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recke:in - Das Magazin der Graf Recke Stiftung Ausgabe 3/2021

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GRAF RECKE STIFTUNG<br />

Ihre Spende<br />

hilft!<br />

»Je<strong>der</strong> hat jedem geholfen.« Schon am nächsten Tag begannen die Aufräumarbeiten.<br />

Bildlegende<br />

»Ihre Spende hilft uns<br />

beim Wie<strong>der</strong>aufbau nach<br />

<strong>der</strong> Flutkatastrophe<br />

<strong>in</strong> <strong>Graf</strong>enberg!<br />

Herzlichen Dank für<br />

Ihre Unterstützung.«<br />

Özlem Yılmazer,<br />

Leiter<strong>in</strong> Fundrais<strong>in</strong>g<br />

Spendenkonto:<br />

<strong>Graf</strong> <strong>Recke</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

KD-Bank eG Dortmund<br />

IBAN DE44 1006 1006 0022 1822 18<br />

BIC GENODED1KDB<br />

Stichwort: RI Fluthilfe<br />

T 0211. 4055-1800<br />

o.yilmazer@graf-<strong>recke</strong>-stiftung.de<br />

verloren: »Dann haben wir dagesessen wie<br />

aufgereiht auf e<strong>in</strong>er Schnur, die ganzen alten<br />

Tanten.« Bee<strong>in</strong>druckt von <strong>der</strong> Gefasstheit<br />

<strong>der</strong> teils sehr betagten Bewohner ist <strong>der</strong> Leiter<br />

<strong>der</strong> <strong>Graf</strong> <strong>Recke</strong> Wohnen & Pflege Joachim<br />

Köhn, <strong>der</strong> ebenfalls <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochwassernacht<br />

mit angepackt hat: »Sie s<strong>in</strong>d zum Teil mit<br />

hochgekrempelten Hosen durch das Wasser<br />

gegangen. <strong>Das</strong> haben sie toll gemacht! <strong>Das</strong><br />

ist e<strong>in</strong>e Generation, die das Leben nicht so<br />

kennengelernt hat wie wir und die viel Not<br />

wie Hunger nach dem Krieg erlebt hat.«<br />

Die Ereignisse <strong>der</strong> Nacht s<strong>in</strong>d an Joachim<br />

Köhn nicht spurlos vorbeigegangen: »Es war<br />

ersch<strong>recke</strong>nd zu sehen, wie schnell sich die<br />

Situation durch das Wasser än<strong>der</strong>n kann<br />

und wie anfällig unser mo<strong>der</strong>nes Leben ist.«<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em Kollegen Reimund<br />

Weid<strong>in</strong>ger, Leiter <strong>der</strong> <strong>Graf</strong> <strong>Recke</strong> Sozialpsychiatrie<br />

& Heilpädagogik, haben sie sich<br />

mit Feuerwehr und DLRG immer wie<strong>der</strong><br />

zu Lagebesprechungen zusammengefunden<br />

und das weitere Vorgehen koord<strong>in</strong>iert. »Alle<br />

haben <strong>in</strong> dieser Nacht Höchstleistungen<br />

erbracht, die E<strong>in</strong>satzkräfte, unsere Mitarbeitenden,<br />

die Bewohner selbst. Wir s<strong>in</strong>d<br />

auf e<strong>in</strong>en Schlag e<strong>in</strong>e Schicksalsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

geworden. Je<strong>der</strong> hat jedem geholfen.«<br />

Alle Bewohner s<strong>in</strong>d nach <strong>der</strong> Evakuierung<br />

<strong>der</strong> Häuser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er städtischen Notunterkunft,<br />

bei Angehörigen und <strong>in</strong> stationären<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> <strong>Graf</strong><br />

<strong>Recke</strong> <strong>Stiftung</strong> untergekommen. Zwei Tage<br />

nach <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe kehrte<br />

Charlotte Wilts mit ihrem Sohn zurück<br />

auf das überflutete Gelände und <strong>in</strong> ihre<br />

geliebte Wohnung. »Dann habe ich erst<br />

mal e<strong>in</strong>en Schock gekriegt. Alles im Eimer,<br />

alles!«, erzählt Wilts. Wie bei vielen kam<br />

<strong>der</strong> Schock erst Tage später beim Anblick<br />

<strong>der</strong> Verwüstung. Nur ihrem Sekretär mit<br />

ihren wichtigen Dokumenten dar<strong>in</strong> sei<br />

glücklicherweise nichts passiert. »Der hat so<br />

richtig dicke Strempel als Füße!« Fast alles<br />

muss sie jetzt neu kaufen. Auf qualitativ<br />

hochwertige und teure Möbel, wie sie sie<br />

vor dem Hochwasser hatte, werde sie dann<br />

verzichten müssen, und auch auf e<strong>in</strong>en<br />

Teppichboden. »Ich werde lernen, mit dem<br />

Wischmopp umzugehen«, sagt die 91-Jährige.<br />

»<strong>Das</strong> können wir aber auch machen«,<br />

erwi<strong>der</strong>t ihre 19-jährige Enkel<strong>in</strong> Laura, die<br />

ihrer Oma beim Ausräumen <strong>der</strong> Wohnung<br />

geholfen hat. »Ich habe tolle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong>«, freut sich Charlotte Wilts.<br />

RETTUNGSBOOT IM EINSATZ<br />

Auch für Reimund Weid<strong>in</strong>ger wird die<br />

Nacht zum 15. Juli <strong>in</strong> Düsseldorf-<strong>Graf</strong>enberg<br />

unvergessen bleiben. Er leitet die <strong>Graf</strong><br />

<strong>Recke</strong> Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik.<br />

Auf dem Flutgelände bef<strong>in</strong>det sich nicht<br />

nur se<strong>in</strong>e Verwaltung, zudem s<strong>in</strong>d dort auch<br />

Wohnhäuser für Menschen mit psychischen<br />

Erkrankungen, e<strong>in</strong> arbeitstherapeutisches<br />

Spielwarengeschäft, e<strong>in</strong>e Gärtnerei, e<strong>in</strong>e<br />

Küche, e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>arraum und Werkstätten<br />

<strong>der</strong> Arbeitstherapie. Am Tag vor <strong>der</strong> Flut<br />

startete er zur Absicherung <strong>der</strong> Gebäude<br />

e<strong>in</strong>e Sandsackaktion. Sand wie Säcke<br />

3/<strong>2021</strong> <strong>recke</strong>: <strong>in</strong> 13

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