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Kunstbulletin Januar/Februar 2020

Unsere Januar/Februar Ausgabe 2020, mit Beiträgen zu Sebastian Stadler, Hinrich Sachs, EDHEA, uvm.

Unsere Januar/Februar Ausgabe 2020, mit Beiträgen zu Sebastian Stadler, Hinrich Sachs, EDHEA, uvm.

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Jan./Feb. <strong>2020</strong> Fr. 10.–/€ 8.–<br />

1-2/<strong>2020</strong>


*Aargauer Kunsthaus<br />

25.1.–26.4.<strong>2020</strong><br />

Aargauerplatz CH–5001 Aarau<br />

Di –So10–17 Uhr Do 10 –20Uhr<br />

www.aargauerkunsthaus.ch<br />

Sammlung Werner Coninx<br />

Eine Rundschau<br />

Denise Bertschi<br />

Manor Kunstpreis <strong>2020</strong><br />

Otto Morach, Erwartung (Intérieur), 1918–1919<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau /Depositum Sammlung Werner Coninx<br />

©Hugo Stüdeli, Solothurn<br />

Foto: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)<br />

CARAVAN1/<strong>2020</strong>:<br />

Dominic Michel


FOKUS<br />

24 Sebastian Stadler — Nachdenken über das fotografierte Bild. Kristin Schmidt<br />

32 Hinrich Sachs — Unikkaalaurit! Hans Rudolf Reust<br />

40 EDHEA — Verbindung zweier Pole. Adrian Dürrwang<br />

44 Ansichten — Konkrete Poesie auf einem romanischen Grabmal. Katharina Holderegger<br />

46 Fri Art — Retour à Fribourg. Sylvain Menétrey<br />

50 Cerith Wyn Evans — Testimoni oculisti in un viluppo misterioso. Barbara Fässler<br />

HINWEISE<br />

52 Digitale Kunst — Speculative Habitat for Sponsored Seabirds<br />

52 Basel — Len Lye / Bellinzona — Josef Albers<br />

54 Brugg — Tom Fellner, René Fahrni / Freiburg/Br — Hermann Scherer<br />

56 Freiburg/Br — Im Garten der Farbe / Krems — Teresa Margolles, Adrian Paci /<br />

Kreuzlingen — Pablo Walser<br />

58 La Chaux-de-Fonds — Konrad Klapheck / Lichtensteig — Rivapiana / Mendrisio — India Antica<br />

60 München — Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky /<br />

Paris/Pontault-Combault — Bilder aus dem Dschungel<br />

62 Paris — Giacometti/Sade / Paris — Leonardo da Vinci<br />

64 St. Gallen — Ovartaci / Vevey — Courbet Dessinateur<br />

66 Winterthur — Because the Night / Winterthur — CKÖ / Zofingen — Manon<br />

68 Zürich — Surimono der Shijō-Schule / Zürich — Thomas Mann<br />

70 Zürich — Wissen in Bildern / Klein, Ifert, Zamecznik / Espen Kluge / Richard Tuttle<br />

72 Zürich — Bastiaan Woudt / Zürich — Tony Cokes<br />

74 Zürich — Lily van der Stokker / Zürich — Vera Molnar<br />

BESPRECHUNGEN<br />

76 Basel — Margaret Harrison — Eine Frau sind viele<br />

78 Bern/Burgdorf — Chika Osaka — Love Letters oder Das fliessende Leben<br />

80 Bern — Johannes Itten — Kunst als Leben<br />

82 Lugano — Julian Charrière — Demaskierendes Naturschauspiel<br />

84 Luzern — Giulia Piscitelli, Clemens v. Wedemeyer — Nella società, in Gesellschaft<br />

86 Mainz — Uriel Orlow — Tee im Turm<br />

88 Neuenburg — Léopold Rabus — Rencontres<br />

90 Schaffhausen — Martina-Sofie Wildberger — I want, I want to say something!<br />

92 Solothurn — Irma Ineichen — Ein eigenes Zimmer<br />

94 Solothurn — Giacomo Santiago Rogado — Desire Path<br />

96 Winterthur — Pieter Bruegel d.Ä. — Ein Bild wie ein Wunder<br />

98 Zürich — Gitagovinda — Begehren und Erfüllung<br />

100 Zürich — Fiktion Kongo — Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart<br />

102 Zürich — Helmhaus Zürich — Kunstglück im Kopf<br />

104 Zürich — Imi Knoebel — Pastell bis Grell<br />

NOTIERT<br />

106 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

123 AGENDA<br />

167 IMPRESSUM, MEDIADATEN, RÄTSEL<br />

1


Walead Beshty, Sharp LC-90LE657U 90-inch Aquos HD 1080p 120Hz 3D Smart LED TV, 2017


Editorial — Dieselbe Erscheinung, mal matt, mal schillernd<br />

‹L’apparition›: An der Serie arbeitet Sebastian Stadler schon seit<br />

Jahren. Und zwar – das scheint anachronistisch – mit einer analogen<br />

Kleinbildkamera. Er legt also einen Film ein und fotografiert,<br />

was ihn interessiert: eine Strassenszene, einige knapp noch ins<br />

Bildfeld hineinwogende Blätter einer Zimmerpflanze, ein blickdicht<br />

verhängtes Schaufenster oder eine Betonwand mit Glasbausteinen.<br />

Dann geht es nochmals von vorne los. Stadler fädelt den<br />

Film ein zweites Mal ein und richtet die Linse nun aus nächster<br />

Nähe auf seinen Computerbildschirm: auf den monochromen Hintergrund<br />

einer Website, auf einen Navigationsbalken oder auf ein<br />

typografisches Detail… Welche Motive, Farbtöne und Strukturen<br />

sich bei der Doppelbelichtung überlagern, überlässt er dem Zufall.<br />

Während wir noch überlegen, wie die Aufnahmen entstanden<br />

sind, wird uns bewusst, wie unterschiedlich Farben im analogen<br />

und im digitalen Bereich erzeugt werden.Das eingeschobene Farbfeld<br />

mit dem ungreifbaren rosa-gelben Schillern, das sich beim<br />

Vergrössern in einer Gitterstruktur auflöst, wirkt ganz anders als<br />

die rötliche Betonwand. Das hat mit den Motiven, doch auch mit<br />

den gegensätzlichen Farbsystemen zu tun:Farbaddition von roten,<br />

grünen und blauen Lichtwellen im digitalen Bereich beziehungsweise<br />

Farbsubtraktion von roten, gelben und blauen Pigmenten<br />

im Print. Entsprechend schimmern die abstrakten, rein elektronisch<br />

generierten Flächen auf dem Bildschirm je nach Blickwinkel<br />

in mehreren Farbtönen. Dieser Effekt lässt sich im Druck nur<br />

durch ein Spezialverfahren erzielen. Kein Wunder, wirkt das orange<br />

Leuchten auf unserer Titelseite bereits wieder wie das matte, anachronistische<br />

Nachglühen einer virtuellen Realität. Claudia Jolles<br />

TITELBILD · Sebastian Stadler · L’apparition, 2015–2019, 15 Fotografien aus der gleichnamigen Serie,<br />

C-Print, Plexiglas, 114 x 76 x 5 cm<br />

3


Eine Kooperation vonBelleVue<br />

unddem Staatsarchiv Basel-Stadt<br />

Rahmenprogramm undInformationen<br />

unterwww.bellevue-fotografie.ch<br />

BelleVue –<br />

Ortfür Fotografie<br />

Fotografien in Archiv & Netz<br />

past<br />

Öffnungszeitenund Adresse:<br />

Samstagund Sonntag,11–17Uhr<br />

Breisacherstrasse 50,4057Basel<br />

Vernissage:1.<strong>Februar</strong> <strong>2020</strong>,17Uhr<br />

2. <strong>Februar</strong>–<br />

5. April<strong>2020</strong><br />

&post<br />

Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt<br />

Staatsarchiv Basel-Stadt<br />

13. Oktober 2019<br />

bis 19. April <strong>2020</strong><br />

Eszter Poroszlai, Layers 1, RYB, 2016 (Detail)<br />

© Künstlerin<br />

13. Oktober 2019 bis<br />

19. April <strong>2020</strong><br />

Museum Ritter<br />

Waldenbuch<br />

Seitenlicht VI, 2017 (Detail)<br />

© VG Bild-Kunst Bonn, 2019<br />

Museum Ritter<br />

museum-ritter.de<br />

Imre Bak<br />

LeventeBálványos<br />

LászlóZsolt Bordos<br />

ÁrpádForgó<br />

TiborGáyor<br />

IstvánHaász<br />

TamásKaszás<br />

KárolyKeserü<br />

ÁdámKokesch<br />

DóraMaurer<br />

IstvánNádler<br />

Eszter Poroszlai<br />

AnikóRobitz<br />

KamillaSzíj


02.11. 2019 09.02. <strong>2020</strong><br />

GIULIA<br />

PISCITELLI,<br />

CLEMENS<br />

VON WEDEMEYER<br />

NELLA SOCIETÀ,<br />

IN GESELLSCHAFT<br />

Clemens von Wedemeyer, 70.001, 2019, Videostill, (Detail), Courtesy KOW, Berlin und Galerie Jocelyn Wolff, Paris, © VG Bild Kunst, Bonn


Peter Wüthrich «Odyssee».<br />

Ausstellungsdauer<br />

17. Oktober 2019 bis 30. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />

Öffnungszeiten<br />

Jeden Donnerstag 16 bis 20 Uhr<br />

Helvetia Art Foyer<br />

Steinengraben 25, Basel<br />

Eintritt frei<br />

Museumsnacht Basel<br />

im Helvetia Art Foyer<br />

Freitag, 17. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />

helvetia.ch/kunst


Olafur<br />

Eliasson<br />

Symbiotic<br />

Seeing<br />

17.1.—<br />

22.3.<strong>2020</strong><br />

Kunsthaus<br />

Zürich<br />

Olafur Eliasson, Escaped light landscape, <strong>2020</strong><br />

Courtesythe artist; neugerriemschneider,Berlin; TanyaBonakdar Gallery,New York /Los Angeles


Istituto Svizzero<br />

Roma, Milano, Palermo<br />

Calling<br />

Deadline for applications<br />

03.02.<strong>2020</strong><br />

istitutosvizzero.it/residenze


www.grimmwelt.de


30. NOVEMBER 2019 BIS 5. APRIL <strong>2020</strong><br />

BRUNO MURER<br />

IN AUGEN BLICKEN<br />

SONNTAG, 26. JANUAR <strong>2020</strong>, 14.30 UHR<br />

Rundgang mit Laura Breitschmid, Kunstmuseum Luzern<br />

und sic! Raum für Kunst<br />

SONNTAG, 9. FEBRUAR <strong>2020</strong>, 11.30 UHR<br />

Rundgang mit Jos Näpflin, Künstler, Zürich<br />

SONNTAG, 29. MÄRZ <strong>2020</strong>, 11.30 UHR<br />

Gespräch über die «Feldbücher» mit Michael Matile, Dozent<br />

für Schweizer Kunst und Museologie, Universität Zürich<br />

PUBLIKATION<br />

Bruno Murer – vor Ort, mit einem Text von Theo Kneubühler<br />

und einem Interview mit Bruno Murer, 320 Seiten mit<br />

280 Abbildungen, Verlag Museum im Bellpark, 2019<br />

MUSEUM IM BELLPARK KRIENS<br />

Öffnungszeiten Mi bis Fr 14 bis 17 Uhr Sa und So 11 bis 17 Uhr | www.bellpark.ch<br />

Bruno Murer, Schwimmer, 14.12.1985, Bleistift auf Papier


Jan Massys Musizierendes Paar, 1565 / Alle Werke: Kunstmuseum Basel, Schenkung der Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt-Stiftung 2015<br />

26.10.19<br />

29.03.20


is2.<strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />

Kunsthaus Zug<br />

Dorfstrasse 27,6301 Zug|www.kunsthauszug.ch<br />

Di bis Fr 12.00 –18.00 |Saund So 10.00 –17.00<br />

Minnie Motorcar Pwerle, Awelye Women‘s Dreaming, 2003, Sammlung Joëlle und Pierre Clément, ©2019, ProLitteris, Zürich<br />

MY MOTHER COUNTRY –<br />

MALEREI DER ABORIGINES<br />

Sammlung Pierre und Joëlle Clément, Zug<br />

—<br />

EMILY KAME KNGWARREYE<br />

Werke australischer Privatsammlungen<br />

verlängert<br />

bis 2.<strong>Februar</strong><br />

<strong>2020</strong>


2.2.–5.4.<strong>2020</strong><br />

KAPWANI<br />

KIWANGA<br />

Kapwani Kiwanga, pink-blue, 2017, Ausstellungsansicht / vue d’exposition The Power Plant Contemporary Art<br />

Gallery, Toronto (CA), 2017; Courtesy the artist, Galerie Poggi, Paris, Galerie Tanja Wagner, Berlin, Goodman<br />

gallery, Johannesburg / Cape Town; Foto / photo: Toni Hafkenscheid, © Adagp, Paris, 2019<br />

Daniel Zimmermann, Eidgenössische<br />

Finanzverwaltung, 1995; Courtesy the<br />

artist; Foto / photo: Andreas Greber<br />

DANIEL<br />

ZIMMERMANN<br />

ÖFFNUNGSZEITEN HEURES D’OUVERTURE<br />

Mi / me 12:00–18:00 Do / je 12:00–20:00 Fr / ve 12:00–18:00 Sa & So / sa & di 11:00–18:00<br />

Seevorstadt 71 Faubourg du Lac / CH-2502 Biel/Bienne / T +41 32 322 55 86 / info@pasquart.ch / www.pasquart.ch


In Zusammenarbeit mit dem YARAT<br />

Contemporary Art Space, Baku<br />

Potential Worlds 1 :<br />

Monira Al Qadiri, Maria Thereza Alves, Ozan Atalan, Alberto Baraya,Ursula<br />

Biemann, Carolina Caycedo, Cooking Sections, Mark Dion, Mishka Henner,<br />

Reena Saini Kallat, Kiluanji Kia Henda, Almagul Menlibayeva, Katja Novitskova,<br />

Planetary Tabita Rezaire, Zina Saro-Wiwa, Himali Singh Soin, Jakob Kudsk Steensen<br />

M e m o r i e s<br />

07.03 – 31.05 <strong>2020</strong><br />

In Zusammenarbeit mit dem YARAT<br />

Contemporary Art Space, Baku<br />

Potential Worlds 2 :<br />

Korakrit Arunanondchai, Anca Benera & Arnold Estefán, Dora Budor, Burton Nitta (Michael Burton &<br />

Michiko Nitta), Cao Fei, Julian Charrière, Carl Cheng, Jimmie Durham, Peter Fend, Tue Greenfort,<br />

Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Helen Mayer Harrison & Newton Harrison, Louis Henderson, Mary<br />

Maggic, Mileece, MOON Kyungwon & JEON Joonho, Adrián Villar Rojas, Pinar Yoldas, Zheng Bo Eco-<br />

F i c t i o n s<br />

13.06 – 18.10 <strong>2020</strong><br />

Mit Arbeiten aus der Sammlung des Migros<br />

Museum für Gegenwartskunst und des<br />

YAEL DAVIDS Van Abbemuseum sowie von Yael Davids .<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Van Abbemuseum, Eindhoven<br />

A Daily Practice –<br />

One Is Always a Plural<br />

31.10 <strong>2020</strong><br />

– 31.01 2021<br />

Limmatstrasse 270 CH–8005 Zürich<br />

migrosmuseum.ch migros-kulturprozent.ch<br />

EINE INSTITUTION DES MIGROS-KULTURPROZENT


IMAN ISSA Surrogates<br />

21.12.2019–26.4.<strong>2020</strong>


galleries 1900-2000 | A arte Invernizzi | ADN | Almine Rech | Antoine Laurentin | APALAZZOGALLERY |<br />

Applicat-Prazan | Bailly | Blain|Southern | Campoli Presti | Capitain Petzel | Catherine Duret | Catherine<br />

Issert | Christine König | CONTINUA | Cramer Mitterrand | Crèvecœur | David Lewis | Denise René<br />

| Ditesheim & Maffei Fine Art | Dittrich & Schlechtriem | Emmanuel Perrotin | Eva Meyer | Eva<br />

Presenhuber | Fabienne Levy | Francesca Pia | Franco Noero | Gagosian | Georges-Philippe et Nathalie<br />

Vallois | Gisèle Linder | Gowen Contemporary | HAUSER & WIRTH | HdM | Heinzer Reszler | Hom<br />

Le Xuan | In Situ - Fabienne Leclerc | Isabelle van den Eynde | Jean Brolly | Joan Prats | Joy de Rouvre<br />

| Juana de Aizpuru | kamel mennour | lange + pult | Larkin Erdmann / Knoell | Laurence Bernard |<br />

Laurent Godin | Le Minotaure | Lelong & Co. | Lévy Gorvy | Loevenbruck | Magnum | Maria Bernheim<br />

| Massimo De Carlo | Mezzanin | Michael Hoppen | MLF | Marie-Laure Fleisch | Monica De Cardenas |<br />

Nathalie Obadia | Nogueras Blanchard | Nosbaum Reding | Pablo's Birthday | Pace | Patrick Gutknecht<br />

| Paul Coulon | Pedro Cera | Peter Kilchmann | Primo Marella | Raffaella Cortese | RIBORDY THETAZ |<br />

Richard Saltoun | Rosa Turetsky | Rossi & Rossi | Sébastien Bertrand | Simon Studer Art | Skopia / P.-H.<br />

Jaccaud | Tang Contemporary Art | Taste Contemporary | Taymour Grahne | Templon | Thomas Brambilla<br />

| Tornabuoni Art | Urs Meile | von Bartha | Wilde | Xippas art spaces & publishers Alienze | Art D'Égypte<br />

| Art for The World | Daily Lazy | Dilecta | Edition VFO | Editions Take5 / Philippe Cramer | Embassy of<br />

Foreign Artists - Maison Baron | FRAGILE | JRP Editions | Macula | mfc-michèle didier | multipleart |<br />

Octopus | Vie d'Ange | We do not work alone institutions & special exhibitions artgenève/estates - Mario<br />

Merz | artgenève/musique | artgenève/night-fall | artgenève/sculptures | Art - Valais/Wallis | Centre d'Art<br />

Contemporain Genève | Centre d'édition contemporaine, Genève | Centre de la Photographie Genève |<br />

Charles Rollier | Constantin Brancusi & Man Ray - Centre Pompidou Films Collection | ECAL | Ecole<br />

Internationale de Genève | EDHEA | Fondation Gandur pour l’Art | Fondazione ICA Milano | Fonds<br />

cantonal d'art contemporain, Genève | Fonds d'art contemporain de la Ville de Genève (FMAC) | Grand<br />

Théâtre de Genève | HEAD – Genève | Le Consortium Museum | MAMCO Genève | Gagosian/Royal<br />

Academy of Arts - Michael Craig-Martin | Plateforme 10 | Private Collection - David Hockney, Seven<br />

Yorkshire Landscapes | Private Collection - David Shrigley | Prix Mobilière for young Swiss artists | Prix<br />

Solo artgenève - F.P.Journe | Ringier Collection - Urs Fischer, Horses Dream Of Horses | The Living Room<br />

- Modules / Jean Prouvé magazines Artforum | Artnet | Artpassions | Artprice | ArtReview | Beaux Arts<br />

magazine | Cote Magazine | Elephant | Ensuite – Zeitschrift zu Kultur & Kunst | Espaces Contemporains<br />

| Frieze | Genève.Art | Go Out ! | <strong>Kunstbulletin</strong> | L’Art à Genève | Le Quotidien de l’Art | Monopol |<br />

Mousse Magazine and Publishing | Nasha Gazeta | Quartier des Bains | Spike | Sur La Terre | The Art<br />

Newspaper France | The New York Times | Tribune des Arts<br />

artist film & video section by LOOP balcony<br />

artgeneve.ch


Master<br />

Contemporary<br />

Arts Practice<br />

Fächerübergreifendes Studienangebot für<br />

Künstler*innen aus Fine Arts, Sound Arts,<br />

Literarischem Schreiben /Übersetzen und<br />

Performance Art.<br />

Bewerbungen bis 16.3.<strong>2020</strong><br />

hkb-cap.ch<br />

Infoveranstaltung<br />

15.1.<strong>2020</strong>, 15.30 /17.30 Uhr<br />

Schwabstrasse 10, 3018 Bern<br />

hkb.bfh.ch/infotage<br />

Sanja Latinovic, Do not cross, Performance, 2016<br />

(Foto: Andrés Villa Torres)


25. JANUAR BIS 29. FEBRUAR <strong>2020</strong><br />

VALENTIN CARRON<br />

RÄMISTRASSE, ZÜRICH<br />

25. JANUAR BIS 14. MÄRZ <strong>2020</strong><br />

JUSTIN MATHERLY<br />

TOBIAS PILS<br />

MAAG AREAL, ZÜRICH<br />

14. MÄRZ BIS 18. APRIL <strong>2020</strong><br />

JOSH SMITH<br />

RÄMISTRASSE, ZÜRICH<br />

25. APRIL BIS 6. JUNI <strong>2020</strong><br />

SUE WILLIAMS<br />

RÄMISTRASSE, ZÜRICH<br />

GALERIE EVA PRESENHUBER<br />

WWW.PRESENHUBER.COM


Gilbert & George<br />

22.02.–10.05.<strong>2020</strong><br />

Trajal Harrell<br />

01.04.–10.05.<strong>2020</strong><br />

Liz Larner<br />

13.06.–23.08.<strong>2020</strong><br />

Kunsthalle<br />

kunsthalle<br />

Zürich<br />

zurich.ch<br />

KARLSRUHE<br />

Klassische Moderne und Gegenwartskunst<br />

13. – 16. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong> | Messe Karlsruhe<br />

JETZT<br />

TICKETS<br />

SICHERN<br />

art-karlsruhe.de/<br />

ticket-vvk<br />

art-karlsruhe.de


DIE SCHÄTZE<br />

DER<br />

HABSBURGER.<br />

Lassen Sie sich verzaubern von den Kunstschätzen<br />

der Habsburgerdynastie. Die<br />

Kunst-Packages der Austria Trend Hotels<br />

enthalten neben der Übernachtung auch<br />

Zutritt zu den kaiserlichen Meisterwerken<br />

im Kunsthistorischen Museum Wien und<br />

auch der Kaiserlichen Schatzkammer Wien.<br />

1 Nacht inkl. Frühstück &<br />

Eintrittsticket p.P. ab<br />

€66,-<br />

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN © KHM-Museumsverband<br />

Ein wahrer Genuss.<br />

Kunst in Wien.<br />

Historische Bauten und Kunstwerke, Museumsausstellungen,<br />

Musicals, Konzerte… Das sind nur ein paar von unzähligen Beispielen,<br />

die zeigen, was Wien an Kunst und Kultur zu bieten hat. Mindestens<br />

eines davon soll auch Ihren Städtetrip bereichern? Die abgestimmten<br />

Urlaubsangebote der Austria Trend Hotels sind dafür wie gemacht.<br />

Mehr Informationen unter austria-trend.at/khm<br />

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LEN LYE – motion composer<br />

Bis 26.01.<strong>2020</strong><br />

amuse-bouche<br />

Der geschmack der Kunst<br />

19.02.–17.05.<strong>2020</strong><br />

Pedro Reyes<br />

return to sender<br />

15.04.– 25.10.<strong>2020</strong><br />

Taro Izumi. Ex<br />

10.06.– 27.09.<strong>2020</strong><br />

IMpasse ronsin<br />

Mord, Liebe und Kunst<br />

im Herzen von Paris<br />

21.10.<strong>2020</strong>– 24.01.2021<br />

Katja Aufleger. gone<br />

2.12.<strong>2020</strong>– 21.02.2021<br />

ab 2.12.<strong>2020</strong><br />

Neue sammlungspräsentation<br />

museum Tinguely<br />

www.tinguely.ch


FOKUS<br />

Sebastian Stadler — Nachdenken<br />

über das fotografierte Bild<br />

Sebastian Stadler. Foto: Martina Perrin<br />

Sebastian Stadler hat den Manor Kunstpreis St. Gallen 2019<br />

erhalten. Der Künstler stellt sich Grundsatzfragen: Wann ist ein<br />

Bild ein Bild? Wie gehen wir heute mit Bildern um? Was kommt<br />

nach dem Bild? Das ist inhaltlich anspruchsvoll und im Fall<br />

Stadlers visuell ausgesprochen attraktiv. Das Kunstmuseum<br />

St. Gallen zeigt eine repräsentative Auswahl seiner Fotografien<br />

und Videos im Untergeschoss. Stadler reagiert gekonnt auf<br />

die dortige postmoderne Architektur. Er spannt mit ‹Pictures,<br />

I think› ein auf vielerlei Weise funktionierendes Wegenetz<br />

zwischen den Nischen,Räumen und Gängen auf. Kristin Schmidt<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


L’apparition, 2015–2019, Detail aus 15-teiliger Fotoserie, C-Print, Plexiglas, 114 x 76 x 5 cm<br />

FOKUS // SEBASTIAN STADLER<br />

25


Passiert etwas? Passiert nichts? Muss überhaupt etwas passieren? Sebastian Stadler<br />

ist bereit. Der schwarze Hund auch. Er sitzt vor der Kamera, guckt und wartet.<br />

Der Künstler guckt und wartet ebenfalls – hinter der Kamera. Nichts passiert. Macht<br />

nichts; Videos brauchen keine Aktion, wenn das gefilmte Bild erzählt.<br />

Sebastian Stadler schaut mit dem Auge des Fotografen. Jede Szene seiner Videos<br />

ist ein in sich funktionierendes Bild, obgleich es nicht inszeniert, sondern eine filmische<br />

Momentaufnahme ist. Exemplarisch zeigt sich dies in ‹Lumi/ei lunta›, 2011:<br />

Baumstämme in einer Waldkerbe, ein kleines Fenster in blauer Wand, ein schwarzer<br />

Hund vor treibenden Eisschollen, die Innenansicht eines Zimmers – alle Sequenzen<br />

bleiben offen: Es gibt keinen Erzählstrang, keinen Anfang, kein Ende, stattdessen<br />

gibt es Beobachtungen von Farben, Räumen, Stimmungen und Situationen. Aufgenommen<br />

sind sie mit dem Blick und der gelassenen Nähe des Eingeweihten:‹Lumi /ei<br />

lunta› ist in Finnland entstanden, der Heimat der Mutter des Künstlers. Stadler weiss<br />

also, wie das Leben sich anfühlt in 150 Kilometern Entfernung von der nächsten<br />

Stadt, wie ereignislos es sein kann, vor allem in der Isolation des langen Winters.<br />

Das Verschwinden der Bilder<br />

Wie beherrschend die Natur ist, spiegelt sich auch in ‹We see the whole picture›,<br />

2017/2019. Die Arbeit basiert auf Überwachungsbildern der finnischen Transportbehörde.<br />

Mit automatischen Kameraaufnahmen dokumentiert die Behörde den aktuellen<br />

Zustand einsamer, oft schneebedeckter Strassen, über die nur selten ein Auto<br />

fährt. Die Bilder werden ins Internet gespeist und nach einigen Minuten durch neue<br />

ersetzt. Stadler hat eine stattliche Anzahl dieser Bilder aus dem Netz heruntergeladen<br />

und sie so vor dem Löschen bewahrt: «Man wird süchtig danach, die Bilder<br />

sind Fenster in andere Orte und in eine andere Realität.» Zugleich zeugt die Arbeit<br />

vom Dilemma fotografischer Archive: Stadler hat eine halbe Million dieser Überwachungsbilder<br />

gespeichert. Ein Bruchteil davon ist auf sieben postkartengrossen Monitoren<br />

zu sehen. Damit wirkt der Künstler dem Verschwinden der Bilder entgegen<br />

und doch ist es hoffnungslos: Die Bilder verschwinden auch dann, wenn sie nicht<br />

gelöscht werden, sie gehen unter in der schwerlich zu bewältigenden Menge – ein<br />

Phänomen, das nicht nur Stadlers Archiv betrifft, sondern allgemeingültig ist.<br />

Die Autonomie der Fotografie<br />

Zudem ortet der Künstler ein weiteres Problem in der gegenwärtigen fotografischen<br />

Praxis: «Es geht immer mehr ums Bildermachen. Der Akt des Fotografierens<br />

ist wichtig, weniger das Anschauen.» Schnell ist die Kamera zur Hand, schnell der<br />

Auslöser betätigt, schnell das Resultat angesehen, vielleicht verschickt und meist<br />

wieder vergessen. Die Fotografien materialisieren sich nicht einmal in einer eigenen<br />

Form, sie bleiben Bilder innerhalb eines Geräts. Ganz anders in der analogen Fotografie,<br />

die auch deshalb Laien und Profis noch immer fasziniert. Stadler beispielsweise<br />

arbeitet mit analogen Doppelbelichtungen in seiner Serie ‹L’apparition›, 2015–2019.<br />

Die Aufnahme eines Bildschirms liegt in zufälliger Weise über dem Ursprungsbild:<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


«Es gibt Farbverschiebungen, die ich nicht steuern kann. Kollisionen passieren und<br />

ich sehe sie erst am Schluss der Aufnahmen.» Der Künstler gibt der Fotografie ihre<br />

Autonomie zurück. Dies erinnert nicht zufällig an den Moment in vordigitaler Zeit,<br />

als die Zeitspanne zwischen dem Druck auf den Auslöser und dem entwickelten Bild<br />

sehr lang war und das endlich vorliegende Motiv Überraschungsmomente barg, nicht<br />

zuletzt aufgrund menschlicher und technischer Fehler.<br />

Der Ausstellungsraum als Sparringpartner<br />

Stadler setzt auf diese Qualitäten: «Ich kann etwas zeigen und nichts zeigen – ein<br />

Bild, das sich entschlüsseln lässt, und eines, das offen bleibt.» Motive verschwinden,<br />

werden betont und wieder verunklärt. Zusätzlich sorgen Plexiglaskästen für Irritationen.<br />

Manchmal tauchen sie dort auf, wo Unsicherheiten kaschiert werden sollen,<br />

aber solche sind bei Stadler nicht auszumachen. Sicher und gekonnt platziert er<br />

seine Arbeiten im Untergeschoss des Kunstmuseums. Er versucht nicht, gegen den<br />

postmodernen Raum zu arbeiten, sondern greift die markanten, architektonischen<br />

Elemente auf und integriert sie in seine Arbeit, so wie in den Plexiglaskästen: Sie<br />

spiegeln den Raum und nehmen ihn als dritte Ebene ins Bild. Zugleich bilden sie<br />

Parallelen zu anderen Werken, denn die verschachtelten Räume erlauben nur wenig<br />

Blickachsen. So lassen sich die Glaskästen als subtiler Verweis auf die Schaufenster<br />

in ‹Vos Travaux›, 2016 lesen, einer Arbeit, die ebenfalls von der physischen Präsenz<br />

des analogen Bildes erzählt: Stadler filmte während seines Visarte-Stipendiums ein<br />

grosses Fotofachgeschäft in Paris, wo entwickelte Bilder abgeholt werden können.<br />

Swimming Pool, 2019, 1-Kanal-Video, Farbe, ohne Ton, Loop, 14’ 17”<br />

FOKUS // SEBASTIAN STADLER<br />

27


Lumi / ei lunta, 2011, 1-Kanal-Video, Installationsansicht Kunstmuseum St. Gallen. Foto: Daniel Ammann<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


FOKUS // SEBASTIAN STADLER<br />

29


Sebastian Stadler (*1988, St. Gallen), lebt in Zürich<br />

2011 Bachelor of Arts an der Zürcher Hochschule der Künste/ZHdK und der Ecole cantonale d’art<br />

de Lausanne/ECAL<br />

Einzelausstellungen<br />

2017 ‹Objects in Mirror are closer than they appear›, Kunst(Zeug)Haus, Rapperswil-Jona<br />

2016 ‹Outremer›, Harpe 45, Lausanne<br />

2015 ‹We see the whole picture›, widmertheodoridis, Eschlikon; ‹Welcome to Disneyland›, Photoforum<br />

Pasquart, Biel; ‹Superstrada›, Guerilla Galerie, St. Gallen<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2018 ‹Shifting Cascades›, Propstei St. Peterszell; ‹Aller Retour›, Galleria Lapinlahti, Helsinki;<br />

‹Travertine Future›, Hay Art Gallery, Jerewan<br />

2015 ‹Video Arte Palazzo Castelmur›, Stampa<br />

2014 ‹Plattform›, Fotomuseum Winterthur; ‹Nordsicht›, Nextex, St. Gallen<br />

We see the whole picture, 2017/2019, digitale Bildsequenzen auf LCD-Monitoren, 7-teilig, Farbe,<br />

ohne Ton<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Der Künstler und Fotograf schaut das Anschauen an: «Wie nehmen die Menschen<br />

die Bilder in die Hand? Wie schauen sie die Bilder an? Einer beispielsweise zerreisst<br />

sofort die Hälfte der abgeholten Bilder.»<br />

Kein Bild ohne zu denken<br />

Stadler greift auch hier zur Videokamera, dies nicht nur im Kontrast zum abgebildeten<br />

Medium, sondern auch aus Ehrfurcht: «In Paris – mit seiner grossen Fotografiegeschichte<br />

– da konnte ich nicht fotografieren.» Aber für den Künstler stellt<br />

sich auch grundsätzlich die Frage: «Kann man überhaupt noch fotografieren? Jedes<br />

Bild ist bereits gemacht worden. Was ist meine Rolle?» Für Sebastian Stadler<br />

geht es weniger darum, der Welt weitere Motive hinzuzufügen, als unterschiedliche<br />

Aspekte des Fotografierens zusammenzuführen. Er untersucht den schmalen Grat<br />

zwischen bewegtem und unbewegtem Bild, den Akt des Bilderakquirierens und die<br />

darauffolgende Schwierigkeit des Umgangs mit diesen Bildern, die Veränderung des<br />

Sehens durch die zeitliche Dehnung im Film und die Auflösung des klassischen Formats<br />

bedingt durch Displays. Abgeschlossen sind diese Untersuchungen nicht und<br />

sie umfassen auch völlig neue Interpretationen des Bildes: ‹A Picture, I think› funktioniert<br />

ohne Bilder und bildet einen Schlüsselmoment in der Schau, der das Werk<br />

den Titel leiht. Der Künstler schickt Fotografien via Smartphone an ein Bilderkennungsprogramm<br />

und ein Algorithmus generiert daraus Bildbeschreibungen. Das liest<br />

sich dann so: «A close up of a person, I think» oder «A person driving a car, I think».<br />

Falls das Computerprogramm das Sujet nicht erkennt, steht auf dem Monitor «Pictures,<br />

I think». Das Werk stellt den Bildbegriff ebenso in Frage wie die sogenannte<br />

künstliche Intelligenz. Es verweist explizit auf Bilder, bleibt aber Text. Es löst Bilder<br />

aus, bildet aber den Einstieg in eine Ausstellung, in der Videos dominieren. Und es<br />

entlarvt die Bilderkennungssoftware, indem es dem Programm ein durch und durch<br />

menschliches «I think» unterschiebt: Bei aller Digitalisierung und Automatisierung –<br />

für das Nachdenken über Bilder, ihre Entstehung, Deutung und Verwendung, bleiben<br />

wir selbst verantwortlich.<br />

Zitate: Gespräch mit dem Künstler am 8. Mai 2019<br />

Kristin Schmidt, Kunsthistorikerin, lebt in St. Gallen, post@kristinschmidt.de<br />

→ ‹Sebastian Stadler – Pictures, I think. Manor Kunstpreis St. Gallen›, Kunstmuseum St. Gallen,<br />

bis 16.2. ↗ www.kunstmuseumsg.ch<br />

FOKUS // SEBASTIAN STADLER<br />

31


Hinrich Sachs — Unikkaalaurit!<br />

Hinrich Sachs, 2018 © ProLitteris. Foto: Timo Schaub<br />

Hinrich Sachs agiert auf mehreren Bühnen zugleich, im Rampenlicht<br />

und als Stimme aus dem Off. Einige werden seine<br />

feinfarbigen Aquarelle mit Buchtiteln kennen, andere seine<br />

Anverwandlungen von Figuren der Sesamstrasse. Dabei ist er<br />

vorweg der Regisseur vielschichtiger Szenen,die oft auch andere<br />

Akteure einbeziehen. Eben ist sein jüngstes Publikationsprojekt<br />

‹Fog Friend Font – Ways of Doing Multilingual Sense› öffentlich<br />

geworden. Ähnlich überraschend sollte sich ein Porträt des<br />

Künstlers aus der Überlagerung mehrerer Sprachen und Sprechweisen<br />

ergeben. Hans Rudolf Reust<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Ear Mind Eye Pad, Publikation, Mailand/Zürich 2019 © ProLitteris. Foto: Serge Hasenböhler<br />

FOKUS // HINRICH SACHS<br />

33


Die Muttersprache (Holländisch/Niederlande), 2012, Aquarell, 55 x 47,5 cm, Installationsansicht<br />

‹Studio Eine Phantastik›, Shedhalle Zürich, 2018 © ProLitteris<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


In einer Sammlung eigener Texte nimmt Hinrich Sachs 2010 seine ‹Ferien vom Ich›.<br />

Darin reflektiert er die multiple Rolle der Autorschaft von Künstlern zwischen den<br />

tradierten Maskeraden der «Autoren-Ich-Oberflächen» und den marktmedialen Anforderungen<br />

des Brandings unter eigenem Namen. Wie sein Schreiben zieht auch seine<br />

Kunst umfassende Konsequenzen aus dem Schluss von Roland Barthes, wonach<br />

der «Tod des Autors» die «Geburt des Lesers» sei: Sachs lässt die Sprache selbst<br />

sprechen und liest die Welt in den Zeichen unzähliger Sprachen, auch vieler, die<br />

wir mit ihm eher sehend lesen als verstehen. Seit 1992 malt er in der Serie ‹Muttersprache›<br />

kleine Aquarelle, die in subtiler Nähe zum Original die illustrierten Titelblätter<br />

von Sprachlehrbüchern für Kinder wiedergeben. Die Ikonografie des Lesens<br />

und Schreibens zeigt Schriftzeichen als Spielzeuge oder lebendige Wesen, lässt das<br />

Schreibgerät zum organischen Bleistiftbaum auswachsen. Lautlos beginnen Text<br />

und Bild gemeinsam über Sprache zu sprechen.<br />

Ways of Doing Multilingual Sense<br />

Soeben hat ein langfristiges Editionsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller<br />

Fredrik Ehlin seinen Abschluss gefunden: ‹Fog Friend Font – Ways of Doing<br />

Multilingual Sense›. Sieben unabhängige, jedoch thematisch verschränkte Publikationen<br />

in so unterschiedlichen Formaten wie einem illustrierten Jugendbuch, einer<br />

iPad-App in Print, einer LP oder einem wissenschaftlichen Reader versammeln Studien<br />

verschiedener Autorinnen und Autoren zur Entwicklung der Zahlen, zu Emojis<br />

und Schriftzeichen oder zu den Überlebensstrategien bedrohter Sprachen. Die unterschiedlichen<br />

Medien verbindet eine hohe Sorgfalt der je spezifischen Gestaltung.<br />

Fonts werden Friends. Fog, der Nebel nistet zwischen Zeichen und Zeilen, dort, wo<br />

das diskursive Verständnis bei unbekannten Sprachen aussetzt und die Annäherung<br />

in Bildern geschieht.<br />

So beschreibt Louis-Jacques Dorais in ‹A Written Orality – The Canadian Inuit<br />

and Their Language› den langen Weg zur Anerkennung der indigenen Sprachkultur<br />

in der kanadischen Arktis, auf dem die orale Tradition der Inuit erst ihre genuine<br />

Silbenschrift finden musste, um sich den hegemonialen Schriftkulturen gegenüber<br />

zu behaupten. Heute unterstützen elektronische Kommunikationsmittel auch neue<br />

Formen des Zusammenspiels zwischen gesprochener und geschriebener Sprache.<br />

L’imaginaire des langues<br />

«Doing sense» meint in diesen Publikationen mehr als «making sense». Die<br />

Schlüsselwendung im Untertitel des Projekts führt den Umgang mit Zeichen von<br />

der Festschreibung einzelner Bedeutungen hin zu einem Prozess des ständigen<br />

«Lesens», in den wir mehrere Sinne und verschiedene Repertoires von bekannten<br />

und unbekannten Codes einbeziehen. Als eine kompakte plastische Edition bilden<br />

die sieben Publikationen von ‹Fog Friend Font› schliesslich gemeinsam eine mehrschichtige<br />

Architektur, einen Block in der Abmessung einer LP, ein heteromorphes<br />

Sedimentstück aus der Archäologie des Sprechens, Schreibens und Lesens.<br />

FOKUS // HINRICH SACHS<br />

35


Nunavut [Unser Land], 2018, neunfarbige Lithografie, 58,2 x 86,6 cm, Zürich ©ProLitteris.<br />

Foto: Serge Hasenböhler<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


FOKUS // HINRICH SACHS<br />

37


Hinrich Sachs (*1962, Osnabrück), lebt seit 1999 in Basel<br />

1985–1990 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg<br />

2006–2016 Professor am Royal Institute of Art, Stockholm<br />

Einzelausstellungen und Projekte (Auswahl)<br />

2019 ‹Catherine, Masahiko, Rex et les autres›, mit Simon Starling, Le Plateau, Paris; ‹Fog Friend Font –<br />

Ways of Doing Multilingual Sense›, mit Fredrik Ehlin, Humboldt Books, Mailand<br />

2018 ‹Wat men weet/That We Know›, San Seriffe, Amsterdam<br />

2012 ‹Kami, Khokha, Bert and Ernie (World Heritage)›, Tensta konsthall, Stockholm<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2019 ‹The Estate/Summer›, Landhaus bei Kuiķule und Lauvas, Lettland; ‹Dig Drill Dump Fill Push Pull<br />

Empty Full – Bilderbücher und Kindermusik der 1970er›, Kunsthaus Langenthal<br />

2018 ‹Studio Eine Phantastik›, Shedhalle, Zürich<br />

2016 ‹Items – Unfolding a Place Without a Historical Centre, Created Continuously Anew in Meetings<br />

and Events that Occur in Empowered Spaces, Simultaneously›, Moderna Museet, Stockholm<br />

2014 ‹Des histoires sans fin›, MAMCO, Genf; ‹Was Modelle können›, Museum für Gegenwartskunst<br />

Siegen; ‹Suturak/Cerca a lo próximo›, Museo de San Telmo, San Sebastían/Donostia<br />

Die Gleichzeitigkeit mehrerer Zeichensysteme in den Werken von Hinrich Sachs<br />

erinnert an ‹L’imaginaire des langues›, Paris, 2010, des Poeten und Philosophen<br />

Édouard Glissant (1928–2011). Der Titel einer Reihe von Interviews, die Lise Gauvin<br />

mit Edouard Glissant geführt hat, verweist auch auf die Vorstellung eines Ganzen<br />

aller Sprachen: Wer heute schreibe, sei nicht mehr allein in einer, in ihrer oder seiner<br />

Sprache unterwegs, sondern sei sich der Präsenz aller anderen Sprachen bewusst,<br />

auch all jener, die nicht verstanden und dunkel bleiben. Bedeutungen seien nicht im<br />

Wörterbuch einer einzelnen dominanten Sprache fixiert, vielmehr könnten sie der lebendigen<br />

Beziehung zwischen verschiedenen Sprachen und Sprechweisen entspringen.<br />

Glissants ‹Poétique de la Relation›, Paris, 1990, handelt von einem umfassenden,<br />

eruptiven Beziehungsraum, der nie festgeschrieben, kaum annähernd erfasst, aber<br />

vorgestellt werden kann. Das Studium spezifischer Kulturen hätte keine äussere<br />

Grenze. Der Zusammenhang (Relation) bindet zwar an einen Ort und an Geschichte<br />

(relie), er verbindet aber auch ohne Grenzen, ohne Ende (relate). Wir dürften an ausfliessendes,<br />

ausgeworfenes Magma denken, das sämtliche Ideologien entwurzelt.<br />

Sesamstrasse in der Arktis<br />

Auf der Bühne multimedialer Installationen versammelt Hinrich Sachs seine<br />

liebevoll detaillierten Puppen der Sesamstrasse in Menschengrösse. Neben global<br />

kursierenden Charakteren wie Ernie und Bert treten auch die für einen spezifischen<br />

Markt konzipierten Lokalgestalten auf, der Träumer Zeliboba zum Beispiel, jener<br />

warmherzige und mit ausschweifender Phantasie begabte Baumgeist aus Russland,<br />

der in einer grossen Eiche im urbanen Hinterhof haust.2012 erscheinen neun Figuren<br />

vor einem stilisiert gemalten Stadtpanorama in Stockholm: Während Audio-Sequenzen<br />

mit den schwedischen Stimmen von Ernie und Kermit aus der Perspektive der<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


ersten Person lokale Geschichten erzählen, verweisen Texte im Format von Museumsbeschriftungen<br />

auf den ideologischen Mix von Bildung, Kommerz und Populärkultur.<br />

Die eingepassten ethnografischen Sammlungsstücke schaffen schliesslich<br />

den Kontext dieser «World Heritage».<br />

Die Lithografie ‹Nunavut (Unser Land)›, 2018, nimmt die Annäherung an eine weitere<br />

kulturelle Topografie bildhaft auf. Ein neunfarbiges Blatt zeigt die Überlagerung<br />

der politisch umkämpften Umrisslinien der Arktis von 1733, 1857, 1922 und 2000, als<br />

die Rechte der ersten Bewohner anerkannt wurden. Was wie die Unschärfe projizierter<br />

Überblendungen erscheint, folgt den fliessenden Grenzen einer nomadischen<br />

Lebensform, die durch den Klimanotstand und den Run auf Ressourcen heute noch<br />

schärfer unter Druck steht.<br />

Erzähl uns etwas!<br />

In der Sprache der Inuit steht «Unikkaalaurit!» für die Aufforderung, etwas zu<br />

erzählen. Wenn Hinrich Sachs zu Erzählungen einlädt, führen seine Spuren zu<br />

Geschichten stets auch in die Geschichte und die kommerziellen Bedingungen ihrer<br />

eigenen Produktion. Der Publikations-Block von ‹Fog Friend Font› oder das grüne<br />

Tischdisplay ‹Hinrich Sachs›, 1994, 2019, das in einem erweiterten Sinn biografische<br />

Materialien auf einem grünen Tisch versammelt, sind mit der Gleichstellung von<br />

eigenen Werken, dem eigenen Leben und Referenzen auf die Lektüre zwei Modelle für<br />

Sachs’ umfassende Poetik der Verknüpfungen. Oft richtet er sich auch an Kinder und<br />

Jugendliche. Schliesslich sind sie bevorzugte Adressaten von Bildung und Werbung.<br />

In ihrer Welt dürfte es gleichzeitig viel Verständnis geben für jene «Ferien vom Ich»,<br />

die uns «bleiben als ein Denken und Handeln, das alle immanente Betriebsamkeit<br />

beiseite imaginiert, um auf Momente des Ungeklärten und Unbekannten zu treffen.»<br />

So jedenfalls hat es der Künstler vor Jahren formuliert. (Hinrich Sachs, Köln 2010, S. 82).<br />

Hans Rudolf Reust, Kunstkritiker, Studienleitung Fine Arts, Hochschule der Künste Bern HKB,<br />

hreust@bluewin.ch<br />

→ ‹Fog Friend Font – Ways of Doing Multilingual Sense›, Hg. Hinrich Sachs, Fredrik Ehlin, Humboldt<br />

Books, Mailand, 2019 ↗ www.humboldtbooks.com<br />

FOKUS // HINRICH SACHS<br />

39


EDHEA — Verbindung zweier Pole<br />

Foofwa d’Imobilité · Dancewalk Ultra-Valais, 27.9.–6.10.2019. Foto: Gregory Batardon<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Seit ihrem 70. Jubiläum 2019 präsentiert sich die vormalige ecav<br />

unter einem neuen Namen und Auftritt. EDHEA nennt sich die<br />

Schule nun. Dies zeugt vom Bestreben des neuen Direktors Jean-<br />

Paul Felley, die Hochschule vorwärtszutreiben und ihr Profil zu<br />

schärfen. Zugleich ist es ein Zeichen, dass der Kanton Wallis die<br />

Bildung als Standortvorteil erkannt hat. Adrian Dürrwang<br />

Frühherbst 2019, auf dem Rückweg im Lötschberg-Basistunnel herrscht eine lebendig<br />

heitere Stimmung. Der eine oder andere Einkauf älterer Weinwandernder wird<br />

den Kanton Bern nie erreichen. Ich denke an die Weinflasche, die ich im Anschluss<br />

an das Gespräch mit dem Direktor der EDHEA Jean-Paul Felley erhalten habe, deren<br />

Etikette mit dem neuen Namen und dem Logo der Schule versehen ist. Ein Namenswechsel<br />

will kommuniziert werden – unter anderem mit einem Hauswein, das ist im<br />

Wallis natürlich Ehrensache.<br />

Siebzig Jahre Tradition<br />

Auch den roten Caran d’Ache-Kugelschreiber – ein weiteres «Bhaltis» –, mit dem<br />

ich nun, Ende November, meine Notizen zum Gespräch sortiere und einige schriftlich<br />

gestellte Nachfragen einarbeite, schmücken die zwei markanten Punkte des neuen<br />

Logos. Wie der neue Name nehmen sie Bezug auf die zwei Traditionslinien dieser kleinen<br />

Hochschule mit rund 230 Studierenden, die siebzig Jahre ihres Bestehens feiert<br />

und unter der allgemeineren Bezeichnung ‹ecav› bekannt war, kurz für École cantonale<br />

d’art du Valais. Jean-Paul Felley erläutert: «Der neue Auftritt der EDHEA weist<br />

auf die zwei Pole ihrer Lehre hin: Grafikdesign als angewandte Kunst (école de design<br />

= ED) und bildende Kunst auf Hochschulniveau (haute école d’art = HEA). Diese Situation<br />

ist einzigartig in der Schweiz.» Die Betonung liegt neu also auf dem Alleinstellungsmerkmal<br />

der Schule und soll zugleich ihre Bereiche abbilden, die, obwohl<br />

unter einem Dach, sich nicht zwangsläufig verbinden: Der Unterschied zwischen der<br />

Kunst, die ohne Auftrag agiert, und der Grafik, die auf Mandatsbasis arbeitet, sowie<br />

die Altersbandbreite der Studierenden machen gemeinsame Projekte schwierig, sagt<br />

Jean-Paul Felley. Solche seien erst auf Stufe der Weiterbildung angedacht.<br />

Im Gespräch formuliert der seit 2018 amtierende Direktor und vormalige umtriebige<br />

Co-Leiter des Centre culturel suisse à Paris ausserdem einen sehr hohen Anspruch<br />

an die jungen Kunstschaffenden und fordert, dass diese sich ihrem Ziel zu einhundert<br />

Prozent verschreiben. Die Schule stellt ihnen dann die Mittel in Form von Werkstätten,<br />

einem Fotolabor, der Druckerei oder digitalen Medien zur Verfügung. Die Kunstschaffenden<br />

sollten überdies einen breiten kulturellen Hintergrund aufweisen, weshalb<br />

eine Bibliothek ein zentraler Ort sei – dieser soll auch den angedachten Neubau<br />

prägen. Zudem seien Partner wie das innovative Théâtre Les Halles (TLH) essenziell:<br />

Seit 2018 besteht im Foyer dieses Theaters in Sierre mit ‹Le Cube› ein gemeinsamer<br />

Ausstellungs- und Projektort.<br />

FOKUS // EDHEA<br />

41


Wie die Hochschule mit ihren beiden Polen ist auch der Kanton Wallis zweigeteilt:<br />

in das Oberwallis, deutschsprachig und eher konservativ, und das Unterwallis, französischsprachig<br />

und wirtschaftlich stark auf die Genferseeregion ausgerichtet.<br />

Um das Jubiläum in einem breiten Kreis publik zu machen, war also eine besondere<br />

Aktion nötig. Mit dem ‹Dancewalk – Ultra Valais› des bekannten Choreografen<br />

Foofwa d’Imobilité, der vom 27. September bis zum 6. Oktober vom Rhonegletscher<br />

200 km tanzend durch das Wallis bis zum Genfersee führte, hatte man einen passenden<br />

Weg gefunden. Dabei wurde die Compagnie Neopost Foofwa von studierenden<br />

oder ausgebildeten Musikern begleitet: An den unterschiedlichen Tagen durchtanzte<br />

man verschiedene thematische «Gebiete», von der Natur über den Wein bis zu Zukunftsindustrien.<br />

An den Abenden fanden in lokalen Kunstorten dann jeweils gesellige<br />

Feiern statt. Diese Aktion verband zudem Vergangenheit und Zukunft: Vom Gebiet<br />

der legendären Furk’art, wo von den zwischen 1983 bis 1999 entstandenen Werken<br />

einzelne wie etwa ein Turm von Per Kirkeby zurückgeblieben sind, gelangte man in die<br />

Künstlerresidenz La Becque in La Tour-de-Peilz am Genfersee. Mit dieser kooperiert<br />

die Schule aktuell.<br />

Alte und neue Schwerpunkte<br />

Die EDHEA versteht sich als im Zentrum von Europa angesiedelt. Felley drückt es<br />

wie folgt aus: «Im Herzen des Alpenraums, abseits der grossen urbanen Zentren gelegen,<br />

ist das Wallis ideal für Studium und Forschung. Wie die Schweiz reflektiert und<br />

nutzt es den Reichtum der kulturellen Unterschiede des Landes.» Er betont jedoch,<br />

dass sich das Unterwallis vor allem in Bezug auf die Entwicklungen im Genferseebecken<br />

verändere. Es gebe zwar Preissteigerungen, aber man profitiere von einem<br />

Austausch, indem einige Personen, nicht zuletzt aus der Kunstszene, nun im Unter-<br />

Foofwa d’Imobilité · Dancewalk Ultra-Valais, 27.9.–6.10.2019. Foto: Gregory Batardon<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


wallis Wohnsitz nähmen und die Schule attraktiver werde. Ein Beispiel ist die bekannte<br />

Kunstschaffende Latifa Echakhch, die im Unterwallis ein Atelier betreibt und seit<br />

2019 auch Kurse an der EDHEA hält.<br />

Zugleich stehe man aber ständig in einem gewissen Konkurrenzkampf mit den<br />

Schulen in Genf und Lausanne. Deshalb soll ein neuer Schwerpunkt in Bezug auf «den<br />

Ton» etabliert werden. Felley meint dazu:«Neben den klassischen Kunst- und Designkursen<br />

nehmen Sound und MAPS – Master of Arts in Public Spheres – eine besondere<br />

Stellung ein. Dazu entwickeln wir zahlreiche Partnerschaften in der ganzen Schweiz<br />

und mit europäischen Institutionen.» Der Master of Arts in Public Spheres selbst ist<br />

eine solche Kooperation – er wird gemeinsam mit der HEAD in Genf und der ECAL in<br />

Lausanne angeboten. Internationale Vernetzung wird mit der Förderung von ausländischen<br />

Studierenden durch die Bourse Hans Joerg Wyss vorangetrieben. Das Institut<br />

de Recherche, das von Alain Antille geleitet wird, widmet sich ebenfalls der «Interaktion»<br />

zwischen Kunstschaffen und verschiedensten Räumen, wie der Natur oder<br />

dem öffentlichem Raum. Neue Partner ermöglichen auch ungewöhnliche Projekte:Die<br />

Fondation Oplae in Lens vergibt etwa ab dem Frühling <strong>2020</strong> an eine Absolventin oder<br />

einen Absolventen des Studiengangs Master of Arts in Public Spheres einen dreimonatigen<br />

Aufenthalt in Australien im Gebiet der Aborigines. Als kurzes Fazit bleibt: Die<br />

kleine EDHEA muss geschickt agieren, Gelegenheiten ergreifen und Nischen nutzen.<br />

Die Zukunft wird gebaut<br />

Jean-Paul Felley lässt in unserem Gespräch keinen Zweifel an seiner Mission für<br />

die EDHEA aufkommen. Ursprünglich aus dem Wallis, ist er gut vernetzt bis in den<br />

Regierungsrat. Dieser hat den Bildungsbereich als Standortvorteil für die Zukunft des<br />

Kantons erkannt. So wurden die Walliser Fachhochschulen unter der Bezeichnung<br />

‹HES-SO Valais-Wallis› zusammengefasst und an einigen Orten schon breit ausgebaut.<br />

Auch die EDHEA ist seit 2019 ein Teil dieses Verbundes und profitiert von der<br />

Zusammenarbeit, etwa durch das interdisziplinäre Gefäss des ‹ArtinLab›, das an der<br />

Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft arbeitet.<br />

Schon länger sind die Planungen für einen Neubau der Schule im Gange. Das<br />

Langzeitprovisorium, seit 1997 im ehemaligen Kantonsspital, bietet zwar für Kunstschaffende<br />

helle Ateliers, ist zugleich aber für Arbeiten am Computer im Sommer<br />

ungeeignet, und die Werkstätten im Keller platzen aus allen Nähten. Dass nun am<br />

14. November 2019 die Gemeinde Sierre den Masterplan für die Bebauung veröffentlicht<br />

hat,konnte die Hochschule auf Instagram als positive Nachricht posten – so wird<br />

ein nächstes Treffen in einigen Jahren dann vielleicht nicht mehr auf der Sonnenterrasse<br />

mit spektakulärer Fernsicht, sondern in einer grossen Bibliothek stattfinden.<br />

Adrian Dürrwang. Kunsthistoriker, freier Autor und Lehrer in Bern. a_duerrwang@hotmail.com<br />

→ EDHEA, Schule für Gestaltung und Hochschule für Kunst Wallis ↗ www.edhea.ch<br />

→ ‹Les plus beaux livres suisses 2018›, Ausstellung kuratiert vom Bundesamt für Kultur in Kooperation<br />

mit der EDHEA, Arsenaux, Sion/Sitten, bis 31.1. ↗ www.lesarsenaux.ch<br />

FOKUS // EDHEA<br />

43


Ansichten — Konkrete Poesie auf<br />

einem romanischen Grabmal<br />

Louis Boudan für den Antiquar François-Roger de Gaignières, Grabmal für Mathilde von Flandern<br />

(gest. 1083), Abbaye-aux-Dames, Caen, 1698/1702, Oxford, Bodleian Library<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Nur Flüstertöne spielte mir das Mobiltelefon zu:«Je suis devant<br />

le tombeau de Mathilde. C’est maaagnifiiique! Maintenant, je<br />

compreeends!» – raunte mir eine Freundin zu, die grad vor dem<br />

Grabmal von Mathilde von Flandern in der Abbaye-aux-Dames<br />

in Caen stand. Katharina Holderegger<br />

Ja, was hat es mit dieser trapezförmigen Platte auf sich? Sie besteht aus mit Kohle<br />

versetztem Kalkstein, der aus der flandrischen Heimat einer normannischen Herzogin<br />

und späteren englischen Königin stammt. Wieso hat mich dieses Frauengrabmal<br />

so berührt, mehr als alle anderen, die ich in den Kirchen der Vormoderne als Spielplätze<br />

und manchmal auch Schlachtfelder von Identitäten studiert habe? Tatsächlich<br />

reisst die Reihe der von diesem Monument Ergriffenen in der 1059/1060 gestifteten<br />

Abbaye-aux-Dames in Caen nur in der Zeit ab, als das Grabmal durch eine gotische<br />

Nekropole überhöht und zugleich darunter verborgen war. Es kam erst wieder zum<br />

Vorschein, als die Calvinisten 1562 gegen diese Form des Totenkults Hand anlegten.<br />

Schon der Chronist Orderic Vitalis (gest. 1131) schrieb das von ihm als «lieblich»<br />

bezeichnete Epitaph buchstabengetreu ab. Das Gedicht ist mit einem Schwung formuliert<br />

und gesetzt, der in auffälligem Kontrast zur Strenge der mittelalterlichen<br />

leoninischen Versregeln wie auch der geometrischen Anordnung steht. Die Schrift<br />

bewegt sich von der Mitte des Kopfendes in an- und abschwellender Dichte und<br />

Dicke der Buchstaben entlang der Ränder und dann entlang der Mittelachse hinunter<br />

und wieder herauf. Im Wortlaut verbindet sich die knappe, klare Sprache von Urkunden<br />

durch unerwartete Wendungen zu einem dialektischen Porträt der Stifterin. So<br />

erfahren wir etwa: «Den Fürst von Flandern hatte sie zum Vater und zur Mutter Adele»<br />

oder «Für sich selbst arm an verschwendeten Reichtümern; für die Armen reich.»<br />

Die Abtei war beim Tod von Mathilde von Flandern 1083 eines der damals modernsten<br />

Administrationszentren,das Dutzende von normannischen und englischen Dörfern,<br />

Weinbergen, Salzfeldern, Fischgründen und Handelshäusern vernetzte, und zugleich<br />

ein Leuchtturm der Poesie. Die in Konstanz lehrende Mediävistin Gabriela Signori trug<br />

dabei schon länger Indizien zusammen, wonach selbst die von der literarischen Elite<br />

um den Ärmelkanal damals so bewunderte Dichterin Muriel (gest. vor 1113) nicht vornehmlich<br />

in der Wilton Abbey, sondern in Caen gewirkt hatte. Leider ist keines ihrer<br />

Werke überliefert. Aber könnte nicht eines der Grund jenes aufgeregten Anrufs meiner<br />

Freundin gewesen sein? Auf alle Fälle dürfte das Epitaph für die Reine-Duchesse<br />

Mathilde auf eine der Frauen zurückgehen, die in der dank zahlreicher werdenden<br />

Historikerinnen zwar allmählich besser erforschten, aber doch noch unterbewerteten<br />

vortrefflichen Schreibstube der Abbaye-aux-Dames die Feder führten.<br />

Katharina Holderegger, Kunsthistorikerin, Kritikerin, Kuratorin, lebt mit ihrer Familie am Genfersee, dissertiert<br />

mit ‹Monument und Geschlecht› an der Universität Bern.<br />

→ Ansichten: Ein Bild, ein Text – Autor/innen kommentieren eine visuelle Vorlage ihrer Wahl.<br />

FOKUS // ANSICHTEN<br />

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Fri Art — Retour à Fribourg<br />

A House is not a Home, vue d’exposition, Fri Art, 2019. Photo: Guillaume Baeriswyl<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Fri Art propose une exposition collective en deux volets avec de<br />

jeunes artistes suisses et internationaux. Si elle s’inscrit dans<br />

les débats contemporains sur l’identité, l’exposition met surtout<br />

en relief la fragilité de cette notion, dans la dualité entre les<br />

corps et de l’architecture ou entre la conception et la réception<br />

d’une œuvre. Sylvain Menétrey<br />

«Annie Ernaux évoque à merveille ce malaise que l’on ressent lorsqu’on revient chez<br />

ses parents après avoir quitté non seulement le domicile familial mais aussi la famille<br />

et le monde auxquels, malgré tout, on continue d’appartenir, et ce sentiment déroutant<br />

d’être à la fois chez soi et dans un univers étranger.» Dans ces lignes de ‹Retour<br />

à Reims›, Didier Eribon décrit certaines des questions qui parcourent la double<br />

exposition ‹A Home is not a House› et ‹A House is not a Home› que propose Nicolas<br />

Brulhart pour ses débuts comme directeur artistique du centre d’art Fri Art. L’origine<br />

comme déterminisme auquel le sujet cherche à échapper. La maison comme lieu de<br />

confort et de réconfort, mais aussi de traumatismes et de violences assourdies.<br />

Se saisir de l’identité pour lutter contre les structures d’exclusion et rendre visible<br />

certaines communautés minorisées est une stratégie à l’œuvre dans de nombreuses<br />

pratiques artistiques actuelles. De jeunes artistes en font un enjeu, parfois trop exclusif,<br />

de leur travail. Mais, en parallèle, la question identitaire est aussi récupérée,<br />

par des groupes d’extrême-droite qui la brandissent dans une idéologie de rejet.<br />

Dans ces débats sensibles, comment un curateur qui n’appartient pas à une minorité<br />

visible peut-il se positionner ? Plutôt que d’apporter des réponses définitives,<br />

Nicolas Brulhart décentre habilement le propos pour nous faire réfléchir à des enjeux<br />

de réception de l’art en posant cette éternelle question : à quel point le prisme<br />

biographique doit-il informer la lecture d’une œuvre, surtout quand celle-ci se refuse<br />

à l’interprétation? A ce titre, on notera que ces interrogations sur l’identité et le<br />

domestique interviennent justement au moment du retour du curateur dans sa ville<br />

d’origine de Fribourg.<br />

Une maison bien rangée<br />

L’accrochage du premier chapitre déjouait cependant les préjugés au sujet d’un<br />

curateur issu de la scène alternative. Chaque œuvre bénéficiait d’un espace généreux.<br />

Marie Kondo semblait avoir épuré les salles de la Kunsthalle fribourgeoise:<br />

moins de cimaises, des fenêtres libérées, un éclairage doux et caressant. Comme<br />

si le retour à Fribourg s’accompagnait d’un désir de respectabilité. Mais les antagonismes<br />

se multipliaient dans cette maison bien rangée. Comme le titre en forme de<br />

chiasme des deux expositions l’indique, peu importe l’ordre de l’équation : signifiant<br />

et signifié ne s’unissent jamais. C’est dans cette inadéquation du soi et de l’autre, et<br />

de l’œuvre et de son contexte, que se logent les travaux des treize artistes invités,<br />

tous représentants de la jeune génération.<br />

FOKUS // FRI ART<br />

47


Cette logique était particulièrement visible dans le théâtre mental plus dépouillé<br />

du premier étage. Les élastiques tendus à quelques centimètres du sol par Olga<br />

Balema exprimaient la difficile cohabitation du sujet et de l’architecture. Cette<br />

œuvre, piège pour les pieds et le regard, citait le minimalisme, en rendant le spectateur<br />

conscient de son corps dans l’espace. Mais la facture artisanale de l’œuvre,<br />

avec ses bandes rapiécées et peintes, ses brins qui traînaient au sol, renvoyait, elle,<br />

à des occupations de préaux scolaires, des ouvrages de couture ou à d’autres souvenirs<br />

subjectifs. Le jeu et le passe-temps affluaient aussi dans le diptyque de Marie<br />

Gyger, composé de petits avions en papier collés sur des feuilles grises biseautées<br />

comme des tuiles. Disposés en ligne sur des plis des feuilles, les avions formaient<br />

des motifs de fils barbelés qui clôturaient le désir d’évasion. Une chimère de chèvre,<br />

mi-cadavre, mi-jouet, guignait de ses yeux aveugles en faux diamants depuis l’extérieur<br />

de la fenêtre. Ce memento mori bouffon de Tristan Lavoyer raillait la position inconfortable<br />

du visiteur, invité mais néanmoins intrus dans cette maison, spectateur<br />

d’identités fracturées.<br />

Le rez insistait davantage sur les bases matérielles et domestiques, avec une<br />

majorité de sculptures plus affirmatives. On y retrouvait une chèvre de Tristan Lavoyer,<br />

qu’un mécanisme faisait aller bêtement d’avant en arrière sur un rail comme<br />

une allégorie de l’individu domestiqué et automatisé par les technologies de pouvoir.<br />

Nicolas Brulhart (1983, vit à Fribourg), directeur artistique de Fri Art depuis juin 2019<br />

auparavant archiviste à la Kunsthalle de Berne, co-directeur de Forde à Genève, un des membres<br />

fondateurs de l’espace indépendant WallRiss à Fribourg<br />

curateur de l’exposition collective ‹Discoteca Analitica› à Fri Art, 2019<br />

A Home is not a House, vue d’exposition, Fri Art, 2019. Photo: Guillaume Baeriswyl<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Le pouvoir symbolique du phallus était tourné en dérision, renvoyé à sa puérilité, à<br />

une fonction décorative ou à une utilité profane, par la série Bloomers de Daphne<br />

Ahlers, des sculptures moulées dans des coques de protection pour les parties génitales<br />

masculines. Les positifs obtenus par ces opérations de moulage, accrochés<br />

au mur à hauteur d’entrejambe, étaient agrémentés de nœuds aux couleurs pastels<br />

ou servaient de patères. D’autres œuvres développaient des approches idéalisées de<br />

l’identité et de la maison, à travers le rêve ou l’artifice, exprimant cette dialectique<br />

de l’image de soi libre et du regard de l’autre qui conditionne, dans une métaphore<br />

de la négociation entre la subjectivité de l’artiste et les projections du spectateur qui<br />

servait de fil conducteur à l’exposition.<br />

Un public bien domestiqué<br />

Le second volet, ‹A Home is not a House›, que nous avons pu visiter en cours de<br />

montage, introduit un changement radical de scénographie. Les fenêtres sont désormais<br />

recouvertes de filtres miroir qui referment le bâtiment sur lui-même et multiplient<br />

les reflets. L’éclairage est diffus. Des rideaux noirs théâtralisent les salles. Le<br />

public, qui pouvait librement exercer son regard dans le premier chapitre, est cette<br />

fois-ci assailli par l’exposition qui s’impose à lui, le désoriente et lui renvoie son<br />

image. Il est devenu l’Autre, celui sur qui le pouvoir s’exerce. Par ce renversement, le<br />

curateur nous plonge dans cette étrange sensation dont parle Eribon d’être à la fois<br />

chez soi et dans un univers étranger. Les identités muettes de la première exposition<br />

deviennent envahissantes, à l’exemple de ce sac à main en velours noir monumental<br />

avec des charms dorés de Gina Fischli à l’entrée, dont la féminité déborde sur l’architecture<br />

et le public. Aussi cette énigmatique peinture expressionniste sur carton de<br />

Sophie Oxe, une artiste que vous ne trouverez pas sur Google. La toile représente en<br />

touches grossières à la Ensor un bateau flanqué d’un drapeau suisse avec pour passagers<br />

des hommes en hauts-de-forme hilares, dont deux serrent une mariée. Le curateur<br />

nous explique que l’auteure était une bourgeoise fribourgeoise «excentrique»,<br />

décédée en 2010 dans l’EMS voisin de Fri Art. Sa production picturale, léguée au Musée<br />

d’art et d’histoire de Fribourg n’a jamais quasiment jamais été exposée. Comment<br />

interpréter cette scène? Rapt ou sauvetage? Une recherche biographique donnerait-elle<br />

les clés de cette allégorie possiblement féministe ? On salue le parti-pris<br />

barthésien du curateur de montrer des artistes aux identités multiples de genre ou<br />

de race sans mentionner ces éléments biographiques. Il invite à des lectures plus<br />

subjectives et à apprécier les qualités plastiques des œuvres, même si certaines,<br />

comme dans le cas de Sophie Oxe, sont plus discutables.<br />

Sylvain Menétrey, curateur, critique indépendant et enseignant à la HEAD–Genève, vit à Lausanne.<br />

sylvain.menetrey@gmail.com<br />

→ ‹A Home is not a House›, avec Daphne Ahlers, Olga Balema, Camille Blatrix, Gina Fischli,<br />

Sitara Abuzar Ghaznawi, Marie Gyger, Lewis Hammond, Nora Kapfer, Tristan Lavoyer, Claudia Lemke,<br />

Dominic Michel, Sveta Mordovskaya, Ser Serpas, Sophie Oxe, Fri Art – Kunsthalle Fribourg,<br />

jusqu’au 12.1. ↗ www.fri-art.ch<br />

FOKUS // FRI ART<br />

49


Cerith Wyn Evans — Testimoni<br />

oculisti in un viluppo misterioso<br />

StarStarStar/Steer (totransversephoton), 2019, veduta dell’installazione, Pirelli Hangar Bicocca,<br />

Milano, Courtesy White Cube e Pirelli Hangar Bicocca. Prodotto con il supporto tecnico di INELCOM,<br />

Madrid. Foto: Agostino Osio<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


All’Hangar Bicocca in Milano le immateriali sculture fluttuanti<br />

di luce e suono di Cerith Wyn Evans procurano un’esperienza<br />

sinestetica piena di misteri in un bosco intessuto di citazioni<br />

e allusioni, che appaiono e spariscono a seconda del punto di<br />

vista del publico. Barbara Fässler<br />

Negli anni 2000 l’artista gallese Cerith Wyn Evans da regista sperimentale e strutturalista<br />

si è convertito a scultore, e ora il suo film è diventato scultura immateriale, allo<br />

stesso modo fatta di luci e suoni. Da riproducibili i suoi lavori si sono fatti irripetibili<br />

e hanno sommerso lo spazio espositivo, lo spazio reale del qui e ora. La sua mano<br />

da regista mette in scena le sue sculture immateriali nella cattedrale dell’Hangar<br />

Bicocca. Allo stesso tempo Cerith Wyn Evans dirige i protagonisti, gli spettatori, in<br />

una coreografia articolata come flusso libero e permette loro, così facendo, di immergersi<br />

in uno spazio-tempo magico e fluttuante in cui la percezione delle opere si<br />

modifica con ogni passo.<br />

Oltre a trasporre il linguaggio del cinema nel vocabolario scultoreo e nello spazio<br />

fisico, Evans reinterpreta concetti, forme ed elementi dai più disparati campi della<br />

cultura come l’arte moderna e antica, la musica, la letteratura, la danza e la scienza.<br />

Così il titolo stesso ‹… the illuminating Gas› cita il titolo di ‹Etant donné›, l’ultima<br />

opera di Marcel Duchamp, nella quale lo spettatore diventa voyeur. La citazione si<br />

riferisce al ruolo del gas nella produzione di luce, condizione sine qua non di ogni<br />

opera d’arte visiva e della sua percezione. All’ingresso gli spettatori si imbattono subito<br />

in una foresta di sette colonne fatte di tubi di vetro. Esse somigliano solo formalmente<br />

ai pilastri dell’architettura antica, poiché non poggiano nemmeno per terra e<br />

sono fatte di vetro, quindi fluttuano nello spazio e rappresentano paradossalmente<br />

la trasparenza e l’estrema fragilità. Un algoritmo detta il ritmo con il quale i led si<br />

accendono e spengono lentamente, e le colonne passano da traslucide a bianche, da<br />

spettrali a illuminate.<br />

Nella navata centrale il pubblico scorre liberamente sotto le giganti sculture di<br />

neon che evocano i concetti spaziali di Lucio Fontana in versioni ingarbugliate, piene<br />

di citazioni più o meno esplicite, che appaiono a seconda del punto di vista. Vi si trovano<br />

ad esempio i «testimoni oculisti» del Grande Vetro di Marcel Duchamp, delle<br />

linee convulse e aggrovigliate che seguono i gesti e le coreografie del teatro Noh del<br />

Giappone; delle formule chimiche o delle forme geometriche. Come deve aver provato<br />

Cerith Wyn Evans stesso anni fa a Tokyo guardando la città da un grattacielo, anche il<br />

pubblico si deve sentire incapace di cogliere tutti i significati e i livelli interpretativi di<br />

una realtà complessa e indecifrabile, misteriosa e nascosta che si dà alla vista come<br />

intrico di luci.<br />

Barbara Fässler è artista, teorica e critica d’arte. barbarasic.faessler@gmail.com<br />

→ ‹… the illuminating Gas›, Hangar Bicocca, Milano, fino al 23.2. ↗ www.pirellihangarbicocca.org<br />

FOKUS // CERITH WYN EVANS<br />

51


HINWEISE<br />

Digitale Kunst — Speculative<br />

Habitat for Sponsored Seabirds<br />

Curator’s Choice — 30 Sekunden habe ich Zeit,<br />

mir dieses Kunstwerk anzuschauen, dann verschwindet<br />

es. Vom Verschwinden handelt es,<br />

dem der Vögel angesichts der Klimakatastrophe<br />

und der Bedrohung ihrer Lebensräume. Ich<br />

sehe niedliche Computerspiel-Flamingos und<br />

Pinguine und ein Schild: «The Long and Short<br />

of It». Lange Zeit, kurze Zeit, was bedeutet das<br />

angesichts der 4,6 Milliarden Jahre Erdalter<br />

und nur 200’000 Jahre des Homo sapiens?<br />

Kristin Lucas’ ‹Speculative Habitat for Sponsored<br />

Seabirds› ist im Rahmen des seit 2010<br />

existierenden Sunrise/Sunset-Projekts auf der<br />

Website des Whitney Museum zu sehen, jeweils<br />

für 30 Sekunden, wenn die Sonne in New York<br />

auf- oder untergeht. Die Arbeit passt zum Format<br />

und bindet die Zeit- und Ortlosigkeit des<br />

Netzes an die Tatsache, dass wir uns auf einem<br />

Planeten befinden, der um die Sonne kreist, die<br />

unser Leben möglich macht, aber auch bedroht.<br />

Sie warnt nicht nur, sondern schlägt auch Handeln<br />

vor. Jeder digitale Vogel entspricht einem<br />

realen, dessen Patenschaft Lucas über eine<br />

Vogelschutzorganisation übernommen hat. Die<br />

Arbeit ist Teil des grösseren Projekts flARmingos,<br />

das auch eine App zu den Tanzbewegungen<br />

der Vögel umfasst. Raffael Dörig<br />

Kristin Lucas · Speculative Habitat for Sponsored<br />

Seabirds, 2019<br />

↗ whitney.org ↗ dancewithflarmingos.net<br />

Len Lye<br />

Basel — Die Visualisierung von Bewegung ist<br />

sein künstlerisches Mittel. Sichtbar wird es vor<br />

allem in seinem Hauptmedium, dem Medium<br />

der Bewegung selbst: im Film. Aber auch in<br />

anderen künstlerischen Disziplinen entwickelte<br />

der neuseeländische Künstler Len Lye Kompositionen<br />

von Bewegung.<br />

Ausgehend von seinen Zeichnungen indigener<br />

Formensprache, die in ihrer Ornamentik an<br />

einen Versuch erinnern, Struktur beweglich<br />

zu machen (Totem-und-Tabu-Skizzenbuch,<br />

1922–1926), erarbeitete Lye zwischen den<br />

Dreissiger- und Fünfzigerjahren avantgardistische<br />

Experimentalfilme. Konkrete, figurative<br />

Formen entwickeln sich darin zu immer<br />

stärker abstrakt werdenden Bewegungsmustern<br />

und Farbfeldern mit überwältigender<br />

Leuchtkraft, für die er zum Teil unmittelbar<br />

auf die rohen 35-mm-Filmstreifen malte. Die<br />

Bilder sind dabei stets mit virtuoser Musik<br />

unterlegt, an deren Rhythmus sich die im<br />

Film ablaufenden Muster anpassen. Auch auf<br />

seinen sogenannten Scratch-Filmen tanzen<br />

die händisch auf den Film gekratzten Linien<br />

analog zum Ton – sie vertonen damit ganz<br />

konkret die Bewegung der hinterlassenen<br />

Spuren, und man mag bei diesem Medium an<br />

die Funktion einer tontragenden Schallplatte<br />

denken. Den zu erwartenden Sprung erleben<br />

wir etwas weiter hinten, im letzten Raum der<br />

Ausstellung: bei Len Lyes kinetischen Skulpturen.<br />

Ein Drahtbüschel wirbelt wild durcheinander.<br />

Eine Kugel aus Kork balanciert leicht<br />

hüpfend auf einem flexiblen Metallstreifen,<br />

der, zu einem Kreis geformt, sich in Endlosschleife<br />

um sich selbst dreht. Die gleiche<br />

Kugel schlägt in einer anderen Installation<br />

in heftigen Vibrationen gegen eine aufrecht<br />

stehende Metallfläche, die dadurch in eine<br />

laut hörbare Schwingung versetzt wird. Die<br />

musikalische Begleitung verleiht den durch<br />

ihre Motorisierung bewegten Skulpturen eine<br />

dominante Dramatik.<br />

Die feinen, bildhauerisch in den Raum übersetzten<br />

Linien aus Len Lyes Doodle-Zeichnungen,<br />

in denen die frei aufs Papier gebrachten<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Striche eine abstrakte Bewegung festhalten,<br />

lassen noch ein wenig die vorherige Ausstellung<br />

der Position Rebecca Horns (→ KB 9/2019,<br />

S. 80/81) in diesen Räumen nachklingen. Die<br />

rudimentäre Art der akustischen Kinematik<br />

erinnert andererseits an den Gastgeber des<br />

Hauses selbst: Jean Tinguely.<br />

Alles in allem verfolgte Len Lye jedoch einen<br />

ganz eigenen Stil, der sich intensiv dem Phänomen<br />

der Bewegung widmet und sich in einer Art<br />

künstlerischen Studie mit dessen Ausdrucksformen<br />

auseinandersetzt. VMS<br />

Len Lye · Tulsalava, ca. 1929, 1/12 einer Fotoserie,<br />

ca. 20 x 25 cm, Filmstill<br />

Len Lye · A Colour Box, 1935, Tonfilm, 4’, 35 mm,<br />

Farbe (Dufaycolor), Filmstill<br />

→ Tinguely Museum, bis 26.1.<br />

↗ www.tinguely.ch<br />

Josef Albers<br />

Bellinzona — Die Villa dei Cedri in Bellinzona<br />

gibt dank einem Fundus erstmals gezeigter<br />

Skizzen und Collagen den bislang vielleicht<br />

schönsten Einblick in die Serie ‹Homage to<br />

the Square› von Josef Albers, die von 1949 bis<br />

zu seinem Tod über 2000 Werke umfasste. Die<br />

Schau setzt bei den Mosaiken und Fenstern<br />

ein, die der Künstler als Student am Bauhaus<br />

1920–1923 aus Scherben herstellte. Erstmals<br />

verbanden sich darin Experimente zur Kombination<br />

monochromer Oberflächen mit Lichtstudien.<br />

Notabene typografische, aber auch freie<br />

Arbeiten aus dem nächsten Jahrzehnt zeigen,<br />

wie Albers diese Interessen vertiefte.<br />

Spannend ist vor allem, wie das Kuratorenduo<br />

Carole Haensler, Direktorin der Villa dei<br />

Cedri, und Marco Pierini, Direktor der Galleria<br />

Nazionale dell’Umbria Perugia, die Anregung<br />

Albers’ durch seine Südamerikareisen nach<br />

seiner Emigration in die USA 1933 gewichtet.<br />

Wie Versuchsreihen zeigen, gelangte Albers bei<br />

der jahrelangen Verarbeitung der suggestiven<br />

Repetitionen von Strukturen und Ornamenten<br />

präkolumbianischer Architektur wie auch der<br />

für europäische Augen schrillen Buntheit südamerikanischer<br />

Kulturen zu einer Zuspitzung<br />

formaler Reduktion und farblicher Variation,<br />

deren Höhepunkt die nur mehr auf vier Typen<br />

beschränkte ‹Homage to the Square› darstellte.<br />

Diese Serien, die eher Echoräume von Erinnerungen<br />

als autoritäre Setzungen sein wollten,<br />

können auch als Kippmomente zwischen der<br />

modernen und der minimalistischen und damit<br />

zeitgenössischen Kunst aufgefasst werden.<br />

Den farbtheoretischen Rückgriff auf Goethe<br />

oder Chevreul, die beide schon im 19. Jh. das<br />

subjektive Erleben der Schwingungen des<br />

Lichts darlegten, schickte er dabei genauso der<br />

Praxis hinterher, wie er diese unterschiedlichen<br />

Lehren bis 1949 am Black Mountain College<br />

und danach an der Yale University vermittelte.<br />

Bevor es in der Villa dei Cedri die Treppe hochgeht,<br />

wird auch noch die für seine europäische<br />

Rezeption bedeutende Freundschaft mit<br />

seinem ehemaligen Schüler Max Bill behandelt.<br />

Auf der Beletage ist man dagegen vor<br />

HINWEISE // CURATOR’S CHOICE / BASEL / BELLINZONA<br />

53


einer grossartigen Auswahl von 100 Gemälden<br />

und Drucken aus der ‹Homage to the Square›<br />

nur noch zum Eintauchen in das Innere nicht<br />

zuletzt seines eigenen Sehens und Denkens<br />

eingeladen. Die Aktualität dieser subtilen<br />

Bewusstseinsschärfungen, dass sich alles nur<br />

langsam in Zusammenhängen erahnen lässt,<br />

ist natürlich ungebrochen. KHO<br />

Josef Albers · Color Study for: Homage to the<br />

Square, undatiert, Öl und Bleistift auf Zeichenfolie,<br />

33,5 x 30,6 cm, The Josef and Anni Albers<br />

Foundation @ ProLitteris<br />

Josef Albers · Color Study for: Homage to the<br />

Square, undatiert, Öl und Bleistift auf Zeichenfolie,<br />

29,5 x 23,7 cm, The Josef and Anni Albers<br />

Foundation © ProLitteris<br />

→ Museo Villa dei Cedri, bis 2.2.; mit Katalog<br />

↗ www.villacedri.ch<br />

Tom Fellner, René Fahrni<br />

Brugg — Man kann es Zufall nennen. «Dummy»<br />

und «Bunny» reimen sich. Also bringt man<br />

die beiden Werke zusammen und fertig ist<br />

die Installation. So ungefähr muss man sich<br />

das Vorgehen der beiden Zürcher Künstler<br />

mit Aargauer Wurzeln Tom Fellner (*1956) und<br />

René Fahrni (*1977) vorstellen, die im Zimmermannhaus<br />

Brugg einen nicht ganz ernstzunehmenden<br />

Kunstparcours unter dem Titel<br />

‹Dummies› (deutsch: Attrappen, Dummköpfe)<br />

aufgebaut haben. Wer sind die beiden Fantasiebegabten,<br />

die lose befreundet sind und die<br />

sich nun auch künstlerisch begegnen? Der in<br />

New York geborene Tom Fellner hat in den USA<br />

Philosophie, Kunst und Malerei studiert und<br />

unterrichtet heute an der Fachhochschule für<br />

Gestaltung und Kunst der Nordwestschweiz.<br />

Seine Arbeiten sind unter anderem in den<br />

Sammlungen des Metropolitan Museum und<br />

des Aargauer Kunsthauses zu finden. Kennzeichen<br />

des Kunstmalers: Bad Painting. Objektkünstler<br />

René Fahrni hat die F+F Schule Zürich<br />

absolviert und wurde mit diversen Kunststipendien<br />

gefördert. Unter anderem war er an<br />

Art and the City in Zürich beteiligt, stellte in<br />

diversen Offspaces aus und als Gastkünstler im<br />

Aargauer Kunsthaus. Zurück nach Brugg: Eine<br />

Skulptur von Fahrni wird also einem Bild von<br />

Fellner zugeordnet oder umgekehrt. Wenn der<br />

Objektkünstler in ‹Dummy› vier unterschiedlich<br />

grosse Kuben aus Karton übereinanderstapelt,<br />

als wärs ein abstrahierter Hase, so hat er gleich<br />

Fellners aquarellierten ‹Evil Bunny› zur Seite,<br />

der alles andere als böse, sondern ziemlich<br />

liebenswürdig dreinschaut. Unvereinbares<br />

im Gleichen ist die Würze des Witzes. Und in<br />

diesem Sinn ticken auch die beiden Künstler.<br />

Sie mixen lustvoll High und Low, Fahrni mit<br />

Objekten aus Alltagsmaterial wie Holz, Gips<br />

oder Jute und Fellner mit popartiger Malerei<br />

auf bedruckten Dekostoffen. Wundern Sie sich<br />

also nicht, wenn Sie auf ihrem Rundgang unter<br />

einer magischen Laterne durchspazieren, die<br />

von gruseliger Hand gehalten wird, und Ihnen<br />

gleichzeitig eine Katze auf gemustertem Tuch<br />

zuschaut, wie Sie über Hindernisse aus Holz<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


und Gips stolpern. Und freuen Sie sich über den<br />

bunten Kraken, der über einem Bouquet aus<br />

kahlen Hölzern prangt. Fragt sich nun: Ist diese<br />

Welt der Attrappen eine Scheinwelt? Ist die Welt<br />

generell eine Scheinwelt? Oder sind wir am Ende<br />

selber die Dummköpfe, die sich darin überlisten<br />

lassen? Fast (un)heimelig. FS<br />

René Fahrni · Entry Hall Table, 2014, Gips, Holz,<br />

Wolle, Ölfarbe<br />

Hermann Scherer<br />

Freiburg/Br — Hermann Scherer (*1893–1927),<br />

der mit nur 34 Jahren verstorbene Bildhauer,<br />

Maler und Grafiker, schuf in einer vergleichsweise<br />

kurzen Zeitspanne ein Werk, das noch<br />

heute von Interesse ist. Dies belegt eine<br />

aktuelle Schau mit privaten Leihgaben sowie<br />

zahlreichen Werken aus den eigenen und den<br />

Beständen des Dreiländermuseums in Lörrach.<br />

Ganz in der Nähe von Lörrach wurde Scherer<br />

geboren. Der Besuch einer Munch-Ausstellung<br />

im Kunsthaus Zürich Anfang der Zwanzigerjahre<br />

beeindruckte ihn tief – und weckte womöglich<br />

den Künstler in ihm. Die Bekanntschaft mit<br />

Ernst Ludwig Kirchner, den er in der Kunsthalle<br />

Basel kennen gelernt hatte, gab seinem Schaffensdrang<br />

Schub – und eine Neuausrichtung.<br />

Als Bildhauer findet der ausgebildete Steinmetz<br />

bald zu einer eigenen, starken Bildsprache<br />

– so in der kühnen ‹Mutter, Kind säugend›<br />

in Arve. Als Maler orientiert er sich an Kirchner,<br />

doch geht er in der Dynamisierung seiner Landschaften<br />

über das Vorbild hinaus. Ganz stark<br />

ist Scherer auch in den Holzschnitten – wie in<br />

dem ‹Raskolnikov›-Zyklus nach Dostojewski,<br />

dessen Protagonist Züge von ihm trägt. HDF<br />

Tom Fellner · Kleiner Krake, 2015, Tempera und<br />

Öl auf bedrucktem Stoff<br />

→ Zimmermannhaus, bis 1.3.<br />

↗ www.zimmermannhaus.ch<br />

Hermann Scherer · Berglandschaft Sertigtal-<br />

Davos, um 1923/24, Galerie Iris Wazzau.<br />

Foto: Jakob Jägli<br />

→ Museum für Neue Kunst, bis 15.3.<br />

↗ www.freiburg.de<br />

HINWEISE // BRUGG / FREIBURG/BR<br />

55


Im Garten der Farbe<br />

Freiburg/Br — Es ist die erste Ausstellung<br />

unter dem neuen Namen: PEAC, Paul Ege Art<br />

Collection heisst der Kunstraum Alexander<br />

Bürkle seit Kurzem. Neu ist auch, dass er<br />

nun als Museum firmiert. Die rund 900 Werke<br />

umfassende Sammlung umfasst Arbeiten von<br />

Vertretern der Minimal Art wie Donald Judd,<br />

Sol LeWitt und Robert Ryman oder des Radical<br />

Painting wie Marcia Hafif und Phils Sims, aber<br />

auch Werke von Josef Albers, Helmut Federle<br />

und Beat Zoderer. In der aktuellen Schau ‹Im<br />

Garten der Farbe› geht es um Kunst, die Farbe<br />

zum Thema macht. Maria Tackmann untersucht<br />

bspw., wie sich Stofffarbe in unterschiedlichen<br />

Papieren ausprägt. Ein Raum bietet Monochromien<br />

von Rudolf de Crignis, dessen Bilder<br />

Farbe, Licht und Raum in geradezu körperlicher<br />

Präsenz zur Geltung bringen. Zuletzt werden<br />

Werke von fünf Künstlern einer jüngeren Generation<br />

vereint. Der älteste darunter ist mit Jahrgang<br />

1966 der Zürcher Reto Boller. Sein Bild<br />

hat dinglichen Charakter, nicht nur, weil es sich<br />

aus der Vertikalen in die Horizontale begeben<br />

hat. Die Materialien entstammen kunstfremdem<br />

Kontext und wecken Assoziationen an die<br />

alltägliche Welt. Und in den beiden Wandarbeiten<br />

der Baslerin Judith Kakon bringt sich Farbe<br />

im Material gewissermassen anonym und ohne<br />

künstlerisches Zutun im Lauf des Entstehungsprozesses<br />

selbst zur Geltung. HDF<br />

Rudolf de Crignis · Painting No. 01 38, 2001, Öl<br />

auf Leinwand, 152,4 x 152,4 cm (l) und Painting<br />

No. 97 11, 1997, Öl auf Leinwand, 76,2 x 76,2 cm<br />

(r), Paul Ege Art Collection. Foto: Bernhard Strauss<br />

→ PEAC, bis 19.4. ↗ www.peac.digital<br />

Teresa Margolles, Adrian Paci<br />

Krems — «En la herida» bedeutet auf Spanisch<br />

«in der Wunde». Dieser metaphysische Zustand<br />

wurde von der mexikanischen Künstlerin<br />

Teresa Margolles (*1963) in einer eindrücklichen<br />

Performance in der Kunsthalle Krems<br />

vergegenwärtigt, die von einer österreichischen<br />

Transgender-Performerin ausgeführt wurde.<br />

Ein leerer Raum, ein Messer und ein Döschen,<br />

welches das Fett einer ermordeten mexikanischen<br />

Transgender-Prostituierten enthielt,<br />

waren die sparsamen Utensilien, mit denen<br />

am Eröffnungsabend zunächst eine Linie in die<br />

Wand geritzt wurde, um diese anschliessend<br />

mit dem Fett der Leiche einzustreichen. Es ist<br />

ein Akt, der nur symbolisch die Wunden heilen<br />

kann, die den ermordeten Transgender-Personen<br />

zugefügt wurden. Die Drastik einer solchen<br />

Geste ist typisch für Margolles’ Werk, in dem<br />

der gewaltsame Tod die zentrale Rolle spielt.<br />

Die repressive Unterdrückung in der mexikanischen<br />

Gesellschaft durch Drogenkriege, soziale<br />

Ungerechtigkeiten oder Genderhass bildet den<br />

Hintergrund für ihre dokumentarisch inszenierten<br />

Videos und Fotografien, in denen trotz aller<br />

Gewalt immer auch Stolz und Widerständigkeit<br />

spürbar sind, wie in der Serie ‹Pistas de Baile›,<br />

wo Prostituierte auf den Überresten abgerissener<br />

Diskotheken und Nachtklubs, ihrer früheren<br />

Arbeitsstätten, posierten.<br />

Neben einer Auswahl älterer Arbeiten von<br />

Margolles zeigt die Kunsthalle Krems eine<br />

weitere Ausstellung mit Werken des albanischen<br />

Künstlers Adrian Paci (*1969). Ältere und<br />

neuere Videoarbeiten, aber auch eine Reihe<br />

von wenig bekannten Ölbildern, die Szenen von<br />

schiffbrüchigen Migrant*innen zeigen, sind hier<br />

in einer kleinen Retrospektive versammelt. –<br />

Gerne hätte man von beiden Kunstschaffenden<br />

noch mehr neue Werke gesehen. Pacis Arbeiten<br />

drehen sich um die prekären Lebensbedingungen,<br />

in denen sich Menschen in postsozialistischen<br />

Ländern Südosteuropas befinden,<br />

um Verlust von Gemeinschaften und um das<br />

Verlorensein in einer fremden Welt, dem oft<br />

nur durch Migration begegnet werden kann.<br />

In der neuen Filminstallation ‹Prova› von 2019<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


schliesst Paci an eine ältere Arbeit von 2004 an,<br />

in der die auswegslose Situation einer Gruppe<br />

von Arbeitslosen dokumentiert wird. Paci lässt<br />

die Protagonisten in einer nächtlichen Szenerie<br />

einer Bauruine wie in einem antiken Drama<br />

auftreten. Dabei öffnet sich ein gespenstischer<br />

Raum der Ausweglosigkeit, des Wartens und<br />

des erzwungenen Nichtstuns. PG<br />

Teresa Margolles · Berenice, Pista de Baile del<br />

Bar Tlaquepaque, 2016, Videostill<br />

Pablo Walser<br />

Kreuzlingen — Wer will, wer will, wer hat noch<br />

nicht? Lassen Sie das Glücksrad kreisen!<br />

Erfinden Sie Ihre eigene Propagandazeile! Oder<br />

gleich ein neues Weltbild! Begründen Sie eine<br />

Religion! Alles ist möglich, nur friedlich muss<br />

es sein und tolerant, hierarchiefrei und offen.<br />

Dann fügt es sich perfekt in Pablo Walsers<br />

Ausstellung im Kunstraum Kreuzlingen. Der<br />

Künstler (*1989) hat 2019 den Thurgauer Adolf<br />

Dietrich-Förderpreis erhalten und präsentiert<br />

anlässlich dieser Auszeichnung eine Denkwerkstatt<br />

voller Philosophien, Utopien und Ideale.<br />

Ihre Form ist ebenso heterogen wie ihr Inhalt:<br />

Fortschrittliche Ideen aus dem 19. Jahrhundert<br />

treffen auf tagesaktuelle Theorien, eine<br />

grandiose Zettelwirtschaft auf grosse Schautafeln,<br />

vollautomatisches Kinderspielzeug auf<br />

Mitmachaktionen, Malerei auf Biomasse. Hier<br />

geht es drunter und drüber und doch fügt sich<br />

alles zusammen, denn Pablo Walser wertet das<br />

Material nicht. Eine übermalte Zeitungsseite<br />

ist ihm genauso wichtig wie der ganze Schreibtisch,<br />

ein Skizzenfragment steht selbstverständlich<br />

neben einem mehrseitigen, detailreichen<br />

Comic. Diese Gleichbehandlung drückt<br />

beiläufig und doch sehr deutlich den Anspruch<br />

aus: Fort mit Grenzen und Rangordnungen! Mit<br />

Witz und Verve für eine bessere Welt! KS<br />

Adrian Paci · At sea, 2017, Öl auf Leinwand<br />

→ Kunsthalle Krems, bis 23.2.<br />

↗ www.kunsthalle.at<br />

Pablo Walser · Ausstellungsansicht Kunstraum<br />

Kreuzlingen. Foto: Richard Tisserand<br />

→ Kunstraum Kreuzlingen, bis 19.1.<br />

↗ www.kunstraum-kreuzlingen.ch<br />

HINWEISE // FREIBURG/BR / KREMS / KREUZLINGEN<br />

57


Konrad Klapheck<br />

La Chaux-de-Fonds — Der Titel der Ausstellung,<br />

‹Venus ex Machina›, ist perfekt gewählt:<br />

Knapp benennt der vom Musée des Beaux-<br />

Arts über der Werkschau des Düsseldorfer<br />

Malers Konrad Klapheck (*1935) gezündete<br />

Funke die zentralen Inhalte Eros, Technik und<br />

Bühnengeschehen. Subtil umreisst er auch<br />

die etwas kühle Machart der Exponate und die<br />

Werkchronologie, die rückwärts angegangen<br />

wird. Eine Retrospektive ist es nicht; dafür fehlt<br />

etwa eine Auswahl der gezeichneten Künstlerund<br />

Galeristenporträts. Und auch die im Stil<br />

von Picabia oder Man Ray über die Sprache<br />

zu menschlichen Akteuren erklärten Maschinen<br />

und Apparate, für die Klapheck seit 1955<br />

bekannt ist, sind nicht mit all ihren Unterkategorien<br />

präsent. Dennoch ist namentlich der<br />

Schluss der Ausstellung im kargen UG, das mit<br />

der sachlichen Optik dieser Werke perfekt korrespondiert,<br />

repräsentativ bespielt. Näh- und<br />

Schreibmaschinen als Statthalter weiblicher<br />

respektive männlicher Figuren stehen hier<br />

entsprechend ihrer Bedeutung im Gesamtwerk<br />

im Fokus, oftmals autobiografisch konnotiert.<br />

Beigesellt sind ihnen beispielsweise konstruktive<br />

Details einer Fahrradklingel, eines Objekts,<br />

das die Synästhesie von Visuellem, Taktilem<br />

und Auditivem bei Klapheck früh schon einbringt.<br />

Weiter finden sich Dinge wie Duschköpfe,<br />

Schnürstiefel und Schuhspanner, die den<br />

Körper – mal prothesenhaft, mal latent erotisch<br />

– ganz direkt adressieren. Hier erfüllt sich<br />

in jagendem Assoziieren, was von Beginn weg<br />

durchklingt. Sprich, dass die Ausstellung, ja<br />

im Grunde das gesamte, im zeitlichen Vakuum<br />

von Magischem Realismus, Surrealismus, Pop<br />

Art und Hyperrealismus angesiedelte Œuvre<br />

des Künstlers der Psychologie des Begehrens<br />

gilt: als zwiespältiges Streben nach Kontrolle<br />

wie beim Auftaktbild einer Schreibmaschine<br />

des Typs Ideal, als ungezügelte Neugier eines<br />

Musikers auf die im Saal versammelte Menge,<br />

als Schaulust des Jazzfans Klapheck, der seine<br />

Diven in Roben so dünn wie Négligés hüllt, und<br />

schliesslich ganz unverblümt als sexueller<br />

Akt, der uns selbst in die Voyeurrolle zwingt.<br />

Tabulos verwehrt sich Klapheck jeder Altersprüderie<br />

und legt Erinnerungen, Fantasien oder<br />

auch Klischees des Aktzeichnens frei.<br />

Die noch sprödere Malweise dieser expliziten<br />

Werke nimmt man gern als Vorwand, um das<br />

Denken in unverfänglichere Bahnen zu lenken.<br />

Etwa indem man das ganze Personarium libertärer<br />

Vorläufer, seelentauchender Überväter<br />

und selbsterklärter Bad Painters aufzurufen<br />

beginnt. AN<br />

Konrad Klapheck, Der Dogmatiker, 2016, Öl auf<br />

Leinwand, 97 x 145 cm © ProLitteris, Galerie<br />

Lelong, Paris<br />

Konrad Klapheck · Die Fragen der Sphinx, 1984,<br />

Öl auf Leinwand, 121 x 114 cm © ProLitteris,<br />

Musée de Grenoble<br />

→ Musée des Beaux-Arts, bis 2.2.<br />

↗ www.chaux-de-fonds.ch/musees/mba<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Rivapiana<br />

Lichtensteig — Das 1972 erbaute Garni<br />

Rivapiana in Minusio hat seine besten Zeiten<br />

hinter sich. Eine Bewertung von 2013 lautet:<br />

«Hotel in die Jahre gekommen, da Einrichtung<br />

schon sehr veraltet ...» Ende 2018 logierte hier<br />

eine Gruppe von Kunstschaffenden, die von<br />

der bevorstehenden Sanierung des Hotels<br />

erfuhren. Ein Teil der Gruppe, Othmar Eder,<br />

Sara Rossi, Judit Villiger und Letizia Werth,<br />

griffen die Idee auf, andernorts eine Hommage<br />

an das Rivapiana zu realisieren – und zwar im<br />

toggenburgischen Lichtensteig. Das Kunstprojekt<br />

erstreckt sich vom Rathaus über die<br />

seit März 2019 bestehende Dogo Residenz für<br />

Neue Kunst bis zur Turnhalle, wo Jean-Marc<br />

Yersin grossformatige Fotografien präsentiert<br />

und in einer Art Wohnzimmer-Lounge die einst<br />

kontrovers diskutierte Schweizer Fernsehserie<br />

‹Das Motel› aus den Achtzigerjahren laufen<br />

lässt. Alle Arbeiten gehen von Genius Loci des<br />

Rivapiana aus sowie von Assoziationen, die<br />

mit Durchgangsorten in Verbindung gebracht<br />

werden. Die künstlerischen Herangehensweisen<br />

ergänzen sich zu einem bruchstückhaften,<br />

zwischen altmodischer Gemütlichkeit und<br />

befremdlicher Anonymität changierendem<br />

Bild einer vergangenen Welt. Zur Ausstellung<br />

erscheint ein Postkartenset und am letzten Tag<br />

wird Ulrich Gassers Stück ‹Schaulager› für ein<br />

Vokalquartett aufgeführt. LAC<br />

India Antica<br />

Mendrisio — Sie erinnern an die griechischen<br />

Kentauren, bloss ist der Unterkörper<br />

nicht einem Pferd, sondern einem geflügelten<br />

Löwen entliehen. Der üppige Schmuck, der die<br />

menschliche Hälfte beider Relieffiguren ziert,<br />

sowie der Turban auf dem Kopf des männlichen<br />

Mischwesens und der sie begleitende Elefant<br />

kennzeichnen sie als Angehörige der indischen<br />

Kultur. Sie huldigen einem Rad, das hier nicht<br />

für technische Errungenschaften, sondern für<br />

die Lehre des Buddha steht.<br />

Kunst im Dienste der Religion erzählte immer<br />

schon Geschichten durch Ikonografie und<br />

Symboliken, die innerhalb des jeweiligen<br />

Kulturkreises tradiert und so lesbar werden<br />

und ausserhalb desselben ahnendes Staunen<br />

auslösen können. Diese Erfahrung bestätigt<br />

sich nicht nur am beschriebenen Architrav-<br />

Fragment, das einst das Portal eines buddhistischen<br />

Gotteshauses markierte, sondern an<br />

zahlreichen Exponaten der Ausstellung ‹India<br />

Antica› im Museo d’arte in Mendrisio. Auch<br />

spiegelt sich die Faszination des Exotischen in<br />

dem Umstand, dass die Schau mit Objekten aus<br />

verschiedenen Schweizer Privatsammlungen<br />

bestückt ist. Gastkurator Christian Luczanits,<br />

Dozent an der Londoner School of Oriental and<br />

African Studies, fokussiert dabei auf die Wandelbarkeit<br />

der verschiedenen buddhistischen<br />

Gottheiten im Lauf von 14 Jahrhunderten – eine<br />

dichte, geheimnisvolle Zeitreise. DK<br />

Querbalken eines Tors, Mathura, Ende 1. bis<br />

Anf. 2. Jh. n. Chr., roter Sandstein, 25,5 x 100 cm<br />

Jean-Marc Yersin · Maquette, 2019, Turnhalle<br />

Lichtensteig © ProLitteris<br />

→ Museo d’arte, bis 26.1.<br />

↗ www.museo.mendrisio.ch<br />

→ Rathaus, Dogo Residenz, Turnhalle, 11.–24.1.<br />

↗ rathausfuerkultur.ch ↗ dogoresidenz.ch<br />

HINWEISE // LA CHAUX-DE-FONDS / LICHTENSTEIG / MENDRISIO<br />

59


Marianne von Werefkin und<br />

Alexej von Jawlensky<br />

München — Sie waren eines der grossen<br />

Künstlerpaare der Moderne: Marianne von<br />

Werefkin (1860–1938) und Alexej von Jawlensky<br />

(1864–1941). ‹Lebensmenschen› im<br />

Kunstbau im Lenbachhaus präsentiert nun<br />

erstmals ihr Œuvre in der Zusammenschau. Die<br />

Kooperation mit dem Museum Wiesbaden und<br />

dem Museo Comunale d’Arte in Ascona legt<br />

anhand von 119 Gemälden und Grafiken sowie<br />

Fotografien und Dokumenten Leben und Kunst<br />

übereinander. Was die anregend inszenierte<br />

Biopic-Schau über den «voyeuristischen Blick»<br />

hinaus spannend macht, ist die Tatsache, dass<br />

das ungleiche Paar politisch bewegte Zeitläufte<br />

zwischen zwei Weltkriegen durchlebte,<br />

und gemeinsam die Schwelle zur Avantgarde<br />

überschritt.<br />

Werefkin, Tochter aus adliger russischer<br />

Familie, war Schülerin bei Ilja Repin, galt ihm<br />

als Ausnahmetalent. Dort lernte sie Jawlensky<br />

kennen. Gemeinsam zogen sie 1896 nach München<br />

und verbrachten zwischen 1892 und 1921<br />

intensive Jahre, ab 1901 in einer für Werefkin<br />

oft bitteren Menage à trois – ihr Dienstmädchen<br />

Helene bekam 1901 ein Kind von ihm.<br />

Ihre Malerei war dabei so unterschiedlich, wie<br />

sie nur sein konnte: Jawlenskys Blick erfasste<br />

wenig Zwischenmenschliches. Er abstrahierte<br />

vielmehr Lichtstimmungen und Formkonstellationen<br />

dahingehend, dass eine emotionale<br />

Wirkung geradezu destilliert wurde – was<br />

sogar für seine Gesichter, etwa das geniale<br />

‹Bildnis des Tänzers Alexander Sacharoff› gilt.<br />

Werefkin hingegen erfasste Figurengruppen<br />

und deren Interaktion. In ‹Heimkehr›, 1909/10,<br />

‹Rhythmen›, 1910, oder ‹Tragische Stimmung›,<br />

1910, verdichtet sich der Realismus in Farbe<br />

und Struktur zum «figurativen Symbolismus».<br />

Ihr Interesse an der Lebenswelt der Arbeitenden<br />

liess sie nie los. Landschaft dient ihr als<br />

atmosphärisch aufgeladener Schauplatz der<br />

Gefühle, etwa in ‹Fabrikstadt – Der Heimweg›<br />

von 1912. Bei Jawlensky bleibt sie Motiv und<br />

Thema.<br />

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 mussten<br />

sie, Alexej, Helene und Andreas als «feindliche<br />

Ausländer› in die Schweiz ausreisen. Dort ging<br />

man immer mehr getrennte Wege. Sie fanden<br />

unterschiedliche Förderer – Jawlensky vor<br />

allem Förderinnen. 1921 teilte er Werefkin den<br />

endgültigen Entschluss zur Trennung mit. Seine<br />

Malerei wurde introspektiver, vergeistigter. In<br />

Genf malte Jawlensky Pfad und Vorgarten vor<br />

dem Fenster so oft, dass man dem Prozess der<br />

Abstraktion wie im Daumenkino zusehen kann.<br />

Ab 1922 widmete er sich in vielfacher Variation<br />

seinem Spätwerk der ‹Abstrakten Köpfe›.<br />

Werefkin litt – und stürzte sich in Aktivitäten.<br />

Sie trieb in Ascona die Gründung des Museo<br />

Comunale voran. ‹Die Lebenden und die Toten›,<br />

1924, und ‹Leidende Stadt›, 1930, führen den<br />

Stil ihrer Bilder um 1910 fort. Sie vermochte es<br />

aber, darin bei aller Düsternis ein unvergleichlich<br />

hoffnungsvolles Leuchten zu erzeugen.<br />

Obgleich verarmt und kinderlos, blieb sie bis<br />

zum Schluss eine starke, ihren Mitmenschen<br />

herzlich zugewandte Persönlichkeit. RDR<br />

Marianne von Werefkin · Selbstbildnis, 1910,<br />

Tempera auf Papier auf Karton, Städtische Galerie<br />

im Lenbachhaus und Kunstbau München<br />

→ Lenbachhaus, bis 16.2.; Museum Wiesbaden<br />

13.3.–12.7.; Museo Comunale d’Arte Moderna<br />

Ascona 2.8.–8.11. ↗ www.lenbachhaus.de<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Bilder aus dem Dschungel<br />

Paris/Pontault-Combault — Fotografische<br />

Bilder entfernen Wirklichkeit, schieben die Präsenz<br />

des Dargestellten in unendliche Weiten.<br />

Doch es gibt ein anderes Fotografieren, eines<br />

verbindlicher Nähe. Es macht sein Sujet wirklicher,<br />

indem es Ansichten verändert, wie die aktuell<br />

im Centre photographique d’Île de France/<br />

CPIF und im Centre Pompidou Paris gezeigten<br />

Bilder. ‹Réinventer Calais› nannte das nationale<br />

Zentrum für zeitgenössische Kunst/CNAP<br />

einen an acht Künstler/innen erteilten Auftrag.<br />

Sammlungsleiter Pascal Beausse sprang dem<br />

Kollektiv Pôle d’Exploration des Ressources<br />

Urbaines/PEROU bei, mit dem Urbanisten und<br />

Künstlerinnen Flüchtlinge als Pioniere statt als<br />

Verlorene der Gesellschaft begreifbar machen.<br />

Unterstützt vom Kulturministerium und in<br />

Kooperation mit Kunsthochschulen wuchs mit<br />

dem ‹New Jungle› ab Herbst 2015 in Calais für<br />

3000 Menschen ein solidarischer Entwurf für<br />

alternatives Zusammenleben. Teils ingeniös<br />

entwickelte Einfachbauten boten Platz für<br />

Schule, Moschee, Kirche, Krankenhaus. Der<br />

Kitt des fragilen Gebildes am Ärmelkanal: der<br />

Wunsch nach solidarischer Veränderung. Dann<br />

entschied Calais den Abriss, räumte im November<br />

2016 das Gelände. Doch aus dem Trümmerfeld<br />

leben die freigesetzten utopischen Kräfte<br />

fort. Das vermittelt die Ausstellung mit Laurent<br />

Malones Dokumentation von 110 Trümmerfetzen.<br />

Zerdrückte Bücher, Schuhe, Stifte dokumentieren<br />

die brutale Zerstörung einer Alternative.<br />

Sie zeigen die Kraft engagierter Menschen<br />

mit Porträts zwischen postindustriellem Calais<br />

und Dschungel. Oder wie Elisa Larvegos Darstellung<br />

der menschlich-sensiblen Beziehung<br />

zwischen Ehrenamtlichen und Migranten. Auch<br />

der Fotoroman ‹Ley Land› von Claire Chevrier<br />

entlang der eingezäunten, lebensfeindlichen<br />

Umgebung evoziert Zuwendung. Dem stehen<br />

in Paris drei andere Annäherungen zur Seite.<br />

Neben den Bildern der Nachrichtenagentur<br />

AFP und der Dschungelbewohner/innen<br />

selbst beeindruckt durch viel Einfühlung und<br />

versuchte Nähe ‹Calais (2006–2018)› von Bruno<br />

Serralongue. Augenzeugenschaft vom Leben<br />

im Dschungel, die neben einer Aktualisierung<br />

dieser Geschichte in Zeiten weltweiten politischen<br />

Aufbegehrens jenes Merkmal empfindbar<br />

macht, das Aktionen Sinn, Widerstand<br />

Aussicht gibt: geteilte Menschlichkeit. Ergänzt<br />

um ‹L’Engagement›, weitere Ausstellungen des<br />

Fotozentren-Verbands ‹Diagonal›, ist das eine<br />

aktuelle Antwort auf Bertold Brechts Frage:<br />

«Was, meinst du, ändert sich leichter: ein Stein<br />

oder deine Ansicht darüber?» JES<br />

Elisa Larvego · Zara vor der Tür der belgischen<br />

Küche, 2016, aus: ‹Réinventer Calais›, CNAP<br />

Gilles Raynaldy · 9. Mai 2016, junge Sudanesen<br />

spielen in Dalla, aus: ‹Réinventer Calais›, CNAP<br />

→ Centre Pompidou, bis 24.2.<br />

↗ www.centrepompidou.fr<br />

→ ‹L’Engagement›, in 10 Regionen, bis <strong>Februar</strong><br />

↗ www.reseau-diagonal.com<br />

↗ www.perou-paris.org<br />

HINWEISE // MÜNCHEN / PARIS/PONTAULT-COMBAULT<br />

61


Giacometti/Sade<br />

Paris — ‹Grausame Objekte des Begehrens›<br />

verspricht eine kleine Studien-Ausstellung<br />

im Institut Giacometti durch die Gegenüberstellung<br />

des 1966 im Alter von 64 Jahren<br />

verstorbenen Schweizer Bildhauers mit dem<br />

Homme de lettres, der 1814 in der Irrenanstalt<br />

Charenton-Saint-Maurice 74-jährig verstarb.<br />

Die Begeisterung der Surrealisten für de Sade,<br />

den sie als Schriftsteller rehabilitierten, ist<br />

bekannt. Giacometti hat in den Dreissigerjahren<br />

der surrealistischen Bewegung folgend eine<br />

Reihe ‹Objekte symbolischer Funktionsweise›<br />

realisiert. Der künstlerische Leiter des Instituts<br />

Christian Alandete und seine Forschungskuratorin<br />

Serena Bucalo-Mussely haben sich<br />

nun seine Notizbücher und Skizzenhefte, seine<br />

Arbeitsweise und seine Beschäftigung mit der<br />

Seh-Lust neu vorgenommen. Leitende These:<br />

Giacometti, nach dem Tod seines Vaters 1933<br />

intensiver De-Sade-Leser, übertrug die Gedanken<br />

des «Göttlichen Marquis» in seine Arbeitsweise.<br />

Anhand von rund vierzig Objekten,<br />

Dokumenten und Fotografien gelingt zweierlei:<br />

Zum einen wird Gewalt als Unterströmung<br />

von Giacomettis Schaffen erkennbar. Mag das<br />

Benutzen von Taschenmessern zum Einschneiden<br />

in den Tonkörper seiner Skulpturen dafür<br />

bloss ein Indiz sein, so sprechen die Notizbücher<br />

eine deutliche Sprache. Vom «Ziel des<br />

Genusses durch die Liebe» ist da die Rede, die<br />

«zum Mord und vom Mord zur Anthropophagie»<br />

führe. Traum, Angst und Sexualität scheinen als<br />

Hauptmotive in Giacomettis Arbeit auf, letztere<br />

vor allem als eine aus Frauenfurcht entstandene<br />

Beziehung. Zum anderen wird modernistische<br />

Mysogynie neu thematisiert, indem Man<br />

Rays 1931 aufgenommene Fotografie einer<br />

Frau mit Giacomettis ‹unangenehmem Objekt›<br />

mit dem 2018 produzierten Video ‹Von der<br />

aus Träumen kommenden Ungewissheit› der<br />

ecuadorianischen Künstlerin Estefania Peñafiel<br />

Loaiza konfrontiert wird. Schaut auf dem<br />

Foto die namenlose Barbusige den stachligen<br />

Phallus verträumt an, so reflektiert das Auge<br />

im Video die bekannte Szene aus Buñuels ‹Andalusischem<br />

Hund›, in dem einer Frau das Auge<br />

mit einem Rasiermesser entzweigeschnitten<br />

wird. Weiss man, dass es das Auge der Schwester<br />

der Künstlerin ist, wird die Frau von der<br />

Beobachteten zur Beobachterin. Eine Kritik<br />

der Ästhetisierung des männlich dominanten<br />

Blicks unter Verwendung des weiblichen<br />

Körpers lässt sich daraus noch nicht ableiten.<br />

Wohl aber ein Anstoss, über das Verhältnis von<br />

Kunst, Lust und Gewalt nachzudenken. Der exzellente<br />

kleine Katalog erlaubt eine Vertiefung<br />

zur Neubewertung der Moderne. JES<br />

Alberto Giacometti · Homme étranglant une<br />

femme, o.D., Crayon sur papier, 19,5 x 12 cm,<br />

ProLitteris, Fondation Giacometti, Paris<br />

Man Ray · Femme tenant l’Objet désagréable,<br />

1931, Musée national d’art moderne, Centre<br />

Pompidou, Paris © ProLitteris → Institut Giacometti,<br />

Paris, bis 9.2., Kat. f/e<br />

↗ www.fondation-giacometti.fr<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Leonardo da Vinci<br />

Paris — Mit einem Blockbuster begeht der<br />

Louvre den 500. Todestag des Renaissance-<br />

Künstlers: Es gibt bereits 550’000 Reservierungen<br />

online. Doch was sagt Leonardo da Vinci<br />

der aktuellen Kunst? Vor allem etwas über den<br />

begehrenden Blick. Gleich zu Beginn rufen<br />

Studien von Faltenwürfen die bereits von Aby<br />

Warburg ausgemachte «brise imaginaire» auf.<br />

Der vorgestellte Luftzug bringt vermeintlich<br />

Leben ins unbewegte Bild. Im Louvre vermitteln<br />

Leonardos Falten nicht nur, wie Vitalität<br />

im Bild als seelische Bewegung beim Publikum<br />

entsteht, sondern auch eine organische,<br />

fleischige Anmutung. Während des Rundgangs<br />

wird deutlich, wie sehr dieses Werk von einer<br />

Textur des Begehrens getragen wird. Leonardos<br />

Bilder repräsentieren nicht, sie sind Körper.<br />

Seine Zeitgenossen – mit Marco d’Oggiono oder<br />

Giovanantonio Boltraffio bietet die Schau nicht<br />

die Geringsten auf – malten, was gesehen werden<br />

soll. Der 1519 in einem ihm zur Verfügung<br />

gestellten Schloss an der Loire mit 67 Jahren<br />

verstorbene, zu diesem Zeitpunkt in Italien an<br />

den Rand gedrängte Leonardo gibt dem Blick<br />

zu lesen, was gesehen werden will. Erinnern<br />

wir uns an seinen Rat, einen farbgetränkten<br />

Schwamm gegen die Wand zu werfen, um in<br />

den Zufallsgebilden Landschaften, Gesichter,<br />

Figuren zu erblicken. Die ‹Landschaft des<br />

Arnotals›, am 5. August 1473 ausgeführt, zeigt<br />

mehr als solche Projektionen. Sie bietet sich<br />

mit fleischigen Hügeln dar. Leonardos Gemälde<br />

rufen körperliche Reaktionen hervor, wie sonst<br />

erotische Darstellungen. Bei ‹Anna Selbdritt›,<br />

Highlight der Ausstellung, wird das anhand von<br />

Detailstudien deutlich. Eine davon formt deren<br />

rechtes Bein lustvoll aus den Mantelfalten.<br />

Solch höchst aktueller Einsatz des getriebenen<br />

Blicks entgeht der reduktionistischen Ausstellungsthese,<br />

Leonardo habe Naturstudien nur<br />

für die Malerei unternommen. Bedauerlich,<br />

dass die gezeigten Schriften, jeglicher Übersetzung<br />

und wissenschaftlicher Einordnung<br />

entbehren. Die mit Infrarotkopien überladene<br />

Schau setzt im Blockbuster-Format selbst Leonardo<br />

als Verführungskünstler ein. Durch seine<br />

Werke erscheint er als Meister der Scopophilie,<br />

der vereinnahmenden Lust des Sehens.<br />

Sie treibt heute Millionen in Museen und vor<br />

Handybildschirme. Im schelmischen Blick des<br />

Johannes, im ironischen Ausdruck der Anna, im<br />

berückenden Sfumato der Belle Ferronnière,<br />

oder im undefinierten Lächeln der Mona Lisa<br />

sagt uns Leonardo heute: Anziehende Verführung<br />

ist Mittel der Kunst – Vorsicht ist geboten,<br />

wenn sie deren einziger Zweck wird. JES<br />

Léonard de Vinci · Studie für die Heilige Anna,<br />

um 1507–1510, 23 x 24,5 cm, RMN-Grand<br />

Palais (musée du Louvre). Foto: Michel Urtado<br />

Léonard de Vinci · Anna Selbdritt, um 1503–<br />

1519, Öl auf Holz, 168,4 x 113 cm, RMN-Grand<br />

Palais (musée du Louvre). Foto: R. G. Ojéda<br />

→ Louvre, Hall Napoléon, bis 24.2.; nur mit Reservation:<br />

↗ ticketlouvre.fr ↗ www.louvre.fr<br />

HINWEISE // PARIS<br />

63


Ovartaci<br />

St. Gallen — Ovartaci war wohl eine Transfrau<br />

«avant la lettre» und bevor der Genderstern für<br />

eine nicht mehr nur binäre Geschlechtsdefinition<br />

eingeführt wurde. Geboren als Louis Marcussen<br />

(1894–1985) in eine wohlhabende Färberfamilie<br />

in der kleinen Marktstadt Ebeltoft<br />

in Dänemark, absolvierte er eine Maler- und<br />

Dekorateurausbildung. Dabei erwies er sich<br />

als äusserst begabt, doch als er ein defektes<br />

Gewehr auf seinen blinden Bruder Knud<br />

richtete, sah sich seine Familie gezwungen, ihn<br />

in die psychiatrische Klinik Risskov in Århus<br />

einweisen zu lassen. Hier blieb er 56 Jahre lang<br />

bis zu seinem Tod. In dieser Umgebung konnte<br />

er sich dank dem Psychiater Erik Strömgren<br />

der Kunst und seinen esoterischen Interessen<br />

widmen, und er genoss als eine Art Oberpatientin<br />

– im jütländischen Dialekt «Overtossi»<br />

oder «Overfool» – und als «Primadonna»<br />

viele persönliche Freiheiten eine bevorzugte<br />

Behandlung. In diesem geschützten Rahmen<br />

lebt Ovartaci in Transidentitäten und gestaltet<br />

sich den Lebensraum zu einem einzigartigen<br />

Universum. Es entstanden unzählige Werke,<br />

die von einer wunderlichen Welt, grenzenlosem<br />

Ideenreichtum, unzähligen Einflüssen, Stilen<br />

und einer unbändigen Fabulierlust sprechen.<br />

Malereien, Puppen, Rauchphantome, Wörterbücher<br />

und Flugobjekte, erschaffen aus allem,<br />

was zu finden war: Stoff, Papiermaché, Karton,<br />

Sardinenbüchsen, Zahnpastatuben. Zeitlebens<br />

beschäftigten Ovartaci das Thema der<br />

Verwandlung in katzenhafte, vogel-, schmetterlings-<br />

und froschähnliche Mischwesen,<br />

inspiriert von nahen und fernöstlichen, oft<br />

mystischen Einflüssen. Davon zeugen auch die<br />

puppenhaften Frauenfiguren in allen erdenklichen<br />

Grössen. Ovartaci gestaltete sie nach<br />

einem damals gängigen, etwas einseitigen<br />

Frauenbild. Sie verweisen auf die Sehnsucht,<br />

das andere Geschlecht zu verkörpern, dem er/<br />

sie mit einer brachialen Selbstkastration weitgehend<br />

nahekam. Ovartaci hatte es vermutlich<br />

besser als andere Transfrauen zu ihrer* Zeit. Im<br />

Katalog wird darauf hingewiesen, dass der Psychiatrieaufenthalt<br />

für Ovartacis Entfaltung ein<br />

Segen war, da sie* dort endlich die Rahmenbedingungen<br />

für ihr* persönliches Künstlerinnenleben<br />

vorfand. Das Museum im Lagerhaus zeigt<br />

das aussergewöhnliche Gesamtkunstwerk<br />

erstmals in der Schweiz. Die Ausstellung ist Teil<br />

der internationalen Trilogie ‹Das Andere in der<br />

Kunst› zu den Themen Gender, sexuelle Identität<br />

und Transgeschlechtlichkeit. DvB<br />

Ovartaci · Dr. Barfods, 2019, Gouache<br />

© ProLitteris, Museum Ovartaci, Arhus<br />

Ovartaci · Flammen-Menschen, 2019, Gouache<br />

auf Leinwand © ProLitteris, Museum Ovartaci<br />

→ Museum im Lagerhaus, bis 1.3.<br />

↗ www.museumimlagerhaus.ch<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Courbet Dessinateur<br />

Vevey — Trotz des seit den Siebzigerjahren gestiegenen<br />

Interesses an der Zeichnung gehörte<br />

Gustave Courbet (1819–1877) bislang nicht zu<br />

den Maler/innen, deren Verständnis über dieses<br />

Medium vertieft worden ist. Grund ist, dass sich<br />

der erste Versuch 1984 im Kunsthaus Zürich<br />

und in der Kunsthalle Baden-Baden in einer<br />

Täuschung erschöpfte: Betitelt mit ‹Die Lust,<br />

die Welt aus Gegensätzen zu bauen› stellte der<br />

Spezialist Klaus Herding 208 Blätter als ‹Reiseskizzen›<br />

des Künstlers aus, die dieser angeblich<br />

erst mit Pinsel und Spachtel zu einem originären<br />

Blick zu verschmelzen und mitunter auf<br />

riesigen Leinwänden auszubreiten vermochte.<br />

Der sofort virulenten Kritik hielten bis zuletzt<br />

jedoch nur zwei dieser Zeichnungen stand; der<br />

Rest musste dem Gatten seiner Schwester Zoé<br />

und weiteren Figuren attribuiert werden.<br />

Eine dem Musée jurassien d’art et d’histoire<br />

in Delémont geschenkte, bislang unbekannte<br />

Landschaft von Courbet brachte den jungen<br />

Kunsthistoriker Niklaus Manuel Güdel indes<br />

2017 auf den Plan, sich dem Problem der Zeichnungen<br />

des Künstlers zu widmen. Gestützt von<br />

der eigens dazu gegründeten Société suisse<br />

pour l’étude de Gustave Courbet gelang es ihm<br />

zusammen mit seiner Mitarbeiterin Anne-<br />

Sophie Poirot, pünktlich zum 200. Geburtstag<br />

des Künstlers ein Kompendium von rund 250<br />

Blättern aus privaten und öffentlichen Kabinetten<br />

vorzulegen.<br />

Vor allem aber vermögen Güdel und Poirot in<br />

einer erst im Musée Gustave Courbet Ornans<br />

und nun im Musée Jenisch Vevey gezeigten<br />

Schau, mit Courbet erstmals auch einem<br />

breiterem Publikum eine Künstlerpersönlichkeit<br />

vor Augen zu führen, die auch im Medium<br />

der Zeichnung den Erscheinungen dieser Welt<br />

imaginativ, experimentell und mit unbändiger<br />

Sinnlichkeit begegnete. In Kohlenporträts von<br />

sich und seinem Freundeskreis erlaubte sich<br />

Courbet oft eine kühne, wie das Schicksal spiegelnde<br />

Disparität zwischen nicht nur satt, sondern<br />

dick aufgetragenem Schwarz und mit dem<br />

Ratzefummel erzielten Lichtern. In autonomen<br />

Naturstudien belud er das Papier teils in unterschiedlichen<br />

Techniken und mit Materialien,<br />

sodass er es da und dort regelrecht aufschürfte.<br />

Der Künstler vermochte jedoch auch, wie es<br />

nicht zuletzt Skizzenbücher verraten, mit wenigen<br />

oft atemberaubend langen und sicheren<br />

Linien einer Figur Körper und einer Landschaft<br />

Tektonik zu geben. KHO<br />

Gustave Courbet · Etude de paysage, gegen<br />

1874, Court. Musée Gustave Courbet, Ornans<br />

Gustave Courbet · L’Homme à la pipe, nach<br />

1849, Court. Collection Bonna, Genève<br />

→ Musée Jenisch, bis 2.2.; mit Publikation<br />

↗ www.museejenisch.ch<br />

HINWEISE // ST. GALLEN / VEVEY<br />

65


Because the Night<br />

Winterthur — Die Dunkelheit hüllt uns ein,<br />

behütet uns. Hier können wir uns entfalten, im<br />

schummrigen Licht der Bar, im aufblitzenden<br />

Strobolicht des Clubs, das uns nie ganz offenbart.<br />

Endlich weg von den grellen Neonröhren<br />

unseres Arbeitsplatzes, die uns ausstellen,<br />

uns nackt ausziehen. Das Nachtleben ist der<br />

Ort, an den wir flüchten können – vor den<br />

gesellschaftlichen Zwängen, vor den Zwängen,<br />

die wir uns selbst auferlegen. Hier können wir<br />

ein neues Ich entdecken oder jenes betonen,<br />

das wir sonst zurückhalten. Hier, in diesem<br />

Paralleluniversum, das jede Nacht aufs Neue<br />

seine Pforten für uns öffnet. Wir brauchen<br />

nur einzutreten. Wir stehen am Tresen, lallen<br />

schon etwas, philosophieren, wissen, dass<br />

der letzte Drink einer zu viel war, und bestellen<br />

gleich noch einen. Wir tanzen, manchmal<br />

exzessiv, manchmal ruhig und ganz bei uns. Wir<br />

riechen nach Schweiss, verlieren die Hausschlüssel.<br />

Doch das alles ist egal. Denn wir<br />

können uns jederzeit verabschieden – sofern<br />

wir die Schlüssel noch haben –, jederzeit in die<br />

Dunkelheit eintauchen. Ein paar Atemzüge der<br />

kühlen Luft auf dem Nachhauseweg, bevor sie<br />

wieder erdrückend warm wird. Tief einatmen.<br />

Aus. Mit der Dunkelheit weicht auch ein Teil von<br />

uns; wir verabschieden uns – bis die nächste<br />

Nacht anbricht. GB<br />

CKÖ<br />

Winterthur — Der Kunstkasten scheint gegenwärtig<br />

aus allen Nähten zu platzen. Dermassen<br />

dicht befüllt ist er mit zuckerwattefarbenen<br />

rosa Makrozellen, dass diese nach aussen zu<br />

quellen scheinen. Doch da ist die Glasscheibe,<br />

die der prallen und drallen Kraft eine Grenze<br />

setzt. Bloss, wie lange noch? Der Kunstkasten<br />

hat sich in ein überdimensionales Labor<br />

verwandelt, um die Situation der gekünstelten<br />

bzw. gezähmten «Natur» beim Katharina-<br />

Sulzer-Platz, seinem Standort, zu testen. Das<br />

Kunstkollektiv CKÖ bestehend aus Sara Widmer<br />

und Daniel Lütolf untersucht Orte und ihre<br />

Eigenheiten. Die Besonderheit des Platzes ist<br />

seine postindustrielle Entstehungsgeschichte<br />

und seine «Renaturierung» in Form einer in<br />

Reih und Glied angeordneten, zurechtgestutzten<br />

Baumgruppe. CKÖ macht jene Natur sichtbar,<br />

die sich nicht so einfach kontrollieren lässt:<br />

jene, die man unter dem Mikroskop erkennt.<br />

Das Kollektiv bläst quasi einen Mikroorganismus<br />

bzw. die Vorstellung davon optisch auf und<br />

verleiht ihm im Modell eine unübersehbare Präsenz.<br />

Die Installation ‹In Gozi Mpone› wirkt auf<br />

den ersten Blick harmlos und witzig. Doch geht<br />

es hier letztlich um die Frage, wie natürlich<br />

Natur im urbanen Raum sein und wie stark sie<br />

sich entfalten darf, ohne zu stören. Was die<br />

einen als Wachsen bezeichnen, bedeutet für<br />

andere schon Wuchern… LAC<br />

Bieke Depoorter · Agata, 2017 © ProLitteris,<br />

Courtesy Magnum Photo<br />

→ Fotomuseum Winterthur, bis 16.2.<br />

↗ www.fotomuseum.ch<br />

CKÖ · In Gozi Mpone, 2019, Kunstkasten<br />

Winterthur. Foto: Karin Wiesendanger<br />

→ Kunstkasten, bis 9.2.<br />

↗ www.kunstkasten.ch<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Manon<br />

Zofingen — Vor 45 Jahren machte Manon mit<br />

der erotisch aufgeladenen Installation ‹Das<br />

lachsfarbene Boudoir› Furore. Jetzt präsentiert<br />

das Kunsthaus Zofingen zum 80. Geburtstag<br />

der Künstlerin eine sehr dichte Ausstellung<br />

rund um die Themen Schönheit und Verfall,<br />

Jugend und Alter. Die Schau folgt einer schlichten,<br />

aber überzeugenden Inszenierung: Vor dem<br />

Eingang steht ‹Manons Rettungsdienst›, 2003,<br />

ein echter Rettungswagen, dessen Inneres in<br />

eine rosarote Flauschlandschaft verwandelt<br />

worden ist, in der Chanel-Parfum aus den Infusionsflaschen<br />

tröpfelt. Im Parterre sind einige<br />

grossformatige Fotoarbeiten der Serie ‹Hotel<br />

Dolores›, 2008–11, zu sehen, die das Thema der<br />

Ausstellung durchspielen. Im Obergeschoss,<br />

in dem Prunksaal mit glitzernden Kronleuchtern<br />

und üppigen Stuckaturen, der von vielen<br />

Kunstschaffenden gemieden wird, hat Manon<br />

ein Spitalbett aufgestellt. Es steht auf einer<br />

kleinen Bühne, um deren Sockel ein Band aus<br />

Lichtern läuft, die in rhythmischen Intervallen<br />

aufleuchten wie der Herzschlag des Glamours.<br />

An der Tür zu einem kleinen Nebenraum hängt<br />

ein rosa Ballkleid, das bereits mehrfach in Manons<br />

Installationen zum Einsatz gekommen ist.<br />

Hinter der Tür ist eine kleine Künstlergarderobe<br />

eingerichtet mit OP-Kittel-grünen Wänden,<br />

pinkfarbenen Hockern und vielen kleinen<br />

Pillen, die auf dem Bord unter dem grossen<br />

Schminkspiegel verstreut sind. Mit einer Handvoll<br />

souverän eingesetzter Requisiten erzählt<br />

diese Installation, ja erzählt letztlich die ganze<br />

Ausstellung davon, welche Mühen es kostet,<br />

Glamour zu erzeugen, also Verzauberung. Der<br />

aus dem Schottischen stammende Begriff<br />

Glamour bezeichnete ursprünglich einen Zauberspruch.<br />

Und bis heute besteht die Idee, dass<br />

sich mit Glamour, mit einer bestimmten Form<br />

von Schönheit, Eleganz, Ästhetik die schnöde<br />

Wirklichkeit mit ihren banalen Ansprüchen,<br />

aber auch mit dem Elend von Krankheit, Alter<br />

und Tod bannen liesse. Und sei es nur für einen<br />

Augenblick. Die Kunst Manons besteht darin,<br />

diesen Augenblick einzufangen, den Glamour<br />

wie ein Präparat in Formaldehyd zu fixieren und<br />

damit zum genauen Studium, aber auch zur<br />

Diskussion freizugeben. Der Glanz, den ihre Installation<br />

erzeugt, diese berückende Mischung<br />

aus dem Leuchtband am Bühnensockel, dem<br />

Funkeln der Kronleuchter, dem Schimmer des<br />

Schachbrettbodens, auf dem die Besucherinnen<br />

und Besucher zu Spielfiguren werden,<br />

bildet einen imaginären Teppich, auf dem man<br />

durch die Ausstellung schwebt. Immer ahnend,<br />

dass es unter dieser Zauber-Glamour-Oberfläche<br />

andere, weniger rosige, weniger leuchtende<br />

Wirklichkeiten gibt. Denn der Glamour, den<br />

Kleider, Schminke, Haltung erzeugen können,<br />

kann die Biologie nicht überlisten. AH<br />

Manon · Porträt, 2019. Foto: Sacha Nacinovic<br />

Manon · Lachgas, 2019, Installation, Ausstellungsansicht,<br />

Kunsthaus Zofingen © ProLitteris.<br />

Foto: Sacha Nacinovic<br />

→ Kunsthaus Zofingen, bis 23.2.<br />

↗ www.kunsthauszofingen.ch<br />

HINWEISE // WINTERTHUR / ZOFINGENX<br />

67


Surimono der Shijō-Schule<br />

Zürich – Ja, Sie dürfen! Wie der blutigste<br />

Laie, wie der unbescholtenste Augenmensch:<br />

einfach schauen, ohne verstehen zu müssen.<br />

Dürfen sich dem hingeben, was Sie sehen,<br />

und sich erzählen lassen, warum, rein bildlich<br />

gesprochen, es mal tierisch zu und her geht,<br />

mal Wasser die Hauptrolle spielt, mal Tee im<br />

Zentrum steht, mal Landschaft und Figuren,<br />

mal die Feier des Alltags oder Speisen in ihrer<br />

besonderen, Glück bringenden Bedeutung. Die<br />

Vielfalt der Motive ist packend, und wie so oft,<br />

wenn man es mit ostasiatischer, mit japanischer<br />

Kunst zu tun hat, fasziniert der Umgang<br />

mit Raum und Leere, das überzeugende Setzen<br />

von Zeichen aufs Blatt.<br />

Mit illustrierten Gedichtblättern schlägt die<br />

Ausstellung in der Park-Villa Rieter ein ganz<br />

besonderes Kapitel der japanischen Kunst<br />

auf. Die eigentliche Hauptsache der Blätter,<br />

die Gedichte, interessieren hier nur am Rand,<br />

abgesehen davon, dass sie auch für Kenner<br />

wie Kuratorin Khanh Trinh schwer zu entziffern<br />

sind und erst recht schwer zu übersetzen<br />

– und Dichter wie Künstler oft unbekannt<br />

bleiben. Eine Art poetische Geschenkblätter<br />

also, nichtkommerziell und in kleinen Auflagen<br />

gedruckt, die meist im Auftrag des Leiters eines<br />

Dichterkreises zustande kamen, als Resultat<br />

eines Gedichtwettbewerbs in einer Zeit, da in<br />

Städten wie Edo, Osaka oder Kyoto fast alle lesen<br />

und schreiben und somit dichten konnten;<br />

Blätter auch für bestimmte Anlässe wie das im<br />

Frühling gefeierte Neujahr, die Eröffnung eines<br />

Ladens, den Eintritt ins Kloster oder den Namenswechsel<br />

einer Bühnenkünstlerin. Solche<br />

Dinge werden in der Ausstellung und ausführlicher<br />

noch in der aufliegenden Broschüre erläutert,<br />

sozusagen als Fundament für das visuelle<br />

Erlebnis, das die rund siebzig in der Park-Villa<br />

Rieter gezeigten Werke (ergänzt durch einige<br />

weitere im «Smaragd») bieten. Was sieht man<br />

nun auf diesen kunstvoll «gedruckten Sachen»<br />

(so die wörtliche Bedeutung von Surimono) mit<br />

ihren Haikai-Versen, von denen auf jedem Blatt<br />

nicht zwei oder vier, sondern zehn, zwanzig und<br />

mehr figurieren? Es sind wunderbar naturalistische<br />

Mini-Stillleben, Figuren, Landschäftchen,<br />

alles sich selbst und seinem metaphorischen<br />

Sinn verpflichtet, selten bunt, dafür<br />

von akzentuierter Harmonie. Meist öffnet das<br />

Bildelement das Gedichtblatt von rechts her<br />

oder scheint die Texte – zarte, fremd bleibende<br />

Liniengespinste – zu tragen. Immer wieder wird<br />

einem staunend bewusst, dass man es nicht<br />

mit leichtem Pinselstrich, sondern meisterlicher<br />

Holzschnittdruckkunst des 19. Jahrhunderts<br />

zu tun hat. Die Begegnung mit dieser<br />

leisen, fremden Schönheit ist der grosszügigen<br />

Schenkung der Zürcher Sammler Gisela Müller<br />

und Erich Gross zu verdanken. AMA<br />

Tōkyoen · Strassenhändler für Neujahrsschmuck<br />

und Knabe, 1817 oder 1877, Vielfarbendruck<br />

Ueda Kōchū · Seidenraupenzucht, 1860er-<br />

Jahre. Japan, Edo-Zeit, Vielfarbendruck<br />

→ Rietberg Museum, bis 9.2. ↗ rietberg.ch<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Thomas Mann<br />

Zürich — «Es kenne mich die Welt», schreibt<br />

Thomas Mann 1950 in seinem Tagebuch. Der<br />

ungewöhnliche Botschafter aus Deutschland<br />

kämpfte im Exil für Frieden und Demokratie. Im<br />

Museum Strauhof, das eine Schnittstelle zwischen<br />

Literatur und deren räumlicher Inszenierung<br />

bildet, kann nun in eine ganz besondere<br />

Schaffensphase des Schriftstellers eingetaucht<br />

werden. Über zwei Geschosse erstreckt<br />

sich die Ausstellung ‹Thomas Mann in Amerika›.<br />

Das Leben des Autors kurz vor, während und<br />

kurz nach seiner Zeit im amerikanischen Exil,<br />

wird multimedial vermittelt und schafft durch<br />

die Darstellung auf verschiedenen Sinnesebenen<br />

einen vielschichtigen Einblick in Thomas<br />

Manns Arbeit. Der Schriftsteller emigrierte<br />

bereits 1933 aus Deutschland in die Schweiz<br />

und 1938 dann weiter in die USA. Was er dem<br />

Krieg entgegenzusetzen hatte, waren Worte.<br />

Worte, welche die Wahrheit sprechen sollten,<br />

Worte, die von seinem kritischen und wachsamen<br />

Blick auf die Welt erzählen.<br />

Feingliedrige, sorgsam handgeschriebene<br />

Schriftstücke zeigen das Ringen und Suchen<br />

Thomas Manns um seine eigene künstlerische<br />

Identität – in Bezug auf seine politische<br />

Aufgabe als Autor in einer so katastrophalen<br />

Weltlage. Tagebücher liegen aus. Briefe sind in<br />

Form von «handfesten» Kartonkarten zu lesen.<br />

Plakate spannen sich im Raum, Fotos sind<br />

dokumentarisch angeordnet. Jahreszahlen und<br />

Zitate in grossen Buchstaben sind wie gedruckt<br />

auf die Wände geklebt. Von der Decke hängen<br />

Kopfhörer, die mit römischen Ziffern gekennzeichnet<br />

sind. Setzt man sich einen auf, hört<br />

man die Stimme Thomas Manns, entweder auf<br />

Deutsch oder auf Englisch. Die tief bewegenden<br />

Reden schrieb er für seine Vortragsreisen<br />

durch die USA und für Radiobeiträge, die aus<br />

dem Exil im Geheimen nach Deutschland<br />

gesendet wurden, um die Menschen gegen den<br />

Nationalsozialismus zu mobilisieren: «Euch<br />

warnen, Deutsche, heisst euch in euren eigenen<br />

schlimmen Ahnungen bestärken.» Thomas<br />

Mann verstand sich im Exil also nicht nur als<br />

Repräsentant der deutschen Literatur, sondern<br />

auch in Verantwortung zu seiner Herkunftsnation,<br />

deren Handeln er stark verurteilte.<br />

Schliesslich, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs,<br />

verdächtigte ihn die USA, deren atomare<br />

Aufrüstung er kritisierte, als staatsfeindlichen<br />

Kommunisten, und er kehrte 1952 enttäuscht<br />

nach Europa zurück. Kurz darauf hielt er dort<br />

im Zürcher Schauspielhaus einen Vortrag über<br />

«den Künstler und die Gesellschaft», in dem er<br />

sowohl seine Zeit im Exil als auch sein Schriftstellerdasein<br />

reflektierte. Er habe nun verstanden,<br />

dass es eine Illusion sei, dass Kunst die<br />

Welt wirklich verändern könne. Sie sei «keine<br />

Macht», sie sei «nur ein Trost», der das Böse<br />

nicht aufhalten könne, es jedoch nie aus den<br />

Augen lassen dürfe. Kunst also als tröstendes<br />

Pflaster in einer zerrissenen Welt. VMS<br />

Thomas Mann in Amerika, Ausstellungsansicht<br />

Strauhof, 2019. Foto: Zeljko Gataric<br />

Katia, Erika und Thomas Mann an Bord der ‹Ile<br />

de France› (New York, April 1937), Thomas-<br />

Mann-Archiv der ETH Zürich<br />

→ Strauhof, bis 19.1. ↗ www.strauhof.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

69


Wissen in Bildern<br />

Zürich — Wollen Sie wissen, wie die Stadt<br />

Zürich von unten aussieht? Dann vertiefen Sie<br />

sich im Museum für Gestaltung im Toni-Areal<br />

am besten in die Schautafeln von C2F aus dem<br />

Jahr 2014. In ‹Unterirdischer Verkehr› werden<br />

die filigranen Netzwerke der vielen Leitungen<br />

und Rohre grossformatig und detailreich dargestellt.<br />

Wer sich hingegen oberirdisch orientieren<br />

möchte, der konsultiert die Liniennetzpläne<br />

der Verkehrsbetriebe. Diese sind topologisch<br />

aufgebaut und abstrahieren die Topografie<br />

der Stadt zu einer linearen Darstellung. Eine<br />

spezielle Variante davon zeigen James Cheshire<br />

und Oliver Uberti, mit der sich nach den<br />

Regeln der ‹Tube Challenge› alle 270 Stationen<br />

der Untergrundbahn in möglichst kurzer Zeit<br />

besuchen lassen. (Man plane einen Tag ein und<br />

sei um 6 Uhr am Start.) Informationsdesign soll<br />

den Alltag erleichtern, und hier lauern schon<br />

die Hürden: Nicht alle Kulturkreise haben die<br />

gleiche Leserichtung. Und welche Symbole sind<br />

so eindeutig, dass sie weltweit verstanden werden?<br />

Wie viel Abstraktion ist möglich, damit der<br />

Informationsgehalt noch stimmt, und wie sieht<br />

die Zukunft der Informationsvermittlung aus?<br />

Diesen und anderen Fragen geht die teilweise<br />

interaktive Ausstellung nach. Und wer möchte,<br />

kann sich im Toni-Areal zu orientieren versuchen.<br />

Das ist auch fast eine Tube Challenge. TS<br />

Klein, Ifert, Zamecznik<br />

Zürich — Der Zweite Weltkrieg ist vorbei: Die<br />

Städte wachsen, die Wirtschaft boomt, die<br />

Leuchtreklamen blinken. Entsprechend musste<br />

eine gestalterische Form her, die den neuen<br />

Zeitgeist transportieren konnte. Die Fotografie<br />

galt als ideales Medium dafür: Sie wurde mit<br />

grafischen und typografischen Elementen kombiniert<br />

oder mittels Fotomontage verändert.<br />

Dabei wurde die Kamera zunehmend als Instrument<br />

begriffen, der Fotograf als Ingenieur. Dem<br />

Bild sollte eine Dynamik innewohnen, stellvertretend<br />

für den Wandel der Zeit. Dieser Überlegung<br />

widmeten sich Gérard Ifert (*1929, Basel)<br />

und Wojciech Zamecznik (*1923, Warschau).<br />

Sie fotografierten Lichtquellen in Bewegung,<br />

wie etwa ein beleuchtetes Karussell oder ein<br />

Feuerwerk, und versuchten, durch Unschärfen<br />

oder Verzerrungen, Bewegung ins Bild zu bringen.<br />

Licht war ihr Gestaltungsmittel. «Imagine<br />

molding and shaping light as a sculptor does<br />

clay!», schrieb der ungarische Künstler György<br />

Kepes 1942 in der Zeitschrift ‹Popular Photography›.<br />

So kam auch das Fotogramm vermehrt<br />

zum Einsatz, u.a. bei William Klein (*1928, New<br />

York). Dabei wird keine Kamera verwendet, sondern<br />

das Fotopapier direkt belichtet. Die ersten<br />

Fotogramme entstanden bereits in den Zwanzigerjahren<br />

am Bauhaus unter László Moholy-<br />

Nagy, der sich in den Nachkriegsjahren mit der<br />

Rolle der Fotografie auseinandersetzte. GB<br />

Temps passé, temps réel, 2019, interaktive<br />

Installation, Courtesy EPFL+ECAL Lab<br />

→ Museum für Gestaltung Züric, Toni-Areal,<br />

bis 8.3. ↗ www.museum-gestaltung.ch<br />

Wojciech Zamecznik · O.T, 1956, Lichtmalerei,<br />

Silbergelatine-Abzug, CCP, MNAM-CCI<br />

→ Museum für Gestaltung, Toni-Areal, bis 9.2.<br />

↗ www.museum-gestaltung.ch<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Espen Kluge<br />

Zürich — ‹Alternatives› nennt Espen Kluge<br />

seine vielgestaltige Porträtserie, in welche<br />

die Galerie Kate Vass einen ersten Einblick<br />

gewährt, indem sie diese rein digital codierten<br />

Bilder auch analog, ausgedruckt auf Papier und<br />

gerahmt in ihren Räumen zeigt. Dabei ist jedes<br />

gewünschte Format nur einmal erhältlich,<br />

kommt also einem Original sehr nah. Was schon<br />

an der Bildschirmabbildung erstaunt, verblüfft<br />

auf Papier noch viel nachhaltiger, nämlich die<br />

dreidimensionale, skulpturale Wirkung der<br />

durch kräftige farbige Schraffuren erzeugten<br />

abstrakten Porträts.<br />

Kluge bedient sich dafür im Netz vorgefundener<br />

farbiger Porträtfotos, die er mit Hilfe<br />

eines Computercodes bis zur Unkenntlichkeit<br />

überarbeitet und verfremdet. Die Ergebnisse<br />

sind beeindruckend. Nicht nur wegen ihrer<br />

leuchtenden Farbigkeit, sondern vor allem<br />

wegen ihrer pyramidalen Schraffuren, die an<br />

historische Vorbilder erinnern, nämlich an jene<br />

typischen linearen Konstruktionen, mit denen<br />

der russische Avantgardist Naum Gabo nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg die moderne Skulptur<br />

revolutionierte. Die künstlerische Nähe dürfte<br />

mehr als ein Zufall sein, lebte Naum Gabo doch<br />

während des Ersten Weltkriegs als Exilant in<br />

Norwegen – der Heimat von Espen Kluge. MH<br />

Richard Tuttle<br />

Zürich — ‹Is This an Idea for Sculpture?› Schon<br />

der Titel der Ausstellung von Richard Tuttle<br />

(*1941) wirft eine Frage auf. Und sobald man<br />

die hallende Metalltreppe in der Galerie Verna<br />

hinuntersteigt, stellen sich weitere. Denn wie<br />

Text und Bild in seiner neuen Werkserie zusammenhängen,<br />

erschliesst sich erst, wenn man<br />

Blick und Geist etwas kreisen lässt. Eine Reihe<br />

horizontal auskragender Bühnen zieht sich<br />

durch die Räume. Jede zeigt auf einer weiss<br />

gestrichenen Platte vor einem weissen Hintergrund<br />

eine miniaturhafte Szene, die von einem<br />

poetischen Titel begleitet wird. So blicken wir<br />

bspw. auf ein dunkel bemaltes Holzstück, das<br />

aufrecht in einem winzigen Sandhügel steckt.<br />

Der Titel ‹She Got What She Wanted› liest sich<br />

wie ein augenzwinkernder Kommentar aus<br />

dem Off. Ebenso die Bemerkung ‹Until You Stop<br />

Thinking About It›, die Tuttle unter zwei fleischfarbene<br />

organische Formen setzt, die – je nach<br />

Blickwinkel – wie verkeilt oder ineinander<br />

verschlungen wirken. Die kleinen Objekte, die<br />

krummen farbbeklecksten Nägel, die gewellten<br />

Papieretiketten könnten nicht leichter und unprätentiöser<br />

daherkommen. Ja, das Denken hat<br />

kein Gewicht. Und nicht jeder Gedanke muss<br />

sich materialisieren. So lesen wir zuletzt: ‹Why<br />

Would You Have a Sailboat?› In der Tat, es gibt<br />

viele Dinge, die uns nie fehlen werden. CJ<br />

Espen Kluge · little ability, 2019, print, various<br />

sizes, each ed. of 1 + 1 AP<br />

→ Kate Vass Galerie, bis 30.1.<br />

↗ www.katevassgalerie.com<br />

Richard Tuttle · Why Would You Have A Sailboat,<br />

Stars #10, 2019, Holz, Draht und Ketten,<br />

24,5 x 18 x 12 cm. Foto: Peter Schälchli<br />

→ Galerie Annemarie Verna, bis 8.2.; Richard<br />

Tuttle, ‹A Fair Sampling›, Collected Writings<br />

1966–2019 ↗ www.annemarie-verna.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

71


Bastiaan Woudt<br />

Zürich — Wer Afrikaner heute um ihrer<br />

Hautfarbe willen ästhetisch inszeniert, muss<br />

sich der Fallstricke bewusst sein, die auf<br />

diesem künstlerischen Weg lauern. Denn allzu<br />

oft schon haben diese ihre Haut für weisse<br />

Fotografen zu Markte tragen müssen. Früheste<br />

ethnografische Aufnahmen und nicht zuletzt<br />

die Kolonialfotografie des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

sprechen diesbezüglich Bände.<br />

Ob in Europa oder Amerika, die Kategorisierung<br />

Schwarzer als exotische Objekte vor der Kamera<br />

durch weisse, meist männliche Fotografen,<br />

ist grenzenlos. Auch in der klassisch-modernen<br />

Kunstfotografie ist der problematische Kanon<br />

herrschender Machtverhältnisse oft nicht<br />

(auf)gelöst. Man denke an Irving Penns von<br />

exotischer Schaulust geprägte SW-Aufnahmen<br />

von afrikanischen oder amerikanischen Ureinwohnern<br />

vor weisser Studioleinwand aus den<br />

Siebzigerjahren.<br />

Ein feinsinnigerer Umgang findet sich zehn<br />

Jahre später im Werk Robert Mapplethorpes.<br />

Er hatte zwar eine männliche schwarze Muse,<br />

Ken Moody, war aber klug genug, ihm ein<br />

weisses Alter Ego zur Seite zu stellen, Robert<br />

Shermann, und beide namentlich auszuweisen.<br />

Wir schreiben das Jahr 1984. Beide Männer<br />

stehen Rücken an Rücken, ihre kahlrasierten<br />

Schädel berühren sich minimal. Sie wirken wie<br />

zweieiige Zwillinge, die jede Rassenschranke<br />

überwunden haben.<br />

In der Bildhalle erinnert das einprägsamste<br />

Foto der gesamten Ausstellung von Bastiaan<br />

Woudt auf den ersten Blick an die soeben<br />

beschriebene Ikone von Mapplethorpe: Das<br />

überlebensgrosse Blow-up ‹Brothers›, 2017,<br />

des jungen niederländischen Fotografen<br />

Woudt zeigt zwei schwarze Jungen in Mukono,<br />

Uganda, die Rücken an Rücken posieren, ohne<br />

einander zu berühren. Zwischen ihren sehr<br />

prägnant gewölbten Hinterköpfen klafft eine<br />

weisse Leerstelle. Arabeskenhaft mündet sie<br />

in die blütenweissen Hemdkragen der beiden<br />

Knaben ein. Die Profile ihrer Gesichter, das, was<br />

sie als Persönlichkeit auszeichnen würde, sind<br />

weggeschnitten. Das Bildformat bricht hier<br />

ab. Die Ausstellung heisst ‹Hidden›. Etwas zu<br />

verstecken, kann ebenso spannend wie problematisch<br />

sein. MH<br />

Bastiaan Woudt · Circle, 2019, 60 x 45 cm,<br />

Archival Pigment Print on Inova Baryta Paper,<br />

Edition10&2AP, Courtesy Bildhalle<br />

Bastiaan Woudt · Brothers, 2017, 90 x 120 cm,<br />

Archival Pigment Print on Inova Baryta Paper,<br />

Edition10&2AP, Courtesy Bildhalle<br />

→ Bildhalle, bis 25.1.<br />

↗ www.bildhalle.ch<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Tony Cokes<br />

Zürich — Wie lesen wir einen Text? Mal aufmerksam,<br />

mal weniger aufmerksam, und doch<br />

haben wir immer einen Anspruch an ihn: Sag<br />

mir, worum es geht! Schnell! Doch muss denn<br />

alles gleich verständlich, gleich lesbar sein?<br />

Muss die Kunstkritik ein Werk gleich nackt ausziehen,<br />

auf einen Aspekt reduzieren, einfach,<br />

damit wir sagen können: Wir haben’s verstanden.<br />

Next. Was sagt das über uns aus? Dass wir<br />

bequem sind? Uns andere Perspektiven nicht<br />

interessieren, ausser die eine, die uns auf dem<br />

Silbertablett serviert wird?<br />

Mit diesen Fragen konfrontiert uns Tony Cokes:<br />

Er wählt Textpassagen aus, platziert sie auf<br />

grellem Hintergrund, die in einem Video vor<br />

unseren Augen durchswipen.<br />

In ‹shrinking criticism›, einer von sechs<br />

Arbeiten, die im Luma Westbau zu sehen sind,<br />

thematisiert Cokes (*1956, Richmond) die Rolle<br />

der Kunstkritik: Seit den Achtzigerjahren wurde<br />

sie zur Statistin degradiert, denn der Markt<br />

hat unlängst die Hauptrolle übernommen. «The<br />

market undermined critical judgement», so<br />

die Aussage des britischen Kunsthistorikers<br />

und Kurators Julian Stallabrass, von dem der<br />

Text stammt. «It matters rather little what is<br />

actually said, so long as it is affirmative.» Es ist<br />

also egal, was die Kunstkritik sagt – solange<br />

sie bejaht, solange sie nicht hinterfragt. Denn<br />

tut sie Letzteres, kritisiert sie automatisch den<br />

Kunstmarkt, von dem sie abhängig ist.<br />

Wer also hat das inhaltliche Monopol? Wer<br />

macht was lesbar? Und zu welchem Zweck?<br />

Diese Überlegungen werden in ‹shrinking criticism›<br />

inhaltlich und visuell aufgegriffen: Denn<br />

die Art und Weise, wie das Video aufbereitet ist,<br />

macht es schwierig, den Aussagen von Stallabrass<br />

zu folgen. Die Stühle stehen zu dicht vor<br />

dem Bildschirm, manchmal swipen die Slides<br />

zu schnell nach links: Einige Passagen können<br />

wir nicht zu Ende lesen, andere verpassen wir.<br />

Auch die Musik, mit der das Video unterlegt ist,<br />

verwirrt, lenkt ab.<br />

Mit diesen Interferenzen, den Überlagerungen<br />

von Interessen, den Unterbrechungen, spielt<br />

Tony Cokes in seiner Arbeit. «If there weren’t<br />

interferences or complications, we would<br />

live in a radically different world», sagte der<br />

amerikanische Künstler in einem Interview mit<br />

Artforum. «But there are.» Wer interferiert also?<br />

Sind wir tatsächlich bereit, diese Frage<br />

zu stellen? GB<br />

Tony Cokes · Before and After the Studio:<br />

Volume II, Ausstellungssansichten schwarzescafé,<br />

Luma Westbau, Zürich, 2019, Courtesy<br />

Luma Westbau. Foto: Stefan Altenburger<br />

→ Luma Westbau, bis 26.1.<br />

↗ www.westbau.com<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

73


Lily van der Stokker<br />

Zürich — Man hat viel Raum in dieser Ausstellung,<br />

viel Platz, um sich zu bewegen und<br />

auch stehenzubleiben. So viel Leere mag auf<br />

den ersten Blick beängstigend sein. Von Ferne<br />

leuchten aus grossen weissen Wänden vorwiegend<br />

pastellfarbige Flächen entgegen. Mit<br />

‹Yeah› setzt Lily van der Stokker (*1954, Den<br />

Bosch) den optimistischen Start in den Tag, der<br />

aber schon bald eine andere Tonalität annimmt:<br />

‹All day problems, in the evening TV› zeigt eine<br />

erdrückende Problemwolke in giftigen Farben<br />

und mit spitzigen Kämmen, unten klein zerquetscht<br />

dann die Ansage zum TV (wo Serien<br />

laufen, in denen jene Probleme erzählt werden,<br />

die einen dem ganzen Tag beschäftigen). Wie<br />

tröstlich, dass es gleich daneben ‹Warm apple<br />

crumble & whipped cream› gibt.<br />

‹I am an Artwork› ist hingegen ganz in Rosa<br />

gehalten, ein Märchenbild für Mädchen, aus<br />

dem jederzeit ein Einhorn oder ein Fee treten<br />

kann, während von der Wand gegenüber ‹Child<br />

Care› droht; gross und weiss und bis auf eine<br />

verschupfte wurzellose Blume unten links leer.<br />

Wer möchte sein Kind hier abgeben?<br />

Auf dem Weg in den nächsten Stock kommt<br />

man auf der Treppe sinnigerweise am titelgebenden<br />

Werk der Schau ‹Help help a little old<br />

lady here› vorbei, aber wer beachtet heutzutage<br />

schon kleine alte Frauen? Oben sind die Farben<br />

dann wesentlich weniger kräftig, die Werke<br />

dafür grösser. Auf gut vier mal acht Metern wird<br />

in ‹Sandwiches and Chocolate Sprinkles› der<br />

Schritt von der Kunstwelt zur Arbeit in einem<br />

Altersheim proklamiert, wo die belegten Brote<br />

mit Schokoladensplittern serviert werden.<br />

Die wandfüllenden Malereien werden durch<br />

Skizzen und Zeichnungen ergänzt. ‹BaBa-<br />

Babyboom› ist eine solche, mit Farbstift und<br />

Kugelschreiber zu Papier gebracht, wo sich die<br />

Figur scheinbar hinter das Sofa geflüchtet hat<br />

und nun Klage führt, dass die meisten ihrer<br />

weiblichen Freunde ein Kind haben und daher<br />

über nichts anders mehr sprechen.<br />

Lily van der Stokker war zusammen mit einem<br />

grossen Team selbst am Aufbau der Ausstellung<br />

beteiligt. Die Werke sind sehr exakt ausgeführt,<br />

mit präzise gefertigten Linien und Flächen.<br />

Diese Akribie kontrastiert mit dem ersten<br />

Eindruck von kindlichen Farben und Formen,<br />

die einen durchaus in die Irre führen können.<br />

Eine Diaschau zeigt ‹36 years of wallpaintings›,<br />

und an der Kasse liegt mit ‹friendly Good› ein<br />

grosser Katalog auf, der das Schaffen der heute<br />

in Amsterdam und New York lebenden Künstlerin<br />

umfassend würdigt. TS<br />

Lily van der Stokker · Evening TV, 2019, Acryl<br />

auf Wand, 420 x 361 cm, Courtesy kaufmann<br />

repetto, Milan/New York. Foto: Lorenzo Pusterla<br />

Lily van der Stokker · Birthday, 1998/2019, Acryl<br />

auf Wand und Holz, 171 x 151 x 46 cm, Courtesy<br />

Air de Paris, Paris. Foto: Lorenzo Pusterla<br />

→ Migrosmuseum für Gegenwartskunst,<br />

bis 23.2. ↗ www.migrosmuseum<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Vera Molnar<br />

Zürich — Am Anfang war der Sonnenuntergang:<br />

Vera Molnar (*1924) wuchs am Balatonsee<br />

auf, wo sie als Kind jeden Tag die untergehende<br />

Sonne malte. Dabei merkte sie, dass dazu<br />

immer die gleichen Rot- und Blautöne nötig<br />

sind. Um ein ungleiches Abnutzen der Crayons<br />

zu verhindern, rotierte sie sie jeden Abend um<br />

eine Position. Dieses Spiel mit Regelmässigkeiten<br />

und Eingriffen, von Struktur und Zufall,<br />

mit Ordnung und Unordnung ist ein zentrales<br />

Thema der Pionierin der digitalen Kunst.<br />

Wie kann ein Computer denn zum Zeichnen<br />

gebracht werden? Indem er mit Algorithmen<br />

gefüttert wird. 1968 waren Computer noch<br />

grosse Maschinen ohne Bildschirme, die über<br />

Terminals bedient wurden. Molnar überredete<br />

den Leiter des Rechenzentrums der Universität<br />

Paris, ihr einzelne Minuten am Terminal zuzusprechen.<br />

Sie liess den Prozessor Formen und<br />

Linien kalkulieren, die mit einem Stift geplottet<br />

wurden – der Anfang ihres charakteristischen<br />

Schaffens.<br />

Sie bedient sich gerne eines seriellen Gestaltungsprinzips,<br />

was sich im Aneinanderreihen<br />

und allmählichen Verändern einer Grundform<br />

zeigt. Quadrate sind die Basis für ‹Out of<br />

Square› aus 1974, die schrittweise subtil aus<br />

dem Gleichgewicht gebracht werden. Diese<br />

‹quadrilatères› entwickeln ein Eigenleben,<br />

verlieren allmählich ihre Form und ihre starre<br />

Ordnung, bis sie zu einer einzigen Linie werden.<br />

‹(Dés)Ordres, 1976–1977› illustriert mittels<br />

konzentrischer Quadrate, wie die Künstlerin<br />

in den digitalen Prozess eingreift und in der<br />

seriellen Ausrichtung Bewegung an der Oberfläche<br />

erzeugt. Dekonstruierte Quadrate bilden<br />

die Grundlage der Siebdrucke von ‹A base de<br />

carrés, 1999–2011›, in denen acht Formen<br />

zu einem wirbelnden Tanz roter Puzzleteile<br />

aufspielen. Ganz anders die Studien zum<br />

Kamm des Massifs Montagne Sainte-Victoire,<br />

in denen Molnar das Bild von Paul Cézanne<br />

geometrisch erforschte und in Linienzeichnungen<br />

umwandelte.<br />

Jeder Raum im Museum ist auf dem Boden mit<br />

einem Würfelsymbol gekennzeichnet, und ein<br />

Würfel dient Besuchenden auch als ‹générateur<br />

de hazard›, mit dessen Hilfe der Beginn des<br />

Rundgangs ermittelt werden kann. Komplettiert<br />

wird die Ausstellung durch die in einer<br />

nachgebauten Ateliersituation gezeigten dokumentarischen<br />

Videos, darunter dasjenige des<br />

Besuchs von Caroline Hirt und Christian Etter<br />

bei Vera Molnar in Paris, wo sie seit 1947 lebt.<br />

Gesprochen wird Französisch, die Untertitel<br />

hingegen sind englisch – das hält die Synapsen<br />

in Schwung. TS<br />

Auf dem Boden ihres Studios sitzend, erklärt<br />

die 95-jährige Vera Molnar den Algorithmus<br />

eines ihrer Gemälde, Courtesy Galerie La Ligne<br />

Vera Molnar, eine Reproduktion von 36 Carrés,<br />

einer Bewegungsstudie aus 1986, Courtesy<br />

Digital Arts Association<br />

→ MuDA, bis 9.2.<br />

↗ www.muda.co<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

75


BESPRECHUNGEN<br />

Margaret Harrison — Eine Frau sind viele<br />

Die britische Künstlerin Margaret Harrison setzt sich seit den<br />

Siebzigerjahren mit sozialer Ungleichheit, Feminismus, häuslicher<br />

Gewalt und weiblicher Sexualität auseinander. Sie hat dafür<br />

eine eigene Sprache entwickelt. Was sie zeigt und worüber sie<br />

informiert, ist couragiert zeitkritisch und frei von bitterer Polemik.<br />

Basel — Als der Tod von Marilyn Monroe am 5. August 1962 festgestellt wurde, ging<br />

eine Ära zu Ende, doch der Mythos Marilyn lebt weiter. 1984 gestaltete etwa Madonna<br />

den Clip zu ihrem Song ‹Material Girl› als Hommage an die Filmdiva. Und die Künstlerin<br />

Margaret Harrison schuf zwischen 1994 und 1998 Werke zu Stationen aus dem<br />

Leben Marilyns und appropriierte das ikonische Polaroid, mit dem Warhol ihr Gesicht<br />

popularisierte. Drei Arbeiten hängen jetzt in der Ausstellung, zu der Nicolas Krupp<br />

Harrison eingeladen hat. Keines glitzert und funkelt. Ihre Fassung des Polaroids verweist<br />

vielmehr auf das Fassadenhafte und die Zerbrechlichkeit, das, was wie nicht<br />

wasserfeste Mascara unter Tränen verläuft. Pendant dazu ist ein Gemälde nach einer<br />

Post-mortem-Fotografie mit geschlossenen Lidern und zurückgebürsteten blonden<br />

Haaren. Harrison ergänzt ihre malerische Umsetzung davon mit einem Zitat aus dem<br />

berühmten, Anne Gregory gewidmeten Gedicht von William B. Yeats: «Only God, my<br />

dear, could love you for yourself alone and not for your yellow hair.»<br />

Daneben hängt ein Tableau aus 24 kleinformatigen Panels, mit dem Harrison eine<br />

politische Aktion aufgreift: 1981 protestierte eine Gruppe von Frauen in Greenham<br />

Common gegen die Entscheidung der damaligen britischen Regierung unter Margaret<br />

Thatcher, dort amerikanische Nuklearraketen zu lagern. Sie fesselten sich an den<br />

Zaun und in der Folge entstand das Greenham Common’s Peace Camp. Harrison entwickelte<br />

die Arbeit 1989, zur Zeit des Kalten Kriegs, und stellte sie in der Bowery aus.<br />

Mit dem zweiten, ebenfalls 24-teiligen Tableau thematisiert sie in Aquarellen von alltäglichen<br />

Gegenständen und Textbestandteilen, die zunächst wie lyrische Tagebuchnotizen<br />

daherkommen, häusliche Gewalt. Wie eine Parade durchziehen zudem auf<br />

weiteren Blättern einzelne Gestalten, deren geschlechtliche Zuordnung oszilliert, in<br />

greller Kleidung, auffälligen Schuhen und lasziven Posen die Szene. Die vielen Spiegel<br />

verweisen auf Themen wie Selbstbespiegelung, Genderfragen und LGBQ-Bewegung.<br />

San Francisco wurde für Harrison ab Mitte der Neunzigerjahre zum zweiten Lebensmittelpunkt.<br />

Die aktuelle Schau ist ihre erste in der Schweiz, in dem Jahr, wo mit dem<br />

Frauenstreik ein Zeichen dafür gesetzt wurde, dass es bei Gewalt gegen Frauen immer<br />

um Gewalt gegen den Menschen an sich geht. Stefanie Manthey<br />

→ ‹Margaret Harrison›, Galerie Nicolas Krupp, bis 18.1. ↗ www.nicolaskrupp.com<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Margaret Harrison · Marilyn, 1994, Aquarell auf Papier, 60 x 45 cm (l); Marilyn, 1998, Öl auf Leinwand,<br />

51 x 51 cm, Courtesy Galerie Nicolas Krupp Basel<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL<br />

77


Chika Osaka — Love Letters oder Das fliessende Leben<br />

Die Japanerin Chika Osaka hat sich den druckgrafischen Medien<br />

und deren experimenteller Handhabung verschrieben.Sie entwirft<br />

Bildräume von leuchtender Farbigkeit, Bühnen für die Auftritte<br />

ihrer Protagonistinnen des heutigen Japan. Darin lässt<br />

die Künstlerin auch traditionelle japanische Motive einfliessen.<br />

Bern/Burgdorf — Traumwandlerisch bewegen sich die jungen Frauen in abstrakten<br />

Bildgründen, oder sie lagern choreografiert zwischen bunten Tüchern. Rätselhaftes<br />

mutet ihnen an. Stets sind sie als Rückenfiguren ins Bild gesetzt oder mit abgewandtem<br />

Gesicht.Sie sind nicht als Individuen gezeichnet und erinnern an typisierte Figuren<br />

des Manga und Shin-hanga. Für Chika Osaka (*1984, Tokio) beginnt der bildnerische<br />

Prozess meist mit einer Geschichte, die von den Zukunftsvorstellungen, Sehnsüchten<br />

und Ängsten junger Frauen handelt – Männer treten nur marginal auf. Die Künstlerin<br />

illustriert nicht, sondern sie kondensiert das Narrativ zu einem prägnanten Bild und<br />

setzt damit ein komplexes Zusammenspiel in Gang.<br />

Die zugrundeliegenden Texte sind in unterschiedlichen Formaten festgehalten:<br />

Schulheft, Agenda, Tagebuch oder Brief. Analog zu den Bildern durchliefen auch diese<br />

zunächst handschriftlichen Notate einen druckgrafischen Prozess. Indem Osaka<br />

sie auf Tischen in der Raummitte installiert,demonstriert sie das Eigenleben von Bild<br />

und Geschichte.<br />

Im «Skript» zu dem Bild ‹The Rice Just Served› beispielsweise steht – auf der<br />

Rückseite eines Supermarkt-Flyers notiert: «My friend’s girlfriend just came in ten<br />

minutes ago.» Beim Frühstück mit gekochtem Reis und Fischflocken fliegt eine Geschichte<br />

auf. Der Prägedruck mit weissem Reis als Landschaft, in der die drei miteinander<br />

verstrickten Gestalten inmitten auffliegender brauner Flocken in die Bildtiefe<br />

Reissaus nehmen, ist eine adäquate Umsetzung. Bei ‹I Am Not Disappointed After All›<br />

hingegen stapeln sich Gemüsekisten und Bücher liegen in prekärer Balance übereinander,<br />

oben eine Frau mit riesiger Schote unter dem Arm. Auf einem unscheinbaren,<br />

zwischen zwei Kisten gesteckten Zettel steht «2011 3». Die «Bild-Geschichte» erweist<br />

sich als sarkastischer Kommentar zur Atomkatastrophe von Fukushima.<br />

Als ‹Love Letters› bezeichnet Osaka ihre Arbeiten: Liebeserklärung an ihre Mitmenschen,<br />

an das Leben, an die Traditionen Japans. Mit dem poetischen Blatt ‹I Want<br />

To Make A Wish›, einer Lithografie in nicht weniger als dreissig Farben gedruckt, steht<br />

Osaka in der Tradition von Utagawa Hiroshiges Farbholzschnitt ‹Tanabata Festival›,<br />

1852. Alljährlich im Juli wird das gleichnamige Sternenfest gefeiert: Alle sind eingeladen,<br />

einen Wunsch zu formulieren und ihn – mit der Hoffnung auf Erfüllung – an<br />

die eigens errichteten Bambusbäume zu hängen. Nicht einen, sondern zahllose Wünsche<br />

hat die junge Künstlerin bereits zu Blatt gebracht. Gabriele Lutz<br />

→ ‹Chika Osaka – Love Letters›, Museum Franz Gertsch, Burgdorf, bis 8.3. ↗museum-franzgertsch.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Chika Osaka · Happy Forever, 2016, Lithografie, Ed. 20 + 1 AP, 40 x 69,5 cm, Courtesy Gallery MoMo<br />

Chika Osaka · The Rice Just Served, 2014, Lithografie, Ed. 20 + 1 AP, 61 x 94 cm, Courtesy Gallery MoMo<br />

BESPRECHUNGEN // BERN/BURGDORF<br />

79


Johannes Itten — Kunst als Leben<br />

Mit einer Gegenüberstellung von Gemälden, Skizzen und Tagebuchnotizen<br />

will die Ausstellung ‹Kunst als Leben – Bauhausutopien<br />

und Dokumente der Wirklichkeit› im Kunstmuseum Bern<br />

dem Künstler und vor allem dem esoterisch geprägtenTheoretiker<br />

Johannes Itten auf die Spur kommen.<br />

Bern — Woran liegt es, dass Paul Klee in Bern präsenter ist als Johannes Itten? Die<br />

Frage ist schwer zu beantworten. Glück und Zufall stricken an posthumen Erfolgsgeschichten<br />

mit, der Kunstmarkt, der Zeitgeist: Was lässt sich aus einem Werk lesen?<br />

Wie kann man es mit aktuellen Fragen in Verbindung bringen? Paul Klee (1879–1940)<br />

erscheint modern und dem Metaphysischen gegenüber offen; ein Künstler, der sich<br />

prima im Heute weiterdenken lässt. Johannes Itten (1888–1967) ist da schwerere<br />

Kost. Er untersucht in seinem Werk nicht nur die Möglichkeiten geometrisch abstrakter<br />

Malweisen. Itten begreift die Kunst als Lebensaufgabe und verschreibt sich<br />

und seinen Studierenden gymnastische Übungen, um aus der Bewegung des Leibes<br />

heraus jene auf der Leinwand zu generieren. Diese Vorstellung einer Verbundenheit<br />

von Körperertüchtigung und Kunstschaffen wirkt, ebenso wie Ittens Faible für mönchische<br />

Gewänder, exzentrisch. Doch sein Interesse am Esoterischen erschöpft sich<br />

nicht in Äusserlichkeiten. Er ist eifriger Anhänger der Mazdaznan-Lehre, in der sich<br />

christliche mit tantrischen und theosophischen Ideen, vegetarischen Lebensregeln,<br />

aber auch rassistischen Vorurteilen verbinden. Als Begründer und Leiter des obligaten<br />

Vorkurses am Bauhaus nutzt Itten die Möglichkeit, seine Weltanschauung unter<br />

den Studierenden zu verbreiten. Eine Konstellation, die bis heute Fragen aufwirft.<br />

Fragen, die im Kunstmuseum Bern eher angetippt als ausdiskutiert werden. Neben<br />

vielen Gemälden, vorwiegend aus den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen,<br />

präsentiert die Schau zahlreiche Skizzen und Tagebuchblätter. Diese Notate wurden<br />

neu erforscht und beurteilt und sind zum ersten Mal in diesem Umfang ausgestellt:<br />

Zwei Wände im grossen Saal des Altbaus sind mit einer Zusammenstellung<br />

aus Zeichnungen und Schriften bedeckt. In Gegenüberstellung mit den Bildwerken<br />

verdeutlicht diese Präsentation vor allem, wie sehr der Tagebuchschreiber Itten mit<br />

künstlerischen Fragen befasst war und wie stark sein weltanschauliches Denken<br />

Eingang in seine Malerei fand. In das ebenso berühmte wie rätselhafte ‹Kinderbild›,<br />

1921/22, beispielsweise hat Itten zahlreiche religiöse Symbole eingearbeitet, wie erläuternde<br />

Kommentare beleuchten. Wer mehr erfahren will, darf den Zeitaufwand einer<br />

Lese-Ausstellung nicht scheuen. Man muss sich tief in die grosse Fülle des Materials<br />

einlesen, eindenken. Und man muss es vor Ort tun, denn der Katalog enthält nur<br />

einen Bruchteil des Materials der Ausstellung. Alice Henkes<br />

→ ‹Johannes Itten – Kunst als Leben. Bauhausutopien und Dokumente der Wirklichkeit›, Kunstmuseum<br />

Bern, bis 2.2. ↗ www.kunstmuseumbern.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Johannes Itten · Kinderbild, 1921/22, Öl auf Holz, 110 x 90 cm, Kunsthaus Zürich © Pro Litteris.<br />

Foto: Kunsthaus Zürich<br />

81


Julian Charrière — Demaskierendes Naturschauspiel<br />

Der Schauplatz reicht von der Erdoberfläche bis ins Erdinnere.<br />

In der Hauptrolle: das Eis. Julian Charrière spart nicht an<br />

dramatischen Kontrasten. Gerade damit nuanciert er das oft<br />

eher klischierte Bild von Polarlandschaften. Ein Spektakel mit<br />

ungewissem Ausgang.<br />

Lugano — Hier einzutreten, fühlt sich an, wie von der Dunkelheit verschluckt zu werden:<br />

schwarze Wände, unter den Füssen knirschende Kiesel und ein schwefelartiger<br />

Geruch von Erdölbitumen, das den Boden modelliert. Dann als Auftakt der Videoloop<br />

eines Feuers, das in einem Brunnen unweit des Museums lodert. Ein Denkmal für<br />

die Destruktion elementarer Ressourcen? Ein Hinweis auf die Finanzgeschäfte einer<br />

Schweizer Bank in Bezug auf eine trinkwassergefährdende Ölpipeline? Für die als<br />

Sponsor auftretende Credit Suisse, bestrebt um ein nachhaltiges Image, geht der<br />

Schuss zunächst nach hinten los. Auf dem Weg zum Hauptraum der Ausstellung von<br />

Julian Charrière (*1987) gilt es dann, an einer schiessunfähigen Kanone vorbei weder<br />

den Kopf anzustossen noch über die Munition – atomverstrahlte Kokosnüsse im<br />

Bleimantel – zu stolpern.<br />

Wie unter Stroboskoplicht in Slow Motion funkeln bläulich-weisse Texturen aus<br />

nächtlicher Umgebung auf. Drohnenaufnahmen der angeleuchteten Arktis und Antarktis,<br />

des Aletsch- und des Rhonegletschers zeigen das Eis in ungewohnten Schattierungen.<br />

Entlegene Formationen verschmelzen in einem Film in Echtzeit in einer<br />

fiktiven Landschaftsszenerie. Die Bilder agieren als Kulisse wie auch als Leitmotiv.<br />

Zwischendurch wirken sie anthropomorph, als hätten sie Nasen oder Hautstrukturen.<br />

Der Sinn für ihre Grössendimensionen schwindet. Dann liegen sie wie Leichen unter<br />

Tüchern, die ihr Wegschmelzen verlangsamen sollen. Zu verstärktem Sound kommt<br />

das Eis in tosendes Fliessen, das wie eine selbstbestimmte Fortbewegung anmutet,<br />

tatsächlich aber Verschwinden bedeutet. Spätestens hier verbildlicht sich die Krux<br />

einer sich verändernden Natur, deren Verhalten durch den Mensch beeinflusst wird.<br />

Dafür stehen auch die im Raum verteilten durchlöcherten Findlinge. Die aus ihnen herausgebohrten<br />

Kerne wurden unter den Steinbrocken als Rollen aneinandergelegt und<br />

durch Metallrohre ergänzt. Diese verweisen auf Ressourcen wie Bronze und Eisen, die<br />

vor Urzeiten den menschlichen Fortschritt beschleunigten. Das Prinzip ist so gewitzt<br />

wie unmissverständlich: Je weiter wir die Natur ausbeuten und vorantreiben, desto<br />

weniger bleibt von ihrer Substanz. Während sich analog dazu die Erdoberfläche gravierend<br />

verändert, verhält sich das Magma im Innern konstant. Darauf verweist offenbar<br />

der meditativ brennende Brunnen, den man auf dem Rückweg nochmals passiert.<br />

So schärft Julian Charrière nicht nur die Wahrnehmung des Jetzt, sondern inszeniert<br />

auch eine Überzeitlichkeit. Irène Unholz<br />

→ ‹Julian Charrière –Towards No Earthly Pole›, MASI Lugano, bis 15.3. ↗ www.masilugano.ch<br />

→ Aargauer Kunsthaus, Aarau 16.5.–16.8. ↗ www.aargauerkunsthaus.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Julian Charrière · And Beneath It All, Flows Liquid Fire, 2019, Filmloop © ProLitteris. Foto: Jens Ziehe<br />

Julian Charrière · Towards No Earthly Pole, 2019, Installationsansicht MASI Lugano © ProLitteris.<br />

Foto: Jens Ziehe<br />

BESPRECHUNGEN // LUGANO<br />

83


Giulia Piscitelli, Clemens v. Wedemeyer – Nella società, in Gesellschaft<br />

Die Weltbevölkerung nimmt kontinuierlich zu, der Platz wird<br />

knapper und der Grad der gesellschaftlichen Reibungsfläche<br />

intensiviert sich. Giulia Piscitelli und Clemens von Wedemeyer<br />

liefern mit je einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern<br />

ein visuelles Zeugnis eines soziopolitischen Status quo.<br />

Luzern — Die von Fanni Fetzer kuratierte Doppelausstellung ‹Nella società, in Gesellschaft›<br />

vereint zwei formalästhetisch gegensätzliche Positionen, die sich jedoch<br />

auf der inhaltlichen Ebene akkurat ineinander verweben. Räumlich separiert und<br />

konzeptuell als «loser Dialog» ausgelegt, widmen sich Giulia Piscitelli (*1965) und<br />

Clemens von Wedemeyer (*1974) in ihren Werken gesellschaftlichen Zusammenhängen.<br />

Als stille Beobachterin des Alltags lebt und arbeitet Giulia Piscitelli in der<br />

süditalienischen Metropole Neapel. Laut, dreckig, stinkend sowie stets mit Pizza<br />

und Mafia konnotiert, präsentiert sich die Stadt als Katalysator für gesellschaftliche<br />

Querelen und politische Stagnation. Die Künstlerin nutzt diese Umstände, um mittels<br />

konzeptueller Strategien feinfühlige Werkgruppen zu realisieren, die durch eine<br />

minimalistische Vielschichtigkeit geprägt sind; gefundene Flohmarkt-Gemälde werden<br />

mit Blattsilber überzogen und entziehen die Sicht auf den visuellen Geschmack<br />

der Dreissiger- bis Siebzigerjahre, oder triviale Alltagsgegenstände erhalten eine<br />

Aufwertung mit dem Ferrari-Logo. Giulia Piscitelli scheut sich nicht davor, auch im<br />

Brennpunkt stehende, politische Themen anzusprechen und bildgewaltig umzusetzen;<br />

beinahe zwei Dutzend katholische Beichtstühle sind mit islamischen Gebetsteppichen<br />

eingefasst und vermitteln eine Ästhetik, die irritiert, aber gleichzeitig eine<br />

ambivalente Neugierde weckt.<br />

Eine formale Schlichtheit in Kombination mit einer thematischen Tiefgründigkeit<br />

setzt auch Clemens von Wedemeyer in seinen Videoarbeiten um. Er interessiert<br />

sich – aus historischer wie auch gegenwärtiger Sicht – für das sozialpsychologische<br />

Phänomen der Massendynamik, das er mittels theoretischer Recherchen und Computersimulationen<br />

untersucht. Gesellschaftliche Ausnahmezustände wie Demonstrationen,<br />

Evakuationen oder Fussballspiele nutzt der Künstler für eine Art digitalisierte<br />

Verhaltensforschung, die zwischenmenschliche Fragen nach Partizipation<br />

und Interaktion aufwirft. Mit einem gekonnten Spiel zwischen Illusion und Animation<br />

konstruiert er auf den grossformatigen Projektionen und Bildschirminstallationen<br />

ein symbolträchtiges Verhältnis zwischen Mensch, Raum und Zeit. Mit ‹Faux Terrain›<br />

hat Clemens von Wedemeyer zudem eine ortsspezifische Videoarbeit entwickelt, bei<br />

der er Geschichte und Gegenwart von Luzern unter dem Aspekt der individuellen und<br />

gesellschaftlichen Entfremdung verknüpft. Michael Sutter<br />

→ ‹Nella società, in Gesellschaft›, Kunstmuseum Luzern, bis 9.2. ↗ www.kunstmuseumluzern.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Giulia Piscitelli · Una nuvola como tapetto, 2019, und Spica, 2011, Ansicht Kunstmuseum Luzern<br />

Clemens v. Wedemeyer · Faux Terrain, 2019, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern, 2019, Courtesy<br />

KOW, Berlin und Galerie Jocelyn Wolff, Paris © ProLitteris. Foto (oben und unten): Marc Latzel<br />

BESPRECHUNGEN // LUZERN<br />

85


Uriel Orlow — Tee im Turm<br />

Ganz oben im schiefen Turm der Kunsthalle Mainz, der ehemaligen<br />

Energiezentrale des Rhein-Zollhafens, treffen wir auf<br />

die aktuellste Arbeit von Uriel Orlow. Hauptakteure der grossen<br />

Soloschau sind Pflanzen.Sie werden als Zeugen der historischen<br />

Verstrickungen zwischen Europa und Afrika inszeniert.<br />

Mainz — Uriel Orlow verwandelt den Turmraum der Kunsthalle Mainz in eine Teeküche.<br />

Zu trinken gibt es Lum Artemisia, ein traditionelles Heilmittel gegen Malaria.<br />

Eine zweiteilige Videoarbeit dokumentiert den Anbau der traditionellen Heilpflanze<br />

und lässt Frauen eines Kollektivs, die mit der Produktion ihre Familien finanzieren, zu<br />

Wort kommen. Parallel dazu preisen in einem zweiten Video kongolesische Musiker<br />

mit Gesang den vielseitigen Nutzen der Pflanze für die Bevölkerung.<br />

Vier kleinformatige kongolesische Malereien mit Anweisungen zum Teeaufguss<br />

komplettieren die Installation. Die Werkgruppe ‹Learning from Plants (Artemisia<br />

afra)›, 2019, entstand im Kontext der Lubumbashi Biennale im Kongo, wo Orlow mit<br />

den Frauen auch einen Garten anlegte. Der Transfer an den Rhein, mitten in den<br />

ehemaligen Zollhafen, der sich derzeit im Umbau zu einem neuen Arbeits-, Freizeitund<br />

Wohnquartier befindet, verknüpft verschiedene Bedeutungsstränge zu einer<br />

ortsspezifischen Lesart: Der Rhein gilt seit jeher als eine Hauptschlagader des europäischen<br />

Handels, die den Süden mit dem Norden verbindet. Die Gentrifizierung<br />

der alten Hafenstrukturen bildet die Kontrastfolie zu den im Video dokumentierten<br />

regional organisierten Aktivitäten der alternativen Heilmittelproduktion in Zentralafrika.<br />

Die Arbeiten lassen sich als Kommentar auf die ungleichen Interessen und<br />

Machtverhältnisse in Handelsbeziehungen lesen, etwa zwischen der Pharmaindustrie<br />

und den traditionellen Heilpraktiken oder zwischen europäischer Normalität und<br />

postkolonialer Realität. Und beinahe verleitet die Werkgruppe zum Fair-Trade-Reflex,<br />

also dazu, das Museumspersonal nach dem Verkauf des Teekrauts zu fragen.<br />

Uriel Orlow spannt ein dichtes Assoziationsnetz auf, das den eigenen Standpunkt<br />

subtil einbezieht. Dahinter steht ein forschungs- und prozessbasiertes Vorgehen.<br />

Seine Themen begegnen ihm zumeist direkt vor Ort, bei der Lubumbashi Biennale<br />

ebenso wie bei der Manifesta 12 in Palermo, bei einem Forschungsaufenthalt in Kapstadt<br />

oder einem Ausstellungsprojekt in Aubervilliers, Paris. Im Dialog mit Akteuren<br />

und in Archivrecherchen entwirrt er historische Verstrickungen. Er sammelt Indizien,<br />

Spuren und Beweise und befragt Zeugen. Die Vorgehensweise ist anthropologisch<br />

und historisch zugleich. Die künstlerische Freiheit ermöglicht es ihm, das Augenmerk<br />

auf Verborgenes zu richten und bisher Ausgeklammertes ans Licht zu holen. So ist<br />

seine Arbeit auch Teil der Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit. Genauso sucht<br />

sie aber auch nach alternativen Wegen in die Zukunft. Sabine Rusterholz Petko<br />

→ ‹Uriel Orlow – Conversing with Leaves›, Kunsthalle Mainz, bis 23.2. ↗ www.kunsthalle-mainz.de<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Uriel Orlow · Learning from Plants (Artemisia afra), 2019 © ProLitteris. Foto: Norbert Miguletz<br />

BESPRECHUNGEN // MAINZ<br />

87


Léopold Rabus — Rencontres<br />

Dunkles und Banales, Schönheit und Schrecken, Alltägliches<br />

und bizarre Spielereien verbinden sich in den Gemälden von<br />

Léopold Rabus. Das Musée d’art et d’histoire in Neuenburg<br />

widmet dem faszinierenden Maler unter dem Titel ‹Rencontres›<br />

eine opulente Ausstellung.<br />

Neuenburg — ‹Mann, einen Stoff in eine Pfütze tauchend›, 2016, heisst eines seiner<br />

Bilder, und der Titel beschreibt genau, was auf dem drei Meter breiten Ölgemälde<br />

zu sehen ist: ein Mann im weissen Unterhemd, der auf dem Boden kniet und ein<br />

ebenfalls weisses Stück Stoff in eine bräunliche Pfütze tunkt. Warum er das macht?<br />

Darüber gibt das Bild ebenso wenig Auskunft wie über den Ort des Geschehens, der<br />

buchstäblich dunkel bleibt. Eine einzige Lampe erhellt die nächtliche Szenerie, die<br />

nach Garten aussieht: Beete, Gras, eine Wand aus Brettern und dicker Klarsichtfolie,<br />

wie von einem Gewächshaus. Schliesst sich dieses um den knienden Mann, oder liegt<br />

es hinter ihm? Schwer auszumachen. Vieles scheint im Halbdunkel möglich.<br />

Ausgangspunkt der Malerei von Léopold Rabus (*1977) ist meist das Alltägliche<br />

und Unspektakuläre. Spaziergänge in der näheren Umgebung inspirieren ihn. Viele<br />

seiner Motive lassen sich im ländlichen Kanton Neuenburg verorten: Ein nachmittäglicher<br />

Stall, in dem Kühe ruhen, nächtliche Gemüsegärten, winterliche Felder, kleinbürgerliche<br />

Stuben – eigentlich genau das, was bereits der Malerei des 19. Jahrhunderts<br />

als Sujet diente. Und niemand wüsste das besser als Rabus, der sich intensiv<br />

mit der Kunstgeschichte befasst. Doch während sich Felder, Wälder und Stuben bei<br />

Albert Anker oder Alexandre Calame in bedeutungsvolle Idylle verwandeln, werden<br />

sie bei Rabus zu rätselhaften, manchmal auch aberwitzigen Bildern, in denen die<br />

meisterhafte Maltechnik einer verblüffenden Profanität der Motive gegenübersteht.<br />

Rabus zeigt verschmitzt eine Welt aus Bretterverhauen, Wäscheleinen und schief<br />

hängenden Gardinen, Schlamm und Matsch und welkendem Gemüse, in der dennoch<br />

ein seltsamer Zauber spürbar ist. Menschen graben sich bis zum Hals ins Erdreich<br />

ein, Katzen fliegen durch die Luft, und das rationale Denken, welches das Räderwerk<br />

der Ökonomie antreibt, macht eine Atempause. Die Bilder von Rabus erzählen von<br />

Unerklärlichem und erinnern an Novalis’ Definition des Romantischen: «Indem ich<br />

dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn,<br />

dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen<br />

Schein gebe, so romantisiere ich es.» Die mit wunderbarem Sinn fürs Theatralische<br />

eingerichtete Schau untermalt dieses romantische Prinzip in der Kunst von Léopold<br />

Rabus und setzt seine Gemälde mit Werken aus der Sammlung des Hauses in Dialog:<br />

mit stimmungsvollen Landschaftsbildern, aber auch mit kleinen kuriosen Objekten,<br />

die auf das Spielerische, das Humorvolle in Rabus’ Werk verweisen. Alice Henkes<br />

→ ‹Léopold Rabus – Rencontres›, Musée d’art et d’histoire, bis 8.3. ↗ www.mahn.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Léopold Rabus · Homme trempant un tissu dans une flaque, 2016, Öl auf Leinwand, 230 x 300 cm, Courtesy Musée d’art et d’histoire Neuchâtel.<br />

Foto: Sully Balmasssière<br />

BESPRECHUNGEN // NEUENBURG<br />

89


Martina-Sofie Wildberger — I want, I want to say something!<br />

Die in Zürich und Genf lebende Konzept- und Performance-<br />

Künstlerin Martina-Sofie Wildberger hat den Manor Kunstpreis<br />

Schaffhausen 2019 erhalten. In der damit verbundenen Ausstellung<br />

im Museum zu Allerheiligen zeigt sie neue performative<br />

Arbeiten mit Stimme und Körper sowie grafische Plakate.<br />

Schaffhausen – «I, I want, I want to say … something.» Die junge Frau trägt ein weisses<br />

T-Shirt; die blonden Haare hängen über den Schultern. Der hellrot geschminkte<br />

Mund spricht die Worte vor sich her. Die als Brustporträt gefilmte Künstlerin Martina-<br />

Sofie Wildberger ist im Video erst allein zu sehen. Nach einer Weile bildet sie eine<br />

Reihe mit ihren vier Ebenbildern. ‹I want to say something›, 2017–2019. Der einfache<br />

Satz ist in dekonstruierter Rede mal lächelnd gesprochene Verführung, mal wütender<br />

Schrei, bald aus fünf Mündern streng gesagte Forderung. Einmal betreffen die Wörter<br />

das Subjekt. Dann wieder sind sie abstrakte Propositionen. Ein endloser Kreislauf<br />

dieser fünf Wörter mit den fünf Personen dreht sich vor dem Besucher. Das Video<br />

zieht in den Bann, lullt ein und konfrontiert doch stets mit dem gerade Gezeigten,<br />

der Figur und der Sprache in absoluter Präsenz. Ab und zu sieht man eine Hand vom<br />

unteren Bildrand her auftauchen. Ein Zeigegestus, der das Gesagte an die Gestalt<br />

bindet und nicht nur an ein Ornament aus gefilmten Körpern.<br />

Was ist Sprache in der Performance? Diese Frage beschäftigt Martina-Sofie Wildberger<br />

seit Beginn ihrer Arbeit als Künstlerin. Sie hat einfache Sätze – meist auf Englisch<br />

– allein, im Duo und in Gruppen performt. Es sind Aufforderungen oder Vorhaben.<br />

Als die Performancekunst in den Sechzigerjahren die Sprache entdeckte, war<br />

das Performative im Textinhalt ein wichtiges Element. Go. Yes. Solche Wörter wurden<br />

zu körperlich ausgeführten Handlungen. Martina-Sofie knüpft mit ihrer Arbeit an<br />

diese Erfahrungen an. Sie lässt Sprache und alphabetische Zeichen auf grossformatige<br />

Plakate und Blätter drucken und bringt sie in ein Verhältnis zum Gesprochenen.<br />

So wie in der zweiten Arbeit ‹Scream›, 2019, die im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen<br />

anlässlich ihrer Ausstellung zum Manor-Preis zu sehen ist: Ein grosser, offener<br />

Raum konfrontiert uns einmal mehr mit Wörtern, diesmal gedruckt auf Plakaten<br />

an den Wänden klebend und gesprochen aus sechs Audio-Quellen. Die weiblichen<br />

Stimmen überlagern, verflechten sich, verwischen, stören einander, schreien, stöhnen,<br />

atmen. Ein anschwellendes Vibrieren füllt den Raum. Das Publikum geht den<br />

eng aneinandergereihten Wörtern auf den Plakatwänden entlang und bemerkt, dass<br />

Bedeutung von Klang und Wortzeichen miteinander zu tun haben: Scream, You, Hear.<br />

Die Körperlichkeit der Stimmen verbindet sich mit der Physis der den Raum umfassenden<br />

Zeichenreihen und zieht uns in einen endlosen Strudel hinein. Sibylle Omlin<br />

→ ‹Martina-Sofie Wildberger – SCREAM›, Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, bis 16.2. Katalog bei<br />

edition fink Zürich ↗ www.allerheilgen.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Martina-Sofie Wildberger · I want to say something (Video), 2019, Video, Full HD, 6 Min, Courtesy<br />

Museum zu Allerheiligen Schaffhausen. Foto: Peter Pfister<br />

BESPRECHUNGEN // SCHAFFHAUSEN<br />

91


Irma Ineichen — Ein eigenes Zimmer<br />

In Paris ist Irma Ineichen Künstlerin geworden. Zusammen mit<br />

ihrem Sohn,dem Filmemacher Tobias Ineichen,hat sie sich dorthin<br />

auf Spurensuche begeben. Der berührende Dokumentarfilm<br />

‹Irma Ineichen – Erinnerungen an Paris 1951–1955› feiert an<br />

den diesjährigen Solothurner Filmtagen Premiere.<br />

Solothurn — Lange bevor sie die Ausbildung zur Grafikerin an der Kunstgewerbeschule<br />

Luzern abschloss, hat sie Paris als ihr Ziel festgelegt. Die Stadt wurde ihr zur<br />

zweiten Heimat,in die sie bis heute zurückkehrt,in ihre Atelierwohnung auf kleinstem<br />

Grundriss, hoch über den Dächern der Stadt. Damals, 1951, fand sie in Adolf Herbst<br />

einen Mentor, der ihr Gastrecht in seinem Atelier gewährte und sie in den Kreis seiner<br />

Pariser Künstlerfreunde einführte. Vor allem ermunterte er sie zum Malen. Sie sei<br />

überrascht gewesen, erinnert sich die Künstlerin, wie leicht ihr die Ölmalerei von der<br />

Hand ging. Ein frühes Intérieur zeigt ihr Zimmer, eine abgeschrägte Dachkammer, die<br />

pulsierende Farbhaut ist im komplementären Rot-Grün-Kontrast gehalten.<br />

Auch die Malerei ‹Die hellen Wände›, 1952, stammt aus dieser Zeit, gibt Einblick<br />

ins Atelier: Zu erkennen sind ein Porträtkopf, ein Krug und an die Wand gelehnt eine<br />

weisse Leinwand. Weniger die Artefakte ziehen den Blick auf sich als die orthogonal<br />

strukturierten Wandflächen in lebhaftem Weiss, in der Anmutung von Schiebetüren.<br />

Es scheint, als ob sich dieser kleinen Komposition bereits japanische Ästhetik eingeschrieben<br />

hätte, obwohl Irma Ineichen erst Jahrzehnte später erstmals nach Japan<br />

reisen würde. Mit lichtdurchfluteten Räumen in schwebender Transparenz, wie<br />

‹Japanischer Tee-Raum›, 2009, reagierte sie auf die Begegnung mit dem Inselstaat.<br />

Ihre Räume haben in der westlichen Kunstgeschichte eine Genealogie: Dazu gehört<br />

die mittelalterliche Malerei, etwa Marias schlichtes Kämmerchen, in das der Verkündigungsengel<br />

tritt, ebenso wie neusachliche und surrealistische Raumkonstrukte.<br />

Im Jahr 1929, als die Künstlerin in Wolhusen geboren wurde, erschien Virginia<br />

Woolfs für den Feminismus bahnbrechende Schrift ‹A Room of One’s Own›, die Frauen<br />

ermächtigen will, Raum für ihre eigenständige Arbeit einzufordern. Ob Ineichen diesen<br />

Essay gelesen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Intensität und Kontinuität<br />

ihrer Auseinandersetzung mit dem Innenraum legt es nahe, diesen auch als Metapher<br />

für ihr selbstbestimmtes Leben als Künstlerin zu lesen. Sie hat sich ihre eigenen<br />

Zimmer geschaffen, in Paris und in Luzern. Hier hat sie seit den späten Sechzigerjahren<br />

öffentliche Anerkennung erfahren und die Unterstützung von Jean-Christophe<br />

Ammann, der sie im Kunstmuseum Luzern ausstellte. Ende 2019 feierte Irma Ineichen<br />

ihren 90. Geburtstag – mit einer retrospektiv angelegten Schau in der Galerie<br />

Kriens. Im Atelier hat sie eben ein grossformatiges Intérieur vollendet. Gabriele Lutz<br />

→ ‹Irma Ineichen – Erinnerungen an Paris 1951–1955›, Solothurner Filmtage, 22.–29.1.<br />

↗ www.solothurnerfilmtage.ch<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Irma Ineichen · Mein Zimmer in Les Lilas 1954, Öl auf Karton, 24,5 x 34 cm. Foto: Tobias Ineichen<br />

Irma Ineichen · Die vier Öffnungen, 2000/2009, Öl auf Leinwand, 70 x 100 cm. Foto: Tobias Ineichen<br />

BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />

93


Giacomo Santiago Rogado — Desire Path<br />

Im Entrée stehend, sieht man am einen Ende der Blickachse<br />

eine Arbeit aus Giacomo Santiago Rogados Serie ‹Intuition›. Der<br />

Zufall ist hier wesentliches Element. Am anderen Ende hängt<br />

‹Meta 2› – streng geometrisch. In diesem Spektrum bewegt sich<br />

die erstaunliche Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn.<br />

Solothurn — Im Ausstellungstitel ‹Desire Path› deuten sich die Wünsche von Giacomo<br />

Santiago Rogado an, aber auch die unterschiedlichen Strecken, die in seinen<br />

Bildern und in der Schau visuell erfahrbar werden. Trampelpfad, wie «desire path»<br />

ins Deutsche übersetzt wird, ist etwas zu hart, verweist aber auf den unterschwelligen<br />

Humor des Künstlers, der sich auch in seiner Kunst spiegelt. ‹Wildwechsel› wäre<br />

subtiler, denn es sind die auf den Bildern hinterlassenen Spuren, die sich als roter<br />

Faden durch die Ausstellung ziehen.<br />

Der erste Raum – wir begehen die sieben Säle im Uhrzeigersinn – ist eine Reminiszenz<br />

an Rogados Präsentation im Zürcher Helmhaus 2014. Die in Farbbädern<br />

hergestellten Bilder scheinen ihren Entwicklungsprozess noch nicht abgeschlossen<br />

zu haben. Die Baumwolltücher nehmen in einem langen Trocknungsprozess die Farben<br />

auf, die Rogado in die Bäder tröpfelt. Wie auf einem Löschpapier verästeln sich<br />

die Farblinien aus einem Zentrum heraus und erinnern nun an Salzkristalle. Das Bild<br />

‹Meta 2›, das wir schon beim ersten Umschauen erblickten, schafft nicht nur die Verbindung<br />

zu den weiteren Räumen. Es kombiniert mit seinem wolkigen Hintergrund,<br />

verwandt den Bildern aus der Serie ‹Intuition›, und den darübergelegten streng geometrischen<br />

Elementen die beiden Hauptthemen der Schau.<br />

Als eigentliche Zwischenformen gelten die Bilder aus der Serie ‹Coalescence›.<br />

Ausgehend von einem Kreis malt Rogado mit einem Einhaarpinsel wellenförmige<br />

Linien dicht nebeneinander auf ein dick aufgetragenes Gemisch aus Acryl- und Ölfarbe,<br />

was zu einem irisierenden Effekt führt.In den grossen Kabinetten in nördlicher<br />

Richtung treffen wir auf neuartige Inszenierungen: Mittels fünf Diaprojektoren wird<br />

ein extremes Querformat auf die Wand projiziert, bei dem sich nicht nur Farben überlagern,<br />

sondern auch Details zutage treten, die den subtilen Auftrag seiner Bilder<br />

dokumentieren. Sie können auch als subkutane Referenz an Sigmar Polkes Glasfenster<br />

im Zürcher Grossmünster verstanden werden. Im gegenüberliegenden Raum zeigt<br />

Rogado eine Reihe von Aquarellen, deren Spontaneität kontrapunktisch wirken und<br />

sich als Reservoir seiner Malerei entpuppen. Zudem verweisen sie auf Inspirationsquellen<br />

der Malereigeschichte. Malerei, ja Kunst, die sich entwickeln und die berühren<br />

will, bedarf der Urväter, des Zufalls, der Strenge und des Unerwarteten. Giacomo<br />

Santiago Rogado macht das gekonnt vor. Simon Baur<br />

→ ‹Giacomo Santiago Rogado – Desire Path, Werke 2014–2019›, Kunstmuseum Solothurn, bis 16.2.;<br />

feiner Katalog im Verlag für moderne Kunst, Wien ↗ www.kunstmuseum-so.ch ↗ www.vfmk.org<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Giacomo Santiago Rogado · Coalescence (Black, Iridescent Blue Green), 2018, Acryl und Öl auf Leinen,<br />

70 x 50 cm<br />

BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />

95


Pieter Bruegel d.Ä. — Ein Bild wie ein Wunder<br />

Ein ganz Grosser, und noch immer neu zu entdecken: Die von<br />

Kerstin Richter kuratierte Kabinettausstellung ‹Das Wunder im<br />

Schnee – Pieter Bruegel der Ältere› in der Sammung Am Römerholz<br />

lädt zur Begegnung mit dem Werk eines Künstlers, der das<br />

Publikum immer einbezieht und fordert.<br />

Winterthur — Schöner kann’s nicht schneien als auf der kleinen Tafel ‹Die Anbetung<br />

der Heiligen Drei Könige im Schnee›, 1563, die Pieter Bruegel d.Ä. (um 1525/30–1569)<br />

so kühn und bewegend gestaltet hat. Oskar Reinhart, dem wir die Sammlung Am Römerholz<br />

und mit ihr das einzige Gemälde des flämischen Meisters in einem Schweizer<br />

Museum verdanken, war auf der Suche nach einem Bruegel und hat in Berlin diesen<br />

bekommen: «10h zu Cassirer. Brueghel erworben», vermerkt sein Tagebuch am 1. Oktober<br />

1930. Bruegels erstes von fünf innovativen Wintergemälden gilt auch als das<br />

erste Tafelbild in der europäischen Kunst mit der Darstellung von fallendem Schnee.<br />

Diese alle Sinne, Herz und Geist ansprechende Winterlandschaft steht im Zentrum<br />

der Schau, die es wahrhaft in sich hat. Sie allein – zusammen mit der Media-Station,<br />

die es erlaubt, sich dem Werk über Makro- und Röntgenaufnahmen, Streiflicht und<br />

Infrarotbilder zu nähern – würde den Besuch lohnen.<br />

Die Anbetung als das wichtigste Geschehen ist darin ganz an den Rand gerückt –<br />

nicht untypisch für Bruegel, man vergleiche nur die beiden in der Schau gezeigten<br />

Blätter der ‹Grossen Landschaften› mit dem von allem abgewandten heiligen Hieronymus<br />

oder, fast schon Rückenfiguren auf dem Weg ins Bild, den drei Pilgern unterwegs<br />

nach Emmaus, einer von ihnen ist Jesus. Wie so oft bei Bruegel sind die Betrachtenden<br />

gefordert, sich auf die verschiedenen Wege einzulassen, die im Werk angelegt<br />

sind, die Lesarten, deren Reichtum schon von seinen Zeitgenossen erkannt wurde.<br />

Zuerst aber ist die ‹Anbetung› ein ungemein atmosphärisches Werk. Vom leicht erhöhten<br />

Blickpunkt sind Kälte und Schnee zu spüren, zu riechen, man hört die Schritte,<br />

das Gemurmel und einzelne Rufe der dem Heilsgeschehen zugewandten und der<br />

mit sich und dem Alltag beschäftigten Menschen. Bald erahnt man in den fernsten<br />

Gestalten und Dingen – lanzenbewehrten Soldaten, einem Rad wie Fortunas Rad –<br />

Zukünftiges, Wandel, Gefahr. Im Vordergrund kündigt sich zwischen dem Zerfallenden<br />

rechts (wohl als Ruine des Davidspalasts zu interpretieren) und dem Aufblühenden<br />

links (die Heilige Familie im Stall) Neues an, ein Übergang, die Brücke über den<br />

Fluss unterstreicht es. Und über allem der fallende Schnee, als zarter Schleier, hinter<br />

dem Realität und Imagination in abgründigen Erzählungen zur Welt kommen: erfüllte<br />

Wirklichkeit im Namen Christi, von geradezu ergreifender malerischer Spontaneität<br />

und verführerischer Dynamik. Angelika Maass<br />

→ ‹Das Wunder im Schnee – Pieter Bruegel der Ältere›, Sammlung Oskar Reinhart Am Römerholz,<br />

bis 1.3.; zugehörige Website unbedingt besuchen! ↗ www.roemerholz.ch ↗ www.insidebruegel.net<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Pieter Bruegel d.Ä. · Die Anbetung der Heiligen Drei Könige im Schnee, 1563, signiert und datiert unten links, Öl auf Eichenholz, 35 x 55 cm,<br />

Sammlung Oskar Reinhart Am Römerholz, Winterthur<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />

97


Gitagovinda — Begehren und Erfüllung<br />

Hier der Gott, dort der Mensch – in der bis heute lebendigen<br />

‹Gitagovinda› wird daraus eine die Grenzen überwindende Geschichte<br />

von Liebe und Hingabe. Die Ausstellung im Museum<br />

Rietberg mit Bildern zum grossen Liebesepos veranschaulicht,<br />

wie innig sich Literatur und Darstellung in Indien verbinden.<br />

Zürich — Anmut, Schönheit und viel Gefühl. Kummer und Sehnsucht, Hingabe – alles<br />

in leuchtenden Farben, lauter die einen, leiser die andern, immer harmonisch, manchmal<br />

auch kontrastreich. Am Ende steht fest: Leidenschaftlich war die Nacht, und nicht<br />

alle Schmuckstücke der jungen Frau haben dies unbeschadet überstanden, wie die<br />

zerrissene Perlenkette und die Goldbänder im Blätterbett, das sie mit dem Geliebten<br />

teilte, verraten. Happy End also für Radha und Krishna, für die Kuhhirtin und den<br />

Gott, deren Geschichte die von Caroline Widmer kuratierte Ausstellung nacherzählt.<br />

Der blauhäutige Krishna, der unter vielen Namen bekannt ist, eben auch als Govinda,<br />

«bester der Kuhhirten», und Radha, das schöne Hirtenmädchen – um sie und ihre<br />

Liebe geht es im ‹Gitagovinda›, in Krishnas Lied, einem Sanskrit-Text, mit dem sich der<br />

Dichter Jayadeva im 12. Jahrhundert in die Weltliteratur eingeschrieben hat.<br />

Den Rang von Weltkunst haben auch die beiden im 18. Jahrhundert in Guler<br />

(Pahari-Gebiet) entstandenen Bildzyklen, die unter den vielen Werken, zu denen die<br />

‹Gitagovinda› die Künstler anregte, die herausragendsten sind. Manaku von Guler, der<br />

ältere der Malerbrüder, ist Schöpfer der ersten Guler ‹Gitagovinda›-Serie von 1730,<br />

der jüngere Nainsukh scheint als Anreger und Projektleiter hinter der zweiten, ebenfalls<br />

151 Blätter umfassenden Serie zu stehen, die von Manaku und seinen Nachkommen<br />

geschaffen wurde, ohne dass sich die Hand eines einzelnen Künstlers herauslesen<br />

liesse. Die Serie von ca. 1775, als Werk der «Meister der ersten Generation<br />

nach Manaku und Nainsukh von Guler» in die Kunstgeschichte eingegangen und dem<br />

westlichen Auge näherliegend, steht im Zentrum der wie gewohnt sehr attraktiven<br />

Präsentation im Museum Rietberg. Sie bietet das Konzentrat einer in ihrer Bedeutungsvielfalt<br />

nicht leicht zu fassenden Geschichte, die ebenso von menschlicher Liebe<br />

erzählt wie von religiöser, die zur mystischen Vereinigung führt.<br />

Die Miniaturmalereien, durchsetzt mit einer Fülle schönster Details, besitzen<br />

hohe erzählerische Qualität. Und so konzentriert die Schau mit 49 Exponaten ist:<br />

Vergleichende Betrachtung ist möglich. Treten bei Manaku die Figuren nicht fast so<br />

auf wie die Schauspieler eines bekannten Stücks? Bieten sie in der jüngeren Serie<br />

nicht so etwas wie Identifikationsfiguren und machen Einfühlung möglich? Der Film<br />

‹Gitagovinda›, 2014/15, von Eberhard Fischer und Amit Dutta öffnet ohne Worte, mit<br />

zauberhafter Geräuschkulisse eine zusätzliche Dimension. Angelika Maass<br />

→ ‹Gitagovinda – Indiens grosse Liebesgeschichte›, Museum Rietberg, bis 16.2.; attraktiver Katalog von<br />

Caroline Widmer ↗ www.rietberg.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Krishna tanzt mit den Hirtenmädchen. Folio aus der zweiten Guler Gitagovinda-Serie von ca. 1775,<br />

Geschenk Horst Metzger, Museum Rietberg<br />

Noch schmollt Radha, will nicht auf ihre Freundin hören und weist Krishna zurück. Folio aus der<br />

zweiten Guler Gitagovinda-Serie von ca. 1775, Legat Lucy Rudolph, Museum Rietberg<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

99


Fiktion Kongo — Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart<br />

Erstmals hat das Museum Rietberg kongolesische Kunstschaffende<br />

eingeladen, eine Ausstellung mit Objekten aus dem Kongo<br />

zu kommentieren.Gemeinsam mit den Kuratorinnen formulieren<br />

sie ihren Blick auf das Archiv von Hans Himmelheber und auf die<br />

zugrundeliegende koloniale Geschichte.<br />

Zürich — Die Ende der 1930er-Jahre während ausgedehnter Reisen durch den Kongo<br />

entstandene Sammlung des deutschen Ethnografen und Ethnologen Hans Himmelheber<br />

(1908–2003) ist deshalb hervorragend geeignet, über die vielfältigen Kontexte<br />

musealen Besitzes exotischer Gegenstände zu reflektieren, weil Himmelheber nicht<br />

nur im Auftrag einiger Institutionen Masken, Kraftfiguren oder kunstvoll gestaltete<br />

Dinge des täglichen Gebrauchs in grossem Stil einkaufte, sondern darüber hinaus<br />

fotografierte, filmte und Tagebuch führte. Der «Pionier der afrikanischen Kunstgeschichte»<br />

wollte die exotischen Gegenstände nicht nur besitzen, er war interessiert<br />

an ihren Umgebungen, wie sie gemacht und genutzt wurden oder wie die Interaktionen<br />

mit den Verkäufer/innen vonstattengingen. Damals noch ungewöhnlich, setzte er<br />

Ton- und Filmaufnahmen als Forschungs- und Dokumentationsmittel ein, und diesen<br />

Aufzeichnungen, die wie ein roter Faden die Ausstellung durchlaufen, gelingt es, die<br />

vielen gezeigten Objekte ein wenig lebendig zu machen. Man sieht, wie der Weisse<br />

die ihn umgebenden Schwarzen um mindestens einen Kopf überragt, wie vier Träger<br />

Himmelheber in der Tipoye (einem Tragsessel) transportieren, wie er mit einem weiblichen<br />

Häuptling verhandelt oder wie die Masken damals verwendet wurden.<br />

Eine weitere Ebene sind die Kommentare der Künstler/innen. Eingeleitet werden<br />

sie mit ‹Hommage aux Anciens Créateurs›, einem vor etwa dreissig Jahren gemaltem<br />

Bild von Chéri Samba (*1956), das den kongolesischen, elegant gekleideten Künstler<br />

in nachdenklicher Begegnung mit nackten Kultfiguren aus der Sammlung Han<br />

Coray zeigt. Einige der Stücke hätten ihm körperliches Unbehagen bereitet, schreibt<br />

Samba, er sei überzeugt gewesen, dass diese Objekte immer noch übernatürliche<br />

Kräfte hätten. In der Ausstellung findet die Begegnung mit den Kultfiguren nüchterner<br />

statt. Einige werden computertomografisch durchleuchtet, um ihre verborgene<br />

Füllung sichtbar zu machen; der Künstler Sammy Baloji (*1978) fragt, wie man etwas<br />

Sinn geben könne, das heute keine Bedeutung mehr hat; zugleich wird konstatiert,<br />

die Objekte seien der Weg, um zu sich selbst zurückzufinden, deshalb sei Restitution<br />

wichtig. Wie zeigt man heute (unrechtmässig?) erworbene Dinge? Wer darf über<br />

sie sprechen bzw. wessen Stimmen und Deutungen werden gehört? Die Ausstellung<br />

im Museum Rietberg versucht, Antworten gemeinsam zu entwickeln. Kuratorinnen:<br />

Michaela Oberhofer und Nanina Guyer. Brita Polzer<br />

→ ‹Fiktion Kongo›, Museum Rietberg, bis 15.3.; mit Publikation ↗ www.rietberg.ch<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Hans Himmelheber · Kongo, 1938, SW-Negativ, Courtesy Museum Rietberg, Geschenk Erbengemeinschaft<br />

Hans Himmelheber<br />

Chéri Samba · Hommage aux Anciens Créateurs, 1999, Acryl auf Leinwand, 151 x 201 cm, Courtesy<br />

CAAC – The Pigozzi Collection.<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 101


Helmhaus Zürich — Kunstglück im Kopf<br />

Seit September befindet sich das Helmhaus Zürich mit einer<br />

Doppelausstellung ‹Auf der Suche› ‹nach Zürich›. Einem Zürich<br />

der Vielfältigkeit und des wenig Sichtbaren, das Teilhabe an, in<br />

und mit der Kunst neu definiert. Gerade wurde Teil zwei eröffnet<br />

und fragt, wer und vor allem auch was «nach Zürich» kommt.<br />

Zürich — Kritik verselbständigt sich mitunter – und bleibt sowieso ein zutiefst subjektiv<br />

gefärbtes Unterfangen.Da ist es von Vorteil, wenn Ausstellungen in Serie gehen,<br />

sich also zweite Chancen ergeben: Um genau(er) hinzusehen, Urteile zu hinterfragen<br />

und neue Perspektiven zu entwickeln. So wie in der jüngst eröffneten Schau ‹nach<br />

Zürich›. Schon deren erster Teil ‹Auf der Suche nach› hatte sich «archäologischen»<br />

Tiefenbohrungen und «genealogischen» Zeitreisen im Kontext eines «anders» gearteten<br />

Zürich gewidmet. Einer für ihre finanzstarke Galerienszene und darin florierende<br />

«Kunst des grossen Geldes» bekannte Stadt. ‹Auf der Suche› ‹nach Zürich›<br />

hinterfragt dieses Klischee und beweist, dass zweite Male oft die besten Male sind:<br />

Plötzlich fügt sich alles, findet zusammen, ergibt ein Ganzes. Plötzlich findet man<br />

sich vor einem doppelten, grossformatigen Screen wieder und lauscht in der Videoinstallation<br />

‹du woher› den Geschichten der aus Ungarn stammenden und in Zürich<br />

lebenden Künstlerin: wie sie auf dem Weg in die alte Heimat Menschen begegnet, für<br />

welche die Schweiz ein Sehnsuchtsort ist, die gedenken, hierher zu migrieren und<br />

hasserfüllt von nach Ungarn geflohenen Menschen berichten. Julia Geröcs und Gabriel<br />

Studerus inszenieren dieses Narrativ eines «transversal» Grenzen überschreitenden<br />

Rassismus wenig belehrend, vielmehr mit einem perfekt austarierten Mix aus<br />

Tanz, Musik und Performance. Lakonisch, wütend und auch mal von Trauer durchtränkt:<br />

über das Elend der Trennung zwischen «mir» und «dir».<br />

Oder man lauscht dem Sound Zürichs im Untergrund – im Wasserreservoir Rosengarten,<br />

im Regenüberlaufbecken Werd und im Ypsilon-Autobahntunnel unter dem<br />

Zürcher Hauptbahnhof. Dort also, wo man sonst nie hinkommt und das Künstlertrio<br />

‹Still und Dunkel› (Pascal Arnold, Christoph Brünggel, Benny Jaberg) von atemberaubender<br />

Schönheit gezeichnete, unter unserem Alltag zu entdeckende Kathedralen<br />

der Kunst orchestriert: melodiös rauschender Verkehr und provozierend langsame<br />

Kamerafahrten, bei denen man sich unbeschwert durch den leergefegten, schwarzweiss<br />

gefilmten Stadtuntergrund bewegt (‹metabolic›, 2019). Ein Stockwerk tiefer<br />

fragt man sich dann, was von Ferdinand Arnolds bunten Flecken an Leinwand auf<br />

Wand (‹Ohne Titel›, 2008–2019) zu halten ist,als sich ein älterer Herr zu einem gesellt,<br />

sagt «Das isch mis Bild, anderi, wie Sie, möged s’andere. Es het also för jede Mönsch<br />

öppis. Du muesch nor dra glaube» und wieder verschwindet. So wie man selbst. Raus<br />

aus der Institution. Im Kopf: das rare Gefühl von Kunstglück. Verena Doerfler<br />

→ ‹Nach Zürich›, Helmhaus Zürich, bis 26.1. ↗ www.helmhaus.org<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Gabriel Studerus & Julia Geröcs · du woher, 2019, Installation mit 2-Kanal-Videoprojektion, Ausstellungsansicht<br />

‹nach Zürich›. Foto: Zoe Tempest<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 103


Imi Knoebel — Pastell bis Grell<br />

Vom pudrigen Zartrosa über ein waldiges Moosgrün bis zum<br />

sommerlichen Sonnenblumengelb: Das Rechteck bildet die<br />

Konstante, die Farben die Variablen zu einer experimentellen<br />

Reihe, die Imi Knoebel 2001 begonnen und erstmals 2002 in der<br />

Kestner Gesellschaft Hannover ausgestellt hat.<br />

Zürich — Die Werkserie ist mit ‹Pure Freude› betitelt, und genau so heisst auch die<br />

derzeitige Ausstellung von Imi Knoebel (*1940) bei Livie Fine Art, einer erfrischenden<br />

jungen Galerie. Sie hat sich auf den Sekundärmarkt spezialisiert und präsentiert<br />

sehr fachkundig Kunst, die bereits in Sammlerhänden war und nun neue Sammler<br />

sucht. Dabei liegt Caspar Livie und Marie Christine Schuh, den beiden Galeristen, die<br />

ungegenständliche Kunst besonders am Herzen.<br />

Spätestens seit seiner Ausstellung im Haus Konstruktiv in Zürich 2018 ist Imi<br />

Knoebel auch in der Schweiz kein Unbekannter mehr. Ein kurzer biografischer Rückblick<br />

sei dennoch erlaubt: Knoebel teilte während seines Studiums an der Düsseldorfer<br />

Kunstakademie bei Joseph Beuys nicht nur den Vornamen mit seinem Künstlerfreund<br />

Imi Giese, sondern auch sein Atelier, den legendären Raum 19. Aber da war<br />

noch ein weiterer Künstlerfreund, der ihm nachhaltige Impulse geben sollte: Blinky<br />

Palermo, der ihn 1975 dazu bewog, sich der reinen Farbe zuzuwenden. Die Ergebnisse<br />

sehen wir in der Ausstellung.<br />

Knoebel arbeitet konstruktiv und systematisch, bleibt dabei aber immer spielerisch.<br />

Auch innerhalb einer Serie gibt es keine voraussehbare Logik. Ganz im Gegenteil<br />

überraschen Knoebels Variationen gerade durch Pointen, die jedes Dogma<br />

ad absurdum führen. Sie sind unberechenbar wie das Leben. Gerade darin liegt ihr<br />

besonderer Reiz, ja ihr Witz. Es beginnt schon damit, wie innerhalb einer Serie bei immer<br />

gleichbleibenden Massstäben das jeweils kleinere von zwei verschiedenfarbigen<br />

Rechtecken auf dem jeweils grösseren, das zugleich der Bildträger ist, platziert wird:<br />

Bei flüchtigem Hinsehen glaubt man an eine zentrale Position, erst beim zweiten<br />

Blick wird deutlich, dass die Kleinform dezentral auf dem grösseren Trägerblatt ausgerichtet<br />

wird. Und dies von Blatt zu Blatt in unterschiedlichem Masse. Das heisst,<br />

das Denken in Spiegelsymmetrien wird bewusst irritiert. Eine weitere Überraschung,<br />

die erst aus unmittelbarer Nähe erkennbar wird, liegt in dem bewegten Pinselstrich,<br />

der die monochromen, scharf umrissenen Farbflächen haarfein durchzieht und die<br />

exakte Geometrie durch gestische Spuren belebt. Mit rheinischer Lebensfreude und<br />

künstlerischer Chuzpe konterkariert der Düsseldorfer Imi Knoebel den heiligen Ernst<br />

der Zürcher Konkreten, deren Geist sich durch die Hintertür natürlich einschleicht,<br />

wenn ‹Pure Freude› die Limmatstadt beglückt! Mechthild Heuser<br />

→ ‹Imi Knoebel – Pure Freude›, Livie Fine Art, bis 30.1. ↗ www.liviefineart.com<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Imi Knoebel · Drunter und Drüber Z36, 2007, Acryl auf Dibond und Kunststoffpapier, 107 x 76 cm,<br />

signiert und datiert verso: Imi 2007<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 105


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Galerie Eva Presenhuber<br />

Zürich — Noch ist der Erweiterungsbau des<br />

Kunsthauses Zürich nicht eröffnet, doch er<br />

scheint bereits einen Lockstoff auszusenden:<br />

Nachdem im Juni letzten Jahres Hauser & Wirth<br />

an der nahen Rämistrasse seinen Verlagshauptsitz<br />

eröffnet hat, richtet nun auch Eva<br />

Presenhuber eine zusätzliche Lokalität dort ein.<br />

Die Galeristin, die ihr internationales Programm<br />

ab 2003 im Löwenbräu zeigte, eröffnete bereits<br />

2011 einen Zweitsitz im Diagonal Building des<br />

Maag-Areals, wo sich seit der Aufgabe der<br />

Löwenbräu-Räume 2017 ihr Hauptsitz befindet.<br />

Im selben Jahr expandierte Presenhuber<br />

nach New York. Mit der neuen Örtlichkeit an der<br />

Rämistrasse 33 betreibt sie nun also insgesamt<br />

drei Galerien, was gemäss der Galeristin<br />

unabdingbar wurde aufgrund des stetig wachsenden<br />

Programms. Zu diesem gehören heute<br />

zahlreiche renommierte Kunstschaffende wie<br />

Peter Fischli & David Weiss, Ugo Rondinone, Eva<br />

Rothschild oder Oscar Tuazon. Der neue Standort<br />

wird mit einer Ausstellung des Westschweizer<br />

Künstlers Valentin Carron eingeweiht.<br />

Zürich — Dort, wo bis letzten Sommer noch<br />

die Galerie Bolte Lang angesiedelt war – deren<br />

Schliessung die Zürcher Kunstszene ein weiteres<br />

Mal aufstöhnen liess –, hat im November<br />

ein neues Projekt Fahrt aufgenommen: Rue<br />

Hippolyte 214 ist benannt nach der kleinen<br />

Pariser Strasse, in der Diego und Alberto<br />

Giacometti ihr erstes gemeinsames Atelier<br />

hatten, und lässt sich am besten als Plattform<br />

und Dienstleister zwischen verschiedenen<br />

kreativen Disziplinen, zwischen Kunst und<br />

Leben beschreiben: In enger Zusammenarbeit<br />

mit Kunstschaffenden, Designern, Architektinnen<br />

und Handwerkern bietet Rue Hippolyte<br />

214 ortsspezifische Kunstinstallationen und<br />

massgeschneiderte Wohnsituationen an. Angesprochen<br />

sind «Menschen oder auch Corporate<br />

spaces, die ein individuelles ‹Leben› suchen<br />

und das durch ihre Einrichtung zum Ausdruck<br />

bringen wollen», so Chaja Lang, ehemalige<br />

Co-Galeristin von Bolte Lang, die das neuartige<br />

Projekt gemeinsam mit Innenarchitektin<br />

Bettina Russo und der ehemaligen Galeristin<br />

Claudia Groeflin Ziltener initiiert hat. Nebst<br />

diesen Projekten realisiert das Trio auch vier<br />

bis fünf Ausstellungen pro Jahr mit künstlerisch<br />

gestalteten Gebrauchsgegenständen,<br />

Vintage- und zeitgenössischem Design sowie<br />

erlesenem Kunsthandwerk.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, Aussenansicht.<br />

Foto: Christian Neuenschwander<br />

→ Valentin Carron, Vernissage: 25.1.<br />

↗ www.presenhuber.com<br />

Rue Hippolyte 214, Aussenansicht<br />

→ Rue Hippolyte 214 (#1), bis 18.1.<br />

↗ www.ruehippolyte.love<br />

Rue Hippolyte 214<br />

Kupper Modern<br />

Zürich — Mitten im belebten Kreis 4, just<br />

dort, wo während langer Jahre Silvio Baviera<br />

eine Galerie und ein Museum führte, seinen<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Verlags- und Wohnsitz hatte, haben nun wieder<br />

Kunst und Kultur Einzug gehalten: Der Musiker,<br />

Grafiker, Künstler und Galerist Alain Kupper<br />

kann dank der Fotografen Franziska und Bruno<br />

Mancia, neue Besitzer des Baviera-Hauses und<br />

Mäzene, zukünftig die Galerieräume bespielen.<br />

Auf 400 Quadratmetern wird er rund drei bis vier<br />

Ausstellungen pro Jahr, verschiedene Konzerte<br />

und Lesungen realisieren und dabei viel Raum<br />

lassen für Spontanes und Experimentelles –<br />

etwa ein Format genannt ‹Wild and Free, No<br />

Guarantee›, das einen Abend lang Gesprächsthemen<br />

in unterschiedlichste Richtungen<br />

eröffnet. Auch das künstlerische Programm, das<br />

gezeigt wird, verspricht Vielfalt: Kupper möchte<br />

neben grossen und bekannten Namen vor allem<br />

eine Art «Notschlafstelle für Kunst» errichten<br />

und Kunst zeigen, «die behütet werden muss,<br />

die übersehen wird, weil sie leise ist». Dies verriet<br />

er in einem Interview des Tages-Anzeigers<br />

just vor dem Grand Opening im November, bei<br />

dem er unter dem Titel ‹Make Zurich Small<br />

Again› Kunstschaffende wie Ingo Giezendanner,<br />

Nic Hess oder Mickry 3, aber auch die Mancias,<br />

Baviera und seine eigene Kunst zeigte.<br />

Konservierung, Lagerung oder Präsentation von<br />

Denkmälern und Exponaten im Museum. Auch<br />

Ansprechpartner zu Themen wie Sicherheit oder<br />

Besuchermanagement sind vor Ort. Begleitend<br />

zur Fachmesse findet erneut ein Forum mit<br />

Präsentationen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen<br />

zu den verschiedensten skizzierten<br />

Themenfeldern statt. Zudem organisieren die<br />

Verbände Museumspass und Verband der Museen<br />

der Schweiz einen Marketing-Tag für kleine<br />

und mittelgrosse Museen, und der Schweizer<br />

Verband Restaurierung/Konservierung SKR wird<br />

am letzten Messetag seinen Jahreskongress vor<br />

Ort abhalten. Leserinnen und Leser des <strong>Kunstbulletin</strong>s<br />

erhalten mittels Eingabe des Promo-<br />

Codes CUSU20 auf der Website von Cultura-<br />

Suisse einen kostenlosen Messeeintritt.<br />

Ausstellungsansicht Cultura Suisse 2019.<br />

Foto: Jörg Brandt SBF<br />

Kupper Modern, Aussenansicht<br />

→ ‹Make Zurich Small Again›, bis 28.3.<br />

↗ www.kupper-modern.com<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Cultura Suisse<br />

Bern — Die Schweizer Fachmesse für Museen,<br />

Denkmalpflege und Kulturgüter findet dieses<br />

Jahr zum zweiten Mal statt. Rund 150 Aussteller<br />

aus der Schweiz und dem angrenzenden<br />

Ausland präsentieren ihre Dienstleistungen,<br />

Produkte, Technologien, neuen Ansätze und<br />

Methoden in den Bereichen Restaurierung,<br />

BRAFA<br />

→ 22.–24.1. ↗ www.cultura-suisse.ch<br />

Brüssel — Als eine der ältesten Kunstmessen<br />

weltweit präsentiert die Brüssel Art Fair – kurz<br />

BRAFA – seit 1956 moderne und zeitgenössische<br />

Kunst, Antiquitäten und Designobjekte,<br />

aber auch archäologische Güter, alte Comics<br />

oder Musikinstrumente. Auch dieses Jahr sind<br />

wieder 133 Aussteller in den Hallen von Tour &<br />

Taxis vor Ort, aus der Schweiz unter anderem<br />

die Galerie von Vertes aus Zürich oder die<br />

Genfer Galerien Schifferli und Simon Studer<br />

Art Associés. Täglich stattfindende Gesprächsrunden<br />

und Vorträge bieten Vertiefungsmöglichkeiten<br />

zu Keith Haring, Van Eyck oder zur<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE 107


Geschichte des Rahmens. Zudem feiert die<br />

Messe ihre 65. Ausgabe auf besondere Weise:<br />

Fünf Teile der Berliner Mauer werden im Lauf<br />

der Messe für einen guten Zweck versteigert.<br />

Der Erlös wird an fünf Vereine und Museen gespendet,<br />

die in den Bereichen Krebsforschung,<br />

Integration von Menschen mit Behinderung und<br />

Erhaltung des Kulturerbes aktiv sind.<br />

aus – so sind in der Victoria Hall beispielsweise<br />

Interventionen von Anri Sala, Pierre Huyghe,<br />

Saâdane Afif und anderen angekündigt.<br />

Fünf zu versteigernde Teile der Berliner Mauer,<br />

BRAFA <strong>2020</strong>. Foto: Raf Michiels<br />

→ 26.1.–2.2. ↗ www.brafa.art<br />

artgenève<br />

Genf — Die artgenève hat sich zu einem bedeutenden<br />

Event der internationalen Kunstszene<br />

entwickelt. Zur neunten Ausgabe des ‹salon<br />

d’art› sind rund neunzig Galerien aus dem Inund<br />

Ausland vor Ort, globale Player ebenso wie<br />

kleinere und mittlere: Gagosian, Hauser & Wirth,<br />

Continua, Laurence Bernard oder Gisèle Linder.<br />

Neu vertreten sind dieses Jahr etwa Lévy Gorvy,<br />

von Bartha und Massimo de Carlo. Auf der Plattform<br />

für Institutionen und kuratierte Projekte<br />

präsentieren sich nebst lokalen und überregionalen<br />

Häusern dieses Mal auch die Londoner<br />

Royal Academy of Arts oder die Sammlung<br />

Ringier aus Zürich, Letztere mit einer grossen<br />

Installation von Urs Fischer. Mit der Gastmesse<br />

Loop Barcelona, einer Pioniermesse für Videokunst,<br />

die rund zehn Galerien mitbringt, liegt<br />

ein Fokus der kommenden artgenève auf dem<br />

bewegten Bild. Der Sektor ‹artgenève/estates›<br />

ist Mario Merz gewidmet, und mit ‹artgenève/<br />

sculptures› sowie ‹artgenève/musique› weitet<br />

sich die Messe erneut auch in den Stadtraum<br />

Cerith Wyn Evans · Neon Forms (after Noh III),<br />

2015, White Cube, Ausstellungsansicht<br />

artgenève 2018. Foto: Julien Gremaud<br />

→ Palexpo, 30.1.–2.2.<br />

↗ www.artgeneve.ch<br />

art Karlsruhe<br />

Karlsruhe — Bereits zum 17. Mal wird die art<br />

Karlsruhe ausgetragen. 210 nationale und<br />

internationale Galerien aus 15 Ländern zeigen<br />

dabei Kunst von der Klassischen Moderne bis<br />

zur Gegenwart. Aus der Schweiz sind etwa die<br />

Zürcher Galerien Alex Schlesinger und Proarta<br />

oder The View aus Salenstein vertreten. Markenzeichen<br />

der Messe sind die rund zwanzig<br />

in die Hallen integrierten Skulpturenplätze.<br />

Ebenfalls schon lange zum Programm gehören<br />

die ‹One-Artist-Shows›, die das künstlerische<br />

Schaffen Einzelner fokussieren. Die diesjährige<br />

Sonderausstellung ist mit der Sammlung der<br />

Hans-Peter Haas Stiftung den ‹Serigraphien<br />

grosser Meister von Ackermann bis Vasarely›<br />

gewidmet. Zudem findet wie jedes Jahr die<br />

Gesprächsreihe ‹Artima art meeting› statt. Ihr<br />

Fokus liegt <strong>2020</strong> auf der ‹Skulptur als Disziplin<br />

und im öffentlichen Raum›.<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


zeitgenössischen Welt würden darin anerkannt,<br />

aber auch die Kunst als Möglichkeit der Resilienz,<br />

der Hoffnung und der Kommunikation<br />

unterstrichen, so Visconti. Verschiedene nationale<br />

und internationale Institutionen konnten<br />

für diese 34. Biennale als Kooperationspartner<br />

gewonnen werden – darunter die Kunsthalle<br />

Basel, die Ende März eine Ausstellung von<br />

Deana Lawson eröffnet.<br />

Ausstellungsansicht art Karlsruhe 2019,<br />

Skulptur von Hiromi Akiyama. Foto: Messe<br />

Karlsruhe/Jürgen Rösner<br />

→ Messe Karlsruhe, 13.–16.2.<br />

↗ www.art-karlsruhe.de<br />

34. Bienal de São Paulo<br />

São Paulo — Die Biennale von São Paulo gehört<br />

zu den vielbeachteten internationalen Grossausstellungen<br />

und hat sich für ihre 34. Ausgabe<br />

etwas Besonderes ausgedacht: Unter der kuratorischen<br />

Leitung von Jacopo Crivelli Visconti,<br />

lokaler Kritiker und Kurator, wird die im Herbst<br />

eröffnende Hauptschau von drei Einzelausstellungen<br />

und von Performances vorbereitet.<br />

Die aufeinander folgenden Solopräsentationen<br />

sind weiblichen Position gewidmet: der<br />

gebürtigen Peruanerin Ximena Garrido-Lecca<br />

(*1980), der Brasilianerin Clara Ianni (*1987)<br />

und der Amerikanerin Deana Lawson (*1979).<br />

Ihre Ausstellungen werden begleitet von jeweils<br />

einer Performance: Der Südafrikaner Neo Myuanga<br />

zeigt eine neue Arbeit in der Schau von<br />

Garrido-Lecca, eine historische Performance<br />

des Argentiniers León Ferrari ergänzt Iannis<br />

Präsentation, und eine nie gezeigte Performance<br />

des Brasilianers Hélio Oiticica aus dem<br />

Jahr 1979 markiert das Ende der Ausstellung<br />

von Lawson beziehungsweise die Eröffnung<br />

der eigentlichen Biennale. Unter dem Titel ‹Faz<br />

escuro mas eu canto (Though it’s dark, still I<br />

sing)› wird die Gruppenschau in Oscar Niemeyers<br />

Biennale-Pavillon die Themen der drei<br />

Einzelausstellungen – etwa Neokolonialismus,<br />

globalisierter Kapitalismus und Diaspora – aufgreifen<br />

und vertiefen. Die Verunsicherungen der<br />

Deana Lawson · Mama Goma, 2014, Fotografie,<br />

99 x 114,3 cm<br />

→ Ximena Garrido Lecca/Neo Muyanga,<br />

8.2.–15.3.; Clara Ianni/León Ferrari, 25.4.–8.6.;<br />

Deana Lawson/Hélio Oiticica, 18.7.–23.8.<br />

→ Deana Lawson in der Kunsthalle Basel,<br />

26.3.–24.5.<br />

→ Bienal de São Paulo, 5.9.–6.12.<br />

↗ www.bienal.org.br ↗ kunsthallebasel.ch<br />

NAMEN<br />

Kathrin Becker<br />

Berlin — Nachdem der Gründungsdirektor<br />

des KINDL, Andreas Fiedler, im Herbst letzten<br />

Jahres verkündet hatte, dass er das Zentrum<br />

für zeitgenössische Kunst nach knapp acht<br />

Jahren verlassen wird, um wieder als freiberuflicher<br />

Kurator tätig zu sein, steht nun die neue<br />

Leitung des Hauses fest: Die Berliner Kuratorin<br />

Kathrin Becker übernimmt den Posten ab <strong>Februar</strong>.<br />

Becker (*1967) studierte Kunstgeschichte<br />

und Slawistik an der Ruhr-Universität Bochum<br />

und an der Staatlichen Leningrader Universität<br />

und ist derzeit Geschäftsführerin des Neuen<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / NAMEN 109


Berliner Kunstvereins n.b.k., dessen Video-<br />

Forum sie seit 2001 leitet. In dieser Funktion<br />

hat sie etwa Ausstellungen mit Candice Breitz,<br />

John Bock oder Arthur Żmijewski realisiert.<br />

Zudem kuratierte sie 2012 die ‹3 rd Moscow<br />

International Biennial for Young Art› oder die<br />

‹2 nd Ars Baltica Triennial of Photographic Art›,<br />

die von 1999 bis 2001 in Kiel, Rostock, Vilnius<br />

und anderen Städten gezeigt wurde. In ihrer Arbeit<br />

fokussiert Becker häufig auf interkulturelle<br />

Fragestellungen und die Rolle der bildenden<br />

Kunst in der Gesellschaft. Gesellschaftsbezogene<br />

Themen will sie denn auch im Programm<br />

des KINDL zukünftig stärker verankern. Becker<br />

freut sich auf ihre neue Aufgabe in dem Haus,<br />

das sich unter der Leitung von Fiedler binnen<br />

kurzer Zeit zu einer wichtigen Institution<br />

innerhalb der Berliner Kulturlandschaft mit<br />

internationaler Ausstrahlung entwickelt hat.<br />

an der Etablierung der Institution mitwirkt, den<br />

Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate in<br />

Venedig 2015 kuratierte und für die diesjährige<br />

Lahore Biennale verantwortlich zeichnet, wird<br />

bei der Umsetzung von Enwezors kuratorischem<br />

Konzept von seinen langjährigen Projektmitarbeitern<br />

unterstützt.<br />

Okwui Enwezor. Foto: Chika Okeke-Agulu<br />

Hoor Al Qasimi. Foto: Sebastian Böettche<br />

PREISE<br />

Hannah-Höch-Preis <strong>2020</strong><br />

Kathrin Becker. Foto: Sandro Martini<br />

Okwui Enwezor /Hoor Al Qasimi<br />

Sharjah — Die Sharjah Art Foundation verkündete<br />

im vergangenen Herbst, dass die 15. Ausgabe<br />

der Sharjah Biennale 2021 von Okwui Enwezor<br />

(1963–2019) bzw. nach dessen Konzept<br />

kuratiert wird. Der Kurator, Kunstkritiker und<br />

Kunsthistoriker, der zuletzt Direktor des Hauses<br />

der Kunst München war und unter anderem<br />

die documenta 11 (2002) und die Biennale von<br />

Venedig (2015) realisiert hatte, konzipierte<br />

unter dem Titel ‹Thinking Historically in the<br />

Present› eine Ausstellung, die auf die vergangenen<br />

14 Ausgaben der Sharjah Biennale zurückblicken<br />

und die Zukunft des Biennale-Modells<br />

befragen sollte. Gemäss seinem Wunsch wird<br />

sein Projekt nun von Hoor Al Qasimi, der Direktorin<br />

und Präsidentin der Sharjah Art Foundation,<br />

als Co-Kuratorin umgesetzt. Al Qasimi, die<br />

seit der Gründung der Sharjah Art Foundation<br />

Berlin — Der mit € 25’000 dotierte Hannah-<br />

Höch-Preis würdigt alle zwei Jahre Berliner<br />

Kunstschaffende, deren Lebenswerk durch<br />

kontinuierliche Qualität hervorsticht. Dieses<br />

Jahr geht die Ehrung an Monika Baer (*1964,<br />

Freiburg im Breisgau). Seit ihrem Studium<br />

an der Kunstakademie in Düsseldorf in den<br />

Achtzigerjahren thematisiert und befragt die<br />

Künstlerin das Medium der Malerei. Dies gelinge<br />

durch die Etablierung paralleler Bildebenen,<br />

durch das Ankämpfen gegen medienspezifische<br />

Klischeevorstellungen und die Bezugnahme<br />

auf Nachbardisziplinen. Baers seriell angelegte<br />

Werkkomplexe bedienen sich zudem<br />

unterschiedlichster malerischer Techniken<br />

und Ansätze, von der Monochromie bis hin zum<br />

Realismus und zum Aufbrechen der Leinwandfläche.<br />

Parallel zum Hauptpreis vergibt die<br />

Kulturverwaltung des Berliner Senats seit 2014<br />

auch den Hannah-Höch-Förderpreis, der Berliner<br />

Künstlerinnen in der Mitte ihrer Karriere<br />

unterstützen soll. Die Preissumme von € 10’000<br />

geht <strong>2020</strong> an Natascha Sadr Haghighian (*1967,<br />

Teheran), die 2019 im Deutschen Pavillon an der<br />

Biennale von Venedig ausstellte. Beide Preise<br />

sind verbunden mit je einer Publikation und<br />

Ausstellungen im Neuen Berliner Kunstverein.<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Marta-Preis der Wemhöner Stiftung <strong>2020</strong><br />

Monika Baer. Foto: wowe/Galerie Barbara Weiss,<br />

Berlin<br />

→ Neuer Berliner Kunstverein, Preisverleihung<br />

und Vernissage, 11.6.<br />

Europäische Kulturmarken 2019<br />

Essen — Seit 2006 findet unter dem Titel<br />

‹Kulturmarken› der Wettbewerb für Kulturmanagement,<br />

Kulturmarketing und Kultursponsoring<br />

in Europa statt. In acht Kategorien<br />

wählt eine 42-köpfige Jury jeweils die Gewinnerinnen<br />

und Gewinner aus je drei nominierten<br />

Bewerbungen aus. Als Europäischer Kulturinvestor<br />

des Jahres 2019 wurde die Schweizer<br />

Art Stations Foundation ausgezeichnet. Die von<br />

der Polin Grażyna Maria Kulczyk gegründete<br />

Stiftung ist unter anderem Trägerin des vor<br />

Jahresfrist eröffneten Muzeum Susch in einem<br />

ehemaligen Kloster- und Brauereigebäude<br />

am Flüelapass, was ihr nun eine Kulturmarke<br />

einbrachte. «Hier verbinden sich kreative<br />

Einbindung des Investors mit nachhaltiger Wirkung<br />

eines Kulturprojekts, das internationale<br />

Innovationskraft besitzt», heisst es in der Pressemitteilung.<br />

Weitere Auszeichnungen gingen<br />

an Hedwig Fijen, Gründungsdirektorin der<br />

europäischen Wanderbiennale Manifesta. Sie<br />

wurde zur Europäischen Kulturmanagerin des<br />

Jahres 2019 gekürt. Das deutsche Kunstmagazin<br />

Monopol erhielt den Europäischen Preis für<br />

Medienkultur 2019.<br />

Herford — Die Berlinerin Brigitte Waldach<br />

(*1966) erhält den vierten Marta-Preis der<br />

Wemhöner Stiftung. Sie studierte zunächst<br />

Kunstpädagogik, Kunstwissenschaften und<br />

Germanistik, bevor sie ihr Studium an der<br />

Hochschule der Künste Berlin absolvierte und<br />

2000 als Meisterschülerin von Georg Baselitz<br />

abschloss. Ihre raumgreifende Praxis entwickelt<br />

sie aus der Zeichnung. In Textwolken,<br />

Raumzeichnungen und Klanginstallationen<br />

ergründet sie geistesgeschichtliche und literarische<br />

Zusammenhänge. Immer wieder setzt<br />

sie sich dabei mit der deutschen Geschichte<br />

auseinander. Die Künstlerin, die bisher mehrere<br />

Einzelausstellungen in Deutschland und diverse<br />

internationale Gruppenausstellungen hatte,<br />

überzeugte die Jury «mit der klaren Formensprache<br />

und thematischen Tiefe ihrer Arbeiten».<br />

Der Marta-Preis der Wemhöner Stiftung<br />

sieht in zweijährigem Rhythmus die Beauftragung<br />

eines hochrangigen künstlerischen<br />

Werks für die Sammlung Marta vor. € 15’000<br />

der Gesamtsumme von € 25’000 sind für<br />

Werkproduktion und Begleitkosten reserviert,<br />

€ 10’000 gehen als Preisgeld an die Künstlerin,<br />

die zudem eine Soloschau im Museum Marta<br />

Herford erhält.<br />

Brigitte Waldach. Foto: Mart Engelen<br />

→ Marta Herford, Vernissage: 20.9.<br />

Wolfgang-Hahn-Preis <strong>2020</strong><br />

Grażyna Kulczyk. Foto: Jochen Tack<br />

Köln — Der 26. Wolfgang-Hahn-Preis der<br />

Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum<br />

Ludwig geht an Betye Saar. Die 1926 in Los<br />

Angeles geborene Afroamerikanerin schafft<br />

seit über fünfzig Jahren Assemblagen, die aus<br />

gefundenen Objekten, Zeichnungen, Drucken,<br />

Malerei oder Fotografie kombiniert sind und<br />

NOTIERT // NAMEN / PREISE 111


sich aus schamanistischen, religiösen und philosophischen<br />

Quellen speisen. Von den frühen<br />

Sechzigern bis heute war sie damit in zahlreichen<br />

Ausstellungen in den USA präsent, zuletzt<br />

2019 etwa in einer Einzelschau des Los Angeles<br />

County Museum of Art und des MoMA in New<br />

York. Gemäss Gastjuror Christophe Cherix,<br />

Robert Lehman Foundation Chief Curator für<br />

Zeichnung und Grafik am MoMA, nimmt Saar in<br />

den USA eine Schlüsselposition ein. Eine neue<br />

Generation von Kunstschaffenden schöpfe<br />

aus ihrem Werk, das Fragen von Ethnie, Politik<br />

und übernatürlichen Glaubenssystemen mit<br />

ihrer persönlichen Geschichte verbindet. Der<br />

Wolfgang-Hahn-Preis wird traditionell an<br />

Kunstschaffende mit international anerkanntem<br />

Œuvre vergeben, die in Deutschland noch<br />

wenig bekannt sind. Das Preisgeld in Höhe von<br />

maximal € 100’000 fliesst in einen Werkankauf<br />

für die Sammlung des Museums Ludwig, das<br />

die Neuerwerbung in einer Ausstellung präsentiert<br />

und mit einer Publikation begleitet.<br />

um ab Juli <strong>2020</strong> den Platz des Indigenen in der<br />

brasilianischen Kultur zu erkunden. Und das<br />

MASP – Museu de arte de São Paulo wird im<br />

Oktober 2021 die Kunst und visuelle Kultur verschiedener<br />

indigener Völker aus aller Welt und<br />

vier Jahrhunderten präsentieren. Damit werden<br />

Projekte eines Landes prämiert, das sich mit<br />

seinen grössten und aktuellsten Themen auseinandersetze,<br />

so die Jury, «Themen, die für den<br />

Rest der Welt gleichermassen relevant sind».<br />

Pinacoteca de São Paulo. Foto: Levi Fanan<br />

Werkbeiträge Kanton Luzern 2019<br />

Betye Saar. Foto: David Sprague/Robert Projects,<br />

Los Angeles<br />

→ Museum Ludwig, Preisverleihung und<br />

Vernissage: 21.4.<br />

↗ www.museum-ludwig.de<br />

Sotheby’s Prize 2019<br />

London — Zum dritten Mal wurde letzten November<br />

der Sotheby’s Prize verliehen, der seit<br />

2017 jährlich hervorragende kuratorische Leistungen<br />

würdigt und Ausstellungen ermöglichen<br />

soll, die unser Verständnis von Kunst herausfordern.<br />

Für 2019 wurde die Preissumme von<br />

$ 250’000 aufgeteilt zwischen zwei brasilianischen<br />

Projekten: Mit der Pinacoteca, der Casa<br />

do Povo und Kalipety spannen in São Paulo ein<br />

staatliches Museum, ein Kulturzentrum und ein<br />

Gotteshaus unter dem Titel ‹OPY› zusammen,<br />

Luzern — Der Kanton Luzern hat im November<br />

seine Beiträge für ‹Selektive Förderung› für<br />

das Jahr 2019 vergeben. In der Sparte ‹Freie<br />

Kunst› wurden in einem zweistufigen Verfahren<br />

Valentin Beck, Tatjana Erpen und Andri Stadler<br />

anhand ihrer in einer Ausstellung präsentierten<br />

Arbeiten geehrt. Valentin Beck (*1986), der eine<br />

Summe von CHF 20’000 erhält, setzt sich unter<br />

dem Arbeitstitel ‹Abschiebungen› seit Längerem<br />

mit den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten<br />

von performativem Zeichnen auseinander<br />

und hinterfragt dabei gängige Konventionen<br />

der Kunstproduktion. Gips und Kreide gehören<br />

zu seinen bevorzugten Zeichnungsmitteln. Die<br />

Jury zeigte sich fasziniert vom spielerischen<br />

Witz seiner Arbeit ebenso wie von der technischen<br />

Umsetzung und erkennt zudem Potenzial<br />

zur Weiterentwicklung seines experimentellen<br />

Ansatzes. Die Arbeit von Tatjana Erpen (*1980)<br />

basiert auf Recherchen an der Schnittstelle von<br />

Geschichte, Dokumentation und Erinnerung.<br />

In der Wettbewerbsausstellung präsentierte<br />

sie eine kulissenhafte Installation, die auf<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


einem Aufenthalt in Tansania basiert und die<br />

Thematik der Blickführung und des Perspektivwechsels<br />

in mehrfachem Sinn befragt. Die Jury<br />

würdigt Erpens kritischen Ansatz bei der Befragung<br />

herkömmlicher Bildformate sowie den<br />

auch zukünftig angestrebten interkulturellen<br />

Austausch zwischen der Schweiz und Tansania<br />

mit einem Werkbeitrag von CHF 25’000. Ebenfalls<br />

CHF 25’000 erhielt Andri Stadler (*1971),<br />

der sich auf experimentelle Weise mit dem<br />

Medium der Fotografie auseinandersetzt. Seine<br />

ausgestellte Arbeit überzeugte die Jury durch<br />

ihre formale Schlichtheit und thematische Vielschichtigkeit.<br />

Auch möchte sie sein Vorhaben<br />

unterstützen, ein mobiles Atelier zu entwickeln,<br />

um damit in den kommenden Jahren Zustände<br />

von Übergängen in verschiedenen Formen zu<br />

erforschen. Mit dem Kulturförderpreis in Höhe<br />

von CHF 15’000 wurde zudem das Ehepaar Flurina<br />

und Gianni Paravicini-Tönz ausgezeichnet,<br />

die mit ihrer Edizioni Galleria Periferia seit 1992<br />

in Luzern beheimatet sind und das kulturelle<br />

Leben der Stadt «mit viel Herzblut und grossem<br />

Engagement» mitprägen und zahlreichen<br />

Kunstschaffenden über Galerie und Verlag eine<br />

doppelte Präsentationsmöglichkeit bieten.<br />

2019 geehrt. Über drei Jahrzehnte hinweg hat<br />

Jafa eine dynamische künstlerische Praxis entwickelt,<br />

die mittels Film, Artefakten und Happening<br />

auf die universellen und spezifischen<br />

Artikulationen des «Black Being» Bezug nimmt<br />

und diese befragt. Seine Filme werden auf verschiedenen<br />

Festivals gezeigt und seine Werke<br />

sind in renommierten Museen wie dem Metropolitan<br />

Museum of Art und dem Museum of<br />

Modern Art, New York, dem Stedelijk Museum<br />

in Amsterdam oder bei der Luma Foundation<br />

in Zürich vertreten. Der PIAC ist dotiert mit der<br />

Summe von € 75’000, welche Produktionskosten<br />

für ein neues Werk einschliesst, und wird<br />

von der Fondation Prince Pierre de Monaco alle<br />

drei Jahre durch Nomination an Kunstschaffende<br />

für ein aktuelles Werk vergeben. Jafa wird<br />

ausgezeichnet für seinen Film ‹Love is the Message,<br />

the Message is Death› von 2016. Montiert<br />

aus neuem, archiviertem und gefundenem<br />

Filmmaterial, offenbare die Arbeit ein «Mosaik<br />

Schwarzer Kultur in Gefahr».<br />

Arthur Jafa. Foto: Robert Hamacher/Gavin<br />

Brown’s enterprise, New York, Rom<br />

Nomura Art Award<br />

Valentin Beck. Foto: Johanna Sax, Tatjana Erpen<br />

Andri Stadler, Flurina und Gianni Paravicini-Tönz<br />

Prix International d’Art Contemporain 2019<br />

Monaco — Der amerikanische Künstler und<br />

Filmemacher Arthur Jafa (*1960), der letztes<br />

Jahr auch den Goldenen Löwen der Biennale<br />

Venedig erhielt, wurde mit dem PIAC – Prix<br />

International d’Art Contemporain des Jahres<br />

Shanghai/Tokio — Es ist eine Ankündigung voller<br />

Superlative: Mit einer Preissumme von einer<br />

Million US-Dollar ist der Nomura Art Award<br />

der höchstdotierte Preis für zeitgenössische<br />

Kunst. Gestiftet von der japanischen, weltweit<br />

agierenden Finanzdienstleistungsgesellschaft<br />

Nomura, soll die stattliche Auszeichnung<br />

jährlich an Kunstschaffende vergeben werden,<br />

deren Werk von grosser kultureller Bedeutung<br />

ist, um sie in einem ehrgeizigen neuen Projekt<br />

zu unterstützen. Eine Jury, bestehend aus «einigen<br />

der weltweit angesehensten» Kunstfachleute<br />

– darunter Max Hollein vom Metropolitan<br />

Museum of Art oder Kathy Halbreich von der<br />

NOTIERT // PREISE 113


Robert Rauschenberg Foundation –, wählte aus<br />

den Nominationen von anonym bleibenden Expertinnen<br />

und Experten die Kolumbianerin Doris<br />

Salcedo (*1958) als erste Preisträgerin aus.<br />

Die bereits mehrfach ausgezeichnete Künstlerin,<br />

deren Werk etwa im Museum Reina Sofía<br />

in Madrid (2017), im Solomon R. Guggenheim<br />

Museum in New York (2016) oder im Perez Art<br />

Museum in Miami (2016) gezeigt wurde, schaffe<br />

mit ihren Skulpturen und Installationen – aus<br />

alltäglichen Materialien – einen «ebenso<br />

ergreifenden wie nachdrücklichen Raum der<br />

Trauer», heisst es in der Pressemitteilung,<br />

indem sie «die Erinnerung an traumatische<br />

Ereignisse im langen Bürgerkrieg in Kolumbien<br />

bewahre». Salcedos Projekt ‹Act of Mourning›,<br />

2019, das ermordeten Gemeindevorstehern von<br />

Bogotá gewidmet ist, soll mithilfe des Preisgeldes<br />

nun auch ausserhalb der Hauptstadt in<br />

den arg gebeutelten Randregionen Kolumbiens<br />

fortgesetzt werden. Bereits im Mai 2019 hatte<br />

Nomura die ebenfalls neu geschaffenen Emerging<br />

Artists Awards zu je $ 100’000 vergeben:<br />

Sie gingen an den Chinesen Cheng Ran (*1981)<br />

und den Amerikaner Cameron Rowland (*1988).<br />

auf der ersten Fikra Graphic Design Biennial<br />

in Sharjah 2018 die Ausstellung ‹Department<br />

of Non-Binaries› kuratierte und dafür mit<br />

dem Swiss Design Award 2019 ausgezeichnet<br />

wurde. Den neuen Förderpreis teilt sie sich mit<br />

dem Deutschen Simon Mager (*1986), Absolvent<br />

eines Masters in Art Direction an der ECAL<br />

in Lausanne, der vor allem in diesem Bereich<br />

sowie als Grafik- und Schriftendesigner tätig<br />

ist. Als Mitglied des Ateliers Omnigroup gewann<br />

auch er 2017 einen Swiss Design Award. Mit<br />

ihren jeweiligen Schwerpunkten würden sie<br />

sowohl unterschiedliche Aspekte des Josef<br />

Müller-Brockmann Förderpreises wie auch<br />

die aktuellen Profile verschiedener Schweizer<br />

Masterstudiengänge abbilden, so die Jury.<br />

Der Preis ist benannt nach dem Pionier der<br />

Schweizer Grafik, der in den Fünfziger- und<br />

Sechzigerjahren den sogenannten Swiss Style<br />

mitprägte. Er soll jährlich alternierend mit<br />

dem Shizuko Yoshikawa Förderpreis für junge<br />

Kunstschaffende vergeben werden, gestiftet<br />

von der Shizuko Yoshikawa und Josef Müller-<br />

Brockmann Stiftung, welche das Werk dieses<br />

Paars bewahrt.<br />

Doris Salcedo. Foto: David Heald/Solomon R.<br />

Guggenheim Foundation<br />

Simon Mager, Nina Paim<br />

Josef Müller-Brockmann Förderpreis<br />

Zürich — Erstmals wurde Ende letzten Jahres<br />

der Josef Müller-Brockmann Förderpreis für<br />

junge Gestalterinnen und Gestalter vergeben,<br />

wobei die Jury nach eingehender Beratung beschloss,<br />

die mit CHF 25’000 dotierte Auszeichnung<br />

auf zwei Nachwuchstalente aufzuteilen:<br />

einerseits auf die Brasilianerin Nina Paim<br />

(*1986), die ihren Master in Designforschung<br />

an der HKB erlangte. Paim ist unter anderem<br />

Mitgründerin des nichtkommerziellen Studios<br />

für Designforschung common-interest, das<br />

Werkjahr Stadt Zürich<br />

Zürich — Ende November hat die Stadt Zürich<br />

ihre jährlichen kulturellen Auszeichnungen verliehen.<br />

2019 kamen in sechs Fördersparten 21<br />

Kulturschaffende und drei Kollektive zum Zug,<br />

wobei im Bereich Bildende Kunst das Werkjahr<br />

in Höhe von CHF 48’000 vergeben wurde.<br />

Glückliche Gewinnerin ist Lena Maria Thüring<br />

(*1981). Sie ist bekannt für ihre Video- und<br />

Filmarbeiten, die oftmals in Form von Installationen<br />

präsentiert werden. Im Fokus stehen<br />

Menschen, die der Künstlerin im Alltag begegnen<br />

und mit denen sie über einen längeren<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Zeitraum Gespräche führt, um daraus feinsinnige<br />

Reflexionen zur Konstruktion gesellschaftlicher<br />

Systeme abzuleiten. «Fakten, individuelle<br />

Erfahrungen, Erinnerungen, Verdrängtes<br />

und Inszeniertes treffen in den Erzählungen<br />

aufeinander und werden zu Stimmungsbildern<br />

unserer Zeit», heisst es in der Laudatio. Thüring<br />

erlangte 2014 ihren Master in Fine Arts von der<br />

Zürcher Hochschule der Künste und ist heute<br />

auch Dozentin am Institut Kunst der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz. Sie wurde bereits<br />

mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2013<br />

mit dem Manor Kunstpreis der Stadt Basel<br />

oder 2009 mit dem Kiefer Hablitzel Preis.<br />

zudem den inhaltlichen Fokus des Museums,<br />

das ihr anlässlich des Preises im Herbst eine<br />

Einzelausstellung ausrichtet. Von der Gesamtpreissumme<br />

von CHF 100’000 sind CHF 80’000<br />

für diese Präsentation vorgesehen, CHF 20’000<br />

gehen als Preisgeld an die Künstlerin.<br />

Amalia Pica<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

ADKV-Art Cologne Preis für Kunstkritik <strong>2020</strong><br />

Lena Maria Thüring. Foto: Anne Gabriel-Jürgens<br />

Zurich Art Prize <strong>2020</strong><br />

Zürich — Der dreizehnte Zurich Art Prize, den<br />

das Museum Haus Konstruktiv und die Zurich<br />

Insurance Group gemeinsam vergeben, geht an<br />

Amalia Pica (*1978). Die Argentinierin studierte<br />

an der Escuela Nacional de Bellas Artes in<br />

Buenos Aires und der Rijksakademie van Beeldende<br />

Kunsten in Amsterdam. Heute lebt und<br />

arbeitet sie in London und stellt international<br />

aus. Picas Installationen, Skulpturen, Zeichnungen,<br />

Filme, Fotografien und Performances<br />

befassen sich häufig mit Sprache, mit verbaler<br />

und nonverbaler Kommunikation. Ihr besonderes<br />

Interesse gilt dabei den Schwachstellen,<br />

Fehlern und blinden Flecken von historischen<br />

wie gegenwärtigen Kommunikationsmodellen<br />

und -technologien, die sie in ihren Arbeiten<br />

sichtbar, hörbar und physisch erfahrbar macht.<br />

Die Jury zeigte sich begeistert von ihrer «präzisen<br />

Auseinandersetzung mit politischen und<br />

soziologischen Themen, die sich auf wissenschaftliche<br />

Recherchen und Forschungsergebnisse<br />

stützen». Mit ihrer konstruktiven und<br />

minimalistischen Formensprache trifft sie<br />

Berlin — Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />

Kunstvereine (ADKV) schreibt den ADKV-Art Cologne<br />

Preis für Kunstkritik aus. Er ist mit € 3000<br />

dotiert und würdigt das Engagement freier<br />

Kunstkritikerinnen und Kunstkritiker, die sich<br />

in verschiedenen Medien mit zeitgenössischer<br />

Kunst und ihrem sozialen Kontext auseinandersetzen,<br />

und hebt den bedeutenden Anteil der<br />

Kritik an der Vermittlung anspruchsvoller Kunst<br />

hervor. Angesprochen sind Autorinnen und<br />

Autoren, die in deutscher Sprache publizieren<br />

und regelmässige deutschsprachige Veröffentlichungen<br />

nachweisen können.<br />

→ Eingabeschluss: 31.1.<br />

↗ www.kunstvereine.de<br />

Kunst und Bau: Heilpädagogische Schule<br />

Bern — Die Heilpädagogische Schule der Stadt<br />

Bern soll ein neues Schulhaus erhalten. Den<br />

offenen Architekturwettbewerb gewannen im<br />

Frühling 2019 Froelich & Hsu Architekten, gemeinsam<br />

mit Tschumi Landschaftsarchitektur.<br />

Ein Prozent der wertvermehrenden Gebäudekosten<br />

sind im Kostenvoranschlag für Kunst<br />

reserviert. Gesucht ist eine ortsspezifische<br />

künstlerische Intervention, die auf die räumliche<br />

Situation eingeht und auf die Zielgruppe der<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 115


Kinder und Jugendlichen in der Tagesschule<br />

Rücksicht nimmt. Die Wahl der Ausdrucksmittel<br />

ist offen. Im Rahmen von CHF 100’000 inkl.<br />

MwSt. sind auch Vorschläge für ephemere oder<br />

prozessorientierte Interventionen willkommen.<br />

Bewerben können sich lokale, nationale und<br />

auch internationale Kunstschaffende.<br />

→ Eingabeschluss: 20.1. ↗ www.bern.ch<br />

Comic-Stipendien <strong>2020</strong><br />

Deutschschweiz — Zum siebten Mal schreiben<br />

die Städte Basel, Luzern und Zürich die<br />

Comic-Stipendien aus. Damit sollen sowohl<br />

junge als auch etablierte Zeichnerinnen und<br />

Zeichner gefördert werden. Bewerben können<br />

sich Comic-Schaffende, welche die Voraussetzungen<br />

für Förderbeiträge ihrer jeweiligen<br />

Stadt erfüllen. Es werden ein Haupt- und ein<br />

Förderstipendium vergeben, Ersteres ist mit<br />

CHF 20’000 dotiert, Letzteres mit CHF 10’000.<br />

Die Einteilung in die Stipendien-Kategorie<br />

nimmt die Jury vor. Jurierung und Preisverleihung<br />

erfolgen im Rahmen von Fumetto – Internationales<br />

Comix-Festival Luzern <strong>2020</strong>.<br />

→ Eingabeschluss: 14.2.<br />

↗ www.comicstipendien.ch<br />

Marta Hoepffner-Preis <strong>2020</strong><br />

Hofheim am Taunus — Die Marta Hoepffner-<br />

Gesellschaft für Fotografie e.V. schreibt den<br />

dreijährlich vergebenen Marta Hoepffner-Preis<br />

für professionelle Nachwuchsfotografie aus.<br />

Er ist mit € 3000 dotiert und wird für Schwarz-<br />

Weiss-Fotografie vergeben, die dieses Jahr das<br />

Motto ‹Fremder Blick› aufgreifen soll. Teilnahmeberechtigt<br />

sind ausgebildete Fotografinnen<br />

und Fotografen sowie Kunstschaffende in den<br />

ersten fünf Jahren ihrer beruflichen Praxis,<br />

Studierende ab dem 4. Semester und Auszubildende<br />

im letzten Ausbildungsjahr.<br />

→ Eingabeschluss: 14.3.<br />

↗ www.hoepffner-preis.de<br />

Artlake Festival<br />

Lichterfeld/Bergheider See — Das Artlake<br />

Festival ist ein partizipatives, interdisziplinäres<br />

und formatoffenes Festival, das Anfang<br />

August mit einem vielfältigen Programm aus<br />

Musik, künstlerischen Beiträgen, Workshops<br />

und Diskussionen aufwartet. Unter dem Motto<br />

‹Act Wow!› soll dieses Jahr über Verhaltensänderung<br />

und radikale Schritte nachgedacht<br />

werden, mit denen signifikante Veränderungen<br />

erreicht werden können. «Wir müssen uns<br />

unserer Verantwortung bewusst werden, um<br />

weiterhin in einer lebenswerten Welt leben<br />

zu können. Lasst uns daher zusammenkommen,<br />

um Strategien zu diesem Thema in den<br />

verschiedenen Dimensionen, Disziplinen und<br />

Formaten zu entwickeln», heisst es in der Ausschreibung.<br />

Interessierte können ihre Ideenskizze<br />

zusammen mit einer Kostenkalkulation<br />

und einem Portfolio einreichen.<br />

→ Eingabeschluss: 1.3.<br />

↗ www.artlake-festival.de<br />

Wettbewerb Emy-Roeder-Preis <strong>2020</strong><br />

Ludwigshafen — Der Kunstverein Ludwigshafen<br />

und das Ministerium für Wissenschaft,<br />

Weiterbildung und Kultur in Mainz schreiben<br />

erneut den Wettbewerb ‹Junge Rheinland-<br />

Pfälzer Künstlerinnen und Künstler – Emy-<br />

Roeder-Preis <strong>2020</strong>› aus. Bewerben können<br />

sich Kunstschaffende im Alter bis 35 Jahre, die<br />

entweder die Kunsthochschule Mainz oder die<br />

IKKG absolviert haben oder in Rheinland-Pfalz<br />

wohnen und einen anderen Kunsthochschulabschluss<br />

oder künstlerische Hauptberufstätigkeit<br />

vorweisen können. Die von der Jury<br />

ausgewählten Arbeiten werden ab Ende Mai in<br />

einer Ausstellung im Kunstverein Ludwigshafen<br />

a. Rh. gezeigt und treten in den Wettbewerb<br />

um den Emy-Roeder-Preis <strong>2020</strong> à € 5200 Euro<br />

sowie den Förderpreis in Höhe von € 2600.<br />

→ Eingabeschluss: 29.2.<br />

↗ www.kunstverein-ludwigshafen.de<br />

↗ www.kulturland.rlp.de<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Medienkunst-Stipendien Edith-Russ-Haus<br />

Oldenburg — Ermöglicht durch die Stiftung Niedersachsen<br />

vergibt das Edith-Russ-Haus für Medienkunst<br />

erneut drei Stipendien zur Förderung<br />

von Medienkunstwerken. Es handelt sich um drei<br />

Produktions- und Aufenthaltsstipendien zu je<br />

€ 12’500 und für eine Dauer von sechs Monaten<br />

(Juli bis Dezember <strong>2020</strong>). In diesem Zeitraum soll<br />

ein Projekt abgeschlossen werden. Die Bewerbung<br />

steht Kunstschaffenden und Künstlergruppen<br />

aus verschiedensten Bereichen der Medienkunst<br />

offen – von Videokunst und netzbasierten<br />

Projekten bis hin zu Klang- oder audiovisuellen<br />

Installationen. Es besteht eine Residenzpflicht<br />

von mindestens einem Monat, ausserdem werden<br />

die Stipendiatinnen und Stipendiaten durch<br />

Workshops, Präsentationen oder Podien in die<br />

Aktivitäten des Medienkunsthauses eingebunden.<br />

Bewerbung via Online-Formular.<br />

→ Eingabeschluss: 5.2.<br />

↗ www.edith-russ-haus.de<br />

Prix FEMS<br />

Pully — Jedes Jahr verleiht die Jury des Prix<br />

FEMS einen mit CHF 100’000 dotierten Preis<br />

an eine herausragende künstlerische Position.<br />

Dabei wird im Dreijahresrhythmus zwischen<br />

den Kategorien Malerei, Bildhauerei und<br />

Literatur abgewechselt. Der Preis versteht sich<br />

als Förderung kreativen Schaffens und möchte<br />

Kunstschaffende bei einem entscheidenden<br />

Schritt ihrer Laufbahn unterstützen: Sie erhalten<br />

nebst der finanziellen Hilfe zur Realisierung<br />

eines grösseren Projekts binnen eines<br />

Jahres auch die Basis für ein grosses Kontaktnetzwerk.<br />

Im Jahr <strong>2020</strong> ist das Stipendium für<br />

Malerei zum Thema ‹Das Denken bewegt sich<br />

hin zum Werk› vorgesehen. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Malerinnen und Maler, die aus der<br />

Schweiz stammen oder seit mindestens fünf<br />

Jahren in der Schweiz leben. Für die Kandidatur<br />

ist unter anderem ein Dossier mit einer<br />

präzisen Projektbeschreibung einzureichen.<br />

→ Eingabeschluss: 28.2.<br />

↗ www.fems.ch<br />

akku künstleratelier<br />

Uster — Der Verein akku künstleratelier<br />

besteht seit 25 Jahren und erhielt 2019 den<br />

Kunstpreis der Stadt Uster. Er vergibt neu<br />

jährlich jeweils ab Juli zwei ganzjährige<br />

Atelierstipendien (ohne Wohnmöglichkeit)<br />

an bildende Künstlerinnen und Künstler. Die<br />

Ateliers befinden sich im Zentrum von Uster<br />

auf dem Zeughausareal, das sich aktuell zu<br />

einem lebendigen Kulturzentrum und Ort der<br />

Kunstproduktion entwickelt. Mit dem Atelieraufenthalt<br />

ist eine Ausstellung in der Kunstkiste<br />

verbunden. Das Konzept für die Ausstellung<br />

ist wichtiger Bestandteil der Bewerbung,<br />

die via Formular auf der Website erfolgt. Eine<br />

vierköpfige Jury entscheidet im März über die<br />

Vergabe der Ateliers.<br />

→ Eingabeschluss: 29.2.<br />

↗ www.akkuuster.ch<br />

Atelier Cité Paris 2021<br />

Zentralschweiz — Die Stiftung Atelier Cité<br />

Paris stellt Kunstschaffenden aus dem Raum<br />

Zentralschweiz (UR, SZ, NW, OW, LU, ZG) für<br />

jeweils sechs Monate ein Atelier in der Cité<br />

Internationale des Arts in Paris zur Verfügung.<br />

In der Regel kommen jährlich zwei Kunstschaffende<br />

aus zwei verschiedenen Zentralschweizer<br />

Kantonen zum Zug. Die Ausschreibung<br />

gilt für Künstlerinnen und Künstler, die seit<br />

mindestens drei Jahren in einem der genannten<br />

Zentralschweizer Kantone wohnen oder<br />

zu einem früheren Zeitpunkt mindestens zehn<br />

Jahre durchgehend dort Wohnsitz hatten. Eine<br />

Mitgliedschaft der Visarte Zentralschweiz ist<br />

erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Das<br />

Atelier ist mit Kochgelegenheit und Bad ausgestattet<br />

und umfasst ein Taschengeld. Reisespesen,<br />

Nebenkosten und Versicherungen gehen<br />

zulasten der Stipendiaten und Stipendiatinnen.<br />

Bewerbung via Anmeldeformular auf der Website<br />

von Visarte Zentralschweiz.<br />

→ Eingabeschluss: 31.3.<br />

↗ www.visarte-zentralschweiz.ch<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN 117


Landis & Gyr Stiftung – Atelierstipendien<br />

Zug — Die Landis & Gyr Stiftung vergibt Atelierstipendien<br />

in London, Budapest, Bukarest,<br />

Sofia und Zug in den Bereichen Visuelle<br />

Kunst, Film, Literatur, Komposition, Theater<br />

und Kulturkritik. Die Ausschreibung richtet<br />

sich an Schweizer Kunst- und Kulturschaffende<br />

oder an solche anderer Nationalität, die<br />

seit mindestens drei Jahren hier wohnen. Die<br />

Stipendien sind nicht für Kunstschaffende am<br />

Anfang ihrer Karriere gedacht. Alle Stipendien<br />

umfassen eine Wohnung und einen Lebenskostenbeitrag.<br />

Im Gegensatz zu den institutionell<br />

unabhängigen Ateliers in London, Budapest<br />

und Zug sind jene in Bukarest und Sofia Teil der<br />

dortigen ‹Institutes for Advanced Study› und<br />

mit besonderen Anforderungen verknüpft. Die<br />

Ausschreibung für das Zuger Atelier richtet sich<br />

nur an Kulturschaffende aus dem Tessin, der<br />

Romandie und der rätoromanischen Schweiz.<br />

→ Eingabeschluss: 17.1.<br />

↗ www.lg-stiftung.ch<br />

Landis & Gyr — Werk-/Reisestipendien<br />

Zug — Die Landis & Gyr Stiftung schreibt die<br />

Werkstipendien für das Jahr <strong>2020</strong> sowie die<br />

Reisestipendien Balkan/Türkei für 2021 aus.<br />

Die fünf verfügbaren Werkstipendien richten<br />

sich an Schweizer Kunstschaffende aller Sparten,<br />

die ihre gewohnte Arbeitsumgebung nicht<br />

verlassen können oder ein gezieltes Projekt in<br />

Arbeit haben, das Arbeitsaufenthalte an frei<br />

wählbaren Orten vorsieht. Auch Kunstschaffende<br />

anderer Nationalität, die seit mindestens<br />

drei Jahren in der Schweiz wohnen, können<br />

sich bewerben. Die Stipendien sind nicht für<br />

Künstlerinnen und Künstler am Beginn ihrer<br />

Karriere gedacht. Bei den Reisestipendien<br />

steht eine Auseinandersetzung mit einem gesellschaftlich<br />

relevanten Thema im Fokus. Ziel<br />

ist es, die Menschen aus der Region Balkan/<br />

Türkei und ihre Kultur besser kennenzulernen<br />

und das gegenseitige Verständnis zu fördern,<br />

da es sich um eine wichtige Herkunftsgegend<br />

der Immigration in die Schweiz handelt. Die<br />

Reisestipendien wollen letztlich einen Beitrag<br />

an die positive Entwicklung der Schweiz leisten.<br />

Der Vermittlung der Projektresultate wird<br />

besonders viel Gewicht beigemessen.<br />

→ Eingabeschluss: 28.2.<br />

↗ www.lg-stiftung.ch<br />

DIES UND DAS<br />

transmediale /art & digitalculture<br />

Berlin — Das Festival für Kunst und digitale<br />

Kultur ‹transmediale› bringt Kunstschaffende,<br />

Forschende, Aktivisten und Denkerinnen<br />

zusammen, um in der Verschränkung unterschiedlicher<br />

Genres neue Sichtweisen auf die<br />

technologisierte Welt zu entwickeln. Unter dem<br />

Motto ‹End to End› und vor dem Hintergrund<br />

unseres Zeitalters, das zwischen Netzwerk-<br />

Idealismus und Netzwerk-Skepsis oszilliert, legt<br />

die diesjährige Festival-Ausgabe den Fokus auf<br />

mögliche Zukunftsszenarien mit und ohne<br />

Netzwerke. Gibt es eine denkbare Gegenmacht<br />

dazu? Welche alternativen technologischen<br />

Modelle und kulturellen Narrative sind nötig, um<br />

die Grundsätze der End-to-End-Kommunikation<br />

neu zu verhandeln? In der Eröffnungswoche mit<br />

Talks, Workshops, Screenings und Performances<br />

sowie in einer einmonatigen Gruppenausstellung<br />

werden dieses Fragen untersucht.<br />

Shengze Zhu · Present Perfect, 2019, Filmstill,<br />

Transmediale <strong>2020</strong>, Courtesy Burn The Film<br />

→ Haus der Kulturen der Welt, Gruppenschau,<br />

28.1.–3.2.; Film- und Video-Tag, 30.1.<br />

→ Volksbühne Berlin, Symposium, 31.1.–1.2.<br />

↗ www.<strong>2020</strong>.transmediale.de<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Galerien-Wochenende<br />

Bern — Am traditionellen Berner Galerien-<br />

Wochenende sind alle 14 Galerien der Bundeshauptstadt<br />

am Samstag und Sonntag<br />

von 11 bis 17 Uhr offen. Die meisten Galerien<br />

eröffnen kurz vor dem Event neue Ausstellungen,<br />

so lädt etwa Reflector mit einer Schau von<br />

Haus am Gern am Donnerstag zur Vernissage,<br />

und DuflonRacz präsentiert am Freitag unter<br />

dem Titel ‹Wesen› eine Gruppenschau mit vier<br />

Künstlerinnen. Die traditionsreiche Galerie<br />

Kornfeld feiert am Wochenende Eröffnung ihrer<br />

Jubiläumsschau zum 100-jährigen Betrieb<br />

in Bern. Wie üblich sind auch Institutionen<br />

mit eigenen Ausstellungen am Galerien-Wochenende<br />

beteiligt. <strong>2020</strong> sind dies das Robert<br />

Walser-Zentrum und das Kornhausforum, wo<br />

am Samstag auch ein Podiumsgespräch mit<br />

vier Sammlerinnen und Sammlern zum Thema<br />

‹Sammeln heute› stattfindet. Ziel des Vereins<br />

Berner Galerien, der das Wochenende organisiert,<br />

ist es, vermehrt auch Junge für die Kunst<br />

und das Sammeln zu begeistern.<br />

By repetition, you start noticing details …<br />

Genf — Unter dem Namen ‹mmmmm› hat sich<br />

letztes Jahr in Genf eine Gruppe Kulturschaffender<br />

formiert, um in verschiedenen Formaten<br />

die Verbindung von Musik und anderen<br />

Kunstformen zu untersuchen. ‹By repetition,<br />

you start noticing details in the landscape›<br />

heisst das erste Projekt, das eine Ausstellung,<br />

eine Reihe von Konzerten, Performances und<br />

Film-Screenings zu dem Themenkomplex umfasst.<br />

Ausgangspunkt sind die experimentelle,<br />

oft interdisziplinär angelegte Musikpraxis, die<br />

sich in den frühen Sechzigern in San Francisco<br />

und in der Bay Area herausbildete, und das<br />

Schaffen von Terry Riley, der ein wichtiger<br />

Protagonist dieser Szene und namentlich der<br />

Minimal Music war. Von ihm stammt auch das<br />

titelgebende Zitat. Gemeinsam mit seinem<br />

Sohn gab er in Genf ein Konzert zur Eröffnung<br />

der Schau, die historische Arbeiten, Filme und<br />

Archivalien von Persönlichkeiten wie Bruce<br />

Conner, Anna Halprin, Agnes Martin oder Emma<br />

Kunz mit neu für die Ausstellung geschaffenen<br />

Werken zeitgenössischer Kunstschaffender wie<br />

Charlotte Herzig, Emilie Ding oder David Horvitz<br />

verbindet. Insgesamt sind fast fünfzig Kulturschaffende<br />

an dem Projekt beteiligt.<br />

Ballone markieren die Standorte am Berner<br />

Galerien-Wochenende<br />

→ 18./19.1., 11–17 Uhr<br />

→ Podiumsgespräch ‹Sammeln heute›,<br />

Kornhausforum, 18.1., 17.30–19 Uhr<br />

↗ www.bernergalerien.ch<br />

Walter de Maria · Instrument für La Monte<br />

Young, 1966. Foto: La Monte Young<br />

→ Ausstellung im Le Commun, bis 19.1.<br />

→ Film-Screenings im Kino Dynamo, 10.–19.1.<br />

→ Konzerte im Théâtre du Galpon, 8.–12.1.;<br />

im Cave 12, 19.1.<br />

↗ www.mmmmm.ch<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 119


‹Eisflocken› im Gletschergarten<br />

Luzern — Der Gletschergarten in Luzern zeugt<br />

von der letzten Eiszeit vor rund 20’000 Jahren.<br />

Während der aktuellen Erneuerungsphase des<br />

Freilichtmuseums, bei dem bis Mai unter anderem<br />

ein Rundgang im Fels erstellt wird, bleiben<br />

die Gletschertöpfe als Kern der Anlage zugänglich.<br />

Bis September bilden sie zudem die Bühne<br />

für ein Kunstprojekt, das der Luzerner Künstler<br />

Micha Aregger gemeinsam mit rund 2000 Mitwirkenden<br />

realisiert hat: Unter dem Zeltdach<br />

über dem Naturdenkmal schweben 100 ‹Eisflocken›<br />

– jede davon besteht aus 100 recycelten<br />

PET-Flaschen, in welche die Bastlerinnen und<br />

Bastler auch ihren Fingerabdruck eingearbeitet<br />

haben. Diese zahlreichen Einzelwerke werden<br />

so in Bezug zur Erdgeschichte gesetzt: «Welche<br />

Rolle spielen wir Menschen für unseren Planeten?<br />

Welche Spuren hinterlassen wir? Diese<br />

Fragen stellen wir mit dieser Kunstinstallation»,<br />

so Museumsdirektor Andreas Burri.<br />

Kunstkästen in feministischer Hand<br />

Schaffhausen — Die ‹Kunstkästen› in Schaffhausen<br />

sind ein städtisches Projekt und<br />

werden von der Vebikus Kunsthalle betreut.<br />

Für die kommenden zwei Jahre übergibt<br />

diese nun das Kuratorium an Silvia Savoldi<br />

und Eleonora Stassi alias ‹Collettiva Kuratorinnen›.<br />

Die beiden Zürcherinnen, die an der<br />

ZHdK den Studiengang Curating absolvierten,<br />

haben dafür gemeinsam mit dem Schaffhauser<br />

Frauenstammtisch unter dem Titel ‹Das feministische<br />

Kapital› ein Konzept entwickelt, mit<br />

dem sie neue Perspektiven auf den aktuellen<br />

Feminismus vorschlagen. Was ist unter diesem<br />

«Feminismus der 3. Welle» zu verstehen?<br />

Läuft er Gefahr, vom Kapitalismus aufgefressen<br />

zu werden? Und stellen Kapitalismus und<br />

Feminismus tatsächlich Gegensätze dar? Diese<br />

und andere Fragen wollen Savoldi und Stassi<br />

in ihrer Ausstellungsreihe mit Künstlerinnen<br />

aufwerfen und Diskussionen anregen. Die erste<br />

Staffel widmet sich einer Fotoserie zum Thema<br />

Mutterschaft der ägyptischen Künstlerin und<br />

Fotojournalistin Heba Khalifa.<br />

Heba Khalifa · The End of the Day, 2013, aus<br />

der Serie ‹From the Inside›, Farbfotografie<br />

→ Heba Khalifa, Vernissage: 1.2.; Ausstellung<br />

bis 28.3.<br />

↗ www.vebikus.ch<br />

Micha Aregger · Eisflocken, 2019, Installationsansicht<br />

Gletschergarten Luzern. Foto: Robert<br />

Wicki<br />

→ bis 11.9.<br />

↗ www.gletschergarten.ch<br />

55. Solothurner Filmtage<br />

Solothurn — Seit 1966 präsentieren die<br />

Solothurner Filmtage jährlich einen Überblick<br />

über das Schweizer Filmschaffen: Herzstück<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


des Festivals ist die Werkschau ‹Panorama<br />

Schweiz› mit aktuellen Produktionen aller<br />

Genres. Darunter finden sich dieses Jahr auch<br />

einige Werke im Zusammenhang mit bildender<br />

Kunst – zum Beispiel ein Doku-Essay über die<br />

Künstlerin, Feministin, Zauberin und Kunstvermittlerin<br />

Doris Stauffer, ein Porträt über die<br />

Luzerner Malerin Irma Ineichen, gedreht von<br />

ihrem Sohn (→ S. 92), oder eine Dokumentation<br />

über die Suche des Zürcher Künstlers Michael<br />

Günzburger nach einem Eisbären, den er in<br />

einem drucktechnischen Verfahren abbildete.<br />

Das Spezialprogramm ‹Rencontres› ehrt heuer<br />

die Regisseurin, Autorin und Produzentin Heidi<br />

Specogna, die etwa für den Dokumentarfilm<br />

‹Cahier africains›, 2016, bekannt ist, die Sektion<br />

‹Fokus› steht ‹Im Bann der Serien›. Eröffnet wird<br />

das Festival mit der Premiere des neuen Spielfilms<br />

von Micha Lewinsky ‹Moskau einfach!›,<br />

dessen Geschichte sich vor dem Hintergrund<br />

der Fichen-Affäre im Jahr 1989 entfaltet.<br />

Verbier — Zum vierten Mal findet in Verbier<br />

der ‹Art Summit› statt, bei dem «führende<br />

Denkerinnen und Denker mit Schlüsselfiguren<br />

der Kunst» zusammentreffen, um in einer Reihe<br />

von Vorträgen «innovative Ideen zu entwickeln<br />

und soziale Veränderung voranzutreiben».<br />

Die Non-Profit-Veranstaltung wird jährlich in<br />

Kooperation mit einer stets wechselnden internationalen<br />

Museumsleitung realisiert, dieses<br />

Jahr mit Jessica Morgan, Direktorin der Dia Art<br />

Foundation in New York. Das von ihr kuratierte<br />

Gipfeltreffen fragt unter dem Titel ‹Resource<br />

Hungry: Our Cultured Landscape and its Ecological<br />

Impact› danach, wie Kultur in Krisenzeiten<br />

nach vorn blicken und eine Harmonie zwischen<br />

Kunst, Ökologie und Ressourcen erreicht werden<br />

kann. Auf dem Podium stehen etwa Jennifer<br />

Allora vom puertoricanischen Künstlerduo<br />

Allora & Calzadilla, die französische Künstlerin<br />

Dominique Gonzalez-Foerster oder das<br />

Designer-Duo El Último Grito, die auch an der<br />

HEAD in Genf und am Goldsmiths, University<br />

of London, lehren. Alle Vorträge sind kostenlos<br />

und können online mitverfolgt werden. Rund<br />

um die Talks findet zudem ein Begleitprogramm<br />

mit verschiedenen Partnerinstitutionen statt.<br />

Tobias Ineichen · Irma Ineichen – Erinnerungen<br />

an Paris, 1951–55, Filmstill, 46’<br />

→ 22.–29.1.<br />

↗ www.solothurnerfilmtage.ch<br />

Verbier Art Summit<br />

Grada Kilomba, Talk am Verbier Art Summit<br />

2019. Foto: Alpimages Verbier<br />

→ 31.1.–1.2.<br />

↗ www.verbierartsummit.org<br />

Afrikanischer Buntbarsch 3, Soundscape Texas<br />

Zürich — Die Digitalisierung verändert die Produktion<br />

und Repräsentation von Wissen ebenso<br />

wie die wissenschaftlichen Arbeitspraktiken<br />

selbst. Für die Erstellung, Speicherung und<br />

Verarbeitung der dabei anfallenden «immateriellen»<br />

Daten werden Apparate und Infrastrukturen<br />

benötigt, die wiederum ebenso physisch<br />

sind wie die Untersuchungsgegenstände. Vor<br />

diesem Hintergrund folgte der Künstler Hannes<br />

Rickli zusammen mit der Medienkünstlerin<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 121


Valentina Vuksic und dem Theoretiker Birk Weiberg<br />

von der ZHdK im vierjährigen Forschungsprojekt<br />

‹Computersignale› dem Lebenszyklus<br />

von wissenschaftlichen Daten in einem Labor<br />

für Evolutionsbiologie in Austin, Texas. Ausgehend<br />

von Forschungen zum afrikanischen<br />

Buntbarsch zeichnete das Team 2014 während<br />

24 Stunden die Daten- und Energieströme an<br />

acht Orten des Forschungsprozesses synchron<br />

auf. Die so entstandenen Aufnahmen – fotografisch,<br />

akustisch, elektromagnetisch und über<br />

Kontaktsensoren – werden im Walcheturm zu<br />

einem Klangpanorama verdichtet. Dieses vertonte<br />

Netzwerk der digitalen Forschungsinfrastruktur<br />

nimmt seinen Ausgangspunkt bei den<br />

Laboreinrichtungen auf dem Uni-Campus in<br />

Austin und führt zu vergessenen Orten wie dem<br />

Tanganjikasee in Zentralafrika, dem Herkunftsort<br />

des Fisches, oder zu den universitätseigenen<br />

Erdölfeldern, wo die Rohstoffe für den<br />

Betrieb und die Kühlung der Datenprozesse gefördert<br />

werden. Die Installation macht deutlich,<br />

wie die digitale Datenarbeit von Rechenzentren,<br />

Kraftwerken und fossilen Energiequellen<br />

durchdrungen ist. Rickli lädt zudem Anfang<br />

März zur Tagung ‹Datennaturen› in den Walcheturm<br />

ein, um mit Biologinnen, Wissenschafts-,<br />

Medienforschenden und Kunstschaffenden<br />

über ästhetische, ökologische und wissenschaftstheoretische<br />

Aspekte zeitgenössischer<br />

digitaler Forschung zu diskutieren.<br />

Art at Risk<br />

Zürich — Die artasfoundation organisiert mit<br />

Unterstützung der Direktion für Entwicklung<br />

und Zusammenarbeit (DEZA), der Zürcher<br />

Hochschule der Künste (ZHdK) und der Stadt<br />

Zürich die internationale Konferenz ‹Art at<br />

Risk – creative work in challenging contexts›.<br />

Sie versammelt Kunstschaffende aus rund<br />

20 Ländern und Organisationen, die in der<br />

internationalen Zusammenarbeit in den<br />

Bereichen Kultur, Entwicklungszusammenarbeit,<br />

Friedensförderung, humanitäre Hilfe<br />

oder Diplomatie tätig sind. In Workshops und<br />

Diskussionsgruppen werden Themen wie die<br />

Strafverfolgung von Kunstschaffenden, Instrumentalisierung<br />

von Kunst und Zensur, aber<br />

auch Kunst als Ressource zur Stärkung der<br />

Zivilgesellschaft und der Demokratie aufgegriffen.<br />

Die Veranstaltung wird in englischer<br />

Sprache geführt und steht gegen einen Unkostenbeitrag<br />

von CHF 150 (inkl. Verpflegung) allen<br />

Interessierten offen. Kostenlos zugänglich sind<br />

ein moderiertes Gespräch am Donnerstagabend<br />

mit Titel ‹The Role of Art in Challenging<br />

Contexts› sowie eine Vorlesung zum Thema<br />

‹The Human Right to Free Artistic Expression›<br />

am Freitagabend.<br />

Birk Weiberg/Hannes Rickli · Fracking-Bohrturm,<br />

Crane County, UT Lands, 2014<br />

→ Kunstraum Walcheturm, 13.2.–11.3.<br />

→ Tagung ‹Datennaturen›, 6./7.3.<br />

↗ www.computersignale.zhdk.ch<br />

↗ www.walcheturm.ch<br />

Creative Work in Challenging Contexts,<br />

Workshop von artasfoundation mit raumlabor<br />

Berlin, Kunstraum SKLAD, Suchum/i 2019.<br />

Foto: Frank Ellenberger<br />

→ ZHdK, Toni-Areal, 27.–29.2.<br />

→ Registration online bis 20.2.<br />

↗ www.art-at-risk.ch<br />

↗ www.artasfoundation.ch<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aargauerplatz Sammlung Werner Coninx 25.1.–26.4.<br />

Denise Bertschi 25.1.–26.4.<br />

Dominic Michel 24.1.–26.4.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse / Samuel Herzog –ı 17.1.<br />

Zollrain, *78 830 33 44<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Peter Hauri, Malerei –ı 28.2.<br />

Micro Galerie Maggs Aarau, Graben 33 Laura Chaplin –ı 30.4.<br />

Neue Galerie 6, Milchgasse 35, *79 541 6416 Ann Gnehm 11.1.–8.2.<br />

Appenzell Kunsthalle Ziegelhütte, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Nesa Gschwend –ı15.3.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Howard Smith – no end in sight –ı19.4.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Joan Miró –ı 26.1.<br />

Kostas Maros, Catherine Iselin –ı 26.1.<br />

Ascona Galleria SACCHETTI , Via Beato P. Berno 14, *91 791 20 79 GITE, Nana Pernod, Marlis<br />

1.2.–27.2.<br />

Spielmann<br />

Baden Historisches Museum Baden, Wettingerstrasse 2 Badekult. Von der Kur zum<br />

–ı 1.6.<br />

Lifestyle<br />

Kunstraum Baden, Güterstrasse (Toreinfahrt<br />

Regionalwerke), Haselstrasse 15, *56 200 84 48<br />

Touch Me I’M Sick 18.1.–29.3.<br />

TRUDELHAUS Ausstellungsraum, Obere Halde 36,<br />

*76 282 0148<br />

Zeichnung und Prozess<br />

Sara Masüger, Ester Vonplon<br />

–ı 19.1<br />

14.2.–18.4..<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 El Frauenfelder 16.1.–29.2.<br />

Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Tom Tirabosco –ı 8.3.<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25, *58 280 1530 Peter Wüthrich –ı 30.1.<br />

Historisches Museum, Barfüsserplatz 4, *61 205 8600 Staatsfeind – Bruno Manser und<br />

–ı 1.3.<br />

der Regenwald<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7 Regionale 20 –ı 19.1.<br />

Camille Blatrix 17.1.–15.3.<br />

Nick Mauss 7.2.–26.4.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Circular Flow –ı3.5.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 6262<br />

Gold & Ruhm<br />

Max Sulzbachner<br />

Bilderlust<br />

–ı 19.1<br />

–ı 8.3.<br />

–ı29.3.<br />

Lichtgestalten 1.2.–26.4.<br />

Picasso, Chagall, Jawlensky 22.2.–24.5.<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20 Basler Fasnacht –ı 10.1.<br />

Wissensdrang trifft Sammelwut<br />

–ı19.1.<br />

Bima, Kasper und Dämon<br />

–ı2.8.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Len Lye –ı26.1.<br />

Amuse-bouche. Der Geschmack 19.2.–17.5.<br />

der Kunst<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 Andreas Christen –ı19.1.<br />

Anne Mosseri-Marlio Galerie, Malzgasse 20, *61 271 7183 M. Grabner, S. Hicks, E. Renouf,<br />

–ı28.2.<br />

D. Walsh, S. Westfall<br />

Artachment, Hochbergerstr. 160 Tashi Brauen –ı12.2.<br />

Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 Serge Collomb, Thomas Vinson 28.1.–27.2.<br />

BelleVue, Breisacherstrasse 50<br />

Hans Bertolf, Thi My Lien Nguyen,<br />

Simon Tanner<br />

1.2.–5.4.<br />

DOCK/Archiv, Diskurs und Kunstraum, Klybeckstr. 29,<br />

*61 556 4066<br />

Institut Kunst: Greetings from<br />

Paradise<br />

Lysann König, Marianne Vogler,<br />

Marina Woodtli<br />

–ı29.1.<br />

7.2.–5.4.<br />

123


Appenzell — Nesa Gschwend,<br />

Kunsthalle Ziegelhütte © ProLitteris<br />

Basel — Lisa Rave, Kunstmuseum<br />

Basel | Gegenwart © ProLitteris<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 15 Jahre Galerie Carzaniga –<br />

Jubiläumsrabatt auf 150 Werke<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />

*61 263 70 80<br />

Lenz Klotz<br />

Anna Altmeier, Martin Bill<br />

–ı25.1.<br />

–ı11.1.<br />

16.1.–22.2.<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Renata Har 22.1.–7.3.<br />

Galerie Hilt St. Alban, St. Alban-Vorstadt 52, *61 272 3838 Heiner Radau –ı11.1.<br />

Galerie Knoell AG, Luftgässlein 4 Robert Zandvliet –ı18.1.<br />

Hebel_121, Hebelstr. 121, *061 321 1503 Saeko Ehara –ı22.2.<br />

John Schmid Projects, St. Alban Anlage 67 Sonja Feldmeier –ı4.4.<br />

KUNSTKOMPLEX+MENNUNI, Mülhauser Str. 94 Sam Heydt –ı 10.1.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28, (Hinterhaus) Margaret Harrison –ı18.1.<br />

Kaspar Ludwig<br />

–ı18.1.<br />

Parzelle403, Unterer Heuberg 21 Niculin Barandun, Luis Sanz 16.1.–25.1.<br />

SGBK Ausstellungsraum, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Zoja Brülisauer –ı25.1.<br />

Elsbeth Gyger 31.1.–15.2.<br />

STAMPA, Spalenberg 2, *61 261 79 10 Artists’ Books VII –ı8.2.<br />

Tony Wuethrich, Vogesenstrasse 29 OneHundred –ı2.2.<br />

VITRINE, Basel, Vogesenplatz Ludovica Gioscia –ı12.1.<br />

von Bartha Basel, Kannenfeldplatz 6, *76 317 8463 William S. Burroughs, Brion Gysin –ı1.2.<br />

Laleh June Galerie, Picassoplatz 4, *61 228 7778 Cris Fariau, Johannes Gees –ı29.2.<br />

Wilde Gallery Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Dorian Sari –ı17.1.<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Resonating Spaces –ı 26.1.<br />

Edward Hopper 26.1.–17.5.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 Regionale 20 –ı 17.1.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Claire Ochsner –ı 15.3.<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12 Charles Weber –ı 12.1.<br />

Winteraccrochage 19.1.–16.2.<br />

Constantin Jaxy 23.2.–29.3.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678 Wandelausstellung 12.1.–5.4.<br />

Henze und Ketterer und Triebold, Wettsteinstr. 4 Alfred Kubin –ı 1.2.<br />

Bedigliora Fondazione Casa Atelier Bedigliora, Via Vignóra 7,<br />

Rudolfine P. Rossmann<br />

–ı31.12.<br />

*91 608 13 29<br />

Bellinzona Museo Villa dei Cedri, Piazza San Biagio 9,<br />

Josef Albers –ı 2.2.<br />

*+41 058 203 17 31<br />

Bern Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, *31 328 87 00 forever young. Willkommen im<br />

–ı 29.3.<br />

langen Leben<br />

Alpines Museum der Schweiz , Helvetiaplatz 4<br />

Werkstatt Alpen. Von Macherinnen –ı 27.9.<br />

und Machern<br />

Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12<br />

Freundeswerke. 100 Jahre Verein<br />

–ı 2.2.<br />

der Freunde Kunstmuseum Bern<br />

Johannes Itten –ı 2.2.<br />

Teruko Yokoi 31.1.–10.5.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Museum für Kommunikation Bern, Helvetiastr. 16,<br />

*31 357 5555<br />

Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern,<br />

Bernastrasse 15<br />

Alles Zerfällt. Schweizer Kunst von –ı20.9.<br />

Böcklin bis Vallotton<br />

Schweinehunde und<br />

–ı 19.7.<br />

Spielverderber<br />

Weltuntergang – Ende ohne Ende –ı 13.11.<br />

Stadtgalerie, Waisenhausplatz 30, *31 321 76 47 Cantonale Berne Jura –ı 1.2.<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 bauhaus imaginista –ı 12.1.<br />

Lee Krasner 7.2.–10.5.<br />

Jenseits von Lachen und Weinen. –ı 24.5.<br />

Klee, Chaplin, Sonderegger<br />

/DuflonRacz/ProjektLinks/, Gerechtigkeitsgasse 40, Etel Adnan, Maarten van Roy 18.1.–22.2.<br />

*31 311 4262 79 423 75 50<br />

ArchivArte, Breitenrainstr. 47, *31 331 26 66<br />

Künstlerfreundschaften:<br />

–ı 19.1.<br />

Trouvaillen<br />

Bernexpo, Halle 1.2, Mingerstrasse 6, *+49 170 900 45 14 cultura suisse <strong>2020</strong> 22.1.–24.1.<br />

Connected Space, 22 Berner Projekträume und Initiativen Zweiter Berner Staffellauf der<br />

–ı 15.3.<br />

Kunsträume<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 12 –ı 17.1.<br />

Bundesgasse 35<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Etel Adnan, Maarten Van Roy 18.1.–22.2.<br />

Galerie Art & Eigensinn, Gesellschaftsstrasse 18b,<br />

*79 293 7944<br />

Jenkinson, Eichenberger, Robert,<br />

Hodler<br />

–ı 25.11.<br />

Galerie Art + Vision, Junkerngasse 34, *31 311 3191 Kaspar Toggenburger 18.1.–8.2.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für Peter Wüthrich 17.1.–22.1.<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Pat Noser 11.1.–8.2.<br />

*31 332 1190<br />

Galerie Kornfeld Bern, Laupenstr. 41 Paolo Bellini, Cesare Lucchini –ı14.12.<br />

Kunstraum Drieviertel, Monbijoustrasse 69, *76 813 01 67 Larissa Araz –ı 5.2.<br />

Kunstreich AG Bern, Gerechtigkeitsgasse 76, *31 311 4849 Barbara Schneider 16.1.–15.2.<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Peter Wüthrich 16.1.–22.2.<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Neues Museum Biel, Schüsspromenade 24–28/Seevorstadt<br />

50–56, *32 328 7030<br />

Cantonale Berne Jura 2019<br />

Kapwani Kiwanga, Daniel<br />

Zimmermann<br />

Le bilinguisme n’existe pas<br />

Ich Mann. Du Frau.<br />

–ı19.1.<br />

2.2.–5.4.<br />

–ı 22.3.<br />

–ı 29.4.<br />

Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Prix Photoforum 2019 –ı19.1.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10, *32 323 49 58<br />

Andrea Nyfeller, Corinne Krieg,<br />

–ı18.1.<br />

Felix Mosimann<br />

Marlys Bratschi, Heinz Pfister 25.1.–29.2.<br />

Hören und Schauen, Apparate und –ı21.3.<br />

Tonträger, 30er – 90er Jahre<br />

Birsfelden SALTS , Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Armen Eloyan –ı24.1.<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Kunst im Visier 15.2.–1.3.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Tom Fellner, René Fahrni 18.1.–1.3.<br />

Kaspar Ruoff, Hauptstrasse 43 Kaspar Ruoff –ı11.1.<br />

Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia,<br />

Lawrence Carroll<br />

–ı31.5.<br />

(ex via Municipio), *77 474 0549<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4, Roland Rüegg –ı 28.4.<br />

*79 316 3027<br />

Bulle Musée Gruérien, 25, rue de la Condémine Daniel Savary –ı 29.3.<br />

Burgdorf Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch –ı 1.3.<br />

Malerei aus Leipzig/Berlin –ı 1.3.<br />

Chika Osaka. Love Letters<br />

–ı8.3.<br />

Castasegna Villa Garbald, Via Principale, *81 838 1515 Claudio Moser –ı27.6.<br />

Charmey Musée Charmey, Les Charrières 1 Augustin Pasquier –ı 29.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 125


Chiasso — Marcello Dudovich,<br />

m.a.x.museo © ProLitteris<br />

Davos — Ernst Ludwig Kirchner,<br />

Kirchner Museum Davos<br />

Chiasso m.a.x.museo, Via Dante Alighieri 6 Marcello Dudovich –ı16.2.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Andriu Deplazes –ı 12.1.<br />

Flurina Sokoll –ı 26.1.<br />

Jahresausstellung der Bündner<br />

–ı 26.1.<br />

Künstlerinnen und Künstler‚ 2019<br />

Marianne Engel 4.2.–1.3.<br />

Nachtschatten. Werke aus der<br />

–ı 8.3.<br />

Sammlung Coninx<br />

Erica Pedretti 22.2.–7.6.<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Die Inszenierung der Natur –ı 1.3.<br />

Frauenspital Fontana, Lürlibadstrasse 118, *81 254 81 11 Hans Thomann –ı 26.4.<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Der grosse Schnee –ı 28.12.<br />

Standort Kreuzspital, Loestrasse 99 Luis Coray –ı 30.8.<br />

Corcelles/NE Galerie ARTEMIS, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Heinz Peter Kohler 8.2.–29.2.<br />

Davos<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig Ernst Ludwig Kirchner –ı 19.4.<br />

Kirchner Platz<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Winter 19–20 –ı 28.3.<br />

Delémont Musée Jurassien d’Art et d’Histoire, 52, rue du 23-Juin Gustave Courbet –ı 1.3.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Caroline Fink –ı 21.2.<br />

Fritz Balthaus –ı 30.1.<br />

Elsau KULTURRAUM IMTENN, Hohlgasse 6, *79 430 39 56 Ausstellung Offen –ı 18.1.<br />

Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Agnes Barmettler, Martin Disler 25.1.–15.3.<br />

Eptingen Hotel-Landgasthaus Bad Eptingen, Läufelfingerstrasse 2 Die Galerie Carzaniga Basel zu Gast –ı 31.1.<br />

Erlach Galerie Mayhaus, Galsstr. 3 Entre noir et blanc 16.2.–15.3.<br />

Eschlikon widmertheodoridis, Hörnlistr. 1a, *+79 443 11 54 Elisabeth Nembrini –ı 13.1.<br />

Alex Demarmels 15.1.–13.2.<br />

Anita Zimmermann 15.2.–13.3.<br />

Frauenfeld Naturmuseum Thurgau, Freie Strasse 26, *52 724 2219 Wild auf Wald –ı 29.3.<br />

Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, Am Kreuzplatz,<br />

Emanuel Bosshart 16.1.–16.2.<br />

*52 724 5620<br />

Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Dritter Fluss 8.2.–8.3.<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 Isabelle Pilloud –ı 16.8.<br />

Fri Art Kunsthalle Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

A Home is not a House<br />

Dorota Gawęda, Eglė Kulbokaitė<br />

–ı 12.1.<br />

1.2.–29.3.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Le siècle oublié –ı 23.2.<br />

Genève Athénée-Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, *22 310 4102 Basile Dinbergs 17.1.–15.2.<br />

Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux- Scrivere Disegnando 29.1.–10.5.<br />

Grenadiers<br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Jean-Charles Massera –ı 2.2.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix Johan Tahon –ı 5.4.<br />

Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *079 564 8295 Aurélie Doutre 23.1.–15.2.<br />

Harold Bouvard 6.2.–6.3.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Andrei Koschmieder –ı 11.1.<br />

Isabella Ducrot 17.1.–21.3.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 Antoni Tàpies –ı10.1.<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Open accrochages, editions –ı 17.1.<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers Martin Barré –ı 2.2.<br />

Irma Blank –ı 2.2.<br />

Rosemarie Castoro –ı 2.2.<br />

Arnulf Rainer –ı 2.2.<br />

Gowen Contemporary, 4 rue Jean-Calvin, *22 310 57 83 Corps ou âme –ı 22.2.<br />

Genève/CarougeLe Salon Vert, 15, rue Ancienne, *79 382 87 23 Intermezzo II –ı 11.1.<br />

Eliana Marinari 17.1.–22.2.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Postfach 665 Just Another Story about Leaving –ı 1.3.<br />

Fridolin Walcher, Martin Stützle 12.1.–1.3.<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo: Marie-<br />

Louise Zeller-Egloff<br />

–ı31.1.<br />

Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53,<br />

vis-à-vis Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

Aline Stalder<br />

Impressionen 2019<br />

–ı 23.2.<br />

–ı 23.2.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.3.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstr. 2, *71 891 4813 Sprengstoff Frieden –ı 23.12.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Cantonale Berne Jura 2019/<strong>2020</strong> –ı 2.2.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.3.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 28.2.<br />

Kreuzlingen Kunstraum Kreuzlingen, Bodanstr. 7 a, *71 671 1528 Adolf Dietrich-Förderpreis 2019:<br />

–ı19.1.<br />

Pablo Walser<br />

ryser & naef Art Room, Gaissbergweg 1<br />

Karlheinz Scherer, Max<br />

–ı17.2.<br />

Sulzbachner, Werner Lutz<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF Emil Kreis –ı 16.2.<br />

Bruno Murer –ı 5.4.<br />

Küsnacht Grieder Contemporary Küsnacht, Lärchentobelstrasse 25,<br />

*043 818 5607<br />

Private Collection (Vol. II) –ı 24.1.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des Beaux-Arts La Chaux-de-Fonds,<br />

Rue des Musées 33, *32 967 6077<br />

Chloé Delarue<br />

Konrad Klapheck<br />

–ı 2.2.<br />

–ı 2.2.<br />

Laax CULARTA, Via Falera, *78 635 96 65 Regiunala 19 –ı 12.1.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Cantonale Berne Jura –ı12.1.<br />

Céline Manz, Maëlle Gross 6.2.–5.4.<br />

Laufenburg Ateliermuseum mit Skulpturengarten Erwin Rehmann , Hans Josephsohn –ı 9.2.<br />

Schimelrych 12, *62 874 4270<br />

Lausanne Collection de l’Art Brut, 11, av. des Bergières, *21 315 2570 Carlo Zinelli –ı 2.2.<br />

4th Art Brut Biennial –ı 26.4.<br />

Fondation de l’Hermitage, 2, route du Signal, *21 312 5013 Le Canada et l’impressionnisme 24.1.–24.5.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Atlas – A Cartography of Donations –ı 16.2.<br />

Place de la Gare 16, *21 316 34 45<br />

Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4 Time off. L’usage des loisirs –ı 13.4.<br />

abstract, Rue des Côtes-de-Montbenon 3 Delphine Reist –ı 18.1.<br />

CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,<br />

Lalie S. Pascual 16.1.–2.4.<br />

rue du Bugnon 46<br />

Club d’Art Contemporain, Rue des Côtes-de-Montbenon 3, Marco de Francesco –ı 1.2.<br />

*78 767 1976<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6 Yuval Yairi –ı 18.1.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />

*32 933 8950<br />

Hiver 19–20<br />

Benoît Jeannet<br />

–ı 26.1.<br />

–ı 10.12.<br />

Le Noirmont La Nef, Ancienne Eglise, *32 951 1745 Cantonale Berne Jura –ı 19.1.<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1 Before Time Began –ı29.3.<br />

Lenzburg Stapferhaus , Bahnhofstrasse 49 FAKE. Die ganze Wahrheit –ı 28.6.<br />

Lenzerheide Galerie Pesko, Voa Principala 56, *81 385 1010 Christina Peretti –ı 11.2.<br />

Lorenz Spring 16.2.–22.3.<br />

Lichtensteig Rathaus für Kultur, Hauptgasse 12 Dogo Residenz für Neue Kunst 11.1.–24.1.<br />

Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2 Figurative Malerei 15.2.–29.3.<br />

Visionen 19, Umfahrungsstrasse A22, Liestal/Füllinsdorf Visionen 19 –ı 9.5.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Ligornetto — Maske der Edo-Zeit,<br />

Museo Vincenzo Vela. Foto: Yuki Seli<br />

Moutier — Chantale Demierre,<br />

Musée Jurassien des Arts<br />

Neuchâtel — Gina Proenza, CAN<br />

Centre d’art Neuchâtel. Foto: V. Kolibàl<br />

Ligornetto Museo Vincenzo Vela, Largo Vela Giappone. L’arte nel quotidiano –ı 8.3.<br />

Locarno la rada, via della Morettina 2, *76 439 1866 Katia Bassanini, Fiorenza Bassetti, –ı 11.1.<br />

Angela Marzullo u.a.<br />

New Positions in Painting 21.2.–28.3.<br />

Lugano Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 5 Marisa Merz –ı 12.1.<br />

MASI, Piazza Bernardino Luini 6, *058 866 4230 Julian Charrière –ı 15.3.<br />

Luzern Hans Erni Museum, Lidostrasse 6,<br />

Serge Brignoni –ı 15.3.<br />

c/o Verkehrshaus der Schweiz<br />

Historisches Museum Luzern, Pfistergasse 24<br />

Rocky Docky – 450 Jahre Altes<br />

–ı 1.3.<br />

Zeughaus Luzern<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *412 0809 Barbara Gwerder – Mitten im Motiv 12.1.–15.3.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Jahresausstellung Zentralschweizer<br />

–ı 9.2.<br />

Kunstschaffen 2019<br />

Miriam Sturzenegger –ı 9.2.<br />

Giulia Piscitelli, Clemens von<br />

Wedemeyer –ı 9.2.<br />

Fabian Peake –ı 9.2.<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Micha Aregger – Eisflocken –ı 20.9.<br />

PTTH:// Pavillon Tribschenhorn Temporary Host,<br />

Algorithmen der Liebe 18.1.–15.2.<br />

Sälisstrasse 24<br />

Alpineum Produzentengalerie, Hirschmattstr. 30a, Finaleminimale –ı 25.1.<br />

*410 0025<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Tanya Goel –ı 1.2.<br />

Julia Steiner 14.2.–11.4.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233 Eve Lene –ı 1.2.<br />

Network of Arts, Seidenhofstrasse 12, *41 508 24 43 Gruppenausstellung –ı 14.3.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, 3, rue du Manoir Alexandre Loye 8.2.–17.5.<br />

Mendrisio Museo d’arte Mendrisio, Piazzetta dei Serviti 1 India Antica –ı 26.1.<br />

Mézières Musée du Papier peint, Rte de l’Eglise 12, *26 652 0690 La Laitière et le Pot aux Lés –ı 12.1.<br />

Moutier Musée Jurassien des Arts, 4, rue Centrale, CP 729,<br />

Cantonale Berne Jura –ı 2.2.<br />

*32 493 36 77<br />

Murg am seekultour, Alte Spinnerei, *76 338 8713 James Licini, Letizia Enderli –ı 30.10.<br />

Walensee<br />

Muri AG Museum Caspar Wolf, 1. OG des Singisenflügels im Kloster Caspar Wolf –ı 6.4.<br />

Muri, Marktstrasse 4, *56 664 7011<br />

Singisen Forum, Singisen Forum, Marktstrasse 4,<br />

Ursula Palla –ı 2.2.<br />

*56 664 70 11<br />

Murten Contemporary Gallery CH, Hauptgasse 27, *79 347 15 41 Veronika Spleiss,<br />

–ı 31.1.<br />

Roger Brönnimann<br />

Salome Würsch, Evgenia Guichert 14.2.–10.5.<br />

Neuchâtel CAN Centre d’art Neuchâtel , Rue des Moulins 37,<br />

*32 724 01 60<br />

Gina Proenza –ı 29.3.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Pfäffikon — Tonjaschja Adler, Vögele<br />

Kultur Zentrum © ProLitteris<br />

Rapperswil-Jona — Paulo Wirz,<br />

Kunst(Zeug)Haus © ProLitteris<br />

Neuhausen am<br />

Rheinfall<br />

Centre Dürrenmatt, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*32 720 2060<br />

Friedrich Dürrenmatt – Das grosse<br />

Festmahl<br />

–ı 22.3.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Nous qui errons dans la nuit –ı 7.3.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Neuchâtel, Esplanade Léopold-<br />

Robert 1<br />

Léopold Rabus<br />

Permanent: Les automates Jaquet-<br />

Droz<br />

–ı 8.3.<br />

–ı 31.12.<br />

Kunstraum Reinart, Laufengasse 17, *77 413 5368<br />

Alexander Schoeffel, Katrin<br />

–ı 2.2.<br />

Zuzáková<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 35. Kantonale Jahresausstellung –ı 12.1.<br />

der Solothurner Künstler*innen<br />

Orani Museo Nivola, Via Gonare 2 Peter Fend –ı26.1.<br />

Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Artistes de la galerie –ı 20.2.<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 abhängig? –ı22.3.<br />

Pontresina Plattner & Plattner, Via da la Staziun 11, *79 341 3515 Virginia Fleming –ı 13.4.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Grosse Regionale<br />

Paulo Wirz<br />

–ı2.2.<br />

–ı 2.2.<br />

Alte Fabrik, Klaus-Gebert-Str. 5 Grosse Regionale –ı2.2.<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 1070 Von Kopf bis Fuss –ı 21.2.<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Somvih 24 Didier Hagège –ı 21.3.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Martina-Sofie Wildberger –ı16.2.<br />

Gebändigt? Naturdarstellungen<br />

–ı13.4.<br />

aus der Slg. Gegenwartskunst<br />

Augenschmaus<br />

–ı13.4.<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, ouvert – Auf den Punkt gebracht 11.1.–16.2.<br />

*52 625 2418<br />

Schwyz Forum Schweizer Geschichte, Hofmatt/Zeughausstr. 5 Joggeli, Pitschi, Globi...beliebte<br />

–ı 15.3.<br />

Schweizer Bilderbücher<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Isabelle Krieg –ı 19.4.<br />

Anna Comiotto, Simon Lerin /<br />

–ı 19.4.<br />

Bettina Hystad, Marcus Maeder<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Konstruktive Kunst –ı 31.3.<br />

Sion Les Arsenaux, Rue de Lausanne 45 Les plus beaux livres de Suisse –ı 31.1.<br />

Musée d’art du Valais, Place de la Majorie 15, *27 606 4690 Flurina Badel, Jérémie Sarbach –ı 8.11.<br />

Regarder le paysage à travers la –ı 31.12.<br />

collection du Musée<br />

Solothurn Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 0980 Tanya Akhmetgalieva 11.1.–9.2.<br />

Atsuo Hukuda, Shuhei Fukuda 15.2.–5.4.<br />

Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30 Albert Anker –ı16.2.<br />

Giacomo Santiago Rogado<br />

–ı16.2.<br />

Neue Sammlungsausstellung 25.1.–31.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Schaffhausen — Martina-Sofie<br />

Wildberger, Museum zu Allerheiligen<br />

St. Gallen — Sebastian Stadler,<br />

Kunstmuseum St. Gallen<br />

Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof, Peter Von Gunten 18.1.–8.2.<br />

*79 632 40 15<br />

Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock Essenziell –ı1.2.<br />

Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Judith Nussbaumer 18.1.–8.2.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *032 621 38 58 Daphne Corregan, Changwon Seok –ı1.2.<br />

Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 Alexander Jaquemet –ı8.2.<br />

Spiez Kirchgemeindehaus Spiez, Kirchgasse 5 Hansueli Urwyler –ı 15.2.<br />

St. Antönien Talmuseum, St. Antönierstr. 17 Veh Landschaften –ı20.6.<br />

St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum, Museumstr. 50 Mandala –ı 26.1.<br />

Brigit Edelmann, Stefan Rohner,<br />

–ı 1.3.<br />

Andy Storchenegger<br />

Vom Jugendstil zum Bauhaus –ı 31.5.<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40<br />

L. Bill, A. Horni, S. Holliger, M. Julié, 25.1.–5.4.<br />

S. Paccaud<br />

Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32 Sebastian Stadler –ı 16.2.<br />

Altmeister-Geschichten –ı 5.4.<br />

Iman Issa –ı 26.4.<br />

Siobhán Hapaska 8.2.–21.6.<br />

Museum im Lagerhaus, Davidstrasse 44, *71 223 5857 Crazy, Queer, and Lovable –<br />

–ı 1.3.<br />

Ovartaci<br />

Textilmuseum, Vadianstr. 1 Mode Circus Knie –ı 19.1.<br />

Galerie Paul Hafner, Davidstrasse 40, *71 223 3211 Julia Bornefeld, Elisa Alberti –ı 25.1.<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />

Maria Xagorari 7.2.–1.3.<br />

*076 458 11 52<br />

St. Moritz Museum Engiadinais, Via dal Bagn 39, *81 833 43 33 Nicolaus Hartmann –ı 20.10.<br />

Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Alexander Calder –ı 9.2.<br />

Charles Gaines 16.2.–29.3.<br />

Stans Winkelriedhaus & Pavillon, Engelbergstr. 54A, *41 618 73 40 Rudolf Blättler – Skulptur –ı 9.2.<br />

Das Porträt – Dialoge und<br />

–ı 22.3.<br />

Begegnungen<br />

J. M. Wyrsch, M. P. v. Deschwanden, –ı 31.12.<br />

J. Zelger<br />

Steckborn Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Sarah Lehnerer –ı 25.1.<br />

Stefan Burger 1.2.–4.4.<br />

Stein Appenzeller Volkskunde-Museum, Dorf Gut ist was hilft – Appenzeller<br />

–ı 1.3.<br />

Tradition des Heilens<br />

Sursee Sankturbanhof Sursee, Theaterstr. 9, *922 2400 Louis Gut –ı 15.3.<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 Alfred Sturzenegger –ı 12.1.<br />

Zwischenstellung Miro Bannwart –ı 1.4.<br />

Thalwil ThalwilerHof Kunst, Artbox Perron 4 + 6, Bahnhof Thalwil, ArtBox 94 – Brigitta Gabban –ı 16.3.<br />

*44 720 78 56<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Cantonale Berne Jura 2019 –ı 9.2.<br />

Freunde sammeln 3 –ı 9.2.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Warth — Martha Haffter, Kunstmuseum<br />

Thurgau / Ittinger Museum<br />

Winterthur — Lucy Glendinning,<br />

Gewerbemuseum<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A Bendicht Friedli –ı 11.1.<br />

Pavel Schmidt, Petr Beranek 9.2.–7.3.<br />

Thun-Panorama, Schadaupark, *33 223 2462 Sehwunder. Trick, Trug & Illusion –ı 26.4.<br />

Unterägeri lakeside gallery, Lorzenstrasse 5, *76 761 28 30 Jahresausstellung lakeside gallery –ı 7.2.<br />

Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus, Stille Zeit 12.1.–2.2.<br />

*33 822 08 74<br />

Uster<br />

Haut. Venen. Allergie. | Zentrum Brunnehof,<br />

Kunst in der Praxis<br />

–ı31.1.<br />

Oberlandstrasse 100<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Les plus belles estampes des<br />

–ı 13.1.<br />

collections<br />

Courbet –ı 2.2.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *058 345 1060<br />

Muda Mathis, Sus Zwick, Hipp<br />

–ı 8.3.<br />

Mathis<br />

Konstellation 11 – Dietrich & Co. 18.1.–13.4.<br />

Konstellation 10 – Nackte<br />

–ı13.4.<br />

Tatsachen<br />

Wil Kunsthaus Rapp, Toggenburgerstrasse 139 Jan Janczak –ı 17.1.<br />

Winterthur Fotomuseum Winterthur, Grüzenstrasse 44 + 45 Because the Night –ı 16.2.<br />

Situations/Deviant –ı 23.2.<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Guido Baselgia –ı 16.2.<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Federn – wärmen, verführen,<br />

fliegen<br />

–ı1.6.<br />

–ı2.2.<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» , Haldenstr. 95,<br />

*058 466 77 40<br />

M. Bill, C. Graeser, V. Loewensberg,<br />

R. Paul Lohse<br />

Walead Beshty 25.1.–19.4.<br />

Souvenir Suisse<br />

–ı2.2.<br />

Das Wunder im Schnee – Pieter<br />

Bruegel d.Ä.<br />

Atelier-Galerie raku-art, Tösstalstrasse 14, *52 203 10 88 Evi Kienast, Susy Giesch, Keren<br />

–ı4.4.<br />

Schlatter<br />

AXA Exhibition Wall, Pionierstrasse 3 Olivia Widerkehr –ı26.2.<br />

COALMINE Forum für Dokumentarfotografie, Turnerstr. 1, As Long As The Sun Shines<br />

–ı9.4.<br />

*52 268 6868<br />

Hotel Wartmann, Rudolfstrasse 15 Kunstzimmer 25.1.–26.1.<br />

kunstkasten, Katharina Sulzer-Platz, *79 379 29 78 CKÖ –ı9.2.<br />

Centre d’art contemporain, Place Pestalozzi, *24 423 63 80 libres –ı 11.2.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Manon –ı23.2.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 My Mother Country – Malerei<br />

–ı 2.2.<br />

der Aborigines und Emily Kame<br />

Kngwarrey<br />

Fantastisch Surreal 16.2.–24.5.<br />

–ı1.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Winterthur — Pieter Bruegel d.Ä.,<br />

Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz<br />

Zofingen — Manon, Kunsthaus<br />

Zofingen ©ProLitteris<br />

Breton Duchamp Kiesler 16.2.–24.5.<br />

Museum Burg Zug, Kirchenstrasse 11<br />

Ernstfall! Die Schweiz im Kalten<br />

–ı 26.1.<br />

Krieg<br />

Museum für Urgeschichte(n) Zug, Hofstrasse 15<br />

Gesundheit! – 7000 Jahre<br />

–ı 17.5.<br />

Heilkunst<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Barbara Jäggi –ı 25.1.<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Chesa Madalena/Somvih 115, *81 850 1390 Absolutely Tschudi –ı 21.3.<br />

Monica De Cardenas, Chesa Albertini Alex Katz –ı 29.2.<br />

Werkstatt Hildegard Schenk, Dorta 68, *81 854 0267 Regula Dürig, Thomas Kurer 14.2.–14.8.<br />

Zürich Halle 622, Therese-Giehse-Strasse 10, *44 245 40 10 photoZÜRICH <strong>2020</strong> –ı 14.1.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 nach Zürich –ı 26.1.<br />

Johann Jacobs Museum, Seefeldquai 17, *44 388 6190 Ein Schiff wird nicht kommen –ı 5.5.<br />

Krematorium Nordheim, Käferholzstr. 101, Hallen 1+2, Zwischen Himmel und Erde – und<br />

–ı 5.4.<br />

*44 412 3717<br />

Erde und Himmel<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Marianna Simnett –ı 9.2.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1 Wilhelm Leibl –ı 19.1.<br />

Die neue Fotografie –ı 9.2.<br />

Olafur Eliasson 17.1.–22.3.<br />

Die Poesie der Linie 31.1.–26.4.<br />

Ottilia Giacometti 7.2.–3.5.<br />

Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20<br />

Video Art from Sitzerland and<br />

6.2.–7.2.<br />

Brazil (Part 1&2)<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 6511 Indiennes –ı 19.1.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Neue Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Luma/Westbau, Limmatstrasse 270 Tony Cokes –ı 26.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Lily van der Stokker –ı 23.2.<br />

Musée Visionnaire/Outsider Art, Predigerplatz 10,<br />

Himmelsstürmer*innen auf Kurs –ı 16.2.<br />

*44 251 6657<br />

Museum der Digitalen Kunst, Pfingstweidstr. 101 Vera Molnar –ı 9.2.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Fotografik: Klein, Ifert, Zamecznik<br />

Wissen in Bildern –<br />

Informationsdesign heute<br />

–ı 9.2.<br />

–ı 8.3.<br />

Designlabor: Material und Technik –ı 6.9.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Camille Graeser –ı 12.1.<br />

Leonor Antunes –ı 12.1.<br />

Roman Clemens –ı 12.1.<br />

Otto Piene 6.2.–10.5.<br />

Brigitte Kowanz 6.2.–10.5.<br />

Museum of Digital Art, Pfingstweidstrasse 101,<br />

*44 533 83 96<br />

Vera Molnar –ı 9.2.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Zürich — O. Piene, Museum Haus Konstruktiv<br />

© ProLitteris/Otto Piene Estate<br />

Zürich — Lily van der Stokker, Migros<br />

Museum für Gegenwartskunst<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Surimono –ı 9.2.<br />

Gitagovinda –ı 16.2.<br />

Fiktion Kongo –ı 15.3.<br />

Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Thomas Mann in Amerika –ı 19.1.<br />

Nordamerika Native Museum, Seefeldstr. 317 Curtis –ı 1.3.<br />

Photobastei 2.0, Sihlquai 125, *44 240 2200<br />

Striking Moments In<br />

–ı 15.3.<br />

Photojournalism 1932 – 1989<br />

100 Jahre Foto Zbinden –ı 15.3.<br />

Rue Hippolyte, Limmatstrasse 214, *44 273 0010<br />

Christina Forrer, Melodie Mousset, –ı 18.1.<br />

Athene Galiciadis, Kueng Caputo,<br />

Enzo Mari, Fornasetti Christa<br />

Bühler, JP Munro<br />

StageOne , Elias Canetti-Strasse 146, *043 355 7070 photoZÜRICH <strong>2020</strong> –ı 14.1.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Lukas Salzmann –ı 8.2.<br />

Hottingerstr. 8, *043 818 5406<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/<br />

Taiyo Onorato & Nico Krebs<br />

–ı30.4.<br />

Hof Stadelhofer Passage<br />

Völkerkundemuseum/Univers. Zürich, Pelikanstr. 40 ZuHören im Steilhang –ı 19.1.<br />

Mit Trommeln sprechen –ı 6.9.<br />

Seladon im Augenmerk –ı 22.11.<br />

ZAZ Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3 Wie wollen wir wohnen? –ı 31.1.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *043 311 7010 Birgit Olzhausen –ı 4.3.<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Howard Hodgkin –ı 25.1.<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Richard Tuttle –ı 8.2.<br />

Antonio Calderara 13.2.–4.4.<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Pavel Büchler 11.1.–15.2.<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8 Garda Alexander –ı 25.1.<br />

BELETAGE Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Domingo Chaves –ı 28.2.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Bastiaan Woudt –ı 25.1.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *044 252 0111 Land_Scope –ı 25.1.<br />

DIENSTGEBÄUDE Art Space, Töpferstrasse 26, *79 211 7112 Carlos Fernandez –ı 25.1.<br />

Catch of the Year(s) –ı 25.1.<br />

Edition VFO, Verena-Conzett-Str. 7 La métamorphose de l‘art imprimé –ı 14.3.<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *044 223 54 33 Jessie Makinson –ı 25.1.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Michelle Halbheer –ı 21.1.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21,<br />

*043 444 7050<br />

Galerie Eva Presenhuber, Rämistrasse, Rämistr. 33,<br />

*0 43 444 70 50<br />

Justin Matherly<br />

Tobias Pils<br />

25.1.–14.3.<br />

25.1.–14.3.<br />

Valentin Carron 25.1.–29.2.<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Virginia Overton –ı 8.2.<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

Expressions d’Afrique –ı 31.1.<br />

*44 226 7070<br />

Galerie Gmurzynska Talstrasse, Talstrasse 37, *44 226 7070 Expressions d’Afrique –ı 31.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 133


Galerie Haas AG, Zürich , Talstrasse 62a<br />

Franz Gertsch, Markus Raetz,<br />

–ı11.1.<br />

Anne Loch<br />

Jiří Georg Dokoupil 16.1.–20.2.<br />

Frank Wiebe 27.2.–30.3.<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *043 205 2829<br />

Jean Charasse, Alain-Jacques<br />

–ı 20.2.<br />

Lévrier-Mussat<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Christian Herdeg –ı25.1.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 XXX die I. 11.1.–29.2.<br />

Michael Toenges 11.1.–29.2.<br />

Sabian Baumann 7.2.–18.4.<br />

Galerie Sylva Denzler, Gemeindestrasse 4 Felix Studinka –ı8.2.<br />

Galerie Wenger, Mühlebachstr. 12, *043 211 30 33 Ricardo Rendón –ı11.1.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, *44 251 2322 Nic Frames Names –ı24.1.<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Yves Netzhammer, Gramazio<br />

–ı15.3.<br />

Kohler<br />

Hard-Cover Art Gallery, Hardplatz 21 Alles da so wie du –ı 10.1.<br />

Joris Burla 14.1.–15.1.<br />

Christophe Cachelin 18.1.–28.2.<br />

Hauser & Wirth Zürich, Limmatstr. 270 Zhang Enli 17.1.–29.2.<br />

David Zink Yi 17.1.–29.2.<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 Barbara Babo –ı 10.1.<br />

Kate Vass Galerie, Feldeggstrasse 88, *44 382 83 03 Espen Kluge –ı 30.1.<br />

Kellergalerie, Selnaustr. 15, *79 329 5856 Carl Roehrig 18.1.–30.1.<br />

Kupper Modern, Zwinglistrasse 10 Make Zurich small again –ı28.3.<br />

Last Tango, Gasometerstrasse 30 Can you feel it? –ı11.1.<br />

Livie Fine Art, Claridenstrasse 34 Imi Knoebel –ı 30.1.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Narration and Performance –ı29.2.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Stephan Balkenhol –ı11.1.<br />

ABUC – Eleven Cuban artists<br />

–ı11.1.<br />

Jacobo Castellano 24.1.–14.3.<br />

Peter Hujar, Paul Thek 24.1.–14.3.<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 nano SPEKTRUM n°1 –<br />

–ı 10.1.<br />

Jahresausstellung<br />

Andreas Weber, Aldo Mozzini 25.2.–13.3.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Adrian Paci –ı 15.2.<br />

Petra Gut Contemporary AG, Nüschelerstrasse 31, F. C. Gundlach –ı 1.2.<br />

*44 422 4069<br />

Roehrs & Boetsch, Bachstr. 9, *43 539 56 74 Lauren Huret –ı 22.2.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Ursula Palla –ı 11.1.<br />

Jan Czerwinski 24.1.–7.2.<br />

schauraum multipleart, Merkurstrasse 44, *44 392 0625 preview: edition20* –ı 16.1.<br />

Michael Eul, Florian Schmidt 20.1.–25.3.<br />

Stadthaus Zürich, Stadthausquai 17, *44 216 31 11 Privatsphäre. Geschützt –<br />

–ı 27.2.<br />

geteilt – gekauft<br />

TART Zürich, Gotthardstr. 54, *79 195 5417 Olga Titus –ı 11.1.<br />

Rachele Monti 23.1.–15.2.<br />

Thomas Ammann Fine Art, Restelbergstrasse 97,<br />

Klaudia Schifferle 3.2.–30.4.<br />

*44 360 5160<br />

Transithalle, Freilagerstr. 9 Ursula Knobel 31.1.–2.2.<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *044 252 4161 Mara Müller, Doris Schmid –ı 11.1.<br />

Rosemary Rauber, Corina Staubli, 16.1.–18.1.<br />

Maritta Winter<br />

Sibylle Burla, Verena Rommanens 23.1.–25.1.<br />

Stefan Vollenweider 4.2.–8.2.<br />

WBB Gallery, Trittligasse/Neustadtgasse 1, *44 260 8196 Refugium –ı 1.2.<br />

ZHdK / Toni Areal, Toni-Areal/Pfingstweidstr. 96,<br />

*043 446 42 18<br />

100 beste Plakate 18 Deutschland<br />

Österreich Schweiz<br />

–ı 10.1.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Belgien *0032<br />

Antwerpen Museum van Hedendaagse, Leuvenstraat 32, *3 238 5960 Marcel Broodthaers –ı 19.1.<br />

Brüssel BOZAR-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 Yves Zurstrassen –ı12.1.<br />

Keith Haring<br />

–ı19.4.<br />

ING Art Centre Bruxelles, Koningsplein 6 Love. Hate. Debate. –ı15.3.<br />

Centrale for contemporary art Bruxelles,<br />

Roger Ballen<br />

–ı14.3.<br />

Place sainte catherine, 44, *279 6435<br />

Valérie Bach, 6, rue Faider, *2 502 7824 American Women –ı21.3.<br />

Charleroi Galerie V2 | Vecteur, Rue de Marcinelle Laëtitia Bica –ı 18.1.<br />

–ı 19.1.<br />

Eupen IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst, Rotenberg 12B,<br />

*87 560 110<br />

Gent<br />

S.M.A. K. – Stedelijk Museum voor Actuele Kunst,<br />

jan hoetplein, 1, *9 240 76 01<br />

Hornu Musées des arts contemporains Hornu, 82,<br />

rue Sainte-Louise<br />

Leuven Museum Leuven, Leopold Vanderkelenstraat 28,<br />

*16 272 929<br />

IKOB Kunstpreis für feministische<br />

Kunst<br />

Ciprean Muresan<br />

Ronny Delrue<br />

–ı 19.1.<br />

–ı 19.1.<br />

From the Collection | noWHere –ı 16.2.<br />

Rosalind Nashashibi, Lucy Skaer –ı 16.2.<br />

Collection exhibition 8.2.–3.5.<br />

Charbel-Joseph H. Boutros 8.2.–3.5.<br />

Richard Venlet 8.2.–6.12.<br />

Abeilles de l’invisible –ı 12.1.<br />

Béatrice Balcou<br />

M-collection<br />

Liège La Boverie, Parc de la Boverie Hyperrealism Sculpture. Ceci n’est<br />

pas un corps<br />

Dänemark *0045<br />

–ı20.1.<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 3.5.<br />

Humlebæk Louisiana Museum of Modern Art, Gl. Strandvej 13 Lauren Greenfield –ı 26.1.<br />

Tatiana Bilbao –ı 9.2.<br />

Deutschland *0049<br />

Aachen Centre Charlemagne, Katschhof 1, *241 342 49 31 Alles auf Anfang? In Aachen<br />

–ı 8.3.<br />

beginnt die Nachkriegszeit<br />

Couven Museum, Hühnermarkt 17 Wir Nachkriegskinder –ı 29.3.<br />

Ludwig Forum für internationale Kunst,<br />

Louisa Clement –ı 26.1.<br />

Jülicher Strasse 97–109<br />

Albstadt KUNSTMUSEUM der Stadt ALBSTADT, Kirchengraben 11 Die dunkle Seite des Mondes –ı 16.2.<br />

Christian Landenberger<br />

–ı16.2.<br />

Alkersum Museum Kunst der Westküste, Hauptstr. 7 10 Jahre MKdW – Meisterwerke –ı 12.1.<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Neue Jahresgaben –ı 26.1.<br />

Brad Doeney 14.2.–15.3.<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Helge Leiberg, Burkhard Held –ı9.2.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Riecker-Raum: Tierisch! –ı 26.1.<br />

Titus Schade –ı 9.2.<br />

Tanja Rochelmeyer 22.2.–3.5.<br />

Riecker-Raum: Kinderreich! 1.2.–31.1.<br />

Bad Homburg Museum Sinclair-Haus, Löwengasse 15, *6172 171 2120 Illusion Natur –ı 2.2.<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />

Karin Kneffel –ı 8.3.<br />

*7221 398 9831<br />

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Boris Mikhailov –ı 9.2.<br />

Bayreuth Kunstmuseum Bayreuth, Maximilianstrasse 33,<br />

*921 764 5312<br />

Ausstellungen aus den<br />

Sammlungen: Teil 3<br />

Bedburg-Hau Museum Schloss Moyland, Am Schloss 4 Wilhelm Busch –ı24.2.<br />

Bergisch Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8, Stefan Wewerka – Dekonstruktion –ı 19.4.<br />

Gladbach *2202 142 334<br />

der Moderne<br />

Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 Käthe-Kollwitz-Preis <strong>2020</strong> –ı 1.3.<br />

Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 Helga Paris –ı 12.1.<br />

–ı 1.2.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / DÄNEMARK / DEUTSCHLAND 135


Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 Modell-Naturen in der<br />

11.1.–26.4.<br />

Zeitgenössischen Fotografie<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Kampf um Sichtbarkeit –ı8.3.<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128<br />

Jubiläumsausstellung: original<br />

–ı27.1.<br />

bauhaus<br />

Fritz Eschen<br />

–ı27.1.<br />

Bettina Pousttchi<br />

–ı6.4.<br />

Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2 Wilhelm und Alexander von<br />

–ı19.4.<br />

Humboldt<br />

Galerie im Turm, Frankfurter Tor 1, *30 422 9426 Anaïs Senli –ı12.1.<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Anthony Caro –ı12.7.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Lawrence Abu Hamdan –ı9.2.<br />

Preis der Nationalgalerie 2019<br />

–ı16.2.<br />

Cevdet Erek<br />

–ı8.3.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus<br />

3, *30 8 3215 9120<br />

Natalie Czech, Friederike<br />

Feldmann<br />

Bjørn Melhus<br />

–ı2.2.<br />

–ı 16.2.<br />

Bettina Pousttchi –ı 10.5.<br />

Künstlerhaus Bethanien, Kottbusserstr. 10, *30 616 9030 Anna Rún Tryggvadóttir 16.1.–9.2.<br />

Hyelim Cha 16.1.–9.2.<br />

Emi Otaguro 16.1.–9.2.<br />

Gülşin Ketenci 16.1.–9.2.<br />

Talya Lubinsky 16.1.–9.2.<br />

Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8 Menzel. Maler auf Papier –ı19.1.<br />

Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 Wu Tsang –ı12.1.<br />

Durch Mauern gehen<br />

–ı19.1.<br />

me Collectors Room Berlin, Auguststraße 68, *30 8600 8510 Gerhard Richter<br />

–ı31.1.<br />

Mary Bauermeister, Rashid Al<br />

–ı31.1.<br />

Khalifa, Simon Stockhausen<br />

Moving Energies – 10 years me 22.2.–17.5.<br />

Collectors Room Berlin<br />

Museum Berggruen, Schlossstr. 1, *30 2639 4880<br />

Pablo Picasso x Thomas Scheibitz. –ı2.2.<br />

Zeichen Bühne Lexikon<br />

Museum der Dinge, Oranienstr. 25 Dekor als Übergriff? –ı 10.2.<br />

Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25 comiXconnection –ı29.3.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Ludwig Windstosser –ı23.2.<br />

Helmut Newton’s Private Property –ı31.12.<br />

Museum für Kommunikation Berlin, Leipziger Str. 16 Die Nacht. Alles ausser Schlaf –ı1.6.<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 Joan Jonas –ı 24.1.<br />

Hito Steyerl –ı 26.1.<br />

Bouchra Khalili –ı 30.8.<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />

Spielclub Oranienstrasse 25 –ı 19.1.<br />

Oranienstr. 25<br />

11. Berlin Biennale c/o ExRotaprint , Bornemannstraße 9 exp. 2: Virginia de<br />

–ı 8.2.<br />

Medeiros – Feministische<br />

Gesundheitsrecherchegruppe<br />

68projects, Fasanenstr. 68 Chris Hood –ı 18.1.<br />

Barbara Wien, Schöneberger Ufer 65, 3.OG Luca Frei –ı 25.1.<br />

Buchmann Galerie Berlin, Charlottenstr. 13<br />

B. Burkhard, T. Cragg, A. Garutti,<br />

–ı 11.1.<br />

J. Sternfeld<br />

William Tucker 31.1.–7.3.<br />

C/O Berlin Foundation. Amerika Haus, Hardenbergstraße<br />

22–24, *30 284 4416 0<br />

Love, Ren Hang<br />

Christopher Williams<br />

–ı 29.2.<br />

–ı 29.2.<br />

C/O Berlin Talent Award –ı 29.2.<br />

Dittrich & Schlechtriem, Linienstr. 23, *30 2434 2462 Soufiane Ababri –ı 2.2.<br />

Galerie Barbara Weiss, Kohlfurter Str. 41/43 Boris Mikhailov –ı 9.2.<br />

Galerie Buchholz, Fasanenstr. 30 Jutta Koether –ı 25.1.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Galerie im Körnerpark, Schierker Straße 8<br />

This might be a place for<br />

–ı 5.2.<br />

hummingbirds<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840 Hortensia Mi Kafchin 15.2.–11.4.<br />

Galerie Kornfeld Berlin, Fasanenstraße 26, *30 889 225 890 Stéphane Couturier –ı 18.1.<br />

Galerie Nagel Draxler Berlin, Weydinger Str. 2/4 Christian Kosmas Mayer –ı 11.1.<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 6 aus 181 11.1.–8.2.<br />

B. Terwiel, M. A. Fernandez,<br />

21.2.–28.3.<br />

S. Sabahi<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre<br />

Heike Negenborn, Andreas<br />

–ı 11.1.<br />

Silbermann<br />

Galerie Sheriban Türkmen, Bleibtreustr. 1, *030 2977 0810 Gaspare Gaeta & Sheriban<br />

–ı 29.1.<br />

Türkmen<br />

Nagel Draxler Kabinett, Rosa-Luxemburg-Straße 33, Renée Green –ı 11.1.<br />

*30 400 42 64 1<br />

Rasche Ripken , Linienstrasse 148, *30 4005 4160 Fabian Warnsing –ı 18.1.<br />

St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz Norbert Bisky –ı 23.2.<br />

Tanja Wagner, Pohlstrasse 64 Kapwani Kiwanga –ı 25.1.<br />

Bernried Buchheim Museum, Am Hirschgarten 1 Paula Modersohn-Becker –ı 15.3.<br />

Bielefeld Kunsthalle Bielefeld, Artur-Ladebeck-Strasse 5 L’homme qui marche –<br />

–ı 8.3.<br />

Verkörperung des Sperrigen<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Family Stories – Junge Kunst aus –ı26.1.<br />

Israel<br />

Kubus der Situation Kunst, Nevelstras. 29 c, *234 298 8901 Farbanstösse –ı19.4.<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Friedrich-Ebert-Allee 4 California Dreams –ı 12.1.<br />

Jahresgaben 2019 –ı 9.2.<br />

Vittorio Brodmann –ı 9.2.<br />

Martin Kippenberger –ı 16.2.<br />

Beethoven –ı 26.4.<br />

Kunstmuseum Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 2 Benjamin Dittrich –ı 19.1.<br />

raum2810, Orchideenweg 45A, *171 232 99 35 8 Unikate 8 Künstler –ı 18.1.<br />

Braunschweig<br />

–ı 12.1.<br />

Museum für Photographie Braunschweig, Helmstedter<br />

Strasse 1<br />

Zonnenrandgebiet –<br />

Mitgliederausstellung<br />

Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Ikonen. Was wir Menschen anbeten –ı 1.3.<br />

Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69 Jahresgaben 2019 –ı 19.1.<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 Künstlerbücher: Vielfältig<br />

–ı 12.1.<br />

Mehrseitig<br />

Andrea Bowers –ı 23.2.<br />

KlangTräume. Musik, Geräusch und –ı 1.3.<br />

Klangerlebnis<br />

Heman Chong –ı 1.3.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Olaf Nicolai –ı 29.3.<br />

Kunstforum der TU Darmstadt, Hochschulstraße 1, Paul Meissner –ı 19.1.<br />

*6151 16 20 52 8<br />

Museum Künstlerkolonie, Alexandraweg 26 Olaf Nicolai –ı 29.3.<br />

Delmenhorst Städtische Galerie Delmenhorst, Fischstrasse 30 Pia Pollmanns –ı15.3.<br />

DonaueschingenMuseum Art.Plus, Museumsweg 1 Vollgas – Full Speed –ı 2.2.<br />

Ariane Faller, Mateusz Budasz –ı 22.3.<br />

Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 Mirjam Elburn, Esther Hagenmaier, –ı 2.2.<br />

Simona Koch<br />

Dortmunder Kunstverein, Park der Partnerstädte 2 Jannis Marwitz, Matt Welch –ı 9.2.<br />

Schauraum Comic + Cartoon, Max-von-der-Grün-Platz 7 Nimm das, Adolf! Zweiter Weltkrieg –ı 15.3.<br />

im Comic<br />

Dresden Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8 Das Verschwinden der<br />

–ı 12.1.<br />

Mittelschicht des Museum für<br />

fremde und vertraute Kulturen<br />

Leonhardi-Museum, Grundstrasse 26 Barbara Klemm –ı 1.3.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 137


Staatliche Kunstsammlungen Dresden,<br />

Jan und Eva Švankmajer<br />

–ı8.3.<br />

Residenzschloss/Taschenberg 2<br />

Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Str. 2/ Eingang Konferenz der Plastiktiere<br />

–ı1.3.<br />

Landhausstr.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Carsten Nicolai –ı 26.1.<br />

Eija-Liisa Ahtila –ı 26.1.<br />

Künstler der Brücke –ı 1.6.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Erwin Wortelkamp –ı 1.3.<br />

Klaus Kinold –ı 24.5.<br />

Düren<br />

–ı 16.2.<br />

Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren,<br />

Hoeschplatz 1<br />

Vom Leben in<br />

Industrielandschaften<br />

Düsseldorf K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 8381204 Carsten Nicolai –ı 19.1.<br />

Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Im Licht der Nacht –ı 9.2.<br />

KIT – Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b, *211 8920 769 Taking Root –ı 26.1.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Albert Oehlen, Carroll Dunham –ı 1.3.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Edvard Munch –ı 1.3.<br />

*211 8381204<br />

Museum Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 899 0200 Kosmos Hanck –ı 12.1.<br />

Norbert Tadeusz –ı 2.2.<br />

Sichtweisen. Die neue Sammlung 19.2.–17.5.<br />

Fotografie<br />

Verrückt nach Angelika Kauffmann 30.1.–24.5.<br />

Peter Lindbergh 5.2.–1.6.<br />

Clara Maria Sels, Poststr. 3, *211 328 020 Lars Teichmann –ı 11.1.<br />

Hans Strelow, Luegplatz 3 Jürgen Meyer –ı 30.1.<br />

–ı 26.1.<br />

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen,<br />

Grabbeplatz 4<br />

Hedda Schattanik, Roman<br />

Szczensy, Alex Wissel<br />

Galerie Peter Tedden, Mutter-Ey-Str. 5,<br />

Anke Bersselis, Sybille Kroos –ı 25.1.<br />

*+49 177 671 74 67<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Stopover –ı 12.1.<br />

Shin Matsunaga –ı 12.1.<br />

I was a Robot –ı 15.3.<br />

Der montierte Mensch –ı 15.3.<br />

Frankfurt/M Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43 In norwegischen Landschaften –<br />

–ı19.1.<br />

Hunting high and low<br />

The Playground Project –<br />

–ı21.6.<br />

Architektur für Kinder<br />

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt,<br />

Schaumainkai 17<br />

House of Norway<br />

–ı26.1.<br />

–ı16.2.<br />

MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST, Domstrasse 10,<br />

*69 2123 0447<br />

MUSEUM MMK und ZOLLAMT MMK:<br />

„Museum“<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Lee Krasner –ı12.1.<br />

Hanna Ryggen<br />

–ı12.1.<br />

Fantastische Frauen 13.2.–24.5.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Making Van Gogh –ı16.2.<br />

Frankfurter Kunstverein, Markt 44<br />

Trees of Life – Erzählungen für<br />

–ı19.1.<br />

einen beschädigten Planeten<br />

Wilma Tolksdorf, Hanauer Landstr. 136, *69 4305 9427 Jeff Cowen –ı15.2.<br />

Freiburg/B Augustinermuseum, Augustinerplatz 1–3, *761 201 2597 freiburg.archäologie – 900 Jahre<br />

Leben in der Stadt<br />

–ı 4.10.<br />

–ı 15.3.<br />

Museum für neue Kunst Freiburg/B, Marienstrasse 10a,<br />

*761 201 2581<br />

Expressionist Scherer – direkter,<br />

roher, emotionaler<br />

Museum für Stadtgeschichte, Wentzingerhaus<br />

freiburg.archäologie – 200 Jahre<br />

–ı 4.10.<br />

Forschen in der Stadt<br />

Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, *761 201 2566 Südsee – Traum und Wirklichkeit –ı 2.2.<br />

PEAC Museum, Robert-Bunsen-Str. 5 Paul Ege Art Collection –ı 19.4.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Archäologisches Museum Colombischlössle, Rotteckring 5<br />

Friedberg Galerie Hoffmann – Görbelheimer Mühle 1,<br />

Görbelheimer Mühle 1, *06031 2443<br />

Der römische Legionär – Weit mehr –ı 29.11.<br />

als ein Krieger<br />

Anett Frontzek –ı 13.6.<br />

Friedrichshafen Galerie Bernd Lutze, Zeppelinstrasse 7 Kachinam –ı 18.1.<br />

Giessen Kunsthalle Giessen, Berliner Platz 1 FORT. Undercover –ı16.2.<br />

Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg, Line Krom –ı 20.1.<br />

*641 250 9444<br />

Göppingen Kunsthalle Göppingen, Marstallstraße 55, *7161 650 4211 Bastian Muhr –ı 9.2.<br />

Point of View –ı 9.2.<br />

Jan Köchermann –ı 9.2.<br />

Johannes Hewel 8.2.–29.3.<br />

Goslar Mönchehaus Museum, Mönchestrasse 1 Andreas Greiner –ı 26.1.<br />

Hagen Osthaus Museum, Museumsplatz 1 Leonardo da Vinci – Erfinder und<br />

Wissenschaftler<br />

–ı 12.1.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale),<br />

Friedemann-Bach-Platz 5<br />

Bauhaus Meister Moderne<br />

Wege zur Burg der Moderne<br />

Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Amerika! Disney, Rockwell,<br />

Pollock, Warhol<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengiesserwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Haus der Photographie/Halle für Aktuelle Kunst,<br />

Deichtorstrasse 1–2<br />

Impressionismus<br />

Goya, Fragonard, Tiepolo<br />

Edith Dekyndt<br />

–ı 12.1.<br />

–ı 12.1.<br />

–ı12.1.<br />

–ı1.3.<br />

–ı 13.4.<br />

–ı7.6.<br />

Unfinished Stories –ı 30.8.<br />

Aneta Kajzer 7.2.–24.5.<br />

Jenisch-Haus, Baron-Voght-Strasse 50, *40 828 790 Tanz des Lebens –ı13.1.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Oscar Murillo –ı26.1.<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof, Hannoversche Strasse 85, Jahresgaben 2019<br />

–ı9.2.<br />

*40 7675 3896<br />

Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz<br />

Der Amateur. Vom Bauhaus zu<br />

–ı12.1.<br />

Instagram<br />

100 Jahre lenkbares Licht 31.1.–1.6.<br />

Hannover Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Fiona Tan –ı 12.1.<br />

Fred Stein –ı 26.1.<br />

Jussuf Abbo –ı 29.3.<br />

Elementarteile –ı 30.11.<br />

Kunstverein Hannover, Sophienstrasse 2 Koenraad Dedobbeleer –ı 26.1.<br />

Sebastian Kuhn –ı 1.8.<br />

Herford Marta Herford, Goebenstr. 4–10, *5221 9944 300 Im Licht der Nacht – Vom Leben im<br />

Halbdunkel<br />

–ı 9.2.<br />

Herne Flottmann-Hallen, Strasse des Bohrhammers 5,<br />

*2323 162 951<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*545 991 460<br />

Kaiserslautern<br />

mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern,<br />

Museumsplatz 1, *631 364 7201<br />

Christoph Platz, Peter Nagel<br />

Spuren 2 – Herner KünstlerInnen<br />

der Jahrgänge 1949 bis 1960<br />

Ausblick!<br />

Im Rückblick!<br />

–ı 12.1.<br />

15.2.–19.4.<br />

–ı 26.1.<br />

–ı 26.1.<br />

Winterlicht | Raumzeichnungen –ı 23.2.<br />

Eva Jospin<br />

–ı12.1.<br />

Purrmann, Waldschmidt & Co.<br />

–ı23.2.<br />

Julia Steiner 8.2.–19.7.<br />

Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Strasse 2–6 Marcel van Eeden –ı 8.3.<br />

Der Fall im Stall. Ein ungelöstes<br />

–ı 8.3.<br />

Rätsel<br />

Hans Baldung Grien –ı 8.3.<br />

Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27 Tradition und Aufbruch –ı 19.1.<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Riccardo Benassi –ı 19.1.<br />

Die ganze Welt ein Bauhaus –ı 16.2.<br />

Michael Bielicky –ı 8.3.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 139


Peter Weibel –ı 8.3.<br />

bauhaus.film.expanded 8.2.–17.5.<br />

Writing the History of the Future. –ı 21.3.<br />

Die Sammlung des ZKM<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Jeremiah Day 7.2.–19.4.<br />

Kassel GRIMMWELT Kassel, Weinbergstraße 21, *561 5986190 Rotes Käppchen, blauer Bart –ı 13.4.<br />

Hessisches Landesmuseum (Museumslandschaft Hessen Höfische Jagd in Hessen –ı 12.1.<br />

Kassel), Brüder-Grimm-Platz 5, *561 316 800<br />

Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Rachel Rose –ı 12.1.<br />

Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 Der Leda-Code –ı 2.2.<br />

250 Jahre Antikensammlung Kassel –ı 31.12.<br />

Galerie Coucou, Elfbuchenstr. 20, *561 170 969 9897 Dauer –ı 24.1.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Lotte Laserstein –ı 19.1.<br />

Streifzüge durch die Sammlung –ı 9.2.<br />

Kirchheim Galerie im Kornhaus, Max-Eyth-Str. 19, *7021 973 030 Andreas Schneider –ı 26.1.<br />

unter Teck<br />

Kochel am See Franz Marc Museum, Franz Marc Park 8–10, *8851 924 880 Der Blaue Reiter – Das Moment der –ı 16.2.<br />

Abstraktion<br />

Köln<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im Boris Becker –ı 9.2.<br />

Mediapark 7<br />

Kolumba, Kolumbastraße 4 1919 49 69 ff. Aufbrüche –ı 17.8.<br />

Ulrich Tillmann –ı 17.8.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Hier und Jetzt –ı 19.1.<br />

Lucia Moholy. Fotogeschichte<br />

–ı 2.2.<br />

schreiben<br />

Wade Guyton –ı 1.3.<br />

Blinky Palermo 18.1.–3.5.<br />

Stille Ruinen 15.2.–14.6.<br />

–ı 12.1.<br />

Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />

Obenmarspforten/Kölner Rathaus<br />

Amsterdam Machsor. Ein Schatz<br />

kehrt heim nach Köln<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7 – 11 Accrochage –ı 11.1.<br />

Tom Hammick –ı 11.1.<br />

Patrick Hughes 22.1.–7.3.<br />

Galerie Gisela Capitain, St. Apern Strasse 26 Richard Smith 18.1.–29.2.<br />

Galerie Karsten Greve Köln, Drususgasse 1–5,<br />

Sally Mann 17.1.–14.3.<br />

*221 257 1012<br />

Galerie Koppelmann, Baudristr. 5 Manfred Bockelmann –ı 1.2.<br />

Heinz Holtmann, Anna-Schneider-Steig 13 Winter Special 2019 –ı 7.2.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Liu Guangyun –ı 11.1.<br />

Zero Fold, Albertusstraße 4, *221 271 8817 Stefan à Wengen –ı 11.1.<br />

Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 August Deusser –ı 19.4.<br />

Kornwestheim Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Strasse 93 Manfred Henninger –ı 15.3.<br />

Krefeld Kunstmuseen Krefeld, Joseph-Beuys-Platz 1,<br />

*2151 975 580<br />

Akt 3: Dystopie<br />

Architektur als lebendiger Körper<br />

–ı 26.1.<br />

–ı 26.1.<br />

Akt 1: Utopie –ı 26.1.<br />

Akt 2: Mobilität –ı 26.1.<br />

Folklore & Avantgarde –ı 23.2.<br />

Von Albers bis Zukunft –ı 24.4.<br />

Sharon Ya’ari 23.2.–23.8.<br />

Landshut Galerie Jahn, Pulverturmstr. 5, *871 276 48 16 Harding Meyer –ı 24.1.<br />

Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Jochen Plogsties, Claudia Wieser –ı 12.1.<br />

Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstr. 10 Michael Riedel –ı 16.2.<br />

Max Liebermann –ı 16.2.<br />

Max Slevogt 17.1.–19.4.<br />

Lovis Corinth 26.2.–1.6.<br />

Stadtgeschichtliches Museum, Altes Rathaus/Markt 1,<br />

*341 965 1320<br />

Clara Schumann zum 200.<br />

Geburtstag<br />

–ı 19.1.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Potemka Contemporary Art, Aurelienstr. 41, *0172 346 0657 Christian Bussenius –ı 11.1.<br />

Leverkusen Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80 Simon Schubert –ı 19.4.<br />

Liebes Ding 26.1.–26.4.<br />

Lindau Kunstmuseum am Inselbahnhof, Maximilianstr. 52, Stephan Huber –ı 2.2.<br />

*+49 8382 27 47 47<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Wir von hier! 31.1.–1.3.<br />

Lörrach Drei Länder Museum, Baslerstr. 143, *7621 919 370 Paul Ibenthaler 17.1.–8.3.<br />

Inspiration 7: Stillleben 24.1.–22.3.<br />

Lübeck Kunsthalle St. Annen, St. Annen-Str. 15 KunstBetriebe3 –ı 12.1.<br />

Luckenwalde E-WERK Luckenwalde, Rudolf-Breitscheid-Straße 73, Lucy Joyce –ı 28.3.<br />

*33714061780<br />

Nicolas Deshayes –ı 28.3.<br />

Ludwigshafen Kunstverein Ludwigshafen, Bismarckstr. 44–48 Gestaltung der Zukunft –ı 19.1.<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Uriel Orlow –ı23.2.<br />

Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Inspiration Matisse –ı 19.1.<br />

Kunstverein Mannheim, Augustaanlage 58 Elfer Raus! –ı 12.1.<br />

Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Javagold –ı 13.4.<br />

Marl Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 made in marl –ı 1.3.<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Josef Madlener –ı 12.1.<br />

Alpen Mythos Natur –ı 26.1.<br />

Karavane – verschollene Collagen –ı 1.3.<br />

von Hannah Höch<br />

Mönchengladbach<br />

Städt. Museum am Abteiberg, Abteistrasse 27 Jutta Koether –ı 16.2.<br />

Mülheim Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Schloßstr. 28–30 Das Kleine –ı19.1.<br />

an der Ruhr<br />

München Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Anthonis van Dyck –ı 2.2.<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum,<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

Thonet & Design<br />

Anders gesehen<br />

–ı 2.2.<br />

–ı 29.3.<br />

Ingo Maurer –ı 18.10.<br />

ERES-Stiftung, Römerstrasse 15 Zero Gravity –ı 1.2.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Markus Lüpertz –ı 26.1.<br />

Innenleben. Interiorities –ı 29.3.<br />

Theaster Gates –ı 19.7.<br />

Jüdisches Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, Sag Schibbolet! –ı 23.2.<br />

*89 2339 6096<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Die Fäden der Moderne –ı 8.3.<br />

Lothringer_13_Halle, Lothringer Str. 13 Hayahisa Tomiyasu –ı 26.1.<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 Gesichter der Stadt –ı 23.2.<br />

Vorbilder/Nachbilder 7.2.–14.6.<br />

Ready to go! Schuhe bewegen –ı 21.6.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Forever Young –ı 30.4.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Ingo Maurer –ı 16.2.<br />

Feelings – Kunst und Emotion –ı 4.10.<br />

Sammlung Goetz, Oberföhringerstr. 103<br />

Tutto. Perspektiven italienischer –ı29.2.<br />

Kunst<br />

Elka Jordanow, Zieblandstr. 19 Susanne Rottenbacher –ı31.1.<br />

GALERIE BRITTA VON RETTBERG, Gabelsbergerstraße 51 Youjin Yi 17.1.–28.2.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45 Rot ist schön –ı22.2.<br />

Kunstfoyer d. Versicherungskammer Bayern,<br />

O. Winston Link. Retrospektive –ı26.1.<br />

Maximilianstrasse 53, *89 2160 2662<br />

Nicole Gnesa, Kolosseumstr. 6, *89 <strong>2020</strong> 7665 Dimitri Horta –ı 10.1.<br />

SMUDAJESCHECK GALERIE, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Monika Huber 17.1.–22.2.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau,<br />

Luisenstrasse 33/Königsplatz<br />

Senga Nengudi<br />

Alexej von Jawlensky, Marianne<br />

von Werefkin<br />

–ı 19.1.<br />

–ı 16.2.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 141


Münster Kunsthalle Münster, Hafenweg 28 Förderpreisausstellung der<br />

–ı 12.1.<br />

Freunde der Kunstakademie<br />

LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Esper Postma –ı 19.1.<br />

William Turner –ı 26.1.<br />

The Public Matters. Ausstellung –ı 15.11.<br />

und Forum<br />

Kunstakademie, Leonardo-Campus 2, *251 8361 330 Förderpreisausstellung –ı 12.1.<br />

R. Gährken, A. Molaei, L. Wächter, –ı 9.2.<br />

M. Wunderlich<br />

Westfälischer Kunstverein, Rothenburg 30 Jahresgaben 2019 –ı 19.1.<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Park Seo-bo, Minjung Kim –ı 29.3.<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Thomas Schütte –ı 15.3.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Dauerhafte Präsentation der Slg. –ı 31.12.<br />

Karl-Heinrich Müller<br />

Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Hidden Beauty –ı 19.1.<br />

Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93 Get well soon –ı 16.2.<br />

Galerie Sima, Hochstrasse 33, *911 263 409 Horst Münch (Teil 2) –ı 18.1.<br />

Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus<br />

Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />

Etel Adnan<br />

Lily Wittenburg<br />

–ı 19.1.<br />

9.2.–29.3.<br />

Kunstverein Nürnberg, Milchhof/Kressengartenstr. 2 Vittorio Brodmann –ı 9.2.<br />

Oldenburg Oldenburger Kunstverein, Damm 2a Grace Weaver –ı19.1.<br />

Heidi Specker 7.2.–19.4.<br />

Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Filip Markiewicz –ı 2.2.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 S. Ackermann, E. Hüpeden,<br />

24.1.–29.3.<br />

H. Kröner, H. Pelz<br />

Schmuckmuseum, Jahnstrasse 42<br />

Die Welt neu geordnet – Schätze<br />

–ı 1.3.<br />

aus der Zeit Napoleons<br />

Potsdam Museum Barberini , Rudolf-Breitscheid-Straße 189, Van Gogh –ı 2.2.<br />

*331 9799 2185<br />

Villa Schöningen, Berliner Strasse 86 Norbert Bisky –ı 23.2.<br />

Radebeul Lügenmuseum, Kötzschenbrodaer Straße 39 Labytopia’89 – Underground and<br />

–ı 1.4.<br />

Revolution of German Democratic<br />

Republic<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 Nathalie Djurberg & Hans Berg –ı16.2.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Abs.: kunstort ELEVEN artspace –ı 19.1.<br />

–ı 19.4.<br />

Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

An Ort und Stelle. Fotografie des<br />

Gegenwärtigen<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus, Spendhausstr. 4 Damien Deroubaix –ı 1.3.<br />

Moby Dick 24.1.–19.4.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Marilyn Monroe –ı 23.2.<br />

Rottweil Forum Kunst, Friedrichsplatz 2 Arvid Boecker 19.1.–8.3.<br />

kunst raum rottweil, Kriegsdamm 4 bellafigura –ı 16.2.<br />

–ı 16.2.<br />

Saarbrücken Stadtgalerie Saarbrücken, St. Johanner-Markt 24,<br />

*681 905 1842<br />

Parastou Forouhar, Nadja Verena<br />

Marcin<br />

Schweinfurt Museum Georg Schäfer, Brückenstrasse 20 Ludwig Richter –ı19.1.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Lena Henke<br />

Unsere Gegenwart<br />

–ı 26.1.<br />

14.2.–1.6.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 On the Quiet –ı 23.2.<br />

Joachim Kupke –ı 23.2.<br />

Marie Lienhard –ı 23.2.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 HTWL. Der Twiel im Blick –ı 9.2.<br />

Stade Kunsthaus Stade, Wasser West 7 Gratwanderung –ı 26.1.<br />

Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1 Vertigo –ı 19.4.<br />

Der Traum vom Museum<br />

1.2.–31.5.<br />

»schwäbischer« Kunst<br />

André Wischnewski –ı 6.9.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


München — Sam Taylor Johnson,<br />

Pinakothek der Moderne ©ProLitteris<br />

Stuttgart — Marina Apollonio,<br />

Kunstmuseum Stuttgart<br />

Wolfsburg — Robin Rhode,<br />

Kunstmuseum Wolfsburg<br />

Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Tiepolo –ı 2.2.<br />

La Serenissima –ı 2.2.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

*711 640 5989<br />

works on paper<br />

Won Kun Jun – color by color<br />

–ı 23.1.<br />

31.1.–14.3.<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 Peter Anton, Jens Lorenzen –ı10.1.<br />

Anja Luithle, Stefanie Gerhardt 25.1.–6.3.<br />

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Sleeping with a Vengeance,<br />

–ı 12.1.<br />

Dreaming of a Life<br />

Tübingen Kunsthalle Tübingen, Philosophenweg 76 Max Pechstein –ı 15.3.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Alexander Kluge – Die Macht der<br />

–ı 19.4.<br />

Musik<br />

Museum Ulm, Marktplatz 9 Tod im Tal des Löwenmenschen –ı 2.2.<br />

bleebtrack. code/kunst –ı 23.2.<br />

Sonja Ahlhäuser zu Gast im Café<br />

–ı 12.4.<br />

Kleinschmidt<br />

Alexander Kluge –ı 19.4.<br />

Reclaim Context –ı 1.3.<br />

Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, *731 161 7700 Heike Sauer –ı 22.3.<br />

Waiblingen Galerie Stihl Waiblingen, Weingärtner Vorstadt 12, Liebe, Traum und Tod 1.2.–26.4.<br />

*7151 5001 1686<br />

Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Szene Ungarn –ı 19.4.<br />

Daniel Hausig –ı 19.4.<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />

*7621 702 3200<br />

Objekte der Begierde<br />

After the Wall. Design seit 1989<br />

–ı 19.1.<br />

–ı 23.2.<br />

Weilburg Rosenhang Museum, Ahäuser Weg 8–10, *6 4713 9081 Andy Warhol –ı 19.1.<br />

galerie 7, Mauerstrasse 7 Klaus Graubner –ı 31.3.<br />

Weimar Bauhaus-Museum, Stéphane-Hessel-Platz 1 Zenica Trilogie –ı 28.6.<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Inside – Out –ı12.1.<br />

Robin Rhode<br />

–ı9.2.<br />

Ryoji Ikeda<br />

–ı29.3.<br />

Frankreich *0033<br />

Agen Musée des Beaux-Arts Agen, Place du Dr. Esquirol Goya –ı 10.2.<br />

Aix-en- Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Hokusai, Hiroshige, Utamaro… –ı22.3.<br />

Provence<br />

Albi<br />

Centre d’art le LAIT, Moulins Albigeois/41 rue Porta, Alan Schmalz –ı 26.1.<br />

*5 6338 3591<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Le couteau sans lame et dépourvu –ı 12.1.<br />

de manche<br />

Amily Les Tanneries, centre d’art contemporain, 234 rue des Ponts Anne-Charlotte Yver 11.1.–8.3.<br />

Annemasse Villa du Parc, 12, rue de Genève, *4 5038 8461 On y marche avec l’oreille<br />

–ı 18.1.<br />

(L’appel du terrain)<br />

Chloé Delarue 8.2.–9.5.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 143


Avignon Collection Lambert, 5, rue Violette De Leur Temps 6 –ı 15.3.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Syncopes et Extases, Vertiges du –ı 12.1.<br />

temps<br />

Bignan Domaine de Kerguéhennec Pépinière 2019 –ı 1.3.<br />

Bourges Transpalette/L’antre-Peaux, 26, route de la Chapelle, G. Esparza, Q. Rosa, A. Brown u.a. –ı18.1.<br />

*2 4850 3861<br />

Calais<br />

Musée des Beaux-Arts Calais, 25 rue Richelieu,<br />

Pendant que les champs brûlent… 9.2.–10.5.<br />

*3 2146 4840<br />

Chambéry L’Antichambre, 15, rue de Boigne, *6 2200 6994 Christian Arnal, Sophie Duflos –ı 24.1.<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic Jean-Marie Appriou, Farah Atassi, –ı 1.3.<br />

Nick Relph<br />

New York: The Eighties (Part Two) –ı 31.5.<br />

Collection: New York: The Eighties –ı 31.5.<br />

(Part Two)<br />

Douchy-les- Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais, Isabelle Le Minh –ı 1.3.<br />

Mines<br />

Place des Nations, *2731 3193<br />

Erstein Musée Würth Erstein, rue Georges Besse José de Guimaraes –ı15.3.<br />

Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Minia Biabiany 31.1.–7.6.<br />

Ivry-sur-Seine Galerie Fernand Léger, Avenue Georges Gosnat 93 Le territoire à l’œuvre #2 –ı 22.2.<br />

Landernau Fonds Hélène & Edouard Leclerc Vladimir Velickovic –ı 26.4.<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99 rue Paul Bert, *3 2118 6262 1840 – 1918 Painting the Soul of<br />

–ı 20.1.<br />

a Nation<br />

Kasimir Zgorecki –ı 25.1.<br />

Lyon Musée des Beaux-Arts Lyon, 20, Place des Terreaux Degas, Christo, Michel-Ange,<br />

–ı8.3.<br />

Rodin, Man Ray, Dürer u.a.<br />

Marseille Centre de la Vieille Charité, 2, rue de la Vielle Charité, Par hasard –ı 24.2.<br />

*4 9156 2838<br />

La friche la Belle de Mai, 41 Rue Jobin Olivier Millagou –ı 23.2.<br />

Par hasard –ı 24.2.<br />

Metz<br />

Montluçon<br />

Mouans-<br />

Sartoux<br />

Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée,<br />

Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme CS<br />

90490, *3 8715 3939<br />

Faux Mouvement, centre d’art contemporain, 4, rue du<br />

Change (place St. Louis)<br />

FRAC Auvergne Montluçon, Rue des Faucheroux,<br />

*4 7331 8500<br />

Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150<br />

Giono<br />

Kharmohra – L’Afghanistan au<br />

risque de l’art<br />

–ı 17.2.<br />

–ı 1.3.<br />

Voyage voyages 22.1.–4.5.<br />

Opéra Monde<br />

–ı 27.1.<br />

Rebecca Horn<br />

–ı 31.1.<br />

Des mondes construits –ı 23.8.<br />

Albedo –ı 2.2.<br />

Agnès Geoffray 1.2.–26.4.<br />

Gérard Tranquandi<br />

Francisco Sobrino<br />

–ı5.4.<br />

–ı 31.5.<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Algotaylorism 13.2.–26.4.<br />

Nice<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Lars Fredrikson<br />

Charlotte Pringuey-Cessac<br />

–ı 22.3.<br />

–ı 17.5.<br />

Villa Arson, 20, av. Stephen Liégeard, *4 9207 7373 La Goutte creuse la pierre Daniel<br />

–ı 12.1.<br />

Rycharski<br />

Nîmes Musée d’Art Contemporain Nîmes, 16, Place de la Maison<br />

Carrée<br />

Peter Friedli –ı 1.3.<br />

Nogent-sur-<br />

Marne<br />

Maison d’Art Bernard Anthonioz, Rue Charles VII 16,<br />

*1 48 71 90 07<br />

Lise Déramond-Follin 16.1.–29.3.<br />

Noisiel La Ferme du Buisson, Allée de la Ferme Marie Preston –ı1.3.<br />

Paris Centre Culturel Suisse, 32+38, rue Francs-Bourgeois Mélodie Mousset –ı 2.2.<br />

Senam Okudzeto –ı 16.2.<br />

Thérapie nationale, Peter Johansson –ı 1.3.<br />

Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Bacon en toutes lettres –ı 20.1.<br />

Calais – témoigner de la jungle –ı 24.2.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Boltanski –ı 16.3.<br />

Jeremy Shaw 26.2.–20.4.<br />

Cité de la musique, 221, av. Jean-Jaurès, *1 4484 4484 Pierre & Gilles –ı 23.2.<br />

Drawing Lab Paris, 17 rue de Richelieu Lucie Picandet 31.1.–21.2.<br />

fabre., Rue Fabre d’Eglantine 20 Jean-Pascal Flavien –ı 1.2.<br />

Fondation d’entreprise Ricard, 12, rue Boissy d’Anglas Etudes sur l’empathie –ı25.10.<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi Charlotte Perriand –ı 24.2.<br />

GIACOMETTI FOUNDATION, 3 bis cour de Rohan<br />

Cruel objects of desire. Giacometti, –ı 9.2.<br />

Sade<br />

Halle Saint-Pierre, 2, rue Ronsard, *1 4258 7289 Roger Ballen –ı 31.7.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde<br />

Peter Husar, Zineb Sedira, Daisuke –ı 19.1.<br />

Kosugi<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Ben Russell 23.1.–5.4.<br />

Maison de l’Amérique latine, 217, bd Saint-Germain Miguel Rothschild –ı10.1.<br />

Maison Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de Fourcy,<br />

*1 4478 7522<br />

Ursula Schulz-Dornburg, Tommaso<br />

Protti<br />

–ı 16.2.<br />

Musée du Louvre, 34–36, quai du Louvre Leonardo da Vinci –ı 24.2.<br />

Musée du Petit Palais Paris, 1, av. Dutuit Yan Pei-Ming, Courbet –ı 19.1.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11 avenue du<br />

Président Wilson<br />

Musée Maillol/Fondation Dina Vierny, 61, rue de Grenelle,<br />

*1 4222 5958<br />

You<br />

Hans Hartung<br />

–ı 16.2.<br />

–ı 1.3.<br />

Du douanier Rousseau à Séraphine –ı 19.1.<br />

Musée Rodin, 77, rue de Varenne, *1 4418 6110 Barbara Hepworth –ı 22.3.<br />

Musée Zadkine Paris, 100, rue d’ Assas Le rêveur de la forêt –ı 23.2.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Ulla von Brandenburg 21.2.–17.5.<br />

Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris, Yan Pei-Ming / Courbet –ı 19.1.<br />

Avenue Winston Churchill<br />

Almine Rech, 127, rue du Chevaleret Thu Van Tran –ı 11.1.<br />

Bétonsalon, 9, esplanade Pierre Vidal-Naquet,<br />

Ève Chabanon 29.1.–25.4.<br />

*1 4584 1756<br />

Galerie Karsten Greve Paris, Rue Debelleyme 5 Roger Ballen –ı 11.1.<br />

Gotthard Graubner –ı 11.1.<br />

Polka Galerie, 12, rue Saint Gilles Manfred Thierry Mugler –ı 11.1.<br />

Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Traversées – Kimsooja, Taylor<br />

–ı 19.1.<br />

Dupree, Stephen Vitiello<br />

Reims FRAC Champagne-Ardenne, 1, Place Museux Evelyn Taocheng Wang –ı 23.2.<br />

Rennes Frac Bretagne Rennes, 19 avenue André Mussat CS 81123, Sans réserve –ı 26.4.<br />

*2 9937 3793<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré Commeurec Éléonore Saintagnan –ı 23.2.<br />

Rodez Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor Hugo Femmes années 50 –ı 10.5.<br />

Rouen Musée des beaux-arts Rouen, Square Verdrel Arts & Cinéma –ı10.2.<br />

So british! (collection Pinault) –ı 11.5.<br />

Saint-Fons Le Centre d’Arts Plastiques Espace Léon Blum, Rue de la Appostie sustainability –ı 1.2.<br />

Rochette, *092 027<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour, *1 3464 3610 Pro Liturgia –ı 29.3.<br />

Sélestat FRAC Alsace, 1, espace G. Estève, *3 8858 8755 Arno Gisinger –ı 19.1.<br />

Sérignan Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage, Abdelkader Benchamma –ı 19.4.<br />

*67 323 305<br />

Sète CRAC OCCITANIE, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Eric Baudelaire –ı 2.2.<br />

Sèvres Musée de Céramique, Place de la Manufacture La Beauté du geste –ı 31.8.<br />

St-Etienne Musée d’Art Moderne St-Etienne, La Terrasse Alexandre Leger –ı 17.5.<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

AGENDA // FRANKREICH 145


Strasbourg Musée de l’Oeuvre Notre-Dame, 3, Place du Château, Hans Baldung Grien –ı 8.3.<br />

*3 8852 5000<br />

Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines, *4 7380 2656 Alexis Guillier –ı 2.2.<br />

Toulouse Les Abattoirs, 76, Allées Ch.-de-Fitte Peter Saul –ı 26.1.<br />

Laure Prouvost 24.1.–31.1.<br />

Tours<br />

CCC OD – Centre de création contemporaine, Jardin Fabien Verschaere<br />

–ı3.5.<br />

François 1er<br />

Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870 William Kentridge 5.2.–5.7.<br />

d’Ascq<br />

Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la Libération Nil Yalter –ı 9.2.<br />

Italien *0039<br />

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Francesco Gennari –ı 26.1.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro 2019 –ı 31.3.<br />

Bologna Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO La Galleria de’ Foscherari<br />

–ı 1.3.<br />

1962–2018<br />

Palazzo Bentivoglio, C Via del Borgo di San Pietro 1, BO Sissi 21.1.–19.4.<br />

Palazzo De’ Toschi, piazza Minghetti 4/D Le realtà ordinarie 21.1.–23.2.<br />

Palazzo Albergati, via Saragozza, 28, *51 030 1015 Chagal –ı 1.3.<br />

Bolzano ar/ge kunst Galerie Museum, Museumsstrasse 29 Hostile Environment –ı8.2.<br />

Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, BZ, Peter Wächtler<br />

–ı9.5.<br />

*0471 971 626<br />

Museion, Dantestr. 6 Marguerite Humeau –ı26.1.<br />

ANS – Archivio di Nuova Scrittura<br />

–ı7.6.<br />

Caltrano Fondazione Coppola, Via Palladio 129, VI H. Levy, H. Mirza, Ch. Ma. Zanon u.a. –ı 31.3.<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Art Faces. Ritratti d’artista nella –ı 14.3.<br />

Collezione Würth<br />

Catania Fondazione Brodbeck, via gramignani 93, *95 723 3111 Ryan Mendoza –ı 1.3.<br />

Catanzaro Casa della Memoria Mimmo Rotella, Vico delle Onde, 7, CZ Mimmo Rotella e la Storia dell’Arte –ı 30.8.<br />

Marca, Via Alessandro Residenze d’artista – I edizione –ı 31.1.<br />

Ferrara PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, Arte contemporanea australiana –ı16.2.<br />

*532 244 949<br />

Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Giuseppe De Nittis –ı13.4.<br />

Firenze<br />

–ı 16.1.<br />

Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria<br />

Novella 10, FI<br />

Bice Lazzari, Mirko Basaldella, Rä<br />

Di Martino<br />

Lino Mannocci –ı 16.1.<br />

Rebecca Moccia –ı 16.1.<br />

Survival strategies –ı 16.1.<br />

Duel – Wang Yuyang – Lucciole per –ı 16.1.<br />

lanterne<br />

Florenz Palazzo Pitti, Piazza Pitti, *55 287 096 Neo Rauch –ı 12.1.<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, *55 282 635 Natalia Goncharova –ı 12.1.<br />

Tomás Saraceno 22.2.–19.7.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1, *33 170 6011 Luca Missoni –ı 19.1.<br />

Arcangelo –ı 19.1.<br />

Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 5, GE, *10 562 440 Ivos Pacetti –ı 19.1.<br />

Da Tiziano a Rubens –ı 1.3.<br />

Anni Venti in Italia –ı 1.3.<br />

Banksy –ı 29.3.<br />

Villa Croce, Via Jacopo Ruffini 3 Mauro Ghiglione –ı 16.2.<br />

La Spezia<br />

Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

Michelangelo Penso<br />

Aria. 2009–2019 dieci anni di<br />

Factory<br />

Oversize. Grandi capolavori dalle<br />

collezioni del CAMeC<br />

Matera Cava Paradiso, Contrada La Palomb, MT Abitare gli archivi: Vita,<br />

movimento, raccolto<br />

–ı19.1.<br />

–ı19.1.<br />

–ı 20.9.<br />

–ı 20.1.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Museo della Scultura Contemporanea, Via San Giacomo, Jasmine Pignatelli –ı 12.1.<br />

*835 33 0582<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Design from the alps –ı 12.1.<br />

Milano Fondazione FORMA per la Fotografia, Piazza Tito Lucrezio Vivian Maier –ı 19.1.<br />

Caro 1, *2 8907 5420<br />

Fondazione Prada, Largo Isarco 2, *025 3570 9200<br />

Il Sarcofago di Spitzmaus e altri<br />

–ı 13.1.<br />

tesori<br />

Fondazione Prada Osservatorio,<br />

Kate Crawford –ı 24.2.<br />

Galleria Vittorio Emanuele II, MI<br />

Trevor Paglen –ı 24.2.<br />

Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI The Most Beautiful Swiss Books –ı 11.1.<br />

MUDEC, Via Tortona 56, MI Impressioni d’Oriente –ı 2.2.<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI,<br />

*2 8844 4061<br />

Ettore Favini, Eugenio Tibaldi –ı 12.1.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

De Chirico<br />

Emilio Vedova<br />

Guggenheim. La collezione<br />

Thannhauser<br />

–ı 19.1.<br />

–ı 9.2.<br />

–ı 9.2.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, *2 6611 1573 Daniel Steegmann Mangrané –ı 19.1.<br />

Cerith Wyn Evans –ı 23.2.<br />

Trisha Baga 20.2.–19.7.<br />

Prometeogallery, Via G. Ventura 6, *+39 02 8253 8236 Dim Sampaio –ı 10.1.<br />

Spazio Leonardo, Via della Liberazione 16, MI Stefano Serretta –ı 24.1.<br />

A Arte Studio Invernizzi, Via Domenico Scarlatti 12 Dadamaino –ı 5.2.<br />

BUILDING, Via Monte di Pietà 23, MI Vincenzo Agnetti –ı 18.1.<br />

Galleria Fumagalli Milano, Via Bonaventura Cavalieri 6, MI, Stefano Scheda 17.1.–18.4.<br />

*2 3679 9285<br />

Gallerie d’Italia, Piazza della Scala, 6 Canova / Thorvaldsen –ı 15.3.<br />

Giò Marconi, Via Tadino 15 Franz Ackermann –ı 11.1.<br />

Luca Tommasi Arte Contemporanea, Via Tadino, 15 Chiara Dynys –ı 11.1.<br />

Monica De Cardenas, Via F. Viganò 4, MI Stephan Balkenhol –ı 21.2.<br />

Alex Katz –ı 11.4.<br />

Modena Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Yael Bartana –ı13.4.<br />

Napoli Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Via Luigi Yeesookyung –ı 13.1.<br />

Settembrini, 79, NA<br />

Galleria Trisorio, Riviera di Chiaia 215, *81 414 306 Bill Beckley –ı 31.1.<br />

PAN Palazzo delle Arti Napoli, Via dei Mille 60,<br />

Miró –ı 23.2.<br />

*081 795 8604<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Anna Marongiu –ı 1.3.<br />

Padua Palazzo Zabarella, Via San Francesco 27, *49 875 6063 The Mellon Collection –ı 1.3.<br />

Palermo Palazzo Riso, Corso Vittorio Emanuele, 365 Il mare non ha paese nemmeno lui... –ı 31.12.<br />

Parma Museo dello CSAC, Strada Viazza di Paradigna 1 Gio Ponti –ı13.4.<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277 Mario Rizzi –ı 15.3.<br />

Luca Vittone –ı 15.3.<br />

Luca Vittone –ı 15.3.<br />

The Missing Planet –ı 3.5.<br />

Ravenna Museo d’Arte della citta, Ravenna, Via di Roma 13,<br />

Niki de Saint Phalle, Chuck Close –ı 12.1.<br />

*544 482 775<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66 Helen Cammock, Mona Osman –ı 16.2.<br />

Rehang –ı 31.12.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello CRRI / The Dena Archives –ı 23.2.<br />

Claudia Comte –ı 23.2.<br />

Rom Casa di Goethe, Via del Corso 18, *650 412 Sguardi sull’Italia 1780–1850 –ı9.2.<br />

Chiostro del Bramante, Via della Pace, *6880 9035 Bacon, Freud e la Scuola di Londra –ı23.2.<br />

Galleria Nazionale d’Arte Moderna,<br />

Robert Morris<br />

–ı26.1.<br />

Viale delle Belle Arti 131, RM<br />

Istituto Svizzero di Roma, Via Ludovisi 48, RM, *420 421 Retour à Rome –ı19.1.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 147


Rovereto<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />

Via Guido Reni 2, *96 7350<br />

Maria Lai<br />

Enzo Cucchi<br />

Alighiero Boetti<br />

At home<br />

–ı12.1.<br />

–ı26.1.<br />

–ı22.3.<br />

–ı22.3.<br />

Musei Capitolini, Piazza del Campidoglio Luca Signorelli e Roma –ı12.1.<br />

Nomas Foundation, Viale Somalia 33, *8639 8381 Julien Bismuth –ı28.2.<br />

Palazzo Merulana, Via Merulana 121, RM Jan Fabre –ı9.2.<br />

Villa Medici, Viale Trinita dei Monti 1, *67 611 Della materia spirituale dell’arte –ı8.3.<br />

MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea, Corso<br />

Bettini 43<br />

Ars Nipponica<br />

Richard Artschwager<br />

–ı 12.1.<br />

–ı 19.1.<br />

Isadora Duncan –ı 1.3.<br />

Rovigo Palazzo Roverella, Via Laurenti 8, *425 46 0093 Giapponismo –ı 26.1.<br />

Torino Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Emilio Prini –ı 9.2.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Berlinde De Bruyckere –ı 15.3.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Gino De Dominicis –ı 8.3.<br />

Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Opere dalla collezione di Ernesto –ı 26.1.<br />

Esposito<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22, TO Monica Bonvicini –ı 9.2.<br />

PAV – Parco Arte Vivente, Via Giordano Bruno 31,<br />

Navjot Altaf –ı 16.2.<br />

*11 318 2235<br />

Reggia di Venaria Reale, Piazza della Repubblica 4 Art Nouveau –ı 26.1.<br />

Quartz Studio , via Giulia di Barolo 18/D, *11 429 0085 The Annotated Reader –ı 11.1.<br />

Trento Fondazione Galleria Civica, Via Belenzani 46 Gianni Pellegrini –ı 26.1.<br />

Treviso Museo di Santa Caterina, Piazzetta M. Botter, 1 Capolavori dal Kunsthistorisches –ı31.5.<br />

Museum di Vienna<br />

Venezia La Casa dei Tre Oci, Fondamenta delle Zitelle, 43, Isola Ferdinando Sciana –ı 2.2.<br />

della Giudecca, VE<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />

Peggy Guggenheim. L’ultima<br />

–ı 27.1.<br />

Dogaressa<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127 Senza Respiro / Breathless –ı 1.3.<br />

Palazzo Ducale Venezia, San Marco 1, VE Da Tiziano a Rubens –ı 1.3.<br />

Liechtenstein, *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg, *0352<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Liechtenstein. Von der Zukunft der<br />

Vergangenheit<br />

Aus der Sammlung: Was ist<br />

Gegenwart? Das Zerfliessen der<br />

Zukunft in die Vergangenheit<br />

Aus der Sammlung: Informelle<br />

Malerei. Die Freiheit des Einzelnen<br />

–ı 26.1.<br />

–ı 23.2.<br />

–ı 23.2.<br />

Steven Parrino 21.2.–17.5.<br />

Epidermis – Conditio humana – Kosmos –ı11.10.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Hannes Ludescher 14.1.–8.3.<br />

visarte (liechtenstein) e.v., Schwefelstr. 14, *231 16 15 inform – zeitgenössische Narrative<br />

aus Liechtenstein<br />

–ı 19.2.<br />

Luxembourg<br />

Niederlande *0031<br />

Mudam/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

David Wojnarowicz<br />

Le monde en mouvement<br />

–ı 9.2.<br />

–ı 1.5.<br />

’s-Hertogenbosch<br />

Noordbrabants Museum, Verwersstraat 41, *73 687 7877<br />

Van Goghs innerer Zirkel. Freunde,<br />

Familie, Modelle<br />

Amsterdam De Nieuwe Kerk, Dam te Amsterdam, *20 638 6909 The Great Suriname –ı 2.2.<br />

Hermitage, Nieuwe Herengracht 14, *20 530 8751 Jewels! –ı 15.3.<br />

Rijksmuseum, Museumstraat 1 Rembrandt-Velázquez –ı 19.1.<br />

Stedelijk Museum, Museumplein Hybrid Sculpture –ı 12.1.<br />

–ı 12.1.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Colorful Japan –ı 2.2.<br />

Chagall, Picasso, Mondrian and<br />

–ı 2.2.<br />

others: Migrant Art in Paris<br />

Prix de Rome –ı 22.3.<br />

Tilburg De Pont, Wilhelminapark 1, *13 543 8300 Tacita Dean –ı 2.2.<br />

Österreich *0043<br />

Baden/W Arnulf Rainer Museum, Josefsplatz 5, *2252 2091 9611 Revue –ı 26.4.<br />

Bregenz Vorarlberg Museum, Kornmarkt 1 Alfred Seiland –ı 16.2.<br />

Reinhold Luger<br />

–ı13.4.<br />

Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

Christian Helbock<br />

Jeanette Müller, Paul Divjak<br />

18.1.–1.3.<br />

18.1.–1.3.<br />

Neue Mitglieder 18.1.–1.3.<br />

Dornbirn FLATZ Museum, Marktstrasse 33, *5572 306 4839 Spencer Tunick –ı 1.2.<br />

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9 Bruno Gironcoli –ı 2.2.<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Kunst – Handwerk –ı 16.2.<br />

Künstlerhaus KM, Burgring 2, *316 740 084 Kamilla Bischof –ı 16.1.<br />

Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel 2, *316 8017 9100 Kunstraum Steiermark 2019 –ı 12.1.<br />

Alfred Klinkan –ı 12.1.<br />

Alexander Brener, Barbara Schurz –ı 19.1.<br />

Ausstellung zum Förderungspreis –ı10.3.<br />

des Landes Steiermark 2019<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 Ende der Zeitzeugenschaft? –ı 13.4.<br />

Innsbruck INN SITU, Gilmstraße 1 Melanie Manchot –ı 25.1.<br />

Kunstpavillon Innsbruck, Rennweg 8a Matthias Bernhard, Turi Werkner –ı 1.2.<br />

Neue Galerie Innsbruck, Rennweg 1, *512 578 154 Wally Salner –ı 8.2.<br />

TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45, Lachen –ı 15.3.<br />

*512 508 3178<br />

Krems Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3 Teresa Margolles –ı23.2.<br />

Adrian Paci<br />

–ı23.2.<br />

Linz Lentos Kunstmuseum, Ernst-Koref-Promenade 1 Wolfgang Gurlitt. Zauberprinz –ı 19.1.<br />

Pawel Althamer, Jakob Lena Knebl 7.2.–17.5.<br />

Nordico, Dametzstr. 23 Egon Hofmann-Linz 24.1.–26.4.<br />

galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Josef Bauer<br />

Norbert Frensch<br />

Salzburg Foyer Amtsgebäude, Michael-Pacher-Str. 36 Architektur in Salzburg (vom<br />

Barock bis Gegenwart)<br />

–ı 29.2.<br />

–ı 31.3.<br />

–ı 31.1.<br />

Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Hannah Modigh –ı 26.1.<br />

Heidi Harsieber –ı 4.4.<br />

Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg 32 Bodies-Cities –ı 8.3.<br />

Die Spitze des Eisbergs –ı 13.4.<br />

Something else –ı 26.4.<br />

Walter Martin, Paloma Muñoz –ı 26.4.<br />

Schwaz-Tirol Galerie der Stadt Schwaz, Franz-Josef-Str. 27 Till Megerle –ı 15.2.<br />

Thalheim b/Wels Museum Angerlehner, Ascheter Str. 54, *7242 224 4220 Hannes Mlenek –ı 26.1.<br />

René Schoemakers –ı 26.1.<br />

Wien Architekturzentrum Wien, Museumsplatz 1 Kalter Krieg und Architektur –ı24.2.<br />

Belvedere 21, Schweizergarten/Arsenalstr. 1, *1 795 570 Henrike Naumann –ı12.1.<br />

das weisse haus, Hegelgass 14, *1 236 3775 Yoshinori Niwa 29.1.–4.4.<br />

Museum of Capitalism 29.1.–4.4.<br />

Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11 Die Ephrussis. Eine Zeitreise –ı8.3.<br />

Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13 Martin Roth –ı12.1.<br />

Street.Life.Photography<br />

–ı16.2.<br />

Kunsthalle Wien Museumsquartier, Museumsplatz 1 Nina Vobruba, Malte Zander –ı26.1.<br />

Time Is Thirsty –ı 26.1.<br />

MAK – Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5 Ichiyusai Kuniyoshi –ı16.2.<br />

Otto Prutscher<br />

–ı17.5.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / NIEDERLANDE / ÖSTERREICH 149


Schweden *0046<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Heimrad Bäcker<br />

Alfred Schmeller<br />

Anita Leisz<br />

Objects Recognized in Flashes<br />

–ı16.2.<br />

–ı 16.2.<br />

–ı23.2.<br />

–ı13.4.<br />

Wien Museum MUSA, Felderstraße 6–8 Das Rote Wien –ı19.1.<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12 Tala Madani, Ron Nagle, Lisa Holzer –ı9.2.<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 AES+F –ı31.1.<br />

Krinzinger Projekte, Schottenfeldgasse 45, *1 512 8142 Vladimir Houdek, Rosmarie Lukasser –ı8.2.<br />

Malmö Konsthall Malmö, St. Johannesg. 7 Ragna Bley, Inger Ekdahl 1.2.–13.4.<br />

Spanien *0034<br />

Badajoz Meiac Em perspectiva –ı30.6.<br />

Barcelona ACVIC, Sant Francesc, 1, *93 885 3704 Arte y propaganda por el hecho –ı 11.1.<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas<br />

6–8, Barcelona<br />

En caída libre<br />

Cámara y ciudad<br />

–ı 9.2.<br />

–ı 8.3.<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Isaki Lacuesta –ı 12.1.<br />

Vicenç Altaió –ı 12.1.<br />

Lluís Llach –ı 26.4.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5, Barcelona Gameplay –ı 3.5.<br />

Fondación Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 En tres actes 16.1.–25.4.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Ariella Aïsha Azoulay –ı12.1.<br />

Antoni Tàpies. Teatre –ı 19.4.<br />

Fundaçio Joan Miro, Parc de Montjuic, *93 443 9470 Cunningham, Cage & Tudor –ı 26.1.<br />

Art sonor? –ı 23.2.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1, Barcelona Charlotte Posenenske –ı 8.3.<br />

Takis –ı 19.4.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Oriol Maspons –ı 12.1.<br />

Nuar léspai: Aurèlia Muñoz –ı 30.4.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, Barcelona,<br />

*93 319 6902<br />

Eluard y Picasso<br />

Picasso poeta<br />

–ı 23.2.<br />

–ı 23.2.<br />

Palau de la Virreina, La Rambla 99, *93 316 1000 Daniela Ortiz –ı 9.2.<br />

Gabinete Voula Papaioannou –ı 16.2.<br />

Sala Fundación Mapfre Casa Garriga Nogués, Diputació Carlos Pérez Siquier 14.2.–17.5.<br />

250, Barcelona, *932 723 180<br />

Adn galería, Enric Granados, 49 Carlos Aires: Nothing New –ı 29.2.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Itziar Barrio –ı 10.1.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Chema Madoz 16.1.–28.3.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Turba turbo –ı 16.2.<br />

Estuari –ı 16.2.<br />

Bilbao Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Thomas Struth –ı 19.1.<br />

Soto –ı 9.2.<br />

Obras maestras de la Kunsthalle –ı 16.2.<br />

Bremen<br />

Jesse Jones –ı 1.3.<br />

Museo de Bellas Artes, Plaza del Museo 2, *94 439 6060 Isabel Baquedano –ı 26.1.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Ignacio Goitia –ı 26.1.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Drawing Positions –ı26.1.<br />

Segundo Escolar, Yoshiyuki Miura –ı26.1.<br />

Karin Bos 7.2.–24.5.<br />

Serzo 7.2.–24.5.<br />

Maite Santamaría 7.2.–24.5.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani , Carrer Prim s/n Insistir en el mateix –ı 16.2.<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Poéticas del ser y estar –ı 12.1.<br />

Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Picasso grabados –ı 2.2.<br />

Descubrimientos Millares 16.1.–17.5.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial,<br />

Los Prados, 121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

Skeens<br />

D3us Ex M4ch1na<br />

–ı 8.2.<br />

–ı 16.5.<br />

Nuria Güell –ı 9.2.<br />

CaixaForum Girona, C/ dels Ciutadans 19, *97 220 9836 Construyendo nuevos mundos –ı 23.2.<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Guerrero/Vicente –ı 12.1.<br />

Solovki 23.1.–22.3.<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza, C/ Doctor Artero, s/n Tierra –ı 12.1.<br />

Ibiza Museo de Arte Contemporáneo, Apartado 251, *971 302 723 De Prada Poole –ı 12.1.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

Madrid<br />

Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13<br />

Museo de Arte Contemporáneo, Avenida de los Reyes<br />

Leoneses 24<br />

Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid,<br />

*91 330 7300<br />

Jack Beng-Thi, Esther Ferrer<br />

No news, good news<br />

De Prada Poole<br />

Monocromo género neutro<br />

–ı 26.1.<br />

–ı 26.1.<br />

–ı 12.1.<br />

–ı 12.1.<br />

(D)escribir el mundo –ı 12.1.<br />

Javier Pérez Iglesias –ı 19.1.<br />

Cinco itinerarios con un punto de vista 25.1.–7.6.<br />

La pintura.<br />

–ı 1.3.<br />

Un reto permanente<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Tramas –ı 12.1.<br />

Oído infinito –ı 12.1.<br />

Mercedes Azpilicueta: bestiario de –ı 19.1.<br />

lengüitas<br />

Thai Shani & Florence Peake –ı 2.2.<br />

Stop vuelvo pronto stop –ı 12.4.<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Carlos Saura Fotógrafo –ı 12.1.<br />

Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Game on –ı 31.5.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Genealogías del arte –ı 12.1.<br />

Max Ernst. Historia Natural Cuixart 5.2.–16.5.<br />

Fundación Juan March, Castello 77, Madrid, *435 42 40 José Guerrero: Pelegrinaje –ı 18.1.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23, Rodin-Giacometti 6.2.–10.5.<br />

*91 581 6100<br />

Fundación Telefónica, Fuencarral 3, *91 9001 10707 Intangibles –ı 9.2.<br />

Bill Viola 5.2.–17.5.<br />

Matadero, Paseo de Chopera 12 Corazón Pulmones Hígado –ı 2.2.<br />

Sadik Kwaish Alfraji –ı 31.3.<br />

Wearable Art –ı 31.3.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, *91 420 1242 La casa –ı 12.1.<br />

Museo Nacional del Prado, Calle Ruiz de Alarcón 23 El Roto –ı 16.2.<br />

Dibujos de Goya –ı 16.2.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Sara Ramo –ı 2.3.<br />

Musas insumisas –ı 23.3.<br />

Ceija Stojka –ı 23.3.<br />

Jörg Immendorff –ı 13.4.<br />

Miguel Ángel Campano –ı 20.4.<br />

Ignacio Gómez de Liaño –ı 18.5.<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 La màquina de Magritte –ı 28.2.<br />

Joan Jonas 25.2.–18.5.<br />

Palacio de Cristal, Parque del Retiro, *91 574 6614 Hassan Khan –ı 1.3.<br />

Palacio Velázquez, Parque del Retiro, *91 573 6245 Mario Merz –ı 29.3.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Juan Carlos Bracho –ı 2.2.<br />

Gran Sur: arte chileno<br />

25.2.–26.4.<br />

contemporáneo. Colección Engel<br />

Tabacalera. Espacio Promoción del Arte, Embajadores, 51 Pedro Almodóvar y Jorge Galindo –ı 26.1.<br />

BELEN ARTSPACE, Calle de Belen 5, Madrid, *915 23 34 57 Alfonso Grau –ı 12.1.<br />

Camara oscura, c/ Alameda, 16, *91 1429 1734 Hugh Mangum 17.1.–28.3.<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 José Antonio Carrera –ı 26.1.<br />

AGENDA // ÖSTERREICH / SCHWEDEN / SPANIEN 151


Madrid/<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Fundación Mapfre Sala Bárbara de Braganza, Bárbara de<br />

Braganza 13, *91 581 4609<br />

Eamonn Doyle<br />

Richard Learoyd<br />

–ı26.1.<br />

19.2.–24.5.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Esteban Vicente –ı18.1.<br />

Juan Asensio 1.2.–4.4.<br />

Galería Marlborough, Orfila 5 Xavier Escribà –ı8.2.<br />

Galeria Pilar Serra, Santa Engracia 6, Madrid, *913 08 15 69 Linarejos Moreno –ı 10.1.<br />

Helga de Alvear, Doctor Fourquet, 12 Candida Höfer –ı8.2.<br />

Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Ludovica Carbotta –ı18.1.<br />

Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la Constitución 23,<br />

*91 276 0221<br />

Centro de Arte Contemporáne Malaga, Calle de Alemania,<br />

Málaga<br />

Ana Laura Aláez<br />

Humor Absurdo<br />

–ı 26.1.<br />

31.1.–28.6.<br />

Francesca Ruiz 22.2.–28.6.<br />

Political Advertisement<br />

–ı 12.1.<br />

Sean Scully<br />

–ı 19.1.<br />

Dracula x Dracula –ı 2.2.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Calder-Picasso –ı 2.2.<br />

Genealogías del arte 27.2.–31.5.<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,* , Málaga, *95 192 62 00<br />

Caixa Forum, Plaza Weyler 3<br />

Utopias Modernas<br />

Alechinsky en el país de la tinta<br />

Robert Capa en color<br />

Azul. El color del Modernismo<br />

–ı 2.3.<br />

–ı 12.4.<br />

–ı 20.1.<br />

19.2.–31.5.<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10 On rau la realitat? –ı 12.1.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Núria Güell –ı 23.2.<br />

Un viaje de ida y vuelta –ı 1.3.<br />

San Sebastián Tabacalera Donostia, Duque de Mandas 52 Madrassa Collective –ı16.2.<br />

Filipa César: Algoritmos de algodón –ı16.2.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Mitos del futuro proximo –ı 15.3.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Anri Sala –ı 3.5.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

Christian Villamide<br />

Pedro Cabrita Reis<br />

–ı 12.1.<br />

–ı 2.2.<br />

Jesús Madriñán –ı 1.3.<br />

Segovia Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />

Bellas Artes s/n<br />

Jorge Represa –ı 12.1.<br />

Sevilla<br />

Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Monasterio de la<br />

Cartuja<br />

Rosalind Nashashibi<br />

Juan Suarez<br />

Amalia Pica<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Reinventando la representación:<br />

Arte holandés de entreguerras<br />

–ı2.2.<br />

–ı 9.2.<br />

–ı15.3.<br />

–ı 19.1.<br />

Zineb Sedira –ı 26.1.<br />

Jean Dubuffet –ı 16.2.<br />

La sociedad del rendimiento –ı 22.3.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Paisajes del límite –ı 2.2.<br />

Susana Solano –ı 9.2.<br />

Javier Garcia Prieto –ı 16.2.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Manuel Colmeiro 24.1.–24.5.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Muntadas –ı 12.1.<br />

Elena Mendizábal –ı 19.4.<br />

Tschechische Republik, *0420<br />

Prag National Gallery Praque, Staromestdké namesti 12 Line, Light, and Shade –ı10.2.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Sonia Boyce 25.1.–10.4.<br />

Susan Philipsz –ı 1.9.<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 John Walker –ı 23.2.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Open <strong>2020</strong> 18.1.–22.2.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Pacita Abad 17.1.–22.3.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Don McCullin 25.1.–4.5.<br />

Not Vital 25.1.–4.5.<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Joy Labinjo –ı 23.2.<br />

Leeds Henry Moore Institut, 74 The Headrow, *113 234 3158 Edward Allington –ı 19.1.<br />

The Tetley, Hunslet Road James N Hutchinson –ı 19.1.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Alexis Teplin –ı 23.2.<br />

Tate Gallery Liverpool, Albert Dock Vivian Suter –ı 15.3.<br />

Theaster Gates –ı 3.5.<br />

Candice Breitz –ı 7.6.<br />

FACT, 88 Wood Street<br />

you feel me_ curated by Helen<br />

–ı 23.2.<br />

Starr<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street An English Lady’s wardrobe –ı 1.3.<br />

London Camden Arts Centre, Arkwright Road Vivian Suter, Athanasios Argianas 17.1.–5.4.<br />

cell, 258 Cambridge Heath Road, *20 241 3600<br />

Alex Margo Arden, Caspar<br />

–ı 26.1.<br />

Heinemann<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Beazley Designs of the Year –ı 9.2.<br />

Moving to Mars –ı 23.2.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100, Claire Morgan –ı 4.5.<br />

Greater London<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Honey-Suckle Company –ı 12.1.<br />

Cameron Rowland 29.1.–12.4.<br />

Jerwood Space, 171 Union St/Southwark, *20 654 0171 Silvia Rosi, Theo Simpson 15.1.–8.3.<br />

–ı 15.2.<br />

Korean Cultural Centre , Grand Buildings, 1–3 Strand,<br />

*20 7004 26 00<br />

2019 Artist of the Year: Kang<br />

Jungsuck<br />

Tate Britain, Millbank William Blake –ı 2.2.<br />

Steve McQueen –ı 1.5.<br />

Tate Modern, Bankside Nam June Paik –ı 9.2.<br />

Dora Maar –ı 15.3.<br />

Kara Walker –ı 5.4.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Cars –ı 19.4.<br />

Austrian Cultural Forum, 28, Rutland Gate, *20 225 0470 Nothing less! 100 years of women’s –ı 31.1.<br />

suffrage<br />

Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023<br />

Into the night: cabarets and clubs –ı 19.1.<br />

in modern art<br />

CHELSEA space, 16 John Islip Street Joseph Kosuth, Seamus Farrell 22.1.–28.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Imran Perretta 17.1.–15.3.<br />

Danielle Arnaud, 123 Kennington Road, *20 7735 8292 Kathleen Herbert 18.1.–15.2.<br />

Gallery Fumi, 2 Hay Hill, Mayfair, *20 7490 2366 Chance Encounters –ı 31.1.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Lauren Gault 23.1.–22.3.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Alina Szapocznikow, Isa Genzken 7.2.–2.5.<br />

Hollybush Gardens, 3 Warner Yard, *20 79 6875 4967 Johanna Billing 11.1.–22.2.<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 J Blackwell 12.1.–9.2.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Tony Cragg –ı 29.2.<br />

Pilar Corrias Gallery, 54 Eastcastle Street, *207 323 7000 Christina Quarles –ı 15.1.<br />

Royal Institute of British Architects, 66 Portland Place Beyond Bauhaus –ı 1.2.<br />

Serpentine Gallery, Kensington Gardens Albert Oehlen –ı 12.1.<br />

Patrick Staff –ı 9.2.<br />

Serpentine Sackler Gallery, West Carriage Drive,<br />

Albert Oehlen –ı 2.2.<br />

Greater London<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Bloomberg New Contemporaries 2019 –ı 23.2.<br />

The Approach, 47 Approach Rd. Ruben Valentim 11.1.–16.2.<br />

The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Simnikiwe Buhlungu –ı 2.10.<br />

Thomas Dane, 11 Duke St., *20 925 2505 Bruce Conner –ı 22.2.<br />

VITRINE, London, Bermondsey Square, Greater London Charlie Godet Thomas –ı 2.2.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Anna Maria Mailoino –ı 12.1.<br />

Manchester HOME, 70 Oxford St. Manchester Open <strong>2020</strong> 18.1.–15.3.<br />

AGENDA // SPANIEN / TSCHECHISCHE REPUBLIK / VEREINIGTES KÖNIGREICH 153


Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Turner Prize –ı 12.1.<br />

Barbara Walker –ı 12.4.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Mikhail Karakis –ı 2.2.<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *0115 948 9750 Still Undead: Popular Culture in<br />

–ı 12.1.<br />

Britain Beyond the Bauhaus<br />

Denzil Forrester 8.2.–3.5.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 David Blandy –ı 26.1.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Saad Qureshi –ı 15.3.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360<br />

Alan Davie, David Hockney,<br />

–ı 19.1.<br />

Christina Quarles<br />

Walsall The new art gallery Walsall , Gallery Square Amalia Pica –ı 2.2.<br />

Australien *0061<br />

Sydney Museum of Contemporary Art Australia, 140 George St MCA Collection: Today Tomorrow<br />

Yesterday<br />

–ı 29.3.<br />

Hongkong *0852<br />

Hong Kong<br />

Martinique<br />

Hauser & Wirth Hong Kong, 15–16/F, H Queen’s,<br />

80 Queen’s Road Central, Hong Kong Island<br />

Annie Leibovitz –ı 8.2.<br />

Le François –<br />

Martinique<br />

Fondation Clément, Habitation Clément Pascale Marthine Tayou –ı 22.3.<br />

Senegal *0221<br />

Dakar<br />

Südafrika *0027<br />

Kapstadt<br />

Togo *0228<br />

Musée des civilisations noires, Autoroute prolongée x<br />

Place de la Gare<br />

South African National Gallery, Government Avenue,<br />

Company’s Garden<br />

Zeitz Museum of Contemporary Art Africa,<br />

V&A Waterfont, S Arm Road, Silo District, *087 350 4777<br />

Prête-moi ton rêve –ı 28.1.<br />

Gabrielle Goliath –ı 27.4.<br />

Otobong Nkanga –ı 23.2.<br />

Lomé Palais de Lomé, Boulevard du 13 Janvier Infinity: Hommage à Kossi Aguessy –ı 1.3.<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Seth Price –ı 1.3.<br />

Yayoi Kusama<br />

–ı10.5.<br />

Oscar Murillo –ı 17.5.<br />

Lisa Yuskavage 16.2.–31.5.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Sylvia Fein<br />

Lands of Promise and Peril:<br />

Geographies of California<br />

–ı 1.3.<br />

–ı 26.4.<br />

Brave Warriors and Fantastic Tales 15.1.–31.5.<br />

Ron Nagle 15.1.–14.6.<br />

Edie Fake –ı 21.6.<br />

Art for Human Rights: Peace Now! 26.2.–12.7.<br />

Rosie Lee Tompkins 19.2.–19.7.<br />

Boston Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St., MA When Home Won’t Let You Stay –ı 26.1.<br />

Yayoi Kusama –ı 28.2.<br />

Beyond Infinity: Contemporary Art<br />

After Kusama<br />

–ı 28.2.<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Make Believe<br />

Ancient Nubia Now<br />

–ı 20.1.<br />

–ı 20.1.<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Chicago<br />

Museum of Contemporary Art Chicago,<br />

220 East Chicago Av., MI<br />

Hyman Bloom: Matters of Life and –ı 23.2.<br />

Death<br />

Mika Rottenberg –ı 8.3.<br />

Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Liu Wei –ı 16.2.<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14th Avenue Pkwy Shantell Martin –ı 31.1.<br />

Claude Monet –ı 2.2.<br />

Natural Forces: Winslow Homer<br />

–ı 7.6.<br />

and Frederic Remington<br />

Detroit Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward Ave, Robolights Detroit –ı 3.5.<br />

*313 832 6622<br />

Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd., TX Garrett Bradley –ı 23.3.<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross Mapa Wiya (Your Map’s Not Needed) –ı 2.2.<br />

Katonah Katonah Museum of Art, 134 Jay Street – Route 22 Sparkling Amazons –ı 26.1.<br />

Long Island City Moma PS1, 22–25 Jackson Ave at 46th Ave, NY,<br />

Theater of Operations –ı 1.3.<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles LACMA/County Museum of Art, 5905 Wilshire Boulevard Thomas Joshua Cooper –ı 2.2.<br />

Mineo Mizuno –ı 23.2.<br />

–ı 13.1.<br />

MOCA Pacific Design Center, 8687 Melrose Avenue,<br />

*213 621 1741<br />

The Getty Center, 1200 Getty Center Drive<br />

UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv.,<br />

*310 443 7000<br />

The Foundation of the Museum:<br />

MOCA’s Collection<br />

Open House: Gala Porras-Kim –ı 11.5.<br />

Barbara Kruger<br />

–ı30.11.<br />

Balthazar: A Black African King in –ı 16.2.<br />

Medieval and Renaissance Art<br />

Acquisitions 2019: Director’s<br />

–ı 1.3.<br />

Choice<br />

Unseen: 35 Years of Collecting<br />

–ı 8.3.<br />

Photographs<br />

Käthe Kollwitz: Prints, Process,<br />

–ı 29.3.<br />

Politics<br />

Tishan Hsu<br />

Leonardo Drew<br />

26.1.–19.4.<br />

–ı 10.5.<br />

Paul McCarth 2.2.–10.5.<br />

Hauser & Wirth Los Angeles, 901 East 3rd Street, CA Nicolas Party 13.2.–12.4.<br />

Lucio Fontana 13.2.–12.4.<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Allora & Calzadilla: Chalk –ı 2.2.<br />

I am you, you are too –ı 1.3.<br />

Elizabeth Price –ı 1.3.<br />

New York Brooklyn Museum, 200 Eastern Parkway/Brooklyn yasiin bey: Negus –ı 26.1.<br />

JR: Chronicles –ı 3.5.<br />

African Arts—Global<br />

14.2.–15.11.<br />

Conversations<br />

Metropolitan Museum, 5th Av. 82nd Street Vija Celmins –ı 12.1.<br />

Félix Vallotton –ı 26.1.<br />

Kent Monkman –ı 9.4.<br />

Sahel: Art and Empires on the 30.1.–10.5.<br />

Shores of the Sahara<br />

Neue Galerie, 1048 Fifth Avenue Ernst Ludwig Kirchner –ı 13.1.<br />

Madame d’Ora 20.2.–8.6.<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Hans Haacke –ı 26.1.<br />

Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park The Art of Rube Goldberg –ı 9.2.<br />

American Artist My Blue Window –ı 16.2.<br />

Nicolas Moufarrege –ı 16.2.<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Artistic License: Six Takes on the –ı 12.1.<br />

Guggenheim Collection<br />

Jesse Jones –ı 1.3.<br />

Studio Museum of Harlem, 144 W 125 St. Black Refractions –ı 13.12.<br />

AGENDA // GROSSBRITANNIEN / AUSTRALIEN / HONGKONG / MARTINIQUE / SENEGAL / TOGO / USA 155


The Museum of Modern Art New York, 11 West 53th Street, NY Pope.L –ı 10.1.<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Rachel Harrison –ı12.1.<br />

Pope.L<br />

–ı8.3.<br />

Roy Lichtenstein –ı 30.4.<br />

apexart, 291 Church Street, *212 431 5270 Souls Grown Diaspora 11.1.–7.3.<br />

Women c(a)reate 16.2.–14.3.<br />

Eva Presenhuber, New York, 39 Great Jones Street, NY, Koo Jeong A 26.1.–23.2.<br />

*212 931 0711<br />

frosch&portmann, 53 Stanton Street, *646 820 9068 Patricia Satterlee –ı12.1.<br />

Hauser & Wirth New York, 548 West 22nd Street, NY Rashid Johnson –ı25.1.<br />

Eva Hesse –ı 19.10.<br />

Mike Kelley<br />

–ı25.11.<br />

Pace Gallery, 32 East 57th St. Leo Villareal –ı18.1.<br />

Peter Blum Gallery, 176 Grand Street, NY Su-Mei Tse –ı18.1.<br />

Nicholas Galanin 20.1.–28.3.<br />

Philadelphia Philadelphia Museum of Art,<br />

Designs for Different Futures –ı 8.3.<br />

26th St & Benjamin Franklin Parkway<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Richard Mosse –ı 17.2.<br />

Soft Power –ı 17.2.<br />

2019 SECA Art Award –ı 12.4.<br />

Elemental Calder 16.2.–3.5.<br />

Yerba Buena Center for the Arts, 701 Mission Street The Body Electric –ı 26.1.<br />

(at 3rd Street), *415 978 2787<br />

Washington Hirshhorn Museum & Sculpture Garden, Independence Av.<br />

at 7th Street SW<br />

Pat Steir –ı 10.5.<br />

MESSEN UND AUKTIONEN<br />

Genève/Grand- Palexpo S.A., Rue François-Peyrot 30 artgenève 30.1.–2.2.<br />

Saconnex<br />

Brüssel Tour & Taxis, Avenue du port 86c BRAFA <strong>2020</strong> 26.1.–2.2.<br />

Karlsruhe/ Messe Karlsruhe, Messeallee 1, *721 3720 5197 Art Karlsruhe <strong>2020</strong> 13.2.–16.2.<br />

Rheinstetten<br />

Bologna Bologna Exhibition Centre Arte Fiera Bologna <strong>2020</strong> 24.1.–26.1.<br />

Rotterdam Van Nellefabriek, Van Nelleweg 1 Art Rotterdam <strong>2020</strong> 6.2.–9.2.<br />

Madrid Feria de Madrid, Parque Ferial Juan Carlos/Halls 7+9 Arco Madrid <strong>2020</strong> 26.2.–1.3.<br />

ENGADINER KUNSTREISE<br />

2 Nächte, 4-Gänge-Menü an einem Abend,<br />

Kunstführung im Castell, Besuch von 2 Museen im Engadin<br />

ab CHF 315.– pro Person.<br />

CASTELL • CH-7524 ZUOZ • TEL. +41 81 851 52 53 • www.hotelcastell.ch<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Kunstraum Baden<br />

TOUCH ME I‘M SICK<br />

Kunst blickt auf Krankheit<br />

18. <strong>Januar</strong> bis 29. März <strong>2020</strong><br />

ZIMMER<br />

MANN<br />

HAUS<br />

TOM FELLNER &<br />

RENÉ FAHRNI<br />

BRUGG<br />

KUNST&<br />

MUSIK<br />

AUSSTELLUNG<br />

18.01. — 01.03.<strong>2020</strong><br />

DUMMIES<br />

ERÖFFNUNG FR, 17.01., 19 UHR<br />

WORTWECHSEL DO, 30.01., 19 UHR<br />

MIT ISABEL ZÜRCHER<br />

ZIMMERMANNHAUS BRUGG<br />

KUNST&MUSIK<br />

WWW.ZIMMERMANNHAUS.CH<br />

MI–FR 14.30–18, SA–SO 11–16<br />

Regionale 20<br />

Splendid Isolation – Not in our Name<br />

bis 17. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong><br />

Freitag, 17. <strong>Januar</strong>, 18-02 Uhr: Museumsnacht<br />

Die Museumsnacht ist eine Veranstaltung der<br />

museen basel und der Abteilung Kultur Basel-Stadt.<br />

38 Museen und Kulturinstitutionen bieten ein<br />

reichhaltiges Programm: www.museumsnacht.ch<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

Eintritt frei...<br />

Beim Arzt, 2019, Gemälde, Schülerarbeit Kunstakademie<br />

Taschkent. Foto: Samuel Herzog<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen im netz<br />

AARGAU / BASEL 157


Bis 16. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />

Giacomo Santiago<br />

Rogado<br />

Desire Path<br />

Werke 2014–2019<br />

Bis 16. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />

Albert Anker<br />

Zeichnungen und Aquarelle<br />

25. <strong>Januar</strong> bis 27. September <strong>2020</strong><br />

Neue Sammlungs–<br />

ausstellung<br />

Mit einem Einzelsaal zu<br />

Max Gubler (1898–1973)<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Telefon 032 624 40 00<br />

Di–Fr 11–17 Uhr, Sa+So 10–17 Uhr<br />

www.kunstmuseum-so.ch<br />

IMPRESSION<br />

Ausstellung für Druckgraphik<br />

Exposition de gravure et d’art imprimé<br />

Mostra di stampe d’arte<br />

20m2 – Fenster ins Atelier<br />

von Aline Stalder<br />

Kunsthaus Grenchen<br />

15. Dezember 2019<br />

bis 23. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />

Mi bis Sa 14–17 Uhr | So 11–17 Uhr<br />

Bahnhofstrasse 53 | CH-2540 Grenchen<br />

Feiertage siehe kunsthausgrenchen.ch<br />

Eisflocken<br />

Kunst-Installation im Gletschergarten<br />

täglich, 10-17 Uhr<br />

gletschergarten.ch<br />

a ku Kunstplattform<br />

Agnes Barmettler –<br />

durchlässig<br />

dazwischen sein<br />

Linie 2<br />

Im Kabinett: Martin Disler<br />

«Ein Schnitt ins Herz»<br />

25. <strong>Januar</strong> –<br />

15. März <strong>2020</strong><br />

Gerliswilstrasse 23<br />

6020 Emmenbrücke<br />

www.akku-emmen.ch<br />

Fr + Sa 14:00 – 17:00<br />

So 10:00 –16:00<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


11. <strong>Januar</strong> bis 16. <strong>Februar</strong><br />

«ouvert»<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

Mitglieder der Vebikus Kunsthalle<br />

bringen Werke. Auf den Punkt.<br />

Vernissage: Freitag, 10. Jan. 19 Uhr<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

werkstatt hildegard schenk<br />

Dorta 68<br />

CH-7524 Zuoz Zuoz<br />

Graphit auf Papier Regula Dürig<br />

Holzreliefs Thomas Kurer<br />

14.2.<strong>2020</strong> bis 14.8.<strong>2020</strong><br />

Vernissage 14.2.<strong>2020</strong> 16 bis 19 Uhr<br />

Öffnungszeiten Winter 14.02. bis 14.03.<strong>2020</strong><br />

Öffnungszeiten Sommer 01.07. bis 14.08.<strong>2020</strong><br />

Mi, Do, Fr, Sa 15 bis 18 Uhr<br />

Die Ausstellung ist auch auf Anfrage unter 078 661 41 27<br />

oder schenk@werkstattzuoz.ch zu besichtigen<br />

www.werkstattzuoz.ch<br />

Künstlerhaus<br />

Kunsthalle<br />

Kulturlabor<br />

28.12.2019—19.4.<strong>2020</strong><br />

Electronic<br />

Flow(er)<br />

Bilder und Klänge<br />

der Natur<br />

Künstlergespräch<br />

Sa, 22.2.<strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Öffnungszeiten:<br />

Do—So, 15—18 Uhr<br />

nairs.ch<br />

28.12.2019—19.4.<strong>2020</strong><br />

Isabelle Krieg<br />

Blumen und<br />

Erleuchtungen<br />

Künstlergespräch<br />

Fr, 13.3.<strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Öffentliche Führungen:<br />

freitags um 18 Uhr<br />

17.1., 21.2., 20.3.,<br />

3./17.4.<strong>2020</strong><br />

Rathaus für Kultur, Lichtensteig SG<br />

Sa 11. <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong>, Vernissage, 17 h<br />

Fr 24. November <strong>2020</strong>, Finissage<br />

mit Konzert, 17 h<br />

www.dogoresidenz.ch> Programm<br />

Kunstmuseum Appenzell<br />

Howard<br />

Smith<br />

1-12-19 bis<br />

19-4-20<br />

no end in sight<br />

Heinrich Gebert<br />

Kulturstiftung Appenzell<br />

Di bis Sa 14 bis 17<br />

So 11 bis 17<br />

Abb.: Spicer Ink Series · 1984–1998 (Detail)<br />

kunstmuseumappenzell.ch<br />

SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN 159


ABSOLUTELY TSCHUDI<br />

Künstler der Galerie<br />

21. Dezember 2019 – 21. März <strong>2020</strong><br />

DITESHEIM & MAFFEI<br />

Fine Art<br />

8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />

GALERIE TSCHUDI<br />

Chesa Madalena · Somvih 115 · 7524 Zuoz<br />

Dienstag bis Samstag, 15 – 18.30 Uhr<br />

www.galerie-tschudi.ch · T +41 81 850 13 90<br />

ART GENÈVE <strong>2020</strong><br />

palexpo<br />

30 janvier–2 février <strong>2020</strong><br />

vernissage le 29 janvier de 14 à 21h<br />

STAND D 10<br />

artistes exposés<br />

Ariño, Castillo, Chillida, Chirino,<br />

Estrada, Edmondson, Gonzalez, Guerrero,<br />

LLeo, Oteiza, Miró, Tapiès, Sicilia<br />

solo show<br />

STAND D 12<br />

MIKLOS BOKOR<br />

figures et paysages<br />

+41 79 604 57 70 +41 76 477 69 76<br />

+41 32 724 57 00<br />

info@galerieditesheim.ch<br />

GRAVITATORISCHE<br />

BEHAUPTUNGEN.<br />

YVES NETZHAMMER /<br />

GRAMAZIO KOHLER<br />

RESEARCH<br />

4. DEZEMBER 2019 —<br />

15. MÄRZ <strong>2020</strong><br />

Graphische Sammlung ETH Zürich<br />

Mo−So 10 −16.45 Uhr, www.gs.ethz.ch<br />

Die Graphische Sammlung befindet sich im<br />

Hauptgebäude der ETH Zürich.<br />

LUKAS SALZMANN<br />

Sehen sehen<br />

14.11.2019- 8.2.<strong>2020</strong><br />

Mittwoch, 15.1.<strong>2020</strong>, 19.30h<br />

Lukas Salzmann im Gespräch mit den<br />

Kunsthistorikern Rudolf Velhagen und Simon Maurer<br />

Hottingerstrasse 8, 8032 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Ihr Beitrag für die Zukunft der Kultur<br />

Teilhaben<br />

Mitmachen<br />

Weitergeben<br />

Kunstschaffende vererben Werke,<br />

die zuGunsten von ERBPROZENT<br />

KULTUR versteigert werden. Mit<br />

Ihrem Gebot unterstützen Sie die<br />

Etablierung der Stiftung.<br />

Galerie Stephan Witschi<br />

Zwinglistrasse 12<br />

8004 Zürich<br />

1.2.<strong>2020</strong>, 17.30<br />

Auktion<br />

Abschluss-Performance<br />

mit Patti Basler<br />

30.1.-1.2.<strong>2020</strong><br />

Auktionsausstellung<br />

Details und Liste der beteiligten<br />

Künstlerinnen und Künstler:<br />

www.erbprozent.ch/auktion<br />

Ausstellung in der Transithalle<br />

Freilagerstrasse 9, Zürich<br />

31. <strong>Januar</strong> -2. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />

weitere Infos www.ursula-knobel.ch<br />

powered by<br />

URSULA KNOBEL<br />

Malerei -Fotografie -Objekte<br />

artlog.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz<br />

GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ / ZÜRICH 161


Bourses ArtPro Valais<br />

En plus de l’encouragement aux expositions et aux publications d’artistes visuels<br />

valaisans, le Canton du Valais cherche à renforcer et professionnaliser ce secteur<br />

en mettant au concours les soutiens suivants :<br />

a. Bourses pluriannuelles pour créateur.s.trice.s confirmé.e.s<br />

1 à 3 bourses de 3 ans, 15'000.-/an<br />

b. Bourses pour créateur.trice.s émergent.e.s<br />

1 à 3 bourses de 10'000.- chacune<br />

c. Bourses pour curateur.trice.s<br />

1 à 3 bourses de 10'000.- chacune<br />

d. Soutien pour structures et projets expérimentaux<br />

1 bourse de 3 ans, 50'000.- maximum<br />

Le nombre de bourses mises au concours est communiqué dans la newsletter du<br />

Service de la culture. Seuls seront pris en considération les dossiers de candidature<br />

déposés sur www.vs-myculture.ch pour le 15 juin <strong>2020</strong>.<br />

Plus d’informations : www.vs.ch/web/culture/artpro-valais<br />

Service de la culture, rue de Lausanne 45, 1950 Sion, Tél. 027 606 46 37,<br />

helene.joye-cagnard@admin.vs.ch<br />

Unterstützungsbeiträge ArtPro Wallis<br />

Der Kanton Wallis fördert neben Ausstellungen und Publikationen von Walliser<br />

visuellen Künstlern.innen auch die Stärkung und Professionalisierung dieses<br />

Bereichs, indem er die folgenden Unterstützungen anbietet:<br />

a. Mehrjährige Schaffensbeiträge für etablierte Künstler.innen<br />

1 bis 3 dreijährige Unterstützungsbeiträge in der Höhe von 15'000.-/Jahr<br />

b. Schaffensbeiträge für Nachwuchskünstler.innen<br />

1 bis 3 Schaffensbeiträge von je 10'000.-<br />

c. Unterstützungsbeiträge für Kuratoren.inn.en<br />

1 bis 3 Unterstützungsbeiträge von je 10'000.-<br />

d. Unterstützung für experimentelle Strukturen und Projekte<br />

1 dreijähriger Unterstützungsbeitrag von maximal 50'000.-<br />

Die Anzahl der ausgeschriebenen Unterstützungsbeiträge wird im Newsletter<br />

der Dienststelle für Kultur bekannt gegeben. Es werden nur Anträge, die bis<br />

zum 15. Juni <strong>2020</strong> unter www.vs-myculture.ch eingereicht werden, berücksichtigt.<br />

Weitere Informationen : www.vs.ch/web/culture/artpro-wallis<br />

Dienststelle für Kultur, Rue de Lausanne 45, 1950 Sitten, Tel. 027 606 46 37,<br />

helene.joye-cagnard@admin.vs.ch<br />

162 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


UR<br />

BAN<br />

Video Art Screening<br />

STO<br />

RIES<br />

The City as Inspiration,<br />

Motif and Imagination<br />

VIDEO WINDOW<br />

presents Video Art<br />

from Switzerland<br />

and Brazil<br />

Videos by<br />

Peter Aerschmann, Seline Baumgartner,<br />

Giselle Beiguelman, Denise Bertschi,<br />

Daria Blum, Françoise Caraco, Chalet5,<br />

Marcos Chaves, collectif_fact, Dias & Riedweg,<br />

Quynh Dong, Aurèle Ferrier, Catherine<br />

Gfeller, Marianne Halter & Mario Marchisella,<br />

Nicole Hoesli, Susanne Hofer, Silvan Kälin,<br />

Dirk Koy, Georgette Maag, Kika Nicolela,<br />

Christoph Oertli, Elodie Pong, Doris Schmid,<br />

Veronika Spierenburg, Lena Maria Thüring<br />

Curated by<br />

Bruno Z’Graggen<br />

PART 1<br />

Thursday,<br />

6th <strong>Februar</strong>y <strong>2020</strong>,<br />

20:00<br />

PART 2<br />

Friday,<br />

7th <strong>Februar</strong>y <strong>2020</strong>,<br />

20:00<br />

Kunstraum<br />

Walcheturm<br />

Zurich<br />

Werkbeiträgefür Kulturschaffende<br />

Für die Förderung innovativer Ideen und Projekte schreibt die Stadt St.Gallen jährlich<br />

Werkbeiträge aus. Zur Bewerbung eingeladen sind Kulturschaffende aus allen Sparten<br />

und Bereichen der Kultur, die in St.Gallen wohnhaft sind oder früher hier wohnten,<br />

sich aber vorübergehend zuStudien- und Ausbildungszwecken auswärts aufhalten.<br />

Gruppen können berücksichtigt werden, wenn die Mehrheit der Mitglieder in der Stadt<br />

wohnhaft ist. Esgibt keine Altersbeschränkung. Eingabeschluss für die Werkbeiträge<br />

<strong>2020</strong> ist der 24. <strong>Februar</strong>. Weitere Informationen: www.kultur.stadt.sg.ch<br />

Stadt St.Gallen, Fachstelle Kultur, kultur@stadt.sg.ch, Telefon +41 71 224 51 60<br />

Gebührenfrei...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen im netz<br />

ZÜRICH 163


Werk-<br />

WERKSTIPENDIEN <strong>2020</strong><br />

Die Landis & Gyr Stiftung vergibt wiederum fünf Werkstipendien (alle Sparten).<br />

Bourses<br />

BOURSES D’ŒUVRE <strong>2020</strong><br />

La Fondation Landis & Gyr accorde désormais cinq bourses d’œuvre (dans toutes les<br />

branches).<br />

d’œuvre<br />

<strong>2020</strong><br />

REISESTIPENDIEN BALKAN / TÜRKEI 2021<br />

Die Landis & Gyr Stiftung vergibt wiederum Reisestipendien im Raum Balkan/Türkei.<br />

BOURSES DE VOYAGE BALKANS / TURQUIE 2021<br />

Reisestipendien<br />

Der detaillierte Ausschreibungstext samt Teilnahmebedingungen und Online-Regi-<br />

Une nouvelle fois, la Fondation Landis & Gyr met au concours des bourses de voyage.<br />

Bourses<br />

stration finden sich ab <strong>Januar</strong> <strong>2020</strong> unter / Texte détaillé des appels à projects, informations<br />

pratiques et inscription en ligne à partir de janvier <strong>2020</strong>: www.lg-stiftung.ch<br />

de voyage<br />

Eingabetermin / Date limite de dépôt:<br />

LANDIS & GYR STIFTUNG<br />

2021<br />

Freitag, 28. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong> / Vendredi 28 février <strong>2020</strong><br />

Chamerstrasse 10<br />

Postfach 7838, CH-6302 Zug<br />

+41 (0)41 725 23 58<br />

evelyne.lohm@lg-stiftung.ch<br />

www.lg-stiftung.ch<br />

164 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


powered by<br />

art<br />

log.<br />

net<br />

Das grösste kunstjournalistische<br />

Netzwerk der Schweiz<br />

165


Künstleratelier<br />

Die GGG Basel vermietet im Atelierhaus an der Froburgstrasse 4 in Basel ab Oktober <strong>2020</strong><br />

drei geräumige Ateliers für je zwei Jahre (unverlängerbar) zu CHF 200.– plus Pauschale CHF 75.–<br />

pro Monat an junge bildende Künstler.<br />

Anforderung: Abschluss einer Kunstakademie, der nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.<br />

Bewerbungen mit üblicher Dokumentation und Anmeldeformular (www.ggg-basel.ch/service/<br />

ggg-atelierhaus) bis 18. März <strong>2020</strong>, 12.00 Uhr, an die GGG Basel.<br />

GGG Basel | Gerbergasse 24 | Postfach 628 | CH-4001 Basel<br />

T +41 (0)61 269 97 97 | E ggg@ggg-basel.ch<br />

La Fondation Alice Bailly<br />

met au concours<br />

la Bourse Alice Bailly<br />

Curatorial<br />

Studies<br />

Ausstellen und Vermitteln gemeinsam denken.<br />

Zu zeitgenössischer kuratorischer Theorie<br />

und Praxis forschen. Projekte konzipieren und<br />

realisieren. Eine eigene Haltung entwickeln.<br />

Anmeldung<br />

bis 31. März <strong>2020</strong><br />

qui récompensera leprojet<br />

d’un/e artiste plasticien/ne<br />

résidant en Suisse romande<br />

Les critères de dépôt d’une candidature<br />

et la liste des documents àadresser<br />

au conseil de fondation sont disponibles sur le site<br />

www.fondation-alice-bailly.ch<br />

Le délai d’envoi des candidatures par courrier<br />

électronique est fixé au 28 février.<br />

Für Kunstreisende<br />

1500 Ausstellungen pro Monat<br />

↗ www.artlog.net/kunstbulletin<br />

Studienbeginn<br />

14. September <strong>2020</strong><br />

Master of Arts in Art Education<br />

Curatorial Studies<br />

Zürcher Hochschule der Künste<br />

zhdk.ch/curatorialstudies<br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30,<br />

info@kunstbulletin.ch, info@artlog.net,<br />

www.artlog.net<br />

Redaktion<br />

Claudia Jolles (Chefredaktion)<br />

Deborah Keller (Redaktion)<br />

Anita Fédier (Agenda)<br />

Claudia Steffens (Redaktion artlog.net, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Boris Magrini (Redazione ticinese)<br />

Satz/Druck/Papier<br />

FO-Zürisee, Egg/FO-Fotorotar, Egg<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer, www.susanne-kreuzer.com<br />

Kontakt Deutschland<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3, D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein,<br />

Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

www.kunstverein.ch<br />

Autor/innenkürzel in dieser Ausgabe:<br />

AH/Alice Henkes, AMA/Angelika Maass, AN/Astrid<br />

Näff, DK/Deborah Keller, DvB/Dominique von<br />

Burg, FS/Feli Schindler, GB/Giulia Bernardi, HDF/<br />

Hans Dieter Fronz, IKR/Iris Kretzschmar, JES/Jens<br />

Emil Sennewald, KHO/Katharina Holderegger, KS/<br />

Kristin Schmidt, LAC/Lucia Angela Cavegn, MH/<br />

Mechthild Heuser, PG/Patricia Grzonka, RDR/Roberta<br />

De Righi, TS/Thomas Schlup, VMS/Valeska<br />

Marina Stach<br />

ABONNEMENTE<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> Leserservice,<br />

Postfach, CH-4600 Olten<br />

Telefon 0041 (0)41 329 22 29<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

Preise (10 Ausgaben/Jahr)<br />

CHF 80.00 (Schweiz)<br />

€ 53.90 (Europa, Übersee, zzgl. Porto)<br />

CHF 70.00 für Mitglieder der SKV, SIK, visarte und<br />

SGBK/SSFA<br />

MEDIADATEN<br />

Erscheinungstermine<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

3März 28.02.<strong>2020</strong> 29.01.<strong>2020</strong><br />

4April 27.03.<strong>2020</strong> 26.02.<strong>2020</strong><br />

5Mai 24.04.<strong>2020</strong> 25.03.<strong>2020</strong><br />

6Juni 29.05.<strong>2020</strong> 30.04.<strong>2020</strong><br />

Platzierung vorne<br />

Format Breite x Höhe Preise 4c<br />

2 x 1Seite (Panorama)* 310 x 210 mm CHF 3600.–<br />

2 x 1/2 Seite quer (Pano.)* 310 x 102 mm CHF 1950.–<br />

1/1 Seite* 155 x 210 mm CHF 1980.–<br />

1/1 Seite** 128 x 187 mm CHF 1980.–<br />

1/2 Seite quer* 155 x 102 mm CHF 1100.–<br />

Platzierung nach Ort/Rubrik (hinten)<br />

Format Breite x Höhe Preise s/w Preise 4c<br />

1/1 Seite** 128 x 187 mm CHF 1650.– CHF 1920.–<br />

2/3 Seite** 128 x 123 mm CHF 1215.– CHF 1400.–<br />

1/2 Seite quer** 128 x 91 mm CHF 930.– CHF 1050.–<br />

1/2 Seite hoch** 62 x 187 mm CHF 930.– CHF 1050.–<br />

1/3 Seite quer** 128 x 59 mm CHF 685.– CHF 800.–<br />

1/3 Seite hoch** 62 x 123 mm CHF 685.– CHF 800.–<br />

1/6 Seite quer** 128 x 27 mm CHF 370.– CHF 470.–<br />

1/6 Seite hoch** 62 x 59 mm CHF 370.– CHF 470.–<br />

Europreise werden zum aktuellen Tageskurs verrechnet.<br />

*randabfallend<br />

Randanschnitt: + 3 mm Beschnitt an allen vier Seitenrändern<br />

**Satzspiegel<br />

Platzierungsvorschriften<br />

Inhalt 10%, Umschlag 20%<br />

Satzkosten min. CHF 50.–<br />

Schweiz, alle Preise zzgl. MwSt./Änderungen vorbehalten<br />

Bannerwerbung auf artlog.net siehe: www.artlog.net/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage ca. 10 000 Exemplare<br />

Abonnemente ca. 8000 Exemplare<br />

Direktvertrieb ca. 2000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Claudio Moffa, Anzeigenleitung, Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Administration, Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

167


DAS GROSSE RÄTSEL<br />

Bonbons aus einer anderen Welt<br />

Taschkent, Kunstakademie, 6.11.19. Foto: SH<br />

Frau Doktor hat uns mit einem knappen Nicken des Kopfs begrüsst, ihr Patient blieb<br />

gänzlich ohne Reaktion – kein Wunder, wartet er doch seit Wochen auf seine Diagnose,<br />

auf ein erlösendes Wort, eine Pille, einen Aderlass … Er wird noch viele weitere<br />

Wochen warten müssen, denn die Studenten der Kunstakademie Taschkent haben<br />

vier Monate Zeit, ihr Gemälde mit dem Titel ‹Beim Arzt› zur Perfektion zu bringen.<br />

Viele Freiheiten dürfen sie sich dabei nicht nehmen, denn auch im fünften Jahr der<br />

Ausbildung zum Maler sind die Vorgaben klar.<br />

Im ersten Jahr zeichnen die Studenten Köpfe, im zweiten Füsse, dann Hände, ab<br />

den achten Semester erst fügen sie die Elemente zur Figur zusammen. Die Fachklasse<br />

Komposition ist dann die höchste Stufe im Curriculum eines usbekischen Malers.<br />

Selbstverständlich sind es die Professoren, die das Arrangement besorgen, sie positionieren<br />

die Modelle, legen alle Details fest.<br />

Vor Genrebildern bin ich oft irritiert, dass sich da keine Spur der Interaktion zwischen<br />

dem Maler und seinen Modellen finden lässt. Der Künstler als der unsichtbare<br />

Gast, Blick ohne Echo. Wie viel stärker wird das der Fall sein, wenn selbst das Arrangement<br />

von Dritten besorgt wird? Die Atmosphäre in der Meisterklasse ist ruhig,<br />

konzentriert – und ein wenig traurig vielleicht? Als wir uns zwischen Malern und Modellen<br />

in Richtung Ausgang schleichen, kommt plötzlich Leben in Frau Doktor und sie<br />

streckt den Besuchern einen Teller mit farbigen Bonbons hin. Dankbar für die Geste<br />

bediene ich mich. Allerdings esse ich solche Süssigkeiten kaum. Und auf den Bildern<br />

werden sie sicher nicht zu sehen sein. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, freier Schreiber (Kunst & Kochen). herzog@hoio.org<br />

Wo im Heft findet sich das im Text unkenntlich gemachte Kunstwerk? Mailen Sie uns bis zum 23.2. die<br />

Seitenzahl. Unter allen Einsendungen werden drei Preistragende ermittelt: raetsel@kunstbulletin.ch<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 1-2/<strong>2020</strong>


FONDATION BEYELER<br />

26. 1. –17. 5. <strong>2020</strong><br />

RIEHEN /BASEL<br />

Edward Hopper, Cape Cod Morning, 1950 (Detail), Oil on canvas, 86,7 × 102,3 cm, Smithsonian American Art Museum, Gift of the Sara Roby Foundation, © Heirs of Josephine Hopper / 2019, ProLitteris, Zurich, Photo: Smithsonian American Art Museum, Gene Young

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