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DiSkurs 2/2021

Unternehmensmagazin der Diakonie in Südwestfalen | 10. Ausgabe

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Eine weltweit veröffentlichte Untersuchung und Analyse aus dem Diakonie Klinikum in Siegen: Unter der Federführung des Ärztlichen Direktors<br />

Christian Tanislav arbeitete ein ganzes Team an der Studie. Grundlage dafür war ein Corona-Ausbruch Ende Februar in der Geriatrie.<br />

Die Geriatrie war zu diesem Zeitpunkt<br />

mit 65 Patienten belegt, von denen nur<br />

einer geimpft war. Über einen positiven<br />

Patienten steckten sich in den folgenden<br />

drei Wochen 33 weitere an. Reihentestungen<br />

bei den Mitarbeitenden ergaben<br />

14 positive Fälle. Von 74 bereits<br />

geimpften Mitarbeitenden infizierten<br />

sich zwei, von den 28 ungeimpften Mitarbeitern<br />

jedoch 12. Auffallend: Die<br />

infizierten Patienten und Mitarbeiter<br />

hatten keine oder milde Symptome. Tanislav:<br />

„Die Analyse zeigt, dass die vollständige<br />

Impfung der Mitarbeiter mit<br />

BioNTech/Pfizer zu einer ausreichenden<br />

Immunisierung und zu einem signifikanten<br />

Rückgang neuer Fälle führte,<br />

selbst in einer Ausbruch-Situation.“ Die<br />

Impfung habe 97,3 Prozent der Mitarbeitenden<br />

geschützt. Bei ungeimpften<br />

Mitarbeitern (42,9 Prozent) und Patienten<br />

(51,6 Prozent) wurden hohe Infektionsraten<br />

festgestellt. „Spekulativ<br />

kann zudem behauptet werden, dass<br />

die hohe Impfquote der Mitarbeiter zu<br />

weniger starken Verläufen bei Patienten<br />

geführt hat“, meint Professor Tanislav.<br />

Ferner führe der Kontakt zwischen und<br />

zu Geimpften dazu, dass möglicherweise<br />

eine geringere Viruslast übertragen<br />

werde, was wiederum die Sterblichkeit<br />

verringere. Außerdem legten die Zahlen<br />

nahe, dass eine weit verbreitete und<br />

vollständige Impfung von Mitarbeitern<br />

das Gesundheitssystem aufrecht erhält<br />

– sogar, wenn es zu Ausbrüchen komme.<br />

Die Impfung gegen das Corona-Virus bleibt der wirksamste Schutz, der Pandemie Herr zu werden,<br />

die Zahl der Krankheitsausbrüche zu verringern oder deren Verläufe milder zu gestalten.<br />

Die erfreulich hohe Impfquote im Diakonie<br />

Klinikum beziffert Christian Tanislav<br />

aktuell auf rund 90 Prozent. Wie<br />

lange der Impfschutz jedoch anhalte<br />

und ab wann oder sogar ob überhaupt<br />

eine weitere Impfung erforderlich sein<br />

wird, steht auch für ihn noch in den<br />

Sternen. Zwar untersuchten Pharmafirmen<br />

bereits die Folgeimpfung, richteten<br />

sich dabei aber nach Antikörpern<br />

und Verträglichkeit. Tanislav: „Viele<br />

oder wenige Antikörper bedeuten<br />

aber nicht, einen hohen oder niedrigen<br />

Schutz zu haben.“ Deshalb könne auch<br />

nicht ausgeschlossen werden, dass die<br />

im Frühjahr verabreichten Impfungen<br />

noch länger ausreichenden Schutz böten.<br />

Der Professor mutmaßt dennoch:<br />

„Wenn sich im Herbst viele Menschen<br />

infizieren, dann muss man über eine<br />

Drittimpfung nachdenken.“ Stefan Nitz<br />

DiSKurs 19

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