20.08.2021 Aufrufe

My HSG Career 2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Für die Erhebung von Werten, Kompetenzen

und Interessen gibt es viele unterschiedliche

Modelle. Wie war dein Vorgehen bei der

Auswahl passender Modelle?

Wir haben ursprünglich mit der Erhebung von

arbeitsplatzbezogenen Werten begonnen und uns

konzeptionell auf dem Schwartz Value Survey –

dem vermutlich am breitesten angewandten

Erhebungskonzept zum Thema Werte (Grafik 1,

S. 10) – abgestützt. Darauf aufbauend, haben wir

die Erhebungsmethode für die HSG sowohl in der

Bestimmung geeigneter Items als auch in der

Erhebungsform operationalisiert.

Denselben Ansatz haben wir für Interessen (Grafik 2,

S. 10) und Kompetenzen (Grafik 3, S. 10) gewählt. Für

Interessen setzen wir auf eine vereinfachte Variante

des «Personal Globe Inventory». Dieses ist in der

Literatur zur Arbeitsforschung weit verbreitet und

mit seinen Ursprüngen in den 1980er-Jahren tief

verwurzelt. Es ist ein breit angelegtes Konzept zur

Erhebung von allgemeinen Interessen bezüglich

der Ausübung von Tätigkeiten. Für uns ergab diese

Wahl Sinn, da die Fragen zu berufsbezogenen

Interessen unsere Befragung eröffnen. Hier wollen

wir bewusst die Grenzen zwischen persönlichen

Präferenzen der Teilnehmenden und den Vorurteilen

zur Arbeitswelt etwas verwischen. Die erste Frage

einer Standortbestimmung sollte stets lauten: «Was

macht dir Freude?»

Zur Erhebung der Kompetenzen (Grafik 3) setzen

wir auf die «Great Eight». Das ist ein etwas jüngeres,

empirisch gestütztes Konzept mit acht Facetten, die

ZUR PERSON

Dr. Benjamin Berghaus promovierte an der Universität

St.Gallen. In seiner Dissertation, die den Impuls für die

Wurzeln des HSG Career Profiler gab, untersuchte

er den Einfluss von prestigereichen Arbeitgebermarken

auf Bewerbende, Management-Entscheidungsverhalten

und Organisationskultur. Benjamin arbeitet heute als

Unternehmer an der Schnittstelle von Lehre, Forschung

und Praxis und engagiert sich im HSG-Mentoringprogramm

genauso wie in Projekten zur Förderung und

Entwicklung der akademischen Kultur.

Befragt: Mr. HSG Career Profiler

Benjamin Berghaus

«Die erste Frage

einer Standortbestimmung

sollte stets lauten:

‹Was macht dir

Freude?› »

sich in der

qualitativen

Erforschung

von Vorgesetzten-Mitarbeitenden-Beziehungen

als relevant

herausgestellt

haben. Diese

acht Kompetenzen-Facetten

machen in aller Regel am Arbeitsplatz

den Unterschied. Es geht also nicht um die

Ermittlung von «schlechter oder besser», sondern

immer darum, das Profil aus selbst wahrgenommenen

Stärken und Potenzialen zu ermitteln und

es gleich darauf kritisch zu hinterfragen. Kurzum:

Es geht um die intensive Beschäftigung mit den

oben genannten Themen.

Von zentraler Bedeutung waren für uns dabei drei

Aspekte: Erstens möchten wir auf Konzepte setzen,

die bekannt und erprobt sind. Zweitens benutzen

wir Tools, die unseren Teilnehmenden möglichst

ganzheitliche und ausgewogene Profilbestimmungen

erlauben. Drittens stellen wir durch unsere eigene

Operationalisierung sicher, dass die Erhebungsmethoden

zur Lebensrealität und Sprache unserer

Studierenden passen. Die Fragen müssen beantwortbar

bleiben, und die Erhebungsmethoden dürfen

weder bewusst noch unbewusst manipulierbar sein,

was sehr wichtig ist. Dies alles spielt in die

Gestaltung der Items, der Abfragemethodik und

des Screenings der Datenqualität hinein.

my HSG Career SPOTLIGHT

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!