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Ihr Redaktionsteam - katholischen Kirchengemeinde St. Aegidius in ...

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Me<strong>in</strong> schönstes Weihnachtsgeschenk<br />

Kriegs- und Nachkriegsk<strong>in</strong>der berichten:<br />

1940<br />

bekamen wir vier K<strong>in</strong>der jeder zu Weihnachten e<strong>in</strong>en von<br />

stand unter dem Weihnachtsbaum e<strong>in</strong>e Puppenwiege aus<br />

Sperrholz gebastelt. Das war für mich e<strong>in</strong> besonderes<br />

Geschenk. (H.Sch.)<br />

me<strong>in</strong>er Mutter selbst gestrickten Pullover. Jeder Pullover<br />

war aus roter Wolle, denn es gab <strong>in</strong> dieser Zeit nur diese<br />

1945<br />

Wollfarbe. E<strong>in</strong> herrliches Geschenk. (G.N.)<br />

wir waren noch <strong>in</strong> unserer Heimat Schlesien. Die Polen<br />

hatten die Gebiete von den Allierten zugeteilt bekommen<br />

1942<br />

und sie verboten sofort die deutsche Sprache. Ich g<strong>in</strong>g mit<br />

me<strong>in</strong>en Eltern zur Christmette und dort sangen wir alle:<br />

waren russische Zwangsarbeiter, bei uns im Dorf „<strong>St</strong>ille Nacht, heilige Nacht “ - <strong>in</strong> deutscher Sprache. Am<br />

e<strong>in</strong>quartiert. Sie wurden von den Nazis gefangen gehalten nächsten Tag wurde der Pfarrer strafversetzt.<br />

und zur Zwangsarbeit getrieben. E<strong>in</strong>ige aus der<br />

Bevölkerung, auch me<strong>in</strong>e Eltern, waren heimlich<br />

freundlich zu ihnen und gaben ihnen ab und zu e<strong>in</strong> <strong>St</strong>ück<br />

Brot. Zum Dank bekam ich als kle<strong>in</strong>es Mädchen zu<br />

Aber dieses Lied war me<strong>in</strong> schönstes Weihnachtsgeschenk.<br />

(R.R.)<br />

Weihnachten von ihnen e<strong>in</strong>en selbst gebastelten, bunt 1946<br />

angemalten kle<strong>in</strong>en Schrank (50x50 cm). Das war e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> wunderschönes kle<strong>in</strong>es Ketten-Karrussel aus Blech<br />

Kostbarkeit, an die ich immer noch denke. (H.G.) hatten me<strong>in</strong>e Eltern für mich besorgt. Ich konnte mich nicht<br />

satt daran sehen, stellte es auf den Tisch und spielte<br />

1942<br />

immerzu damit. (K.H.)<br />

bekam ich zu me<strong>in</strong>er großen Freude und Überraschung<br />

e<strong>in</strong>en Kaufladen aus Sperrholz zu Weihnachten. Wie ich 1946<br />

später erfahren habe, hat me<strong>in</strong> Vater ihn <strong>in</strong> wochenlanger herrschte große Hungersnot <strong>in</strong> Deutschland. Zu Weih-<br />

Arbeit selbst gebastelt. (M.P.) nachten erhielten wir durch unsere Verwandten aus den<br />

USA e<strong>in</strong> Care-Paket mit Lebensmitteln und für uns K<strong>in</strong>der<br />

waren außerdem noch Bonbons und We<strong>in</strong>gummi<br />

1943<br />

enthalten. So etwas kannten wir bisher nicht. Das war das<br />

Unter dem Weihnachtsbaum lagen von me<strong>in</strong>er Mutter<br />

schönste Weihnachtsfest me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit. (K.S.)<br />

selbst gestrickte Sachen: Mütze, Schal und Handschuhe.<br />

Die haben uns lange warm gehalten! (M.K.)<br />

1947<br />

1943<br />

wurden täglich Luftangriffe auf Köln geflogen. Große Teile<br />

der <strong>St</strong>adt lagen schon <strong>in</strong> Trümmern. Zu Weihnachten<br />

g<strong>in</strong>gen wir durch den Schnee <strong>in</strong> die Christmette. Als wir<br />

erhielt ich zu Weihnachten e<strong>in</strong>en selbst gemachten Roller<br />

aus Holz. Mit diesem tollen Roller b<strong>in</strong> ich so lange<br />

gefahren, bis er <strong>in</strong> alle E<strong>in</strong>zelteile zerfiel. (K.H.)<br />

K<strong>in</strong>der nach Hause kamen, hatte me<strong>in</strong>e Mutter auf die 1947<br />

Verdunkelung im Zimmer goldene Papiersterne geheftet. war das Weihnachtsfest vor der Währungsreform 1948 <strong>in</strong><br />

Es war e<strong>in</strong> wundersamer Anblick, den ich immer noch vor Deutschland. Me<strong>in</strong>e Mutter „maggelte“ an der Mosel mit<br />

Augen habe. (H.Sch.) We<strong>in</strong> und kaufte mir davon <strong>in</strong> Köln e<strong>in</strong> Dreirädchen.<br />

Begeisterung! Pausenlos kurvte ich damit durch die<br />

1944<br />

war me<strong>in</strong> Vater im Krieg und me<strong>in</strong>e Mutter bemühte sich,<br />

mir e<strong>in</strong>e Weihnachtsfreude zu machen. Sie besorgte e<strong>in</strong>e<br />

Wohnung, und abends wurde es vor dem Bett geparkt.<br />

(U.V.)<br />

selbst gemachte, gebrauchte Puppe (schon mehrfach 1950<br />

geflickt). Aber das war sofort me<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gspuppe. war noch e<strong>in</strong>e wirtschaftlich sehr schlechte Zeit. Me<strong>in</strong><br />

(H.H.) Vater bastelte heimlich für mich e<strong>in</strong>en Kaufladen. E<strong>in</strong>mal<br />

1945<br />

14 - HORIZONT Dezember 2010

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