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GRAF RECKE STIFTUNG<br />
Ihre Spende<br />
hilft!<br />
»Je<strong>der</strong> hat jedem geholfen.« Schon am nächsten Tag begannen die Aufräumarbeiten.<br />
Bildlegende<br />
»Ihre Spende hilft uns<br />
beim Wie<strong>der</strong>aufbau nach<br />
<strong>der</strong> Flutkatastrophe<br />
<strong>in</strong> <strong>Graf</strong>enberg!<br />
Herzlichen Dank für<br />
Ihre Unterstützung.«<br />
Özlem Yılmazer,<br />
Leiter<strong>in</strong> Fundrais<strong>in</strong>g<br />
Spendenkonto:<br />
<strong>Graf</strong> <strong>Recke</strong> <strong>Stiftung</strong><br />
KD-Bank eG Dortmund<br />
IBAN DE44 1006 1006 0022 1822 18<br />
BIC GENODED1KDB<br />
Stichwort: RI Fluthilfe<br />
T 0211. 4055-1800<br />
o.yilmazer@graf-<strong>recke</strong>-stiftung.de<br />
verloren: »Dann haben wir dagesessen wie<br />
aufgereiht auf e<strong>in</strong>er Schnur, die ganzen alten<br />
Tanten.« Bee<strong>in</strong>druckt von <strong>der</strong> Gefasstheit<br />
<strong>der</strong> teils sehr betagten Bewohner ist <strong>der</strong> Leiter<br />
<strong>der</strong> <strong>Graf</strong> <strong>Recke</strong> Wohnen & Pflege Joachim<br />
Köhn, <strong>der</strong> ebenfalls <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochwassernacht<br />
mit angepackt hat: »Sie s<strong>in</strong>d zum Teil mit<br />
hochgekrempelten Hosen durch das Wasser<br />
gegangen. <strong>Das</strong> haben sie toll gemacht! <strong>Das</strong><br />
ist e<strong>in</strong>e Generation, die das Leben nicht so<br />
kennengelernt hat wie wir und die viel Not<br />
wie Hunger nach dem Krieg erlebt hat.«<br />
Die Ereignisse <strong>der</strong> Nacht s<strong>in</strong>d an Joachim<br />
Köhn nicht spurlos vorbeigegangen: »Es war<br />
ersch<strong>recke</strong>nd zu sehen, wie schnell sich die<br />
Situation durch das Wasser än<strong>der</strong>n kann<br />
und wie anfällig unser mo<strong>der</strong>nes Leben ist.«<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em Kollegen Reimund<br />
Weid<strong>in</strong>ger, Leiter <strong>der</strong> <strong>Graf</strong> <strong>Recke</strong> Sozialpsychiatrie<br />
& Heilpädagogik, haben sie sich<br />
mit Feuerwehr und DLRG immer wie<strong>der</strong><br />
zu Lagebesprechungen zusammengefunden<br />
und das weitere Vorgehen koord<strong>in</strong>iert. »Alle<br />
haben <strong>in</strong> dieser Nacht Höchstleistungen<br />
erbracht, die E<strong>in</strong>satzkräfte, unsere Mitarbeitenden,<br />
die Bewohner selbst. Wir s<strong>in</strong>d<br />
auf e<strong>in</strong>en Schlag e<strong>in</strong>e Schicksalsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
geworden. Je<strong>der</strong> hat jedem geholfen.«<br />
Alle Bewohner s<strong>in</strong>d nach <strong>der</strong> Evakuierung<br />
<strong>der</strong> Häuser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er städtischen Notunterkunft,<br />
bei Angehörigen und <strong>in</strong> stationären<br />
Pflegee<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> <strong>Graf</strong><br />
<strong>Recke</strong> <strong>Stiftung</strong> untergekommen. Zwei Tage<br />
nach <strong>der</strong> Hochwasserkatastrophe kehrte<br />
Charlotte Wilts mit ihrem Sohn zurück<br />
auf das überflutete Gelände und <strong>in</strong> ihre<br />
geliebte Wohnung. »Dann habe ich erst<br />
mal e<strong>in</strong>en Schock gekriegt. Alles im Eimer,<br />
alles!«, erzählt Wilts. Wie bei vielen kam<br />
<strong>der</strong> Schock erst Tage später beim Anblick<br />
<strong>der</strong> Verwüstung. Nur ihrem Sekretär mit<br />
ihren wichtigen Dokumenten dar<strong>in</strong> sei<br />
glücklicherweise nichts passiert. »Der hat so<br />
richtig dicke Strempel als Füße!« Fast alles<br />
muss sie jetzt neu kaufen. Auf qualitativ<br />
hochwertige und teure Möbel, wie sie sie<br />
vor dem Hochwasser hatte, werde sie dann<br />
verzichten müssen, und auch auf e<strong>in</strong>en<br />
Teppichboden. »Ich werde lernen, mit dem<br />
Wischmopp umzugehen«, sagt die 91-Jährige.<br />
»<strong>Das</strong> können wir aber auch machen«,<br />
erwi<strong>der</strong>t ihre 19-jährige Enkel<strong>in</strong> Laura, die<br />
ihrer Oma beim Ausräumen <strong>der</strong> Wohnung<br />
geholfen hat. »Ich habe tolle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Enkelk<strong>in</strong><strong>der</strong>«, freut sich Charlotte Wilts.<br />
RETTUNGSBOOT IM EINSATZ<br />
Auch für Reimund Weid<strong>in</strong>ger wird die<br />
Nacht zum 15. Juli <strong>in</strong> Düsseldorf-<strong>Graf</strong>enberg<br />
unvergessen bleiben. Er leitet die <strong>Graf</strong><br />
<strong>Recke</strong> Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik.<br />
Auf dem Flutgelände bef<strong>in</strong>det sich nicht<br />
nur se<strong>in</strong>e Verwaltung, zudem s<strong>in</strong>d dort auch<br />
Wohnhäuser für Menschen mit psychischen<br />
Erkrankungen, e<strong>in</strong> arbeitstherapeutisches<br />
Spielwarengeschäft, e<strong>in</strong>e Gärtnerei, e<strong>in</strong>e<br />
Küche, e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>arraum und Werkstätten<br />
<strong>der</strong> Arbeitstherapie. Am Tag vor <strong>der</strong> Flut<br />
startete er zur Absicherung <strong>der</strong> Gebäude<br />
e<strong>in</strong>e Sandsackaktion. Sand wie Säcke<br />
3/<strong>2021</strong> <strong>recke</strong>: <strong>in</strong> 13