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Falstaff Magazin Deutschland 06/2021

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GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

/ sep <strong>2021</strong><br />

ROTE RIESEN<br />

NEUSEELANDS<br />

BURGUNDER<br />

LEBENSTRÄUME<br />

DAS EIGENE<br />

WEINGUT<br />

GOURMET-GOLF<br />

DIE BESTEN<br />

ADRESSEN<br />

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SIND WIR BALD ALLE VEGANER?<br />

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DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>06</strong>/<strong>2021</strong><br />

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<strong>06</strong>


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UND DEN VOLLEN GESCHMACK IHRER LEBENSMITTEL.<br />

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extrabreiten Innenraum –<br />

selbst für Ihr Backblech.


Exklusives Anbaugebiet Holsthum bei Bitburg im Naturpark Südeifel<br />

So gut kann<br />

Bier schmecken.<br />

Andreas Dick,<br />

Hopfenbauer für Bitburger<br />

Kennen Sie das Geheimnis des Bitburger Siegelhopfens?<br />

Heimischer Hopfen aus Holsthum bei Bitburg!<br />

Bei Bitburger verpflichten wir uns seit über 200<br />

Jahren zu bester Qualität. Das Einlösen dieses<br />

Qualitätsversprechens macht unser Bier<br />

unverwechselbar und seinen Geschmack<br />

einzigartig. Deshalb kaufen wir<br />

ausschließlich Rohhopfen aus der<br />

Hallertau in Bayern, eines der<br />

größten zusammenhägenden<br />

Hopfenanbaugebiete der Welt<br />

und aus Holsthum bei Bitburg<br />

im Naturpark Südeifel. Diese<br />

Siegelhopfen wählen wir nach<br />

unseren Qualitätsanforderungen aus<br />

und unterziehen sie einer anspruchsvollen<br />

Güteprüfung vor Ort. Denn für unsere<br />

Bitburger Hopfenrezeptur verwenden wir<br />

nur die für uns besten Hopfensorten. Ganz<br />

besonders stolz sind wir auf den Bitburger<br />

Siegelhopfen, der nur wenige Kilometer<br />

von der Brauerei entfernt von der<br />

Hopfenbauerfamilie Dick mit großer<br />

Sorgfalt und jahrzehntelanger<br />

Erfahrung angepflanzt wird<br />

und ausschließlich von uns<br />

für unsere Biere verwendet<br />

wird. Die besondere Komposition<br />

aus Hallertauer und<br />

Bitburger Siegelhopfen, unserer<br />

Naturhefe und unserem Tiefenwasser<br />

verleiht Bitburger seinen feinherben<br />

Charakter und seinen einzigartigen<br />

Geschmack. Und deshalb: Bitte ein Bit.<br />

Erfahren Sie, was den Bitburger Geschmack so einzigartig macht: www.bitburger.de


AUS DER<br />

CHEFREDAKTION<br />

WERDEN WIR VEGANER?<br />

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!<br />

Es war eine Überraschung, als der in New York<br />

erfolgreiche Schweizer Starkoch Daniel Humm vor<br />

Kurzem erklärte, er werde künftig ausschließlich<br />

vegan kochen. Derselbe Daniel Humm, der sein »Eleven<br />

Madison Park« mit Hummer und gebratener Ente zu drei<br />

Michelin-Sternen kochte, meint nun, unser Umgang mit<br />

Tieren und Ozeanen sei nicht nachhaltig.<br />

The<br />

sound<br />

Hat Humm recht? Oder gibt es nicht noch einen anderen<br />

Weg zwischen strikter Ablehnung und einem totalen<br />

Fleisch-Overkill? In unserer Titelgeschichte beschäftigen<br />

wir uns ausführlich mit diesem Thema. Wir erklären den<br />

Stand der Debatte, fragen die Wissenschaft, ob vegane<br />

Ernährung vollwertig ist, und haben drei Top-Köche nach<br />

ihren liebsten vegetarischen Rezepten gefragt. Dass Essen<br />

ein politischer Akt ist, wie uns das Wiener Künstler-Duo<br />

»Honey & Bunny« in seinem Beitrag erklärt, hat übrigens<br />

inzwischen auch die Politik selbst erkannt, wie sich dem<br />

großen <strong>Falstaff</strong>-Interview mit Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Julia Klöckner entnehmen lässt.<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

Chefredakteur und Herausgeber<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

of joy<br />

Auch der Wein kommt in diesem Heft nicht zu kurz, wir<br />

nehmen Sie mit nach Neuseeland, werfen einen Blick in die<br />

berühmte Domaine Leflaive nach Puligny-Montrachet,<br />

schweifen durch die Weinberge von Ribera del Duero, und<br />

wir haben in deutschen Kellern Menschen gefunden und<br />

interviewt, die aus einem Land stammen, das man so gar<br />

nicht mit Wein in Verbindung bringt: aus Japan. Riesling<br />

und Spätburgunder, von fernöstlicher Sanftmut inspiriert<br />

und von japanischem Fleiß – faszinierend!<br />

DR. ULRICH SAUTTER<br />

Chefredakteur Wein<br />

ulrich.sautter@falstaff.com<br />

Fotos: Manfred Klimek, Ian Ehm, Ingo Pertramer<br />

Zuletzt möchten wir auch an dieser Stelle noch einmal<br />

auf das Schicksal der Menschen im Ahrtal hinweisen. Bitte<br />

unterstützen Sie den Wiederaufbau mit Ihrer Spende! Diese<br />

Region wird Jahre benötigen, um wieder auf die Beine zu<br />

kommen, und mit öffentlichen Geldern alleine wird es<br />

nicht getan sein. Spendenkonten nennen wir auf Seite 38.<br />

Zahlreiche Ahr-Winzer bieten zudem auf ihren Websites<br />

Solidar-Pakete mit geretteten Flaschen an. Greifen Sie zu!<br />

Sie tun damit sich selbst und den Winzern etwas Gutes.<br />

Viel Spaß und Genuss mit dem neuen <strong>Falstaff</strong>!<br />

PHILIPP ELSBROCK<br />

Chefredakteur Gourmet<br />

philipp.elsbrock@falstaff.com<br />

#soundslikezwiesel<br />

zwiesel-glas.com<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

5


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<strong>06</strong><br />

<strong>06</strong><br />

SEPTEMBER<br />

88<br />

Rein ins Gemüse: <strong>Falstaff</strong> zeigt, wie<br />

kreativ vegetarische und vegane<br />

Küche heute ist, wie relevant sie für<br />

Gesellschaft und Gesundheit ist – und<br />

vor allem, welche unvergleichlichen<br />

Genüsse sie bietet.<br />

/ sep <strong>2021</strong><br />

ROTE RIESEN<br />

NEUSEELANDS<br />

BURGUNDER<br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

LEBENSTRÄUME<br />

DAS EIGENE<br />

WEINGUT<br />

GOURMET-GOLF<br />

DIE BESTEN<br />

ADRESSEN<br />

COVER<br />

FOTO: ILKA & FRANZ / STONE /<br />

GETTY IMAGES<br />

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SIND WIR BALD ALLE VEGANER?<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>06</strong>/<strong>2021</strong><br />

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30<br />

Chie Sakata bringt<br />

japanische Tugenden in<br />

deutsche Weinkeller ein<br />

und ist damit bei<br />

Weitem nicht allein.<br />

WEIN & MEHR<br />

16 WEIN-NOTIZEN<br />

Wein-Chefredakteur Ulrich Sautter<br />

präsentiert Trends und Neuigkeiten<br />

18 BURGUND DES SÜDENS<br />

Neuseelands rotes Geheimnis<br />

30 UMAMI IN DEUTSCHEN KELLERN<br />

Einige der besten deutschen Weine bekommen<br />

ihren Feinschliff mit japanischem Touch<br />

38 DIE WEINWELT FÜHLT MIT DER AHR<br />

Weinfreunde helfen Winzern in Not im Ahrtal<br />

40 ALTE REBEN, NEUER STIL<br />

Spaniens Traditionsregion Ribera del Duero<br />

setzt zusehends auf Frische und Eleganz.<br />

52 WENN WEIN-TRÄUME WAHR WERDEN<br />

Unternehmer als Winzer-Quereinsteiger<br />

62 WEIN FÜR VEGANER<br />

Was am »V-Label« für Weine wirklich dran ist<br />

72 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

Liebe zum Detail hat die Weine der<br />

Domaine Levlaive groß gemacht<br />

78 DAS COGNAC-REVIVAL<br />

Luxus-Cognacs gewinnen in Bars an Gewicht<br />

78<br />

Cognacs der Extraklasse als Ass im<br />

Ärmel bei der Kreation von Cocktails.<br />

GOURMET<br />

86 GOURMET-NOTIZEN<br />

Kulinarische News von Gourmet-<br />

Chefredakteur Philipp Elsbrock<br />

88 DER NEUE VEGGIE-BOOM<br />

Schlemmen ohne tierische Produkte<br />

5 AUS DER CHEFREDAKTION<br />

195 IMPRESSUM<br />

234 SAGEN SIE EINMAL …<br />

40<br />

Mit Pingus und<br />

Konsorten hat die<br />

Region Ribera del<br />

Duero in Spanien auf<br />

glorreiche Weise zu<br />

sich selbst gefunden.<br />

Fotos: beigestellt, JACKSENN DESIGN & FOTO, Shutterstock<br />

6 falstaff sep <strong>2021</strong>


Weit über seltene Jahrgänge hinaus<br />

Die Kreation<br />

des idealen Jahrgangs<br />

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Fotograf Iris Velghe - Design LUMA<br />

Grand Siècle Nº22 in der Magnum-Flasche.<br />

Limitierte Edition - nur auf Anfrage.<br />

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SEPTEMBER<br />

102<br />

Aromenfeuerwerke<br />

ganz ohne Fleisch,<br />

von Top-Köchen<br />

serviert.<br />

98 »BILLIGSTPREISE<br />

SIND UNANSTÄNDIG«<br />

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia<br />

Klöckner im <strong>Falstaff</strong>-Interview<br />

102 SO GEHT FLEISCHLOS<br />

Drei Rezeptideen von Top-Köchen<br />

110 MIT GENUSS, OHNE MANGEL?<br />

Wie Veganismus gesund gelingt<br />

114 WIR SIND, WAS WIR ESSEN<br />

Bio-Pionier Werner Lampert erklärt,<br />

warum Nachhaltigkeit Genuss ist<br />

116 SERIE: CORTIS<br />

KÜCHENZETTEL<br />

Pilze verstehen sich blendend mit<br />

Pinienkernen und gegrilltem Brot<br />

118 US-TREND: CANNABIS-DRINKS<br />

Hanf-Hype erreicht die Gläser<br />

124 ESSEN ALS POLITISCHER AKT<br />

Start der neuen Kolumnenserie<br />

der Künstler honey & bunny<br />

128 SERIE: STERNEMILLIONÄR<br />

Yannick Alléno und sein Kampf gegen<br />

kulinarische Konventionen<br />

134 SERIE: KUNST & KULINARIK<br />

Musik und Vegetarismus, die zwei<br />

Passionen von Paul McCartney<br />

141 SIXPACK<br />

Sechs Restaurants im Test<br />

LIFESTYLE<br />

148 LIFESTYLE-NOTIZEN<br />

Style-Ideen von LIVING-<br />

Herausgeberin Angelika Rosam<br />

150 WOHN-EUROPAREISE<br />

Andere Länder, andere Design-Sitten<br />

160 MEHR ALS EIN TREND<br />

So schön kann Nachhaltigkeit sein<br />

162 GELBE KRAFT<br />

Der Farb-Inbegriff von Energie<br />

verleiht jedem Zuhause Power<br />

166 BISTRO MACHT FROH!<br />

Outdoor-Möbel mit Vintage-Chic<br />

REISE<br />

168 TRAVEL-NOTIZEN<br />

Online-Chefredakteur Bernhard<br />

Degen präsentiert Reise-Highlights<br />

170 GRENZENLOSER GENUSS<br />

Eine Weltreise für golfende Gourmets<br />

mit höchsten Ansprüchen<br />

184 URLAUBEN WIE EIN SCHEICH<br />

Auch High-End-Superyachten<br />

stehen Gästen offen<br />

194 DIE ERSTE IHRER ART<br />

Yacht made in Austria schlägt Wellen<br />

196 LONG WEEKEND ZÜRICH<br />

Tipps für ein perfektes<br />

Wochenende an der Limmat<br />

JOURNAL<br />

139 DELI-GENUSSPARTNER<br />

146 MIT BESTER EMPFEHLUNG<br />

204 VINOTHEKEN<br />

231 EVENTS<br />

TASTING<br />

2<strong>06</strong> SHORTLIST<br />

208 SAUVIGNON-TROPHY<br />

216 TROPHY TOSKANA-KÜSTE<br />

224 TROPHY SIZILIEN<br />

DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 1. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

98<br />

Ministerin Julia<br />

Klöckner übt<br />

Kritik an Dumping-<br />

Preisen bei<br />

Lebensmitteln.<br />

150<br />

Jedem Land seine eigene<br />

Handschrift: ein virtueller<br />

Design-Bummel<br />

durch Europa.<br />

170<br />

Auf den traumhaftesten Golfplätzen der<br />

Welt sind auch kulinarische<br />

Verlockungen nicht weit.<br />

Fotos: Lena Staal, BMEL / Xander Heinl / photothek.de, beigestellt<br />

8 falstaff sep <strong>2021</strong>


Wo Ikonen<br />

junge Talente<br />

wachsen lassen.<br />

Weine aus der Pfalz:<br />

Qualität, die man schmeckt.<br />

Die 13 deutschen Weinregionen sind<br />

geschützte Ursprungsbezeichnungen.<br />

Die Pfalz ist eines der 13 deutschen Weinanbaugebiete, das<br />

die EU als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkannt hat.<br />

Typisch für das zweitgrößte deutsche Weinbaugebiet ist das<br />

mediterrane Klima. Geschützt vom Pfälzerwald gedeihen hier<br />

vor allem weiße Sorten wie Riesling, Weiß- und Grauburgunder,<br />

bei den Rotweinen dominieren Dornfelder und Spätburgunder.<br />

www.pfalz.de/gu


cover / INTRO<br />

Foto: Supermop / Shutterstock<br />

10 falstaff sep <strong>2021</strong>


GENUSS ...<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

11


cover / INTRO<br />

KENNT ...<br />

Foto: iStock Editorial / Getty Images Plus<br />

12 falstaff sep <strong>2021</strong>


sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

13


cover / INTRO<br />

KEINE<br />

GRENZEN!<br />

Foto: E+ / Getty Images<br />

14 falstaff sep <strong>2021</strong>


sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

15


Wein-Chefredakteur<br />

ULRICH SAUTTER<br />

WEIN<br />

ST. ÉMILION:<br />

KLASSIFIKATIONS-<br />

CHAOS<br />

Auf dem Planeten Wein gibt es viele<br />

Beispiele dafür, dass Spitzenwinzer<br />

auf eine offizielle Bezeichnung verzichten,<br />

weil ihnen die Qualitätsstandards<br />

suspekt sind, man denke an Roberto Anselmi,<br />

der im Jahr 2000 die Soave DOC verließ,<br />

an die toskanischen Vini da Tavola der<br />

Achtzigerjahre oder an Badens Landwein-<br />

Bewegung. Doch nun ist etwas Unvorstellbares<br />

eingetreten: Die Châteaux Cheval<br />

Blanc und Ausone (Bild), die bis 2012 alleine<br />

an der Spitze der St.-Émilion-Klassifikation<br />

standen, haben vor der nächsten Auflage<br />

des Classements ihren Verzicht erklärt,<br />

nachdem sich zahlreiche Kandidaten für<br />

den Rang »Premier Cru Classé A« in Stellung<br />

gebracht hatten. <strong>Falstaff</strong> meint: Das ist<br />

konsequent. Eine Inflation promovierter<br />

Güter beschädigt das Ansehen St. Émilions.<br />

SHAMPANSKOYE VS.<br />

CHAMPAGNE<br />

In Russland darf laut Dekret die Bezeichnung<br />

»Shampanskoye« nur noch auf russischem<br />

Schaumwein stehen. Die Champagne<br />

sendet widersprüchliche Signale als<br />

Antwort auf diese offenkundige Provokation:<br />

LVMH etwa kündigte einen Exportstopp<br />

an, nahm ihn aber nach kurzer Zeit zurück.<br />

WEINBERGSPREISE:<br />

BIS ZU FAKTOR 1000<br />

Die französische Behörde SAFER veröffentlicht<br />

einmal im Jahr den durchschnittlichen<br />

Verkehrswert für landwirtschaftliche<br />

Flächen. Ein Hektar Grand Cru kostet an<br />

der Côte d‘Or aktuell 6,75 Millionen Euro,<br />

doch einen Hektar Corbières gibt es bereits<br />

für 8500 Euro. le-prix-des-terres.fr<br />

ANTIKE WEIN-<br />

AMPHOREN ENTDECKT<br />

Ein Tauchroboter hat vor Sizilien eine<br />

gesunkene Galeere entdeckt, die offenbar<br />

eine größere Menge Wein geladen hatte.<br />

Darauf schließen Forscher aus der Form<br />

der Amphoren. Das Schiff soll aus dem<br />

zweiten vorchristlichen Jahrhundert stammen,<br />

mutmaßlich war es auf Handelsfahrt.<br />

16 falstaff sep <strong>2021</strong>


NOTIZEN<br />

»Seit 8000 Jahren stellen<br />

Georgier Qvevris her – das<br />

verdient Herkunftsschutz.«<br />

MINDIA DAVITADZE, Zentrum für geistiges Eigentum<br />

Fotos: AFP / Getty Images, ARPA Sicilia / Soprintendenza del Mare della Regione Siciliana, Shutterstock, Knechtel / laif / picturedesk.com, FRED GREAVES / REUTERS / picturedesk.com, beigestellt<br />

QVEVRI NUN GESCHÜTZT<br />

Das in Georgien getöpferte und traditonellerweise<br />

zur Weinerzeugung genützte Tongefäß<br />

genießt seit neuestem Herkunftsschutz –<br />

gewissermaßen hat es eine eigene AOC, in der<br />

auch Formen, Größen und Herstellungstechniken<br />

festgeschrieben wurden. Der Schutz wird<br />

unter anderem Nachahmerprodukte leichter<br />

unterscheidbar machen. kvevri.org<br />

»GERÄUCHERTE«<br />

TRAUBEN<br />

Verheerende Feuer<br />

suchen in den letzten<br />

Jahren immer öfter auch<br />

Weinbaugebiete heim, so<br />

etwa in Kalifornien und<br />

Australien. Die University<br />

of Adelaide experimentiert<br />

nun damit, von<br />

Rauch geschädigte Trauben<br />

in Gin und Brandy zu<br />

verwandeln. Mittels spezieller<br />

Destillation lässt<br />

sich der Rauchgeschmack<br />

offenbar abtrennen.<br />

EGON MÜLLER DOMINIERT FINE WINE<br />

Die Londoner Wein-Börse Liv-Ex, auf der Händler weltweit Wein-<br />

Positionen handeln können, wie es an der Aktienbörse mit Wertpapieren<br />

der Fall ist, hat neue Listen veröffentlicht, die das Abschneiden<br />

deutscher Weine im zurückliegenden Halbjahr zeigen: Nach Volumen<br />

meist gehandelter deutscher Wein ist Egon Müllers 2018er Scharzhofberger<br />

Spätlese. Auf Platz zwei folgt Wilhelm Weils 2018 GG vom<br />

Kiedricher Gräfenberg. Die beiden teuersten deutschen Weine (TBAs<br />

von 2017 und 2018) stammen ebenfalls von Egon Müller. liv-ex.com<br />

IST CHÂTEAU HAUT-BAILLY<br />

UMGEZOGEN?<br />

Normalerweise sind Weingüter aus verständlichen<br />

Gründen sesshaft und<br />

ändern ihre Postanschrift nicht. Zur Ausnahme<br />

wurde nun Château Haut-Bailly,<br />

dem die Gemeinde Léognan nach dem<br />

Neubau der Hofeinfahrt eine neue Adresse<br />

zugeteilt hat: »Rue de la Liberté« statt<br />

»Avenue de Cadaujac«. haut-bailly.com<br />

HAUT BRION KAUFT AM<br />

RECHTEN UFER ZU<br />

Die Domaines Clarence Dillon, so berichtet<br />

der Bordelaiser Weinjournalist Jean-<br />

Marc Quarin, haben das St. Émilion Cru<br />

Classé Château Grand Pontet gekauft.<br />

Die 14 Hektar liegen im selben Sektor<br />

wie Château Quintus, das die Dillons seit<br />

2011 aus den vormaligen Besitzen Tertre<br />

Daugay und L’Arrosée aufgebaut haben.<br />

REGENSBURGER BISCHOF MIT<br />

EIGENEM HAUS- ODER MESSWEIN<br />

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer<br />

meldet die Abfüllung von 18 Flaschen<br />

eines 2020er Riesling Eigengewächses<br />

aus dem Innenhof seines<br />

Or dinariats. Der Most hatte beachtliche<br />

90 Oechsle. Da der Wein »bio« ist, soll er<br />

auch als Messwein einsetzbar sein.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

17


wein / NEUSEELANDS ROTES GEHEIMNIS<br />

DAS BURGUND<br />

Neuseeland ist Weinfreunden aufgrund seiner tollen Sauvignon Blancs längst ein Begriff.<br />

Doch langsam, aber sicher rücken auch die eleganten Rotweine ins Blickfeld der Weinwelt –<br />

vor allem der Pinot Noir scheint sich auf der pazifischen Doppelinsel wohlzufühlen.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

Foto: NZW Inc.Yealands Estate<br />

18 falstaff sep <strong>2021</strong>


NEUSEELAND<br />

Neuseeland ist für<br />

viele Weinliebhaber eine<br />

Sehnsuchtsdestination.<br />

Hier wachsen nicht nur die<br />

bekannt guten Sauvignon<br />

Blancs, sondern auch ganz<br />

tolle Rotweine.<br />

DES SÜDENS<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

19


wein / NEUSEELANDS ROTES GEHEIMNIS<br />

Neuseeland konnte sich als<br />

Weinnation in relativ kurzer<br />

Zeit einen Namen machen.<br />

International kennt man die<br />

Doppelinsel heute vor allem<br />

wegen ihrer exzellenten Weißweine der<br />

Sorte Sauvignon Blanc. Rund drei Viertel<br />

der Gesamtproduktion ist dem würzigen<br />

Exportschlager gewidmet. Mit gerade<br />

einmal sieben Prozent der Jahresproduktion<br />

liegt Pinot Noir auf dem zweiten Rang,<br />

mengenmäßig etwa auf dem selben Niveau<br />

wie Chardonnay. Und das Salz in der Suppe<br />

sind die würzigen Rotweine aus Syrah.<br />

Daher macht sich die internationale<br />

Weinwelt langsam, aber sicher daran, auch<br />

die Rotweine Neuseelands zu entdecken.<br />

Und auch hier kann die Weinregion am<br />

anderen Ende der Welt mit viel Individualität<br />

und hoher Qualität punkten.<br />

Bei Stonyridge auf Waiheke<br />

Island verkostet man den<br />

legendären roten Larose.<br />

ZAGHAFTER BEGINN<br />

Als Aotea Roa, das »Land der langen<br />

weißen Wolke«, bezeichneten die aus<br />

Polynesien stammenden Maori jene Inseln,<br />

die sie rund 300 Jahre vor den ersten<br />

europäischen Seefahrern entdeckten und<br />

besiedelten. 1642 betrat mit Abel Tasman<br />

der erste Holländer Neuseeland, James<br />

Cook erforschte die Region im Jahr 1769.<br />

Bis zum Eintreffen der ersten Weinreben<br />

sollte es aber noch etwas dauern. Ein<br />

Missionar namens Samuel Marsden soll,<br />

Waiheke<br />

SCHON DIE PIONIERE<br />

VERSUCHTEN SICH<br />

AM ROTWEIN. DOCH<br />

ERST VOR ZWEI<br />

JAHRZEHNTEN IST SO<br />

RICHTIG SCHWUNG IN<br />

DIE SACHE GEKOMMEN.<br />

Mit der Fähre<br />

keine Stunde<br />

von Auckland<br />

entfernt liegt die<br />

Rotwein-Insel<br />

Waiheke.<br />

aus Sydney kommend, 1819 die ersten<br />

Pinot-Noir-Reben im Norden der heutigen<br />

Metropole Auckland gepflanzt haben.<br />

Vielleicht war aber auch James Bushby der<br />

erste Winzer, der in einem Rebberg in<br />

Waitangi rote Trauben erntete. Historisch<br />

gesichert ist, dass William Beetham, der mit<br />

einer Französin verheiratet war, ab 1883 in<br />

Wairarapa Pinot Noir und Hermitage, oder<br />

besser Syrah, aus der Heimat der Gattin<br />

pflanzte. Aber auch wenn sowohl Nordwie<br />

auch Südinsel gute Bedingungen für<br />

Weinbau bieten, wollte sich niemand<br />

dieses Bereichs annehmen. Und es sollte<br />

bis Mitte der 1970er-Jahre dauern, bis<br />

der neuseeländische Weinbau<br />

langsam ein ernst zu nehmendes<br />

Unterfangen wurde.<br />

1979 entstand in der noch völlig<br />

unbekannten Region rund um<br />

Marlborough der erste Sauvignon<br />

Blanc aus dem Hause Montana.<br />

1985 gründete David Hohnen mit<br />

Winemaker Kevin Judd das Weingut<br />

Cloudy Bay, dessen Sauvignon Blanc ein<br />

Riesenerfolg wurde – und Neuseeland<br />

spätestens mit der Übernahme der Marke<br />

durch Veuve Clicquot und die damit<br />

verbundenen Vetriebsmöglichkeiten über<br />

den Mutterkonzern LVMH auf die<br />

internationale Weinlandkarte setzte. In der<br />

Folge wurde jahrzehntelang scheinbar alles<br />

auf den Sauvignon Blanc ausgerichtet, und<br />

zwar mit durchschlagendem Erfolg.<br />

Fotos: beigestellt, Thomas Hagenau / Shutterstock, travellight / Shutterstock<br />

20 falstaff sep <strong>2021</strong>


Waipara<br />

Valley<br />

A STAR IS BORN<br />

Es sollte aber nicht lange dauern, bis die<br />

meist aus Europa zugewanderten Winzer<br />

und Önologen, die vom wachsenden Erfolg<br />

des Sauvignon Blanc und der Schönheit des<br />

Landes magisch angezogen wurden, höchst<br />

unterschiedliche Terroirs in sehr variablen<br />

Klimazonen entdeckten, die sich vom<br />

warmen 40. Breitengrad auf der Nordinsel<br />

bis zum sehr kühlen 45. Grad südlicher<br />

Breite an der unteren Spitze der Südinsel<br />

erstrecken. Und bald stellte man fest, dass<br />

die Sorte Pinot Noir in so gut wie allen<br />

Anbaugebieten gut wächst. Ihre größte<br />

Anbaufläche mit insgesamt 5642 Hektar<br />

hat sie ausgerechnet im »Sauvignon-<br />

Blanc-Mekka« Marlborough, die höchste<br />

Qualitätsdichte weist aber Central Otago<br />

ganz im Süden mit 1550 Hektar auf.<br />

Unsere kleine Reise zu den besten<br />

Blauen Burgundern wird uns aber<br />

auch nach Wairarapa, North<br />

Canterbury und Hawke’s Bay<br />

führen. Die unterschiedlichen<br />

Appellationen bringen recht<br />

verschiedene Stile hervor. Und<br />

wer sich ein wenig mit diesen<br />

Weinen beschäftigt, wird<br />

schnell begeistert feststellen,<br />

welch breites Spektrum sie<br />

zeigen. Bald wird man aufhören,<br />

diese Pinot Noirs mit jenen aus<br />

dem Burgund zu vergleichen, denn<br />

die Neuseeländer sind aus vielerlei<br />

Gründen als komplett eigenständig zu<br />

betrachten. Ein roter Star der Zukunft<br />

könnte auch der Syrah aus Neuseeland<br />

werden, wobei: Im Moment sind erst 437<br />

Hektar im Ertrag. Einige Spezialisten<br />

zeigen vor allem in der Appellation<br />

Hawke’s Bay, aber auch bei Auckland,<br />

genauer gesagt auf der kleinen »Weinzauberinsel«<br />

Waiheke bereits jetzt, dass<br />

<<br />

Im Hinterland von Christchurch liegt das<br />

Waipara-Gebiet, wo – wie bei Muddy Water –<br />

samtige Pinot Noirs gelingen.<br />

NEBEN DEM PINOT<br />

NOIR SAGEN<br />

EXPERTEN AUCH DEM<br />

WÜRZIGEN<br />

NEUSEELÄNDISCHEN<br />

SYRAH EINE GROSSE<br />

ZUKUNFT VORAUS.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

21


wein / NEUSEELANDS ROTES GEHEIMNIS<br />

<<br />

Syrah hier zum balancierten,<br />

pfeffrig-würzigen<br />

Speisenbegleiter heranwächst,<br />

einem Crozes-Hermitage oder<br />

Cornas im nördlichen Rhônetal<br />

in Frankreich seelenverwandt.<br />

Unser Tipp: Verschwenden Sie<br />

keinen Gedanken an die üppigen,<br />

frontalen Shiraz aus Australien. Die<br />

frischen New-Zealand-Syrahs sind ideale<br />

Begleiter zu exotisch-intensiv gewürzten<br />

Gerichten, von Curry bis Peking-Ente.<br />

RUND UM AUCKLAND<br />

Wir beginnen unsere kleine Erkundungsfahrt<br />

etwa 20 Auto-Minuten nördlich von<br />

Auckland, westlich vom Flughafen, in einer<br />

fast mediterran anmutenden Region. Auf<br />

rund 40 Hektar erzeugt in der Kleinstadt<br />

Kumeu die Familie Brajkovich, deren<br />

Vorfahren noch vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

ausgewandert sind, exzellente weiße und<br />

rote Burgunder. Die Chardonnays ihres<br />

Weingutes namens Kumeu River genießen<br />

Weltruf, der Pinot Noir vom Hunting River<br />

steht dem in nichts nach. Hier, im wärmeren<br />

Klima der Nordinsel, regiert<br />

saftig-samtige Frucht, unterstrichen von<br />

einem mineralischen Kern. Diese Rotweine<br />

AUCH DIE WEINE<br />

DER DOPPELINSEL<br />

SIND EIN SPIEGELBILD<br />

DER UNGLAUBLICHEN<br />

VIELFALT, DIE DIESES<br />

LAND IN JEDEM DETAIL<br />

SO EINZIGARTIG<br />

MACHT.<br />

Zeit für die Rotweinernte<br />

in Neuseelands Weingärten bei<br />

herbstlichem Sonnenschein.<br />

sind bereits jung mit großem Vergnügen zu<br />

trinken, reifen aber auch gut.<br />

Weitere etwa 50 Kilometer nordwestlich<br />

liegt auf der Halbinsel Tawharanui das<br />

sagenumwobene Weingut Providence. In<br />

der Appellation namens Matakana keltert<br />

James Vuletic nun seit über 30 Jahren aus<br />

einem einzigen Weingarten seine Rotweine.<br />

Zwischen dem Pazifik und den 400 Meter<br />

hohen Rodney Ranges wachsen die Reben<br />

– die typischen Bordeaux-Sorten – auf<br />

Hawke’s Bay<br />

Das Weingut Elephant Hill mit<br />

Cape Kidnappers im Hintergrund,<br />

das wie ein Zwilling von Santorin<br />

in der Ägäis wirkt.<br />

Fotos: New Zealand Winegrowers Inc, Brian Culy, beigestellt<br />

22 falstaff sep <strong>2021</strong>


Martinsborough<br />

Die Region Martinsborough auf der<br />

Nordinsel ist Herkunft<br />

von komplexen, eleganten Pinot<br />

Noirs mit reifen Tanninen.<br />

eisenreichen Lehmböden vulkanischen<br />

Ursprungs. Vuletic reift seine Weine der<br />

Marke Providence für 24 Monate ausnahmslos<br />

in neuen französischen Barriques<br />

und bringt sie erst nach ausgiebiger<br />

Flaschenreife auf den Markt.<br />

In weniger als einer Stunde erreicht man<br />

von Auckland aus mit der Fähre schließlich<br />

das bezaubernde kleine Waiheke Island, wo<br />

stoffige Bordeaux-Blends und dunkelbeerige<br />

Syrahs entstehen.<br />

WINDIGER SÜDEN<br />

Im Süden der Nordinsel hat sich die<br />

Appellation Martinsborough als Referenz<br />

für Pinot Noirs etabliert, die sich von den<br />

vollmundigeren, fruchtbetonten Vertretern<br />

aus Marlborough jenseits der Cook Strait<br />

mit prononcierter Würze und Struktur<br />

deutlich unterscheiden. Obwohl Marlborough<br />

über die größten Pinot-Flächen<br />

verfügt, entstehen dort eher unkomplizierte,<br />

zugängliche rote Burgunder, die mehrheitlich<br />

kommerziellen Ansprüchen genügen<br />

und keineswegs das hohe Niveau der<br />

Sauvignon Blancs erreichen, welche die<br />

Appellation berühmt gemacht haben.<br />

In Martinsborough konzentrieren sich<br />

die Winzer auf die kapriziöse Pinot-Noir-<br />

Rebe. Im kühlen, windigen Klima der<br />

Region wachsen kleinere Trauben mit<br />

IM NORDEN VON<br />

NEUSEELAND IST<br />

ES WÄRMER, HIER<br />

WACHSEN BORDEAUX-<br />

SORTEN. DIE PINOT<br />

NOIRS LIEBEN DEN<br />

KÜHLEN SÜDEN.<br />

ebensolchen Beeren und dickeren Beerenhäuten,<br />

das Ergebnis sind dunklere,<br />

konzentrierte Weine mit reifen Tanninen.<br />

Hier steht die Wiege einiger der besten<br />

Blauburgunder Neuseelands: Spitzenproduzenten<br />

sind Ata Rangi, Dry River, Escarpment,<br />

der in Geisenheim ausgebildete<br />

Japaner Hiro Kusuda, Martinsborough<br />

Vineyard und das von den Deutschen<br />

Marion Deimling und Kai Schubert gegründete<br />

Schubert Wines in Gladstone.<br />

Bei der Ernte wird mit den Trauben behutsam<br />

verfahren und mit technischer Hilfe<br />

auf die Schwerkraft gesetzt.<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

23


wein / NEUSEELANDS ROTES GEHEIMNIS<br />

<<br />

Ein Wort zur Südküste der Nordinsel,<br />

wo in Hawke’s Bay in sonnig-maritimem<br />

Klima auch exzellente Rote wachsen: Hier<br />

hat sich Merlot durchgesetzt, meist zu<br />

Bordeaux-Blends verschnitten, gute Pinot<br />

Noirs sind eher die Ausnahme. Die Zone<br />

Gimlett Gravels bringt konstant Spitzenrotweine<br />

hervor, aber auch würzige Syrahs,<br />

speziell im Dreieck von Bridge Pa.<br />

IM KÜHLEN SÜDEN<br />

Westlich vom Sauvignon-Blanc-Mekka<br />

Marlborough liegt an der Tasman Bay das<br />

kleinere Nelson, mit nur rund 1100<br />

Hektar unter Reben kleiner als die Wachau<br />

in Österreich. Die Pinot Noirs aus den<br />

Subregionen Moutere Hill und Waimea<br />

sind meist duftig und mit samtigen<br />

Tanninen ausgestattet, sie bieten unkomplizierten<br />

Trinkspaß. Das älteste Weingut<br />

heißt Seifried und wurde von einem<br />

Auswanderer aus der Steiermark gegründet.<br />

Etwa in der Mitte der Südinsel liegt<br />

NEUSEELAND<br />

BEGEISTERT MIT<br />

SEINER HERRLICHEN<br />

NATUR UND SEINEN<br />

ERFRISCHEND<br />

ANDEREN<br />

WEIN-STILEN.<br />

Klein, sehr fein und weltweit gesucht: die<br />

Burgunder von Sherwyn Veldhuizen und<br />

Marcel Giesen von Bell Hill.<br />

an der Ostküste Christchurch mit seinen<br />

ausgezeichneten Weinbaugebieten, allen<br />

voran Waipara Valley in North Canterbury.<br />

Lehmschotterböden und mildes<br />

Klima bieten zahlreichen Rebsorten<br />

optimale Bedingungen – sogar Riesling von<br />

beachtlichem Niveau entsteht hier. Auf den<br />

Abhängen findet sich kalkreiches Terroir,<br />

wo sich Pinot Noir sehr wohlfühlt. Das<br />

bekannteste Weingut in Waipara ist<br />

Pegasus Bay, das vor allem auf Pinot Noir<br />

und Riesling setzt, aber eine große<br />

Sortenbreite vinifiziert.<br />

Zwei Juwele liegen am Rande von<br />

West-Waipara am Weka Pass: Hier wurde<br />

1999 Pyramid Valley Vineyards gegründet,<br />

das 2017 von einem US-Millionär gekauft<br />

wurde, der Earth Smoke Pinot ist heiß<br />

begehrt. Bereits 1997 begannen zudem<br />

Sherwyn Veldhuizen und Marcel Giesen ihr<br />

Projekt Bell Hill Vineyard, wo heute<br />

biodynamisch sowohl Weltklasse-Pinot<br />

Noirs als auch Chardonnays entstehen.<br />

Canterbury<br />

Fotos: beigestellt, Praihirun / iStock / Getty Images Plus, NZW Inc. Mishas Vineyard<br />

24 falstaff sep <strong>2021</strong>


Central Otago<br />

Schneebedeckte<br />

Gipfel wie jene<br />

der Pisa Range<br />

und Weingärten<br />

gehören zu Central<br />

Otago wie die<br />

Rinder zur Idee der<br />

Biodynamie.<br />

ALPINES CENTRAL OTAGO<br />

Vier Autostunden südlich von Canterbury<br />

liegt das von Bergen umschlossene Anbaugebiet<br />

von Central Otago. Diese spezielle<br />

geschützte Lage ermöglicht es dem Pinot<br />

Noir, in diesen sonst recht kalten Breiten in<br />

einem halbkontinentalen Klima zur Reife zu<br />

gelangen. Erst in den 1970er-Jahren wurden<br />

hier von beherzten Pionieren die ersten<br />

richtigen Weingüter angelegt, darunter das<br />

Weingut Rippon der Familie Mills, direkt<br />

am Lake Wanaka, ab 1989 unterstützt vom<br />

Österreicher Rudi Bauer, der später mit<br />

seinem eigenen Weingut Quartz Reef das<br />

Terroir von Bendigo zu einem der<br />

Grands Crus Neuseelands für Pinot Noir<br />

entwickelte. Unweit des spektakulären<br />

Kawarau Gorge – auf der Brücke über die<br />

Schlucht erfand ein gewisser A. J. Hackett<br />

1986 das »Bungee-Jumping« und bot es<br />

auch erstmals kommerziell an – wurde das<br />

Weingut Gibbston Valley gegründet. Im Jahr<br />

2002 startete die Familie Sauvage – sie<br />

besitzt auch einen Betrieb in der Pfalz in<br />

<strong>Deutschland</strong> – bei Cromwell mit ihrem<br />

Weingut Burn Cottage Vineyard. Man holte<br />

sich Ted Lemon von Littorai Wines in<br />

Sonoma ins Team, der Burn Cottage zu<br />

Der gebürtige Österreicher Rudi Bauer von<br />

Quartz Reef ist seit 1989 ein Qualitätsmotor<br />

für Pinot Noir aus Central Otago.<br />

einem Vorreiter biodynamischer<br />

Anbauweise entwickelte.<br />

In Bannockburn wurde vor 30 Jahren der<br />

Grundstein zum heute international<br />

bekanntesten und erfolgreichsten Weingut<br />

der Region, Felton Road, gelegt, das unter<br />

der umsichtigen Leitung von Blair Walters<br />

unterschiedlichste Terroirs und Blocks in<br />

delikate Pinot Noirs verwandelt, seit 2010<br />

auch Demeter-zertifiziert.<br />

Wenn man die spezifischen Unterschiede<br />

der Subregionen in Central Otago verkosten<br />

möchte, so ist der hier geborene<br />

Winemaker Grant Taylor mit Valli<br />

Vineyards die richtige Adresse. Zunächst für<br />

Alan Brady von Gibbston tätig, entwickelte<br />

er in den letzten 15 Jahren unter dem<br />

Boutique-Brand Valli eine Serie von Pinot<br />

Noirs, die aus Trauben von Bendigo,<br />

Bannockburn oder Gibbston gemacht<br />

werden, dazu einen aus der Mini-Appellation<br />

Waitaki, das bei Kurow am halben Weg<br />

nach Canterbury liegt. Mit seinen 1550<br />

Hektar Pinot Noir ist Central Otago eine<br />

begehrte Herkunft von Trauben, die auch<br />

von Winzern aus anderen Appellationen<br />

zugekauft werden. Insgesamt bieten heute<br />

bereits mehr als 150 Marken unverwechselbare<br />

Pinot Noirs aus dem südlichsten<br />

Rotweingebiet der Welt an.<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

25


BEST OF<br />

ROTES NEUSEELAND<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

go.falstaff.com/<br />

neuseeland-rot-21<br />

96<br />

95<br />

94<br />

2018 QUARTZ REEF BENDIGO<br />

ESTATE SINGLE FERMENT<br />

PINOT NOIR<br />

Bendigo, Central Otago<br />

Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarter Wasserrand. Dunkle<br />

Beerenfrucht, floral, kandierte Veilchen,<br />

Trockengewürze wie Thymian<br />

und Melisse, rote Herzkirschen und<br />

Himbeeren im Hintergrund. Straff,<br />

zeigt gute Komplexität, elegant,<br />

finessenreich, reife Tannine, Süße im<br />

Abgang, salziges Finish.<br />

neuseeland-weinboutique.de<br />

€ 69,99<br />

2016 GIBBSTON VALLEY CHINA<br />

TERRACES PINOT NOIR<br />

Bendigo, Central Otago<br />

Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe,<br />

breite Randaufhellung. Hagebutten<br />

und rote Beeren wie Himbeeren<br />

und Preiselbeeren, Lakritze und<br />

süßer Tabak, rauchige Würze. Saftig,<br />

wirkt leichtfüßig und betont mineralisch,<br />

feine Tannine, salzig, rotbeeriger<br />

Touch im Abgang, wirkt fein<br />

ziseliert und facettenreich, zitronig,<br />

Schiefernuancen im Nachhall, unbedingt<br />

dekantieren. neuseelandweinboutique,<br />

€ 49,99<br />

2016 CRAGGY RANCH LE SOL<br />

SYRAH GIMBLETT GRAVELS<br />

Hawke’s Bay<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung. Ein Hauch<br />

von Kokos, schwarzbeeriges Konfit,<br />

ein Hauch von Kirschen und Kräutern,<br />

noch etwas zurückhaltend.<br />

Saftig, extraktsüß, elegant-straffer<br />

Wein, reife Tannine, salzig-mineralisch,<br />

insgesamt noch immer ein<br />

klein wenig unterentwickelt, zitroniger<br />

Touch im Nachhall, gutes Reifepotenzial.<br />

8wines.de, € 59,09<br />

96<br />

95<br />

94<br />

2019 FELTON ROAD BLOCK 3<br />

PINOT NOIR, Central Otago<br />

Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarter Wasserrand. Reife<br />

eingelegte Kirschen, ein Hauch von<br />

Waldbeeren und Orangenzesten,<br />

etwas Nougat, Hagebutten, einladendes<br />

Bukett. Saftig, elegant, reife<br />

dunkle Steinfrucht, ein Hauch von<br />

Blaubeeren und Nougat, feine Tannine,<br />

fruchtsüße Textur, mineralisch<br />

und lang anhaftend, bereits gut<br />

antrinkbar, facettenreicher Speisenbegleiter<br />

mit Zukunftspotenzial.<br />

gute-weine.de, € 75,–<br />

2018 TE MATA BULLNOSE SYRAH<br />

Hawke’s Bay<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Zart<br />

nach Lebkuchen, süße Beerenfrucht,<br />

Kardamom und Gewürznelken,<br />

Brombeerkonfit und Pfeffer.<br />

Saftig, komplex, reife schwarze Kirschen,<br />

extraktsüß und mit reifen<br />

Tanninen ausgestattet, sehr gute<br />

Länge, mineralisch, schokoladiger<br />

Touch im Finish, saftige Kirschen<br />

finden sich auch im würzigen<br />

Rückgeschmack.<br />

vinexus.at, vinexus.de, € 50,32<br />

2016 DRY RIVER LOVAT VINEYARD<br />

SYRAH, Martinborough<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung. Nuancen<br />

von schwarzem Pfeffer und Tapenade,<br />

ein Hauch von Teer und schwarzen<br />

Oliven, kandierte Veilchen im<br />

Hintergrund, feine, rauchige Würze.<br />

Saftig, rote Johannisbeeren, straffe,<br />

reife Tannine, präsente Mineralität,<br />

ein Hauch von Limettenzesten im<br />

Abgang, leichtfüßig, gut anhaftend,<br />

gute Frische, salziger Nachhall.<br />

neuseeland-weinboutique.de<br />

€ 59,99<br />

96<br />

94<br />

94<br />

2015 BELL HILL PINOT NOIR<br />

Canterbury<br />

Mittleres Rubingranat, violette<br />

Reflexe, feiner Ockertouch, breiter<br />

Wasserrand. Zart nach Lakritze, floral,<br />

ein Hauch von dunkler Mineralität,<br />

feine Holzwürze, etwas Nougat,<br />

sehr attraktives Bukett. Straff, dunkle<br />

Kirschen, feine Extraktsüße, reife<br />

Tannine, eingebundene Säurestruktur,<br />

mineralisch und anhaftend,<br />

Orangenzesten im Nachhall, wunderbar<br />

balanciert und frisch, sicheres<br />

Reifepotenzial.<br />

shop.weinamlimit.de, € 110,–<br />

2017 ATA RANGI PINOT NOIR<br />

MARTINBOROUGH<br />

Martinborough<br />

Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe,<br />

breite Randaufhellung. In der Nase<br />

ein Korb frisch gepflückter Herzkirschen,<br />

ein Hauch von Pfirsichschalen<br />

unterlegt. Lebendig, schlank und kirschig,<br />

zeigt feine Tannine, sehr gute<br />

Frische, angenehme Mineralität, ein<br />

bereits gut entwickelter, mittelgewichtiger<br />

Sortenvertreter, delikate<br />

rotbeerige Frucht im Abgang, vielseitig<br />

einsetzbar.<br />

gute-weine.de, € 55,–<br />

2017 RIPPON TINKER’S FIELD<br />

MATURE WINE PINOT NOIR<br />

Lake Wanaka, Central Otago<br />

Kräftiges Karmingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Ockerrandaufhellung.<br />

Rauchig-würzig unterlegte<br />

dunkle Beerenfrucht, zart nach Brombeeren<br />

und Lakritze, Noten von<br />

feuchten Steinen, mit Luft auch rote<br />

Früchte. Mittlere Komplexität, engmaschig,<br />

salzige Textur, feine Tannine,<br />

frisch, rotbeerig-zitroniger Anklang im<br />

Abgang, kalkig, bleibt gut haften.<br />

neuseeland-weinboutique.de<br />

€ 84,99<br />

Fotos: beigestellt<br />

26 falstaff sep <strong>2021</strong>


GEORG J. RIEDEL<br />

10. GENERATION<br />

MAXIMILIAN J. RIEDEL<br />

11. GENERATION<br />

WENN IHR WEIN WÄHLEN KÖNNTE, DANN RIEDEL!<br />

RIEDEL.COM


Jeder Jahrgangschampagner<br />

ist eine echte Persönlichkeit<br />

und zugleich eine individuelle<br />

und freie Interpretation des<br />

Kellermeisters.<br />

VOLLENDETER GENUSS<br />

Die Moët & Chandon Grand Vintage Jahrgangsweine werden aus Trauben<br />

eines einzigen außergewöhnlichen Jahres hergestellt. Mit dem 75. Jahrgang<br />

feiert das Champagnerhaus einen ganz besonderen Champagner.<br />

Seit nunmehr über drei Jahrhunderten<br />

ist es Moët & Chandon<br />

ein großes Anliegen, die Magie<br />

des Champagners mit der Welt<br />

zu teilen. Moët & Chandon steht wie<br />

kein anderes Champagnerhaus für zeitgemäßen<br />

Luxus und prickelnde Eleganz.<br />

Mit dem Grand Vintage 2013 stellt<br />

Moët & Chandon den 75. Jahrgang des<br />

Hauses vor – eine Assemblage der<br />

bemerkenswertesten Weine aus dem<br />

Jahr 2013.<br />

EINZIGARTIGE GESCHICHTEN<br />

Jeder Moët & Chandon Grand Vintage<br />

spiegelt die einzigartige Geschichte eines<br />

herausragenden Jahres wider – so auch der<br />

ganz besondere Jahrgang 2013. Ein kalter<br />

Winter, gefolgt von einem kühlen Frühling<br />

und überdurchschnittlich warmen Sommermonaten,<br />

verlängerte das Rebenwachstum<br />

und den Reifeprozess der Trauben. Während<br />

in manchen Jahren bereits im August<br />

geerntet wird, startete die Lese 2013 erst im<br />

Oktober. Das diese außergewöhnlichen<br />

Witterungsverhältnisse eine ganz besondere<br />

Stilistik in den Weinen hervorbringen würden,<br />

wurde von Kellermeister Benoît Gouez<br />

schon früh erkannt. Die Grundweine<br />

Chardonnay, Pinot Noir und Meunier boten<br />

dem erfahrenen Kellermeister die Basis<br />

für eine wunderbare Assemblage. Daraus<br />

entstanden zwei außergewöhnliche<br />

Champagner: der Moët & Chandon Grand<br />

Vintage 2013 und der Moët & Chandon<br />

Grand Vintage Rosé 2013.<br />

28<br />

falstaff sep <strong>2021</strong>


MOË T & CHANDON<br />

MOËT & CHANDON GRAND<br />

VINTAGE 2013<br />

Mit blass gelb-golden schimmernder Farbe<br />

zeichnet sich der Grand Vintage 2013<br />

durch seine ziselierte Struktur, energiegeladene<br />

Balance und feine Perlage aus.<br />

Seine Reife kommt mit herbstlichen<br />

Aromen von Röstkastanien, gerösteten<br />

Buchweizen, Nüssen, Honig und Nougat<br />

zum Ausdruck. Konzentrierte Fruchtnoten<br />

folgen mit kandierten, gesalzenen<br />

Zitronen oder erinnern an eine perfekt<br />

gereifte Nektarine. Nuancen von Jod,<br />

trockener Blütenmischung und etwas<br />

Kiefernharz vervollständigen das aromatische<br />

Bukett. Am Gaumen zeigt sich<br />

der Grand Vintage 2013 direkt und<br />

energiegeladen. Ein delikates Säurespiel<br />

von feingliedriger Struktur,<br />

granular umschlossen mit<br />

einem angenehmen<br />

bitteren Hauch heller<br />

Grapefruit.<br />

MOËT & CHANDON GRAND<br />

VINTAGE ROSÉ 2013<br />

In hellrosa Farbe mit Orange und<br />

herbstlichen Farbreflexen begeistert<br />

der Grand Vintage Rosé 2013 mit<br />

seinen opulenten Aromen und würziger<br />

Frucht. An der Nase zeigen sich Noten<br />

von Wilderdbeeren, Himbeeren und<br />

Granatapfelkernen, etwas Säure im<br />

Anschluss mit Blutorange und Sternfrucht.<br />

Es folgen Gewürzdüfte mit schwarzem<br />

Pfeffer, dunkler Schokolade und Zimt,<br />

begleitet von Aromen wie getrockneten<br />

Blüten und frischem Leder. Der erste<br />

Eindruck am Gaumen ist würzig, kräftig<br />

und von üppigem Charakter. Die feingliedrige<br />

Struktur des Pinot Noir ist<br />

präsent, mit knackigen Aromen von Steinfrüchten<br />

wie Pflaumen und<br />

Kirschen. Die Kraft ist wohldosiert,<br />

mit zarter Adstringenz<br />

von rosa Grapefruit<br />

und Limettenzesten.<br />

Speisenempfehlung<br />

HUMMER POCHIERT IN EINER<br />

GRENADINE-GRAPEFRUIT-SAUCE<br />

ZUTATEN<br />

1 ausgelöster Hummer<br />

(1 Schwanz, 2 Scheren)<br />

1 Pink Grapefruit, 200 ml Grapefruitsaft<br />

100 g Lardo, 25 g Butter<br />

50 ml Grenadine-Sirup<br />

50 ml Johannisbeere-Coulis<br />

Frische Basilikumblätter<br />

Olivenöl, Salz und Javanischer Langpfeffer<br />

ADVERTORIAL enjoy responsibly Fotos: beigestellt<br />

»Eine Assemblage für einen Moët & Chandon Grand<br />

Vintage zu kreieren, ist wie die Arbeit mit Fotonegativen –<br />

man kann Formen und Konturen erahnen und vom<br />

Ergebnis überzeugt sein. Aber man kann nicht sicher<br />

sein, wie das Foto am Ende aussieht, bis es fertig<br />

entwickelt ist«, so Benoît Gouez, Chef de Cave.<br />

ZUBEREITUNG<br />

Kristallisierte Basilikumblätter<br />

Frischhaltefolie über einen Teller spannen, mit<br />

Olivenöl bestreichen und Basilikumblätter<br />

darauflegen. Auf diese zudem Öl auftragen,<br />

wieder Frischhaltefolie darüberspannen und<br />

mit einer Gabel drei Löcher in die Folie stechen.<br />

Den Teller mit den Basilikumblättern für eine<br />

Minute in die Mikrowelle geben.<br />

Lardo-Chips<br />

Die Lardo-Streifen auf ein Backblech legen<br />

und im vorgeheizten Ofen bei 200 °C für<br />

5 Minuten backen.<br />

Hummerbrühe<br />

400 ml Wasser, Grapefruitsaft,<br />

Grapefruitzesten, fünf frische Basilikumblätter,<br />

Butter, Grenadine-Sirup, 3 Stück Javanischen<br />

Langpfeffer und 1 Prise Salz erwärmen. Den<br />

Hummer in die Brühe legen und mittels<br />

Thermometer bis 65 °C erhitzen, vom Herd<br />

nehmen und den Hummer ziehen lassen.<br />

Sauce<br />

Für die Sauce etwas Brühe mit Johannisbeer-<br />

Coulis aufkochen und so lange köcheln lassen,<br />

bis eine Reduktion entsteht.<br />

Den Hummer auf einem Teller platzieren und<br />

mit der Sauce anrichten. Mit Lardo-Chips und<br />

den Basilikumblättern garnieren.<br />

INFO<br />

Erhältlich unter<br />

Clos19.com<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 29


wein / JAPANISCHE KELLERMEISTER<br />

VON<br />

PINZETTEN,<br />

UMAMI UND<br />

NACHKOMMA-<br />

STELLEN<br />

Japanische Kellermeisterinnen und<br />

Kellermeister geben einigen der besten<br />

deutschen Weine ihren Feinschliff – auf eine<br />

sanfte, unwiderstehliche Weise.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Chie Sakata fasste mit<br />

zarten 18 Jahren den<br />

Entschluss, in <strong>Deutschland</strong><br />

Weinbau zu studieren.<br />

Heute wirkt sie im Weingut<br />

Bernhard Koch in Hainfeld in<br />

der Pfalz.<br />

Foto: JACKSENN DESIGN & FOTO<br />

30 falstaff sep <strong>2021</strong>


sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

31


wein / JAPANISCHE KELLERMEISTER<br />

aussehende Muskatellertraube geben<br />

wohlhabende Japaner bis zu 3000 Euro<br />

aus. Schon mit 17 dachte ich daher ganz<br />

naiv: Ein Beruf, in dem ich mit Trauben zu<br />

tun habe, wäre schön. Dann hat unsere<br />

Klasse eine Studienfahrt nach <strong>Deutschland</strong><br />

gemacht, eine Woche lang, natürlich auch<br />

mit dem üblichen Touri-Programm. Und in<br />

Heidelberg habe ich dann zum ersten Mal<br />

einen richtigen Weinberg gesehen. In diesem<br />

Moment stand für mich fest: Da muss ich<br />

hin. Das war 2002, dann habe ich sechs<br />

Monate Sprachschule gebucht und mir in<br />

dieser Zeit einen Praktikumsplatz gesucht.«<br />

Station um Station schlug Sakata<br />

Wurzeln in <strong>Deutschland</strong>, absolvierte ein<br />

Praktikum bei Bernhard Breuer, begann<br />

dann ihre Lehre in der Rebenzüchtung in<br />

Geisenheim und beendete sie bei Werner<br />

und Meike Näkel an der Ahr. Weiter ging es<br />

zu Schäfer-Fröhlich an die Nahe, zu<br />

Neumeister in die Steiermark, schließlich<br />

folgte der Technikerabschluss an der<br />

Weinbauschule in Weinsberg. Im Oktober<br />

2013 vertraute Bernhard Koch ihr den<br />

Keller im Südpfälzer 50-Hektar-Betrieb an.<br />

Gibt es so etwas wie eine japanische<br />

Feinfühligkeit beim Umgang mit Reben und<br />

Trauben oder beim Steuern von Gärungen?<br />

Das schwere Rolltor auf dem<br />

Weg zum Keller steht nur<br />

einen Spalt breit offen. Chie<br />

Sakata, gekleidet mit »Weingut<br />

Bernhard Koch«-T-Shirt,<br />

mit Monteurshose und Turnschuhen, hält<br />

nur einen Augenblick inne, dann springt die<br />

zierliche Person wie die fleischgewordene<br />

Heldin aus einem Manga an den Türrahmen,<br />

drückt ihren Rücken an die Wand und<br />

stemmt das Tor mit den Beinen auf.<br />

Aufhalten lässt sich die 36-Jährige nicht so<br />

leicht, das war ganz offenkundig auch<br />

schon früher so. »Ich bin in Kobe aufgewachsen<br />

und ging auf ein Landwirtschaftsgymnasium«,<br />

erzählt Sakata, »da habe ich<br />

Blumen, Gemüse und Obst gezüchtet. Die<br />

Region ist unter anderem bekannt für<br />

hochwertige Speisetrauben aus dem<br />

Gewächshaus. Die bearbeitet man sogar<br />

mit der Pinzette, denn für eine perfekt<br />

Im Keller des Weinguts<br />

Bernhard Koch verarbeitet<br />

Chie Sakata (Bild oben) –<br />

gemeinsam mit den<br />

Brüdern Alexander und<br />

Konstantin Koch – die<br />

Trauben von 50 Hektar.<br />

Fotos: Markus Oblaender / Shutterstock, beigestellt<br />

32 falstaff sep <strong>2021</strong>


Das Weingut Josef Biffar<br />

(Bild im Kreis) gehört zu<br />

den alteingesessenen<br />

Betrieben in Deidesheim<br />

(großes Foto) im Herzen der<br />

Mittelhaardt.<br />

Ähnlich, wie auch schon mal ein Japaner<br />

zum besten Pizzabäcker Italiens gewählt<br />

wurde oder wie japanische Orchester<br />

berühmt für ihre Interpretationen von Bach<br />

oder Beethoven sind? Sakata steht dieser<br />

Idee mit gemischten Gefühlen gegenüber:<br />

»Sicher, meine Basis habe ich in Kobe, und<br />

als junge Frau war ich aufnahmefähig wie<br />

ein Schwamm. Aber letztlich macht dich<br />

doch die Umwelt zu dem Menschen, der du<br />

bist. Es waren immer andere Menschen, die<br />

mich geprägt haben. Nicht Orte.«<br />

KEIN PI MAL DAUMEN<br />

Dass es dennoch etwas Besonderes auf sich<br />

haben muss mit dem japanischen Verständnis<br />

vom Wein, veranschaulicht die Tatsache,<br />

dass Chie Sakatas Karriere kein Einzelfall<br />

ist. Bei Prinz Salm an der Nahe beispielsweise<br />

werkelt Masato Nagasawa, der in<br />

Geisenheim Weinbau studiert hat, nachdem<br />

sein Vater in Japan einen Weinberg angelegt<br />

hatte. Durch den Reaktorunfall von<br />

Fukushima wurde<br />

der Weinberg<br />

unbrauchbar, doch<br />

Nagasawa blieb seiner Berufung treu – und<br />

in <strong>Deutschland</strong>. In Rheinhessen hat Hideki<br />

Asano, der seit 20 Jahren in Nierstein lebt,<br />

mit dem Weingut von Walter und Sebastian<br />

Strub ein Arrangement getroffen, um von<br />

einem Hektar in der Spitzenlage Hipping<br />

eine eigene Weinlinie (»Hide’s Wine«) zu<br />

keltern, die er mit großem Erfolg vor allem<br />

in der japanischen Gastronomie vertreibt.<br />

IN JAPAN WERDEN<br />

MUSKATELLER-<br />

STÖCKE MIT DER<br />

PINZETTE BEARBEI-<br />

TET – EINE PERFEKTE<br />

TRAUBE ERLÖST BIS<br />

ZU 3000 EURO.<br />

Sakatas Erwähnung der Pinzette als<br />

Arbeitsgerät weist den Weg, wenn man die<br />

These von einem spezifisch japanischen<br />

Blick aufs Weinmachen weiterverfolgen<br />

will. Das Motiv der Präzision kommt auch<br />

in Flörsheim-Dalsheim zur Sprache, wo mit<br />

Kazuyuki Kaise ein Japaner für den Keller<br />

des wohl besten deutschen Sekterzeugers,<br />

Volker Raumland, verantwortlich ist.<br />

Heide-Rose Raumland charakterisiert ihren<br />

Mitarbeiter mit den Worten: »Der Kasi ist<br />

enorm fleißig. Er hat eine super Gabe, den<br />

Lehrlingen Zusammenhänge zu erklären,<br />

und hat auch in Stress-Situationen die Ruhe<br />

weg.« Dann adelt sie ihn mit dem vermutlich<br />

höchsten Prädikat, das die gebürtige<br />

Schwäbin Raumland aussprechen kann:<br />

»Ein echter Schaffer!«<br />

Kaise selbst sagt, absichtlich mache er<br />

nichts anders als deutsche Kellermeister,<br />

außer vielleicht einer gewissen »japanischen<br />

Genauigkeit. Pi mal Daumen habe ich nicht<br />

gern«, er berechne immer alles mit Nachkommastellen<br />

und achte bei der Gärung<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

33


wein / JAPANISCHE KELLERMEISTER<br />

Japanerin ist, und ich hier sesshaft. Die<br />

Kinder besuchen eine deutsche Schule und<br />

sprechen beide Sprachen.«<br />

Volker Raumland war<br />

Pionier und ist heute<br />

der Grandseigneur<br />

der deutschen<br />

Sekterzeuger. In<br />

seinem Keller<br />

wirkt mit Fleiß und<br />

Präzision Kazuyuki<br />

Kaise (Bild im Kreis).<br />

<<br />

sehr genau auf den Temperaturverlauf:<br />

Von der Sake-Produktion sei er es gewohnt,<br />

Temperaturspitzen bei der Gärung zu<br />

vermeiden, allerdings sei es beim Sake<br />

einfacher, weil die Gärung im Winter<br />

stattfinde, wohingegen es im europäischen<br />

Herbst warm und feucht sei.<br />

Der 48-Jährige kam bereits mit einer<br />

profunden Ausbildung nach <strong>Deutschland</strong>,<br />

nach einem Studium »alkoholische Getränke«<br />

an der Landwirtschaftsuniver sität in<br />

Tokio. Doch auch schon davor, auf dem<br />

Gymnasium, waren für Kaise »Fermentationswissenschaften«<br />

auf dem Lehrplan<br />

gestanden. Da man in Japan offiziell erst<br />

mit 20 Jahren Alkohol trinken darf, konnte<br />

er Sake damals nur zu Hause trinken, was<br />

ihm sein Vater als Sake-Liebhaber gerne<br />

erlaubte. Hergestellt wurden in der Schule<br />

vor allem Miso und Sojasauce, aber auch<br />

Sake, den die Schüler bei der Verkostung<br />

wieder ausspucken mussten. »Meine<br />

Schulkollegen aus dieser Zeit<br />

sind Bäcker geworden, Miso-Hersteller und<br />

Sake-Brauer, manche arbeiten sogar im<br />

Krankenhaus als Mikrobiologen.«<br />

In <strong>Deutschland</strong> erhielt Kaises Bildungshunger<br />

weiteren Auftrieb: Gleich nach der<br />

Ankunft in Europa – »es hätte nicht<br />

unbedingt <strong>Deutschland</strong> sein müssen, aber<br />

<strong>Deutschland</strong> liegt so zentral, dass ich<br />

einfach hier anfangen wollte« – biss er sich<br />

durch ein einjähriges Praktikum, mit<br />

180 Mark pro Monat. Dann durchlief er<br />

eine Küferlehre und absolvierte schließlich<br />

alle weiteren Schritte bis zur Meisterprüfung.<br />

Schließlich ging es für ihn zum<br />

Studium nach Geisenheim. Jetzt ist er 48<br />

und hat genau die Hälfte seines Lebens in<br />

<strong>Deutschland</strong> verbracht. »Am Anfang wollte<br />

ich irgendwann nach Japan zurück, aber<br />

dann hat mich die Ausbildung immer<br />

wieder in <strong>Deutschland</strong> gehalten. Und<br />

inzwischen sind meine Frau, die ebenfalls<br />

UMAMI<br />

Gar nicht sehr anders als Kasi Kaise<br />

beschreibt auch Fumiko Tokuoka ihre<br />

Herangehensweise ans Wein- (und Sekt-)<br />

machen: »Man muss rechnen können«, sagt<br />

sie, lächelt dabei sehr feinsinnig und setzt<br />

fort: »Ich mag Zahlen.« Dass die 48-Jährige<br />

Inhaberin des alteingesessenen Deidesheimer<br />

Weinguts Josef Biffar wurde, kam so: »Mein<br />

Vater ist Lebensmittelhändler in Japan. Im<br />

Wirtschaftsboom der Achtzigerjahre hat er<br />

nicht in Aktien und Immobilien investiert,<br />

sondern in Weinbau. In dieser Zeit<br />

ergab sich auch ein großes Außenhandelsdefizit<br />

mit Europa, das<br />

wirtschaftlich schwächer war.<br />

Japaner versuchen traditionell,<br />

Reibungen zu vermeiden,<br />

daher schrieb die<br />

Regierung der Elektround<br />

Autoindustrie vor,<br />

dass die Handelsschiffe<br />

nicht mit leeren Containern<br />

aus Europa zurückkommen<br />

dürfen. Damals<br />

haben wir uns mit dem<br />

Sanyo-Konzern zusammengeschlossen,<br />

in dessen Containerschiffen<br />

kam auf der Rückfahrt<br />

europäischer Wein nach Japan, und wir<br />

haben ihn verkauft. Der <strong>Deutschland</strong>-Chef<br />

von Sanyo erzählte dann irgendwann<br />

meinem Vater, er habe von einem namhaften<br />

deutschen Weingut gehört, das Absatz<br />

benötigt. Das war Reichsrat von Buhl. Der<br />

damalige Besitzer, der Vater des früheren<br />

Verteidigungsministers Karl-Theodor zu<br />

Guttenberg, wollte am liebsten ganz<br />

aufgeben. Das war 1989. Und mein Vater,<br />

der damals um die 45 war, sagte: ›Gut, dann<br />

mache ich das.‹«<br />

Familie Tokuoka pachtete also das<br />

Weingut, das keine Kundenkartei besaß,<br />

seinen alten Namen fast verspielt hatte und<br />

auch sonst in bedauernswertem Zustand<br />

war. Als seine Tochter Fumiko groß genug<br />

war, um in Geisenheim Weinbau zu studieren,<br />

schickte Vater Tokuoka sie aus dem<br />

fernen Osaka nach <strong>Deutschland</strong>, um den<br />

Um- und Aufbau voranzutreiben. »In einem<br />

halben Jahr habe ich Deutsch gelernt«,<br />

Fotos: beigestellt<br />

34 falstaff sep <strong>2021</strong>


erzählt sie, im gutseigenen japanischen<br />

Restaurant »Fumi« sitzend. In Geisenheim<br />

belegte sie die Kurse zweier Jahrgangsstufen<br />

gleichzeitig, um schneller fertig zu werden.<br />

Nach dem Studium arbeitete sie nochmals<br />

kurze Zeit in Japan und später im Rheingau,<br />

ehe sie dann bereit war, von Buhl umzukrempeln:<br />

»Von quasi null auf eine Million<br />

Flaschen zu kommen, das war eine<br />

interessante Geschichte.«<br />

Rechtzeitig bevor der Pachtvertrag mit<br />

Buhl auslief – das Weingut war zwischenzeitlich<br />

an Achim Niederberger verkauft<br />

worden, der es selbst betreiben wollte –<br />

sicherte sich Familie Tokuoka einen anderen<br />

traditionsreichen Betrieb: Josef Biffar. »Wir<br />

haben zusammen mit dem Weingut einen<br />

großen Bestand an Biffar-Weinen gekauft«,<br />

so Tokuoka, während die Vorspeisenplatte<br />

aufgetragen wird. »Diese geben uns die<br />

einmalige Chance, die Faszination reifen<br />

Rieslings zu zeigen, und seine Einsatzmöglichkeiten<br />

bei Tisch.«<br />

Gleich nach der Übernahme von Biffar im<br />

Jahr 2013 eröffnete Tokuoka mitten im<br />

Herzen des Saumagen-Lands das japanische<br />

Restaurant »Fumi«. Und dieses dient seither<br />

als genussreiche Schule des Geschmacks, im<br />

Zentrum steht die Vermählung gereiften<br />

Rieslings mit japanischer Küchentradition,<br />

Fumiko Tokuoka<br />

ist Eigentümerin<br />

des Weinguts Josef<br />

Biffar in Deidesheim<br />

– und betreibt dort<br />

auch das japanische<br />

Restaurant »Fumi«.<br />

KOMMT DER UMAMI-<br />

GESCHMACK AUCH<br />

BEIM WEIN VOR? BEI<br />

JUNGEN WEINEN EHER<br />

NICHT, ABER IN<br />

GEREIFTEN WEINEN<br />

DURCHAUS.<br />

Die Dorade auf<br />

bunten Tomaten mit<br />

frittiertem Shiso-<br />

Blatt verlangt nach<br />

gereiftem Riesling,<br />

Jahrgang 2014 oder,<br />

besser noch, 2007.<br />

wie bei den Vorspeisen, zu denen ein<br />

2012er Rieslingsekt serviert wird. Die<br />

Speisen bringen diesen Wein auf vielfältige<br />

Art zum Klingen: Bei der »Gurke, mariniert<br />

in Aal« betont die Dashi-Marinade Süße<br />

und Kräuterwürzigkeit des Sekts, die<br />

gegrillte Aubergine mit Yuzu und Wasabi ist<br />

in sich ein Feuerwerk und macht den Sekt<br />

elegant und fein, das Sashimi von der<br />

Gelbschwanzmakrele kehrt die Stoffigkeit<br />

des Sekts nach vorn, während die mit dem<br />

süßlichen Saikyo Miso glasierte Lachshaut<br />

den Sekt im Zusammenspiel mit einem<br />

Yuzu-Ponzu besonders mineralisch<br />

erscheinen lässt.<br />

Gibt es »umami«, die in der japanischen<br />

Küche so wichtige fünfte Dimension des<br />

Geschmacks, auch im Wein? »In jungen<br />

Weinen eher nicht, aber in gereiften finde<br />

ich das schon«, meint Tokuoka und ordert,<br />

als zur Dorade mit Shiso-Kräuter-Dressing<br />

ein 2014er Riesling aus dem Forster<br />

Pechstein aufgetragen wird, noch einen<br />

2007er Deidesheimer Grainhübel dazu.<br />

»Der 2014er ist noch nicht im Umami-Stadium.<br />

Er ist eher noch ein Geselle, aber der<br />

2007er ist bereits ein Meister.«<br />

Geduld, noch so ein Faktor. Um weiter in<br />

die Zukunft zu denken, hat Tokuoka nun<br />

erst einmal ihrer Tochter und deren Freund<br />

aufgetragen, die reichen Bestände gereifter<br />

Buhl- und Biffar-Weine im Keller zu<br />

katalogisieren. Auch der Aufbau einer<br />

Familientradition will schließlich sorgsam<br />

vorbereitet sein.<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

35


wein / JAPANISCHE KELLERMEISTER<br />

BEST OF JAPANISCHE<br />

KELLERMEISTER<br />

95<br />

94<br />

92<br />

2019 HAINFELD LETTEN<br />

CHARDONNAY GRANDE RÉSERVE<br />

Weingut Bernhard Koch, Hainfeld<br />

Kräutertöne im Duft, auch beerige<br />

Noten, sogar Süßkirsche, aber auch<br />

nicht im Übermaß fruchtig, ein seriöser,<br />

nuancierter Chardonnay-Duft<br />

mit dezentem boisée. Im Mund<br />

dicht, straff, markanter Säurebogen,<br />

hat weder einen biologischen Säureabbau<br />

gemacht, noch Säure zugesetzt<br />

bekommen. Ein Wein, der<br />

Gehalt und Struktur auf exzellente<br />

Weise verbindet.<br />

shop.weingut-koch.com, € 29,–<br />

2019 BINGEN SCHARLACHBERG<br />

RIESLING GG<br />

Prinz Salm, Wallhausen<br />

Reife Mirabelle, Aprikosenmark,<br />

klar, fruchtig und intensiv. Mit Luftzufuhr<br />

ein klein wenig Kräuter und<br />

feuchter Stein. Seidig eröffnend am<br />

Gaumen, dann geben sich viskose<br />

Schichten zu erkennen, der Wein hat<br />

ein Relief mit weich angelegter Tiefe,<br />

die Säure entwickelt sich aus der<br />

fast schon cremigen Gaumenmitte<br />

heraus und mündet in einen stoffigkompakten<br />

Abklang. Tolle Länge.<br />

prinzsalm.de, € 38,–<br />

2020 WEYHER MICHELSBERG<br />

RIESLING TROCKEN<br />

»SCHIEFER«<br />

Weingut Bernhard Koch, Hainfeld<br />

Wie es der Name verspricht, schieferwürzig<br />

im Duft, leicht zitrisch,<br />

noch jung. Im Mund substanzreich,<br />

geradeaus, eine Menge an viskos<br />

geschichteten Monoterpenen und an<br />

mineralischem Extrakt, stoffig,<br />

mittelhohe Dichte, etwas tropische<br />

Frucht im Abklang, dazu saftig mit<br />

fester, aber eleganter Säure. Gute<br />

Länge, nicht zu süß.<br />

shop.weingut-koch.com, € 9,80<br />

94<br />

94<br />

92<br />

2015 RÉSERVE ROSÉ BRUT<br />

Sekthaus Raumland,<br />

Flörsheim-Dalsheim<br />

Degorgiert 3/<strong>2021</strong>. Helles Lachsrosa<br />

in der Farbe. Eine delikat beerige<br />

Frucht und florale Töne mischen<br />

sich. Im Mund zeigt sich ein ultrafeines<br />

Mousseux, die Säure durchzieht<br />

die Struktur wie ein Laserstrahl,<br />

mittlerer Extrakt, mittlere Länge,<br />

aber sehr viel Saftigkeit. Wirklich<br />

subtil in seiner Klarheit und in seiner<br />

finessereichen Gaumenstruktur.<br />

raumland.de<br />

€ 22,–<br />

2016 HAINFELD LETTEN PINOT<br />

NOIR GRAND RÉSERVE TROCKEN<br />

Weingut Bernhard Koch, Hainfeld<br />

Im Duft Süßkirsche, florale Noten,<br />

Walderdbeere, Mandel, mit Luftkontakt<br />

Kräuter, ein komplexes Bukett<br />

in jugendlichem Zustand. Geschmeidiger<br />

Auftakt, dann eine Wand aus<br />

feinstem Tannin, saftige Säure, das<br />

Holz aus zweiter und dritter Belegung<br />

bleibt dezent. Mineralisches<br />

Fundament, zuletzt etwas weicher<br />

werdend. Eleganz und Dichte.<br />

shop.weingut-koch.com<br />

€ 40,–<br />

2019 NIERSTEIN RIESLING<br />

TROCKEN »639«<br />

Hide’s Wine 639 Green/Weingut<br />

Strub GbR, Nierstein<br />

Rauchige Noten, Orangenzeste,<br />

Feuerstein. Noch jugendlich im Duft,<br />

aber bereits mit der Ahnung, dass<br />

hier ein würziges Feuerwerk entstehen<br />

wird. Im Mund mit Geschmeidigkeit<br />

und Reichtum, aber von<br />

Säure und Mineralität balanciert.<br />

Die Süße ist am oberen Rand des<br />

»trocken«-Spektrums, ohne dass<br />

der Wein beschwerlich wird.<br />

hide-wine.de/shop, € 14,33<br />

94<br />

93<br />

91+<br />

2014 FORST PECHSTEIN<br />

RIESLING TROCKEN<br />

»PAX VERITAS«<br />

Weingut Biffar, Deidesheim<br />

Passionsfrucht, steinig-mineralische<br />

Aromen, leicht hefig, florale Untertöne.<br />

Am Gaumen straff und gebündelt,<br />

mit saftigem Säurezug und<br />

einer noch immer sehr jugendlich<br />

wirkenden Strenge, hintergründig<br />

reich, mit statem Extrakt, intensiv<br />

mineralisch durchdrungen.<br />

josef-biffar.de, € 23,–<br />

2012 RÉSERVE CHARDONNAY<br />

BRUT<br />

Sekthaus Raumland,<br />

Flörsheim-Dalsheim<br />

Degorgiert 3/<strong>2021</strong>. Im Duft erscheinen<br />

Aromen von Haselnuss, Heu<br />

und Butter. Feines Mousseux mit<br />

kräftiger Dynamik, lebendige, aber<br />

reife Säure, präsente taktil-mineralische<br />

Noten, wirkt noch sehr in sich<br />

gekehrt und ist noch deutlich zu<br />

jung. Großes Potenzial zu würziger<br />

Entfaltung.<br />

raumland.de, € 31,–<br />

2012 RIESLING SEKT BRUT<br />

Weingut Biffar, Deidesheim<br />

Dezent hefig, eine feine, noch nicht<br />

im Übermaß reife Rieslingwürze,<br />

Melisse, Wiesenkräuter. Am Gaumen<br />

mit sehr feinem Mousseux,<br />

schlank geradezu, pikant mit knackiger<br />

Säure und zurückhaltender<br />

Süße. Gute Länge, gute Frische.<br />

Dem Sekt würde man die sieben<br />

oder acht Jahre auf der Hefe nicht<br />

geben, so vital ist er. Sehr guter<br />

Speisenbegleiter.<br />

josef-biffar.de, € 13,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

36 falstaff sep <strong>2021</strong>


GELDERMANN<br />

DIE FRANZÖSISCHE<br />

SEELE GELDERMANNS<br />

Seit 1991 zeigt Marc Gauchey als Chef de Cave bei Geldermann sein Gespür für<br />

einzigartige Geschmackskompositionen. Er trägt die Handschrift des Hauses mit<br />

Herz und Seele weiter und feiert im September sein dreißigjähriges Firmenjubiläum.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Volker Renner; beigestellt<br />

Seit über 180 Jahren pflegt die<br />

Privatsektkellerei Geldermann ihre<br />

Traditionen und den Anspruch,<br />

Sekt von höchster Qualität herzustellen.<br />

So war es schon der Wunsch von<br />

William Deutz und Peter Geldermann, als<br />

sie 1838 ihr Champagnerhaus im französischen<br />

Ay gründeten. 1925 fand Geldermann<br />

seine Heimat dann in <strong>Deutschland</strong>, in<br />

Breisach am Rhein.<br />

René James Lallier, der letzte Nachfahre<br />

der Gründerfamilie Deutz, stellte 1991<br />

den jungen Elsässer Marc Gauchey ein,<br />

der bis heute das Unternehmen mit seinen<br />

französischen Wurzeln prägt. »Wenn es<br />

um Wein geht, werden alle Sinne angesprochen.<br />

Diese Eindrücke kann man am<br />

besten in der Muttersprache erklären. So<br />

fanden Monsieur Lallier und ich eine<br />

Seit dreißig Jahren kreiert<br />

Marc Gauchey charakterstarke<br />

Cuvées für Geldermann und<br />

setzt dabei ausschließlich auf<br />

traditionelle Flaschengärung.<br />

gemeinsame Sprache, um zu beschreiben,<br />

was wir bei Verkostungen schmecken, riechen,<br />

sehen und fühlen. Das war der erste<br />

Grundstein für unsere erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

und inspiriert mich bis heute«,<br />

erzählt Marc Gauchey.<br />

Die Edition Musique –<br />

ein Herzensprojekt von Marc Gauchey.<br />

TRADITIONEN PFLEGEN<br />

Seit jeher setzt Marc Gauchey für alle Qualitäten<br />

des Hauses Geldermann auf traditionelle<br />

Flaschengärung und führt so die französischen<br />

Wurzeln des Unternehmens fort.<br />

Er kreiert charakterstarke Cuvées mit unverkennbarer<br />

Note und fein eingebundener<br />

Säure. Dabei ist es die große Kunst des Chef<br />

de Cave, die Geldermann-Sekte so herzustellen,<br />

dass sie dem typischen Geschmacksbild<br />

der Marke folgen. Dagegen lässt er für die<br />

speziellen Cuvées der Jahrgangssekte allein<br />

den Charakter des jeweiligen Erntejahres<br />

sprechen. »Mit allen Geldermann-Sekten<br />

produzieren wir höchste Qualität«, sagt<br />

Marc Gauchey. »Die Kunst liegt aber in der<br />

Edition: Sie zu komponieren, ist immer ein<br />

Höhepunkt meiner Arbeit, denn sie muss<br />

charismatisch, anspruchsvoll aber auch<br />

bodenständig, einfach einzigartig werden.«<br />

Limitierte Editionen werden von Marc<br />

Gauchey in begrenzter Anzahl für ganz<br />

besondere Anlässe kreiert. »Es ist immer<br />

wieder ein Highlight, wenn ich beim Verkosten<br />

der Weine meine Sinne einsetze und<br />

weiß, dass etwas ganz Besonderes entstehen<br />

wird. Das macht mich sehr stolz und erfüllt<br />

mein Herz. Ich hoffe, dass diese Emotionen<br />

in meine Cuvées mit einfließen und man das<br />

auch noch in der Zukunft schmecken wird.«<br />

INFO<br />

Nähere Infos über Geldermann<br />

und Marc Gaucheys<br />

charakterstarke Komposition entdecken unter<br />

geldermann.de<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 37


wein / HOCHWASSER AHR<br />

In Flussnähe ist kaum noch<br />

ein Gebäude bewohnbar<br />

– ganze Häuser wurden<br />

einfach weggeschwemmt.<br />

DIE WEINWELT<br />

FÜHLT MIT DER AHR<br />

Den 14. Juli <strong>2021</strong> wird niemand im Ahrtal vergessen. Fast 150 Menschen kamen in<br />

den Fluten des Hochwassers ums Leben. Und mehr als 60 Weinbaubetriebe stehen im<br />

wahrsten Sinn des Wortes vor dem Nichts.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

P<br />

aul Josef Schäfer vom Weingut<br />

Burggarten in Heppingen<br />

bekommt auch fünf Wochen<br />

nach der Schreckensnacht noch<br />

ein Zittern in der Stimme, wenn<br />

er über die Schäden im Weingut seiner<br />

Familie und im angeschlossenen Hotel<br />

berichtet: »Im Hotel stand der ganze<br />

Wellnessbereich unter Wasser, die Heizung,<br />

im Keller des Weinguts sah es so aus, dass<br />

150 Holzfässer und 25 Edelstahltanks kreuz<br />

und quer ineinander verkeilt lagen, das<br />

Wasser stand fünf Meter hoch bis unters<br />

Dach, die Maschinen, die meisten noch ganz<br />

neu, sind alle kaputt, und bis auf einen<br />

Trecker und einen Stapler sind auch alle<br />

Fahrzeuge Totalschäden, die Temperatursteuerung<br />

im Keller, mit der wir Most und Wein<br />

SPENDEN-<br />

KONTEN<br />

Bitte helfen auch Sie – der<br />

Bedarf ist unverändert hoch:<br />

AHR – A WINEREGION NEEDS HELP E.V.<br />

Kreissparkasse Ahrweiler<br />

IBAN: DE94 5775 1310 0000 3395 07<br />

DER VDP.ADLER HILFT E.V.<br />

Rheingauer Volksbank<br />

Betreff: Solidarität Ahr Weinbau<br />

IBAN: DE21 5109 1500 0000 2045 28<br />

wärmen oder kühlen können, ist kaputt,<br />

100.000 Flaschen auf Paletten sind alle<br />

zusammengesackt und im Schlamm gelegen.<br />

Der ganze Schaden beträgt etwa zwei<br />

Millionen.« Was der Familie widerfahren ist,<br />

ist kein Einzelfall, im Gegenteil: Im Weinbau<br />

der Ahr ist das eher der Regel- als der<br />

Ausnahmefall. Von den 65 Vollerwerbswinzern<br />

des Ahrtals sind nur drei nicht von<br />

Flutschäden betroffen. Auch Michael<br />

Kriechel vom Weingut Peter Kriechel in<br />

Ahrweiler hat fast alles verloren: »Auch nach<br />

fünf Wochen haben wir noch nicht wirklich<br />

den Überblick«, sagt er. »Das eigene Lebenswerk<br />

und das meines Vaters sind einfach<br />

weggerissen. Wir wurschteln uns von Tag zu<br />

Tag und haben vor allem den Weinberg im<br />

Blick, um die Zukunft zu sichern.«<br />

Fotos: Christoph Hardt / Action Press / picturedesk.com, Sina Ettmer Photography / Shutterstock<br />

38 falstaff sep <strong>2021</strong>


FACTS &<br />

FIGURES<br />

ENORME HILFSBEREITSCHAFT<br />

Trotz ihres Schicksals hört man die Winzer<br />

kaum klagen. Im Gegenteil, sie betonen die<br />

große Hilfsbereitschaft, die ihnen zuteil<br />

wird. »Wir haben gerade zwei Elektriker<br />

aus Süddeutschland bei uns«, berichtet Britta<br />

Stodden aus Rech, »die verbringen ihren<br />

Sommerurlaub damit, den ganzen Tag an<br />

unseren kaputten Maschinen rumzufrickeln.<br />

Die Sortiermaschine haben sie schon<br />

wieder zum Laufen gebracht!« Auch unter<br />

Winzern ist die Solidarität groß: »Die<br />

Kollegen fahren 500 Kilometer, um bei uns<br />

mit anzupacken«, berichtet Marc Adeneuer<br />

aus Ahrweiler. Sogar aus ganz Europa<br />

kämen Hilfsangebote. »Ein Weingut aus<br />

Portugal hat angeboten, eine Presse an die<br />

Ahr zu schicken.« Auch die Hersteller von<br />

kellertechnischem Equipment springen ein,<br />

beispielsweise indem sie Gerätschaften zu<br />

Sonderkonditionen verleihen.<br />

DER HERBST VORAUS<br />

Wie der Herbst ablaufen wird, davon haben<br />

die Winzer noch keine Vorstellung. »Natürlich<br />

hoffen wir, bei uns im Betrieb keltern zu<br />

können«, so Britta Stodden. »Aber wir<br />

wissen noch nicht, ob wir genug sauberes<br />

Wasser haben werden, und auch nicht, ob<br />

die Stromversorgung ausreichen wird.« Die<br />

oberste Priorität »frisches Trinkwasser«<br />

betont auch Michael Kriechel: »Mit Chlor<br />

gepimptes Leitungswasser können wir beim<br />

Weinmachen nicht gebrauchen.«<br />

Ein Foto aus besseren Zeiten:<br />

der Ort Rech mit Ahrbrücke<br />

und Grand-Cru-Lage<br />

Herrenberg im Hintergrund.<br />

Dass die Lese überhaupt stattfinden kann,<br />

ist vermutlich dem schnellen Fließen<br />

privater Spendengelder zu verdanken. Denn<br />

unmittelbar nach der Flut befeuerte die<br />

hohe Luftfeuchtigkeit den Mehltau in den<br />

Weinbergen. Gleichzeitig waren die Winzer<br />

wegen der zerstörten Infrastruktur zum<br />

Zuschauen verdammt. Zum Glück ließen<br />

sich noch rechtzeitig Hubschrauberspritzungen<br />

organisieren – großflächig über alle<br />

Weinberge, unabhängig von Eigentumsgrenzen.<br />

Dabei habe, so hört man, die<br />

Unterstützung aus dem Spendentopf des<br />

VDP eine wesentliche Rolle gespielt. <<br />

Die meisten Weinberge an<br />

der Ahr liegen im Steilhang.<br />

Am Hangfuß hat die Flut<br />

aber doch auch Reben<br />

erfasst, etwa zehn Prozent<br />

der Gesamtfläche.<br />

DAS WICHTIGSTE IM ÜBERBLICK<br />

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli <strong>2021</strong><br />

entlud sich nach tagelangem Starkregen eine<br />

gewaltige Flutwelle durchs Ahrtal. Da die<br />

Gewalt des Hochwassers alle Messpegel mit<br />

sich riss, kann man nur schätzen, wie hoch der<br />

Wasserspiegel reichte, vermutlich sieben bis<br />

zehn Meter über dem Normalstand der Ahr.<br />

Nach dem Hochwasser wurden 141 Tote<br />

geborgen, 766 Personen wurden verletzt.<br />

Von den 65 Weinbaubetrieben im Vollerwerb<br />

sind nur drei weitgehend unbeschädigt<br />

geblieben.<br />

Die Schäden, die in Weinbaubetrieben entstanden<br />

sind, werden – inklusive Gebäuden,<br />

Maschinen, Kellereinrichtungen und bereits<br />

abgefüllten oder im Fassausbau befindlichen<br />

Weinen – auf 150 Millionen Euro geschätzt.<br />

Über Spendensummen ist nur wenig bekannt,<br />

der VDP hat sich entschlossen, keine Zahlen<br />

zu veröffentlichen. Die große »SolidAHRitäts-Aktion«<br />

von Dirk Würtz und dem Weingut<br />

St. Antony (zu finden über st-antony.de) hat<br />

bei Redaktionsschluss über 20.000 Solidar-Pakete<br />

mit Weinen aus ganz Europa umgesetzt<br />

und rund eine Million Euro eingespielt.<br />

Das Spendenkonto der Initiative flutwein.de,<br />

die gerettete Flaschen von der Ahr vertreibt,<br />

stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

bei 4,1 Millionen Euro. Zudem bieten zahlreiche<br />

Ahrwinzer auf ihren Websites Pakete an.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

39


wein / RIBERA DEL DUERO<br />

Selbst das Licht ist<br />

einzigartig in der Region<br />

Ribera del Duero.<br />

Fotos: Carlos Sánchez Pereyra / Mauritius Images<br />

40 falstaff sep <strong>2021</strong>


Madrid<br />

RIBERA DEL DUERO<br />

Spanien<br />

RIBERA DEL DUERO:<br />

ALTE REBEN,<br />

NEUER STIL<br />

In der spanischen Weinbauregion Ribera del Duero stehen die Zeichen auf Veränderung.<br />

Statt Kraft und Fülle suchen die Produzenten nach Frische und Eleganz für ihre Weine.<br />

Diese finden sie in den einmaligen Höhenlagen im Osten der Region.<br />

TEXT DOMINIK VOMBACH<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

41


wein / RIBERA DEL DUERO<br />

Mehr Rehe als Menschen<br />

sollen in Soria leben, scherzen<br />

die Weinproduzenten<br />

hier gerne. Und wie jeder<br />

Scherz beinhaltet auch<br />

dieser einen ordentlichen Funken Wahrheit,<br />

denn Soria gilt gemeinsam mit Cuenca in<br />

Castilla-La Mancha und Teruel in Aragón<br />

als eine der am geringsten besiedelten<br />

Gegenden ganz Spaniens. Soria liegt am<br />

östlichen Ende der D.O. Ribera del Duero,<br />

weit entfernt von den Wein-Hotspots wie<br />

La Horra und Aranda de Duero in Burgos<br />

oder Pesquera und Peñafiel in Valladolid.<br />

Umso näher – nur etwa 50 Kilometer<br />

entfernt – liegt dafür das Quellgebiet des<br />

Flusses Duero im Gebirgszug Picos de<br />

Urbión. Soria ist die höchstgelegene und<br />

gleichzeitig kühlste Subzone der 1982 ins<br />

Leben gerufenen D.O. Ribera del Duero.<br />

Ein Großteil der Rebberge liegt auf rund<br />

900 Metern über dem Meer. Das führt im<br />

Vergleich zum Rest der Region zu deutlichen<br />

Unterschieden beim Traubenmaterial<br />

und der Weinstilistik. Und genau da liegt<br />

der Schlüssel. Tinto Fino – wie der Tempranillo<br />

in Ribera del Duero genannt wird –<br />

braucht diese hohen Cool-Climate-Lagen,<br />

um genügend Säure bilden zu können und<br />

nicht in der Belanglosigkeit aus hohem<br />

Alkohol und Konzentration zu verschwinden.<br />

Genau dieses Potenzial bietet Soria.<br />

VOM KLIMAWANDEL<br />

PROFITIERT<br />

Die Frische, welche die Weine aus Soria<br />

kennzeichnet, wird nicht nur von der Höhe<br />

beeinflusst, sondern noch verstärkt durch<br />

die spezielle Lage zwischen den beiden<br />

Bergketten Sistema Ibérico und Sistema<br />

Central. Die Wachstumsbedingungen für<br />

die Rebstöcke sind extremer als beispielsweise<br />

in Burgos, wo sich rund 80 Prozent<br />

der gesamten Rebfläche von Ribera del<br />

Duero befinden. Die Gefahr von Frost ist<br />

höher und die Vegetationsperiode kürzer,<br />

was in klimatisch kühlen Jahrgängen die<br />

Traubenreife erschwert. In Soria Wein zu<br />

produzieren galt deshalb lange Zeit als<br />

wagemutiges Unterfangen. Mit dem immer<br />

deutlicher spürbaren Klimawandel änderte<br />

sich das jedoch. Peter Sisseck beispielsweise<br />

kauft heute rund 20 Prozent der Trauben<br />

für seinen PSI in Soria. Eine Cuvée, die der<br />

legendäre dänische Weinmacher seit über<br />

In den Picos de Urbión<br />

entspringt der Duero,<br />

der sich bis nach<br />

Portugal zieht.<br />

zehn Jahren mit<br />

Trauben von<br />

rund 800 Weinbauern<br />

aus ganz<br />

Ribera del Duero<br />

produziert. In Soria<br />

findet er die Kalk böden,<br />

die den Stil des PSI<br />

definieren. Und wie gesagt,<br />

gerät der Tinto Fino hier frischer als<br />

in den anderen Subzonen der D.O. Kein<br />

Wunder, dass Sisseck das gefällt.<br />

SORIAS REBBERGE<br />

LIEGEN AUF RUND<br />

900 METERN ÜBER<br />

DEM MEER. IN DIESEN<br />

COOL-CLIMATE-LAGEN<br />

ENTWICKELT SICH DER<br />

TINTO FINO HIN ZU<br />

FRISCHE UND ELEGANZ.<br />

Entdeckt und wiederbelebt wurde die<br />

Region Soria allerdings nicht von Sisseck,<br />

sondern von einem anderen Visionär. Ende<br />

der 1990er-Jahre stieß der madrilenische<br />

Weinhändler Miguel Sánchez auf ein<br />

verlassenes Tal mit unzähligen verwilderten<br />

Rebparzellen in der Region Soria. Im Valle<br />

de Atauta, das auf für den Weinbau<br />

wahnwitzigen 1000 Metern Höhe liegt,<br />

schien die Zeit stehen geblieben zu sein.<br />

Sánchez fand uralte, noch vor der Reblauskrise<br />

angepflanzte Rebbestände. Ein wahrer<br />

Schatz, der den Weinhändler dazu bewog,<br />

im Jahr 1999 das Weingut Dominio de<br />

Atauta zu gründen. Bereits die ersten<br />

Fotos: Jose Ramiro Laguna / Shutterstock, Ivan Soto Cobos / Shutterstock, Dewald Kirsten / Shutterstock<br />

42 falstaff sep <strong>2021</strong>


Die Reifung im<br />

kleinen Holzfass war<br />

lange stilbildend für<br />

Ribera del Duero.<br />

Jahrgänge des Weinguts verzückten die<br />

Weinkritik und Dominio de Atauta entwickelte<br />

sich innerhalb kurzer Zeit zum neuen<br />

Stern am Himmel von Ribera del Duero.<br />

Ein Stern, der die nächste Generation von<br />

Spitzenproduzenten ankündigte, welche die<br />

hoch gelegenen Zonen der Region bevorzugen<br />

und für eine neue Weinstilistik stehen,<br />

bei der Frische und Eleganz die zentralen<br />

Elemente sind.<br />

Dominio de Atauta verarbeitet heute<br />

Traubengut von rund 60 Hektar Rebfläche,<br />

verteilt auf etwa 600 unterschiedliche<br />

Kleinstparzellen. Zum größten Teil sind<br />

diese dabei nicht im Besitz des Weinguts,<br />

IM VALLE DE ATAUTA<br />

FINDEN SICH<br />

URALTE, HÄUFIG NOCH<br />

VOR DER REBLAUS<br />

GEPFLANZTE<br />

REBBESTÄNDE – EIN<br />

WAHRER SCHATZ.<br />

sondern gehören seit Generationen lokal<br />

ansässigen Familien. Mehrere Generationen<br />

alt sind dann auch die Rebstöcke in diesen<br />

Parzellen – zwischen 60 und 120 Jahre.<br />

Etwa 90 Prozent der Reben hier wurden<br />

noch vor der Reblauskrise angepflanzt und<br />

sind somit wurzelecht. Selbst der Basiswein<br />

von Dominio de Atauta wird aus Traubenmaterial<br />

von durchschnittlich mindestens<br />

60-jährigen Reben produziert.<br />

Der schnelle Erfolg von Dominio de<br />

Atauta beruht unter anderem auf dem legendären<br />

Jahrgang 2002 des Einzellagenweins<br />

Llanos del Almendro. Bei einer Verkostung<br />

mit 31 Spitzenweinen aus Frankreich und<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

43


wein / RIBERA DEL DUERO<br />

Alte Rebbestände und<br />

beeindruckende Natur<br />

kennzeichnen den Osten<br />

von Ribera del Duero.<br />

<<br />

Spanien, organisiert vom französischen<br />

Weinkritiker Michel Bettane, gewann dieser<br />

gemeinsam mit dem 1994er Vega Sicilia. Für<br />

den Llanos del Almendro 2002 zeichnete der<br />

französische Önologe Bertrand Sourdais<br />

verantwortlich, der damals für Dominio de<br />

Atauta arbeitete. Sourdais verliebte sich in<br />

die Region mit ihren Pre-Phylloxera-Rebbeständen<br />

und pachtete selbst 25 Parzellen<br />

im Vale de Atauta, woraus das Projekt<br />

Dominio de Es entstand. Auf 3,5 Hektar,<br />

die Sourdais für 15 Jahre gepachtet hat,<br />

kultiviert der Franzose die Sorten Tinto Fino<br />

und Albillo Mayor.<br />

WEINE WIE DIE VON<br />

MARTA MATÉ<br />

SIND AUF DEM BESTEN<br />

WEG, DIE REGION<br />

RIBERA DEL DUERO<br />

LANGFRISTIG ZU<br />

REVOLUTIONIEREN.<br />

WEISSE TRAUBEN FÜR FRISCHE<br />

Tinto Fino und die weiße Albillo Mayor<br />

wurden früher traditionell im Mischsatz<br />

angebaut, wobei Letztere 20 bis 50 Prozent<br />

der Flächen einnahm. Seit 2019 ist es<br />

erlaubt, Weißweine unter der D.O. Ribera<br />

del Duero zu vermarkten, weshalb Albillo<br />

Mayor wieder in den Fokus vieler Winzer<br />

gerückt ist. Die roten und weißen Trauben<br />

wurden in der Vergangenheit gemeinsam zu<br />

einer Art Rosé verarbeitet, dem »Ojo de<br />

Gallo«. Sourdais mischt seinen Rotweinen<br />

heute jeweils eine kleine Menge Albillo bei<br />

und knüpft so an diese vergangene Tradition<br />

an. Für die Region Soria ist der Weinmacher,<br />

der neben Dominio de Es auch die<br />

Bodegas Antidoto ins Leben rief, eine<br />

wichtige Figur, denn an Weinmachern, vor<br />

allem jungen, denen die Erhaltung der alten<br />

Rebbestände und der Weinbautraditionen<br />

am Herzen liegt, fehlt es derzeit noch.<br />

Frische Weine und alte Reben stellen auch<br />

bei den Bodegas Marta Maté einen wichtigen<br />

Teil des Konzepts dar. Wobei durchaus<br />

behauptet werden kann, dass Marta Maté<br />

noch einen Schritt weiter geht, was die<br />

Revolutionierung des Weinstils in Ribera del<br />

Duero angeht. Während die Weine von<br />

Dominio de Es und Atauta Frische und<br />

Eleganz im Ansatz erkennen lassen, aber<br />

dennoch auf der althergebrachten Konzentration<br />

und deutlich spürbarem Holzeinsatz<br />

fußen, sind die Weine von Marta Maté auf<br />

dem bestem Weg, die Region zu revolutionieren.<br />

»Meine Weine sind keine typischen<br />

Weine aus Ribera del Duero. Sie sind<br />

<<br />

Fotos: Juan José Pascual / age fotostock / Mauritius Images, Shutterstock<br />

44 falstaff<br />

sep <strong>2021</strong>


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wein / RIBERA DEL DUERO<br />

Das Bodegas Marta Maté gehört zu den<br />

Federführenden auf der Suche nach einem<br />

neuen Stil in Ribera del Duero.<br />

»WIR WOLLEN DEN<br />

AUSDRUCK DER<br />

MINERALITÄT AUF DIE<br />

SPITZE TREIBEN, DEN<br />

BODEN SPÜRBAR<br />

MACHEN. DA IST HOLZ<br />

EIN STÖRFAKTOR.«<br />

CÉSAR MATÉ BODEGAS MARTA MATÉ<br />

<<br />

frisch und anders«, sagt César Maté.<br />

Gemeinsam mit sechs Freunden rief er vor<br />

einigen Jahren das Projekt Marta Maté ins<br />

Leben. Schon bevor sie den ersten Jahrgang<br />

im Jahr 2008 kommerziell vermarkteten,<br />

kelterten sie Wein aus den Trauben ihres<br />

Single Plots in Gumiel de Mercado in der<br />

Subzone Burgos, ebenfalls hoch gelegen, auf<br />

etwa 900 Metern.<br />

BACK TO THE ROOTS<br />

Als Marta Maté im Jahr 2008 den Wein<br />

Primordium auf den Markt brachte, einen<br />

hundertprozentigen Tinto Fino, 18 Monate<br />

in neuem französischem Holz gereift, erhielt<br />

der Wein vom »Wine Advocate« direkt<br />

95 Punkte. Kraftvoll und konzentriert sei<br />

der Primordium damals gewesen. Ein Stil,<br />

den man bis zum Jahrgang 2012 beibehielt,<br />

dann aber langsam veränderte. Auch heute<br />

noch setzt Maté bei diesem Wein zu<br />

100 Prozent neues französisches Holz ein.<br />

Die Reifezeit, bevor der Wein auf den Markt<br />

kommt, wurde jedoch auf fünf Jahre<br />

verlängert, um das Holz besser zu integrieren.<br />

Heute sieht Maté den Wein als<br />

Reminiszenz an den alten Ribera-Stil. Einen<br />

seiner Meinung nach berechtigten Stil,<br />

der vom Monolith der Region, Vega<br />

Sicilia, und von all den Weinmachern,<br />

die dort in die Schule<br />

gingen, geprägt wurde, heute<br />

aber wie ein Relikt aus<br />

vergangenen Zeiten wirkt.<br />

César Maté sagt dazu: »Wir wollen den<br />

Ausdruck der Mineralität auf die Spitze<br />

treiben, den Boden spürbar machen. Da ist<br />

das Holz ein Störfaktor. Es kann vorhanden<br />

sein, aber nur in Maßen. Man will<br />

schließlich Wein und kein Holz trinken,<br />

nicht?« Der biodynamische Anbau spielt<br />

für Maté eine bedeutende Rolle. Das<br />

Bodenleben soll gesteigert und die Biodiversität<br />

in den Rebbergen erhöht werden,<br />

die Reben sollen nicht in einer strikten<br />

Monokultur gedeihen, sondern in einem<br />

lebendigen Ökosystem. »Unsere Weine<br />

sollen nicht im Labor entstehen, wir<br />

wollen ein natürliches Produkt herstellen«,<br />

sagt Maté. Zudem sucht Marta Maté seit<br />

Jahren nach Tinto-Fino- Klonen, die an die<br />

Anbaubedingungen der Region perfekt<br />

angepasst sind und genügend Säure mit<br />

sich bringen. Hierfür nahm man 1200 Proben<br />

von alten Reb stöcken in der gesamten<br />

Region und pachtet nach und nach<br />

Flächen mit alten Rebbeständen, die<br />

ansonsten verschwinden würden.<br />

Um die Verlagerung des Anbaus in höher<br />

gelegene Zonen werden die Produzenten aus<br />

Ribera del Duero in Zukunft laut Maté<br />

nicht herumkommen. Denn der gesuchte<br />

Weinstil hat sich geändert. Auch durch die<br />

Evolution der spanischen Sternerestaurants,<br />

die einfacher zu kombinierende, frische<br />

Weine suchen. Langfristig könnte all das die<br />

Region Ribera del Duero und ihre Weine<br />

verändern.<br />

<<br />

Der biodynamische<br />

Anbau spielt bei Marta<br />

Maté eine bedeutende<br />

Rolle. Langfristig<br />

soll ein lebendiges<br />

Ökosystem entstehen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

46<br />

falstaff<br />

sep <strong>2021</strong>


WILTMANN.<br />

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www.wiltmann.de


wein / RIBERA DEL DUERO<br />

BEST OF<br />

RIBERA DEL DUERO<br />

100<br />

98<br />

96<br />

2012 PINGUS<br />

Dominio de Pingus, Burgos<br />

Spanien<br />

Florale Nuancen, kandierte Veilchen<br />

und Hibiskus, süße Anklänge von<br />

orientalischen Gewürzen, feine<br />

Edelholzwürze, schwarze Beeren,<br />

Nuancen von Blaubeeren, dunkle<br />

Mineralität. Komplex, stoffig,<br />

extraktsüße Textur, reife Tannine,<br />

getragen von frischer Säurestruktur,<br />

salzige Nuancen im Abgang, überzeugende<br />

Länge, kühle, reife Frucht<br />

im Finish, sicheres Reifepotenzial.<br />

(Jg. 2016) vinos.de, € 1190,–<br />

2016 DOMINIO DEL ÁGUILA<br />

RESERVA<br />

Dominio del Águila, Burgos<br />

Spanien<br />

In der Nase konzentrierte Kirschfrucht.<br />

Ein Mix aus Sauerkirsche und<br />

Amarenakirsche. Dazu frische Noten<br />

von Cassis und Heidelbeere sowie<br />

ätherische Anklänge von Kubebenpfeffer<br />

und ein Hauch Zimt. Am<br />

Gaumen dicht und kraftvoll, ohne<br />

aufgesetzt zu wirken. Saftige Säure,<br />

Aroma von Waldbeeren und Kirsche.<br />

Feinkörniges Tannin.<br />

cielo-del-vino.de, Preis: k. A.<br />

2016 VALBUENA °5<br />

Vega Sicilia, Valladolid, Spanien<br />

Komplexes Bukett mit Noten von<br />

reifer Pflaume und Brombeere. Dazu<br />

Anklänge von Cassis, roter Johannisbeere<br />

und dunklen Trockenfrüchten<br />

sowie Sauerkirsche. Hinzu gesellt<br />

sich eine feine, äußerst gut eingebundene<br />

Holzwürze. Noten von Karamell<br />

und schwarzem Pfeffer sowie ätherische<br />

Anklänge. Am Gaumen weicher,<br />

schmeichelnder Auftakt, frische<br />

dunkle Beerenfrucht, Kirsche,<br />

Heidelbeere, feinkörniges Tannin.<br />

vinos.de, € 149,–<br />

98<br />

97<br />

96<br />

ÚNICO RESERVA ESPECIAL<br />

(2008/2009/2010)<br />

Vega Sicilia, Valladolid, Spanien<br />

Blend aus den Jahrgängen 2008,<br />

2009 und 2010. Zeigt sich in der<br />

Nase überaus komplex und konzentriert<br />

in der Aromatik. Noten von reifen<br />

dunklen Beeren wie Brombeere<br />

und Heidelbeere. Dazu allerlei weihnachtliche<br />

Gewürze. Noten von<br />

Zimt, Gewürznelke und Piment. Am<br />

Gaumen frischer, saftiger Auftakt,<br />

schöne Struktur, wirkt auf seine<br />

Weise elegant. Feines Tannin .<br />

(Jg. 09/10/11) tesdorpf.de, € 479,–<br />

2011 UNICO<br />

Vega Sicilia, Valladolid, Spanien<br />

Fleischig-würziges und äußerst<br />

konzentriert wirkendes Bukett mit<br />

Noten von gedörrten dunklen Beeren,<br />

Sauerkirsche und Pflaumenkompott.<br />

Dazu gesellen sich<br />

Anklänge von Möbelpolitur, Milchschokolade,<br />

Orangenzeste, Karamell<br />

und die Würze eines aromatischen<br />

Jus. Am Gaumen schon im Auftakt<br />

extrem geschmeidig, frische Säure,<br />

feinstes Tannin und ätherische<br />

Anklänge. Frischer, langer Abgang.<br />

vinos.de, € 359,–<br />

2017 AALTO PS<br />

Bodegas y Viñedos Aalto<br />

Valladolid, Spanien<br />

In der Nase konzentrierte Aromatik<br />

mit Noten von Brombeere, Sauerkirsche<br />

und Himbeere. Dazu Anklänge<br />

von Lakritze, Graphit und<br />

süßlichem Tabak sowie rauchige<br />

Noten. Am Gaumen kraftvoll und<br />

elegant, mit fleischiger, schöner<br />

dunkler Beerenfrucht und einer<br />

feinen Würze. Samtiges, schmeichelndes<br />

Tannin und langer<br />

Abgang.<br />

wein-outlet.com, € 77,50<br />

98<br />

97<br />

95<br />

2017 LA DIVA<br />

Dominio de Es, Soria<br />

Spanien<br />

Komplexes Bukett mit konzentrierter<br />

dunkler Waldbeerenfrucht,<br />

Himbeere und einer feinen Würze.<br />

Am Gaumen mineralischer Eindruck,<br />

reife saftige Säure, frische<br />

dunkle Frucht und Lakritze. Fein<br />

gewobenes Tannin, würzig-fruchtiger<br />

Eindruck, mineralisch, langanhaltend<br />

und elegant. Besteht<br />

aus 89 Prozent Tinto Fino und<br />

11 Prozent Albillo Mayor.<br />

kierdorfwein.de, € 475,–<br />

2014 LA MALA<br />

Dominio de Atauta, Soria, Spanien<br />

Stammt aus der östlichsten Parzelle<br />

des Weinguts, die von Kalkstein<br />

geprägt ist. In der Nase konzentrierte,<br />

präzise Fruchtaromatik mit<br />

dunklen Waldbeeren. Dazu kräutrig-würzige<br />

Anklänge mit Noten von<br />

Rosmarin und Kamille sowie Mokka<br />

und weihnachtlichen Gewürzen. Am<br />

Gaumen saftige Säure. Dunkle<br />

Waldbeeren und würzige Noten.<br />

Feinkörniges Tannin und langer<br />

Abgang. Gute Balance.<br />

drinksco.de, € 113,30<br />

2017 MARTA MATÉ<br />

Bodegas Marta Maté, Burgos<br />

Spanien<br />

Komplexes Bukett mit Noten von<br />

dunklen Blüten und Waldbeeren.<br />

Anklänge von Feige und getrockneten<br />

Pflaumen sowie würzige<br />

Anklänge vom Holz. Am Gaumen<br />

von Beginn an saftig und schmeichelnd.<br />

Reife, attraktive Säure und<br />

feinkörniges Tannin. Aroma von dunklen<br />

gedörrten Beeren und würzige<br />

Anklänge. Wirkt lebendig und frisch.<br />

Im langen Abgang mineralisch.<br />

weinwerk.de, € 16,90<br />

Fotos: beigestellt<br />

48 falstaff sep <strong>2021</strong>


BERTANI DOMAINS<br />

EIN HOCH AUF<br />

SANTA CATERINA !<br />

In einem besonderen Weinberg gedeiht einer der besten Vino Nobile:<br />

der Santa Caterina von Trerose, authentischer Ausdruck des Sangiovese in Montepulciano.<br />

Außergewöhnlicher Wein<br />

aus außergewöhnlicher<br />

Lage: Santa Caterina.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Sandro Michahelles; beigestellt<br />

Von der Lauretana, der alten<br />

etruskisch-römischen Straße,<br />

die Cortona mit Montepulciano<br />

und Siena verband, sieht man<br />

einen eindrucksvollen Weinberg in Form<br />

eines Amphitheaters. Das ist der Weinberg<br />

Santa Caterina: zehn Hektar, alle mit Sangiovese,<br />

lokal Prugnolo Gentile genannt,<br />

bepflanzt. Daraus gewinnt das Weingut<br />

Trerose einen der charakteristischsten<br />

Lagenweine der Appellation Vino Nobile.<br />

Montepulciano ist ein großartiges Anbaugebiet<br />

für Sangiovese, wo sich die Sorte mit<br />

besonderer Eleganz und Weichheit ausdrückt.<br />

Der Weinberg von Santa Caterina<br />

zeichnet sich durch einen für das Gebiet<br />

einzigartigen Boden maritimen Ursprungs<br />

aus, reich an Schlick, salzigem Ton und<br />

Sand. Die Nähe zum Trasimeno-See verleiht<br />

dem Hügel zudem ein eigenes Mikroklima,<br />

mild und mediterran.<br />

Das außergewöhnliche natürliche Amphitheater<br />

garantiert eine optimale Reifung des<br />

Prugnolo Gentile, die eine intensive Farbe,<br />

einen runden Geschmack und ein Aroma<br />

erbringt, das in anderen Gebieten der Toskana<br />

seinesgleichen sucht. Die Trauben für<br />

den Vino Nobile Santa Caterina werden<br />

nach kleinen Parzellen getrennt geerntet<br />

und vinifiziert, um ihre Besonderheiten hervorzuheben.<br />

Die reifsten Trauben bringen<br />

Frucht, Weichheit und Süße der Tannine,<br />

die leichteren Trauben Zitrusnoten und<br />

Eleganz. Die Trauben, die auf salzhaltigem<br />

Lehm wachsen, steuern schließlich Salzigkeit<br />

und Mineralität bei. Jede Partie wird<br />

dann einzeln in kleinen Fässern von zehn<br />

oder 30 – 40 Hektolitern verfeinert. Es ist<br />

am Ende Aufgabe der Techniker von<br />

Trerose, aus den einzelnen Komponenten<br />

eine großartige Gesamtkomposition zu<br />

formen.<br />

Heute befindet sich der Vino Nobile di<br />

Montepulciano Santa Caterina im achten<br />

Jahrgang und erfreut sich unter Kennern großer<br />

Beliebtheit. Die Jahre und die Erfahrung<br />

haben diesem Wein eine immer größere Frische<br />

und Trinkbarkeit verliehen. Die Verwendung<br />

größerer Holzfässer und eine verkürzte<br />

Verweildauer im Holz, kompensiert durch<br />

eine längere Reifung auf der Flasche, haben<br />

wesentlich zu dieser Stiländerung beigetragen.<br />

Für das Weingut Trerose wird neben dem<br />

besonderen Ausdruck seiner Weine auch<br />

Nachhaltigkeit immer wichtiger: Mit der<br />

nächsten Ernte wird daher der Vino Nobile<br />

Santa Caterina, wie auch alle anderen Weine<br />

des Sortiments, auf Bio umgestellt.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

bertanidomains.com<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 49


VOM 1. BIS<br />

14. OKTOBER<br />

<strong>2021</strong><br />

EAT & DRINK<br />

SPAIN-WOCHEN<br />

Spaniens Wein und Kulinarik zwischen Atlantik und Mittelmeer erleben!<br />

Avantgarde aus Küche und Keller<br />

– <strong>Falstaff</strong> und Wein aus Spanien<br />

organisieren erstmalig in sieben<br />

deutschen Städten die Eat &<br />

Drink Spain-Wochen in Kooperation mit<br />

acht exklusiven Restaurants. Feinste Menüs<br />

mit hochwertigen Produkten aus Spanien<br />

und die Vielfalt spanischer Weine warten<br />

darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Den<br />

Höhepunkt der Eat & Drink Spain-Wochen<br />

<strong>2021</strong> bilden die mediterranen Weine der<br />

Insel Mallorca und die kühlen, knackigen<br />

Albariños der im Nordwesten gelegenen<br />

Weinbauregion Rías Baixas.<br />

Weinberge mit Meerblick<br />

auf Mallorca.<br />

WEIN AUS SPANIEN<br />

Spanien ist nach der Schweiz das höchste<br />

Weinbauland Europas – mit Gebirgen,<br />

50<br />

falstaff sep <strong>2021</strong>


EAT & DRINK SPAIN<br />

Pergola-Erziehung in<br />

der DO Rías Baixas.<br />

DIE EAT&DRINK SPAIN-WOCHEN<br />

IN DIESEN RESTAURANTS ERLEBEN:<br />

Kochu Karu<br />

Berlin<br />

kochukaru.de<br />

The Casual im SO / Berlin Das Stue<br />

Berlin<br />

so-berlin-das-stue.com<br />

Portomarin<br />

Hamburg<br />

portomarin.de<br />

Phoenix<br />

Düsseldorf<br />

phoenix-restaurant.de<br />

deren Gipfel bis auf 3.478 Meter ragen.<br />

Mit knapp einer Million Hektar Rebfläche<br />

finden sich in Spanien in praktisch allen<br />

Regionen Weinberge: vom grünen Norden,<br />

wo der Atlantik mit frischem Wind für<br />

Abkühlung sorgt, zur warmen Mittelmeerküste<br />

über die endlosen Hochebenen des<br />

Kernlands, wo Wein und Olivenbäume<br />

wachsen, hin zu den vulkanisch geprägten<br />

Weinen der Kanarischen Inseln. Diese Kontraste<br />

bringen eine Vielzahl an einmaligen<br />

Terroirs und Weinen hervor.<br />

VOM ATLANTIK GEPRÄGTE<br />

WEINE AUS RÍAS BAIXAS<br />

Die Appellation Rías Baixas ist der Star<br />

unter den Weinbaugebieten Galiciens und<br />

befindet sich größtenteils in den Provinzen<br />

Pontevedra und La Coruña. Die unmittelbare<br />

Lage direkt am Atlantik prägt die glasklare<br />

Stilistik der Weine die hauptsächlich<br />

aus der weißen Rebsorte Albariño hergestellt<br />

werden. Knackig-frisch und perfekt zu<br />

Fisch und Meeresfrüchten, sind diese Weine<br />

hervorragende Essensbegleiter!<br />

OSCAR’s im Steigenberger Frankfurter Hof<br />

Frankfurt<br />

steigenberger.com<br />

Amistad<br />

München<br />

amistad.bar<br />

Rizzi<br />

Baden-Baden<br />

rizzi-baden-baden.de<br />

Aguila im Adler Asperg<br />

Asperg (Region Stuttgart)<br />

adler-asperg.de<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Oskar Pipkin / ICEX; Xurxo Lobato; Shutterstock; beigestellt<br />

WEIN-ELEGANZ AUF MALLORCA<br />

Die kleine Balearen-Appellation Pla i Lievant<br />

erstreckt sich über den östlichen Teil<br />

der Insel und reicht bis direkt an die Küste.<br />

Vielen Reisenden sind die beiden Zentren<br />

Petra und Manacor ein Begriff. Vi de la Terra<br />

Mallorca ist ebenfalls eine geografisch<br />

geschützte Bezeichnung (IGP), deren Weinbaugeschichte<br />

von den Römern begründet<br />

wurde. Aus Rebsorten wie Callet oder<br />

Mantonegro werden hervorragende Weine<br />

mit Anklängen von südländischen Kräutern<br />

gekeltert. Einige gehören zur internationalen<br />

Spitzenklasse. Sie sind die perfekte Wahl<br />

zur mediterranen Küche.<br />

UND SO GEHT’S<br />

Im Aktionszeitraum 1. bis 14. Oktober bieten<br />

die teilnehmenden Restaurants mindestens<br />

ein spanisches Menü mit korrespondierenden<br />

Weinen der Partnerregionen Pla i<br />

Lievant Mallorca / Vi de la Terra Mallorca<br />

und Rías Baixas an. Zusätzlich können<br />

auch spanische Weine der jeweiligen Restaurantkarte<br />

im offenen Ausschank genossen<br />

werden.Während des Aktionszeitraums<br />

einfach in einem Restaurant Ihrer Wahl<br />

vorbeischauen oder – um sicher zu gehen –<br />

vorab einen Tisch reservieren. Alle teilnehmenden<br />

Restaurants finden Sie rechts im<br />

blauen Kasten.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen über die Aktion,<br />

die Weinregionen und die teilnehmenden<br />

Restaurants unter<br />

go.falstaff.com / eat&drink<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 51


wein / QUEREINSTEIGER<br />

WENN<br />

WEIN-<br />

TRÄUME<br />

WAHR WERDEN<br />

Quereinsteiger par excellence:<br />

Der oberösterreichische Industrielle<br />

Karl Egger hat sich mit der Tenuta di<br />

Carleone in Radda in Chianti seinen<br />

Traum vom eigenen Weingut erfüllt.<br />

Foto: Benedetta Falugi<br />

52 falstaff sep <strong>2021</strong>


Sie sind Industrielle, Anwälte, Aufsichtsräte – aber ihr Herz<br />

schlägt für den Weinbau. Immer wieder wagen Unternehmer den<br />

Schritt ins Ungewisse, lassen sich auf das Abenteuer ein, selbst<br />

ein Weingut zu besitzen und zu betreiben. <strong>Falstaff</strong> porträtiert<br />

Weinliebhaber aus <strong>Deutschland</strong>, Österreich und der Schweiz, die<br />

sich den Traum vom eigenen Wein erfüllt haben.<br />

TEXT OTHMAR KIEM<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

53


wein / QUEREINSTEIGER<br />

Sonnenuntergang in der<br />

Maremma: Für Julia und<br />

Georg Weber sind solche<br />

Momente auf Monteverro<br />

schöner Alltag.<br />

Der Linzer Karl Egger ist<br />

mit seiner Firma Ke Kelit,<br />

die Rohrsysteme produziert,<br />

weltweit aktiv. Wein,<br />

so erinnert er sich, hatte für<br />

ihn immer eine große Faszination. Einige<br />

Jahre lang verbrachte er mit seiner Familie<br />

den Sommerurlaub auf einem Weingut<br />

bei Radda, im Anbaugebiet des Chianti<br />

Classico. Bei dieser Gelegenheit entdeckte<br />

er das alte Borgo Castiglioni, erwarb und<br />

renovierte es. In Sean O’Callaghan fand<br />

Karl Egger schließlich den idealen Partner<br />

für sein persönliches Weinabenteuer. Sean,<br />

auch »Il Guercio«, der Einäugige, genannt,<br />

weil seit der Geburt auf einem Auge blind,<br />

war viele Jahre auf dem bekannten Weingut<br />

Riecine in Gaiole für den Wein verantwortlich.<br />

Und er kennt sich bestens mit Sangiovese<br />

aus, der wichtigsten Traube im gesamten<br />

Chianti Classico. Man tat sich zusammen<br />

und gründete die Tenuta di Carleone.<br />

DEN EIGENEN WEIN<br />

VOR SICH AUF DEM<br />

TISCH ZU SEHEN, IHN<br />

GENIESSEN ZU KÖNNEN:<br />

DAS IST DER KOSTBARE<br />

LOHN DER VIELEN<br />

ANSTRENGUNGEN.<br />

Deren Weine werden heute von der internationalen<br />

Kritik sehr gut bewertet, Tenuta<br />

di Carleone ist auf Kurs. So gut auf Kurs,<br />

dass Karl Egger die operative Leitung seines<br />

Unternehmens in Oberösterreich an die<br />

nächste Generation abgegeben hat und sich<br />

verstärkt um seine Weinaktivitäten kümmern<br />

will: »Ich möchte in Zukunft immer<br />

mehr Zeit in der Toskana verbringen.«<br />

Monteverro in der südlichen Maremma<br />

ist ein anerkanntes Spitzenweingut. Dahinter<br />

stehen Julia und Georg Weber.<br />

Georgs Weinleidenschaft wurde während<br />

des Studiums geweckt, mit einer Flasche<br />

Latour. Eine ganz neue Welt tat sich für den<br />

jungen Studenten auf. Schließlich erwachte<br />

irgendwann der Wunsch, auch selbst großartigen<br />

Wein zu erzeugen. In der südlichen<br />

Maremma bei Capalbio wurde er fündig.<br />

Lage, Klima, Boden, alles war perfekt für<br />

die Erzeugung eines hervorragenden Weins.<br />

Als kompetenten Berater holte sich Weber<br />

Fotos: Leif Carlsson, beigestellt<br />

54 falstaff sep <strong>2021</strong>


keinen Geringeren als<br />

Michel Rolland ins<br />

Boot, den Rotweinguru<br />

aus Bordeaux. Schon<br />

mit den ersten Jahrgängen<br />

wusste Monteverro<br />

zu begeistern.<br />

Die Tenuta Argentiera liegt<br />

etwas weiter nördlich an der<br />

Küste, im renommierten Anbaugebiet<br />

Bolgheri. Vor drei Jahren wurde<br />

das Spitzenweingut vom Österreicher<br />

Stanislaus Turnauer, der mit Constantia<br />

Industries eine der wichtigsten Firmengruppen<br />

Österreichs leitet, erworben. »Entscheidend<br />

war eine Reise nach Bolgheri<br />

mit Freunden gewesen, wo ich zum ersten<br />

Mal die beeindruckenden Weine dieses<br />

Gebiets kennenlernte«, erzählt Turnauer.<br />

Mittlerweile ist er mit seiner Familie in die<br />

Toskana gezogen. Sein Leben sei dadurch<br />

vielfältiger geworden, und dank moderner<br />

Technik ist die Verbindung zum Firmensitz<br />

kein Problem. Teilweise finden Managementmeetings<br />

auch in Italien statt. Und<br />

man kann Turnauer verstehen: Es gibt ganz<br />

bestimmt schlechtere Orte für Firmenmeetings<br />

als die Tenuta Argentiera, von der an<br />

klaren Tagen der Blick über Elba hinaus sogar<br />

bis nach Sardinien und Korsika reicht.<br />

Von Wien nach Bolgheri:<br />

Stanislaus Turnauer,<br />

Industrieller und stolzer<br />

Besitzer der Tenuta<br />

Argentiera.<br />

Zwei Generationen Femfert<br />

im Weingarten von Nittardi<br />

(oben im Kreis).<br />

Icario beeindruckt nicht nur<br />

durch seine Architektur,<br />

sondern auch mit der<br />

Qualität seiner Weine.<br />

KUNST-STÜCKE<br />

Peter Femfert entdeckte bereits in den<br />

1970er-Jahren bei Castellina im Chianti<br />

Classico ein altes Steinhaus, das einst<br />

dem Renaissancekünstler Michelangelo<br />

Buonarroti gehörte. Für Femfert, der in<br />

Frankfurt eine bekannte Kunstgalerie betreibt,<br />

war das entscheidend für den Kauf.<br />

Ursprünglich als reines Ferienhaus geplant,<br />

begann man auf Nittardi schon bald auch<br />

mit der Erzeugung von eigenem Wein. Aus<br />

kleinen Anfängen wurde mehr, und heute<br />

zählt Nittardi zu den arrivierten Erzeugern<br />

feiner Weine aus dem Chianti Classico. Vor<br />

sieben Jahren übernahm schließlich Sohn<br />

Leon das Weingut. Vater Peter steht aber<br />

nach wie vor mit seinem Rat zur Seite.<br />

Helmut Rothenberger leitet in Frankfurt<br />

die Rothenberger Holding, die weltweit<br />

über 6000 Beschäftigte zählt. In seiner<br />

Freizeit ist er allerdings immer öfter in<br />

Montepulciano anzutreffen, wo er als<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

55


wein / QUEREINSTEIGER<br />

Seit 1982 führt der<br />

Schweizer Gastronom und<br />

Weinhändler Rudi Bindella<br />

senior das Weingut Vallocaia<br />

in Montepulciano.<br />

<<br />

DER AUFBAU EINES<br />

ERFOLGREICHEN<br />

WEINGUTS ERFORDERT<br />

LANGEN ATEM. OFT<br />

REICHT DAFÜR EINE<br />

GENERATION NICHT AUS.<br />

Wolfgang Reitzle und Nina Ruge fühlen sich in<br />

ihrer Villa Santo Stefano sehr wohl. (u. li.)<br />

»Tantris« goes Brunello: Sabine und Felix<br />

Eichbauer haben das Weingut Salicutti (u.re.)<br />

übernommen.<br />

Eigentümer des Weinguts Icario agiert.<br />

»Die einzigartige Lage, ein natürliches<br />

Amphitheater mit 26 Hektar Weinbergen<br />

in einem Stück, hat mich begeistert«, gesteht<br />

er. Der Ehrgeiz ist groß, ebenso das<br />

Potenzial. Und wie steht es um die Ertragslage?<br />

Rothenberger räumt ein, dass Icario<br />

immer noch ein Zuschussbetrieb ist. »Deshalb<br />

sitze ich ja immer noch in Frankfurt<br />

und verdiene dort das Geld, das ich hier<br />

dann wieder investieren kann. Bei Weingütern<br />

muss man in langen Zeiträumen<br />

kalkulieren«, so Rothenberger.<br />

Ebenfalls in Montepulciano liegt das<br />

Weingut Vallocaia, das der Schweizer Familie<br />

Bindella gehört. Die Bindellas führen in<br />

der Schweiz zahlreiche Gastronomiebetriebe<br />

und zählen zu den wichtigsten Weinhändlern<br />

mit Schwerpunkt italienischer<br />

Wein. In zwei Jahren will Rudi Bindella<br />

senior das komplette Weingeschäft an Sohn<br />

Rudi junior übergeben, der sich bisher auf<br />

den Gastronomiebereich konzentriert. Ob<br />

er sich dann aufs Altenteil in die Toskana<br />

zurückzieht? »Wer weiß, mal sehen!«,<br />

schmunzelt der Senior verschmitzt.<br />

Vom »Tantris« zum Brunello, von der<br />

Spitzenküche zum Spitzenwein: Sabine und<br />

Felix Eichbauer, die neue Eigentümergeneration<br />

im Münchner Sternelokal » Tantris«,<br />

sind erst seit wenigen Jahren Besitzer eines<br />

eigenen Weinguts. Genau genommen haben<br />

nicht sie das Weingut gefunden, sondern<br />

hat das Weingut zu ihnen gefunden, räumt<br />

Sabine Eichbauer ein. Podere Salicutti am<br />

Südosthang von Montalcino wurde von<br />

Francesco Leanza gegründet und jahrelang<br />

geführt. Seine Weine haben die Eichbauers<br />

schon immer geschätzt. Nun pendeln die<br />

beiden zwischen München und Montalcino<br />

und sind nach wie vor fasziniert vom Ort<br />

und dem ursprünglichen Orcia-Tal. Und<br />

natürlich vom Brunello.<br />

Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

des Industriegasherstellers Linde, und<br />

seiner Frau, der bekannten TV-Moderatorin<br />

Nina Ruge, haben es die Hänge um<br />

Fotos: Alessandro Moggi, Massimo Tessandori Bernini, Herburg & Weiland, beigestellt<br />

56 falstaff sep <strong>2021</strong>


Aus dem<br />

Feriendomizil<br />

wurde ein Weingut:<br />

Monika und Thomas<br />

Bär auf Gagliole.<br />

Lucca angetan. Zu Beginn des Jahrtausends<br />

erwarben sie dort die Villa Santo Stefano.<br />

Ein Ferienhaus sollte es werden. Aber Wein<br />

gehört in der Toskana einfach dazu. Das<br />

Aushängeschild von Villa Santo Stefano ist<br />

Loto, eine kraftvolle Cuvée aus Cabernet<br />

Sauvignon, Merlot und Petit Verdot.<br />

KANTON TOSKANA<br />

Die Schweizerin Barbara Widmer lebt schon<br />

seit mehreren Jahren in der Toskana. Ihre<br />

Eltern erwarben 1981 Brancaia als Ferienhaus.<br />

Wie es der Wein-Teufel wollte, hingen<br />

da auch sieben Hektar Weinberge mit dran.<br />

Als Barbara später das Weingut überneh-<br />

Nicht nur die Etiketten von Montepeloso<br />

zeigen Profil, auch die Weine.<br />

Heute ist Barbara<br />

Widmer froh und<br />

stolz, auf Brancaia<br />

zu leben.<br />

men sollte, war sie zunächst gar nicht begeistert:<br />

»Für einen Zürcher Teenager war<br />

die Vorstellung, in der Toskana, at the end<br />

of nowhere, Weinbau zu betreiben, nicht<br />

attraktiv«, gesteht sie. Eine kreative Krise<br />

nach vier Semestern Architekturstudium<br />

führte sie dennoch für zwei Monate zurück<br />

in die Toskana. Das brachte die Wende.<br />

Barbara Widmer studierte daraufhin in<br />

Wädenswil Önologie, seit 1998 zeichnet sie<br />

für Brancaia verantwortlich. Mit Brancaia<br />

Il Blu hat sie einen der großen Rotweine des<br />

Chianti Classico geschaffen.<br />

Thomas Bär leitete viele Jahre eine Zürcher<br />

Anwaltskanzlei. 1990 erwarben er und<br />

seine Frau Monika Gagliole bei Castellina.<br />

Die dazu gehörenden vier Hektar Weinberge<br />

wurden anfänglich von der Familie<br />

Mazzei auf Fonterutoli verarbeitet. Bald<br />

aber packte auch Bär der Wein-Ehrgeiz<br />

und er begann mit eigener Produktion.<br />

Seit 20<strong>06</strong> ist Gagliole seine Hauptbeschäftigung.<br />

»Was anfänglich ein Hobby war,<br />

wurde im Laufe der Jahre zu einer Passion<br />

– und zu einer Profession«, gesteht er.<br />

Auch Silvio Denz ist ein bekannter Name<br />

in der Schweiz. Er leitet den Luxuskonzern<br />

Lalique Group. Was viele nicht wissen:<br />

Denz ist – neben einer veritablen Kollektion<br />

an Bordeaux-Weingütern und dem spanischen<br />

Clos d’Agon – auch am Weingut<br />

Montepeloso in Suvereto beteiligt, das<br />

von Fabio Chiarelotto gegründet wurde.<br />

» Montepeloso ist ein Weingut mit ausgezeichnetem<br />

Terroir und exzellenten Weinen,<br />

eine ideale Ergänzung für mein Weinportfolio«,<br />

erklärt Denz. Die Toskana fasziniert<br />

eben immer wieder aufs Neue!<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

57


wein / QUEREINSTEIGER<br />

BEST OF<br />

QUEREINSTEIGER<br />

98<br />

96<br />

95<br />

ARGENTIERA BOLGHERI ROSSO<br />

DOC SUPERIORE 2018<br />

Tenuta Argentiera, Bolgheri<br />

Glänzendes, sattes Rubin mit feinem<br />

Granatschimmer. Sehr ansprechende<br />

und vielschichtige Nase<br />

nach reifen dunklen Beeren, dazu<br />

feine Havannazigarre und die dazugehörige<br />

Kiste, dahinter viel Cassis.<br />

Satter Druck in Ansatz und Verlauf,<br />

baut sich in vielen Schichten aus,<br />

saftige Frucht, zeigt auch sehr<br />

guten Trinkfluss, sehr langer<br />

Nachhall.<br />

hawesko.de, € 59,90<br />

MONTEVERRO TOSCANA ROSSO<br />

IGT 2018<br />

Monteverro, Capalbio<br />

Funkelndes, kraftvolles Rubinviolett.<br />

Kompakte Nase mit Noten nach<br />

saftigen, dunklen Brombeeren,<br />

Schwarzkirschen und Johannisbeeren,<br />

im Hintergrund feine Würze.<br />

Stoffig und zupackend am Gaumen,<br />

zeigt kerniges, griffiges Tannin, baut<br />

sich gut auf, im Finale fester Druck<br />

und im Nachhall nach Tabak.<br />

bacchus-vinothek.de, auf Anfrage<br />

GAGLIOLE TOSCANA IGT 2016<br />

Gagliole, Castellina in Chianti<br />

Leuchtendes Rubin. Sehr klare und<br />

ausgeprägte Nase mit Noten nach<br />

balsamischen Hölzern, Zwetschgen<br />

und Brombeeren. Baut sich am<br />

Gaumen toll auf, öffnet sich mit viel<br />

feinmaschigem Tannin in vielen<br />

Schichten, dunkle Beeren, würzig,<br />

im Finale fester Druck.<br />

neunweine.de, € 39,89<br />

98<br />

95<br />

94<br />

BRUNELLO DI MONTALCINO<br />

TEATRO DOCG 2015<br />

Podere Salicutti, Montalcino<br />

Glänzendes, aufhellendes Rubin mit<br />

feinem Granatschimmer. Sehr intensive<br />

und ansprechende Nase nach<br />

Tabak, Himbeeren und dunklen<br />

Kirschen, schönes Spiel. Viel saftige<br />

Himbeerfrucht am Gaumen, öffnet<br />

sich mit präsentem, feinmaschigem<br />

Tannin, salzig, sehr guter Tiefgang,<br />

schlägt einen weiten Bogen.<br />

unserweinladen.de, € 149,–<br />

IL BLU TOSCANA IGT 2016<br />

Brancaia, Castellina in Chianti<br />

Tiefdunkles Rubin mit Violett. Zeigt<br />

in der Nase ausgeprägte Noten nach<br />

Rauch und nassen Steinen, dahinter<br />

viel Brombeere und Zwetschge.<br />

Dicht und satt am Gaumen, zugleich<br />

auch viel saftige Frucht, öffnet sich<br />

mit zupackendem Tannin, spannt<br />

einen weiten Bogen.<br />

edelrausch.de, € 69,–<br />

CASANUOVA DI NITTARDI VIGNA<br />

DOGHESSA CHIANTI CLASSICO<br />

DOCG 2018<br />

Nittardi, Castellina in Chianti<br />

Sattes, intensives Rubin. Dichte<br />

Nase mit viel dunkelbeeriger Frucht,<br />

viel Brombeere, dazu etwas schwarze<br />

Trüffel und Zimt. Saftig und<br />

salzig am Gaumen, klare und gut<br />

herausgearbeitete Frucht, feinmaschiges<br />

Tannin, das im Finale festen<br />

Druck aufbaut, langer Nachhall.<br />

vinospirit.de, € 21,15<br />

97<br />

95<br />

93<br />

GABBRO COSTA TOSCANA<br />

IGT 2018<br />

Montepeloso, Suvereto<br />

Dunkles Rubin. In der Nase edel und<br />

balsamisch, vordergründig nach Minze,<br />

Milchschokolade, grüner Pfeffer,<br />

Waldbeerfrucht und Cassis, erinnert<br />

im Nachhall an Tannennadeln. Zeigt<br />

sich am Gaumen mit toller Textur,<br />

dicht und elegant zugleich, strahlende<br />

Frucht ummantelt von engmaschigem<br />

Tannin, mit Spannung und<br />

toller Länge, das Jahr Flaschenreife<br />

hat ihm sehr gut getan.<br />

weinamlimit.de, € 90,–<br />

UNO TOSCANA IGT 2016<br />

Tenuta di Carleone,<br />

Radda in Chianti<br />

Funkelndes, aufhellendes Rubin mit<br />

Granat. Sehr offene und klare Nase,<br />

zeigt Noten nach Granatapfel,<br />

Kirsche und Himbeere. Am Gaumen<br />

schön herausgearbeitete Frucht, mit<br />

guter Spannung, salzig und langer<br />

Nachhall, feines Tannin.<br />

tenutadicarleone.com, € 60,–<br />

VINO NOBILE DI MONTEPUL-<br />

CIANO RISERVA DOCG 2015<br />

Tenuta Vallocaia, Montepulciano<br />

Dunkel leuchtendes Rubinrot mit<br />

sattem Kern. In der Nase feinwürzig<br />

nach Rosmarin und mediterranen<br />

Kräutern, dann satte Kirsche, Pflaume,<br />

mineralischer Touch. Öffnet sich<br />

im Mund straff und salzig, zupackend<br />

und kraftvoll, entfaltet sich<br />

sehr fein, langer Nachhall im<br />

Abgang mit mineralischem Spiel.<br />

bindella.ch, CHF 84,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

58 falstaff sep <strong>2021</strong>


SPÄTSOMMER IM WEINGLAS<br />

ZUM<br />

BARON PHILIPPE<br />

DE ROTHSCHILD<br />

Cabernet Sauvignon<br />

Pays d’Oc<br />

Würziger trockener<br />

französischer Rotwein<br />

EDITION FRITZ<br />

KELLER Weißer<br />

Burgunder QbA<br />

Kräftiger trockener<br />

Weißwein aus der<br />

Weinbauregion Baden<br />

87<br />

Punkte<br />

4. 99 0,75-l-Flasche<br />

Liter = 6.65<br />

5. 99 0,75-l-Flasche<br />

Liter = 7.99<br />

89<br />

Punkte<br />

Coteaux d’Aix-en-<br />

Provence AOP<br />

Trockener Rosé aus<br />

Frankreich<br />

4. 79 0,75-l-Flasche<br />

Liter = 6.39<br />

Zweigelt Cuvée<br />

Qualitätswein<br />

Würziger und aromatischer<br />

trockener Rotwein aus<br />

Österreich<br />

1. 99 0,75-l-Flasche<br />

Liter = 2.65<br />

MARQUIS DE<br />

BEAUCEL<br />

Crémant de Loire AC<br />

Trockener Schaumwein<br />

aus Frankreich, mit feinen<br />

Fruchtaromen<br />

5. 99 0,75-l-Flasche<br />

Liter = 7.99<br />

TASTING <strong>2021</strong><br />

falstaff.com<br />

TASTING <strong>2021</strong><br />

falstaff.com<br />

88<br />

Punkte<br />

87<br />

Punkte<br />

87<br />

Punkte<br />

TASTING <strong>2021</strong><br />

falstaff.com<br />

TASTING <strong>2021</strong><br />

falstaff.com<br />

TASTING <strong>2021</strong><br />

falstaff.com<br />

Weitere ausgezeichnete Weine findest du auf aldi-sued.de/wein<br />

A<br />

Quelle: Nielsen Homescan, Wein (kundenindividuelle Kategorie), MAT Oktober 2019, Absatz Pack, LEH+DM im ALDI SÜD Vertriebsgebiet <strong>Deutschland</strong>.<br />

ALDI SÜD Dienstleistungs-GmbH & Co. oHG, Burgstraße 37, 45476 Mülheim. Firma und Anschrift unserer regional tätigen Unternehmen findest du auf<br />

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WEIN-HÄNDLER<br />

NR. 1<br />

A<br />

ALDI SÜD<br />

Jeden Tag besonders – einfach ALDI.


Im Spätsommer sinken die<br />

Temperaturen und es dürfen<br />

wieder kräftigere Speisen serviert<br />

werden. Ergänzend dazu passt<br />

sich auch die Weinbegleitung an.<br />

EIN WUNDERBARER<br />

SPÄTSOMMER !<br />

In den Erinnerungen der vergangenen Sommermonate schwelgen und den<br />

Spätsommer mit den facettenreichen Weinen von ALDI SÜD genießen.<br />

Der Spätsommer ist eine besonders<br />

vielfältige Jahreszeit. Wir<br />

freuen uns über die erste Laubfärbung,<br />

das milde Licht und<br />

die bevorstehende Weinlese – kurz darauf<br />

gibt es den ersten »Neuen Süßen«, am besten<br />

zusammen mit einem Stück Zwiebelkuchen.<br />

Gleichzeitig ist die Erinnerung an<br />

die langen, warmen Tage des Sommers<br />

noch frisch und lässt sich schnell wieder ins<br />

Gedächtnis rufen, vor allem mit dem richtigen<br />

Getränk im Glas. Ideal dafür ist der<br />

2020er Coteaux d’Aix en Provence Rosé<br />

AOP, der lachsrosa schimmert und nach<br />

kleinen roten Beeren duftet. Am Gaumen<br />

hat er eine feine Textur, die Säure ist delikat<br />

und ausgewogen, der Körper kräftig. Das<br />

ist kein »easy drinking« Rosé, sondern ein<br />

gut strukturierter Speisenbegleiter mit<br />

mineralischen Noten – was aber nicht<br />

heißt, dass er nicht auch einen wunderbaren<br />

Apéritif abgibt. Der straffe Wein aus<br />

Südfrankreich ist – typisch Rosé – eben<br />

sehr vielseitig einsetzbar.<br />

BESONDERE WEINE<br />

FÜR EINE NEUE JAHRESZEIT<br />

Im Spätsommer sinken die Temperaturen<br />

und wir servieren wieder kräftigere Speisen.<br />

Vielleicht haben wir sogar beim Waldspaziergang<br />

ein paar Pilze gefunden, aus denen<br />

wir ein Ragout zubereiten. Dann hätten wir<br />

eine Variante, die perfekt zum Weißen Burgunder<br />

aus der Edition Fritz Keller QbA<br />

aus dem Jahr 2020 passt. Der Wein duftet<br />

nach hellen Blüten, Apfel und Birne, etwas<br />

Löwenzahn ist ebenfalls dabei. Am Gaumen<br />

ist der Burgunder gehaltvoll, die Säure<br />

ist reif. Das ist ein druckvoller Wein mit<br />

guter Länge, der kulinarisch-trocken abgestimmt<br />

ist. Wenn die Abende kühler werden,<br />

greifen wir gern wieder zu einem Rotwein<br />

– beispielsweise als Speisenbegleiter zu<br />

einem kräftigen Stück Fleisch oder einfach,<br />

weil wir die kräftigen, dunklen Aromen<br />

jetzt mögen. Genau davon hat der Zweigelt<br />

Cuvée Classic aus dem Jahr 2020 viele zu<br />

bieten. Der Wein aus der klassischen österreichischen<br />

Rebsorte duftet würzig nach<br />

Kirschen und Waldbeeren, am Gaumen<br />

dann viel rote Frucht, die angenehm präsenten<br />

Gerbstoffe tragen den Wein. Noch<br />

etwas kräftiger ist der 2020er Cabernet<br />

Sauvignon Pays d’Oc Rothschild IGP. Der<br />

südfranzösische Wein von dem weltberühmten<br />

Gut duftet nach roten Früchten,<br />

Süßkirsche ist mit dabei, aber auch etwas<br />

60<br />

falstaff sep <strong>2021</strong>


ALDI SÜD<br />

ADVERTORIAL Fotos: © W. Adam; Shutterstock; beigestellt<br />

Cassis und Holzwürze. Am Gaumen dominieren<br />

Erdbeere und Brombeere, unterlegt<br />

von feiner Würze, die Gerbstoffe sind perfekt<br />

eingebunden – das ist der ideale Wein<br />

zum Steak. Oft wird Crémant zum Apéritif<br />

serviert, was in der Tat eine gute Idee ist.<br />

Aber auch am Ende eines Mahls macht sich<br />

ein sprudelndes Getränk wunderbar. Vor allem,<br />

wenn es so geschmeidig ist wie der<br />

Marquis de Beaucel Crémant de Loire AC,<br />

der blumig nach Sommerwiese duftet,<br />

Holunderblüte und etwas Cassis reihen sich<br />

ein. Am Gaumen zeigt sich ein feines<br />

Mousseux, wir schmecken helle Früchte,<br />

etwas Pfirsich, die Säure ist angenehm – so<br />

klingt der Abend stilvoll aus. Und ein wenig<br />

fühlt es sich sogar noch nach Sommer an.<br />

EXKLUSIV IN DEN ALDI-SÜD-FILIALEN<br />

Coteaux d’Aix en Provence Rosé AOP, 2020<br />

88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten *<br />

Pastell, lachsrosa. Ein Duft von kleinen roten B eeren,<br />

leichte Stoffigkeit im Mund, langsam aufkommende<br />

Säure, kräftiger Körper, kein easy drinking Rosé, sondern<br />

ein strukturgeprägter Speisen begleiter. Und sogar einer<br />

mit mineralischen Noten!<br />

MARQUIS DE BEAUCEL<br />

Crémant de Loire AC<br />

87 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten *<br />

Feiner blumiger Duft, Sommerwiese, Holunderblüte,<br />

etwas Cassis. Am Gaumen feines Mousseux, helle<br />

Früchte, harmonisch abgestimmt, schöner Apéritif.<br />

Zweigelt Cuvée Classic, 2020<br />

87 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten *<br />

Fruchtiger Duft nach Kirschen und Blaubeeren, auch<br />

Waldbeeren und würzige Anklänge. Auch am Gaumen mit<br />

viel Frucht, Saft und Würze, die Gerbstoffe sind präsent,<br />

in seiner Struktur nicht zu komplex, zugänglich und eine<br />

gute Wahl zu Fleisch und Wild.<br />

Cabernet Sauvignon Pays d’Oc Rothschild IGP, 2020<br />

87 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten *<br />

Duft nach reifen roten Früchten, Blaubeere, Süßkirsche,<br />

etwas Cassis und Holzwürze. Am Gaumen milde Gerbstoffe,<br />

gekochte Erdbeere, Brombeere, etwas Würze.<br />

Mittlere Struktur, zum Fleisch.<br />

Edition Fritz Keller Weißer Burgunder QbA, 2020<br />

89 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten *<br />

Intensive Blume, neben Gäraromatik (Eisbonbon und<br />

Hefe) auch Birne, Kleeblüte, Löwenzahn. Gehaltvoller<br />

Gaumen, gut in Druck und Stoffigkeit bei mittlerer<br />

Länge. Gefällt durch seine reife Säure, die kulinarisch -<br />

trockene Abstimmung sowie klassische Proportionen<br />

ohne »Fettpölsterchen«.<br />

* Alle Infos zu den Weinen auf go.falstaff.com/de-aldi-sued<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

aldi-sued.de/wein<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 61


wein / VEGAN INS GLAS<br />

Mutter Natur ist ein<br />

Lebensraum für Pflanzen<br />

und Tiere und manchmal<br />

verirrt sich trotz aller<br />

Sorgfalt ein Käfer in<br />

die Weinpresse.<br />

Vegane Rezept-Inspirationen unter<br />

go.falstaff.com/vegane-rezepte<br />

Foto: Shutterstock<br />

62 falstaff sep <strong>2021</strong>


WEIN FÜR<br />

VEGANER<br />

Immer öfter prangt auch auf Weinetiketten das Prüfsiegel »vegan«.<br />

Aber Moment: Wein wird aus Trauben erzeugt, wo soll da denn<br />

überhaupt ein tierischer Einfluss herkommen, fragt sich manch<br />

interessierter Weinfreund. Handelt es sich hier also um nichts weiter<br />

als einen Marketing-Gag? Was ist wirklich dran am veganen Wein?<br />

Der <strong>Falstaff</strong>-Faktencheck.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

63


wein / VEGAN INS GLAS<br />

Selbst modernste Kellertechnik kann nicht hundertprozentig verhindern, dass mit den Beeren auch einmal ein Insekt in die<br />

Weinpresse gerät. Auf den Status eines Weines als vegan oder nicht vegan hat diese Tatsache aber keinerlei Auswirkung.<br />

Beginnen wir mit einer Begriffsbestimmung.<br />

Unter Veganismus<br />

versteht man eine Lebens- und<br />

Ernährungsweise, die sich aus<br />

dem Vegetarismus entwickelt<br />

hat. Veganer vermeiden Fleisch von Tieren,<br />

aber auch tierische Nebenprodukte wie<br />

zum Beispiel Milch oder Eier sowie<br />

kategorisch alle Lebensmittel, in denen<br />

Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs, aber<br />

auch tierische Hilfsstoffe zur Verarbeitung<br />

eines Produktes verwendet werden. Veganer<br />

Lifestyle umfasst alle Lebensbereiche, er<br />

reicht mit diesem kompromisslosen Ansatz<br />

also von Bekleidung bis Kosmetik. Die<br />

philosophisch-ethischen Hintergründe<br />

dafür reichen von Nachhaltigkeit über das<br />

Tierwohl bis zum Klimaschutz. Und die<br />

Zahl der Menschen, welche diesen Weg<br />

einschlagen, der in seiner Konsequenz noch<br />

weit über das Vegetarier-Dasein hinausgeht,<br />

wächst von Jahr zu Jahr. So haben laut<br />

Statista allein in <strong>Deutschland</strong> im Jahr 2019<br />

fast eine Million Menschen auf vegane<br />

Weise gelebt oder zumindest weitgehend<br />

auf tierische Produkte verzichtet. In<br />

Österreich leben nach Schätzungen von<br />

Experten heute etwa 800.000 Vegetarier<br />

und 90.000 strikt vegane Konsumenten,<br />

Trend klar steigend. 79 Prozent der 18- bis<br />

35-Jährigen haben Interesse an tierleidfreier<br />

Ernährung, in Österreich ist zudem das<br />

Interesse der Männer an veganer Ernährung<br />

größer als bei Frauen.<br />

DER LEBENSMITTEL-<br />

HANDEL SETZT AUF<br />

DEN LIFESTYLE-TREND<br />

VEGAN. FÜR DEN<br />

GESCHMACK VON<br />

WEINEN IST DIES<br />

VÖLLIG BELANGLOS.<br />

VEGANER ZEITGEIST<br />

Viele Menschen haben im Zuge der<br />

Corona-Krise begonnen, ihre Essgewohnheiten<br />

zu überdenken. Aus gutem Grund,<br />

bedenkt man die Auswirkungen der<br />

Massentierhaltung, die laut WHO und<br />

UNO als der größte Risikofaktor bei<br />

zoonotischen Pandemien eingeschätzt wird.<br />

Die Weinproduktion hat mit diesem<br />

pandemischen Thema allerdings nichts zu<br />

tun, von ihr geht – abgesehen vom möglichen<br />

Alkoholmissbrauch – keine gesundheitliche<br />

Bedrohung für die Allgemeinheit<br />

aus. Was also soll bei einem an sich rein<br />

pflanzlichen Produkt nicht vegan sein,<br />

könnte man fragen. Die Tücke steckt hier<br />

– wie so oft – im Detail. Wein wird zwar<br />

aus Trauben oder besser Traubenmost<br />

hergestellt, dennoch ist es üblich, bei der<br />

Vinifikation auf tierische Substanzen<br />

zurückzugreifen. Die meisten Konsumenten<br />

bevorzugen einen transparenten, klaren<br />

Wein ohne Trübungen, und daher wird<br />

Foto: Picturedes.com/Action Press/Ian Stirling/ImageBROKER/Frank Bienewald, Shutterstock<br />

64 falstaff sep <strong>2021</strong>


dieser zur Klärung und Stabilisierung im<br />

Fass einer sogenannten Schönung unterzogen.<br />

Dabei wird ein Schönungsmittel<br />

eingebracht, das die Trübstoffe bindet, aber<br />

auch vorhandene Gerbstoffe wie Tannine<br />

reduziert und milder erscheinen lässt.<br />

Dabei haben sich über die Jahrhunderte<br />

verschiedene Hilfsmittel als effektiv<br />

erwiesen. Bei kraftvollen Rotweinen wie<br />

beispielsweise in Bordeaux wurde Eiklar<br />

von Hühnereiern verwendet, das enthaltende<br />

Albumin klärt beim Absinken durch<br />

Bindung die trüben Feststoffe und bittere<br />

Gerbstoffe. Die Schönungsmittel setzen sich<br />

am Fassboden ab und werden dort vom<br />

klaren Wein getrennt. Zur Schönung von<br />

Weißweinen hat sich in unseren Breiten die<br />

Hausenblase bewährt, die aus den getrockneten<br />

Schwimmblasen des großen Störs,<br />

aber auch aus anderen Fischen gewonnen<br />

wurde, die heute allesamt so gut wie nicht<br />

mehr in den großen europäischen Flüssen<br />

wie Donau und Rhein zu finden sind.<br />

Daher greifen die Winzer alternativ zur<br />

Gelatine, einem geschmacks- und farbneutralen<br />

Nebenprodukt aus der Fleischindustrie,<br />

erzeugt aus Sehnen, Knorpel,<br />

Schwarten und Knochen von Rind und<br />

Schwein, das den Veganer noch weniger<br />

anspricht. Und schließlich gibt es noch als<br />

Nebenprodukt der Käseherstellung das<br />

Kasein, das ebenfalls die Trübstoffe zu<br />

binden vermag und beim Rotwein auch<br />

statt einem Braunton wieder ein schönes<br />

Rot erstrahlen lässt. Solcherart behandelt,<br />

wird der Wein zwar besser aussehen und<br />

schmecken, vegan ist er aber nimmermehr.<br />

DAS V-LABEL<br />

Das V-Label ist ein seit 1996 bestehendes,<br />

internationales Gütesiegel zur Kennzeichnung<br />

von veganen und vegetarischen Produkten<br />

und Dienstleistungen. Die European Vegetarian<br />

Union ist der Dachverband von vegetarischen<br />

und veganen Organisationen in Europa<br />

und hält die Markenrechte am V-Label. Das<br />

V-Label ist Marktführer bei der zertifizierten<br />

Kennzeichnung von vegetarischen und<br />

veganen Produkten. Weltweit waren mit<br />

Stand April 2019 über 30.000 Produkte von<br />

mehr als 2800 Unternehmen gekennzeichnet.<br />

Neben Lebensmitteln wie Wein können auch<br />

Kosmetika und Gastronomiebetriebe zertifiziert<br />

werden. Achtung: Es gibt das V-Label<br />

sowohl für »vegetarisch« als auch<br />

für »vegan« – unglücklicherweise sehen<br />

sie sich ziemlich ähnlich.<br />

Als vegan werden damit Produkte bezeichnet,<br />

die nicht aus Tieren, Tierbestandteilen oder<br />

tierischen Erzeugnissen von lebenden Tieren<br />

hergestellt wurden. Mit dem V-Label »vegan«<br />

zertifizierte Produkte dürfen demnach etwa<br />

folgende Stoffe nicht enthalten: Eier, Honig,<br />

Milcherzeugnisse, tierisches Wachs, Farb-,<br />

Träger- und Hilfsstoffe aus tierischen Produkten<br />

von lebenden Tieren. Auch dürfen sie<br />

nicht mit tierischen Produkten geklärt worden<br />

sein, etwa Eiweiß. Weitere Informationen<br />

finden sich unter v-label.eu.<br />

DIE GUTEN ALTERNATIVEN<br />

Es gibt zum Glück aber viele moderne<br />

Verfahren, bei denen das identische<br />

Ergebnis auch ohne die Verwendung<br />

tierischer Hilfsmittel erzielt werden<br />

kann. Da wäre eine Tonerde namens<br />

Bentonit, die aus der Verwitterung von<br />

Vulkanasche entsteht. Diese natürliche<br />

Mineralerde kann sowohl Eiweißtrübungen<br />

beheben wie auch biogenen<br />

Aminen wie dem Histamin entgegenwirken.<br />

Um gegen unerwünschte Gerüche und<br />

Färbungen zu wirken, kann Aktivkohle<br />

eingesetzt werden, diese sollte dann aber<br />

keine tierische Knochenkohle sein. Auch<br />

Kieselsäure aus fossilen Algen kann zur<br />

Schönung verwendet werden.<br />

<<br />

Wenn ein Winzer einen<br />

klaren Wein erzeugen<br />

will, wird er dafür eine<br />

sogenannte Schönung<br />

vornehmen müssen.<br />

Dabei führen viele Wege<br />

zum gewünschten Ziel.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

65


wein / VEGAN INS GLAS<br />

»Bio und vegan« schließen<br />

sich im Gegensatz zu<br />

»biodynamisch und vegan«<br />

nicht aus. Die Wein-<br />

Empfehlung für Lamm<br />

und Jungwild (im Kreis<br />

rechts) auf einem als vegan<br />

deklarierten Wein wird<br />

konsequente Konsumenten<br />

jedoch vermutlich eher<br />

nicht erfreuen.<br />

<<br />

Und in jüngerer Zeit setzen Winzer, die<br />

vegan zertifizierten Wein anbieten, verstärkt<br />

auf pflanzliche Proteine aus Weizen und vor<br />

allem aus Erbsen, mit deren Hilfe ebenfalls<br />

verlässlich geschönt werden kann.<br />

Aber wie kann ein Konsument erkennen,<br />

ob ein Wein vegan ist oder nicht? Gleich<br />

vorweg: Eine Verkostung des Weines bringt<br />

uns diesbezüglich nicht ans Ziel. Und ein<br />

Blick auf die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Zutatenliste auch nicht immer. Tierische<br />

Hilfsstoffe unterliegen nicht der Deklarationspflicht,<br />

Ausnahmen bilden dabei Kasein<br />

und Albumin, diese wiederum werden<br />

dafür den überwiegenden Teil der Vegetarier<br />

nicht stören. Der streng vegane Konsument<br />

wird sich am sogenannten »V-Label«<br />

orientieren – oder dem Winzer seines<br />

Vertrauens Glauben schenken müssen.<br />

VEGAN TROTZ INSEKTEN<br />

An so manchem Winzerstammtisch wird<br />

heute noch über die Vegan-Zertifikation<br />

gewitzelt, so wie das vor nicht allzu langer<br />

Zeit auch über biologischen Weinbau,<br />

Biodynamie oder gar Nachhaltigkeit<br />

gemacht wurde. Andererseits verfügen<br />

manche Produzenten bereits über mehr<br />

Zertifikationen als Logos auf ihren Etiketten<br />

Platz haben. Gerne gebracht wird das<br />

Argument, dass es sich gar nicht vermeiden<br />

ließe, dass bei der Ernte der Trauben eine<br />

gewisse Anzahl von Insekten, die sich in den<br />

Früchten befinden<br />

und gar nicht vom<br />

Lesegut trennbar wären, in der Presse und<br />

damit im Wein landet. Das ist zwar<br />

durchaus richtig, aber in Bezug auf eine<br />

vegane Zertifikation nicht relevant. Denn<br />

auch Produkte mit tierischen Spuren<br />

können das V-Label bekommen, wenn sie<br />

unbeabsichtigt in das Produkt gelangen<br />

können und nicht zur Rezeptur gehören.<br />

Das heißt, die Stoffe werden nicht direkt für<br />

die Herstellung eingesetzt, können aber<br />

trotz sorgfältiger Produktion in geringem<br />

Ausmaß in das Produkt gelangen, etwa<br />

durch Luftwirbel, Rückstände an Maschinen<br />

oder eben als Mücken im Most. Auch<br />

mit dem V-Label oder der »Veganblume«<br />

der britischen Vegan Society zertifizierte<br />

Produkte können also tierische Spuren<br />

enthalten. Der Gehalt dieser Spuren ist<br />

jedoch so gering wie möglich zu halten.<br />

WENN EIN VEGANER<br />

BIODYNAMISCHE<br />

WEINE SCHÄTZT, DANN<br />

WEISS ER WENIG ÜBER<br />

DIE HERSTELLUNGS-<br />

METHODEN DIESER<br />

WEINE.<br />

Und was sagen die anderen Logos, die man<br />

heute oft auf den Rücketiketten der Weine<br />

findet, über den »Vegan«-Status eines<br />

Weines aus?<br />

Beginnen wir mit den biodynamischen<br />

Weinen, kenntlich gemacht durch die<br />

Marken von Demeter, Respekt und Co.<br />

Dazu Experte Jürgen Schmücking: »Dass<br />

von vielen Veganern biodynamische Weine<br />

akzeptiert und konsumiert werden,<br />

kann nur im fehlenden Wissen über<br />

die Herstellung dieser Weine<br />

begründet sein.« Um Trauben<br />

ernten zu können, die dem<br />

strengen Reglement der biodynamischen<br />

Landwirtschaft genügen,<br />

werden von Bio-Winzern<br />

Präparate ausgebracht, von denen<br />

einige auch tierischen Ursprungs<br />

sind. Für die Zubereitung der<br />

wichtigsten, dem Hornmist und<br />

Hornkiesel, werden Kuhhörner verwendet.<br />

Ohne Horn kein biodynamischer Wein.<br />

Auch zahlreiche anthroposophische<br />

Präparate kommen nicht ohne tierische<br />

Hüllen aus. So reift die Kamille im Rinderdarm,<br />

die Schafgarbe in der Hirschblase und<br />

die Eichenrinde wird in Haustierschädeln<br />

perfektioniert, bevor sie eingearbeitet wird.<br />

IDEALE SCHMECKT MAN NICHT<br />

Hier offenbart sich ein Widerspruch: Der<br />

Veganismus richtet sich gegen die Nutztierhaltung,<br />

die Biodynamie propagiert die<br />

Kreislaufwirtschaft mit der Tierhaltung als<br />

tragender Säule. Wenn manch biodynamischer<br />

Winzer dennoch »für Veganer<br />

geeignet« auf sein Etikett schreibt, dann<br />

bezieht er sich auf den Verzicht auf tierische<br />

Schönungsmittel wie Gelatine. Aber einmal<br />

ehrlich: Der Gedanke an ein Produkt, das<br />

aus Schlachthofabfällen hergestellt wurde<br />

und im Wein herumgeschwommen ist,<br />

macht niemanden froh. Es spräche also<br />

nichts dagegen, wenn der Gesetzgeber per<br />

Weingesetz derartige Substanzen aus dem<br />

Herstellungsprozess verbannen und<br />

ausschließlich durch solche nicht tierischen<br />

Ursprungs ersetzen würde.<br />

Fazit: Ob jemand aus Gründen der<br />

Lebenseinstellung nun veganen Wein<br />

bevorzugt oder nicht – rein vom Standpunkt<br />

des Geschmackes bleibt die Herstellungsweise<br />

völlig einerlei. Ein Unterschied<br />

ist definitiv nicht feststellbar.<br />

<<br />

Foto: Getty Images/iStockphoto, Ulrich Sautter<br />

66 falstaff sep <strong>2021</strong>


GROSSE KUNST.<br />

OHNE ALLÜREN.<br />

Österreichs Weine sind daheim im<br />

Herzen Europas, wo kontinentale<br />

Wärme mit kühler Nordluft tanzt.<br />

In diesem einzigartigen Klima wachsen<br />

edle Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung<br />

– zu erkennen an der<br />

rotweißroten Banderole auf der Kapsel<br />

und der staatlichen Prüfnummer auf<br />

dem Etikett.<br />

österreichwein.at


wein / VEGAN INS GLAS<br />

BEST OF<br />

VEGANER WEIN<br />

99<br />

96<br />

95+<br />

RIESLING WACHAU DAC<br />

»UNENDLICH« 2020<br />

Weingut F. X. Pichler<br />

Oberloiben, Wachau<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Blütenhonig, Mandarinenzeste, zart<br />

nach Mango, Pfirsich, Ananas und<br />

Maracuja, facettenreiches jugendliches<br />

Bukett. Saftig, süße weiße<br />

Steinobstnuancen, frischer Säurebogen,<br />

mineralisch-salzige Noten im<br />

Abgang, noch fehlt die im Namen des<br />

Weines versprochene Länge, wird<br />

von Flaschenreife profitieren.<br />

fx-pichler.at, € 125, –<br />

EISENBERG DAC RESERVE<br />

DIABAS 2018<br />

Weingut Jalits<br />

Eisenberg, Burgenland<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Etwas nach Lakritze und Brombeeren,<br />

feine Zartbitterschokolade, ein<br />

Hauch von Kardamom, mit Holz-<br />

Tabak-Würze unterlegt. Saftig, elegant,<br />

reife dunkle Waldbeerenfrucht,<br />

engmaschig, extraktsüß nach Johannisbeeren<br />

im Abgang, vielschichtiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

jalits.at, € 28, –<br />

2009 BLANC DE BLANCS<br />

VINTAGE EXTRA BRUT<br />

Weingut Battenfeld-Spanier,<br />

Hohen-Sülzen, Rheinhessen<br />

Eine sehr zurückhaltende Nase, die<br />

nur etwas von Zitrone verrät. Der<br />

Gaumen ist schlank, zeigt jedoch cremige<br />

Tiefe und kreidige Frische. Mit<br />

etwas mehr Luft kommen Noten von<br />

Honig und Bienenwabe zum<br />

Vorschein, während das cremige<br />

Mousseux vor zitroniger Frische<br />

strotzt. Ein elegant gereifter<br />

Schaumwein mit Rückgrat.<br />

koelner-weinkeller.de, € 43, –<br />

97<br />

96<br />

95<br />

SAUVIGNON BLANC SÜDSTEIER-<br />

MARK DAC RIED KRANACHBERG<br />

GSTK 2019<br />

Familienweingut Sattlerhof<br />

Gamlitz, Südsteiermark<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit zart nussigen Nuancen unterlegte,<br />

gelbe Tropenfrucht, etwas nach<br />

reifer Stachelbeere, Orangenzesten.<br />

Komplex, saftig, engmaschig, vielschichtig,<br />

Apfelfrucht im Abgang,<br />

salzig im Nachhall, sicheres<br />

Potenzial.<br />

gute-weine.de, € 44, –<br />

BLAUFRÄNKISCH RIED OBERER<br />

WALD 2017<br />

Günter + Regina Triebaumer<br />

Rust, Burgenland<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Mit feiner Kräuterwürze<br />

unterlegte, schwarze Waldbeeren,<br />

ein Hauch von Herzkirschen, mineralischer<br />

Touch, kandierte Orangenzesten.<br />

Komplex, stoffig, reife Brombeeren,<br />

feine Extraktsüße, reife Tannine,<br />

mineralisch und anhaftend, sicheres<br />

Entwicklungspotenzial, bereits gut<br />

antrinkbar. wein-bastion.de, € 43,–<br />

2016 STETTEN MÖNCHBERG<br />

BERGE LEMBERGER GG<br />

Weingut Karl Haidle<br />

Stetten, Württemberg<br />

Duft nach Blaubeere, Blutorange,<br />

Schwarzkirsche und Holznoten.<br />

Saftig und fruchtbetont am Gaumen,<br />

guter Extrakt, betont trocken mit<br />

selbstbewusster Säure und einer<br />

wohlgeformten Statur, das<br />

hochwertige Tannin pelzt noch, fordernd,<br />

mit viel Zug, enormes<br />

Reifepotenzial.<br />

weinhaus-stetter.net, € 38, –<br />

97<br />

96<br />

94+<br />

GRÜNER VELTLINER KAMPTAL<br />

DAC RIED KAMMERNER LAMM<br />

1ÖTW 2019<br />

Weingut Bründlmayer<br />

Langenlois, Kamptal<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Kräuter, etwas schwarzer Pfeffer,<br />

weißer Apfel, zart rauchig und nach<br />

Reneklode, Orangenzeste. Saftig,<br />

straff, gute Komplexität, leichtfüßig,<br />

weißes Kernobst, mit Zitrus unterlegt,<br />

filigran, lebendiger Säurebogen,<br />

mineralisch-salzig, feinfruchtig im<br />

Abgang, sicheres Potenzial.<br />

moevenpick-wein.de, € 49, 90<br />

2016 JASPIS<br />

SPÄTBURGUNDER ALTE REBEN<br />

Weingut Ziereisen<br />

Efringen-Kirchen, Baden<br />

Dezentes Holz, Kräuter und<br />

Sauerkirsche, Holunder, am Gaumen<br />

wie Samt und Seide, dabei mit Fülle<br />

und Druck, passend holzgeprägt,<br />

Saftigkeit und Nerv sind nahtlos in<br />

den fruchtigen Körper eingebunden,<br />

ein Burgunder auf Grand-Cru-Niveau<br />

mit großer Lebenserwartung.<br />

gute-weine.de, € 70, –<br />

2019 LAUMERSHEIM<br />

KAPELLENBERG CHARDONNAY<br />

RÉSERVE TROCKEN<br />

Weingut Philipp Kuhn<br />

Laumersheim, Pfalz<br />

Zu Beginn sehr reduktive Nase, mit<br />

Luftkontakt Aromen von fruchtigem<br />

schwarzem Pfeffer. Papaya und Brotkruste<br />

sowie Noten von feuchtem<br />

Kalk und traubige Noten. Säure kleidet<br />

den Gaumen aus, ohne zu dominieren.<br />

Homogener Phenoldruck und<br />

taktile Mineralität machen die Struktur<br />

zu einem wahren Feuerwerk.<br />

gute-weine.de, € 28,–<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer, beigestellt<br />

68 falstaff sep <strong>2021</strong>


VEGANE WEINE<br />

VEGANER TREND<br />

Vegan ist heute nicht nur auf den<br />

Tellern gefragt. Viele Winzer verzichten<br />

bei der Weinherstellung zunehmend auf<br />

die Verwendung tierischer Produkte.<br />

100 Prozent biologisch<br />

aus Überzeugung!<br />

Das Beste aus der Traube veredeln –<br />

das ist unser Ziel! Die Sektmanufaktur<br />

wurde im Jahr 2011 gegründet.<br />

Wir bewirtschaften insgesamt<br />

25 Hektar Rebflächen nach biologisch<br />

zertifizierten Richtlinien und führen<br />

die Manufaktur als Familienunternehmen.<br />

Handlese und Ganztraubenpressung<br />

sind für die hohe Qualität<br />

der Sekte Voraussetzung. Zudem<br />

wird bei der Herstellung gänzlich auf<br />

tierische Produkte verzichtet, alle<br />

Sekte sind daher vegan. Jeder Sekt<br />

ist ein Unikat, außergewöhnlich, mit<br />

starkem Charakter und eigenem Stil.<br />

Die Herstellung erfolgt ausschließlich<br />

nach traditioneller Flaschengärung,<br />

die lange Hefelagerung ist<br />

ein Garant für unsere Produkte.<br />

Als Alternative zum Sekt sind auch<br />

zwei alkoholfreie Sekte erhältlich,<br />

geschmacklich nahe an Brut und<br />

sortenrein ausgebaut.<br />

STRAUCH SEKTMANUFAKTUR<br />

Dalbergstraße 14–18<br />

67574 Osthofen<br />

T: +49 6242 91300-0<br />

info@strauch-sektmanufaktur.de<br />

strauchsektmanufaktur.de<br />

1 2 3 4<br />

ADVERTORIAL Foto: © Hyp Yerlikaya; Maria Hollunder; Beigestellt<br />

MAD – stark verwurzelt und<br />

ein wenig verrückt<br />

Familienname ist Programm. Klingt verrückt?<br />

Sind wir auch. Verrückt nach Tradition, denn seit<br />

1786 produzieren wir Wein. Verrückt danach, in<br />

einer der schönsten Weinbauregionen zu arbeiten.<br />

Verwurzelt in unserer Familie, die seit Generationen<br />

Freude bereitet. VEGANE Weine – auch verrückt?<br />

Für uns nicht. Denn ganz bewusst produzieren wir<br />

auch Weine, die gänzlich frei von tierischen Produkten,<br />

wie etwa Hühnereiweiß oder Gelatine, sind.<br />

Stattdessen greifen wir auf physikalische Prozesse<br />

und pflanzliche Alternativen zurück, um den besten<br />

Geschmack und höchste Qualität zu erzielen –<br />

selbstverständlich auch zertifiziert. Ob die<br />

Leithaberg-DAC-Serie oder unsere »Meister werke«<br />

Blaufränkisch Marienthal 2017 oder FURIOSO<br />

2018®: All diese Weine sind VEGAN zertifiziert,<br />

und Ziel ist es, ab dem Jahrgang <strong>2021</strong> alle Weine<br />

VEGAN zu produzieren.<br />

1 BLAUFRÄNKISCH RIED MARIENTHAL 2017<br />

13,5 Vol.-%, NK, Barrique. € 32,–<br />

94 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />

2 FURIOSO 2018®<br />

14,5 Vol.-%, NK, Barrique, Cuvée aus Blaufränkisch,<br />

Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc.<br />

€ 22,–<br />

93 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />

3 HOCHENPERG 2019®<br />

14 Vol.-%, DV, Barrique, Cuvée aus Chardonnay,<br />

Neuburger und Pinot Blanc. € 22,–<br />

92 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />

4 CHARDONNAY LEITHABERG DAC 2019<br />

14,5 Vol.-%, DV, Barrique. € 9,90<br />

91 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />

WEINGUT MAD<br />

Antonigasse 1, 7<strong>06</strong>3 Oggau<br />

T: +43 2685 7207<br />

office@weingut-mad.at<br />

weingut-mad.at<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 69


NICKO CRUISES<br />

Ein bezauberndes Panorama,<br />

idyllische Gassen, lauschige<br />

Winkel und die traumhaft<br />

schönen historischen Gebäude<br />

am romantischen Mittelrhein<br />

laden zum Träumen ein.<br />

WEIN- UND<br />

GENUSSREISEN MIT<br />

WEIN- UND<br />

GENUSSREISEN MIT<br />

WEIN- UND<br />

GENUSSREISEN<br />

Zusammen mit <strong>Falstaff</strong> hat nicko cruises genussreiche Flusskreuzfahrten konzipiert:<br />

Auf Mosel, Main, Rhein und Donau entdecken die Gäste neben herrlichen Landschaften und<br />

touristischen Attraktionen auch das Beste aus edlen Tropfen der jeweiligen Region.<br />

Feine Lebensart am Fluss: Weinanbaugebiete<br />

zählen in aller Welt zu<br />

den landschaftlich besonders reizvollen<br />

Regionen. Flusstäler rechts<br />

und links, gesäumt von rebenbewachsenen<br />

Hügeln, verströmen eine anmutende Idylle.<br />

Eine Weinregion mit dem Schiff zu erkunden,<br />

ist immer ein einzigartiges Reiseerlebnis.<br />

Umso mehr, wenn die Kreuzfahrt mit vielzähligen<br />

Kostproben aus heimischen Ge-<br />

wächsen gespickt ist. Denn wo man den<br />

Wein liebt, ist der Genuss nicht weit. Die<br />

Wein- und Genussreisen in Kooperation mit<br />

<strong>Falstaff</strong> kombinieren die besondere Reiseform<br />

der Flusskreuzfahrt mit erlesenen Verkostungen<br />

in der jeweiligen Region. Als ein<br />

führender Anbieter für Kreuzfahrten steht<br />

nicko cruises für destinationsorientiertes Reisen<br />

und blickt auf fast 30 Jahre Erfahrung in<br />

der Flusskreuzfahrtbranche zurück.<br />

RÖMER, MOSEL UND RHEINGAU:<br />

11 TAGE FRANKFURT–TRIER–<br />

KOBLENZ–FRANKFURT<br />

Die Reise beginnt und endet im hessischen<br />

Frankfurt am Main. Zum Auftakt der Reise<br />

gibt eine <strong>Falstaff</strong>-Expertin bei einer Winzersektverkostung<br />

Einblicke in die Welt der<br />

edlen Perlen. Wie wird aus Wein Sekt und<br />

was bedeutet halbtrocken, brut und traditionelle<br />

Flaschengärung? An diesem Abend<br />

70<br />

falstaff sep <strong>2021</strong>


ADVERTORIAL Fotos: © Shutterstock; nicko cruises Schiffsreisen; beigestellt<br />

bleiben nach der Verkostung exklusiver<br />

Winzersekte keine Fragen offen. Über Nacht<br />

bringt das »schwimmende Hotel«, der<br />

Schiffsneubau nickoSPIRIT mit 5-Sterne-<br />

Niveau, seine Gäste nach Bingen. Nach<br />

einem morgendlichen Themenrundgang<br />

mit »Vater Rhein« macht sich das Schiff<br />

auf zur berühmten Loreley. Die Passage<br />

der Mittelrheinstrecke ist ein absoluter<br />

Höhepunkt und beschert ein<br />

eindrucksvolles Flusskino. Einen tollen<br />

Blick auf das Moseltal inklusive<br />

Weinkostprobe erhaschen die Gäste<br />

beim Ausflug nach Winningen, das mit<br />

einem charmanten Ortskern begeistert.<br />

Im historischen Gewand führt der Stiftsherr<br />

durch das geschichtsträchtige Treis-<br />

Karden, bevor der Ausflug mit einer Weinund<br />

Spirituosenverkostung in einem Weingut<br />

mit angeschlossener Branntweinbrennerei<br />

endet. Die Römerstadt Trier ist berühmt<br />

für ihre imposante Porta Nigra und neuerdings<br />

auch für die aufstrebende Weinmanufaktur<br />

Van Volxem im Trierer Umland. Gäste<br />

der Wein- und Genussreisen dürfen sich<br />

auf eine Kombination aus Stadtführung und<br />

anschließendem Besuch inklusive Weinprobe<br />

beim Star-Winzer freuen. Am nächsten Tag<br />

steht ein Ausflug in die Hauptstadt Luxemburgs<br />

auf dem Programm. Besucher schätzen<br />

dort die Kultur und die harmonische<br />

Verbindung moderner Gebäude mit der traditionellen<br />

Architektur. Abends kommt zum<br />

Aperitif eine preisgekrönte Winzerin an<br />

Bord und stellt ihren Lieblings-Crémant vor.<br />

Entlang der Mosel ist der nächste Halt das<br />

weinträchtige Bernkastel in einem der ältesten<br />

Weinanbaugebiete <strong>Deutschland</strong>s mit<br />

dem berühmten Doctor-Weinberg – hier<br />

gedeihen prächtige Weißweine. Bei einem<br />

Besuch im Weingut Geheimrat J. Wegeler<br />

genießt man eine erlesene Auswahl des traditionsreichen<br />

Weinguts, das eng mit der<br />

Geschichte des Rieslings verbunden ist. Am<br />

nächsten Tag geht es flussabwärts nach Koblenz<br />

mit dem berühmten Wahrzeichen, dem<br />

Deutschen Eck, an dem die Mosel in den<br />

Rhein mündet. Von der Festung Ehrenbreitstein<br />

bietet sich den Gästen ein wunderbarer<br />

Blick auf die Stadt. Sowohl der Besuch des<br />

Schlosses Sayn mit seinem zauberhaften<br />

Garten der Schmetterlinge als auch der<br />

abendliche Fackelspaziergang durch Andernach<br />

sorgen für romantische Stimmung.<br />

Naturliebhaber kommen beim Besuch des<br />

Geysirs in Andernach auf ihre Kosten, der<br />

mit einer Auswurfhöhe zwischen 50 und 60<br />

Metern der höchste Kaltwassergeysir der<br />

Welt ist. Noch einmal passieren die Gäste das<br />

idyllische Mittelrheintal mit Burgen, Schlössern<br />

und dem Loreleyfelsen. Im Weingut<br />

Georg Breuer in Rüdesheim werden erlesene<br />

Gaumenfreuden produziert: Theresa Breuer,<br />

die Winzerin des Jahres 2016, lädt zur Verkostung<br />

ihrer Weinschätze. Das ehemalige<br />

Zisterzienserkloster in Eberbach ist nicht nur<br />

wohlbekannt als Drehort für den Film »Der<br />

Name der Rose«, sondern auch für seinen<br />

Weinkeller. Filmisch geht es auch zu bei der<br />

Führung durch Wiesbaden zu Originalschauplätzen<br />

und Drehorten. Zum Abschuss der<br />

Reise kommt ein <strong>Falstaff</strong>-Redakteur an Bord<br />

und präsentiert bei einem weinseligen Abend<br />

die besten Weine des Rheingaus.<br />

FLUSSGENUSS AUF DER<br />

MODERNEN NICKOSPIRIT<br />

Mit seinem innovativen Design vereint der<br />

Flusskreuzer mit 5-Sterne-Niveau alles, was<br />

der moderne Kreuzfahrer begehrt. An Bord<br />

gibt es drei Restaurants mit flexibler Tisch-<br />

Die Fahrt entlang der Mosel zwischen<br />

Weinreben und schmucken Ortschaften<br />

sorgt für Entschleunigung pur.<br />

wahl und flexiblen Essenszeiten. Ein reichhaltiges<br />

Frühstücksbuffet bereitet einen guten<br />

Start in den Tag. Mittags und abends werden<br />

mehrgängige kulinarische Köstlichkeiten serviert.<br />

Die lichtdurchfluteten, geräumigen<br />

Außenkabinen verfügen im Mittel- und<br />

Oberdeck über absenkbare Panoramafenster,<br />

bestehend aus zwei horizontalen Glaselementen,<br />

die sich in eine Balkonbrüstung verwandeln<br />

lassen. Der mit großen Panoramafenstern<br />

verkleidete Salon und das Sonnendeck<br />

laden zu herrlichem Flusskino ein. Auch<br />

Entspannung und Wohlfühlen kommen nicht<br />

zu kurz im kleinen, aber feinen Wellness- und<br />

Fitness-Bereich mit Sauna und Whirlpool.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen zu den Wein- und<br />

Genussreisen in Kooperation mit <strong>Falstaff</strong><br />

unter nicko-cruises.de/falstaff<br />

oder +49 711 248980-44<br />

sowie in Reisebüros.<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 71


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

DELIK ATESSE<br />

DURCH LIEBE<br />

ZUM DETAIL<br />

Auf der Domaine Leflaive, einem der namhaftesten Weingüter für<br />

weiße Burgunder, bleibt nichts dem Zufall überlassen.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Erfolgreiches Duo: Brice de<br />

la Morandière (links) aus<br />

der Eigentümerfamilie, und<br />

Direktor Pierre Vincent.<br />

Foto: beigestellt<br />

72 falstaff sep <strong>2021</strong>


sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

73


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Die »Cave de l’œuf« mit ihrer<br />

eiförmigen Kuppel sorgt für einen<br />

speziellen Luftstrom und für ein<br />

konstantes Raumklima – ohne den<br />

Einsatz von Elektrizität.<br />

1,7 Millionen Euro liegt. Und das sind nur<br />

Durchschnittspreise, für Weinberge rund<br />

um den Montrachet herum kann man ein<br />

Vielfaches dieses Werts veranschlagen. In<br />

der Spitze wurde auch schon eine Million<br />

pro Ouvrée (4 Ar) gezahlt – also auf Hektar<br />

umgerechnet ein Preis von 25 Millionen.<br />

In der Praxis kommen in solchen Grands<br />

Crus ohnehin kaum noch Weinberge auf<br />

den Markt, und wenn, dann nur kleinste<br />

Parzellen. Eine derartige Mini-Akquisition<br />

gelang Leflaive zuletzt im Jahr 1994, als das<br />

Weingut 8 Ar Montrachet kaufen konnte,<br />

also 800 Quadratmeter – gerade genug, um<br />

vom Ertrag etwa ein Barrique zu füllen.<br />

W<br />

elch ein saftiges<br />

Grün! Pierre Vincent,<br />

technischer Direktor<br />

der Domaine Leflaive,<br />

steht inmitten des<br />

Grand Cru Bienvenues-Bâtard-Montrachet<br />

und zeigt mit Freude und Stolz auf die alten<br />

Stöcke. »Diese Parzelle hat für die Domaine<br />

Leflaive große Bedeutung, denn hier war es,<br />

wo Anfang der 1990er-Jahre die Hinwendung<br />

zur Biodynamik ihren Ausgang<br />

nahm.« Viele der alten Stöcke, so erzählt<br />

Vincent weiter, seien von der Viruserkrankung<br />

»court noué« befallen gewesen. Im<br />

Lauf dieser Erkrankung degeneriert das<br />

Blattwerk, der Rebstock kann immer weniger<br />

Photosynthese leisten und geht schließlich<br />

ein. Die ganze Parzelle stand kurz<br />

davor, gerodet zu werden. Doch Anne Claude<br />

Leflaive wollte unbedingt noch ein letztes<br />

Mittel ausprobieren: Sie fragte sich, ob<br />

es den Reben helfen würde, wenn sie nicht<br />

mehr konventionell bewirtschaftet würden,<br />

sondern nach den Gesetzen der Biodynamik.<br />

Und siehe da, die Ausbreitung von<br />

»court noué«, im deutschen Sprachraum als<br />

»Reisigkrankheit« bekannt, konnte<br />

gestoppt werden, die Vitalität kehrte in die<br />

Parzelle zurück, und auf einer der konservativsten<br />

Domaines Burgunds sorgte diese<br />

Erfahrung für den Startschuss zu einer<br />

wahren Revolution: Bis 1997 wurde die<br />

gesamte Weinbergfläche Leflaives auf Biodynamik<br />

umgestellt.<br />

Damals waren das rund 22 Hektar, heute<br />

sind es 25 – und was für 25 Hektar! Denn<br />

zu den Eigentümlichkeiten dieses Weinguts<br />

gehört es, dass eine größere Menge an Premier-<br />

und Grand-Cru-Flaschen produziert<br />

wird als Basisweine. Neben den 5,13 Hektar<br />

Grand-Cru- und 9,84 Hektar Premier-<br />

Cru-Lagen nehmen sich die Flächen für<br />

Bourgogne blanc (3,24 Hektar) und Puligny<br />

Villages (4,64 Hektar) geradezu klein<br />

aus. Leflaive ist in Puligny-Montrachet der<br />

mit Abstand größte Besitzer von klassifiziertem<br />

Land. Um eine Idee vom Wert dieser<br />

Weinberge zu bekommen, muss man<br />

sich vor Augen halten, dass der Durchschnittspreis<br />

für einen Hektar Grand Cru<br />

an der Côte d’Or bei 6,7 Millionen Euro<br />

und für einen Hektar Premier Cru bei<br />

DAS PRIVILEG DER GESCHICHTE<br />

Ein Imperium von Spitzenlagen, wie es die<br />

Domaine Leflaive besitzt, wäre heute kaum<br />

noch aufzubauen. Es geht zurück auf<br />

Joseph Leflaive, der die Domaine 1905 mit<br />

ganzen zwei Hektar Reben gründete. Ingenieur<br />

im Hauptberuf – unter anderem war<br />

er an der Konstruktion des ersten französischen<br />

U-Boots beteiligt – hatte Leflaive die<br />

Mittel, um zwischen 1905 und 1930 so<br />

ziemlich jeden Top-Weinberg einzusammeln,<br />

der auf den Markt kam. Zermürbt<br />

von der Reblauskrise, vom erstmaligen Auftreten<br />

des echten Mehltaus und vom ersten<br />

Weltkrieg, hatten damals viele Winzer den<br />

Glauben an die Zukunft des Weinbaus verloren.<br />

Am Ende waren sie sogar froh, sich<br />

von ihrem Lagenbesitz trennen zu können.<br />

Heute unvorstellbar! Doch erweitert<br />

haben auch die jüngeren Generationen die<br />

Domaine, und zwar etwas weiter südlich in<br />

Burgund, im Mâconnais. Im Jahr 2004<br />

folgte Anne-Claude Leflaive dem Beispiel<br />

von Dominique Lafon, indem sie Weinberge<br />

in der Weißwein-Hochburg an der Grenze<br />

zum Beaujolais erwarb, zunächst in Verzé<br />

und kurz darauf auch in Pouilly-Fuissé.<br />

Der dortige Weinbergbesitz ist mittlerweile<br />

auf 24 Hektar angewachsen, und auch dort<br />

bewies die Familie ein gutes Näschen bei<br />

der Auswahl der Terroirs: Denn im vergangenen<br />

Jahr entschied die Behörde INAO,<br />

Fotos: beigestellt<br />

74 falstaff sep <strong>2021</strong>


»In der Biodynamik ernährt man nicht die Rebe,<br />

sondern den Boden«, so das Credo von Pierre<br />

Vincent. Der Einsatz von Pferden hilft, der<br />

Verdichtung des Bodens entgegenzuwirken.<br />

nun auch den besten Weinbergen des<br />

Mâconnais Premier-Cru-Status zuzusprechen.<br />

Aus dem Leflaive-Portfolio wird ab<br />

dem Jahrgang 2020 die Lage En Vigneraie<br />

zu den promovierten Crus gehören.<br />

DER STIL LEFLAIVE<br />

Selbstredend werden die Reben auch im<br />

Mâconnais nach den Grundsätzen der Biodynamik<br />

bearbeitet, und auch dort entstehen<br />

Weine, denen ihre Böden – meist auf<br />

etwas härterem Kalk als an der Côte de<br />

Beaune – einen klaren und präzisen Ausdruck<br />

verschaffen. Dabei ist der Hausstil<br />

Leflaive eher klassisch und auf Balance<br />

angelegt. Hefebedingte, auf dem Grat des<br />

aromatischen Überschwangs wandelnde<br />

Aromen, wie man sie in Puligny beispielsweise<br />

bei Etienne Sauzet findet, sind bei<br />

Leflaive die Ausnahme, wenn sie vorhanden<br />

sind, dann nicht in extremer Ausprägung.<br />

Die Grands Crus – allen voran der bei Leflaive<br />

als Signature Cru geltende Bâtard<br />

Montrachet – besitzen zuweilen eine reife<br />

Gelbfruchtigkeit, die aber niemals ins Plumpe<br />

abdriftet. Der Wein für die eingefleischten<br />

Burgund-Afficionados ist dennoch eher<br />

der mineralisch geprägte Chevalier, während<br />

die beiden Premiers Crus Les Folatières<br />

(»Der Boden dort ist der einzige, auf<br />

dem man nach Regen gehen kann, weil er<br />

so steinig ist«, sagt Pierre Vincent) und Les<br />

Pucelles (»Wir sagen manchmal im Scherz<br />

Les Pucelles Grand Cru«) die Weine sind,<br />

die Magie und Drive der größten Terroirs<br />

zu noch halbwegs zivilen Preisen bieten.<br />

Auch bei der Weinbereitung folgt die<br />

Domaine einem common sense, der sich<br />

von Extremen fernhält: Die skrupulös verlesenen<br />

Trauben bleiben etwa zwei Stunden<br />

auf der Presse, Versuche mit einer längeren<br />

Mazeration auf den Schalen haben Pierre<br />

Vincent, der zwei Jahre nach dem Tod Anne<br />

Claude Leflaives 2017 von der ebenfalls<br />

biodynamisch bewirtschafteten Domaine de<br />

la Vougeraie zu Leflaive kam, nicht überzeugt.<br />

Der von der Kelter fließende Most<br />

kommt sofort in die Holzfässer, die in verschiedenen<br />

Formen und Größen im Keller<br />

liegen. Neben den klassischen Burgunderpiècen<br />

kommen auch längliche »Zigarren«<br />

und Fässer mit 350 Litern Volumen zum<br />

Einsatz. Der einzige Exotismus, wenn man<br />

so will, im Ausbau der Weine bei Leflaive<br />

ist der noch von Anne Claude Leflaive<br />

gebaute »eiförmige« Keller (»La cave de<br />

l’œuf«), dessen Dachkuppel eine besondere<br />

Form der Luftzirkulation ermöglicht, die<br />

den Raum ohne Einsatz von elektrischer<br />

Energie klimatisiert: »Der Keller hat jahrein,<br />

jahraus 14 Grad«, so Pierre Vincent.<br />

IMMER WÄHLERISCH<br />

Trotz der biodynamischen Methode und<br />

trotz der strikten Selektion bei der Lese seien<br />

die Erträge nicht schlecht, sagt Vincent,<br />

der sich die Leitung der Domaine mit Anne<br />

Claude Leflaives Cousin Brice de la<br />

Morandière teilt. Der Schnitt liege etwa bei<br />

35 Hektoliter pro Hektar. Nachdem das<br />

Duo die Leitung der Domaine übernommen<br />

hatte, machte es sich auch daran, ein<br />

schon längere Zeit schwelendes Problem<br />

zu beheben, das während der letzten<br />

20 Jahre nicht nur Leflaive, sondern vielen<br />

Weißweindomänen in Burgund den Schlaf<br />

raubte: die vorzeitige Oxidation mancher<br />

Weine. Ein erster Schritt war die<br />

><br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

75


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

In der Lage Chevalier Montrachet<br />

– dem höchst gelegenen Cru am<br />

Montrachet mit eher magerem<br />

Boden – besitzt Leflaive zwei<br />

ganze Hektar.<br />

><br />

»UNSEREN BESTEN<br />

PREMIER CRU >LES<br />

PUCELLES< NENNEN WIR<br />

HAUSINTERN IM SCHERZ<br />

GERNE >LES PUCELLES<br />

GRAND CRU


BEST OF<br />

DOMAINE LEFLAIVE<br />

98<br />

2019 CHEVALIER MONTRACHET<br />

GRAND CRU<br />

Anfangs verschlossen, wenig Duft,<br />

Blattgrün, Traube, Orangenkonfitüre,<br />

rauchige Noten. Mit Luftkontakt<br />

immer mehr Stein und Kalk. Im<br />

Mund bockelhart im Stoff, auf weichem<br />

Hintergrund, ein Monolith mit<br />

Tonnen von Stoff, sehr viel mineralischer<br />

Extrakt, lang anhaltende taktile<br />

Wahrnehmungen, noble Adstringenz.<br />

Sehr, sehr lang. Eine Eisenfaust<br />

– mit nur wenig Samthandschuh.<br />

bremer-weinkolleg.de,<br />

KaDeWe, auf Anfrage<br />

97<br />

2019 BÂTARD MONTRACHET<br />

GRAND CRU<br />

Riecht nach Stein, balsamisch,<br />

Orangenschale, Nuss, Sesam, Eisen.<br />

Im Mund mit seidiger Textur, die den<br />

ganzen Gaumen auskleidet, fein<br />

ziselierte, aber stramme Säure, eine<br />

raffinierte Integration aller Komponenten,<br />

dicht ohne Schwere, gute<br />

Länge, taktil-mineralsich getönt,<br />

fest gefügte Struktur. Trotz seines<br />

Reichtums auch fein und ätherisch.<br />

KaDeWe, bremer-weinkolleg.de,<br />

auf Anfrage<br />

96<br />

2019 BIENVENUES BÂTARD<br />

MONTRACHET GRAND CRU<br />

Beim Hineinriechen ins Glas hat<br />

man den Eindruck, man habe es mit<br />

einem unaufhörlichen, geradezu<br />

eruptiven Strom von Düften zu tun:<br />

würzig, reduktiv, leicht buttrig, Maiskolben<br />

(Körner und Blätter gleichermaßen),<br />

Holz. Im Mund pikant, dicht,<br />

stoffig, der weite Körperrahmen ist<br />

nahtlos mit Extrakt gefüllt, kompakt,<br />

lang, zuletzt extraktsüß. Ein<br />

Volumen ohne Breite, viel Energie.<br />

KaDeWe, bremer-weinkolleg.de,<br />

auf Anfrage<br />

96<br />

2019 PULIGNY-MONTRACHET<br />

PREMIER CRU LES PUCELLES<br />

Im Duft: Anisbrötchen, balsamische,<br />

würzige Töne, löst trotz<br />

des insgesamt verschlossenen<br />

Duftbilds bereits eine Ahnung<br />

großer Komplexität aus. Am<br />

Gaumen eine Schichtung von<br />

viskosem Extrakt und Saftigkeit,<br />

ölig im Hintergrund, lebendig in<br />

der Säure, eine Dichte ohne Kraftaufwand,<br />

völlig unforciert, im<br />

Abgang sehr lange Zeit homogen<br />

bleibend. bremer-weinkolleg.de,<br />

KaDeWe, auf Anfrage<br />

95+<br />

2019 PULIGNY-MONTRACHET<br />

PREMIER CRU LES FOLATIÈRES<br />

Ein schnörkellos mineralischer<br />

Duft von Kalk und feuchtem Stein.<br />

Im Mund mit festem Kern, dicht,<br />

packend, kraftvolles Säurespiel, ein<br />

Brocken in Extrakt und Nervigkeit,<br />

zupackend und Respekt gebietend<br />

fest, spannungsreich, wirkt momentan<br />

wie ein unbear-beiteter Rohdiamant.<br />

Braucht Jahre der Geduld,<br />

besser ein Jahrzehnt.<br />

KaDeWe, bremer-weinkolleg.de,<br />

auf Anfrage<br />

94+<br />

2019 POUILLY FUISSÉ<br />

LA CHANEAU<br />

Eine Weinberglage auf rotem Lehm,<br />

die wegen ihrer Höhenlage knapp<br />

außerhalb des neu definierten Premier-Cru-Bereichs<br />

liegt. Sehr mineralisch<br />

im Duft, roter Apfel, Haselnuss,<br />

Eisen, Rost. Im Mund dicht,<br />

kernig, mit immenser Spannung,<br />

lang und intensiv, pointiert, noch<br />

komplett verschlossen, aber mit<br />

hintergründigem Reichtum und mit<br />

einer Ahnung großer Langlebigkeit.<br />

bremer-weinkol-leg.de, KaDeWe,<br />

auf Anfrage<br />

94<br />

2019 PULIGNY-MONTRACHET<br />

PREMIER CRU LES COMBETTES<br />

Eine dezente Reduktion im Duft,<br />

zurückhaltendes boisée. Im Mund<br />

unscheinbar, mit reichem, vollem<br />

Körper und einem noch nicht entfalteten,<br />

dichten Extraktkern, taktilmineralisich<br />

unterlegt, die beiden<br />

Pole Fülle und Kern stehen noch<br />

nebeneinander, der Wein wirkt<br />

komplett in sich gekehrt, hat aber<br />

beste Anlagen.<br />

KaDeWe, bremer-weinkolleg.de,<br />

auf Anfrage<br />

93+<br />

2019 POUILLY FUISSÉ<br />

EN VIGNERAIE<br />

Darf ab dem Jahrgang 2020<br />

»Premier Cru« aufs Etikett drucken.<br />

Ein Bukett ganz auf der floralen Seite<br />

des Spektrums: etwas Holz, weiße<br />

Blüten, Jasmin. In der Textur seidig,<br />

kreidig, mit einigem Druck, aber<br />

auch feingliedrig, eher reife Säure,<br />

ein hoch ausdifferenzierter Wein mit<br />

innerem Reichtum, lang, durch seine<br />

Fülle sogar leicht süß wirkend.<br />

KaDeWe, bremer-weinkolleg.de,<br />

auf Anfrage<br />

92<br />

2019 BOURGOGNE BLANC<br />

Der Ertrag zweier Parzellen in Puligny-Montrachet,<br />

die direkt an der<br />

Grenze zur Village-AOC liegen. Kalkreduktiv<br />

im Duft, dezentes Holz, balsamische<br />

Untertöne. Im Mund kraftvoll,<br />

etwas linear und natürlich nicht<br />

mit der ultimativen Ausdifferenzierung,<br />

aber doch mit Stil und klarem<br />

Herkunftscharakter. Ein Hintergrund<br />

aus Schmelz und reifer Säure,<br />

druckvoll und balanciert. Bourgogne<br />

tout-court der Extraklasse.<br />

bremer-weinkolleg.de, KaDeWe,<br />

auf Anfrage<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

77


spirits / WEINBRAND<br />

DAS<br />

COGNAC-<br />

REVIVAL<br />

Edle Weinbrände der Luxusklasse werden in der Barszene<br />

als Grundlage für Cocktails immer beliebter. In Wien hat<br />

ein Bartender jetzt sogar mit einem kostbaren Cognac<br />

einen der teuersten Cocktails der Welt kreiert.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

Foto: North America / Getty Images<br />

78 falstaff sep <strong>2021</strong>


Von wegen Altherrengetränk:<br />

Cognac erlebt gerade<br />

wieder einen Boom in der<br />

internationalen Barszene, ob<br />

pur oder mit feinsten Zutaten<br />

zu einem extravaganten<br />

Cocktail verarbeitet.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

79


spirits / WEINBRAND<br />

Kreierte mit dem<br />

»D’Artagnan« einen der<br />

teuersten Cocktails der<br />

Welt: Stefan Wasserl,<br />

langjähriger Bar-Chef<br />

der Bristol-Bar in Wien.<br />

D’Artagnan<br />

4 cl Louis XIII<br />

2 cl Cointreau<br />

2 cl frischer Zitronensaft<br />

3 Dash Angostura<br />

Orange Bitter<br />

Garnitur: Schokolade-<br />

Zuckerrand<br />

und Orangenzeste<br />

Sie ist eine der ältesten Bars der<br />

Stadt: die im Art-Déco-Stil<br />

gehaltene »Bristol Bar« im<br />

gleichnamigen Hotel an der<br />

Wiener Ringstraße. Der langjährige<br />

Bar-Chef Stefan Wasserl (was für ein<br />

schöner Name für einen Bartender) greift<br />

zu einem der teuersten Cognacs der<br />

Welt, dem »Louis XIII« von<br />

Remy Martin und mixt<br />

ihn mit Cointreau,<br />

frischem Zitronensaft<br />

und Angostura<br />

Orange Bitter.<br />

Wasserl ist der<br />

Erfinder dieser<br />

kostbaren Mischung,<br />

sie wird<br />

in der Bristol-Bar<br />

um stolze 225<br />

Euro angeboten<br />

und gehört damit<br />

wohl zu den teuersten<br />

Cocktails der Welt.<br />

»Cognac als Grundlage für<br />

Cocktails ist wieder stark im<br />

Kommen«, sagt Wasserl, der selbst etwas<br />

überrascht ist, dass die Nachfrage nach<br />

seinem »D’Artagnan« – so nennt er seinen<br />

Luxuscocktail – so groß ist.<br />

Cognac ist aber ganz generell wieder<br />

modern geworden. Vergangen das Image<br />

eines etwas angestaubten Altherrengetränks<br />

– scheint es zumindest. Neue<br />

Märkte wie etwa in China oder den USA<br />

haben die Nachfrage stark gesteigert, aber<br />

auch die internationale Barszene hat die<br />

edle Spirituose neu entdeckt. »Dabei gibt<br />

es Cognac im Cocktail schon seit ewigen<br />

Zeiten«, sagt etwa Reinhard Pohorec, der<br />

wohl aktivste »Cognac Educator«, der<br />

international schon Hunderte Professionisten<br />

und Privatinteressierte in die Geheimnisse<br />

dieser Spirituose eingeführt hat:<br />

»Cognac erhält von Barkeepern wieder die<br />

Aufmerksamkeit, die er verdient. Wo sonst<br />

findet man in den verschiedenen Stilen<br />

einzelner Hersteller eine solche Breite an<br />

Möglichkeiten?«<br />

Tatsächlich haben immer mehr Barkeeper<br />

für kreative Cocktailvariationen nicht<br />

mehr nur hauptsächlich Whisky und Rum<br />

im Fokus, sondern immer öfter auch Cognac<br />

– auch wenn er sündteuer ist.<br />

Fotos: Herbert Lehmann, beigestellt<br />

80 falstaff sep <strong>2021</strong>


Kelleranlage von Rémy Martin<br />

(o.). Edelweinbrand »Metaxa«<br />

aus Griechenland (r.).<br />

COGNAC DER SUPERLATIVE<br />

Abfüllungen wie der Rémy Martin<br />

»Louis XIII« sind schon rein optisch ein<br />

Ausdruck höchster Eleganz, allein die<br />

Flaschen sind Kunstwerke für sich. Ein<br />

Cognac der Superlative, dafür bezahlen die<br />

Kunden dann auch zwischen 2000 und<br />

3000 Euro pro Flasche. Solche Premium-Produkte<br />

haben fast alle großen und<br />

bekannten Cognac-Marken im Programm.<br />

Und sie sind derzeit gefragter denn je.<br />

Unter französischen Spitzen-Cognacs ist<br />

der »Louis XIII« von Rémy Martin wohl<br />

der bekannteste. Er ist eine Hommage an<br />

den als »Ludwig der Gerechte« in die<br />

Geschichte eingegangenen Monarchen<br />

Louis XIII., Vater des »Sonnenkönigs«<br />

Ludwig XIV. Der Ursprung dieses Ausnahme-Cognacs<br />

geht auf das Jahr 1874 zurück,<br />

damals soll Paul-Émile Rémy Martin, der<br />

Sohn des Firmengründers, begonnen haben,<br />

sehr alte Destillate – genannt Eaux de vie<br />

DER METAXA IST<br />

DIE GRIECHISCHE<br />

ANTWORT AUF<br />

FRANKREICHS COGNAC.<br />

DAS PARADEPRODUKT<br />

IST DABEI DIE<br />

»METAXA PRIVAT<br />

RESERVE«.<br />

– in einem einzigen Dekanter zu<br />

vermählen. Der Dekanter war eine<br />

exakte Replik einer lilienverzierten<br />

Metallflasche, die im 16. Jahrhundert auf<br />

dem Schlachtfeld von Jarnac verloren ging<br />

und erst 300 Jahre später wieder auftauchte.<br />

Die Eaux de vie, die für den<br />

»Louis XIII« verwendet werden, sind<br />

zwischen 40 und 100 Jahre gereift, alle produziert<br />

aus den Böden der Grande Champagne,<br />

dem wertvollsten Anbaugebiet der<br />

Cognac-Region.<br />

Der größte Cognac-Produzent, mit 250<br />

Jahre alter Geschichte, ist Hennessy. Mehr<br />

als 1600 Weinbauern liefern ihre Eaux de<br />

vie an den Cognac-Giganten, und natürlich<br />

hat auch Hennessy mit dem »Paradis Imperial«<br />

und dem »Hennessy Paradis« zwei<br />

absolute Spitzenprodukte im Sortiment. Bis<br />

zu 100 außergewöhnliche Eaux de vie werden<br />

dafür verwendet, teilweise bis zu 200<br />

Jahre gereifte Destillate.<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

81


spirits / WEINBRAND<br />

L‘ÉSSENCE DE COURVOISIER<br />

Der Hersteller Courvoisier nennt seinen<br />

Super-Premium-Cognac mit feinsten Weinbränden<br />

der letzten 200 Jahre »L’Éssence<br />

de Courvoisier«. Auch dieser Cognac wird<br />

aus den besten gereiften Eaux de vie<br />

hergestellt, von denen einige aus dem<br />

frühen 19. Jahrhundert stammen.<br />

Gegründet 1863, ist Camus das größte<br />

noch in Familienbesitz befindliche<br />

Cognac-Haus. 15 Jahre nach der Veröffentlichung<br />

des Prestige-Cognacs »Extra<br />

Élégance« kam der »Camus Extra Dark<br />

& Intense« auf den Markt. Nach einer<br />

Idee des Inhabers Cyril Camus begann<br />

Kellermeister Patrick Léger, die besten<br />

Fässer für einen besonderen Reifeprozess<br />

auszuwählen. Die ausgewählten Fässer<br />

wurden entleert und erneut ausgebrannt,<br />

Fass für Fass. Nach einem speziellen<br />

Finishing wurde das Ergebnis eben »Dark<br />

& Intense« genannt.<br />

METAXA UND ASBACH<br />

Auch andere Weinbrand-Hersteller wie<br />

etwa Metaxa in Griechenland oder Asbach<br />

in <strong>Deutschland</strong> krönen ihr Portfolio mit<br />

teuren High-End-Produkten. Der Metaxa<br />

ist dabei so etwas wie die griechische<br />

Spitzenprodukt von Hennessy: Für den<br />

»Paradis Impérial« werden bis zu 100<br />

außergewöhnliche Eaux de vie verwendet.<br />

GEGRÜNDET 1863,<br />

IST CAMUS DAS<br />

GRÖSSTE NOCH IN<br />

FAMILIENBESITZ<br />

BEFINDLICHE<br />

COGNAC-HAUS.<br />

Antwort auf Frankreichs Cognac. Seit 1992<br />

wird neben den gängigen Qualitäten auch<br />

eine »Metaxa Private Reserve« erzeugt. Es<br />

war die erste Eigenkreation des legendären<br />

Metaxa-Masters Costas Raptis, als er zum<br />

Kellermeister ernannt wurde.<br />

Die zweitbeste Qualität des Hauses ist<br />

»Angels’ Treasure«, eine über Dekaden<br />

gereifte Spirituose und eine Mischung aus<br />

Destillaten, die vom Kellermeister mit größter<br />

Sorgfalt ausgesucht werden.<br />

Ebenfalls immer beliebter als Grundlage<br />

für Cocktails ist spanischer Brandy.<br />

»Das war nicht immer so«, sagt Geri Kozbach-Tsai<br />

von der Wiener Bar »Tür7«,<br />

»aber vor allem aus hochwertigen Brandys<br />

lassen sich ausdrucksstarke Drinks mixen.«<br />

Aber nicht nur Cognac und Brandy erleben<br />

gerade in den Bars ein Revival. Selbst<br />

der deutsche Weinbrand-Hersteller Asbach<br />

in Rüdesheim profitiert mit seinen Top-Produkten<br />

von diesem Trend. Für seine beste<br />

Abfüllung »Johann Wolfgang von Goethe<br />

Vintage Reserve 1952« wurde immerhin<br />

ein sorgfältig ausgewählter Jahrgangsweißwein<br />

aus dem Jahr 1951 verarbeitet, der am<br />

31. Juli 1952 destilliert wurde.<br />

Eigentlich fast zu schade, um damit einen<br />

Cocktail zu mixen.<br />

<<br />

COGNAC & CO<br />

Was ist eigentlich der<br />

Unterschied zwischen einem<br />

Weinbrand, einem spanischen<br />

Brandy, einem Cognac<br />

und einem Armagnac?<br />

Hochwertige Cognacs<br />

oder spanische Brandys<br />

sind als Grundlage<br />

für außergewöhnliche<br />

Cocktails bestens<br />

geeignet.<br />

Weinbrand ist nur ein übergeordneter<br />

Gattungsbegriff für Spirituosen aus einem<br />

Weindestillat. Cognac und Armagnac sind<br />

hingegen geschützte Herkunftsbezeichnungen.<br />

Cognac darf sich ein Weinbrand nur nennen,<br />

wenn er aus der Stadt Cognac oder den umliegenden<br />

Weinanbaugebieten kommt.<br />

Ein Armagnac wiederum muss aus der Region<br />

Gascogne stammen. Der große Unterschied<br />

zwischen einem spanischen Brandy und allen<br />

anderen Branntweinen der Welt ergibt sich<br />

aus der Reifung und Lagerung mittels des sogenannten<br />

Solera-Systems. Dieses Verfahren<br />

beruht auf der regelmäßigen Mischung der<br />

Destillate in übereinander liegenden Reihen<br />

alter Sherry-Fässer.<br />

Fotos: beigestellt, Maksym Fesenko / Shutterstock<br />

82 falstaff sep <strong>2021</strong>


DEINEN ERSTEN<br />

LAPHROAIG<br />

VERGISST DU NIE<br />

SCHMECKT WIE EINE MIT<br />

TEER ÜBERZOGENE ZUCKERSTANGE<br />

TORFIG, RAUCHIG,<br />

ÜBERRASCHEND LECKER.


spirits / WEINBRAND<br />

BEST OF<br />

COGNAC & WEINBRAND<br />

100<br />

98<br />

96<br />

RÉMY MARTIN LOUIS XIII<br />

Ein unendlich vielschich tiger<br />

Duft, der filigrane Fruchtnuancen,<br />

feinste Anklänge an<br />

Vanilleschoten und blumigen<br />

Honig enthält. Die<br />

Struktur am Gaumen ist eng<br />

verwoben und samtig mit<br />

ebenso tiefgründigen Abstufungen.<br />

Eleganter Pfeifentabak<br />

gibt einen leicht<br />

trockenen Abgang.<br />

bolou.de<br />

€ 2449,90<br />

HENNESSY<br />

PARADIS<br />

Betörende florale und<br />

fruchtig-würzige Noten.<br />

Weich und wohlgerundet,<br />

dabei eine dichte Textur<br />

mit filigranen Jasminnoten,<br />

Trüffel, Honig, roten Beeren,<br />

delikaten Tanninen<br />

und einem Hauch Eiche.<br />

Langer und blumiger<br />

Nachklang.<br />

bolou.de<br />

€ 879,90<br />

CARDENAL MENDOZA<br />

LUJO<br />

Solera Gran Reserva<br />

Sanchez Romate<br />

Hohe Reife kündigt sich im<br />

edel gehaltenen Duftbild an.<br />

Perfekt eingebundenes Sandelholz,<br />

Dörrpflaumen und<br />

Pfeifentabak unterstreichen<br />

dieses Rancio. Stoffig und<br />

cremig am Gaumen und von<br />

enormer Länge. Perfecto!<br />

bolou.de<br />

€ 84,90<br />

99<br />

96<br />

95<br />

L’ESSENCE<br />

DE COURVOISIER<br />

In der blütigen Grundstilistik<br />

finden sich Anklänge an<br />

edlen, gereiften Wein, gepaart<br />

mit nussigen Schokoladen-<br />

und Honignoten. Das<br />

Mundgefühl ist sehr charaktervoll<br />

mit leichten Einsprengseln<br />

von Minze, Sandelholz<br />

und Tabak. Bleibt<br />

sehr lange und angenehm<br />

im Nachklang.<br />

bottleworld.de, € 1778,99<br />

CAMUS EXTRA<br />

DARK & INTENSE<br />

Tiefe Vielfalt dunkler<br />

Beeren, süßlicher Pfeifentabak,<br />

Buttercreme<br />

und Sandelholz im dichten<br />

Duftbild. Am Gaumen<br />

zugleich mild und engmaschig<br />

mit Waldbeerenkonfit<br />

und feinherber<br />

Schokolade. Feinglied riges,<br />

langes Finish.<br />

vodkahaus.de<br />

€ 325,–<br />

LEPANTO P.X.<br />

Solera Gran Reserva<br />

González Byass<br />

Gute Vielfalt in der Nase<br />

mit Orange, rotem Apfel,<br />

Trockenfrüchten und<br />

Kakao. Am Gaumen<br />

analog, ein Mundgefühl<br />

von Biskuit unterstreicht<br />

feine Nuancen. Wunderbar<br />

balanciert bis in den<br />

langen Abgang.<br />

bolou.de<br />

€ 38,90<br />

99<br />

96<br />

89<br />

HENNESSY<br />

PARADIS IMPÉRIAL<br />

Vielseitige Eleganz im Duftbild<br />

mit Erinnerungen an frische<br />

Sevilla-Orangen, Noisette<br />

und feine, blütig-pfeffrige<br />

Gewürze. Im Mund<br />

überrascht die feste, zart<br />

rauchige Struktur, die floral<br />

umspielt in einem unglaublich<br />

langen Finish zur Vollendung<br />

kommt.<br />

onlineshop-helgoland.de<br />

€ 1979,95<br />

ASBACH GOETHE,<br />

VINTAGE RESERVE 1952<br />

Würzige Noten verbinden<br />

sich mit reifen, weinigen<br />

Noten, feine Eichenholz-<br />

Note. Reife Weinigkeit<br />

mit Noten von Walnüssen<br />

und fruchtigen<br />

Noten von Pflaumen,<br />

perfekt eingebundene<br />

Eichenholz-Note.<br />

shop.asbach.de<br />

€ 1999,–<br />

CARLOS I<br />

Solera Gran Reserva,<br />

Osborne<br />

Reife, dichte Stilistik, weinig<br />

und zartwürzig, Schokolade.<br />

Konsequent am Gaumen,<br />

auch weinig und süß,<br />

trockene Sherrynoten im<br />

Abgang, ehrlich.<br />

bolou.de, € 21,90<br />

Fotos: beigestellt<br />

84 falstaff sep <strong>2021</strong>


UBS<br />

GELDANLAGE MIT<br />

DEM UBS WEALTH WAY<br />

Tobias Vogel, verantwortlich für das deutsche Wealth-Management-Geschäft<br />

bei UBS, erklärt, wie ein besonderes Anlagekonzept Kunden schützt und was<br />

UBS von Wettbewerbern unterscheidet.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Rene Spalek; beigestellt<br />

Mit Geschäftsstellen in über 50 Ländern vereint UBS<br />

die Qualitäten eines globalen Finanzdienstleisters mit<br />

der persönlichen Note einer Privatbank.<br />

Tobias Vogel, Head Wealth<br />

Management Germany.<br />

Als weltweit führender Vermögensverwalter<br />

mit Niederlassungen<br />

in Düsseldorf, Berlin,<br />

Frankfurt, Hamburg, München<br />

und Stuttgart ist es die oberste Priorität<br />

der UBS, das Vermögen ihrer Kunden langfristig<br />

zu schützen – nicht nur, aber vor<br />

allem in stürmischen Zeiten.<br />

Herr Vogel, wie lässt sich Vermögen in der<br />

Krise bestmöglich schützen?<br />

TOBIAS VOGEL Es gibt kein Patentrezept,<br />

aber wer langfristig plant,<br />

ist auch für Krisen besser gewappnet.<br />

Mit unserem UBS Wealth<br />

Way verfolgen wir immer einen<br />

ganzheitlichen Anlageansatz, der<br />

die individuellen Lebenslagen und<br />

-abschnitte unserer Kunden aufgreift<br />

und auf einzelnen Strategien<br />

zu Liquidität, Langlebigkeit und Weitergabe<br />

basiert. Er dient gewissermaßen<br />

als Kompass und hilft Kunden dabei, ihre<br />

Ziele immer im Blick zu behalten. Mit<br />

Blick auf Liquidität stellen wir sicher, dass<br />

Ausgaben und Verpflichtungen der nächsten<br />

zwei bis fünf Jahre finanziert werden<br />

können – auch wenn unerwartete Krisen<br />

den gewohnten Ausgabenbedarf schlagartig<br />

ändern sollten.<br />

Was gilt es bei den Themen Langlebigkeit<br />

und Weitergabe zu beachten?<br />

TOBIAS VOGEL Im Rahmen der Langlebigkeitsstrategie<br />

erarbeiten wir einen vorausschauenden<br />

Anlageansatz für nachhaltiges<br />

Vermögenswachstum. So stellen wir<br />

sicher, dass der persönliche Lebensstil im<br />

Laufe der Jahre erhalten beziehungsweise<br />

verbessert wird und finanzielle Ziele bis<br />

zum Lebensende erreicht werden können.<br />

Angesichts steigender Lebenserwartungen<br />

werden solche frühzeitigen Entscheidungen<br />

zur Absicherung immer wichtiger. Zur<br />

Weitergabestrategie gehören letztlich langfristige<br />

Geldanlageentscheidungen, um Vermögensanteile<br />

für die nächsten Generationen<br />

zu sichern. Das Anlageportfolio kann<br />

hier aggressiver und weniger liquide sein,<br />

da der Zeithorizont gewöhnlich Jahrzehnte<br />

umfasst.<br />

Also Vermögensplanung nach dem Motto,<br />

»Schon heute an morgen denken«?<br />

TOBIAS VOGEL Genau, denn egal in welcher<br />

Lebensphase Sie sich befinden: Eine<br />

rechtzeitige Vermögensplanung hilft nicht<br />

nur dabei, die eigenen finanziellen Ziele zu<br />

erreichen und frühzeitig genug Themen wie<br />

Vermögensweitergabe anzugehen, sondern<br />

bewahrt auch davor, in Krisenzeiten voreilige<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

Herr Vogel, was unterscheidet UBS von<br />

Wettbewerbern?<br />

TOBIAS VOGEL Unsere weltweit verwalteten<br />

Vermögen belaufen sich auf rund<br />

4,1 Billionen US-Dollar, darauf sind wir<br />

zweifelsohne stolz. UBS hat mehr als<br />

71.000 Mitarbeiter weltweit, davon rund<br />

900 Analysten in nahezu allen Märkten.<br />

Gleichzeitig legen wir großen Wert darauf,<br />

dass wir überall dort, wo unsere Kunden<br />

sind, auch Berater mit hoher regionaler<br />

Expertise haben – so verbinden wir globale<br />

und regionale Kompetenz. Als größter globaler<br />

Vermögensverwalter mit Niederlassungen<br />

in Frankfurt, Düsseldorf, Berlin,<br />

Hamburg, München und Stuttgart ist es<br />

unsere höchste Priorität, das Vermögen<br />

unserer Kunden zu schützen – nicht nur,<br />

aber vor allem in herausfordernden Zeiten.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

ubs.com / de<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 85


Chefredakteur<br />

PHILIPP<br />

ELSBROCK<br />

GOURMET<br />

Jetzt anmelden –<br />

Wöchentlich aktuelle Nachrichten<br />

go.falstaff.com/newsletter<br />

DIE SIEGER DES FALSTAFF-VOTINGS<br />

DEUTSCHLANDS<br />

TOP-EISDIELEN<br />

So durchwachsen der Sommer in diesem<br />

Jahr auch ist, eines bleibt konstant<br />

beliebt: gut gemachtes Eis. Welche<br />

Popularität das Thema genießt, zeigte<br />

das <strong>Falstaff</strong>-Voting der beliebtesten Eisdielen<br />

des Landes, das die Rekordbeteiligung<br />

des vergangenen Jahres noch übertraf.<br />

Mehr als 60.000 Stimmen wurden über<br />

falstaff.de für die Kandidaten aus verschiedenen<br />

Bundesländern abgegeben, 14 Sieger<br />

am Ende ermittelt, darunter der »Eiskrämer«<br />

aus Erfurt (Foto). Neben Klassikern<br />

dominieren kreative Sorten wie Honig-Rosmarin<br />

oder Salzkaramell das Angebot,<br />

»N'Eis« aus Mainz hat sogar Riesling-Eis<br />

im Sortiment. Jetzt fehlt nur noch der Sommer-Endspurt!<br />

Das vollständige Ranking<br />

und die Abstimmungsergebnisse finden Sie<br />

unter go.falstaff.com/eisdielen-<strong>2021</strong>.<br />

»SALT & SILVER« GEHT AN DIE NORDSEE<br />

Zu den Wahrzeichen des Nordseestrands<br />

von Sankt Peter-Ording gehören die Pfahlbauten,<br />

die hoch über dem Sand thronen.<br />

Kulinarische Höhenflüge waren hier bislang<br />

nicht zu erwarten, was auch damit zusammenhängt,<br />

dass der Restaurantbetrieb nur<br />

von April bis Oktober möglich ist – in der<br />

übrigen Zeit überflutet das Meer regelmäßig<br />

die Zugänge. Ein Pächterwechsel<br />

macht die Pfahlbauten nun für Gourmets<br />

interessant: Anfang nächsten Jahres übernehmen<br />

Johannes Riffelmacher und Thomas<br />

Kosikowski die Gastronomie am Böhler<br />

Strand. Unter dem Namen »Salt & Silver«<br />

haben die früheren Werber nicht nur Kochbuch-Bestseller<br />

gelandet, sondern auch<br />

86 falstaff sep <strong>2021</strong><br />

zwei ambitionierte Szenerestaurants in<br />

Hamburg etabliert. Für »Salt & Silver am<br />

Meer« planen sie eine saisonale, von Nordfriesland<br />

inspirierte Küche, daneben wird es<br />

einen kleinen Kiosk mit Snacks wie handgeschnittene<br />

Pommes und Fischtacos geben.<br />

saltandsilver.net<br />

Die erfolgreichen Kochbuchautoren<br />

und Szenegastronomen von<br />

»Salt & Silver« expandieren an<br />

den Nordseestrand.


NOTIZEN<br />

START-UP FORSCHT AN FOIE GRAS OHNE GANS<br />

Foie gras gehört zur kulinarischen<br />

Identität Frankreichs<br />

wie Croissants<br />

oder Baguette. Umso<br />

bemerkenswerter ist<br />

deshalb das Unterfangen<br />

des Start-ups Gourmey<br />

aus Paris, die Spezialität<br />

ohne Gänse, sondern mit<br />

Zellfleisch aus dem<br />

Labor zu erzeugen. Skeptisch?<br />

Der französische<br />

Staat hat über Bpifrance<br />

schon investiert.<br />

gourmey.com<br />

NEUE TALENTE VON PARIS HILTON<br />

Unter allen Kandidaten für eine neue<br />

Kochshow wäre einem Paris Hilton,<br />

bekannt als Hotelerbin und früheres It-<br />

Girl, nicht als erstes in den Kopf gekommen.<br />

Und natürlich macht genau das<br />

den Reiz der neuen Netflix-Produktion<br />

»Cooking with Paris« aus, die mit wechselnden<br />

Gästen immer unterhaltsam ist.<br />

netflix.com<br />

DIE TEUERSTEN<br />

POMMES DER WELT<br />

Fotos: beigestellt, Shutterstock, Andrea Raffin / Shutterstock, kmang, Thomas Malburg, Christoph Hardt / Action Press / picturedesk.com<br />

»TOTALSCHADEN«<br />

Die Aufräumarbeiten im von den<br />

Sturzfluten schwer betroffenen<br />

Ahrtal dauern an, noch immer<br />

sind viele Straßenzüge ohne<br />

Strom, die Gasversorgung funktioniert<br />

wohl erst im Dezember<br />

wieder. Von einem »Totalschaden<br />

für das Gastgewerbe« spricht der<br />

Dehoga-Präsident Rheinland-<br />

Pfalz, Gereon Haumann. Er fordert<br />

einen Sonderbeauftragten<br />

des Bundes mit weitreichenden<br />

Kompetenzen.<br />

dehoga-rlp.de<br />

Das Lokal »Serendipity3« in New<br />

York ist mit den teuersten Pommes<br />

frites der Welt ins Guinness Buch<br />

der Rekorde gekommen. Die Pommes<br />

werden dreimal in Gänsefett<br />

frittiert, mit Trüffeln, Raclette-Käse<br />

und Goldstaub (!) bestreut und mit<br />

Sauce Mornay serviert. Preis:<br />

200 Dollar. serendipity3.com<br />

KILGER EROBERT STROMBURG<br />

Das langjährige Domizil von TV-Koch<br />

Johann Lafer hat einen neuen Inhaber:<br />

Der Investor Hans Kilger, gebürtig aus<br />

München und in Österreich erfolgreich<br />

mit diversen Gastronomiekonzepten, will<br />

auf der Stromburg zwei Restaurants<br />

betreiben. Der künftige Chefkoch steht<br />

noch nicht fest. falstaff.de<br />

LANGE LEBEN MIT GENUSS-DIÄT<br />

Was Feinschmecker schon lange wissen,<br />

ist jetzt erneut auch wissenschaftlich<br />

belegt: Wer moderat Kaffee, Wein und<br />

Käse genießt, lebt länger. Eine umfangreiche<br />

Studie der Universität von Neapel<br />

analysierte, wie der Konsum bestimmter<br />

Lebensmittel mit der Häufigkeit von Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen korreliert. Ergebnis:<br />

Zwei Gläser Wein, drei Tassen Kaffee<br />

und regelmäßiger Käsegenuss senken das<br />

Risiko beträchtlich. academic.oup.com<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

87


gourmet / LEBEN OHNE FLEISCH<br />

Vegane Rezept-Inspirationen unter<br />

go.falstaff.com/vegane-rezepte<br />

DER NEUE<br />

VEGGIE-<br />

BOOM<br />

Es ist gar nicht so lange her, da galten Vegetarier noch als<br />

Spielverderber am großen Tisch der Genießer. Mittlerweile hat<br />

sich das Bild gewandelt: Wer dauerhaft oder teilweise auf tierische<br />

Produkte verzichtet, zelebriert Ernährung als Lifestyle. Und kann<br />

dank kreativer Köche trotzdem auf höchstem Niveau schlemmen.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

Foto: Palis et JP. Trébosc<br />

88 falstaff sep <strong>2021</strong>


Der Franzose Michel Bras<br />

erfand eines der poetischsten<br />

Gerichte der Kochgeschichte:<br />

»Gargouillou«. Heute bereitet<br />

Sohn Sébastien die Kreation<br />

aus Blüten und Gemüse zu.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

89


gourmet / LEBEN OHNE FLEISCH<br />

Lange Zeit hatten Vegetarier und<br />

Veganer einen schweren Stand<br />

im gesellschaftlichen Gefüge.<br />

»Lasst uns anfangen, sonst wird<br />

das Essen welk.« »Bitte keine<br />

Witze über Tofu, das ist geschmacklos.«<br />

»Veganer essen meinem Essen das Essen<br />

weg.« ... Die Liste der immer schon lahmen<br />

Scherze über fleischlose Ernährung ließe<br />

sich fortschreiben. Wer teilweise oder ganz<br />

auf tierische Produkte verzichtet, wurde –<br />

zumindest im Verborgenen – von vielen<br />

Fleischessern belächelt oder gar bemitleidet.<br />

Der Spott ist leiser geworden. Witze über<br />

Grünkernbratlinge und Tofuwürstchen<br />

funktionieren heute nicht mehr richtig.<br />

Denn Alternativen zum Fleisch sehen nicht<br />

nur zeitgemäß aus, vor allem schmecken<br />

ALTERNATIVEN ZUM<br />

FLEISCH SEHEN<br />

HEUTE NICHT NUR<br />

ZEITGEMÄSS UND<br />

TRENDY AUS, SIE<br />

SCHMECKEN VOR<br />

ALLEM RICHTIG GUT.<br />

sie richtig gut. Eine gut gemachte Bolognese<br />

aus Karfiol oder Tofu macht auch bei<br />

Carnivoren Eindruck. Wer ein Patty des<br />

kalifornischen Fleischersatzproduzenten<br />

Beyond Meat zum Grillen mitbringt, darf<br />

sich auf verblüffte Blicke und interessierte<br />

Nachfragen freuen, und selbst erprobte<br />

Rindfleisch-Fans können in der Blindprobe<br />

häufig nicht unterscheiden, was Black<br />

Angus und was Erbsenpatty ist.<br />

Alternativen zu tierischen Produkten sind<br />

massentauglich geworden. Ein riesiger<br />

Markt entsteht gerade, auf 290 Milliarden<br />

US-Dollar schätzt die Beratungsfirma<br />

Boston Consulting Group das Potenzial für<br />

Fleischalternativen im Jahr 2035. Bis dahin<br />

soll es für neun von zehn der beliebtesten<br />

Essen der Welt eine realistische<br />

<<br />

Pilze aller Art spielen eine große Rolle<br />

für den Ersatz von Fleisch, in Österreich<br />

etwa von »Hermann Fleischlos«; auch<br />

für Milch drängen immer mehr pflanzliche<br />

Alternativen auf den Markt.<br />

Fotos: Stefan Csontos / Shutterstock, beigestellt, Ditte Isager<br />

90 falstaff sep <strong>2021</strong>


René Redzepi verschob im<br />

»Noma« die Grenzen der<br />

Kochkunst. Hier serviert<br />

der Ausnahmekönner im<br />

Schimmel eingemachten<br />

grünen Spargel.<br />

Heni blam qui beriorepra<br />

nobitaq uibusandi commodi<br />

sequis iliquia conet es<br />

molorum fugiand aectia<br />

sumquos aut ea vellam ea cor<br />

as ipsam untori<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

91


gourmet / LEBEN OHNE FLEISCH<br />

das erste vegane Restaurant einen Stern,<br />

das »Seven Swans« in Frankfurt am Main,<br />

und im Mutterland der Hochküche zog der<br />

Guide Michelin im Februar dieses Jahres<br />

nach, mit dem Restaurant »ONA« in Arès.<br />

Den eindrucksvollsten Beweis für den<br />

Umbruch, der momentan im Gange ist,<br />

lieferte im Mai aber New Yorks bekanntester<br />

Koch, der gebürtige Schweizer Daniel<br />

Humm. Im Exklusivinterview mit dem<br />

»Wall Street Journal« verkündete er<br />

wirkmächtig, in seinem Drei-Sterne-Restaurant<br />

»Eleven Madison Park« künftig<br />

nahezu vollständig auf tierische Zutaten in<br />

seinem Menü zu verzichten. Der Umgang<br />

mit Tieren und Ozean sei schlicht nicht<br />

nachhaltig, begründete Humm seine<br />

Entscheidung. »Wenn wir mit dem ›Eleven<br />

Madison Park‹ wirklich an der vordersten<br />

Front der kulinarischen Innovation sind,<br />

dann ist dieser Schritt der einzig mögliche,<br />

das ist für mich kristallklar«, sagte er in<br />

einem Statement.<br />

Die erste Drei-Sterne-Köchin der USA,<br />

Dominique Crenn, verbannte 2019 Fleisch<br />

von allen Speisekarten ihrer Restaurants.<br />

FLEXITARIER SIND EN VOGUE<br />

Vielleicht ist dieser Perspektivwechsel<br />

entscheidend für den Wandel. Wer heute<br />

<<br />

fleischlose Alternative geben.<br />

Schon jetzt ist sichtbar, wohin die<br />

Reise geht: Beyond Meat machte<br />

2020 einen Umsatz von gut 400<br />

Millionen Dollar, der Haferdrink-Hersteller<br />

Oatly wird momentan<br />

mit rund zehn Milliarden Dollar<br />

bewertet. Der deutsche Wursthersteller<br />

Rügenwalder verdiente im Geschäftsjahr<br />

2020 erstmals mehr Geld mit Alternativprodukten<br />

als mit Teewurst, Salami und<br />

Co. Wohin man schaut: Fleisch hat an<br />

Attraktivität verloren.<br />

HAUTE CUISINE ALS PIONIER<br />

In der Haute Cuisine ist Gemüse schon<br />

länger der Star auf vielen Tellern, doch so<br />

richtig Fahrt nahm der Trend zum Fleischverzicht<br />

erst seit ein paar Jahren auf. 2019<br />

gab es weltweit nur vier fleischlose<br />

Restaurants mit Stern, heute sind es zehn.<br />

Die amerikanische Starköchin Dominique<br />

Crenn verkündete 2019, in allen Restaurants<br />

ihrer Gruppe auf Fleisch zu verzichten.<br />

Im gleichen Jahr bekam europaweit<br />

Daniel Humm verzichtet in seinem<br />

dreifach besternten New Yorker<br />

Restaurant »Eleven Madison Park«<br />

seit Mai auf tierische Produkte.<br />

Fotos: ©Netflix / Everett Collection / picturedesk.com, Sebastian Nevols, Evan Sung, beigestellt<br />

92 falstaff sep <strong>2021</strong>


auf Fleisch verzichtet, gilt nicht mehr als<br />

genussbefreiter Öko, sondern als achtsamer<br />

Pionier. Jahrzehntelang wurde die Debatte<br />

zum Vegetarismus mit nahezu religiöser<br />

Inbrunst geführt. Ideologien prallten<br />

aufeinander, es ging mehr um politische<br />

Ansichten als um Geschmack. Mittlerweile<br />

haben viele Feinschmecker entdeckt, dass<br />

ein Verzicht auf Fisch und Fleisch nicht<br />

zwangsläufig weniger Genuss bedeutet.<br />

Und wer sagt, dass man sich auf alle Zeiten<br />

festlegen muss? Die Wortneuschöpfung<br />

»Flexitarier« markiert die Einstellung,<br />

überwiegend auf Fleisch zu verzichten, aber<br />

hin und wieder eben doch nicht.<br />

Was man isst, wie man sich<br />

ernährt, ist in den reichen<br />

Gesellschaften des Westens zu<br />

einer Frage des Lifestyles<br />

geworden, die auf Sozialen<br />

Medien wie Instagram<br />

oder TikTok fotografisch<br />

begleitet wird. »Essen ist<br />

der neue Pop« schrieb die<br />

Wochenzeitung »Zeit«<br />

bereits 2016. »Du bist, was<br />

du isst« – so in etwa formulierte<br />

das zwar schon vor gut<br />

250 Jahren der Franzose und<br />

Übervater aller Feinschmecker, Jean<br />

Anthelme Brillat-Savarin. Doch angesichts<br />

der gesellschaftlichen Entwicklungen war<br />

die Aussage vielleicht noch nie so wahr wie<br />

jetzt. Schließlich gab es damals noch keine<br />

Debatten über Klimawandel und Tierwohl,<br />

zu denen man sich auch über die Ernährung<br />

positionieren kann.<br />

Heute ist punktgenau ausgerechnet,<br />

welchen Anteil Tierhaltung am weltweiten<br />

Ausstoß an klimaschädlichen Gasen hat,<br />

nämlich nur geringfügig weniger als der<br />

Autoverkehr (etwa 15 Prozent). Nach-<br />

<<br />

Aus den aufwendig gepflegten Gärten von »Maison Bras«<br />

kommen Gemüse und Blumen für die Küche.<br />

WER SAGT,<br />

DASS MAN SICH<br />

AUF ALLE ZEITEN<br />

FESTLEGEN MUSS?<br />

FLEXITARIER IST DIE<br />

WORTSCHÖPFUNG<br />

DER STUNDE.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

93


gourmet / LEBEN OHNE FLEISCH<br />

Ähnlich wie das »Noma«<br />

in Dänemark wechselt<br />

auch das »100/200« in<br />

Hamburg für mehrere<br />

Monate im Jahr zu einer<br />

vegetarischen Karte.<br />

<<br />

haltigkeit ist zum Trendthema geworden,<br />

in der Modewelt genauso wie beim<br />

Hausbau oder im Verkehr. Wer freiwillig<br />

verzichtet, sei es auf einen PS-starken<br />

Benziner, sei es aufs tägliche Fleisch, der<br />

zeigt: Meine Umwelt bedeutet mir etwas.<br />

Und zeigt damit auch den Willen, sich von<br />

anderen abzuheben.<br />

»Meine Gäste sind schwerstvermögend<br />

und hochgebildet, sie<br />

setzen sich viel bewusster mit<br />

dem Thema Ernährung<br />

auseinander«, sagt Thomas<br />

Imbusch, der in seinem<br />

sterneprämierten Restaurant<br />

»100/200« in Hamburg<br />

momentan nur ein<br />

fleischloses Menü anbietet.<br />

Einmal im Jahr macht er das<br />

für mehrere Monate im Sommer,<br />

»weil die Natur dann so überbordend<br />

viel anbietet, dass kein Tier für<br />

uns geschlachtet werden muss.« Wie<br />

üblich sind die Tische bestens gebucht, bei<br />

etwa zwei Drittel Fleischessern zu einem<br />

Drittel Vegetariern liegt der Anteil im<br />

Restaurant.<br />

Der Fleischkonsum stagniert seit Jahren,<br />

mit abnehmender Tendenz. Während<br />

Wohlstand früher bedeutete, ein Stück<br />

Fleisch auf dem Teller zu haben, sind heute<br />

andere Statussymbole in den Vordergrund<br />

gerückt. »Es besteht die Chance, aus dem<br />

klassischen Muster auszubrechen«, sagt<br />

Björn Witte, CEO der Schweizer Investmentfirma<br />

Blue Horizon, die sich auf<br />

Alternativen zu tierischen Produkten<br />

spezialisiert hat. Er spricht von einem<br />

»perfekten Sturm«, der den Boom von<br />

Beyond Meat, Impossible Foods und<br />

anderen Proteinalternativen antreibt (siehe<br />

auch Interview letzte Seite). Als aktuellsten<br />

Baustein für den Erfolg sieht er die Corona-Pandemie,<br />

die zu einer intensiven<br />

Beschäftigung vieler Menschen mit der<br />

eigenen Ernährung geführt hat.<br />

Auch die Gastronomie knapp unterhalb<br />

der Sterneküche reagiert mittlerweile auf<br />

den steigenden Bedarf nach fleischlosem<br />

Essen. Wer darauf achtet, findet in der<br />

Rubrik »Vegetarisch« nicht mehr bloß<br />

Salate, Pasta und Risotto. Vielerorts sind die<br />

Zeiten vorbei, in denen Vegetarier mit<br />

Beilagen wie Kartoffelgratin oder verkochtem<br />

Buttergemüse abgespeist wurden.<br />

<<br />

Fotos: René Flindt<br />

94 falstaff sep <strong>2021</strong>


NEU: planted.pulled BBQ - wie Schwein, nur aus Pflanzen!<br />

Wir bringen nur die hochwertigsten<br />

Proteine mit perfekter Faserung<br />

und Konsistenz auf den Tisch.<br />

Unser planted.pulled enthält neben<br />

Erbsen- auch Sonnenblumen- und<br />

Haferprotein sowie eine<br />

gesunde Portion Vitamin B12!<br />

Erhältlich in ausgewählten EDEKA Filialen<br />

oder im Webshop unter eatplanted.com<br />

Das kommt rein:<br />

2 vegane Burger<br />

Brötchen<br />

1 Tomate, in<br />

Scheiben<br />

geschnitten<br />

1 rote Zwiebel, in<br />

Scheiben<br />

geschnitten<br />

160 g planted.<br />

pulled BBQ<br />

20 g BBQ Sauce<br />

*Nicht mit anderen<br />

Rabattaktionen kombinierbar.<br />

Gültig bis 31.12.<strong>2021</strong>.<br />

So geht‘s:<br />

1. Schneide<br />

die veganen<br />

Burger-Brötchen<br />

in zwei Hälften<br />

und grille sie in<br />

einer Pfanne.<br />

2 . Erhitze das<br />

planted.pulled<br />

BBQ in einer<br />

Pfanne mit<br />

etwas Öl.<br />

3. Eine Seite des<br />

Buns mit der<br />

BBQ-Sauce<br />

bestreichen und<br />

den Burger mit<br />

den restlichen<br />

Zutaten füllen.<br />

Yummy!


gourmet / LEBEN OHNE FLEISCH<br />

<<br />

Stattdessen werden die Köche mutiger<br />

und ambitionierter, woran asiatische<br />

Einflüsse ebenso einen Anteil haben wie der<br />

Trend zu regionalen Zutaten.<br />

Vorreiter waren wie so oft die Köche der<br />

New Nordic Cuisine, allen voran René<br />

Redzepi mit dem »Noma«. Redzepi hat<br />

auch deshalb Maßstäbe gesetzt, weil er<br />

teilweise mit wissenschaftlichen Methoden<br />

und einem eigenen Labor die Grenzen des<br />

bisher Kochbaren verrückte. Insbesondere<br />

für die Fermentation legte Redzepi viele<br />

Grundlagen – und publizierte mit dem<br />

Direktor seines Labors, David Zilber, sogar<br />

ein Buch darüber. Legendär auch der<br />

Shawarma-Spieß aus Sellerie und Trüffel,<br />

der täuschend echt aussah und schmeckte.<br />

Doch selbst Redzepi gab in einem Interview<br />

zu Protokoll, dass das erste rein vegetarische<br />

Menü 2018 »die größte Herausforderung<br />

meiner Karriere« gewesen sei.<br />

Ausnahmekünstler wie Michel Bras in<br />

Laguiole haben früh Ausrufezeichen gesetzt:<br />

Schon 1978 bot Bras ein Gemüse-Menü an,<br />

mit begrenztem Erfolg allerdings. Ende der<br />

1980er-Jahre erfand er den berühmten<br />

Teller »Gargouillou«, eines der poetischsten<br />

Gerichte der Hochküche, bestehend nur aus<br />

Blüten und Gemüsen, allerdings teilweise<br />

mit Speck angebraten. Oder Alain Passard,<br />

der sich im dreifach besternten »L’Arpège«<br />

seit 20 Jahren auf Gemüse konzentriert,<br />

wenn auch nicht ausschließlich. Paul Ivic<br />

hat mit seinem vegetarischen Restaurant<br />

»Tian« in Wien, für das er seit 2014 einen<br />

Stern hält, Pionierarbeit geleistet, Gleiches<br />

gelang Pietro Leemann in Mailand mit dem<br />

»Joia« im Jahr 1996.<br />

Der Boom kam nicht über Nacht,<br />

sondern allmählich – wie eine Idee, deren<br />

Zeit reif ist. Die Beschäftigung mit Gemüse<br />

bringt die Kochkultur zweifellos voran, und<br />

finanziell lohnt es sich auch. Daniel Humm<br />

hat jedenfalls ein klares Feedback für seine<br />

Umstellung auf fleischlose Küche bekommen:<br />

Im »Eleven Madison Park« ist das<br />

komplette Reservierungsfenster bis in den<br />

nächsten Monat hinein ausgebucht.<br />

<<br />

DIE BESTEN<br />

VEGGIE-<br />

RESTAURANTS<br />

Gourmetlokale setzen aus Gründen der Vielfalt<br />

selten ausschließlich auf ein fleischloses<br />

Angebot. Deshalb tauchen in dieser Liste zwar<br />

rein vegetarische und vegane Restaurants<br />

auf, aber auch solche, die nur temporär auf<br />

Produkte tierischen Ursprungs verzichten.<br />

ONA, ARÈS<br />

Die Abkürzung im Namen steht für non-animal<br />

origin – Claire Vallée holte <strong>2021</strong> den ersten<br />

Stern für ein veganes Lokal in Frankreich.<br />

clairevallee.com/en/ona/<br />

COOKIES CREAM, BERLIN<br />

Kreativkopf Stephan Hentschel zählt zu Europas<br />

Pionieren für vegetarische Haute Cuisine, er hält<br />

seit 2017 einen Stern. cookiescream.com<br />

JOIA, MAILAND<br />

Pietro Leemann war seiner Zeit lang voraus,<br />

noch heute ist er Italiens einziger sterneprämierter<br />

Koch mit vegetarischer Küche. joia.it<br />

NOMA, KOPENHAGEN<br />

Überflieger René Redzepi serviert seit 2018<br />

jedes Jahr im Sommer ein ambitioniertes<br />

vegetarisches Menü. noma.dk<br />

MAISON BRAS, LAGUIOLE<br />

Im Zwei-Sterne-Lokal von Sébastien Bras in<br />

Laguiole steht konstant ein ambitioniertes<br />

Gemüse-Menü zur Auswahl. bras.fr<br />

POLLEN STREET SOCIAL, LONDON<br />

Fleisch bekommt man hier auch, doch gehören<br />

ein vegetarisches und ein veganes Menü<br />

fest zum Angebot. pollenstreetsocial.com<br />

ELEVEN MADISON PARK, NEW YORK<br />

Daniel Humm verzichtet in seinem Drei-Sterne-<br />

Lokal seit Kurzem fast vollständig auf tierische<br />

Produkte. elevenmadisonpark.com<br />

L‘ARPÈGE, PARIS<br />

Drei-Sterne-Koch Alain Passard gilt Feinschmeckern<br />

als Gott des Gemüses, er konzentriert sich<br />

seit 20 Jahren auf fleischlose Küche.<br />

alain-passard.com<br />

KING’S JOY, PEKING<br />

Weltweit das erste rein vegetarische<br />

Restaurant, dem der Guide Michelin<br />

drei Sterne verlieh. T: +86 10 8404 9191<br />

TIAN, MÜNCHEN + WIEN<br />

Paul Ivic zählt zu den Vorreitern für pflanzliche<br />

Gourmetküche, für seine zwei Restaurants hält<br />

er jeweils einen Stern. tian-restaurant.com<br />

Im »Tian« in Wien wurde<br />

die fleischlose Haute Cuisine<br />

schon früh zur Blüte<br />

gebracht.<br />

NEUE TAVERNE, ZÜRICH<br />

In einem der spannendsten Restaurants der<br />

Alpenrepublik liegt der Fokus auf Gemüse,<br />

dahinter steht Nenad Mlinarevic.<br />

neuetaverne.ch<br />

Foto: Ingo Pertramer<br />

96 falstaff sep <strong>2021</strong>


YouDinner @ home<br />

Sterneküche für zu Hause – mit den YouDinner-Kochboxen<br />

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(von den besten Früchten bis zu ausgezeichnetem<br />

Fisch und Fleisch), exklusiv zusammengestellt von<br />

YouDinner und ausgewählten Produzenten.<br />

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Suppen & Eintöpfe, Saucen und Jus als<br />

das Gold der Küche und vieles mehr).<br />

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Food« bis zur »HummerBox-Deluxe«, von der<br />

Hommage an die Großmeister bis zur Liebe zur<br />

»Landhausküche«.<br />

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YouDinner-Kochboxen sind kochfertig vorbereitet und können mit wenigen Handgriffen und<br />

ohne spezifische Kochkenntnisse zu einem perfekten Dinner verwandelt werden.<br />

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97 falstaff mai 2017


gourmet / INTERVIEW<br />

JULIA KLÖCKNER:<br />

»BILLIGSTPREISE<br />

SIND UNANSTÄNDIG«<br />

Die Bundeslandwirtschaftsministerin (CDU) spricht im Interview über<br />

das zähe Ringen ums Tierwohl, den Wert von Lebensmitteln und die<br />

Bedeutung regionaler Versorgung. Winzern, die an der Ahr alles verloren<br />

haben, sichert sie unbürokratische Hilfe zu.<br />

INTERVIEW PHILIPP ELSBROCK<br />

FALSTAFF Immer mehr Fleischalternativen<br />

kommen auf den Markt, die teils<br />

täuschend echt schmecken. Wenn Sie sich<br />

zwischen einem Burger mit Rinderhack und<br />

einem mit Erbsenpatty entscheiden müssen<br />

– wozu greifen Sie?<br />

JULIA KLÖCKNER Je nach Lust und Laune<br />

– da bin ich nicht dogmatisch. Wichtig<br />

ist, dass man sich ausgewogen ernährt.<br />

Und es muss nicht jeden Tag Fleisch sein:<br />

Lieber weniger, dafür hochwertig. Fleisch<br />

und Wurst sind keine Produkte wie andere,<br />

dafür haben Tiere gelebt. Deshalb halte ich<br />

auch Billigstpreise für Fleisch, mit denen die<br />

Kunden in die Läden gelockt werden sollen,<br />

für unanständig. Da kann weder Tierwohl<br />

drinstecken, noch kann eine Bauernfamilie<br />

gut davon leben.<br />

Sie kommen aus einer Winzerfamilie und<br />

sind in einer Genussregion groß geworden.<br />

Davon gibt es in <strong>Deutschland</strong> offenbar<br />

zu wenige: EU-weit gehören wir zu den<br />

Ländern, in denen prozentual gesehen am<br />

wenigsten Geld für Lebensmittel ausgegeben<br />

wird. Warum ist das so?<br />

Das ist richtig, in <strong>Deutschland</strong> wird ein vergleichsweise<br />

geringer Anteil des Haushaltseinkommens<br />

für Lebensmittel ausgegeben.<br />

Deshalb habe ich die Informationsoffensive<br />

»Kraut und Rüben. Gibt’s nicht für’n Appel<br />

und’n Ei – Landwirtschaft ist mehr wert.«<br />

gestartet. Wir wünschen uns hochwertige<br />

Lebensmittel, aus der Region, frisch auf<br />

den Tisch, möglichst nachhaltig produziert.<br />

Aber das gibt es eben nicht zum Nulltarif.<br />

Wir Verbraucher sind ambivalente Wesen:<br />

Für ein ordentliches Motorenöl zahlen<br />

Autofahrer bereitwillig 20 Euro und mehr<br />

pro Liter, beim Salatöl sind zwei Euro aber<br />

schon zu viel.<br />

In Ihrer Amtszeit sollte <strong>Deutschland</strong> zum<br />

Vorreiter beim Tierwohl werden. Ein staatliches<br />

Kennzeichen für Tierwohl gibt es bis<br />

heute nicht, stattdessen preschen Discounter<br />

und Supermärkte mit Selbstverpflichtungen<br />

vor. Woran liegt das?<br />

Gerade beim Tierwohl sind wir in dieser<br />

Legislaturperiode so weit gekommen wie<br />

keine Regierung vor uns. Wir sind weltweit<br />

die Ersten, die aus dem Kükentöten aussteigen.<br />

Die betäubungslose Ferkelkastration<br />

haben wir verboten, ebenso die Kastenstandshaltung.<br />

Die EU-Kommission habe<br />

ich mit weiteren Mitgliedsstaaten zudem<br />

aufgefordert, Tiertransporte in Drittstaaten<br />

EU-weit zu verbieten. Und dass es das Tierwohlkennzeichen<br />

noch nicht gibt – das im<br />

Übrigen viel ambitionierter ist als das<br />

<<br />

Foto: Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com<br />

98 falstaff sep <strong>2021</strong>


Als Ministerin für<br />

Landwirtschaft<br />

und Ernährung<br />

befasst sich Julia<br />

Klöckner noch<br />

mindestens bis zum<br />

26. September mit<br />

vielen Themen rund<br />

um Lebensmittel und<br />

deren Erzeugung.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

99


gourmet / INTERVIEW<br />

<<br />

Haltungskennzeichen des Handels –,<br />

das liegt an der SPD. Mit fadenscheinigen<br />

Gründen hat sie sich quergestellt. Sie weiß<br />

sehr genau, dass ein national verpflichtender<br />

Alleingang europarechtlich nicht möglich<br />

ist.<br />

Ein Berliner Sternerestaurant wirbt mit<br />

dem Slogan »Fass dein Essen wieder an«.<br />

Viele Menschen haben aber keine Ahnung<br />

davon, wo ihre Lebensmittel herkommen.<br />

Hofschlachtungen wie zu Großmutters<br />

Zeiten gibt es hierzulande kaum, was auch<br />

an einer Vielzahl von Regeln liegt. Wie lässt<br />

sich die Kluft zwischen Konsumenten und<br />

Produzenten überwinden?<br />

Ich sehe da durchaus Veränderungen. Übrigens<br />

gerade in der Corona-Pandemie –<br />

das zeigen Umfragen meines Ministeriums.<br />

Lebensmittel aus der Region haben<br />

an Bedeutung gewonnen, es ist insgesamt<br />

ein neues Bewusstsein für Lebensmittel<br />

entstanden – und für die Arbeit derjenigen,<br />

die sie produzieren. Aber mal ganz abgesehen<br />

davon: Eine Landwirtschaft wie zu<br />

Großmutters und Großvaters Zeiten wollen<br />

wir ja ohnehin nicht mehr – da war der<br />

Umgang mit Umweltschutz und Tierwohl<br />

noch ein ganz anderer. Unsere Landwirtschaft<br />

heute ist modern, digitalisiert und<br />

hat Ressourcen-, Klimaschutz und tierwohlgerechte<br />

Haltung genauso im Blick wie die<br />

Sicherung der Ernährung.<br />

Sie waren kürzlich im von den Sturzfluten<br />

besonders betroffenen Ahrtal. Welchen Eindruck<br />

hatten Sie von der Lage der Winzer<br />

vor Ort?<br />

Das Ausmaß der Zerstörung im Ahrtal<br />

und die Tragödien, die sich zugetragen<br />

haben, sind erschütternd. Auch bei den<br />

Winzern: 65 der 68 Weinbaubetriebe sind<br />

massiv von der Katastrophe betroffen.<br />

Keller, Inventar und Häuser sind mitunter<br />

komplett zerstört. Zudem sind 20 Prozent<br />

der Rebflächen beschädigt – teilweise gibt<br />

es einen Totalschaden mit mindestens drei<br />

Jahren Ernteausfall. Bei den Weinbeständen<br />

rechnet man mit einem Komplettverlust des<br />

Jahrgangs 2020, darüber hinaus mit Teilverlusten<br />

der Jahrgänge 2019 und 2018.<br />

»FÜR EIN MOTORÖL<br />

ZAHLEN AUTOFAHRER<br />

20 EURO UND MEHR,<br />

FÜR EIN SALATÖL SIND<br />

ZWEI EURO MANCHMAL<br />

SCHON ZU VIEL.«<br />

JULIA KLÖCKNER BUNDESLANDWIRT-<br />

SCHAFTSMINISTERIN (CDU)<br />

Was können Winzer tun, die vor dem<br />

Nichts stehen?<br />

Ich kann sie nur ermutigen, nicht aufzueine<br />

befristete Ausnahmeregelung von den<br />

eigentlichen Bestimmungen zur Kennzeichnung<br />

ein. Wo es geht, müssen wir jetzt nach<br />

so einer Katastrophe schnell und pragmatisch<br />

helfen.<br />

Bitte werfen Sie für uns einen Blick in die<br />

Zukunft: Wie sehen Landwirtschaft und<br />

Ernährung im Jahr 2030 aus?<br />

Auch im Jahr 2030 wird es eine Gemeinwohlleistung<br />

sein, die Ernährung in<br />

<strong>Deutschland</strong> zu sichern. Die Pandemie<br />

hat uns gelehrt, wie wichtig die heimische<br />

regionale Versorgung auch in Zukunft ist.<br />

Dort, wo Nahrungsmittel erzeugt werden,<br />

muss das immer auch nachhaltig geschehen.<br />

Der Anteil des Ökolandbaus soll bis<br />

2030 auf 20 Prozent ausgebaut werden.<br />

Und was 2030 auf unseren Tellern landet?<br />

Regionale Produkte und Tierwohl werden<br />

eine immer größere Rolle spielen. Um Ihre<br />

Eingangsfrage aufzugreifen: Es wird wohl<br />

eine Co-Existenz von Rinderhack und Erbsenpatty<br />

bleiben ...<br />

geben. Die Rotweine der Ahr zählen zu<br />

den besten der Welt. Wir haben mit der<br />

Landwirtschaftlichen Rentenbank Liquiditätshilfeprogramme<br />

auf den Weg gebracht,<br />

sodass der Wiederaufbau zu einem »symbolischen«<br />

Zinssatz von 0,01 Prozent finanziert<br />

werden kann. Wichtig auch: Es gibt in<br />

den Betrieben noch unversehrt gebliebene<br />

Weinflaschen, die allerdings verdreckt sind,<br />

teilweise fehlen die Etiketten. Damit die<br />

Winzer diese trotzdem verkaufen können,<br />

setze ich mich bei der EU-Kommission für <<br />

Foto: BMEL/ Xander Heinl / photothek.de<br />

100 falstaff sep <strong>2021</strong>


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102 falstaff sep <strong>2021</strong>


SO GEHT<br />

FLEISCHLOS<br />

Auf Fleisch zu verzichten bedeutet schon lange nicht mehr, auf Vielfalt<br />

und Genuss zu verzichten. Dass auch vegetarische und vegane Gerichte ein<br />

Aromenfeuerwerk abbrennen können, beweisen diese drei Kreationen.<br />

FOTOS LENA STAAL / STAAL & JOHS<br />

KONZEPT & PRODUKTION EVA BAUER & ISABELLA GEHART<br />

FOODSTYLING GITTE JAKOBSEN<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

103


gourmet / REZEPTE<br />

104 falstaff sep <strong>2021</strong>


AUBERGINEN & SEITLING<br />

Miso, Bulgur, Pinienkerne<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DIE AUBERGINEN<br />

2 Auberginen<br />

30 g Margarine<br />

100 ml Gemüsefond<br />

50 g weiße Misopaste<br />

Etwas Öl<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DER AUBERGINEN<br />

– Die Auberginen waschen, schälen und halbieren.<br />

– Die Margarine, den Gemüsefond und die weiße<br />

Misopaste in einer Schüssel vermengen.<br />

– Nun die Auberginenhälften mithilfe eines Pinsels<br />

mit Öl einstreichen, mit Salz und Pfeffer würzen<br />

und flach auf ein Blech legen.<br />

– Anschließend die Misomarinade ebenfalls auf die<br />

Auberginenhälften pinseln und im Backofen bei<br />

160 °C für 40 Minuten weich garen.<br />

– Die Misomarinade alle zehn Minuten erneut auf<br />

die Hälften pinseln.<br />

ZUTATEN FÜR DAS KRÄUTERÖL<br />

50 g Dill, frisch gehackt<br />

100 ml Distelöl<br />

ZUBEREITUNG DES KRÄUTERÖLS<br />

– Den frisch gehackten Dill und das Distelöl<br />

vermengen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE PINIENKERNEMULSION<br />

120 g Pinienkerne<br />

100 ml Maiskeimöl<br />

100 ml Sojasahne<br />

100 ml Gemüsefond<br />

1 Prise Salz<br />

ZUBEREITUNG DER PINIENKERNEMULSION<br />

– Zunächst die Pinienkerne zusammen mit dem<br />

Maiskeimöl in einer Pfanne goldbraun rösten.<br />

(Vier Teelöffel von den Pinienkernen für die<br />

abschließende Dekoration aufheben.)<br />

– Anschließend die Kerne abtropfen und das<br />

restliche Öl für einen späteren Schritt zur Seite<br />

stellen.<br />

– Die restlichen Pinienkerne wieder zurück in die<br />

Pfanne geben und die Sojasahne, den Gemüsefond<br />

sowie das Salz hinzufügen.<br />

– Das Ganze aufkochen und fein pürieren.<br />

ZUTATEN FÜR DIE DUXELLES<br />

4 Stück Kräuterseitlinge<br />

1 Schalotte, in feine Würfel geschnitten<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

10 Thymianblätter<br />

1 EL Olivenöl<br />

ZUBEREITUNG DER DUXELLES<br />

– Die Kräuterseitlinge in Scheiben schneiden<br />

und kurz für fünf Minuten im Ofen bei Oberhitze<br />

grillen.<br />

– Die Seitlinge fein würfeln.<br />

– Dann die Pilze zusammen mit den Schalotten,<br />

dem Salz, dem Pfeffer sowie den Thymianblättern<br />

in einer Pfanne mit Olivenöl anschwitzen<br />

und anschließend kalt stellen.<br />

ZUTATEN FÜR DAS PINIENKERNMALTO<br />

20 ml Restöl von den gerösteten Pinienkernen<br />

20 g Maltodextrin<br />

1 Prise Salz<br />

Rezept von Lewis Emerson, Restaurant<br />

»Die Sattlerei«, Wien, Österreich<br />

Die »Sattlerei« in der Wiener Leopoldstadt ist ein<br />

gelungenes Gesamtkonzept aus Restaurant,<br />

Weinbar, Greißlerei und Vinothek. In dem Lokal von<br />

Ex-Banker Jürgen Sattler herrscht seit Ende des<br />

Lockdowns endlich Vollbetrieb. Küchenchef Lewis<br />

Emerson und sein Team verwöhnen ihre Gäste mit<br />

außergewöhnlichen Kreationen, wobei Genuss und<br />

Leidenschaft immer im Mittelpunkt stehen.<br />

ZUBEREITUNG DES PINIENKERNMALTOS<br />

– Das restliche Pinienkernöl und das Maltodextrin<br />

mit einem Schneebesen vermengen und mit<br />

einer Prise Salz abschmecken.<br />

ZUTATEN FÜR DEN BULGUR<br />

400 g Wasser<br />

200 g Bulgur<br />

1 kleine Tomate<br />

Die Schale einer Zitrone<br />

10 g Petersilie, fein gehackt<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DES BULGURS<br />

– Das Wasser, den Bulgur und eine eingeschnittene<br />

Tomate in einem Topf aufkochen.<br />

– Sobald der Inhalt kocht, den Topf vom Herd nehmen<br />

und den Deckel darauf geben.<br />

– Den Bulgur ausdampfen lassen, bis er nur mehr<br />

lauwarm ist.<br />

– Das Ganze mit der Zitronenschale, der Petersilie<br />

sowie Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

– Die eingeschnittene Tomate ausdrücken, die<br />

Schale entfernen und das Tomatenfleisch in den<br />

Bulgur einrühren.<br />

ZUTATEN FÜR DAS TOPPING DER<br />

AUBERGINEN<br />

32 Scheiben Kräuterseitlinge<br />

32 Stk. Trüffelkartoffelchips<br />

20 Blätter Jung-Blutampfer<br />

4 TL geröstete Pinienkerne<br />

ANRICHTEN<br />

Die Pinienkernemulsion, das Kräuteröl sowie die<br />

Duxelles kreisförmig in der Mitte eines Tellers auftragen.<br />

Eine der Auberginenhälften darauf platzieren.<br />

Nun den Bulgur und das Pinienkernmalto hinzufügen.<br />

Zum Schluss die verschiedenen Toppings<br />

dekorativ verteilen.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2017 Rotgipfler Ried Satzing<br />

Weingut Johanneshof Reinisch<br />

Thermenregion, Österreich<br />

Die österreichische Weißweinrarität ist ein toller<br />

Speisenbegleiter mit Aromen von reifen Tropenfrüchten,<br />

Orangenzesten und glänzt mit ihrer<br />

kühlen, feinen Holzwürze. Ohne Zweifel einer der<br />

besten Sortenvertreter am Markt.<br />

weinfurore.de, € 20,90<br />

Foto: beigestellt<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

105


gourmet / REZEPTE<br />

FREGOLA SARDA<br />

Belugalinsen, Karotten und kandierter Ingwer<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DIE FREGOLA SARDA<br />

300 g geröstete Fregola sarda<br />

40 g Butter<br />

40 g geriebener Parmesankäse<br />

Kandierter Ingwer (wie bei Sushi), zur Deko am<br />

Schluss<br />

ZUBEREITUNG DER FREGOLA SARDA<br />

– Die Fregola sarda 10 bis 12 Minuten in<br />

kochendem Salzwasser kochen.<br />

– Abgießen und in einem Topf mit Butter und<br />

Parmesankäse wie für ein traditionelles Risotto<br />

alla parmigiana cremig kochen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE BELUGALINSEN<br />

30 g Staudensellerie, brunoise<br />

30 g Karotten, brunoise<br />

30 g goldene Zwiebel, brunoise<br />

Etwas Olivenöl<br />

Salz<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

250 g Belugalinsen<br />

Gemüsebrühe<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DER BELUGALINSEN<br />

– In einem Topf den Sellerie, die Karotten und die<br />

Zwiebeln mit dem Olivenöl, einer Prise Salz und<br />

dem Rosmarin leicht anbraten.<br />

– Dann die Linsen hinzufügen und mit der<br />

Gemüsebrühe kochen, bis sie gar sind.<br />

– Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

ZUTATEN FÜR DIE KAROTTENCREME<br />

2 Schalotten<br />

Olivenöl<br />

Salz<br />

300 g Karotten, geschält und gewürfelt<br />

Gemüsebrühe<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DER KAROTTENCREME<br />

– Die Schalotten schälen und brunoise schneiden.<br />

– In einer Pfanne mit Olivenöl und einer Prise Salz<br />

anbraten.<br />

– Die Karotten hinzufügen und 2 bis 3 Minuten bei<br />

mittlerer Hitze anbraten.<br />

– Mit Gemüsebrühe bedecken und kochen, bis<br />

die Karotten durchgegart sind und die Brühe<br />

vollständig aufgesogen wurde.<br />

– Alles mithilfe eines Thermomix oder eines<br />

Stabmixers pürieren.<br />

– Mit Salz und Pfeffer abschmecken und in einer<br />

Tüte en poche abfüllen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE GERÖSTETEN LILA<br />

KAROTTEN<br />

2 lila Karotten<br />

Salz<br />

Olivenöl<br />

Pfeffer<br />

2 Zweige frischer Thymian<br />

ZUBEREITUNG DER LILA KAROTTEN<br />

– Die Karotten schälen und in einer Folie im belüfteten<br />

Ofen bei 170 °C 20 bis 25 Minuten mit Salz,<br />

Olivenöl, Pfeffer und frischem Thymian backen.<br />

– Die Karotten nach dem Garen nach Belieben<br />

schneiden und beiseitestellen.<br />

Rezept von Salvatore Frequente, Restaurant<br />

»Hide & Seek«, Ascona, Schweiz<br />

Der gebürtige Sizilianer Salvatore Frequente war<br />

lange Zeit auf Sardinien tätig und kochte anschließend<br />

in verschiedenen Häusern der Tschuggen-<br />

Hotelgruppe in Arosa, St. Moritz und Ascona. Im<br />

»Hide & Seek« im Hotel »Giardino Ascona« lässt<br />

sich der mehrfach ausgezeichnete Virtuose von der<br />

regionalen und saisonalen Küche, gerne mit einem<br />

Hauch Ayurveda, inspirieren.<br />

ZUTATEN FÜR DIE KAROTTEN-INGWER-<br />

SUPPE<br />

2 Schalotten<br />

40 g frischer Ingwer, geschält und in Juliennescheiben<br />

geschnitten<br />

Olivenöl<br />

Salz<br />

300 g Karotten, geschält und gewürfelt<br />

Gemüsebrühe<br />

300 g Kokosmilch<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DER KAROTTEN-INGWER-<br />

SUPPE<br />

– Die Schalotten schälen und brunoise schneiden.<br />

– In einer Pfanne die Schalotten und den Ingwer<br />

mit dem Olivenöl und einer Prise Salz anbraten.<br />

– Die Karotten hinzufügen und 2 bis 3 Minuten bei<br />

mittlerer Hitze anbraten.<br />

– Mit Gemüsebrühe bedecken und kochen, bis<br />

die Karotten durchgegart sind und die Brühe<br />

vollständig aufgesogen wurde.<br />

– Alles mithilfe eines Thermomix oder eines<br />

Stabmixers pürieren.<br />

– Währenddessen die Kokosmilch hinzufügen, bis<br />

man die Konsistenz einer Suppe erhält.<br />

– Mit dem Salz und dem Pfeffer abschmecken.<br />

SERVIEREN<br />

Zuerst eine runde Tasse mit 12 Zentimeter Durchmesser<br />

in die Mitte einer ziemlich großen Schüssel<br />

stellen. Am Boden erst einen Löffel Karottencreme<br />

verteilen, dann die cremige Fregola sarda und zum<br />

Schluss die Belugalinsen. Die Oberseite mit mehr<br />

Karottencreme, gerösteten lila Karotten und kandiertem<br />

Ingwer dekorieren. Jetzt die Karotten-Ingwer-Suppe<br />

um die Fregola sarda gießen. Wahlweise<br />

mit ein paar frischen Sprossen dekorieren.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2019 Granito Ticino Bianco DOC<br />

Tenimento dell’Ör, Agriloro Meinrad Perler,<br />

Tessin, Schweiz<br />

Eine lebendige Cuvée aus verschiedenen Sorten,<br />

die zwölf Monate lang im Barrique gereift wurde.<br />

Der Granito zeigt sich sehr fruchtig, intensiv und<br />

fein mit Zitrus- und Fruchtnoten, leicht vanillig<br />

vom Barriqueausbau, mit guter Komplexität und<br />

Harmonie. vonsalis-wein.ch, ca. € 27,–<br />

1<strong>06</strong> falstaff sep <strong>2021</strong>


Foto: beigestellt<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

107


gourmet / REZEPTE<br />

108 falstaff sep <strong>2021</strong>


BUNTE BETE<br />

mit Krapfen<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DIE ROTE BETE<br />

2 Bund kleine Rote Bete<br />

Etwas Meersalz<br />

Etwas Thymian<br />

ZUBEREITUNG DER ROTEN BETE<br />

– Die Bete waschen und mit dem Meersalz und<br />

dem Thymian in Alupapier einschlagen<br />

(alles auf 4 Päckchen verteilen).<br />

– Nun bei 180 °C 30 bis 40 Minuten backen und<br />

mit einem Zahnstocher testen, ob alles<br />

weich/gar ist.<br />

– Anschließend die Bete abkühlen lassen und<br />

schälen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE SOSSE<br />

1 l Sojasauce<br />

250 ml Mirin (Reisessig)<br />

1 Bund Shiso-Blätter<br />

1 l Rote-Bete-Saft<br />

ZUBEREITUNG DER SOSSE<br />

– Alle Zutaten zusammenfügen und eine Woche<br />

einlegen. (Ersatzweise kann man auch Ponzu-<br />

Sauce in einem Asiashop kaufen.)<br />

– Danach die Shiso-Blätter herausnehmen und die<br />

Flüssigkeit auf 500 ml reduzieren.<br />

– Den Rote-Bete-Saft auf 300 ml reduzieren.<br />

– Anschließend den Sud mit der Shiso-Soja-Reduktion<br />

abschmecken und etwas abbinden.<br />

– Zum Schluss die kleinen Roten Beten (aus Schritt<br />

1) dazugeben und erwärmen.<br />

ZUBEREITUNG DER MARINIERTEN BETE<br />

– Die Gelbe Bete waschen und mithilfe einer<br />

Aufschnittmaschine oder einer Mandoline in<br />

dünne Scheiben schneiden.<br />

– Die Schalotte in Ringe schneiden und mit dem<br />

Salz, dem Balsamico und dem Öl vakuumieren<br />

(einlegen reicht auch).<br />

– Anschließend die Gelbe Bete darin 20 Minuten<br />

marinieren.<br />

ANRICHTEN<br />

Die Soße in einen tiefen Teller geben und die<br />

Krapfen sowie die Gelbe Bete dekorativ anrichten.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2019 Furmint Gorca<br />

Vino Gross, Haloze, Slowenien<br />

Nuancen von Apfelblüten, dezenter Aprikose.<br />

Zitronenzesten, Minze und reife Quitte runden<br />

das Bukett ab. Die frische Säure zieht den Wein<br />

lange über den Gaumen und endet mit einem<br />

animierenden Zitrus-Apfel-Aroma. Dezenter<br />

Gerbstoff und Kalkstaub runden den Körper ab.<br />

shop.suffberlin.de, € 17,95<br />

Foto: Marcus Zumbansen<br />

ZUTATEN FÜR DIE KRAPFEN<br />

250 ml Wasser<br />

100 g Butter<br />

8 g Salz<br />

200 g Mehl<br />

5 Eier<br />

Fett zum Frittieren<br />

ZUBEREITUNG DER KRAPFEN<br />

– Das Wasser zusammen mit der Butter und<br />

dem Salz aufkochen.<br />

– Das Mehl hinzufügen und einen Brandteig<br />

herstellen.<br />

– Nun die Eier nach und nach mit einem Zauberstab<br />

unterheben oder in einem Rührgerät<br />

einarbeiten.<br />

– Sobald ein geschmeidiger Teig entstanden ist,<br />

mit einem Löffel Nocken formen und in heißem<br />

Fett bei 180 °C herausfrittieren.<br />

ZUTATEN FÜR DIE MARINIERTE BETE<br />

1 Gelbe Bete<br />

1 Schalotte<br />

Salz<br />

4 cl heller Balsamico, 2 cl Öl<br />

Rezept von Stephan Hentschel, Restaurant<br />

»Cookies Cream«, Berlin, <strong>Deutschland</strong><br />

Als das »Cookies Cream« im Jahr 2007 eröffnet<br />

hat, wusste man mit vegetarischer Gourmetküche<br />

noch nicht viel anzufangen. Dass das Lokal heute<br />

ein Fixpunkt in der lokalen sowie internationalen<br />

Restaurantszene ist, verdankt es vor allem Küchenchef<br />

Stephan Hentschel. Die Mühe hat sich auf jeden<br />

Fall bezahlt gemacht, 2018 wurde das Restaurant<br />

mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

109


gourmet / WISSENSCHAFT<br />

VEGAN –<br />

MIT GENUSS<br />

UND OHNE<br />

MANGEL?<br />

110 falstaff sep <strong>2021</strong>


Vegane Ernährung polarisiert,<br />

stellt Vertrautes in Frage, nimmt<br />

spätestens seit der Klimadebatte<br />

Fahrt auf und braucht für eine<br />

gesunde Rundum-Versorgung des<br />

Körpers jedenfalls mehr Know-how<br />

als andere Ernährungsweisen.<br />

Dieses Know-how wäre allerdings<br />

auch für Nicht-Veganer hilfreich.<br />

TEXT MARLIES GRUBER<br />

ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff<br />

111


gourmet / WISSENSCHAFT<br />

Entgegen landläufiger Annahme<br />

machen vegan lebende Menschen<br />

weiterhin nur einen kleinen<br />

Bruchteil der Gesellschaft<br />

aus: Gerade einmal ein Prozent<br />

verzichtet völlig auf tierische Produkte, also<br />

auf Fleisch, Wurst, Eier und Fisch ebenso<br />

wie auf Milch, Käse und Honig. Die Gründe<br />

dafür sind mannigfaltig. Tierethik,<br />

Gesundheit und Klima stehen dabei weit<br />

oben. Insbesondere junge, höher gebildete<br />

Menschen entschließen sich zunehmend,<br />

sich rein pflanzlich zu ernähren. Diese setzen<br />

sich in der Regel generell intensiv mit<br />

Ernährung auseinander – und das ist auch<br />

nötig, damit sich »vegan« nährstoffbedarfdeckend<br />

und wohlschmeckend in die Praxis<br />

umsetzen lässt und die gesundheitlichen<br />

Risiken gering gehalten werden.<br />

Denn Veganer essen zwar mehr Gemüse,<br />

Obst und (Vollkorn-)Getreide, konsumieren<br />

weniger Tabak und Alkohol und bewegen<br />

sich meist mehr als der Bevölkerungsdurchschnitt.<br />

Dadurch haben sie einen niedrigeren<br />

Cholesterinspiegel und ein geringeres<br />

Risiko für Bluthochdruck, Herzkrankheiten<br />

sowie Typ-2-Diabetes. Allerdings gilt bei<br />

einer rein pflanzlichen Ernährungsweise die<br />

Versorgung mit einigen Nährstoffen als<br />

potenziell kritisch.<br />

EIWEISS KAUM EIN PROBLEM<br />

Häufig werden zur Überprüfung der Nährstoffversorgung<br />

allgemeine Blutbilder empfohlen.<br />

Katharina Petter von der Veganen<br />

Gesellschaft Österreich und Karl Zwiauer<br />

vom Landesklinikum St. Pölten warnten<br />

aber zuletzt in einem Interview des »forum.<br />

ernährung heute«, sich allein darauf zu verlassen,<br />

da etwa ein Vitamin-B12-, Jod- oder<br />

Eisenmangel so nicht rechtzeitig zu erkennen<br />

ist. Vielmehr ist der Mangel bereits eingetreten,<br />

wenn sich das Blutbild verändert<br />

zeigt. Empfohlen wird daher eine jährliche<br />

konkrete Untersuchung der kritischen<br />

Nährstoffe für Erwachsene und Kinder.<br />

Anders als man glauben möchte, ist dabei<br />

Eiweiß in den seltensten Fällen das Problem:<br />

Statt der tierischen Eiweißquellen<br />

Fisch, Fleisch und Ei sowie Milch und<br />

Milchprodukten finden sich Hülsenfrüchte,<br />

Nüsse, Produkte wie Tofu und Seitan sowie<br />

pflanzliche Milchalternativen wie Reis-,<br />

Hafer- oder Sojadrinks in den Ernährungsempfehlungen.<br />

Damit ist die Eiweißaufnahme<br />

gut zu bewerkstelligen.<br />

112 falstaff sep <strong>2021</strong>


VEGANE ERNÄHRUNG VERLANGT AUFMERKSAMKEIT, UM<br />

NÄHRSTOFFMANGEL ZU VERMEIDEN. DIE VERSORGUNG<br />

MIT AUSREICHEND EIWEISS IST DABEI ALLERDINGS NICHT<br />

DAS PROBLEM. VIELMEHR GILT ES AUF EINIGE VITAMINE ZU<br />

ACHTEN, VON DENEN WIR – UNABHÄNGIG VON UNSERER<br />

ERNÄHRUNGSWEISE – MEIST ZU WENIG AUFNEHMEN.<br />

Die »VeChi«-Studie aus Dortmund zeigt,<br />

dass selbst bei Kindern die Zufuhrraten von<br />

Eiweiß durchwegs über den Richtwerten<br />

liegen, egal, ob sie sich omnivor, vegetarisch<br />

oder vegan ernähren. Besonders Sojaprodukte<br />

weisen hochwertiges Eiweiß auf.<br />

Ebenso punkten Pistazien, da sie alle essenziellen<br />

Aminosäuren enthalten. Auch Pilze<br />

können zur Eiweißaufnahme beitragen.<br />

WAS FAST ALLEN FEHLT<br />

Konkret ist für eine ausreichende Versorgung<br />

auf ein paar Feinheiten zu achten, die<br />

in der veganen Lebensmittelpyramide des<br />

deutschen Instituts für alternative und<br />

nachhaltige Ernährung (IFANE) veranschaulicht<br />

sind. Richtet man seinen Speiseplan<br />

nach den Empfehlungen aus, werden<br />

bei fast allen Nährstoffen die Referenzwerte<br />

erreicht oder überschritten. Besonderes<br />

Augenmerk verlangen allerdings folgende<br />

Mikro- und Makronährstoffe:<br />

• Vitamin B12 muss zugeführt werden, da<br />

es nur in tierischen Produkten vorkommt.<br />

Dazu gibt es für jedes Lebensalter Empfehlungen<br />

zu Frequenz und Dosis. Eine<br />

individuelle Abklärung wäre gut, da die<br />

Langzeitfolgen einer Überdosierung<br />

unklar sind. Eine regelmäßige Überprüfung<br />

der Körperspeicher ist erforderlich.<br />

• Nötig ist eine Nahrungsergänzung auch<br />

bei Omega-3-Fettsäuren, für die es mit<br />

EPA-/DHA angereicherte Öle und Ölkapseln<br />

gibt, zum Beispiel Leinöl. Auch die<br />

Meeresalge Nori fungiert als Quelle.<br />

• Eisen und Jod sind unabhängig von<br />

Ernährungsweisen ein Problem. So zeigt<br />

sich zwar, dass die Eisenzufuhr bei vegan<br />

essenden Kindern am höchsten ist, jedoch<br />

ist die Verfügbarkeit aus pflanzlichen<br />

Quellen nicht so gut. Um die Eisenabsorption<br />

zu verbessern, wird generell<br />

empfohlen, gleichzeitig Vitamin C aufzunehmen.<br />

Am besten ist es, eisenreiches<br />

Gemüse wie Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide,<br />

Spinat, Erbsen oder Schwarzwurzeln<br />

mit Zitrusfrüchten, Paprika, Grünkohl<br />

oder Brokkoli zu kombinieren. Jod<br />

kann über angereichertes Speisesalz und<br />

Nori-Algen aufgenommen werden.<br />

• Auch die Versorgung mit Kalzium kann<br />

schwierig sein. Das Problem: Da vom<br />

Körper Kalzium aus den Knochen entnommen<br />

wird, um den Wert im Blut konstant<br />

zu halten, zeigt ein Blutbild trotz<br />

Mangels meist Werte im Normalbereich.<br />

Das ist gerade bei Kindern kritisch, weil<br />

sich die Knochen bei Kalzium-Mangel<br />

nicht optimal ausbilden können. Viel Kalzium<br />

enthalten Hülsenfrüchte wie Bohnen<br />

und Kichererbsen, Kohl, Oliven oder Nüsse,<br />

Brokkoli, Rucola, Sesam und Sojaprodukte.<br />

Weiters sind kalziumreiche Mineralwässer<br />

ideal, also jene mit mehr als<br />

150 mg Kalzium pro Liter. Zusätzlich<br />

können mit Kalzium angereicherte<br />

Milchalternativen eine ausreichende Aufnahme<br />

erleichtern.<br />

• Bei Vitamin D reicht die Zufuhr über die<br />

Nahrung unabhängig von der Ernährungsweise<br />

nicht aus. Es wird bei ausreichender<br />

Sonnenexposition vom Körper<br />

selbst zur Genüge produziert. Vor allem<br />

in den lichtarmen Monaten Oktober bis<br />

März sollte Vitamin D supplementiert<br />

werden – was jedoch für alle Menschen in<br />

unseren Breitengraden gilt. <<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der Wissenschaft:<br />

go.falstaff.com/science<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

113


gourmet / ESSAY<br />

WIR SIND,<br />

WAS WIR ESSEN<br />

Massentierhaltung und industrialisierte Landwirtschaft schaden der Natur, also<br />

uns selbst. Außerdem verspricht erst die Alternative dazu wahrhaften Genuss.<br />

In der Entwicklung des Menschen<br />

gab es einen sehr langen Zeitabschnitt,<br />

in dem der Mensch mit seiner<br />

Umwelt im Gleichgewicht war.<br />

Unsere Vorfahren zogen durch die<br />

Welt, sammelten Essbares, entwickelten<br />

ihre sozialen Fähigkeiten, machten Kunst<br />

und Liebe, manchmal erlegten sie gemeinsam<br />

ein Tier, das dann zu einem Festmahl<br />

für die Sippe wurde. Man könnte meinen,<br />

es war eine gute Zeit. Doch der Menschen<br />

Sinnen trieb sie woandershin.<br />

Vor 10.000 bis 12.000 Jahren begann der<br />

Mensch, sesshaft zu werden. Etwas sein<br />

»Eigen« zu nennen, bedeutete einen Bruch<br />

mit der bis dahin gelebten Kulturgeschichte<br />

des Menschen. Was besessen wurde, gab<br />

dem Einzelnen von nun an seinen Wert. Die<br />

Pflege des Besitzes und Vorsorge waren<br />

notwendig, so entwickelte sich die Landwirtschaft.<br />

Wildpflanzen wurden nach und<br />

nach kultiviert, Wildtiere domestiziert und<br />

Göttern mit der Bitte um ein gnädiges<br />

Schicksal geopfert.<br />

Sesshaftigkeit, Besitz, Dominanz und<br />

Domestikation sind eng miteinander verbunden,<br />

Kapital wurde bald durch die Anzahl<br />

der Köpfe – capita – der Herde repräsentiert.<br />

Der Mensch begann, im Schweiße seines<br />

Angesichts seine neue Lebensgrundlage zu<br />

gestalten. Was damals als Fortschritt begann,<br />

ist heute in eine Sackgasse geraten. Massentierhaltung<br />

und industrialisierte Landwirtschaft<br />

sind unsere Errungenschaften. Selbstverständlich<br />

hat die Erderhitzung heute<br />

etwas mit unserer Ernährung zu tun.<br />

Essen schärft unsere Sinne, entfacht Freude<br />

und bringt uns mit Freunden zusammen,<br />

beim gemeinsamen Genuss wird das Leben<br />

zum Fest. Wir werden zugewandt, sozial<br />

und großzügig. Kann es sein, dass unsere<br />

Nahrung, die uns so viel Freude bereitet,<br />

unseren Planeten zerstört? Der uns eigene<br />

Egoismus, unser Perfektionismus, unser<br />

Wille, in der Landwirtschaft alles zu rationalisieren,<br />

zu merkantilisieren, hat die Welt<br />

aus dem Gleichgewicht gebracht.<br />

VOM HAUSTIER ZUM NUTZTIER<br />

Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion<br />

mit der Änderung der Landnutzung –<br />

etwa durch die Zerstörung der Regenwälder,<br />

um Platz zu machen für unser Viehfutter<br />

– machen 37 Prozent der weltweiten<br />

CO2-Emissionen aus. Um die Tiere der<br />

Bauern in der EU zu füttern, benötigt es<br />

63 Prozent der EU-weiten Ackerfläche und<br />

zusätzlich außerhalb der EU eine Fläche,<br />

die der gesamten Landwirtschaft <strong>Deutschland</strong>s<br />

entspricht, hauptsächlich in den Regionen<br />

früherer Regenwälder. So viel Sachaufwand<br />

erfordert Massentierhaltung.<br />

Und wie ergeht es den Tieren dabei? Als<br />

ich Kind war, hießen Tiere auf dem Bauernhof<br />

»Haustiere«, heute werden sie »Nutztiere«<br />

genannt. Die Begriffsänderung<br />

schafft Distanz. Ist etwas zum Nutzen, wird<br />

es zur Sache, und eine Sache können wir<br />

ohne Skrupel benutzen.<br />

Ein Tier, das mir persönlich ganz nahe ist,<br />

ist das Rind – eines der wunderbarsten<br />

Geschöpfe auf dieser Erde. Mensch und<br />

Rind gingen für viele Jahrtausende eine<br />

Schicksalsgemeinschaft ein. In der Beziehung<br />

zueinander schütten Mensch und<br />

Rind Oxytocin aus. Mensch und Rind können<br />

einander glücklich machen, wenn sie<br />

sich aufeinander einlassen, sagt uns das<br />

114 falstaff sep <strong>2021</strong>


WERNER LAMPERT<br />

ist Nachhaltigkeitsexperte,<br />

Bio-Pionier und Autor.<br />

Er entwickelte die<br />

erfolgreichen Bio-<br />

Marken »Zurück zum<br />

Ursprung« und<br />

»Ja! Natürlich« und initiierte<br />

das Nachhaltigkeitsmagazin<br />

nachhaltigkeit<br />

neudenken.org.<br />

Massentierhaltung und industrialisierte<br />

Landwirtschaft, gängige Praxis in der<br />

Schweinehaltung, belasten unseren Planeten<br />

auf ungeheure Weise. Vor Jahren hatte ich<br />

ein Freilandprojekt; nie habe ich Schweine<br />

gesehen mit so viel Lebensfreude, Schalk,<br />

Witz und Lebendigkeit. Busweise kamen<br />

Besucher, um das zu erleben. Erst im Freiland<br />

entwickeln Schweine ihre unglaubliche<br />

Intelligenz, ihre durch und durch sozialen<br />

Fähigkeiten. Im Übrigen soll die DNA der<br />

Schweine der menschlichen sehr ähnlich<br />

sein. In der Massentierhaltung haben sie<br />

kein Leben, es ist ein Vegetieren auf Spaltböden<br />

über ihren Ausscheidungen und<br />

Ammoniakdämpfen, die Tiere attackieren<br />

einander vor Enge und Langeweile. Hühnern<br />

geht es in Massentierhaltung nicht<br />

besser. Sie in ihren engen Ställen mit abgezwickten<br />

Schnäbeln zu sehen, ist ein Elend.<br />

Fotos: ClassicStock / akg-images / B. T., Werner Lampert GmbH<br />

Glückshormon. Rinder können durch ihren<br />

vierteiligen Magen Gras, nichts als Gras, in<br />

Milch und Fleisch verwandeln. Werden<br />

Rinder auf der Weide gehalten – anderes<br />

Fleisch und andere Milch sind ohnehin kein<br />

Genuss –, erhalten und steigern sie mit<br />

ihrem Dung die Fruchtbarkeit der Böden.<br />

Ein Rind benötigt keine Sojabohne aus dem<br />

ehemaligen Regenwald und auch kein<br />

Getreide – die leistungsdominierte Landwirtschaft<br />

braucht das, denn auch die<br />

Haustiere werden dem Leistungsprinzip<br />

unterworfen. Milchkühen werden in der<br />

Massentierhaltung Harnstoffe, Propylenglykol,<br />

geschützte Aminosäuren und<br />

proteinhaltiges Kraftfutter gefüttert. Eine<br />

Kuh, die zehn bis 15 Kälber bekommen<br />

könnte, ist durch diese Haltungsform nach<br />

zwei Laktationen am Ende. Auch das<br />

belastet unsere Klimabilanz.<br />

Tiere haben eine Seele, können Freude und<br />

Leid empfinden. Wie wir mit unseren Tieren<br />

umgehen, hat viel mit unserem Menschsein<br />

zu tun. Spalten wir das Tierleid ab,<br />

beschädigen wir unsere Seelen. Begegne ich<br />

Rindern, muss ich an den großen französischen<br />

Forscher Claude Lévi-Strauss denken.<br />

Am Ende seines Lebens wurde er gefragt,<br />

was ihm nie gelungen sei. Er meinte darauf,<br />

er hätte so gerne mit einem Tier gesprochen,<br />

er hätte ganz andere Einsichten in das<br />

Leben gewonnen.<br />

WIR SIND TEIL DER<br />

NATUR. WAS WIR<br />

ESSEN, IST EIN TEIL<br />

VON UNS.<br />

GENUSS FÜR ALLE<br />

Es gibt nicht uns Menschen und die Natur,<br />

wir sind Teil der Natur, des Ökosystems,<br />

und was wir essen, ist ein Teil von uns.<br />

Wovon wir leben, ist die Frage, die uns<br />

umtreiben sollte. Es lohnt sich, genau hinzuschauen,<br />

woher unser Essen kommt und<br />

wie es gelebt hat. Bei uns in Österreich<br />

haben wir das Glück, beste biologische<br />

Lebensmittel erstehen zu können. Ihr Konsum<br />

hilft Umwelt, Artenvielfalt und dem<br />

Wohl der Tiere. Sie als Verbraucher handeln<br />

aktiv gegen die Erderhitzung. Verantwortung<br />

zu übernehmen lohnt sich – für einen<br />

selbst und die nächsten Generationen.<br />

Genau hinzuschauen bringt mehr Genuss<br />

und Freude beim Essen, und zu wissen, dass<br />

Ihre Lebensmittel keine devastierte Welt<br />

hinterlassen, ist einfach ein gutes Gefühl.<br />

Trauen Sie sich, Ihren Lebensstil zu verändern,<br />

noch sind Sie handlungsfähig, noch ist<br />

es eine Frage der eigenen Haltung. »Give life<br />

a chance«, wandeln die mutigen jungen Leute<br />

von »Fridays for Future« einen John-Lennon-Song<br />

ab. Geben auch Sie durch Ihr Konsumverhalten<br />

dem Leben eine Chance. <<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

115


KÜCHENZETTEL<br />

Gourmet-Autor<br />

SEVERIN CORTI<br />

MÄNNLEIN STEHEN<br />

IM WALDE!<br />

Vielleicht wird dieses Jahr ja doch noch ein Pilzjahr: Wer sich früh aufmacht,<br />

kann dieser Tage sogar kapitale Steinpilze erbeuten. Aber auch aus anderen Pilzen<br />

lassen sich lohnende Dinge machen!<br />

W<br />

er sich dieser Tage in<br />

Sachen Pilze auf den<br />

Weg macht, sollte<br />

am besten richtig<br />

früh aufstehen und<br />

mit dem ersten Licht des Tages vor Ort<br />

sein, um seine Chance auf die strammen<br />

Männlein zu wahren, die da still, stumm<br />

und verheißungsvoll im Walde stehen.<br />

Wenn sie sich tatsächlich offenbaren, sind<br />

sie die Qual der frühen Stunde nämlich<br />

wert: Der Wohlgeschmack von frisch erbeuteten<br />

Steinpilzen ist unverhältnismäßig<br />

imposanter als bei tagealten Exemplaren<br />

vom Markt.<br />

Doch es gibt eine Vielzahl köstlicher<br />

Waldpilze, die Steinpilzen in nichts nachstehen,<br />

aber weniger bekannt sind. An den<br />

Hängen des Leithagebirges etwa gedeihen<br />

seit ein paar Jahren (dem Klimawandel sei<br />

Dank) vermehrt Kaiserlinge. Diese orangerot<br />

leuchtenden, engen – aber gänzlich<br />

ungiftigen – Verwandten der Fliegenpilze<br />

werden von Franzosen (»Oronges«) und<br />

Italienern (»Ovuli«) etwa den Steinpilzen<br />

vorgezogen. Zumindest legen das die exorbitanten<br />

Preise nahe, um die diese fantastischen<br />

Pilze auf lokalen Märkten feilgeboten<br />

werden. Aber auch Reizker, Rotkappen,<br />

Birkenpilze oder Hexenröhrlinge sind Pilze<br />

von höchster Delikatesse, die allseits beliebten<br />

Parasole sowieso.<br />

Minimalismus bei der Zubereitung<br />

scheint angesichts ihrer aktuellen Seltenheit<br />

gerade bei Steinpilzen und Kaiserlingen<br />

angezeigt. Also entweder roh als Carpaccio<br />

oder kurz in Butter sautiert und nicht zu<br />

knapp gesalzen. Panieren sollte – bei aller<br />

Sympathie für diese lokalpatriotische<br />

Zubereitungsart – ausgeschlossen werden,<br />

auch das Auffetten zur sättigungsbeilagenfreundlichen<br />

Hauptspeise – Stichwort Sahnesauce<br />

– kann der raren Köstlichkeit nur<br />

marginal gerecht werden. Nicht, dass<br />

Rezepte wie diese keine Berechtigung hätten<br />

– aber halt in Jahren, da die Wälder<br />

vor Pilzen übergehen. Angeblich sollen die<br />

extremen Wetterphänomene im Zuge des<br />

Klimawandels ja wenigstens den Pilzreichtum<br />

begünstigen.<br />

Dieses Jahr aber, wo jeder Steinpilz aus<br />

eigenem Fund mit heiliger Euphorie gefeiert<br />

wird, sollten sie möglichst puristisch dargebracht<br />

werden. Andere Zutaten aus dem<br />

Wald etwa passen als Begleitung und<br />

Akzentuierung gut. Das können wilde Beeren<br />

(speziell die herberen Varianten wie<br />

Heidel- oder Brombeeren) sein, aber auch<br />

Pinienkerne, die mit ihrem nobel harzigen<br />

Aroma den zarten Geschmack perfekt<br />

unterstreichen. Damit aus dem kostbaren<br />

Fund eine Mahlzeit wird, empfiehlt sich ein<br />

Sockel aus frisch in Olivenöl geröstetem<br />

Brot – so eine saftig knusprige Scheibe Sauerteigbrot<br />

ist das ideale Fundament, um den<br />

herrlichen Geschmack des Waldes entsprechend<br />

herauszumeißeln. Ganz und gar<br />

vegan ist das natürlich auch. Wer will, darf<br />

aber gern ein wenig alten Parmesan darüberhobeln!<br />

GEBRATENE PILZE<br />

und Pinienkerne auf<br />

gegrilltem Brot<br />

(für 2–3 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

4–5 EL Olivenöl<br />

1 Zwiebel<br />

1 Knoblauchzehe, fein gehackt<br />

2 Lorbeerblätter<br />

400 g Wildpilze (z. B. Steinpilze, Pfifferlinge, Reizker<br />

usw.)<br />

8 cl trockener Wermut<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

Endiviensalat als Beilage<br />

Für die Toasts:<br />

4 Scheiben Weizen-Sauerteigbrot<br />

Olivenöl<br />

3 EL Pinienkerne<br />

2 EL gezupfte Petersilie<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Eine große Pfanne erhitzen und die in feine<br />

Scheiben geschnittene Zwiebel mit dem Knoblauch<br />

und den Lorbeerblättern in Öl ganz sanft<br />

anbraten, bis sie nach etwa 20 Minuten süß geworden<br />

ist und hellbraune Farbe angenommen hat.<br />

– Die in feine Scheiben geschnittenen Pilze zugeben,<br />

salzen und bei mittlerer Hitze braten, bis sie<br />

ebenfalls Farbe angenommen haben. Mit Wermut<br />

ablöschen und einkochen lassen, bis die<br />

Flüssigkeit komplett verdampft ist. Abschmecken<br />

und vom Herd nehmen.<br />

– Den Grill des Backofens auf maximaler Stufe<br />

vorheizen. Brotscheiben beidseitig mit Olivenöl<br />

bepinseln und vorsichtig grillen, rund 2 Minuten<br />

auf jeder Seite. Großzügig mit den Pilzen belegen,<br />

halbieren und mit den Pinienkernen und Petersilie<br />

garnieren. Mit Endiviensalat servieren.<br />

Fotos: Johannes Kernmayer, Lena Staal<br />

116 falstaff sep <strong>2021</strong>


FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Wiener Gemischter Satz Klippe 2020,<br />

Fuchssteinklammer Bio<br />

Ein Wiener Gemischter Satz aus dem<br />

Bio-Slow-Food-Weingarten dieser uralten<br />

Winzerfamilie. Genauso schmeckt er auch:<br />

geradlinig, klar und sehr erfrischend!<br />

weingood.de, € 10,95<br />

Gesammelte Rezepttipps<br />

von Severin Corti unter<br />

go.falstaff.com/corti<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

117


gourmet / HANF-HYPE<br />

NEUER TREND IN NEW YORK:<br />

CANNABIS-<br />

COCKTAILS<br />

Der US-Bundesstaat New York hat vor Kurzem Cannabis für den Freizeitgebrauch<br />

legalisiert. Binnen kürzester Zeit wurde daraus ein Riesenmarkt, den Politiker,<br />

Getränkehersteller und Küchenchefs für sich entdeckt haben.<br />

TEXT ANGELIKA AHRENS<br />

Foto: Yarygin / iStock / Getty Images Plus<br />

118 falstaff sep <strong>2021</strong>


Legalize it? Ja, klar!<br />

Bundesstaat um Bundesstaat in<br />

den USA legalisiert Cannabis als<br />

Genussmittel. Im Nichtraucher-Land<br />

bedeutet das vor allem auch neue<br />

Geschäftsfelder für Gastronomie,<br />

Lebensmittel- und Getränkehersteller.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

119


gourmet / HANF-HYPE<br />

Put CBD in your coffee – Gib<br />

ruhig etwas CBD in deinen<br />

Kaffee«, fordert eine Tafel<br />

Passanten vor dem »Bubby’s«<br />

auf. Seit 30 Jahren serviert das<br />

Lokal an der Ecke Hudson und North<br />

Moore Street im New Yorker Stadtteil<br />

Tribeca US-Klassiker wie Pancakes,<br />

Buttermilk-Biskuits, Burger oder Fried<br />

Chicken Crispy Southern Style.<br />

Das Viertel hat sich im Lauf der Jahre<br />

vom Künstlereck zu einer hochpreisigen<br />

Wohngegend mit vielen jungen Familien<br />

entwickelt. Das »Bubby’s« mit seinem<br />

simplen, aber leckeren »Comfort Food« ist<br />

ein Familienrestaurant geblieben, eine<br />

beliebte New Yorker Brunch-Institution.<br />

Neu ist allerdings »Azuca«, der CBD-Mix,<br />

den »Bubby’s«-Besitzer und Küchenchef<br />

Ron Silver selbst kreiert hat – und mit dem<br />

er den Begriff »Comfort Food« auf ein<br />

ganz neues Level gehoben hat: Wer zu<br />

seinen Pancakes CBD-Kaffee oder -Tee<br />

bestellt, bekommt ein Päckchen CBD -<br />

Zucker-Mix dazu. Bedingung: Der Gast<br />

muss mindestens 21 Jahre alt sein. Kostenpunkt:<br />

neun Dollar. Vier Dollar für eine<br />

Tasse typisch schwachen amerikanischen<br />

Filterkaffee, fünf Dollar für »Azuca«, die<br />

CBD-Zucker-Mischung nach Art des<br />

Hauses (abgeleitet vom spanischen Wort<br />

Azúcar für Zucker). Angst vor einem<br />

»Trip« muss man dabei nicht haben, denn<br />

CBD ist der Teil der Hanfpflanze, der im<br />

Gegensatz zu THC nicht psychoaktiv ist<br />

und damit auch keinen Rausch zur Folge<br />

hat. Es geht vielmehr ums Entspannen, ums<br />

Relaxen. Und das bitte möglichst schnell.<br />

Ron Silver hat sechs Jahre lang im Labor<br />

an seinem »Azuca-Mix« getüftelt. Seine<br />

»Hausmischung« soll jetzt schneller wirken<br />

als ähnliche Mixturen, schon innerhalb von<br />

zehn Minuten nämlich und nicht erst nach<br />

einer halben Stunde wie anderswo.<br />

»Es ist leicht erklärt und schwer zu machen:<br />

Cannabis-Drinks sind sehr kompliziert,<br />

weil sich das dicke Öl nicht so leicht<br />

mit Flüssigkeiten vermischt«, erklärt der<br />

58-jährige Silver. Der Küchenchef ist<br />

Autodidakt, neben seinem Restaurant in<br />

New York hat er sechs weitere in Japan.<br />

PATENTER PIONIER<br />

Sein innovatives Verfahren, das er zum<br />

Patent angemeldet hat, kapselt Cannabinoidmoleküle<br />

ein, macht sie wasserlöslich<br />

und führt dazu, dass Azuca-Produkte<br />

keinen Hanfgeschmack oder -geruch<br />

aufweisen. Eine Karte am Tisch weist<br />

darauf hin, dass ein Päckchen CBD-Zucker<br />

genau 25 Milligramm CBD und rund neun<br />

Kalorien enthält. Michelle, eine Brokerin<br />

aus Manhattan, probiert an diesem<br />

Nachmittag zum ersten Mal Kaffee mit<br />

Cannabis und ist enttäuscht: »Also, ich<br />

spüre nichts.« Doch es ist Sonntag und der<br />

In der »Stadt, die niemals<br />

schläft«, ist CBD zusehends<br />

als kleiner Helfer dafür<br />

beliebt, doch einmal<br />

zur Ruhe zu kommen.<br />

Fotos: Michael Lee / Moment / Getty Images, Angelika Ahrens, beigestellt<br />

120 falstaff sep <strong>2021</strong>


»MEILENSTEIN«<br />

LEGALISIERUNG<br />

Die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel<br />

breitet sich in den USA aus: Ende März<br />

hat auch der Bundesstaat New York sein Okay<br />

gegeben. New York folgt damit dem Beispiel<br />

von 14 weiteren Bundesstaaten und dem<br />

Hauptstadtbezirk Washington. Per Gesetz ist<br />

es in New York Erwachsenen ab 21 Jahren erlaubt,<br />

bis zu 85 Gramm Cannabis zu besitzen<br />

und in bestimmtem Ausmaß auch Cannabispflanzen<br />

für den eigenen Konsum anzubauen.<br />

Die Nutzung der Droge zu medizinischen Zwecken<br />

soll ausgeweitet werden. Gouverneur<br />

Andrew Cuomo, dessen Demokraten in beiden<br />

Parlamentskammern eine deutliche Mehrheit<br />

haben, sprach von einem »Meilenstein«. Zu<br />

lange habe das Cannabisverbot »unverhältnismäßig<br />

stark« die nichtweiße Bevölkerung<br />

getroffen, gegen die oftmals schwere<br />

Gefängnisstrafen wegen des Verstoßes gegen<br />

das Cannabisverbot verhängt worden seien.<br />

Seine Regierung erhofft sich dadurch nicht nur<br />

350 Millionen Dollar Steuereinnahmen pro<br />

Jahr. Es sollen auch Zehntausende neue Jobs<br />

geschaffen werden.<br />

Mit seinem CBD-Zucker<br />

hofft Gastronom Ron<br />

Silver (Kreis rechts) auf<br />

weltweite Umsätze. In<br />

seinem eigenen Lokal<br />

»Bubby’s« (unten links)<br />

läuft das Geschäft<br />

schon auf Hochtouren.<br />

DER BUNDESSTAAT<br />

NEW YORK<br />

ERHOFFT SICH AUS<br />

DER LEGALISIERUNG<br />

VON CANNABIS<br />

STEUEREINNAHMEN<br />

VON 350 MILLIONEN<br />

DOLLAR PRO JAHR.<br />

Stress fängt für sie ohnehin erst wieder am<br />

Montag an. Vielleicht liegt es daran …<br />

Das »Bubby’s« habe vor ein paar Jahren<br />

schon seine Getränkekarte »infused with<br />

CBD« angeboten, erklärt Kellner Carlos.<br />

Das sei sehr beliebt gewesen, zum Beispiel<br />

die Watermelon-Margarita mit einem<br />

Schuss CBD. Doch die Gesundheitsbehörde<br />

hat den Gastwirten dann erst einmal einen<br />

Strich durch die Rechnung gemacht. »Man<br />

müsse erst die Wirkung in Essen und<br />

Getränken analysieren, hieß es«, erklärt der<br />

Kellner. Deswegen muss sich der Gast den<br />

CBD-Zucker jetzt selbst ins Getränk<br />

mischen. Der Staat New York hat zwar<br />

gerade erst Cannabis legalisiert – und<br />

erhofft sich dadurch künftig zusätzliche<br />

Steuereinnahmen von 350 Millionen Dollar<br />

pro Jahr –, aber in Speisen und Getränke<br />

dürften Restaurants und Bars derzeit nichts<br />

dergleichen mixen. Indem der Gast selbst<br />

Azuca dazumischt, bleibt alles legal.<br />

ONLINE-HANDEL BOOMT<br />

Andere Staaten sind da nicht so zimperlich.<br />

In Kalifornien, wo Cannabis bereits 2016<br />

legalisiert wurde, bieten etliche Unternehmen<br />

Frühstücks-Granola, Schokolade,<br />

Getränke wie Seltzer-Wasser oder Gummibärchen<br />

mit THC oder/und CBD an.<br />

Verkauft wird<br />

über Dritte, die<br />

eine Genehmigung<br />

dafür haben, so schreibt<br />

es das Gesetz im Westküstenstaat vor. Das<br />

Cannabis -Internet-Kaufhaus »Ona Life«<br />

war eines der ersten am Start: »Im Schnitt<br />

geben die Kunden heute bei uns pro Bestellung<br />

125 Dollar aus, geliefert wird durch<br />

einen Boten«, so Veronica Brooks, Chef<br />

of Cannabis Concierge bei »Ona Life«.<br />

Sie nimmt nicht nur Bestellungen entgegen,<br />

sondern klärt auch Kunden über die<br />

Produkte auf. Der Bestseller im Essensbereich<br />

seien »Midnight Blueberry Gummies«<br />

für 20 Dollar, damit man besser schlafen<br />

kann. Die kleinen Gute-Nacht-Naschereien<br />

enthalten pro Stück fünf Milligramm THC<br />

und ein Milligramm CBN (Cannabinol,<br />

leicht psycho aktiv, aber nicht so stark wie<br />

THC).<br />

Bei den Getränken verkauft sich der<br />

»Saka Pink« am besten, ein alkoholfreier<br />

Rosé aus Pinot-Noir-Trauben mit THC und<br />

CBD aus dem »House of Saka«, das laut<br />

Veronica schon einen echten Fanclub hat.<br />

»House of Saka« ist ein Wein-Start-up im<br />

sonnigen Napa Valley. Gut eine Stunde mit<br />

dem Auto von der Küsten-Metropole San<br />

Francisco entfernt, liegt das legendäre<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

121


gourmet / HANF-HYPE<br />

<<br />

Tal mit rund 400 Weingütern.<br />

Es hat Cabernet Sauvignon und<br />

Chardonnay made in USA<br />

international berühmt gemacht<br />

wie kein anderes Anbaugebiet.<br />

Der Name »House of Saka«<br />

entstammt der Legende mutiger,<br />

mystischer und wilder Kämpferinnen,<br />

die das Land regierten und für die die<br />

Cannabispflanze im Mittelpunkt ihrer<br />

spirituellen und rituellen Übergangsriten<br />

stand – passend für ein Unternehmen, das<br />

nicht nur von Frauen geleitet wird, sondern<br />

in erster Linie für Frauen zwischen 25 und 55<br />

alkoholfreie Cannabis-Getränke produziert.<br />

Neben ihrem »Saka Pink« – auch die<br />

Millennials in den USA haben eine Vorliebe<br />

für Rosé – produzieren die Damen auch<br />

alkoholfreien »Saka White« aus Cabernet<br />

Sauvignon sowie neuerdings auch einen<br />

Mimosa-Sparkling-Drink. Sie wollen mit<br />

ihren Produkten in der Luxus-Kategorie<br />

mitspielen, auf entsprechend künstlerisch<br />

gestaltete Etiketten ganz ohne psychedelische<br />

Referenzen lege man etwa großen<br />

Wert, erklärt Tracey Mason, Mitbegründerin<br />

und CEO von »House of Saka«. Sie<br />

will damit ein völlig neues Feld im Cannabis-Sektor<br />

erschließen. Im Gegensatz zum<br />

Rauchen sollen die Drinks auch eine neue<br />

Klientel ansprechen, im Gegensatz zu Joints<br />

gesellschaftsfähiger sein und nicht den typisch<br />

intensiv-süßlichen Geruch verbreiten.<br />

Die größte Schwierigkeit im<br />

Produktionsprozess ist, das zähflüssige<br />

Öl oder Harz in Getränke einzubinden.<br />

DER ALKOHOLFREIE<br />

CBD-WEIN AUS DEM<br />

NAPA VALLEY SOLL<br />

AUCH VORURTEILE<br />

GEGEN CANNABIS<br />

BEKÄMPFEN HELFEN.<br />

Die Herstellung läuft anfangs wie bei<br />

alkoholfreiem Bier: »Wir produzieren zunächst<br />

ganz normal Wein und fermentieren.<br />

Anschließend entziehen wir dem Wein den<br />

Alkohol und fügen unseren THC-CBD-<br />

Mix hinzu«, erläutert die Wein-Expertin.<br />

»Manchmal werden wir gefragt, warum<br />

wir nicht einfach Traubensaft nehmen. Wir<br />

sagen dann, dass wir nicht die Komplexität<br />

des Geschmacks der Trauben, des Weins bekommen<br />

würden. Wir wollten ein Produkt<br />

kreieren, das so nah wie möglich am Wein<br />

ist.« Vom enthaltenen Cannabis-Mix sei<br />

dagegen wenig zu schmecken, so Tracey. Wobei:<br />

Mehr bringt mehr – nach diesem Motto<br />

haben die Damen gerade erst den THC -<br />

Gehalt bei ihren Produkten kräftig erhöht,<br />

von 25 auf 40 Milligramm pro Flasche, der<br />

CBD-Anteil beträgt fünf Milligramm. Der<br />

Preis: 40 bis 50 Dollar pro Flasche.<br />

»Das ist, was die Konsumenten wollen«,<br />

so Tracey. Sie verweist auf Kalifornien, wo<br />

die meisten Getränke in dem Sektor zehn<br />

Milligramm THC pro Glas enthielten.<br />

»Saka Pink« liege da, umgerechnet auf den<br />

COVID ALS UMSATZ-BOOSTER<br />

Die Pandemie sei ein Umsatz-Booster für<br />

das junge Unternehmen gewesen, das<br />

seinen ersten alkoholfreien Wein 2019 auf<br />

den Markt gebracht hat: »Absolutely«,<br />

freut sich Tracey. »Die Leute haben generell<br />

mehr getrunken. Aber bei unseren Produkten<br />

kann man, anders als bei Drinks<br />

mit Alkohol, mit einem Bruchteil der<br />

Kalorien relaxen, ohne einen Kater zu<br />

bekommen oder negative Effekte auf Leber<br />

und Haut befürchten zu müssen.«<br />

Tracey Mason ist eine Veteranin der<br />

Branche. Unter anderem hat sie für den<br />

Spirituosen-Riesen Diageo und Foster’s<br />

Wine Estates (jetzt Treasury Wine Estates,<br />

einer der größten Weinerzeuger und<br />

-händler) gearbeitet. Ihre Verbindungen zu<br />

Top-Weinbauern im Napa Valley helfen<br />

jetzt, wenn es darum geht, die besten<br />

Trauben zu bekommen.<br />

Cynthia Salarizadeh (links)<br />

brachte die Expertise zum<br />

Cannabis-Business bei<br />

»House of Saka« ein, Tracey<br />

Mason (rechts) die Erfahrung<br />

aus dem Weinmarketing.<br />

Fotos: Roxana Gonzalez / Shutterstock, E+ / Getty Images, beigestellt<br />

122 falstaff sep <strong>2021</strong>


Alle wollen in den<br />

USA das Geschäft<br />

mit CBD machen.<br />

Das beweist auch<br />

der Launch von<br />

»Quatreau«, einem<br />

Sodawasser mit<br />

Gurkengeschmack<br />

und CBD-Anteil.<br />

BIG BUSINESS<br />

Nicht nur kleine Start-ups, auch große<br />

Brauerei- und Spirituosenkonzerne in den USA<br />

entdecken zunehmend Cannabis für sich. Der<br />

Vorreiter war Constellation Brands. Der US -<br />

Getränkeriese, der auch die Bier marke Corona<br />

verkauft, hat bereits 2017 in das kanadische<br />

Unternehmen Canopy Growth investiert und<br />

damit offenbar den richtigen Schritt gesetzt.<br />

Canopy Growth ist heute weltweit der größte<br />

Konzern für medizinisches Cannabis. Dessen<br />

Mixgetränk »Quatreau« ist seit dem Start<br />

im letzten Jahr der Topseller bei CBD-Mixgetränken<br />

in Kanada, die Nach frage ist vor<br />

allem während der Pandemie stark gestiegen.<br />

Constellation Brands besitzt mittlerweile<br />

40 Prozent von Canopy Growth. Seit Kurzem<br />

wird auch in den USA »Quatreau Sparkling<br />

Wasser« mit 20 Milligramm CBD in vier<br />

Geschmacksrichtungen verkauft: Gurke/<br />

Minze, Passionsfrucht/Guava, Ingwer/Limette<br />

und Heidelbeer/Acai – alle ohne Zucker. Die<br />

weißen Dosen gibt es für vier Dollar, also<br />

knapp fünf Euro, zunächst online und im<br />

Jahresverlauf auch in Geschäften.<br />

Interessantes Detail: In der Cannabis-Industrie<br />

werden die eigenen Produkte inzwischen vor<br />

allem als »funktional« verkauft. Denn die<br />

Drinks mit THC- und CBD-Beigaben könnten<br />

Menschen helfen, Stress zu bewältigen und<br />

Ruhe bzw. Wohlbefinden zu erlangen.<br />

Wert pro Glas,<br />

mit acht<br />

Milligramm<br />

THC und einem<br />

Milligramm CBD<br />

immer noch darunter.<br />

Aber wie high wird man<br />

nun wirklich davon? »Sagen wir einmal so,<br />

es hellt deine Stimmung auf«, meint Tracey.<br />

Andreas Prenn, Leiter der »SUPRO –<br />

Werkstatt für Suchtprophylaxe« in<br />

Vorarlberg und Beirat im Fonds Gesundes<br />

Österreich, beobachtet die fortschreitende<br />

Legalisierung in den USA genau: »Fünf bis<br />

sechs Prozent THC in einem Glas Wein, das<br />

ist so viel wie früher in einem Joint.«<br />

Süchtig mache es aber nicht: »Einstiegsdrogen<br />

sind Alkohol und Nikotin, nicht<br />

Cannabis-Produkte.« Dennoch befürchtet<br />

Prenn: »Es macht das Ganze salonfähig.«<br />

Nicht nur »Bubby’s«-Chef Ron Silver,<br />

auch das »House of Saka« verwendet<br />

zudem eine spezielle Technologie, damit<br />

der Craft-Mix schneller wirkt: »Die Nano-<br />

Motion-Technologie, die wir nutzen,<br />

spaltet Cannabis in mikroskopisch kleine<br />

Partikel auf. Die werden nicht durch die<br />

Leber verarbeitet, sondern durch Magen<br />

und Dickdarm«, erklärt Tracey. Dadurch<br />

spüre man den Effekt binnen fünf bis<br />

15 Minuten. Sie sieht gerade das als<br />

gesundheitlichen Vorteil. So<br />

könne man besser kontrollieren,<br />

wie viel THC man zu<br />

sich nehme. Denn wenn<br />

Cannabis etwa in Essen enthalten<br />

sei, könne es schon einmal anderthalb<br />

Stunden dauern, bis man etwas spüre.<br />

Viele würden dadurch mehr konsumieren,<br />

als ihnen später lieb sei, so Saka-Co-Chefin<br />

Tracey Mason.<br />

Für den Suchtexperten Andreas Prenn<br />

sind die gehypten Getränke dennoch alles<br />

andere als genussverheißend: »Dem<br />

Getränk wird der Alkohol entzogen und<br />

CBD und THC beigefügt, da spreche ich<br />

nicht mehr von einem Naturprodukt. Da<br />

trinke ich lieber ein Glas Rotwein. Und wer<br />

möchte, kann einen Joint dazu rauchen –<br />

wenn es denn erlaubt ist.«<br />

ANGELIKA AHRENS<br />

Die ehemalige ORF-Star-<br />

Moderatorin lebt seit<br />

vielen Jahren mit<br />

ihrem Ehemann,<br />

dem Küchenchef<br />

Kurt Gutenbrunner,<br />

in New York und<br />

arbeitet als freie<br />

Journalistin.<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

123


gourmet / GRUSS AUS DER KÜCHE<br />

»Zeig mir, wie du isst, und ich<br />

sage dir, wer du sein möchtest.«<br />

Das Künstlerpaar Sonja Stummerer<br />

und Martin Hablesreiter alias<br />

Honey & Bunny entschlüsselt<br />

in seiner Arbeit u. a. die geheimen<br />

Codes hinter unserer kulinarischen<br />

Selbstdarstellung.<br />

Im kommenden Herbst erscheint<br />

bei Böhlau ihr neues Buch:<br />

»Wie wir essen – Geschichte,<br />

Design und Klima«.<br />

124 falstaff sep <strong>2021</strong>


NEUE SERIE<br />

GRUSS<br />

AUS DER<br />

KUCHE<br />

Teil 1<br />

»ESSEN<br />

IST EIN<br />

POLITISCHER<br />

AKT«<br />

Was wir essen, zeigt, wer wir sind – auf diesen einfachen Nenner lässt<br />

sich die Arbeit des Duos Honey & Bunny bringen. Seit 20 Jahren<br />

arbeiten die beiden Künstler im Spannungsfeld zwischen Kulinarik,<br />

Politik und Gesellschaft – und schreiben ab sofort exklusiv im <strong>Falstaff</strong>.<br />

TEXT SONJA STUMMERER & MARTIN HABLESREITER<br />

FOTOS HONEY & BUNNY | ULRIKE KÖB | DAISUKE AKITA<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

125


gourmet / GRUSS AUS DER KÜCHE<br />

Auch wenn wir das<br />

denken: Mit Natur<br />

hat unsere Art der<br />

Nahrungsbereitung<br />

und -aufnahme kaum<br />

mehr etwas zu tun.<br />

Essen ist ein kultureller<br />

und hochgradig<br />

von Konventionen<br />

abhängiger Akt.<br />

Vor etwa 20 Jahren begannen<br />

wir damit, uns mit Essen zu<br />

beschäftigen. Seit damals<br />

besuchen wir an jedem Ort,<br />

den wir bereisen dürfen,<br />

Restaurants, Straßenstände, Märkte und alle<br />

Arten von Lebensmittelgeschäften. All diese<br />

Orte sagen eine Menge aus. Böse Zungen<br />

munkeln, dass wir schon mehr Supermärkte<br />

besichtigt haben als Museen. Wir geben<br />

auch zu, dass wir in fremde Einkaufswägen<br />

hineinlinsen und uns (heimlich) Meinungen<br />

zu den Fahrerinnen und Fahrern dieser<br />

Gefährte bilden. Was wir essen, zeigt eben,<br />

wer wir sind!<br />

Die Auswahl von Zutaten und die Art,<br />

diese zuzubereiten, offenbaren von jeder und<br />

jedem von uns den kulturellen und sozialen<br />

Hintergrund, die politische und gesellschaftspolitische<br />

Meinung, den Gesundheitszustand<br />

und den Lebensstil. Was wir essen,<br />

zeigt, woher wir kommen und wohin wir<br />

gehen wollen. Menschen werden in eine<br />

kulinarische Welt hineinsozialisiert. Das<br />

kann, wie bei Sonja, das gesundheitsorientierte,<br />

akademische Wien oder, wie bei<br />

Martin, das reichhaltige, schwere Mühlviertel<br />

des Wirtschaftswunders der 1970erund<br />

80er-Jahre sein. Beim Verzehr von<br />

tierischem Fett sind wir bis heute ziemlich<br />

uneins. Unsere Elternhäuser lassen grüßen.<br />

Jedes Essen offenbart Herkunft. Vegetarierinnen<br />

und Vegetarier oder Konsumentinnen<br />

DIE LEBENSMITTEL-<br />

WAHL PROVOZIERT:<br />

VEGANE<br />

PUBERTIERENDE<br />

KÖNNEN EINEN SONST<br />

DOMINANTEN VATER<br />

ZUR WEISSGLUT<br />

TREIBEN.<br />

und Konsumenten von Biolebensmitteln<br />

zum Beispiel versuchen, eine bessere<br />

Zukunft zu essen. Sie tun beim Essen ihre<br />

Meinung zur Zukunft kund. Letztlich lässt<br />

sich bei der Auswahl von Lebensmitteln<br />

sogar trefflich provozieren. So können etwa<br />

vegane Pubertierende den sonst dominanten<br />

Vater zur Weißglut treiben.<br />

ESSEN IST KULTUR<br />

Abgesehen von der Auswahl der Zutaten<br />

spielt auch die Gestaltung (»Food Design«)<br />

eine Rolle. Ausnahmslos jede Kultur wendet<br />

Kreativität auf, um Essen zu gestalten. Aus<br />

unverdaulichen Körnern entwickelte (oder<br />

designte) die Menschheit zuerst Mehl und<br />

Brei und später Brot. Fleisch wurde mithilfe<br />

von verschiedensten Techniken konserviert<br />

und essbarer gemacht. Die verderbliche<br />

Milch verwandelten zuerst die alten Griechen<br />

und dann die halbe Welt in haltbaren<br />

Käse. Auch vor den essbaren Pflanzen und<br />

Tieren machen wir Menschen nicht halt.<br />

126 falstaff sep <strong>2021</strong>


Einst wilde Arten wurden immer mehr<br />

umgezüchtet, bis aus ihnen die heutigen<br />

Nutzpflanzen und Nutztiere entstanden. Das<br />

Ende ist noch nicht erreicht, wie die Diskussionen<br />

um künstliches Fleisch oder Genmanipulationen<br />

beweisen. Jedenfalls hat<br />

unser Essen viel mehr mit Kultur als mit<br />

Natur zu tun. Die wenigen echten Naturprodukte,<br />

also die Handvoll Himbeeren oder<br />

Heidelbeeren während einer Wanderung,<br />

fallen nicht wirklich ins Gewicht.<br />

Auch Food Design zeigt, wer wir sind.<br />

Lange, dünne Teigrollen zum Beispiel sind<br />

DAS kulinarische Symbol Italiens. Die<br />

Spaghetti ist dennoch Fusion. Arabische<br />

Einwanderer brachten sie vor mehr als<br />

1000 Jahren nach Sizilien. Berittene<br />

Turkvölker an der Grenze zu China lernten<br />

ebendort, Nudeln zu machen. Im Reich der<br />

Mitte wurden Nudeln aber nicht getrocknet,<br />

sondern frisch gegessen. Ob die<br />

späteren Türken oder schon die Araber mit<br />

dem Trocknen begannen, wissen wir nicht,<br />

aber Letztere fanden auf Sizilien perfekte<br />

Bedingungen für diese Art der Konservierung<br />

vor. Die heißen Küstenwinde eignen<br />

sich perfekt. Lange Fäden wiederum sind<br />

die perfekte Form, um auf Wäscheleinen<br />

getrocknet zu werden.<br />

BRÖSEL STATT GOLD<br />

Ähnlich verworren ist der Hintergrund<br />

unseres geliebten Schnitzels. Vermutlich<br />

begannen sephardische Juden in Byzanz<br />

damit, Fleisch mit Gold zu belegen. Diese<br />

angeberische Rezeptur übernahmen die<br />

erobernden Venezianer, deren katholische<br />

Moralhüter wiederum den Verzehr von<br />

Gold verboten. Es sei eine Sünde, hieß es<br />

damals. Also erfanden die Köchinnen und<br />

Köche der Lagunenstadt ein Substitut. Das<br />

Gold wurde durch Ei und Parmesan ersetzt.<br />

Eine hartnäckige Legende in Österreich<br />

besagt nun, das Radetzky dieses italienische<br />

Schnitzel von Mailand nach Wien brachte<br />

und ebendort der Parmesan gegen goldgelbe<br />

Semmelbrösel ausgetauscht wurde.<br />

Das stimmt nicht. Das Schnitzel war schon<br />

in Wien, bevor der vielbesungene Militär in<br />

Mailand ziemlich blutig Aufstände niederschlug,<br />

aber die Rezeptur ist dennoch jene<br />

aus Italien. Im Essen steckt Geschichte.<br />

Wir behaupten sogar, dass im Essen auch<br />

Politik drin ist. Jeder Bissen, jeder Schluck<br />

ist ein politischer Akt. Essen ist nicht nur<br />

Genuss, Tradition, Kultur, Luxus oder<br />

Überleben, sondern auch ein Eingriff in das<br />

Ökosystem. Jedes Mahl hinterlässt einen<br />

Fußabdruck. Das können Emissionen sein.<br />

Gegenwärtig benötigt jede konventionell<br />

hergestellte Kalorie etwa zehnmal so viele<br />

Kalorien (an Energie) für die Produktion,<br />

den Transport, die Lagerung und die<br />

Weiterverarbeitung. Meistens wird diese<br />

Energie in Form von Erdöl sprichwörtlich<br />

in unser Essen hineingepumpt. Die Produktion<br />

von Nahrung provoziert überhaupt am<br />

meisten klimaerwärmende Emissionen. Das<br />

kann die Zerstörung von Lebensraum oder<br />

die Vergiftung von Wasser und Boden sein.<br />

Auch sie sind ein Resultat des täglichen<br />

Essens. Pestizide, Insektizide, Dünger aus<br />

der konventionellen Landwirtschaft mögen<br />

(in sehr kleinen Dosen) für den menschlichen<br />

Organismus unbedenklich sein. Viele<br />

Lebensformen und vermutlich auch<br />

lebenswichtige Bakterien unserer Darmflora<br />

überleben diese Gifte oft nicht. Diese Liste<br />

ist jetzt nicht zu Ende. Essen hat auch eine<br />

dunkle Seite. Wenn wir als Menschen<br />

überleben wollen, müssen wir uns mit dem<br />

auseinandersetzen, was uns am Leben hält:<br />

dem Essen.<br />

Die gute Nachricht ist: Essen ist ein<br />

kultureller Akt. Kultur ist veränderbar, und<br />

das jeden Tag. Kultur kann jederzeit die<br />

Welt verbessern. Gehen wir’s an!<br />

HONEY & BUNNY<br />

Sonja Stummerer und Martin Hablesreiter studierten<br />

Architektur. Während eines Arbeitsaufenthalts<br />

in Tokio begannen sie sich für Food Design zu interessieren,<br />

seither gestalten und kuratieren sie Ausstellungen<br />

und Filme, realisieren Eat-Art-Performances<br />

und schreiben bzw. illustrieren Bücher.<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

127


gourmet / YANNICK ALLÉNO<br />

SERIE<br />

DIE<br />

RESTAUR ANT-<br />

MILLIONÄRE<br />

TEIL 15<br />

YANNICK<br />

ALLÉNO<br />

VOM BISTRO<br />

IN DEN OLYMP<br />

Das Wiederkäuen alter Ideen ist seine Sache nicht. Yannick Alléno stellt<br />

vielmehr die Töpfe immer wieder auf den Kopf. Ob neue Saucen oder alte<br />

Gemüsesorten, sein unermüdlicher Bildersturm hat ihm bereits zweimal<br />

die Höchstnote von drei Michelin-Sternen eingebracht.<br />

TEXT BARBARA HUTTER<br />

Die junge Generation ist unglaublich<br />

kreativ.« Yannick Alléno,<br />

aus dessen Mund diese<br />

Anerkennung kommt, war<br />

selbst lange einer der Jüngsten<br />

in einer ganzen Reihe außerordentlicher<br />

Köche, vom großen Paul Bocuse und Joël<br />

Robuchon über Alain Passard bis Pierre<br />

Gagnaire und Alain Ducasse. Ein »beau<br />

gosse«, ein fescher Bursch sozusagen, mit<br />

klassischer Ausbildung und hochtalentiert<br />

dazu, da waren sich die Gastrokritiker früh<br />

einig. Élisabeth de Meurville, langjährige<br />

Food-Journalistin und Robuchon-Biografin:<br />

»Ich erinnere mich gut an ›Saint-Jacques en<br />

meurette‹, die Kombination von Jakobsmuscheln<br />

und dichter, dunkler Rotweinsauce<br />

war damals schlichtweg eine Sensation.«<br />

Heute ist der 52-Jährige Herr über ein<br />

Imperium aus 17 Betrieben, verstreut über<br />

den ganzen Erdball. Restaurants in Dubai,<br />

und Seoul, in Marrakesch, aber auch in<br />

Monaco. Unter welches Lokal Alléno<br />

Die Tarte mit Bier und Räucherlachs war eine der<br />

Kreationen, mit der das »Pavyllon« 2019 eröffnete.<br />

seinen Namen setzt, macht er davon<br />

abhängig, wie gut er sich mit dem Hotelbetreiber<br />

oder Eigentümer versteht, ob ihn<br />

die Zusammenarbeit anspricht. Als Marke<br />

sieht er sich dennoch nicht. Er sei immer<br />

noch Koch, betont er und schüttelt ein<br />

wenig unwillig den Kopf, und wenn er<br />

nicht in einer Küche sei, dann in einer anderen.<br />

»Ich werde immer Koch bleiben, das<br />

gibt mir die Möglichkeit, Talente aufzuspüren<br />

und kennenzulernen. 36 meiner Schüler<br />

haben heute einen bis drei Michelin-Sterne.<br />

Genau das ist es, was mir Freude macht.«<br />

Den Nachwuchs fördern – ein wichtiges<br />

Stichwort für den Vater zweier Söhne. Er<br />

weiß, dass ein Schubs zur rechten Zeit viel<br />

bewirken kann. 1968 im Pariser Vorort<br />

Puteaux geboren, wuchs der kleine Yannick<br />

im Bistro seiner Eltern Eliane und Gilbert<br />

auf und begann früh, sich für die Küche<br />

zu interessieren. 1986 schließt er die<br />

Kochlehre ab, und Gabriel Biscay, ein als<br />

»Meilleur Ouvrier de France« ausge-<br />

<<br />

Fotos: Sebastian Veronese, beigestellt<br />

128 falstaff sep <strong>2021</strong>


»Alles muss sich ändern,<br />

um zu bestehen.« Yannick<br />

Alléno hat dieses Konzept zur<br />

Meisterschaft gebracht – etwa im<br />

Pariser Pavillon Ledoyen auf den<br />

Champs-Élysées, das er mit drei<br />

Restaurants mit insgesamt sechs<br />

Michelin-Sternen »bespielt«.<br />

Alle Teile der Serie unter<br />

go.falstaff.com/sternemillionaere<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

129


gourmet / YANNICK ALLÉNO<br />

Meisterhafte<br />

Avantgarde-<br />

Küche im<br />

denkmalgeschützten<br />

Rahmen: das<br />

»Alléno Paris« im<br />

ersten Stock des<br />

Pavillon Ledoyen.<br />

<<br />

zeichneter Küchenchef, öffnet dem<br />

wissbegierigen Jungkoch die richtigen<br />

Türen.<br />

IN DER UMLAUFBAHN<br />

Hier beginnt Yannick Allénos Weg zu den<br />

Sternen. Die Etappen heißen »Le Royal<br />

Monceau« in Paris, Hotel »Sofitel« in<br />

Sèvres, »Le Drouant« an der Seite von<br />

Louis Grondard. Er erhält 1994 den Prix<br />

Auguste Escoffier, 1999 den Bocuse<br />

d’argent – und wird zum ersten Mal<br />

Küchenchef, im »Hotel Scribe«. 2003<br />

übernimmt er die Pariser Legende »Le<br />

Meurice« – mit großen Ambitionen. Schon<br />

nach einem Jahr wird er mit zwei Michelin-Sternen<br />

ausgezeichnet, 2007 mit einem<br />

dritten. Bald darauf gründet er sein eigenes<br />

Unternehmen und übernimmt Restaurants<br />

in Marokko und Asien sowie Courchevel in<br />

den französischen Alpen. 2013 lässt er »Le<br />

Meurice« hinter sich und öffnet auf den<br />

Champs-Elysées das »Alléno Paris« im<br />

eleganten Pavillon Ledoyen. Resultat:<br />

internationaler Applaus und drei Michelin-Sterne.<br />

Die erhält er 2017 ebenfalls für<br />

das Restaurant »Le 1947« im Hotel<br />

»Cheval Blanc« in Courchevel. In<br />

Saint-Émilion schafft er letztes Jahr mit<br />

dem Neuzugang »Table de Pavie« quasi auf<br />

SEIT GUT 30 JAHREN<br />

BEGEISTERT SICH<br />

ALLÉNO FÜR JAPANS<br />

KÜCHE – EINE SUSHI-<br />

BAR IM PAVILLON<br />

LEDOYEN WAR DIE<br />

LOGISCHE FOLGE.<br />

Für L’Abysse, das japanische Zwei-Sterne-<br />

Restaurant im Erdgeschoss, zeichnet der<br />

Sushi-Meister Yasunari Okazaki verantwortlich.<br />

Anhieb zwei Michelin-Sterne. Kein Wunder,<br />

hat er für die neue Location im Bordelais<br />

doch seinen Chef Gérard Babin aus dem<br />

»Cheval Blanc« abgezogen.<br />

Entspannung findet Yannick Alléno in<br />

Sport und Kunst, nicht zuletzt den poetisch-expressiven<br />

Werken seiner Frau<br />

Laurence Bonnel. Doch er ist keiner, der<br />

sich ausruht. Schon gar nicht auf Lorbeeren.<br />

»Tout doit changer« lautet daher der<br />

Titel eines seiner zahlreichen Bücher. »Alles<br />

muss sich ändern«, um zu bestehen, eins<br />

seiner Rezepte dafür ist eine »Conciergerie<br />

de table«. Spitzengastronomie also nicht<br />

nur auf dem Teller, sondern auch im<br />

Service, durch ein Gespräch vorab mit dem<br />

Gast, durch genaues Zuhören. »Das<br />

bedeutet für mich, im Voraus zu wissen,<br />

was der Gast essen möchte, noch ehe er eintrifft.«<br />

Der Rest, so Alléno, sei Kreativität.<br />

KONZENTRATION, BITTE<br />

Saucen. Noch so ein Thema. In seinem<br />

Buch »Saucen – Gedanken eines Küchenchefs«<br />

erzählt er von der langen Geschichte<br />

dieses Leitmotivs der französischen Küche<br />

und geht dennoch weg von der Tradition,<br />

weg von Hitze und Fett, spielt mit sanften<br />

Temperaturen und auch Eis, macht<br />

Extrakte und mischt diese untereinan-<br />

<<br />

Fotos: Sebastian Mittermeier, beigestellt, Sebastian Veronese<br />

130 falstaff sep <strong>2021</strong>


Für besondere<br />

Genuss-Momente<br />

Wagyu Rind gilt als das beste Fleisch der Welt. Mit seiner<br />

einzigartigen Fettmarmorierung, dem unvergleichlichen,<br />

leicht nussigen Geschmack und der zarten Textur ist es<br />

ein einmaliges Geschmackserlebnis.<br />

Es ist die Wertschätzung für gute Zutaten und unsere<br />

Leidenschaft für Details, die unsere adamant ®<br />

comfort Pfanne zu einem perfekten Partner für<br />

besondere Genuss-Momente macht.<br />

Fissler. Premium Kochgeschirr.<br />

#Fürdaswaszählt<br />

www.fissler.com


gourmet / YANNICK ALLÉNO<br />

Speisen mit Blick auf den<br />

berühmtesten Felsen der<br />

Côte d’Azur: Das »Yannick Alléno à<br />

l’Hôtel Hermitage Monte-Carlo«<br />

wird 2022 zum »PavYllon«.<br />

ZU GAST BEI<br />

YANNICK ALLÉNO<br />

yannick-alleno.com<br />

PAVILLON LEDOYEN<br />

8 Avenue Dutuit, 75008 Paris<br />

T: +33 1 53051000<br />

In dem klassizistischen Gebäude in seinem<br />

idyllischen Park – durchgehend Restaurant<br />

seit 1792 – hat Alléno drei Restaurants mit<br />

insgesamt sechs Michelin-Sternen untergebracht,<br />

nämlich:<br />

Alléno Paris<br />

Das Flaggschiff, 2019 mit drei Michelin-Sternen<br />

ausgezeichnet, im ersten<br />

Stock mit wunderbarer Aussicht.<br />

Die Küche verbindet Bekanntes<br />

wie Steinbutt oder Kalbsbries mit<br />

Überraschendem wie schwarzer<br />

Zitrone, Sake oder wildem Sellerie.<br />

<<br />

der, nennt seine Kreationen »Bouillités«, Süden der Stadt,<br />

und kredenzt sie sogar in Weingläsern, um Artischocken aus<br />

die Komplexität der Aromen verständlicher Paris selbst. Sein Buch<br />

zu machen, besser darzustellen.<br />

»Terroir Parisien« ist eine Hommage an<br />

einen fast vergessenen Reichtum. »Die<br />

CHEFSACHEN<br />

Regionalität ist keine Modeerscheinung«,<br />

Und schließlich Terroir. Die Rückkehr zur sagt Alléno, »sie ist auch nichts Neues, wir<br />

Regionalität. Das bedeutet für ihn den erinnern uns einfach nur wieder daran, sie<br />

Großraum Paris, dort hat er viele Schätze ist eine Art Rückbesinnung, weil uns die<br />

entdeckt, kleine Bauern, die alte Gemüse- Umwelt Sorgen macht.«<br />

und Obstsorten kultivieren. Spargel aus Inzwischen ist Yannick Alléno schon<br />

Argenteuil im Nordwesten, Safran aus dem wieder am Planen. Seine Pariser Weinbar<br />

»Allénothèque« wurde diesen Sommer zum<br />

»Burger Père et Fils«, wo er mit Sohn Antoine<br />

dem Streetfood-Klassiker einen Pariser<br />

Twist verpasst, mit gut gereiftem Fleisch,<br />

speziellen Brötchen und auch einer<br />

vegetarischen »Blutwurst« aus schwarzem<br />

Reis, Grieß und roten Rüben. Dazu<br />

Pommes frites »coin de rue« – rautenförmig<br />

geschnitten und dadurch besonders<br />

knusprig. Und Ende Herbst beginnt der<br />

große Umbau an der Côte d’Azur, wenn<br />

das »Yannick Alléno« im »Hotel Hermitage<br />

Monte-Carlo« zum »PavYllon«<br />

wird – die Eröffnung ist für 2022 geplant.<br />

»Das wird das schönste Restaurant von<br />

Monaco«, gibt sich Alléno voll Vorfreude.<br />

In Saint-Emilion haben die Speisen laut<br />

Yannick Alléno die »Diener des Weins« zu sein – wie Und fügt verschmitzt hinzu: »Nach dem<br />

etwa die gebratene Taube »l’air pigeon«. ›Louis XV‹ von Ducasse natürlich.« <<br />

Pavyllon<br />

Ideal fürs erste Mal bei Yannick<br />

Alléno oder auch zu Mittag, ein<br />

Michelin-Stern. Besonders reizvoll sind<br />

die Plätze auf der Terrasse oder an der<br />

langen Bar, für das klarlinige und dennoch<br />

heimelige Ambiente zeichnet Interieur-Star<br />

Chahan Minassian verantwortlich.<br />

Déjeuner ab 68 €.<br />

L’Abysse<br />

Sushi-Bar mit zwölf Plätzen, letztes Jahr<br />

mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.<br />

Nigiri wird als Menü oder auch als Omakase<br />

serviert, hier überlässt man dem Sushi-Meister<br />

die Auswahl. Die Innenausstattung hat<br />

Allénos Frau Laurence Bonnel mit zeitgenössischen<br />

Künstlern gestaltet.<br />

LA TABLE DE PAVIE<br />

5 Place du Clocher, 33330 Saint-Émilion<br />

T: +33 5 57550755, hoteldepavie.com<br />

Umgeben von UNESCO-Welterbe-Weingärten<br />

stimmt Alléno in dem einstigen Konvent seine<br />

moderne, inventive Küche auf die berühmten<br />

Rebsorten der Region Saint-Émilion und<br />

Bordelais ab.<br />

YANNICK ALLÉNO<br />

À L’HÔTEL HERMITAGE MONTE CARLO<br />

Square Beaumarchais, 98000 Monaco<br />

T: +37 7 98<strong>06</strong>4000, montecarlosbm.com<br />

Die schönste Terrasse von Monaco und leichte,<br />

unbeschwerte Küche, inspiriert von dem Lebensgefühl<br />

des Mittelmeers und den besten<br />

Produkten der Region, für eine neue Sicht<br />

auf provenzalische Klassiker wie »Caviar d’aubergines«.<br />

Nach Ende dieser Saison beginnt<br />

die Umgestaltung, auch hier durch Chahan<br />

Minassian, 2022 wird als »PavYllon« eröffnet.<br />

Fotos: beigestellt, Richard Haughton<br />

132 falstaff sep <strong>2021</strong>


GUT ZU WIESEN<br />

Das Geheimnis der einzigartigen Milch aus dem Land der Berge ist die<br />

naturnahe Bewirtschaftung einer reichhaltigen und vielfältigen Vegetation.<br />

Bis zu sechzig unterschiedliche Pflanzenarten wachsen hier auf nur einem<br />

Quadratmeter Wiese. Und so wie keine Alm der anderen gleicht, so hat auch<br />

jede Milch ihren ganz und gar einmaligen Geschmack.<br />

WWW.AMA.GLOBAL


gourmet / PAUL Mc CARTNEY<br />

NEUE SERIE<br />

Teil 6<br />

»LINDA HAT MEIN<br />

LEBEN GERETTET«<br />

Paul McCartney ist nicht nur einer der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten,<br />

sondern auch einer der engagiertesten und überzeugendsten Fürsprecher einer<br />

vegetarischen Lebensweise. Zu der hat er vor mehr als 40 Jahren gemeinsam<br />

mit seiner Frau Linda gefunden.<br />

TEXT JUDITH HECHT<br />

Ich muss zweifellos zu den besten<br />

Künstlern des 20. Jahrhunderts gezählt<br />

werden«, sagte Ex-Beatle Paul<br />

McCartney im Jahr 1991 selbstbewusst.<br />

Schließlich habe kein anderer<br />

Musiker so viele Alben verkauft und so<br />

oft die Charts angeführt wie er. Stimmt<br />

natürlich. Doch der Mann aus Liverpool<br />

ist bis dato nicht nur einer der erfolgreichsten<br />

Musiker der Welt, sondern auch einer<br />

der bekanntesten Vegetarier, Tierschützer<br />

und Umweltaktivisten unserer Zeit. Erst<br />

2019 veröffentlichte er das Buch »Less<br />

Meat, Less Heat – Ein Rezept für unseren<br />

Planeten«. Darin versucht er klarzumachen,<br />

dass der Verzicht auf Fleisch das beste Mittel<br />

ist, den Klimawandel zu bekämpfen.<br />

Dabei wäre der Sänger, Bassist und Komponist<br />

so legendärer Songs wie »Yesterday«,<br />

»Penny Lane«, »Hey Jude« oder<br />

»Let it be« wahrscheinlich nie Vegetarier<br />

geworden, hätte er nicht 1969 die Fotografin<br />

Linda Eastman bei einem Fotoshooting<br />

kennengelernt. Für sie löste der begehrteste<br />

Junggeselle seiner Zeit die Verlobung mit<br />

der Schauspielerin Jane Asher, um nur wenig<br />

später »seine große Liebe« zu heiraten.<br />

Mit diesem Ja-Wort brach der vor allem<br />

bei weiblichen Fans beliebteste der »Fab<br />

Four« unzählige Herzen. Und Linda wurde<br />

zum öffentlichen Feindbild. Was Paul,<br />

dem die schönsten Frauen zu Füßen lagen,<br />

an der geschiedenen, eher unscheinbaren<br />

Amerikanerin gefiel, verstanden damals die<br />

wenigsten. Doch all das ließ den Sunnyboy<br />

kalt. Er wusste, dass sie der richtige<br />

Mensch an seiner Seite war. Linda sei es<br />

gewesen, der er sein Leben verdanke, sagte<br />

Paul viele Jahre später. Sie hätte ihn davor<br />

bewahrt, sich weiterhin Drogen- und<br />

<<br />

Foto: Hulton Archive / Getty Images<br />

134 falstaff sep <strong>2021</strong>


Alle Teile der Serie unter<br />

go.falstaff.com/kunst-kulinarik<br />

Paul und Linda McCartney<br />

mit Bobtail-Hündin Martha<br />

in den Siebzigerjahren in<br />

Schottland: »Vielleicht<br />

sollten wir überlegen, künftig<br />

ohne Fleisch auszukommen.«<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

135


gourmet / PAUL Mc CARTNEY<br />

Deep dish Pie<br />

(für 4-6 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

2 Esslöffel Olivenöl<br />

1 große Zwiebel, geschält und gewürfelt<br />

250 g Champignons, in dünne Scheiben<br />

geschnitten<br />

3 Knoblauchzehen, geschält und fein gehackt<br />

1 EL weißes Dinkel- oder Schwarzmehl<br />

480 g vegetarische Burger in Würfel geschnitten<br />

1 Teelöffel frische Thymianblätter<br />

250 ml Gemüsesuppe<br />

2 Teelöffel Vollkornsenf<br />

1 Esslöffel Sojasauce oder Tamari<br />

1 Esslöffel Balsamico-Essig<br />

320 g veganer Blätterteig<br />

Pflanzenmilch nach Wahl, zum Bestreichen<br />

Meersalz und frisch gemahlener schwarzer<br />

Pfeffer<br />

Ein vegetarischer Pie aus dem<br />

Familienkochbuch von Paul<br />

und Linda McCartney.<br />

<<br />

Alkoholexzessen hinzugeben, die in den<br />

wilden Sechzigern auf der Tagesordnung<br />

gestanden seien – und die viele seiner Berufkollegen<br />

nicht überlebten. Auch nachdem<br />

sich die Beatles 1970 im Streit getrennt und<br />

Paul mit Depressionen zu kämpfen hatte,<br />

weil ihm jede Orientierung fehlte, half sie<br />

ihm, seinem schwarzen Loch zu entfliehen.<br />

»Lass uns einfach davonlaufen, sagte Linda<br />

zu mir. Und genau das taten wir auch«,<br />

erinnerte sich McCartney später.<br />

Aus steuerlichen Gründen hatte er schon<br />

1968 die Farm High Park im schottischen<br />

Campletown gekauft. Dorthin zog sich das<br />

Paar 1970 zurück und begann, sich neu<br />

zu erfinden. So kam es, dass Paul und die<br />

hochschwangere Linda schon ein Jahr später<br />

gemeinsam mit zwei weiteren Musikern<br />

die Band »The Wings« gründeten und in<br />

der Scheune der Farm probten.<br />

Paul McCartney mochte Tiere schon<br />

immer – und er machte kein Hehl daraus.<br />

1965 kaufte er eine Bobtail-Hündin und<br />

besang sie kurz darauf liebevoll in dem<br />

Song »Martha, My Dear«. Und auch Linda<br />

liebte die Natur und Tiere über alles. Das<br />

sorgte in ihrem Londoner Domizil in der<br />

noblen Cavendish Avenue mitunter für erhebliche<br />

Probleme mit der Nachbarschaft.<br />

Denn Linda verwandelte das schicke Junggesellenhaus<br />

mit der Zeit in einen Stadtbauernhof.<br />

Statt einem englischen Rasen<br />

und gepflegten Blumenbeeten fanden sich<br />

alsbald Kaninchen, Enten, Hühner und ein<br />

krähfreudiger Hahn im Garten. Letzterer<br />

störte die Nachbarn sehr, aber auch das<br />

Gebell der zahlreichen Hunde führte immer<br />

wieder zu empörten Anrufen bei der<br />

Polizei. Keine Frage, auf der schottischen<br />

Halbinsel Kintyre waren die freiheitsliebenden<br />

McCartneys mit ihren vier Kindern<br />

besser aufgehoben. Umgeben von Schafen,<br />

Hühnern, Pferden und Hunden, die dort<br />

niemanden störten, genossen sie ihr Dasein.<br />

Allerdings: auf Fleisch wollten damals noch<br />

weder Linda noch Paul verzichten. Beiden<br />

PAUL UND LINDA<br />

LIEBTEN TIERE<br />

ÜBER ALLES. DAS<br />

SORGTE IN IHREM<br />

LONDONER DOMIZIL<br />

FÜR PROBLEME MIT<br />

DER NACHBARSCHAFT.<br />

ZUBEREITUNG<br />

Das Öl in eine große Bratpfanne geben und<br />

erhitzen. Zwiebel und Pilze hinzufügen und<br />

anbraten, bis die Flüssigkeit verdampft und<br />

die Pilze golden sind. Nun den Knoblauch hinzufügen,<br />

Mehl einrühren und drei Minuten<br />

unter häufigem Rühren einkochen. Dann die<br />

vegetarischen, in Würfel geschnittenen Burger,<br />

die Thymianblätter und die Suppe hinzufügen<br />

und alles aufkochen lassen. Die Hitze<br />

reduzieren und 5 Minuten köcheln lassen, bis<br />

die Soße eingedickt ist. Senf, Sojasauce und<br />

Balsamico-Essig einrühren und weitere 3 Minuten<br />

köcheln. Abschmecken. Den Ofen auf<br />

220 °C vorheizen. Eine 23-cm-Pie-Form auf<br />

den Kopf stellen und auf den ausgerollten<br />

Blätterteig legen. Den Teig etwas größer als<br />

die Pie-Form ausschneiden. Die Form umdrehen<br />

und die Pie-Mischung hineingeben. Den<br />

Rand der Form mit etwas Wasser befeuchten,<br />

dann vorsichtig den Blätterteigdeckel<br />

auf die Pie-Mischung legen und die Teigränder<br />

festdrücken. Den Teig mit etwas Milch<br />

bestreichen und in der Mitte des Teiges ein<br />

Loch machen, damit der Dampf entweichen<br />

kann, während der Pie bäckt. Schließlich den<br />

Pie im vorgeheizten Ofen 10 Minuten lang backen,<br />

dann die Hitze auf 200 °C reduzieren<br />

und ihn noch weitere 15 bis 20 Minuten im<br />

Backofen lassen, bis der Teig golden und<br />

knusprig ist. Sofort servieren. Als Beilage<br />

passen dazu sehr gut grüne Erbsen.<br />

Jüngster Streich: »Linda McCartneys Familienkochbuch: Über<br />

90 vegetarische Rezepte, um den Planeten zu retten und die<br />

Seele zu nähren« versammelt Rezepte der Familie McCartney<br />

und erscheint im November auf Deutsch (Südwest, ca. € 26,–)<br />

Fotos: Seven Dials, PA Images / Getty Images<br />

136 falstaff sep <strong>2021</strong>


schmeckte es nämlich vorzüglich. Vor allem<br />

war der aus einer gutbürgerlichen Liverpooler<br />

Mittelschichtfamilie stammende Paul<br />

von Kindesbeinen an gewohnt, mehrfach<br />

in der Woche Fleisch auf dem Teller zu haben.<br />

Wochentags hatte seine Mutter Mary<br />

Lamm, Schwein, Steaks sowie Leber serviert<br />

und am Sonntag einen Rinderbraten mit<br />

Yorkshire Pudding, der mit reichlich Tate<br />

& Lyle’s Golden Syrup übergossen war.<br />

Frisches Gemüse gab es hingegen selten<br />

und Obst vor allem aus der Dose. Pfirsiche,<br />

Birnen und Mandarinen, ertränkt in Vanillesauce<br />

oder Kondensmilch, mochte Paul<br />

laut eigenen Angaben damals am liebsten.<br />

Auch Linda verwöhnte Familie und<br />

Gäste gerne mit ihrem faschierten Braten<br />

(ihr Rezept veröffentlichte sie sogar in der<br />

Zeitschrift Arizona Daily Star), mit Burgern<br />

und Lammkoteletts. Auf High Park wurden<br />

jedes Frühjahr zur großen Freude der<br />

ganzen Familie Hunderte Lämmer geboren.<br />

Die Kinder liebten die Tiere, gaben ihnen<br />

Namen und zogen die schwächeren mit der<br />

Flasche auf. Sie sahen auch zu, als die Lämmer<br />

Monate später auf den Laster verladen<br />

und auf den Viehmarkt nach Campeltown<br />

gebracht wurden, dachten sich aber nichts<br />

weiter dabei. Eines schönen Sommertages<br />

bei einem Mittagessen sei ihnen jedoch die<br />

Erkenntnis wie Schuppen von den Augen<br />

gefallen, erzählte Paul McCartney später:<br />

»Wir sahen lauter junge, süße Lämmer<br />

fröhlich auf den Wiesen herumspringen,<br />

während wir Lammkeule auf unseren<br />

Tellern hatten. Linda und ich sahen uns an<br />

und hatten denselben Gedanken: Vielleicht<br />

sollten wir überlegen, wie wir künftig ohne<br />

Fleisch auskommen.«<br />

Gedacht, getan. Dank ihrer hervorragenden<br />

Kochkünste fiel es Linda nicht<br />

schwer, ihre Kinder von der neuen Lebensweise<br />

zu überzeugen. »Mum sagte zu uns,<br />

dass wir zu Hause von nun an nur mehr<br />

vegetarisch essen würden, wir aber außer<br />

Haus Fleisch essen könnten, wenn wir<br />

wollten. Aber das taten wir nie. Wir vermissten<br />

es nämlich nicht«, erinnert sich ihre<br />

Tochter Mary McCartney.<br />

Linda und Paul begannen sich immer<br />

aktiver für den Tierschutz und Vegetarismus<br />

einzusetzen. Etwa, indem sie in der<br />

Öffentlichkeit auf das Elend der Tiere in<br />

Massentierhaltungen aufmerksam machten.<br />

Anfänglich fanden ihre Bemühungen<br />

nur wenig Anklang. Doch Linda erkannte<br />

schnell, dass es vielen Menschen nicht am<br />

Willen fehlte, fleischlos zu essen, sondern<br />

an Ideen für vegetarische Gerichte. So<br />

begann sich aus ihrem Einsatz für Tiere<br />

ein richtiges Business zu entwickeln. Sie<br />

gab mehrere Kochbücher mit einfachen,<br />

fleischlosen Speisen heraus, die allesamt zu<br />

Bestsellern wurden. 1991 gründete sie eine<br />

»Veggie-Food-Company« und vertrieb unter<br />

der Marke »Linda McCartney’s Food«<br />

vegetarische und vegane Tiefkühlprodukte<br />

LINDA ERKANNTE,<br />

DASS ES VIELEN<br />

MENSCHEN NICHT AM<br />

WILLEN, SONDERN AN<br />

IDEEN FÜR GERICHTE<br />

OHNE FLEISCH<br />

MANGELTE.<br />

Vegetarier aus<br />

Überzeugung: Ab<br />

den 1990er-Jahren<br />

wurde der fleischlose<br />

Lebensstil für Paul und<br />

Linda McCartney auch<br />

zu einem tragfähigen<br />

Business-Modell.<br />

weltweit, und zwar mit immer größerem<br />

Erfolg. Die BSE-Krise (»Rinderwahnsinn«)<br />

in Großbritannien leistete dazu Mitte der<br />

1990er zweifellos einen Beitrag. Beim<br />

Anblick torkelnder Kühe und brennender<br />

Tierkadaver verging sogar eingefleischten<br />

Steakessern der Appetit.<br />

Paul unterstütze seine leidenschaftliche<br />

Frau bei all ihren Aktivitäten – mitunter auf<br />

sehr kreative Weise. So traten Linda und<br />

Paul 1995 in der Zeichentrickserie »The<br />

Simpsons« auf – die beiden öffnen der kleinen<br />

Lisa Simpson die Augen, dass es einen<br />

Zusammenhang zwischen süßen Lämmchen<br />

und Lammkeule gibt. Lisa wird daraufhin<br />

zur Vegetarierin. Und bleibt es auch<br />

während der ganzen Serie. Eine Bedingung,<br />

auf der das Ehepaar McCartney bestand,<br />

bevor sie ihre Mitwirkung zusagten.<br />

Kurz zuvor hatte Linda McCartney erfahren,<br />

dass sie an Brustkrebs erkrankt war.<br />

Sie versuchte ihre Krankheit so lange wie<br />

möglich vor der Öffentlichkeit zu verbergen.<br />

Unter anderem hatte sie die Sorge,<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

137


gourmet / PAUL Mc CARTNEY<br />

PAUL<br />

McCARTNEY<br />

Musiker, Tierschützer,<br />

Vegetarier<br />

<<br />

die Menschen könnten sie auf ihre vegetarische<br />

Ernährung zurückführen. Dabei<br />

hatte sie doch immer betont, dass fleischlose<br />

Ernährung das Krebsrisiko verringern<br />

würde – und das auch auf die Verpackung<br />

ihrer Tiefkühlgerichte drucken lassen.<br />

Trotz Operation und zahlreicher Chemotherapien<br />

engagierte sie sich weiterhin für<br />

ihre geliebten Tiere. Ihre Überzeugungen<br />

haben auch ihre vier Kinder übernommen.<br />

Als ihre Tochter Stella McCartney 1997 als<br />

neue Chefdesignern des Modehauses Chloé<br />

ihre erste Kollektion präsentierte, betonte<br />

sie, dass sie den Tieren zuliebe ganz bewusst<br />

auf Leder und Pelze verzichtet habe.<br />

Und dass ihre Mutter die stärkste Inspirationsquelle<br />

für sie sei. Paul und Linda, von<br />

den Behandlungen schon schwer gezeichnet,<br />

saßen bei der Fashionshow voller Stolz<br />

in der ersten Reihe. Wenige Monate später<br />

verlor Linda den Kampf gegen den Krebs.<br />

So schwer ihr Verlust für die Familie<br />

gewesen sei, so selbstverständlich sei für<br />

ihren Vater und ihre Geschwister eines<br />

Die McCartneys im April 1976<br />

auf ihrer Farm in Schottland:<br />

Ein friedliches Paradies für<br />

Mensch und Tier gleichermaßen.<br />

gewesen: »Das Vermächtnis meiner Mutter<br />

am Leben zu erhalten«, sagte Mary Mc-<br />

Cartney erst kürzlich in einem Interview.<br />

Gemeinsam starteten sie die Kampagne<br />

»Meatfree Monday«, um die Menschen<br />

dazu zu bringen, wenigstens an einem Tag<br />

in der Woche auf Fleisch zu verzichten.<br />

Und Mary, die – wie ihre Mutter – Fotografin<br />

ist, fabriziert seit Anfang des Jahres<br />

in ihrer eigenen Kochshow »Mary serves<br />

it up!« fleischlose Gerichte vor laufender<br />

Kamera.<br />

Auch ihr Vater und ihre Schwester Stella<br />

engagieren sich weiterhin: Erst vor wenigen<br />

Tagen erschien das Kochbuch »Linda<br />

McCartney’s Family Kitchen«. Darin finden<br />

sich die Lieblingsrezepte der McCartneys<br />

wie etwa Chili-Non-Carne. Als Paul<br />

mit seinen Töchtern das Buch präsentierte,<br />

sagte er: »Linda hat vor über 30 Jahren<br />

den Weg für fleischlose Küche geebnet. Sie<br />

war eine Pionierin.« Und Stella ergänzte:<br />

»Meine Mutter war ihrer Zeit voraus. Und<br />

ihr Geist ist immer noch am Leben.«<br />

<<br />

Als Jim McCartney seinem Sohn zu dessen<br />

13. Geburtstag im Jahr 1955 eine Trompete<br />

schenkte, ahnte er nicht, wozu er damit den<br />

Anstoß geben würde. Nur fünf Jahre später<br />

gründete Paul gemeinsam mit John Lennon<br />

die Beatles. Bald wurde der smarte Sänger<br />

der beliebteste der »Fab Four«. Wenn der<br />

Liverpooler mit seinen treuherzigen Augen<br />

»All you need is love« oder »Help!« auf der<br />

Bühne anstimmte, tobten vor allem die<br />

Zuschauerinnen vor Begeisterung.<br />

Heute, sechs Jahrzehnte später, macht<br />

McCartney immer noch Musik. Genauso sehr<br />

widmet er sich aber einer anderen Sache: Der<br />

überzeugte Vegetarier setzt sich für Tiere und<br />

die Rettung der Umwelt ein. »Wenn Schlachthäuser<br />

Wände aus Glas hätten, wäre jeder<br />

Vegetarier«, sagte Paul McCartney, als er im<br />

Jahr 2010 das erschütternde Video »Glass<br />

Walls« der gemeinnützigen Organisation<br />

PETA (People for the Ethical Treatment of<br />

Animals) veröffentlichte. Darin sieht man, wie<br />

Tiere in Massentierhaltung dahinvegetieren,<br />

wie sie später in Transporter eingepfercht zu<br />

Schlachthäusern gefahren werden – und was<br />

dort mit ihnen passiert. Vergangenes Jahr<br />

erinnerte McCartney seine Fans erneut daran:<br />

»Ob es Ihnen nun um die Krankheiten geht, die<br />

in Schlachthäusern ihren Anfang nehmen, um<br />

die Tiere, die so schrecklich und völlig unnötig<br />

leiden, oder um den katastrophalen Einfluss<br />

der Fleischindustrie auf unsere Umwelt – bitte<br />

sehen Sie sich dieses kurze Video an und teilen<br />

Sie es mit Ihren Freunden.« Seinem Aufruf<br />

folgten unzählige Menschen.<br />

Kommendes Jahr wird der Musiker 80 Jahre –<br />

und die gesamte Musikwelt wird sich vor ihm<br />

verneigen. Bereits jetzt gefragt, was er sich<br />

wünsche, antwortete er: »Alles, was ich mir<br />

je zu meinem Geburtstag gewünscht habe, ist<br />

Frieden auf Erden – auch für alle Tiere.«<br />

Fotos: David Montgomery / Premium Archive / Getty Images, Hulton Archive / Getty Images<br />

138 falstaff sep <strong>2021</strong>


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unterschiedlicher Kulturen und<br />

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zu bringen, ist die große Leidenschaft<br />

von Luis Dias. Zwar liegen seine<br />

Wurzeln in Portugal, dennoch fühlt<br />

er sich kulinarisch zahlreichen<br />

Länderküchen verbunden und ist<br />

seit vielen Jahren in Köln zu Hause.<br />

Hier entstand auch die Idee zur Luis<br />

Dias-Genusslinie, die mit dem Couscousgewürz<br />

N° 9, dem Mediterranen<br />

Alleskönner N° 15 sowie dem Himbeersalz<br />

N° 18 raffinierten Zuwachs<br />

bekommen hat. Das Aroma der drei<br />

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sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

139


11. Oktober <strong>2021</strong><br />

18:30 Uhr<br />

»Derag Living Hotel de Medici«<br />

Düsseldorf<br />

12. Oktober <strong>2021</strong><br />

18:30 Uhr<br />

»Steigenberger Frankfurter Hof«<br />

Frankfurt am Main<br />

13. Oktober <strong>2021</strong><br />

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SIXPACK<br />

RESTAURANTS IM TEST<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

WALDHOTEL SONNORA<br />

Auf'm Eichelfeld 1<br />

54518 Dreis<br />

ES:SENZ<br />

im Hotel »Das Achental«<br />

Mietenkamer Straße 65<br />

83224 Grassau<br />

TRARES RESTAURANT<br />

UND WEINBAR<br />

Luisenstraße 7<br />

60316 Frankfurt am Main<br />

SORRISO<br />

Oppenheimer Landstraße 49<br />

60596 Frankfurt am Main<br />

FREUSTIL<br />

Zeppelinstraße 8<br />

18609 Binz<br />

GUTSAUSSCHANK KESSLER<br />

Heimatstraße 18<br />

65344 Eltville-Martinsthal<br />

Rindertartar mit Roter<br />

Rübe und Dillblüten im<br />

»es:senz« in Grassau.<br />

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im Rheingau: unsere Restaurantbewertungen für <strong>Deutschland</strong>.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

141


gourmet / SIXPACK<br />

WALDHOTEL<br />

SONNORA<br />

Dreis<br />

1Das Wichtigste zuerst: In der von den<br />

Sturzfluten teils schwer betroffenen<br />

Eifel hat es das »Waldhotel Sonnora«<br />

nicht erwischt. Koch Clemens Rambichler<br />

und seine Lebensgefährtin, Geschäftspartnerin<br />

und Miteigentümerin Magdalena Brandstätter<br />

haben Glück gehabt. Erst im Juni<br />

hatten sie das Haus nach Zwangspause und<br />

Renovierung wiedereröffnet, mit angepassten<br />

Öffnungszeiten und Doppelschichten:<br />

Von Freitag bis Sonntag kann man hier mittags<br />

und abends essen, der Donnerstag ist<br />

Abendgästen vorbehalten. So bewirten<br />

Rambichler, Brandstätter und ihr Team bis<br />

zu 60 Personen täglich, auf dem höchsten<br />

Niveau, das es in der Kochwelt zu erreichen<br />

gibt – drei Michelin-Sterne zieren das Restaurant.<br />

Unverändert groß ist die Freude,<br />

dort zu speisen. Der Eindruck, den Rambichlers<br />

Küche hinterlässt, verdichtet sich zu<br />

einem Wort: Wohlgeschmack. Hier kann<br />

man Stunden verbringen, ohne einmal über<br />

das Essen nachzudenken. So naheliegend,<br />

gar zwingend scheint das Gebotene, wie bei<br />

vollendetem Handwerk oder großer Kunst<br />

tritt die Mühe dahinter zurück. Exemplarisch<br />

dafür steht die Gänseleber des ersten<br />

Gangs. Hochkomplex und doch so einfach,<br />

wie Rambichler die Aromen von Ochsenschwanz,<br />

Pinienkernen, Perigord-Trüffel<br />

und Feige zusammenbringt. Was hier als<br />

Zusatzelement an den Tisch kommt, wie<br />

etwa die Champagner-Nage aus Kaisergranatscheren<br />

zum Hummer, das bekommen<br />

andere Köche in ihrer ganzen Laufbahn<br />

nicht hin. Großartige Desserts, insbesondere<br />

das Tartelette von Valrhona-Guanaja-Schokolade<br />

mit könnerhaftem Spiel von Textur<br />

und Temperatur, beschließen ein Menü, das<br />

der Perfektion nahekommt.<br />

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BEWERTUNG<br />

Eine der besten Küchen<br />

der Welt: »Waldhotel<br />

Sonnora« in Dreis.<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

49 von 50<br />

19 von 20<br />

19 von 20<br />

9 von 10<br />

96 von 100<br />

WALDHOTEL SONNORA<br />

Auf'm Eichelfeld 1<br />

54518 Dreis<br />

T: +49 6578 4<strong>06</strong><br />

hotel-sonnora.de<br />

ES:SENZ<br />

Grassau<br />

2Das Hotel »Achental Resort«, das<br />

dem Motel-One-Gründer Dieter<br />

Müller gehört, ist ein beliebter<br />

Anlaufpunkt für Sportler, dank der PGAzertifizierten<br />

Golfschule zieht es vor allem<br />

Golfer an. Gourmets hatten das hübsche<br />

Hotel am Rande des Städtchens Grassau<br />

eher nicht auf der Karte, dafür gab es im<br />

Chiemgau andere Orte, etwa im benachbarten<br />

Aschau. Das ändert sich gerade, und<br />

das hat vor allem mit einem Namen zu<br />

tun: Edip Sigl. Ihn warb Inhaber Müller ab<br />

aus dem Münchner »Les Deux«, für das<br />

Sigl zwei Sterne erkocht hatte. Im Chiemgau<br />

leitet er nun nicht nur die komplette<br />

Kulinarik des Hotels, sondern hat auch ein<br />

eigenes Gourmetlokal bekommen, das seine<br />

Initialen im Namen trägt. Im Sommer<br />

hat das »es:senz« eröffnet, es ist ein lässiges,<br />

modernes Lokal geworden, mit einer<br />

breiten Glasfront und einem mächtigen<br />

Marmortisch im Zentrum. Auch der Ser-<br />

vice wirkt zeitgemäß, das Personal darf<br />

Charakter zeigen und mutiert nicht zu lebloser<br />

Staffage, wie in manchem Top-Lokal<br />

zu beobachten ist. In seinem Premierenmenü<br />

lässt Sigl wenig Zweifel an seinen<br />

Ambitionen, kreative Kraft ist in jedem<br />

Gang spürbar. Grandios etwa der mit Lardo<br />

überzogene Steinbutt mit Chiemgauer<br />

Morcheln und Erbsen, zu dem eine Bisque<br />

mit Sherrynoten angegossen wird. Auch die<br />

Gelbflossenmakrele mit einer spektakulären,<br />

fast schon parfüm artigen Essenz aus<br />

einem Fond von Tomaten und Kombucha<br />

war fabelhaft. Dass Sigl prägende Jahre<br />

unter Großmeister Juan Amador verbracht<br />

hat, zeigten die Kleinigkeiten vorab, etwa<br />

die Panna cotta vom Flusskrebs oder der<br />

als »Chiemsee-Kiesel« verpackte Räucherfisch.<br />

Fazit: Hohe Erwartungen werden<br />

hier nicht enttäuscht.<br />

ELS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

46 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

9 von 10<br />

91 von 100<br />

Zugewinn für die<br />

Region: »es:senz« in<br />

Grassau im Chiemgau.<br />

ES:SENZ<br />

im Hotel »Das Achental«<br />

Mietenkamer Straße 65<br />

83224 Grassau<br />

T: +49 8641 401609<br />

das-achental.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

142 falstaff sep <strong>2021</strong>


TRARES<br />

Frankfurt am Main<br />

Modern gestyltes<br />

Ambiente: »Trares« in<br />

Frankfurt am Main.<br />

3Nach Stationen als Restaurantleiter<br />

und Sommelier hat der gebürtige<br />

Lothringer Thierry Felden den<br />

Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und<br />

im quirligen Frankfurter Nordend zwischen<br />

Merianplatz und Berger Straße sein Restaurant<br />

eröffnet. Mit René Postel konnte er<br />

einen erfahrenen Küchenchef gewinnen, der<br />

sich mit seinen Gerichten zwischen französischer<br />

Brasserie-Klassik und urbanem<br />

»modern style« bewegt. Am besten fährt<br />

man im schnörkellos-modern gestylten<br />

Ambiente mit einem Menü, bei dessen<br />

Zusammenstellung der freundliche Service<br />

gerne behilflich ist. Als Entree empfiehlt sich<br />

das Tatar vom Weideochsen mit gelierter<br />

Oxtail-Soup, Eigelb vom Maran-Huhn,<br />

schlotziger Kartoffel-Mousseline und einem<br />

Urkrustenbrot. Wer dem Gericht die kulinarische<br />

Krone aufsetzen möchte, kann es sich<br />

mit zehn Gramm Oscietra Imperial Gold<br />

Kaviar vergolden lassen. Gelungen auch die<br />

Poitrine de porc, ein knusprig gegrillter<br />

Schweinebauch, begleitet von würzig zupackender<br />

Kümmeljus, Ofenspitzkohl, einem<br />

Klecks Schalottencreme, Pfifferlingen und<br />

eingelegten roten Zwiebeln. Das zarte<br />

Schweinebäckchen gibt es als Zugabe, alles<br />

in allem ein stimmig arrangiertes Gericht.<br />

Aus einem Guss ist auch das in Butterschmalz<br />

ausgebratene Wiener Schnitzel in<br />

der perfekten luftigen Panade, dazu werden<br />

lauwarmer Kartoffel-Gurken-Salat und<br />

Gebirgspreiselbeeren gereicht. Die Patisserie<br />

reduziert sich auf Zitronen-Himbeer -<br />

Tartelett und Manjari-Schokolade oder<br />

Rhabarber und Erdbeere mit Buttermilch<br />

und Basilikum. Obwohl der Patron jahrelang<br />

als Sommelier arbeitete, nimmt sich die<br />

Getränkekarte eher bescheiden aus. IS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

18 von 20<br />

16 von 20<br />

8 von 10<br />

87 von 100<br />

TRARES RESTAURANT<br />

UND WEINBAR<br />

Luisenstraße 7<br />

60316 Frankfurt am Main<br />

T: +49 69 94943878<br />

trares.restaurant<br />

SORRISO<br />

Frankfurt am Main<br />

4<br />

Manchmal sind es Details, die<br />

lange in Erinnerung bleiben, wie<br />

die duftige Lavendelbutter zu den<br />

selbstgebackenen warmen Brötchen oder<br />

der flüssige kräuterwürzige Botanical Tinte<br />

Gin. Dieser kommt in Begleitung von<br />

schwarzer Johannisbeere, Mandel, Olivenöl<br />

und geräuchertem Lavendel, der Aromen<br />

von Weihrauch und Kaminfeuer entfacht.<br />

Die Küche im »Sorriso« in Frankfurt am<br />

Main ist aber nur teilweise extravagant,<br />

gerne Old School und serviert auch Klassiker<br />

von der Qualität einer prallen Seezunge<br />

mit Kerbel Beurre blanc und Blumenkohl-<br />

Mousseline. Wir haben nie einen besseren<br />

Oktopus in Frankfurt erlebt als den im<br />

»Sorriso«, mit krosser Haut, schönen Röstaromen<br />

und saftigem zarten Fleisch, begleitet<br />

von einer Jakobsmuschel mit Bottarga,<br />

Babyspinat-Emulsion und Süßkartoffelcreme.<br />

Auch vegetarische Gerichte werden<br />

expressiv umgesetzt, beim »geräucherten<br />

Joghurt« vibriert der Teller mit Pfeffer-<br />

Mürbeteig, karamellisierter Olive, Eiweiß-<br />

Wermut-Rosmarin-Sorbet und Olivenlake<br />

sowie Gin-Limetten-Bourbon-Schaum.<br />

Schön, dass es neben guten Desserts auch<br />

warme Käsegerichte als Abschluss gibt. Die<br />

Preise sind gemessen an den Leistungen<br />

ausgesprochen moderat, es lohnt sich,<br />

Menüs mit treffsicherer Weinbegleitung zu<br />

wählen. Das Restaurant »Sorriso« gehört<br />

zu den selten gewordenen kleinen Familienbetrieben.<br />

Das Team dahinter, Stella und<br />

Kiriakos Tompolides sowie Robert Bezjak,<br />

berät und arbeitet sehr persönlich und<br />

engagiert. Das warme Interieur schafft eine<br />

entspannte Atmosphäre, die Tische stehen<br />

in großem Abstand zueinander. Die Weinkarte<br />

ist auch deshalb gut, weil sie kleinen<br />

Winzern und interessanten Newcomern<br />

eine Chance gibt.<br />

LF<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

44 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

8 von 10<br />

88 von 100<br />

SORRISO<br />

Oppenheimer Landstraße 49<br />

60596 Frankfurt am Main<br />

T: +49 69 66408861<br />

restaurantsorriso.de<br />

Details, die im Kopf<br />

bleiben: »Sorriso« in<br />

Frankfurt am Main.<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte sep <strong>2021</strong> falstaff 143


gourmet / SIXPACK<br />

FREUSTIL<br />

Binz (Rügen)<br />

5Kulinarisch geht es auf <strong>Deutschland</strong>s<br />

größter Insel bescheiden zu. Immerhin<br />

glänzt im Ostseebad Binz ein<br />

einsamer Stern. Verantwortlich dafür ist der<br />

gebürtige Schwarzwälder Ralf Haug. In seinem<br />

im Bistro-Stil eingerichteten Lokal setzt<br />

er auf eine nordisch geprägte Küche mit einfachen<br />

Produkten aus der Region. Wahlweise<br />

stehen sechs oder neun kleine Gänge<br />

auf der zu einem Briefumschlag gefalteten<br />

Menükarte. Das Menü wird auch am<br />

Mittag angeboten, oder man entscheidet<br />

sich für das preiswerte Lunchmenü in zwei<br />

Gängen. Der Auftakt mit einem Quinoasalat<br />

mit Gurkenessig und Pilzen schmeckt<br />

eher belanglos. Die Zwiebelcreme mit roh<br />

mariniertem Apfel und säuerlich eingelegtem<br />

Sellerie dagegen überzeugt mit wunderbarer<br />

Frische und Aromenvielfalt. Die<br />

Jakobsmuschel, kombiniert mit Endivien-<br />

salat, Tomaten und Walnusscreme, gelingt<br />

zart, bissfest und mit nussigem Geschmack.<br />

Dass frische Kräuter bei Haug eine große<br />

Rolle spielen, zeigt sich beim vegetarischen<br />

Gang mit Kartoffel, Schnittlauch und feinem<br />

Ziegenquark. Den gebackenen Kabeljau<br />

kombiniert er mit Roter Bete in drei<br />

verschiedenen Texturen – kleine Stückchen<br />

in Dunkelrot und Weiß sowie Rosa als Röllchen<br />

auf dem Fisch. Über die Komposition<br />

wird etwas Meerrettich gerieben – das sieht<br />

nicht nur farbenfroh aus, es schmeckt auch<br />

ausgezeichnet. Hinter den Erwartungen<br />

zurück bleibt »Zerpflücktes« von der Rehkeule<br />

mit Pflaumen- und Birnentranchen<br />

sowie Kerbelschaum, das in der Gesamheit<br />

Aroma vermissen lässt. Versöhnlich stimmt<br />

das Dessert mit Eis und Granite, verfeinert<br />

mit Thymian und Koriander. Die Weinkarte<br />

ist gut sortiert und fair kalkuliert. DB<br />

BEWERTUNG<br />

Bistro-Stil auf<br />

<strong>Deutschland</strong>s größter<br />

Insel: »Freustil« in Binz.<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

42 von 50<br />

19 von 20<br />

16 von 20<br />

7 von 10<br />

84 von 100<br />

FREUSTIL<br />

Zeppelinstraße 8<br />

18609 Binz<br />

T: +49 38393 50444<br />

freustil.de<br />

GUTSAUSSCHANK<br />

KESSLER<br />

Eltville-Martinsthal<br />

6<br />

Aus dem großen Angebot regionaltypischer<br />

Gastronomie sticht der<br />

Gutsausschank des Weingutes Keßler<br />

in Martinsthal wohltuend hervor. Nicht nur<br />

weil hier ohne Murren vom jungen, freundlichen<br />

Service bis 22 Uhr Essen serviert wird.<br />

Auch in Sachen Ambiente ist der Familienbetrieb<br />

– trotz seiner 250-jährigen Tradition<br />

– auf der Höhe der Zeit. Stefan und Tina<br />

Keßler haben mit sicherem Geschmack für<br />

zeitgemäßes Interieur und dekorative Akzente<br />

ihrer Gutsschänke und dem wunderschön<br />

gestalteten Garten ein modernes Flair gegeben,<br />

das urbanen Charme mit idyllischem<br />

Wohlfühlambiente verbindet. Dazu passt das<br />

attraktive Angebot der Küche, die dankenswerterweise<br />

über den provinziellen Tellerrand<br />

hinausschaut, ohne dabei die viel zitierte<br />

Bodenhaftung zu verlieren. Dabei sind es<br />

oft nur kleine aromatische Akzente, die<br />

einen bewährten Klassiker über das Mittelmaß<br />

heben, wie etwa das fruchtige Aprikosen-Chutney<br />

zum hausgemachten Kochkäse<br />

oder die beschwingte Rieslingsauce, in der<br />

die grünen Spargel baden, die zu gefüllten<br />

Steinpilz-Gnocchi serviert werden. Unter den<br />

kleinen Speisen empfehlen sich der hausgemachte<br />

Spinatknödel mit brauner Butter<br />

und Parmesan genauso wie die Frankfurter<br />

Grüne Soße mit Eiern und Bratkartoffeln.<br />

Die gut gemachte Soße wird übrigens auch<br />

zum rosa gebratenen Roastbeef und zur<br />

Hausmacher-Wildsülze serviert. Die Weinbegleitung<br />

kommt aus dem hauseigenen<br />

Keller, neben den klassischen Rheingauer<br />

Rieslingen und Spätburgundern haben<br />

Stefan und Tina Keßler auch trocken ausgebauten<br />

Sauvignon Blanc und Weißburgunder<br />

im Angebot. Ein gelungenes Konzept<br />

in schicker, moderner Verpackung. IS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

43 von 50<br />

18 von 20<br />

16 von 20<br />

9 von 10<br />

86 von 100<br />

Gelungenes Konzept, modern<br />

verpackt: »Gutsausschank<br />

Keßler« in Eltville.<br />

GUTSAUSSCHANK KESSLER<br />

Heimatstraße 18<br />

65344 Eltville-Martinsthal<br />

T: +49 6123 71235<br />

weingut-kessler.de<br />

Fotos: beigestellt<br />

144 falstaff sep <strong>2021</strong><br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte


BERLIN CAPITAL CLUB<br />

CHAMPAGNER ,<br />

SUSHI & AUSTERN<br />

Tradition für den Gaumen –<br />

der CSA Dinnerabend im Berlin Capital Club.<br />

ADVERTORIAL Fotos: © CCA Projekt GmbH I Berlin Capital Club<br />

Der Berlin Capital Club prägt mit<br />

seinen Mitgliedern und deren<br />

Netzwerken das gesellschaftliche<br />

Leben der Hauptstadt.<br />

Als Club der Entscheider mit 40 Prozent<br />

weiblichen Mitgliedern gehört er auch zu<br />

den besten Gourmet-Adressen Berlins.<br />

Eisgekühlter Champagner aus dem Hause<br />

Piper-Heidsieck, Sushi-Variationen von<br />

Berlins »Sushi-Papst« Mr. Hai und<br />

frische Felsenaustern – dies genießen die<br />

Mitglieder im gewohnt gemütlichen und<br />

kommunikativen Ambiente beim traditionellen<br />

CSA Dinnerabend alljährlich im<br />

August im Berlin Capital Club.<br />

Zum Dinner folgen auf ein Dreierlei von<br />

der Auster (gratiniert, gebacken und klassisch)<br />

unter anderem Sashimi von Thunfisch,<br />

Lachs und Butterfisch, Maki und<br />

Nigiri Sushi, Inside Out Rolls, Temaki<br />

Sushi und »mr hai’s« Roll, perfekt<br />

abgerundet von Granité von Piper-<br />

Heidsieck Rosé Sauvage mit Champagner<br />

aufgegossen. Zum Menü wird der Gaumen<br />

mit dieser neuen Champagnerhausmarke<br />

sowie Piper-Heidsieck Cuvée Brut und<br />

ausgewählten Weinen verwöhnt. Ob<br />

geschäftlich oder privat, in ihrem Club finden<br />

die Mitglieder immer das perfekte<br />

Ambiente, um ihre Gäste zu verwöhnen.<br />

INFO<br />

Der »Berlin Capital Club« wird von der<br />

CCA-Gruppe gemanagt und gehört dem<br />

internationalen IAC-Netzwerk an. Die<br />

330.000 IAC-Mitglieder in über 40 Ländern<br />

haben Zugang zu fast 250 Business-, Golfund<br />

Country-Clubs weltweit.<br />

Berlin Capital Club<br />

Mohrenstraße 30 I 10117 Berlin, <strong>Deutschland</strong><br />

T: +49 30 2<strong>06</strong>2976, info@berlincapitalclub.de<br />

berlincapitalclub.de<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 145


GASTRONOMIE<br />

MIT BESTER<br />

EMPFEHLUNG<br />

4<br />

Keitum<br />

An dieser Stelle heißen wir Sie herzlich<br />

willkommen. Wir, das sind Spitzenrestaurants<br />

und -hotels in <strong>Deutschland</strong>, die sich dem<br />

<strong>Falstaff</strong>-Leser als exquisite Adressen<br />

für ein ganz besonderes Genuss erlebnis<br />

vorstellen wollen.<br />

Schermbeck<br />

Köln 2<br />

3<br />

DEUTSCHLAND<br />

Wir präsentieren Ihnen unser Ambiente<br />

und unsere Neuigkeiten. Wir möchten,<br />

dass Sie sich bei uns wohlfühlen, und laden<br />

Sie ein, unser Gast zu sein.<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie telefonisch unter<br />

+49 211 96662-997 oder per E-Mail an sales@falstaff.de.<br />

6<br />

Würzburg<br />

1<br />

Schwangau<br />

5<br />

Hof bei<br />

Salzburg<br />

ÖSTERREICH<br />

SCHWANGAU<br />

»Das König Ludwig« …<br />

Panorama, Platz & Luxus<br />

1In absoluter Alleinlage, mit<br />

traumhafter Bergkulisse und<br />

»Adults only«-Philosophie finden<br />

Ruhesuchende ihre Auszeit im »König<br />

Ludwig«. Der 6600 m² große Ludwig<br />

SPA mit Wellness-Garten, Wasserwelt<br />

und Saunalandschaft lässt den<br />

Alltag garantiert in weite Ferne<br />

rücken. Achtsame Behandlungen von<br />

Haut und Körper sorgen zudem für<br />

spürbar mehr Leichtigkeit, Energie<br />

und Wohlbefinden. Wer es sportlich<br />

mag, der findet im Sport- und Aktivprogramm<br />

eine Auswahl an geführten<br />

Wanderungen, Workouts und Yoga-<br />

Einheiten. Abends genießen Gäste ein<br />

außergewöhnliches Fünf-Gänge-Menü<br />

und suchen sich ihren Lieblingswein<br />

in der exklusiven Vinothek aus.<br />

DAS KÖNIG LUDWIG WELLNESS &<br />

SPA RESORT ALLGÄU ****<br />

Alpina Hotel-Betriebs OHG<br />

Kreuzweg 15<br />

87645 Schwangau<br />

T: +49 8362 8890<br />

koenig-ludwig-hotel.de<br />

KÖLN<br />

»Excelsior Hotel Ernst«<br />

lädt zum Afternoon Tea<br />

2Zum Afternoon Tea im historischen<br />

Ambiente des Grand<br />

Hotels genießen Sie Köstlichkeiten<br />

von Executive Chef-Patissier Fabian<br />

Scheithe. Das Rezept der original<br />

englischen Scones hat Scheithe aus<br />

London mitgebracht. Wie es sich für<br />

eine Tea Time der englischen Art<br />

gehört, werden hierzu Clotted Cream,<br />

hausgemachte Marmelade und<br />

Lemon Curd sowie eine Selektion<br />

herzhafter und süßer Begleiter wie<br />

Sandwiches mit gebeiztem Lachs<br />

oder Gurke und Frischkäse, Kuchen<br />

und Törtchen serviert. Dazu berät Tea<br />

Master Gold, Andrea Helbig, fachkundig<br />

bei der Wahl des Tees aus<br />

einem hervorragenden Sortiment.<br />

EXCELSIOR HOTEL ERNST<br />

Trankgasse 1–5 / Domplatz<br />

5<strong>06</strong>67 Köln<br />

T: +49 221 2701<br />

info@excelsior-hotel-ernst.de<br />

excelsiorhotelernst.de<br />

146<br />

falstaff sep <strong>2021</strong>


SCHERMBECK<br />

Herbstzauber<br />

am Voshövel<br />

3Weite Wiesen und frische<br />

Luft – raus in die Natur.<br />

Das »Landhotel Voshövel« ist ein<br />

familiengeführtes 4 ****-superior-<br />

Haus mit 75 stilvollen Zimmern<br />

und Suiten. Der Livingroom SPA<br />

auf 2500 m² mit zwei Pools, vier<br />

Saunen und zwei Dampfbädern, großzügigen<br />

Ruheräumen, einem Private<br />

Hamam und einem hauseigenen<br />

SPA-Kino laden zur vollkommenen<br />

Erholung ein. Das junge Küchenteam<br />

überzeugt mit einer ausgefallenen<br />

und regionalen Küche.<br />

• 4 Übernachtungen<br />

• 3 / 4 Verwöhnpension<br />

• Eintritt in den Livingroom SPA<br />

Reisezeitraum 8. 10. – 24. 10. <strong>2021</strong><br />

Preis ab 661,– Euro p. P.<br />

LANDHOTEL VOSHÖVEL<br />

Am Voshövel 1<br />

46514 Schermbeck<br />

T: +49 2856 91400<br />

post@landhotel.de<br />

landhotel.de<br />

KEITUM / SYLT<br />

Oase der Ruhe im<br />

»Severin*s Resort & Spa«<br />

4Das luxuriöse Severin*s Resort<br />

& Spa auf Sylt hat mit seiner<br />

neuen Obstgartenlounge eine Oase<br />

der Ruhe geschaffen, welche (noch)<br />

als kleiner Geheimtipp in Keitum gilt.<br />

Etwas ab vom Schuss, können Gäste<br />

hier die Seele baumeln und das<br />

ursprüngliche Inselfeeling auf sich<br />

wirken lassen. Zum Nachmittagskaffee<br />

sind der köstliche selbst<br />

gebackene Kuchen oder die hausgemachten<br />

frischen Waffeln besonders<br />

zu empfehlen, Letztere werden nach<br />

einem gut gehüteten Rezept von<br />

Chef-Patissière Annekatrin Pech<br />

gebacken und mit selbst gemachtem<br />

Pflaumenkompott aus dem<br />

Severin*s Obstgarten gereicht.<br />

SEVERIN*S<br />

Am Tipkenhoog 18<br />

25980 Keitum / Sylt<br />

T: +49 4651 46<strong>06</strong>60<br />

info@severins-sylt.de<br />

severins-sylt.de<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Leandra Garcia; Georg Grainer Fotografie; Michael Magulski; Janica Zwirlein; beigestellt<br />

HOF BEI SALZBURG<br />

»Schloss Fuschl Vinothek«<br />

– der neue Genussplatz<br />

nicht nur für Hotelgäste<br />

5Die neue »Schloss Fuschl<br />

Vinothek«, im historischen<br />

Schloss turm mit angrenzender Diana<br />

Terrasse, lädt auch Nicht-Hotelgäste<br />

ein, den einmaligen Ausblick auf den<br />

See zum »Genuss-vollen Verweilen«<br />

zu nutzen. Das Angebot ist leger und<br />

unkompliziert, die Weinauswahl<br />

reicht von nationalen und internationalen<br />

Klassikern bis hin zu spannenden<br />

Newcomern. Ein Mix aus regionalen<br />

Produkten mit mediterranem<br />

Einschlag ist die kulinarische Ergänzung.<br />

Im integrierten Delikatessenladen<br />

werden zudem hauseigene<br />

Kreationen und Weine zum Mitnehmen<br />

angeboten.<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich von 14 bis 23 Uhr<br />

SCHLOSS FUSCHL,<br />

A LUXURY COLLECTION<br />

RESORT & SPA<br />

Schloss Straße 19<br />

5322 Hof bei Salzburg<br />

T: +43 6229 22530<br />

schlossfuschlsalzburg.com<br />

WÜRZBURG<br />

Tradition & Moderne<br />

im Gleichklang.<br />

Das »Hotel Stadt Mainz«<br />

in Würzburg<br />

6Mitten in Würzburg gelegen<br />

bietet das »Hotel & Restaurant<br />

Stadt Mainz« lokale, kulinarische<br />

Spezialitäten und im Übernachtungsangebot<br />

moderne Zimmer<br />

sowie Tagungsmöglichkeiten.<br />

Eingebettet zwischen Sehenswürdigkeiten<br />

von Würzburg wie der Festung<br />

Marienberg, der alten Mainbrücke<br />

und dem Würzburger Dom, lässt sich<br />

das fränkische Leben genießen<br />

und spüren. Das fränkische<br />

Wohlfühlkonzept bietet Touristen,<br />

Businesskunden und Einheimischen<br />

einen entspannten Ort zum Wohlfühlen,<br />

Verweilen und Erkunden.<br />

HOTEL ZUR STADT MAINZ<br />

Semmelstraße 39<br />

97070 Würzburg<br />

T: +49 931 2<strong>06</strong>7770<br />

info@zurstadtmainz.de<br />

zurstadtmainz.de<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 147


Herausgeberin<br />

ANGELIKA<br />

ROSAM<br />

LIFESTYLE<br />

IM TREND<br />

ALLES VEGGIE<br />

ODER WAS?<br />

Jetzt anmelden –<br />

Wöchentlich aktuelle Nachrichten<br />

go.falstaff.com/newsletter<br />

Sie würden gern noch einmal in den<br />

Relax-Modus schalten und einen<br />

gesunden Lebensstil mit Luxus und<br />

Genuss vereinen? Dann haben wir mit diesem<br />

optisch anregenden Schmöker sicher einen<br />

guten Tipp für Sie, denn »Veggie Hotels« hat<br />

all das zu bieten: Vom veganen Surfcamp bis<br />

zum Öko-Luxushotel, vom exklusiven<br />

Ayurveda-Retreat bis zum simplen Bergchalet<br />

oder toskanischen Landgut. Sie haben<br />

die Qual der Wahl für ein wunderbares<br />

»Abtauchen«, und das ganz auf Veggie! Hier<br />

werden über 60 vegetarische, vegane und<br />

umweltfreundliche Hotels und Pensionen<br />

rund um den Globus präsentiert – vegane<br />

Rezepte inklusive, die selbst die verwöhntesten<br />

Gourmets erfreuen. Luxus darf auch<br />

einmal ganz natürlich sein. weltbild.de<br />

NACHHALTIG DEN TON<br />

ANGEBEN<br />

In Sachen Nachhaltigkeit ist Nespresso<br />

einen Schritt voraus: Mit den Original Line<br />

Master Origins »Colombia« brachte man<br />

2020 Kapseln auf den Markt, die zu 80 Prozent<br />

aus recyceltem Aluminum bestehen.<br />

Bis Ende <strong>2021</strong> soll das mit weiteren Linien<br />

passieren. nespresso.com<br />

KREATIVES<br />

KUNST-HANDWERK<br />

Das Colombia Collective zelebriert die Kultur<br />

mit über 800 Künstlern im Land. Der<br />

Fokus auf nachhaltige Materialien ist Teil<br />

seiner Mission, die traditionellen Techniken<br />

Kolumbiens zu bewahren. Das 4-teilige<br />

Tischset »Sandra« wird von Frauen in Usiacuri<br />

an der Karibikküste aus Iraca-Palme<br />

handgewebt. Über modaoperandi.com<br />

ATTRAKTIV VERPACKT<br />

UND PRAKTISCH GUT<br />

Pausenbrote oder Snacks für Ausflüge – in<br />

der schicken Lunchbox werden diese nicht<br />

nur perfekt transportiert, sondern können<br />

in der Box außerdem eingefroren oder in die<br />

Mikrowelle verfrachtet werden.<br />

Gesehen bei connox.at<br />

148 falstaff sep <strong>2021</strong>


NOTIZEN<br />

CLEVER UND VEGAN GEWICKELT<br />

Haben Sie schon gehört?<br />

Es gibt vegane Pflanzenwachstücher,<br />

die zu 100<br />

Prozent aus natürlichen<br />

Materialien hergestellt<br />

sind – nämlich? Organische<br />

Baumwolle, Candellilawachs,<br />

Sojawachs,<br />

Kokosöl und Baumharz.<br />

Wieder verwendbar, biologisch<br />

abbaubar und<br />

nachhaltig. Von Nuts,<br />

na dann!<br />

Über amazon.com<br />

PFLÜCK MICH!<br />

Die »Les Champignons«-Dinner Plates<br />

von Pinto werden aus Limoges-Porzellan<br />

handgefertigt und als 6er-Sets verkauft.<br />

Neben der Kollektion »Les Champignons«<br />

fügte Alberto Pinto ganze sechs neue<br />

Sorten hinzu. theinvisiblecollection.com<br />

STYLISH<br />

DURCHDACHT<br />

Designer Jasper Morrison entwarf<br />

die Kollektion »Raami« für die Glasfabrik<br />

Iittala. Der Clou: Zu ihr gehört<br />

auch ein Tringklas in einer Limited<br />

Edition, die ausschließlich aus Glasabfällen<br />

besteht. Wenn das nicht ein<br />

wertvoller Nachhaltigkeits-Beitrag<br />

ist. iittala.com<br />

SMART KITCHEN AIDE<br />

»Cooksy« ist eine Kamera mit eingebautem<br />

Wärmebildsensor, die als Ihr eigener<br />

Souschef fungieren kann. Auf der Dunstabzugshaube<br />

montiert und mit der App<br />

verbunden, können Sie die Temperatur<br />

der Pfannen sehen, die Hitze wird gleichmäßig<br />

verteilt. kickstarter.com<br />

CHIC UND GESUND GEMIXT<br />

Fotos: beigestellt, Design Letters, Iittala<br />

Den Erfindern im Smoothie-Mixer-Universum<br />

wird nicht fad. Mit der technischen Design-<br />

Pretiose »Beast B10 Health« von Colin Sapire,<br />

dem Erfinder des NutriBullet, wurde jedenfalls<br />

nicht nur ein leistungsstarker, sondern<br />

auch ein besonders ästhetischer Mixer entwickelt,<br />

der dank des 1000-Watt-Motors Obst,<br />

Gemüse, Samen, Nüsse und noch viel mehr im<br />

Handumdrehen pulverisiert. Abgesehen von<br />

der ansprechenden Optik wurde der Behälter<br />

so konzipiert, dass er die innere Turbulenz<br />

erhöht, damit der Smoothie in Sekunden<br />

glatter wird. Unbedingt ausprobieren!<br />

thebeast.com<br />

TRENDIGE CUPS AUS<br />

RECYCELTEM KAFFEE<br />

Kaffeeform produziert seine wiederverwertbaren<br />

Cups aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen und gebrauchtem Kaffeesatz.<br />

Den beliebten »Weducer Cup« gibt es<br />

mit 26 Zeichen von A bis Z. Das lohnt<br />

sich! kaffeeform.com<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

149


lifestyle / WOHNTRENDS<br />

Wie wohnt eigentlich Europa?<br />

Eine interessante<br />

Frage. Denn jedes Land<br />

hat natürlich aufgrund<br />

seiner Geschichte, der<br />

geografischen Lage und der klimatischen<br />

Bedingungen seinen eigenen unverwechselbaren<br />

Stil. Doch die globalen Verflechtungen<br />

sowie vielfältige Möglichkeiten der<br />

Inspiration in Design- und Lifestyle-<strong>Magazin</strong>en<br />

oder auf diversen Social-Media-Plattformen<br />

lassen die Looks inzwischen mehr<br />

und mehr verschmelzen. Nicht zu vergessen<br />

die Ideen, die wir aus den Ferien mit nach<br />

Hause bringen: Skandinaviens schlichte<br />

Behaglichkeit mit hellen Hölzern und frischen<br />

fröhlichen Farbtönen. Das elegante<br />

sinnliche Flair der Franzosen. Italienische<br />

Grandezza am Esstisch mit Marmorplatte<br />

für gesellige Runden oder die Raffinesse der<br />

zurückhaltenden, doch stets mit höchster<br />

Präzision gefertigten Möbel und Textilien<br />

aus der Schweiz. All das lieben wir und mischen<br />

es nur zu gerne mit unseren lässig-bequemen<br />

Sofalandschaften, extravaganten<br />

Wandkleidern und dazu vielleicht noch<br />

einem heimeligen Kaminfeuer. Kommen Sie<br />

mit auf unsere Europa-Tour von Nord nach<br />

Süd! Wir zeigen aktuelle Highlights der verschiedenen<br />

Regionen für Ihren ganz persönlichen<br />

internationalen Wohnstil-Mix.<br />

<<br />

Vertikale Absteppungen<br />

am Kopfteil »Poesie«<br />

von Treca Paris strahlen<br />

Luxus aus. Luxuriös ist<br />

auch das Schlafgefühl<br />

in einem Bett der<br />

Traditionsmanufaktur.<br />

FRANKREICH<br />

Besonders in den schicken Pariser<br />

Altbauwohnungen trifft man häufig<br />

eine gekonnte Mischung aus edlen<br />

Designermöbeln und antiken Stücken an.<br />

Foto: beigestellt<br />

150 falstaff sep <strong>2021</strong>


WOHN -<br />

EUROPAREISE<br />

Wir träumen davon, uns vom Design anderer Länder wieder<br />

vor Ort inspirieren zu lassen. Hier ein Vorgeschmack auf den<br />

nächsten Bummel durch internationale Showrooms.<br />

TEXT ULRIKE WILHELMI<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

151


lifestyle / WOHNTRENDS<br />

Wie gefaltete Kissen<br />

wirken die Elemente<br />

des Sofaprogramms<br />

»Jalis21« von Cor.<br />

Der Cordbezug macht<br />

sie unwiderstehlich<br />

einladend.<br />

Die Vorfreude auf<br />

den Herbst steigt mit<br />

dem Kamineinsatz<br />

»Premium Arte U70«<br />

von Spartherm<br />

zur individuellen<br />

Verkleidung.<br />

DEUTSCHLAND<br />

Typisch deutsch? Neben der Küche ist<br />

das Wohnzimmer ein wichtiger Raum.<br />

Die Interieurs sind oft modern oder<br />

gerne auch im Vintage-Stil gestaltet.<br />

Wall Couture vom<br />

Feinsten ist die<br />

Fototapete der<br />

Kollektion »Smart Art<br />

Easy« von Marburg.<br />

Das Urwaldmotiv<br />

besteht aus drei<br />

Bahnen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

152 falstaff sep <strong>2021</strong>


Das gute Licht.<br />

bega.com /zuhause


lifestyle / WOHNTRENDS<br />

Festmahl oder<br />

Homeoffice – Tisch<br />

»Slot« von Bonaldo,<br />

hier mit Marmorplatte,<br />

macht einiges mit.<br />

ITALIEN<br />

Dolce Vita und Familientreffen finden<br />

am Esstisch statt. Darum hat er in<br />

unterschiedlichen Materialien große<br />

Bedeutung. Genauso die Sitzmöbel für<br />

den Aperitif.<br />

Tau hält die Rohrprofile aus Teakholz<br />

zusammen. Kollektion »Rotin« von Ethimo<br />

wurde für draußen entwickelt, macht aber auch<br />

drinnen oder im Wintergarten eine gute Figur.<br />

Das geschwungene<br />

Holzgestell und helles<br />

Flechtseil verleihen dem<br />

italienischen Lounge Chair<br />

»Huli« von Frigerio eine<br />

nordische Note.<br />

»Float« heißt das neue<br />

Sofasystem von Altmeister<br />

Michele de Lucchi für das<br />

asiatische Label<br />

Stella Works.<br />

Fotos: Courtesy of Stellar Works, beigestellt<br />

154 falstaff sep <strong>2021</strong>


Entdecken Sie bei unseren Fachhändlern unsere neue hochwertige Treca-Kollektion.<br />

Lassen Sie sich professionell beraten, und erleben Sie den einzigartigen Liege-Komfort vor Ort.<br />

Sie werden angenehm überrascht sein!<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

www.treca.com


lifestyle / WOHNTRENDS<br />

Dielen unterschiedlicher<br />

Breite und Länge prägen<br />

das Bild vom Parkett<br />

»Unikopark« von Bauwerk.<br />

SCHWEIZ<br />

Zurückhaltung und höchste Qualität – die<br />

Alpenrepublik steht für Understatement,<br />

was auch an der Einrichtung der<br />

Innenräume ablesbar ist.<br />

»Theo« und »Gustav« aus<br />

kuscheligem Flanell von<br />

Schlossberg Switzerland<br />

sollte man sich für kühlere<br />

Tage merken.<br />

Geborgenheit strahlen die erdigen<br />

Töne und haptischen Strukturen der<br />

Kollektion »Djembe Rhythms« von<br />

Christian Fischbacher aus.<br />

Aus dem spannenden Materialmix<br />

Metall und Leder ist der Beistelltisch<br />

»DS-5250« von Designer Rafael<br />

Parga für De Sede.<br />

Fotos: Bauwerk Parkeett AG, Rafael Parga, beigestellt<br />

156<br />

falstaff<br />

sep <strong>2021</strong>


lifestyle / WOHNTRENDS<br />

Schlichtes Design mit<br />

wenig Nähten, außerordentlicher<br />

Sitzkomfort:<br />

Sofa „Aton“ von Eilersen.<br />

»Magnet Shelf« von ByWirth<br />

für Schlüssel, Post und Handy<br />

ist Blickfang im Entrée.<br />

SKANDINAVIEN<br />

Geradlinige Formen in Natur- und<br />

Pastelltönen prägen das nordische<br />

Wohlfühlambiente. Viele Lichtquellen<br />

gleichen die langen Winternächte aus.<br />

Die weichen Töne der Glasschirme von »Malumba« von Fritz<br />

Hansen tauchen das Interieur in ein angenehmes Licht.<br />

Für Küche, Bad oder<br />

Balkon eignet sich<br />

»Effi« von Pappelina<br />

aus gewebten<br />

Kunststofffäden.<br />

Er darf sogar in die<br />

Waschmaschine.<br />

Fotos: Fritz Hansen / <strong>2021</strong>, beigestellt<br />

158 falstaff sep <strong>2021</strong>


Ein schwebender Widerspruch.<br />

„Kann man das Beste aus allen Welten haben?”, fragten sich die Designer von Jehs + Laub und entwarfen Mell Lounge, ein Sofa, das Gegensätze<br />

aufs Schönste vereint: einerseits klare Außenkanten und tiefe Sitzflächen – andererseits sanft gerundete Innenformen, kuschelige Kissen und<br />

zierliche Kufen, die das Sofa fast schweben lassen. Über das gelungene Resultat gibt es wohl keine widersprüchlichen Meinungen.<br />

100% MADE<br />

IN GERMANY<br />

NATÜRLICH<br />

NACHHALTIG<br />

MIT LIEBE<br />

HANDGEFERTIGT<br />

COR.DE/MELLLOUNGE


lifestyle / NACHHALTIG EINRICHTEN<br />

LIEBLINGSJEANS<br />

Mit den neuen Bezügen aus<br />

recyceltem Denim und<br />

Biobaumwolle bekommen<br />

auch ältere »Klippan«<br />

2er-Sofas ein trendiges<br />

Update. ikea.com, € 129,–<br />

MEHR ALS<br />

EIN TREND<br />

Nachwachsende Rohstoffe wie Holz und Kork,<br />

recycelte Textilien oder PET-Flaschen – das sind<br />

die Materialien der Zukunft. Designer schaffen<br />

daraus die schönste Form von Nachhaltigkeit.<br />

TEXT ULRIKE WILHELMI<br />

GOOD NIGHT!<br />

In der Perkal-Bettwäsche<br />

»Nejd« aus Fairtradezertifizierter<br />

Biobaumwolle<br />

schläft man mit gutem<br />

Gewissen. alvalinen.de,<br />

ab ca. € 100,–<br />

HÄLT WAS AUS<br />

Kork ist durabel, wasserabweisend<br />

und nachhaltig. Paola<br />

Navone hat daraus für<br />

Gervasoni die gleichnamigen<br />

Sitzmöbel und Beistelltische<br />

entworfen. gervasoni1882.it,<br />

ab ca. € 720,–<br />

Fotos: Inter IKEA Systems B.V., beigestellt<br />

160 falstaff sep <strong>2021</strong>


HALLO WINTERMANTEL<br />

Altkleider in Farben<br />

und Fasern unterteilt,<br />

zerkleinert und zu<br />

neuem Garn versponnen.<br />

Happy End: Bezugstoff<br />

»Ripley« hier auf Stuhl<br />

»Flor«. team7.at,<br />

ab ca. € 590,–<br />

NATURFREUNDE<br />

Abfälle der Kunstrasenproduktion<br />

erhalten in der limitierten<br />

Pflanztopfkollektion »Pure Round<br />

Grass« ein zweites Leben.<br />

elho.com, ab ca. € 50,–<br />

WASCHZUBER 2.0<br />

Harz und finnisches<br />

Holz – das ist der<br />

umweltschonende<br />

Verbundstoff, aus dem<br />

Badewannentraum<br />

»Flow« gemacht ist.<br />

woodio.fi, ca. € 4000,–<br />

CAFFÈ PER FAVORE!<br />

Der legendäre „Fixpencil“ aus<br />

recycelten Nespresso-Kapseln plus<br />

Graphitmiene mit aufbereitetem<br />

Kaffeesatz. carandache.com, € 49,–<br />

WÄCHST NACH<br />

Korkeichen werden bis zu 200<br />

Jahre alt und können etwa alle<br />

neun Jahre abgeerntet werden.<br />

Zum Beispiel für die schicken<br />

»Office Trays«.<br />

corkunits.com,<br />

ca. € 150,–<br />

GUTER AUFTRITT<br />

Für eine Fußmatte aus der<br />

Kollektion »Foliage« werden bis<br />

zu 82 Halbliter-Plastikflaschen<br />

wiederverwertet.<br />

heymat.com, ab € 130,–<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

161


lifestyle / INSPIRATION<br />

GELBE<br />

KRAFT<br />

Wärme, Sonnenstrahlen und sommerliche<br />

Leichtigkeit: Die Farbe Gelb ist der Inbegriff von<br />

Energie. Auch das Zuhause darf jetzt mit einer<br />

Portion Vitamin D Kraft tanken.<br />

TEXT HERTA SCHEIDINGER<br />

1.<br />

Fotos: beigestellt<br />

162 falstaff sep <strong>2021</strong>


2. 3.<br />

5.<br />

4.<br />

1. Goldene Schönheit Das dezente Reliefmuster übereinanderliegender<br />

Palmenblätter lässt die opulente Tapete »Musa«<br />

faszinierend lebendig wirken. etoffe.com<br />

2. Sauer macht lustig Das dachte sich wohl auch Design-Ikone Kelly<br />

Wearstler, die für Farrow & Ball die »California Collection«<br />

kreierte. Farbton »Citrona« ist von den üppigen Zitrusbäumen<br />

inspiriert, die in Kaliforniens mildem Klima gedeihen.<br />

farrow-ball.com<br />

3. Gut gepolstert Loungesessel »Kolton« vereint kräftiges Dottergelb<br />

mit lässiger Formgebung. Dank der abgesteppten Optik des<br />

Bezugs wirkt die intensive Farbe modern. made.com<br />

4. Umwerfend Nomen est Omen: Das originelle Design der italienischen<br />

Ledermanufaktur Giobagnara hat das Potenzial, vom<br />

Hocker zu hauen. artemest.com<br />

5. Reiselust Rimowas poppiger Trolley ist eine willkommene<br />

Abwechslung zu dunklen Reisetaschen. Praktisch: Das Gehäuse<br />

aus Polycarbonat macht den Koffer besonders leicht.<br />

breuninger.com<br />

6. Samt-Symphonie Das raffinierte Design von Charlotte Biltgen<br />

kombiniert Retro-Elemente mit üppigem Samtbezug. Durch die<br />

klare Linienführung wirkt das edle Stück trotzdem nicht überladen.<br />

theinvisiblecollection.com<br />

6.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

163


lifestyle / INSPIRATION<br />

7. 9.<br />

8.<br />

7. Fruchtig Zitrusfrüchte sind wahre Sommerboten –<br />

das gilt auch fürs Interieur. Die mediterrane Tapete<br />

im Design von Fornasetti setzt erfrischende<br />

Akzente. cole-and-son.com<br />

8. Zarte Pracht Weichgezeichnete organische Formgebung<br />

und die schwebenden Punkte machen Vase<br />

»Ada« von Broste Copenhagen auch ohne Blumenschmuck<br />

zu einem sommerlichen Dekoobjekt.<br />

connox.at<br />

9. Gut beschirmt Der gelbe Bambus-Sonnenschirm<br />

»Augusta« sorgt für pefekte Sommerlaune. Bunt,<br />

elegant und glamourös. eastlondonparasols.com<br />

10. Lippenbekenntnis Ein Klassiker, wie er cooler<br />

nicht sein könnte: Guframs ikonisches Sofa<br />

»Bocca« ist von dem surrealistischen Künstler<br />

Salvador Dalí inspiriert. tattahome.com<br />

11. Strahlende Eleganz Das Sonnenmotiv des handgeknüpften<br />

Teppichs von Damien Langlois-<br />

Meurinne wirkt minimalistisch und poetisch<br />

zugleich. theinvisiblecollection.com<br />

10.<br />

11.<br />

Fotos: Mads Mogensen, Courtesy of Cole & Son, eastlondonparasols.com<br />

164 falstaff sep <strong>2021</strong>


GENUSS ZUM<br />

VERSCHENKEN!<br />

92<br />

Punkte<br />

NUR<br />

€ 65,90<br />

Ein besonderes Präsent für Sie oder Ihre Lieben.<br />

Als Prämie erhalten Sie eine Flasche Champagner Gosset Grande Réserve.<br />

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falstaff.de/abo<br />

T: +49 40 386 666-307<br />

abo@falstaff.de<br />

@ falstaff.magazin


lifestyle / BISTROMÖBEL<br />

Gut getarnt<br />

Für alle, die es geradliniger<br />

mögen: Serie »Caprera«<br />

von Emu ist eine moderne<br />

Interpretation des Bistro-<br />

Chics – besonders hübsch<br />

in hellem Laubgrün.<br />

emu.it<br />

BISTRO MACHT FROH!<br />

Sie versprühen Leichtigkeit auf Terrasse, Balkon und im<br />

Garten – die fröhlich geschwungenen Outdoor-Garnituren<br />

im Bistro-Chic erleben in der Sommersaison ein buntes<br />

Revival. Wir zeigen ein Best-of der Frankreich-Romantik.<br />

Blue Baby!<br />

Der handgefertigte<br />

Lehnstuhl aus massivem<br />

Schmiedeeisen sorgt für<br />

eine nostalgische Note.<br />

casa-padrino.de<br />

Sonne zum Sitzen<br />

Erfrischendes Gelb<br />

macht Garnitur<br />

»Josephine«<br />

von Blaha zum<br />

sommerlichen<br />

Eyecatcher.<br />

blaha-gartenmoebel.at<br />

Fotos: beigestellt<br />

166 falstaff sep <strong>2021</strong>


Einfach mal abhängen<br />

... kann man in dem knalligbunten<br />

Hängesessel des<br />

Traditionslabels Fermob – in<br />

mehreren Farbausführungen<br />

ab Oktober erhältlich.<br />

fermob.com<br />

Go green!<br />

Mit ihrem<br />

klassischen Grünton<br />

fügt sich diese<br />

charmante Bank<br />

nahtlos in jede<br />

Outdoor-Area ein.<br />

manufactum.at<br />

Schlichte Schönheit<br />

Das weiße Bar-Ensemble<br />

im Antik-Look sorgt für<br />

Provence-Flair – schön dazu:<br />

kleine Lavendelpflänzchen in<br />

dekorativen Töpfen!<br />

loberon.at<br />

Pretty in Pink<br />

Beliani verzichtet bei dieser<br />

Garnitur auf schnörkeligen<br />

Schwung, dank zartem Rosa<br />

verpasst sie dem Balkon<br />

trotzdem ein Romantik-<br />

Upgrade. beliani.at<br />

Graue Eminenz<br />

Boltze verleiht den verspielten<br />

Möbeln mit modernem<br />

Stahlgrau einen coolen Touch.<br />

skandeko.de<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

167


Online-<br />

Chefredakteur<br />

BERNHARD<br />

DEGEN<br />

REISE<br />

SPANIEN/IBIZA<br />

SIX SENSES MIT EYAL SHANI<br />

Das neue »Six Senses Resort« liegt in der Bucht von Xarraca an der<br />

Nordspitze von Ibiza und das kulinarische Konzept dafür stammt<br />

vom israelischen Spitzenkoch Eyal Shani. Der Gründer der<br />

»Miznon«-Kette, der in Wien auch mit dem »Seven North« für Begeisterung<br />

sorgt, setzt auf Ibiza auf biologische und regionale Zutaten der Insel:<br />

Avocados, Wassermelonen, Orangen, Zitronen, Salz und vieles mehr.<br />

sixsenses.com<br />

SPANIEN/MALLORCA<br />

DESIGNHOTEL NOBIS<br />

Das erste Haus der Nobis-Gruppe außerhalb<br />

Skandinaviens liegt am Rand der Altstadt<br />

von Palma de Mallorca und wurde im vergangenen<br />

Juni eröffnet. Bar und Lounge,<br />

Räume für Meetings und Veranstaltungen<br />

sowie ein außergewöhnlicher Pool- und Terrassenbereich<br />

sind auf die unterschiedlichsten<br />

Wünsche der Gäste ausgerichtet. Im<br />

Restaurant »Xalest« werden Tapas und<br />

Pintxos ebenso serviert wie anspruchsvolle<br />

Menüs. Das Designkonzept der langjährigen<br />

Nobis-Architekturpartner Helena Toresson<br />

und Gert Wingårdh bindet gekonnt lokale<br />

Manufakturen und Künstler mit ein.<br />

concepciobynobis.com<br />

ENGLAND<br />

GARCÍA IM MONDRIAN<br />

Mit der Eröffnung der Accor Lifestyle-Marke<br />

in Shoreditch in East London zog auch der<br />

hochdekorierte Spitzenkoch Dani García mit<br />

ein. Er zeichnet für das Restaurant »BiBo«<br />

verantwortlich, das seinen Fokus auf raffinierte<br />

spanische Tapas legt.<br />

sbe.com<br />

168 falstaff sep <strong>2021</strong>


NOTIZEN<br />

FRANKREICH<br />

CHEVAL BLANC-<br />

HOTEL IN PARIS<br />

Wenn es um ultimativen Luxus<br />

geht, darf man auf die Experten<br />

der LVMH-Gruppe vertrauen.<br />

Anfang September eröffnen sie<br />

das erste »Cheval Blanc«-<br />

Hotel im Herzen von Paris.<br />

Chefkoch Arnaud Donckele und<br />

Konditormeister Maxime<br />

Frédéric werden für das leibliche<br />

Wohl der Gäste sorgen.<br />

chevalblanc.com<br />

MALEDIVEN: LE MÉRIDIEN SETZT<br />

NEUE UMWELT-MASSSTÄBE<br />

Die global agierende »Le Méridien«-Gruppe<br />

feiert mit einem 154-Villen-Resort ihr<br />

Debüt auf den Malediven. Mit einem hochtechnologischen<br />

Gewächshaus erreicht es<br />

einen hohen Selbstversorgungsgrad und<br />

setzt auf neue, nachhaltige Standards in<br />

der Inselwelt im Indischen Ozean.<br />

lemeridien-maldives.com<br />

FRANKREICH<br />

HÉLÈNE DARROZE<br />

IN DER PROVENCE<br />

Fotos: beigestellt, Alexandre Tabaste, Goddard Littlefair<br />

CHINA<br />

HÖCHSTES HOTEL<br />

In einer schwindelerregenden Höhe von 630<br />

Metern liegt das eben eröffnete »J Hotel«. Das<br />

Luxushotel befindet sich in den obersten Etagen<br />

des Shanghai Towers und ist somit offiziell das<br />

höchste Hotel der Welt. Die Herberge verfügt<br />

über mehrere Restaurants, Cafés, einen Wellness-Bereich<br />

mit Pool und vieles mehr.<br />

jhotel-shanghai.com<br />

Die französische Spitzenköchin<br />

Hélène Darroze suchte und<br />

fand Abwechslung zu ihrem<br />

Drei-Sterne-Tempel in London.<br />

Im Luxushotel »Villa La Coste«<br />

in der Provence zieht sie mit<br />

ihrem Team alle kulinarischen<br />

Register, um die Gäste zu verwöhnen.<br />

Das Restaurant befindet<br />

sich in einem gläsernen<br />

Pavillon und bietet eine traumhafte<br />

Aussicht.<br />

villalacoste.com<br />

SLOW FOOD TRAVEL IST UM EINE<br />

REGION REICHER<br />

Die Schweizer Region Dents du Midi mit<br />

dem Val-d’Illiez ist der jüngste Zuwachs<br />

im Reisemodell mit Zukunft. Sieben hoch<br />

aufragende Alpengipfel wachen über die<br />

lokalen kulinarischen Traditionen wie die<br />

Käserei oder den unverwechselbaren<br />

Hefekuchen Salée du Val-d'Illiez.<br />

slowfood-travel.ch<br />

RENT A POOL<br />

Nach dem gleichen Prinzip wie Airbnb<br />

funktionieren Apps wie Swimply oder<br />

Swimmy: Dabei können sich Abkühlung<br />

Suchende stundenweise Pools samt Infrastruktur<br />

wie Liegen, Sonnenschirme,<br />

Duschen oder Grills mieten.<br />

swimply.com<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

169


eise / GENUSS-GOLFEN<br />

GOURMET-GOLF WELTWEIT:<br />

GRENZENLOSER<br />

GENUSS<br />

Auf den exklusivsten Plätzen der Welt,<br />

hier etwa im Golfclub von Lémuria auf den<br />

Seychellen, werden Golfer-Träume wahr –<br />

von den Plätzen bis hin zu edlen Genüssen<br />

für Gourmets und Weinliebhaber.<br />

Foto: beigestellt<br />

170 falstaff sep <strong>2021</strong>


Die Welt ist ein Paradies – zumindest für Golfer, die sich von<br />

ihren Sinnen leiten lassen: einzigartige Plätze, traumhafte<br />

Aussichten, außergewöhnliche Küche. Der <strong>Falstaff</strong> präsentiert<br />

einige der großartigsten Plätze der Welt – mit anspruchsvollen<br />

Kursen und gastronomischer Versorgung auf höchstem Niveau.<br />

TEXT MANFRED POLT<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

171


eise / GENUSS-GOLFEN<br />

Träumen muss erlaubt<br />

sein in Zeiten wie<br />

diesen. Augen schließen,<br />

abheben, landen – auf<br />

Mauritius zum Beispiel,<br />

im »Four Seasons Resort Anahita«. Zu<br />

schön, um wahr zu sein. Der Indische<br />

Ozean zeigt sich in allen erdenklichen<br />

Blau- und Grüntönen und bildet den<br />

perfekten Kontrast zum schneeweißen<br />

Strand. Die Palmen schaukeln sanft in der<br />

Brise, während man am Cocktail nippt.<br />

Ja, hier würde man gerne alt werden.<br />

Zumal es auch zwei großartige Golfplätze<br />

gibt, die von den Superstars Ernie Els und<br />

Bernhard Langer entworfen wurden.<br />

Hotelgäste spielen im »Anahita Golf Club«<br />

und im »Ile aux Cerfs Golf Club« gratis –<br />

wer will, auch mehrmals täglich. Die<br />

unglaublichen Ausblicke sind es allemal<br />

wert, speziell im Finale in Anahita. Wo<br />

sonst stehen schon Palmen im Grünbunker?<br />

Um einen unvergesslichen Golf-Tag<br />

abzurunden, bietet sich das »La Table du<br />

Château« in Mapou an. Das Haus ist<br />

Gewinner des »Luxury Lifestyle Award«.<br />

Ein Traum: romantisches Strand-Dinner für zwei<br />

im »Anantara Resort« auf Mauritius.<br />

K<br />

ULINARISCH IST<br />

DUBAI EINE<br />

VERLOCKUNG MIT<br />

GENÜSSEN AUS ALLER<br />

HERREN LÄNDER – UND<br />

DIE GOLFPLÄTZE SIND<br />

FANTASTISCH.<br />

Besitzer und Chefkoch Fabio de Poli<br />

nimmt seine Gäste mit auf eine<br />

kulinarische Abenteuerreise. Eines<br />

seiner Highlights: »Geräuchertes<br />

Carpaccio vom Marlin mit Kokosnussherz-Salat,<br />

Passionsfrucht-Dressing,<br />

knusprigem Knoblauch und Ingwer«.<br />

HOCH HINAUS IN DUBAI<br />

Größer, höher, spektakulärer – willkommen<br />

in Dubai. Die Dichte an Fünf-Sterne-Hotels<br />

und fantastischen Golfplätzen ist enorm.<br />

Das »Park Hyatt Dubai« vereint beides.<br />

Die Lage im »Dubai Creek Golf & Yacht<br />

Club« ist schon außergewöhnlich, die<br />

Palmen im Pool (ja, im Pool) sind es<br />

ebenso. Das Clubhouse des angeschlossenen<br />

Golfplatzes ist leicht auszumachen,<br />

weil 45 Meter hoch und wie die Segel eines<br />

traditionellen Dau-Schiffes geformt. Die<br />

vielen Wasserhindernisse machen den<br />

Par-71-Kurs besonders spannend.<br />

Kulinarisch ist Dubai ein Schlaraffenland,<br />

die ganze Welt des Genusses ist hier<br />

versammelt. Hier tummeln sich hochdekorierte<br />

Starköche wie Heinz Beck, Nobu<br />

Weißer Sand in<br />

den Bunkern des<br />

Anahita-Golfclubs<br />

und am Strand,<br />

der den Platz<br />

säumt.<br />

Fotos: Four Seasons Hotels & Resorts, beigestellt<br />

172 falstaff sep <strong>2021</strong>


Sogar in Dubai, das an spektakulären<br />

Genüssen wahrlich nicht arm ist, eine<br />

Klasse für sich: das »Park Hyatt Dubai«<br />

mit dem »Dubai Creek Golf & Yacht Club«<br />

und seinem umwerfenden Clubhaus in<br />

Form eines traditionellen Dau-Segelschiffs.<br />

Matsuhisa, Gordon Ramsey oder<br />

Massimo Bottura mit eigenen Restaurants.<br />

Im preisgekrönten »Traiteur« im<br />

»Park Hyatt« etwa gibt es den besten<br />

Brunch der Stadt. Dem »At.mosphere«<br />

wurde zwar noch kein Stern verliehen, es<br />

punktet aber mit seinem Standort. Es ist in<br />

442 Metern Höhe im 122. Stock des Burj<br />

Khalifa gelegen und damit das höchstgelegene<br />

Restaurant der Welt.<br />

KARIBISCHE SCHÖNHEIT<br />

Wer Dominikanische Republik sagt, muss<br />

»Puntacana« sagen. Als Golfer zumindest.<br />

Das Resort am Ostzipfel des Landes zählt<br />

zu den »Leading Hotels of the World« und<br />

verspricht Genuss pur. Der »Corales«-Golfkurs<br />

ist ein einzigartiges Schmuckstück, auf<br />

dem jedes Jahr die PGA Tour zu Gast ist.<br />

Das karibische Meer, die Klippen, Palmen<br />

und ein überragender Ausblick – mehr<br />

braucht es eigentlich nicht, um Golfer<br />

glücklich zu machen. Als Krönung führt<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

173


eise / GENUSS-GOLFEN<br />

Nach Cocktails im<br />

Sonnenuntergang<br />

edel dinieren im<br />

»Ritz Carlton<br />

Naples«.<br />

Ein junger US-Amerikaner mit Golf-Faible<br />

spazierte in den 1950er-Jahren vor seiner<br />

Einberufung in den Koreakrieg durch die<br />

Bucht von Monterey und schwor sich, er<br />

wolle dort einmal leben und golfen. Heute<br />

gehört ihm dort der »Pebble Beach Golf<br />

Club«. Sein Name: Clint Eastwood.<br />

<<br />

der<br />

Abschlag auf<br />

dem 18. Loch<br />

direkt über eine<br />

Bucht. Architekt<br />

Tom Fazio spielt mit<br />

den schroffen Felsen, sie<br />

schmiegen sich an den Platz. Der<br />

zweite Kurs, »La Cana«, besteht aus drei<br />

9-Loch-Plätzen und gilt als prachtvollste<br />

Golf-Anlage im ganzen karibischen Raum.<br />

Einen Abschlag weiter, im »Paradisus<br />

Palma Real«-Resort, ist das beste Restaurant<br />

der Dominikanischen Republik beheimatet.<br />

Martin Berasategui, der Michelin-Sterne<br />

sammelt wie andere Briefmarken,<br />

führt das »Passion«. Anzutreffen ist er eher<br />

selten, weil der Baske weltweit weitere 16<br />

Top-Restaurants leitet. Aber sein Personal<br />

weiß, was zu tun ist. Und wie. Im »Passion«<br />

trifft spanische auf karibische Küche,<br />

die Gerichte sind fast zu schön, um zerstört<br />

– sprich gegessen – zu werden.<br />

USA, DIE GOLF-<br />

GROSS MACHT<br />

Rund 35.000 Golfplätze<br />

gibt es weltweit, die Hälfte<br />

davon liegt in den USA.<br />

Auch wenn die Amerikaner den<br />

Golfsport nicht erfunden haben,<br />

prägen sie ihn doch entscheidend mit.<br />

Allein im »Sunshine State« Florida sind<br />

über 900 Clubs beheimatet. Golf und<br />

Genuss lässt sich zum Beispiel im »Ritz<br />

WELTWEIT GIBT<br />

ES ETWA 35.000<br />

GOLFPLÄTZE, ALLEINE<br />

DIE HÄLFTE DAVON<br />

LIEGT IN DEN USA –OFT<br />

AN DEN SCHÖNSTEN<br />

PLÄTZEN DES LANDES.<br />

Carlton Naples« auf die schönste Weise<br />

kombinieren. Wenn die Glocke läutet,<br />

versammeln sich die Hotelgäste zum<br />

Umtrunk vor dem Sonnenuntergang im<br />

Golf von Mexiko. Nebenan liegt der<br />

dazugehörende »Tiburón Golf Club«, das<br />

vielleicht beste Golf-Resort Floridas. Die<br />

beiden 18-Loch-Plätze wurden von<br />

Golf-Legende Greg Norman designt. Die<br />

Fairways sind akkurat, die Grüns perfekt,<br />

die Bunker tückisch – Golfkurse wie aus<br />

dem Bilderbuch.<br />

Da darf es dann auch ein bisschen Kitsch<br />

sein, ein Kulturbruch fast. Auf nach Disney<br />

World, Orlando: Das »Victoria & Albert’s«<br />

im Vergnügungspark ist eines der höchstdekorierten<br />

Restaurants Floridas und wird<br />

Jahr für Jahr etwa mit dem »AAA Five<br />

Diamond Award« ausgezeichnet. Umgeben<br />

von Mickey Mouse und Cinderella werden<br />

hier Trüffel aus Italien, Rind aus Japan und<br />

Poulet rouge aus North Carolina serviert.<br />

Im Weinkeller lagern über 4000 Flaschen,<br />

Fotos: The Image Bank / Getty Images, Shutterstock, beigestellt<br />

174 falstaff sep <strong>2021</strong>


IM LEOPARD CREEK<br />

COUNTRY CLUB SIND<br />

AFFEN UND GIRAFFEN<br />

STÄNDIGE BEGLEITER,<br />

MANCHMAL SOGAR<br />

DAS NAMENSGEBENDE<br />

RAUBTIER.<br />

darunter Raritäten wie<br />

ein 1961er Château<br />

Margaux.<br />

DIE VIELFALT<br />

SÜDAFRIKAS<br />

Es gibt aber kaum ein<br />

Land, das mit vielfältigeren<br />

Golfplätzen<br />

aufwarten kann als<br />

Südafrika. Das Portfolio<br />

reicht von der Garden Route bis<br />

zum Kruger Nationalpark, von der<br />

Region um Kapstadt bis Johannesburg.<br />

Mehr als 500 Plätze stehen zur Verfügung,<br />

jeder für sich ist Balsam für die Augen.<br />

Der »Leopard Creek Country Club« am<br />

Rande des Kruger Nationalparks ist<br />

bekannt dafür, dass Affen und Giraffen<br />

allgegenwärtig sind, man aber auch das<br />

namensgebende Raubtier zu Gesicht<br />

bekommen kann. Der »Pinnacle Point Golf<br />

Club« wurde 2020 zum besten Platz<br />

Südafrikas gekürt. Er ist ein Kleinod an der<br />

Mossel Bay, jedes Fairway garantiert einen<br />

Blick auf den Indischen Ozean. Und der<br />

»Fancourt Golf Club Estate« zählt zu den<br />

renommierten »Great Golf Resorts of the<br />

World«. Die Plätze »Montagu« und<br />

»Outeniqua«, für die als Designer Südafrikas<br />

Golf-Hero Gary Player verantwortlich<br />

zeichnete, gehören zum Besten, was dieser<br />

Sport zu bieten hat.<br />

Feinschmecker und Weinliebhaber sollten<br />

Stellenbosch und Franschhoek aufsuchen.<br />

In den alten, herrschaftlichen Gütern<br />

östlich von Kapstadt fühlt man sich wie<br />

nach Frankreich oder Italien versetzt. Die<br />

Weine sind grandios, die Aussichten auch.<br />

Das »The table« im Weingut De Meye ist<br />

ebenso rustikal wie fantastisch. Serviert<br />

wird ausschließlich ein simples saisonales<br />

Drei-Gänge-Menü. Dieses wiederum richtet<br />

sich danach, was die lokalen Lieferanten<br />

gerade zu bieten haben.<br />

Das golfcal-Weingut verfolgt ein anderes<br />

Konzept. Das ist vielleicht etwas schräg,<br />

funktioniert aber. Besitzer Mark Voloshin<br />

lässt dort in seinem Restaurant<br />

»Avant-Garde« Chefin Michelle Theron<br />

seine russische Heimat mit seinem südafrikanischen<br />

Wohnsitz kombinieren. Sie<br />

<<br />

Ob Garden Route oder Kapstadt (Kreis<br />

oben): Die Vielfältigkeit von Südafrikas<br />

Landschaft bedeutet für Golfer eine<br />

Unzahl verschiedener »Golf-Welten«<br />

knapp nebeneinander.<br />

Heni blam qui beriorepra<br />

nobitaq uibusandi commodi<br />

sequis iliquia conet es<br />

molorum fugiand aectia<br />

sumquos aut ea vellam ea cor<br />

as ipsam untori<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

175


eise / GENUSS-GOLFEN<br />

Im edlen »K Club« im irischen<br />

Straffan gesellt sich Kulinarik<br />

ganz natürlich zum Golfen, war<br />

das Areal doch einstmals das<br />

Anwesen der Weinhändler-<br />

Dynastie Barton.<br />

die legendäre Swilcan Bridge überquert und<br />

keine Gänsehaut bekommt.<br />

Mit Schmetterlingen im Bauch fährt man<br />

nach Gleneagles. Im dortigen Golf Club<br />

wurde 1921 erstmals ein unverbindlicher<br />

Teambewerb zwischen den USA und<br />

England ausgetragen. Es war die Geburtsstunde<br />

des »Ryder Cup«. Drei majestätische<br />

18-Loch-Kurse und ein 9-Loch-Platz<br />

warten. Der grandiose »PGA Centenary<br />

Course« wurde von Superstar Jack<br />

Nicklaus entworfen. Dadurch ergibt sich<br />

die interessante Kombination von US-Design<br />

in der schottischen Idylle. »Das ist das<br />

schönste Stück Land, auf dem ich je<br />

gearbeitet habe«, sagte Nicklaus später.<br />

Wer noch nicht erschlagen ist von so viel<br />

Golf-Erbe und Tradition, dem sei das 1924<br />

eröffnete »Gleneagles Hotel« empfohlen.<br />

Genauer gesagt, das Restaurant darin: Hier<br />

liegt das einzige Zwei-Sterne-Haus Schottlands.<br />

»Andrew Fairlie« heißt es nach<br />

jenem Mann, der das Lokal zu Schottlands<br />

Nummer eins machte und der 2019<br />

verstarb. In seine Fußstapfen trat Stephen<br />

<<br />

zaubert Kunstwerke von<br />

unvergleichlicher Schönheit auf<br />

den Teller. Im Teegarten wird wie<br />

im 17. Jahrhundert die russische<br />

Tee-Zeremonie gepflegt, dazu reicht man<br />

Blinis mit Beluga-Kaviar. Und im Keller<br />

lagern preisgekrönte Weine. Das Ganze<br />

wirkt auch ein wenig wie Disney World,<br />

nur noch viel kitschiger.<br />

Doch zurück nach Europa: Fast 9000<br />

Golfplätze gibt es hier, davon allein rund<br />

3400 in Großbritannien und Irland. Jeder<br />

ist für sich einmalig: Wenn wo Tradition<br />

gelebt wird, dann auf der Mutterinsel des<br />

Golfsports. Und einer der größten Irrtümer,<br />

dem man unterliegen kann, ist jener, dass<br />

die Kulinarik hier hauptsächlich aus Fish<br />

& Chips, Porridge und Haggis besteht.<br />

AN DER GOLF-WIEGE<br />

Bleiben wir der Tradition treu. In Schottland<br />

wird man als Golffreund demütig. Die<br />

Wurzeln des Sports liegen hier und gehen<br />

ins 15. Jahrhundert zurück. Hartherzig ist,<br />

wer in St. Andrews auf der 18. Spielbahn<br />

mit Blick auf das ehrwürdige Clubhouse<br />

Das »Old Course Hotel« in<br />

St. Andrews überblickt den<br />

namensgebenden ältesten<br />

durchgehend bespielten<br />

Platz der Welt.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt, Shutterstock, Michael Werlberger<br />

176 falstaff sep <strong>2021</strong>


Zentral in Kitzbühel<br />

gelegen, ideal für<br />

Einsteiger geeignet:<br />

der Golf- und Landclub<br />

Rasmushof mit 9-Loch-<br />

Anlage und Hotel.<br />

McLaughlin, der bereits seit 1995 mit<br />

Fairlie ein Team gebildet hatte.<br />

Die Kombination aus schottischer<br />

und französischer Küche ist einzigartig.<br />

Das Signature Dish verdeutlicht das: Geräucherter<br />

Hummer mit warmer Limette<br />

und Kräuterbutter. Schön, aber nicht ganz<br />

so schottisch? Doch, denn der Hummer<br />

wird zwölf Stunden lang über Spänen von<br />

Whiskyfässern geräuchert und erhält<br />

dadurch seine spezielle Note.<br />

TOPPLATZ UND STARKOCH<br />

Wir bewegen uns in Richtung heimatlicher<br />

Gefilde. Rund 50 Kilometer von Kufstein<br />

entfernt, südlich des Chiemsees, liegt das<br />

Achental Resort. In den 1950er-Jahren<br />

noch als kleiner Reiterhof geführt, zählt die<br />

laufend erweiterte Anlage um das Hotel<br />

»Das Achental« heute zu den »Leading<br />

Golf Clubs of Germany«. Der deutsche<br />

Golfplatz-Architekt Thomas Himmel hat<br />

hier eine kleine »Waterworld« geschaffen.<br />

Auf den allermeisten der 18 Bahnen kommt<br />

Wasser ins Spiel, so muss auf jedem der<br />

fünf Par-3-Löcher ein Wasserhindernis<br />

Das »es:senz« als neue Heimat von Starkoch<br />

Edip Sigl öffnete erst vor wenigen Monaten.<br />

SCHON FILMSTAR<br />

SEAN CONNERY<br />

TRÄUMTE VON EINEM<br />

GOLFPLATZ AUF TERRE<br />

BLANCHE. HEUTE IST<br />

DIESER TRAUM<br />

REALITÄT.<br />

überwunden werden. Der Kurs ist<br />

generell fair und optisch ein Genuss mit<br />

der Aussicht von den Chiemgauer<br />

Bergen bis hin zum Wilden Kaiser.<br />

Eine große Rolle spielt auch das im<br />

Mai eröffnete »es:senz« mit seinem<br />

Starkoch Edip Sigl, der aus dem Münchner<br />

»Les Deux« zwei Michelin-Sterne<br />

mitbrachte (s. auch Sixpack-Test auf S. 142).<br />

Ebenfalls <strong>Falstaff</strong>-prämiert ist das Restaurant<br />

des Golf- und Landclubs Rasmushof<br />

in Kitzbühel – das übrigens längst nicht nur<br />

für höchstklassigen Skisport steht, sondern<br />

auch vier Golfclubs beherbergt.<br />

DIE NUMMER EINS<br />

Diese Weltreise endet standesgemäß in<br />

Frankreich. In der Provence umgeben<br />

dichte Eichen- und Kiefernwälder den Terre<br />

Blanche Golf Club im gleichnamigen<br />

Fünf-Sterne-Resort, der Duft von Thymian<br />

und Lavendel ist ständiger Begleiter. Für<br />

das britische Fachmagazin »Golf World«<br />

ist Terre Blanche das beste Golf-Resort in<br />

Kontinentaleuropa <strong>2021</strong>. Dass es nur 45<br />

Kilometer von Nizza entfernt liegt, ist<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

177


eise / GENUSS-GOLFEN<br />

Es gibt in Europa wenige Orte für<br />

Golfer, die entspannten Luxus und<br />

grenzenlosen Genuss so schlüssig<br />

verbinden wie »Terre Blanche«.<br />

Vom Platz ist es nicht weit zum nächsten<br />

Top-Restaurant, denn das »Le Gaudina« ist<br />

Teil der Anlage. In Terre Blanche wird der<br />

Spagat geschafft, trotz des luxuriösen<br />

Umfelds entspannt zu bleiben. Keine Spur<br />

von Abgehobenheit, was sich im Restaurant<br />

widerspiegelt. Krawatte darf, muss aber<br />

keinesfalls sein, lange Hose reicht. Sternekoch<br />

Christophe Schmitt verarbeitet für<br />

seine leichten, provenzalisch-mediterranen<br />

Gerichte fast ausschließlich lokale Produkte.<br />

Und das »Le Gaudina« ist bekannt für sein<br />

großartiges Frühstücksangebot.<br />

Wenn die Geschmacks- und Geruchsknospen<br />

im herrlichen Restaurant<br />

noch nicht über Gebühr beansprucht<br />

wurden, lohnt sich ein Ausflug: Grasse, die<br />

Welthauptstadt des Parfums, liegt nur<br />

25 Kilometer entfernt.<br />

Golf, Genuss und Glück, das 3G-Paket<br />

der etwas anderen Art, sind also<br />

wirklich auf der ganzen Welt<br />

erlebbar. Und man muss gar nicht<br />

lange danach suchen.<br />

<<br />

<<br />

auch kein Nachteil. Schon 1979 hatte<br />

der begeisterte Golfer und James-Bond-<br />

Darsteller Sean Connery ein Auge auf die<br />

Gegend geworfen, um dort eine Golf-Anlage<br />

zu planen. Damals war der Bürgermeister<br />

dagegen. SAP-Gründer Dietmar Hopp<br />

hatte 20 Jahre später mehr Glück, investierte<br />

rund 120 Millionen Euro und<br />

schuf ein 266 Hektar großes Paradies.<br />

»Le Château« ist ein Championship<br />

Course mit fantastischen Spielbahnen, die<br />

Designer Dave Thomas perfekt in die<br />

Landschaft eingefügt hat. Das namensgebende<br />

Schloss kommt immer wieder ins<br />

Blickfeld, die Par-5-Löcher sind jedes für<br />

sich ein Meisterwerk, die Bachläufe wirken<br />

wie gemalt. Der Platz »Le Riu« bleibt<br />

Club-Mitgliedern und deren Gästen<br />

vorbehalten. Es sei denn, man gönnt sich<br />

eine Übernachtung im Resort mit seinem<br />

phänomenalen Spa, dem riesigen Pool und<br />

den »Zimmern«, die tatsächlich mindestens<br />

60 Quadratmeter große Suiten sind. Sich mit<br />

dem Golf Cart auf »Terre Blanche« zu<br />

verfahren, ist übrigens schwierig, ist doch<br />

jedes Cart mit GPS ausgestattet.<br />

Die 266 Hektar große Anlage<br />

westlich von Cannes ist ein<br />

Genuss für alle Sinne – dank des<br />

wild wachsenden Thymians und<br />

Lavendels bis hin zum Geruch.<br />

Fotos: beigestellt<br />

178 falstaff sep <strong>2021</strong>


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eise / GENUSS-GOLFEN<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

Der Golfclub Zillertal-Uderns bietet einen<br />

spektakulären 18-Loch-Championship-Course<br />

mit Alpenpanorama. Hervorragende<br />

Küche gehört ebenfalls dazu.<br />

FOUR SEASONS GOLF CLUB MAURITIUS AT<br />

ANAHITA<br />

Die Plätze im Anahita Golf Club und im Ile aux<br />

Cerfs Golf Club wurden von Golf-Stars entworfen<br />

und sind topgepflegt. Hotelgäste spielen auf beiden<br />

Plätzen gratis, andernfalls ca. € 180,– bzw. € 150,–<br />

Grande Rivière, Beau Champ, Mauritius<br />

T: +230 4023125, fourseasons.com/mauritius/golf<br />

LA TABLE DU CHÂTEAU<br />

Besser dinieren auf Mauritius geht nicht. Fabio de<br />

Poli zaubert Außergewöhnliches, regionale Zutaten<br />

treffen auf internationale Kreativität.<br />

Domaine de Labourdonnais, Mapou, Mauritius.<br />

T: +230 2667172, tableduchateau.com<br />

DUBAI CREEK GOLF & YACHT CLUB<br />

Der Abschlag auf Loch 6 von einem Plateau über<br />

dem Wasser ist ein Ereignis, das monumentale<br />

Clubhouse sowieso.<br />

Greenfee: siehe bydubaigolf.com<br />

Baniyas Road, Port Saeed, Dubai<br />

T: +971 4 2956000, dubaigolf.com<br />

TORNO SUBITO<br />

Massimo Botturas erstes Restaurant außerhalb<br />

Europas. Riviera-Flair der 60er-Jahre auf der Palmen-Insel<br />

vor Dubai – außergewöhnlich.<br />

The Palm, West Crescent, Palm Jumeirah, Dubai<br />

T: +971 4 2455800, tornosubitodubai.com<br />

PUNTACANA RESORT & CLUB<br />

Ein Championship Course direkt am Meer und drei<br />

9-Loch-Plätze, die als die prachtvollsten der Karibik<br />

gelten – hier bleiben keine Wünsche offen.<br />

Greenfee: 18 Loch Corales ab ca. € 250,– / 9 Loch<br />

La Cana ab ca. € 120,–<br />

Punta Cana, Higuey, Dominikanische Republik<br />

T: +1 809 9594444, puntacana.com<br />

PASSION BY MARTIN BERASATEGUI<br />

Das beste Restaurant des Landes liegt im »Paradisus<br />

Palma Real«-Resort unweit der Golfplätze und<br />

wird von Martin Berasategui bespielt.<br />

Playa de Bavaro, 23000 Punta Cana<br />

T: +1 809 6885000, melia.com<br />

TIBURÓN GOLF CLUB<br />

Groß, größer, Tiburón. Die 36-Loch-Anlage bei Naples<br />

in Florida gehört zum Ritz-Carlton-Imperium<br />

und bietet grandios-kitschige Atmosphäre.<br />

Greenfee: ab ca. € 100,– bis ca. € 290,–<br />

2620 Tiburón Drive, Naples, FL 34109, Florida, USA<br />

T: +1 239 5932200, tiburonnaples.com<br />

VICTORIA & ALBERT’S<br />

Hochprämiertes Luxus-Restaurant in Disney World<br />

(!, kassiert Auszeichnungen am laufenden Band.<br />

4401 Floridian Way, Orlando, FL 32830, Florida, USA<br />

T: +1 407 9393862, victoria-alberts.com<br />

LEOPARD CREEK COUNTRY CLUB<br />

Eine Runde in Leopard Creek ist wie Golfen im Freigehege.<br />

Die Fauna ist einzigartig – und wirklich nah.<br />

Greenfee: ab ca. € 115,–<br />

Leopard Creek Estate, R570, Malalane Gate –<br />

Kruger National Park, Mpumalanga, Südafrika<br />

T: +27 13 7912000, leopardcreek.co.za<br />

PINNACLE POINT GOLF CLUB<br />

Der Platz bietet einen spektakulären Rundblick auf<br />

den Indischen Ozean. Eine der besten Anlagen im<br />

Land, 2020 zur Nummer Eins Südafrikas gekürt.<br />

Greenfee: ab ca. € 60,–<br />

1 Pinnacle Point Road, 6511 Mossel Bay, Südafrika<br />

T: +27 44 6<strong>06</strong>5329<br />

pinnaclepointestate.co.za<br />

FANCOURT GOLF CLUB ESTATE<br />

Gary Player ist so etwas wie der Urvater der südafrikanischen<br />

Golf-Szene und nebenbei ein hervorragender<br />

Golfplatz-Architekt – atemberaubend.<br />

Greenfee: ab ca. € 90,–<br />

Montagu Street, Blanco, 6530 George, Südafrika<br />

T: +27 44 8040030, fancourt.co.za<br />

HAZENDAL WINERY / AVANT-GARDE<br />

Wer es puristisch mag – schnell weg, das<br />

Avant-Garde ist exakt das Gegenteil. »Kitsch As<br />

Kitsch Can« ist hier Programm. Die Weine sind<br />

exzellent, die schräge Küche ebenfalls.<br />

Bottelary Road, 7599 Stellenbosch, Südafrika<br />

T: +27 21 9035034, hazendal.co.za<br />

GOLF- UND LANDCLUB RASMUSHOF<br />

Die feine 9-Loch-Anlage des gleichnamigen Hotels<br />

liegt im Herzen Kitzbühels, direkt im Zielraum der<br />

Streif und ist für Neueinsteiger geeignet.<br />

Greenfee: 9 Loch € 30,– / 18 Loch € 42,–<br />

Hermann Reisch Weg 15, 6370 Kitzbühel<br />

T: +43 5356 652520<br />

rasmushof.at<br />

GOLFCLUB ZILLERTAL-UDERNS<br />

Das Mitglied der »Leading Golf Courses« wartet<br />

mit einem fantastischen Blick, einem mondänen<br />

Clubhouse und <strong>Falstaff</strong>-prämierter Küche auf.<br />

Greenfee: 18 Loch € 110,– (div. Ermäßigungen)<br />

Golfstraße 1, 6271 Uderns im Zillertal<br />

T: +43 5288 63000, golf-zillertal.at<br />

ACHENTAL RESORT<br />

Unternehmer Dieter Müller ließ »Das Achental«<br />

zu einem Golf-, Wellness- und Tagungs-Resort<br />

umbauen, der Platz im Chiemgau unweit der<br />

österreichischen Grenze zählt zu den »Leading Golf<br />

Clubs of Germany«.<br />

Greenfee: ab € 80,–<br />

Mietenkamerstr. 65, 83224 Grassau, <strong>Deutschland</strong><br />

T: +49 8641 4010, das-achental.com<br />

ES:SENZ<br />

Weil Müller keine halben Sachen macht, holte<br />

er mit Edip Sigl einen Zwei-Sterne-Koch in sein<br />

Resort. Sigl kocht im »es:senz«, das »es« steht<br />

auch für seine Initialen. »es:senz« selbst steht für<br />

das Wesentliche, wie Sigl sagt.<br />

Mietenkamerstr. 65, 83224 Grassau, <strong>Deutschland</strong><br />

T: +49 8641 401609, das-achental.com<br />

TERRE BLANCHE GOLF CLUB<br />

Vielfach als das beste Golf-Resort Kontinentaleuropas<br />

bezeichnet. Einmalige provenzalische<br />

Landschaft, großzügiges Resort, fantastische<br />

36 Spielbahnen – da lacht das Golferherz.<br />

Greenfee: ab € 96,–<br />

3100 Route de Bagnols-en-Forêt,<br />

83440 Tourrettes, Frankreich<br />

T: +33 4 94399000, terre-blanche.com<br />

LE GAUDINA<br />

Sternekoch Christophe Schmitt hat sich mit dem<br />

»Le Gaudina« im Resort niedergelassen. Dass<br />

man isst wie Gott in Frankreich, ist hier nicht nur<br />

sprichwörtlich gemeint.<br />

3100 Route de Bagnols-en-Forêt,<br />

83440 Tourrettes, Frankreich<br />

T: +33 4 94399000, terre-blanche.com<br />

<<br />

Foto: beigestellt<br />

180 falstaff sep <strong>2021</strong>


GOLFEN &<br />

GENIESSEN<br />

Diese Golfdestination verbindet<br />

nicht nur eine der wärmsten<br />

Regionen <strong>Deutschland</strong>s mit<br />

Frankreichs historischem<br />

Nordosten, sie vereint auch ein<br />

einmaliges Golferlebnis mit<br />

einem großartigen<br />

Urlaubsgefühl.<br />

6 Plätze, 4 Hotels, 2 Länder, 1 Leidenschaft: Golf.<br />

In der Golfregion Baden-Elsass spielt man vor der beeindruckenden Kulisse des<br />

Schwarzwaldes, in den sanften Hügeln des Kraichgaus oder in der Rheinebene.<br />

Hier warten vier Golfplätze auf<br />

der deutschen und zwei auf der<br />

französischen Seite des Rheins.<br />

Die dazugehörigen Partnerhotels<br />

in Baden-Baden laden zu Wohlfühlmomenten<br />

zwischen den Golfspielen ein.<br />

JEDEN TAG EIN NEUES GREEN<br />

Golfen und Baden-Baden gehen Hand in<br />

Hand. Schon 1895 wurde in der Lichtentaler<br />

Allee gegolft, bevor sechs Jahre später<br />

der Golf Club Baden-Baden gegründet wurde.<br />

Getreu dem Motto »Golfen im Park«<br />

zählt <strong>Deutschland</strong>s drittältester Golfclub zu<br />

den schönsten Natur-Golfplätzen des Landes<br />

und lädt ein, hoch über den Dächern<br />

der Stadt zu spielen. Die Golfanlage des<br />

Baden Hills Golf und Curling Club liegt<br />

nicht weit entfernt. Vor dem Panorama des<br />

Schwarzwaldes kann hier fast das ganze<br />

Jahr über auf Sommergreens gespielt werden.<br />

Und nicht nur die besondere Bodenbeschaffenheit,<br />

sandig und gut wasserdurchlässig,<br />

zeichnet die Anlage aus, auch der<br />

ständige Wechsel zwischen offenen Bahnen<br />

und anspruchsvollen Doglegs ist ein Anreiz<br />

für jeden Spieler. Ein paar Kilometer weiter,<br />

im idyllischen Bernbachtal, befindet sich die<br />

sehr abwechslungsreiche Anlage des Golfclub<br />

Bad Herrenalb-Bernbach, die auch für<br />

gute Spieler immer wieder Herausforderungen<br />

bereithält. Und auch im Kraichgau, auf<br />

dem Platz des Golfclub Johannesthal, wird<br />

Golfen im Einklang mit der Natur großgeschrieben.<br />

Der sportlich ausgerichtete<br />

18-Loch-Platz liegt malerisch in den Ausläufen<br />

des Kraichgauer Hügellands und fordert<br />

durch klug eingestreute Rough-Zonen volle<br />

182<br />

falstaff sep <strong>2021</strong>


GOLFREGION BADEN-ELSASS<br />

Konzentration. Auf der elsässischen Seite<br />

des Rheins befinden sich zwei Plätze, bei<br />

denen Wasser ein fester Bestandteil der Parcours<br />

ist: der Club Golf de La Wantzenau,<br />

unweit von Straßburg entfernt, und der<br />

Golfclub Soufflenheim. Dieser ist mit 33<br />

Grüns und 18 Seen auf 140 Hektar ein<br />

wahres Schmuckstück der Superlative.<br />

ERHOLUNG &<br />

GENUSS NACH DEM PLATZ<br />

Nach einem Tag auf dem Green bietet die<br />

Golfregion Baden-Elsass mit den vier<br />

Partnerhotels abwechslungsreiche Übernachtungsmöglichkeiten<br />

in Baden-Baden.<br />

Ob im traditionsreichen 5-Sterne-superior<br />

»Brenners Park-Hotel & Spa«, hoch über<br />

der Stadt im »Hotel Magnetberg«, im exklusiven<br />

Hommage Hotel »Maison Messmer«<br />

oder im Lifestyle-Hotel »Roomers«, das die<br />

Handschrift des italienischen Designers Piero<br />

Lissoni trägt – dank ihrer innerstädtischen<br />

Lage eignen sich die Hotels hervorragend,<br />

um das vielseitige Wellness- und Kulturangebot<br />

zu erkunden. Die beiden Thermalbäder<br />

der Stadt, das historische Friedrichsbad und<br />

die moderne Caracalla Therme mit ihrer<br />

großzügigen Saunalandschaft, laden in eine<br />

Oase der Ruhe und Erholung ein. Für Kunstund<br />

Kulturbegeisterte setzt die Museumsmeile<br />

mit der Staatlichen Kunsthalle, dem<br />

Stadtmuseum, dem Kulturhaus LA8 und<br />

dem Museum Frieder Burda überregionale<br />

Maßstäbe, ebenso das für seine Akustik<br />

berühmte Festspielhaus, in dem die großen<br />

Stars auftreten. Und das laut Marlene<br />

Dietrich schönste Casino der Welt nimmt<br />

einen in seinen historischen Räumen und<br />

einzig artiger Atmosphäre mit in die Zeit der<br />

Belle Époque. Baden-Baden verwöhnt Leib<br />

und Seele: In prämierten Sternerestaurants,<br />

gemütlichen Gaststätten und traditionellen<br />

Weinstuben treffen innovative Kochkunst<br />

und handwerkliches Geschick aufeinander.<br />

Das passende Getränk liefert das umlie gende<br />

Rebland, eines der größten Riesling-Anbaugebiete<br />

<strong>Deutschland</strong>s. Die Stadt ist ein wahres<br />

Mekka für Feinschmecker, Genießer und<br />

Freunde des guten Weins.<br />

Golf & Entspannen, Golf & Kultur, Golf<br />

& Kulinarik, Golf & noch mehr Golf – das<br />

ist die Golfregion Baden-Elsass.<br />

PARTNERHOTELS IN BADEN-BADEN:<br />

• Brenners Park-Hotel & Spa<br />

• Roomers Baden-Baden<br />

• Maison Messmer<br />

• Hotel Magnetberg Baden-Baden<br />

GOLFPLÄTZE DER GOLFREGION<br />

BADEN-ELSASS:<br />

• Baden Hills Golf und Curling Club e.V.<br />

• Golf Club Baden-Baden e.V.<br />

• Golfclub Bad Herrenalb-Bernbach e.V.<br />

• Golfclub Johannesthal e.V.<br />

• Golf de La Wantzenau<br />

• Golf International Soufflenheim<br />

Baden-Baden SA<br />

INFO<br />

Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH<br />

Solmsstr. 1<br />

76530 Baden-Baden<br />

T: +49 7221 275200<br />

info@baden-baden.com<br />

golfregion-baden-elsass.de<br />

ADVERTORIAL Fotos: © Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH; Stefan von Stengel; beigestellt<br />

sep <strong>2021</strong> falstaff 183


eise / SUPERYACHT-CHARTER<br />

URLAUBEN<br />

WIE EIN<br />

SCHEICH<br />

Nicht jede Mega-Yacht dient nur ihren<br />

vermögenden Besitzern, manche können<br />

auch gemietet werden. Das ist zwar<br />

nicht billig – man bekommt aber auch<br />

einiges geboten für sein Geld.<br />

TEXT ALEXANDER VOGEL<br />

Reichlich Platz für maximal<br />

zwölf Gäste: die »Lana«, 107<br />

Meter lang, einer der jüngsten<br />

Neuzugänge im Feld der<br />

mietbaren Superyachten. Preis<br />

pro Woche: 1,8 Millionen Euro.<br />

Foto: Imperial Yachts/Jeff Brown<br />

184 falstaff sep <strong>2021</strong>


sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

185


eise / SUPERYACHT-CHARTER<br />

Vermutlich meldet sich auch<br />

bei Milliardären irgendwann<br />

einmal das Gewissen<br />

– oder zumindest der Steuerberater<br />

– und meint, dass es<br />

nicht die beste Idee sei, die eigene Luxusyacht<br />

monatelang ungenutzt im Hafen von<br />

Monaco oder Marbella vor sich hindümpeln<br />

zu lassen. Was liegt also näher, als<br />

auch andere an seinem Glück teilhaben zu<br />

lassen – gegen entsprechendes Bargeld<br />

natürlich, versteht sich. Und so hat sich in<br />

den vergangenen Jahren eine Charter-Szene<br />

für Mega-Yachten etabliert, wie man sie<br />

sonst nur in Hollywoodfilmen oder als<br />

Bildfüller beim Grand Prix von Monte<br />

Carlo zu Gesicht bekommt. Und egal, was<br />

man sich schon immer gewünscht hat für<br />

die schönsten Wochen des Jahres – Spaund<br />

Wellnessbereich, Home-Cinema, eine<br />

umfangreiche Tauch- und Wassersportausrüstung<br />

oder auch ein Helikopterlandeplatz<br />

auf dem Oberdeck: In der Liga der Mega-Yachten<br />

ist heute so gut wie alles an<br />

Luxus auch zur Miete zu haben.<br />

Als Maß aller Dinge gilt in der Superyacht-Charterbranche<br />

aktuell die 136<br />

Meter lange »Flying Fox« – gebaut bei der<br />

deutschen Lürssen Werft und 2019 vom<br />

Stapel gelassen. Um die 25 Gäste kümmern<br />

sich 55 Crew-Mitglieder, für eine Woche<br />

sollte man drei Millionen Euro als Chartergebühr<br />

einkalkulieren. Alle elf Gästekabinen<br />

sind mit privaten Terrassen mit<br />

Ozean-Blick ausgestattet. Als Highlights<br />

gelten der Zwölf-Meter-Pool am Hauptdeck<br />

sowie ein zweistöckiger Spa-Bereich<br />

auf 400 Quadratmetern.<br />

Mit 107 Metern immer noch deutlich<br />

über der magischen 100er-Grenze liegt<br />

einer der jüngsten Zugänge in der High-<br />

End -Charterbranche. Von der im Jahr 1873<br />

gegründeten Benetti-Werft entwickelt und<br />

gebaut, bietet die Giga-Yacht »Lana« allen<br />

erdenklichen Luxus in zeitlosem italienischem<br />

Design. Die acht Gästekabinen<br />

teilen sich in eine Master-Suite und sieben<br />

VIP-Suiten, jeweils in einem eigenen<br />

Design- und Farbschema realisiert, um die<br />

Einzigartigkeit der beherbergten Gäste zu<br />

unterstreichen. Als herausragend gelten der<br />

mit Hammam und Massageräumlichkeiten<br />

auf Basis einer ausfahrbaren Terrasse<br />

aufgebaute Beach Club sowie die in Holz<br />

Um – maximal – zwölf Gäste<br />

kümmert sich auf der »Lana«<br />

eine Crew von 33 Personen,<br />

Heilmasseurin inklusive.<br />

Foto: Imperial Yachts/Jeff Brown<br />

186 falstaff sep <strong>2021</strong>


ausgeführten Tender mit 14 beziehungsweise<br />

neun Metern Länge.<br />

GESCHICHTE ERLEBEN<br />

Natürlich gibt es – fast – alles an technischem<br />

Schnick-Schnack auch bei der<br />

»Christina O.« an Bord. Dafür sorgten die<br />

umfangreichen Refit-Arbeiten in den Jahren<br />

2016 bis 2018. Auch in der letzten Saison<br />

wurden noch Arbeiten an der 99 Meter<br />

großen Motoryacht aus dem Hause Onassis<br />

durchgeführt. Doch die wahren Abenteuer<br />

auf dieser prestigeträchtigen und mit<br />

Geschichte voll aufgeladenen Motoryacht<br />

spielen sich im Kopf ab. 1948 kaufte<br />

Reeder-Legende Aristoteles Onassis die<br />

ehemalige Fregatte für eine Handvoll<br />

Dollar und ließ sie für einige Millionen<br />

Das Wasser im Pool am Sonnendeck kann auf jede<br />

gewünschte Temperatur gebracht werden.<br />

nach seinen<br />

Vorstellungen<br />

adaptieren. Grace<br />

Kelly heiratete Rainier<br />

III. an Bord der »Christina<br />

O«, neben Liz Taylor,<br />

Greta Garbo, Frank Sinatra und<br />

John F. Kennedy waren im Laufe der Jahre<br />

auch Marilyn Monroe, der Aga Khan und<br />

John Wayne zu Gast. In ihrem jetzigen<br />

Leben als mietbares schwimmendes<br />

Monument gehörten unter anderem<br />

Madonna, Donatella Versace, Tommy<br />

Hilfiger und Paul McCartney zu den<br />

»Kunden«. Dazu eignet sich die Yacht<br />

besonders auch für größere Gruppen: Bis<br />

zu 157 Personen dürfen an Bord sein, auch<br />

in Bewegung. Let’s shake!<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

187


eise / SUPERYACHTEN<br />

DIE GRÖSSTEN<br />

YACHTEN<br />

DER WELT<br />

1. »REV OCEAN«<br />

Stapellauf geplant für 2022: Mit dem 181,5<br />

Meter langen Luxusschiff will der norwegische<br />

Fisch-Tycoon Kjell Inge Røkke allerdings<br />

auch die Erforschung der Meere vorantreiben.<br />

2. »AZZAM«<br />

179,7 Meter lang und 48.000 PS stark. Chalifa<br />

bin Zayid Al Nahyan, Emir von Abu Dhabi und<br />

Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate,<br />

ließ sie sich rund 549 Millionen Euro kosten.<br />

3. »FULK AL SALAMAH«<br />

Gehört offiziell der Marine des Oman. Die<br />

Autosammlung des Sultans (und vieles mehr)<br />

an Bord des 164 Meter langen Luxusschiffes<br />

legt allerdings anderes nahe.<br />

4. »ECLIPSE«<br />

Zwar nur die viertlängste (162,5 Meter), aber<br />

dafür die teuerste Yacht der Welt. Ausstattungsdetails<br />

wie U-Boot oder Raketenabwehr<br />

kosteten Eigentümer Roman Abramowitsch<br />

über eine Milliarde Euro.<br />

5. »DUBAI«<br />

Auf acht Decks und 162 Metern Länge können<br />

sich bis zu 115 Gäste von Muhammad bin Raschid<br />

Al Maktum, dem Herrscher von Dubai,<br />

vergnügen. Ankert meist vor seiner Insel.<br />

6. »DILBAR«<br />

Vom usbekischen Oligarchen Alischer<br />

Usmanow nach seiner Mutter benannt.<br />

156 Meter lang, darauf der weltgrößte<br />

schwimmende Swimming Pool.<br />

7. »AL SAID«<br />

155 Meter bieten auch Platz für einen<br />

Konzertsaal für ein ganzes Symphonieorchester,<br />

wenn der Sultan von Oman<br />

einmal Livemusik hören möchte.<br />

8. »PRINCE ABDULAZIZ«<br />

Hier bringt das saudische Königshaus bis zu<br />

64 Gäste unter. Mit 147,1 Metern noch bis<br />

20<strong>06</strong> das weltgrößte Schiff in Privateigentum.<br />

9. »A+«<br />

147 Meter lang – die vier Meter Vorsprung<br />

auf Platz 10 inspirierten Scheich Mansour Bin<br />

Zayed Al Nahyan aus der Herrscherfamilie<br />

von Abu Dhabi bei der Namenswahl.<br />

10. »A«<br />

Die mit knapp 143 Metern Länge<br />

größte private Segelyacht der Welt hat<br />

sich Oligarch Andrej Melnitschenko um<br />

390 Millionen Euro selbst zum<br />

Geschenk gemacht.<br />

Foto: Shutterstock<br />

188 falstaff sep <strong>2021</strong>


Die »Dilbar« von Oligarch Alischer<br />

Usmanow, 156 Meter lang,<br />

ist bereits das zweite Schiff mit<br />

diesem Namen. Die erste »Dilbar«<br />

mit 110 Metern Länge war dem<br />

Usbeken zu klein geworden.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

189


eise / SUPERYACHT-CHARTER<br />

»RENT A<br />

LUXUSYACHT«<br />

»FLYING FOX«<br />

Baujahr: 2019<br />

Länge: 136 m<br />

Kabinen: 11<br />

Gäste: 25<br />

Crew: 55<br />

Reisegeschwindigkeit: 17 Knoten<br />

Kosten / Woche: € 3.000.000,–<br />

imperial-yachts.com<br />

»LANA«<br />

Baujahr: 2020<br />

Länge: 107 m<br />

Kabinen: 8<br />

Gäste: 12<br />

Crew: 33<br />

Reisegeschwindigkeit: 16 Knoten<br />

Kosten / Woche: € 1.800.000,–<br />

imperial-yachts.com<br />

»CHRISTINA O.«<br />

Baujahr: 1943 / Refit 2020<br />

Länge: 99 m<br />

Kabinen: 17<br />

Gäste: 34<br />

Crew: 39<br />

Reisegeschwindigkeit: 15 Knoten<br />

Kosten / Woche: € 560.000,–<br />

bluesun-luxury-yachts.com<br />

Die »Christina O.«, von Reeder Aristoteles Onassis<br />

(oben) einst aus Beständen der kanadischen<br />

Kriegsmarine erworben, ist heute Legende und<br />

schwimmendes Luxus-Hideaway zugleich.<br />

»OHANA«<br />

Baujahr: 2020<br />

Länge: 48 m<br />

Kabinen: 18<br />

Gäste: 38<br />

Crew: 8<br />

Reisegeschwindigkeit: 12 Knoten<br />

Kosten / Woche: € 50.000,–<br />

mayer-yachten.com<br />

UNTER SEGEL<br />

Wer sich lieber mit der Kraft des Windes<br />

über die Ozeane bewegt, spart gleich<br />

doppelt. Denn die Charterpreise der<br />

größten Segelyachten bewegen sich von<br />

einer knappen halben Million Euro<br />

abwärts. Spielt der Wind mit, erspart sich<br />

der betuchte Mieter auch noch einiges an<br />

Treibstoffkosten und sammelt Pluspunkte<br />

für den persönlichen ökologischen Fußabdruck.<br />

Herausragend, markant und<br />

eigentlich eine Ikone unter Segel ist dabei<br />

die 20<strong>06</strong> gebaute »Maltese Falcon«. Schon<br />

von Weitem erkennt man das einst größte<br />

Segelschiff der Welt an seinem Rigg. Zwar<br />

noch keineswegs in die Jahre gekommen,<br />

Platz nehmen, wo schon Grace Kelly, Marilyn<br />

Monroe, John F. Kennedy oder Frank Sinatra<br />

dinierten: der Speisesaal der »Christina O.«<br />

wurde die bei Perini Navi hergestellte Yacht<br />

in der letzten Saison einem umfangreichen<br />

Refit unterzogen. Der Dreimaster bringt es<br />

auf eine maximale Segelfläche von 2000<br />

Quadratmetern. Die Segel sind dabei fix an<br />

den Masten verankert, für die richtige<br />

Segelstellung zum Wind werden die Masten<br />

entsprechend gedreht. Wem an Bord das<br />

hautnahe Segelerlebnis im Laufe des Törns<br />

zu fehlen beginnt, der kann neben den<br />

klassischen motorisierten Beibooten auch<br />

auf zwei Laser-Jollen zurückgreifen und<br />

selbst Hand an Steuer und Schot anlegen.<br />

Fast alle Broker im Super-Yachtsegment<br />

operieren von Stützpunkten in Monaco,<br />

Russland oder den Emiraten aus. Doch es<br />

Foto: Getty Images/Archive Photos/GC Images/Paris Match Archive/AFP, Shutterstock<br />

190 falstaff sep <strong>2021</strong>


WER AUF DER<br />

»MALTESE<br />

FALCON« NICHT GENUG<br />

SEGEL-FEELING HAT,<br />

KANN AUF ZWEI<br />

EXTRA-JOLLEN AN<br />

BORD ZURÜCKGREIFEN.<br />

SEGEL-YACHTEN<br />

ZU CHARTERN<br />

»MALTESE FALCON«<br />

Baujahr: 20<strong>06</strong> / Refit 2020<br />

Länge: 88 m<br />

Kabinen: 6<br />

Gäste: 12<br />

Crew: 19<br />

Reisegeschwindigkeit: 14 Knoten<br />

Kosten / Woche: € 460.000,–<br />

imperial-yachts.com<br />

»PRANA« (GULET)<br />

Baujahr: 2018<br />

Länge: 54,9 m<br />

Kabinen: 8<br />

Gäste: 16<br />

Crew: 4<br />

Reisegeschwindigkeit:<br />

bis 8 Knoten<br />

Kosten / Woche:<br />

€ 105.000,–<br />

mayer-yachten.com<br />

»SUNREEF 80«<br />

Baujahr: 2018<br />

Länge: 24,4 m<br />

Kabinen: 4<br />

Gäste: 8<br />

Crew: 4<br />

Reisegeschwindigkeit: bis 10 Knoten<br />

Kosten / Woche: € 88.000,–<br />

mayer-yachten.com<br />

»SISI«<br />

Baujahr: 2014<br />

Länge: 20,37 m<br />

Kabinen: keine<br />

Gäste: bis 8<br />

Crew: 4 bis 8<br />

Reisegeschwindigkeit: bis 30 Knoten<br />

Kosten / Woche: € 50.000,–<br />

ocean-racing.at<br />

gibt auch die Möglichkeit,<br />

über österreichische<br />

Expertinnen und Experten<br />

die eine oder andere Mega-Yacht<br />

direkt zu chartern. Eine der Spezialistinnen<br />

darunter ist Eva Mayrhofer. Mit dem<br />

familieneigenen Unternehmen Mayer liefert<br />

sie als Generalimporteurin für Solaris -<br />

Yachten sozusagen die Einstiegsdroge in<br />

den Luxusyacht-Bereich. Zwar sind die<br />

italienischen Oberklasse-Segelyachten nicht<br />

zu mieten, aber in der Charterabteilung des<br />

Unternehmens finden sich trotzdem<br />

Angebote aus der Oberklasse. Für Segler<br />

bietet sich da ein Katamaran mit 80 Fuß<br />

(24,4 m) an, aufgrund der dem Typus<br />

Ob voll mit 2000<br />

Quadratmetern Segel<br />

aufgetakelt oder im<br />

»Ruhezustand«:<br />

Das ikonische Design<br />

der »Maltese Falcon«<br />

macht sie unverwechselbar.<br />

eigenen Breite von mehr als elf Metern<br />

kommt man auf großzügige 340 Quadratmeter<br />

Wohnfläche. Unterstützt wird man<br />

von einer vierköpfigen Crew, der Ausgangspunkt<br />

ist das nahe Trogir in Kroatien. Dazu<br />

wird man bei Mayers auch in puncto<br />

Motoryachten und Gulets fündig.<br />

SPARTANISCHER LUXUS<br />

Es sind aber nicht immer die teuersten,<br />

größten und wertvollsten Dinge, die Luxus<br />

darstellen. In unseren Tagen ist für viele auch<br />

das Außergewöhnliche oder schwer bis nicht<br />

käufliche persönliche Erlebnis der wahre<br />

Luxus. Das kann durchaus mit dramatischen<br />

Entbehrungen verbunden sein, dafür aber<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

191


eise / SUPERYACHT-CHARTER<br />

Selbst die »Sisi«<br />

und ihr junges<br />

österreichisches<br />

Team – gestählt<br />

am legendären<br />

Volvo Ocean Race<br />

– heißen Gäste<br />

willkommen.<br />

<<br />

auch mit einzigartigen<br />

Erlebnissen belohnt werden. Der Segel- und<br />

Yachtsport kann das auf besondere Art und<br />

Weise bieten. So kann man einige Rennyachten<br />

mit Kernmannschaft für »echte«<br />

Offshore-Regatten chartern. Man ist dann<br />

nicht nur Beifahrer, sondern Teil des – für<br />

das Fortkommen und den möglichen Erfolg<br />

erforderlichen – Teams. Jeder Handgriff<br />

zählt, real und in Echtzeit. Macht man<br />

Fehler, bezahlt das ganze Team.<br />

AUCH RENNYACHTEN<br />

KÖNNEN GEMIETET<br />

WERDEN. DIE<br />

KERNMANNSCHAFT AUS<br />

PROFIS SORGT DANN<br />

FÜR DIE ON-BOARD-<br />

ANIMATION DER<br />

ANDEREN ART.<br />

Die Möglichkeiten beginnen bei prestigeträchtigen<br />

Regatten in der Karibik, gehen<br />

über Transatlantik-Rennen und enden in<br />

Europa beim Rolex Middle Sea Race oder<br />

dem Fastnet Race vor Englands Küste. Da<br />

Wind und Wetter keine Pause kennen und<br />

jedes Gramm Gewicht zählt, sind auch die<br />

Yachten darauf ausgerichtet: Kabinen sucht<br />

man vergebens, geschlafen wird in Hängekojen,<br />

an Essen und Süßwasser gibt es nur<br />

das Nötigste. Dafür geht es in echtem<br />

Renntempo und ohne Netz oder doppelten<br />

Boden über den Ozean – auch mit dem<br />

jungen österreichischen Team der »Sisi«,<br />

einem Renngerät der Klasse VO65. Die<br />

knapp über 20 Meter lange Yacht segelte<br />

etwa schon den Volvo Ocean Race,<br />

Vorbereitungen für die nächste Weltumsegelung<br />

im Eilzugstempo laufen. Dafür gibt<br />

es zwar keine Chartermöglichkeit, doch –<br />

wie bei Milliardären mit schlechtem<br />

Gewissen, weil die ungenutzte Superyacht<br />

in Monaco Staub ansetzt – haben<br />

Nicht-Besitzer auch hier den Vorteil: »Sisi«<br />

muss vor Regatten meist von einem Hafen<br />

in einen anderen überstellt werden; Gäste<br />

mit Lust auf Adrenalin-Kicks sind dann<br />

willkommen.<br />

<<br />

Foto: beigestellt<br />

192 falstaff sep <strong>2021</strong>


5-Sterne-Auszeit auf Mallorca<br />

mit Golf & Genuss<br />

Wir begrüßen Sie in der bezaubernden Wohlfühlwelt des Carrossa Resorts, nahe der romantischen Stadt Artà,<br />

mit Traumblick in die Bucht von Alcúdia – weitab der Touristenströme.<br />

Das Resort auf einem 3,4 Mio. m 2 großen Privatgelände umfasst 75 Hotelzimmer, 4 Luxus-Villas,<br />

2 feine Restaurants, eine Spa-Oase mit 2 Pools, 3 Saunen, Fitness u.v.m.<br />

Das Premium Golf Arrangement inkl. 4 Greenfees (Alcanada, Pula, Canyamel & Capdepera)<br />

ist bereits ab 1.218 € p. P. buchbar. Special in der Saison <strong>2021</strong>: auf Wunsch erhalten Sie<br />

ein zusätzliches Greenfee für den wunderschönen 18-Loch Platz Pula Golf GRATIS!


eise / ADLER YACHT<br />

Die Vollhybridyacht<br />

»Adler Suprema« kann<br />

man chartern oder –<br />

mit dem nötigen Kleingeld –<br />

gleich ganz kaufen.<br />

DIE ERSTE<br />

IHRER ART<br />

Die Bootsbau-Innovation des Wiener Unternehmens Adler<br />

Yacht schlägt hohe Wellen: Mit der »Adler Suprema«,<br />

der ersten 76-Fuß-Hybridyacht, wurde ein einzigartiges<br />

Konzept verwirklicht – das man nun auch mieten kann.<br />

TEXT MARLENE TRAGUT<br />

Große Innovationen entstehen<br />

häufig aus kleinen Unzufriedenheiten.<br />

Das in Wien<br />

ansässige und europaweit<br />

agierende Unternehmen Adler<br />

Yacht beschäftigt sich seit vielen Jahren mit<br />

dem Thema Yachtcharter. Mit dem Angebot<br />

an Mietyachten war man allerdings lange<br />

nicht zufrieden – diese würden die Bedürfnisse<br />

der Kunden nicht restlos befriedigen,<br />

war man überzeugt. Denn die meisten<br />

brauchen viel Treibstoff, ihr Bau ist oft<br />

umweltschädlich, viele sind nicht familienfreundlich<br />

ausgestattet und Möglichkeiten,<br />

die Ausstattung individuell anzupassen,<br />

fehlten meist. Also entstand die Idee, selbst<br />

Eine Heimkinoanlage sorgt für<br />

beste Unterhaltung an Bord<br />

der »Adler Suprema«.<br />

ins Charterbusiness einzusteigen – und<br />

dafür gleich ein eigenes Schiff zu entwerfen.<br />

Pläne gab es genügend. Mit der Gestaltung<br />

beauftragte man das Erfolgsduo Carlo<br />

Nuvolari als Schiffsbauer und Ingenieur<br />

und Dan Lenard als Designer.<br />

TECHNISCHES MEISTERWERK<br />

2016 war es dann so weit: Die 23 Meter<br />

lange »Adler Suprema« war fertig. Ein<br />

revolutionärer Hybridantrieb macht sie<br />

umweltfreundlich und leise wie ein<br />

Segelboot, Design und Interior lassen keine<br />

Wünsche offen. Drei Suiten mit Badezimmer<br />

und eine Heimkinoanlage sind<br />

genauso Teil der Ausstattung wie ein<br />

geräumiges Badedeck und ein Grill für<br />

Barbecue-Abende. Außerdem werden zahlreiche<br />

Extras angeboten, die vom Kunden<br />

individuell dazugebucht werden können.<br />

Ab einem Preis von ca. 28.000 Euro<br />

pro Woche kann die »Adler Suprema«<br />

gechartert werden, Platz ist darauf für<br />

sechs Personen und zwei Crewmitglieder.<br />

Alle Infos unter adleryacht.com. <<br />

Fotos: beigestellt<br />

194 falstaff sep <strong>2021</strong>


DIE NUMMER 1 DER<br />

PREMIUM BRANDYS<br />

Carlos I steht für den höchsten Genuss<br />

spanischer Brandys de Jerez. Bis zu 10<br />

Jahre lagern die ausgewählten Weine, die<br />

nach ihrer Reifung im Solera-System zu<br />

einem einzigartigen Blend vereint werden.<br />

Durch die Lagerung in Eichenholz-Fässern,<br />

in denen zuvor hochwertiger Sherry ein -<br />

gelagert wurde, erlangt der Brandy seinen<br />

einzigartigen Geschmack und seine charakteristische<br />

leuchtende Bernsteinfarbe.<br />

www.carlosbrandy.com/de<br />

Verantwortungsbewusst genießen ab 18 Jahren. 40% vol.<br />

SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />

IMPRESSUM<br />

INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />

FÜR ESSEN, TRINKEN & REISEN<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck,<br />

Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des<br />

Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind<br />

ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />

MEDIENINHABER<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> GmbH<br />

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Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />

der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften und Druckwerken<br />

aller Art unter der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />

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Mitglieds-Nr. <strong>06</strong>850<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Dr. Ulrich Sautter<br />

CHEFREDAKTION<br />

Philipp Elsbrock (Gourmet), Martin Kubesch,<br />

Wolfgang M. Rosam, Dr. Ulrich Sautter (Wein)<br />

STV. CHEFREDAKTEURINNEN<br />

Marlene Tragut, Julia Vacca<br />

CHEF VOM DIENST Lukas Zimmer<br />

SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />

REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster<br />

CREATIVE DIRECTOR Anton-Georg Kiener<br />

GRAFIK Isabella Gröller, Milena Hammerschmied,<br />

Katharina Winkler, Julia von Wenzl (Praktikantin)<br />

PHOTO DIRECTOR Eva Bauer<br />

FOTO-PRAKTIKANTIN Isabella Gehart<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION DE Philipp Elsbrock<br />

CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />

HERAUSGEBERIN & CHEFREDAKTEURIN LIVING<br />

Angelika Rosam<br />

CVD LIVING Magdalena Pötsch, Herta Scheidinger<br />

ARTDIRECTION LIVING Klaus Rauch<br />

FOTOREDAKTION LIVING Katharina Weiss<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN Angelika Ahrens, Detlef Berg, Rosa Besler,<br />

Severin Corti, Ludwig Fienhold, Marlies Gruber, Martin<br />

Hablesleiter, Judith Hecht, Barbara Hutter, Othmar<br />

Kiem, Werner Lampert, Peter Moser, Manfred Polt,<br />

Roland Regnemer, Rainer Schäfer, Simon Staffler,<br />

Julia Staller-Niederhammer, Sonja Stummerer,<br />

Ingo Swoboda, Dominik Vombach, Ulrike Wilhelmi<br />

FOTOGRAFEN Herbert Lehmann, Lena Stahl<br />

ILLUSTRATORIN Gina Müller<br />

LEKTORAT Thomas Fisher, Romana Gillesberger,<br />

Angelika Hierzenberger-Gokesch, Ela Maywald,<br />

Johanna Weber, Angelika Wiedmaier<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Elisabeth Kamper<br />

Ronald Tomandl<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Claudia Roman Navarro<br />

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VERTRIEB<br />

Partner Medienservices GmbH<br />

Julius-Hölder-Straße 47, D-70597 Stuttgart<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>: 66.550 Exemplare (IVW II/<strong>2021</strong>)<br />

<strong>Falstaff</strong> Österreich: 46.000 Exemplare (ÖAK 1. Hj./<strong>2021</strong>)<br />

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sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

195


eise / LONG WEEKEND – ZÜRICH<br />

VIELFALT<br />

ERLEBEN<br />

Foto: iStockphoto / Getty Images<br />

196 falstaff sep <strong>2021</strong>


Zürich ist ein Schmelztiegel, in dem altehrwürdige<br />

Kulturinstitutionen und urbaner Flair zusammenkommen.<br />

Kulinarische Neudenker treffen auf Kochgranden,<br />

die Design-Avantgarde auf Mittelalter-Atmosphäre.<br />

TEXT JULIA STALLER-NIEDERHAMMER<br />

Zürich ist eine spannende<br />

Mischung – städtebaulich,<br />

kulturell und auch<br />

gesellschaftlich. Für den<br />

Besucher ergibt sich daraus<br />

eine Vielzahl an Möglichkeiten,<br />

den Reiz der Stadt zu erkunden.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

197


eise / LONG WEEKEND – ZÜRICH<br />

Jeden Tag gibt es bei »Fischers<br />

Fritz« frisch gefangenen Fisch auf<br />

Zürichs einzigem Campingplatz,<br />

direkt am See gelegen.<br />

FREITAG<br />

Zürich ist das kulturelle<br />

Zentrum der Schweiz. Davon<br />

überzeugen wir uns bei einem<br />

Altstadt-Spaziergang. Einen<br />

kulinarischen Künstler<br />

lernen wir beim Dinner<br />

kennen.<br />

Das Kunsthaus Zürich<br />

beherbergt die größte<br />

Edvard-Munch-Werkgruppe<br />

außerhalb Norwegens.<br />

W<br />

ir kommen in Zürich an und<br />

haben schon bei der Unterkunftssuche<br />

die Qual der Wahl.<br />

Viele Traditionshäuser befinden sich direkt im<br />

Zentrum der Stadt. Wer es lieber ausgefallener<br />

mag, bezieht ein Luxuszelt oder ein Cottage<br />

am »Fischers Fritz«-Campingplatz. So oder<br />

so sollte jeder hier einmal gegessen haben.<br />

Denn Adrian Gerny, einziger Berufsfischer<br />

auf Stadtgebiet, sorgt jeden Tag für frischen<br />

Fisch, der auf der Terrasse mit Seeblick vorzüglich<br />

schmeckt.<br />

An unserem ersten Tag besorgen wir uns die<br />

»Zürich Card«, mit der wir die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel nutzen können und Eintritt in<br />

(fast) alle Museen erhalten. Dann erkunden<br />

wir die Altstadt Zürichs. Hier befinden sich<br />

einige der bedeutendsten Kulturinstitutionen<br />

der Schweiz wie das Kunsthaus, dessen Sammlung<br />

4000 Gemälde umfasst, darunter eine der<br />

größten Munch-Sammlungen. So viele Kunsteindrücke<br />

machen hungrig. Gut, dass nur ein<br />

paar Meter entfernt die »Wirtschaft Neumarkt«<br />

liegt. Der Innenhof ist ein Rückzugsort<br />

vom städtischen Treiben. Auf der Karte<br />

stehen raffiniert zubereitete Schweizer Gerichte.<br />

Abends besuchen wir eine Aufführung im<br />

Schauspielhaus, das zu den bedeutendsten<br />

deutschsprachigen Theaterhäusern zählt. Auch<br />

kulinarisch soll der Tag auf hohem Niveau<br />

enden. Entweder im »The Restaurant« des<br />

Hotels »The Dolder Grand«, wo Heiko<br />

Nieder auf Weltklasseniveau kocht. Oder im<br />

»Widder Restaurant« des gleichnamigen Boutiquehotels,<br />

wo Stefan Heilemann Gerichte<br />

zaubert, die wunschlos glücklich machen.<br />

><br />

In der gemütlichen »Wirtschaft<br />

Neumarkt« wird authentische<br />

Schweizer Küche serviert.<br />

Kaninchen mit Miso,<br />

Tomate und Gartenkräutern –<br />

ein detailverliebtes Gericht<br />

aus »The Restaurant« im<br />

Hotel »The Dolder Grand«.<br />

Fotos: jpg-factory.com, Depositphotos, beigestellt<br />

198 falstaff sep <strong>2021</strong>


Der Limmatquai führt<br />

vorbei an zahlreichen<br />

Sehenswürdigkeiten mitten<br />

durch die Zürcher Altstadt.<br />

Rundherum vereinen sich<br />

Kulinarik, Design und Mode.<br />

Hoch über der Stadt thront das Hotel<br />

»The Dolder Grand«. Sein Gourmetrestaurant<br />

»The Restaurant«<br />

zählt mit zwei Michelin-Sternen zu<br />

den höchstdekorierten Restaurants<br />

in Zürich (unten und im Kreis).<br />

Das »Widder<br />

Restaurant«, das<br />

zum bezaubernden<br />

gleichna migen<br />

Boutique hotel<br />

gehört, beeindruckt<br />

mit fabelhafter<br />

Küche und ausgesucht<br />

stilvoller<br />

Optik.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

199


eise / LONG WEEKEND – ZÜRICH<br />

SAMSTAG<br />

Zuerst geht es auf<br />

Shoppingtour in den<br />

angesagten Kreis 5, dann<br />

bestaunen wir Design-Ikonen.<br />

Wilde Gourmetküche gibt<br />

es abends.<br />

Wir beginnen den Tag im Museum<br />

Rietberg, das aus zwei Gründen<br />

sehenswert ist. Einerseits beherbergt<br />

es eine außergewöhnliche Sammlung<br />

außereuropäischer Kunst. Andererseits liegt es<br />

in einem wunderschönen, weitläufigen Park.<br />

Anschließend geht es in den hippen<br />

Kreis 5 zu einer Shoppingtour. »Im Viadukt«<br />

nennt sich die angesagte Einkaufsmeile, auf<br />

der sich ein netter kleiner Laden an den<br />

nächsten reiht. Kleine Modelabels, Interieur-<br />

Shops und Kulturinstitutionen finden sich<br />

Sehr plakativ: Die Ausstellung »Zum Wohl!« in<br />

der Schweizer Nationalbank zeigt, wie seit bald<br />

100 Jahren trotz strenger Richtlinien eindrucksvoll<br />

für »gebrannte Wasser« (Spirits) geworben wird.<br />

hier. Und von 9 bis 20 Uhr bieten Händler<br />

ihre regionalen Spezialitäten in der Markthalle<br />

feil. Nur 600 Meter entfernt liegt das<br />

»Restaurant Josef«. Aus mehreren kleineren<br />

Gerichten kann man sich hier sein eigenes<br />

Menü zusammenstellen. Perfekt, um viele verschiedene<br />

Köstlichkeiten zu probieren, und<br />

ideal, wenn man sich aufgrund der großen<br />

Auswahl einfach nicht entscheiden kann.<br />

So gut gestärkt geht es in das Museum für<br />

Gestaltung an der Ausstellungsstraße. Das<br />

Haus zeigt Meilensteine der Design -<br />

Geschichte. Schon das Gebäude selbst ist für<br />

Architektur begeisterte sehenswert, denn es ist<br />

eines der besterhaltenen Beispiele des Neuen<br />

Bauens. Für unser Dinner wählen wir einen<br />

Besuch im »Maison Manesse«. Fabian Spiquel<br />

sorgt für eine der spannendsten Küchen der<br />

Stadt. Sechs Monate nach der Eröffnung<br />

erhielt er für seine kreativen, mitunter wilden<br />

Kreationen einen Michelin-Stern.<br />

36 Bögen zählt das 1894<br />

erbaute Eisenbahnviadukt<br />

im Westen der Stadt. Im<br />

Herzen der Anlage befindet<br />

sich Zürichs erste<br />

Markthalle, in der Bauern<br />

und Lebensmittelhändler<br />

aus der Umgebung ihre<br />

Produkte anbieten.<br />

Shopping-Paradies<br />

»Im Viadukt«: Design-Läden<br />

und hippe Cafés reihen<br />

sich hier aneinander, in der<br />

Markthalle (unten) gibt es<br />

regionale Produkte.<br />

Das Restaurant »Maison Manesse«<br />

sorgt mit seiner experimentierfreudigen<br />

Küche für Furore. Alle Gerichte gibt<br />

es auch à la carte.<br />

Fotos: Zürich Tourismus, Paul Lüssi / Wein & Mostkelterei, Fabian Haefeli, Michael Derrer<br />

Fuchs / Shutterstock, beigestellt, Denis Linine / Shutterstock<br />

200 falstaff sep <strong>2021</strong>


Der frühe Vogel … Ein Besuch<br />

der Confiserie »Sprüngli« am<br />

Paradeplatz lohnt sich nicht nur<br />

der Pralinen wegen. Das Frühstück<br />

im Café ist sagenhaft gut.<br />

Gute Aussichten: Das Bistro des<br />

Hotels »Storchen« bietet eine<br />

der schönsten Terrassen Zürichs.<br />

SONNTAG<br />

Schokolade zum Frühstück,<br />

abschalten in der Therme und<br />

eine verspielte Gourmetküche:<br />

Vor der Abreise lassen<br />

wir es uns noch einmal so<br />

richtig gut gehen.<br />

Auf dem Dach<br />

die Aussicht<br />

genießen, unter<br />

Steingewölben<br />

baden:<br />

Thermalbad & Spa<br />

Zürich auf dem<br />

Hürlimann-Areal.<br />

Unser letzter Tag in Zürich bricht an.<br />

Da dürfen wir uns einen Besuch im<br />

legendären »Sprüngli« nicht entgehen<br />

lassen! Wir gönnen uns einen Brunch im<br />

Café am Paradeplatz und besorgen uns als<br />

Souvenir für zu Hause köstliche Pralinen<br />

und luftig-zarte Luxemburgerli, die hier vor<br />

sechzig Jahren erfunden wurden.<br />

Eine Limmat-Schifffahrt<br />

führt vorbei an vielen<br />

Sehenswürdigkeiten.<br />

Bei Schlechtwetter flüchten wir ins<br />

Thermalbad Hürlimann, das sich in einer<br />

ehemaligen Brauerei befindet. Wir baden<br />

zwischen hundertjährigen Steingewölben<br />

und ganz oben auf dem Dach unter freiem<br />

Himmel. Pure Entspannung ist garantiert.<br />

Die finden wir bei schönem Wetter auch<br />

auf einer Bootstour auf der Limmat – diese<br />

ist bei unserer »Zürich Card« inklusive.<br />

Vom Wasser aus erleben wir die Stadt und<br />

ihre Sehenswürdigkeiten aus einem neuen<br />

Blickwinkel. Die Strecke vom Landesmuseum<br />

bis zum Zürichhorn dauert rund<br />

25 Minuten. Als Zwischenstopp wählen wir<br />

die Station Storchen. Hier befindet sich das<br />

gleichnamige Hotel mit einem beliebten<br />

Bistro. Auf der Terrasse genießen wir die<br />

traumhafte Aussicht auf die Limmat.<br />

Ein Must-see steht noch auf unserer Liste:<br />

In den Türmen des Großmünsters befinden<br />

sich die bekannten Strichfiguren des Schweizer<br />

Künstlers Harald Naegeli. Dieser begann<br />

vor rund vierzig Jahren damit, seine Figuren<br />

nächtens an Zürichs Wände zu sprayen. Nach<br />

einigem rechtlichen Hin und Her erhielt der<br />

mittlerweile 81-Jährige die Erlaubnis, an den<br />

Wänden der evangelischen Kirche seine Figuren<br />

zu verewigen. Allerdings zeitlich begrenzt<br />

– 2022 werden die Kunstwerke wieder verschwunden<br />

sein. Noch Zeit für ein Dinner?<br />

Dann wählt man das »George Bar & Grill«.<br />

Im obersten Stock des Casinos erwartet die<br />

Gäste moderne Kulinarik. Die fantastische<br />

Aussicht über die Dächer der Stadt ist genau<br />

das Richtige für den letzten Abend.<br />

Lavastein-Grill: Bei »George Bar &<br />

Grill« gibt es edle Fleisch- und<br />

Fischgerichte, dazu tolle Cocktails.<br />

<<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

201


eise / LONG WEEKEND – ZÜRICH ADRESSEN<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

RESTAURANTS<br />

CAFÉS, BARS & SHOPS<br />

HOTELS<br />

RESTAURANTS<br />

WIDDER RESTAURANT (1)<br />

Stefan Heilemann vollbringt Großes im Restaurant<br />

des gleichnamigen Boutique-Hotels. Die fantastischen<br />

Gerichte machen wunschlos glücklich.<br />

Rennweg 7, 8001 Zürich<br />

T: +41 44 2242526, widderhotel.com<br />

THE RESTAURANT (2)<br />

Im »The Restaurant« bietet Chef Heiko Nieder<br />

seinen Gästen Gourmetküche auf Zwei-Sterne-<br />

Niveau. Da muss man unbedingt hin.<br />

Kurhausstraße 65, 8032 Zürich<br />

T: +41 44 4566000, thedoldergrand.com<br />

RISTORANTE ORNELLAIA (3)<br />

Das »Ornellaia« ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Zürcher Familien Bindella und Frescobaldi. Eleganz,<br />

Stil, höchste Qualität, all das wird hier erlebbar.<br />

St. Annagasse 2, 8001 Zürich<br />

T: +41 44 2120022, ristorante-ornellaia.ch<br />

GEORGE BAR & GRILL (4)<br />

Köstlichkeiten vom Lavastein-Grill, tolle Cocktails<br />

und ein atemberaubender Blick über die<br />

Dächer der Stadt.<br />

Sihlstraße 50, 8001 Zürich<br />

T: +41 44 4445<strong>06</strong>0, george-grill.ch<br />

MAISON MANESSE (5)<br />

Spitzenküche ohne Etikettenzwang! Alles ist<br />

reduziert, doch auf dem Teller sorgt Fabian Spiquel<br />

für Höchstleistungen.<br />

Hopfenstraße 2, Manesseplatz, 8045 Zürich<br />

T: +41 44 4620101, maisonmanesse.ch<br />

EQUITABLE (6)<br />

Fabian Fuchs kreiert Gerichte aus regionalen<br />

Zutaten in puristischer Einfachheit, mit viel Liebe<br />

zum Detail.<br />

Stauffacherstraße 163, 8004 Zürich<br />

T: +41 43 5348277, equi-table.ch<br />

WIRTSCHAFT IM FRANZ (7)<br />

Die Küche ist bodenständig, ehrlich und innovativ.<br />

Auch auf der Weinkarte sind handwerkliche Tropfen<br />

und Naturweine Trumpf.<br />

Bremgartnerstraße 18, 8003 Zürich<br />

T +41 43 5584422, wirtschaftimfranz.ch<br />

SONNENBERG (8)<br />

Das Lokal in der Nähe des FIFA-Hauptgebäudes<br />

mit tollem Blick über Zürich. Spitzenkoch Kay Schultz<br />

bietet sonntags ein grandioses Gourmetbuffet an.<br />

Hitzigweg 15, 8032 Zürich<br />

T: +41 44 2669797<br />

dersonnenberg.ch<br />

FISCHERS FRITZ (9)<br />

Am einzigen Campingplatz der Stadt lässt es<br />

sich formidabel speisen. Berufsfischer Adrian Gerny<br />

bringt frische Fangware aus dem See zu Tisch. Und<br />

das alles nur zehn Minuten vom Zentrum entfernt.<br />

Seestraße 559, 8038 Zürich<br />

T: +41 44 4821612, fischers-fritz.ch<br />

WIRTSCHAFT NEUMARKT (10)<br />

Das Lokal des stadtbekannten Wirts René<br />

Zimmermann ist eines der schönsten Gartenrestaurants<br />

in Zürich, offeriert eine fabelhafte Weinkarte,<br />

und das zu fair kalkulierten Preisen.<br />

Neumarkt 5, 8001 Zürich<br />

T: +41 44 2527939, wirtschaft-neumarkt.ch<br />

JOSEF (STATT GUSTAV) (11)<br />

Für alle, die sich nicht entscheiden können: Im<br />

»Josef« stellt man sich sein Menü aus drei bis<br />

sechs kleineren leckeren Gerichten zusammen.<br />

Gasometerstraße 24, 8005 Zürich<br />

T: +41 44 2716595, josef.ch<br />

HAUS ZU DEN ZWEI RABEN (12)<br />

Die Gastwirtschaft auf der außerhalb von Zürich<br />

gelegenen Insel Ufenau wurde kürzlich nach aufwendiger<br />

Sanierung neu eröffnet. Traumhafter<br />

Blick über den Zürichsee und die nahen Berge.<br />

T: +41 44 7500101, inselufenau.ch<br />

CAFÉS, BARS & SHOPS<br />

KRONENHALLE (1)<br />

Was macht eine Bar von Weltruhm aus? Tradition,<br />

Kunst und Glamour und die Bereitschaft, auf die<br />

Gäste und deren Wünsche einzugehen.<br />

Rämistraße 4, 8001 Zürich<br />

T: +41 44 2629900, kronenhalle.ch<br />

SPRÜNGLI AM PARADEPLATZ (2)<br />

Seit über hundert Jahre gibt es die Schokoladen-<br />

Institution bereits. Eine große Auswahl an Pralinés<br />

und Luxemburgerli gibt es im Stammhaus zu verkosten,<br />

aber auch das Café ist einen Besuch wert.<br />

Bahnhofstraße 21, 8001 Zürich<br />

T: +41 44 2244646, spruengli.ch<br />

STORCHEN (3)<br />

Dringende Empfehlung ist die Bar im Hotel »Storchen«,<br />

ein Refugium für Zigarrenraucher und Portweinfreunde.<br />

Mit der »Barchetta« hat man untertags<br />

ein zweites kulinarisches Eisen im Feuer. Das hauseigene<br />

Lokal »La Rôtisserie« ist ebenfalls top.<br />

Weinplatz 2, 8001 Zürich<br />

T: +41 44 2272727, storchen.ch<br />

IM VIADUKT MIT MARKTHALLE (4)<br />

Ein hipper Laden reiht sich an den nächsten: Modelabels,<br />

Interieur-Shops, kleine Cafés und eine<br />

Markthalle mit allerlei regionalen Köstlichkeiten.<br />

Viaduktstraße, 8005 Zürich<br />

T: +41 44 2010<strong>06</strong>0 (Markthalle), im-viadukt.ch<br />

HOTELS<br />

BAUR AU LAC***** (1)<br />

Altehrwürdiges Luxushotel, am Zürichsee gelegen,<br />

mit stilvoller Einrichtung und Sternegastronomie.<br />

Talstraße 1, 8001 Zürich<br />

T: +41 44 2205020, bauraulac.ch<br />

EDEN AU LAC***** (2)<br />

Traditionsreiches Fünf-Sterne-Haus, direkt am<br />

Zürichsee gelegen. Hier trifft Moderne auf Stil. Mit<br />

Gourmetrestaurant und sagenumwobenen Bars.<br />

Utoquai 45, 8008 Zürich<br />

T: +41 44 2662525, edenaulac.ch<br />

PARK HYATT***** (3)<br />

Sehr zentral gelegen, in unmittelbarer Nähe der<br />

Bahnhofstraße und des Zürichsees. Bestens<br />

ausgestattet mit Restaurant, Café und Bar.<br />

Beethovenstraße 21, 8002 Zürich<br />

T: +41 43 8831234, zurich.park.hyatt.com<br />

Illustration: Gina Müller<br />

202 falstaff sep <strong>2021</strong><br />

95–100 Punkte 90 – 94 Punkte 85 – 89 Punkte 80 – 84 Punkte – Mehr Infos auf falstaff.de


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vinotheken<br />

PLZ 0...<br />

KAMA WINE & SPIRIT(S) Florian-Geyer-Straße 58<br />

01307 Dresden, kamawine.de<br />

VINOTHEK WEINPLANET<br />

Springhornweg 5, 04910 Elsterwerda<br />

weinplanet.com<br />

AMBIENTE K UG Marktstraße 2, 08523 Plauen<br />

ambiente-k.de<br />

PLZ 1...<br />

PLANET WEIN<br />

Mohrenstraße 30 (Eingang Charlottenstraße),<br />

10117 Berlin, planet-weinhandel.de<br />

WINE IN BLACK GMBH Friedrichstraße 194–199,<br />

10117 Berlin, wine-in-black.de<br />

BARRIO WEINE Dircksenstraße 42–44, 10178 Berlin,<br />

barrio-weine.de<br />

GRÜNBERGER WEINHANDLUNG<br />

Grünberger Straße 18, 10243 Berlin,<br />

gruenberger- weinhandlung.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-PRENZLAUER BERG<br />

Hermann-Blankenstein-Straße 48, 10249 Berlin,<br />

frischeparadies.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />

Morsestraße 2, 10587 Berlin, frischeparadies.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Knesebeckstraße 86, 1<strong>06</strong>23 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Westfälische Straße 52, 10711 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Nassauische Straße 36, 10717 Berlin, vinos.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER BERLIN<br />

Lietzenburger Straße 93–95, 10719 Berlin-<br />

Wilmersdorf, moevenpick-wein.de<br />

ANDRÉ MACIONGA CUVÉE GMBH<br />

Bülowstraße 66, Aufgang C, 10783 Berlin,<br />

andremaciongacuvee.com<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Mittenwalder Straße 16, 10961 Berlin, vinos.de<br />

NOT ONLY RIESLING<br />

Schleiermacherstraße 25, 10961 Berlin-Kreuzberg,<br />

not-only-riesling.de<br />

ALTROVINO<br />

Grimmstraße 17, 10967 Berlin-Kreuzberg, altrovino.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Zeltinger Platz 16, 13465 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & WEINBEDARF WEINLADEN SPANDAU<br />

Metzer Straße 2, 13595 Berlin, weinladen-spandau.de<br />

VINUM SPEZIALITÄTENKONTOR<br />

Danckelmannstraße 29, 14059 Berlin, vinumberlin.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Clayallee 326, 14169 Berlin, vinos.de<br />

VINOSCOUT GMBH Albert-Einstein-Ring 24,<br />

14532 Berlin, vinoscout.de<br />

HARMS & STEDER WEINHANDELS-<br />

GESELLSCHAFT MBH<br />

Hansestraße 18, 18182 Bentwisch bei Rostock,<br />

wein-wiessner.de<br />

PLZ 2...<br />

ENOTECA IM PÖSELDORF CENTER<br />

Mittelweg 130–138, 20148 Hamburg, enoteca.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG-EPPENDORF<br />

Christoph-Probst-Weg 3, 20251 Hamburg, rindchen.de<br />

ENOTECA IM HANSE-VIERTEL GMBH<br />

Große Bleichen 36, 20354 Hamburg, enoteca.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG-UHLENHORST<br />

Hofweg 62, 22085 Hamburg, rindchen.de<br />

ENOTECA IM AEZ<br />

Heegbarg 31, 22391 Hamburg, enoteca.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-SASEL<br />

Stadtbahnstraße 2, 22393 Hamburg-Sasel,<br />

moevenpick-wein.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG GROSS FLOTTBEK<br />

Osdorfer Landstraße 33, 22607 Hamburg, rindchen.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-BAHRENFELD<br />

Theodorstraße 42, 22761 Hamburg-Bahrenfeld,<br />

moevenpick-wein.de<br />

WEINOUTLET WEINHANDEL Stresemannstraße 375,<br />

22761 Hamburg, wein-outlet.com<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR RELLINGEN<br />

Hauptstraße 96, 25462 Rellingen, rindchen.de<br />

EIDERSTEDTER WEINDEPOT Norderring 46,<br />

25836 Garding, eiderstedter-weindepot.de<br />

WEINPERLE Barkhausenstraße 7,<br />

26465 Langeoog, weinperle-langeoog.de<br />

WEINKONTOR ALLGEIER GMBH<br />

Hauptstraße 38, 27711 Osterholz- Scharmbeck,<br />

weinallgeier.de<br />

GUTE WEINE – LOBENBERG GMBH & CO. KG<br />

Tiefer 10, 28195 Bremen, gute-weine.de<br />

EWINE »DER LADEN« Südwall 2, 29221 Celle, ewine.eu<br />

PLZ 3...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HANNOVER<br />

Podbielskistraße 168, 30177 Hannover,<br />

moevenpick-wein.de<br />

COOKS & WINES – VINOTHEK Osterstraße 41–44,<br />

31134 Hildesheim, cooksandwines.de<br />

FEINKOST PLINKE<br />

Marktstraße 31, 31535 Neustadt, plinke-catering.de<br />

WEINZEICHEN<br />

Kirchplatz 13, 31737 Rinteln, weinzeichen.de<br />

WIEDENBRÜCKER LIEBLINGSWEINLADEN<br />

Ringstraße 128, 33378 Rheda- Wiedenbrück,<br />

lieblingsweinladen.de<br />

WEINKONTOR FREUND<br />

Nienkamp 17, 33829 Borgholzhausen,<br />

weinkontor-freund.de<br />

PLZ 4...<br />

ANDERWEINIG<br />

Hohe Straße 29, 40213 Düsseldorf,<br />

anderweinig.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER, DÜSSELDORF<br />

Herzogstraße 29–31, 40215 Düsseldorf,<br />

moevenpick-wein.de<br />

EVERCHAMP, WINE.CHAMPAGNE.LIVESTYLE<br />

Jahnstraße 71, 40215 Düsseldorf, everchamp.de<br />

SAITTA IMPORT GMBH<br />

Luegallee 79, 40545 Düsseldorf, saittavini.de<br />

GÉRARDS WEIN-MARKT<br />

Bergische Landstraße 618, 4<strong>06</strong>29 Düsseldorf,<br />

gerards-weinmarkt.de<br />

BOS FOOD<br />

Grünstraße 24c, 4<strong>06</strong>67 Meerbusch, bosfood.de<br />

ENOTECA DELL’ARTE<br />

Further Straße 178, 41462 Neuss, artedivivere.de<br />

FABBRICA WEINHANDEL GMBH<br />

An der Bergbahn 21, 42289 Wuppertal, fabbrica.one<br />

INTABA-WEINE KERSTIN BECKMANN<br />

Schallbruch 59, 42781 Haan, intaba-weine.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER DORTMUND<br />

Brennaborstraße 5 (Indupark),<br />

44149 Dortmund, moevenpick-wein.de<br />

ESSICH<br />

Hasenwinkeler Str. 185, 44879 Bochum,<br />

essich.online<br />

DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM GMBH<br />

Hohenzollernstraße 40, 45128 Essen,<br />

derweinhandel.de<br />

VINO GRANDE<br />

Von-Schmoller-Straße 8, 45128 Essen,<br />

vino-grande.de<br />

ROLF KASPAR GMBH<br />

Ruhrallee 59, 45138 Essen,<br />

kaspar-spirituosen.de<br />

KETTWIGER WEINKELLER E. K.<br />

Hauptstraße 82, 45219 Essen,<br />

kettwiger-weinkeller.de<br />

WEINHANDEL HAUSCHILD<br />

Moltkestraße 36, 47058 Duisburg,<br />

weinhandel- hauschild.de<br />

WEINHAUS FALLNIT<br />

Martinistraße 61, 48268 Greven, fallnit.de<br />

NUR GUTES<br />

Bosinks Kamp 10, 48531 Nordhorn, nurgutes.de<br />

WEINHAUS A. G. DIENINGHOFF<br />

Süringstraße 39, 48653 Coesfeld<br />

Bei diesen<br />

ausgewählten<br />

Weinhändlern<br />

und Winzern finden<br />

Sie <strong>Falstaff</strong>!<br />

PLZ 5...<br />

WEINPUNKT Antwerpener Straße 9–11,<br />

5<strong>06</strong>72 Köln, weinpunktonline.de<br />

ZWÖLFGRAD SEKT & WEIN<br />

Martin-Luther-Platz 1, 5<strong>06</strong>77 Köln, zwoelfgrad.de<br />

FRISCHMARKT ZICKUHR GMBH<br />

Dürener Straße 199–203, 50931 Köln,<br />

edeka-zickuhr.com<br />

KÖLNER WEINKELLER Stolberger Straße 92,<br />

50933 Köln, koelner-weinkeller.de<br />

DEUBNERS WEIN & SCHOKOLADE<br />

Stenzelbergstraße 17, 50939 Köln,<br />

deubners-wein.de<br />

BAYER GASTRONOMIE GMBH WEINKELLER<br />

Kaiser-Wilhelm-Allee 3, 51373 Leverkusen,<br />

bayer-gastronomie.de<br />

CHAMPA VINS FRANÇAIS GMBH<br />

Am Glasofen 9, 52222 Stolberg, champa.de<br />

DAGERNOVA WEINMANUFAKTUR<br />

Heerstraße 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler,<br />

dagernova.de<br />

BUNGERTSHOF UND WEINSTUBE<br />

Heisterbacherstraße 149, 53639 Königswinter,<br />

bungertshof.de<br />

WEINGUT CANTZHEIM<br />

Weinstraße 4, 54441 Kanzem, weingut-cantzheim.de<br />

ORBIS VINI<br />

Feldbergstraße 3, 55118 Mainz, orbis-vini.com<br />

WEINGUT DANIEL MATTERN Am Römer 4–6,<br />

55234 Monzernheim, danielmattern.de<br />

WEINGUT BERNHARD-RÄDER Langgasse 41,<br />

55234 Flomborn, bernhardraeder.de<br />

WEINGUT DEISS Obergasse 11,<br />

55278 Uelversheim, weingutdeiss.de<br />

WEINGUT RIFFEL<br />

Mühlweg 14a, 55411 Bingen, weingut-riffel.de<br />

WEINGUT ANETTE CLOSHEIM<br />

Naheweinstraße 97, 55450 Langenlonsheim,<br />

anetteclosheim.de<br />

HOFGUT DONNERSBERG Außerhalb 2,<br />

55578 Vendersheim, hofgut-donnersberg.de<br />

GENUSSZIMMER REGIONAL VERFÜHRT<br />

Ferdinand-Sauerbruch- Straße 36, 56073 Koblenz,<br />

genusszimmer.de<br />

WEIN KELLER Triftstraße 30, 57258 Freudenberg,<br />

wein-keller-freudenberg.de<br />

VINOTHEKCHRISTHO Wein, Genuss & schöne Dinge<br />

Bismarckstraße 50, 58300 Wetter,<br />

vinothekchristho.de<br />

WEINHANDEL MÜNDELEIN<br />

Bischof-Henninghaus-Straße 4, 587<strong>06</strong> Menden,<br />

muendelein.com<br />

FRÖHLIG WEIN- & GETRÄNKE-THERME<br />

Oelder Straße 1, 59320 Ennigerloh,<br />

getraenke-therme.de<br />

WEINGEFÄHRTEN<br />

Landwehrstraße 116, 59368 Werne,<br />

weingefaehrten.de<br />

PLZ 6...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER FRANKFURT<br />

Hanauer Landstraße 204–2<strong>06</strong>,<br />

60314 Frankfurt/Main, moevenpick-wein.de<br />

ULIS WEINDEPOT<br />

Untertor 9, 63607 Wächtersbach,<br />

ulis-weindepot.de<br />

VINOCENTRAL GMBH<br />

Platz der Deutschen Einheit 21, 64293 Darmstadt,<br />

vinocentral.de<br />

GRIESEL & COMPAGNIE<br />

Sekthaus Streit GmbH,<br />

Grieselstraße 34, 64625 Bensheim,<br />

griesel-sekt.de<br />

WEINHANDEL FRIHMESS<br />

Bachgasse 101, 64625 Bensheim,<br />

weinhandel-frihmess.de<br />

GUTSAUSSCHANK WEIHERMÜHLE<br />

Weihermühle 1, 65366 Geisenheim-Johannisberg,<br />

gutsausschank-weihermuehle.de<br />

WEINGUT BERNHARD MEHRLEIN<br />

Urbanstraße 29, 65375 Oestrich-Winkel,<br />

weingut-mehrlein.de<br />

RHEINWEINWELT KG<br />

Am Rottland 6, 65385 Rüdesheim a. Rhein,<br />

rheinweinwelt.de<br />

WEINSUITE BY CHAIVALLIER<br />

Frankfurter Straße 55, 65779 Kelkheim/Taunus,<br />

weinsuite.com<br />

AUSTRALIENWINESTORE<br />

Industriestraße 2, 65779 Kelkheim,<br />

australienwinestore.de<br />

WEINKELLEREI HÖCHST<br />

Bolongarostraße 88, 65929 Frankfurt,<br />

weinkellerei-hoechst.de<br />

AMC WEINIMPORT AIELLO GMBH<br />

Straße des 13. Januar 10,<br />

66121 Saarbrücken, amcweinimport.de<br />

LÖWWEINE E. K. Am Campus 3,<br />

66287 Quierschied- Göttelborn, loewweine.com<br />

JACOVIN GMBH<br />

Am Sandberg, 66333 Völklingen-Ludweiler, jacovin.de<br />

Fotos: iStock<br />

204 falstaff sep <strong>2021</strong>


partner<br />

WEINHÄNDLER<br />

UND WINZER<br />

MASTERWEIN FRANK/ROEDER GMBH<br />

Kreppstraße 6, 66333 Völklingen, masterwein.de<br />

FEINE WEINE BACKES Obere Kaiserstraße 43,<br />

66386 St. Ingbert- Rohrbach, backes-weine.de<br />

JACOPINI IMPORT GMBH Am Gneisenauflöz 1,<br />

66538 Neunkirchen, jacopini.de<br />

W. SPIES & CO. GMBH Am Steil 1, 66679 Losheim<br />

am See, weine-spirituosen-spies.de<br />

PINARD DE PICARD GMBH & CO. KG<br />

Campus Nobel, Alfred-Nobel-Allee 28,<br />

66793 Saarwellingen, pinard.de<br />

WEINGUT STUDIER Fließstraße 34-36,<br />

67158 Ellerstadt, weingut-studier.de<br />

WEINGUT BREMER Brückenstraße 2,<br />

67308 Zellertal, weingutbremer.de<br />

WEINKONTOR SCHWARZ Mühlturmstraße 24,<br />

67346 Speyer, weinkontor-schwarz.de<br />

ZIEGLER Bahnhofstraße 5,<br />

67487 Maikammer, august-ziegler.de<br />

WEINGUT BOSSERT Hauptstraße 15,<br />

67598 Gundersheim, bossert-gundersheim.de<br />

WEINLADEN MANNHEIM<br />

Seckenheimer Hauptstraße 80, 68239 Mannheim,<br />

weinladenmannheim.de<br />

PLZ 7...<br />

WEIN HAAS<br />

An der Steige 16, 78713 Schramberg,<br />

wein-haas.de<br />

WEINHAUS STELLWAGEN-BÜCHNER e.K.<br />

Konviktstraße 22–24, 79089 Freiburg,<br />

stellwagen-buechner.de<br />

FRISCHEPARADIES<br />

FRANZ KELLER SCHWARZER ADLER Badbergstra ße<br />

23, 79235 Vogtsburg- Oberbergen, franz-keller.de<br />

WEINHAUS HEGER Bachenstraße 21,<br />

79241 Ihringen, heger-weine.de<br />

WEINGUT ZIMMERMANN Bürgelnblick 1,<br />

79418 Schliengen, zimmermann-wein.eu<br />

WEINCENTER LÖRRACH<br />

Weinbrennerstraße 2b, 79539 Lörrach,<br />

weincenterloerrach.de<br />

WEINGUT CLAUSS<br />

Obere Dorfstraße 39, 79807 Nack, weingutclauss.de<br />

PLZ 8...<br />

KG NL MÜNCHEN<br />

Zenettistraße 10, 80337 München,<br />

frischeparadies.de<br />

CHAMPAGNE CHARACTERS<br />

Alter Messeplatz 6, 80339 München,<br />

champagne-characters.com<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-NORD<br />

Nymphenburger Straße 81, 8<strong>06</strong>36 München,<br />

moevenpick-wein.de<br />

GARIBALDI<br />

Frohschammerstraße 14, 80807 München,<br />

garibaldi.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-SÜD<br />

Boschetsrieder Straße 60, 81379 München,<br />

moevenpick-wein.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Wörthstraße 36, 81667 München,<br />

vinos.de<br />

KALEA AUSGEWÄHLTE WEINE<br />

Amberger Straße 18, 81679 München,<br />

kalea-weine.de<br />

WEINHANDEL GROISS WEINE<br />

Rambaldistraße 27, 81929 München,<br />

groiss-weine.de<br />

APROPOS WEIN<br />

Seilerberg 6c, 94086 Bad Griesbach,<br />

aproposwein.com<br />

GENUSSVINOTHEK EDELFREI<br />

Karolinenstraße 26, 96049 Bamberg,<br />

edelfrei.com<br />

WEIN-OERTEL GMBH<br />

Große Johannisgasse/Zeughaus,<br />

96450 Coburg, wein-oertel.com<br />

WEINGUT BÜRGERSPITAL ZUM HL. GEIST<br />

Theaterstr. 19 , 97070 Würzburg,<br />

buergerspital.de<br />

MARISCO VINEYARDS OFFICE EUROPE<br />

Südliche Hafenstraße 15, 97080 Würzburg,<br />

nz-wine.de<br />

ROT WEISS ROSÉ<br />

Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg,<br />

rotweissrose.com<br />

INBARRIQUE<br />

Armin-Knab-Straße 31–33,<br />

97318 Kitzingen, inbarrique.de<br />

DIVINO NORDHEIM THÜNGERSHEIM EG<br />

Langgasse 33, 97334 Nordheim/Main,<br />

divino-wein.de<br />

FÜRSTLICH CASTELL’SCHES DOMÄNENAMT<br />

Schlossplatz 5, 97355 Castell, castell.de<br />

BECKSTEINER WINZER<br />

Weinstraße 30, 97922 Lauda, becksteiner-winzer.de<br />

FISCHER + TREZZA IMPORT GMBH<br />

Ulmer Straße 150, 70118 Stuttgart, fischer-trezza.de<br />

COLVINO VINOTHEK<br />

Eberhardstraße 35–37, 70173 Stuttgart, colvino.de<br />

WEINHANDLUNG JOACHIM SCHMID<br />

Bauernwaldstraße 22, 70195 Stuttgart,<br />

weinhandlung-schmid-stuttgart.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER STUTTGART<br />

Rotenwaldstraße 132, 70197 Stuttgart,<br />

moevenpick-wein.de<br />

CHARLES’ VINOTHEK GMBH<br />

Gartenstraße 14/1, 70771 Leinfelden- Echterdingen,<br />

charles-vinothek.de<br />

WEINHAUS HAAR Obere Bahnhofstraße 10,<br />

71522 Backnang, weinhaus-haar.de<br />

AROMAKOST<br />

Eberhardstraße 10, 71634 Ludwigsburg, aromakost.de<br />

WEINGUT SONNENHOF<br />

MARTIN & JOACHIM FISCHER GBR<br />

Sonnenhof 2, 71665 Vaihingen-Gündelbach,<br />

weingutsonnenhof.de<br />

VINO VINO BODEGA Schlossgartenstraße 10,<br />

72622 Nürtingen, vinovino-bodega.com<br />

CANTINA ADORNETTO<br />

Teckstraße 12, 73230 Kirchheim/Teck,<br />

cantinaadornetto.de<br />

VINOTECK GMBH<br />

Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, vinoteck.de<br />

MACK UND SCHÜHLE AG – WEINWELT<br />

Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, weinwelt.de<br />

KESSLER SEKT Georg-Christian-von- Kessler-<br />

Platz 12–16, 73728 Esslingen, kessler-sekt.de<br />

ITALFOOD GMBH<br />

Salzstraße 1<strong>06</strong>–110, 74076 Heilbronn, italvino.de<br />

WEINGUT NÄGELSFÖRST GMBH<br />

Nägelsförst 1, 76534 Baden-Baden, naegelsfoerst.de<br />

CITY AND MORE<br />

Am Markbach 13, 76547 Sinzheim, cityandmore.de<br />

WEINHAUS TINA PFAFFMANN GMBH<br />

Am Stahlbühl, 76833 Frankweiler, wein-pfaffmann.de<br />

WEINGUT SANKT ANNABERG<br />

Sankt-Anna-Straße 203, 76835 Burrweiler,<br />

sankt-annagut.com<br />

PROHOGA ORTENAU GMBH & CO. KG<br />

Gewerbestraße 11, 77749 Hohberg-<br />

Niederschopfheim, prohoga.de<br />

PROHOGA GMBH & CO. KG<br />

Salinenstraße 56, 78054 Villingen-Schwenningen,<br />

prohoga.de<br />

WEINLÄDELE BÄURER<br />

Blumberger Straße 10a, 78176 Blumberg<br />

wein-baeurer.de<br />

RIEGEL WEINIMPORT<br />

Steinäcker 12, 78359 Orsingen, riegel.de<br />

HAFNER-HIPP INTERNATIONALE WEINE<br />

St. Georgsweg 13, 78567 Fridingen,<br />

hafner-hipp.de<br />

Sind Sie auf der Suche<br />

nach tollen Weinen?<br />

Dann sind Sie hier<br />

genau richtig!<br />

BERRY VINOTHEK & WEINLADEN<br />

Streiflacher Straße 5b, 82110 Germering,<br />

berrysgenusswelt.de<br />

VINICULTI<br />

Klepperstraße 18f, 83026 Rosenheim,<br />

viniculti.de<br />

WEINFACHHANDEL RESI ENGLHART<br />

Mailling 6, 83104 Tuntenhausen,<br />

wein-resi-englhart.de<br />

UNGER WEINE KG<br />

Aschauer Straße 3–5, 83112 Frasdorf,<br />

ungerweine.de<br />

WELTKLASSEWEINE<br />

Aufhamer Straße 41b, 83229 Aschau,<br />

weltklasseweine.de<br />

WEIN-BLÜTE<br />

Seestraße 3, 83700 Rottach-Egern, wein-bluete.de<br />

WEINKABINETT VIEHBECK<br />

Ludwigstraße 85/87, 84524 Neuötting,<br />

weinkabinett-viehbeck.de<br />

WEINSCHMECKER GMBH<br />

Friedrichshofener Straße 1, 85049 Ingolstadt,<br />

weinschmecker-ingolstadt.de<br />

WEINRAUM INGOLSTADT<br />

Bei der Schleifmühle 24,<br />

85049 Ingolstadt, weinraum-ingolstadt.de<br />

STELLENBOSCH OPEN WINE AND SPIRITS<br />

Schmalzingergasse 2, 85049 Ingolstadt,<br />

stellenbosch-open-wine.de<br />

WEINZIERL’S WEINKISTL<br />

Schulstraße 9, 85276 Pfaffenhofen,<br />

wein-weinzierl.de<br />

VINOPOLIS GMBH & CO. KG<br />

Curt-Frenzel-Straße 10a,<br />

86167 Augsburg, vinopolis.de<br />

CIBI & BONTÁ CANTATORE GMBH<br />

Bürgermeister-Müller-Straße 13,<br />

86663 Asbach-Bäumenheim, cantatore.de<br />

WEINZENTRALE EBERLE Berblinger Straße 20,<br />

88471 Laupheim, weinzentrale.de<br />

BONVINO GMBH WEINVERTRIEB & PRÄSENTE-<br />

SERVICE Hauptstraße 34, 85579 Neubiberg,<br />

bonvino.de<br />

WEINGUT ROBERT & MANFRED AUFRICHT<br />

Höhenweg 8, 88719 Stetten bei Meersburg,<br />

aufricht.de<br />

PLZ 9...<br />

CAVE SECRÈTE – ERLESENE WEINE & CHAMPAGNER<br />

Bucher Str. 33, 90419 Nürnberg, cavesecrete.de<br />

FRUCHTECKE SCHLOSSER E. K.<br />

Schieräckerstraße 44,<br />

90431 Nürnberg, fruchtecke.de<br />

SCHATZKAMMER IN DEN KULINARIKWELTEN<br />

E-CENTER STENGEL<br />

Waldstraße 105, 90763 Fürth,<br />

schatzkammer105.de<br />

Online<br />

BELVINI.DE WEINVERSAND belvini.de<br />

BEST OF WINES bestofwines.de<br />

BREMER WEINKOLLEG bremer-weinkolleg.de<br />

CARL TESDORPF GMBH tesdorpf.de<br />

FRANKREICHS WEINE frankreichsweine.de<br />

GENUSS7.DE GMBH genuss7.de<br />

GERARDS CHAMPAGNER SÉLECTION<br />

gerards-champagner.de<br />

INTRAGER GMBH & CO. KG<br />

intra-wine-and-spirits.de<br />

JÜRGEN LANG WEINE probiowein.de<br />

LUDWIG VON KAPFF GMBH ludwig-von-kapff.de<br />

NUR GUTES nurgutes.de<br />

NUSSBAUM-WEINE WEINGENUSS<br />

nussbaum-weine.de<br />

REWE WEIN ONLINE GMBH weinfreunde.de<br />

SCHNIPPI'S UNGARISCHE WEINAUSLESE<br />

ungarische-weinauslese.de<br />

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superiore.de<br />

TERRA NERA TUSCANY<br />

terranera.wine<br />

VINEXUS DEUTSCHLAND GMBH vinexus.eu<br />

WEINSHOP EBROSIA ebrosia.de<br />

WEIN & VINOS GMBH vinos.de<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik<br />

erhalten Sie telefonisch unter<br />

+49 211 966629-97 oder per<br />

E-Mail an sales@ falstaff.de.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

205


shortlist<br />

WEINE AUS ALLER WELT<br />

AKTUELL IM HANDEL<br />

Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

Flaschenpost von Weinhändlern,<br />

die neue Produkte aus aller Welt vorstellen<br />

möchten. Diese Weine verschiedenster Preiskategorien<br />

sind von höchst unterschiedlicher Stilistik und<br />

Herkunft. Wir haben uns entschieden, die interessantesten<br />

Produkte in der Rubrik »Shortlist« vorzustellen, wobei das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis eine wesentliche Rolle spielt. Auf<br />

diesen zwei Seiten geht es um Weine, die wir für besonders<br />

empfehlenswert halten – aus verschiedenen Gründen. Deshalb<br />

haben wir die »Shortlist« in drei Kategorien gegliedert:<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mind. 88 von<br />

100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten erreichen, also ein »Sehr gut«. Mit einem<br />

Endverbraucher-Preis von unter 10 Euro empfiehlt er sich für den<br />

Alltagsgebrauch nach dem Motto: viel Wein für wenig Geld.<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

In der Preiskategorie zwischen 10 und 20 Euro muss ein Wein<br />

schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme liegt<br />

daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />

Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss<br />

ein Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktezahl<br />

liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich<br />

zu den allerbesten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser<br />

Luxus kategorie kein Limit.<br />

LEGENDE PUNKTE:<br />

95–100 Klassiker<br />

93–94 ausgezeichnet<br />

91–92 exzellent<br />

88–90 sehr gut<br />

BEST BUY<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

90<br />

Grauer Burgunder Bio 2020<br />

Weingut Riffel<br />

Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />

Pfeffrig im Duft, Hefe, Pfirsich, fast etwas<br />

rieslinghaft, mit Lufteinfluss dann aber auch<br />

Heidelbeere und ein immer stärkerer Pinot-<br />

Einschlag. Im Mund saftig, feinnervig, mittelgewichtig<br />

in Körper und Extrakt, deutlich mineralisch<br />

gefärbt, eine Spur Süße gibt Zugänglichkeit,<br />

ein Typ Everybody's Darling mit<br />

Stil. weingut-riffel.de, € 8,20<br />

89<br />

Granbeau GSM Grande Réserve 2020<br />

Céllier d'Eole<br />

Languedoc-Roussillon, Frankreich<br />

Im Duft gekochte Waldbeeren, Tannenreisig,<br />

viel Saftigkeit, feines Tannin in guter<br />

Dichte, reife, aber nicht kompottige<br />

Frucht, gut stützende, integrierte Säure,<br />

leichte Viskosität im Hintergrund und<br />

auch eine Prise Süße, zugängliches<br />

Südfrankreich.<br />

weinfreunde.de, € 6,95<br />

91<br />

Tres Reyes Tempranillo-Syrah 2019<br />

Viñedos y Bodegas Muñoz<br />

La Mancha, Spanien<br />

Cocktailkirsche, rote Johannisbeere, etwas<br />

Karamell, ein Duft wie in der Konditorei. Im<br />

Mund mit feinkörnigem Tannin, feinem Säurenerv,<br />

viel Saft, ein sehr komplett und dabei<br />

stilvoll ausgewogener Wein, inhaltsreich,<br />

strukturiert und lang.<br />

weinfreunde.de<br />

€ 6,95<br />

90<br />

Silvaner Ü30 Alte Reben 2020<br />

Weingut Christian Bamberger –<br />

Steinhardter Hof, Nahe, <strong>Deutschland</strong><br />

Im Duft Birne, Heu und Apfelschalentee.<br />

Am Gaumen mit reichem Extrakt, eine<br />

seidige Textur trifft auf ein lebendiges<br />

Säurerückgrat, Kohlensäure-Frische<br />

wird von leichter Süße zu einem abgerundeten<br />

Geschmackseindruck eingebunden.<br />

Betont salziger Abklang.<br />

weinzentrale.de, € 8,90<br />

89<br />

Herzstück Grauburgunder 2020<br />

Espenhof<br />

Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />

Birnenschale, Esskastanie, Zitrusfrucht und<br />

Kräuter, vielschichtig mit einer ersten Reifenote.<br />

Im Mund kohlensäurefrisch, lebendige<br />

Säure, spannungsreich, mit einem Hauch<br />

Süße balanciert, moderat im Alkohol, vergleichsweise<br />

schlank angelegt für einen<br />

Grauburgunder, und das mit Zug und<br />

Trinkfluss. ludwig-von-kapff.de, € 8,95<br />

Fotos: beigestellt<br />

2<strong>06</strong> falstaff sep <strong>2021</strong>


89<br />

Ostatu Rosé 2020<br />

Bodegas Ostatu, Rioja Alta, Spanien<br />

Korallenrosa mit orangetönigen Reflexen in<br />

der Farbe. Im Duft Traubenzucker, kandierte<br />

Orangenschale. Im Mund weich ansetzend,<br />

mollig, breit, kräftig im Alkohol, mild in der<br />

Säure, gehaltvoll, nicht unbedingt ein Erfrischungsgetränk,<br />

eher als Speisenbegleiter<br />

einsetzbar, zum Geflügelsalat beispielsweise<br />

oder zu einer Paella.<br />

kalea-weine.de, € 9,80<br />

89<br />

Der Graue – Grauburgunder 2020<br />

Weingut Spiess<br />

Rheinhessen, <strong>Deutschland</strong><br />

Beerig im Duft, nussig, kandierte Orangenschale,<br />

ein recht klarer, vielschichtiger Sortentyp.<br />

Im Mund gebündelt, knackige, leicht<br />

grüne Säure, dennoch auch Fülle und<br />

Schmelz, zarte Süße rundet den zugänglichen<br />

Wein ab.<br />

vinoteck.de<br />

€ 9,90<br />

TOP VALUE<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

92<br />

Finca las Moras PAZ Malbec 2019<br />

Las Moras<br />

Mendoza, Argentinien<br />

Pflaume und Halbbitterschokolade, Menthol,<br />

Salbei, dürres Gestrüpp, eine recht<br />

komplexe Nase. Geschmeidig grundiert,<br />

mehliges, druckvolles Tannin, reife Säure,<br />

kompakt und dicht, mit guter Frische, im Abgang<br />

unterstreicht ein Anflug von Holz die<br />

Frucht. Saftiger, spannungsreicher Roter.<br />

club-of-wine.de, € 11,95<br />

91+<br />

Lübecker Rotspon Le Gâteau du Roi<br />

Coteaux D'Ensérune IGP 2019<br />

Carl Tesdorpf<br />

Languedoc, <strong>Deutschland</strong><br />

Bienenwachs und Amarenakirsche, Pfeffer.<br />

Im Mund sehr dicht mit mürbem, aber trockenem<br />

Gerbstoff besetzt, öliger Fond, reife<br />

Säure, ein zugleich extraktreicher und abgerundeter<br />

Rotwein, sehr lange Plateauphase,<br />

im Stil originell und eigenständig.<br />

tesdorpf.de, € 11,90<br />

91<br />

2019 Handschrift Frühburgunder tr.<br />

Weinmanufaktur Dagernova<br />

Ahr, <strong>Deutschland</strong><br />

Vom Hochwasser verschont und verfügbar!<br />

Im Duft Waldbeeren, buttrig, rote Johannisbeere,<br />

im Mund füllig, mehliges Tannin, cremig,<br />

milde Säure, zeigt Schmelz und Liebreiz<br />

der Sorte mit der Kraft des Jahrgangs, und<br />

das dennoch mit guter Feinheit und Differenzierung.<br />

dagernova.de, € 10,90<br />

90<br />

The King's Favour Sauvignon Blanc 2020<br />

Marisco Vineyards<br />

Marlborough, Neuseeland<br />

Brennnessel, Stachelbeere, etwas Eisbonbon.<br />

Kräuterwürze. Im Mund mit weichem<br />

Auftakt, präsenter Säure, mittelgewichtigem<br />

Extrakt und einem würzig-aromatischen<br />

Abklang. Hat alles, was man von<br />

Neuseeland-Sauvignon erwartet.<br />

wine-in-black.de<br />

€ 16,90<br />

90<br />

Kessler Blanc Réserve Extra Brut<br />

Vintage 2016<br />

Kessler Sektkellerei<br />

Württemberg, <strong>Deutschland</strong><br />

Eine Spur buttig im Duft, etwas Heu und<br />

Nuss, hefige Aromen. Im Mund mit gewisser<br />

Milde eröffnend, das Mousseux bleibt zurückhaltend<br />

und fein, lebendiges Säurerückgrat,<br />

kompakter Abklang.<br />

kessler-sekt.de<br />

€ 17,–<br />

FAVORITE<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

96<br />

Pozo Alto Rioja DOCa 2017<br />

Olivier Rivière Vinos<br />

Rioja Alavesa, Spanien<br />

Amarenakirsche und Mürbgebäck, ein klein<br />

wenig Schokolade. Im Mund kultiviert in allen<br />

Komponenten, reife Säure, mürbes, gut<br />

absaftendes Tannin, eine sehr klare, noch jugendlich<br />

verschlossene, aber kommende<br />

Komplexität andeutende Frucht. Wirkt bei<br />

aller Dichte und bei aller gemütlichen Breite<br />

auch unbeschwert. tesdorpf.de, € 121,–<br />

94<br />

Ganko Rioja DOCa 2017<br />

Olivier Rivière Vinos<br />

Rioja Alavesa, Spanien<br />

Preiselbeere und Sauerkirsche, schwarzer<br />

Pfeffer, noch sehr verschlossen, mit der Ausstrahlung<br />

kühler Frische. Weich und warm<br />

ansetzend, feines Tanninkorn und sehr viel<br />

Saftigkeit, kultivierte, lebendige Säure, tolle<br />

Länge, ganz unaufdringlich und dennoch<br />

voller Dichte und Inhalt, pure Eleganz.<br />

tesdorpf.de, € 36,90<br />

94<br />

Mirando al Sur Rioja DOCa 2018<br />

Olivier Rivière, Rioja Alavesa, Spanien<br />

Balsamisches Holz, Mandarine. Unterschwellig<br />

Kräuteraromen, mineralwürzig begleitet.<br />

Im Mund weit gefasst, cremig, viskos<br />

geschichtet, nahtlos rund, auch die Säure ist<br />

völlig mit dem runden Körper verschmolzen,<br />

mineralische Tönung, hefe- und kräuterwürzige<br />

Rückaromen, konzentrierte Abgangsfrucht.<br />

Burgundisch mit einer Prise Süden.<br />

tesdorpf.de, € 69,90<br />

93<br />

Spätburgunder QX 2018<br />

Weingut Christian Bamberger –<br />

Steinhardter Hof, Nahe, <strong>Deutschland</strong><br />

Milchschokolade, Preiselbeere, im Mund<br />

feinnervig auf geschmeidigem Grund, straffes<br />

Tannin, ein fester Extraktkern, der noch<br />

dicht und verschlossen auf seine Entfaltung<br />

wartet. Sehr gute Substanz, tolle Länge, ein<br />

Burgunder mit großem Potenzial.<br />

weinzentrale.de<br />

€ 35,–<br />

92+<br />

2013 Grande Réserve »Georges« Brut<br />

Kessler Sektkellerei<br />

Württemberg, <strong>Deutschland</strong><br />

Hellgolden, würziger Duft, buttrig, Hefe, ein<br />

opulentes Reifebukett. Das lebendige Säurerückgrat<br />

steigert sich im Gaumenverlauf,<br />

das feine Mousseux hat Volumen und innere<br />

Dichte, bleibt dabei aber unaufdringlich und<br />

weich. Reife Gaumenfrucht, von Autolysearomen<br />

bereichert, hat weiteres Potenzial.<br />

kessler-sekt.de, € 38,–<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

207


tasting / SAUVIGNON BLANC TROPHY<br />

GRÜNE AROMEN<br />

SIND OUT<br />

Die Weine aus der Rebsorte Sauvignon Blanc haben ihre eigene Farbenlehre: Je nach Klima,<br />

weinbaulicher Behandlung und gewähltem Lesezeitpunkt schmecken sie eher »grün« nach<br />

Gras, Paprika und Kiwi oder »gelb« nach Nektarine und tropischen Früchten.<br />

Unsere diesjährige Trophy zeigt: Der Trend geht weg vom Grünen.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER NOTIZEN ULRICH SAUTTER, RAINER SCHÄFER UND HEIKO TAUDIEN<br />

Fotos: beigestellt<br />

208 falstaff sep <strong>2021</strong>


Man erinnere sich 20, 30 Jahre<br />

zurück: Als der Sauvignon<br />

Blanc seinen internationalen<br />

Siegeszug begann,<br />

ging dieser Trend weniger<br />

von den ursprünglichen Sauvignon-Herkünften<br />

Loire und Bordeaux aus – nein, vor allem<br />

der Sauvignon Blanc aus Neuseeland, damals<br />

ein Neuling auf dem Weltmarkt, brachte die<br />

Weinwelt zum Staunen. Und ließ auch in vielen<br />

deutschen Winzern den Wunsch aufkommen,<br />

diese Sorte anzubauen.<br />

Das Vorbild Neuseeland – strahlende<br />

Frucht, packende Säure – wurde bald noch<br />

durch das südafrikanische Sauvignon Blanc-<br />

Paradigma flankiert, das die grünliche Pikanz<br />

der Sorte auf die Spitze trieb.<br />

Seitdem der Sauvignon Blanc Anfang der<br />

Neunzigerjahre in <strong>Deutschland</strong> zugelassen<br />

wurde, ging er durch viele stilistische Findungsphasen.<br />

Noch bis zum heutigen Tag<br />

folgen viele einfachere Weine dem einst<br />

beliebten Schema für trockenen Riesling:<br />

Spätlesefrucht, frische Säure und ein kräftiger<br />

Schuss Restsüße. Doch schon früh zeigte<br />

sich, dass dieses Standardrezept nicht sonderlich<br />

tauglich ist, wenn man wirklich individuellen<br />

Ausdruck ins Glas bringen möchte.<br />

Die Sauvignon-Elite hat sich seither stark<br />

ausdifferenziert: Sie sieht die Sorte entweder<br />

als ein Vehikel, um Geologie zum Ausdruck<br />

zu bringen – so etwa in den Weinen der<br />

Weingüter Jülg und Bernhart. Oder sie nützt<br />

die Empfänglichkeit des Sauvignon für Keller-Experimente<br />

wie beim »Ovum« des<br />

Weinguts Aldinger, der im Beton-Ei vergoren<br />

wird, oder wie bei der in der Blindprobe siegreichen<br />

»Réserve« aus dem Weingut Schnaitmann,<br />

die mit Phenolik und einer wohldosierten<br />

»Vin Nature«-Anmutung spielt.<br />

All diesen und auch den meisten anderen<br />

Weinen ist zu eigen, dass sie die aromatisch<br />

grünen Seiten der Sorte kaum noch betonen.<br />

Paprika, Grasschnitt und grüne Stachelbeere<br />

scheinen out, stattdessen stellen viele der<br />

hochwertigeren Weine eher die Blumigkeit in<br />

den Vordergrund, mit Noten von Flieder und<br />

Holunderblüte, oder sie lassen mit rauchigen<br />

Aromen und einer Frucht von schwarzer<br />

Johannisbeere anklingen, wie der Sauvignon<br />

Blanc beispielsweise in Sancerre schmeckt.<br />

Auch der Holzfassausbau wird immer subtiler,<br />

beispielhaft bei Axel Bauer und bei<br />

Wageck. Im besten Fall kann man kaum<br />

unterscheiden, ob die Rauchigkeit zum Holz<br />

oder zur Frucht gehört. Pure Delikatesse! ><br />

PLATZ<br />

2019 »RÉSERVE«, RAINER<br />

SCHNAITMANN<br />

Druckvoll und feist, aber auch mit<br />

leisen Zwichentönen.<br />

In Rainer<br />

Schnaitmanns<br />

Keller reifen<br />

nicht nur Top-<br />

Spätburgunder<br />

heran, sondern<br />

auch Sauvignon-<br />

Siegertypen.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

209


tasting / SAUVIGNON BLANC TROPHY<br />

94<br />

•<br />

LEGENDE<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

• Süßwein<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

DIAM<br />

DV<br />

KK<br />

NK<br />

VL<br />

2019 »Réserve« Sauvignon Blanc<br />

trocken<br />

Weingut Rainer Schnaitmann, Fellbach<br />

13 Vol.-%, Melone, gelbe Frucht und Rauch.<br />

Setzt stoffig an am Gaumen und entwickelt<br />

viel Druck, mit selbstbewusster, aber<br />

bestens eingebundener Säure, gute Dichte<br />

und Länge, ausgewogen und von großer<br />

Balance, beeindruckend, in sich ruhend.<br />

pinard.de, € 33,–<br />

93+<br />

•<br />

2019 »Grand Vin« Sauvignon Blanc<br />

Weingut Axel Bauer, Bühl<br />

12,5 Vol.-%, Zitronengelb. Neben der dezenten<br />

primären Frucht entwickelt sich im<br />

Duft eine Melange aus Zitrone, floralen<br />

Aromen und Rauch. Am Gaumen mit präziser<br />

Säure, welche die komplexen Aromen<br />

begleitet. Im langen Nachhall entwickeln<br />

sich zusätzlich Aromen von Honigmelone,<br />

weißem Pfirsich und Passionsfrucht.<br />

weingut-axel-bauer.de, € 45,–<br />

•<br />

2019 »Opus-Oskar«<br />

Verschluss aus<br />

gepresstem<br />

Korkgranulat<br />

Drehverschluss<br />

Kunststoffkork<br />

Naturkork<br />

Vinolok<br />

Sauvignon Blanc, Weingut Jülg,<br />

Schweigen-Rechtenbach<br />

13,5 Vol.-%, Würziges Holz, etwas Nougat,<br />

rote Stachelbeere, leicht floral. Im Mund<br />

Druck und Drive, lebendiger Säurenerv,<br />

würzige Gaumenaromen, mineralischer<br />

Hintergrund, nuanciert würziger Abklang,<br />

raffinierter Wein, gute Länge, sehr intensive<br />

und lang anhaltende taktil-mineralische<br />

Komponente. weingut-juelg.de, € 48,–<br />

•<br />

2018 »500 Fumé« Sauvignon Blanc<br />

Réserve trocken, Weingut Wageck<br />

Pfaffmann GbR, Bissersheim<br />

13 Vol.-%, Im Duft etwas Holz, Honigbonbon,<br />

Reife andeutend. Trotzdem ist die<br />

Frucht noch verschlossen. Blumige Untertöne.<br />

Nach Luftkontakt würzige Aromen<br />

von Kümmel. Wuchtig im Mund, seidig texturiert,<br />

milde Säure, Schmelz und Würze,<br />

rund, inhaltsreich, konzentrierter Extrakt,<br />

sehr in sich ruhend, mineralisch fundiert.<br />

wageck-weine.de, € 19,90<br />

•<br />

2019 »Ovum®« Reserve<br />

Sauvignon Blanc<br />

Weingut Aldinger, Fellbach<br />

13 Vol.-%, Flieder und Maiglöckchen im<br />

Duft, etwas Vanille, grüne Stachelbeere,<br />

mittelgewichtig im Mund, fester Säurebogen,<br />

mittlere Stoffigkeit, gut ausgewogen,<br />

zum Kauen, leicht viskos zuletzt, gutes Gewicht,<br />

zielt eher auf Eleganz als auf Dichte,<br />

sehr mineralisch.<br />

weingut-aldinger.de, € 40,–<br />

93<br />

•<br />

2020 »Opus-Oskar«<br />

Sauvignon Blanc<br />

Weingut Jülg, Schweigen-Rechtenbach<br />

13 Vol.-%, Holz und Hefe, Bâtonnage-Aromen,<br />

gelbfleischiger Pfirsich, auch leicht<br />

blumig, Flieder. Cremig im Auftakt, konzentrierte,<br />

knackige Säure, zum Kauen<br />

dicht, mineralisch, ein großes Volumen<br />

nahtlos mit Inhalt gefüllt, lang, noch nicht<br />

sehr offen und dennoch schon ungemein<br />

vielschichtig. weingut-juelg.de, € 48,–<br />

•<br />

2019 Sauvignon Blanc Réserve<br />

Weingut Siegrist, Leinsweiler<br />

14 Vol.-%, Eher blasses Zitronengelb. Komplex<br />

im Duft von Aromen wie Vanille, Stachelbeere,<br />

Holunder, Ananasjoghurt und<br />

Limette. Am Gaumen folgen auch noch<br />

grüne Paprika und etwas Zitronenzeste.<br />

Gut gestaffelte Gaumenstruktur, viel Extrakt,<br />

eine Schicht Phenole (ohne Adstringenz),<br />

reife Säure, ganz kultiviert und in<br />

sich ruhend, inhaltsreich und doch unbeschwert,<br />

integrierter Alkohol.<br />

weingut-siegrist.de, € 24,–<br />

•<br />

2019 Sauvignon Blanc Réserve<br />

Weingut Bernhart ,<br />

Schweigen-Rechtenbach<br />

12,5 Vol.-%, Gekonnter, sehr dezenter Holzeinsatz.<br />

Zurückhaltend blumig, dazu Noten<br />

von feuchtem Kalk. Geschmeidiger Auftakt,<br />

dichte, aber nicht adstringierende<br />

Phenole, kultivierte, lang anhaltende Säure.<br />

Hat viel Substanz, wirkt derzeit noch in<br />

sich gekehrt, aber nach ein paar Jahren<br />

Flaschenreife werden sich aromatische<br />

Komplexität und ein Schmelz mit Struktur<br />

entfalten. weingut-bernhart.de, € 30,–<br />

92+<br />

•<br />

2019 »Fumé Blanc« Bad Dürkheim<br />

Feuerberg Sauvignon Blanc<br />

Weingut Karl Wegner, Bad Dürkheim<br />

12,5 Vol.-%, Kräftiges Goldgelb. Merklicher<br />

PLATZ<br />

2019 »GRAND VIN«,<br />

AXEL BAUER<br />

Superbe Balance, in allen Komponenten<br />

klar und durchdacht.<br />

Neuholzeinsatz, aber die Rauchtöne scheinen<br />

nicht nur vom Holz zu kommen, da ist<br />

auch eine pfeffrige, blumige Sortenwürze<br />

im Glas. Reife Gelbfrucht. Geschmeidiger<br />

Fond, kräftige, potenzialreiche Stoffigkeit,<br />

festes, herb-frisches Säurerückgrat und<br />

eine cremige Abrundung ins lange, fruchtgetragene<br />

Finale.<br />

weingut-wegner.de, € 17,30<br />

•<br />

2019 Ebringen Klämle<br />

Sauvignon Blanc<br />

Schlossgut Ebringen, Ebringen<br />

13,5 Vol.-%, Röstige Holzaromen und eine<br />

dezente Spontangärungswürze treffen auf<br />

Aromen von Grapefruit, grüner Stachelbeere<br />

und Cassis. Der Gaumenmeindruck<br />

verbindet Fülle mit Stoffigkeit, reife Säure<br />

mit cremigen Motiven. Der Holzeinsatz ist<br />

präsent, wird sich aber mit etwas Flaschenreife<br />

gut einbinden. Konzentrierte<br />

Abgangsfrucht.<br />

schlossgut-ebringen.de, € 17,90<br />

•<br />

2020 Schweigen Sonnenberg<br />

Sauvignon Blanc<br />

Weingut Jülg, Schweigen-Rechtenbach<br />

12,5 Vol.-%, Etwas tropisch im Duft, Ananas,<br />

Melone, blumig, sehr klar, auch feiner<br />

Rauch. Im Mund geschmeidig, rund, nahtlos<br />

eingebundene Säure, charmant und<br />

sehr ausgewogen, frisch, elegant, auch mineralisch,<br />

gekonnter Holzeinsatz, alles in<br />

allem mittelgewichtig.<br />

weingut-juelg.de, € 18,50<br />

•<br />

2020 »Fumé« Sauvignon Blanc<br />

Weingut Lisa Bunn, Nierstein<br />

12 Vol.-%, Anfangs etwas irritierend in der<br />

Nase, etwas laktisch, Pfeffer, Rauch, Holz,<br />

etwas Bonbon, erinnert an einen Sancerre.<br />

Viel Saftigkeit am Gaumen, gute Stoffigkeit<br />

und reife Säure, mittelhohe Dichte,<br />

leicht adstringierend, mineralischer Hintergrund.<br />

lisa-bunn.de, € 18,50<br />

•<br />

2019 »insomnia« Walsheim<br />

Silberberg Sauvignon Blanc<br />

Weingut Emil Bauer und Söhne,<br />

Landau-Nußdorf<br />

12,5 Vol.-%, Zitronengelb. Ein Duft von Johannisbeere,<br />

Grapefruit, reifem Pfirsich<br />

und Limette. Am Gaumen entwickeln sich<br />

Aromen von reifer Johannisbeere, Grapefruit,<br />

frisch gemähtem Gras, Passionsfrucht,<br />

Zitronenzeste in einem mittelgewichtigen<br />

Körper, balanciert von feiner<br />

Säure. Sehr guter Nachhall.<br />

bauerwein.de, € 24,50<br />

•<br />

2019 »Junges Schwaben Fumé<br />

Blanc« Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Bernhard Ellwanger,<br />

Weinstadt-Großheppach<br />

13,5 Vol.-%, Im Duft: Apfel, Leder, Bratapfel,<br />

Rosine, Spontangärungsnoten. Am Gaumen<br />

etwas Kohlensäure, stoffig-dicht, saftige,<br />

speichelziehende Säure, frisch und<br />

spannungsvoll, dezent kreidig-mineralisch<br />

Fotos: beigestellt<br />

210 falstaff sep <strong>2021</strong>


texturiert, noch kompakt und nachgerade<br />

monolithisch, aber bereits Stil und Charakter<br />

offenbarend.<br />

weingut-ellwanger.com, € 28,90<br />

•<br />

2020 Meersburg Pfattishag<br />

Sauvignon Blanc, Weingut Aufricht,<br />

Stetten<br />

13 Vol.-%, Sehr hefegeprägt im Duft, mit<br />

Luftkontakt rote Johannisbeere und blumige<br />

Noten, röstiges Holz. Im Mund mit gutem<br />

Volumen, geschmeidig geschichtet,<br />

elegante Säurespur, Saftigkeit und taktile<br />

Mineralität wetteifern um die Führungsrolle<br />

in der Gaumenstruktur, eine Prise Phenolik<br />

gibt zusätzlich Spannung.<br />

aufricht.de, € 30,50<br />

•<br />

2019 Sauvignon Blanc Réserve<br />

Weingut Weedenborn, Monzernheim<br />

13 Vol.-%, Stachelbeere, Orangenzeste und<br />

feiner Rauch im Duft. Zeigt sich am Gaumen<br />

großzügig und geschmeidig mit<br />

Schmelz, der von Fruchtnoten von Maracuja<br />

und Mango begleitet wird. Die reife Säure<br />

ist gut eingebunden, zeigt Struktur und<br />

Charme. weedenborn.de, € 32,–<br />

92<br />

•<br />

2019 Nack Steinl Sauvignon Blanc<br />

Réserve trocken, Weingut Clauß, Nack<br />

13 Vol.-%, Buttrige Reifetöne, etwas blumig,<br />

Stachelbeere, weiße Schokolade. Im<br />

Mund ausgewogen, Charme und Abrundung<br />

dominieren die Struktur, intensives<br />

Traubenaroma im Mund, mineralisch gefärbt,<br />

lebendige, aber reife Säure trägt den<br />

fülligen Bau. Sehr gute Länge.<br />

weingutclauss.de, k.A.<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Fritz Waßmer,<br />

Bad Krozingen-Schlatt<br />

12,5 Vol.-%, Im Glas moderates Gelb mit<br />

grünlichen Nuancen. Im Geruch und am<br />

Gaumen vielschichtig: frische Stachelbeeren,<br />

Zitrusfrüchte, Zuckermelone und Passionsfrucht,<br />

fein unterlegt von lebendiger<br />

Säure in einem mittlerem Körper. Im langen<br />

Nachhall kommt eine Note von Gras<br />

und Holunder hinzu.<br />

weingut-wassmer-schlatt.de, € 8,90<br />

•<br />

2020 »Stern« Sauvignon Blanc ***<br />

trocken, Weingut Stern, Hochstadt<br />

12,5 Vol.-%, Ganz klar im Duft, rote Stachelbeere,<br />

Holunderblüte, rote Paprika. Weich<br />

ansetzend, kraftvoller, geschmeidiger Körper,<br />

konzentrierte Säure, hat Volumen und<br />

zugleich Bündelung, hat Saftigkeit und Abrundung,<br />

ein kompletter, gehaltvoller Sauvignon,<br />

der aber auch die Eleganz wahrt.<br />

weingut-stern.de, € 9,–<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Andres, Deidesheim<br />

12 Vol.-%, Gelbfruchtig im Duft, Nektarine,<br />

auch noch hefig-würzig. Noch sehr jung<br />

wirkend. Im Mund mit Weite in der Struktur,<br />

kraftvoll stoffig, reife, aber auch feste<br />

Säure, ganz trocken abgestimmt, ein substanzreicher<br />

Sauvignon, der Tiefe besitzt<br />

und nicht zur »lauten« Fraktion gehört.<br />

andres-deidesheim.de, € 13,50<br />

•<br />

2020 Nack Steinl Sauvignon Blanc<br />

Réserve trocken, Weingut Clauß, Nack<br />

14 Vol.-%, Eine sehr klare Stachelbeerfrucht<br />

im Duft. Kraftvoll am Gaumen, dichter<br />

Extrakt, mineralisch durchwirkt, dezentes<br />

Holz, viel Energie in diesem Wein und<br />

saftige Substanz für ein langes Leben.<br />

weingutclauss.de, € 15,90<br />

•<br />

2020 »Fumé« Sauvignon Blanc<br />

trocken, Privat-Weingut Schlumberger-<br />

Bernhart, Sulzburg-Laufen<br />

13,5 Vol.-%, Feiner Rauch steigt in die Nase,<br />

begleitet von Birne, Melone und Stachelbeere.<br />

Am Gaumen kräftig und fest gebaut,<br />

guter Extrakt und Körper, dicht und würzig,<br />

formidable Balance mit feiner, gut eingewobener<br />

Säure. Aus einem Guss.<br />

schlumbergerwein.de, € 19,–<br />

•<br />

2019 »Meisterstück« Sauvignon<br />

Blanc, Weingut Axel Bauer, Bühl<br />

13 Vol.-%, Zitronengelb mit grünlichen Reflexen.<br />

Nicht alltäglich in der Nase mit Aromen<br />

von gelbem Apfel, Birne, Toast und<br />

Madarinenkompott. Ein Wein mit Körper<br />

und Spannung. Im langen Nachall findet<br />

man auch noch eine Kräuternote.<br />

weingut-axel-bauer.de, € 19,50<br />

•<br />

2020 »SW« Markgräflerland<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Martin Waßmer,<br />

Bad Krozingen-Schlatt<br />

13,5 Vol.-%, Pikanter Duft, Kiwi und Paprika,<br />

auch ein Anflug von röstigem Holz. Im<br />

Mund mit ziemlich Druck, aber auch mit einem<br />

feinen, lebendigen Säurenerv, dichte<br />

Textur ohne Adstringenz, mineralische Untertöne,<br />

toll in Saftigkeit und Eleganz, Länge.<br />

Ausgesprochen stilvoller Wein.<br />

weingut-wassmer.de, € 19,50<br />

•<br />

2020 »insomnia« Walsheim<br />

Silberberg Sauvignon Blanc<br />

Weingut Emil Bauer und Söhne,<br />

Landau-Nußdorf<br />

12,5 Vol.-%, Klar in der Farbe. Sauber und<br />

komplex im Duft von Stachelbeere, Limette,<br />

reifem Pfirisch und Holz. Am Gaumen<br />

folgen grüne Paprika und eine leichte<br />

Rauchnote. Viel Extrakt, alles von lebendiger<br />

Säure balanciert, etwas Kohlensäure.<br />

Im Nachhall entwickelt sich eine leichte<br />

Würze. bauerwein.de, € 24,50<br />

91+<br />

•<br />

2020 »Sauvignon MMXX« Worms<br />

Nonnenwingert, Sauvignon Blanc<br />

PLATZ<br />

2019 »OPUS OSKAR«,<br />

WEINGUT JÜLG<br />

Mineralität mit sehr viel Drive.<br />

Weingut Markus Keller, Worms<br />

Ausgeprägt tropische Frucht im Duft, weiße<br />

Johannisbeere, Mango, etwas Holz,<br />

schließlich auch grüne Stachelbeere und<br />

Holunder. Hohe Intensität am Gaumen,<br />

druckvoll, aber auch frisch und nuanciert,<br />

feine Säureader, dezente Extraktsüße,<br />

stoffig im Übergang zum Abklang, substanzreich<br />

und gerade erst am Beginn<br />

seiner Entwicklung.<br />

weingutkeller.de, k.A.<br />

•<br />

2019 Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Dr. Baumann, Obersulm<br />

13,5 Vol.-%, Flieder und Johannisbeere,<br />

Nektarine, Pflaume. Im Mund seidig, gehaltvoll<br />

mit einigem Volumen, aber nicht<br />

breit, von zarter Phenolik und reifer Säure<br />

in Form gehalten, würzige Abgangsaromen,<br />

nachgerade an Kümmel erinnernd,<br />

wirkt sehr balanciert und schön in sich ruhend,<br />

sehr gute Länge.<br />

weingut-dr-baumann.de, € 12,90<br />

•<br />

2020 »Fumé« Bad Bergzabern<br />

Wonneberg Sauvignon Blanc<br />

Weingut Knöll & Vogel, Bad Bergzabern<br />

12 Vol.-%, Helles Goldgelb in der Farbe. Blumig,<br />

Lavendel, Kiwi und Stachelbeere, ein<br />

Hauch von röstigem Holz. Stattlicher Bau<br />

am Gaumen, Stoffigkeit bei moderatem Alkohol,<br />

reife, sehr gut integrierte Säure, der<br />

dezente Holzakzent verleiht dem Wein im<br />

Abgang eine geschmeidige Abrundung.<br />

knoell-vogel.de, € 12,90<br />

•<br />

2020 Fellbach Goldberg Sauvignon<br />

Blanc Erste Lage<br />

Weingut Heid, Fellbach<br />

13 Vol.-%, Etwas reduktiv in der Nase mit<br />

Noten von Hefe und Grasschnitt. Am Gaumen<br />

rund und geschmeidig mit leichter<br />

Süße und gut stützender Säure. Mittlere<br />

Dichte und gute Länge, ein guter<br />

Sortentyp.<br />

weingut-heid.de, € 14,–<br />

•<br />

2020 Hörnle Sauvignon Blanc<br />

Weingut Escher, Schwaikheim<br />

13 Vol.-%, Blassgelb mit deutlich grünlichen<br />

Reflexen. Melisse, Passionsfrucht,<br />

gelbe Paprika. Ein Hauch von Holz. Im<br />

Mund gehaltvoll, rund und füllig, leichter<br />

Holzeinfluss, präsente, gut Halt gebende<br />

Säure, dichte Stoffigkeit im Übergang zum<br />

Abklang, der die Aromatik in den Vordergrund<br />

stellt.<br />

wein-escher.de, € 17,50<br />

•<br />

2020 »S.« Escherndorf Fürstenberg<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Horst Sauer, Escherndorf<br />

13 Vol.-%, Ein komplexer Sortenduft mit<br />

Brennnessel, Grasschnitt und Minze, aber<br />

ebenso mit reiffruchtigen Aromen, Mirabelle,<br />

reife grüne Stachelbeere. Druckvoll<br />

am Gaumen, lebendige Säure, dicht, sehr<br />

klar in den Aromen, spannungsvolle Frische,<br />

mineralsich unterlegt, ein rasierklin-<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

211


tasting / SAUVIGNON BLANC TROPHY<br />

genscharf präziser Sortentyp.<br />

weingut-horst-sauer.de, € 18,–<br />

•<br />

2019 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Siegloch, Winnenden<br />

12,5 Vol.-%, Blasses Goldgelb. Attraktive<br />

Nase mit komplexem Duft wie gelber Apfel,<br />

Feuerstein, Paprika und Stachelbeere.<br />

Am Gaumen noch ergänzt durch ein wenig<br />

rauchiges Holz, weißen Pfirsich und Honigmelone,<br />

balanciert von feiner Säure in einem<br />

mittleren Körper. Eine leichte Mineralik<br />

führt in den langen Nachhall.<br />

weingut-siegloch.de, € 22,–<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Pfirmann,<br />

Landau-Wollmesheim<br />

13,5 Vol.-%, Nektarine, Passionsfrucht, aber<br />

auch etwas Pfeffer, ein guter Kompromiss<br />

aus »grünen« und »gelben« Aromakomponenten,<br />

sehr klar und auf unaufdringliche<br />

Weise in Szene gesetzt. Im Mund ausgewogen<br />

und saftig, reife Säure, moderater Alkohol,<br />

aber hohe Präsenz und sehr gute<br />

Länge, endet kompakt und schmatzig mit<br />

mineralischen Untertönen. Ein sehr kultivierter<br />

Wein.<br />

weingut-pfirmann.de, € 25,–<br />

91<br />

•<br />

2020 Ballrechten-Dottingen<br />

Castellberg Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Kiefer-Seufert,<br />

Ballrechten-Dottingen<br />

13 Vol.-%, Zunächst noch etwas hefig im<br />

Duft, sehr jung, dann im Glas an Frucht und<br />

Würze gewinnend: etwas grüne Paprika,<br />

schwarze Johannisbeere. Im Mund ein saftiger<br />

Säurezug, gradeaus und ungekünstelt,<br />

gute Proportion bei moderatem Alkohol,<br />

Kalk-mineralisches Fundament. Tolle<br />

Länge. Kein Wein für Anfänger.<br />

ksweingut.de, € 8,90<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Geschwister Köwerich Marcus<br />

Regnery, Köwerich/Mosel<br />

12,5 Vol.-%, Frisch aufgeschnittene grüne<br />

Paprika, Grapefruit, ein pikanter, aber nicht<br />

im Übermaß grüner Duft. Etwas Mango. Im<br />

Mund seidig, gute Textur, reife Säure, und<br />

keine kosmetische Süße, der Wein hat genug<br />

Substanz, um auch ohne Zucker rund<br />

und stimmig zu wirken. Aus einem Guss!<br />

weingut-geschwister-koewerich.de,<br />

€ 9,50<br />

•<br />

2020 Bergkeuper Sauvignon Blanc<br />

Weingut Escher, Schwaikheim<br />

12 Vol.-%, Fruchtbetont und duftig: rosa<br />

Grapefruit, grüne Stachelbeere, reife Mango.<br />

Im Mund mit Kraft, aber auch mit Kühle:<br />

viel Saftigkeit, dichte Gaumenaromen,<br />

kräftiger Terpen-Gehalt, feste, aber reife<br />

Säure, kompakter, noch jugendlich<br />

wirkender Nachklang. Deutliche<br />

Salzigkeit zuletzt.<br />

wein-escher.de, € 9,80<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Rienth, Fellbach<br />

12,5 Vol.-%, Ein nuanciertes, feines Bukett<br />

mit Aromen von Stachelbeere, schwarzer<br />

Johannisbeere und frisch gemähtem Gras.<br />

Im Mund von feinem Säurenerv durchzogen,<br />

dabei gehaltvoll und dicht in Stoffigkeit<br />

und Aromatik, frisch und spannungsvoll,<br />

leicht mineralisch getönt. Ein Sortentyp<br />

der gehobenen Art.<br />

rienth-weingut.de, € 9,80<br />

•<br />

2020 Eichstetten Herrenbuck<br />

Sauvignon Blanc<br />

Weingut Friedrich Kiefer, Eichstetten<br />

13 Vol.-%, Ein fruchtgetragener, appetitlicher<br />

Sortenduft: gelbe Pflaume, reife Nektarine<br />

und Stachelbeere. Kaiserstühler<br />

Großzügigkeit am Gaumen, nach kurzem,<br />

weichem Auftakt folgt eine spannungsreiche<br />

Stoffigkeit, das feste Säuregerüst<br />

trägt den Wein, der ohne Süße kompakt<br />

und unbeschwert abklingt.<br />

weingutkiefer.de, € 10,–<br />

•<br />

2020 Nußdorf Sauvignon Blanc<br />

Weingut Emil Bauer und Söhne,<br />

Landau-Nußdorf<br />

13 Vol.-%, Brillantes Zitonengelb. Im Duft<br />

präsentiert sich dieser Wein mit Aromen<br />

von Zitrone, Mandarinenschale, Kumquats<br />

und Orangenblüte. Am Gaumen auch die<br />

klassiche Stachelbeere bei sehr gut eingebundener<br />

Säure und attraktivem<br />

Nachhall. bauerwein.de, € 10,90<br />

•<br />

2020 » Edition No. 5 « Laufen Altenberg<br />

Sauvignon Blanc<br />

Winzerkeller Auggener Schäf, Auggen<br />

13 Vol.-%, Mandel und gebrauchtes Holz im<br />

Duft, ein zurückhaltendes, kräuterwürzig<br />

getöntes Bukett. Im Mund getragen und<br />

fein texturiert, eine Spur Geschmeidigkeit,<br />

mit lebendigem Säurenerv, der lange an-<br />

Furioses Debüt bei unserer Trophy:<br />

Die »Grand Vin« von Axel Bauer (l.)<br />

und Kellermeister Torsten Klein<br />

belegte Platz 2.<br />

hält und dem Wein trotz seiner guten Dichte<br />

Eleganz und Leichtigkeit verleiht. Saftiger,<br />

langer Abklang.<br />

auggener-wein.de, € 10,90<br />

•<br />

2020 »Wildwein« Sauvignon Blanc<br />

Weingut Friedrich Becker,<br />

Schweigen-Rechtenbach<br />

12,5 Vol.-%, Zitronengelb mit grünen Reflexen<br />

in der Farbe. Im Bukett Aromen von reifen<br />

Zitronen, Limetten und Grapefruitfilets.<br />

Am Gaumen folgen frische Stachelbeeren<br />

und Johannisbeere. Balanciert von<br />

feiner Säure. Ein Wein, der Freude bereitet.<br />

friedrichbecker.de, € 11,50<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Phillip Heinz,<br />

Kapellen-Drusweiler<br />

12,5 Vol.-%, Getragene Nase mit Würze und<br />

reifer Frucht, Maracuja und Cassis, auch<br />

Mango. Im Mund saftig, würzig und vielschichtig,<br />

leichte Salzigkeit, mineralisch,<br />

zeigt Substanz, Tiefe und Länge.<br />

phillip-heinz.de, € 12,–<br />

•<br />

2020 »Kalkmergel« Hohenhaslach<br />

Kirchberg Sauvignon Blanc<br />

Weingut Notz, Sachsenheim<br />

13 Vol.-%, Etwas Hefe im Duft, Nektarine,<br />

Stachelbeere, auch »grünliche« Komponenten.<br />

Gehaltvoller Gaumen, geschmeidig<br />

einerseits, stoffig andererseits, das<br />

Säurerückgrat ist gut integriert und gibt<br />

Halt. Satter Abklang guter Länge. Jung<br />

und mit bester Perspektive.<br />

weingut-notz.de, € 12,–<br />

•<br />

2020 Feuerstein Sauvignon Blanc<br />

Weingut Lergenmüller, Hainfeld<br />

13 Vol.-%, Zunächst zart floral im Duft,<br />

dann immer fruchtiger, rote Stachelbeere,<br />

Weinbergspfirsich. Viel Saft, seidige Phenolik,<br />

deutlich mineralischer Hintergrund,<br />

salzige Komponenten hinter der saftigen<br />

Säure, hat Stil und Substanz und eine gute<br />

Länge. lergenmueller.com, € 14,90<br />

•<br />

2020 Wasserburg Sauvignon Blanc<br />

Schmidt am Bodensee, Wasserburg<br />

(Bodensee)<br />

12,5 Vol.-%, Ein zurückhaltender Duft, etwas<br />

zitrisch, mit Luftkontakt etwas Holunderblüten<br />

und Pfeffer. Am Gaumen mit<br />

Feinheit und Leichtigkeit, eine seidige Textur<br />

von feinem Säurefaden durchzogen,<br />

gut in Dichte und Länge, wird sich zu wahrer<br />

Delikatesse entfalten.<br />

schmidt-am-bodensee.de, € 15,–<br />

•<br />

2019 Malsch Ölbaum Sauvignon<br />

Blanc, Wein- und Sektgut Hummel,<br />

Inhaber Daniel Rhein, Malsch<br />

14 Vol.-%, Helles Goldgelb. Eine komplexe<br />

Frucht mit roter und weißer Johannisbeere,<br />

reifer Stachelbeere und Mirabelle. Im<br />

Mund geschmeidig und rund, ohne Süße,<br />

kraftvoll, macht dem Namen »Spätlese«<br />

alle Ehre, bleibt aber trinkbar und fein nunanciert,<br />

der Alkohol ist eingebunden, die<br />

reife Säure trägt den langen Abgang im<br />

Verein mit Stoffigkeit und Frucht.<br />

weingut-hummel.de, € 15,50<br />

•<br />

2019 Durbach Schloss Staufenberg<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Markgraf von Baden –<br />

Schloss Staufenberg, Durbach<br />

13 Vol.-%, Verschlossen, etwas Rauch,<br />

weiße Johannisbeere, balsamisches Holz,<br />

ein Anflug von Paprika, aber auch reife<br />

Gelbfrucht. Im Mund mit einem kompakten<br />

Bau, noch in sich gekehrt, reife Säure,<br />

kraftvoller Körper, dichte Stoffigkeit, ein<br />

potenzialreicher Sauvignon.<br />

schloss-staufenberg.de, € 18,–<br />

•<br />

2020 »Fumé« Oberrotweiler<br />

Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Landerer,<br />

Vogtsburg-Oberrotweil<br />

13 Vol.-%, Im Glas ein mittleres Gelb. In der<br />

Nase entwickelt sich eher exotische Frucht<br />

wie Ananas, Maracuja sowie eine leichte<br />

Kräuteraromtik. Am Gaumen dann relativ<br />

klassisch mit Aromen von Johannisbeere,<br />

Stachelbeere und reifem Pfirsich. Alles getragen<br />

von feiner Säüre in einem mittelgewichtigen<br />

Körper bei gutem Nachhall.<br />

weingut-landerer.de, € 21,–<br />

•<br />

2020 »Stern« Orange Sauvignon<br />

Blanc *** trocken<br />

Weingut Stern, Hochstadt<br />

12 Vol.-%, Im Duft Kümmel, Orangenzeste,<br />

florale Noten, feuchter Ziegelstein und etwas<br />

Karamellbonbon. Im Mund mit früh<br />

präsentem Holzeinfluss, aber auch mit<br />

kräftiger Phenolik, trockenes Tannin mittlerer<br />

Körnigkeit, reife Säure, würziger, aber<br />

noch nicht ansatzweise entfalteter Abgang.<br />

weingut-stern.de, € 22,–<br />

•<br />

2018 Nonnenhorn Sonnenbichl<br />

Sauvignon Blanc<br />

Winzerhof Gierer, Nonnenhorn<br />

14 Vol.-%, Sattes Gelb. In der Nase Rauch<br />

Foto: beigestellt<br />

212 falstaff sep <strong>2021</strong>


und Vanille, vom Holz geprägt. Dazu etwas Honig, unterlegt<br />

mit würziger Frucht, reife Johannisbeere. Am Gaumen viel<br />

Schmelz und Druck, frische Säure, Zitrusfrucht, aber auch<br />

etwas Cassis. Gute Struktur und Länge, viel Kraft. Braucht<br />

Zeit. winzerhof-gierer.de, € 22,–<br />

•<br />

2019 Sauvignon Blanc Réserve<br />

Weingut Pfirmann, Landau-Wollmesheim<br />

13,5 Vol.-%, Klar in der Farbe und sauber im Duft von junger<br />

Stachelbeere, Gewürznelke, Limette und Passionsfrucht.<br />

Am Gaumen mit feiner Säure und guter Textur. Im attraktiven<br />

Nachall auch noch eine Nuance von floralen Noten.<br />

weingut-pfirmann.de, € 25,–<br />

•<br />

2019 »500« Sauvignon Blanc Réserve<br />

Weingut Bimmerle, Renchen-Erlach<br />

13 Vol.-%, Dezent röstiges Holz, etwas tropische Frucht,<br />

kandierte Orangenschale. Im Mund mit stattlichem Extrakt<br />

und lebendiger Säure, mit einiger Saftigkeit im Hintergrund,<br />

deutlich taktil-mineralisch grundiert, insgesamt<br />

noch sehr verschlossen. Aber mit bestem Potenzial und<br />

schon jetzt mit Länge.<br />

wein-bimmerle.de, € 29,–<br />

90+<br />

•<br />

2019 »Tertiär« Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Wageck Pfaffmann GbR, Bissersheim<br />

11,59 Vol.-%, Eine Spur würziges Holz, dazu blumig und zitrisch,<br />

rosa Grapefruit, Rauch, Jasmin. Feinnervige Säure,<br />

mittelgewichtiger Körper, viel Saftigkeit. Ein perfekt ausgewogener<br />

Wein der mittleren Gewichtsklasse, der zu<br />

großer Eleganz reifen wird.<br />

wageck-weine.de, k.A.<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Eckehart Gröhl, Weinolsheim<br />

12 Vol.-%, Klar in der Farbe. Ein intensiver Duft von Stachelbeere,<br />

Johannisbeerblatt und Limette. Am Gaumen folgt<br />

reife Zitrone, süßer gelber Pfirsich, balanciert von lebendiger<br />

Säure. Ein Wein, der Spaß bringt.<br />

weingut-groehl.de, € 8,70<br />

•<br />

2020 »Kalkstein« Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Manz, Weinolsheim<br />

12 Vol.-%, In der Farbe grüngelb. Ein Duft von schwarzer<br />

Johannisbeere, Stachelbeere und Kiwi. Am Gaumen federt<br />

eine feine Säure die Aromen der Nase sowie den süßen<br />

Pfirisch und die Kräuternote wunderbar ab. Attraktiver<br />

Nachhall in einem mittelgewichtigen Körper.<br />

manz-weinolsheim.de, € 10,50<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc<br />

Weingut Mussler, Bissersheim<br />

13 Vol.-%, Fast goldgelb in der Farbe. Mit sortentypischer<br />

Aromatik in der Nase. Am Gaumen ebenfalls klassische<br />

Aromen von reifer Stachelbeere, Passionsfrucht, Grapefruit<br />

und etwas grüner Paprika in einem mittelgewichtigen Körper<br />

bei guter Säure und attraktivem Nachhall.<br />

weingut-mussler.de, € 11,80<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc Spätlese trocken<br />

Weingut Bimmerle, Renchen-Erlach<br />

13,5 Vol.-%, Stachelbeere und Pfeffer, etwas Pfirsich, geschmeidig<br />

im Mund, guter Extraktreichtum, reife Säure,<br />

körperreich und voll, sehr aromatisch im Abgang, lang, ein<br />

stattlicher, in den Aromen zurückhaltender Sortentyp.<br />

wein-bimmerle.de, € 12,50<br />

•<br />

2020 »Handwerk« Sauvignon Blanc<br />

Weingut Axel Bauer, Bühl<br />

12 Vol.-%, Blasses Zitronengelb. Elegant im Duft mit Aromen<br />

von Zitronenzeste, Veilchen, Stachelbeere und Grapefruit.<br />

Am Gaumen auch grüne Paprika und weißer Pfirsich<br />

bei sehr guter Säure und gutem Nachhall.<br />

weingut-axel-bauer.de, € 12,50<br />

•<br />

2020 Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Herzog von Württemberg, Ludwigsburg<br />

13 Vol.-%, Ein Duftbild, das mit Präzision und Ausdruck<br />

überzeugt: Aprikose, rote Stachelbeere, Kiwi. Der druckvolle<br />

Gaumen erweckt Hoffnungen auf eine sehr positiv verlaufende<br />

und lange Flaschenreife. Festes Säurerückgrat,<br />

deutlich taktil-mineralische Untertöne, satter, stoffiger<br />

Abklang. weingut-wuerttemberg.de, € 15,–<br />

•<br />

2020 »Fumé« Sauvignon Blanc trocken<br />

Der GlücksJäger, Venningen<br />

13 Vol.-%, Apfelschale, Gänseblümchen, getrocknete Mangoschnitze,<br />

Hefe und Nussaromen in der Nase, laktische<br />

Anklänge, Mango-Lassi, etwas Cidre. Kräftig am Gaumen<br />

mit phenolischem Puffer und merklichem Gerbstoff, grünliche<br />

Anklänge, aber auch weich, von mittlerer Länge.<br />

dergluecksjaeger.de, € 18,–<br />

•<br />

2020 Untertürkheim Herzogenberg Sauvignon<br />

Blanc trocken<br />

Weingut Wöhrwag, Stuttgart-Untertürkheim<br />

12,5 Vol.-%, Noch nicht sehr offen, aber erkennbar auf<br />

Frucht angelegt im Duft, Kiwi und Stachelbeere. Am Gaumen<br />

dicht stoffig, leicht adstringierend, noch sehr kompakt<br />

und jung, ganz gradeaus gebaut, auf Potenzial vinifiziert,<br />

sehr gute, bereits erste Würze zeigende Länge.<br />

woehrwag.de, € 18,90<br />

•<br />

2019 »SW« Markgräflerland Sauvignon Blanc<br />

Spätlese trocken<br />

Weingut Martin Waßmer, Bad Krozingen-Schlatt<br />

13 Vol.-%, Dezente Holzwürze, aber auch eine sich gerade<br />

zu öffnen beginnende Frucht: Mirabelle, Mispel, Weinbergspfirsich.<br />

Geschmeidig und viskos im Mund, voll, reife Säure,<br />

gute Extrakttiefe, zarter Holzton zuletzt, beginnt sich gerade<br />

erst zu entfalten. weingut-wassmer.de, € 19,50<br />

•<br />

2020 »Reserve« Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Riffel, Bingen-Büdesheim<br />

13 Vol.-%, Grüngelb in der Farbgebung. In der Nase anfangs<br />

etwas schüchtern. Dann entwickelt sich sowohl am Gaumen<br />

als auch in der Nase etwas deutlich Käuteriges, gefolgt<br />

von Limette, Grapefruit und Passionsfrucht. Gute<br />

Säure und langer Nachhall mit einer leicht salzigen Note.<br />

weingut-riffel.de, € 25,–<br />

•<br />

2019 »H.A.D.E.S.« Sauvignon Blanc trocken<br />

Weingut Drautz-Able, Heilbronn<br />

13,5 Vol.-%, Klar in der Farbe. Intensiver Duft einer leichten<br />

Holznote sowie rebsortentypische Aromen von Paprika,<br />

schwarzer Johannisbeere, Limette. Am Gaumen ebenfalls<br />

eine gewisse Holwürze sowie gelb- und grünfruchtige Aromen.<br />

Deutlicher Körper, gute Säuer und durchaus Potenzial<br />

für mehrere Jahre.<br />

drautz-able.de, € 29,–<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

go.falstaff.com/sauvignon-de-21<br />

Vielfalt,<br />

Leidenschaft,<br />

Genuss.<br />

Weitere Infos der prämierten Weine:<br />

www.kellereibozen.com/wineawards<br />

Ihre unnachahmliche Vielfalt einge fangen<br />

an einem beson deren Ort. Von Menschen<br />

voller Leidenschaft gemacht. Mit altem<br />

Wissen und innovativer Kellereitechnik zu<br />

wahrem Genuss veredelt. Aus dem Herzen<br />

Südtirols. Weine aus Bozen.<br />

Wineshop Vinarius:<br />

Bozen-Gries, Moritzinger Weg 36<br />

oder shop.kellereibozen.com<br />

www.kellereibozen.com<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

213


SAUVIGNON BLANC<br />

Frankophiler Stil<br />

»Riesling aus Leidenschaft« – das<br />

ist unser Motto. Aber manchmal<br />

pflegt der Winzer eben auch andere<br />

Leidenschaften. So hat es ihm der<br />

Sauvignon Blanc im frankophilen<br />

Stil angetan. Vor drei Jahren angepflanzt,<br />

2020 den ersten geerntet<br />

und ausgebaut. Nicht nur wir sind<br />

davon begeistert!<br />

WEINGUT WERNER<br />

Römerstraße 17, 54340 Leiwen<br />

riesling@weingut-werner.de<br />

T: +49 6507 4341<br />

weingut-werner.de<br />

Ein Newcomer aus der<br />

Ortenau<br />

Die alte Weisheit, dass große Weine<br />

im Weinberg entstehen, wird von Axel<br />

Bauer und Kellermeister Torsten<br />

Klein konsequent umgesetzt. Das<br />

Verständnis des Weinberges als<br />

Ökosystem und die Förderung der<br />

natürlichen Vorgänge, in Verbindung<br />

mit qualitätsorientiertem Arbeiten,<br />

ermöglichen es, Trauben zu erzeugen,<br />

die im Keller schonend mit Naturhefe<br />

und spontan im Holz vergoren<br />

werden. Viele Jahre hat sich Axel<br />

Bauer mit den Böden und Lagen<br />

seiner Heimat auseinandergesetzt<br />

und so die optimalen Lagen für jede<br />

Rebsorte gefunden. Häufig hat er<br />

auch das Wissen der Generationen<br />

genutzt und alte Rebanlagen wieder<br />

zu neuem Leben erweckt. Daraus<br />

entstehen spannende Weine, die man<br />

ganz sicher nicht mit Baden oder der<br />

Ortenau in Verbindung bringt.<br />

WEINGUT AXEL BAUER<br />

Erlenstraße 38, 77815 Bühl / Baden<br />

T: +49 7223 8301227<br />

weingut-axel-bauer.de<br />

Unsere Philosophie<br />

ist es, …<br />

... die Qualität vom Weinberg in<br />

unseren Weinen zu schmecken.<br />

Dies geschieht alles im Einklang<br />

mit der Natur – so viel wie nötig,<br />

und dennoch so wenig wie möglich!<br />

Matthias Schmidt setzt auf Qualität<br />

statt Quantität. Dies beginnt mit der<br />

Pflege der Weinberge, geht über<br />

selektive Lese von reifen, gesunden<br />

Trauben und endet mit dem schonenden<br />

Ausbau im Keller. Unsere<br />

Trauben werden in reiner Handarbeit<br />

gelesen – damit der Wein im Glas<br />

die beste Qualität aus der einzelnen<br />

Traube einfängt. Das Weingut<br />

Rosenhof hat seinen Sitz in Baden<br />

zwischen der Römerstadt Ladenburg<br />

und dem Weinbauort Schriesheim.<br />

Erleben Sie die auserlesenen Weine<br />

von Badens Jungwinzer 2015 in der<br />

Vinothek und schmecken Sie die<br />

Vielfalt von Weinen, die im Einklang<br />

mit der Natur stehen.<br />

WEINGUT ROSENHOF<br />

Schriesheimer Straße 101<br />

68526 Ladenburg<br />

T: +49 151 405241<strong>06</strong><br />

weingut.rosenhof@googlemail.com<br />

weingut-rosenhof.eu<br />

Charakterstarke Weine<br />

Das Weingut Gaul-Triebel in<br />

Grünstadt-Asselheim in der Pfalz<br />

wurde von Michael Triebel 2014<br />

übernommen und wird heute in dritter<br />

Generation geführt. Rund 20 Hektar<br />

Anbaufläche verteilen sich hier auf die<br />

vier Hauptlagen Asselheimer St. Stephan,<br />

Asselheimer Schloss, Asselheimer<br />

Goldberg und Sonnenberg. Die<br />

lehm- und kalkhaltigen Böden sind ein<br />

Garant für vollmundige und kräftige<br />

Weine. Ergänzt durch viel Handarbeit,<br />

längere Reifezeiten und reduzierten<br />

Ertrag liefern wir charakteristische<br />

Weine. Bei der Weinherstellung sind<br />

mir meine Wurzeln und Traditionen<br />

ebenso wichtig, wie neue und kreative<br />

Wege zu gehen. Die Kombination aus<br />

Tradition, Fortschritt und<br />

Nachhaltigkeit bildet die<br />

Basis, um ehrliche Weine<br />

herzustellen, die Spaß beim<br />

Trinken machen.<br />

WEINGUT<br />

MICHAEL TRIEBEL<br />

Weinstraße 6<br />

67269 Grünstadt-<br />

Asselheim<br />

T: +49 6359 2956<br />

michaeltriebel.de<br />

ADVERTORIAL Foto: © André Kunz; beigestellt<br />

214<br />

falstaff sep <strong>2021</strong>


HOFFNUNG<br />

SPENDEN<br />

für den Wiederaufbau der Weinregion Ahr<br />

Die Flutwelle, die in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli <strong>2021</strong> das gesamte Ahrtal überraschte,<br />

hat vielen Winzerinnen und Winzern buchstäblich den Boden unter den Füßen weggerissen.<br />

Maschinen, Arbeitsgeräte und auch viele der bereits abgefüllten Weine<br />

der letzten Jahre gingen verloren.<br />

Durch viele Anfragen, wohin Geld für den Wiederaufbau gespendet werden kann,<br />

wurde der Verein „AHR – A wineregion needs Help for Rebuilding e.V.“ gegründet<br />

und ein Spendenkonto eingerichtet. Menschen, die sich dem Weinbau verbunden fühlen<br />

und sich mit einer Geldspende beteiligen möchten, können auf das u.g. Konto ihren Beitrag<br />

gerne leisten. Das Geld kommt den hiesigen Weingütern im Ahrtal zugute.<br />

AHR – A wineregion needs Help for Rebuilding e.V.<br />

Kreissparkasse Ahrweiler<br />

IBAN: DE94 5775 1310 0000 3395 07<br />

BIC: MALADE51AHR<br />

www.ahrwein.de


tasting / TOSKANA-KÜSTE<br />

Die Küste der Toskana gilt heute als Hotspot für hochklassigen Rotwein. Im Unterschied<br />

zum Landesinneren prägt hier allerdings nicht die Sangiovese-Traube die Weine, sondern es<br />

dominieren Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und immer öfter auch Cabernet Franc, der<br />

hier großartige Gewächse mit Würze und Tiefe erbringt.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER, ROSA BESLER<br />

Gut 250 Kilometer ist die Küste<br />

der Toskana lang und reicht<br />

von Massa Carrara im Norden<br />

bis zum Monte Argentario<br />

im Süden. Neben dem zentralen<br />

Hügelland im Landesinneren liegt hier<br />

das zweite große Zentrum des Weinbaus in<br />

der Toskana. Manche nennen sie wegen der<br />

beachtlichen Preise einiger Weine auch<br />

Goldküste. Als Weinbaugebiet mit junger<br />

Tradition – in größerem Umfang wurden<br />

die ersten bekannten Weine erst ab den<br />

1980er-Jahren erzeugt – setzte man an der<br />

Küste von Beginn an auf Cabernet & Co.<br />

Insbesondere gilt das für die zentralen<br />

Gebiete von Bolgheri, Bibbona und Suvereto.<br />

In den Randgebieten, um die Städte Pisa<br />

und Lucca im Norden sowie um Grosseto<br />

im Süden, wird nach wie vor auch viel Sangiovese<br />

kultiviert.<br />

Nach dem heißen und trockenen Jahr<br />

2017 gab es im Frühjahr 2018 reichlich<br />

Niederschlag. Der Sommer war sonnig,<br />

aber nicht zu heiß. Das erbrachte Weine,<br />

denen vielleicht die Konzentration und der<br />

Druck anderer Jahre fehlt, die dafür aber<br />

etwas leichter im Alkohol und schön trinkbar<br />

sind. Auch 2019 war der April kühl<br />

und bewirkte eine Verzögerung der Reife.<br />

Sommer und Herbst zeigten sich dann von<br />

ihrer besten Seite. Die Lese erfolgte später<br />

als in den vergangenen Jahren, mit gut<br />

gereiften Tanninen. Manche sprachen vom<br />

besten Jahrgang des letzten Jahrzehnts – die<br />

ersten 2019er, die wir probieren konnten,<br />

entsprechen dieser Einschätzung durchaus.<br />

Foto: Hawkee / Shutterstock<br />

216 falstaff sep <strong>2021</strong>


»Großer Wein muss das<br />

Wasser sehen« – so ein<br />

geflügeltes Wort. Entlang<br />

der Küste der Toskana<br />

befinden sich viele Reben<br />

dafür in bester Position.<br />

KÜSTEN-<br />

ZAUBER<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

217


tasting / TOSKANA-KÜSTE<br />

99<br />

•<br />

Masseto Toscana IGT 2018<br />

Masseto, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Kraftvolles Rubin mit violetten<br />

Nuancen. Intensive und einladende Noten,<br />

nach Nougat, dunklen Brombeeren und<br />

Zwetschgen, dazu feine Kräuterwürze, etwas<br />

Kardamom. Am Gaumen viel Schmelz,<br />

präsente, dunkelbeerige Frucht, öffnet sich<br />

mit dichtem, feinmaschigem Tannin, ausgewogen<br />

und finessenreich, im Finale satter<br />

Druck und langer Nachhall.<br />

masseto.com, k.A.<br />

98<br />

•<br />

Argentiera Bolgheri Rosso DOC<br />

Superiore 2018, Argentiera, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Glänzendes, sattes Rubin mit<br />

feinem Granatschimmer. Sehr ansprechende<br />

und vielschichtige Nase, nach reifen<br />

dunklen Beeren, dazu feine Havannazigarre<br />

und Zedernholz, dahinter viel Cassis.<br />

Satter Druck in Ansatz und Verlauf, baut<br />

sich in vielen Schichten aus, saftige Frucht,<br />

zeigt auch sehr guten Trinkfluss, sehr langer<br />

Nachhall.<br />

argentiera.com, € 78,–<br />

•<br />

Biserno Toscana Rosso IGT 2018<br />

Biserno, Bibbona<br />

14,5 Vol.-%. Kraftvolles, dunkles Rubin. Intensive<br />

Nase mit feinen Nougatnoten, dahinter<br />

satt nach Brombeeren und Zwetschgen,<br />

etwas Lakritze im Hintergrund. Stoffig<br />

in Ansatz und Verlauf, öffnet sich mit<br />

dichtmaschigem Tannin, intensiv und tiefgründig,<br />

feine Kardamomnoten geben<br />

Würze, vielschichtig und lange.<br />

biserno.it, € 130,–<br />

•<br />

BIO Lienà Cabernet Franc Toscana<br />

IGT 2018, Chiappini, Bolgheri<br />

15 Vol.-%. Funkelndes, sattes Rubin mit<br />

leichtem Granatrand. Intensive und dichte<br />

Nase mit Noten nach Kardamom und Koriandersamen,<br />

dazu Maulbeeren und Brombeeren,<br />

auch etwas Orangenzesten. Am<br />

Gaumen griffiges, festes Tannin, eingebettet<br />

in süßen Schmelz, beschreibt einen<br />

weiten Bogen, im Finale satt und<br />

anhaltend. giovannichiappini.it, € 85,–<br />

•<br />

Ornellaia Bolgheri Rosso DOC<br />

Superiore 2018<br />

Ornellaia, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Funkelndes, sattes Rubin mit<br />

leichten Violettschimmer. Eröffnet mit<br />

satter dunkler Beerenfrucht, dahinter harzig-mediterrane<br />

Kräuter, etwas Zedern-<br />

holz. Am Gaumen rund und saftig, sehr<br />

schön ausbalanciert, samtiges, schon erstaunlich<br />

gut eingebundenes Tannin,<br />

schmalzig und viel frische Frucht, im Nachhall<br />

nach Sandelholz und Lebkuchen.<br />

ornellaia.com, € 175,–<br />

•<br />

Paleo Toscana Rosso IGT 2018<br />

Le Macchiole, Bolgheri<br />

14 Vol.-%. Kraftvolles, funkelndes Rubin<br />

mit leichtem Violettschimmer. Eröffnet in<br />

der Nase mit Noten nach Tabak und Brombeeren,<br />

dazu etwas Sandelholz. Blüht am<br />

Gaumen groß auf, viel saftige Frucht,<br />

dunkle Kirsche und Maulbeere, öffnet sich<br />

mit dichtem, feinmaschigem Tannin, feiner<br />

Trinkfluss.<br />

lemacchiole.it, € 120,–<br />

•<br />

Per Sempre Syrah Toscana IGT 2019<br />

Tua Rita, Suvereto<br />

15 Vol.-%. Sattes, intensiv funkelndes Rubin-Violett.<br />

Eröffnet mit Noten nach<br />

Kirschkonfitüre, dazu Zimt und roter Pfeffer,<br />

etwas Zedernholz, spannend. Kraftvoller<br />

Ansatz, breitet sich satt aus, dichtes<br />

Tannin ummantelt von süßem Schmelz,<br />

saftig und mit langem Nachhall.<br />

tuarita.it, € 165,–<br />

•<br />

Redigaffi Merlot Toscana IGT 2019<br />

Tua Rita, Suvereto<br />

15 Vol.-%. Kraftvolles, funkelndes Rubin-<br />

Violett. Eröffnet mit dezent würzigen Noten,<br />

nach Weihrauch und Ingwer, dann satte<br />

dunkle Kirschen und Brombeere. Spielt<br />

im Ansatz grandios auf, zeigt betont würzige<br />

Komponenten, öffnet sich dann mit<br />

kompaktem, dichtmaschigem Tannin, im<br />

Finale fester Druck, noch sehr jung.<br />

tuarita.it, € 220,–<br />

•<br />

Saffredi Toscana Rosso IGT 2018<br />

Fattoria Le Pupille, Grosseto<br />

15 Vol.-%. Glänzendes, sattes Rubin mit<br />

leichtem Violettschimmer. Sehr ausdrucksvolle<br />

und tiefgründige Nase, eröffnet<br />

mit Noten nach Tabak und feuchter<br />

Erde, dann satt nach Cassis, im Hintergrund<br />

etwas Minze, vielschichtig. Am Gaumen<br />

sehr kraftvoll und mit viel süßem<br />

Schmelz ausgestattet, dunkelbeerige<br />

Frucht, dazu etwas Lakritze im Nachhall,<br />

sehr lange anhaltend.<br />

fattorialepupille.it<br />

€ 82,–<br />

•<br />

BIO Suisassi Syrah Costa Toscana<br />

IGT 2018<br />

Duemani, Riparbella<br />

14 Vol.-%. Kraftvolles, dunkles Rubin-Violett.<br />

Sehr ausdrucksvolle und ansprechende<br />

Nase, satt nach reifen Heidelbeeren und<br />

Brombeeren, reife Zwetschgen, sehr klare<br />

Frucht, im Hintergrund auch satte Würze.<br />

Saftig und satt am Gaumen, zeigt viel prägnante<br />

Beerenfrucht, griffiges, dichtmaschiges<br />

Tannin, sehr langer Nachhall.<br />

duemani.eu, € 150,–<br />

97<br />

•<br />

BIO Duemani Costa Toscana IGT<br />

2018, Duemani, Riparbella<br />

15 Vol.-%. Funkelndes, intensives Rubin-Violett.<br />

Sehr intensive und klare Nase, satt<br />

nach reifen Waldhimbeeren, Brombeeren,<br />

im Hintergrund etwas eingelegte rote<br />

Bete, dezente erdige Noten, auch Tabak. Im<br />

Ansatz sehr saftig, reife Beerenfrucht, öffnet<br />

sich mit feinmaschigem Tannin, großartiger<br />

Trinkfluss, im Finale nach Tabak.<br />

duemani.eu, € 150,–<br />

•<br />

Gabbro Costa Toscana IGT 2018<br />

Montepeloso, Suvereto<br />

15 Vol.-%. Dunkles Rubin. In der Nase edel<br />

und balsamisch, vordergründig nach Minze,<br />

Milchschokolade, grüner Pfeffer, Waldbeerfrucht<br />

und Cassis, erinnert im Nachhall<br />

an Tannennadeln. Zeigt sich am Gaumen<br />

mit toller Textur, dicht und elegant<br />

zugleich, strahlende Frucht ummantelt<br />

von engmaschigem Tannin, mit Spannung<br />

und toller Länge, das Jahr Flaschenreife<br />

hat ihm sehr gut getan.<br />

montepeloso.it, € 90,–<br />

•<br />

BIO Guado de'Gemoli Bolgheri DOC<br />

Superiore2018, Chiappini, Bolgheri<br />

15 Vol.-%. Intensives, dunkles Rubin. Kompakt<br />

und dicht in der Nase, satt nach Tabak,<br />

etwas Lakritze, dann viel reife<br />

Zwetschge und Maulbeere. Füllt den Gaumen<br />

satt aus, zeigt zupackendes, dichtes<br />

Tannin, dunkle Beerenfrucht, dazu feine<br />

Würze, im Finale nach Zedernholz.<br />

giovannichiappini.it, € 70,–<br />

•<br />

Lodovico Toscana IGT 2018<br />

Biserno, Bibbona<br />

14,5 Vol.-%. Sattes Rubin mit feinem Violettschimmer.<br />

Kompakte, fleischige Nase<br />

mit Noten nach Kardamom, ein Hauch<br />

Zimt, viel Brombeere und Cassis. Im Ansatz<br />

sehr geschliffen, zeigt viel feinmaschiges<br />

Tannin, nach Brombeere und Tabak, im<br />

Finale grün-würzige Noten, die den Trinkfluss<br />

etwas dämpfen. biserno.it, € 480,–<br />

•<br />

Messorio Toscana IGT 2018<br />

Le Macchiole, Bolgheri<br />

14 Vol.-%. Kraftvolles, funkelndes Rubin<br />

mit Violettschimmer. Zeigt sich in der Nase<br />

offen und zugänglich, charmante Noten<br />

nach dunklen Kirschen, Waldhimbeeren<br />

und etwas Kardamom. Zeigt am Gaumen<br />

sehr gute Spannung, saftig, viel knackige<br />

Frucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, im Finale nach Tabak.<br />

lemacchiole.it, € 190,–<br />

•<br />

Sassicaia Bolgheri Sassicaia DOC<br />

2018, Tenuta San Guido -<br />

Sassicaia, Bolgheri<br />

13,5 Vol.-%. Glänzendes, sattes Rubin-Violett.<br />

In der Nase sehr knackige und klare<br />

Frucht, präzise, viel Cassis, Brombeere und<br />

Fotos: beigestellt<br />

218 falstaff sep <strong>2021</strong>


etwas Leder. Auch am Gaumen viel saftige<br />

Frucht, erstaunliche Frische, dunkle Johannisbeere,<br />

zeigt große Spannung, griffiges<br />

Tannin, im Finale feine Minze, ein Langläufer<br />

mit Potenzial für viele Jahre.<br />

tenutasanguido.com, € 220,–<br />

96<br />

•<br />

BIO Bolgheri DOC Superiore 2018<br />

Grattamacco - Collemassari,<br />

Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Funkelndes, sattes Rubin mit<br />

leichtem Granatschimmer. Spannende<br />

und vielschichtige Nase, zeigt zunächst feine<br />

Noten nach Zedernholz, etwas harzig,<br />

dann satt nach frischen Johannisbeeren<br />

und Himbeeren. Am Gaumen sehr saftig,<br />

eröffnet mit feinmaschigem, griffigem<br />

Tannin, salzig und lange.<br />

collemassariwines.it, € 65,–<br />

•<br />

BIO Tenuta di Valgiano Colline<br />

Lucchesi DOC 2016<br />

Tenuta di Valgiano, Valgiano<br />

14 Vol.-%. Leuchtend sattes Rubinrot. Offenherzige,<br />

reife Kirsch-Nase, nach reifen<br />

Pflaumen, erdig, nach Trüffel und Siegellack,<br />

leicht harzig, sehr eigenständig und<br />

geheimnisvoll. Am Gaumen saftig und mit<br />

engem Tannin, spannt sich kernig-erdig<br />

über die Zunge, lebendig, sehr salzig und<br />

mit Nachdruck im Finale.<br />

valgiano.it, € 100,–<br />

•<br />

Orma Toscana IGT 2019<br />

Orma, Bolgheri<br />

15 Vol.-%. Glänzendes, sattes Rubin-Violett.<br />

Frische und ansprechende Nase, nach saftigen<br />

roten und schwarzen Johannisbeeren,<br />

dunkle Kirsche, im Hintergrund nach<br />

Tabak. Kleidet den Gaumen satt aus, viel<br />

feinmaschiges Tannin begleitet den Wein<br />

den ganzen Verlauf, sehr präzise und elegant,<br />

im Finale fester Druck.<br />

ormawine.it, € 78,–<br />

•<br />

Monteverro Toscana Rosso IGT 2018<br />

Monteverro, Capalbio<br />

14 Vol.-%. Funkelndes, kraftvolles Rubin-Violett.<br />

Kompakte Nase mit Noten nach saftigen,<br />

dunklen Brombeeren, Schwarzkirschen<br />

und Johannisbeeren, im Hintergrund<br />

feine Würze. Stoffig und zupackend<br />

am Gaumen, zeigt kerniges, griffiges Tannin,<br />

baut sich gut auf, im Finale fester<br />

Druck und im Nachhall nach Tabak.<br />

monteverro.com, € 139,–<br />

95<br />

•<br />

BIO Caiarossa Toscana Rosso IGT<br />

2018, Caiarossa, Riparbella<br />

14 Vol.-%. Kraftvolles Rubin mit feinem Violettschimmer.<br />

Eröffnet mit betont erdigen<br />

Noten, etwas rote Rübe, dann nach Holunder-<br />

und Maulbeeren. Im Ansatz betont<br />

würzige Komponenten, öffnet sich mit griffigem,<br />

kernigem Tannin, dunkle Beerenfrucht<br />

und Tabak, im Finale noch etwas<br />

rau. caiarossa.com, € 50,–<br />

•<br />

Casa di Terra Bolgheri Rosso<br />

Superiore DOC 2016<br />

Fattoria Casa di Terra, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Leuchtendes Rubinrot. In der<br />

Nase von mittlerem Ausdruck, Frucht und<br />

Würze sind harmonisch vereint, halten sich<br />

aktuell noch etwas zurück. Am Gaumen<br />

dicht gewoben, mit tollem, engmaschigem<br />

Tannin, saftiger, kompakter Frucht und<br />

weitem Spannungsbogen, gibt im Finale<br />

noch einmal ordentlich Nachdruck, lange.<br />

fattoriacasaditerra.com, € 80,–<br />

•<br />

Castello di Bolgheri Bolgheri DOC<br />

2018, Castello di Bolgheri, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Kraftvolles Rubin mit Violettschimmer.<br />

Eröffnet mit dezent erdigen Noten,<br />

nach roter Bete und Tabak, zeigt dann<br />

klare Noten nach Cassis, spannend. Stoffig<br />

und klar in Ansatz und Verlauf, zeigt viel<br />

saftige Frucht und tollen Trinkfluss, feinmaschiges<br />

Tannin, langer Nachhall.<br />

castellodibolgheri.eu, € 75,–<br />

•<br />

Guado al Tasso Bolgheri DOC<br />

Superiore 2018<br />

Guado al Tasso, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Funkelndes, sattes Rubin-Violett.<br />

Eröffnet mit Noten nach Tabak, dann<br />

reife Zwetschgen, viel Holunderbeere, im<br />

Hintergrund etwas Lakritze. Am Gaumen<br />

stoffig und präsent, eröffnet mit satter<br />

Beerenfrucht, dichtmaschiges Tannin, saftig<br />

und im Finale satter Druck.<br />

antinori.it, € 112,–<br />

•<br />

BIO L'Alberello Bolgheri DOC<br />

Superiore 2018, Grattamacco -<br />

Collemassari, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Funkelndes, sattes Rubin mit<br />

leichtem Granatschimmer. Sehr klare und<br />

präzise Nase, nach reifen Waldhimbeeren,<br />

dazu rote und schwarze Johannisbeere,<br />

feine Würze. Am Gaumen griffiges, dichtes<br />

Tannin, zeigt feines Spiel, sehr saftig, im Finale<br />

salzig und lange anhaltend.<br />

collemassariwines.it, € 50,–<br />

•<br />

Lupicaia Toscana Rosso IGT 2017<br />

Castello del Terriccio,<br />

Castellina Marittima<br />

15 Vol.-%. Tiefdunkles, sattes Rubinrot.<br />

Zarte Würze in der Nase, unterlegt von reifen<br />

Waldbeeren, nicht zu ausdrucksstark,<br />

eher filigran und elegant. Am Gaumen<br />

dicht gewoben, stoffig, mit engem Tannin<br />

und hervorragendem Spannungsbogen,<br />

zeigt sich warmherzig und einladend, bereits<br />

jetzt schon gut antrinkbar, endet auf<br />

erdigen Tönen.<br />

terriccio.it, € 110,–<br />

•<br />

Quintoré Merlot Costa Toscana IGT<br />

2017, Gualdo del Re, Suvereto<br />

14,5 Vol.-%. Elegantes Rubin mit leichtem<br />

Violettschimmer. Zeigt sich präzise in der<br />

Nase, nach Waldbeerfrucht und Brombeeren,<br />

ein Hauch Minze, im Nachhall zartes<br />

Fumé, wirkt sehr satt und einladend.<br />

Am Gaumen saftig und mit toller Fruchtfülle,<br />

spannt sich elegant auf, salziger<br />

Unterton, bestimmt, im Nachdruck<br />

mit engem Tannin.<br />

gualdodelre.it, € 132,–<br />

94<br />

•<br />

BIO Aria di Caiarossa Toscana Rosso<br />

IGT 2018, Caiarossa, Riparbella<br />

14 Vol.-%. Tiefdunkles Rubin mit violetten<br />

Akzenten. Dezente fruchtgeprägte Nase<br />

nach reifen Brombeeren, Heidelbeerkompott,<br />

Eisenkraut und Bitterschokolade,<br />

sehr vielschichtig. Stoffiger Gaumeneintritt,<br />

eng verwobenes Tanningerüst, kompakter<br />

Kern, zeigt ausgezeichneten Grip,<br />

wirkt nicht überladen, am Ende viel Würze,<br />

anhaltend lang im Abgang.<br />

caiarossa.com, € 28,–<br />

•<br />

Baffonero Maremma Toscana DOC<br />

2017, Rocca di Frassinello, Gavorrano<br />

15 Vol.-%. Funkelndes Rubin mit sattem<br />

Granatrand. Sehr offene und zugängliche<br />

Nase, nach reifen Brombeeren, Zwetschgen<br />

und etwas getrockneten Steinpilzen.<br />

Mit viel süßem Schmelz am Gaumen, viel<br />

reife Beerenfrucht, zeigt viel dichtmaschiges<br />

Tannin, strahlt ruhig dahin, im Finale<br />

etwas rau.<br />

roccadifrassinello.it, € 160,–<br />

•<br />

Esse Toscana Rosso IGT 2017<br />

Fattoria La Torre, Montecarlo<br />

13,5 Vol.-%. Glänzendes Granat mit kirschroten<br />

Akzenten. Feingezeichnete Nase<br />

nach kleinen Waldhimbeeren, schwarze<br />

Johannisbeeren, unterlegt von Origano<br />

und Wermut, dezent nach Lehm. Saftig im<br />

Gaumeneintritt, mit frischem Säurespiel,<br />

reifer eingebundener Gerbstoff, wirkt finessenreich,<br />

zieht präzise durch und klingt<br />

auf satter Beerenfrucht lang aus, sehr<br />

stimmig. fattorialatorre.it, € 25,–<br />

•<br />

Giusto di Notri Toscana Rosso IGT<br />

2019, Tua Rita, Suvereto<br />

15 Vol.-%. Funkelndes Rubin-Violett mit<br />

leicht hellem Rand. Eröffnet mit intensiven<br />

Noten nach Tabak, dann Waldhimbeere<br />

und Cassis. Breitet sich am Gaumen satt<br />

aus, dunkle Fruchtnoten, kerniges, zupackendes<br />

Tannin mit viel Grip, fester Druck<br />

im Finale, präsente Frucht.<br />

tuarita.it, € 66,–<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

219


tasting / TOSKANA-KÜSTE<br />

•<br />

Gonnare Bolgheri Rosso DOC<br />

Superiore 2018<br />

Fabio Motta, Castagneto Carducci<br />

14,5 Vol.-%. Funkelndes, sattes Rubin mit<br />

leichtem Violettschimmer. Eröffnet mit<br />

feinen würzigen Noten, nach weißem Pfeffer,<br />

etwas Lorbeerblatt, dahinter viel ansprechende,<br />

knackige Beerenfrucht. Zeigt<br />

am Gaumen gute Spannung, viel griffiges,<br />

dichtes Tannin, herzhaft, gut herausgearbeitete<br />

Frucht mit feiner Würze.<br />

mottafabio.it, € 40,–<br />

•<br />

Ilatraia Toscana Rosso IGT 2018<br />

Brancaia, Radda in Chianti<br />

14,5 Vol.-%. Sattes Rubinrot. In der Nase<br />

nach Tinte, Graphit, Edelholz, dann nach<br />

Brombeeren und Trüffeln. Am Gaumen mit<br />

toller, geschliffener und klarer Frucht, breitet<br />

sich schön aus, dicht und elegant,<br />

strahlend, bleibt lange haften.<br />

brancaia.com, € 49,50<br />

•<br />

Le Serre Nuove dell'Ornellaia Bolgheri<br />

Rosso DOC 2019<br />

Ornellaia, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Funkelndes, sattes Rubin mit<br />

Violett. Frische und ansprechende Nase,<br />

eröffnet mit Noten nach Tabak, viel Brombeere<br />

und Cassis. Rund und geschmeidig in<br />

Ansatz und Verlauf, zeigt viel geschliffenes,<br />

gut eingebundenes Tannin, saftige<br />

Beerenfrucht. ornellaia.com, € 50,–<br />

•<br />

Massetino Toscana IGT 2019<br />

Masseto, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Sattes, funkelndes Rubin mit<br />

Violettschimmer. Intensive und ansprechende<br />

Nase mit viel satter Beerenfrucht,<br />

Schwarzkirsche, Brombeere und Cassis,<br />

dazu etwas Nougat und Tabak. Im Ansatz<br />

dicht und tiefgründig, dunkle Beerenfrucht,<br />

öffnet sich mit griffigem Tannin,<br />

im Finale noch ein wenig diffus, braucht<br />

Lagerung. masseto.com, k.A.<br />

•<br />

MilleEottantatre Petit Verdot<br />

Toscana Rosso IGT 2015<br />

Usiglian del Vescovo, Palaia<br />

14,5 Vol.-%. Satt leuchtendes Rubinrot. In<br />

der Nase zunächst nach Eisen, Kalbsleber,<br />

dann nach reifen Waldbeeren, sehr würzig,<br />

nach Leder im Nachhall. Am Gaumen geschliffen,<br />

engmaschig, zeigt sofort viel<br />

Salz im Anklang, mit viel Druck und Eleganz,<br />

spannt sich elegant und lange über<br />

die Zunge, Tabak im Nachhall.<br />

usigliandelvescovo.it, € 80,–<br />

•<br />

Millepassi Bolgheri DOC Superiore<br />

2017, Donna Olimpia 1898, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Kraftvoll leuchtendes Rubin<br />

mit violetten Akzenten. Ausgesprochen<br />

fruchtbetonte Nase nach satten Brombeeren,<br />

angetrocknete Pflaumen, schwarze<br />

Kirschen, feine Würznoten im Nachhall.<br />

Spannt sich wohlig über den Gaumen, füllige<br />

Textur, zeigt sich samtig im Gerbstoff,<br />

sehr ausgewogen, feinwürziger Nachhall,<br />

schöne Länge.<br />

donnaolimpia1898.it, € 70,–<br />

•<br />

BIO Nambrot Costa Toscana IGT<br />

2017, Tenuta di Ghizzano,<br />

Ghizzano di Peccioli<br />

14 Vol.-%. Kraftvolles, dunkles Rubin. Kompakte<br />

Nase mit intensiv erdigen Noten, viel<br />

Tabak, dann auch viel Brombeere und<br />

dunkle Johannisbeere, im Hintergrund feine<br />

Würze. Breitet sich am Gaumen satt<br />

aus, präsente, dunkle Beerenfrucht, dazu<br />

griffiges, dichtes Tannin mit feinem<br />

Fruchtschmelz im Kern, hallt lange nach.<br />

tenutadighizzano.com, € 40,–<br />

•<br />

Piemme Toscana Bianco IGT 2018<br />

Fattoria Le Pupille, Grosseto<br />

15 Vol.-%. Strahlendes, helles Goldgelb. Eröffnet<br />

in der Nase mit frischen Noten nach<br />

Grapefruit und Nektarine, im Hintergrund<br />

würziger Salbei. Am Gaumen gehaltvoll,<br />

öffnet sich mit süßem Schmelz, dann Noten<br />

nach reifem Pfirsich, sehr saftig, frisch<br />

und anhaltend.<br />

fattorialepupille.it, € 80,–<br />

•<br />

Poggio alle Nane Maremma Toscana<br />

DOC 2018, Le Mortelle, Castiglione<br />

della Pescaia<br />

14 Vol.-%. Sattes, tiefdunkles Rubin-Violett.<br />

Satte und tiefgründige Nase, viel Tabak, etwas<br />

Lakritze, dann satte Noten nach Maulbeere<br />

und Zwetschgen. Am Gaumen füllig<br />

und mit satter Frucht, dichtmaschiges,<br />

feinkörniges Tannin, nach reifen Zwetschgen,<br />

im Finale satte Tabaknoten.<br />

lemortelle.it, € 72,–<br />

•<br />

Prima Pietra Toscana IGT 2018<br />

Tenuta Prima Pietra, Riparbella (PI)<br />

14 Vol.-%. Intensives, dunkles Rubin mit<br />

leichtem Violettschimmer. Eröffnet mit<br />

Noten nach dunklem Kakao, etwas Baumharz,<br />

dann nach dunklen Beeren. Zeigt sich<br />

auch am Gaumen mit würzig-harzigen Noten,<br />

dunkle Beerenfrucht, im Finale fester<br />

Grip. tenutaprimapietra.com, € 50,–<br />

•<br />

BIO La Regola Cabernet Franc<br />

Toscana Rosso IGT 2018<br />

La Regola, Riparbella<br />

14,5 Vol.-%. Leuchtendes Rubinrot. In der<br />

Nase zunächst nach weißem Pfeffer, getrocknetem<br />

Rosenblatt, öffnet sich mit etwas<br />

Luft auf sattem Cassis und roten Johannisbeeren,<br />

Edelholz im Nachhall. Am<br />

Gaumen geradlinig und mit schöner Spannung,<br />

zeigt satte Fruchtnoten und edlen<br />

Holzeinsatz, warmherzig und ausgewogen<br />

bis ins Finale, geschliffen.<br />

laregola.com, € 60,–<br />

•<br />

Villanoviana Cabernet Franc<br />

Toscana IGT 2018<br />

Villanoviana, Bolgheri<br />

15 Vol.-%. Elegantes Rubinrot. Zeigt sich<br />

mit deutlichen Nuancen von rotem Paprika<br />

in der Nase, leicht grünwürziges Efeu, dann<br />

viel rote Johannisbeere, im Hintergrund<br />

leichte Pfeffer- und helle Lederwürze. Am<br />

Gaumen sehr saftig und klar, mit präziser<br />

Holunderbeerenfrucht, öffnet sich dicht<br />

und engmaschig, leicht salzig, im Nachhall<br />

mit sattem Nachdruck.<br />

villanoviana.it, € 70,–<br />

•<br />

Tinata Toscana Rosso IGT 2018<br />

Monteverro, Capalbio<br />

14 Vol.-%. Kraftvolles, funkelndes Rubin-<br />

Violett. Eröffnet mit kühl-würzigen Noten,<br />

etwas Geranienblatt, dazu frische<br />

Zwetschgen. Am Gaumen klare und präsente<br />

Frucht, griffiges Tannin von schönem<br />

Schmelz ummantelt, im Nachhall satt<br />

nach Brombeere und würzigem Unterholz.<br />

monteverro.com, € 96,–<br />

•<br />

BIO Marianova Bolgheri Rosso DOC<br />

Superiore 2018<br />

Michele Satta, Castagneto Carducci<br />

13,5 Vol.-%. Glänzendes, sattes Rubin. Eröffnet<br />

mit feinen Noten nach Himbeere<br />

und Brombeere, zeigt sich offen und zugänglich.<br />

Am Gaumen festes, zupackendes<br />

Tannin, griffig, salzig und würzig, im Finale<br />

noch etwas rau.<br />

michelesatta.com, € 170,–<br />

93<br />

•<br />

Aldone Toscana Rosso IGT 2018<br />

Terre del Marchesato,<br />

Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Sattes Rubinrot. In der Nase<br />

nach gedörrten Feigen, Milchschokolade,<br />

hellem Malz, im Hintergrund nach Brombeeren.<br />

Am Gaumen dicht gewoben mit<br />

satter Frucht, öffnet sich kompakt und präzise,<br />

hat im Nachhall schönen Saft, tolle<br />

Länge und Finesse.<br />

terredelmarchesato.com, € 63,–<br />

•<br />

Baia al Vento Bolgheri Superiore<br />

DOC 2017<br />

Campo al Mare, Bolgheri<br />

15,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubinrot. In der<br />

Nase nach reifen Waldbeeren, Himbeeren,<br />

leicht erdige Nuancen, helles Leder, im<br />

Nachhall nach nassem Stein und edlem<br />

Holzeinsatz. Am Gaumen mit samtigem,<br />

toll integriertem Tannin, zeigt sich schön<br />

rund, mit Stoff und klarer Frucht, hat auch<br />

Druck, spannt sich schön über die Zunge.<br />

tenutefolonari.com, € 37,–<br />

•<br />

Bolgherese Bolgheri Rosso DOC<br />

Superiore 2017<br />

Tenuta di Vaira, Castagneto Carducci<br />

14,5 Vol.-%. Klares, glänzendes Rubinrot.<br />

Eine Komposition aus Waldfrüchten ziert<br />

Fotos: Mendeed / Shutterstock, beigestellt<br />

220 falstaff sep <strong>2021</strong>


Malerische Orte am Meer,<br />

dazu feinen Wein genießen –<br />

auch das bietet die Toskana.<br />

die Nase, dazu getrocknete Orangen und<br />

feines Nougat, im Nachhall Malzkaffee.<br />

Spannt sich fein auf am Gaumen, zeigt viel<br />

Frucht, elegant verwobenes Tannin, mit<br />

zartem Schmelz, mit feinem Nachdruck<br />

im Finale. tenutadivaira.com, € 35,–<br />

•<br />

Castello del Terriccio Toscana<br />

Rosso IGT 2017, Castello del Terriccio,<br />

Castellina Marittima<br />

15 Vol.-%. Klares, strahlendes Rubinrot.<br />

Zeigt sich ausgeprägt im Duft nach satten<br />

Herzkirschen, kleine reife Waldhimbeeren,<br />

dann Sanddorn, im Nachhall nasser Stein.<br />

Spannt einen feinen Bogen über die Zunge,<br />

samtig verwobenes Tannin, kraftvoll, aber<br />

ausgewogen im Körper, vielschichtig,<br />

kommt am Ende immer wieder mit viel<br />

Saft und Frucht. terriccio.it, € 69,–<br />

•<br />

BIO G.Punto Grenache Costa<br />

Toscana IGT 2019, Duemani, Riparbella<br />

14 Vol.-%. Aufhellendes Rubinrot. In der<br />

Nase sehr fruchtig-blumig, nach saftigen<br />

Kirschen, Blutorangen, Hagebutten, unterlegt<br />

von heller Würze. Zeigt sich saftig und<br />

klar am Gaumen, leichtfüßig, salzig, verläuft<br />

präzise und geradlinig über die Zunge,<br />

mit mittlerem Gewicht, salziger Nachklang.<br />

duemani.eu, € 150,–<br />

•<br />

Guidalberto Toscana IGT 2019<br />

Tenuta San Guido, Bolgheri<br />

14 Vol.-%. Elegantes, dunkles Rubinrot. Öffnet<br />

sich auf zart speckigen Nuancen, dann<br />

nach reifen Himbeeren und Kirschen, im<br />

Nachhall nach zart erdigen Nuancen und<br />

Waldbeeren. Am Gaumen mit viel Grip und<br />

saftigem Tannin, hat salzigen Unterton, in<br />

sich gut abgestimmt, mit Nachdruck.<br />

tenutasanguido.com, € 42,–<br />

•<br />

Il Barbiglione Terre di Pisa Rosso<br />

DOC 2016, Usiglian del Vescovo, Palaia<br />

14 Vol.-%. Strahlendes Rubingranat mit<br />

leichter Randaufhellung. Satte Nuancen<br />

von Brombeeren und Pflaumen strömen in<br />

die Nase, dahinter leicht Rosmarin und<br />

zartes Sandelholz. Spannt einen feinen<br />

weiten Bogen am Gaumen, mit samtig verwobenem<br />

Gerbstoff, geradlinig und harmonisch<br />

im Verlauf, bleibt ausgesprochen<br />

lang im Finish.<br />

usigliandelvescovo.it, € 38,–<br />

•<br />

Il Pino di Biserno Toscana IGT 2018<br />

Biserno, Bibbona<br />

14,5 Vol.-%. Sattes Rubinrot. In der Nase<br />

präzise, nach satten Waldbeeren, Hagebutten,<br />

fleischigen Kirschen, hat zarte Anklänge<br />

von Pfefferwürze und Schwarztee.<br />

Am Gaumen finessenreich und dicht gewoben,<br />

breitet sich geschliffen aus, ohne<br />

dabei an Saftigkeit zu mangeln, toller<br />

Nachdruck mit klarer Frucht und<br />

Harmonie. biserno.it, € 40,–<br />

•<br />

Indaco Toscana IGT 2018<br />

Tenuta dei Sette Cieli, Bibbona<br />

14,5 Vol.-%. Kräftiges Rubin mit nahezu undurchdringlichem<br />

Kern. Im Anriechen eine<br />

Komposition aus frischen Waldbeeren,<br />

Himbeere, dann etwas Minze, schwarzer<br />

Pfeffer und kalter Rauch. Zeigt sich sehr<br />

präsent am Gaumen mit kraftvollem Körper,<br />

vielschichtig im Geschmack, stoffig,<br />

strukturiert, mit sattem Druck, hallt noch<br />

lange nach. tenutasettecieli.com, € 40,–<br />

•<br />

Loto Toscana Rosso IGT 2017<br />

Villa Santo Stefano, Lucca<br />

14 Vol.-%. Sattes, leuchtendes Rubinrot.<br />

Sehr würzige Nase, nach Pfeffer, Graphit,<br />

leicht nach Teer, balsamisch, dann nach<br />

etwas Belüftung nach Brombeeren und<br />

schwarzem Johannisbeersirup. Am Gaumen<br />

mit erdigen Nuancen, kerniges Tannin,<br />

sehr salzig im Unterton, mit Druck im<br />

Nachhall. villa-santostefano.it, € 35,–<br />

•<br />

Mosaico Bolgheri DOC 2018<br />

Fattoria Casa di Terra, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Mittelkräftiges Ziegelrot mit<br />

dunklem Kern. Feinwürziger Duft nach<br />

schwarzen Johannisbeeren und Wacholderbeeren,<br />

dann Kakao und etwas Tabak,<br />

im Anklang Graphit. Saftig im Antrunk, mit<br />

saftiger Säure in schönem Wechselspiel<br />

mit satter Frucht, wohliger Körper mit viel<br />

Schmelz, sehr ausgewogen, mit lautem,<br />

offenherzigen Nachhall.<br />

fattoriacasaditerra.com, € 25,–<br />

•<br />

Nardo Costa Toscana IGT 2018<br />

Montepeloso, Suvereto<br />

15 Vol.-%. Leuchtendes, sattes Rubinrot. In<br />

der Nase würzig, zarter Toast, weißer Pfeffer,<br />

erinnert entfernt an Kaffeesatz und<br />

Malz, im Nachhall an eingelegte Pfirsiche.<br />

Am Gaumen saftig und strahlend, mit tollem<br />

Saft und engmaschigem Tannin, salzig,<br />

ein Jahr zusätzliche Flaschenreife hat<br />

sich sehr gelohnt, die Komponenten haben<br />

sich prächtig zusammengefügt.<br />

montepeloso.it, € 70,–<br />

•<br />

O.T. Toscana Rosso IGT 2017<br />

Oliviero Toscani, Casale Marittimo<br />

14,5 Vol.-%. Kraftvolles, leuchtendes Rubin-<br />

Violett. Intensive Nase nach Wild und<br />

Schiefergestein, dann satt nach Brombeeren.<br />

Dunkelbeerige Frucht am Gaumen,<br />

griffiges, zupackendes Tannin, kernig, im<br />

Finale leicht trocknend.<br />

toscani.com, € 29,–<br />

•<br />

Orizzonte Toscana IGT 2016<br />

Donna Olimpia 1898, Bolgheri<br />

14 Vol.-%. Satt leuchtendes Rubin mit Granatrand.<br />

Zarte Kräuternoten zieren die<br />

Nase, Rosmarin und Schlehe, dann Heidelbeere,<br />

ein Hauch roter Paprika und Lack.<br />

Wohlig im Antrunk, zeigt Fülle und feinmaschigen<br />

Gerbstoff, hat Wucht, bleibt aber<br />

trotzdem geschmeidig, mit zartem Holzeinsatz,<br />

einladend, salzig-saftiges Finish.<br />

donnaolimpia1898.it, € 90,–<br />

•<br />

Poggio Valente Toscana Rosso IGT<br />

2018, Fattoria Le Pupille, Grosseto<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

221


tasting / TOSKANA-KÜSTE<br />

14,5 Vol.-%. Strahlendes Rubinrot. In der<br />

Nase mit feinduftigen Anklängen, satte<br />

Kirschfrucht, leicht nach weißem Trüffel,<br />

würzig, nach rotem Pfeffer, öffnet sich vielschichtig.<br />

Dichtmaschiger Gaumeneintritt<br />

mit saftig-salziger Frucht, spannt sich klar<br />

über die Zunge, im Finale wiederum salzig,<br />

sehr gut gelungen dieses Jahr.<br />

fattorialepupille.it, € 28,–<br />

•<br />

Poggioraso Cabernet Franc Toscana<br />

Rosso IGT 2019, Poggioargentiera,<br />

Grosseto<br />

14,5 Vol.-%. Sattes Rubinrot. Würzige, präsente<br />

und einladende Nase, nach satter<br />

Cassisfrucht und reifen Kirschen, im Nachhall<br />

mediterrane Kräuter. Am Gaumen kernig<br />

und saftig, spannt sich toll über die<br />

Zunge, mit klarer Frucht und langem, präzisem<br />

Nachhall, saftig.<br />

poggioargentiera.com, € 35,–<br />

•<br />

Scipio Toscana IGT 2018<br />

Tenuta dei Sette Cieli, Bibbona<br />

14,5 Vol.-%. Sattes Rubin. Öffnet sich in der<br />

Nase auf Trüffelnuancen, dann nach satter<br />

Cassisfrucht, Holunderbeeren, edle Würze<br />

im Nachhall. Am Gaumen straff mit saftigkernigem<br />

Tannin, spannt sich schön über<br />

die Zunge, würzig, im Nachhall aktuell<br />

noch leicht zehrend, wird von Flaschenlagerung<br />

profitieren.<br />

tenutasettecieli.com, € 60,–<br />

•<br />

Sondraia Bolgheri Superiore DOC<br />

2018, Poggio al Tesoro,<br />

Bolgheri<br />

15 Vol.-%. Elegantes Rubinrot. Reife, ausdrucksstarke<br />

Frucht in der Nase, nach satten<br />

Kirschen, Himbeeren und Waldbeersirup,<br />

einem Hauch Salbei, unterlegt von eleganter<br />

Würze und minimalem Anklang von<br />

kaltem Rauch. Zeigt sich stoffig am Gaumen,<br />

mit engmaschigem Tannin, mit klarer,<br />

reifer Frucht, leicht nach Malz, minimale<br />

Zehrung, sollte noch etwas liegen bleiben.<br />

poggioaltesoro.it, € 55,–<br />

•<br />

BIO Sopra Cabernet Franc Costa<br />

Toscana IGT 2017<br />

Colline di Sopra, Montescudaio<br />

14,5 Vol.-%. Leuchtendes Rubinrot. In der<br />

Nase sehr verschlossen, zarter Beerenduft<br />

und grüne Würze. Am Gaumen saftig, mit<br />

klarer Frucht und finessenreichem Verlauf,<br />

zieht sich saftig über die Zunge, im Finale<br />

leicht salzig.<br />

collinedisopra.com, € 57,–<br />

•<br />

BIO Sopra Petit Verdot Costa<br />

Toscana IGT 2017<br />

Colline di Sopra, Montescudaio<br />

14 Vol.-%. Sattes, dunkel leuchtendes Rubin.<br />

In der Nase nach aufgemahlenen<br />

schwarzen Johannisbeeren, am Gaumen<br />

saftig, mit kompaktem Tannin, auch leicht<br />

salzig, dezent spürbarer Holzeinsatz, insgesamt<br />

aber sehr gut gelungen.<br />

collinedisopra.com, € 57,–<br />

•<br />

BIO Vermentino Bolgheri DOC 2019<br />

Grattamacco - Collemassari, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Strahlendes, intensives Strohgelb.<br />

In der Nase stark ausgeprägte Nuancen<br />

nach Feuerstein, Limettenzesten,<br />

Meersalz, nassem Stein, dunkler Mineralik.<br />

Am Gaumen straff, zielgerade, präzise, mit<br />

taktil mineralischem Verlauf, spannungsgeladen<br />

bis ins Finale, ein schöner Weißwein<br />

von der Küste.<br />

collemassariwines.it, € 35,–<br />

•<br />

BIO Vigna Verolla Baciòlo Sangiovese<br />

Maremma Toscana DOC 2018<br />

Valdonica, Sassofortino<br />

14,5 Vol.-%. Leuchtendes Rubinrot mit funkelndem<br />

Kern. Klare Kirschnase unterlegt<br />

von dezenter Würze, eingelegte Zwetschgen,<br />

Haselnuss, hat im Nachhall feine Nuancen<br />

nach Früchtetee. Am Gaumen mit<br />

klarem Fruchtausdruck, gepaart mit saftig-salzigem<br />

Tannin, spannt sich elegant<br />

über die Zunge, mit tollem Nachdruck.<br />

valdonica.com, € 40,–<br />

•<br />

Villa Donoratico Bolgheri Rosso<br />

DOC 2019, Argentiera, Bolgheri<br />

14,5 Vol.-%. Tiefdunkles undurchdringliches<br />

Granatrot. Öffnet sich auf schwarzen<br />

Kirschen, Preiselbeere und Mohnsamen,<br />

dahinter Walnuss und Eisen. Spannt sich<br />

saftig auf, mit lebhafter Säure, zeigt feines<br />

reifes Tannin, füllige Textur, kommt am<br />

Ende noch einmal auf reife Beerenfrucht<br />

und hält sich äußerst lange.<br />

argentiera.com, € 35,–<br />

Cabernet Franc ist an der toskanischen<br />

Küste immer weiter verbreitet.<br />

•<br />

W Dedicato a Walter Bolgheri DOC<br />

Superiore 2017<br />

Poggio al Tesoro, Bolgheri<br />

15 Vol.-%. Elegantes Rubinrot. Würzige, einladende<br />

Nase, zartes Fumé, klar nach<br />

Waldbeeren, im Anklang nach Holunderbeeren<br />

und Minze, roter Paprika, tolle<br />

Kräuterwürze. Am Gaumen sehr wuchtig<br />

und präsent, dicht in Ansatz und Verlauf,<br />

aktuell noch sehr jung, im hinteren Bereich<br />

dann etwas zehrend.<br />

poggioaltesoro.it, € 130,–<br />

•<br />

BIO Perenzo Syrah Maremma<br />

Toscana DOC 2017, Fattoria di Magliano,<br />

Magliano in Toscana<br />

14,5 Vol.-%. Kraftvolles, funkelndes Rubin-<br />

Violett. Sehr duftige Nase, eröffnet mit Noten<br />

nach Zitronenmelisse und Salbei, dann<br />

satte Kirschen und Zwetschgen. Am Gaumen<br />

kraftvoll und zupackend, entfaltet<br />

sich mit kernigem Tannin, ummantelt von<br />

süßem Schmelz, zeigt im Finale festen<br />

Druck. fattoriadimagliano.it, € 26,50<br />

•<br />

BIO Marsiliana Costa Toscana Rosso<br />

IGT 2016, Principe Corsini - Tenuta<br />

Marsiliana, Manciano<br />

14 Vol.-%. Sattes Rubin mit leichtem Granatschimmer.<br />

Zeigt sich in der Nase recht<br />

verhalten, eröffnet mit betont erdigen Noten,<br />

viel Tabak, dahinter satte Brombeerfrucht.<br />

Griffiges, präzises Tannin, eingebettet<br />

in feine Frucht, viel Druck im Finale,<br />

aber auch ein wenig harsch.<br />

principecorsini.com, € 28,50<br />

•<br />

BIO Piastraia Bolgheri Superiore<br />

DOC 2018, Michele Satta, Castagneto<br />

Carducci<br />

14 Vol.-%. Sattes Rubinrot. In der Nase sehr<br />

würzig mit Tendenz zum Animalischen,<br />

nach Trüffel, satten Amarenakirschen, reifen<br />

Zwetschgen, im Hintergrund ledrig-erdige<br />

Töne. Am Gaumen sehr würzig, sehr<br />

dunkelbeerig, öffnet sich mit dichter Textur,<br />

die dunkle Frucht und Würze sind in<br />

salziges, engmaschiges Tannin eingebettet,<br />

in sich stimmig, erdiger Kern, macht<br />

mit präventiver Lüftung noch mehr Spaß.<br />

michelesatta.com, € 39,–<br />

•<br />

Sant'Uberto Bolgheri DOC<br />

Superiore 2018, Villanoviana,<br />

Bolgheri<br />

14 Vol.-%. Leuchtendes Rubinrot. Tolle, fein<br />

gezeichnete Nase nach reifen Kirschen, reifen<br />

Himbeeren, getragen von zarter Würze,<br />

rund und einladend. Am Gaumen mit elegantem<br />

Verlauf und eng gewobenem Tannin,<br />

zeigt guten Druck, klare, rotbeerige<br />

Frucht begleitet den Trunk, warmherzig<br />

und geschliffen im Finale.<br />

villanoviana.it, € 42,–<br />

•<br />

BIO Cavaliere Toscana Rosso IGT<br />

2018, Michele Satta, Castagneto<br />

Carducci<br />

14,5 Vol.-%. Glänzendes Granatrot mit<br />

schimmerndem Kern. Im Bukett nach Heidelbeeren,<br />

eingelegten Pflaumen, Datteln,<br />

Gewürznelke, auch etwas fleischig. Tritt<br />

geschmeidig in den Mund ein mit feinmaschigem<br />

Gerbstoff, zeigt sich kraftvoll,<br />

aber geschliffen im Körper, mit viel<br />

Schmelz und Persistenz, drückt im Abgang<br />

noch einmal auf den Gaumen.<br />

michelesatta.com, € 45,–<br />

•<br />

BIO Vigna Vecchia Toscana Rosso<br />

IGT 2018, I Giusti & Zanza, Fauglia<br />

14 Vol.-%. Elegant leuchtendes Rubinrot. In<br />

der Nase verschlossen. Zeigt sich dann am<br />

Gaumen mit toller Fruchtsüße und kernigsalzigem<br />

Tannin, spannt sich schön auf,<br />

mit edlen harzigen Untertönen, lange und<br />

salzig, mediterran-würziger Ausklang.<br />

igiustiezanza.it, € 85,–<br />

•<br />

BIO Strido Toscana Rosso IGT 2016<br />

La Regola, Riparbella<br />

14,5 Vol.-%. Tiefes, dunkles Rubin. Balsamisch-ätherische<br />

Nase, Edelholz, reife<br />

Preiselbeeren, Malz, im Nachhall auf satten<br />

Herzkirschen und reifen Erdbeeren,<br />

Minze. Am Gaumen dicht gewoben, satt,<br />

mit fast öliger Textur, getragen von edlem<br />

Holzeinsatz, spannt einen weiten Bogen,<br />

langer Nachhall, bleibt lange haften.<br />

laregola.com, € 100,–<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

go.falstaff.com/toskana-kueste-21<br />

Foto: Andrew Hagen / Shutterstock<br />

222 falstaff sep <strong>2021</strong>


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tasting / SIZILIEN TROPHY<br />

INSEL-<br />

TR ÄUME<br />

Nach dem Veneto ist Sizilien die zweitgrößte Weinbauregion Italiens.<br />

Vom Meeresniveau bis auf 1000 Meter Höhe wird hier angebaut. Die dabei<br />

entstehende Vielfalt an Sorten, Lagen und Stilen ist enorm. Und moderne<br />

Kellertechnik garantiert nicht nur reife Frucht, sondern auch Frische.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER, ROSA BESLER<br />

Foto: K. Roy Zerloch / Shutterstock<br />

224 falstaff sep <strong>2021</strong>


An den Hängen des Ätna<br />

gedeihen auf Sizilien prächtige<br />

Rot- und Weißweine.<br />

Ausladende Weine mit barocker<br />

Fülle, hohem Alkoholgehalt<br />

und marmeladiger<br />

Frucht? Das war einmal!<br />

Moderne Kellertechnik mit<br />

ihren Kühlmöglichkeiten hat beim sizilianischen<br />

Wein wahre Wunder bewirkt. Hinzu<br />

kommen akkurate Arbeit im Weinberg und<br />

die richtige Wahl des Lesezeitpunkts. Das<br />

bewirkt, dass Weine aus Sizilien heute<br />

hervorragend dastehen und mit frischen,<br />

klaren Noten, Trinkfluss und Saftigkeit<br />

begeistern. Ihren mediterranen Charakter<br />

mit vollreifer Frucht (aber nie überreif) und<br />

feiner Würze behalten sie trotzdem bei –<br />

und das ist auch gut so. Schließlich lieben<br />

wir sizilianische Weine ja auch wegen der<br />

Strahlkraft der Sonne, die sie in sich tragen.<br />

Unter den Weißweinen sticht die lokale<br />

Sorte Grillo hervor. Einst diente sie primär<br />

als Grundlage für die Cuvée der Marsala-<br />

Weine. Mit der Krise des Marsala wurde es<br />

dann still um den Grillo. Ab der Jahrtausendwende<br />

wurde die Traube zunehmend<br />

reinsortig ausgebaut, und heute ist Grillo<br />

als Sicilia DOC einer der Exportschlager<br />

der Insel. Grillo behält auch bei hoher Reife<br />

gute Säurewerte und kann sehr gut altern.<br />

Bei den roten Sizilianern ist Nero d’Avola<br />

die führende Sorte, die man über die ganze<br />

Insel verstreut findet. Je nach Gebiet, Boden,<br />

Kleinklima und Ausbau zeigt der Wein<br />

verschiedene Ausprägungen. Nero-d’Avola-<br />

Weine sind in der Regel von tiefdunklem<br />

Rubin, zeigen eine intensive Nase nach<br />

dunklen Beeren – vor allem Heidelbeeren –<br />

verbunden mit feinen harzigen Noten. Am<br />

Gaumen begeistern sie mit präsentem,<br />

dichtem Tannin und frischer Säure.<br />

Und dann gibt es da noch die Weine vom<br />

Ätna – nicht nur in Italien, sondern auch<br />

international sehr gesucht. Die Hänge des<br />

höchsten aktiven Vulkans in Europa sind<br />

weitflächig mit Wein bestockt, zum Teil<br />

sind es alte, knorrige Reben, die noch<br />

unveredelt im sandigen Boden wurzeln. Bei<br />

Weiß ist Carricante die dominierende Sorte,<br />

bei Rot Nerello Mascalese. Der erbringt<br />

relativ hellfarbige Weine mit charakteristischer<br />

Frucht nach Himbeere, guter Spannung<br />

und griffigem Tannin. Übrigens:<br />

Nach burgundischem Vorbild werden die<br />

Weine zunehmend nach Lagen – am Ätna<br />

» Contrada« genannt – getrennt ausgebaut.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

225


tasting / SIZILIEN TROPHY<br />

Stoffige Weißweine aus<br />

der Sorte Grillo sind auf<br />

der ganzen Insel zu finden.<br />

SIZILIEN<br />

WEISSWEINE<br />

PLATZ<br />

BEN RYÉ 2018<br />

DONNAFUGATA<br />

Nach Birnenkompott, gedörrten<br />

Marillen, Datteln und Karamell,<br />

dazu ein Hauch Akazienhonig.<br />

Donnafugatas Ben<br />

Ryé, ein traumhafter<br />

Süßwein<br />

von der Insel Pantelleria,<br />

entwickelt<br />

sich zum Seriensieger unter den<br />

Weißweinen. Auf den Rängen<br />

folgen zwei Weißweine vom<br />

Ätna: Idda ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

von Gaja und<br />

Graci; der Contrada PC ein<br />

Chardonnay von Passopisciaro.<br />

95<br />

•<br />

Ben Ryé Passito di Pantelleria 2018<br />

Donnafugata, Marsala<br />

14,5 Vol.-%, NK. Strahlendes Bernstein mit<br />

goldenen Akzenten. Öffnet sich an der<br />

Nase komplex auf Noten von Birnenkompott,<br />

gedörrten Aprikosen, Datteln,<br />

Karamell, ein Hauch Akazienhonig. Spannt<br />

am Gaumen ein großes Kleid auf, extrem<br />

vielschichtig, mit saftigem Spiel, reife gelbe<br />

Frucht, edel anmutend, mundfüllend,<br />

trotzdem sehr ausgewogen im Verlauf mit<br />

langem ausdrucksstarkem Finale.<br />

donnafugata.it<br />

€ 58,–<br />

94<br />

•<br />

Idda Bianco Sicilia DOP 2020<br />

Idda, Giarre (CT)<br />

12,5 Vol.-%, NK. Strahlendes Strohgelb mit<br />

silbernen Reflexen. In der Nase duftig und<br />

einladend, nach saftigen Zitronen, Grapefruit,<br />

Orangenblüten, im Nachhall mit<br />

dezenten Anklängen von Feuerstein. Am<br />

Gaumen sehr saftig mit fruchtbetontem<br />

Kern, spannt sich toll auf, leicht blumig,<br />

schönes Aromenspektrum mit toller<br />

Länge und Harmonie.<br />

gajadistribuzione.it, € 40,–<br />

•<br />

Contrada PC Terre Siciliane IGP<br />

2019<br />

Passopisciaro, Castiglione di Sicilia<br />

13 Vol.-%, NK. Strahlend klares Strohgelb.<br />

Noten von Ananas, Zitronenblüten und<br />

Bergamotte dringen an die Nase, dazu<br />

Feuerstein und saftiger gelber Apfel. Trifft<br />

mit Spannung auf den Gaumen, baut sich<br />

in Schichten auf, taktil-mineralisch, dynamisch,<br />

dicht mit gutem Druck, anmutende<br />

gelbe Frucht, welche sich im Finish noch<br />

lange hält. vinifranchetti.com, € 55,–<br />

93<br />

•<br />

Family and Friends Terre Siciliane<br />

IGP 2020, Feudo Maccari, Noto<br />

Fotos: Barmalini / Shutterstock, beigestellt<br />

226 falstaff sep <strong>2021</strong>


14,5 Vol.-%, NK. Strahlendes Zitronengelb<br />

mit schimmerndem Kern. Feine Röstaromen<br />

in der Nase, Zedernholz, etwas Malz,<br />

goldgelber Apfel, im Anklang Nougat.<br />

Trifft mit Druck auf den Gaumen, zeigt viel<br />

Struktur und guten Zug, spürbarer Holzeinsatz,<br />

angenehmer Schmelz, kraftvolles Finale<br />

mit Nachdruck, klingt anhaltend aus.<br />

feudomaccari.it, € 19,50<br />

•<br />

Donna Franca Marsala Superiore<br />

Riserva, Florio, Marsala<br />

19 Vol.-%, NK. Kräftiges Bernstein mit<br />

braunen Akzenten. Markant gezeichnete<br />

Nase nach gezuckerten Pflaumen, Datteln,<br />

gebrannten Mandeln, Karamell, im Hintergrund<br />

Fichtensprossen. Zieht sich saftig<br />

über die Zunge, zeigt sich intensiv im Geschmack,<br />

gute Komplexität, frisch gerösteter<br />

Kaffee und reife Aprikose am Gaumen,<br />

viel reife Frucht und leicht salzig im<br />

Abgang. duca.it, 40,–<br />

•<br />

A' Puddara Etna Bianco DOC 2019<br />

Tenuta di Fessina, Castiglione di Sicilia<br />

13 Vol.-%, NK. Aufhellendes Zitronengelb<br />

mit grünem Schimmer. Feine Kräuter<br />

zieren die Nase, dazu grüne Paprika und<br />

kalter Tee, im Anklang Williamsbirne, etwas<br />

rauchig. Präsent und frisch im Trunk,<br />

baut sich in Schichten auf, feingliedrige<br />

Mineralität, vibrierend straff in Ansatz und<br />

Verlauf, anhaltend lang im Finale.<br />

tenutadifessina.com, € 45,–<br />

92<br />

•<br />

BIO Vigna di Mandranova Grillo<br />

Sicilia DOC 2020<br />

Alessandro di Camporeale<br />

Camporeale<br />

12,5 Vol.-%, KK. Zart schimmerndes Grüngelb.<br />

Aromen von sattem grünem Apfel<br />

und frischer Zitrone zieren die Nase, Holunder,<br />

dazu weißer Tee und etwas Rauch.<br />

Spannt sich saftig über die Zunge mit<br />

animierendem Säurespiel, lebhafte Textur,<br />

zeigt sich präzise in Ansatz und Verlauf,<br />

fein salzig im Finish, hallt lange nach und<br />

beweist tollen Trinkfluss.<br />

alessandrodicamporeale.it, € 20,–<br />

•<br />

Lalùci Grillo Sicilia DOC 2020<br />

Baglio del Cristo di Campobello<br />

Campobello di Licata<br />

13 Vol.-%, DIAM. Helles, leicht grünlich<br />

schimmerndes Zitronengelb. Duftig nach<br />

kandierten gelben Früchten, dazu Pfirsichblüten,<br />

gebackener Apfel und Nussbutter.<br />

Zieht am Gaumen saftig auf, wirkt ausgewogen,<br />

mit frischem Säurespiel, feine<br />

Mineralik, saftig im Trinkfluss, geschliffen<br />

langer Ausklang.<br />

cristodicampobello.it, € 18,–<br />

•<br />

Alta Mora Etna Bianco DOC 2020<br />

Cusumano, Partinico<br />

12,5 Vol.-%, NK. Intensiv leuchtendes<br />

Strohgelb mit Gold. Frisches Zitronengras<br />

dominiert die Nase, dazu Orangenschale,<br />

gelber Apfel und etwas Fumé. Spannt sich<br />

verwoben über die Zunge, viel Mineralität,<br />

zeigt viel Frische in Ansatz und Verlauf,<br />

animierende Salzigkeit, geht mit leichtem<br />

Nachdruck ins Finish.<br />

cusumano.it, € 15,–<br />

•<br />

Kados Sicilia DOC 2020<br />

Duca di Salaparuta, Marsala<br />

12,5 Vol.-%, NK. Blass schimmerndes Goldgelb<br />

mit silbernem Touch. Feine Nuancen<br />

nach Aprikosen, reifen Litschi und weißem<br />

Pfeffer, im Hintergrund Pampelmuse und<br />

leichtes Fumé. Zeigt sich finessenreich am<br />

Gaumen mit gut eingebetteter Säure,<br />

engmaschig in Struktur und Verlauf, feiner<br />

Druck, schöne Mineralität, hält sich<br />

anhaltend lang im Ausklang, sehr gutes<br />

Potenzial. duca.it, € 14,95<br />

•<br />

Aegades Grillo Erice DOC 2020<br />

Fazio, Fulgatore – Erice<br />

12,5 Vol.-%, NK. Blass funkelndes Goldgelb<br />

mit Grün. Ansprechende Nuancen von<br />

reifer Nektarine, getrocknete Aprikose,<br />

Orangenblüte, ein Hauch Maracuja. Die<br />

Frucht von der Nase zieht sich fein durch<br />

den Gaumen, untermalt von saftiger Säure,<br />

viel Schmelz, mittelkräftig im Gewicht,<br />

leicht salzig, anhaltender Ausklang.<br />

casavinicolafazio.it<br />

€ 12,50<br />

•<br />

Targa Marsala Superiore Riserva<br />

20<strong>06</strong> Semisecco , Florio, Marsala<br />

19 Vol.-%, DIAM. Satt leuchtendes Bernstein<br />

mit braunem Kern. Öffnet sich auf<br />

Datteln, getrocknete Aprikosen, feines<br />

Nougat, etwas Melasse, weißer Tee ummantelt<br />

das Aroma. Edle, ausgewogene<br />

Süße am Gaumen, saftige Säure im Wechselspiel<br />

mit leicht herben Würztönen,<br />

leicht ölige Textur, langer und vielschichtiger<br />

Abgang.<br />

duca.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Baglio Florio Marsala Vergine DOC<br />

2002, Florio, Marsala<br />

19 Vol.-%, NK. Intensiv leuchtendes Kupfer<br />

mit goldenem Schimmer. Geröstete Haselnüsse<br />

und Datteln zieren die Nase, dann<br />

Pfirsichmarmelade, ein Hauch Lakritze<br />

und kandierte Orangenschalen. Öffnet sich<br />

saftig, in frischem Säurekleid, satte Würze<br />

am Gaumen, vielschichtig, gut strukturiert,<br />

hallt ausgiebig nach.<br />

duca.it, € 29,95<br />

•<br />

Terre Arse Marsala Vergine Riserva<br />

2003 Secco, Florio, Marsala<br />

19 Vol.-%, DIAM. Brillant strahlendes Bernstein<br />

mit Gold. Noten von Mandarinenschale<br />

und Datteln steigen elegant in die<br />

Nase, dazu Kandis, ein Hauch Oregano.<br />

Spannt sich schwungvoll über die Zunge,<br />

zeigt feinen Schliff, sehr ausgewogen im<br />

PLATZ<br />

IDDA BIANCO 2020<br />

IDDA<br />

Nach Zitronen, Grapefruit,<br />

Orangenblüten und Feuerstein.<br />

Körper, schöne Komplexität, klingt nussig<br />

würzig nach, sehr lang. duca.it, € 14,95<br />

•<br />

Etna Bianco DOC 2019<br />

Planeta, Menfi<br />

13 Vol.-%, DIAM. Strahlendes Strohgelb. In<br />

der Nase deutlich nach nassem Stein, eine<br />

Prise Kamillenblüte, dann Zitrusfrucht und<br />

Meersalz, sogar leicht medizinal im Nachhall.<br />

Am Gaumen straff, mit präsentem<br />

Säurespiel und rassigem Zug, spannt sich<br />

schön auf, mit saftig-salzigem Nachhall,<br />

macht viel Spaß im Glas.<br />

planeta.it<br />

€ 18,–<br />

•<br />

BIO Schietto Chardonnay Terre<br />

Siciliane IGP 2015, Spadafora, Palermo<br />

13,5 Vol.-%, NK. Kräftig funkelndes Strohgelb<br />

mit goldenen Reflexen. Zarte Noten<br />

von reifen Südfrüchten, kandierte Mango,<br />

Ananasparfait, im Nachhall Bourbonvanille<br />

und Buttercreme. Spannt ein sattes<br />

Kleid auf, saftige Frische, angenehm<br />

mundfüllende Textur, viel Intensität,<br />

zeigt komplexes Spiel, exzentrisches,<br />

lautes Finale.<br />

spadafora.com, € 25,–<br />

•<br />

BIO Principe G Terre Siciliane IGP<br />

2018, Spadafora, Palermo<br />

13 Vol.-%, KK. Intensiv leuchtendes Zitronengelb.<br />

Im Aroma nach gebackenen<br />

Früchten, Blutorange, etwas Banane,<br />

PLATZ<br />

CONTRADA PC 2020<br />

PASSOPISCIARO<br />

Taktil-mineralisch, dynamisch,<br />

anmutende gelbe Frucht.<br />

Brotkruste und Mandeln. Wohlig, füllt den<br />

ganzen Gaumen aus, mit sattem Schmelz,<br />

wirkt dicht, kompakt mit mittlerer Komplexität,<br />

straffer Verlauf, trocken im Ausklang.<br />

spadafora.com, € 13,–<br />

•<br />

Buonora Etna Bianco DOC 2020<br />

Tasca d’Almerita, Palermo<br />

12 Vol.-%, NK. Zart schimmerndes Blassgelb<br />

mit silbernem Touch. Im Aroma nach<br />

frischer Limettenzeste, knackiger grüner<br />

Apfel, im Hintergrund Melissenblüte.<br />

Spannt sich saftig auf, zeigt keckes Spiel,<br />

straff, zeigt sich im Gewicht recht leicht,<br />

zügig im Trunk, viel Spannung im<br />

Ausklang, endet auf Salzzitrone.<br />

tascadalmerita.it<br />

€ 19,–<br />

•<br />

Contrada Villagrande Etna Bianco<br />

Superiore DOC 2018<br />

Barone di Villagrande, Milo<br />

13 Vol.-%, DIAM. Strahlendes, intensives<br />

Strohgelb mit zart hellgoldenen Reflexen.<br />

In der Nase fein duftig, nach Kerzenwachs,<br />

weißem Pfirsich, einem Hauch Orangenblüten,<br />

zeigt sich im Nachhall mit Anklängen<br />

von Bergamotte und Lindenblüten.<br />

Am Gaumen saftig und klar, mit tollem<br />

Spannungsbogen, salzig-saftiger Verlauf<br />

mit harmonischem Spiel, bleibt lang und<br />

sauber haften.<br />

villagrande.it<br />

€ 40,–<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

227


tasting / SIZILIEN TROPHY<br />

Nerello Mascalese ist die<br />

wichtigste Rotweinsorte<br />

am Ätna.<br />

SIZILIEN<br />

ROTWEINE<br />

PLATZ<br />

FRANCHETTI 2019<br />

PASSOPISCIARO<br />

Tolle Stoffigkeit und Konzentration,<br />

zugleich aber auch klare und präzise<br />

Frucht, nach Kirschen und Brombeeren.<br />

Bei den sizilianischen<br />

Rotweinen dominiert<br />

der Ätna.<br />

Bester Wein ist<br />

aber kein Nerello<br />

Mascalese, sondern der<br />

Franchetti von Passopisciaro.<br />

Der besteht aus Petit Verdot und<br />

Cesanese d’Affile. Es folgen der<br />

Barbagalli von Pietradolce und<br />

der Klassiker Riserva del Conte<br />

von Tasca d’Almerita.<br />

96<br />

•<br />

Franchetti Terre Siciliane IGP 2019<br />

Passopisciaro, Castiglione di Sicilia<br />

14 Vol.-%, NK. Ausdrucksstark, nach Kirschsirup,<br />

reifen Brombeeren, Graphit, ein<br />

Hauch Traubensaft, im Nachhall elegante<br />

Würze. Mit toller Stoffigkeit und Konzentration,<br />

ohne dabei zu füllig zu wirken,<br />

klare und präzise Frucht, spannt sich weit<br />

auf, herzhaft, engmaschig, lang.<br />

vinifranchetti.com, € 115,–<br />

•<br />

Barbagalli Etna Rosso DOC 2017<br />

Pietradolce, Castiglione di Sicilia<br />

15 Vol.-%, NK. Vielschichtig, nach getrockneter<br />

Johannisbeere, Hagebutte, viel<br />

Kräuterwürze, Wacholder, Sanddorn, im<br />

Hintergrund zarter Malzkaffee. Saftig, mit<br />

viel präsenter Frucht, feiner Gerbstoff,<br />

kompakt und mit geradliniger Struktur, edler<br />

Druck bis zum Ende, kommt im Abgang<br />

immer wieder. pietradolce.it, € 125,–<br />

•<br />

Riserva del Conte Contea di<br />

Scalafani DOC 2016<br />

Tasca d’Almerita, Palermo<br />

13 Vol.-%, NK. Ausgewogen, vielschichtig,<br />

zugleich filigran. Sehr saftig, dicht, mit<br />

klarer Frucht und engmaschigem umhüllendem<br />

Tannin, zeigt eleganten Druck,<br />

baut sich in vielen Schichten auf, Länge<br />

und Finesse. tascadalmerita.it, € 130,–<br />

95<br />

•<br />

Serra della Contessa Particella<br />

No. 587 Etna Rosso Riserva DOC 2015<br />

Benanti, Viagrande<br />

13,5 Vol.-%, NK. Nach reifen Walderdbeeren,<br />

Blutorangen, einem Hauch Hagebutten,<br />

weißes Rosenblatt, komplex und einladend.<br />

Klar und finessenreich, mit kühlem<br />

Fruchtkern, dichtes Tannin stützt den Verlauf,<br />

spannt einen sehr eleganten Bogen<br />

bis ins Finale. benanti.it, € 85,–<br />

•<br />

Contrada C Terre Siciliane IGP 2019,<br />

Passopisciaro, Castiglione di Sicilia<br />

15 Vol.-%, NK. Nach kleinen Erdbeeren,<br />

Fotos: Francesco Di Grigoli / Shutterstock, beigestellt<br />

228 falstaff sep <strong>2021</strong>


FÜR DIE ZUKUNFT DES AHR-WEINBAUS –<br />

EIN SPENDENAUFRUF<br />

©VDP by Peter Bender<br />

EIN FINANZIELLES HILFSPAKET FÜR DEN GESAMTEN WEINBAU AN DER AHR.<br />

WIE KÖNNEN WIR HELFEN?<br />

UM DIE VERARBEITUNG DES GESCHEHENEN UND DEN MIT INVESTITIONEN VERBUNDENEN WIEDERAUFBAU<br />

ETWAS SORGLOSERZU GESTALTEN, HABEN WIR UNS ENTSCHIEDEN DIESEN SPENDENAUFRUF ZU STARTEN.<br />

GEMEINSAM MIT IHNEN MÖCHTEN WIR EIN FINANZIELLES HILFSPAKET FÜR DEN WEINBAU AN DER AHR SCHAFFEN,<br />

DAS ALLEN WINZERINNEN UND WINZERN IN DIESER SCHWIERIGEN ZEIT HOFFNUNG UND ZUVERSICHT VERLEIHT.<br />

WIE FUNKTIONIERT DIE SPENDE?<br />

DER SPENDENBEITRAG IST FREI WÄHLBAR UND KANN DIREKT AN DEN VEREIN „DER ADLER HILFT E.V.“ ÜBERWIESEN WERDEN.<br />

ALLE SPENDEN KOMMEN DEM WIEDERAUFBAU DER GESAMTEN WEINBAUREGION AHR ZUGUTE.<br />

SPENDENKONTO: DER VDP.ADLER HILFT E.V.<br />

RHEINGAUER VOLKSBANK<br />

IBAN: DE 21 5109 1500 0000 2045 28<br />

BIC: GENODE51RGG<br />

BETREFF: SOLIDARITÄT AHR WEINBAU<br />

ODER VIA PAYPAL AN:<br />

DERADLERHILFT@VDP.DE<br />

BETREFF: SOLIDARITÄT AHR WEINBAU


tasting / SIZILIEN TROPHY<br />

Johannisbeeren, Wacholderbeeren, leicht<br />

lehmig, im Anklang Lederwürze und<br />

Schwarztee. Baut sich lebendig auf, mit<br />

schönem Druck, fein verwobenes Tannin,<br />

sehr finessenreich, trotzdem zupackend im<br />

hinteren Teil, klingt auf feinen salzigen Noten<br />

aus. vinifranchetti.com, € 60,–<br />

94<br />

•<br />

BIO MNRL Vigna di Mandranova<br />

Syrah Sicilia DOC 2017<br />

Alessandro di Camporeale<br />

Camporeale<br />

14,5 Vol.-%, NK. Einladend und duftig, nach<br />

satten Herzkirschen, Preiselbeermarmelade,<br />

einer Prise Harz und Schokoladenpulver.<br />

Dicht und satt, mit engmaschigem<br />

Tannin und tollem Spannungsbogen, klare,<br />

kompakte Frucht, toller, langer Abgang.<br />

alessandrodicamporeale.it<br />

€ 40,–<br />

•<br />

Rovittello Particella N. 341 Etna<br />

Rosso Riserva DOC 2015<br />

Benanti, Viagrande<br />

13,5 Vol.-%, NK. Komplexes Bukett nach Johannisbeeren,<br />

reifen Hagebutten, getrockneten<br />

Rosenblättern, Lorbeer und nassem<br />

Stein. Sehr dicht, mit fein verwobenem<br />

Gerbstoff, engmaschig, elegant, zeigt<br />

schöne Harmonie, im Abgang anhaltend,<br />

auf straffer Mineralität, beachtlicher Nachhall.<br />

benanti.it, € 85,–<br />

•<br />

Mille e Una Notte Sicilia Rosso DOC<br />

2017, Donnafugata, Marsala<br />

13,5 Vol.-%, NK. Nach vielen reifen, dunklen<br />

Beeren, unterlegt von zartem Würzeton,<br />

ein Hauch Edelholz und Milchschokolade<br />

runden das Bukett ab. Sehr saftig mit<br />

strahlender Frucht, gestützt von griffigem<br />

Tannin, balsamisch-mineralischer Touch,<br />

leicht erdig, im Nachhall mit Druck, gute<br />

Länge. donnafugata.it, € 59,50<br />

•<br />

Fragore Etna Rosso Contrada<br />

Montelaguardia DOC 2018<br />

Donnafugata, Marsala<br />

14 Vol.-%, NK. Öffnet sich auf Nuancen von<br />

frischer Brombeere, Waldbeerjoghurt,<br />

feinste Nougatcreme und Feuerstein.<br />

Kommt mit kompakter Struktur, zeigt Grip<br />

und viel Mineralität, stoffiges Tannin legt<br />

sich über die Zunge, satt im Körper, drückt<br />

im Finale nochmals auf den Gaumen.<br />

donnafugata.it, € 59,50<br />

•<br />

Duca Enrico Terre Siciliane IGP 2017,<br />

Duca di Salaparuta, Marsala<br />

14 Vol.-%, NK. Nach Preiselbeeren, Cassis,<br />

ein Hauch Eisen, nasser Stein, leicht erdig,<br />

filigrane, elegante Würze im Nachhall.<br />

Ausdrucksstark, mit klarer Frucht, zeigt<br />

sich elegant und mit eng verwobenem<br />

Tannin, toller balsamischer Unterton,<br />

schöne Länge, mit Nachdruck.<br />

duca.it, € 60,–<br />

•<br />

Palari Faro DOC 2014<br />

Palari, San Stefano Briga<br />

14 Vol.-%, NK. Balsamisch-würzig, nach<br />

nassem Stein, medizinal, im Nachhall nach<br />

reifen Preiselbeeren. Erdig, öffnet sich mit<br />

Grip, klare Frucht mit betont würzigem<br />

Verlauf, hat eigenen Charakter, im Finale<br />

leicht trocknend, sollte man vorher<br />

dekantieren. palari.it, € 50,50<br />

•<br />

Erse 1911 Contrada Moscamento<br />

Etna Rosso DOC 2018<br />

Tenuta di Fessina, Castiglione di Sicilia<br />

13 Vol.-%, NK. Fein nach roter Johannisbeere,<br />

Himbeergelee, etwas Kardamom und<br />

dunkler Schokolade. Spannt ein elegant<br />

geschliffenes Kleid auf, zeigt lebendigen<br />

Trunk, fein verwobenes Tannin, mit Präzision<br />

und Zug, endet auf satten Kirschen<br />

mit feiner Salzigkeit, purer Trinkfluss.<br />

tenutadifessina.com, € 30.-<br />

•<br />

Achilles Syrah Sicilia DOC 2017<br />

Zisola, Noto<br />

14,5 Vol.-%, NK. Nach satten Himbeeren<br />

und Waldfrüchten, zarte Pflaume, minimale<br />

Pfefferwürze, im Nachhall ein Hauch<br />

Milchschokolade. Am Gaumen dicht und<br />

mit Grip, spannt sich saftig und klar über<br />

die Zunge, spannender Verlauf, bleibt<br />

lange haften. mazzei.it, € 29,50<br />

93<br />

•<br />

Lu Patri Nero d'Avola Sicilia DOC<br />

2017, Baglio del Cristo di Campobello<br />

Campobello di Licata<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Öffnet sich auf reifen<br />

Pflaumen, schwarzen Johannisbeeren,<br />

Gewürznelken und feinen Zedern, hat im<br />

Ausklang etwas zart Animalisches. Spannt<br />

sich fein über den Gaumen, rund im Körper,<br />

verwobener und gut eingebundener Gerbstoff,<br />

ausgewogen, mit Zug im Finale.<br />

cristodicampobello.it, € 26,–<br />

•<br />

Contrada Dafara Galluzzo<br />

Etna Rosso DOC 2019<br />

Benanti, Viagrande<br />

13,5 Vol.-%, NK. Nach frischen Hagebutten,<br />

Preiselbeeren, dazu gemischte Kräuter.<br />

Legt sich fein stoffig an, wirkt frisch in der<br />

Säure, guter Zug und viel Finesse, nochmals<br />

zupackend im Finale, gutes Potenzial.<br />

benanti.it, € 35,–<br />

•<br />

Contrada Feudo di Mezzo Etna<br />

Rosso DOC 2017<br />

Cottanera, Castiglione di Sicilia<br />

14 Vol.-%, NK. Feinduftig und rotbeerig, mit<br />

einem Hauch Meersalz, kaltem Rauch, im<br />

Nachhall nach Eisen und leicht erdig. Dicht<br />

und straff, kraftvolles, enges Tannin, herzhaft,<br />

spannt sich lang über die Zunge,<br />

erdiges Finish. cottanera.it, € 35,–<br />

•<br />

Contrada Zottorinoto Etna Rosso<br />

Riserva DOC 2016<br />

PLATZ<br />

BARBAGALLI 2017<br />

PIETRADOLCE<br />

Getrocknete Johannisbeere und<br />

Hagebutte, viel Kräuterwürze.<br />

Cottanera, Castiglione di Sicilia<br />

14 Vol.-%, NK. Tolle, einladende Nase nach<br />

reifen Kirschen, reifen Waldbeeren, einem<br />

Hauch Salbei und kaltem Rauch. Am Gaumen<br />

sehr engmaschig und herzhaft, mit<br />

reifer, klarer Frucht und dichtem Tannin,<br />

spannt sich bestimmt und ausgewogen<br />

über die Zunge, elegant und lang.<br />

cottanera.it, € 85,–<br />

•<br />

Mahâris Syrah Sicilia DOC 2018<br />

Feudo Maccari, Noto<br />

14,5 Vol.-%, NK. Sehr würzig, leicht animalisch,<br />

im Nachhall nach reifen und satten<br />

Kirschen, pfefferwürzig. Mit klarer und<br />

strahlender Frucht, unterlegt von feiner<br />

Würze, zeigt griffiges Tannin, saftig, im<br />

Finale leicht salzig, stoffig und lang.<br />

feudomaccari.it, € 26,50<br />

•<br />

Archineri Etna Rosso DOC 2018<br />

Pietradolce, Castiglione di Sicilia<br />

14 Vol.-%, NK. Ausgeprägter Duft nach<br />

getrockneten Himbeeren, Preiselbeermarmelade,<br />

etwas weißer Pfeffer und nasser<br />

Stein. Spannt sich mit feinmaschigem<br />

Tannin auf, knackige Frische, harmonisch<br />

in Ansatz und Verlauf, sehr frisch im Trunk,<br />

kommt immer wieder.<br />

pietradolce.it, € 38,–<br />

•<br />

Maroccoli Syrah Sicilia Menfi DOC<br />

2017, Planeta, Menfi<br />

14,5 Vol.-%, NK. Ausdrucksstark, nach<br />

PLATZ<br />

RISERVA DEL CONTE 2016<br />

TASCA D'ALMERITA<br />

Ausgewogen und vielschichtig,<br />

zugleich filigran.<br />

vielen reifen schwarzen Beeren, nach etwas<br />

Zeit Brombeere und schwarze Johannisbeere,<br />

im Nachhall Minze. Satt und mit<br />

engmaschigem Tannin, spannt sich auf<br />

klarer, frischer Frucht auf, verwoben,<br />

stoffig, anhaftend und lang, toller Syrah.<br />

planeta.it, € 20,–<br />

•<br />

BIO Schietto Merlot Sicilia IGP 2016<br />

Spadafora, Palermo<br />

13,5 Vol.-%, NK. Tolle Nase mit primär blumigen<br />

Komponenten, Heidelbeeren, einem<br />

Hauch schwarze Holunderbeeren, Salbei,<br />

im Nachhall Erdbeermarmelade. Präsent<br />

und mit sehr klarer Frucht, zeigt erdig-kerniges<br />

Tannin, spannt sich weit über die<br />

Zunge, kühler Fruchtkern mit langem<br />

Nachhall. spadafora.com, € 25,–<br />

•<br />

BIO Schietto Nero d'Avola Sicilia IGP<br />

2014, Spadafora, Palermo<br />

14 Vol.-%, NK. Komplex, mit reifen Nuancen<br />

von Schwarzkirsche, Pflaumenkompott,<br />

Walnüssen, leicht balsamischer Touch, im<br />

Hintergrund Fichtensprossen. Spannt sich<br />

wohlig auf, mit feinmaschig verwobenem<br />

Tannin, zeigt sich kraftvoll, aber mit Schliff<br />

und saftigem Trunk.<br />

spadafora.com, € 25,–<br />

Alle Verkostungsnotizen<br />

online unter<br />

go.falstaff.com/sizilien-trophy-21<br />

Fotos: beigestellt<br />

230 falstaff sep <strong>2021</strong>


NACHBERICHT<br />

XXXXXXXXXXX<br />

FALSTAFF MEETS CASINO BADEN-BADEN<br />

EINE EXKLUSIVE WEINREISE DURCH ITALIEN<br />

Das Casino Baden-Baden bot den<br />

würdigen Rahmen für die exklusiven<br />

Gaumenfreuden.<br />

La vita è bella! Ganz besonders<br />

genossen die<br />

Gäste am 16. Juli die gelöste<br />

Stimmung der Kooperation<br />

des Casinos Baden-Baden<br />

mit dem Restaurant »The Grill«<br />

und <strong>Falstaff</strong> als ersten Event<br />

nach dem Lockdown. Wie<br />

könnte man das Leben besser<br />

feiern als mit italie nischen Köstlichkeiten<br />

aus Küche und Keller!<br />

Der Abend stand im Zeichen<br />

eines erlesenen Fünf-Gänge-Menüs<br />

von Küchenchef Mario<br />

Provenzano und korrespondierender<br />

Spitzen-Weine der unterschiedlichen<br />

Regionen<br />

Italiens.<br />

Gekonnt, mit viel Charme<br />

und seiner profunden Kenntnis<br />

der italienischen Wein- und<br />

Genussszene, führte <strong>Falstaff</strong>-<br />

Chefredakteur Italien, Othmar<br />

Kiem, durch den Abend. Die<br />

Gäste genossen das wahrlich<br />

exklusive Dinner in dieser einzigartigen<br />

Atmosphäre und<br />

waren von der Mischung aus<br />

modernem Lifestyle und Belle<br />

Epoque des Casinos Baden-<br />

Baden wieder einmal begeistert.<br />

Ein Ausklang in den klassizistischen<br />

Spielsälen des Casinos<br />

Baden-Baden war der perfekte<br />

Abschluss dieser Veranstaltung<br />

der Extraklasse!<br />

Viele der Gäste freuen sich<br />

bereits heute darauf, wenn es<br />

wieder heißt: »<strong>Falstaff</strong> meets<br />

Casino Baden-Baden«.<br />

Fotos: Kirill Wagner / Citystuff<br />

Die kulinarische Italien-Rundreise in fünf Gängen von Küchenchef Mario<br />

Provenzano nützte <strong>Falstaff</strong>-Italien-Chefredakteur Othmar Kiem (oben)<br />

für perfekte Weinbegleitungen vom Besten, das Italien zu bieten hat.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

231


ANKÜNDIGUNG<br />

CHAMPAGNERGALAS<br />

PRICKELNDER GENUSS MAL DREI<br />

DÜSSELDORF<br />

TERMIN:<br />

Montag, 11. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />

ORT:<br />

Derag Living Hotel De Medici<br />

Mühlenstraße 31<br />

40213 Düsseldorf<br />

Hochkarätig und geschichtsträchtig:<br />

das »Derag Living Hotel De Medici«<br />

in Düsseldorf.<br />

<strong>Falstaff</strong> lässt die Korken wieder<br />

knallen: Im Oktober haben die<br />

<strong>Falstaff</strong>-Leser erneut die besondere<br />

Gelegenheit, bei den exklusiven<br />

<strong>Falstaff</strong> Champagnergalas eine vielfältige<br />

Auswahl verschiedener Champagner<br />

zu verkosten!<br />

Mindestens 25 Champagnerhäuser,<br />

darunter große Namen ebenso wie<br />

spannende Geheimtipps, präsentieren<br />

mehr als 75 verschiedene<br />

Champagner.<br />

Genießen Sie die Vielfalt der<br />

Schaumweine aus der Champagne im<br />

edlen Ambiente! Der Ticketverkauf<br />

für die einzigartigen Champagner-<br />

Degustationen in Düsseldorf, Frankfurt<br />

und Berlin ist gestartet! Nicht nur<br />

Genuss, sondern auch Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit stehen dabei an oberster<br />

Stelle: Der Zutritt erfolgt nach den<br />

zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen<br />

gesetzlichen Vorgaben.<br />

INFO GALAS<br />

TICKETS<br />

unter falstaff.de/events<br />

Vorverkauf: € 59,–<br />

Gourmetclubmitglieder und Abonnenten<br />

im VVK: € 49,–<br />

FRANKFURT<br />

TERMIN:<br />

Dienstag, 12. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />

ORT:<br />

Steigenberger Frankfurter Hof<br />

Am Kaiserplatz, Bethmannstraße 33<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

Luxuriöses Ambiente der Extraklasse<br />

im »Steigenberger Frankfurter Hof«<br />

BERLIN<br />

TERMIN:<br />

Mittwoch, 13. Oktober <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />

ORT:<br />

Berlin Capital Club<br />

Mohrenstraße 30<br />

10117 Berlin<br />

»Berlin Capital Club«:<br />

Die Lage über dem<br />

Gendarmenmarkt ist<br />

einzigartig.<br />

Fotos: beigestellt, CCA Projekt GmbH, Guido Leifhelm<br />

232 falstaff sep <strong>2021</strong>


ANKÜNDIGUNG<br />

SELEKTION DEUTSCHER LUXUSHOTELS MEETS FALSTAFF GOURMETCLUB<br />

ACHT BESONDERE EINLADUNGEN<br />

FÜR ANSPRUCHSVOLLE GENIESSER<br />

Die Selektion Deutscher Luxushotels,<br />

der einzigartige Verbund<br />

sieben deutscher Häuser<br />

und des österreichischen Schloss Fuschl<br />

Resort & Spa, hat in den kommenden<br />

Monaten für <strong>Falstaff</strong>-Gourmetclub-<br />

Mitglieder ganz besondere Highlights<br />

im Programm.<br />

Den Auftakt des exklusiven Einladungsreigens<br />

macht das Fairmont<br />

Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg,<br />

das seinen neuen Weinkeller einweiht.<br />

Ein paar der größten Schätze daraus<br />

werden am 13. September <strong>2021</strong> mit<br />

passender Speisenbegleitung zu einer<br />

wahren Genuss-Sinfonie komponiert.<br />

TRÜFFEL-TIPPS<br />

Am 17. Oktober geht es im Excelsior<br />

Hotel Ernst in Köln um den feinsten aller<br />

Pilze: Spitzenkoch Ralf Bos begleitet<br />

ein fünfgängiges Trüffeldinner, das in<br />

der »Hanse Stube« mit edlen Tropfen<br />

aus dem Piemont geboten wird.<br />

Gourmetclub-Mitglieder erhalten<br />

20 Prozent Nachlass<br />

auf den Einlass und sind<br />

zum Meet & Greet mit<br />

dem Küchenteam eingeladen.<br />

Am 11. November gibt<br />

es eine zweite Chance auf<br />

Trüffel: Im Breidenbacher Hof<br />

in Düsseldorf lädt Philipp Ferber<br />

zum Trüffel-Circle ein. Das Fünf-Gang<br />

Menü begleitet Trüffelexperte Dario<br />

Perno mit Tipps und Anekdoten.<br />

Gourmetclub-Mitglieder erhalten auch<br />

hier ermäßigten Einlass.<br />

GIPFELTREFFEN DER KÖCHE<br />

Am 13. November lädt Sternekoch<br />

Ronny Siewert befreundete Spitzenköche<br />

aus ganz <strong>Deutschland</strong> zum<br />

gemeinsamen Kochen ins Grand Hotel<br />

Heiligendamm ein. Gourmetclub-Mitglieder<br />

erhalten 20 Prozent Nachlass<br />

auf den Einlass und ein Meet & Greet<br />

hinter den Kulissen des Spitzenköche-<br />

Gipfeltreffens.<br />

Den ganzen Herbst über gilt für<br />

Gourmetclub-Mitglieder im Severin*s<br />

Resort & Spa auf Sylt, in Brenners<br />

Park Hotel & Spa sowie im Schloss<br />

Fuschl: Beim Restaurant-Besuch geht<br />

ein Aperitif nach Wunsch auf‘s Haus,<br />

zudem die Türen in die Küche für<br />

einen Blick hinter die Kulissen auf.<br />

Im Mandarin Oriental Munich, das<br />

das einzige »Matsuhisa«-Restaurant<br />

von Ausnahmekoch Nobu Matsuhisa<br />

beherbergt, genießen Gourmetclub-<br />

Mitglieder zehn Prozent Ermäßigung<br />

auf den stadtberühmten Sonntagsbrunch.<br />

Philipp Ferber (oben)<br />

lädt zum Trüffel-Circle,<br />

auf Schloss Fuschl sind<br />

Gourmetclub-Mitglieder<br />

zum Blick hinter die<br />

Kulissen eingeladen.<br />

INFO<br />

Vorherige Anmeldung erforderlich.<br />

Bitte informieren Sie sich auf<br />

falstaff.de/events<br />

Von Heiligendamm<br />

(oben)<br />

im Norden<br />

bis München<br />

(links) im Süden:<br />

Die Selektion<br />

Deutscher<br />

Luxushotels<br />

umfasst<br />

die<br />

exklusivsten<br />

Häuser des<br />

Landes.<br />

Das Fairmont Vier Jahreszeiten<br />

(oben) weiht seinen<br />

neuen Weinkeller gebührend<br />

ein. Spitzenkoch Ronny<br />

Siewert (unten) lädt zu<br />

einem Gipfeltreffen der Köche<br />

an die Ostsee.<br />

sep <strong>2021</strong><br />

falstaff<br />

233


epilog / NACHGEFRAGT<br />

SAGEN SIE EINMAL,<br />

BJÖRN WITTE …<br />

BJÖRN WITTE<br />

Björn Witte ist CEO und<br />

Managing Partner der Blue<br />

Horizon AG. Der 2016 gegründete Impact-<br />

Investor aus Zürich hat sich auf alternative<br />

Proteine spezialisiert. Darunter<br />

versteht man Lebensmittel, die tierischen<br />

Produkten wie Fleisch, Seafood oder Milch<br />

nachempfunden sind, aber pflanzenoder<br />

zellbasiert hergestellt werden.<br />

Zum Portfolio von Blue<br />

Horizon zählen mehr<br />

als 50 Firmen.<br />

WIRD BEYOND MEAT<br />

DAS NÄCHSTE AMAZON?<br />

INTERVIEW PHILIPP ELSBROCK<br />

FALSTAFF Das Geschäft mit Fleisch-Alternativen gilt als künftiger Milliardenmarkt, der kalifornische Hersteller Beyond<br />

Meat hat seinen Wert binnen zwei Jahren verfünffacht. Wird die Firma das nächste Amazon?<br />

BJÖRN WITTE Auf jeden Fall steht der Erfolg des Unternehmens für eine Ablösung: Erstmals besteht die Chance, ein fleischähnliches<br />

Produkt zu branden, also unter Markennamen zu verkaufen. Das geht mit Fleisch nur begrenzt. Ähnlich wie andere Firmen<br />

auf diesem Niveau ist Beyond Meat deshalb so erfolgreich, weil das Produkt schmeckt. Sonst kauft der Konsument nur einmal.<br />

Beyond Meat hat sicher das Potenzial, zum Global Food Player wie Nestlé oder Unilever zu werden.<br />

Zusammen mit der Unternehmensberatung BCG haben Sie für 2025 den »Peak Meat« prognostiziert – danach soll der Fleischkonsum<br />

in Europa und Nordamerika abnehmen. Wie kommen Sie darauf?<br />

Wenn das Wachstum von alternativen Fleischprodukten anhält und sich die Technologien weiter entwickeln, sinkt der Preis.<br />

Pflanzenbasierter Fleischersatz lässt sich immer effizienter herstellen. Die Kosten für Fleisch steigen dagegen, weil Ressourcen<br />

wie Wasser und Land kostbarer werden. Im besten Fall wächst der Anteil von Fleischalternativen im Vergleich zu Fleisch in<br />

den nächsten Jahren rasant. Wir stehen ja noch am Anfang. Ein Curry auf Erbsenbasis von Like Meat schmeckt lecker,<br />

doch die Technik dahinter bietet noch viel Verbesserungspotenzial. Bildlich gesprochen: Wir sind auf dem Stand von<br />

einem iPhone 4, aber noch ein gutes Stück entfernt vom iPhone 12.<br />

Welche Auswirkungen wird die neue Protein-Welt auf unseren Alltag haben?<br />

Wir können uns noch gar nicht vorstellen, wie sehr sich unsere Ernährung ändern wird. Nach Fleisch<br />

wird es um Seafood gehen, Ersatzprodukte für Milch sind in der Erprobung. In wenigen Jahren<br />

könnten wir so weit sein, dass eine Käserei mit den bestehenden Anlagen weiterbetrieben werden<br />

kann, aber nicht mehr mit Milch, sondern mit baugleichen Inhaltsstoffen. In zehn<br />

Jahren sind zellbasierte Fleischalternativen marktreif. Vielleicht wird es künftig<br />

eine Proteintheke geben. Wir werden nicht alle zu Veganern. Aber<br />

Proteinalternativen werden so gut schmecken, dass die<br />

Leute sie ab und zu essen wollen.<br />

Fotos: Nadianb / Shutterstock, Gaus Alex / Shutterstock, Tatyana Berkovich / Shutterstock<br />

234 falstaff sep <strong>2021</strong>


Sehnsuchtsort<br />

oder place to be?<br />

ALLES UND NOCH VIEL MEHR:<br />

#VISITBADENBADEN

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