11.08.2021 Aufrufe

Happy Kids – Eltern-Ratgeber für eine glückliche, gesunde Kindheit

Wenn man Mütter oder Väter fragen würde, um was sie sich am meisten Gedanken – und auch Sorgen – machen, dann lautet die Antwort in den allermeisten Fällen: mein Kind oder meine Kinder. Das hat sehr viel mit Liebe zu tun. Aber auch mit gesundem Elternverstand, denn schließlich sind wir verantwortlich für unseren Nachwuchs, und wollen, dass es ihm an nichts fehlt. Kinder, die gesund sind, die lachen, sind für Eltern das Schönste, was es auf der Welt gibt. Das Begleiten der kleinen Sprösslinge auf ihrer aufregenden Reise durchs kindliche Leben ist spannend, aber hier und da auch mit Unsicherheiten verbunden. Die gute Nachricht: Das ist ganz normal und in den meisten Fällen zeigt der Instinkt, was zu tun ist. Ansonsten hilft es, gut informiert zu sein – zum Beispiel mit unserem Ratgeber, der für Sie ein buntes Potpourri an Themen bereithält. Das Ziel: „Happy Kids!

Wenn man Mütter oder Väter fragen würde, um was sie sich am meisten Gedanken – und auch Sorgen – machen, dann lautet die Antwort in den allermeisten Fällen: mein Kind oder meine Kinder. Das hat sehr viel mit Liebe zu tun. Aber auch mit gesundem Elternverstand, denn schließlich sind wir verantwortlich für unseren Nachwuchs, und wollen, dass es ihm an nichts fehlt. Kinder, die gesund sind, die lachen, sind für Eltern das Schönste, was es auf der Welt gibt. Das Begleiten der kleinen Sprösslinge auf ihrer aufregenden Reise durchs kindliche Leben ist spannend, aber hier und da auch mit Unsicherheiten verbunden. Die gute Nachricht: Das ist ganz normal und in den meisten Fällen zeigt der Instinkt, was zu tun ist. Ansonsten hilft es, gut informiert zu sein – zum Beispiel mit unserem Ratgeber, der für Sie ein buntes Potpourri an Themen bereithält. Das Ziel: „Happy Kids!

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9<br />

Ein Gentest kann Licht ins<br />

Dunkel der Diagnose bringen<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Indikationsporträt<br />

Fortschritte in der Zell- und Gentherapie<br />

können der Medizin neue<br />

Impulse geben. Gerade Patienten<br />

mit seltenen Erkrankungen könnten<br />

davon profitieren. Der Gentest<br />

zählt dabei zu den wichtigsten<br />

Voraussetzungen, um betroffene<br />

Patienten mit <strong>eine</strong>r Gentherapie<br />

behandeln zu können.<br />

Wenn ein Gen fehlt oder defekt ist,<br />

kann das im Körper weitreichende<br />

Folgen haben. Zum Beispiel können<br />

wichtige Baust<strong>eine</strong> wie Enzyme<br />

nicht mehr hergestellt werden<br />

oder der Stoffwechsel funktioniert<br />

nicht mehr richtig. Diese veränderten<br />

Gene können Erkrankungen<br />

verursachen, die sich teilweise<br />

bereits im Kindesalter zeigen können.<br />

Mit <strong>eine</strong>r Gentherapie werden<br />

nicht nur die Symptome behandelt,<br />

sondern der Ursprung der Erkrankung,<br />

indem ein oder mehrere<br />

mutierte Gene durch funktionierende<br />

Kopien unterdrückt, ersetzt<br />

oder verstärkt werden.<br />

Erbliche Netzhauterkrankungen<br />

Auch Erkrankungen der Netzhaut<br />

können auf <strong>eine</strong>m Gendefekt beruhen,<br />

der in der Regel von den<br />

<strong>Eltern</strong> an die Kinder weitergegeben<br />

werden kann. Rund 75.000<br />

Menschen in Deutschland leiden<br />

Was ist <strong>eine</strong> Gentherapie?<br />

Gentherapien zielen darauf ab, genetische Erkrankungen zu behandeln oder<br />

zu verhindern, indem ein oder mehrere mutierte Gene durch funktionierende<br />

Kopien unterdrückt, ersetzt oder verstärkt werden. Diese korrekten Genkopien<br />

werden mittels Vektoren als Transporter in die Zellen geschleust.<br />

Injektion ins Auge<br />

Vektor mit korrekter Genkopie<br />

gelangt in Netzhautzellen<br />

Dazu werden häufig modifizierte, inaktivierte Viren verwendet. Sobald den<br />

Zellen wieder <strong>eine</strong> korrekte Genkopie zur Verfügung steht, können diese<br />

ihre normale Funktion wieder ausüben. Mit <strong>eine</strong>r einmaligen Anwendung<br />

wird das korrekte Gen direkt in die Netzhaut eingebracht und hat das Potenzial,<br />

den Sehzyklus wieder zu aktivieren.<br />

an <strong>eine</strong>r erblichen Netzhauterkrankung<br />

wie beispielsweise Retinitis<br />

pigmentosa oder Lebersche<br />

kongenitale Amaurose. 1 Kennzeichnend<br />

da<strong>für</strong> ist <strong>eine</strong> meist<br />

fortschreitende Zerstörung der<br />

Netzhaut, die durch die Unterversorgung<br />

der lichtempfindlichen<br />

Sehzellen bedingt ist. Dadurch<br />

können die Sehzellen ihre Funktion<br />

immer weniger ausüben und<br />

die Sehkraft verschlechtert sich<br />

zunehmend, nicht selten bis hin<br />

zur Erblindung. 2,3,4,5 Die Betroffenen<br />

können Symptome wie<br />

Nachtblindheit, Einengung des<br />

Gesichtsfelds, vermindertes Farbsehen<br />

oder Minderung der Sehschärfe<br />

aufweisen. Aufgrund des<br />

Sehverlustes bestehen zunehmende<br />

Einschränkungen, was Folgen<br />

zum Beispiel <strong>für</strong> die Berufswahl<br />

und -ausübung, die Verrichtung<br />

alltäglicher Aufgaben und nicht zuletzt<br />

auch <strong>für</strong> die Familienplanung<br />

haben kann. 6<br />

Beispiel: Retinitis pigmentosa<br />

Bis heute wurden über 260 Genmutationen<br />

identifiziert, die mit<br />

erblichen Netzhauterkrankungen<br />

verbunden sind. 7 Eines der häufigsten<br />

Krankheitsbilder bei erblichen<br />

Netzhauterkrankungen ist die<br />

Retinitis pigmentosa. Sie betrifft<br />

vor allem die „Stäbchen“ genannten<br />

Sinneszellen der Netzhaut.<br />

Die Stäbchen sind <strong>für</strong> die Lichtwahrnehmung<br />

und das periphere<br />

Sehen zuständig. Die Erkrankung<br />

führt daher zu Einschränkungen<br />

der Sehfähigkeit unter schwachem<br />

Licht, Schwierigkeiten beim Wechsel<br />

zwischen hellem Licht und Dämmerlicht<br />

beziehungsweise Dunkelheit<br />

und <strong>eine</strong>r zunehmenden Einengung<br />

des Gesichtsfeldes. Einige<br />

Menschen sind schon als Kind betroffen,<br />

während die Erkrankung<br />

bei anderen erst im Erwachsenenalter<br />

auftreten kann. Der Beginn<br />

der Erkrankung und die Geschwindigkeit<br />

ihres Fortschreitens können<br />

von Patient zu Patient sehr<br />

unterschiedlich sein. In Deutschland<br />

sind schätzungsweise 30.000<br />

bis 40.000 Menschen an Retinitis<br />

pigmentosa erkrankt. 4 Eine Retinitis<br />

pigmentosa kann von verschiedenen<br />

Genmutationen verursacht<br />

werden: Am häufigsten ist <strong>eine</strong><br />

Mutation im RPGR-Gen, die bei<br />

zehn bis 20 Prozent aller Menschen<br />

mit Retinitis pigmentosa auftritt. 5<br />

Bislang wurden über 100 verschiedene<br />

Gene mit verschiedenen<br />

Formen der Retinitis pigmentosa<br />

verknüpft.<br />

Therapieoptionen <strong>für</strong> bestimmte<br />

Patientengruppen<br />

Eine kl<strong>eine</strong> Gruppe an Patienten<br />

kann bei <strong>eine</strong>r bestimmten Genmutation<br />

<strong>für</strong> <strong>eine</strong> Therapie infrage<br />

kommen. Ob ein Patient mit <strong>eine</strong>r<br />

erblichen Netzhauterkrankung da<strong>für</strong><br />

geeignet ist, entscheidet der<br />

behandelnde Augenarzt. Patienten<br />

mit den typischen Symptomen<br />

<strong>eine</strong>r erblichen Netzhauterkrankung<br />

sollten sich an ein spezialisiertes<br />

Zentrum <strong>für</strong> Augenheilkunde<br />

wenden.<br />

iStock / franckreporter<br />

Hier finden Sie ein spezialisiertes<br />

Zentrum in Ihrer Nähe:<br />

www.erbliche-netzhauterkrankungen.de/therapie/hilfreiche-links<br />

Gentest als wichtige<br />

Voraussetzung<br />

Um zu erfahren, ob tatsächlich ein<br />

behandelbarer Defekt vorliegt,<br />

wird ein Gentest durchgeführt,<br />

denn nicht immer lässt sich aufgrund<br />

von Symptomen und Untersuchungsergebnissen<br />

die genaue<br />

Form der Netzhauterkrankung bestimmen.<br />

Gerade in späteren Krankheitsstadien<br />

ist häufig schwer<br />

nachvollziehbar, zu welchem Zeitpunkt<br />

die Erkrankung begonnen<br />

hat und was die ersten Symptome<br />

waren. Der Gentest kann die Diagnose<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

sichern oder eingrenzen. Aber<br />

selbst, wenn <strong>eine</strong> therapeutische<br />

Option unwahrscheinlich ist, können<br />

Betroffene <strong>eine</strong> gendiagnostische<br />

Untersuchung durchführen<br />

lassen. Dank modernster Analysemethoden<br />

lassen sich den Genen<br />

zahlreiche Informationen über die<br />

Erkrankung entlocken. Das wirkt<br />

sich nicht nur positiv auf die Verlaufsprognose,<br />

sondern auch die<br />

Erfassung möglicher anderer Erkrankungen<br />

aus, die auf die individuelle<br />

Genmutation zurückzuführen<br />

sind. Man kann also frühzeitig<br />

andere Organe auf krankhafte Veränderungen<br />

hin überprüfen und<br />

Schädigungen womöglich vorbeugen.<br />

Zudem gewinnt der Patient an<br />

Sicherheit, was beispielsweise die<br />

Berufswahl oder den eigenen Kinderwunsch<br />

angeht. Ob und mit welcher<br />

Wahrscheinlichkeit <strong>eine</strong> Netzhauterkrankung<br />

vererbt werden<br />

könnte, kann so errechnet werden.<br />

Ein Gentest lohnt sich also nicht<br />

nur in den seltenen Fällen, in denen<br />

<strong>eine</strong> Behandlung möglich ist.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.erblichenetzhauterkrankungen.de.<br />

1<br />

Hanany M et al. PNAS 2020; 17 (5) 2710 -2716.<br />

2<br />

Kellner U, et al. Kin Monatsbl Augenheilkd 2012;229:173-196.<br />

3<br />

Morimura H, et al. Proc Natl Acad Sci USA 1998;95:3088-3093.<br />

4<br />

Astuti GD, et al. Eur J Hum Genet 2016;24:1071-1079.<br />

5<br />

Kellner U, et al. Ophthalmologe 2004;101:307-320.<br />

6<br />

Khan Z, et al. Adv Med 2016;2016:1<strong>–</strong>8.<br />

7<br />

RetNet. Summaries of Genes and Loci Causing Retinal Diseases.<br />

Available at: https://sph.uth.edu/retnet/sum-dis.htm#D-graph.<br />

Zugang Juli 2021.<br />

Weitere Informationen unter www.<strong>gesunde</strong>s-kind-info.de

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