DiSkurs 2/2021
Unternehmensmagazin der Diakonie in Südwestfalen | 10. Ausgabe
Unternehmensmagazin der Diakonie in Südwestfalen | 10. Ausgabe
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Service<br />
Das Team rund um Praxisleiter Daniel Rau (Mitte) weiß, was bei Bewegungsmangel hilft. Darüber hinaus machen die Physiotherapeuten im ARZ<br />
Siegbogen in Siegen-Weidenau unter anderem klassische Massagen, Atemtherapien und Beckenbodengymnastik.<br />
Unser Berufs-, Freizeit- und<br />
Alltagsleben hat sich zum<br />
„Vielsitzen“ hin verändert.<br />
Während sich die Menschen<br />
früher mehr bewegt haben, was meist<br />
an landwirtschaftlichen Tätigkeiten<br />
lag, sinkt heutzutage die körperliche<br />
Aktivität mit Berufen, die weniger Bewegung<br />
fordern. Hinzu kommt eine bequemere<br />
Mobilität aufgrund von Bus,<br />
Bahn, Autos oder Mofas. Ein weiterer<br />
maßgebender Grund ist die Internet-Technologie.<br />
Online-Shops machen<br />
es möglich, eine neue Hose per Klick<br />
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nach Hause zu bestellen und auch die<br />
Strom-Rechnung kann von der Couch<br />
aus per digitaler Überweisung bezahlt<br />
werden. Die Liste an „bequemen Hilfsmitteln<br />
im Alltag“ könnte in diesem<br />
Zusammenhang noch lange weitergeführt<br />
werden.<br />
Daniel Rau ist Praxisleiter im Ambulanten<br />
Rehazentrum (ARZ) Siegbogen<br />
in Siegen-Weidenau, einer Einrichtung<br />
der Pflege und Rehabilitation der Diakonie<br />
in Südwestfalen. Der Physiotherapeut<br />
weiß: „Heutzutage haben mehr<br />
Bewegung sorgt dafür, dass...<br />
• die Durchblutung angeregt wird. So wird das Herz mit mehr Sauerstoff<br />
versorgt. Bluthochdruckerkrankungen und hohe Blutfettwerte treten seltener<br />
auf, das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko verringert sich.<br />
• Muskeln und Knochen gekräftigt werden. Das schont vor allem die Bandscheiben.<br />
Zudem wird der Knochenstoffwechsel angeregt, was die Knochendichte<br />
fördert und somit Osteoporose (Knochenschwund) vorbeugt.<br />
• körpereigene Abwehrzellen gestärkt werden. Sie sind wichtig, um beispielsweise<br />
Viren zu bekämpfen, wodurch Erkältungen vorgebeugt werden kann.<br />
• positive Stimmung herrscht. Denn beim Sport werden verschiedene<br />
Glückshormone ausgeschüttet. Das tut vor allem der Psyche gut.<br />
als die Hälfte aller Arbeitnehmer in<br />
Deutschland einen Beruf, der sitzend<br />
stattfindet.“ Von Bewegungsmangel<br />
ist die Rede, wenn wöchentlich mindestens<br />
150 Minuten Bewegung (spazieren<br />
gehen, ausgiebige Gartenarbeit)<br />
oder 75 Minuten Sport (Fahrrad fahren,<br />
Joggen, Krafttraining, Gymnastik)<br />
nicht erfüllt werden. In Deutschland<br />
trifft das auf etwa 40 Prozent der<br />
Bevölkerung zu.<br />
Der Tag eines Büromenschen könnte in<br />
etwa so aussehen: Er steht am Morgen<br />
auf, setzt sich an den Frühstückstisch,<br />
steigt danach ins Auto und fährt ins<br />
Büro. Dort angekommen, sitzt er acht<br />
Stunden am Computer, macht auch<br />
seine Pause im Sitzen und fährt nach<br />
Feierabend mit dem Auto wieder nach<br />
Hause. Dort erwartet er Freunde, mit<br />
denen sich entspannt auf der Couch<br />
unterhalten wird. Sind die Gäste wieder<br />
weg, bleibt noch Zeit fürs Abendprogramm<br />
im Fernsehen, bevor es ins<br />
Bett zum Schlafen geht. Was hier entspannt<br />
klingen mag, ist für den Körper<br />
Gift, da der Mensch für Bewegung<br />
gemacht ist. So war es bereits für unsere<br />
Vorfahren überlebensnotwendig,<br />
körperlich aktiv zu sein. Einerseits<br />
mussten sie sich vor Feinden schützen,<br />
andererseits sammeln und jagen,<br />
um Nahrung zu beschaffen. Das Über-<br />
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