MANU. Der Jahresbericht 2020 der Manuel Neuer Kids Foundation

2020
WAS HAT’S
Wir haben uns als Mannschaft
darauf besonnen, wo und wie wir
Halt geben können.
GEBRACHT?
Einblicke in das
Berichtsjahr von
Kevin Van Boxem
Diese recht einfache Frage bringt auf
den Punkt, worum es bei unserer pädagogischen
Arbeit im MANUS geht:
Wir wollen jedem einzelnen Kind
und Jugendlichen bessere Entwicklungschancen
ermöglichen. Doch
was heißt das genau und ist das
angesichts verschiedener Einflussfaktoren
überhaupt messbar? Noch
dazu in Zeiten von Corona, in denen
vieles anders laufen musste und es
oftmals darum ging, nicht komplett
den Anschluss zu verlieren.
Statistische Zahlen belegen, dass wir
vor dem ersten Lockdown konstante
Besucherzahlen verzeichnen
konnten und auch mehrheitlich die
Kinder und Jugendlichen regelmäßig
zu uns kamen. Auch die Rückmeldungen
unserer Besucher und deren
Umfeld geben Hinweise darauf, dass
unsere Angebote nicht nur angenommen,
sondern auch als hilfreich
betrachtet wurden. Die Einordnung
ist jedoch meist sehr subjektiv. Um
den Effekt unserer Arbeit im Jahr
2020 etwas aufzuspüren, haben
wir uns für einen persönlichen
Jahresrückblick aus erster Hand
entschieden. Darin gibt uns Kevin
Van Boxem, der als MANUS-Einrichtungsleiter
an vorderster Front agierte,
Einblicke, wie er das Berichtsjahr
erlebt hat. Er ist seit September 2019
für die MNKF tätig.
Kevin, was sind rückblickend Deine
Gedanken zum Jahr 2020?
Die Segel waren gehisst, aber der
Anker hielt unser Schiff auf dem
offenen Meer. Der Anker hieß und
heißt weiterhin Corona. Auch wenn
ein Anker vor allem Halt symbolisiert,
lässt er auch einen gewissen
Stillstand erahnen. So in etwa würde
ich unsere Situation mit einer
Metapher beschreiben.
Seit September 2019 leite ich nun
das Kinder- und Jugendhaus MA-
NUS in Gelsenkirchen-Buer und
schon nach sechs Monaten, bei
voller Fahrt mit gehissten Segeln,
wurde der Anker geworfen und
damit die Fahrt abrupt abgebremst.
So werden sich sehr viele gefühlt
haben, nicht nur meine „Crew“. Es
brauchte eine kurze Zeit sich darauf
zu besinnen, was zu tun war. Hier
wurde der Anker zum stabilisierenden
Element: Wir haben uns als
Mannschaft darauf besonnen, wo
und wie wir Halt geben können.
Was bedeutet die Betreuung eines
Kindes und das Begleiten einer Familie
in Zeiten von Corona?
Wir teilten Sorgen und Erlebnisse,
tägliche Highlights, „ups
and downs“. Zu einigen Familien
verloren wir leider den Kontakt, zu
anderen hat sich unsere Beziehung
intensiviert und die Arbeit mit
dem Familiennetzwerk insgesamt
vertieft. Neben digitalen Bildungsangeboten
haben wir gemeinsam
zu Hausaufgaben „gezoomt“ oder
einfach mal telefoniert oder gechattet,
wenn ein Tag >>
38 Jahresbericht MNKF KAPITEL 3
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