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Ihr Redaktionsteam - katholischen Kirchengemeinde St. Aegidius in ...

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Die „Annabildchen“ 18. Jahrhundert an. Die Jahreszahl 1618, die nach der<br />

Die Geschichte unserer <strong>St</strong>adt berichtet immer wieder von kürzlich erfolgten Renovierung wieder angebracht wurde,<br />

Schicksalsschlägen, die den Ort und se<strong>in</strong>e Bewohner weist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Entstehungszeit vor der Pestepedemie. Wenn<br />

trafen. In den Jahren 1665/66 wütete die Pest. Von den die Zahl richtig überliefert ist, könnte dies als Indiz dafür<br />

Ereignissen legen vor allem die E<strong>in</strong>tragungen <strong>in</strong> den Kirch- angesehen werden, dass zum<strong>in</strong>dest dieses Heiligenenbüchern<br />

beredtes Zeugnis ab. In unserer Zeit hat häuschen nicht <strong>in</strong> direktem Zusammenhang mit der Pest<br />

Heimatdichter Franzjosef Schneider <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Erzäh- steht.<br />

lungen „Der große <strong>St</strong>erb“ und „Fuhrmann des Todes“ Das „Annabildchen“ an der Bergstraße / Ecke Kreuzwei-<br />

Episoden der schrecklichen Geschichte nachgezeichnet, denstraße vor e<strong>in</strong>em Fachwerkhaus des 18. Jahrhunderts,<br />

wie sie sich im Volksmund lebendig erhalten hat. Wenn trägt auf se<strong>in</strong>em Giebel e<strong>in</strong> Kreuz. Die Jahreszahl wurde<br />

auch die Zahl der Pesttoten bei weitem nicht so groß war, später h<strong>in</strong>zugefügt und weist nicht aus das eigentliche<br />

wie die „Successio Pastorum <strong>in</strong> Honeff“ von Franz Xaver „Pestjahr“ h<strong>in</strong>. Die <strong>St</strong>atue der hl. Anna <strong>in</strong> spitzbogiger<br />

Trips angibt, so war die Pestepidemie sicher e<strong>in</strong>e der Nische stammt aus jüngerer Zeit.<br />

furchtbarsten Heimsuchungen <strong>in</strong> der Geschichte Honnefs.<br />

Damals - so erzählt die Überlieferung - legten die Honnefer<br />

Dr. Karl Günter Werber (Text)<br />

Bürger das Gelöbnis ab alljährlich zur Servatiuskapelle zu<br />

pilgern. Auch „ste<strong>in</strong>erne“ Er<strong>in</strong>nerungen an jene Jahre Abb. Seite 8: Die Anna-Kapelle, historische Ansichtskarte / Die<br />

haben die Zeit überdauert: die Pesthäuschen, <strong>in</strong> Honnef Kommunionsbank / Die Tabernakeltür, Fotos von Dr. Herbert<br />

„Annabildchen“ genannt.<br />

Breuer, Abb. Seite 9: Die Wurzelkrippe, Dr. Herbert Breuer<br />

Seit dem ausgehenden Mittelalter wurde die hl. Anna stark<br />

verehrt. Neben dem hl. Rochus und Sebastian, die vor<br />

allem als Schutzpatrone gegen die Pest galten, wurde auch<br />

die hl. Anna angerufen. Jedenfalls sche<strong>in</strong>t das im Honnefer<br />

Raum so gewesen zu se<strong>in</strong>, obwohl geschichtliche Quellen<br />

und mündliche Tradition nichts Zuverlässiges überliefern<br />

und viele unklar bleibt. So teilt die erhaltene Inschrift am<br />

Selhofer Bildstöckchen nichts über den Grund der <strong>St</strong>iftung<br />

mit und erwähnt den Namen der hl. Anna nicht. Auch trägt<br />

es ke<strong>in</strong>e Darstellung der Heiligen, vielmehr e<strong>in</strong>e Holzsculptur<br />

der Madonna mit dem Jesusk<strong>in</strong>d. Doch ist es im<br />

Pestjahr 1666 errichtet worden, und die Überlieferung -<br />

wenn sie auch übertreibend von nur zwölf Selhofer<br />

Überlebenden berichtet- bezieht es immerh<strong>in</strong> auf die Pest.<br />

Es heißt, die verschont Gebliebenen hätten sich hier zum<br />

geme<strong>in</strong>samen Gebet versammelt. Wie es sich aber um die<br />

Entstehung der „Annabildchen“ auch verhalten mag:<br />

gleich den Wegkreuzen s<strong>in</strong>d sie volkstümliche Denkmäler<br />

der Frömmigkeit früherer Generationen.<br />

Das größte Annabildchen steht <strong>in</strong> Rommersdorf, an der<br />

Gartenmauer der „Villa Schaafhausen“. Auf dem massiven,<br />

bruchste<strong>in</strong>gemauerten Unterbau ruht e<strong>in</strong> geschweiftes,<br />

<strong>in</strong> der Form noch barockes Dach. Das hölzerne Abschlussgitter,<br />

das leider dem Blick kaum E<strong>in</strong>lass gewährt,<br />

stammt aus neuerer Zeit. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Altartisch trägt die<br />

<strong>St</strong>atue der hl. Anna, e<strong>in</strong>e Arbeit des ausgehenden 19.<br />

Jahrhunderts. Teile der schlichten Ausstattung, zwei aus<br />

Holz geschnittene Tafeln, figürliche Darstellungen (Maria<br />

und Johannes? Fragmente e<strong>in</strong>er größeren Komposition,<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich Kreuzigungsgruppe), gehören noch dem

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