30-2021 Aktuell Obwalden

AKTUELL
DER NACHNAME
Diese Woche: Bacher
«Die Bacher sind seit
dem 14. Jahrhundert in
Lungern nachweisbar»,
erklärt Mike Bacher, der
die ersten Lebensjahre
in Giswil verbrachte und
heute in Engelberg lebt.
«Die direkte Stammlinie
lässt sich bis zum ‹Stammvater› Hans von
Bach zurückverfolgen, der um1500 in Lungern
lebte.» Der Lungerer Familienforscher
Hans Ming («Batli-Hans», 1924-2018) vermutete,
dass das Heimet amRöhrli –direkt am
(ehemaligen) Dorfbach gelegen–derLungerer
Stammsitz der Familie war. «Obwohl das
Heimwesen durch Einheirat seit Jahrhunderten
den Schallbergers gehört, trägt es noch
heute den Namen ‹Bacher-Hansen›», sagt
Mike Bacher. Ziemlich sicher ist im «Bach»,
also dem Gewässer, auch der Ursprung des
Nachnamens zu finden –dies trifft unter anderem
auch auf Nachnamen wie Zumbach
und Bachmann zu.
«Aufgrund des historischen Kontextes,
in dem die Lungerer Bacher (von Bach, bi
dem Bache) im 14. und 15. Jahrhundert
auftauchen, könnten sie aber auch eine Seitenlinie
der Berner Oberländer Familie von
Bach sein», sagt Mike Bacher weiter. «Generell
war die Lungerer Bevölkerung bis zur
ReformationstarkRichtung Berner Oberland
ausgerichtet, weshalb mehrerealte Lungerer
Geschlechter ursprünglich aus der Region
‹jenseits des Brünigs› stammen dürften.»
Die Lungerer Bacher blieben immer ein
kleines Geschlecht mit wenigen Stammhaltern.
«Dies änderte sich mit meinem Ururgrossvater
Peter Bacher (1839-1904), von
dem alle heutigen Lungerer Bacher abstammen.
Von seinen fünf Söhnen Hans, Peter,
Sepp, Franz und Heinrich gibt es heute noch
einige Nachkommen, doch nurwenige leben
in Obwalden.» Mike Bacher stammt vom
jüngsten Sohn Heinrich ab, der mit Delfina
Eberlieine Giswilerin heiratete undauch dort
lebte. Deshalb findet sich der Name auch
in Giswil. Der zweitjüngste Sohn Franz zog
nach Sarnen, wo er die Damenschneiderin
MarieWirzheiratete(siehe Inseratunten).
Zu einem tragischen Unglück kam es laut
«Volksfreund» am 8. Juli 1944: Gleich zwei
junge Bachers –sie waren Cousins und hiessen
beide Josef –ertranken damals beim
Baden im Lungerersee. (ve)
Das alte Inserat
Publiziert1919 im «Volksfreund»