Recycling PUR - PUR-Internet - Home - Bayer
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<strong>Recycling</strong> <strong>PUR</strong><br />
18<br />
<strong>Recycling</strong>-Praxis<br />
3. <strong>PUR</strong>-<strong>Recycling</strong><br />
im Automobilbau<br />
Freie Fahrt für Innovationen<br />
Die Automobilindustrie ist einer der wichtigsten<br />
Bereiche für Polyurethane:<br />
Mit 16 % das drittgrößte Marktsegment.<br />
Wie generell feststellbar, zeigt sich auch<br />
hier: Einerseits machen beachtliche innovative<br />
Ideen bereits das Rennen, andererseits<br />
befinden sich manche Projekte noch<br />
im Entwicklungsstadium.<br />
Weichschaumstoffe aus Altautos<br />
Die Rückgewinnung von Weichschaumstoffen<br />
aus Altautos wird derzeit in den<br />
Niederlanden und in Italien in nennenswertem<br />
Umfang kommerziell durchgeführt.<br />
Insgesamt sind 1999 etwa 5.000<br />
Tonnen Schaumstoff auf diese Weise<br />
zurückgewonnen worden. Der größte Teil<br />
davon geht in die gleichen Verbundschaum-Anwendungen<br />
wie Zuschnittreste<br />
vom Möbelschaum. Ein Teil des Flockenverbundschaums<br />
wird wieder für Anwendungen<br />
im Kfz-Bereich genutzt, z.B. für<br />
die Schalldämmung.<br />
Die Rahmenbedingungen für die Verwertung<br />
von Schaumstoffen aus den Sitzen<br />
ausgedienter Autos sind in Europa nicht<br />
einheitlich. Die Verwertung ist daher nur<br />
ausnahmsweise wirtschaftlich durchführbar.<br />
RIM-Polyurethane<br />
Diese Polyurethan-Typen werden bei<br />
Autos für Stoßfängerhüllen oder Seitenschutzverkleidungen<br />
eingesetzt.<br />
Beim <strong>Recycling</strong> sind hier zahlreiche innovative<br />
Entwicklungen gelungen. Dahinter<br />
stehen gemeinsame Bemühungen von<br />
Rohstofflieferanten, <strong>PUR</strong>-Verarbeitern<br />
und Automobilherstellern.<br />
Manche der entwickelten Ideen sind zurzeit<br />
nicht aktuell, andere werden erfolgreich<br />
angewendet. Einige Beispiele für<br />
kommerziell interessante Anwendungen<br />
im Kfz-Bereich: Verwendung von RIM-Pulver,<br />
Einarbeitung von Glykolysat, Fließpressen<br />
von RIM-Partikeln. Außerhalb des<br />
automobilen Sektors ist das Klebpressen<br />
von RIM-Partikeln erwähnenswert.<br />
RIM-Partikel eignen sich auch als Reduktionsmittel<br />
für Eisenerz in Hochöfen und als<br />
Brennstoff in Anlagen zur Energieverbrennung.<br />
Instrumententafeln<br />
Bei der Verwertung von Abfällen aus der<br />
Produktion von Instrumententafeln können<br />
aus technischer Sicht zwei Wege<br />
beschritten werden:<br />
• Aus dem separierten <strong>PUR</strong>-Füllschaum<br />
lassen sich Pressplatten herstellen.<br />
Dabei kann es in kontrollierter Mischung<br />
zu einem Verbund mit anderen<br />
Werkstoffen kommen. Deshalb werden<br />
bei diesem Verfahren auch "Verunreinigungen"<br />
toleriert. Sei es durch geringe<br />
Mengen an Thermoplasten aus den<br />
Dekorfolien oder aus dem Träger.<br />
Gegebenenfalls kann sogar die vollständige<br />
Kunststoff-Mischfraktion der<br />
zerkleinerten Instrumententafel weiterverarbeitet<br />
werden.<br />
• Die Produktionsabfälle von reinen <strong>PUR</strong>-<br />
Instrumententafeln können nach Glykolyse<br />
und Neuformulierung als Polyolkomponente<br />
für die Herstellung bestimmter<br />
Teile der gleichen Instrumententafel<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Realisierung in der Praxis hängt<br />
jedoch – wie so oft – von wirtschaftlichen<br />
und logistischen Rahmenbedingungen ab.<br />
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