kunstschaffende wie Ingo Giezendanner,<br />
Nic Hess oder Mickry 3, aber auch die Mancias,<br />
Baviera und seine eigene Kunst zeigte.<br />
Konservierung, Lagerung oder Präsentation von<br />
Denkmälern und Exponaten im Museum. Auch<br />
Ansprechpartner zu Themen wie Sicherheit oder<br />
Besuchermanagement sind vor Ort. Begleitend<br />
zur Fachmesse findet erneut ein Forum mit<br />
Präsentationen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen<br />
zu den verschiedensten skizzierten<br />
Themenfeldern statt. Zudem organisieren die<br />
Verbände Museumspass und Verband der Museen<br />
der Schweiz einen Marketing-Tag für kleine<br />
und mittelgrosse Museen, und der Schweizer<br />
Verband Restaurierung/Konservierung SKR wird<br />
am letzten Messetag seinen Jahreskongress vor<br />
Ort abhalten. Leserinnen und Leser des <strong>Kunstbulletin</strong>s<br />
erhalten mittels Eingabe des Promo-<br />
Codes CUSU20 auf der Website von Cultura-<br />
Suisse einen kostenlosen Messeeintritt.<br />
Ausstellungsansicht Cultura Suisse 2019.<br />
Foto: Jörg Brandt SBF<br />
Kupper Modern, Aussenansicht<br />
→ ‹Make Zurich Small Again›, bis 28.3.<br />
↗ www.kupper-modern.com<br />
GROSSANLÄSSE<br />
Cultura Suisse<br />
Bern — Die Schweizer Fachmesse für Museen,<br />
Denkmalpflege und Kulturgüter findet dieses<br />
Jahr zum zweiten Mal statt. Rund 150 Aussteller<br />
aus der Schweiz und dem angrenzenden<br />
Ausland präsentieren ihre Dienstleistungen,<br />
Produkte, Technologien, neuen Ansätze und<br />
Methoden in den Bereichen Restaurierung,<br />
BRAFA<br />
→ 22.–24.1. ↗ www.cultura-suisse.ch<br />
Brüssel — Als eine der ältesten Kunstmessen<br />
weltweit präsentiert die Brüssel Art Fair – kurz<br />
BRAFA – seit 1956 moderne und zeitgenössische<br />
Kunst, Antiquitäten und Designobjekte,<br />
aber auch archäologische Güter, alte Comics<br />
oder Musikinstrumente. Auch dieses Jahr sind<br />
wieder 133 Aussteller in den Hallen von Tour &<br />
Taxis vor Ort, aus der Schweiz unter anderem<br />
die Galerie von Vertes aus Zürich oder die<br />
Genfer Galerien Schifferli und Simon Studer<br />
Art Associés. Täglich stattfindende Gesprächsrunden<br />
und Vorträge bieten Vertiefungsmöglichkeiten<br />
zu Keith Haring, Van Eyck oder zur<br />
NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 107
Geschichte des Rahmens. Zudem feiert die<br />
Messe ihre 65. Ausgabe auf besondere Weise:<br />
Fünf Teile der Berliner Mauer werden im Lauf<br />
der Messe für einen guten Zweck versteigert.<br />
Der Erlös wird an fünf Vereine und Museen gespendet,<br />
die in den Bereichen Krebsforschung,<br />
Integration von Menschen mit Behinderung und<br />
Erhaltung des Kulturerbes aktiv sind.<br />
aus – so sind in der Victoria Hall beispielsweise<br />
Interventionen von Anri Sala, Pierre Huyghe,<br />
Saâdane Afif und anderen angekündigt.<br />
Fünf zu versteigernde Teile der Berliner Mauer,<br />
BRAFA <strong>2020</strong>. Foto: Raf Michiels<br />
→ 26.1.–2.2. ↗ www.brafa.art<br />
artgenève<br />
Genf — Die artgenève hat sich zu einem bedeutenden<br />
Event der internationalen Kunstszene<br />
entwickelt. Zur neunten Ausgabe des ‹salon<br />
d’art› sind rund neunzig Galerien aus dem Inund<br />
Ausland vor Ort, globale Player ebenso wie<br />
kleinere und mittlere: Gagosian, Hauser & Wirth,<br />
Continua, Laurence Bernard oder Gisèle Linder.<br />
Neu vertreten sind dieses Jahr etwa Lévy Gorvy,<br />
von Bartha und Massimo de Carlo. Auf der Plattform<br />
für Institutionen und kuratierte Projekte<br />
präsentieren sich nebst lokalen und überregionalen<br />
Häusern dieses Mal auch die Londoner<br />
Royal Academy of Arts oder die Sammlung<br />
Ringier aus Zürich, Letztere mit einer grossen<br />
Installation von Urs Fischer. Mit der Gastmesse<br />
Loop Barcelona, einer Pioniermesse für Videokunst,<br />
die rund zehn Galerien mitbringt, liegt<br />
ein Fokus der kommenden artgenève auf dem<br />
bewegten Bild. Der Sektor ‹artgenève/estates›<br />
ist Mario Merz gewidmet, und mit ‹artgenève/<br />
sculptures› sowie ‹artgenève/musique› weitet<br />
sich die Messe erneut auch in den Stadtraum<br />
Cerith Wyn Evans · Neon Forms (after Noh III),<br />
2015, White Cube, Ausstellungsansicht<br />
artgenève 2018. Foto: Julien Gremaud<br />
→ Palexpo, 30.1.–2.2.<br />
↗ www.artgeneve.ch<br />
art Karlsruhe<br />
Karlsruhe — Bereits zum 17. Mal wird die art<br />
Karlsruhe ausgetragen. 210 nationale und<br />
internationale Galerien aus 15 Ländern zeigen<br />
dabei Kunst von der Klassischen Moderne bis<br />
zur Gegenwart. Aus der Schweiz sind etwa die<br />
Zürcher Galerien Alex Schlesinger und Proarta<br />
oder The View aus Salenstein vertreten. Markenzeichen<br />
der Messe sind die rund zwanzig<br />
in die Hallen integrierten Skulpturenplätze.<br />
Ebenfalls schon lange zum Programm gehören<br />
die ‹One-Artist-Shows›, die das künstlerische<br />
Schaffen Einzelner fokussieren. Die diesjährige<br />
Sonderausstellung ist mit der Sammlung der<br />
Hans-Peter Haas Stiftung den ‹Serigraphien<br />
grosser Meister von Ackermann bis Vasarely›<br />
gewidmet. Zudem findet wie jedes Jahr die<br />
Gesprächsreihe ‹Artima art meeting› statt. Ihr<br />
Fokus liegt <strong>2020</strong> auf der ‹Skulptur als Disziplin<br />
und im öffentlichen Raum›.<br />
108 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
zeitgenössischen Welt würden darin anerkannt,<br />
aber auch die Kunst als Möglichkeit der Resilienz,<br />
der Hoffnung und der Kommunikation<br />
unterstrichen, so Visconti. Verschiedene nationale<br />
und internationale Institutionen konnten<br />
für diese 34. Biennale als Kooperationspartner<br />
gewonnen werden – darunter die Kunsthalle<br />
Basel, die Ende März eine Ausstellung von<br />
Deana Lawson eröffnet.<br />
Ausstellungsansicht art Karlsruhe 2019,<br />
Skulptur von Hiromi Akiyama. Foto: Messe<br />
Karlsruhe/Jürgen Rösner<br />
→ Messe Karlsruhe, 13.–16.2.<br />
↗ www.art-karlsruhe.de<br />
34. Bienal de São Paulo<br />
São Paulo — Die Biennale von São Paulo gehört<br />
zu den vielbeachteten internationalen Grossausstellungen<br />
und hat sich für ihre 34. Ausgabe<br />
etwas Besonderes ausgedacht: Unter der kuratorischen<br />
Leitung von Jacopo Crivelli Visconti,<br />
lokaler Kritiker und Kurator, wird die im Herbst<br />
eröffnende Hauptschau von drei Einzelausstellungen<br />
und von Performances vorbereitet.<br />
Die aufeinander folgenden Solopräsentationen<br />
sind weiblichen Position gewidmet: der<br />
gebürtigen Peruanerin Ximena Garrido-Lecca<br />
(*1980), der Brasilianerin Clara Ianni (*1987)<br />
und der Amerikanerin Deana Lawson (*1979).<br />
Ihre Ausstellungen werden begleitet von jeweils<br />
einer Performance: Der Südafrikaner Neo Myuanga<br />
zeigt eine neue Arbeit in der Schau von<br />
Garrido-Lecca, eine historische Performance<br />
des Argentiniers León Ferrari ergänzt Iannis<br />
Präsentation, und eine nie gezeigte Performance<br />
des Brasilianers Hélio Oiticica aus dem<br />
Jahr 1979 markiert das Ende der Ausstellung<br />
von Lawson beziehungsweise die Eröffnung<br />
der eigentlichen Biennale. Unter dem Titel ‹Faz<br />
escuro mas eu canto (Though it’s dark, still I<br />
sing)› wird die Gruppenschau in Oscar Niemeyers<br />
Biennale-Pavillon die Themen der drei<br />
Einzelausstellungen – etwa Neokolonialismus,<br />
globalisierter Kapitalismus und Diaspora – aufgreifen<br />
und vertiefen. Die Verunsicherungen der<br />
Deana Lawson · Mama Goma, 2014, Fotografie,<br />
99 x 114,3 cm<br />
→ Ximena Garrido Lecca/Neo Muyanga,<br />
8.2.–15.3.; Clara Ianni/León Ferrari, 25.4.–8.6.;<br />
Deana Lawson/Hélio Oiticica, 18.7.–23.8.<br />
→ Deana Lawson in der Kunsthalle Basel,<br />
26.3.–24.5.<br />
→ Bienal de São Paulo, 5.9.–6.12.<br />
↗ www.bienal.org.br ↗ kunsthallebasel.ch<br />
NAMEN<br />
Kathrin Becker<br />
Berlin — Nachdem der Gründungsdirektor<br />
des KINDL, Andreas Fiedler, im Herbst letzten<br />
Jahres verkündet hatte, dass er das Zentrum<br />
für zeitgenössische Kunst nach knapp acht<br />
Jahren verlassen wird, um wieder als freiberuflicher<br />
Kurator tätig zu sein, steht nun die neue<br />
Leitung des Hauses fest: Die Berliner Kuratorin<br />
Kathrin Becker übernimmt den Posten ab <strong>Februar</strong>.<br />
Becker (*1967) studierte Kunstgeschichte<br />
und Slawistik an der Ruhr-Universität Bochum<br />
und an der Staatlichen Leningrader Universität<br />
und ist derzeit Geschäftsführerin des Neuen<br />
NOTIERT // GROSSANLÄSSE / NAMEN 109
Berliner Kunstvereins n.b.k., dessen Video-<br />
Forum sie seit 2001 leitet. In dieser Funktion<br />
hat sie etwa Ausstellungen mit Candice Breitz,<br />
John Bock oder Arthur Żmijewski realisiert.<br />
Zudem kuratierte sie 2012 die ‹3 rd Moscow<br />
International Biennial for Young Art› oder die<br />
‹2 nd Ars Baltica Triennial of Photographic Art›,<br />
die von 1999 bis 2001 in Kiel, Rostock, Vilnius<br />
und anderen Städten gezeigt wurde. In ihrer Arbeit<br />
fokussiert Becker häufig auf interkulturelle<br />
Fragestellungen und die Rolle der bildenden<br />
Kunst in der Gesellschaft. Gesellschaftsbezogene<br />
Themen will sie denn auch im Programm<br />
des KINDL zukünftig stärker verankern. Becker<br />
freut sich auf ihre neue Aufgabe in dem Haus,<br />
das sich unter der Leitung von Fiedler binnen<br />
kurzer Zeit zu einer wichtigen Institution<br />
innerhalb der Berliner Kulturlandschaft mit<br />
internationaler Ausstrahlung entwickelt hat.<br />
an der Etablierung der Institution mitwirkt, den<br />
Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate in<br />
Venedig 2015 kuratierte und für die diesjährige<br />
Lahore Biennale verantwortlich zeichnet, wird<br />
bei der Umsetzung von Enwezors kuratorischem<br />
Konzept von seinen langjährigen Projektmitarbeitern<br />
unterstützt.<br />
Okwui Enwezor. Foto: Chika Okeke-Agulu<br />
Hoor Al Qasimi. Foto: Sebastian Böettche<br />
PREISE<br />
Hannah-Höch-Preis <strong>2020</strong><br />
Kathrin Becker. Foto: Sandro Martini<br />
Okwui Enwezor /Hoor Al Qasimi<br />
Sharjah — Die Sharjah Art Foundation verkündete<br />
im vergangenen Herbst, dass die 15. Ausgabe<br />
der Sharjah Biennale 2021 von Okwui Enwezor<br />
(1963–2019) bzw. nach dessen Konzept<br />
kuratiert wird. Der Kurator, Kunstkritiker und<br />
Kunsthistoriker, der zuletzt Direktor des Hauses<br />
der Kunst München war und unter anderem<br />
die documenta 11 (2002) und die Biennale von<br />
Venedig (2015) realisiert hatte, konzipierte<br />
unter dem Titel ‹Thinking Historically in the<br />
Present› eine Ausstellung, die auf die vergangenen<br />
14 Ausgaben der Sharjah Biennale zurückblicken<br />
und die Zukunft des Biennale-Modells<br />
befragen sollte. Gemäss seinem Wunsch wird<br />
sein Projekt nun von Hoor Al Qasimi, der Direktorin<br />
und Präsidentin der Sharjah Art Foundation,<br />
als Co-Kuratorin umgesetzt. Al Qasimi, die<br />
seit der Gründung der Sharjah Art Foundation<br />
Berlin — Der mit € 25’000 dotierte Hannah-<br />
Höch-Preis würdigt alle zwei Jahre Berliner<br />
Kunstschaffende, deren Lebenswerk durch<br />
kontinuierliche Qualität hervorsticht. Dieses<br />
Jahr geht die Ehrung an Monika Baer (*1964,<br />
Freiburg im Breisgau). Seit ihrem Studium<br />
an der Kunstakademie in Düsseldorf in den<br />
Achtzigerjahren thematisiert und befragt die<br />
Künstlerin das Medium der Malerei. Dies gelinge<br />
durch die Etablierung paralleler Bildebenen,<br />
durch das Ankämpfen gegen medienspezifische<br />
Klischeevorstellungen und die Bezugnahme<br />
auf Nachbardisziplinen. Baers seriell angelegte<br />
Werkkomplexe bedienen sich zudem<br />
unterschiedlichster malerischer Techniken<br />
und Ansätze, von der Monochromie bis hin zum<br />
Realismus und zum Aufbrechen der Leinwandfläche.<br />
Parallel zum Hauptpreis vergibt die<br />
Kulturverwaltung des Berliner Senats seit 2014<br />
auch den Hannah-Höch-Förderpreis, der Berliner<br />
Künstlerinnen in der Mitte ihrer Karriere<br />
unterstützen soll. Die Preissumme von € 10’000<br />
geht <strong>2020</strong> an Natascha Sadr Haghighian (*1967,<br />
Teheran), die 2019 im Deutschen Pavillon an der<br />
Biennale von Venedig ausstellte. Beide Preise<br />
sind verbunden mit je einer Publikation und<br />
Ausstellungen im Neuen Berliner Kunstverein.<br />
110 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Marta-Preis der Wemhöner Stiftung <strong>2020</strong><br />
Monika Baer. Foto: wowe/Galerie Barbara Weiss,<br />
Berlin<br />
→ Neuer Berliner Kunstverein, Preisverleihung<br />
und Vernissage, 11.6.<br />
Europäische Kulturmarken 2019<br />
Essen — Seit 2006 findet unter dem Titel<br />
‹Kulturmarken› der Wettbewerb für Kulturmanagement,<br />
Kulturmarketing und Kultursponsoring<br />
in Europa statt. In acht Kategorien<br />
wählt eine 42-köpfige Jury jeweils die Gewinnerinnen<br />
und Gewinner aus je drei nominierten<br />
Bewerbungen aus. Als Europäischer Kulturinvestor<br />
des Jahres 2019 wurde die Schweizer<br />
Art Stations Foundation ausgezeichnet. Die von<br />
der Polin Grażyna Maria Kulczyk gegründete<br />
Stiftung ist unter anderem Trägerin des vor<br />
Jahresfrist eröffneten Muzeum Susch in einem<br />
ehemaligen Kloster- und Brauereigebäude<br />
am Flüelapass, was ihr nun eine Kulturmarke<br />
einbrachte. «Hier verbinden sich kreative<br />
Einbindung des Investors mit nachhaltiger Wirkung<br />
eines Kulturprojekts, das internationale<br />
Innovationskraft besitzt», heisst es in der Pressemitteilung.<br />
Weitere Auszeichnungen gingen<br />
an Hedwig Fijen, Gründungsdirektorin der<br />
europäischen Wanderbiennale Manifesta. Sie<br />
wurde zur Europäischen Kulturmanagerin des<br />
Jahres 2019 gekürt. Das deutsche Kunstmagazin<br />
Monopol erhielt den Europäischen Preis für<br />
Medienkultur 2019.<br />
Herford — Die Berlinerin Brigitte Waldach<br />
(*1966) erhält den vierten Marta-Preis der<br />
Wemhöner Stiftung. Sie studierte zunächst<br />
Kunstpädagogik, Kunstwissenschaften und<br />
Germanistik, bevor sie ihr Studium an der<br />
Hochschule der Künste Berlin absolvierte und<br />
2000 als Meisterschülerin von Georg Baselitz<br />
abschloss. Ihre raumgreifende Praxis entwickelt<br />
sie aus der Zeichnung. In Textwolken,<br />
Raumzeichnungen und Klanginstallationen<br />
ergründet sie geistesgeschichtliche und literarische<br />
Zusammenhänge. Immer wieder setzt<br />
sie sich dabei mit der deutschen Geschichte<br />
auseinander. Die Künstlerin, die bisher mehrere<br />
Einzelausstellungen in Deutschland und diverse<br />
internationale Gruppenausstellungen hatte,<br />
überzeugte die Jury «mit der klaren Formensprache<br />
und thematischen Tiefe ihrer Arbeiten».<br />
Der Marta-Preis der Wemhöner Stiftung<br />
sieht in zweijährigem Rhythmus die Beauftragung<br />
eines hochrangigen künstlerischen<br />
Werks für die Sammlung Marta vor. € 15’000<br />
der Gesamtsumme von € 25’000 sind für<br />
Werkproduktion und Begleitkosten reserviert,<br />
€ 10’000 gehen als Preisgeld an die Künstlerin,<br />
die zudem eine Soloschau im Museum Marta<br />
Herford erhält.<br />
Brigitte Waldach. Foto: Mart Engelen<br />
→ Marta Herford, Vernissage: 20.9.<br />
Wolfgang-Hahn-Preis <strong>2020</strong><br />
Grażyna Kulczyk. Foto: Jochen Tack<br />
Köln — Der 26. Wolfgang-Hahn-Preis der<br />
Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum<br />
Ludwig geht an Betye Saar. Die 1926 in Los<br />
Angeles geborene Afroamerikanerin schafft<br />
seit über fünfzig Jahren Assemblagen, die aus<br />
gefundenen Objekten, Zeichnungen, Drucken,<br />
Malerei oder Fotografie kombiniert sind und<br />
NOTIERT // NAMEN / PREISE 111
sich aus schamanistischen, religiösen und philosophischen<br />
Quellen speisen. Von den frühen<br />
Sechzigern bis heute war sie damit in zahlreichen<br />
Ausstellungen in den USA präsent, zuletzt<br />
2019 etwa in einer Einzelschau des Los Angeles<br />
County Museum of Art und des MoMA in New<br />
York. Gemäss Gastjuror Christophe Cherix,<br />
Robert Lehman Foundation Chief Curator für<br />
Zeichnung und Grafik am MoMA, nimmt Saar in<br />
den USA eine Schlüsselposition ein. Eine neue<br />
Generation von Kunstschaffenden schöpfe<br />
aus ihrem Werk, das Fragen von Ethnie, Politik<br />
und übernatürlichen Glaubenssystemen mit<br />
ihrer persönlichen Geschichte verbindet. Der<br />
Wolfgang-Hahn-Preis wird traditionell an<br />
Kunstschaffende mit international anerkanntem<br />
Œuvre vergeben, die in Deutschland noch<br />
wenig bekannt sind. Das Preisgeld in Höhe von<br />
maximal € 100’000 fliesst in einen Werkankauf<br />
für die Sammlung des Museums Ludwig, das<br />
die Neuerwerbung in einer Ausstellung präsentiert<br />
und mit einer Publikation begleitet.<br />
um ab Juli <strong>2020</strong> den Platz des Indigenen in der<br />
brasilianischen Kultur zu erkunden. Und das<br />
MASP – Museu de arte de São Paulo wird im<br />
Oktober 2021 die Kunst und visuelle Kultur verschiedener<br />
indigener Völker aus aller Welt und<br />
vier Jahrhunderten präsentieren. Damit werden<br />
Projekte eines Landes prämiert, das sich mit<br />
seinen grössten und aktuellsten Themen auseinandersetze,<br />
so die Jury, «Themen, die für den<br />
Rest der Welt gleichermassen relevant sind».<br />
Pinacoteca de São Paulo. Foto: Levi Fanan<br />
Werkbeiträge Kanton Luzern 2019<br />
Betye Saar. Foto: David Sprague/Robert Projects,<br />
Los Angeles<br />
→ Museum Ludwig, Preisverleihung und<br />
Vernissage: 21.4.<br />
↗ www.museum-ludwig.de<br />
Sotheby’s Prize 2019<br />
London — Zum dritten Mal wurde letzten November<br />
der Sotheby’s Prize verliehen, der seit<br />
2017 jährlich hervorragende kuratorische Leistungen<br />
würdigt und Ausstellungen ermöglichen<br />
soll, die unser Verständnis von Kunst herausfordern.<br />
Für 2019 wurde die Preissumme von<br />
$ 250’000 aufgeteilt zwischen zwei brasilianischen<br />
Projekten: Mit der Pinacoteca, der Casa<br />
do Povo und Kalipety spannen in São Paulo ein<br />
staatliches Museum, ein Kulturzentrum und ein<br />
Gotteshaus unter dem Titel ‹OPY› zusammen,<br />
Luzern — Der Kanton Luzern hat im November<br />
seine Beiträge für ‹Selektive Förderung› für<br />
das Jahr 2019 vergeben. In der Sparte ‹Freie<br />
Kunst› wurden in einem zweistufigen Verfahren<br />
Valentin Beck, Tatjana Erpen und Andri Stadler<br />
anhand ihrer in einer Ausstellung präsentierten<br />
Arbeiten geehrt. Valentin Beck (*1986), der eine<br />
Summe von CHF 20’000 erhält, setzt sich unter<br />
dem Arbeitstitel ‹Abschiebungen› seit Längerem<br />
mit den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten<br />
von performativem Zeichnen auseinander<br />
und hinterfragt dabei gängige Konventionen<br />
der Kunstproduktion. Gips und Kreide gehören<br />
zu seinen bevorzugten Zeichnungsmitteln. Die<br />
Jury zeigte sich fasziniert vom spielerischen<br />
Witz seiner Arbeit ebenso wie von der technischen<br />
Umsetzung und erkennt zudem Potenzial<br />
zur Weiterentwicklung seines experimentellen<br />
Ansatzes. Die Arbeit von Tatjana Erpen (*1980)<br />
basiert auf Recherchen an der Schnittstelle von<br />
Geschichte, Dokumentation und Erinnerung.<br />
In der Wettbewerbsausstellung präsentierte<br />
sie eine kulissenhafte Installation, die auf<br />
112 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
einem Aufenthalt in Tansania basiert und die<br />
Thematik der Blickführung und des Perspektivwechsels<br />
in mehrfachem Sinn befragt. Die Jury<br />
würdigt Erpens kritischen Ansatz bei der Befragung<br />
herkömmlicher Bildformate sowie den<br />
auch zukünftig angestrebten interkulturellen<br />
Austausch zwischen der Schweiz und Tansania<br />
mit einem Werkbeitrag von CHF 25’000. Ebenfalls<br />
CHF 25’000 erhielt Andri Stadler (*1971),<br />
der sich auf experimentelle Weise mit dem<br />
Medium der Fotografie auseinandersetzt. Seine<br />
ausgestellte Arbeit überzeugte die Jury durch<br />
ihre formale Schlichtheit und thematische Vielschichtigkeit.<br />
Auch möchte sie sein Vorhaben<br />
unterstützen, ein mobiles Atelier zu entwickeln,<br />
um damit in den kommenden Jahren Zustände<br />
von Übergängen in verschiedenen Formen zu<br />
erforschen. Mit dem Kulturförderpreis in Höhe<br />
von CHF 15’000 wurde zudem das Ehepaar Flurina<br />
und Gianni Paravicini-Tönz ausgezeichnet,<br />
die mit ihrer Edizioni Galleria Periferia seit 1992<br />
in Luzern beheimatet sind und das kulturelle<br />
Leben der Stadt «mit viel Herzblut und grossem<br />
Engagement» mitprägen und zahlreichen<br />
Kunstschaffenden über Galerie und Verlag eine<br />
doppelte Präsentationsmöglichkeit bieten.<br />
2019 geehrt. Über drei Jahrzehnte hinweg hat<br />
Jafa eine dynamische künstlerische Praxis entwickelt,<br />
die mittels Film, Artefakten und Happening<br />
auf die universellen und spezifischen<br />
Artikulationen des «Black Being» Bezug nimmt<br />
und diese befragt. Seine Filme werden auf verschiedenen<br />
Festivals gezeigt und seine Werke<br />
sind in renommierten Museen wie dem Metropolitan<br />
Museum of Art und dem Museum of<br />
Modern Art, New York, dem Stedelijk Museum<br />
in Amsterdam oder bei der Luma Foundation<br />
in Zürich vertreten. Der PIAC ist dotiert mit der<br />
Summe von € 75’000, welche Produktionskosten<br />
für ein neues Werk einschliesst, und wird<br />
von der Fondation Prince Pierre de Monaco alle<br />
drei Jahre durch Nomination an Kunstschaffende<br />
für ein aktuelles Werk vergeben. Jafa wird<br />
ausgezeichnet für seinen Film ‹Love is the Message,<br />
the Message is Death› von 2016. Montiert<br />
aus neuem, archiviertem und gefundenem<br />
Filmmaterial, offenbare die Arbeit ein «Mosaik<br />
Schwarzer Kultur in Gefahr».<br />
Arthur Jafa. Foto: Robert Hamacher/Gavin<br />
Brown’s enterprise, New York, Rom<br />
Nomura Art Award<br />
Valentin Beck. Foto: Johanna Sax, Tatjana Erpen<br />
Andri Stadler, Flurina und Gianni Paravicini-Tönz<br />
Prix International d’Art Contemporain 2019<br />
Monaco — Der amerikanische Künstler und<br />
Filmemacher Arthur Jafa (*1960), der letztes<br />
Jahr auch den Goldenen Löwen der Biennale<br />
Venedig erhielt, wurde mit dem PIAC – Prix<br />
International d’Art Contemporain des Jahres<br />
Shanghai/Tokio — Es ist eine Ankündigung voller<br />
Superlative: Mit einer Preissumme von einer<br />
Million US-Dollar ist der Nomura Art Award<br />
der höchstdotierte Preis für zeitgenössische<br />
Kunst. Gestiftet von der japanischen, weltweit<br />
agierenden Finanzdienstleistungsgesellschaft<br />
Nomura, soll die stattliche Auszeichnung<br />
jährlich an Kunstschaffende vergeben werden,<br />
deren Werk von grosser kultureller Bedeutung<br />
ist, um sie in einem ehrgeizigen neuen Projekt<br />
zu unterstützen. Eine Jury, bestehend aus «einigen<br />
der weltweit angesehensten» Kunstfachleute<br />
– darunter Max Hollein vom Metropolitan<br />
Museum of Art oder Kathy Halbreich von der<br />
NOTIERT // PREISE 113
Robert Rauschenberg Foundation –, wählte aus<br />
den Nominationen von anonym bleibenden Expertinnen<br />
und Experten die Kolumbianerin Doris<br />
Salcedo (*1958) als erste Preisträgerin aus.<br />
Die bereits mehrfach ausgezeichnete Künstlerin,<br />
deren Werk etwa im Museum Reina Sofía<br />
in Madrid (2017), im Solomon R. Guggenheim<br />
Museum in New York (2016) oder im Perez Art<br />
Museum in Miami (2016) gezeigt wurde, schaffe<br />
mit ihren Skulpturen und Installationen – aus<br />
alltäglichen Materialien – einen «ebenso<br />
ergreifenden wie nachdrücklichen Raum der<br />
Trauer», heisst es in der Pressemitteilung,<br />
indem sie «die Erinnerung an traumatische<br />
Ereignisse im langen Bürgerkrieg in Kolumbien<br />
bewahre». Salcedos Projekt ‹Act of Mourning›,<br />
2019, das ermordeten Gemeindevorstehern von<br />
Bogotá gewidmet ist, soll mithilfe des Preisgeldes<br />
nun auch ausserhalb der Hauptstadt in<br />
den arg gebeutelten Randregionen Kolumbiens<br />
fortgesetzt werden. Bereits im Mai 2019 hatte<br />
Nomura die ebenfalls neu geschaffenen Emerging<br />
Artists Awards zu je $ 100’000 vergeben:<br />
Sie gingen an den Chinesen Cheng Ran (*1981)<br />
und den Amerikaner Cameron Rowland (*1988).<br />
auf der ersten Fikra Graphic Design Biennial<br />
in Sharjah 2018 die Ausstellung ‹Department<br />
of Non-Binaries› kuratierte und dafür mit<br />
dem Swiss Design Award 2019 ausgezeichnet<br />
wurde. Den neuen Förderpreis teilt sie sich mit<br />
dem Deutschen Simon Mager (*1986), Absolvent<br />
eines Masters in Art Direction an der ECAL<br />
in Lausanne, der vor allem in diesem Bereich<br />
sowie als Grafik- und Schriftendesigner tätig<br />
ist. Als Mitglied des Ateliers Omnigroup gewann<br />
auch er 2017 einen Swiss Design Award. Mit<br />
ihren jeweiligen Schwerpunkten würden sie<br />
sowohl unterschiedliche Aspekte des Josef<br />
Müller-Brockmann Förderpreises wie auch<br />
die aktuellen Profile verschiedener Schweizer<br />
Masterstudiengänge abbilden, so die Jury.<br />
Der Preis ist benannt nach dem Pionier der<br />
Schweizer Grafik, der in den Fünfziger- und<br />
Sechzigerjahren den sogenannten Swiss Style<br />
mitprägte. Er soll jährlich alternierend mit<br />
dem Shizuko Yoshikawa Förderpreis für junge<br />
Kunstschaffende vergeben werden, gestiftet<br />
von der Shizuko Yoshikawa und Josef Müller-<br />
Brockmann Stiftung, welche das Werk dieses<br />
Paars bewahrt.<br />
Doris Salcedo. Foto: David Heald/Solomon R.<br />
Guggenheim Foundation<br />
Simon Mager, Nina Paim<br />
Josef Müller-Brockmann Förderpreis<br />
Zürich — Erstmals wurde Ende letzten Jahres<br />
der Josef Müller-Brockmann Förderpreis für<br />
junge Gestalterinnen und Gestalter vergeben,<br />
wobei die Jury nach eingehender Beratung beschloss,<br />
die mit CHF 25’000 dotierte Auszeichnung<br />
auf zwei Nachwuchstalente aufzuteilen:<br />
einerseits auf die Brasilianerin Nina Paim<br />
(*1986), die ihren Master in Designforschung<br />
an der HKB erlangte. Paim ist unter anderem<br />
Mitgründerin des nichtkommerziellen Studios<br />
für Designforschung common-interest, das<br />
Werkjahr Stadt Zürich<br />
Zürich — Ende November hat die Stadt Zürich<br />
ihre jährlichen kulturellen Auszeichnungen verliehen.<br />
2019 kamen in sechs Fördersparten 21<br />
Kulturschaffende und drei Kollektive zum Zug,<br />
wobei im Bereich Bildende Kunst das Werkjahr<br />
in Höhe von CHF 48’000 vergeben wurde.<br />
Glückliche Gewinnerin ist Lena Maria Thüring<br />
(*1981). Sie ist bekannt für ihre Video- und<br />
Filmarbeiten, die oftmals in Form von Installationen<br />
präsentiert werden. Im Fokus stehen<br />
Menschen, die der Künstlerin im Alltag begegnen<br />
und mit denen sie über einen längeren<br />
114 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Zeitraum Gespräche führt, um daraus feinsinnige<br />
Reflexionen zur Konstruktion gesellschaftlicher<br />
Systeme abzuleiten. «Fakten, individuelle<br />
Erfahrungen, Erinnerungen, Verdrängtes<br />
und Inszeniertes treffen in den Erzählungen<br />
aufeinander und werden zu Stimmungsbildern<br />
unserer Zeit», heisst es in der Laudatio. Thüring<br />
erlangte 2014 ihren Master in Fine Arts von der<br />
Zürcher Hochschule der Künste und ist heute<br />
auch Dozentin am Institut Kunst der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz. Sie wurde bereits<br />
mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2013<br />
mit dem Manor Kunstpreis der Stadt Basel<br />
oder 2009 mit dem Kiefer Hablitzel Preis.<br />
zudem den inhaltlichen Fokus des Museums,<br />
das ihr anlässlich des Preises im Herbst eine<br />
Einzelausstellung ausrichtet. Von der Gesamtpreissumme<br />
von CHF 100’000 sind CHF 80’000<br />
für diese Präsentation vorgesehen, CHF 20’000<br />
gehen als Preisgeld an die Künstlerin.<br />
Amalia Pica<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
ADKV-Art Cologne Preis für Kunstkritik <strong>2020</strong><br />
Lena Maria Thüring. Foto: Anne Gabriel-Jürgens<br />
Zurich Art Prize <strong>2020</strong><br />
Zürich — Der dreizehnte Zurich Art Prize, den<br />
das Museum Haus Konstruktiv und die Zurich<br />
Insurance Group gemeinsam vergeben, geht an<br />
Amalia Pica (*1978). Die Argentinierin studierte<br />
an der Escuela Nacional de Bellas Artes in<br />
Buenos Aires und der Rijksakademie van Beeldende<br />
Kunsten in Amsterdam. Heute lebt und<br />
arbeitet sie in London und stellt international<br />
aus. Picas Installationen, Skulpturen, Zeichnungen,<br />
Filme, Fotografien und Performances<br />
befassen sich häufig mit Sprache, mit verbaler<br />
und nonverbaler Kommunikation. Ihr besonderes<br />
Interesse gilt dabei den Schwachstellen,<br />
Fehlern und blinden Flecken von historischen<br />
wie gegenwärtigen Kommunikationsmodellen<br />
und -technologien, die sie in ihren Arbeiten<br />
sichtbar, hörbar und physisch erfahrbar macht.<br />
Die Jury zeigte sich begeistert von ihrer «präzisen<br />
Auseinandersetzung mit politischen und<br />
soziologischen Themen, die sich auf wissenschaftliche<br />
Recherchen und Forschungsergebnisse<br />
stützen». Mit ihrer konstruktiven und<br />
minimalistischen Formensprache trifft sie<br />
Berlin — Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />
Kunstvereine (ADKV) schreibt den ADKV-Art Cologne<br />
Preis für Kunstkritik aus. Er ist mit € 3000<br />
dotiert und würdigt das Engagement freier<br />
Kunstkritikerinnen und Kunstkritiker, die sich<br />
in verschiedenen Medien mit zeitgenössischer<br />
Kunst und ihrem sozialen Kontext auseinandersetzen,<br />
und hebt den bedeutenden Anteil der<br />
Kritik an der Vermittlung anspruchsvoller Kunst<br />
hervor. Angesprochen sind Autorinnen und<br />
Autoren, die in deutscher Sprache publizieren<br />
und regelmässige deutschsprachige Veröffentlichungen<br />
nachweisen können.<br />
→ Eingabeschluss: 31.1.<br />
↗ www.kunstvereine.de<br />
Kunst und Bau: Heilpädagogische Schule<br />
Bern — Die Heilpädagogische Schule der Stadt<br />
Bern soll ein neues Schulhaus erhalten. Den<br />
offenen Architekturwettbewerb gewannen im<br />
Frühling 2019 Froelich & Hsu Architekten, gemeinsam<br />
mit Tschumi Landschaftsarchitektur.<br />
Ein Prozent der wertvermehrenden Gebäudekosten<br />
sind im Kostenvoranschlag für Kunst<br />
reserviert. Gesucht ist eine ortsspezifische<br />
künstlerische Intervention, die auf die räumliche<br />
Situation eingeht und auf die Zielgruppe der<br />
NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 115
Kinder und Jugendlichen in der Tagesschule<br />
Rücksicht nimmt. Die Wahl der Ausdrucksmittel<br />
ist offen. Im Rahmen von CHF 100’000 inkl.<br />
MwSt. sind auch Vorschläge für ephemere oder<br />
prozessorientierte Interventionen willkommen.<br />
Bewerben können sich lokale, nationale und<br />
auch internationale Kunstschaffende.<br />
→ Eingabeschluss: 20.1. ↗ www.bern.ch<br />
Comic-Stipendien <strong>2020</strong><br />
Deutschschweiz — Zum siebten Mal schreiben<br />
die Städte Basel, Luzern und Zürich die<br />
Comic-Stipendien aus. Damit sollen sowohl<br />
junge als auch etablierte Zeichnerinnen und<br />
Zeichner gefördert werden. Bewerben können<br />
sich Comic-Schaffende, welche die Voraussetzungen<br />
für Förderbeiträge ihrer jeweiligen<br />
Stadt erfüllen. Es werden ein Haupt- und ein<br />
Förderstipendium vergeben, Ersteres ist mit<br />
CHF 20’000 dotiert, Letzteres mit CHF 10’000.<br />
Die Einteilung in die Stipendien-Kategorie<br />
nimmt die Jury vor. Jurierung und Preisverleihung<br />
erfolgen im Rahmen von Fumetto – Internationales<br />
Comix-Festival Luzern <strong>2020</strong>.<br />
→ Eingabeschluss: 14.2.<br />
↗ www.comicstipendien.ch<br />
Marta Hoepffner-Preis <strong>2020</strong><br />
Hofheim am Taunus — Die Marta Hoepffner-<br />
Gesellschaft für Fotografie e.V. schreibt den<br />
dreijährlich vergebenen Marta Hoepffner-Preis<br />
für professionelle Nachwuchsfotografie aus.<br />
Er ist mit € 3000 dotiert und wird für Schwarz-<br />
Weiss-Fotografie vergeben, die dieses Jahr das<br />
Motto ‹Fremder Blick› aufgreifen soll. Teilnahmeberechtigt<br />
sind ausgebildete Fotografinnen<br />
und Fotografen sowie Kunstschaffende in den<br />
ersten fünf Jahren ihrer beruflichen Praxis,<br />
Studierende ab dem 4. Semester und Auszubildende<br />
im letzten Ausbildungsjahr.<br />
→ Eingabeschluss: 14.3.<br />
↗ www.hoepffner-preis.de<br />
Artlake Festival<br />
Lichterfeld/Bergheider See — Das Artlake<br />
Festival ist ein partizipatives, interdisziplinäres<br />
und formatoffenes Festival, das Anfang<br />
August mit einem vielfältigen Programm aus<br />
Musik, künstlerischen Beiträgen, Workshops<br />
und Diskussionen aufwartet. Unter dem Motto<br />
‹Act Wow!› soll dieses Jahr über Verhaltensänderung<br />
und radikale Schritte nachgedacht<br />
werden, mit denen signifikante Veränderungen<br />
erreicht werden können. «Wir müssen uns<br />
unserer Verantwortung bewusst werden, um<br />
weiterhin in einer lebenswerten Welt leben<br />
zu können. Lasst uns daher zusammenkommen,<br />
um Strategien zu diesem Thema in den<br />
verschiedenen Dimensionen, Disziplinen und<br />
Formaten zu entwickeln», heisst es in der Ausschreibung.<br />
Interessierte können ihre Ideenskizze<br />
zusammen mit einer Kostenkalkulation<br />
und einem Portfolio einreichen.<br />
→ Eingabeschluss: 1.3.<br />
↗ www.artlake-festival.de<br />
Wettbewerb Emy-Roeder-Preis <strong>2020</strong><br />
Ludwigshafen — Der Kunstverein Ludwigshafen<br />
und das Ministerium für Wissenschaft,<br />
Weiterbildung und Kultur in Mainz schreiben<br />
erneut den Wettbewerb ‹Junge Rheinland-<br />
Pfälzer Künstlerinnen und Künstler – Emy-<br />
Roeder-Preis <strong>2020</strong>› aus. Bewerben können<br />
sich Kunstschaffende im Alter bis 35 Jahre, die<br />
entweder die Kunsthochschule Mainz oder die<br />
IKKG absolviert haben oder in Rheinland-Pfalz<br />
wohnen und einen anderen Kunsthochschulabschluss<br />
oder künstlerische Hauptberufstätigkeit<br />
vorweisen können. Die von der Jury<br />
ausgewählten Arbeiten werden ab Ende Mai in<br />
einer Ausstellung im Kunstverein Ludwigshafen<br />
a. Rh. gezeigt und treten in den Wettbewerb<br />
um den Emy-Roeder-Preis <strong>2020</strong> à € 5200 Euro<br />
sowie den Förderpreis in Höhe von € 2600.<br />
→ Eingabeschluss: 29.2.<br />
↗ www.kunstverein-ludwigshafen.de<br />
↗ www.kulturland.rlp.de<br />
116 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Medienkunst-Stipendien Edith-Russ-Haus<br />
Oldenburg — Ermöglicht durch die Stiftung Niedersachsen<br />
vergibt das Edith-Russ-Haus für Medienkunst<br />
erneut drei Stipendien zur Förderung<br />
von Medienkunstwerken. Es handelt sich um drei<br />
Produktions- und Aufenthaltsstipendien zu je<br />
€ 12’500 und für eine Dauer von sechs Monaten<br />
(Juli bis Dezember <strong>2020</strong>). In diesem Zeitraum soll<br />
ein Projekt abgeschlossen werden. Die Bewerbung<br />
steht Kunstschaffenden und Künstlergruppen<br />
aus verschiedensten Bereichen der Medienkunst<br />
offen – von Videokunst und netzbasierten<br />
Projekten bis hin zu Klang- oder audiovisuellen<br />
Installationen. Es besteht eine Residenzpflicht<br />
von mindestens einem Monat, ausserdem werden<br />
die Stipendiatinnen und Stipendiaten durch<br />
Workshops, Präsentationen oder Podien in die<br />
Aktivitäten des Medienkunsthauses eingebunden.<br />
Bewerbung via Online-Formular.<br />
→ Eingabeschluss: 5.2.<br />
↗ www.edith-russ-haus.de<br />
Prix FEMS<br />
Pully — Jedes Jahr verleiht die Jury des Prix<br />
FEMS einen mit CHF 100’000 dotierten Preis<br />
an eine herausragende künstlerische Position.<br />
Dabei wird im Dreijahresrhythmus zwischen<br />
den Kategorien Malerei, Bildhauerei und<br />
Literatur abgewechselt. Der Preis versteht sich<br />
als Förderung kreativen Schaffens und möchte<br />
Kunstschaffende bei einem entscheidenden<br />
Schritt ihrer Laufbahn unterstützen: Sie erhalten<br />
nebst der finanziellen Hilfe zur Realisierung<br />
eines grösseren Projekts binnen eines<br />
Jahres auch die Basis für ein grosses Kontaktnetzwerk.<br />
Im Jahr <strong>2020</strong> ist das Stipendium für<br />
Malerei zum Thema ‹Das Denken bewegt sich<br />
hin zum Werk› vorgesehen. Teilnahmeberechtigt<br />
sind Malerinnen und Maler, die aus der<br />
Schweiz stammen oder seit mindestens fünf<br />
Jahren in der Schweiz leben. Für die Kandidatur<br />
ist unter anderem ein Dossier mit einer<br />
präzisen Projektbeschreibung einzureichen.<br />
→ Eingabeschluss: 28.2.<br />
↗ www.fems.ch<br />
akku künstleratelier<br />
Uster — Der Verein akku künstleratelier<br />
besteht seit 25 Jahren und erhielt 2019 den<br />
Kunstpreis der Stadt Uster. Er vergibt neu<br />
jährlich jeweils ab Juli zwei ganzjährige<br />
Atelierstipendien (ohne Wohnmöglichkeit)<br />
an bildende Künstlerinnen und Künstler. Die<br />
Ateliers befinden sich im Zentrum von Uster<br />
auf dem Zeughausareal, das sich aktuell zu<br />
einem lebendigen Kulturzentrum und Ort der<br />
Kunstproduktion entwickelt. Mit dem Atelieraufenthalt<br />
ist eine Ausstellung in der Kunstkiste<br />
verbunden. Das Konzept für die Ausstellung<br />
ist wichtiger Bestandteil der Bewerbung,<br />
die via Formular auf der Website erfolgt. Eine<br />
vierköpfige Jury entscheidet im März über die<br />
Vergabe der Ateliers.<br />
→ Eingabeschluss: 29.2.<br />
↗ www.akkuuster.ch<br />
Atelier Cité Paris 2021<br />
Zentralschweiz — Die Stiftung Atelier Cité<br />
Paris stellt Kunstschaffenden aus dem Raum<br />
Zentralschweiz (UR, SZ, NW, OW, LU, ZG) für<br />
jeweils sechs Monate ein Atelier in der Cité<br />
Internationale des Arts in Paris zur Verfügung.<br />
In der Regel kommen jährlich zwei Kunstschaffende<br />
aus zwei verschiedenen Zentralschweizer<br />
Kantonen zum Zug. Die Ausschreibung<br />
gilt für Künstlerinnen und Künstler, die seit<br />
mindestens drei Jahren in einem der genannten<br />
Zentralschweizer Kantone wohnen oder<br />
zu einem früheren Zeitpunkt mindestens zehn<br />
Jahre durchgehend dort Wohnsitz hatten. Eine<br />
Mitgliedschaft der Visarte Zentralschweiz ist<br />
erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Das<br />
Atelier ist mit Kochgelegenheit und Bad ausgestattet<br />
und umfasst ein Taschengeld. Reisespesen,<br />
Nebenkosten und Versicherungen gehen<br />
zulasten der Stipendiaten und Stipendiatinnen.<br />
Bewerbung via Anmeldeformular auf der Website<br />
von Visarte Zentralschweiz.<br />
→ Eingabeschluss: 31.3.<br />
↗ www.visarte-zentralschweiz.ch<br />
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN 117
Landis & Gyr Stiftung – Atelierstipendien<br />
Zug — Die Landis & Gyr Stiftung vergibt Atelierstipendien<br />
in London, Budapest, Bukarest,<br />
Sofia und Zug in den Bereichen Visuelle<br />
Kunst, Film, Literatur, Komposition, Theater<br />
und Kulturkritik. Die Ausschreibung richtet<br />
sich an Schweizer Kunst- und Kulturschaffende<br />
oder an solche anderer Nationalität, die<br />
seit mindestens drei Jahren hier wohnen. Die<br />
Stipendien sind nicht für Kunstschaffende am<br />
Anfang ihrer Karriere gedacht. Alle Stipendien<br />
umfassen eine Wohnung und einen Lebenskostenbeitrag.<br />
Im Gegensatz zu den institutionell<br />
unabhängigen Ateliers in London, Budapest<br />
und Zug sind jene in Bukarest und Sofia Teil der<br />
dortigen ‹Institutes for Advanced Study› und<br />
mit besonderen Anforderungen verknüpft. Die<br />
Ausschreibung für das Zuger Atelier richtet sich<br />
nur an Kulturschaffende aus dem Tessin, der<br />
Romandie und der rätoromanischen Schweiz.<br />
→ Eingabeschluss: 17.1.<br />
↗ www.lg-stiftung.ch<br />
Landis & Gyr — Werk-/Reisestipendien<br />
Zug — Die Landis & Gyr Stiftung schreibt die<br />
Werkstipendien für das Jahr <strong>2020</strong> sowie die<br />
Reisestipendien Balkan/Türkei für 2021 aus.<br />
Die fünf verfügbaren Werkstipendien richten<br />
sich an Schweizer Kunstschaffende aller Sparten,<br />
die ihre gewohnte Arbeitsumgebung nicht<br />
verlassen können oder ein gezieltes Projekt in<br />
Arbeit haben, das Arbeitsaufenthalte an frei<br />
wählbaren Orten vorsieht. Auch Kunstschaffende<br />
anderer Nationalität, die seit mindestens<br />
drei Jahren in der Schweiz wohnen, können<br />
sich bewerben. Die Stipendien sind nicht für<br />
Künstlerinnen und Künstler am Beginn ihrer<br />
Karriere gedacht. Bei den Reisestipendien<br />
steht eine Auseinandersetzung mit einem gesellschaftlich<br />
relevanten Thema im Fokus. Ziel<br />
ist es, die Menschen aus der Region Balkan/<br />
Türkei und ihre Kultur besser kennenzulernen<br />
und das gegenseitige Verständnis zu fördern,<br />
da es sich um eine wichtige Herkunftsgegend<br />
der Immigration in die Schweiz handelt. Die<br />
Reisestipendien wollen letztlich einen Beitrag<br />
an die positive Entwicklung der Schweiz leisten.<br />
Der Vermittlung der Projektresultate wird<br />
besonders viel Gewicht beigemessen.<br />
→ Eingabeschluss: 28.2.<br />
↗ www.lg-stiftung.ch<br />
DIES UND DAS<br />
transmediale /art & digitalculture<br />
Berlin — Das Festival für Kunst und digitale<br />
Kultur ‹transmediale› bringt Kunstschaffende,<br />
Forschende, Aktivisten und Denkerinnen<br />
zusammen, um in der Verschränkung unterschiedlicher<br />
Genres neue Sichtweisen auf die<br />
technologisierte Welt zu entwickeln. Unter dem<br />
Motto ‹End to End› und vor dem Hintergrund<br />
unseres Zeitalters, das zwischen Netzwerk-<br />
Idealismus und Netzwerk-Skepsis oszilliert, legt<br />
die diesjährige Festival-Ausgabe den Fokus auf<br />
mögliche Zukunftsszenarien mit und ohne<br />
Netzwerke. Gibt es eine denkbare Gegenmacht<br />
dazu? Welche alternativen technologischen<br />
Modelle und kulturellen Narrative sind nötig, um<br />
die Grundsätze der End-to-End-Kommunikation<br />
neu zu verhandeln? In der Eröffnungswoche mit<br />
Talks, Workshops, Screenings und Performances<br />
sowie in einer einmonatigen Gruppenausstellung<br />
werden dieses Fragen untersucht.<br />
Shengze Zhu · Present Perfect, 2019, Filmstill,<br />
Transmediale <strong>2020</strong>, Courtesy Burn The Film<br />
→ Haus der Kulturen der Welt, Gruppenschau,<br />
28.1.–3.2.; Film- und Video-Tag, 30.1.<br />
→ Volksbühne Berlin, Symposium, 31.1.–1.2.<br />
↗ www.<strong>2020</strong>.transmediale.de<br />
118 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Galerien-Wochenende<br />
Bern — Am traditionellen Berner Galerien-<br />
Wochenende sind alle 14 Galerien der Bundeshauptstadt<br />
am Samstag und Sonntag<br />
von 11 bis 17 Uhr offen. Die meisten Galerien<br />
eröffnen kurz vor dem Event neue Ausstellungen,<br />
so lädt etwa Reflector mit einer Schau von<br />
Haus am Gern am Donnerstag zur Vernissage,<br />
und DuflonRacz präsentiert am Freitag unter<br />
dem Titel ‹Wesen› eine Gruppenschau mit vier<br />
Künstlerinnen. Die traditionsreiche Galerie<br />
Kornfeld feiert am Wochenende Eröffnung ihrer<br />
Jubiläumsschau zum 100-jährigen Betrieb<br />
in Bern. Wie üblich sind auch Institutionen<br />
mit eigenen Ausstellungen am Galerien-Wochenende<br />
beteiligt. <strong>2020</strong> sind dies das Robert<br />
Walser-Zentrum und das Kornhausforum, wo<br />
am Samstag auch ein Podiumsgespräch mit<br />
vier Sammlerinnen und Sammlern zum Thema<br />
‹Sammeln heute› stattfindet. Ziel des Vereins<br />
Berner Galerien, der das Wochenende organisiert,<br />
ist es, vermehrt auch Junge für die Kunst<br />
und das Sammeln zu begeistern.<br />
By repetition, you start noticing details …<br />
Genf — Unter dem Namen ‹mmmmm› hat sich<br />
letztes Jahr in Genf eine Gruppe Kulturschaffender<br />
formiert, um in verschiedenen Formaten<br />
die Verbindung von Musik und anderen<br />
Kunstformen zu untersuchen. ‹By repetition,<br />
you start noticing details in the landscape›<br />
heisst das erste Projekt, das eine Ausstellung,<br />
eine Reihe von Konzerten, Performances und<br />
Film-Screenings zu dem Themenkomplex umfasst.<br />
Ausgangspunkt sind die experimentelle,<br />
oft interdisziplinär angelegte Musikpraxis, die<br />
sich in den frühen Sechzigern in San Francisco<br />
und in der Bay Area herausbildete, und das<br />
Schaffen von Terry Riley, der ein wichtiger<br />
Protagonist dieser Szene und namentlich der<br />
Minimal Music war. Von ihm stammt auch das<br />
titelgebende Zitat. Gemeinsam mit seinem<br />
Sohn gab er in Genf ein Konzert zur Eröffnung<br />
der Schau, die historische Arbeiten, Filme und<br />
Archivalien von Persönlichkeiten wie Bruce<br />
Conner, Anna Halprin, Agnes Martin oder Emma<br />
Kunz mit neu für die Ausstellung geschaffenen<br />
Werken zeitgenössischer Kunstschaffender wie<br />
Charlotte Herzig, Emilie Ding oder David Horvitz<br />
verbindet. Insgesamt sind fast fünfzig Kulturschaffende<br />
an dem Projekt beteiligt.<br />
Ballone markieren die Standorte am Berner<br />
Galerien-Wochenende<br />
→ 18./19.1., 11–17 Uhr<br />
→ Podiumsgespräch ‹Sammeln heute›,<br />
Kornhausforum, 18.1., 17.30–19 Uhr<br />
↗ www.bernergalerien.ch<br />
Walter de Maria · Instrument für La Monte<br />
Young, 1966. Foto: La Monte Young<br />
→ Ausstellung im Le Commun, bis 19.1.<br />
→ Film-Screenings im Kino Dynamo, 10.–19.1.<br />
→ Konzerte im Théâtre du Galpon, 8.–12.1.;<br />
im Cave 12, 19.1.<br />
↗ www.mmmmm.ch<br />
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 119
‹Eisflocken› im Gletschergarten<br />
Luzern — Der Gletschergarten in Luzern zeugt<br />
von der letzten Eiszeit vor rund 20’000 Jahren.<br />
Während der aktuellen Erneuerungsphase des<br />
Freilichtmuseums, bei dem bis Mai unter anderem<br />
ein Rundgang im Fels erstellt wird, bleiben<br />
die Gletschertöpfe als Kern der Anlage zugänglich.<br />
Bis September bilden sie zudem die Bühne<br />
für ein Kunstprojekt, das der Luzerner Künstler<br />
Micha Aregger gemeinsam mit rund 2000 Mitwirkenden<br />
realisiert hat: Unter dem Zeltdach<br />
über dem Naturdenkmal schweben 100 ‹Eisflocken›<br />
– jede davon besteht aus 100 recycelten<br />
PET-Flaschen, in welche die Bastlerinnen und<br />
Bastler auch ihren Fingerabdruck eingearbeitet<br />
haben. Diese zahlreichen Einzelwerke werden<br />
so in Bezug zur Erdgeschichte gesetzt: «Welche<br />
Rolle spielen wir Menschen für unseren Planeten?<br />
Welche Spuren hinterlassen wir? Diese<br />
Fragen stellen wir mit dieser Kunstinstallation»,<br />
so Museumsdirektor Andreas Burri.<br />
Kunstkästen in feministischer Hand<br />
Schaffhausen — Die ‹Kunstkästen› in Schaffhausen<br />
sind ein städtisches Projekt und<br />
werden von der Vebikus Kunsthalle betreut.<br />
Für die kommenden zwei Jahre übergibt<br />
diese nun das Kuratorium an Silvia Savoldi<br />
und Eleonora Stassi alias ‹Collettiva Kuratorinnen›.<br />
Die beiden Zürcherinnen, die an der<br />
ZHdK den Studiengang Curating absolvierten,<br />
haben dafür gemeinsam mit dem Schaffhauser<br />
Frauenstammtisch unter dem Titel ‹Das feministische<br />
Kapital› ein Konzept entwickelt, mit<br />
dem sie neue Perspektiven auf den aktuellen<br />
Feminismus vorschlagen. Was ist unter diesem<br />
«Feminismus der 3. Welle» zu verstehen?<br />
Läuft er Gefahr, vom Kapitalismus aufgefressen<br />
zu werden? Und stellen Kapitalismus und<br />
Feminismus tatsächlich Gegensätze dar? Diese<br />
und andere Fragen wollen Savoldi und Stassi<br />
in ihrer Ausstellungsreihe mit Künstlerinnen<br />
aufwerfen und Diskussionen anregen. Die erste<br />
Staffel widmet sich einer Fotoserie zum Thema<br />
Mutterschaft der ägyptischen Künstlerin und<br />
Fotojournalistin Heba Khalifa.<br />
Heba Khalifa · The End of the Day, 2013, aus<br />
der Serie ‹From the Inside›, Farbfotografie<br />
→ Heba Khalifa, Vernissage: 1.2.; Ausstellung<br />
bis 28.3.<br />
↗ www.vebikus.ch<br />
Micha Aregger · Eisflocken, 2019, Installationsansicht<br />
Gletschergarten Luzern. Foto: Robert<br />
Wicki<br />
→ bis 11.9.<br />
↗ www.gletschergarten.ch<br />
55. Solothurner Filmtage<br />
Solothurn — Seit 1966 präsentieren die<br />
Solothurner Filmtage jährlich einen Überblick<br />
über das Schweizer Filmschaffen: Herzstück<br />
120 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
des Festivals ist die Werkschau ‹Panorama<br />
Schweiz› mit aktuellen Produktionen aller<br />
Genres. Darunter finden sich dieses Jahr auch<br />
einige Werke im Zusammenhang mit bildender<br />
Kunst – zum Beispiel ein Doku-Essay über die<br />
Künstlerin, Feministin, Zauberin und Kunstvermittlerin<br />
Doris Stauffer, ein Porträt über die<br />
Luzerner Malerin Irma Ineichen, gedreht von<br />
ihrem Sohn (→ S. 92), oder eine Dokumentation<br />
über die Suche des Zürcher Künstlers Michael<br />
Günzburger nach einem Eisbären, den er in<br />
einem drucktechnischen Verfahren abbildete.<br />
Das Spezialprogramm ‹Rencontres› ehrt heuer<br />
die Regisseurin, Autorin und Produzentin Heidi<br />
Specogna, die etwa für den Dokumentarfilm<br />
‹Cahier africains›, 2016, bekannt ist, die Sektion<br />
‹Fokus› steht ‹Im Bann der Serien›. Eröffnet wird<br />
das Festival mit der Premiere des neuen Spielfilms<br />
von Micha Lewinsky ‹Moskau einfach!›,<br />
dessen Geschichte sich vor dem Hintergrund<br />
der Fichen-Affäre im Jahr 1989 entfaltet.<br />
Verbier — Zum vierten Mal findet in Verbier<br />
der ‹Art Summit› statt, bei dem «führende<br />
Denkerinnen und Denker mit Schlüsselfiguren<br />
der Kunst» zusammentreffen, um in einer Reihe<br />
von Vorträgen «innovative Ideen zu entwickeln<br />
und soziale Veränderung voranzutreiben».<br />
Die Non-Profit-Veranstaltung wird jährlich in<br />
Kooperation mit einer stets wechselnden internationalen<br />
Museumsleitung realisiert, dieses<br />
Jahr mit Jessica Morgan, Direktorin der Dia Art<br />
Foundation in New York. Das von ihr kuratierte<br />
Gipfeltreffen fragt unter dem Titel ‹Resource<br />
Hungry: Our Cultured Landscape and its Ecological<br />
Impact› danach, wie Kultur in Krisenzeiten<br />
nach vorn blicken und eine Harmonie zwischen<br />
Kunst, Ökologie und Ressourcen erreicht werden<br />
kann. Auf dem Podium stehen etwa Jennifer<br />
Allora vom puertoricanischen Künstlerduo<br />
Allora & Calzadilla, die französische Künstlerin<br />
Dominique Gonzalez-Foerster oder das<br />
Designer-Duo El Último Grito, die auch an der<br />
HEAD in Genf und am Goldsmiths, University<br />
of London, lehren. Alle Vorträge sind kostenlos<br />
und können online mitverfolgt werden. Rund<br />
um die Talks findet zudem ein Begleitprogramm<br />
mit verschiedenen Partnerinstitutionen statt.<br />
Tobias Ineichen · Irma Ineichen – Erinnerungen<br />
an Paris, 1951–55, Filmstill, 46’<br />
→ 22.–29.1.<br />
↗ www.solothurnerfilmtage.ch<br />
Verbier Art Summit<br />
Grada Kilomba, Talk am Verbier Art Summit<br />
2019. Foto: Alpimages Verbier<br />
→ 31.1.–1.2.<br />
↗ www.verbierartsummit.org<br />
Afrikanischer Buntbarsch 3, Soundscape Texas<br />
Zürich — Die Digitalisierung verändert die Produktion<br />
und Repräsentation von Wissen ebenso<br />
wie die wissenschaftlichen Arbeitspraktiken<br />
selbst. Für die Erstellung, Speicherung und<br />
Verarbeitung der dabei anfallenden «immateriellen»<br />
Daten werden Apparate und Infrastrukturen<br />
benötigt, die wiederum ebenso physisch<br />
sind wie die Untersuchungsgegenstände. Vor<br />
diesem Hintergrund folgte der Künstler Hannes<br />
Rickli zusammen mit der Medienkünstlerin<br />
NOTIERT // DIES UND DAS 121
Valentina Vuksic und dem Theoretiker Birk Weiberg<br />
von der ZHdK im vierjährigen Forschungsprojekt<br />
‹Computersignale› dem Lebenszyklus<br />
von wissenschaftlichen Daten in einem Labor<br />
für Evolutionsbiologie in Austin, Texas. Ausgehend<br />
von Forschungen zum afrikanischen<br />
Buntbarsch zeichnete das Team 2014 während<br />
24 Stunden die Daten- und Energieströme an<br />
acht Orten des Forschungsprozesses synchron<br />
auf. Die so entstandenen Aufnahmen – fotografisch,<br />
akustisch, elektromagnetisch und über<br />
Kontaktsensoren – werden im Walcheturm zu<br />
einem Klangpanorama verdichtet. Dieses vertonte<br />
Netzwerk der digitalen Forschungsinfrastruktur<br />
nimmt seinen Ausgangspunkt bei den<br />
Laboreinrichtungen auf dem Uni-Campus in<br />
Austin und führt zu vergessenen Orten wie dem<br />
Tanganjikasee in Zentralafrika, dem Herkunftsort<br />
des Fisches, oder zu den universitätseigenen<br />
Erdölfeldern, wo die Rohstoffe für den<br />
Betrieb und die Kühlung der Datenprozesse gefördert<br />
werden. Die Installation macht deutlich,<br />
wie die digitale Datenarbeit von Rechenzentren,<br />
Kraftwerken und fossilen Energiequellen<br />
durchdrungen ist. Rickli lädt zudem Anfang<br />
März zur Tagung ‹Datennaturen› in den Walcheturm<br />
ein, um mit Biologinnen, Wissenschafts-,<br />
Medienforschenden und Kunstschaffenden<br />
über ästhetische, ökologische und wissenschaftstheoretische<br />
Aspekte zeitgenössischer<br />
digitaler Forschung zu diskutieren.<br />
Art at Risk<br />
Zürich — Die artasfoundation organisiert mit<br />
Unterstützung der Direktion für Entwicklung<br />
und Zusammenarbeit (DEZA), der Zürcher<br />
Hochschule der Künste (ZHdK) und der Stadt<br />
Zürich die internationale Konferenz ‹Art at<br />
Risk – creative work in challenging contexts›.<br />
Sie versammelt Kunstschaffende aus rund<br />
20 Ländern und Organisationen, die in der<br />
internationalen Zusammenarbeit in den<br />
Bereichen Kultur, Entwicklungszusammenarbeit,<br />
Friedensförderung, humanitäre Hilfe<br />
oder Diplomatie tätig sind. In Workshops und<br />
Diskussionsgruppen werden Themen wie die<br />
Strafverfolgung von Kunstschaffenden, Instrumentalisierung<br />
von Kunst und Zensur, aber<br />
auch Kunst als Ressource zur Stärkung der<br />
Zivilgesellschaft und der Demokratie aufgegriffen.<br />
Die Veranstaltung wird in englischer<br />
Sprache geführt und steht gegen einen Unkostenbeitrag<br />
von CHF 150 (inkl. Verpflegung) allen<br />
Interessierten offen. Kostenlos zugänglich sind<br />
ein moderiertes Gespräch am Donnerstagabend<br />
mit Titel ‹The Role of Art in Challenging<br />
Contexts› sowie eine Vorlesung zum Thema<br />
‹The Human Right to Free Artistic Expression›<br />
am Freitagabend.<br />
Birk Weiberg/Hannes Rickli · Fracking-Bohrturm,<br />
Crane County, UT Lands, 2014<br />
→ Kunstraum Walcheturm, 13.2.–11.3.<br />
→ Tagung ‹Datennaturen›, 6./7.3.<br />
↗ www.computersignale.zhdk.ch<br />
↗ www.walcheturm.ch<br />
Creative Work in Challenging Contexts,<br />
Workshop von artasfoundation mit raumlabor<br />
Berlin, Kunstraum SKLAD, Suchum/i 2019.<br />
Foto: Frank Ellenberger<br />
→ ZHdK, Toni-Areal, 27.–29.2.<br />
→ Registration online bis 20.2.<br />
↗ www.art-at-risk.ch<br />
↗ www.artasfoundation.ch<br />
122 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
AGENDA<br />
Schweiz *0041<br />
Aarau Aargauer Kunsthaus, Aargauerplatz Sammlung Werner Coninx 25.1.–26.4.<br />
Denise Bertschi 25.1.–26.4.<br />
Dominic Michel 24.1.–26.4.<br />
Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse / Samuel Herzog –ı 17.1.<br />
Zollrain, *78 830 33 44<br />
Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Peter Hauri, Malerei –ı 28.2.<br />
Micro Galerie Maggs Aarau, Graben 33 Laura Chaplin –ı 30.4.<br />
Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 Ann Gnehm 11.1.–8.2.<br />
Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Nesa Gschwend –ı15.3.<br />
Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Howard Smith – no end in sight –ı19.4.<br />
Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Joan Miró –ı 26.1.<br />
Kostas Maros, Catherine Iselin –ı 26.1.<br />
Ascona Galleria SACCHETTI , Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 GITE, Nana Pernod, Marlis<br />
1.2.–27.2.<br />
Spielmann<br />
Baden Historisches Museum Baden, Wettingerstrasse 2 Badekult. Von der Kur zum<br />
–ı 1.6.<br />
Lifestyle<br />
Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />
Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />
Touch Me I’M Sick 18.1.–29.3.<br />
TRUDELHAUS Ausstellungsraum, Obere Halde 36,<br />
*76 282 0148<br />
Zeichnung und Prozess<br />
Sara Masüger, Ester Vonplon<br />
–ı 19.1<br />
14.2.–18.4..<br />
Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 El Frauenfelder 16.1.–29.2.<br />
Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Tom Tirabosco –ı 8.3.<br />
Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 Peter Wüthrich –ı 30.1.<br />
Historisches Museum, Barfüsserplatz 4, *61 205 8600 Staatsfeind – Bruno Manser und<br />
–ı 1.3.<br />
der Regenwald<br />
Kunsthalle Basel, Steinenberg 7 Regionale 20 –ı 19.1.<br />
Camille Blatrix 17.1.–15.3.<br />
Nick Mauss 7.2.–26.4.<br />
Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Circular Flow –ı3.5.<br />
Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />
Graben 16/20, *61 206 6262<br />
Gold & Ruhm<br />
Max Sulzbachner<br />
Bilderlust<br />
–ı 19.1<br />
–ı 8.3.<br />
–ı29.3.<br />
Lichtgestalten 1.2.–26.4.<br />
Picasso, Chagall, Jawlensky 22.2.–24.5.<br />
Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20 Basler Fasnacht –ı 10.1.<br />
Wissensdrang trifft Sammelwut<br />
–ı19.1.<br />
Bima, Kasper und Dämon<br />
–ı2.8.<br />
Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Len Lye –ı26.1.<br />
Amuse-bouche. Der Geschmack 19.2.–17.5.<br />
der Kunst<br />
RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Andreas Christen –ı19.1.<br />
Anne Mosseri-Marlio Galerie, Malzgasse 20, *61 271 7183 M. Grabner, S. Hicks, E. Renouf,<br />
–ı28.2.<br />
D. Walsh, S. Westfall<br />
Artachment, Hochbergerstr. 160 Tashi Brauen –ı12.2.<br />
Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 Serge Collomb, Thomas Vinson 28.1.–27.2.<br />
BelleVue, Breisacherstrasse 50<br />
Hans Bertolf, Thi My Lien Nguyen,<br />
Simon Tanner<br />
1.2.–5.4.<br />
DOCK/Archiv, Diskurs und Kunstraum, Klybeckstr. 29,<br />
*61 556 4066<br />
Institut Kunst: Greetings from<br />
Paradise<br />
Lysann König, Marianne Vogler,<br />
Marina Woodtli<br />
–ı29.1.<br />
7.2.–5.4.<br />
123
Appenzell — Nesa Gschwend,<br />
Kunsthalle Ziegelhütte © ProLitteris<br />
Basel — Lisa Rave, Kunstmuseum<br />
Basel | Gegenwart © ProLitteris<br />
Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 15 Jahre Galerie Carzaniga –<br />
Jubiläumsrabatt auf 150 Werke<br />
Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />
*61 263 70 80<br />
Lenz Klotz<br />
Anna Altmeier, Martin Bill<br />
–ı25.1.<br />
–ı11.1.<br />
16.1.–22.2.<br />
Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Renata Har 22.1.–7.3.<br />
Galerie Hilt St. Alban, St. Alban-Vorstadt 52, *61 272 3838 Heiner Radau –ı11.1.<br />
Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Robert Zandvliet –ı18.1.<br />
Hebel_121, Hebelstr. 121, *061 321 1503 Saeko Ehara –ı22.2.<br />
John Schmid Projects, St. Alban Anlage 67 Sonja Feldmeier –ı4.4.<br />
KUNSTKOMPLEX+MENNUNI, Mülhauser Str. 94 Sam Heydt –ı 10.1.<br />
Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28, (Hinterhaus) Margaret Harrison –ı18.1.<br />
Kaspar Ludwig<br />
–ı18.1.<br />
Parzelle403, Unterer Heuberg 21 Niculin Barandun, Luis Sanz 16.1.–25.1.<br />
SGBK Ausstellungsraum, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Zoja Brülisauer –ı25.1.<br />
Elsbeth Gyger 31.1.–15.2.<br />
STAMPA, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Artists’ Books VII –ı8.2.<br />
Tony Wuethrich, Vogesenstrasse 29 OneHundred –ı2.2.<br />
VITRINE, Basel, Vogesenplatz Ludovica Gioscia –ı12.1.<br />
von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6, *76 317 8463 William S. Burroughs, Brion Gysin –ı1.2.<br />
Laleh June Galerie, Picassoplatz 4, *61 228 7778 Cris Fariau, Johannes Gees –ı29.2.<br />
Wilde Gallery Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Dorian Sari –ı17.1.<br />
Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Resonating Spaces –ı 26.1.<br />
Edward Hopper 26.1.–17.5.<br />
Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Regionale 20 –ı 17.1.<br />
Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Claire Ochsner –ı 15.3.<br />
Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Charles Weber –ı 12.1.<br />
Winteraccrochage 19.1.–16.2.<br />
Constantin Jaxy 23.2.–29.3.<br />
Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Wandelausstellung 12.1.–5.4.<br />
Henze und Ketterer und Triebold, Wettsteinstr. 4 Alfred Kubin –ı 1.2.<br />
Bedigliora Fondazione Casa Atelier Bedigliora, Via Vignóra 7,<br />
Rudolfine P. Rossmann<br />
–ı31.12.<br />
*91 608 13 29<br />
Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9,<br />
Josef Albers –ı 2.2.<br />
*+41 058 203 17 31<br />
Bern Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young. Willkommen im<br />
–ı 29.3.<br />
langen Leben<br />
Alpines Museum der Schweiz , Helvetiaplatz 4<br />
Werkstatt Alpen. Von Macherinnen –ı 27.9.<br />
und Machern<br />
Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12<br />
Freundeswerke. 100 Jahre Verein<br />
–ı 2.2.<br />
der Freunde Kunstmuseum Bern<br />
Johannes Itten –ı 2.2.<br />
Teruko Yokoi 31.1.–10.5.<br />
124 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Museum für Kommunikation Bern, Helvetiastr. 16,<br />
*31 357 5555<br />
Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern,<br />
Bernastrasse 15<br />
Alles Zerfällt. Schweizer Kunst von –ı20.9.<br />
Böcklin bis Vallotton<br />
Schweinehunde und<br />
–ı 19.7.<br />
Spielverderber<br />
Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 13.11.<br />
Stadtgalerie, Waisenhausplatz 30, *31 321 76 47 Cantonale Berne Jura –ı 1.2.<br />
Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 bauhaus imaginista –ı 12.1.<br />
Lee Krasner 7.2.–10.5.<br />
Jenseits von Lachen und Weinen. –ı 24.5.<br />
Klee, Chaplin, Sonderegger<br />
/DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40, Etel Adnan, Maarten van Roy 18.1.–22.2.<br />
*31 311 4262 79 423 75 50<br />
ArchivArte, Breitenrainstr. 47, *31 331 26 66<br />
Künstlerfreundschaften:<br />
–ı 19.1.<br />
Trouvaillen<br />
Bernexpo, Halle 1.2, Mingerstrasse 6, *+49 170 900 45 14 cultura suisse <strong>2020</strong> 22.1.–24.1.<br />
Connected Space, 22 Berner Projekträume und Initiativen Zweiter Berner Staffellauf der<br />
–ı 15.3.<br />
Kunsträume<br />
Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />
Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 12 –ı 17.1.<br />
Bundesgasse 35<br />
DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Etel Adnan, Maarten Van Roy 18.1.–22.2.<br />
Galerie Art & Eigensinn, Gesellschaftsstrasse 18b,<br />
*79 293 7944<br />
Jenkinson, Eichenberger, Robert,<br />
Hodler<br />
–ı 25.11.<br />
Galerie Art + Vision, Junkerngasse 34, *31 311 3191 Kaspar Toggenburger 18.1.–8.2.<br />
Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für Peter Wüthrich 17.1.–22.1.<br />
Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />
Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Pat Noser 11.1.–8.2.<br />
*31 332 1190<br />
Galerie Kornfeld Bern, Laupenstr. 41 Paolo Bellini, Cesare Lucchini –ı14.12.<br />
Kunstraum Drieviertel, Monbijoustrasse 69, *76 813 01 67 Larissa Araz –ı 5.2.<br />
Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Barbara Schneider 16.1.–15.2.<br />
videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Peter Wüthrich 16.1.–22.2.<br />
Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />
*32 322 5586<br />
Neues Museum Biel, Schüsspromenade 24–28/Seevorstadt<br />
50–56, *32 328 7030<br />
Cantonale Berne Jura 2019<br />
Kapwani Kiwanga, Daniel<br />
Zimmermann<br />
Le bilinguisme n’existe pas<br />
Ich Mann. Du Frau.<br />
–ı19.1.<br />
2.2.–5.4.<br />
–ı 22.3.<br />
–ı 29.4.<br />
Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Prix Photoforum 2019 –ı19.1.<br />
Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10, *32 323 49 58<br />
Andrea Nyfeller, Corinne Krieg,<br />
–ı18.1.<br />
Felix Mosimann<br />
Marlys Bratschi, Heinz Pfister 25.1.–29.2.<br />
Hören und Schauen, Apparate und –ı21.3.<br />
Tonträger, 30er – 90er Jahre<br />
Birsfelden SALTS , Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Armen Eloyan –ı24.1.<br />
Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Kunst im Visier 15.2.–1.3.<br />
Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Tom Fellner, René Fahrni 18.1.–1.3.<br />
Kaspar Ruoff, Hauptstrasse 43 Kaspar Ruoff –ı11.1.<br />
Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia,<br />
Lawrence Carroll<br />
–ı31.5.<br />
(ex via Municipio), *77 474 0549<br />
Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4, Roland Rüegg –ı 28.4.<br />
*79 316 3027<br />
Bulle Musée Gruérien, 25, rue de la Condémine Daniel Savary –ı 29.3.<br />
Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch –ı 1.3.<br />
Malerei aus Leipzig/Berlin –ı 1.3.<br />
Chika Osaka. Love Letters<br />
–ı8.3.<br />
Castasegna Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Claudio Moser –ı27.6.<br />
Charmey Musée Charmey, Les Charrières 1 Augustin Pasquier –ı 29.3.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 125
Chiasso — Marcello Dudovich,<br />
m.a.x.museo © ProLitteris<br />
Davos — Ernst Ludwig Kirchner,<br />
Kirchner Museum Davos<br />
Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Marcello Dudovich –ı16.2.<br />
Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Andriu Deplazes –ı 12.1.<br />
Flurina Sokoll –ı 26.1.<br />
Jahresausstellung der Bündner<br />
–ı 26.1.<br />
Künstlerinnen und Künstler‚ 2019<br />
Marianne Engel 4.2.–1.3.<br />
Nachtschatten. Werke aus der<br />
–ı 8.3.<br />
Sammlung Coninx<br />
Erica Pedretti 22.2.–7.6.<br />
Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Die Inszenierung der Natur –ı 1.3.<br />
Frauenspital Fontana, Lürlibadstrasse 118, *81 254 81 11 Hans Thomann –ı 26.4.<br />
Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Der grosse Schnee –ı 28.12.<br />
Standort Kreuzspital, Loestrasse 99 Luis Coray –ı 30.8.<br />
Corcelles/NE Galerie ARTEMIS, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Heinz Peter Kohler 8.2.–29.2.<br />
Davos<br />
Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig Ernst Ludwig Kirchner –ı 19.4.<br />
Kirchner Platz<br />
Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Winter 19–20 –ı 28.3.<br />
Delémont Musée Jurassien d’Art et d’Histoire, 52, rue du 23-Juin Gustave Courbet –ı 1.3.<br />
Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Caroline Fink –ı 21.2.<br />
Fritz Balthaus –ı 30.1.<br />
Elsau KULTURRAUM IMTENN, Hohlgasse 6, *79 430 39 56 Ausstellung Offen –ı 18.1.<br />
Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Agnes Barmettler, Martin Disler 25.1.–15.3.<br />
Eptingen Hotel-Landgasthaus Bad Eptingen, Läufelfingerstrasse 2 Die Galerie Carzaniga Basel zu Gast –ı 31.1.<br />
Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 Entre noir et blanc 16.2.–15.3.<br />
Eschlikon widmertheodoridis, Hörnlistr. 1a, *+79 443 11 54 Elisabeth Nembrini –ı 13.1.<br />
Alex Demarmels 15.1.–13.2.<br />
Anita Zimmermann 15.2.–13.3.<br />
Frauenfeld Naturmuseum Thurgau, Freie Strasse 26, *52 724 2219 Wild auf Wald –ı 29.3.<br />
Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />
Emanuel Bosshart 16.1.–16.2.<br />
*52 724 5620<br />
Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Dritter Fluss 8.2.–8.3.<br />
Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 Isabelle Pilloud –ı 16.8.<br />
Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />
*26 323 23 51<br />
A Home is not a House<br />
Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė<br />
–ı 12.1.<br />
1.2.–29.3.<br />
Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Le siècle oublié –ı 23.2.<br />
Genève Athénée-Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, *22 310 4102 Basile Dinbergs 17.1.–15.2.<br />
Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux- Scrivere Disegnando 29.1.–10.5.<br />
Grenadiers<br />
Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Jean-Charles Massera –ı 2.2.<br />
Musée Ariana, 10, av. de la Paix Johan Tahon –ı 5.4.<br />
Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *079 564 8295 Aurélie Doutre 23.1.–15.2.<br />
Harold Bouvard 6.2.–6.3.<br />
Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Andrei Koschmieder –ı 11.1.<br />
Isabella Ducrot 17.1.–21.3.<br />
126 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 Antoni Tàpies –ı10.1.<br />
Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Open accrochages, editions –ı 17.1.<br />
MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Martin Barré –ı 2.2.<br />
Irma Blank –ı 2.2.<br />
Rosemarie Castoro –ı 2.2.<br />
Arnulf Rainer –ı 2.2.<br />
Gowen Contemporary, 4 rue Jean-Calvin, *22 310 57 83 Corps ou âme –ı 22.2.<br />
Genève/CarougeLe Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Intermezzo II –ı 11.1.<br />
Eliana Marinari 17.1.–22.2.<br />
Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 665 Just Another Story about Leaving –ı 1.3.<br />
Fridolin Walcher, Martin Stützle 12.1.–1.3.<br />
Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo: Marie-<br />
Louise Zeller-Egloff<br />
–ı31.1.<br />
Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53,<br />
vis-à-vis Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />
Aline Stalder<br />
Impressionen 2019<br />
–ı 23.2.<br />
–ı 23.2.<br />
Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.3.<br />
Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, *71 891 4813 Sprengstoff Frieden –ı 23.12.<br />
Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Cantonale Berne Jura 2019/<strong>2020</strong> –ı 2.2.<br />
Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.3.<br />
JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 28.2.<br />
Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7 a, *71 671 1528 Adolf Dietrich-Förderpreis 2019:<br />
–ı19.1.<br />
Pablo Walser<br />
ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1<br />
Karlheinz Scherer, Max<br />
–ı17.2.<br />
Sulzbachner, Werner Lutz<br />
Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF Emil Kreis –ı 16.2.<br />
Bruno Murer –ı 5.4.<br />
Küsnacht Grieder Contemporary Küsnacht, Lärchentobelstrasse 25,<br />
*043 818 5607<br />
Private Collection (Vol. II) –ı 24.1.<br />
La Chaux-de-<br />
Fonds<br />
Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds,<br />
Rue des Musées 33, *32 967 6077<br />
Chloé Delarue<br />
Konrad Klapheck<br />
–ı 2.2.<br />
–ı 2.2.<br />
Laax CULARTA, Via Falera, *78 635 96 65 Regiunala 19 –ı 12.1.<br />
Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Cantonale Berne Jura –ı12.1.<br />
Céline Manz, Maëlle Gross 6.2.–5.4.<br />
Laufenburg Ateliermuseum mit Skulpturengarten Erwin Rehmann , Hans Josephsohn –ı 9.2.<br />
Schimelrych 12, *62 874 4270<br />
Lausanne Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 Carlo Zinelli –ı 2.2.<br />
4th Art Brut Biennial –ı 26.4.<br />
Fondation de l’Hermitage, 2, route du Signal, *21 312 5013 Le Canada et l’impressionnisme 24.1.–24.5.<br />
Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Atlas – A Cartography of Donations –ı 16.2.<br />
Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />
Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4 Time off. L’usage des loisirs –ı 13.4.<br />
abstract, Rue des Côtes-de-Montbenon 3 Delphine Reist –ı 18.1.<br />
CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,<br />
Lalie S. Pascual 16.1.–2.4.<br />
rue du Bugnon 46<br />
Club d’Art Contemporain, Rue des Côtes-de-Montbenon 3, Marco de Francesco –ı 1.2.<br />
*78 767 1976<br />
Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Yuval Yairi –ı 18.1.<br />
Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />
*32 933 8950<br />
Hiver 19–20<br />
Benoît Jeannet<br />
–ı 26.1.<br />
–ı 10.12.<br />
Le Noirmont La Nef, Ancienne Eglise, *32 951 1745 Cantonale Berne Jura –ı 19.1.<br />
Lens Fondation Opale, Route de Crans 1 Before Time Began –ı29.3.<br />
Lenzburg Stapferhaus , Bahnhofstrasse 49 FAKE. Die ganze Wahrheit –ı 28.6.<br />
Lenzerheide Galerie Pesko, Voa Principala 56, *81 385 1010 Christina Peretti –ı 11.2.<br />
Lorenz Spring 16.2.–22.3.<br />
Lichtensteig Rathaus für Kultur, Hauptgasse 12 Dogo Residenz für Neue Kunst 11.1.–24.1.<br />
Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2 Figurative Malerei 15.2.–29.3.<br />
Visionen 19, Umfahrungsstrasse A22, Liestal/Füllinsdorf Visionen 19 –ı 9.5.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 127
Ligornetto — Maske der Edo-Zeit,<br />
Museo Vincenzo Vela. Foto: Yuki Seli<br />
Moutier — Chantale Demierre,<br />
Musée Jurassien des Arts<br />
Neuchâtel — Gina Proenza, CAN<br />
Centre d’art Neuchâtel. Foto: V. Kolibàl<br />
Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Giappone. L’arte nel quotidiano –ı 8.3.<br />
Locarno la rada, via della Morettina 2, *76 439 1866 Katia Bassanini, Fiorenza Bassetti, –ı 11.1.<br />
Angela Marzullo u.a.<br />
New Positions in Painting 21.2.–28.3.<br />
Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5 Marisa Merz –ı 12.1.<br />
MASI, Piazza Bernardino Luini 6, *058 866 4230 Julian Charrière –ı 15.3.<br />
Luzern Hans Erni Museum, Lidostrasse 6,<br />
Serge Brignoni –ı 15.3.<br />
c/o Verkehrshaus der Schweiz<br />
Historisches Museum Luzern, Pfistergasse 24<br />
Rocky Docky – 450 Jahre Altes<br />
–ı 1.3.<br />
Zeughaus Luzern<br />
Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Barbara Gwerder – Mitten im Motiv 12.1.–15.3.<br />
Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Jahresausstellung Zentralschweizer<br />
–ı 9.2.<br />
Kunstschaffen 2019<br />
Miriam Sturzenegger –ı 9.2.<br />
Giulia Piscitelli, Clemens von<br />
Wedemeyer –ı 9.2.<br />
Fabian Peake –ı 9.2.<br />
Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Micha Aregger – Eisflocken –ı 20.9.<br />
PTTH:// Pavillon Tribschenhorn Temporary Host,<br />
Algorithmen der Liebe 18.1.–15.2.<br />
Sälisstrasse 24<br />
Alpineum Produzentengalerie, Hirschmattstr. 30a, Finaleminimale –ı 25.1.<br />
*410 0025<br />
Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Tanya Goel –ı 1.2.<br />
Julia Steiner 14.2.–11.4.<br />
Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Eve Lene –ı 1.2.<br />
Network of Arts, Seidenhofstrasse 12, *41 508 24 43 Gruppenausstellung –ı 14.3.<br />
Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Alexandre Loye 8.2.–17.5.<br />
Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 India Antica –ı 26.1.<br />
Mézières Musée du Papier peint, Rte de l’Eglise 12, *26 652 0690 La Laitière et le Pot aux Lés –ı 12.1.<br />
Moutier Musée Jurassien des Arts, 4, rue Centrale, CP 729,<br />
Cantonale Berne Jura –ı 2.2.<br />
*32 493 36 77<br />
Murg am seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 James Licini, Letizia Enderli –ı 30.10.<br />
Walensee<br />
Muri AG Museum Caspar Wolf, 1. OG des Singisenflügels im Kloster Caspar Wolf –ı 6.4.<br />
Muri, Marktstrasse 4, *56 664 7011<br />
Singisen Forum, Singisen Forum, Marktstrasse 4,<br />
Ursula Palla –ı 2.2.<br />
*56 664 70 11<br />
Murten Contemporary Gallery CH, Hauptgasse 27, *79 347 15 41 Veronika Spleiss,<br />
–ı 31.1.<br />
Roger Brönnimann<br />
Salome Würsch, Evgenia Guichert 14.2.–10.5.<br />
Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel , Rue des Moulins 37,<br />
*32 724 01 60<br />
Gina Proenza –ı 29.3.<br />
128 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Pfäffikon — Tonjaschja Adler, Vögele<br />
Kultur Zentrum © ProLitteris<br />
Rapperswil-Jona — Paulo Wirz,<br />
Kunst(Zeug)Haus © ProLitteris<br />
Neuhausen am<br />
Rheinfall<br />
Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />
*32 720 2060<br />
Friedrich Dürrenmatt – Das grosse<br />
Festmahl<br />
–ı 22.3.<br />
Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Nous qui errons dans la nuit –ı 7.3.<br />
Musée d’Art et d’Histoire Neuchâtel, Esplanade Léopold-<br />
Robert 1<br />
Léopold Rabus<br />
Permanent: Les automates Jaquet-<br />
Droz<br />
–ı 8.3.<br />
–ı 31.12.<br />
Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *77 413 5368<br />
Alexander Schoeffel, Katrin<br />
–ı 2.2.<br />
Zuzáková<br />
Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 35. Kantonale Jahresausstellung –ı 12.1.<br />
der Solothurner Künstler*innen<br />
Orani Museo Nivola, Via Gonare 2 Peter Fend –ı26.1.<br />
Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Artistes de la galerie –ı 20.2.<br />
Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 abhängig? –ı22.3.<br />
Pontresina Plattner & Plattner, Via da la Staziun 11, *79 341 3515 Virginia Fleming –ı 13.4.<br />
Rapperswil-<br />
Jona<br />
Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />
Grosse Regionale<br />
Paulo Wirz<br />
–ı2.2.<br />
–ı 2.2.<br />
Alte Fabrik, Klaus-Gebert-Str. 5 Grosse Regionale –ı2.2.<br />
Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />
Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />
*71 463 1811<br />
Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 1070 Von Kopf bis Fuss –ı 21.2.<br />
S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 Didier Hagège –ı 21.3.<br />
Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Martina-Sofie Wildberger –ı16.2.<br />
Gebändigt? Naturdarstellungen<br />
–ı13.4.<br />
aus der Slg. Gegenwartskunst<br />
Augenschmaus<br />
–ı13.4.<br />
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, ouvert – Auf den Punkt gebracht 11.1.–16.2.<br />
*52 625 2418<br />
Schwyz Forum Schweizer Geschichte, Hofmatt/Zeughausstr. 5 Joggeli, Pitschi, Globi...beliebte<br />
–ı 15.3.<br />
Schweizer Bilderbücher<br />
Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Isabelle Krieg –ı 19.4.<br />
Anna Comiotto, Simon Lerin /<br />
–ı 19.4.<br />
Bettina Hystad, Marcus Maeder<br />
Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Konstruktive Kunst –ı 31.3.<br />
Sion Les Arsenaux, Rue de Lausanne 45 Les plus beaux livres de Suisse –ı 31.1.<br />
Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Flurina Badel, Jérémie Sarbach –ı 8.11.<br />
Regarder le paysage à travers la –ı 31.12.<br />
collection du Musée<br />
Solothurn Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Tanya Akhmetgalieva 11.1.–9.2.<br />
Atsuo Hukuda, Shuhei Fukuda 15.2.–5.4.<br />
Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Albert Anker –ı16.2.<br />
Giacomo Santiago Rogado<br />
–ı16.2.<br />
Neue Sammlungsausstellung 25.1.–31.3.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 129
Schaffhausen — Martina-Sofie<br />
Wildberger, Museum zu Allerheiligen<br />
St. Gallen — Sebastian Stadler,<br />
Kunstmuseum St. Gallen<br />
Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof, Peter Von Gunten 18.1.–8.2.<br />
*79 632 40 15<br />
Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock Essenziell –ı1.2.<br />
Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Judith Nussbaumer 18.1.–8.2.<br />
Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *032 621 38 58 Daphne Corregan, Changwon Seok –ı1.2.<br />
Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 Alexander Jaquemet –ı8.2.<br />
Spiez Kirchgemeindehaus Spiez, Kirchgasse 5 Hansueli Urwyler –ı 15.2.<br />
St. Antönien Talmuseum, St. Antönierstr. 17 Veh Landschaften –ı20.6.<br />
St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Mandala –ı 26.1.<br />
Brigit Edelmann, Stefan Rohner,<br />
–ı 1.3.<br />
Andy Storchenegger<br />
Vom Jugendstil zum Bauhaus –ı 31.5.<br />
Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40<br />
L. Bill, A. Horni, S. Holliger, M. Julié, 25.1.–5.4.<br />
S. Paccaud<br />
Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Sebastian Stadler –ı 16.2.<br />
Altmeister-Geschichten –ı 5.4.<br />
Iman Issa –ı 26.4.<br />
Siobhán Hapaska 8.2.–21.6.<br />
Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 5857 Crazy, Queer, and Lovable –<br />
–ı 1.3.<br />
Ovartaci<br />
Textilmuseum, Vadianstr. 1 Mode Circus Knie –ı 19.1.<br />
Galerie Paul Hafner, Davidstrasse 40, *71 223 3211 Julia Bornefeld, Elisa Alberti –ı 25.1.<br />
Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />
Maria Xagorari 7.2.–1.3.<br />
*076 458 11 52<br />
St. Moritz Museum Engiadinais, Via dal Bagn 39, *81 833 43 33 Nicolaus Hartmann –ı 20.10.<br />
Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Alexander Calder –ı 9.2.<br />
Charles Gaines 16.2.–29.3.<br />
Stans Winkelriedhaus & Pavillon, Engelbergstr. 54A, *41 618 73 40 Rudolf Blättler – Skulptur –ı 9.2.<br />
Das Porträt – Dialoge und<br />
–ı 22.3.<br />
Begegnungen<br />
J. M. Wyrsch, M. P. v. Deschwanden, –ı 31.12.<br />
J. Zelger<br />
Steckborn Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Sarah Lehnerer –ı 25.1.<br />
Stefan Burger 1.2.–4.4.<br />
Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf Gut ist was hilft – Appenzeller<br />
–ı 1.3.<br />
Tradition des Heilens<br />
Sursee Sankturbanhof Sursee, Theaterstr. 9, *922 2400 Louis Gut –ı 15.3.<br />
Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Alfred Sturzenegger –ı 12.1.<br />
Zwischenstellung Miro Bannwart –ı 1.4.<br />
Thalwil ThalwilerHof Kunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox 94 – Brigitta Gabban –ı 16.3.<br />
*44 720 78 56<br />
Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Cantonale Berne Jura 2019 –ı 9.2.<br />
Freunde sammeln 3 –ı 9.2.<br />
130 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Warth — Martha Haffter, Kunstmuseum<br />
Thurgau / Ittinger Museum<br />
Winterthur — Lucy Glendinning,<br />
Gewerbemuseum<br />
Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Bendicht Friedli –ı 11.1.<br />
Pavel Schmidt, Petr Beranek 9.2.–7.3.<br />
Thun-Panorama, Schadaupark, *33 223 2462 Sehwunder. Trick, Trug & Illusion –ı 26.4.<br />
Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 Jahresausstellung lakeside gallery –ı 7.2.<br />
Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus, Stille Zeit 12.1.–2.2.<br />
*33 822 08 74<br />
Uster<br />
Haut. Venen. Allergie. | Zentrum Brunnehof,<br />
Kunst in der Praxis<br />
–ı31.1.<br />
Oberlandstrasse 100<br />
Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Les plus belles estampes des<br />
–ı 13.1.<br />
collections<br />
Courbet –ı 2.2.<br />
Warth<br />
Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />
Ittingen, *058 345 1060<br />
Muda Mathis, Sus Zwick, Hipp<br />
–ı 8.3.<br />
Mathis<br />
Konstellation 11 – Dietrich & Co. 18.1.–13.4.<br />
Konstellation 10 – Nackte<br />
–ı13.4.<br />
Tatsachen<br />
Wil Kunsthaus Rapp, Toggenburgerstrasse 139 Jan Janczak –ı 17.1.<br />
Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Because the Night –ı 16.2.<br />
Situations/Deviant –ı 23.2.<br />
Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Guido Baselgia –ı 16.2.<br />
Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Federn – wärmen, verführen,<br />
fliegen<br />
–ı1.6.<br />
–ı2.2.<br />
Yverdon-les-<br />
Bains<br />
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />
Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />
Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />
Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />
Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» , Haldenstr. 95,<br />
*058 466 77 40<br />
M. Bill, C. Graeser, V. Loewensberg,<br />
R. Paul Lohse<br />
Walead Beshty 25.1.–19.4.<br />
Souvenir Suisse<br />
–ı2.2.<br />
Das Wunder im Schnee – Pieter<br />
Bruegel d.Ä.<br />
Atelier-Galerie raku-art, Tösstalstrasse 14, *52 203 10 88 Evi Kienast, Susy Giesch, Keren<br />
–ı4.4.<br />
Schlatter<br />
AXA Exhibition Wall, Pionierstrasse 3 Olivia Widerkehr –ı26.2.<br />
COALMINE Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, As Long As The Sun Shines<br />
–ı9.4.<br />
*52 268 6868<br />
Hotel Wartmann, Rudolfstrasse 15 Kunstzimmer 25.1.–26.1.<br />
kunstkasten, Katharina Sulzer-Platz, *79 379 29 78 CKÖ –ı9.2.<br />
Centre d’art contemporain, Place Pestalozzi, *24 423 63 80 libres –ı 11.2.<br />
Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Manon –ı23.2.<br />
Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 My Mother Country – Malerei<br />
–ı 2.2.<br />
der Aborigines und Emily Kame<br />
Kngwarrey<br />
Fantastisch Surreal 16.2.–24.5.<br />
–ı1.3.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 131
Winterthur — Pieter Bruegel d.Ä.,<br />
Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz<br />
Zofingen — Manon, Kunsthaus<br />
Zofingen ©ProLitteris<br />
Breton Duchamp Kiesler 16.2.–24.5.<br />
Museum Burg Zug, Kirchenstrasse 11<br />
Ernstfall! Die Schweiz im Kalten<br />
–ı 26.1.<br />
Krieg<br />
Museum für Urgeschichte(n) Zug, Hofstrasse 15<br />
Gesundheit! – 7000 Jahre<br />
–ı 17.5.<br />
Heilkunst<br />
Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Barbara Jäggi –ı 25.1.<br />
Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115, *81 850 1390 Absolutely Tschudi –ı 21.3.<br />
Monica De Cardenas, Chesa Albertini Alex Katz –ı 29.2.<br />
Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Regula Dürig, Thomas Kurer 14.2.–14.8.<br />
Zürich Halle 622, Therese-Giehse-Strasse 10, *44 245 40 10 photoZÜRICH <strong>2020</strong> –ı 14.1.<br />
Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 nach Zürich –ı 26.1.<br />
Johann Jacobs Museum, Seefeldquai 17, *44 388 6190 Ein Schiff wird nicht kommen –ı 5.5.<br />
Krematorium Nordheim, Käferholzstr. 101, Hallen 1+2, Zwischen Himmel und Erde – und<br />
–ı 5.4.<br />
*44 412 3717<br />
Erde und Himmel<br />
Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Marianna Simnett –ı 9.2.<br />
Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1 Wilhelm Leibl –ı 19.1.<br />
Die neue Fotografie –ı 9.2.<br />
Olafur Eliasson 17.1.–22.3.<br />
Die Poesie der Linie 31.1.–26.4.<br />
Ottilia Giacometti 7.2.–3.5.<br />
Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20<br />
Video Art from Sitzerland and<br />
6.2.–7.2.<br />
Brazil (Part 1&2)<br />
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 6511 Indiennes –ı 19.1.<br />
Einfach Zürich –ı 31.1.<br />
Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />
Neue Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />
Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />
Luma/Westbau, Limmatstrasse 270 Tony Cokes –ı 26.1.<br />
Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Lily van der Stokker –ı 23.2.<br />
Musée Visionnaire/Outsider Art, Predigerplatz 10,<br />
Himmelsstürmer*innen auf Kurs –ı 16.2.<br />
*44 251 6657<br />
Museum der Digitalen Kunst, Pfingstweidstr. 101 Vera Molnar –ı 9.2.<br />
Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />
Pfingstweidstrasse 96<br />
Fotografik: Klein, Ifert, Zamecznik<br />
Wissen in Bildern –<br />
Informationsdesign heute<br />
–ı 9.2.<br />
–ı 8.3.<br />
Designlabor: Material und Technik –ı 6.9.<br />
Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Camille Graeser –ı 12.1.<br />
Leonor Antunes –ı 12.1.<br />
Roman Clemens –ı 12.1.<br />
Otto Piene 6.2.–10.5.<br />
Brigitte Kowanz 6.2.–10.5.<br />
Museum of Digital Art, Pfingstweidstrasse 101,<br />
*44 533 83 96<br />
Vera Molnar –ı 9.2.<br />
132 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Zürich — O. Piene, Museum Haus Konstruktiv<br />
© ProLitteris/Otto Piene Estate<br />
Zürich — Lily van der Stokker, Migros<br />
Museum für Gegenwartskunst<br />
Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Surimono –ı 9.2.<br />
Gitagovinda –ı 16.2.<br />
Fiktion Kongo –ı 15.3.<br />
Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Thomas Mann in Amerika –ı 19.1.<br />
Nordamerika Native Museum, Seefeldstr. 317 Curtis –ı 1.3.<br />
Photobastei 2.0, Sihlquai 125, *44 240 2200<br />
Striking Moments In<br />
–ı 15.3.<br />
Photojournalism 1932 – 1989<br />
100 Jahre Foto Zbinden –ı 15.3.<br />
Rue Hippolyte, Limmatstrasse 214, *44 273 0010<br />
Christina Forrer, Melodie Mousset, –ı 18.1.<br />
Athene Galiciadis, Kueng Caputo,<br />
Enzo Mari, Fornasetti Christa<br />
Bühler, JP Munro<br />
StageOne , Elias Canetti-Strasse 146, *043 355 7070 photoZÜRICH <strong>2020</strong> –ı 14.1.<br />
Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Lukas Salzmann –ı 8.2.<br />
Hottingerstr. 8, *043 818 5406<br />
Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/<br />
Taiyo Onorato & Nico Krebs<br />
–ı30.4.<br />
Hof Stadelhofer Passage<br />
Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 ZuHören im Steilhang –ı 19.1.<br />
Mit Trommeln sprechen –ı 6.9.<br />
Seladon im Augenmerk –ı 22.11.<br />
ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3 Wie wollen wir wohnen? –ı 31.1.<br />
A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *043 311 7010 Birgit Olzhausen –ı 4.3.<br />
Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Howard Hodgkin –ı 25.1.<br />
Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Richard Tuttle –ı 8.2.<br />
Antonio Calderara 13.2.–4.4.<br />
annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Pavel Büchler 11.1.–15.2.<br />
Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8 Garda Alexander –ı 25.1.<br />
BELETAGE Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Domingo Chaves –ı 28.2.<br />
Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Bastiaan Woudt –ı 25.1.<br />
Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *044 252 0111 Land_Scope –ı 25.1.<br />
DIENSTGEBÄUDE Art Space, Töpferstrasse 26, *79 211 7112 Carlos Fernandez –ı 25.1.<br />
Catch of the Year(s) –ı 25.1.<br />
Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 La métamorphose de l‘art imprimé –ı 14.3.<br />
Fabian Lang, Obere Zäune 12, *044 223 54 33 Jessie Makinson –ı 25.1.<br />
Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Michelle Halbheer –ı 21.1.<br />
Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />
*043 444 7050<br />
Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, Rämistr. 33,<br />
*0 43 444 70 50<br />
Justin Matherly<br />
Tobias Pils<br />
25.1.–14.3.<br />
25.1.–14.3.<br />
Valentin Carron 25.1.–29.2.<br />
Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Virginia Overton –ı 8.2.<br />
Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />
Expressions d’Afrique –ı 31.1.<br />
*44 226 7070<br />
Galerie Gmurzynska Talstrasse, Talstrasse 37, *44 226 7070 Expressions d’Afrique –ı 31.1.<br />
AGENDA // SCHWEIZ 133
Galerie Haas AG, Zürich , Talstrasse 62a<br />
Franz Gertsch, Markus Raetz,<br />
–ı11.1.<br />
Anne Loch<br />
Jiří Georg Dokoupil 16.1.–20.2.<br />
Frank Wiebe 27.2.–30.3.<br />
Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *043 205 2829<br />
Jean Charasse, Alain-Jacques<br />
–ı 20.2.<br />
Lévrier-Mussat<br />
Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Christian Herdeg –ı25.1.<br />
Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 XXX die I. 11.1.–29.2.<br />
Michael Toenges 11.1.–29.2.<br />
Sabian Baumann 7.2.–18.4.<br />
Galerie Sylva Denzler, Gemeindestrasse 4 Felix Studinka –ı8.2.<br />
Galerie Wenger, Mühlebachstr. 12, *043 211 30 33 Ricardo Rendón –ı11.1.<br />
Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 Nic Frames Names –ı24.1.<br />
Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Yves Netzhammer, Gramazio<br />
–ı15.3.<br />
Kohler<br />
Hard-Cover Art Gallery, Hardplatz 21 Alles da so wie du –ı 10.1.<br />
Joris Burla 14.1.–15.1.<br />
Christophe Cachelin 18.1.–28.2.<br />
Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Zhang Enli 17.1.–29.2.<br />
David Zink Yi 17.1.–29.2.<br />
Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 Barbara Babo –ı 10.1.<br />
Kate Vass Galerie, Feldeggstrasse 88, *44 382 83 03 Espen Kluge –ı 30.1.<br />
Kellergalerie, Selnaustr. 15, *79 329 5856 Carl Roehrig 18.1.–30.1.<br />
Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 Make Zurich small again –ı28.3.<br />
Last Tango, Gasometerstrasse 30 Can you feel it? –ı11.1.<br />
Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Imi Knoebel –ı 30.1.<br />
Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Narration and Performance –ı29.2.<br />
Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Stephan Balkenhol –ı11.1.<br />
ABUC – Eleven Cuban artists<br />
–ı11.1.<br />
Jacobo Castellano 24.1.–14.3.<br />
Peter Hujar, Paul Thek 24.1.–14.3.<br />
nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 nano SPEKTRUM n°1 –<br />
–ı 10.1.<br />
Jahresausstellung<br />
Andreas Weber, Aldo Mozzini 25.2.–13.3.<br />
Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Adrian Paci –ı 15.2.<br />
Petra Gut Contemporary AG, Nüschelerstrasse 31, F. C. Gundlach –ı 1.2.<br />
*44 422 4069<br />
Roehrs & Boetsch, Bachstr. 9, *43 539 56 74 Lauren Huret –ı 22.2.<br />
sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Ursula Palla –ı 11.1.<br />
Jan Czerwinski 24.1.–7.2.<br />
schauraum multipleart, Merkurstrasse 44, *44 392 0625 preview: edition20* –ı 16.1.<br />
Michael Eul, Florian Schmidt 20.1.–25.3.<br />
Stadthaus Zürich, Stadthausquai 17, *44 216 31 11 Privatsphäre. Geschützt –<br />
–ı 27.2.<br />
geteilt – gekauft<br />
TART Zürich, Gotthardstr. 54, *79 195 5417 Olga Titus –ı 11.1.<br />
Rachele Monti 23.1.–15.2.<br />
Thomas Ammann Fine Art, Restelbergstrasse 97,<br />
Klaudia Schifferle 3.2.–30.4.<br />
*44 360 5160<br />
Transithalle, Freilagerstr. 9 Ursula Knobel 31.1.–2.2.<br />
Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *044 252 4161 Mara Müller, Doris Schmid –ı 11.1.<br />
Rosemary Rauber, Corina Staubli, 16.1.–18.1.<br />
Maritta Winter<br />
Sibylle Burla, Verena Rommanens 23.1.–25.1.<br />
Stefan Vollenweider 4.2.–8.2.<br />
WBB Gallery, Trittligasse/Neustadtgasse 1, *44 260 8196 Refugium –ı 1.2.<br />
ZHdK / Toni Areal, Toni-Areal/Pfingstweidstr. 96,<br />
*043 446 42 18<br />
100 beste Plakate 18 Deutschland<br />
Österreich Schweiz<br />
–ı 10.1.<br />
134 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Belgien *0032<br />
Antwerpen Museum van Hedendaagse, Leuvenstraat 32, *3 238 5960 Marcel Broodthaers –ı 19.1.<br />
Brüssel BOZAR-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 Yves Zurstrassen –ı12.1.<br />
Keith Haring<br />
–ı19.4.<br />
ING Art Centre Bruxelles, Koningsplein 6 Love. Hate. Debate. –ı15.3.<br />
Centrale for contemporary art Bruxelles,<br />
Roger Ballen<br />
–ı14.3.<br />
Place sainte catherine, 44, *279 6435<br />
Valérie Bach, 6, rue Faider, *2 502 7824 American Women –ı21.3.<br />
Charleroi Galerie V2 | Vecteur, Rue de Marcinelle Laëtitia Bica –ı 18.1.<br />
–ı 19.1.<br />
Eupen IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst, Rotenberg 12B,<br />
*87 560 110<br />
Gent<br />
S.M.A. K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst,<br />
jan hoetplein, 1, *9 240 76 01<br />
Hornu Musées des arts contemporains Hornu, 82,<br />
rue Sainte-Louise<br />
Leuven Museum Leuven, Leopold Vanderkelenstraat 28,<br />
*16 272 929<br />
IKOB Kunstpreis für feministische<br />
Kunst<br />
Ciprean Muresan<br />
Ronny Delrue<br />
–ı 19.1.<br />
–ı 19.1.<br />
From the Collection | noWHere –ı 16.2.<br />
Rosalind Nashashibi, Lucy Skaer –ı 16.2.<br />
Collection exhibition 8.2.–3.5.<br />
Charbel-Joseph H. Boutros 8.2.–3.5.<br />
Richard Venlet 8.2.–6.12.<br />
Abeilles de l’invisible –ı 12.1.<br />
Béatrice Balcou<br />
M-collection<br />
Liège La Boverie, Parc de la Boverie Hyperrealism Sculpture. Ceci n’est<br />
pas un corps<br />
Dänemark *0045<br />
–ı20.1.<br />
–ı 31.12.<br />
–ı 3.5.<br />
Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Lauren Greenfield –ı 26.1.<br />
Tatiana Bilbao –ı 9.2.<br />
Deutschland *0049<br />
Aachen Centre Charlemagne, Katschhof 1, *241 342 49 31 Alles auf Anfang? In Aachen<br />
–ı 8.3.<br />
beginnt die Nachkriegszeit<br />
Couven Museum, Hühnermarkt 17 Wir Nachkriegskinder –ı 29.3.<br />
Ludwig Forum für internationale Kunst,<br />
Louisa Clement –ı 26.1.<br />
Jülicher Strasse 97–109<br />
Albstadt KUNSTMUSEUM der Stadt ALBSTADT, Kirchengraben 11 Die dunkle Seite des Mondes –ı 16.2.<br />
Christian Landenberger<br />
–ı16.2.<br />
Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 10 Jahre MKdW – Meisterwerke –ı 12.1.<br />
Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Neue Jahresgaben –ı 26.1.<br />
Brad Doeney 14.2.–15.3.<br />
Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Helge Leiberg, Burkhard Held –ı9.2.<br />
Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Riecker-Raum: Tierisch! –ı 26.1.<br />
Titus Schade –ı 9.2.<br />
Tanja Rochelmeyer 22.2.–3.5.<br />
Riecker-Raum: Kinderreich! 1.2.–31.1.<br />
Bad Homburg Museum Sinclair-Haus, Löwengasse 15, *6172 171 2120 Illusion Natur –ı 2.2.<br />
Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />
Karin Kneffel –ı 8.3.<br />
*7221 398 9831<br />
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Boris Mikhailov –ı 9.2.<br />
Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />
*921 764 5312<br />
Ausstellungen aus den<br />
Sammlungen: Teil 3<br />
Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Wilhelm Busch –ı24.2.<br />
Bergisch Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8, Stefan Wewerka – Dekonstruktion –ı 19.4.<br />
Gladbach *2202 142 334<br />
der Moderne<br />
Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 Käthe-Kollwitz-Preis <strong>2020</strong> –ı 1.3.<br />
Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 Helga Paris –ı 12.1.<br />
–ı 1.2.<br />
AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 135
Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 Modell-Naturen in der<br />
11.1.–26.4.<br />
Zeitgenössischen Fotografie<br />
Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Kampf um Sichtbarkeit –ı8.3.<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128<br />
Jubiläumsausstellung: original<br />
–ı27.1.<br />
bauhaus<br />
Fritz Eschen<br />
–ı27.1.<br />
Bettina Pousttchi<br />
–ı6.4.<br />
Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2 Wilhelm und Alexander von<br />
–ı19.4.<br />
Humboldt<br />
Galerie im Turm, Frankfurter Tor 1, *30 422 9426 Anaïs Senli –ı12.1.<br />
Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Anthony Caro –ı12.7.<br />
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Lawrence Abu Hamdan –ı9.2.<br />
Preis der Nationalgalerie 2019<br />
–ı16.2.<br />
Cevdet Erek<br />
–ı8.3.<br />
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus<br />
3, *30 8 3215 9120<br />
Natalie Czech, Friederike<br />
Feldmann<br />
Bjørn Melhus<br />
–ı2.2.<br />
–ı 16.2.<br />
Bettina Pousttchi –ı 10.5.<br />
Künstlerhaus Bethanien, Kottbusserstr. 10, *30 616 9030 Anna Rún Tryggvadóttir 16.1.–9.2.<br />
Hyelim Cha 16.1.–9.2.<br />
Emi Otaguro 16.1.–9.2.<br />
Gülşin Ketenci 16.1.–9.2.<br />
Talya Lubinsky 16.1.–9.2.<br />
Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8 Menzel. Maler auf Papier –ı19.1.<br />
Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Wu Tsang –ı12.1.<br />
Durch Mauern gehen<br />
–ı19.1.<br />
me Collectors Room Berlin, Auguststraße 68, *30 8600 8510 Gerhard Richter<br />
–ı31.1.<br />
Mary Bauermeister, Rashid Al<br />
–ı31.1.<br />
Khalifa, Simon Stockhausen<br />
Moving Energies – 10 years me 22.2.–17.5.<br />
Collectors Room Berlin<br />
Museum Berggruen, Schlossstr. 1, *30 2639 4880<br />
Pablo Picasso x Thomas Scheibitz. –ı2.2.<br />
Zeichen Bühne Lexikon<br />
Museum der Dinge, Oranienstr. 25 Dekor als Übergriff? –ı 10.2.<br />
Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 comiXconnection –ı29.3.<br />
Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Ludwig Windstosser –ı23.2.<br />
Helmut Newton’s Private Property –ı31.12.<br />
Museum für Kommunikation Berlin, Leipziger Str. 16 Die Nacht. Alles ausser Schlaf –ı1.6.<br />
Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Joan Jonas –ı 24.1.<br />
Hito Steyerl –ı 26.1.<br />
Bouchra Khalili –ı 30.8.<br />
nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />
Spielclub Oranienstrasse 25 –ı 19.1.<br />
Oranienstr. 25<br />
11. Berlin Biennale c/o ExRotaprint , Bornemannstraße 9 exp. 2: Virginia de<br />
–ı 8.2.<br />
Medeiros – Feministische<br />
Gesundheitsrecherchegruppe<br />
68projects, Fasanenstr. 68 Chris Hood –ı 18.1.<br />
Barbara Wien, Schöneberger Ufer 65, 3.OG Luca Frei –ı 25.1.<br />
Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13<br />
B. Burkhard, T. Cragg, A. Garutti,<br />
–ı 11.1.<br />
J. Sternfeld<br />
William Tucker 31.1.–7.3.<br />
C/O Berlin Foundation. Amerika Haus, Hardenbergstraße<br />
22–24, *30 284 4416 0<br />
Love, Ren Hang<br />
Christopher Williams<br />
–ı 29.2.<br />
–ı 29.2.<br />
C/O Berlin Talent Award –ı 29.2.<br />
Dittrich & Schlechtriem, Linienstr. 23, *30 2434 2462 Soufiane Ababri –ı 2.2.<br />
Galerie Barbara Weiss, Kohlfurter Str. 41/43 Boris Mikhailov –ı 9.2.<br />
Galerie Buchholz, Fasanenstr. 30 Jutta Koether –ı 25.1.<br />
136 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Galerie im Körnerpark, Schierker Straße 8<br />
This might be a place for<br />
–ı 5.2.<br />
hummingbirds<br />
Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Hortensia Mi Kafchin 15.2.–11.4.<br />
Galerie Kornfeld Berlin, Fasanenstraße 26, *30 889 225 890 Stéphane Couturier –ı 18.1.<br />
Galerie Nagel Draxler Berlin, Weydinger Str. 2/4 Christian Kosmas Mayer –ı 11.1.<br />
Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 6 aus 181 11.1.–8.2.<br />
B. Terwiel, M. A. Fernandez,<br />
21.2.–28.3.<br />
S. Sabahi<br />
Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre<br />
Heike Negenborn, Andreas<br />
–ı 11.1.<br />
Silbermann<br />
Galerie Sheriban Türkmen, Bleibtreustr. 1, *030 2977 0810 Gaspare Gaeta & Sheriban<br />
–ı 29.1.<br />
Türkmen<br />
Nagel Draxler Kabinett, Rosa-Luxemburg-Straße 33, Renée Green –ı 11.1.<br />
*30 400 42 64 1<br />
Rasche Ripken , Linienstrasse 148, *30 4005 4160 Fabian Warnsing –ı 18.1.<br />
St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz Norbert Bisky –ı 23.2.<br />
Tanja Wagner, Pohlstrasse 64 Kapwani Kiwanga –ı 25.1.<br />
Bernried Buchheim Museum, Am Hirschgarten 1 Paula Modersohn-Becker –ı 15.3.<br />
Bielefeld Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Strasse 5 L’homme qui marche –<br />
–ı 8.3.<br />
Verkörperung des Sperrigen<br />
Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Family Stories – Junge Kunst aus –ı26.1.<br />
Israel<br />
Kubus der Situation Kunst, Nevelstras. 29 c, *234 298 8901 Farbanstösse –ı19.4.<br />
Bonn Bundeskunsthalle, Friedrich-Ebert-Allee 4 California Dreams –ı 12.1.<br />
Jahresgaben 2019 –ı 9.2.<br />
Vittorio Brodmann –ı 9.2.<br />
Martin Kippenberger –ı 16.2.<br />
Beethoven –ı 26.4.<br />
Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Benjamin Dittrich –ı 19.1.<br />
raum2810, Orchideenweg 45A, *171 232 99 35 8 Unikate 8 Künstler –ı 18.1.<br />
Braunschweig<br />
–ı 12.1.<br />
Museum für Photographie Braunschweig, Helmstedter<br />
Strasse 1<br />
Zonnenrandgebiet –<br />
Mitgliederausstellung<br />
Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Ikonen. Was wir Menschen anbeten –ı 1.3.<br />
Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69 Jahresgaben 2019 –ı 19.1.<br />
Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Künstlerbücher: Vielfältig<br />
–ı 12.1.<br />
Mehrseitig<br />
Andrea Bowers –ı 23.2.<br />
KlangTräume. Musik, Geräusch und –ı 1.3.<br />
Klangerlebnis<br />
Heman Chong –ı 1.3.<br />
Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Olaf Nicolai –ı 29.3.<br />
Kunstforum der TU Darmstadt, Hochschulstraße 1, Paul Meissner –ı 19.1.<br />
*6151 16 20 52 8<br />
Museum Künstlerkolonie, Alexandraweg 26 Olaf Nicolai –ı 29.3.<br />
Delmenhorst Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstrasse 30 Pia Pollmanns –ı15.3.<br />
DonaueschingenMuseum Art.Plus, Museumsweg 1 Vollgas – Full Speed –ı 2.2.<br />
Ariane Faller, Mateusz Budasz –ı 22.3.<br />
Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 Mirjam Elburn, Esther Hagenmaier, –ı 2.2.<br />
Simona Koch<br />
Dortmunder Kunstverein, Park der Partnerstädte 2 Jannis Marwitz, Matt Welch –ı 9.2.<br />
Schauraum Comic + Cartoon, Max-von-der-Grün-Platz 7 Nimm das, Adolf! Zweiter Weltkrieg –ı 15.3.<br />
im Comic<br />
Dresden Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8 Das Verschwinden der<br />
–ı 12.1.<br />
Mittelschicht des Museum für<br />
fremde und vertraute Kulturen<br />
Leonhardi-Museum, Grundstrasse 26 Barbara Klemm –ı 1.3.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 137
Staatliche Kunstsammlungen Dresden,<br />
Jan und Eva Švankmajer<br />
–ı8.3.<br />
Residenzschloss/Taschenberg 2<br />
Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Str. 2/ Eingang Konferenz der Plastiktiere<br />
–ı1.3.<br />
Landhausstr.<br />
Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Carsten Nicolai –ı 26.1.<br />
Eija-Liisa Ahtila –ı 26.1.<br />
Künstler der Brücke –ı 1.6.<br />
Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Erwin Wortelkamp –ı 1.3.<br />
Klaus Kinold –ı 24.5.<br />
Düren<br />
–ı 16.2.<br />
Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren,<br />
Hoeschplatz 1<br />
Vom Leben in<br />
Industrielandschaften<br />
Düsseldorf K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 8381204 Carsten Nicolai –ı 19.1.<br />
Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Im Licht der Nacht –ı 9.2.<br />
KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, *211 8920 769 Taking Root –ı 26.1.<br />
Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Albert Oehlen, Carroll Dunham –ı 1.3.<br />
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Edvard Munch –ı 1.3.<br />
*211 8381204<br />
Museum Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 899 0200 Kosmos Hanck –ı 12.1.<br />
Norbert Tadeusz –ı 2.2.<br />
Sichtweisen. Die neue Sammlung 19.2.–17.5.<br />
Fotografie<br />
Verrückt nach Angelika Kauffmann 30.1.–24.5.<br />
Peter Lindbergh 5.2.–1.6.<br />
Clara Maria Sels, Poststr. 3, *211 328 020 Lars Teichmann –ı 11.1.<br />
Hans Strelow, Luegplatz 3 Jürgen Meyer –ı 30.1.<br />
–ı 26.1.<br />
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen,<br />
Grabbeplatz 4<br />
Hedda Schattanik, Roman<br />
Szczensy, Alex Wissel<br />
Galerie Peter Tedden, Mutter-Ey-Str. 5,<br />
Anke Bersselis, Sybille Kroos –ı 25.1.<br />
*+49 177 671 74 67<br />
Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Stopover –ı 12.1.<br />
Shin Matsunaga –ı 12.1.<br />
I was a Robot –ı 15.3.<br />
Der montierte Mensch –ı 15.3.<br />
Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 In norwegischen Landschaften –<br />
–ı19.1.<br />
Hunting high and low<br />
The Playground Project –<br />
–ı21.6.<br />
Architektur für Kinder<br />
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt,<br />
Schaumainkai 17<br />
House of Norway<br />
–ı26.1.<br />
–ı16.2.<br />
MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Domstrasse 10,<br />
*69 2123 0447<br />
MUSEUM MMK und ZOLLAMT MMK:<br />
„Museum“<br />
Schirn Kunsthalle, Römerberg Lee Krasner –ı12.1.<br />
Hanna Ryggen<br />
–ı12.1.<br />
Fantastische Frauen 13.2.–24.5.<br />
Städel Museum, Schaumainkai 63 Making Van Gogh –ı16.2.<br />
Frankfurter Kunstverein, Markt 44<br />
Trees of Life – Erzählungen für<br />
–ı19.1.<br />
einen beschädigten Planeten<br />
Wilma Tolksdorf, Hanauer Landstr. 136, *69 4305 9427 Jeff Cowen –ı15.2.<br />
Freiburg/B Augustinermuseum, Augustinerplatz 1–3, *761 201 2597 freiburg.archäologie – 900 Jahre<br />
Leben in der Stadt<br />
–ı 4.10.<br />
–ı 15.3.<br />
Museum für neue Kunst Freiburg/B, Marienstrasse 10a,<br />
*761 201 2581<br />
Expressionist Scherer – direkter,<br />
roher, emotionaler<br />
Museum für Stadtgeschichte, Wentzingerhaus<br />
freiburg.archäologie – 200 Jahre<br />
–ı 4.10.<br />
Forschen in der Stadt<br />
Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, *761 201 2566 Südsee – Traum und Wirklichkeit –ı 2.2.<br />
PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str. 5 Paul Ege Art Collection –ı 19.4.<br />
138 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Archäologisches Museum Colombischlössle, Rotteckring 5<br />
Friedberg Galerie Hoffmann – Görbelheimer Mühle 1,<br />
Görbelheimer Mühle 1, *06031 2443<br />
Der römische Legionär – Weit mehr –ı 29.11.<br />
als ein Krieger<br />
Anett Frontzek –ı 13.6.<br />
Friedrichshafen Galerie Bernd Lutze, Zeppelinstrasse 7 Kachinam –ı 18.1.<br />
Giessen Kunsthalle Giessen, Berliner Platz 1 FORT. Undercover –ı16.2.<br />
Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg, Line Krom –ı 20.1.<br />
*641 250 9444<br />
Göppingen Kunsthalle Göppingen, Marstallstraße 55, *7161 650 4211 Bastian Muhr –ı 9.2.<br />
Point of View –ı 9.2.<br />
Jan Köchermann –ı 9.2.<br />
Johannes Hewel 8.2.–29.3.<br />
Goslar Mönchehaus Museum, Mönchestrasse 1 Andreas Greiner –ı 26.1.<br />
Hagen Osthaus Museum, Museumsplatz 1 Leonardo da Vinci – Erfinder und<br />
Wissenschaftler<br />
–ı 12.1.<br />
Halle<br />
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale),<br />
Friedemann-Bach-Platz 5<br />
Bauhaus Meister Moderne<br />
Wege zur Burg der Moderne<br />
Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Amerika! Disney, Rockwell,<br />
Pollock, Warhol<br />
Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />
*40 428 131 200<br />
Haus der Photographie/Halle für Aktuelle Kunst,<br />
Deichtorstrasse 1–2<br />
Impressionismus<br />
Goya, Fragonard, Tiepolo<br />
Edith Dekyndt<br />
–ı 12.1.<br />
–ı 12.1.<br />
–ı12.1.<br />
–ı1.3.<br />
–ı 13.4.<br />
–ı7.6.<br />
Unfinished Stories –ı 30.8.<br />
Aneta Kajzer 7.2.–24.5.<br />
Jenisch-Haus, Baron-Voght-Strasse 50, *40 828 790 Tanz des Lebens –ı13.1.<br />
Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Oscar Murillo –ı26.1.<br />
Kunstverein Harburger Bahnhof, Hannoversche Strasse 85, Jahresgaben 2019<br />
–ı9.2.<br />
*40 7675 3896<br />
Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz<br />
Der Amateur. Vom Bauhaus zu<br />
–ı12.1.<br />
Instagram<br />
100 Jahre lenkbares Licht 31.1.–1.6.<br />
Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Fiona Tan –ı 12.1.<br />
Fred Stein –ı 26.1.<br />
Jussuf Abbo –ı 29.3.<br />
Elementarteile –ı 30.11.<br />
Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Koenraad Dedobbeleer –ı 26.1.<br />
Sebastian Kuhn –ı 1.8.<br />
Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Im Licht der Nacht – Vom Leben im<br />
Halbdunkel<br />
–ı 9.2.<br />
Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />
*2323 162 951<br />
Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />
*545 991 460<br />
Kaiserslautern<br />
mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />
Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />
Christoph Platz, Peter Nagel<br />
Spuren 2 – Herner KünstlerInnen<br />
der Jahrgänge 1949 bis 1960<br />
Ausblick!<br />
Im Rückblick!<br />
–ı 12.1.<br />
15.2.–19.4.<br />
–ı 26.1.<br />
–ı 26.1.<br />
Winterlicht | Raumzeichnungen –ı 23.2.<br />
Eva Jospin<br />
–ı12.1.<br />
Purrmann, Waldschmidt & Co.<br />
–ı23.2.<br />
Julia Steiner 8.2.–19.7.<br />
Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Strasse 2–6 Marcel van Eeden –ı 8.3.<br />
Der Fall im Stall. Ein ungelöstes<br />
–ı 8.3.<br />
Rätsel<br />
Hans Baldung Grien –ı 8.3.<br />
Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Tradition und Aufbruch –ı 19.1.<br />
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Riccardo Benassi –ı 19.1.<br />
Die ganze Welt ein Bauhaus –ı 16.2.<br />
Michael Bielicky –ı 8.3.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 139
Peter Weibel –ı 8.3.<br />
bauhaus.film.expanded 8.2.–17.5.<br />
Writing the History of the Future. –ı 21.3.<br />
Die Sammlung des ZKM<br />
Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Jeremiah Day 7.2.–19.4.<br />
Kassel GRIMMWELT Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 Rotes Käppchen, blauer Bart –ı 13.4.<br />
Hessisches Landesmuseum (Museumslandschaft Hessen Höfische Jagd in Hessen –ı 12.1.<br />
Kassel), Brüder-Grimm-Platz 5, *561 316 800<br />
Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Rachel Rose –ı 12.1.<br />
Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 Der Leda-Code –ı 2.2.<br />
250 Jahre Antikensammlung Kassel –ı 31.12.<br />
Galerie Coucou, Elfbuchenstr. 20, *561 170 969 9897 Dauer –ı 24.1.<br />
Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Lotte Laserstein –ı 19.1.<br />
Streifzüge durch die Sammlung –ı 9.2.<br />
Kirchheim Galerie im Kornhaus, Max-Eyth-Str. 19, *7021 973 030 Andreas Schneider –ı 26.1.<br />
unter Teck<br />
Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Der Blaue Reiter – Das Moment der –ı 16.2.<br />
Abstraktion<br />
Köln<br />
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im Boris Becker –ı 9.2.<br />
Mediapark 7<br />
Kolumba, Kolumbastraße 4 1919 49 69 ff. Aufbrüche –ı 17.8.<br />
Ulrich Tillmann –ı 17.8.<br />
Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Hier und Jetzt –ı 19.1.<br />
Lucia Moholy. Fotogeschichte<br />
–ı 2.2.<br />
schreiben<br />
Wade Guyton –ı 1.3.<br />
Blinky Palermo 18.1.–3.5.<br />
Stille Ruinen 15.2.–14.6.<br />
–ı 12.1.<br />
Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />
Obenmarspforten/Kölner Rathaus<br />
Amsterdam Machsor. Ein Schatz<br />
kehrt heim nach Köln<br />
Galerie Boisserée, Drususgasse 7 – 11 Accrochage –ı 11.1.<br />
Tom Hammick –ı 11.1.<br />
Patrick Hughes 22.1.–7.3.<br />
Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Richard Smith 18.1.–29.2.<br />
Galerie Karsten Greve Köln, Drususgasse 1–5,<br />
Sally Mann 17.1.–14.3.<br />
*221 257 1012<br />
Galerie Koppelmann, Baudristr. 5 Manfred Bockelmann –ı 1.2.<br />
Heinz Holtmann, Anna-Schneider-Steig 13 Winter Special 2019 –ı 7.2.<br />
Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Liu Guangyun –ı 11.1.<br />
Zero Fold, Albertusstraße 4, *221 271 8817 Stefan à Wengen –ı 11.1.<br />
Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 August Deusser –ı 19.4.<br />
Kornwestheim Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Strasse 93 Manfred Henninger –ı 15.3.<br />
Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />
*2151 975 580<br />
Akt 3: Dystopie<br />
Architektur als lebendiger Körper<br />
–ı 26.1.<br />
–ı 26.1.<br />
Akt 1: Utopie –ı 26.1.<br />
Akt 2: Mobilität –ı 26.1.<br />
Folklore & Avantgarde –ı 23.2.<br />
Von Albers bis Zukunft –ı 24.4.<br />
Sharon Ya’ari 23.2.–23.8.<br />
Landshut Galerie Jahn, Pulverturmstr. 5, *871 276 48 16 Harding Meyer –ı 24.1.<br />
Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Jochen Plogsties, Claudia Wieser –ı 12.1.<br />
Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstr. 10 Michael Riedel –ı 16.2.<br />
Max Liebermann –ı 16.2.<br />
Max Slevogt 17.1.–19.4.<br />
Lovis Corinth 26.2.–1.6.<br />
Stadtgeschichtliches Museum, Altes Rathaus/Markt 1,<br />
*341 965 1320<br />
Clara Schumann zum 200.<br />
Geburtstag<br />
–ı 19.1.<br />
140 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Potemka Contemporary Art, Aurelienstr. 41, *0172 346 0657 Christian Bussenius –ı 11.1.<br />
Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Simon Schubert –ı 19.4.<br />
Liebes Ding 26.1.–26.4.<br />
Lindau Kunstmuseum am Inselbahnhof, Maximilianstr. 52, Stephan Huber –ı 2.2.<br />
*+49 8382 27 47 47<br />
Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Wir von hier! 31.1.–1.3.<br />
Lörrach Drei Länder Museum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Paul Ibenthaler 17.1.–8.3.<br />
Inspiration 7: Stillleben 24.1.–22.3.<br />
Lübeck Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Str. 15 KunstBetriebe3 –ı 12.1.<br />
Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73, Lucy Joyce –ı 28.3.<br />
*33714061780<br />
Nicolas Deshayes –ı 28.3.<br />
Ludwigshafen Kunstverein Ludwigshafen, Bismarckstr. 44–48 Gestaltung der Zukunft –ı 19.1.<br />
Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Uriel Orlow –ı23.2.<br />
Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Inspiration Matisse –ı 19.1.<br />
Kunstverein Mannheim, Augustaanlage 58 Elfer Raus! –ı 12.1.<br />
Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Javagold –ı 13.4.<br />
Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 made in marl –ı 1.3.<br />
Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Josef Madlener –ı 12.1.<br />
Alpen Mythos Natur –ı 26.1.<br />
Karavane – verschollene Collagen –ı 1.3.<br />
von Hannah Höch<br />
Mönchengladbach<br />
Städt. Museum am Abteiberg, Abteistrasse 27 Jutta Koether –ı 16.2.<br />
Mülheim Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Schloßstr. 28–30 Das Kleine –ı19.1.<br />
an der Ruhr<br />
München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Anthonis van Dyck –ı 2.2.<br />
Die Neue Sammlung – The International Design Museum,<br />
Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />
Thonet & Design<br />
Anders gesehen<br />
–ı 2.2.<br />
–ı 29.3.<br />
Ingo Maurer –ı 18.10.<br />
ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Zero Gravity –ı 1.2.<br />
Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Markus Lüpertz –ı 26.1.<br />
Innenleben. Interiorities –ı 29.3.<br />
Theaster Gates –ı 19.7.<br />
Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, Sag Schibbolet! –ı 23.2.<br />
*89 2339 6096<br />
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Die Fäden der Moderne –ı 8.3.<br />
Lothringer_13_Halle, Lothringer Str. 13 Hayahisa Tomiyasu –ı 26.1.<br />
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Gesichter der Stadt –ı 23.2.<br />
Vorbilder/Nachbilder 7.2.–14.6.<br />
Ready to go! Schuhe bewegen –ı 21.6.<br />
Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Forever Young –ı 30.4.<br />
Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Ingo Maurer –ı 16.2.<br />
Feelings – Kunst und Emotion –ı 4.10.<br />
Sammlung Goetz, Oberföhringerstr. 103<br />
Tutto. Perspektiven italienischer –ı29.2.<br />
Kunst<br />
Elka Jordanow, Zieblandstr. 19 Susanne Rottenbacher –ı31.1.<br />
GALERIE BRITTA VON RETTBERG, Gabelsbergerstraße 51 Youjin Yi 17.1.–28.2.<br />
Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Rot ist schön –ı22.2.<br />
Kunstfoyer d. Versicherungskammer Bayern,<br />
O. Winston Link. Retrospektive –ı26.1.<br />
Maximilianstrasse 53, *89 2160 2662<br />
Nicole Gnesa, Kolosseumstr. 6, *89 <strong>2020</strong> 7665 Dimitri Horta –ı 10.1.<br />
SMUDAJESCHECK GALERIE, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Monika Huber 17.1.–22.2.<br />
Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau,<br />
Luisenstrasse 33/Königsplatz<br />
Senga Nengudi<br />
Alexej von Jawlensky, Marianne<br />
von Werefkin<br />
–ı 19.1.<br />
–ı 16.2.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND 141
Münster Kunsthalle Münster, Hafenweg 28 Förderpreisausstellung der<br />
–ı 12.1.<br />
Freunde der Kunstakademie<br />
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Esper Postma –ı 19.1.<br />
William Turner –ı 26.1.<br />
The Public Matters. Ausstellung –ı 15.11.<br />
und Forum<br />
Kunstakademie, Leonardo-Campus 2, *251 8361 330 Förderpreisausstellung –ı 12.1.<br />
R. Gährken, A. Molaei, L. Wächter, –ı 9.2.<br />
M. Wunderlich<br />
Westfälischer Kunstverein, Rothenburg 30 Jahresgaben 2019 –ı 19.1.<br />
Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Park Seo-bo, Minjung Kim –ı 29.3.<br />
Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Thomas Schütte –ı 15.3.<br />
Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Dauerhafte Präsentation der Slg. –ı 31.12.<br />
Karl-Heinrich Müller<br />
Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Hidden Beauty –ı 19.1.<br />
Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93 Get well soon –ı 16.2.<br />
Galerie Sima, Hochstrasse 33, *911 263 409 Horst Münch (Teil 2) –ı 18.1.<br />
Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus<br />
Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />
Etel Adnan<br />
Lily Wittenburg<br />
–ı 19.1.<br />
9.2.–29.3.<br />
Kunstverein Nürnberg, Milchhof/Kressengartenstr. 2 Vittorio Brodmann –ı 9.2.<br />
Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Grace Weaver –ı19.1.<br />
Heidi Specker 7.2.–19.4.<br />
Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Filip Markiewicz –ı 2.2.<br />
Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 S. Ackermann, E. Hüpeden,<br />
24.1.–29.3.<br />
H. Kröner, H. Pelz<br />
Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42<br />
Die Welt neu geordnet – Schätze<br />
–ı 1.3.<br />
aus der Zeit Napoleons<br />
Potsdam Museum Barberini , Rudolf-Breitscheid-Straße 189, Van Gogh –ı 2.2.<br />
*331 9799 2185<br />
Villa Schöningen, Berliner Strasse 86 Norbert Bisky –ı 23.2.<br />
Radebeul Lügenmuseum, Kötzschenbrodaer Straße 39 Labytopia’89 – Underground and<br />
–ı 1.4.<br />
Revolution of German Democratic<br />
Republic<br />
Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Nathalie Djurberg & Hans Berg –ı16.2.<br />
Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />
*7121 303 2322<br />
Abs.: kunstort ELEVEN artspace –ı 19.1.<br />
–ı 19.4.<br />
Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />
*7121 303 2322<br />
An Ort und Stelle. Fotografie des<br />
Gegenwärtigen<br />
Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus, Spendhausstr. 4 Damien Deroubaix –ı 1.3.<br />
Moby Dick 24.1.–19.4.<br />
Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Marilyn Monroe –ı 23.2.<br />
Rottweil Forum Kunst, Friedrichsplatz 2 Arvid Boecker 19.1.–8.3.<br />
kunst raum rottweil, Kriegsdamm 4 bellafigura –ı 16.2.<br />
–ı 16.2.<br />
Saarbrücken Stadtgalerie Saarbrücken, St. Johanner-Markt 24,<br />
*681 905 1842<br />
Parastou Forouhar, Nadja Verena<br />
Marcin<br />
Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Ludwig Richter –ı19.1.<br />
Siegen Museum für Gegenwartskunst, Unteres Schloss 1,<br />
*271 405 7710<br />
Lena Henke<br />
Unsere Gegenwart<br />
–ı 26.1.<br />
14.2.–1.6.<br />
Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 On the Quiet –ı 23.2.<br />
Joachim Kupke –ı 23.2.<br />
Marie Lienhard –ı 23.2.<br />
Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 HTWL. Der Twiel im Blick –ı 9.2.<br />
Stade Kunsthaus Stade, Wasser West 7 Gratwanderung –ı 26.1.<br />
Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Vertigo –ı 19.4.<br />
Der Traum vom Museum<br />
1.2.–31.5.<br />
»schwäbischer« Kunst<br />
André Wischnewski –ı 6.9.<br />
142 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
München — Sam Taylor Johnson,<br />
Pinakothek der Moderne ©ProLitteris<br />
Stuttgart — Marina Apollonio,<br />
Kunstmuseum Stuttgart<br />
Wolfsburg — Robin Rhode,<br />
Kunstmuseum Wolfsburg<br />
Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Tiepolo –ı 2.2.<br />
La Serenissima –ı 2.2.<br />
Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />
*711 640 5989<br />
works on paper<br />
Won Kun Jun – color by color<br />
–ı 23.1.<br />
31.1.–14.3.<br />
Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 Peter Anton, Jens Lorenzen –ı10.1.<br />
Anja Luithle, Stefanie Gerhardt 25.1.–6.3.<br />
Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Sleeping with a Vengeance,<br />
–ı 12.1.<br />
Dreaming of a Life<br />
Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Max Pechstein –ı 15.3.<br />
Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Alexander Kluge – Die Macht der<br />
–ı 19.4.<br />
Musik<br />
Museum Ulm, Marktplatz 9 Tod im Tal des Löwenmenschen –ı 2.2.<br />
bleebtrack. code/kunst –ı 23.2.<br />
Sonja Ahlhäuser zu Gast im Café<br />
–ı 12.4.<br />
Kleinschmidt<br />
Alexander Kluge –ı 19.4.<br />
Reclaim Context –ı 1.3.<br />
Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700 Heike Sauer –ı 22.3.<br />
Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12, Liebe, Traum und Tod 1.2.–26.4.<br />
*7151 5001 1686<br />
Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Szene Ungarn –ı 19.4.<br />
Daniel Hausig –ı 19.4.<br />
Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />
*7621 702 3200<br />
Objekte der Begierde<br />
After the Wall. Design seit 1989<br />
–ı 19.1.<br />
–ı 23.2.<br />
Weilburg Rosenhang Museum, Ahäuser Weg 8–10, *6 4713 9081 Andy Warhol –ı 19.1.<br />
galerie 7, Mauerstrasse 7 Klaus Graubner –ı 31.3.<br />
Weimar Bauhaus-Museum, Stéphane-Hessel-Platz 1 Zenica Trilogie –ı 28.6.<br />
Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Inside – Out –ı12.1.<br />
Robin Rhode<br />
–ı9.2.<br />
Ryoji Ikeda<br />
–ı29.3.<br />
Frankreich *0033<br />
Agen Musée des Beaux-Arts Agen, Place du Dr. Esquirol Goya –ı 10.2.<br />
Aix-en- Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Hokusai, Hiroshige, Utamaro… –ı22.3.<br />
Provence<br />
Albi<br />
Centre d’art le LAIT, Moulins Albigeois/41 rue Porta, Alan Schmalz –ı 26.1.<br />
*5 6338 3591<br />
Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Le couteau sans lame et dépourvu –ı 12.1.<br />
de manche<br />
Amily Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Ponts Anne-Charlotte Yver 11.1.–8.3.<br />
Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 On y marche avec l’oreille<br />
–ı 18.1.<br />
(L’appel du terrain)<br />
Chloé Delarue 8.2.–9.5.<br />
AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 143
Avignon Collection Lambert, 5, rue Violette De Leur Temps 6 –ı 15.3.<br />
Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Syncopes et Extases, Vertiges du –ı 12.1.<br />
temps<br />
Bignan Domaine de Kerguéhennec Pépinière 2019 –ı 1.3.<br />
Bourges Transpalette/L’antre-Peaux, 26, route de la Chapelle, G. Esparza, Q. Rosa, A. Brown u.a. –ı18.1.<br />
*2 4850 3861<br />
Calais<br />
Musée des Beaux-Arts Calais, 25 rue Richelieu,<br />
Pendant que les champs brûlent… 9.2.–10.5.<br />
*3 2146 4840<br />
Chambéry L’Antichambre, 15, rue de Boigne, *6 2200 6994 Christian Arnal, Sophie Duflos –ı 24.1.<br />
Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Jean-Marie Appriou, Farah Atassi, –ı 1.3.<br />
Nick Relph<br />
New York: The Eighties (Part Two) –ı 31.5.<br />
Collection: New York: The Eighties –ı 31.5.<br />
(Part Two)<br />
Douchy-les- Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais, Isabelle Le Minh –ı 1.3.<br />
Mines<br />
Place des Nations, *2731 3193<br />
Erstein Musée Würth Erstein, rue Georges Besse José de Guimaraes –ı15.3.<br />
Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Minia Biabiany 31.1.–7.6.<br />
Ivry-sur-Seine Galerie Fernand Léger, Avenue Georges Gosnat 93 Le territoire à l’œuvre #2 –ı 22.2.<br />
Landernau Fonds Hélène & Edouard Leclerc Vladimir Velickovic –ı 26.4.<br />
Lens Musée du Louvre-Lens, 99 rue Paul Bert, *3 2118 6262 1840 – 1918 Painting the Soul of<br />
–ı 20.1.<br />
a Nation<br />
Kasimir Zgorecki –ı 25.1.<br />
Lyon Musée des Beaux-Arts Lyon, 20, Place des Terreaux Degas, Christo, Michel-Ange,<br />
–ı8.3.<br />
Rodin, Man Ray, Dürer u.a.<br />
Marseille Centre de la Vieille Charité, 2, rue de la Vielle Charité, Par hasard –ı 24.2.<br />
*4 9156 2838<br />
La friche la Belle de Mai, 41 Rue Jobin Olivier Millagou –ı 23.2.<br />
Par hasard –ı 24.2.<br />
Metz<br />
Montluçon<br />
Mouans-<br />
Sartoux<br />
Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée,<br />
Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />
Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme CS<br />
90490, *3 8715 3939<br />
Faux Mouvement, centre d’art contemporain, 4, rue du<br />
Change (place St. Louis)<br />
FRAC Auvergne Montluçon, Rue des Faucheroux,<br />
*4 7331 8500<br />
Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150<br />
Giono<br />
Kharmohra – L’Afghanistan au<br />
risque de l’art<br />
–ı 17.2.<br />
–ı 1.3.<br />
Voyage voyages 22.1.–4.5.<br />
Opéra Monde<br />
–ı 27.1.<br />
Rebecca Horn<br />
–ı 31.1.<br />
Des mondes construits –ı 23.8.<br />
Albedo –ı 2.2.<br />
Agnès Geoffray 1.2.–26.4.<br />
Gérard Tranquandi<br />
Francisco Sobrino<br />
–ı5.4.<br />
–ı 31.5.<br />
Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Algotaylorism 13.2.–26.4.<br />
Nice<br />
Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />
Promenade des Arts<br />
Lars Fredrikson<br />
Charlotte Pringuey-Cessac<br />
–ı 22.3.<br />
–ı 17.5.<br />
Villa Arson, 20, av. Stephen Liégeard, *4 9207 7373 La Goutte creuse la pierre Daniel<br />
–ı 12.1.<br />
Rycharski<br />
Nîmes Musée d’Art Contemporain Nîmes, 16, Place de la Maison<br />
Carrée<br />
Peter Friedli –ı 1.3.<br />
Nogent-sur-<br />
Marne<br />
Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />
*1 48 71 90 07<br />
Lise Déramond-Follin 16.1.–29.3.<br />
Noisiel La Ferme du Buisson, Allée de la Ferme Marie Preston –ı1.3.<br />
Paris Centre Culturel Suisse, 32+38, rue Francs-Bourgeois Mélodie Mousset –ı 2.2.<br />
Senam Okudzeto –ı 16.2.<br />
Thérapie nationale, Peter Johansson –ı 1.3.<br />
Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Bacon en toutes lettres –ı 20.1.<br />
Calais – témoigner de la jungle –ı 24.2.<br />
144 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Boltanski –ı 16.3.<br />
Jeremy Shaw 26.2.–20.4.<br />
Cité de la musique, 221, av. Jean-Jaurès, *1 4484 4484 Pierre & Gilles –ı 23.2.<br />
Drawing Lab Paris, 17 rue de Richelieu Lucie Picandet 31.1.–21.2.<br />
fabre., Rue Fabre d’Eglantine 20 Jean-Pascal Flavien –ı 1.2.<br />
Fondation d’entreprise Ricard, 12, rue Boissy d’Anglas Etudes sur l’empathie –ı25.10.<br />
Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi Charlotte Perriand –ı 24.2.<br />
GIACOMETTI FOUNDATION, 3 bis cour de Rohan<br />
Cruel objects of desire. Giacometti, –ı 9.2.<br />
Sade<br />
Halle Saint-Pierre, 2, rue Ronsard, *1 4258 7289 Roger Ballen –ı 31.7.<br />
Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde<br />
Peter Husar, Zineb Sedira, Daisuke –ı 19.1.<br />
Kosugi<br />
Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Ben Russell 23.1.–5.4.<br />
Maison de l’Amérique latine, 217, bd Saint-Germain Miguel Rothschild –ı10.1.<br />
Maison Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de Fourcy,<br />
*1 4478 7522<br />
Ursula Schulz-Dornburg, Tommaso<br />
Protti<br />
–ı 16.2.<br />
Musée du Louvre, 34–36, quai du Louvre Leonardo da Vinci –ı 24.2.<br />
Musée du Petit Palais Paris, 1, av. Dutuit Yan Pei-Ming, Courbet –ı 19.1.<br />
Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11 avenue du<br />
Président Wilson<br />
Musée Maillol/Fondation Dina Vierny, 61, rue de Grenelle,<br />
*1 4222 5958<br />
You<br />
Hans Hartung<br />
–ı 16.2.<br />
–ı 1.3.<br />
Du douanier Rousseau à Séraphine –ı 19.1.<br />
Musée Rodin, 77, rue de Varenne, *1 4418 6110 Barbara Hepworth –ı 22.3.<br />
Musée Zadkine Paris, 100, rue d’ Assas Le rêveur de la forêt –ı 23.2.<br />
Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Ulla von Brandenburg 21.2.–17.5.<br />
Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris, Yan Pei-Ming / Courbet –ı 19.1.<br />
Avenue Winston Churchill<br />
Almine Rech, 127, rue du Chevaleret Thu Van Tran –ı 11.1.<br />
Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet,<br />
Ève Chabanon 29.1.–25.4.<br />
*1 4584 1756<br />
Galerie Karsten Greve Paris, Rue Debelleyme 5 Roger Ballen –ı 11.1.<br />
Gotthard Graubner –ı 11.1.<br />
Polka Galerie, 12, rue Saint Gilles Manfred Thierry Mugler –ı 11.1.<br />
Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Traversées – Kimsooja, Taylor<br />
–ı 19.1.<br />
Dupree, Stephen Vitiello<br />
Reims FRAC Champagne-Ardenne, 1, Place Museux Evelyn Taocheng Wang –ı 23.2.<br />
Rennes Frac Bretagne Rennes, 19 avenue André Mussat CS 81123, Sans réserve –ı 26.4.<br />
*2 9937 3793<br />
La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré Commeurec Éléonore Saintagnan –ı 23.2.<br />
Rodez Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor Hugo Femmes années 50 –ı 10.5.<br />
Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel Arts & Cinéma –ı10.2.<br />
So british! (collection Pinault) –ı 11.5.<br />
Saint-Fons Le Centre d’Arts Plastiques Espace Léon Blum, Rue de la Appostie sustainability –ı 1.2.<br />
Rochette, *092 027<br />
Saint-Ouenl’Aumône<br />
L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour, *1 3464 3610 Pro Liturgia –ı 29.3.<br />
Sélestat FRAC Alsace, 1, espace G. Estève, *3 8858 8755 Arno Gisinger –ı 19.1.<br />
Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage, Abdelkader Benchamma –ı 19.4.<br />
*67 323 305<br />
Sète CRAC OCCITANIE, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Eric Baudelaire –ı 2.2.<br />
Sèvres Musée de Céramique, Place de la Manufacture La Beauté du geste –ı 31.8.<br />
St-Etienne Musée d’Art Moderne St-Etienne, La Terrasse Alexandre Leger –ı 17.5.<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
AGENDA // FRANKREICH 145
Strasbourg Musée de l’Oeuvre Notre-Dame, 3, Place du Château, Hans Baldung Grien –ı 8.3.<br />
*3 8852 5000<br />
Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines, *4 7380 2656 Alexis Guillier –ı 2.2.<br />
Toulouse Les Abattoirs, 76, Allées Ch.-de-Fitte Peter Saul –ı 26.1.<br />
Laure Prouvost 24.1.–31.1.<br />
Tours<br />
CCC OD – Centre de création contemporaine, Jardin Fabien Verschaere<br />
–ı3.5.<br />
François 1er<br />
Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 William Kentridge 5.2.–5.7.<br />
d’Ascq<br />
Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la Libération Nil Yalter –ı 9.2.<br />
Italien *0039<br />
Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Francesco Gennari –ı 26.1.<br />
Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro 2019 –ı 31.3.<br />
Bologna Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO La Galleria de’ Foscherari<br />
–ı 1.3.<br />
1962–2018<br />
Palazzo Bentivoglio, C Via del Borgo di San Pietro 1, BO Sissi 21.1.–19.4.<br />
Palazzo De’ Toschi, piazza Minghetti 4/D Le realtà ordinarie 21.1.–23.2.<br />
Palazzo Albergati, via Saragozza, 28, *51 030 1015 Chagal –ı 1.3.<br />
Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Hostile Environment –ı8.2.<br />
Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, BZ, Peter Wächtler<br />
–ı9.5.<br />
*0471 971 626<br />
Museion, Dantestr. 6 Marguerite Humeau –ı26.1.<br />
ANS – Archivio di Nuova Scrittura<br />
–ı7.6.<br />
Caltrano Fondazione Coppola, Via Palladio 129, VI H. Levy, H. Mirza, Ch. Ma. Zanon u.a. –ı 31.3.<br />
Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Art Faces. Ritratti d’artista nella –ı 14.3.<br />
Collezione Würth<br />
Catania Fondazione Brodbeck, via gramignani 93, *95 723 3111 Ryan Mendoza –ı 1.3.<br />
Catanzaro Casa della Memoria Mimmo Rotella, Vico delle Onde, 7, CZ Mimmo Rotella e la Storia dell’Arte –ı 30.8.<br />
Marca, Via Alessandro Residenze d’artista – I edizione –ı 31.1.<br />
Ferrara PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, Arte contemporanea australiana –ı16.2.<br />
*532 244 949<br />
Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Giuseppe De Nittis –ı13.4.<br />
Firenze<br />
–ı 16.1.<br />
Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />
Novella 10, FI<br />
Bice Lazzari, Mirko Basaldella, Rä<br />
Di Martino<br />
Lino Mannocci –ı 16.1.<br />
Rebecca Moccia –ı 16.1.<br />
Survival strategies –ı 16.1.<br />
Duel – Wang Yuyang – Lucciole per –ı 16.1.<br />
lanterne<br />
Florenz Palazzo Pitti, Piazza Pitti, *55 287 096 Neo Rauch –ı 12.1.<br />
Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, *55 282 635 Natalia Goncharova –ı 12.1.<br />
Tomás Saraceno 22.2.–19.7.<br />
Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1, *33 170 6011 Luca Missoni –ı 19.1.<br />
Arcangelo –ı 19.1.<br />
Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 5, GE, *10 562 440 Ivos Pacetti –ı 19.1.<br />
Da Tiziano a Rubens –ı 1.3.<br />
Anni Venti in Italia –ı 1.3.<br />
Banksy –ı 29.3.<br />
Villa Croce, Via Jacopo Ruffini 3 Mauro Ghiglione –ı 16.2.<br />
La Spezia<br />
Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />
Battisti 1, SP, *187 734 593<br />
Michelangelo Penso<br />
Aria. 2009–2019 dieci anni di<br />
Factory<br />
Oversize. Grandi capolavori dalle<br />
collezioni del CAMeC<br />
Matera Cava Paradiso, Contrada La Palomb, MT Abitare gli archivi: Vita,<br />
movimento, raccolto<br />
–ı19.1.<br />
–ı19.1.<br />
–ı 20.9.<br />
–ı 20.1.<br />
146 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Museo della Scultura Contemporanea, Via San Giacomo, Jasmine Pignatelli –ı 12.1.<br />
*835 33 0582<br />
Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Design from the alps –ı 12.1.<br />
Milano Fondazione FORMA per la Fotografia, Piazza Tito Lucrezio Vivian Maier –ı 19.1.<br />
Caro 1, *2 8907 5420<br />
Fondazione Prada, Largo Isarco 2, *025 3570 9200<br />
Il Sarcofago di Spitzmaus e altri<br />
–ı 13.1.<br />
tesori<br />
Fondazione Prada Osservatorio,<br />
Kate Crawford –ı 24.2.<br />
Galleria Vittorio Emanuele II, MI<br />
Trevor Paglen –ı 24.2.<br />
Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI The Most Beautiful Swiss Books –ı 11.1.<br />
MUDEC, Via Tortona 56, MI Impressioni d’Oriente –ı 2.2.<br />
Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI,<br />
*2 8844 4061<br />
Ettore Favini, Eugenio Tibaldi –ı 12.1.<br />
Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />
*2 3646 1394<br />
De Chirico<br />
Emilio Vedova<br />
Guggenheim. La collezione<br />
Thannhauser<br />
–ı 19.1.<br />
–ı 9.2.<br />
–ı 9.2.<br />
Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, *2 6611 1573 Daniel Steegmann Mangrané –ı 19.1.<br />
Cerith Wyn Evans –ı 23.2.<br />
Trisha Baga 20.2.–19.7.<br />
Prometeogallery, Via G. Ventura 6, *+39 02 8253 8236 Dim Sampaio –ı 10.1.<br />
Spazio Leonardo, Via della Liberazione 16, MI Stefano Serretta –ı 24.1.<br />
A Arte Studio Invernizzi, Via Domenico Scarlatti 12 Dadamaino –ı 5.2.<br />
BUILDING, Via Monte di Pietà 23, MI Vincenzo Agnetti –ı 18.1.<br />
Galleria Fumagalli Milano, Via Bonaventura Cavalieri 6, MI, Stefano Scheda 17.1.–18.4.<br />
*2 3679 9285<br />
Gallerie d’Italia, Piazza della Scala, 6 Canova / Thorvaldsen –ı 15.3.<br />
Giò Marconi, Via Tadino 15 Franz Ackermann –ı 11.1.<br />
Luca Tommasi Arte Contemporanea, Via Tadino, 15 Chiara Dynys –ı 11.1.<br />
Monica De Cardenas, Via F. Viganò 4, MI Stephan Balkenhol –ı 21.2.<br />
Alex Katz –ı 11.4.<br />
Modena Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Yael Bartana –ı13.4.<br />
Napoli Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi Yeesookyung –ı 13.1.<br />
Settembrini, 79, NA<br />
Galleria Trisorio, Riviera di Chiaia 215, *81 414 306 Bill Beckley –ı 31.1.<br />
PAN Palazzo delle Arti Napoli, Via dei Mille 60,<br />
Miró –ı 23.2.<br />
*081 795 8604<br />
Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Anna Marongiu –ı 1.3.<br />
Padua Palazzo Zabarella, Via San Francesco 27, *49 875 6063 The Mellon Collection –ı 1.3.<br />
Palermo Palazzo Riso, Corso Vittorio Emanuele, 365 Il mare non ha paese nemmeno lui... –ı 31.12.<br />
Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Gio Ponti –ı13.4.<br />
Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277 Mario Rizzi –ı 15.3.<br />
Luca Vittone –ı 15.3.<br />
Luca Vittone –ı 15.3.<br />
The Missing Planet –ı 3.5.<br />
Ravenna Museo d’Arte della citta, Ravenna, Via di Roma 13,<br />
Niki de Saint Phalle, Chuck Close –ı 12.1.<br />
*544 482 775<br />
Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Helen Cammock, Mona Osman –ı 16.2.<br />
Rehang –ı 31.12.<br />
Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello CRRI / The Dena Archives –ı 23.2.<br />
Claudia Comte –ı 23.2.<br />
Rom Casa di Goethe, Via del Corso 18, *650 412 Sguardi sull’Italia 1780–1850 –ı9.2.<br />
Chiostro del Bramante, Via della Pace, *6880 9035 Bacon, Freud e la Scuola di Londra –ı23.2.<br />
Galleria Nazionale d’Arte Moderna,<br />
Robert Morris<br />
–ı26.1.<br />
Viale delle Belle Arti 131, RM<br />
Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Retour à Rome –ı19.1.<br />
AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 147
Rovereto<br />
MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />
Via Guido Reni 2, *96 7350<br />
Maria Lai<br />
Enzo Cucchi<br />
Alighiero Boetti<br />
At home<br />
–ı12.1.<br />
–ı26.1.<br />
–ı22.3.<br />
–ı22.3.<br />
Musei Capitolini, Piazza del Campidoglio Luca Signorelli e Roma –ı12.1.<br />
Nomas Foundation, Viale Somalia 33, *8639 8381 Julien Bismuth –ı28.2.<br />
Palazzo Merulana, Via Merulana 121, RM Jan Fabre –ı9.2.<br />
Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, *67 611 Della materia spirituale dell’arte –ı8.3.<br />
MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso<br />
Bettini 43<br />
Ars Nipponica<br />
Richard Artschwager<br />
–ı 12.1.<br />
–ı 19.1.<br />
Isadora Duncan –ı 1.3.<br />
Rovigo Palazzo Roverella, Via Laurenti 8, *425 46 0093 Giapponismo –ı 26.1.<br />
Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Emilio Prini –ı 9.2.<br />
Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Berlinde De Bruyckere –ı 15.3.<br />
Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Gino De Dominicis –ı 8.3.<br />
Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Opere dalla collezione di Ernesto –ı 26.1.<br />
Esposito<br />
OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22, TO Monica Bonvicini –ı 9.2.<br />
PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31,<br />
Navjot Altaf –ı 16.2.<br />
*11 318 2235<br />
Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Art Nouveau –ı 26.1.<br />
Quartz Studio , via Giulia di Barolo 18/D, *11 429 0085 The Annotated Reader –ı 11.1.<br />
Trento Fondazione Galleria Civica, Via Belenzani 46 Gianni Pellegrini –ı 26.1.<br />
Treviso Museo di Santa Caterina, Piazzetta M. Botter, 1 Capolavori dal Kunsthistorisches –ı31.5.<br />
Museum di Vienna<br />
Venezia La Casa dei Tre Oci, Fondamenta delle Zitelle, 43, Isola Ferdinando Sciana –ı 2.2.<br />
della Giudecca, VE<br />
Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />
Peggy Guggenheim. L’ultima<br />
–ı 27.1.<br />
Dogaressa<br />
Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Senza Respiro / Breathless –ı 1.3.<br />
Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Da Tiziano a Rubens –ı 1.3.<br />
Liechtenstein, *0423<br />
Vaduz<br />
Luxemburg, *0352<br />
Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />
Städtle 32<br />
Liechtenstein. Von der Zukunft der<br />
Vergangenheit<br />
Aus der Sammlung: Was ist<br />
Gegenwart? Das Zerfliessen der<br />
Zukunft in die Vergangenheit<br />
Aus der Sammlung: Informelle<br />
Malerei. Die Freiheit des Einzelnen<br />
–ı 26.1.<br />
–ı 23.2.<br />
–ı 23.2.<br />
Steven Parrino 21.2.–17.5.<br />
Epidermis – Conditio humana – Kosmos –ı11.10.<br />
Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Hannes Ludescher 14.1.–8.3.<br />
visarte (liechtenstein) e.v., Schwefelstr. 14, *231 16 15 inform – zeitgenössische Narrative<br />
aus Liechtenstein<br />
–ı 19.2.<br />
Luxembourg<br />
Niederlande *0031<br />
Mudam/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />
Eechelen, *4537 851<br />
David Wojnarowicz<br />
Le monde en mouvement<br />
–ı 9.2.<br />
–ı 1.5.<br />
’s-Hertogenbosch<br />
Noordbrabants Museum, Verwersstraat 41, *73 687 7877<br />
Van Goghs innerer Zirkel. Freunde,<br />
Familie, Modelle<br />
Amsterdam De Nieuwe Kerk, Dam te Amsterdam, *20 638 6909 The Great Suriname –ı 2.2.<br />
Hermitage, Nieuwe Herengracht 14, *20 530 8751 Jewels! –ı 15.3.<br />
Rijksmuseum, Museumstraat 1 Rembrandt-Velázquez –ı 19.1.<br />
Stedelijk Museum, Museumplein Hybrid Sculpture –ı 12.1.<br />
–ı 12.1.<br />
148 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Colorful Japan –ı 2.2.<br />
Chagall, Picasso, Mondrian and<br />
–ı 2.2.<br />
others: Migrant Art in Paris<br />
Prix de Rome –ı 22.3.<br />
Tilburg De Pont, Wilhelminapark 1, *13 543 8300 Tacita Dean –ı 2.2.<br />
Österreich *0043<br />
Baden/W Arnulf Rainer Museum, Josefsplatz 5, *2252 2091 9611 Revue –ı 26.4.<br />
Bregenz Vorarlberg Museum, Kornmarkt 1 Alfred Seiland –ı 16.2.<br />
Reinhold Luger<br />
–ı13.4.<br />
Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler<br />
Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />
Christian Helbock<br />
Jeanette Müller, Paul Divjak<br />
18.1.–1.3.<br />
18.1.–1.3.<br />
Neue Mitglieder 18.1.–1.3.<br />
Dornbirn FLATZ Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 Spencer Tunick –ı 1.2.<br />
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9 Bruno Gironcoli –ı 2.2.<br />
Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Kunst – Handwerk –ı 16.2.<br />
Künstlerhaus KM, Burgring 2, *316 740 084 Kamilla Bischof –ı 16.1.<br />
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Kunstraum Steiermark 2019 –ı 12.1.<br />
Alfred Klinkan –ı 12.1.<br />
Alexander Brener, Barbara Schurz –ı 19.1.<br />
Ausstellung zum Förderungspreis –ı10.3.<br />
des Landes Steiermark 2019<br />
Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ende der Zeitzeugenschaft? –ı 13.4.<br />
Innsbruck INN SITU, Gilmstraße 1 Melanie Manchot –ı 25.1.<br />
Kunstpavillon Innsbruck, Rennweg 8a Matthias Bernhard, Turi Werkner –ı 1.2.<br />
Neue Galerie Innsbruck, Rennweg 1, *512 578 154 Wally Salner –ı 8.2.<br />
TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45, Lachen –ı 15.3.<br />
*512 508 3178<br />
Krems Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Teresa Margolles –ı23.2.<br />
Adrian Paci<br />
–ı23.2.<br />
Linz Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Wolfgang Gurlitt. Zauberprinz –ı 19.1.<br />
Pawel Althamer, Jakob Lena Knebl 7.2.–17.5.<br />
Nordico, Dametzstr. 23 Egon Hofmann-Linz 24.1.–26.4.<br />
galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />
*69988796723<br />
Josef Bauer<br />
Norbert Frensch<br />
Salzburg Foyer Amtsgebäude, Michael-Pacher-Str. 36 Architektur in Salzburg (vom<br />
Barock bis Gegenwart)<br />
–ı 29.2.<br />
–ı 31.3.<br />
–ı 31.1.<br />
Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Hannah Modigh –ı 26.1.<br />
Heidi Harsieber –ı 4.4.<br />
Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg 32 Bodies-Cities –ı 8.3.<br />
Die Spitze des Eisbergs –ı 13.4.<br />
Something else –ı 26.4.<br />
Walter Martin, Paloma Muñoz –ı 26.4.<br />
Schwaz-Tirol Galerie der Stadt Schwaz, Franz-Josef-Str. 27 Till Megerle –ı 15.2.<br />
Thalheim b/Wels Museum Angerlehner, Ascheter Str. 54, *7242 224 4220 Hannes Mlenek –ı 26.1.<br />
René Schoemakers –ı 26.1.<br />
Wien Architekturzentrum Wien, Museumsplatz 1 Kalter Krieg und Architektur –ı24.2.<br />
Belvedere 21, Schweizergarten/Arsenalstr. 1, *1 795 570 Henrike Naumann –ı12.1.<br />
das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Yoshinori Niwa 29.1.–4.4.<br />
Museum of Capitalism 29.1.–4.4.<br />
Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11 Die Ephrussis. Eine Zeitreise –ı8.3.<br />
Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13 Martin Roth –ı12.1.<br />
Street.Life.Photography<br />
–ı16.2.<br />
Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1 Nina Vobruba, Malte Zander –ı26.1.<br />
Time Is Thirsty –ı 26.1.<br />
MAK – Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5 Ichiyusai Kuniyoshi –ı16.2.<br />
Otto Prutscher<br />
–ı17.5.<br />
AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 149
Schweden *0046<br />
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />
Museumsplatz 1<br />
Heimrad Bäcker<br />
Alfred Schmeller<br />
Anita Leisz<br />
Objects Recognized in Flashes<br />
–ı16.2.<br />
–ı 16.2.<br />
–ı23.2.<br />
–ı13.4.<br />
Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Das Rote Wien –ı19.1.<br />
Wiener Secession, Friedrichstrasse 12 Tala Madani, Ron Nagle, Lisa Holzer –ı9.2.<br />
Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 AES+F –ı31.1.<br />
Krinzinger Projekte, Schottenfeldgasse 45, *1 512 8142 Vladimir Houdek, Rosmarie Lukasser –ı8.2.<br />
Malmö Konsthall Malmö, St. Johannesg. 7 Ragna Bley, Inger Ekdahl 1.2.–13.4.<br />
Spanien *0034<br />
Badajoz Meiac Em perspectiva –ı30.6.<br />
Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 Arte y propaganda por el hecho –ı 11.1.<br />
Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />
6–8, Barcelona<br />
En caída libre<br />
Cámara y ciudad<br />
–ı 9.2.<br />
–ı 8.3.<br />
Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Isaki Lacuesta –ı 12.1.<br />
Vicenç Altaió –ı 12.1.<br />
Lluís Llach –ı 26.4.<br />
Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5, Barcelona Gameplay –ı 3.5.<br />
Fondación Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 En tres actes 16.1.–25.4.<br />
Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Ariella Aïsha Azoulay –ı12.1.<br />
Antoni Tàpies. Teatre –ı 19.4.<br />
Fundaçio Joan Miro, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Cunningham, Cage & Tudor –ı 26.1.<br />
Art sonor? –ı 23.2.<br />
Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1, Barcelona Charlotte Posenenske –ı 8.3.<br />
Takis –ı 19.4.<br />
Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Oriol Maspons –ı 12.1.<br />
Nuar léspai: Aurèlia Muñoz –ı 30.4.<br />
Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, Barcelona,<br />
*93 319 6902<br />
Eluard y Picasso<br />
Picasso poeta<br />
–ı 23.2.<br />
–ı 23.2.<br />
Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Daniela Ortiz –ı 9.2.<br />
Gabinete Voula Papaioannou –ı 16.2.<br />
Sala Fundación Mapfre Casa Garriga Nogués, Diputació Carlos Pérez Siquier 14.2.–17.5.<br />
250, Barcelona, *932 723 180<br />
Adn galería, Enric Granados, 49 Carlos Aires: Nothing New –ı 29.2.<br />
Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Itziar Barrio –ı 10.1.<br />
Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Chema Madoz 16.1.–28.3.<br />
La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Turba turbo –ı 16.2.<br />
Estuari –ı 16.2.<br />
Bilbao Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Thomas Struth –ı 19.1.<br />
Soto –ı 9.2.<br />
Obras maestras de la Kunsthalle –ı 16.2.<br />
Bremen<br />
Jesse Jones –ı 1.3.<br />
Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Isabel Baquedano –ı 26.1.<br />
Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Ignacio Goitia –ı 26.1.<br />
Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Drawing Positions –ı26.1.<br />
Segundo Escolar, Yoshiyuki Miura –ı26.1.<br />
Karin Bos 7.2.–24.5.<br />
Serzo 7.2.–24.5.<br />
Maite Santamaría 7.2.–24.5.<br />
Castellón Espai d’Art Contemporani , Carrer Prim s/n Insistir en el mateix –ı 16.2.<br />
Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Poéticas del ser y estar –ı 12.1.<br />
Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Picasso grabados –ı 2.2.<br />
Descubrimientos Millares 16.1.–17.5.<br />
150 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Gijón<br />
LABoral Centro de Arte y Creación Industrial,<br />
Los Prados, 121, *985 185 577<br />
Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />
*97 222 3305<br />
Skeens<br />
D3us Ex M4ch1na<br />
–ı 8.2.<br />
–ı 16.5.<br />
Nuria Güell –ı 9.2.<br />
CaixaForum Girona, C/ dels Ciutadans 19, *97 220 9836 Construyendo nuevos mundos –ı 23.2.<br />
Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Guerrero/Vicente –ı 12.1.<br />
Solovki 23.1.–22.3.<br />
Huesca Centro de Arte y Naturaleza, C/ Doctor Artero, s/n Tierra –ı 12.1.<br />
Ibiza Museo de Arte Contemporáneo, Apartado 251, *971 302 723 De Prada Poole –ı 12.1.<br />
Las Palmas de<br />
G.C.<br />
León<br />
Madrid<br />
Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13<br />
Museo de Arte Contemporáneo, Avenida de los Reyes<br />
Leoneses 24<br />
Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid,<br />
*91 330 7300<br />
Jack Beng-Thi, Esther Ferrer<br />
No news, good news<br />
De Prada Poole<br />
Monocromo género neutro<br />
–ı 26.1.<br />
–ı 26.1.<br />
–ı 12.1.<br />
–ı 12.1.<br />
(D)escribir el mundo –ı 12.1.<br />
Javier Pérez Iglesias –ı 19.1.<br />
Cinco itinerarios con un punto de vista 25.1.–7.6.<br />
La pintura.<br />
–ı 1.3.<br />
Un reto permanente<br />
CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Tramas –ı 12.1.<br />
Oído infinito –ı 12.1.<br />
Mercedes Azpilicueta: bestiario de –ı 19.1.<br />
lengüitas<br />
Thai Shani & Florence Peake –ı 2.2.<br />
Stop vuelvo pronto stop –ı 12.4.<br />
Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Carlos Saura Fotógrafo –ı 12.1.<br />
Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Game on –ı 31.5.<br />
Fundación Juan March, Castelló 77 Genealogías del arte –ı 12.1.<br />
Max Ernst. Historia Natural Cuixart 5.2.–16.5.<br />
Fundación Juan March, Castello 77, Madrid, *435 42 40 José Guerrero: Pelegrinaje –ı 18.1.<br />
Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23, Rodin-Giacometti 6.2.–10.5.<br />
*91 581 6100<br />
Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Intangibles –ı 9.2.<br />
Bill Viola 5.2.–17.5.<br />
Matadero, Paseo de Chopera 12 Corazón Pulmones Hígado –ı 2.2.<br />
Sadik Kwaish Alfraji –ı 31.3.<br />
Wearable Art –ı 31.3.<br />
Museo ICO, Zorrila, 3, *91 420 1242 La casa –ı 12.1.<br />
Museo Nacional del Prado, Calle Ruiz de Alarcón 23 El Roto –ı 16.2.<br />
Dibujos de Goya –ı 16.2.<br />
Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Sara Ramo –ı 2.3.<br />
Musas insumisas –ı 23.3.<br />
Ceija Stojka –ı 23.3.<br />
Jörg Immendorff –ı 13.4.<br />
Miguel Ángel Campano –ı 20.4.<br />
Ignacio Gómez de Liaño –ı 18.5.<br />
Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 La màquina de Magritte –ı 28.2.<br />
Joan Jonas 25.2.–18.5.<br />
Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Hassan Khan –ı 1.3.<br />
Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Mario Merz –ı 29.3.<br />
Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Juan Carlos Bracho –ı 2.2.<br />
Gran Sur: arte chileno<br />
25.2.–26.4.<br />
contemporáneo. Colección Engel<br />
Tabacalera. Espacio Promoción del Arte, Embajadores, 51 Pedro Almodóvar y Jorge Galindo –ı 26.1.<br />
BELEN ARTSPACE, Calle de Belen 5, Madrid, *915 23 34 57 Alfonso Grau –ı 12.1.<br />
Camara oscura, c/ Alameda, 16, *91 1429 1734 Hugh Mangum 17.1.–28.3.<br />
Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 José Antonio Carrera –ı 26.1.<br />
AGENDA // ÖSTERREICH / SCHWEDEN / SPANIEN 151
Madrid/<br />
Mostoles<br />
Málaga<br />
Palma de<br />
Mallorca<br />
Fundación Mapfre Sala Bárbara de Braganza, Bárbara de<br />
Braganza 13, *91 581 4609<br />
Eamonn Doyle<br />
Richard Learoyd<br />
–ı26.1.<br />
19.2.–24.5.<br />
Galería Elvira González, General Castaños, 3 Esteban Vicente –ı18.1.<br />
Juan Asensio 1.2.–4.4.<br />
Galería Marlborough, Orfila 5 Xavier Escribà –ı8.2.<br />
Galeria Pilar Serra, Santa Engracia 6, Madrid, *913 08 15 69 Linarejos Moreno –ı 10.1.<br />
Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Candida Höfer –ı8.2.<br />
Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Ludovica Carbotta –ı18.1.<br />
Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />
*91 276 0221<br />
Centro de Arte Contemporáne Malaga, Calle de Alemania,<br />
Málaga<br />
Ana Laura Aláez<br />
Humor Absurdo<br />
–ı 26.1.<br />
31.1.–28.6.<br />
Francesca Ruiz 22.2.–28.6.<br />
Political Advertisement<br />
–ı 12.1.<br />
Sean Scully<br />
–ı 19.1.<br />
Dracula x Dracula –ı 2.2.<br />
Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Calder-Picasso –ı 2.2.<br />
Genealogías del arte 27.2.–31.5.<br />
Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />
s/n. 29016 Muelle Uno,* , Málaga, *95 192 62 00<br />
Caixa Forum, Plaza Weyler 3<br />
Utopias Modernas<br />
Alechinsky en el país de la tinta<br />
Robert Capa en color<br />
Azul. El color del Modernismo<br />
–ı 2.3.<br />
–ı 12.4.<br />
–ı 20.1.<br />
19.2.–31.5.<br />
Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10 On rau la realitat? –ı 12.1.<br />
Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Núria Güell –ı 23.2.<br />
Un viaje de ida y vuelta –ı 1.3.<br />
San Sebastián Tabacalera Donostia, Duque de Mandas 52 Madrassa Collective –ı16.2.<br />
Filipa César: Algoritmos de algodón –ı16.2.<br />
Santa Cruz de<br />
Tenerifa<br />
Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />
Sebastian 10, *92 284 9057<br />
Mitos del futuro proximo –ı 15.3.<br />
Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Anri Sala –ı 3.5.<br />
Santiago de<br />
Compostela<br />
CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />
s/n<br />
Christian Villamide<br />
Pedro Cabrita Reis<br />
–ı 12.1.<br />
–ı 2.2.<br />
Jesús Madriñán –ı 1.3.<br />
Segovia Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />
Bellas Artes s/n<br />
Jorge Represa –ı 12.1.<br />
Sevilla<br />
Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Monasterio de la<br />
Cartuja<br />
Rosalind Nashashibi<br />
Juan Suarez<br />
Amalia Pica<br />
Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Reinventando la representación:<br />
Arte holandés de entreguerras<br />
–ı2.2.<br />
–ı 9.2.<br />
–ı15.3.<br />
–ı 19.1.<br />
Zineb Sedira –ı 26.1.<br />
Jean Dubuffet –ı 16.2.<br />
La sociedad del rendimiento –ı 22.3.<br />
Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Paisajes del límite –ı 2.2.<br />
Susana Solano –ı 9.2.<br />
Javier Garcia Prieto –ı 16.2.<br />
Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Manuel Colmeiro 24.1.–24.5.<br />
Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Muntadas –ı 12.1.<br />
Elena Mendizábal –ı 19.4.<br />
Tschechische Republik, *0420<br />
Prag National Gallery Praque, Staromestdké namesti 12 Line, Light, and Shade –ı10.2.<br />
Vereinigtes Königreich *0044<br />
Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Sonia Boyce 25.1.–10.4.<br />
Susan Philipsz –ı 1.9.<br />
Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 John Walker –ı 23.2.<br />
Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Open <strong>2020</strong> 18.1.–22.2.<br />
152 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Pacita Abad 17.1.–22.3.<br />
Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Don McCullin 25.1.–4.5.<br />
Not Vital 25.1.–4.5.<br />
Gateshead Baltic, South Shore Road Joy Labinjo –ı 23.2.<br />
Leeds Henry Moore Institut, 74 The Headrow, *113 234 3158 Edward Allington –ı 19.1.<br />
The Tetley, Hunslet Road James N Hutchinson –ı 19.1.<br />
Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Alexis Teplin –ı 23.2.<br />
Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Vivian Suter –ı 15.3.<br />
Theaster Gates –ı 3.5.<br />
Candice Breitz –ı 7.6.<br />
FACT, 88 Wood Street<br />
you feel me_ curated by Helen<br />
–ı 23.2.<br />
Starr<br />
Walker Art Gallery, William Brown Street An English Lady’s wardrobe –ı 1.3.<br />
London Camden Arts Centre, Arkwright Road Vivian Suter, Athanasios Argianas 17.1.–5.4.<br />
cell, 258 Cambridge Heath Road, *20 241 3600<br />
Alex Margo Arden, Caspar<br />
–ı 26.1.<br />
Heinemann<br />
Design Museum London, 224–238 Kensington High St Beazley Designs of the Year –ı 9.2.<br />
Moving to Mars –ı 23.2.<br />
Horniman Museum and Gardens, London Road 100, Claire Morgan –ı 4.5.<br />
Greater London<br />
ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Honey-Suckle Company –ı 12.1.<br />
Cameron Rowland 29.1.–12.4.<br />
Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Silvia Rosi, Theo Simpson 15.1.–8.3.<br />
–ı 15.2.<br />
Korean Cultural Centre , Grand Buildings, 1–3 Strand,<br />
*20 7004 26 00<br />
2019 Artist of the Year: Kang<br />
Jungsuck<br />
Tate Britain, Millbank William Blake –ı 2.2.<br />
Steve McQueen –ı 1.5.<br />
Tate Modern, Bankside Nam June Paik –ı 9.2.<br />
Dora Maar –ı 15.3.<br />
Kara Walker –ı 5.4.<br />
Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Cars –ı 19.4.<br />
Austrian Cultural Forum, 28, Rutland Gate, *20 225 0470 Nothing less! 100 years of women’s –ı 31.1.<br />
suffrage<br />
Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023<br />
Into the night: cabarets and clubs –ı 19.1.<br />
in modern art<br />
CHELSEA space, 16 John Islip Street Joseph Kosuth, Seamus Farrell 22.1.–28.2.<br />
Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Imran Perretta 17.1.–15.3.<br />
Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Kathleen Herbert 18.1.–15.2.<br />
Gallery Fumi, 2 Hay Hill, Mayfair, *20 7490 2366 Chance Encounters –ı 31.1.<br />
Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Lauren Gault 23.1.–22.3.<br />
Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Alina Szapocznikow, Isa Genzken 7.2.–2.5.<br />
Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 Johanna Billing 11.1.–22.2.<br />
Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 J Blackwell 12.1.–9.2.<br />
Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Tony Cragg –ı 29.2.<br />
Pilar Corrias Gallery, 54 Eastcastle Street, *207 323 7000 Christina Quarles –ı 15.1.<br />
Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Beyond Bauhaus –ı 1.2.<br />
Serpentine Gallery, Kensington Gardens Albert Oehlen –ı 12.1.<br />
Patrick Staff –ı 9.2.<br />
Serpentine Sackler Gallery, West Carriage Drive,<br />
Albert Oehlen –ı 2.2.<br />
Greater London<br />
South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Bloomberg New Contemporaries 2019 –ı 23.2.<br />
The Approach, 47 Approach Rd. Ruben Valentim 11.1.–16.2.<br />
The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Simnikiwe Buhlungu –ı 2.10.<br />
Thomas Dane, 11 Duke St., *20 925 2505 Bruce Conner –ı 22.2.<br />
VITRINE, London, Bermondsey Square, Greater London Charlie Godet Thomas –ı 2.2.<br />
Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Anna Maria Mailoino –ı 12.1.<br />
Manchester HOME, 70 Oxford St. Manchester Open <strong>2020</strong> 18.1.–15.3.<br />
AGENDA // SPANIEN / TSCHECHISCHE REPUBLIK / VEREINIGTES KÖNIGREICH 153
Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Turner Prize –ı 12.1.<br />
Barbara Walker –ı 12.4.<br />
Middlesbrough mima, Centre Square Mikhail Karakis –ı 2.2.<br />
Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *0115 948 9750 Still Undead: Popular Culture in<br />
–ı 12.1.<br />
Britain Beyond the Bauhaus<br />
Denzil Forrester 8.2.–3.5.<br />
Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 David Blandy –ı 26.1.<br />
Sea Essex<br />
Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Saad Qureshi –ı 15.3.<br />
The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360<br />
Alan Davie, David Hockney,<br />
–ı 19.1.<br />
Christina Quarles<br />
Walsall The new art gallery Walsall , Gallery Square Amalia Pica –ı 2.2.<br />
Australien *0061<br />
Sydney Museum of Contemporary Art Australia, 140 George St MCA Collection: Today Tomorrow<br />
Yesterday<br />
–ı 29.3.<br />
Hongkong *0852<br />
Hong Kong<br />
Martinique<br />
Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s,<br />
80 Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />
Annie Leibovitz –ı 8.2.<br />
Le François –<br />
Martinique<br />
Fondation Clément, Habitation Clément Pascale Marthine Tayou –ı 22.3.<br />
Senegal *0221<br />
Dakar<br />
Südafrika *0027<br />
Kapstadt<br />
Togo *0228<br />
Musée des civilisations noires, Autoroute prolongée x<br />
Place de la Gare<br />
South African National Gallery, Government Avenue,<br />
Company’s Garden<br />
Zeitz Museum of Contemporary Art Africa,<br />
V&A Waterfont, S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />
Prête-moi ton rêve –ı 28.1.<br />
Gabrielle Goliath –ı 27.4.<br />
Otobong Nkanga –ı 23.2.<br />
Lomé Palais de Lomé, Boulevard du 13 Janvier Infinity: Hommage à Kossi Aguessy –ı 1.3.<br />
Vereinigte Staaten *0001<br />
Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Seth Price –ı 1.3.<br />
Yayoi Kusama<br />
–ı10.5.<br />
Oscar Murillo –ı 17.5.<br />
Lisa Yuskavage 16.2.–31.5.<br />
Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />
*510 642 0808<br />
Sylvia Fein<br />
Lands of Promise and Peril:<br />
Geographies of California<br />
–ı 1.3.<br />
–ı 26.4.<br />
Brave Warriors and Fantastic Tales 15.1.–31.5.<br />
Ron Nagle 15.1.–14.6.<br />
Edie Fake –ı 21.6.<br />
Art for Human Rights: Peace Now! 26.2.–12.7.<br />
Rosie Lee Tompkins 19.2.–19.7.<br />
Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St., MA When Home Won’t Let You Stay –ı 26.1.<br />
Yayoi Kusama –ı 28.2.<br />
Beyond Infinity: Contemporary Art<br />
After Kusama<br />
–ı 28.2.<br />
Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />
*617 267 9300<br />
Make Believe<br />
Ancient Nubia Now<br />
–ı 20.1.<br />
–ı 20.1.<br />
154 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Chicago<br />
Museum of Contemporary Art Chicago,<br />
220 East Chicago Av., MI<br />
Hyman Bloom: Matters of Life and –ı 23.2.<br />
Death<br />
Mika Rottenberg –ı 8.3.<br />
Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Liu Wei –ı 16.2.<br />
Denver Denver Art Museum, 100 W 14th Avenue Pkwy Shantell Martin –ı 31.1.<br />
Claude Monet –ı 2.2.<br />
Natural Forces: Winslow Homer<br />
–ı 7.6.<br />
and Frederic Remington<br />
Detroit Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward Ave, Robolights Detroit –ı 3.5.<br />
*313 832 6622<br />
Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd., TX Garrett Bradley –ı 23.3.<br />
The Menil Collection, 1515 Sul Ross Mapa Wiya (Your Map’s Not Needed) –ı 2.2.<br />
Katonah Katonah Museum of Art, 134 Jay Street – Route 22 Sparkling Amazons –ı 26.1.<br />
Long Island City Moma PS1, 22–25 Jackson Ave at 46th Ave, NY,<br />
Theater of Operations –ı 1.3.<br />
*718 784 2084<br />
Los Angeles LACMA/County Museum of Art, 5905 Wilshire Boulevard Thomas Joshua Cooper –ı 2.2.<br />
Mineo Mizuno –ı 23.2.<br />
–ı 13.1.<br />
MOCA Pacific Design Center, 8687 Melrose Avenue,<br />
*213 621 1741<br />
The Getty Center, 1200 Getty Center Drive<br />
UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv.,<br />
*310 443 7000<br />
The Foundation of the Museum:<br />
MOCA’s Collection<br />
Open House: Gala Porras-Kim –ı 11.5.<br />
Barbara Kruger<br />
–ı30.11.<br />
Balthazar: A Black African King in –ı 16.2.<br />
Medieval and Renaissance Art<br />
Acquisitions 2019: Director’s<br />
–ı 1.3.<br />
Choice<br />
Unseen: 35 Years of Collecting<br />
–ı 8.3.<br />
Photographs<br />
Käthe Kollwitz: Prints, Process,<br />
–ı 29.3.<br />
Politics<br />
Tishan Hsu<br />
Leonardo Drew<br />
26.1.–19.4.<br />
–ı 10.5.<br />
Paul McCarth 2.2.–10.5.<br />
Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3rd Street, CA Nicolas Party 13.2.–12.4.<br />
Lucio Fontana 13.2.–12.4.<br />
Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Allora & Calzadilla: Chalk –ı 2.2.<br />
I am you, you are too –ı 1.3.<br />
Elizabeth Price –ı 1.3.<br />
New York Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn yasiin bey: Negus –ı 26.1.<br />
JR: Chronicles –ı 3.5.<br />
African Arts—Global<br />
14.2.–15.11.<br />
Conversations<br />
Metropolitan Museum, 5th Av. 82nd Street Vija Celmins –ı 12.1.<br />
Félix Vallotton –ı 26.1.<br />
Kent Monkman –ı 9.4.<br />
Sahel: Art and Empires on the 30.1.–10.5.<br />
Shores of the Sahara<br />
Neue Galerie, 1048 Fifth Avenue Ernst Ludwig Kirchner –ı 13.1.<br />
Madame d’Ora 20.2.–8.6.<br />
New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Hans Haacke –ı 26.1.<br />
Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park The Art of Rube Goldberg –ı 9.2.<br />
American Artist My Blue Window –ı 16.2.<br />
Nicolas Moufarrege –ı 16.2.<br />
S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Artistic License: Six Takes on the –ı 12.1.<br />
Guggenheim Collection<br />
Jesse Jones –ı 1.3.<br />
Studio Museum of Harlem, 144 W 125 St. Black Refractions –ı 13.12.<br />
AGENDA // GROSSBRITANNIEN / AUSTRALIEN / HONGKONG / MARTINIQUE / SENEGAL / TOGO / USA 155
The Museum of Modern Art New York, 11 West 53th Street, NY Pope.L –ı 10.1.<br />
Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Rachel Harrison –ı12.1.<br />
Pope.L<br />
–ı8.3.<br />
Roy Lichtenstein –ı 30.4.<br />
apexart, 291 Church Street, *212 431 5270 Souls Grown Diaspora 11.1.–7.3.<br />
Women c(a)reate 16.2.–14.3.<br />
Eva Presenhuber, New York, 39 Great Jones Street, NY, Koo Jeong A 26.1.–23.2.<br />
*212 931 0711<br />
frosch&portmann, 53 Stanton Street, *646 820 9068 Patricia Satterlee –ı12.1.<br />
Hauser & Wirth New York, 548 West 22nd Street, NY Rashid Johnson –ı25.1.<br />
Eva Hesse –ı 19.10.<br />
Mike Kelley<br />
–ı25.11.<br />
Pace Gallery, 32 East 57th St. Leo Villareal –ı18.1.<br />
Peter Blum Gallery, 176 Grand Street, NY Su-Mei Tse –ı18.1.<br />
Nicholas Galanin 20.1.–28.3.<br />
Philadelphia Philadelphia Museum of Art,<br />
Designs for Different Futures –ı 8.3.<br />
26th St & Benjamin Franklin Parkway<br />
San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Richard Mosse –ı 17.2.<br />
Soft Power –ı 17.2.<br />
2019 SECA Art Award –ı 12.4.<br />
Elemental Calder 16.2.–3.5.<br />
Yerba Buena Center for the Arts, 701 Mission Street The Body Electric –ı 26.1.<br />
(at 3rd Street), *415 978 2787<br />
Washington Hirshhorn Museum & Sculpture Garden, Independence Av.<br />
at 7th Street SW<br />
Pat Steir –ı 10.5.<br />
MESSEN UND AUKTIONEN<br />
Genève/Grand- Palexpo S.A., Rue François-Peyrot 30 artgenève 30.1.–2.2.<br />
Saconnex<br />
Brüssel Tour & Taxis, Avenue du port 86c BRAFA <strong>2020</strong> 26.1.–2.2.<br />
Karlsruhe/ Messe Karlsruhe, Messeallee 1, *721 3720 5197 Art Karlsruhe <strong>2020</strong> 13.2.–16.2.<br />
Rheinstetten<br />
Bologna Bologna Exhibition Centre Arte Fiera Bologna <strong>2020</strong> 24.1.–26.1.<br />
Rotterdam Van Nellefabriek, Van Nelleweg 1 Art Rotterdam <strong>2020</strong> 6.2.–9.2.<br />
Madrid Feria de Madrid, Parque Ferial Juan Carlos/Halls 7+9 Arco Madrid <strong>2020</strong> 26.2.–1.3.<br />
ENGADINER KUNSTREISE<br />
2 Nächte, 4-Gänge-Menü an einem Abend,<br />
Kunstführung im Castell, Besuch von 2 Museen im Engadin<br />
ab CHF 315.– pro Person.<br />
CASTELL • CH-7524 ZUOZ • TEL. +41 81 851 52 53 • www.hotelcastell.ch<br />
156 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Kunstraum Baden<br />
TOUCH ME I‘M SICK<br />
Kunst blickt auf Krankheit<br />
18. <strong>Januar</strong> bis 29. März <strong>2020</strong><br />
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RENÉ FAHRNI<br />
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MUSIK<br />
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18.01. — 01.03.<strong>2020</strong><br />
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Regionale 20<br />
Splendid Isolation – Not in our Name<br />
bis 17. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />
Freitag, 17. <strong>Januar</strong>, 18-02 Uhr: Museumsnacht<br />
Die Museumsnacht ist eine Veranstaltung der<br />
museen basel und der Abteilung Kultur Basel-Stadt.<br />
38 Museen und Kulturinstitutionen bieten ein<br />
reichhaltiges Programm: www.museumsnacht.ch<br />
Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />
Kunst Raum Riehen<br />
Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />
kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />
Eintritt frei...<br />
Beim Arzt, 2019, Gemälde, Schülerarbeit Kunstakademie<br />
Taschkent. Foto: Samuel Herzog<br />
art-tv.ch<br />
das kulturfernsehen im netz<br />
AARGAU / BASEL 157
Bis 16. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />
Giacomo Santiago<br />
Rogado<br />
Desire Path<br />
Werke 2014–2019<br />
Bis 16. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />
Albert Anker<br />
Zeichnungen und Aquarelle<br />
25. <strong>Januar</strong> bis 27. September <strong>2020</strong><br />
Neue Sammlungs–<br />
ausstellung<br />
Mit einem Einzelsaal zu<br />
Max Gubler (1898–1973)<br />
Kunstmuseum Solothurn<br />
Werkhofstrasse 30<br />
CH-4500 Solothurn<br />
Telefon 032 624 40 00<br />
Di–Fr 11–17 Uhr, Sa+So 10–17 Uhr<br />
www.kunstmuseum-so.ch<br />
IMPRESSION<br />
Ausstellung für Druckgraphik<br />
Exposition de gravure et d’art imprimé<br />
Mostra di stampe d’arte<br />
20m2 – Fenster ins Atelier<br />
von Aline Stalder<br />
Kunsthaus Grenchen<br />
15. Dezember 2019<br />
bis 23. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />
Mi bis Sa 14–17 Uhr | So 11–17 Uhr<br />
Bahnhofstrasse 53 | CH-2540 Grenchen<br />
Feiertage siehe kunsthausgrenchen.ch<br />
Eisflocken<br />
Kunst-Installation im Gletschergarten<br />
täglich, 10-17 Uhr<br />
gletschergarten.ch<br />
a ku Kunstplattform<br />
Agnes Barmettler –<br />
durchlässig<br />
dazwischen sein<br />
Linie 2<br />
Im Kabinett: Martin Disler<br />
«Ein Schnitt ins Herz»<br />
25. <strong>Januar</strong> –<br />
15. März <strong>2020</strong><br />
Gerliswilstrasse 23<br />
6020 Emmenbrücke<br />
www.akku-emmen.ch<br />
Fr + Sa 14:00 – 17:00<br />
So 10:00 –16:00<br />
158 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
11. <strong>Januar</strong> bis 16. <strong>Februar</strong><br />
«ouvert»<br />
Auf den Punkt gebracht<br />
Mitglieder der Vebikus Kunsthalle<br />
bringen Werke. Auf den Punkt.<br />
Vernissage: Freitag, 10. Jan. 19 Uhr<br />
Do 18 – 20 Uhr<br />
Fr 16 – 18 Uhr<br />
Sa / So 12 – 16 Uhr<br />
Kulturzentrum Kammgarn<br />
Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />
CH – 8201 Schaffhausen<br />
werkstatt hildegard schenk<br />
Dorta 68<br />
CH-7524 Zuoz Zuoz<br />
Graphit auf Papier Regula Dürig<br />
Holzreliefs Thomas Kurer<br />
14.2.<strong>2020</strong> bis 14.8.<strong>2020</strong><br />
Vernissage 14.2.<strong>2020</strong> 16 bis 19 Uhr<br />
Öffnungszeiten Winter 14.02. bis 14.03.<strong>2020</strong><br />
Öffnungszeiten Sommer 01.07. bis 14.08.<strong>2020</strong><br />
Mi, Do, Fr, Sa 15 bis 18 Uhr<br />
Die Ausstellung ist auch auf Anfrage unter 078 661 41 27<br />
oder schenk@werkstattzuoz.ch zu besichtigen<br />
www.werkstattzuoz.ch<br />
Künstlerhaus<br />
Kunsthalle<br />
Kulturlabor<br />
28.12.2019—19.4.<strong>2020</strong><br />
Electronic<br />
Flow(er)<br />
Bilder und Klänge<br />
der Natur<br />
Künstlergespräch<br />
Sa, 22.2.<strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />
Öffnungszeiten:<br />
Do—So, 15—18 Uhr<br />
nairs.ch<br />
28.12.2019—19.4.<strong>2020</strong><br />
Isabelle Krieg<br />
Blumen und<br />
Erleuchtungen<br />
Künstlergespräch<br />
Fr, 13.3.<strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />
Öffentliche Führungen:<br />
freitags um 18 Uhr<br />
17.1., 21.2., 20.3.,<br />
3./17.4.<strong>2020</strong><br />
Rathaus für Kultur, Lichtensteig SG<br />
Sa 11. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Vernissage, 17 h<br />
Fr 24. November <strong>2020</strong>, Finissage<br />
mit Konzert, 17 h<br />
www.dogoresidenz.ch> Programm<br />
Kunstmuseum Appenzell<br />
Howard<br />
Smith<br />
1-12-19 bis<br />
19-4-20<br />
no end in sight<br />
Heinrich Gebert<br />
Kulturstiftung Appenzell<br />
Di bis Sa 14 bis 17<br />
So 11 bis 17<br />
Abb.: Spicer Ink Series · 1984–1998 (Detail)<br />
kunstmuseumappenzell.ch<br />
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ABSOLUTELY TSCHUDI<br />
Künstler der Galerie<br />
21. Dezember 2019 – 21. März <strong>2020</strong><br />
DITESHEIM & MAFFEI<br />
Fine Art<br />
8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />
GALERIE TSCHUDI<br />
Chesa Madalena · Somvih 115 · 7524 Zuoz<br />
Dienstag bis Samstag, 15 – 18.30 Uhr<br />
www.galerie-tschudi.ch · T +41 81 850 13 90<br />
ART GENÈVE <strong>2020</strong><br />
palexpo<br />
30 janvier–2 février <strong>2020</strong><br />
vernissage le 29 janvier de 14 à 21h<br />
STAND D 10<br />
artistes exposés<br />
Ariño, Castillo, Chillida, Chirino,<br />
Estrada, Edmondson, Gonzalez, Guerrero,<br />
LLeo, Oteiza, Miró, Tapiès, Sicilia<br />
solo show<br />
STAND D 12<br />
MIKLOS BOKOR<br />
figures et paysages<br />
+41 79 604 57 70 +41 76 477 69 76<br />
+41 32 724 57 00<br />
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RESEARCH<br />
4. DEZEMBER 2019 —<br />
15. MÄRZ <strong>2020</strong><br />
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Die Graphische Sammlung befindet sich im<br />
Hauptgebäude der ETH Zürich.<br />
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14.11.2019- 8.2.<strong>2020</strong><br />
Mittwoch, 15.1.<strong>2020</strong>, 19.30h<br />
Lukas Salzmann im Gespräch mit den<br />
Kunsthistorikern Rudolf Velhagen und Simon Maurer<br />
Hottingerstrasse 8, 8032 Zürich<br />
www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />
160 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Ihr Beitrag für die Zukunft der Kultur<br />
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Mitmachen<br />
Weitergeben<br />
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Details und Liste der beteiligten<br />
Künstlerinnen und Künstler:<br />
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Ausstellung in der Transithalle<br />
Freilagerstrasse 9, Zürich<br />
31. <strong>Januar</strong> -2. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />
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En plus de l’encouragement aux expositions et aux publications d’artistes visuels<br />
valaisans, le Canton du Valais cherche à renforcer et professionnaliser ce secteur<br />
en mettant au concours les soutiens suivants :<br />
a. Bourses pluriannuelles pour créateur.s.trice.s confirmé.e.s<br />
1 à 3 bourses de 3 ans, 15'000.-/an<br />
b. Bourses pour créateur.trice.s émergent.e.s<br />
1 à 3 bourses de 10'000.- chacune<br />
c. Bourses pour curateur.trice.s<br />
1 à 3 bourses de 10'000.- chacune<br />
d. Soutien pour structures et projets expérimentaux<br />
1 bourse de 3 ans, 50'000.- maximum<br />
Le nombre de bourses mises au concours est communiqué dans la newsletter du<br />
Service de la culture. Seuls seront pris en considération les dossiers de candidature<br />
déposés sur www.vs-myculture.ch pour le 15 juin <strong>2020</strong>.<br />
Plus d’informations : www.vs.ch/web/culture/artpro-valais<br />
Service de la culture, rue de Lausanne 45, 1950 Sion, Tél. 027 606 46 37,<br />
helene.joye-cagnard@admin.vs.ch<br />
Unterstützungsbeiträge ArtPro Wallis<br />
Der Kanton Wallis fördert neben Ausstellungen und Publikationen von Walliser<br />
visuellen Künstlern.innen auch die Stärkung und Professionalisierung dieses<br />
Bereichs, indem er die folgenden Unterstützungen anbietet:<br />
a. Mehrjährige Schaffensbeiträge für etablierte Künstler.innen<br />
1 bis 3 dreijährige Unterstützungsbeiträge in der Höhe von 15'000.-/Jahr<br />
b. Schaffensbeiträge für Nachwuchskünstler.innen<br />
1 bis 3 Schaffensbeiträge von je 10'000.-<br />
c. Unterstützungsbeiträge für Kuratoren.inn.en<br />
1 bis 3 Unterstützungsbeiträge von je 10'000.-<br />
d. Unterstützung für experimentelle Strukturen und Projekte<br />
1 dreijähriger Unterstützungsbeitrag von maximal 50'000.-<br />
Die Anzahl der ausgeschriebenen Unterstützungsbeiträge wird im Newsletter<br />
der Dienststelle für Kultur bekannt gegeben. Es werden nur Anträge, die bis<br />
zum 15. Juni <strong>2020</strong> unter www.vs-myculture.ch eingereicht werden, berücksichtigt.<br />
Weitere Informationen : www.vs.ch/web/culture/artpro-wallis<br />
Dienststelle für Kultur, Rue de Lausanne 45, 1950 Sitten, Tel. 027 606 46 37,<br />
helene.joye-cagnard@admin.vs.ch<br />
162 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
UR<br />
BAN<br />
Video Art Screening<br />
STO<br />
RIES<br />
The City as Inspiration,<br />
Motif and Imagination<br />
VIDEO WINDOW<br />
presents Video Art<br />
from Switzerland<br />
and Brazil<br />
Videos by<br />
Peter Aerschmann, Seline Baumgartner,<br />
Giselle Beiguelman, Denise Bertschi,<br />
Daria Blum, Françoise Caraco, Chalet5,<br />
Marcos Chaves, collectif_fact, Dias & Riedweg,<br />
Quynh Dong, Aurèle Ferrier, Catherine<br />
Gfeller, Marianne Halter & Mario Marchisella,<br />
Nicole Hoesli, Susanne Hofer, Silvan Kälin,<br />
Dirk Koy, Georgette Maag, Kika Nicolela,<br />
Christoph Oertli, Elodie Pong, Doris Schmid,<br />
Veronika Spierenburg, Lena Maria Thüring<br />
Curated by<br />
Bruno Z’Graggen<br />
PART 1<br />
Thursday,<br />
6th <strong>Februar</strong>y <strong>2020</strong>,<br />
20:00<br />
PART 2<br />
Friday,<br />
7th <strong>Februar</strong>y <strong>2020</strong>,<br />
20:00<br />
Kunstraum<br />
Walcheturm<br />
Zurich<br />
Werkbeiträgefür Kulturschaffende<br />
Für die Förderung innovativer Ideen und Projekte schreibt die Stadt St.Gallen jährlich<br />
Werkbeiträge aus. Zur Bewerbung eingeladen sind Kulturschaffende aus allen Sparten<br />
und Bereichen der Kultur, die in St.Gallen wohnhaft sind oder früher hier wohnten,<br />
sich aber vorübergehend zuStudien- und Ausbildungszwecken auswärts aufhalten.<br />
Gruppen können berücksichtigt werden, wenn die Mehrheit der Mitglieder in der Stadt<br />
wohnhaft ist. Esgibt keine Altersbeschränkung. Eingabeschluss für die Werkbeiträge<br />
<strong>2020</strong> ist der 24. <strong>Februar</strong>. Weitere Informationen: www.kultur.stadt.sg.ch<br />
Stadt St.Gallen, Fachstelle Kultur, kultur@stadt.sg.ch, Telefon +41 71 224 51 60<br />
Gebührenfrei...<br />
art-tv.ch<br />
das kulturfernsehen im netz<br />
ZÜRICH 163
Werk-<br />
WERKSTIPENDIEN <strong>2020</strong><br />
Die Landis & Gyr Stiftung vergibt wiederum fünf Werkstipendien (alle Sparten).<br />
Bourses<br />
BOURSES D’ŒUVRE <strong>2020</strong><br />
La Fondation Landis & Gyr accorde désormais cinq bourses d’œuvre (dans toutes les<br />
branches).<br />
d’œuvre<br />
<strong>2020</strong><br />
REISESTIPENDIEN BALKAN / TÜRKEI 2021<br />
Die Landis & Gyr Stiftung vergibt wiederum Reisestipendien im Raum Balkan/Türkei.<br />
BOURSES DE VOYAGE BALKANS / TURQUIE 2021<br />
Reisestipendien<br />
Der detaillierte Ausschreibungstext samt Teilnahmebedingungen und Online-Regi-<br />
Une nouvelle fois, la Fondation Landis & Gyr met au concours des bourses de voyage.<br />
Bourses<br />
stration finden sich ab <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> unter / Texte détaillé des appels à projects, informations<br />
pratiques et inscription en ligne à partir de janvier <strong>2020</strong>: www.lg-stiftung.ch<br />
de voyage<br />
Eingabetermin / Date limite de dépôt:<br />
LANDIS & GYR STIFTUNG<br />
2021<br />
Freitag, 28. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong> / Vendredi 28 février <strong>2020</strong><br />
Chamerstrasse 10<br />
Postfach 7838, CH-6302 Zug<br />
+41 (0)41 725 23 58<br />
evelyne.lohm@lg-stiftung.ch<br />
www.lg-stiftung.ch<br />
164 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
powered by<br />
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Das grösste kunstjournalistische<br />
Netzwerk der Schweiz<br />
165
Künstleratelier<br />
Die GGG Basel vermietet im Atelierhaus an der Froburgstrasse 4 in Basel ab Oktober <strong>2020</strong><br />
drei geräumige Ateliers für je zwei Jahre (unverlängerbar) zu CHF 200.– plus Pauschale CHF 75.–<br />
pro Monat an junge bildende Künstler.<br />
Anforderung: Abschluss einer Kunstakademie, der nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.<br />
Bewerbungen mit üblicher Dokumentation und Anmeldeformular (www.ggg-basel.ch/service/<br />
ggg-atelierhaus) bis 18. März <strong>2020</strong>, 12.00 Uhr, an die GGG Basel.<br />
GGG Basel | Gerbergasse 24 | Postfach 628 | CH-4001 Basel<br />
T +41 (0)61 269 97 97 | E ggg@ggg-basel.ch<br />
La Fondation Alice Bailly<br />
met au concours<br />
la Bourse Alice Bailly<br />
Curatorial<br />
Studies<br />
Ausstellen und Vermitteln gemeinsam denken.<br />
Zu zeitgenössischer kuratorischer Theorie<br />
und Praxis forschen. Projekte konzipieren und<br />
realisieren. Eine eigene Haltung entwickeln.<br />
Anmeldung<br />
bis 31. März <strong>2020</strong><br />
qui récompensera leprojet<br />
d’un/e artiste plasticien/ne<br />
résidant en Suisse romande<br />
Les critères de dépôt d’une candidature<br />
et la liste des documents àadresser<br />
au conseil de fondation sont disponibles sur le site<br />
www.fondation-alice-bailly.ch<br />
Le délai d’envoi des candidatures par courrier<br />
électronique est fixé au 28 février.<br />
Für Kunstreisende<br />
1500 Ausstellungen pro Monat<br />
↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />
Studienbeginn<br />
14. September <strong>2020</strong><br />
Master of Arts in Art Education<br />
Curatorial Studies<br />
Zürcher Hochschule der Künste<br />
zhdk.ch/curatorialstudies<br />
166 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />
Telefon 0041 (0)44 298 30 30,<br />
info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net,<br />
www.artlog.net<br />
Redaktion<br />
Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />
Deborah Keller (Redaktion)<br />
Anita Fédier (Agenda)<br />
Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />
Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />
Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />
Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />
Satz/Druck/Papier<br />
FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg<br />
Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />
(FSC zertifiziert)<br />
Designkonzept/Artdirektion<br />
Susanne Kreuzer, www.susanne-kreuzer.com<br />
Kontakt Deutschland<br />
Miriam Wiesel<br />
Fontanepromenade 3, D-10967 Berlin<br />
Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />
kunstbulletin@t-online.de<br />
Herausgeber<br />
Schweizer Kunstverein,<br />
Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />
www.kunstverein.ch<br />
Autor/innenkürzel in dieser Ausgabe:<br />
AH/Alice Henkes, AMA/Angelika Maass, AN/Astrid<br />
Näff, DK/Deborah Keller, DvB/Dominique von<br />
Burg, FS/Feli Schindler, GB/Giulia Bernardi, HDF/<br />
Hans Dieter Fronz, IKR/Iris Kretzschmar, JES/Jens<br />
Emil Sennewald, KHO/Katharina Holderegger, KS/<br />
Kristin Schmidt, LAC/Lucia Angela Cavegn, MH/<br />
Mechthild Heuser, PG/Patricia Grzonka, RDR/Roberta<br />
De Righi, TS/Thomas Schlup, VMS/Valeska<br />
Marina Stach<br />
ABONNEMENTE<br />
<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice,<br />
Postfach, CH-4600 Olten<br />
Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />
aboservice@kunstbulletin.ch<br />
Preise (10 Ausgaben/Jahr)<br />
CHF 80.00 (Schweiz)<br />
€ 53.90 (Europa, Übersee, zzgl. Porto)<br />
CHF 70.00 für Mitglieder der SKV, SIK, visarte und<br />
SGBK/SSFA<br />
MEDIADATEN<br />
Erscheinungstermine<br />
Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />
3März 28.02.<strong>2020</strong> 29.01.<strong>2020</strong><br />
4April 27.03.<strong>2020</strong> 26.02.<strong>2020</strong><br />
5Mai 24.04.<strong>2020</strong> 25.03.<strong>2020</strong><br />
6Juni 29.05.<strong>2020</strong> 30.04.<strong>2020</strong><br />
Platzierung vorne<br />
Format Breite x Höhe Preise 4c<br />
2 x 1Seite (Panorama)* 310 x 210 mm CHF 3600.–<br />
2 x 1/2 Seite quer (Pano.)* 310 x 102 mm CHF 1950.–<br />
1/1 Seite* 155 x 210 mm CHF 1980.–<br />
1/1 Seite** 128 x 187 mm CHF 1980.–<br />
1/2 Seite quer* 155 x 102 mm CHF 1100.–<br />
Platzierung nach Ort/Rubrik (hinten)<br />
Format Breite x Höhe Preise s/w Preise 4c<br />
1/1 Seite** 128 x 187 mm CHF 1650.– CHF 1920.–<br />
2/3 Seite** 128 x 123 mm CHF 1215.– CHF 1400.–<br />
1/2 Seite quer** 128 x 91 mm CHF 930.– CHF 1050.–<br />
1/2 Seite hoch** 62 x 187 mm CHF 930.– CHF 1050.–<br />
1/3 Seite quer** 128 x 59 mm CHF 685.– CHF 800.–<br />
1/3 Seite hoch** 62 x 123 mm CHF 685.– CHF 800.–<br />
1/6 Seite quer** 128 x 27 mm CHF 370.– CHF 470.–<br />
1/6 Seite hoch** 62 x 59 mm CHF 370.– CHF 470.–<br />
Europreise werden zum aktuellen Tageskurs verrechnet.<br />
*randabfallend<br />
Randanschnitt: + 3 mm Beschnitt an allen vier Seitenrändern<br />
**Satzspiegel<br />
Platzierungsvorschriften<br />
Inhalt 10%, Umschlag 20%<br />
Satzkosten min. CHF 50.–<br />
Schweiz, alle Preise zzgl. MwSt./Änderungen vorbehalten<br />
Bannerwerbung auf artlog.net siehe: www.artlog.net/media<br />
Auflage<br />
Druckauflage ca. 10 000 Exemplare<br />
Abonnemente ca. 8000 Exemplare<br />
Direktvertrieb ca. 2000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Claudio Moffa, Anzeigenleitung, Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />
Sandra Verardo, Administration, Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />
kunstbulletin@fachmedien.ch<br />
FACHMEDIEN<br />
Zürichsee Werbe AG<br />
Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />
ISSN 1013 – 69 40<br />
167
DAS GROSSE RÄTSEL<br />
Bonbons aus einer anderen Welt<br />
Taschkent, Kunstakademie, 6.11.19. Foto: SH<br />
Frau Doktor hat uns mit einem knappen Nicken des Kopfs begrüsst, ihr Patient blieb<br />
gänzlich ohne Reaktion – kein Wunder, wartet er doch seit Wochen auf seine Diagnose,<br />
auf ein erlösendes Wort, eine Pille, einen Aderlass … Er wird noch viele weitere<br />
Wochen warten müssen, denn die Studenten der Kunstakademie Taschkent haben<br />
vier Monate Zeit, ihr Gemälde mit dem Titel ‹Beim Arzt› zur Perfektion zu bringen.<br />
Viele Freiheiten dürfen sie sich dabei nicht nehmen, denn auch im fünften Jahr der<br />
Ausbildung zum Maler sind die Vorgaben klar.<br />
Im ersten Jahr zeichnen die Studenten Köpfe, im zweiten Füsse, dann Hände, ab<br />
den achten Semester erst fügen sie die Elemente zur Figur zusammen. Die Fachklasse<br />
Komposition ist dann die höchste Stufe im Curriculum eines usbekischen Malers.<br />
Selbstverständlich sind es die Professoren, die das Arrangement besorgen, sie positionieren<br />
die Modelle, legen alle Details fest.<br />
Vor Genrebildern bin ich oft irritiert, dass sich da keine Spur der Interaktion zwischen<br />
dem Maler und seinen Modellen finden lässt. Der Künstler als der unsichtbare<br />
Gast, Blick ohne Echo. Wie viel stärker wird das der Fall sein, wenn selbst das Arrangement<br />
von Dritten besorgt wird? Die Atmosphäre in der Meisterklasse ist ruhig,<br />
konzentriert – und ein wenig traurig vielleicht? Als wir uns zwischen Malern und Modellen<br />
in Richtung Ausgang schleichen, kommt plötzlich Leben in Frau Doktor und sie<br />
streckt den Besuchern einen Teller mit farbigen Bonbons hin. Dankbar für die Geste<br />
bediene ich mich. Allerdings esse ich solche Süssigkeiten kaum. Und auf den Bildern<br />
werden sie sicher nicht zu sehen sein. Samuel Herzog<br />
Samuel Herzog, freier Schreiber (Kunst & Kochen). herzog@hoio.org<br />
Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 23.2. die<br />
Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />
168 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>
FONDATION BEYELER<br />
26. 1. –17. 5. <strong>2020</strong><br />
RIEHEN /BASEL<br />
Edward Hopper, Cape Cod Morning, 1950 (Detail), Oil on canvas, 86,7 × 102,3 cm, Smithsonian American Art Museum, Gift of the Sara Roby Foundation, © Heirs of Josephine Hopper / 2019, ProLitteris, Zurich, Photo: Smithsonian American Art Museum, Gene Young