Ihr Redaktionsteam - katholischen Kirchengemeinde St. Aegidius in ...
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die Woche fuhr er nach Köln zum Meisterkurs. Dann<br />
kaufte er nach und nach von se<strong>in</strong>em ersparten Geld jeweils<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Figürchen für den Kaufladen. Zu Weihnachten<br />
stand ich staunend vor diesem Prachtstück! (J.M.)<br />
1951<br />
besorgte me<strong>in</strong> Vater auf manchen Umwegen für mich<br />
e<strong>in</strong>en gebrauchten Kaufladen. Den renovierte er <strong>in</strong><br />
stundenlanger Arbeit, wenn ich im Bett lag. Zum<br />
Weihnachtsfest war es für mich der schönste Kaufladen<br />
weit und breit. (I.B.)<br />
1960<br />
bekam ich zu me<strong>in</strong>er großen Freude vom Christk<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />
nackte Puppe und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Karton dazu selbst gestrickte<br />
Puppenkleider. Ganz <strong>in</strong> mich versunken konnte ich<br />
stundenlang me<strong>in</strong>e Puppe an- und ausziehen. E<strong>in</strong><br />
unvergessliches Geschenk. (H.S.)<br />
1960<br />
Weihnachten kannten wir <strong>in</strong> Slowenien nicht. Wir lebten<br />
unter der Herrschaft e<strong>in</strong>es kommunistischen Regimes, das<br />
die Russen der Bevölkerung aufgezwungen hatten.<br />
Christliches Brauchtum war verboten, offiziell gab ke<strong>in</strong><br />
Weihnachtsfest, es wurde gearbeitet wie an jedem<br />
Werktag.<br />
Trotzdem versuchten wir <strong>in</strong> der Familie heimlich, e<strong>in</strong><br />
wenig Weihnachten zu feiern. Am Weihnachtsabend<br />
wurde viel gebetet, vorgelesen und wir aßen selbst<br />
gebackene Plätzchen. Geschenke gab es ke<strong>in</strong>e. Erst seit<br />
1990 - nach dem Zusammenbruch des Kommunismus -<br />
dürfen die Menschen <strong>in</strong> Slowenien wieder Weihnachten<br />
feiern. Das ist me<strong>in</strong> schönstes Weihnachtsgeschenk. (M.S.)<br />
Zusammengestellt von Ursula Voll<br />
Georg Lahs, 85 Jahre; Seniorenstift am<br />
Honnefer Kreuz<br />
Anfang der fünfziger Jahre verlief das Weihnachtsfest im<br />
Kreis me<strong>in</strong>er Familie ruhig und bes<strong>in</strong>nlich.<br />
Heilig Abend morgens, schon früh so um sieben Uhr, holte<br />
ich den Weihnachtsbaum aus der Kälte <strong>in</strong>s warme<br />
Wohnzimmer, wo er dann geschmückt wurde. Mittags gab<br />
es Butterbrote, damit noch der große Hunger für den<br />
Abend blieb. Mit dem Schmücken des Weihnachtsbaumes<br />
- was mir oblag - und der Aufstellung der Krippe mit allen<br />
Figuren am richtigen Platz g<strong>in</strong>g der Nachmittag schnell<br />
vorbei.<br />
Me<strong>in</strong>e Mutter hatte vollauf zu tun mit der Gans, welche still<br />
bräunend im Bräter schmorte. Me<strong>in</strong> Vater sorgte für<br />
gemütliche Wärme, denn das Wohnzimmer wurde nur zu<br />
Feier- und Festtagen geheizt.<br />
Als me<strong>in</strong> Teil geschafft war, zog ich mich warm an, denn<br />
draußen lag hoch Schnee und es war so um die - 10 C kalt.<br />
Wie alljährlich machte ich e<strong>in</strong>en Spaziergang durch die<br />
festlich beleuchtet <strong>St</strong>adt. Nach e<strong>in</strong>er halben <strong>St</strong>unde war ich<br />
wieder zuhause.<br />
15 - HORIZONT Dezember 2010<br />
Weihnachtser<strong>in</strong>nerungen<br />
Im Wohnzimmer spielte me<strong>in</strong>e Mutter auf dem Klavier<br />
und wir Männer sangen dazu. Kurze Bescherung. Der<br />
Tisch war festlich gedeckt und Kerzenlicht am Weihnachts-<br />
baum gab den weihnachtlichen Rahmen dazu. Vor und<br />
nach dem herrlichen Schmaus wurde gebetet, das waren<br />
wir so gewohnt. Me<strong>in</strong> Vater rauchte e<strong>in</strong>e gute Zigarre,<br />
welche e<strong>in</strong>en anheimelnden Geruch verbreitete, ich half<br />
me<strong>in</strong>er Mutter beim Spülen. Wenn alles wieder aufge-<br />
räumt war, sangen wir drei „<strong>St</strong>ille Nacht, heilige Nacht“<br />
mit musikalischer Begleitung me<strong>in</strong>er Mutter. So g<strong>in</strong>g<br />
dieser Abend bes<strong>in</strong>nlich und zufrieden zu Ende.