21.07.2020 Aufrufe

Wirtschaftsspiegel 2018: Schwerpunkt Mut

Leitwölfe. Mit mutigen Entscheidungen treiben sie Innovationen voran. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe so stark macht.

Leitwölfe. Mit mutigen Entscheidungen treiben sie Innovationen voran. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe so stark macht.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WIRT<br />

SCHAFTS<br />

SPIEGEL<br />

FÜR DIE TECHNOLOGIEREGION KARLSRUHE<br />

DAS MAGAZIN FÜR DEN<br />

WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />

NR 61<br />

<strong>2018</strong><br />

800<br />

CENT<br />

SCHWERPUNKT MUT<br />

Leitwölfe. Mit mutigen Entscheidungen<br />

treiben sie Innovationen voran. Lesen,<br />

was die TechnologieRegion Karlsruhe<br />

so stark macht.


Stadt Karlsruhe<br />

Wirtschaftsförderung<br />

1<br />

EDITORIAL<br />

Karlsruhe liegt richtig<br />

International, kreativ und zukunftsorientiert<br />

In Karlsuhe sind Wirtschaft und Wissenschaft hervorragend<br />

vernetzt. Beste Voraussetzungen um neue Ideen, Produkte<br />

und Dienstleistungen erfolgreich zur Marktreife zu bringen.<br />

Vom Existenzgründer bis zum Global Player<br />

Wir bieten Ihnen maßgeschneiderte Serviceleistungen,<br />

wertvolle Kontakte und etablierte Netzwerke.<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Nah dran – wir halten Sie auf dem Laufenden<br />

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über aktuelle<br />

Themen, Trends und Termine.<br />

Anmeldung unter www.karlsruhe.de/wirtschaft_news<br />

© Stadt Karlsruhe | Layout: Streeck | Bild: Monika Müller-Gmelin – StPla<br />

Stadt Karlsruhe | Wirtschaftsförderung<br />

Zähringerstraße 65 a, 76133 Karlsruhe<br />

Telefon: +49 721 133-7300<br />

E-Mail: wifoe@karlsruhe.de<br />

www.karlsruhe.de/wirtschaft


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 2 3<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

FÜHRUNG 03<br />

MANAGER, FÜHRUNGSSTRATEGIEN UND ZUSAMMENHALT<br />

INHALTS<br />

VER<br />

ZEICHNIS<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL <strong>2018</strong> NR. 61<br />

AUF DEN SPUREN DES WOLFES. WIR HABEN DIE VERFOLGUNG AUFGENOMMEN.<br />

BOXENSTOPP FÜR MANAGER 34 BEI INIT SIND DIE MITARBEITER DAS WERTVOLLSTE KAPITAL 40<br />

WEIBBLICK MIT WEITBLICK 42 TRÄGT DER TEUFEL WIRKLICH PRADA? 43 WIRTSCHAFT IM WANDEL 44<br />

NACHWUCHS 04<br />

PLATZ FÜR DIE MACHER VON MORGEN<br />

EINFACH MACHEN 48 / 54 UNTERNEHMENSNACHFOLGE IM HANDWERK 50 GRÜNDERALLIANZ<br />

KARLSRUHE WÄCHST: CUPERTINO AM OBERRHEIN 52 HANDFESTE BILDUNG FÜR MACHER 56<br />

KARLSRUHE SPITZE IN EUROPA – KREATIVPARK ALS ERFOLGSFAKTOR 58 SENDING OUT AN S.O.S 60<br />

KOMMUNIKATION 05<br />

KOOPERATIONEN UND DIGITALISIERUNG<br />

SCHLOSSLICHTSPIELE KARLSRUHE: EINE ERFOLGSGESCHICHTE 64 BRUCHSAL 4.0 66 DIGITAL HUB 68<br />

MUT<br />

NACHGEFRAGT BEI DEN KÖPFEN DER TECHNOLOGIEREGION KARLSRUHE<br />

ANTJE LEMINSKY 28 DR. JOHANNES HAUPT 29 MARTIN HUBSCHNEIDER 46 DR. MELITTA BÜCHNER-<br />

SCHÖPF 47 GERT OETTINGER 62 ERICH HARSCH 63 PROF. DR. CHRISTIANE WEILAND 80 DR. MED.<br />

TRAUGOTT ULLRICH 81 JOCHEN EHLGÖTZ 94 MIRJAM VEY-BIERLING 95<br />

01 PRÄSENZ<br />

EIN STARKER ZUSAMMENSCHLUSS AUS WIRTSCHAFT, WISSENSCHAFT UND KOMMUNEN<br />

TRK GMBH 4 TECHNOLOGIEREGION KARLSRUHE – WER STECKT DAHINTER 6 DAS INTERVIEW MIT<br />

OBERBÜRGERMEISTER DR. FRANK MENTRUP: ZUHÖREN, VERBINDEN, GESTALTEN 8<br />

02 REVIER<br />

ZUM STANDORT BEKENNEN UND NEUE WEICHEN STELLEN<br />

STILLSTAND? VON WEGEN! 12 SCHNITTSTELLE ZWISCHEN HIGHTECH-PRODUKTION UND DIGITALISIERUNG 20<br />

WENN PETRUS MAL WIEDER FREI HAT 24 MUTIGE ENTSCHEIDUNGEN SIND DIE BAUSTEINE DER ZUKUNFT 30<br />

TOP-BEWERTUNGEN FÜR SPARKASSE KARLSRUHE: „BUNDESWEIT DIE KLARE NR. 1“ 32<br />

REALLABOR FÜR AUTONOMES FAHREN 70<br />

AM PULS DER WISSENSCHAFT: EFFEKTE VERMITTELT AKTUELLE<br />

FORSCHUNGSTHEMEN 74 ICH BIN EIN ELEFANT 76 KEIN ABBILD PAPIERGEBUNDENER PROZESSE –<br />

LANDKREIS AUF DEM WEG IN DIE DIGITALE VERWALTUNG 78 FACHKRÄFTE FINDEN DURCH VERNETZUNG 82<br />

JAGD 06<br />

ANDERS AGIEREN: KONZEPTE, INNOVATIONEN UND NEUE TECHNOLOGIEN<br />

GHOSTBUSTERS 84 MIT MUTIGEN ENTSCHEIDUNGEN RICHTUNG ZUKUNFT 86 INNOVATIVE ENERGIE-<br />

LÖSUNGEN FÜR NEUE STADTQUARTIERE 88 CO 2<br />

-FREIE WOHNQUARTIERE SIND SCHON HEUTE MACHBAR 90<br />

STEIGENDE ZUFRIEDENHEITSWERTE: NAHVERSORGUNGSKONZEPT DER STADT GEHT AUF 92<br />

VERBREITUNG 07<br />

ZUKUNFTSWEISENDE ENTSCHEIDUNGEN IN UND ÜBER KARLSRUHE HINAUS<br />

DE REVOLUTIONIBUS ORBIUM COELESTIUM 96 WOLF INTERNATIONAL 98<br />

RUBRIKEN 08<br />

EDITORIAL 1 INHALT 2 UNTERNEHMENSPROFILE 100 DIE TECHNOLOGIEREGION KARLSRUHE IM<br />

ÜBERBLICK 102 IMPRESSUM 103


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 4<br />

TRK GMBH<br />

www.mobilitaet.trk.de<br />

TechnologieRegion<br />

Karlsruhe<br />

Hightech trifft Lebensart<br />

Gemeinsam neu denken, testen, umsetzen und so Fortschritt erzielen!? Machen wir – so die 26 Gesellschafter<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen und haben sich in der TechnologieRegion Karlsruhe<br />

GmbH (TRK) zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Ein Zukunftslabor für die Themen Energie, Mobilität und<br />

Digitalisierung – um so den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung zu beschleunigen. Gesellschafter wie<br />

die EnBW, das KIT, die IHK oder Städte und Landkreise wie Karlsruhe, Baden-Baden, Bruchsal oder<br />

Germersheim bringen gemeinsam die Wirtschafts-, Wissenschafts- und Innovationsregion voran und<br />

entwickeln modellhaft Lösungen für drängende Zukunftsfragen.<br />

Wenn Expertise aus Forschung und<br />

Anwendung in der Wirtschaft sowie<br />

Realisierungsstärke der öffentlichen<br />

Hand zusammenfinden, dann ist dieses<br />

Innovations-Dreieck ein Katalysator für<br />

neue Ideen, Produkte und Konzepte.<br />

Auf diesen Weg hat sich die Region am<br />

Rhein zwischen Bruchsal im Norden,<br />

Baden-Baden im Süden, dem Pfälzer<br />

Wald im Westen, dem Schwarzwald<br />

im Osten und dem Oberzentrum<br />

Karlsruhe im Herzen gemacht. Mit der<br />

TechnologieRegion Karlsruhe GmbH<br />

(TRK) ist 2017 ein regionaler, bundeslandübergreifender<br />

Standortvermarkter,<br />

fokussiert auf Wirtschaft, Innovation<br />

und Wissenschaft, entstanden.<br />

DIE TRK ALS<br />

KOOPERATIONSSCHMIEDE<br />

Durch die strategische Vernetzung von<br />

Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Kammern und öffentlicher Hand<br />

gelingt es, Projekte wie beispielsweise<br />

RegioMOVE im Reallabor-Maßstab<br />

zu initiieren. Die TechnologieRegion<br />

Karlsruhe agiert dabei als Plattform<br />

wie z.B. bei der Entwicklung einer<br />

gemeinsamen Energiestrategie für die<br />

Region, übernimmt die Steuerung der<br />

unterschiedlichen Akteure und trägt zur<br />

Co-Finanzierung bei. Die Ergebnisse<br />

der Kooperationsprojekte werden dann<br />

im nationalen und internationalen Umfeld<br />

positioniert und sichtbar gemacht.<br />

Außerdem unterstützt die Gesellschaft<br />

bei der Vermarktung von Produkten<br />

und Dienstleistungen. Dabei immer<br />

im Fokus: Die Interessen der Region<br />

und ihrer Akteure gegenüber Entscheidungsträgern<br />

im Land, im Bund,<br />

in Europa und darüber hinaus zu<br />

vertreten.<br />

DIE INNOVATIONSREGION<br />

Die Region ist innovationserfahren als<br />

Heimat des Fahrraderfinders Drais,<br />

des Autoerfinders Benz, der ältesten<br />

Technischen Hochschule Deutschlands,<br />

aber auch als erster Ort in Deutschland,<br />

an dem eine E-Mail empfangen<br />

wurde. Innovation hat hier Tradition.<br />

Heute sind das Vordenker-Zentrum<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien,<br />

das KIT – Karlsruher Institut für Technologie,<br />

das CyberForum als größtes<br />

Netzwerk im IT-Bereich nur einige der<br />

Leuchttürme, die die Möglichkeiten<br />

erkennen und die Potenziale der<br />

Region Wirklichkeit werden lassen.<br />

„Die TRK ist ein Standort, an<br />

dem es sich bestens investieren,<br />

wohnen, arbeiten und leben lässt.“<br />

So ist es auch nicht überraschend, dass<br />

die Region heute zu den führenden<br />

Wirtschafts- und Innovationsregionen<br />

Europas zählt. Die Region vereint eine<br />

Mischung aus internationalen Konzernen,<br />

Wissenschaftseinrichtungen mit<br />

globaler Bedeutung, mittelständischen<br />

Unternehmen und Start-ups. Hinzu<br />

kommt ein ausgewogener Branchenmix<br />

mit einem hohen Anteil an Zukunftstechnologien.<br />

Forschungseinrichtungen<br />

von Weltruf und innovative Unternehmen,<br />

hochkarätige Kultureinrichtungen<br />

und optimale Verkehrsanbindungen<br />

machen die TRK zu einem Standort,<br />

an dem es sich bestens investieren,<br />

wohnen, arbeiten und leben lässt.<br />

DIE TRK IN ZAHLEN<br />

Die TechnologieRegion Karlsruhe<br />

zählt auf einer Fläche von 3.240 km 2<br />

insgesamt rund 1,3 Millionen Einwohner.<br />

Die Wirtschaftsleistung in der<br />

TechnologieRegion Karlsruhe liegt seit<br />

Jahren über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt stieg in den<br />

letzten Jahren ebenfalls überdurchschnittlich<br />

auf mehr als 52 Mrd. Euro.<br />

Zum 30.6.2017 zählte die Region<br />

524.500 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte. Rund ein Drittel der<br />

Erwerbstätigen arbeitet in technologieintensiven<br />

Branchen – so viele wie in<br />

kaum einer anderen Region Europas.<br />

www.technologieregion-karlsruhe.de<br />

Die GmbH wurde 2017 gegründet<br />

und wird von 26 Gesellschaftern aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen<br />

getragen. Der Vorsitzende des<br />

Aufsichtsrats ist Oberbürgermeister<br />

Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe), der<br />

Geschäftsführer Jochen Ehlgötz.<br />

Für unterwegs auch<br />

als App verfügbar<br />

KA mobil<br />

Intelligent mobil.<br />

Alle Infos zur Mobilität in Echtzeit.<br />

Unser Mobilitätsportal gehört<br />

mit 300.000 Seitenaufrufen<br />

pro Tag zu den führenden<br />

Portalen in Deutschland.<br />

Nutzen Sie dieses einzigartige<br />

Serviceangebot – jetzt auch<br />

mit Liveabfahrtsdaten aller<br />

ca. 25.000 Bahn- und Bushaltestellen<br />

in der Region.<br />

Hightech trifft<br />

Lebensart<br />

Willkommen in der TechnologieRegion Karlsruhe<br />

Philippstraße<br />

Live<br />

S2 Spöck 13:38<br />

6 Rappenwört 13:38<br />

S2 Rheinstrandsiedlung 13:41<br />

• Verkehrsfluss und Verkehrswebcam<br />

• alle Bahn- und Bushaltestellen<br />

mit Abfahrtsmonitor und Streckenverlauf<br />

• Baustellen, Baustellenvorschau<br />

• Parkhäuser mit Belegungszahlen<br />

• P+R, P+M, Parkschein, Parkscheibe<br />

• E-Ladestationen<br />

• Behindertenparkplätze<br />

• Carsharing, Leihfahrräder<br />

• Fahrradwege<br />

• Winterdienst für Auto und Fahrrad


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 6 7<br />

01 PRÄSENZ<br />

RALPH SUIKAT<br />

4L VISION GMBH<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

"Hier werden gemeinsam die Visionen für eine<br />

verantwortungsvolle Zukunft der Region realisiert."<br />

www.4L.vision<br />

JOHANN SODER<br />

SEW-EURODRIVE GMBH & CO KG<br />

GESCHÄFTSFÜHRER TECHNIK<br />

„SEW-EURODRIVE will mit seinem Engagement<br />

die TechnologieRegion Karlsruhe stärken und damit<br />

gute Lebensbedingungen für die Menschen in der<br />

Region schaffen.“<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

WOLFGANG GRENKE<br />

GRENKE AG, VERBANDSVORSITZENDER<br />

IHK KARLSRUHE, PRÄSIDENT<br />

"Die IHK Karlsruhe möchte über die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit in der Technologie-<br />

Region Karlsruhe die Rahmenbedingungen der<br />

internationalen Wettbewerbsfähigkeit ihrer<br />

Mitgliedsunternehmen verbessern."<br />

www.karlsruhe.ihk.de<br />

JAN WIESENBERGER<br />

FZI – FORSCHUNGSZENTRUM INFORMATIK<br />

VORSTAND<br />

"Karlsruhe ist ein starker Standort für Forschung<br />

und Wirtschaft. Um die Region weiter voran<br />

zu bringen, bringt sich das FZI als innovativer<br />

Partner für Unternehmen jeder Größe ein."<br />

www.fzi.de<br />

HEINZ HANEN<br />

EVOHAUS GMBH<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

"Fest steht, CO 2<br />

-freie, bezahlbare Quartiere<br />

lassen sich heute schon rechtlich und technisch<br />

realisieren."<br />

www.evohaus.com<br />

RALF SCHAIRER<br />

MIRO – MINERALOELRAFFINERIE<br />

OBERRHEIN GMBH & CO. KG<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

"Wir bringen unsere Kompetenz in Sachen<br />

Mobilität, Wärme und Energieeffizienz in<br />

unsere Region ein."<br />

www.miro-ka.de<br />

GERD LUTZ<br />

HANDWERKSKAMMER KARLSRUHE<br />

HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER<br />

"Handwerklicher Mittelstand in der TRK: mehr<br />

als 12.000 Handwerksbetriebe mit zukunftsweisenden<br />

Ausbildungs- und Arbeitsplätzen,<br />

Garant für nachhaltige Wirtschaftsstrukturen."<br />

www.hwk-karlsruhe.de<br />

PROF. DR. THOMAS HIRTH<br />

KIT - KARLSRUHER INSTITUT FÜR<br />

TECHNOLOGIE — VIZEPRÄSIDENT FÜR<br />

INNOVATION UND INTERNATIONALES<br />

"Die optimale Vernetzung aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft macht Karlsruhe zu<br />

einem der innovativsten Standorte in Europa."<br />

www.kit.de<br />

MICHAEL GUTJAHR<br />

ENBW ENERGIE BADEN-WÜRTTEMBERG AG<br />

LEITER REGIONALZENTREN BADEN / FRANKEN<br />

"Die Zukunft der TRK gestalten wir durch Lösungen<br />

für den Lebens- und Wirtschaftsraum von Morgen mit."<br />

www.enbw.com<br />

HUBERT SCHNURR<br />

STADT BÜHL<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Die TRK verbindet das kommunale Netzwerk<br />

mit den hier ansässigen Unternehmen – ein<br />

unentbehrlicher Austausch."<br />

www.buehl.de<br />

JÜRGEN BÄUERLE<br />

LANDKREIS RASTATT<br />

LANDRAT<br />

"Die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH<br />

unterstützt unseren Landkreis sehr kompetent<br />

und engagiert sich bei der strukturellen und<br />

wirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere in<br />

den Bereichen Mobilität, Fachkräftegewinnung,<br />

Energie und Digitalisierung. "<br />

www.landkreis-rastatt.de<br />

DR. CHRISTOPH SCHNAUDIGEL<br />

LANDKREIS KARLSRUHE, LANDRAT<br />

REGIONALVERBAND MITTLERER OBERRHEIN<br />

VERBANDSVORSITZENDER<br />

"Die Stärken der Region bündeln und die Zusammenarbeit<br />

ihrer Akteure fördern – die neu aufgestellte<br />

TechnologieRegion Karlsruhe bietet hierfür beste<br />

Voraussetzungen."<br />

www.landkreis-karlsruhe.de www.region-karlsruhe.de<br />

PROF. DR. GERD HAGER<br />

REGIONALVERBAND MITTLERER OBERRHEIN<br />

VERBANDSDIREKTOR<br />

"Das regionale Engagement mit dem partnerschaftlichen<br />

Blick über den Rhein hat für uns Tradition."<br />

www.region-karlsruhe.de<br />

DIETMAR SEEFELDT<br />

LANDKREIS SÜDLICHE WEINSTRASSE<br />

LANDRAT<br />

"Im Landkreis Südliche Weinstraße ist die<br />

Mischung der wirtschaftlichen Branchen inmitten<br />

einer malerischen Landschaft und einem großen<br />

kulturellen Potenzial als ideal zu bewerten."<br />

www.suedliche-weinstrasse.de<br />

DR. FRITZ BRECHTEL<br />

LANDKREIS GERMERSHEIM<br />

LANDRAT<br />

"Landkreis Germersheim und Karlsruhe –<br />

gemeinsam entwickeln wir uns besser."<br />

www.kreis-germersheim.de<br />

MARTIN WOLFF<br />

STADT BRETTEN<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Sich einbringen und zugleich die eigene Identität<br />

leben – Stärken, die uns Brettener gerne zum<br />

Teil des Ganzen werden lassen."<br />

www.bretten.de<br />

CORNELIA PETZOLD-SCHICK<br />

STADT BRUCHSAL<br />

OBERBÜRGERMEISTERIN<br />

"Nur gemeinsam in der TechnologieRegion<br />

Karlsruhe schaffen wir es, führender Wirtschaftsstandort<br />

zu bleiben und die Menschen<br />

mitzunehmen."<br />

www.bruchsal.de<br />

TECHNOLOGIE<br />

REGION KARLSRUHE<br />

Wenn Macher und Macherinnen die Initiative ergreifen und Verantwortung<br />

übernehmen. Wer steckt hinter der TechnologieRegion (TRK)?<br />

DR. FRANK MENTRUP<br />

STADT KARLSRUHE<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Zukunft lässt sich am besten gemeinsam<br />

gestalten. Mit starken Partnern sind wir dazu<br />

optimal aufgestellt."<br />

www.karlsruhe.de<br />

KLAUS DEMAL<br />

STADT STUTENSEE<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Damit Wohlstand für alle möglich ist, braucht<br />

es den Zusammenhalt von Kommunen, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft."<br />

www.stutensee.de<br />

SEBASTIAN SCHREMPP<br />

STADT RHEINSTETTEN<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Wirtschaftlich hervorragend aufgestellt, beste<br />

Lebensqualität. Die TechnologieRegion bündelt<br />

unsere Stärken."<br />

www.rheinstetten.de<br />

WALTER HEILER<br />

STADT WAGHÄUSEL<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Die Stadt Waghäusel ist die nördlichste Kommune<br />

unter den Gesellschaftern. Direkt an der Randlage<br />

zur Metropolregion Rhein-Neckar gelegen,<br />

ist es uns besonders wichtig, uns deutlich zur<br />

TechnologieRegion Karlsruhe zu positionieren."<br />

www.waghaeusel.de<br />

JOCHEN EHLGÖTZ<br />

TECHNOLOGIEREGION KARLSRUHE GMBH<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

"Herzstück der TRK ist die Zusammenarbeit<br />

im Innovationsdreieck Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Kommunen."<br />

www.technologieregion-karlsruhe.de<br />

HANS JÜRGEN PÜTSCH<br />

STADT RASTATT<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Als starker und überzeugter Partner der<br />

TRK spielen wir gerne mit in der Champions<br />

League der wirtschafts-, wissenschafts-und<br />

innovationsstärksten Regionen."<br />

www.rastatt.de<br />

MARGRET MERGEN<br />

STADT BADEN-BADEN<br />

OBERBÜRGERMEISTERIN<br />

"Zukunftsentscheidungen verlangen Sachkenntnisse<br />

und Gespür für künftige Trends, vor allem<br />

aber eines: <strong>Mut</strong>. Und beides hat in Baden-Baden<br />

Tradition."<br />

www.baden-baden.de<br />

CHRISTOF FLORUS<br />

STADT GAGGENAU<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Ich liebe meine Stadt, ich liebe meine Region<br />

– weil sie für Innovation genauso steht wie für<br />

Heimat. Dass dies so bleibt, dafür setze ich<br />

mich mit Herzblut ein."<br />

www.gaggenau.de<br />

JOHANNES ARNOLD<br />

STADT ETTLINGEN<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

"Die TRK bildet in unserem Raum ein<br />

innovatives Milieu, von dem Unternehmen,<br />

Hochschulen und Kommunen profitieren."<br />

www.ettlingen.de<br />

ILLUSTRATION VON ALINA MILLER WERBEAGENTUR VON SCHICKH ©


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 8 9<br />

01 PRÄSENZ<br />

ZUHÖREN, VERBINDEN,<br />

GESTALTEN<br />

Interview mit dem Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup<br />

über Leitwölfe, deren <strong>Mut</strong> und Innovationskraft.<br />

Auf dem Cover des neuen <strong>Wirtschaftsspiegel</strong>s<br />

ist ein Wolf zu sehen.<br />

Der Leitwolf ist per Definition ein<br />

sehr schlaues Tier und in der Lage<br />

Situationen schnell, präzise und<br />

vorausschauend einzuschätzen und<br />

dementsprechend zu handeln. Zudem<br />

trägt er die Verantwortung für das<br />

Überleben eines gesamten Rudels und<br />

trifft Entscheidungen immer für das<br />

Wohlergehen der Gemeinschaft. Das<br />

könnte auch die Stellenbeschreibung<br />

für das Amt des Oberbürgermeisters<br />

sein, oder?<br />

Ja, ein Stück weit stimmt das schon.<br />

Am Ende bin ich schließlich als Oberbürgermeister<br />

derjenige, der alle Entscheidungen<br />

zumindest verantworten<br />

muss. Wobei ich natürlich auf jedes<br />

Mitglied des Rudels angewiesen bin: Sie<br />

bringen ihre jeweiligen Fachkenntnisse<br />

ein, ob als Jurist, als Bauingenieur oder<br />

als Genehmigungsbehörde. Meine<br />

Aufgabe ist es ja am Ende, alle Empfehlungen<br />

zusammenzuführen und<br />

daraufhin eine Entscheidung zu treffen<br />

– getreu meines Mottos aus Wahlkampfzeiten:<br />

zuhören, verbinden, gestalten.<br />

Ist bei diesen Entscheidungen auch<br />

immer eine große Portion <strong>Mut</strong><br />

erforderlich? Schließlich geht es<br />

um das Wohl einer ganzen Stadt.<br />

Die fachliche Beratung aus den Verwaltungsabteilungen<br />

ist so gut, dass<br />

ich die Risiken der Entscheidung<br />

in den meisten Fällen sehr gut<br />

einschätzen kann. Schwierig wird es<br />

dann, wenn Fachabteilungen zu gegensätzlichen<br />

Empfehlungen kommen.<br />

Dann kann es schon <strong>Mut</strong> erfordern,<br />

sich für die eine oder die andere<br />

Empfehlung auszusprechen.<br />

Würden Sie sich grundsätzlich als<br />

mutig bezeichnen und was war bisher<br />

ihre mutigste Entscheidung als<br />

Oberbürgermeister?<br />

Ich würde es eher entscheidungsfreudig<br />

nennen. Es gehört zu meinem<br />

Amtsverständnis, dass ich mich gerne<br />

ausführlich beraten lasse, um dann<br />

meine Entscheidung zu treffen. In der<br />

Wir pflegen den wertschätzenden<br />

Umgang auch nach außen,<br />

zu all unseren Partnern<br />

Kommunalpolitik kommt es oft nicht<br />

darauf an, eventuell dann zu lange<br />

nach der allerbesten Entscheidung zu<br />

suchen. In bestimmten Situationen<br />

kann es wichtiger sein, umgehend eine<br />

Entscheidung zu treffen und unverzüglich<br />

anzugehen. Viele Lösungswege<br />

wachsen dann noch in ihrer Qualität,<br />

während man sie umsetzt. Relativ mutig<br />

fand ich allerdings eine Entscheidung,<br />

die ich in der Vergangenheit treffen<br />

musste, als die äußere Firewall unseres<br />

Computersystems überwunden wurde.<br />

Eine Empfehlung lautete seinerzeit,<br />

die ganze Stadt vom Netz abzuklemmen<br />

– mit unklaren Folgen etwa für die<br />

Ampelanlagen in der gesamten Stadt – ,<br />

die Andere lautete, kühlen Kopf zu<br />

bewahren, da die Hacker sowieso nicht<br />

weiter ins System eindringen könnten.<br />

Es gehörte dann schon etwas <strong>Mut</strong><br />

dazu, sich für die zweite Möglichkeit<br />

zu entscheiden.<br />

Ein weiteres Attribut von Wölfen ist,<br />

dass sie stets respektvoll miteinander<br />

umgehen, Kontakte zu Mitgliedern des<br />

Rudels pflegen und sich gegenseitig<br />

helfen. Auch das wieder eine Parallele<br />

zur Stadt Karlsruhe. Wann immer es<br />

möglich ist, werden Netzwerke gebildet.<br />

Getreu dem Motto „Gemeinsam sind<br />

wir stärker“. Warum funktioniert das<br />

hier so gut?<br />

Ich glaube, dass wir in der Stadtverwaltung<br />

selbst, aber auch in der gesamten<br />

Stadt, gute Erfahrungen damit<br />

gemacht haben, wenn wir uns frühzeitig<br />

zusammensetzen und die Themen<br />

gemeinsam angehen. So gibt es, glaube<br />

ich, nur wenige Städte, in denen sich<br />

etwa die Kulturinstitutionen gegenseitig<br />

so unterstützen und wo man<br />

sich persönlich so gut kennt wie hier<br />

in Karlsruhe. Gleiches gilt für unsere<br />

Zusammenarbeit mit den Forschungs-<br />

DR. FRANK MENTRUP, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Vorsitzender der TechnologieRegion Karlsruhe<br />

einrichtungen, den Hochschulen, der<br />

Wirtschaft und anderen Verbänden<br />

und Institutionen. Was das Wolfsrudel<br />

von der Stadtverwaltung aber eindeutig<br />

unterscheidet ist, dass alle, die außerhalb<br />

des Wolfsrudels sind, von uns nicht<br />

gefressen oder ignoriert werden. Ganz<br />

im Gegenteil: Wir pflegen den wertschätzenden<br />

Umgang auch nach außen,<br />

zu all unseren Partnern.<br />

Es gibt das Netzwerk „EnergieForum“,<br />

die „Profilregion Mobilitätssysteme<br />

Karlsruhe“ und das IT-Cluster „Cyber-<br />

Forum“. Welche Vorteile ergeben sich<br />

durch diese Zusammenschlüsse?<br />

Der große Vorteil sind die Zusammenschlüsse<br />

an sich. Denn erst diese<br />

Netzwerke machen unsere mittelständisch<br />

geprägte und eher klein oder<br />

mittelgroß strukturierten Wirtschaftsunternehmen<br />

und Start-ups so stark<br />

und wettbewerbsfähig, insbesondere in<br />

ihrer überregionalen Wirkung. Durch<br />

das große Netzwerk CyberForum muss<br />

ich mich beispielsweise nicht über<br />

1.200 IT-Unternehmen informieren,<br />

um ein bestimmtes Profil zu finden,<br />

sondern ich trete einfach an die Geschäftsstelle<br />

des CyberForums heran.<br />

Dort stehen die Profile der 1.200<br />

Mitgliedsunternehmen parat, und ich<br />

werde direkt an das Unternehmen mit<br />

dem gewünschten Profil weitergeleitet.<br />

Damit kompensieren wir einerseits,<br />

dass wir in den drei Feldern IT, Energie<br />

und Mobilität nicht den einen großen<br />

Player haben, der die ganze Landschaft<br />

abbildet und wir kompensieren zudem,<br />

dass wir insgesamt als Stadt nicht<br />

die Größe haben, die sich etwa mit<br />

München oder Berlin vergleichen lässt.<br />

Mit unserer Vielfalt sind wir also erst<br />

dann stark, wenn man einen möglichst<br />

schnellen Zugang zu dieser Vielfalt<br />

findet und gleichzeitig durch kurze<br />

Wege und persönliches Kennen ein<br />

gemeinschaftliches Image aufbaut.<br />

Wurde aus diesem Grund auch die IQ-<br />

Arbeitsweise in der Stadtverwaltung<br />

eingeführt? Um auch hier die Vielfalt<br />

optimal zu nutzen?<br />

Die große Herausforderung der Kommunalpolitik<br />

ist es, dass sich bestimmte<br />

Themen, die vor allem für die Bürger<br />

wichtig sind, nie in einem Dezernat<br />

alleine abbilden lassen. Wenn heute<br />

etwa ein neues Wohngebiet entwickelt<br />

werden soll, dann muss ich es baurechtlich<br />

erschließen, ich muss es naturschutzund<br />

artenschutzrechtlich klären, es<br />

verkehrlich und energetisch erschließen<br />

und ich muss überlegen, wie ich es<br />

gestalte, damit auch sozial ein gutes<br />

Zusammenleben entsteht. Das heißt,<br />

ich brauche für die Erstellung >><br />

Fotos: Roland Fränkle


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 10<br />

Foto: KMK<br />

eines Quartiers, um bei diesem Beispiel<br />

zu bleiben, alle Qualitäten der verschiedenen<br />

Dezernate an einem Tisch. Das<br />

kennen wir zwar bisher als Verwaltung<br />

auch, allerdings immer nur projektbezogen,<br />

etwa beim Projekt „Neues<br />

Fußballstadion im Wildpark“. Wir wollen<br />

daraus jetzt einen ständigen Arbeitsprozess<br />

in der Verwaltung machen, der<br />

diese Grenzen bei wichtigen Zukunftsthemen<br />

nicht nur projektbezogen,<br />

sondern dauernd überwindet. Das<br />

hat viel damit zu tun, verschiedene<br />

Fachlichkeiten in ihren Zuständigkeiten<br />

zu respektieren, es bei der Lösung von<br />

komplexeren Aufgaben aber genauso<br />

selbstverständlich zu machen, von<br />

Beginn an dezernats- und amtsübergreifend<br />

zusammenzuarbeiten – eben<br />

innovativ und quer.<br />

Auch die TechnologieRegion Karlsruhe<br />

ist ein Zusammenschluss verschiedener<br />

Institutionen. Hier wurde im letzten<br />

Jahr ein entscheidender Schritt getan,<br />

von der Gesellschaft des bürgerlichen<br />

Rechts (GbR) zur Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung (GmbH). War das<br />

im Nachhinein eine mutige Entscheidung<br />

oder lagen auch hier die Vorteile<br />

auf der Hand?<br />

Die Entscheidung war auf alle Fälle<br />

mutig. Sie ist auch sehr experimentell.<br />

Bisher war es ja ein Zusammenschluss<br />

ausschließlich öffentlicher Gebietskörperschaften<br />

– für den großen<br />

RegioWIN Antrag und damit wir<br />

europäische Fördermittel erhalten,<br />

haben wir uns mit der Wirtschaft und<br />

der Wissenschaft erstmals verbindlich<br />

zusammengesetzt. Das soll jetzt nicht<br />

mehr nur bei einzelnen Projekten passieren,<br />

sondern zum Standardverfahren<br />

werden. Deshalb ist die Technologie-<br />

Region weiterentwickelt worden – jetzt<br />

sitzen Wissenschaft, Wirtschaft und<br />

die öffentlichen Gebietskörperschaften<br />

gemeinsam am Tisch, sind gemeinsam<br />

Gesellschafter einer GmbH, bringen<br />

auch gemeinsam die Finanzmittel auf<br />

und übernehmen damit gemeinsam<br />

verbindlich die Verantwortung für bestimmte<br />

Entwicklungen in der Region.<br />

Das ist neu, das ist auch mutig, aber<br />

es ist eine konsequente Fortsetzung<br />

der Arbeit, die wir auch vorher schon<br />

gemacht haben.<br />

Kann man nach knapp einem Jahr<br />

schon eine erste Bilanz ziehen? Hat<br />

sich die Entscheidung gelohnt?<br />

Die Erwartungen an<br />

uns steigen – was eine absolut<br />

positive Sache ist.<br />

Ein deutliches Zeichen dafür, dass<br />

es sich gelohnt hat, sind Anfragen<br />

von weiteren Gesellschaftern, die wir<br />

dann auch gerne aufnehmen werden.<br />

Außerdem sind wir in der Außenwahrnehmung<br />

viel stärker in der Diskussion.<br />

Wir erleben, dass Bürgerinnen und<br />

Bürger, wir erleben, dass die Kulturlandschaft,<br />

wir erleben auch, dass einzelne<br />

Gemeinderäte höhere Forderungen und<br />

Erwartungen an die TechnologieRegion<br />

richten – auch die Wirtschaft kommt<br />

jetzt intensiver auf uns zu. Wir werden<br />

viel besser wahrgenommen und sind<br />

dadurch auch viel schlagkräftiger. Aber<br />

auch die Erwartungen an uns steigen –<br />

was eine absolut positive Sache ist.<br />

Im Jahr 2016 wurde Karlsruhe zur<br />

Morgenstadt Nummer eins gekürt,<br />

gefolgt von München und Jena. Gerade<br />

bei der Altersklasse 20-34 Jahre ist<br />

Karlsruhe gefragt wie nie. Nicht nur bei<br />

Studenten, sondern auch bei jungen<br />

Gründern. Alles richtig gemacht also!?<br />

Es ist sicherlich sehr viel richtig<br />

gemacht worden, weil man immer<br />

schon aus dem KIT heraus, aus der<br />

Hochschule heraus, aber auch mit<br />

einer nachhaltigen Unterstützung von<br />

Seiten der IHK und der Stadt Karlsruhe,<br />

vielfältige Angebote gemacht hat,<br />

damit sich Start-ups hier in der Stadt<br />

gründen, entwickeln und schließlich<br />

dauerhaft niederlassen können, dass sie<br />

hier auch Räumlichkeiten finden und<br />

die entsprechende Fachberatung sowie<br />

die finanzielle Unterstützung erhalten,<br />

um ihre Ideen auszuprobieren. Und wer<br />

sich erst mal in Karlsruhe wohlfühlt<br />

und auch die Möglichkeit hat, sich hier<br />

beruflich zu festigen, der hat eigentlich<br />

keinen großen Ansporn mehr, aus<br />

Karlsruhe wegzugehen. Das zeigt sich<br />

an früheren Start-ups, wie etwa INIT<br />

oder PTV, die heute Weltmarktführer<br />

in ihren Bereichen sind und das hat<br />

sich bis heute erhalten. Deshalb – alles<br />

richtig gemacht ist vielleicht zu hoch<br />

gegriffen, aber vieles richtig gemacht<br />

und sich dadurch auch gut am Markt<br />

positioniert, das trifft es sehr gut.<br />

Mittlerweile macht die Altersgruppe<br />

der 20-29-Jährigen die größte Gruppe<br />

der Stadtbevölkerung aus. Ist es diese<br />

junge Dynamik, die die Stadt so vorantreibt?<br />

Oder ist das wie bei den Wölfen:<br />

der Leitwolf gibt die Richtung vor?<br />

Das hat natürlich eher etwas damit<br />

zu tun, dass viele Studierende, die<br />

hierherkommen, auch hierbleiben und<br />

Familien gründen. Viele lassen sich mit<br />

ihren Kindern vielleicht außerhalb der<br />

Stadtgrenzen von Karlsruhe nieder,<br />

bleiben aber in der Region und mit der<br />

Stadt Karlsruhe eng verbunden. Das<br />

hat vor allem mit den guten Rahmenbedingungen<br />

in Karlsruhe zu tun und<br />

weniger mit den Entscheidungen des<br />

Leitwolfs.<br />


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 12 13 02 REVIER<br />

STILLSTAND?<br />

VON WEGEN!<br />

Die MiRO nutzt eine mehrwöchige Großinspektion für innovative Erneuerungen – und stellt damit die<br />

Weichen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Als einer der größten Arbeitgeber der Region sichert<br />

die Raffinerie damit langfristig die Arbeitsplätze von rund 1.000 Mitarbeitern. Angekündigt wurde die<br />

sechswöchige Generalinspektion als „Stillstand“, doch davon war während des sogenannten Turnarounds<br />

nichts zu spüren.<br />

EINE RAFFINERIE RÜSTET SICH<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Auf einem Gelände, vergleichsweise<br />

so groß wie die gesamte Karlsruher<br />

Innenstadt, befindet sich die größte<br />

Raffinerie Deutschlands: MiRO veredelt<br />

jährlich rund 15 Millionen Tonnen<br />

Rohöl zu hochwertigen Mineralölprodukten.<br />

Nahezu jeder dritte in<br />

Deutschland getankte Liter Benzin<br />

stammt aus der Karlsruher Produktionsstätte.<br />

Die Mineraloelraffinerie<br />

Oberrhein kann aber noch mehr: Ob<br />

Heizöl, Diesel, Propylen oder Bitumen<br />

– ohne Mineralölprodukte würde die<br />

Wirtschaft nahezu stillstehen und die<br />

Lebensqualität der Menschen deutlich<br />

sinken. Unvorstellbar in einer modernen<br />

Zeit, denn schließlich ist es für die<br />

meisten Verbraucher selbstverständlich<br />

geworden, dass ein Auto fährt, wenn<br />

genug Benzin im Tank ist oder bei<br />

kalten Temperaturen lediglich an der<br />

Heizung gedreht werden muss, um<br />

einen Raum warm werden zu lassen.<br />

Noch weitaus wichtiger sind Mineralölprodukte<br />

aber für die Industrie.<br />

Medikamente, Kunststoffe und<br />

Textilien könnten ohne den kostbaren<br />

Rohstoff nicht produziert werden.<br />

MINERALÖL IST IM ALLTAG<br />

NICHT MEHR WEGZUDENKEN<br />

zu können. Als wäre dieser Vorgang<br />

nicht schon aufregend genug, wurden<br />

noch weitaus größere Vorhaben auf<br />

den Weg gebracht. Die Karlsruher<br />

Raffinerie rüstet sich mit zwei neuen,<br />

je 400 Tonnen schweren Kokskammern<br />

für die Zukunft. In den<br />

sogenannten Coke Drums entsteht<br />

aus dem schweren Rückstand aus der<br />

Rohöldestillation der Brennstoff Koks.<br />

Die MiRO trägt damit zu einem<br />

reibungslosen Ablauf im Alltag von<br />

30 JAHRE ALTE COKE DRUMS<br />

HABEN AUSGEDIENT<br />

Verbrauchern und Industrieunternehmen<br />

bei. Damit das auch in Zukunft<br />

so bleibt, hat sich die Raffinerie kürzlich<br />

einem Turnaround unterzogen. Mitte<br />

Februar wurden alle 25 Prozessanlagen<br />

im Werkteil 2 nach sechs Jahren außer<br />

Betrieb genommen, um die turnusmäßige<br />

TÜV-Großinspektion von<br />

mehr als 1.300 Maschinen, Apparaten,<br />

Highlight für das Team der MiRO:<br />

Im winterlichen März bei Minusgraden<br />

und launischen Wetterverhältnissen ersetzten<br />

Spezialisten die 30 Jahre alten<br />

Coke Drums durch neue Modelle.<br />

Bei diesem spektakulären Ereignis<br />

galt es, gleich zwei besonders große<br />

und schwere Hürden zu meistern –<br />

Armaturen und Ventilen durchführen im wahrsten Sinne des Wortes. >>


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 14 15<br />

02 REVIER<br />

ÜBER DAS MEER NACH KARLS-<br />

RUHE – DER AUFWENDIGE<br />

TRANSPORT DER COKE DRUMS<br />

Die beiden Coke Drums wurden in<br />

Nordspanien gefertigt und im September<br />

2017 über den Atlantik nach<br />

Rotterdam verschifft, um anschließend<br />

auf zwei hintereinander gekoppelten<br />

Ladungspontons über den Rhein zum<br />

Karlsruher Pionierhafen transportiert<br />

zu werden. Angekommen ist der 170<br />

Meter lange Schiffskonvoi Mitte<br />

Oktober 2017. Die letzte Etappe<br />

ihrer Reise setzten die Coke Drums<br />

schließlich auf sogenannten Selbstfahrern<br />

fort. Den anspruchsvollsten<br />

Teil ihrer Route hatten die schweren<br />

Kolosse zu diesem Zeitpunkt jedoch<br />

noch vor sich.<br />

Langfristige Planungen im Voraus<br />

waren notwendig, um den spanischen<br />

Fabrikaten ihren Weg zur Raffinerie<br />

zu ebnen. Die Brücke über die Alb<br />

wäre dem Gewicht der Coke Drums<br />

nicht gewachsen gewesen. Die einzige<br />

Lösung: Temporär wurden zehn Rohre<br />

mit jeweils einem Meter Durchmesser<br />

in die Alb gelegt und auf Dammhöhe<br />

aufgeschüttet. Doch nicht nur zu<br />

Boden, auch in luftiger Höhe gab es<br />

Hindernisse. Weichen musste daher<br />

auch eine Bahnoberleitung, die speziell<br />

für den Transport abgebaut wurde,<br />

sowie eine Bahntrasse, die temporär<br />

überschüttet wurde. Um den Zugverkehr<br />

lediglich über einen möglichst<br />

kurzen Zeitraum stilllegen zu müssen,<br />

startete direkt nach dem Passieren des<br />

Schwerlasttransports der Rückbau.<br />

1 Projektleiter „Neue Coke Drums“<br />

Frank Wischniewski und der 2.000<br />

Tonnen-Ringkran beim Einsatz.<br />

2 Für den Transport eigens angelegte,<br />

temporäre Albquerung<br />

3 Coke Drum auf dem Rhein. Gezogen<br />

von einem 1.200 PS starken Schlepper<br />

4 Rohöldestillation im Werkteil 2 der MiRO<br />

Fotos: www.miro-ka.de<br />

HINDERNISSE BEIM<br />

TRANSPORT ÜBER LAND<br />

Um auf das riesige Gelände der MiRO<br />

zu gelangen, machte sich wenige Tage<br />

nach der Ankunft im Karlsruher Pionierhafen<br />

ein Schwerlasttransport kurz<br />

nach Sonnenaufgang auf den Weg. Eine<br />

ruhige Hand und Fingerspitzengefühl<br />

mussten direkt zu Beginn der Route<br />

bewiesen werden. Die Dammscharte<br />

war mit rund sechs Metern die engste<br />

Stelle auf der drei Kilometer langen<br />

Strecke. Für PKW-Fahrer wären solch<br />

breite Straßen ein Traum – bei einer<br />

Transportbreite von 5,40 Meter war<br />

jedoch Maßarbeit gefragt.<br />

TEMPORÄRE UMBAUTEN FÜR<br />

DEN TRANSPORT WURDEN<br />

AUFWENDIG GEPLANT<br />

Im Minimaltempo bewegten sich die<br />

neuen Coke Drums peu à peu fort.<br />

Nach einigen elegant gemeisterten<br />

Kurven kam die nächste Herausforderung<br />

auf die Transportprofis zu.<br />

SCHWERES ARBEITSGERÄT<br />

TRITT SEINE REISE VON<br />

MALAYSIA NACH BADEN AN<br />

Nicht nur der Transport der Coke<br />

Drums war abenteuerlich, auch die<br />

Reise eines der größten Kräne der<br />

Welt, eines 2.000 Tonnen-Ringkrans,<br />

musste aufwendig geplant werden.<br />

In rund 200 Einzeltransporten wurde<br />

dieser angeliefert und über einen<br />

Zeitraum von vier Wochen auf dem<br />

Raffineriegelände aufgebaut. Für einen<br />

sicheren Stand sorgte dabei ein eigens<br />

dafür gegossenes Fundament unmittelbar<br />

neben der Anlage.<br />

75 MILLIONEN-PROJEKT<br />

ERFORDERT PRÄZISIONSARBEIT<br />

Bei dem herausfordernden Austausch<br />

der beiden Coke Drums war millimetergenaue<br />

Präzisionsarbeit gefragt.<br />

Zuschauer und Verantwortliche waren<br />

gleichermaßen aufgeregt. Über mehrere<br />

Jahre haben Mitarbeiter auf diesen<br />

besonderen Moment hingearbeitet.<br />

Mit einem Budget von 75 Millionen<br />

Euro ist der Austausch der Coke<br />

Drums ein Projekt, das die meisten<br />

Mitarbeiter nur einmal in ihrer Berufslaufbahn<br />

erleben werden. An einem<br />

regnerisch grauen Morgen hob der<br />

gigantische Ringkran die zweite 400<br />

Tonnen schwere Coke Drum in etwa<br />

50 Meter Höhe. Das monströse Gerät<br />

brauchte dafür rund eine Stunde – und<br />

konnte die Coke Drum anschließend<br />

nach einer Drehung um die eigene<br />

Achse an ihren vorgesehenen Platz<br />

einlassen. An beiden Seiten hatte<br />

die Coke Drum dabei lediglich einen<br />

Spielraum von 25 Zentimetern. >><br />

1<br />

2<br />

3<br />

4


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 16 17 02 REVIER<br />

Sogar ein versierter und erfahrener<br />

Kranfahrer benötigt bei der Navigation<br />

des Einlassens die Unterstützung seiner<br />

Kollegen.<br />

IM INNEREN DER COKE DRUMS<br />

ENTSTEHT DER BRENNSTOFF<br />

KOKS<br />

Wenn alles nach Plan läuft, halten die<br />

neuen Coke Drums mindestens 30 Jahre<br />

lang. Auf einen erneuten spektakulären<br />

Austausch darf sich daher frühestens<br />

die nächste Generation freuen. Täglich<br />

crackt der Coker schwere Rückstände<br />

aus der Rohöldestillation und gewinnt<br />

dadurch leichte Produkte wie Benzin,<br />

Diesel aber auch den Feststoff Koks,<br />

ein Brennstoff für die Zementindustrie.<br />

MiRO SCHAFFT ARBEITSPLÄTZE<br />

IN DER REGION KARLSRUHE<br />

Angekündigt wurde die sechswöchige<br />

Generalinspektion als „Stillstand“.<br />

Davon war besonders an diesem verregneten<br />

Tag bei Eiseskälte nichts zu<br />

spüren. Auf dem Gelände waren in<br />

Spitzenzeiten mehr als 3.000 Fachkräfte<br />

von Partnerfirmen im Einsatz.<br />

Das Gemeinschaftsunternehmen der<br />

Phillips 66, Esso, Rosneft und der Shell<br />

beschäftigt derzeit rund 1.000 eigene<br />

Mitarbeiter und zählt damit zu den<br />

größten Arbeitgebern der Region.<br />

Während das Großprojekt rund um die<br />

Coke Drums für einen Moment alle<br />

anderen Geschehnisse in den Schatten<br />

stellte, waren zu dieser Zeit wieder<br />

viele Fachkräfte im Einsatz, um die<br />

Sicherheit auf dem Gelände und in<br />

der Nachbarschaft zu gewährleisten.<br />

Auch wenn die ungewöhnlich frostigen<br />

Temperaturen die Arbeiten erschwerten,<br />

das Wichtigste ist: MiRO und die<br />

beteiligten Partnerfirmen freuen sich<br />

nach rund einer Million geleisteter<br />

Arbeitsstunden über einen unfallfreien<br />

Ablauf.<br />


65 Jahre<br />

Verwaltungserfahrung<br />

VORSICHT!<br />

Init-Anzeige muss ausgetauscht werden.<br />

Linien werden falsch dargestellt.<br />

Ihr Weg ins<br />

digitale<br />

100%<br />

maßgeschneiderte<br />

Gesamtlösung<br />

Zeitalter<br />

Bundesweit von rund 1.500 Öffentlichen<br />

Verwaltungen eingesetzt.<br />

40.000<br />

zufriedene<br />

Anwender<br />

Unsere Lösung ermöglicht allen Gemeinden, Städten,<br />

Landratsämtern, kommunalen Versorgungsunternehmen<br />

und kirchlichen Verwaltungen den einfachen und sicheren<br />

Einstieg in das E-Government.<br />

Machen Sie sich gemeinsam<br />

mit uns auf den Weg!<br />

Kontaktieren Sie uns:<br />

Telefon: 07151 96528-0<br />

E-Mail: info@regisafe.de<br />

Internet: www.regisafe.de<br />

regisafe


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 20 21<br />

02 REVIER<br />

KARLSRUHE VEREINT BEIDES<br />

– ATTRAKTIVE ARBEITSPLÄTZE<br />

UND LEBENSRÄUME<br />

IDEAL: NEUER SMART<br />

PRODUCTION PARK AN<br />

DER TECHNOLOGIEACHSE<br />

KARLSRUHE AN DER<br />

SCHNITTSTELLE ZWISCHEN<br />

HIGHTECH-PRODUKTION<br />

UND DIGITALISIERUNG<br />

Mit dem Smart Production Park schlägt die Fächerstadt eine Brücke zwischen old und new Economy<br />

Es wird viel gebaut in Karlsruhe. Und dabei geht es nicht nur<br />

um die Kombilösung als eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen<br />

für Karlsruhe seit Jahrzehnten. Vor allem an den<br />

Randbereichen der Innenstadt und an den Stadteingängen<br />

entstehen derzeit neue Wegmarken. So errichtet die Karlsruher<br />

Drogeriemarktkette dm hier ihre neue Firmenzentrale.<br />

Auch der schwedische Möbelkonzern IKEA hat mit den<br />

Bauarbeiten für seinen Karlsruher Standort begonnen –<br />

beides an der Durlacher Allee. Auf der Südseite des Hauptbahnhofs<br />

soll bis 2020 ein großes Bürogebäude des Investors<br />

Ralph Dommermuth in exponierter Lage mit Platz für 1.500<br />

Arbeitsplätze entstehen. Mieter wird insbesondere der zur<br />

United Internet AG gehörende Internetdienstanbieter 1 & 1<br />

sein. Entlang der Ludwig-Erhard-Allee und auf dem Alten<br />

Schlachthof-Gelände kommen weitere Büroflächen hinzu,<br />

ebenso im Technologiepark. All das zeigt: Karlsruhe ist<br />

ein hochattraktiver Standort im Herzen Europas, der<br />

Unternehmen anzieht.<br />

Dies hat viele positive Effekte für<br />

unsere Stadt. So ist die Zahl der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

in Karlsruhe von knapp 155.000<br />

Personen im Jahr 2009 auf 173.000<br />

Personen im Jahr 2016 angestiegen.<br />

Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der<br />

geringfügig Beschäftigten nur unwesentlich<br />

von rund 34.500 auf 35.700<br />

Personen gewachsen. Das bedeutet,<br />

dass in Karlsruhe überwiegend hochwertige<br />

Arbeitsplätze für gut ausgebildete<br />

Fachleute entstehen. Eine weitere<br />

positive Folge: Karlsruhe wächst weiter.<br />

Attraktive Arbeitsplätze und ein<br />

hochwertiges Betreuungs-, Bildungs-,<br />

Freizeit- und Kulturangebot ziehen<br />

immer mehr Menschen an.<br />

Insbesondere die IT-Branche ist für<br />

unsere Stadt ein Innovations- und<br />

Wachstumsmotor. Mehr als 4.200<br />

IT-Unternehmen in Karlsruhe bieten<br />

rund 30.000 Arbeitsplätze, der Anteil<br />

der Branche an der Gewerbesteuer<br />

ist seit 2007 von 12 auf 46 Prozent<br />

gestiegen. Hinzu kommen 10.000<br />

IT-Studierende. Absolventinnen und<br />

Absolventen der renommierten Karlsruher<br />

Hochschulen schaffen es immer<br />

wieder, aus dem Studium heraus<br />

höchst erfolgreiche Unternehmen im<br />

IT-Sektor zu gründen. Wie etwa die<br />

PTV Group AG oder die Init AG, die in<br />

ihren Bereichen zu den Global Playern<br />

zählen und den Namen Karlsruhe in die<br />

Welt tragen.<br />

Eine unserer wichtigsten Aufgaben als<br />

Stadt ist es, gute Rahmenbedingungen<br />

für Gründerinnen und Gründer zu<br />

schaffen. Dabei setzen wir besonders<br />

auf Gründerzentren, die die Startups<br />

und Jungunternehmen in den<br />

unterschiedlichen Gründungsphasen<br />

nachhaltig betreuen. So haben sich<br />

beispielsweise mit dem IT-Accelerator<br />

CyberLab des Hightech. Unternehmer.<br />

Netzwerk. CyberForum oder dem<br />

Perfekt Futur im Kreativpark Alter<br />

Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin<br />

der Stadt Karlsruhe, ist insbesondere verantwortlich<br />

für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen.<br />

Schlachthof erfolgreich Gründerzentren<br />

in der IT- bzw. Kreativwirtschaft etabliert.<br />

Jetzt wollen wir einen weiteren<br />

Innovationsbereich erschließen.<br />

An der Südseite des Karlsruher Hauptbahnhofs entsteht derzeit ein neuer IT-Hotspot<br />

Foto: Stadt Karlsruhe<br />

Foto: Architekten Graf + Graf


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 22 23 02 REVIER<br />

Neubau der dm Drogeriemarkt Firmenzentrale an der Durlacher Allee<br />

Denn Karlsruhe verfügt sowohl auf<br />

der Unternehmensseite als auch im<br />

Hochschulbereich nachweislich über<br />

umfassende Expertise im Ingenieurswesen,<br />

insbesondere in den Bereichen<br />

Elektrotechnik, Maschinenbau,<br />

Mechatronik sowie Informatik. Das<br />

sind die für Industrie 4.0-Technologien<br />

erforderlichen Schlüsselkompetenzen.<br />

Mit dem neuen Konzept des geplanten<br />

Smart Production Park nimmt Karlsruhe<br />

eine Vorreiterrolle ein. Hier<br />

sollen Gründungen an der Schnittstelle<br />

zwischen Hightech-Produktion und<br />

Digitalisierung im Wachstumsfeld der<br />

intelligenten und vernetzten Produktion<br />

intensiv unterstützt werden. Ziel ist es<br />

vor allem, neue Geschäftsmodelle mit<br />

smarten Produkten und Produktionsprozessen<br />

optimal zu fördern.<br />

Das von der Wirtschaftsförderung<br />

Karlsruhe entwickelte Gesamtkonzept<br />

des Smart Production Park besteht<br />

aus drei Bausteinen: Accelerator,<br />

Wachstums- und Festigungszentrum<br />

sowie House of Transformation. Der<br />

Accelerator bietet bestmögliche<br />

Startbedingungen für die frühe Gründungsphase<br />

und verbindet intensive<br />

Betreuung mit einem hervorragenden<br />

Visualisierung: dm Drogeriemarkt<br />

Infrastrukturangebot. Anschließend können die jungen<br />

Unternehmen in das Wachstums- und Festigungszentrum<br />

wechseln, um ihr Geschäftsmodell in marktreife Produkte und<br />

Dienstleistungen zu überführen. Dieses Angebot gilt natürlich<br />

auch für Start-ups, die nicht im Accelerator begonnen haben.<br />

Ganz nach dem Motto „old meets new economy“ soll das<br />

House of Transformation schließlich die Schnittstelle zu etablierten<br />

Unternehmen der produzierenden Wirtschaft sowie<br />

zu Experten aus Forschung und Wissenschaft schaffen. Dort<br />

soll auch das Netzwerk Smart Production 4.0 angesiedelt<br />

sein. Ziel ist es, 2020 den Accelerator und das Festigungszentrum<br />

zu starten, parallel dazu soll das Netzwerk mit dem<br />

House of Transformation entstehen. Ein wichtiger Partner<br />

bei Konzeption und Betrieb von Accelerator und Wachstumsund<br />

Festigungszentrum ist das CyberForum. Das House of<br />

Transformation wird unter Federführung der Stadt Karlsruhe<br />

aufgebaut.<br />

Der ideale Standort für den Smart Production Park liegt<br />

in der Karlsruher Oststadt, direkt an der Technologieachse<br />

Haid-und-Neu-Straße auf dem Gelände der Hoepfner<br />

Brauerei. Hier befinden sich in unmittelbarer Nähe das<br />

Gründerzentrum Technologiefabrik, das CyberLab sowie<br />

Hochschulen, Institute, Forschungseinrichtungen, Transferzentren<br />

und auch der Technologiepark. Ein funktionierendes<br />

Start-up- und Hightech-Ecosystem also, mit vielen<br />

Anknüpfungspunkten für ein Gründerzentrum im Hightech-<br />

Produktionsbereich. Das neue Vorhaben passt auch bestens<br />

zur Strategie von „karlsruhe.digital“, eine von vielen Karlsruher<br />

Akteuren getragene Initiative. Gemeinsam wollen wir<br />

Karlsruhe zum Motor der Digitalisierung machen.<br />

ZUKUNFTSFÄHIGKEIT UND DYNAMIK IN<br />

KARLSRUHE UND DER REGION STIMMEN<br />

Unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ machen sich viele<br />

Unternehmen Gedanken darüber, wie sie morgen produzieren<br />

werden. Mit seinen klugen Köpfen in Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Forschung verfügt Karlsruhe über die erforderliche<br />

Kompetenz, um intelligente Antworten auf diese Fragen zu<br />

finden. Das bestätigen uns auch immer wieder die Ergebnisse<br />

verschiedener externer Untersuchungen. So erhielt Karlsruhe<br />

etwa beim Ranking der WirtschaftsWoche im Dezember 2017<br />

ausgezeichnete Noten in Punkto Zukunftsfähigkeit und Entwicklung<br />

der Dynamik. Und von 263 untersuchten Regionen<br />

in Europa hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit belegt die<br />

Region Karlsruhe den 14. Platz. Sehr gut bewertet wurden<br />

dabei die makroökonomische Stabilität, die Infrastruktur in<br />

der Region, das Bildungsangebot und die hohe Innovationskraft.<br />

Der Smart Production Park als ein weiterer Hotspot<br />

und Leuchtturm für Wirtschaft und Wissenschaft wird<br />

Digitalisierung und Produktion zusammen- und voranbringen.<br />

Ich bin mir sicher, dass aus einer solchen Verbindung viele<br />

neue Ideen und innovative Produkte „made in Karlsruhe“<br />

entstehen werden.<br />

NEUE GEWERBEGEBIETE BLEIBEN AUCH<br />

KÜNFTIG EINE HERAUSFORDERUNG<br />

Gute Rahmenbedingungen für Gründungsvorhaben zu<br />

schaffen, ist eine Aufgabe der Stadt Karlsruhe, um die<br />

Wirtschaftskraft unseres Standortes nachhaltig zu sichern.<br />

Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, genügend Gewerbeflächen<br />

für Unternehmen bereitzustellen. Bestehende<br />

Unternehmen wachsen und wollen sich vergrößern, neue<br />

wollen sich in Karlsruhe ansiedeln. Hier konnten in den<br />

vergangenen Jahren leider nicht alle Anfragen positiv beantwortet<br />

werden. Denn die entsprechenden Gewerbeflächen<br />

waren nicht in ausreichendem Maß vorhanden. Unternehmen<br />

brauchen jedoch auch räumliche Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

sonst wenden sie sich anderen Standorten zu. Dabei<br />

geht es immer auch um den Verlust von Arbeitsplätzen.<br />

Wo es möglich ist, erwirbt die Stadt daher Flächen, die sie<br />

für Unternehmen vorhält. Allerdings ist die Zahl städtischer<br />

Gewerbeflächen seit 2011 von 42 Hektar auf 33 Hektar zurückgegangen,<br />

weitere zwölf Hektar werden verkauft. Dem<br />

gegenüber steht die steigende Nachfrage nach Wohnraum –<br />

mit ausgelöst durch den starken Zuzug nach Karlsruhe.<br />

Mit einer schon in Auftrag gegebenen Fortschreibung des<br />

Gewerbeflächengutachtens aus dem Jahr 2012 macht die<br />

Stadt den nächsten Schritt, um die Weiterentwicklung<br />

der kritischen Flächensituation aufzugreifen. Dabei werden<br />

insbesondere auch die Digitalisierung und deren Auswirkungen<br />

auf den Standort untersucht. Wir werden mit den<br />

Ergebnissen des Gutachtens in eine intensive Diskussion<br />

mit der Politik gehen. Unser Ziel ist, Unternehmen, die sich<br />

in Karlsruhe entwickeln wollen, eine langfristige Perspektive<br />

zu geben. Damit die Fächerstadt auch künftig beides bieten<br />

kann: attraktive Arbeitsplätze und Lebensräume.<br />

www.karlsruhe.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 24 25<br />

02 REVIER<br />

WENN PETRUS MAL<br />

WIEDER FREI HAT<br />

Eine alte Bauernregel besagt: „Nach oben schau, auf Gott vertrau,<br />

nach Wolken wird der Himmel blau.“ Wenn darauf aber kein Verlass<br />

ist, schafft Magic Sky für Papst und auch Normalsterbliche Abhilfe.<br />

Auf den Wettergott zu setzen oder den<br />

Teller brav leer zu essen, darauf können<br />

wir uns in einer immer professioneller<br />

und anspruchsvoller werdenden<br />

Gesellschaft nicht mehr verlassen.<br />

Selbst Papst Benedikt XVI. misstraute<br />

seinem guten Draht zu Petrus und ließ<br />

seine ca. 1.050m² große Bühne auf dem<br />

Freiburger Flughafen mit einem Magic<br />

Sky überdachen. Der Erzdiözese ging<br />

es dabei vorrangig um einen möglichst<br />

unauffälligen, filigranen und modernen<br />

Wetterschutz. Der Pontifex Maximus<br />

und sein Gefolge sollten auf jeden Fall<br />

vor Regen und auch vor zu starker<br />

Sonneneinstrahlung geschützt werden.<br />

Den Sicherheitsexperten ging es um<br />

noch viel mehr: Standsicherheit und<br />

Geräuschentwicklung dieses „fliegenden<br />

Daches“ bei Sturm, Reißfestigkeit<br />

und Brennbarkeit des Dachgewebes,<br />

Befestigung von Scheinwerfern und<br />

Foto: Magic Sky


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 26 27<br />

02 REVIER<br />

„Wir können nicht nur Papst! Unser Schirmsystem ist wirklich fast überall<br />

einsetzbar, am Strand, in der Messehalle oder auf der Hotelterrasse!<br />

“<br />

MARK LIESE, Geschäftsführer<br />

Lautsprechern, und schlussendlich auch<br />

noch um die Integrität jedes einzelnen<br />

Mitarbeiters beim Transport, Aufund<br />

Abbau und bei der technischen<br />

Betreuung der Veranstaltungen.<br />

ALLES AUS EIGENER HAND<br />

Das seit über zehn Jahren in der<br />

TechnologieRegion Karlsruhe ansässige<br />

Unternehmen Magic Sky produziert<br />

sein mehrfach TÜV-geprüftes Schirmsystem<br />

selber. Vom Aluminium-<br />

Traversensystem bis hin zum enorm<br />

reißfesten Schirm, der durch seine<br />

Form und Verarbeitung ein kleines<br />

Ingenieurs-Kunstwerk ist. Das Unternehmen<br />

verfügt mittlerweile über<br />

ein eigenes Statik- und Planungsbüro<br />

sowie eine Werkstatt für Sonderkonstruktionen.<br />

Magic Sky Schirmsysteme<br />

Dunking, FIBA 3x3 World Tour in China<br />

werden international auf nahezu allen<br />

Events im Public-, Sport-, Corporateund<br />

PR-Bereich eingesetzt. Mit den<br />

Schirmen entstehen wandelbare<br />

Räume für Aktion und Begegnung.<br />

Völlig individuell nach den jeweiligen<br />

Eventkonzeptionen zu gestalten.<br />

FÜR JEDES WETTER GERÜSTET<br />

Das System ist nicht nur im Outdoorbereich<br />

ein Eyecatcher. Auch indoor<br />

lassen sich neue Raumsituationen erschaffen,<br />

welche funktionales Element<br />

und Dekoration gleichermaßen sind.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen im internationalen<br />

eSport- und Live-Entertainment-Bereich<br />

und individuelle<br />

Lösungen im „Corporate Event“-<br />

Sektor sind die Einsatzgebiete der<br />

temporären Überdachung.<br />

Foto: Magic Sky<br />

WIE ALLES BEGANN<br />

Begonnen hat alles mit der Planung von<br />

Veranstaltungen im mittleren Größenbereich<br />

und der Vermietung der, für die<br />

Veranstaltungen nötigen, Licht- und<br />

Tontechnik. Im Laufe der Jahre wurden<br />

die Aufträge umfangreicher und die<br />

Projekte größer. Ein Umstand, der nicht<br />

zuletzt auf die gewachsene Kompetenz<br />

der Geschäftsführer Mark Liese und<br />

Torsten Hagedorn und deren Mitarbeiter<br />

zurückzuführen ist. Im Jahr 2012<br />

strauchelte der damalige Kooperationspartner<br />

Magic Sky. Liese und Hagedorn<br />

bewiesen kurzerhand <strong>Mut</strong> und übernahmen<br />

das angeschlagene Unternehmen.<br />

Alte Zöpfe wurden abgeschnitten,<br />

die Firma mit viel Feingefühl in die<br />

bestehende Gruppe integriert und<br />

systematisch aufgebaut und erweitert.<br />

Aktuell kann auf 25 verschiedene<br />

Systeme zugegriffen werden, welche<br />

effizient gepackt auf Sattelzügen in<br />

den D-A-CH-Staaten verteilt sind.<br />

Strategische Partner in diversen<br />

Ländern weltweit sorgen für größtmögliche<br />

Flexibilität in der Logistik.<br />

So ist Magic Sky mittlerweile nicht<br />

mehr nur in D-A-CH tätig, sondern<br />

trägt Karlsruher Know-how in alle Welt,<br />

nach China, USA, Katar, Spanien,<br />

Schweiz, Italien etc.<br />

DUNKING!<br />

„Spektakulär sind die Einsätze für<br />

die FIBA (International Basketball<br />

Federation), bei denen wir seit 2017<br />

die Spielfläche des 3x3 überdachen<br />

und während des Spiels als Reflektions-<br />

und Projektionsfläche nutzen!“,<br />

schwärmt Hagedorn, „da ist jeder<br />

Dunking eine Party!“<br />

Foto: Magic Sky<br />

VON DER STRASSE ZU OLYMPIA<br />

Seit 2017 steht fest, dass 3×3-Basketball<br />

ab 2020 olympisch ist. 3x3 heißt:<br />

Sechs Spieler und ein Korb, mit einer<br />

Angriffszeit von nur zwölf Sekunden,<br />

die auch nach einem Korberfolg sofort<br />

neu gestartet wird. So entstehen heiße,<br />

faire, schnelle und dynamische Basketball-Spiele.<br />

Die Spielform 3×3 bringt<br />

Basketball aus der Halle auf öffentliche<br />

Plätze und in spektakuläre Locations.<br />

Mit dem begleitenden Show- oder<br />

Musikprogramm und den individuellen<br />

Wettbewerben wie Dunking Contest<br />

oder Shoot-Out, entstehen urbane<br />

Events mit höchstem Unterhaltungswert<br />

für die Zuschauer.<br />

FAKTEN<br />

Durchmesser: 10 – 36 m<br />

Traufkante: 5,20 m – 8,00 m<br />

Aufbauzeit: 6 – 8 Stunden<br />

Hauptquartier: Jöhlingen<br />

Champion des Jahres 2017 in Italien<br />

KONTAKT:<br />

Magic Sky GmbH<br />

Grombacher Straße 70<br />

75045 Walzbachtal<br />

Telefon: +49 7203/50 20 – 60<br />

Fax: +49 7203/50 20 – 69<br />

E-Mail: info@magic-sky.de<br />

Web: www.magic-sky.de<br />

ANDREAS LÜTKE www.wvs.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 28 29<br />

MUT<br />

„FÜR ALLE FÄLLE<br />

MIT E-ANTRIEB“<br />

„TOM SAWYER HAT<br />

MICH INSPIRIERT“<br />

ANTJE LEMINSKY<br />

Vorstandsvorsitzende der GRENKE AG<br />

DR. JOHANNES HAUPT<br />

CEO der BLANC & FISCHER Familienholding<br />

Foto: Bernd Opitz<br />

Warum wären Sie selbst gerne Kunde Ihres Unternehmens?<br />

Weil ich sicher sein kann, dass ich hier auf Menschen treffe, die<br />

mich persönlich und fair beraten. Die mich ernst nehmen und die<br />

wissen, dass gemeinsamer Erfolg langfristig viel wichtiger ist als<br />

ein kurzfristiger Abschluss.<br />

Welche fünf Merkmale kennzeichnen gute Führung?<br />

Die richtigen Fragen zu stellen, gut zuzuhören und klar zu<br />

kommunizieren. Veränderungen mit Übersicht zu managen.<br />

Zu experimentieren und schnell aus Fehlern zu lernen. Menschen<br />

zu empowern, das heißt, ihnen innerhalb eines Rahmens<br />

Autonomie zu geben und ihre Leistung wertzuschätzen.<br />

Und schließlich die selbstlernende Organisation zu fördern –<br />

das ist „Empowerment at its best“.<br />

Wie stark ist GRENKE mit der Region verbunden?<br />

Das Unternehmen hat seine Wurzeln in Baden-Baden. Hier ist<br />

und bleibt auch unser Hauptsitz. Wir bekennen uns zu unserer<br />

Region, investieren weiterhin in den Standort. Auf der anderen<br />

Seite wachsen wir immer weiter und sind mittlerweile auf fast<br />

jedem Kontinent präsent – momentan in 31 Ländern. Wir nehmen<br />

die persönliche Betreuung unserer Kunden eben sehr ernst.<br />

Welche Niederlagen haben Sie bislang erlebt und was haben<br />

Sie daraus gelernt?<br />

Wie lange darf die Liste werden? Nein, im ernst: Wie jeder<br />

andere habe ich Fehler gemacht und Ziele nicht erreicht.<br />

Stolpern, fallen, aufstehen und weiter geht’s. Die Fehler haben<br />

mich wahrscheinlich stärker geprägt, als die Erfolge, weil man<br />

dadurch viel reflektierter wird und dazulernt .<br />

Was schätzen Sie an der badischen Lebensart?<br />

Ich liebe die Weltoffenheit, die durch das Dreiländereck hier seit<br />

Generationen gepflegt wird. Ich mag die Menschen, die einem<br />

zuerst einmal offen ins Auge schauen und sich dem Neuen –<br />

oder in meinem Fall: der Neuen – stellen. Da sind meine Mecklenburger<br />

Landsleute oft rauer, aber auf den zweiten Blick nicht<br />

minder herzlich.<br />

Was unternehmen Sie gerne in der Freizeit?<br />

Ich koche sehr gerne. Wenn ich Familie und Freunden glauben<br />

darf, auf hohem Niveau. Und ich habe in Baden-Baden das<br />

Mountainbiking für mich entdeckt – für alle Fälle mit e-Antrieb.<br />

Auf einer Skala von 1 bis 10: wie viel Glück hatten Sie in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Wahrscheinlich genau das „richtige Drittel“! Ich denke, jeder<br />

braucht die ausgewogene Verteilung zwischen Verstand, Fleiß<br />

und Glück, um wirklich langfristig Erfolg zu haben.<br />

Der Tag, an dem Sie nach Hause kamen und dachten,<br />

Sie haben den besten Job auf der Welt – was war ausschlaggebend<br />

dafür?<br />

Ich habe meinen Job immer als Privileg empfunden! Der große<br />

Gestaltungsspielraum, der im Englischen richtig als „Freedom“<br />

übersetzt wird, macht für mich meine Aufgabe bei der BLANC &<br />

FISCHER Familienholding zum besten Job der Welt.<br />

Welche Niederlagen haben Sie bislang erlebt und was haben<br />

Sie daraus gelernt?<br />

Gelegentliche Niederlagen sind wichtig, weil sie uns besser, reflektierter<br />

und bewusster machen. Gelernt habe ich insbesondere,<br />

vertiefter zu prüfen und genauer hin zuschauen, bevor ich eine<br />

wirklich wichtige Entscheidung treffe.<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Mark Twains „Tom Sawyer“! Ein Charakter, der zwar immer versucht,<br />

aus dem engen und angepassten Leben auszubrechen – und<br />

der doch weiß, was Recht ist und das Herz am richtigen Fleck hat!<br />

Welche drei Faktoren hatten den größten Einfluss auf Ihren<br />

Erfolg im Unternehmen?<br />

Nur drei also? Dann eben „Überzeugungskraft“ und „Veränderungsbereitschaft“!<br />

Und als Drittes und Wichtigstes die richtige<br />

Balance zwischen „Umsicht und Nachdruck“. Jeweils eines davon<br />

geht leicht – beides in Balance aber ist sehr schwer!<br />

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter nachhaltig?<br />

Konstruktive Kritik: man sollte Lob und Kritik verschwenderisch<br />

nutzen und immer gut begründen. Überdies „lange Leine“ lassen,<br />

viel Vertrauen schenken und auch einmal etwas riskieren. Nichts<br />

ist bei Mitarbeitern nachhaltig motivierender, als der eigene Erfolg!<br />

Was schätzen Sie an der badischen Lebensart?<br />

Kurzform: alles! In Baden ist man im Einklang von Arbeit, Natur,<br />

Schönheit und genießt dabei natürlich die traditionellen Gerichte<br />

und Weine!


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 30<br />

MUTIGE ENTSCHEIDUNGEN SIND<br />

DIE BAUSTEINE DER ZUKUNFT<br />

Unternehmerische Entscheidungen erfordern umfassende Sachkenntnisse, detaillierte Analysen und das<br />

Wissen um die künftigen Trends. Aber vor allem erfordern sie eines: <strong>Mut</strong>. Das gilt auch für stadtentwicklungspolitische<br />

Zukunftsentscheidungen. Ohne mutige Entscheidungen stünde Baden-Baden nicht da, wo<br />

es steht, wäre nicht das, was es ist. Das gilt für die Vergangenheit, für welche Namen wie Jacques Bénazet<br />

und Friedrich Weinbrenner stehen, aber auch für die Gegenwart, in der die heutigen Highlights wie das<br />

Festspielhaus, das Frieder Burda Museum oder der Michaelstunnel ohne mutige und vorausschauende<br />

Entscheidungen nicht zu denken gewesen wären. Und diese Tradition wird fortgesetzt. Drei Beispiele,<br />

mit denen Baden-Baden schon in der Gegenwart die Weichen für die Zukunft stellt.<br />

Foto: Stadt Baden-Baden<br />

Die beeindruckende Roomers Rooftopbar<br />

SWR Medienzentrum<br />

Visualisierung: Wurm + Wurm<br />

Architekten GmbH, Bühl<br />

Foto: Stadt Baden-Baden<br />

MARGRET MERGEN,<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Baden-Baden<br />

Heutige Investitionsentscheidungen<br />

sind komplexe Prozesse. Wie wichtig<br />

ist für ihren Erfolg das funktionierende<br />

Zusammenspiel zwischen Unternehmen,<br />

Kommunalpolitik und Stadtverwaltung?<br />

Die Umsetzung unternehmerischer<br />

Entscheidungen ist in den vergangenen<br />

Jahren zunehmend schwieriger<br />

geworden. Die Herausforderungen an<br />

die Planer sind aufgrund komplizierter<br />

Rechtslagen und einer weitaus kritischeren<br />

Haltung der Öffentlichkeit<br />

größer geworden. Die notwendigen<br />

Verfahren können nur im partnerschaftlichen<br />

Zusammenwirken von Investoren<br />

und öffentlicher Hand erfolgreich zu<br />

Ende geführt werden. Im Interesse einer<br />

zukunftsweisenden Stadtentwicklungspolitik<br />

sind Städte dabei auf mutige<br />

Unternehmensentscheidungen und<br />

auf der anderen Seite die Unternehmen<br />

auf eine konstruktive Begleitung<br />

durch die Kommunalpolitik und auf<br />

eine kompetente Kommunalverwaltung<br />

angewiesen. Nur auf dieser Basis war<br />

die Realisierung des Hotels „Roomers“<br />

oder die Schaffung der planungsrechtlichen<br />

Voraussetzungen für das neue<br />

SWR Media-Zentrum möglich. Und in<br />

die gleiche Richtung weist auch unser<br />

städtebaulicher Wettbewerb „Dienstleistungsbereich<br />

Aumattstraße“.<br />

Welche Impulse erhofft sich die<br />

Stadt durch die Eröffnung des Hotels<br />

„Roomers“ in Baden-Baden?<br />

Der Hotelmarkt ist ein schwieriger<br />

Markt. Für eine erfolgreiche Hotelansiedlung<br />

müssen zwei Dinge zusammenkommen:<br />

ein mutiger und<br />

finanzstarker Investor auf der einen<br />

und ein kompetenter und innovativer<br />

Hotelbetreiber auf der anderen Seite.<br />

Insoweit war es ein Glücksfall für<br />

Baden-Baden, dass es dem Investor<br />

Franz Bernhard Wagener gelungen ist,<br />

die Gekko-Group als Betreiber zu<br />

gewinnen. Micky Rosen und Alex<br />

Urseanu gehören zu den führenden<br />

innovativen Köpfen in dieser Branche.<br />

Ihre Lifestyle- und Luxusmarke bringt<br />

frischen Wind in die Baden-Badener<br />

Hotellandschaft und zielt mit dem<br />

innovativen und trendigen Design und<br />

einer modern interpretierten Servicekultur<br />

auf ein Publikum, das auch im<br />

Fokus unseres eigenen Marketings<br />

steht.<br />

Mit 130 Zimmern und Suiten, attraktiven<br />

Bankett- und Tagungsräumen und<br />

einem Spa-, Restaurant- und Barbetrieb<br />

verfügt das Roomes über alles,<br />

was ein moderner Hotelbetrieb einer<br />

anspruchsvollen Zielgruppe zu bieten<br />

vermag.<br />

Was bedeutet der Neubau des SWR<br />

Media-Zentrums für die Zukunft der<br />

Stadt?<br />

Der Neubau bedeutet für Baden-Baden<br />

vor allem anderen eines: ein klares Bekenntnis<br />

zum Standort Baden-Baden.<br />

Der SWR bekennt sich mit dieser<br />

Standortentscheidung zu seinen Wurzeln<br />

und bestätigt damit nachdrücklich<br />

die jahrzehntelange Partnerschaft mit<br />

unserer Stadt. Zusammen mit „arte“<br />

untermauert der SWR auch den Anspruch<br />

Baden-Badens auf einen der<br />

führenden Plätze innerhalb der Medienlandschaft<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Über die Grenzen Baden-Badens hinaus,<br />

bedeutet die mutige Standortentscheidung<br />

des SWR aber auch eine wichtige<br />

Stärkung der öffentlichen Rundfunkanstalten.<br />

In Zeiten einer zunehmenden<br />

Liberalisierung und einer wachsenden<br />

kritischen Haltung gegenüber dem<br />

öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist<br />

das neue Medienzentrum nicht nur ein<br />

sichtbares Bekenntnis zur öffentlichrechtlichen<br />

Grundversorgung, sondern<br />

ebenso ein Beweis dafür, dass die<br />

öffentlichen Anstalten mit kosteneffizienter<br />

und innovativer Gebäudetechnik<br />

auch sparsam und verantwortungsvoll<br />

mit öffentlichen Gebührengeldern umzugehen<br />

verstehen und die neue Welt<br />

der Multimedialität als Zukunftschance<br />

begreifen.<br />

Mit einem städtebaulichen Wettbewerb<br />

im Bereich der Aumattstraße<br />

setzt die Stadt einen mutigen Schritt<br />

in die Zukunft. Welche Erwartungen<br />

stehen hinter diesem Ideenwettbewerb?<br />

Mit dem städtebaulichen Wettbewerb<br />

verfolgen wir zwei Ziele: zum einen<br />

wollen wir damit Zukunftsoptionen für<br />

unternehmerische Entscheidungen am<br />

Standort Baden-Baden schaffen; zum<br />

anderen wollen wir die dortige bauliche<br />

und funktionale Entwicklung in einem<br />

geordneten und transparenten Verfahren<br />

so steuern, dass das Ergebnis dem<br />

städtebaulichen Anspruch der dortigen<br />

Eingangs- und Auftaktsituation entspricht.<br />

Ohne mutige unternehmerische<br />

Entscheidungen in den vergangenen<br />

Jahren wäre die Stadt um viele<br />

Dienstleistungszentrum Aumatt<br />

Handlungsoptionen ärmer. Dies gilt<br />

sowohl für die Beschäftigung als auch<br />

für die fiskalische Einnahmesituation.<br />

<strong>Mut</strong>ige unternehmerische Schritte in<br />

die Zukunft erfordern aber auch mutige<br />

kommunalpolitische Entscheidungen,<br />

um privaten Investitionsentscheidungen<br />

die erforderliche Planungssicherheit<br />

geben zu können.<br />

Und bei alledem ist mir wichtig unsere<br />

Bürger in solche Entscheidungen<br />

durch transparente Verfahren miteinzubeziehen<br />

und zu verdeutlichen, dass<br />

eine qualitätsvolle und städtebaulich<br />

angemessene Entwicklung des Areals<br />

zwischen der östlichen Aumattstraße<br />

und der Europastraße letztlich dem<br />

Allgemeinwohl dient.<br />

STADT BADEN-BADEN<br />

www.baden-baden.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 32<br />

TOP-BEWERTUNGEN FÜR<br />

SPARKASSE KARLSRUHE:<br />

„BUNDESWEIT DIE KLARE NR. 1“<br />

Das weiß die ganze WELT: Wer von Deutschlands bester Beraterbank spricht, meint die Sparkasse<br />

Karlsruhe. Denn die Beratungsqualität, die dort von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geboten<br />

wird, ist bereits legendär. Sowohl Kunden als auch Experten internationaler Institute für Bankentests<br />

können Jahr für Jahr mitverfolgen, wie sich die Sparkasse Karlsruhe seit Beginn der Qualitätstests<br />

regional und überregional kontinuierlich ganz weit vorn platziert.<br />

Gesamtvorstand der Sparkasse Karlsruhe: Michael Huber, Thomas Schroff, Lutz Boden, Marc Sesemann<br />

Die jüngste Auswertung hat erneut<br />

ergeben: Die Sparkasse Karlsruhe ist die<br />

klare Nummer 1, was Beratungsqualität,<br />

Service, Freundlichkeit, Atmosphäre<br />

und Konditionen betrifft. Sie belegte<br />

beim bundesweiten Qualitäts-Bankentest<br />

der Tageszeitung DIE WELT Platz 1<br />

in Baden-Württemberg und Platz 1 in<br />

Deutschland bei der Beratung von<br />

Privatkunden, in der Baufinanzierung<br />

und beim Private Banking. Außerdem<br />

Platz 1 in Baden-Württemberg und<br />

Platz 2 in Deutschland bei der Beratung<br />

von Firmenkunden.<br />

„Die Sparkasse Karlsruhe überzeugte<br />

auf ganzer Linie – und ist Testsieger“,<br />

so das Urteil der Experten. Die<br />

Ergebnisse basieren auf der Untersuchungsmethode<br />

„Mystery Shopping“,<br />

d.h. ein Testkunde bittet unangemeldet<br />

um ein Beratungsgespräch. Die<br />

Foto: Sparkasse Karlsruhe<br />

Auswertung basiert auf 30 Kriterien, die<br />

Bankkunden generell für sehr wichtig<br />

halten. Zum Beispiel, ob die persönliche<br />

Situation des Kunden ausreichend<br />

berücksichtigt wurde, ob auf staatliche<br />

Fördermittel hingewiesen wurde, ob<br />

die Empfehlungen verständlich und<br />

nachvollziehbar sind usw.<br />

„Ein sehr gutes Qualitätsniveau,<br />

kompetent und umfassend, diskrete<br />

Beratung auf höchstem Niveau, ganz<br />

klar die Nummer 1“, das sind exemplarisch<br />

vier Wertungen der Testkunden,<br />

die die Sparkasse Karlsruhe am Ende<br />

zur Besten Bank kürten.<br />

„Uns wurde erneut von unabhängiger<br />

Seite eine Beratungsqualität bestätigt,<br />

die unsere Kundinnen und Kunden<br />

zuverlässig und individuell abrufen<br />

können. Gleichzeitig ist es eine Auszeichnung<br />

für unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die täglich mit Engagement,<br />

Kompetenz und Freundlichkeit<br />

für ihre Kunden da sind“, freute sich<br />

der Gesamtvorstand der Sparkasse<br />

Karlsruhe über die neuerlichen Auszeichnungen.<br />

Die Welt-<br />

Premiere!<br />

Gold: doppelt und dreifach. Die Sparkasse Karlsruhe wurde<br />

zum zweiten Mal in Folge als „Beste Bank in Deutschland“ im<br />

Bereich Privatkunden und zudem dreifach für ihre bundesweit<br />

beste Beratung ausgezeichnet. #BesteBankInDeutschland<br />

www.sparkasse-karlsruhe.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 34 35<br />

03 FÜHRUNG<br />

BOXENSTOPP<br />

FÜR MANAGER<br />

Keine Zeit für nichts. Trotzdem immer erreichbar. Nie genug Schlaf. Dennoch zu aufgedreht, um<br />

zur Ruhe zu kommen. Ein Teufelskreis, in dem sich viele Führungskräfte und Manager befinden.<br />

Weil die Anforderungen im Job immer größer und die Belastungen immer stärker werden. Helfen<br />

tun da oft nur noch Beruhigungsmittel, Stimmungsaufheller oder Pillen zur Leistungssteigerung.<br />

„Häufig kommt zum wirtschaftlichen<br />

Druck im Unternehmen eine angespannte<br />

private Situation dazu. Dann<br />

gerät die ‚Maschinerie‘ ins Straucheln“,<br />

sagt Prof. Dr. Curt Diehm, Ärztlicher<br />

Direktor der Max Grundig Klinik auf der<br />

Bühlerhöhe bei Baden-Baden. Diehm<br />

vergleicht die Situation gern mit dem<br />

Auto: „Was man dem Auto selbstverständlich<br />

gönnt, braucht der Körper<br />

noch viel dringender: eine regelmäßige<br />

Überprüfung!“ Unerlässlich vor allem<br />

bei Managern. Gleichen sie doch eher<br />

hochgezüchteten Rennmaschinen aus<br />

der Formel 1. Ohne aufwändige Pflege<br />

und Wartung können sie unmöglich jahrelang<br />

Höchstgeschwindigkeit fahren.<br />

BRAIN-TUNING<br />

Ähnlich wie ein Software-Tuning beim<br />

Rennwagen wirkt Brain-Tuning durch<br />

ein paar Tabletten. Es bringt nur kurzfristigen<br />

Erfolg, führt meist schnell<br />

danach zum Maschinenschaden. In<br />

der Max-Grundig-Klinik halten deshalb<br />

regelmäßig Top-Manager aus Wirtschaft<br />

und Politik zum Boxenstopp.<br />

Inmitten der beeindruckenden Landschaft<br />

des nördlichen Schwarzwaldes,<br />

umgeben von dichten Wäldern und mit<br />

traumhaftem Ausblick mutet die Klinik<br />

wie ein Luxusresort an. Hier nimmt<br />

sich ein Team von hochkarätigen Spezialisten<br />

Zeit für die Gesundheit seiner<br />

Patienten.<br />

„Der Vergleich mit einem Boxenstopp<br />

ist recht treffend“, findet >>


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 36 37<br />

03 FÜHRUNG<br />

auch Andreas Spaetgens, Geschäftsführer<br />

des traditionsreichen Hauses.<br />

Mercedes benötigt etwa drei Sekunden<br />

zum Check-up und Reifenwechsel.<br />

In der außergewöhnlichen Klinik im<br />

Schwarzwald dauert ein Check-up bei<br />

vergleichbarer Präzision und Erfahrung<br />

etwa einen bis drei Tage. „Unsere<br />

Kollegen arbeiten mit höchster<br />

Konzentration Hand in Hand. Es gibt<br />

keine lästigen Überweisungen, keine<br />

unsinnigen Wartezeiten“, so Spaetgens<br />

weiter. „Allerdings ohne Reifenwechsel!“,<br />

lacht Professor Diehm. „Hier sind<br />

wir ohne weitere Ablenkung für den<br />

Patienten da.“ Die Max Grundig Klinik<br />

vereint vier Spezialzentren: die Fachklinik<br />

für Innere Medizin, die Fachklinik<br />

für Psychosomatik, das hochmoderne<br />

Radiologische Zentrum und das Checkup-Zentrum.<br />

„Unser eigenes, hervorragend<br />

ausgerüstetes Labor macht uns<br />

in jeder Beziehung schnell, flexibel und<br />

unabhängig!“, ergänzt Dr. Peter Maurer,<br />

Chefarzt der Inneren Medizin.<br />

MUT ZUR EIGENEN COURAGE<br />

Berufliche Belastungen, hoher Leistungsdruck,<br />

ständige Erreichbarkeit,<br />

Schlafmangel, fehlende Anerkennung<br />

- die Liste der möglichen Ursachen für<br />

ein psychisches Straucheln ist ebenso<br />

lang wie bei physischen Problemen.<br />

Der Experte dafür heißt Dr. Christian<br />

Dogs. Er leitet die Fachklinik für Psychosomatik<br />

und ist einer der führenden<br />

und wohl bekanntesten Psychiater und<br />

Psychotherapeuten Deutschlands.<br />

„Gefühle sind keine Krankheit“ heißt<br />

nicht nur der neue Bestseller von Dogs,<br />

es ist ebenso sein Leitsatz für die Klinik.<br />

„Arbeit heutzutage ist wahnsinnig fordernd<br />

und schnell. Wir sind einer irren<br />

Reizüberflutung ausgesetzt. Wenn da<br />

z.B. auch noch der private Rückhalt ins<br />

Wanken gerät, ist der seelische Zusammenbruch<br />

oft nicht mehr weit.“<br />

Die Klinik an der Schwarzwaldhochstraße<br />

ist ein Ruhe- und Rückzugsort<br />

für Menschen, die die Last der Verantwortung<br />

zu erdrücken droht. Die aber<br />

mutig genug sind, dies zu<br />

>><br />

4 5<br />

1 2 3<br />

„ Es macht bei uns<br />

einfach Spaß, sich Zeit<br />

für seine Gesundheit<br />

zu nehmen!<br />

Andreas Spaetgens“<br />

6<br />

1 Das moderne Therapiebecken der Klinik<br />

2 Bildgebende Diagnostik auf höchstem Niveau<br />

3 Entspannte Atmosphäre am Putting Green im Garten<br />

4 Ärztlicher Direktor der Max Grundig Klinik: Prof. Dr. med. Curt Diehm<br />

5 Dr. Christian Dogs – der Experte für Psychosomatische Erkrankungen<br />

6 Starkes Team (von rechts): Dr. med. Heinz Schelp, Monika Kocian,<br />

Dr. med. habil. Hartmut Friedburg


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 38<br />

Offen. International.<br />

Zukunftsorientiert.<br />

Vernetzt: Baden-Baden<br />

Standort für neue Ideen<br />

Max Grundig ist eine der prägenden<br />

Persönlichkeiten der deutschen<br />

Nachkriegsgeschichte. Ein Vorzeigeunternehmer<br />

des deutschen<br />

Wirtschaftswunders mit einer Vision:<br />

Er lebte für eine Medizin, die den<br />

Menschen ganzheitlich in den<br />

Mittelpunkt rückt.<br />

Er verwirklichte seinen Traum auf<br />

der Bühlerhöhe. 1910 erbaut, erwarb<br />

Grundig das Ensemble aus Sanatorium<br />

und Genesungszentrum 1986.<br />

Dort gründete er im selben Jahr die<br />

Max Grundig Klinik. 1988, kurz vor<br />

seinem Tod, nahm sie die Arbeit auf.<br />

Max Grundig hatte damals kein<br />

typisches Krankenhaus im Sinn.<br />

Vielmehr schwebte ihm ein diskreter<br />

Rückzugsort vor. Ein Ort mit viel<br />

Zeit für Mensch und Gesundheit,<br />

mit Sinn für Schönheit, Raum zum<br />

Wohlfühlen und Fokus auf die beste<br />

medizinische Ausstattung. Kurz: ein<br />

kleines Paradies für Patienten. All das<br />

ist heute Realität: Die Max Grundig<br />

Klinik gleicht in Komfort, Service und<br />

Ästhetik mehr einem Luxushotel als<br />

einer klassischen Klinik.<br />

Nach Grundigs Tod blieb die Klinik im<br />

Besitz seiner Erben. Träger der Klinik<br />

ist die Max Grundig Stiftung.<br />

Mit der Fachklinik Innere Medizin,<br />

der Fachklinik für Psychosomatik,<br />

dem Check-up Zentrum und dem<br />

Radiologischen Zentrum bietet die<br />

Max Grundig Klinik medizinische<br />

Betreuung auf höchstem fachlichen<br />

und technischen Niveau.<br />

www.max-grundig-klinik.de<br />

1<br />

2 3<br />

1 Die Max Grundig Klinik liegt idyllisch inmitten des Schwarzwaldes auf der Bühlerhöhe<br />

2 Sieht aus wie eine Luxussuite – Stationäre Aufnahme 4.0<br />

3 Feine Kreationen vom Küchenchef mit sensationellem Blick ins Rheintal<br />

erkennen und etwas für ihre seelische<br />

und körperliche Gesundheit zu tun.<br />

Wer sich hier in medizinische und<br />

therapeutische Behandlung begibt,<br />

profitiert in vielerlei Hinsicht vom<br />

modernen Klinikkomplex.<br />

Denn in der Max Grundig Klinik ist<br />

alles unter einem Dach. Das vermeidet<br />

lange Wege und bietet zugleich die<br />

Möglichkeit, gesundheitlichen Problemen<br />

allumfassend und effizient<br />

nachzugehen. Dabei steht neben der<br />

gegenwartsnahen, ressourcen- und<br />

lösungsorientierten Psychotherapie<br />

eine persönliche und vertrauensvolle<br />

Bindung zwischen Patient und Arzt im<br />

Fokus der Behandlung.<br />

WIR SIND KEIN KLOSTER<br />

„Hier muss sich niemand kasteien“,<br />

fasst Geschäftsführer Spaetgens zusammen.<br />

„Das Vitalfrühstück in unserem<br />

Restaurant, die köstlichen Menüs<br />

unseres Küchenchefs, ein Besuch im<br />

Fitnessstudio, am Pool oder am Putting<br />

Green – all das macht den Aufenthalt<br />

in unserer Klinik so einzigartig. Genau<br />

wie die großzügigen, gemütlichen<br />

Zimmer und Suiten, die wenig an ein<br />

Krankenhaus erinnern. Es macht bei<br />

uns einfach Spaß, sich Zeit für seine<br />

Gesundheit zu nehmen!“<br />


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 40 41<br />

03 FÜHRUNG<br />

BEI INIT SIND DIE<br />

MITARBEITER DAS<br />

WERTVOLLSTE KAPITAL<br />

1 Gespräche unter freiem Himmel<br />

2 Das INIT-Team vor dem Firmengebäude<br />

Bei INIT sind die Menschen, die hier arbeiten, das sprichwörtliche Kapital der Firma: diese Überzeugung,<br />

die sich durch das ganze Unternehmen zieht, fußt auf einer ganz rationalen Einsicht: der<br />

Mehrwert des Unternehmens beruht auf der kreativen geistigen Leistung seiner Mitarbeiter. Und wer<br />

sich für eine Karriere bei der INIT entscheidet, wird auch schnell merken, dass er hier bei einem ganz<br />

besonderen Unternehmen gelandet ist – einem Unternehmen, das sich einem hohen Ziel verschrieben<br />

hat: mit dem ÖPNV eine nachhaltige Mobilität zu fördern, die zu einer Reduktion von Schadstoffen<br />

und damit zum Schutz der Umwelt beiträgt. Sich für eine gute Sache einzusetzen: das macht Spaß und<br />

das merkt man den ca. 450 Mitarbeitern am Karlsruher Standort auch an: das vielzitierte kollegiale<br />

Miteinander ist hier Tag für Tag erlebbar. Ideale Rahmenbedingungen für Studenten, Berufsanfänger<br />

und Berufserfahrene bietet INIT aber auch durch zahlreiche attraktive Maßnahmen.<br />

1<br />

Fotos: init SE<br />

Es ist die Summe vieler kleiner Mosaiksteine,<br />

die den ganz besonderen INIT-<br />

Spirit ausmachen. Einige von ihnen<br />

sind das Resultat einer modernen<br />

Personalführung, andere haben sich<br />

ganz einfach organisch im Laufe der<br />

Zeit entwickelt. Ein wichtiger Teil der<br />

Unternehmenskultur jedenfalls sind die<br />

flachen Hierarchien, die sich das heute<br />

weltweit agierende Unternehmen seit<br />

seiner Gründung als kleines Start-up<br />

bewahren konnte. Hier begegnen sich<br />

alle, unabhängig von ihrer Position, auf<br />

Augenhöhe und mit Wertschätzung –<br />

was auch seinen Ausdruck in der von<br />

Beginn an üblichen Duzkultur findet.<br />

Aktiv gefördert durch die Geschäftsführung<br />

werden Maßnahmen, die<br />

im Sinne eines familienfreundlichen<br />

Unternehmens und einer ausgewogenen<br />

Work-Life-Balance der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie dienen. Dazu<br />

zählen ein flexibler Gleitzeitrahmen<br />

sowie Zuschüsse zur Kinderbetreuung.<br />

Für attraktive Arbeitsbedingungen<br />

sorgen überdies Gewinnbeteiligungen,<br />

Fahrtkostenzuschüsse, Berufsunfähigkeitsrente<br />

und die betriebliche<br />

Altersvorsorge. Jeder Mitarbeiter erhält<br />

zusätzlich zur gesetzlichen Rente eine<br />

von der INIT finanzierte Altersrente.<br />

Ebenso gewünscht und gefördert wird<br />

Weiterbildung: beispielsweise durch<br />

Sprachkurse, die in-house stattfinden,<br />

oder durch das umfangreiche Schulungsprogramm,<br />

das jeder neue<br />

Mitarbeiter gleich in den ersten<br />

Tagen erhält – und das die Einarbeitung<br />

ganz wesentlich erleichtert.<br />

ALLES IN BEWEGUNG<br />

Wer eventuell neu in Karlsruhe ist, kann<br />

schnell Anschluss finden: beim INIT-<br />

Stammtisch oder bei einem der vielen<br />

regelmäßigen, kostenfreien Sportangebote<br />

wie Rudern, Beachvolleyball,<br />

Yoga, Functional Fitness wie auch<br />

bei gemeinsamen Skiausflügen oder<br />

Firmenläufen. Sport wird hier nämlich<br />

großgeschrieben und damit ist INIT ein<br />

Unternehmen, das im besten Sinne in<br />

Bewegung ist. Dabei geht es natürlich<br />

um die Gesundheit, aber auch ganz<br />

einfach um den gemeinsamen Spaß.<br />

Nicht nur Gesundheitsförderung, auch<br />

die soziale Verantwortung gehört ganz<br />

wesentlich zum Leitbild der Firma. Dass<br />

es sich hier nicht nur um ein Lippenbekenntnis<br />

handelt, sondern um ein<br />

Anliegen, das sowohl von der Unternehmensführung<br />

als auch von der<br />

Belegschaft selbst tatsächlich gelebt<br />

wird, lässt sich an zahlreichen Aktionen<br />

ablesen: zum Beispiel an der von einem<br />

Mitarbeiter initiierten Bücherspendenaktion<br />

für das Diakonische Hilfswerk in<br />

Karlsruhe oder der Unterstützung eines<br />

Dorfprojektes in Indien, das INIT schon<br />

seit vielen Jahren begleitet.<br />

Eine Vielzahl großer und kleiner<br />

Maßnahmen sorgt dafür, dass sich<br />

Mitarbeiter wohlfühlen können. Dazu<br />

gehören auch die wöchentlichen<br />

Obstlieferungen, der abschließbare<br />

Fahrradkeller, in dem jeder seinen<br />

Drahtesel sicher abstellen kann, oder<br />

das Montagsmeeting, bei dem einmal<br />

im Monat die komplette Belegschaft<br />

zusammentrifft. Hier wird über neue<br />

Projekte und Entwicklungen informiert<br />

– und ganz nebenbei noch das Teamgefühl<br />

gestärkt.<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

Zu diesem Teamgefühl gehört auch der<br />

Stolz auf die kulturelle Vielfalt bei INIT:<br />

die 20 verschiedenen Länder, aus denen<br />

die Mitarbeiter stammen, spiegeln die<br />

Internationalität des Unternehmens<br />

auch in der Belegschaft wider.<br />

2<br />

Kein Zweifel: zufriedene Mitarbeiter<br />

leisten auch gute Arbeit. Und darum<br />

wird bei INIT viel Wert auf Freiraum für<br />

eigene Ideen und Eigenverantwortung<br />

gelegt. So entstehen innovative<br />

Konzepte, die den öffentlichen Nahverkehr<br />

dabei unterstützen, effizienter<br />

und attraktiver zu werden … und letztendlich<br />

mehr Menschen dazu bringen,<br />

auf Bus und Bahn umzusteigen.<br />

Die Erfolgsbilanz des IT-Unternehmens<br />

lässt sich jedenfalls sehen: In den letzten<br />

Jahren hat sich INIT in einer insgesamt<br />

wachsenden Branche zum Weltmarktführer<br />

für integrierte Telematiklösungen<br />

entwickelt und in vielen Bereichen, z. B.<br />

beim E-Ticketing oder bei der Echtzeit-<br />

Fahrgastinformation, erfolgreiche<br />

Innovationen auf den Markt gebracht.<br />

Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern<br />

gestaltet INIT die Zukunft der Mobilität.<br />

www.init.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 42 43<br />

03 FÜHRUNG<br />

Trägt der Teufel<br />

wirklich Prada?<br />

Was sagt man ihnen nicht alles nach, den Frauenclubs in diesem<br />

Land? Zickenalarm, Emanzenkrieg, männerverachtend …, da<br />

wird es Mann richtig angst und bange, bloß Abstand halten,<br />

nicht zu nah herangehen, damit man nicht zerfleischt wird. Da helfen keine<br />

Argumente, allein die Tatsache, ein Mann zu sein, degradiert mich zur Persona<br />

non grata, zu einem Menschen ohne Anwesenheitsrecht, maximal benutzt, um Nachwuchs<br />

zu zeugen oder den Mülleimer rauszustellen. Seit Jahren kämpfe ich für die Emanzipation<br />

des Mannes! Erfolglos, wie mir scheint, denn die Zahl der Frauenclubs unserer Region wird<br />

immer größer.<br />

Bild: Fotolia<br />

Karlsruher Frauenvereine<br />

AKF – Arbeitsgemeinschaft Karlsruher<br />

Frauenorganisationen<br />

www.akf-karlsruhe.de<br />

B.F.B.M – Bundesverband der Frau in<br />

Business und Management e.V.<br />

www.bfbm.de<br />

BPW – Business and Professional<br />

Women Germany – Club Karlsruhe e.V.<br />

www.bpw-karlsruhe.de<br />

GEDOK Karlsruhe, Künstlerinnenforum<br />

www.gedok-karlsruhe.de<br />

IWC – Internationaler Frauenclub<br />

Karlsruhe e.V.<br />

www.iwc-karlsruhe.com<br />

Internationaler Lyceum Club<br />

Karlsruhe e.V.<br />

www.lyceumclubkarlsruhe.de<br />

Femmes Pamina Frauen e.V.<br />

www.femmespamina.wordpress.com<br />

Soroptimist Club Karlsruhe<br />

www.soroptimist-karlsruhe.de<br />

Zonta Club Karlsruhe e.V.<br />

www.zonta-karlsruhe.de<br />

WEIBBLICK<br />

MIT WEITBLICK<br />

Ein Gros der Karlsruher Frauenclubs will zukünftig<br />

vermehrt den Austausch untereinander vorantreiben.<br />

Frauenorganisationen und -verbände haben gemeinsame Ziele.<br />

Mit unterschiedlichen <strong>Schwerpunkt</strong>en gilt ihr unermüdliches<br />

Engagement dem Zweck, die gleichberechtigte Teilhabe von<br />

Frauen und Kindern in sozialen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen<br />

und kulturellen Bereichen international und national zu fördern,<br />

Gewalt gegen Frauen und Kinder zu bekämpfen und sich für den<br />

Frieden einzusetzen. Die Karlsruher Frauenclubs möchten auf<br />

gemeinsame Zwecke und Ziele aufmerksam machen, Kräfte<br />

bündeln und Synergien nutzen.<br />

Das erste gemeinsame Kick-off mit Keynote-Speakerin Dr. Marina<br />

Stadler-Bodi zum Thema Paradigmenwechsel in der Führungskultur<br />

war restlos ausgebucht. Als nächstes im Fokus: Wie wichtig<br />

Frauen als Wirtschaftsfaktor sind. Weibblick mit Weitblick.<br />

CLAUDIA WOLLASCH www.wvs.de<br />

„Wir plaudern angeregt,<br />

trinken Weinschorle und<br />

essen Schnitzel.”<br />

D<br />

Da stellt sich die Frage, was machen<br />

diese Clubs, in denen es vor<br />

lauter erfolgreichen Frauen nur so<br />

wimmelt. <strong>Mut</strong>ig bitte ich um einen<br />

Gesprächstermin bei der Initiatorin der Vereinigung<br />

Weibblick-Weitblick, in der heimlichen<br />

Hoffnung abgewimmelt zu werden. Doch weit<br />

gefehlt. Ich werde herzlich zu einem informellen<br />

Treffen in derselben Woche eingeladen. Sicherheitshalber<br />

wähle ich neutralen<br />

Boden. Im Restaurant „Im<br />

Schlachthof“ treffe ich auf eine<br />

aufgeräumte und weltoffene<br />

Beate Slavetinsky. Der alten<br />

Schule geschuldet stehe ich auf, als sie sich<br />

meinem Tisch nähert. Im selben Moment durchfährt<br />

mich die Angst, mit diesem Benehmen<br />

direkt ins Fettnäpfchen zu treten.<br />

Doch meine Gesprächspartnerin lässt sich<br />

dankbar lächelnd den Stuhl hinrücken – von<br />

Teufel keine Spur.<br />

Wir plaudern angeregt, trinken Weinschorle und<br />

essen Schnitzel. Sie erzählt mir über die Ausrichtungen<br />

der Clubs, die einen mehr musischkünstlerisch,<br />

die anderen mehr politisch oder<br />

business-orientiert. Von einem Club namens<br />

IWC, der als German-American Women‘s<br />

Club bereits 1957 gegründet wurde. Heute ist<br />

dieser Club der größte private Stipendiengeber<br />

Deutschlands. Letztendlich geht es allen<br />

aber im Wesentlichen um eines, nämlich die<br />

Lebenssituationen von Frauen in rechtlichen,<br />

politischen, wirtschaftlichen und beruflichen<br />

Bereichen zu verbessern. Eine eindeutige Bevorzugung<br />

des weiblichen Geschlechtes, eine<br />

Rückstufung und Benachteiligung des Mannes!<br />

Also, wehrt Euch, Kerle, Artgenossen, Männer!<br />

Aber lasst uns kurz noch überlegen: Ist das denn<br />

nötig, was die Damen da machen? Auch wenn<br />

sie mal für den gleichen Job nicht das gleiche<br />

Geld bekommen? Auch wenn sie manches Mal<br />

auf äußerliche Merkmale reduziert werden?<br />

Ich sage Euch, meine Herren: Ja, es ist dringend<br />

nötig, wichtig und geradezu<br />

zwingend erforderlich. In Zeiten<br />

von #MeToo, in denen ein Grapscher<br />

noch immer als Kavaliersdelikt<br />

gilt und ein amerikanischer<br />

Präsident sich mit seinen „Trophäen“ brüstet, in<br />

denen ist es wichtig, dass die Frauen dieser Welt<br />

zusammenhalten, sich austauschen und international<br />

verständigen. Damit wir alle, Frauen<br />

und Männer, in Zukunft nach unserem Wissen,<br />

unseren Leistungen und unseren Fähigkeiten<br />

gleichberechtigt beurteilt werden. Und nicht<br />

nach Geschlecht, Konfession oder Herkunft. Ich<br />

habe auch gelernt, dass Männerclubs eigentlich<br />

nichts anderes sind, als Frauenclubs, nur mit<br />

Männern eben. Und, dass Frauen aus Frauenclubs<br />

keinesfalls männerverachtend sind, sie es<br />

bisweilen auch zu schätzen wissen, wenn Mann<br />

die Mülltonne an die Straße stellt.<br />

Einige Stunden später verlassen wir das<br />

Restaurant. Auf Augenhöhe. Ohne Angst, mit<br />

vielen neuen Urteilen und Meinungen. Chapeau,<br />

meine Damen, ich bin beeindruckt.<br />

ANDREAS LÜTKE www.wvs.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 44 45<br />

03 FÜHRUNG<br />

WIRTSCHAFT IM WANDEL<br />

Auf den Wandel unserer digitalisierten Welt nicht<br />

nur zu reagieren, sondern ihn aktiv, innovativ und<br />

mit <strong>Mut</strong> zu gestalten, ist eine der wichtigsten Aufgaben<br />

von Wirtschaft in der modernen Gesellschaft.<br />

Der Naturforscher Charles Darwin hat einmal gesagt:<br />

„Es ist nicht die stärkste Spezies die überlebt, auch nicht<br />

die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem<br />

Wandel anpassen kann.“<br />

Es gibt zwei Formen von Veränderung und Wandel. Der<br />

Wandel erster Ordnung entwickelt Bestehendes weiter. Der<br />

Wandel zweiter Ordnung setzt einen Paradigmenwechsel<br />

voraus und beginnt etwas völlig Neues. Den Unterschied<br />

zwischen beidem machte jüngst das Forum für Personalverantwortliche<br />

im IHK Haus der Wirtschaft deutlich: Eine Kerze<br />

kann optimiert werden, bis sie länger brennt. Ein Pferd kann<br />

durch Zucht zum Rennpferd werden. Aber eine Kerze wird nie<br />

zur Glühbirne, ein Pferd wird nie zum Auto. Prof. Dr. Stephan<br />

Fischer, Leiter des Masterstudiengangs „Human Resources<br />

Management“ an der Hochschule Pforzheim, sprach in<br />

seinem Vortrag vom Wandel der Gesellschaft und vom damit<br />

einhergehenden Wandel in der Personalarbeit.<br />

Das Personalmanagement hat in der<br />

Zukunft die Aufgabe, neueste Trends<br />

zu erkennen und darauf zu reagieren.<br />

Die Generation Z mit ihren veränderten<br />

Wertevorstellungen stellt den Personalbereich<br />

vor neue Herausforderungen.<br />

Studien haben entdeckt, dass monetäre<br />

Anreize nicht mehr so wichtig sind wie<br />

die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit.<br />

Diskussionsrunde beim Forum für Personalverantwortliche im IHK Haus der Wirtschaft.<br />

Foto IHK Karlsruhe<br />

Foto IHK Karlsruhe<br />

IHK-Präsident Wolfgang Grenke beim diesjährigen Neujahrsempfang der IHK<br />

Foto IHK Karlsruhe<br />

Anführer werden trotz flacherer Hierarchien<br />

und Schwarmintelligenz immer<br />

noch gebraucht – als Orientierungs-<br />

Geber vielleicht sogar mehr als bisher.<br />

Aber sie benötigen andere Soft Skills,<br />

um ihre Aufgaben zu erfüllen. Die<br />

Führungskraft wird in Zukunft nicht<br />

länger alleiniger Entscheidungsträger<br />

sein. Vor allem Vernetzungsintelligenz<br />

und empathisches Handeln führen zum<br />

Erfolg.<br />

Daher ist es insbesondere Aufgabe der<br />

zukünftigen Firmenlenker, durch einen<br />

zeitgemäßen Führungsstil das Potenzial<br />

ihrer Mitarbeiter zu erkennen, sie zu<br />

fördern und sie nicht zu demotivieren.<br />

Leadership in der digitalen Wirtschaft<br />

konzentriert sich also auf die Faktoren<br />

Flexibles Arbeiten, Teamwork, Verantwortung<br />

für den Einzelnen, vernetzte<br />

Führung und visionäre Kultur.<br />

IHK-PRÄSIDENT WOLFGANG GRENKE<br />

www.ihk.de<br />

FLEXIBLE FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Im Zentrum von Stephan Fischers Vortrag<br />

stand ein Begriff, der inzwischen<br />

zum Modewort geworden ist, nämlich<br />

die „Agility“. Ein agiles Unternehmen<br />

hat die Fähigkeit, bei Änderungen<br />

nachhaltig, flexibel und erfolgreich zu<br />

reagieren. Die Vorbildfunktion von<br />

Führungskräften, flache Hierarchien,<br />

Fehlerkultur, Empowerment, Transparenz<br />

und Kommunikation auf<br />

Augenhöhe fördern die Agilität.<br />

INNOVATION DURCH<br />

FEHLERKULTUR<br />

Ganz entscheidend ist darum neben<br />

der Fähigkeit zur Entwicklung neuer<br />

Geschäftsmodelle auch die Fähigkeit<br />

zur Etablierung einer offenen, selbsttragenden<br />

Experimentierkultur im Unternehmen.<br />

Erst wenn die Möglichkeit<br />

des Scheiterns akzeptiert ist und eine<br />

angemessene Fehlerkultur etabliert<br />

wird, können neue Ideen und Produkte<br />

zum Leben erweckt werden. Die Unternehmen<br />

sind nur so kreativ, so gut und<br />

dynamisch wie ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Die Arbeit der Industrie- und Handelskammer<br />

Karlsruhe beruht auf<br />

drei Säulen: Als Interessenvertreter<br />

setzt sich die IHK gegenüber der<br />

Politik für die Belange der Wirtschaft<br />

ein. Als Dienstleister steht<br />

sie ihren Mitgliedsunternehmen<br />

mit einem breit gefächerten Beratungs-<br />

und Informationsangebot<br />

zur Seite. Als öffentlich-rechtliche<br />

Körperschaft übernimmt die IHK<br />

eigenverantwortlich und unabhängig<br />

über 50 Aufgaben, die ihr der<br />

Staat anvertraut hat.


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 46 47<br />

MUT<br />

„SEI NEUGIERIG –<br />

DENKE GROSS“<br />

MARTIN HUBSCHNEIDER<br />

Vorstandsvorsitzender der CAS Software AG<br />

Wenn Sie in die Vergangenheit reisen und Ihrem 20-jährigen<br />

Selbst einen Rat geben könnten, was würden Sie sagen?<br />

Suche Dir Freunde und pflege wichtige Beziehungen. Sei neugierig.<br />

Denke groß. Leiste einen Beitrag für eine bessere Welt<br />

gemeinsam mit Mitstreitern. Nimm Dir die Zeit für Dankbarkeit<br />

und Geselligkeit. Lebe im Jetzt!<br />

Der Tag, an dem Sie nach Hause kamen und dachten,<br />

Sie haben den besten Job auf der Welt – was war ausschlaggebend<br />

dafür?<br />

Warum soll ich erst nach Hause kommen, um mich zu freuen? Ich<br />

empfinde große Freude und spüre, wenn ich gemeinsam mit einem<br />

engagierten Team an etwas ganz Großem arbeite – an etwas, was<br />

die Welt verändert und gesünder macht.<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Meine Eltern haben sicherlich einen großen Anteil. Aber auch<br />

eine ältere Frau in Karlsruhe, bei der ich vor fast 40 Jahren<br />

als Student Nachbarschaftshilfe geleistet hatte. Sie hat mich<br />

mit ihrer positiven und natürlichen Lebenseinstellung und ihrer<br />

freundschaftlichen Förderung ganz außergewöhnlich inspiriert,<br />

mich auf den Weg zu einem gelingenden Leben zu machen.<br />

Wenn Sie die Chance hätten, Ihre Karriere nochmal von<br />

vorne zu beginnen, würden Sie etwas anders machen?<br />

Nein, ich lebe ein spannendes, erfülltes Leben mit vielen interessanten<br />

Menschen in meinem Umfeld. Karriere hat mich noch nie<br />

gereizt – mich reizt persönliches und fachliches Wachstum und<br />

die Nutzung von Mitgestaltungspotenzialen.<br />

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter nachhaltig?<br />

Unsere Mitgestalter sind selbst für ihr Motivieren verantwortlich.<br />

Wir können Rahmenbedingungen schaffen, die es Ihnen erleichtern.<br />

Wichtig sind eine sinnhafte Mission und Vision des<br />

Unternehmens und das Wissen, dass man persönlich dazu einen<br />

unverzichtbaren Beitrag leistet. Und eine Unternehmenskultur,<br />

die das „Jeder Mensch kann seine Potenziale entfalten“, das<br />

„WIR gewinnt“ und „Customer Centricity“ fördert.<br />

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />

Neugierig. Lebensfreudig. Kommunikativ. Menschlich. Humorvoll.<br />

Erfinderisch. (Mit-)Gestalter. Weltverbesserer. Netzwerker. Freigeist.<br />

Was bedeutet Ihnen Ihre Familie?<br />

Das persönliche Wachstum und die Verbundenheit unserer fünf<br />

Töchter freuen uns jeden Tag.<br />

„ICH WÜRDE<br />

NICHTS ANDERS<br />

MACHEN“<br />

DR. MELITTA BÜCHNER-SCHÖPF<br />

Inhaberin des Modehauses Schöpf<br />

Warum wären Sie selbst gerne Kunde Ihres Unternehmens?<br />

Wegen guter Bedienung und Beratung sowie der besonderen<br />

Einkaufsatmosphäre<br />

Auf einer Skala von 1 bis 10: wie viel Glück hatten Sie in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Viel Glück – auf der Skala 9<br />

Welche Niederlagen haben Sie bislang erlebt und was haben<br />

Sie daraus gelernt?<br />

Keine Niederlagen erlebt.<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Meine Mama – Melitta Schöpf, langjährige Stadträtin in<br />

Karlsruhe – und mein Mann – Dr. Georg Büchner, Ehrensenator<br />

(Universität Tübingen), Vorstandsvorsitzender a. D. Württembergische<br />

Versicherungen, Stuttgart<br />

Auf welche Errungenschaft in Ihrem Berufsleben sind Sie<br />

besonders stolz?<br />

Dass das seit 1899 von meiner Familie und jetzt von mir geführte<br />

Modehaus Schöpf trotz aller Baustellen gut da steht.<br />

Wenn Sie die Chance hätten, Ihre Karriere nochmal von<br />

vorne zu beginnen, würden Sie etwas anders machen?<br />

Ich würde nichts anders machen!<br />

Was war der erfolgreichste Moment in Ihrer beruflichen<br />

Laufbahn?<br />

Als ich Ministerialdirigentin im Bundeswirtschaftsministerium<br />

wurde und als ich die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

1. Klasse erhalten habe.<br />

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter nachhaltig?<br />

Anerkennung, Lob, Vorbild<br />

Welche Merkmale kennzeichnen gute Führung?<br />

Vorbild, Gerechtigkeit, Anerkennung, gutes Betriebsklima,<br />

Berechenbarkeit und Weitblick<br />

Was bedeutet Ihnen Ihre Familie?<br />

Sehr viel


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 48 49<br />

04 NACHWUCHS<br />

ICH SEHE WAS, WAS DU<br />

NICHT SIEHST !<br />

Augen auf! Eyezag ist Eye-Tracking<br />

oder auch Blickbewegungsmessung per<br />

Webcam ohne spezielle Hardware. Für<br />

Unternehmen ist das die einfachste Art<br />

die Aufmerksamkeit ihrer Zielgruppe zu<br />

ermitteln und schnell herauszufinden,<br />

was diese wahrnimmt. Von zu Hause<br />

aus wird die Augenbewegung der Testpersonen<br />

gelesen und die Ergebnisse<br />

durch einen eigens für diese Form von<br />

Eye-Tracking entwickelten Algorithmus<br />

ausgewertet. Das bedeutet: Keine<br />

großen Testgruppen mehr, die in ungemütlichen<br />

Laboren Versuchskaninchen<br />

spielen müssen.<br />

EINFACH MACHEN<br />

Niemand ist so mutig wie unsere Karlsruher Gründer. Mit aufregenden<br />

Visionen trotzen sie jeglichen Unsicherheiten und gehen<br />

volles Risikio ein, um ihr Projekt zu realisieren. Die jungen Startups<br />

bringen die Wirtschafts- und TechnologieRegion Karlsruhe<br />

auf ein neues Level und scheuen sich nicht einfach mal zu machen.<br />

NEUES ZUHAUSE FÜR GRÜNDER<br />

Die Gründerspinnerei ist das neue Start-up-Zentrum für junge<br />

Unternehmen in Ettlingen. Ein perfekt durchdachtes Konzept<br />

mit Raum zum Entwickeln und Wachsen. Vom ergonomischen<br />

Bürostuhl bis zur Kaffeemaschine ist alles vorhanden. Genauso<br />

wie eine komplette, hochwertige Arbeitsplatzausstattung,<br />

Küche, Drucker, IT-Netzwerk, Internet und Reinigungsservice.<br />

Für Gründer heißt das: Einziehen, loslegen und den Fokus<br />

auf das Wesentliche richten. Denn gerade am Anfang ist es<br />

schwer, Kunden zu finden und dauerhaft auf dem Markt zu<br />

bestehen. Auch dafür bietet das Management der Gründerspinnerei<br />

Stammtische, Events und eine ausführliche Beratung<br />

zu den Themen Business Development, Vertrieb, Marketing,<br />

Führung und Organisation.<br />

Direkt an der Alb und mit Blick auf die Berge, haben die<br />

Drahtzieher Holger Marggraf, Thomas Wehrmann und Frank<br />

Widmayer eine wunderbare Heimat für innovative Ideen und<br />

deren Schöpfer geschaffen.<br />

Das junge Karlsruher Unternehmen,<br />

geführt von Boris Schauerte und Timo<br />

Schneider, hilft Ihnen dabei spannende<br />

Erkenntnisse über das Verhalten Ihrer<br />

Kunden zu erlangen und Ihr Produkt<br />

zu optimieren. Damit wieder Licht ins<br />

Dunkle kommt und Sie den Durchblick<br />

haben.<br />

www.eyezag.de<br />

VOM TABLET AUFS TABLETT<br />

Egal ob Pommes, Burger, noch ein<br />

letztes Bier oder einfach nur die<br />

Rechnung, mit myGASTROTAB<br />

können Restaurantbesucher ihre<br />

Bestellung bequem von ihrem Tisch<br />

über ein Tablet aufgeben oder über den<br />

Service-Ruf-Button direkten Kontakt<br />

mit einer Servicekraft anfordern. Alles<br />

landet in Echtzeit beim Kellner und<br />

kann sofort bearbeitet werden. Diese<br />

neue Art der Bestellaufnahme in der<br />

Gastronomie bietet Gästen und Gastronomen<br />

erhebliche Vorteile. Kunden<br />

bestimmen selbst, wann sie bestellen<br />

und bezahlen möchten.<br />

Das Minimieren von Wartezeiten und<br />

Fehlerquellen führt so zu einer höheren<br />

Servicequalität und zu zufriedeneren<br />

Kunden. Durch ansprechende Bilder<br />

und clevere Produktplatzierungen<br />

können Zusatzverkäufe den Umsatz um<br />

10 % steigern und über das flexible<br />

Preismodell zahlt der Betreiber sowieso<br />

nur das, was er sich leisten kann.<br />

www.mygastrotab.de<br />

ILLUSTRATION VON ALINA MILLER WERBEAGENTUR VON SCHICKH ©<br />

www.gruenderspinnerei.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 50 51<br />

04 NACHWUCHS<br />

Foto: eclipse-images<br />

UNTERNEHMENSNACHFOLGE<br />

IM HANDWERK<br />

KOMPETENZ, MUT UND<br />

ZUVERSICHT GEFORDERT<br />

Der demografische Wandel macht auch vor dem Handwerk im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe<br />

nicht halt: Über 3.000 handwerkliche Betriebsinhaber – und damit fast jeder Fünfte – haben das 60ste<br />

Lebensjahr erreicht oder überschritten.<br />

Deshalb benötigt das Handwerk<br />

dringend junge, engagierte und vor<br />

allem qualifizierte Nachfolger für die<br />

Betriebsleitung, um den anstehenden<br />

Generationswechsel in den nächsten<br />

Jahren zu bewältigen. Das wird aber nur<br />

gelingen, wenn die Standortbedingungen<br />

und die Vorbereitung gut sind. Wichtig:<br />

Unternehmensnachfolger – ob aus der<br />

Familie oder von außen – brauchen bei<br />

der Übernahme modernste Rahmenbedingungen,<br />

damit sie ihre neuen Ideen<br />

umsetzen können.<br />

„Eine gute Vorbereitung bei der Unternehmensnachfolge<br />

ist alles“, davon ist<br />

die Nachfolgemoderatorin der Handwerkskammer<br />

Karlsruhe, Andrea Winkler,<br />

überzeugt. Jedes Jahr begleitet sie<br />

zahlreiche Handwerksbetriebe bei der<br />

Übergabe des eigenen Betriebes. „Es<br />

gibt zwei wichtige Daten im Leben eines<br />

Unternehmers: die Gründung und die<br />

Übergabe. Die Übergabe ist eine ebenso<br />

herausfordernde Aufgabe wie eine<br />

Gründung, leider ist das vielen Betriebsinhabern<br />

im Vorfeld nicht immer<br />

bewusst“, berichtet Winkler aus ihren<br />

Erfahrungen.<br />

Neben betriebswirtschaftlichen und<br />

rechtlichen Fragestellungen kommt<br />

eine emotionale Komponente hinzu,<br />

die oftmals unterschätzt wird. Sowohl<br />

der Übergeber als auch der Nachfolger<br />

betreten Neuland. Der Übergeber<br />

muss sich von einer Aufgabe verabschieden,<br />

die sein bisheriges Leben<br />

bestimmt hat. Und der Übernehmer<br />

steht vor großen Herausforderungen.<br />

Es geht um die eigene Zukunft, die<br />

seiner Familie und die der Angestellten.<br />

Gleichzeitig ist man mit finanziellen<br />

Risiken und einem hohen Maß an<br />

Verantwortung konfrontiert. „Im ersten<br />

Gespräch geht es zunächst darum,<br />

sich gegenseitig kennenzulernen und<br />

Vertrauen aufzubauen“, erklärt Winkler<br />

den Ablauf. Sofern sich beide Parteien<br />

grundlegend einig sind, werden die<br />

Gesprächsinhalte immer detaillierter:<br />

Objektbeschreibung, Objektbegehung,<br />

Mitarbeiteranzahl, Kosten und Erträge,<br />

um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

„Stimmen alle Faktoren erstellt der<br />

Übernehmer einen Businessplan, der<br />

insbesondere die Finanzierbarkeit und<br />

Rentabilität des Vorhabens betrachtet“,<br />

so Winkler. Die Expertin weiter: „Eine<br />

Übergabe betrifft nicht nur Übergeber<br />

und Übernehmer, sondern auch die<br />

Angestellten. Sie sollten daher ebenfalls<br />

in den Prozess frühzeitig mit<br />

eingebunden sein.“ Andrea Winkler<br />

abschließend: „Eine Betriebsübergabe<br />

ist kein Vorgang, sondern ein Prozess.<br />

Und der braucht Zeit. Fünf Jahre sollte<br />

man mindestens für die Suche nach<br />

einem Nachfolger und die Übergabe<br />

einplanen.“ Neben der Beratung durch<br />

die Kammerexpertin bringen sich in die<br />

Unternehmensnachfolge zahlreiche<br />

weitere Berater der Handwerkskammer<br />

ein: Die Rechtsberatung, betriebswirtschaftliche<br />

und technische Berater.<br />

HANDWERKSKAMMER MIT<br />

EIGENER BETRIEBSBÖRSE<br />

Das Projekt Übergabe benötigt vor<br />

allem eins: Zeit. Sowohl Übergeber als<br />

auch Übernehmer müssen sich mit dem<br />

Prozess identifizieren können. Dass<br />

Betriebe bei der Nachfolgemoderatorin<br />

in guten Händen sind, zeigt die Bilanz<br />

von über 80 erfolgreichen Übergaben<br />

pro Jahr. „Hier ist in der Betreuung und<br />

Beratung Fingerspitzengefühl gefragt“,<br />

so Winkler. Die Expertin kennt sich<br />

im Handwerk aus und verfügt über<br />

ein breites Netzwerk aus Fachleuten<br />

und Förderinstituten. Um potentielle<br />

Betriebsinhaber und Übernahmeinteressierte<br />

zusammenzubringen,<br />

ist die Handwerkskammer Karlsruhe<br />

Regionalpartner bei der bundesweiten<br />

Unternehmensbörse „nexxt change“<br />

und unterhält zusätzlich noch eine<br />

eigene Betriebsbörse. Das Gesuch oder<br />

das Angebot kann eigenständig in die<br />

Betriebsbörse eingegeben oder über<br />

die Handwerkskammer erfasst werden.<br />

Die Inserate werden aus Gründen des<br />

Datenschutzes unter einer Chiffre-<br />

Nummer veröffentlicht. Die Nutzung<br />

der Datenbanken ist kostenfrei, die<br />

Beratung ist ebenfalls kostenlos.<br />

HWK KARLSRUHE www.hwk-karlsruhe.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 52 53<br />

04 NACHWUCHS<br />

GRÜNDERALLIANZ<br />

KARLSRUHE WÄCHST:<br />

CUPERTINO AM<br />

OBERRHEIN<br />

Die Jobplattform Joblift hat für ein Ranking der High-Tech-Städte der Zukunft<br />

17 Millionen Stellenanzeigen aus den vergangenen zwei Jahren analysiert. Die<br />

Ergebnisse aus der Studie <strong>2018</strong> sind überraschend: Alle am stärksten wachsenden<br />

Tech-Zentren haben weniger als 500.000 Einwohner. Das an Platz eins gelistete<br />

Karlsruhe gilt dabei als das deutsche Cupertino und punktete im Vergleich der<br />

Städte unter 500.000 Einwohner mit den meisten offenen Stellen in Start-ups.<br />

1<br />

Foto: Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin<br />

Innovative Start-ups und Unternehmen<br />

bilden daher einen besonderen Beratungsschwerpunkt<br />

der Wirtschaftsförderung<br />

Karlsruhe und der von ihr<br />

koordinierten Gründerallianz Karlsruhe.<br />

Neben dem Aufbau eines dichten<br />

Kompetenznetzwerks an betriebswirtschaftlichen<br />

und technischen<br />

Beratungsstellen spielt insbesondere<br />

die Schaffung von Infrastrukturen<br />

sowie die räumliche Unterbringung<br />

von Unternehmen eine wichtige Rolle.<br />

Dabei positioniert sich Karlsruhe vor<br />

allem mit Angeboten in zukunftsweisenden<br />

Branchen. Dazu zählen etwa<br />

der IT-Accelerator CyberLab (Informationstechnologie),<br />

das Perfekt Futur<br />

(Kultur- und Kreativwirtschaft), der<br />

Accelerator AXEL (Energie) und –<br />

ganz neu – der Smart Production Park<br />

(Industrie 4.0 und Engineering, siehe<br />

hierzu auch den Beitrag von Erster<br />

Bürgermeisterin Gabriele Luczak-<br />

Schwarz auf Seite 20).<br />

GRÜNDERZENTREN ERGÄNZEN<br />

INKUBATOREN UND ACCELE-<br />

RATOREN<br />

Für ihr unternehmerisches Weiterkommen<br />

stehen Start-ups in Karlsruhe<br />

günstige gewerbliche Räume in<br />

Gründerzentren für unterschiedlichste<br />

Zielgruppen zur Verfügung: das reicht<br />

von der Technologiefabrik, über den<br />

Handwerkerhof bis hin zum Hightech-<br />

Inkubator des Karlsruher Instituts für<br />

Technologie.<br />

Im fünften Jahr wächst die Gründerallianz<br />

mit neuen Mitgliedern wie Baden-<br />

Baden, Bruchsal und Ettlingen sowie<br />

deren Inkubatoren nun auch kräftig in<br />

die TechnologieRegion Karlsruhe hinein.<br />

Weitere Städte haben bereits Interesse<br />

bekundet, beizutreten. Dabei hat die<br />

Gründerallianz von Anfang an daran<br />

gearbeitet, Karlsruhe und die Region<br />

im Gründungsbereich erfolgreicher und<br />

zugleich internationaler zu machen.<br />

MARKTCHANCEN INTER-<br />

NATIONAL ERGREIFEN<br />

Ein weiterer wichtiger Baustein im<br />

Bereich Gründung spielt dann auch<br />

die internationale Positionierung der<br />

jungen Unternehmen. Denn gerade<br />

bei hoch innovativen Produkten und<br />

Dienstleistungen muss die Markterschließung<br />

schnell erfolgen, um<br />

Wettbewerber und Nachahmer hinter<br />

sich zu lassen – möglichst auch auf<br />

internationaler Ebene. Durch das<br />

Engagement der Wirtschaftsförderung<br />

Karlsruhe im Rahmen internationaler<br />

Netzwerke und Veranstaltungen sollen<br />

die Marktchancen für Start-ups und<br />

innovative Geschäftsmodelle aus<br />

Karlsruhe und der TechnologieRegion<br />

international deutlich erhöht werden.<br />

Das wird seit 2017 ebenfalls durch die<br />

Landesregierung Baden-Württemberg<br />

über spezielle Fördermaßnahmen stark<br />

unterstützt.<br />

Die Beratungs- und Raumangebote für Gründerinnen und<br />

Gründer sind in Karlsruhe so vielfältig und kreativ wie die<br />

Gründungsideen selbst. Dabei bietet gerade die konsequente<br />

Vernetzung aller gründungsunterstützenden Akteure und<br />

Maßnahmen große Chancen für Stadt und Region.<br />

Gründerallianz: Netzwerk erzeugt Synergien<br />

Gründerinnen und Gründer können von Anfang an auf ein breites<br />

Unterstützungsangebot zugreifen. Um dieses Angebot noch<br />

weiter zu verbessern, formierte sich 2014 die Gründerallianz<br />

Karlsruhe, ein Zusammenschluss aller relevanten Akteure der<br />

Gründungs- und Wirtschaftsförderung sowie der Forschung<br />

und Lehre zu einem starken regionalen Netzwerk. Hier finden<br />

Interessierte ein breites Angebot an Beratungsstellen und<br />

Gründerinitiativen mit qualifizierten Ansprechpartnern.<br />

Gemeinsames Ziel aller Netzwerkpartner ist es, Gründungsinitiativen<br />

optimal zu begleiten und zu unterstützen.<br />

www.gruenderallianz.de<br />

Von MICHAEL KAISER, Direktor der Wirtschaftsförderung Karlsruhe<br />

Email: michael.kaiser@wifoe.karlsruhe.de<br />

DIETHELM RUMPEL, bei der Wirtschaftsförderung verantwortlich<br />

für den Bereich Existenzgründung<br />

Email: diethelm.rumpel@wifoe.karlsruhe.de<br />

2<br />

3<br />

In Karlsruhes Gründerzentren findet die junge Gründerszene<br />

optimale Startbedingungen. Ob im Perfekt Futur (1) (Kulturund<br />

Kreativwirtschaft) oder im CyberLab des CyberForums (2)<br />

(IT- und Hightech-Branche). Neben der Beratung spielt auch<br />

das Netzwerken eine wichtige Rolle, wie etwa beim „Gründer-<br />

Grillen“ des Center for Innovation and Entrepreneurship (CIE)<br />

am Karlsruher Institut für Technologie (3).<br />

Foto: CyberForum<br />

Foto: Karlsruher Institut für Technologie


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 54 55<br />

03 NACHWUCHS<br />

LIEBLING, ICH HABE DIE<br />

KINDER GESCHRUMPFT !<br />

INDIVIDUELLES AUTO-<br />

MATISIERUNGSSYSTEM<br />

Robodev ist ein Technologie-Start-up,<br />

welches 2016 aus dem Karlsruher Insti<br />

tut für Technologie hervorgegangen ist<br />

und von einem Team aus promovierten<br />

Robotikern gegründet wurde.<br />

Das Konzept will Automatisierung<br />

zugänglicher machen, egal wie groß<br />

der jeweilige Betrieb ist. Robodev<br />

automatisiert mit seinem System<br />

die wirtschaftliche Produktion und<br />

Montage kleiner Stückzahlen in Form<br />

eines Modulbaukastens, welcher auf<br />

die Tätigkeit des Menschen angepasst<br />

ist. Der Kunde kann aus einem Fundus<br />

von beliebig miteinander kombinierbaren,<br />

intelligenten Mechatronikmodulen<br />

auswählen und das alles wird dann von<br />

einer innovativen Softwaresteuerung<br />

kontrolliert. Diese Kombination<br />

ermöglicht hochgradig anpassbare<br />

Automatisierungslösungen für den<br />

innerbetrieblichen Einsatz.<br />

www.robodev.eu/de/<br />

WENN MEISTER VOM HIMMEL FALLEN<br />

... dann ist die Landung hart und schmerzlich. Die Meister<br />

der Sinne, der Gefühle oder der Talente haben oftmals selber<br />

noch gar nicht gemerkt, was sie für außergewöhnliche Fähigkeiten<br />

haben. Klingt komisch, ist aber so. Viele sogenannte<br />

Hoch-X-Menschen verkennen Ihre Anlagen, haben sogar<br />

Angst davor, anders zu sein, als die Anderen.<br />

Tatjana Erhardt, selbst ein Hoch-X-Mensch mit außergewöhnlichen<br />

Begabungen, die sie in vielen Jahren in<br />

verschiedenen Vorstandsetagen beweisen konnte, hat sich<br />

mit Ihrer Unternehmung CHANCEFITTER darauf spezialisiert,<br />

Hoch-X-Menschen zu coachen, damit sie ihre volle<br />

Energie entfalten können. Sie sensibilisiert aber auch die<br />

Unternehmen für diese Themen und hilft beim Umgang<br />

mit Hoch-X-Mitarbeitern. Eine Win-Win Situation für<br />

alle Seiten.<br />

Sind Sie auch ein Hoch-X-Mensch? Eine Merkmalliste finden<br />

Sie unter: www.chancefitter.com<br />

Wenn vier junge Gründer, darunter<br />

ein Physiker, zwei Ingenieure und ein<br />

Wirtschaftswissenschaftler, ihre Köpfe<br />

zusammenstecken, geht es natürlich<br />

um Technik und speziell um folienbasierte<br />

Miniatur-Aktoren aus Formgedächtnislegierungen<br />

(FGL). Klingt<br />

kompliziert, ist es aber gar nicht. Unter<br />

Formgedächtnislegierungen kann man<br />

sich spezielle Metalle vorstellen, die<br />

sich kalt gut verformen lassen, bei Hitze<br />

aber wieder in ihre Ursprungsform<br />

zurückspringen und während dieser<br />

Zeit eine hohe Kraft erzeugen. Dabei<br />

sind sie so winzig klein, dass eine 1-Cent-<br />

Münze dagegen riesengroß wirkt.<br />

Die FGL-Miniatur-Aktoren verfügen<br />

über eine hohe Anpassbarkeit auf<br />

Markt- und Kundenspezifika und finden<br />

in einer Vielzahl von Branchen, wie<br />

z.B. der Medizintechnik, im Bereich<br />

der Miniaturisierung, etwa bei Pumpen<br />

und Ventilen, ihren Einsatz.<br />

www.mementis.com<br />

NIE WIEDER NOTEN SCHREIBEN<br />

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, sagte Nietzsche.<br />

Viele Künstler versinken aber regelrecht in ihren Notensammlungen.<br />

Um Einklang in dieses Chaos zu bringen, macht<br />

es Melody Scanner, eine cloudbasierte Notenmappe, so<br />

richtig einfach. Denn Noten schreiben war gestern, heute<br />

lädst du deine Lieblingssongs als MP3 Datei oder als Link aus<br />

einem YouTube Video direkt in deine digitale Notenbibliothek.<br />

Melody Scanner übernimmt dann die Arbeit, wandelt Klänge<br />

und Melodien in Noten um und gleicht diese an dein passendes<br />

Instrument oder auch an verschiedene Schwierigkeitsstufen<br />

an.<br />

Die künstliche Intelligenz ermöglicht es dir, vom Analogen<br />

ins Digitale zu wechseln, einen besseren Überblick über deine<br />

vorhandenen Kompositionen zu behalten oder auch ganz neue<br />

Werke zu kreieren.<br />

ILLUSTRATION VON ALINA MILLER WERBEAGENTUR VON SCHICKH ©<br />

www.melodyscanner.com


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 56 57<br />

04 NACHWUCHS<br />

BUCHFÜHRUNG AM PC (LEXWARE/DATEV)<br />

Besonders für kleine Unternehmen ist es wichtig, Buchführungsaufwand<br />

und Steuerberatungskosten gering zu halten.<br />

Um erfolgreich zu planen, müssen die Entwicklung der Einnahmen<br />

und Ausgaben stets überblickt werden. Diese Ziele<br />

lassen sich mit dem Einsatz einer Buchführungssoftware<br />

verwirklichen. In diesem Seminar erhalten Teilnehmer eine verständliche<br />

und praxisnahe Einführung in die Funktionen und<br />

Möglichkeiten der Buchführungssoftware Lexware/DATEV.<br />

AUSBILDUNG DER AUSBILDER (ADA)<br />

www.bia-karlsruhe.de/buchfuehrung<br />

GEPRÜFTE FACHKRAFT FÜR BERUFLICHE<br />

BILDUNG (HWK)<br />

Mit dieser Fortbildung, die sich aus <strong>Schwerpunkt</strong> 1 „Integrative<br />

Bildungsplanung“ und/oder <strong>Schwerpunkt</strong> 2 „Lernprozesse<br />

und Lernbegleitung bei besonderem Förderbedarf“ zusammensetzt,<br />

werden Ausbilder gezielt auf die neuen Anforderungen<br />

vorbereitet. Die Aufgabe der Ausbilder ist es, Auszubildende<br />

dabei zu unterstützen, ihren Beruf und ihre Tätigkeit im<br />

Betrieb in seiner Ganzheit zu verstehen und Prozesse selbstständig<br />

durchzuführen. Ausgeübte berufliche Handlungen,<br />

wie Routinetätigkeiten, werden sich verändern.<br />

www.bia-karlsruhe.de/berufliche-bildung<br />

Foto: Fotolia-pressmaster<br />

HANDFESTE BILDUNG<br />

FÜR MACHER<br />

Die Bildungsakademie der Handwerkskammer Karlsruhe zeichnet sich durch ein vielfältiges Aus- und<br />

Weiterbildungsangebot aus. Dies beinhaltet die Berufsorientierung für Schüler, die überbetriebliche<br />

Lehrlingsunterweisung, die Gesellen- und Meistervorbereitung, technische und kaufmännische Fortbildungslehrgänge,<br />

Firmenschulungen, Tagesseminare und Studiengänge wie den Betriebswirt. Als<br />

zertifizierter Bildungsträger und Mitglied im Netzwerk Fortbildung bietet die Akademie eine breite<br />

Palette von praxisorientierten und gewerkspezifischen Kursen, Seminaren und Lehrgängen an, die auf<br />

die Betriebe im Handwerk zugeschnitten sind.<br />

Wer junge Menschen im Betrieb ausbilden will, braucht<br />

pädagogisches Know-how, denn gute Lehrlinge brauchen<br />

gute Ausbilder. Ausbilder haben einen anspruchsvollen Job.<br />

Sie leiten Auszubildende an, motivieren und beurteilen. Sie<br />

erkennen Probleme, lösen Konflikte und nehmen Ängste. Die<br />

Vermittlung erfolgt in vier Handlungsfeldern, die dem Ablauf<br />

der Aufgabenstellungen in der Ausbildungspraxis entsprechen:<br />

Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen,<br />

Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden<br />

mitwirken, Ausbildung durchführen und Ausbildung<br />

abschließen.<br />

www.bia-karlsruhe.de/ada<br />

LOHN- UND GEHALTSABRECHNUNG MIT DATEV<br />

Lohnabrechnung eigenständig abwickeln? Mit Einsatz moderner<br />

Softwarelösungen ist dies durchaus möglich. Damit können alle<br />

wichtigen Unterlagen, die der Betrieb, das Finanzamt oder die<br />

Krankenkasse benötigen, erstellt und übermittelt werden.<br />

www.bia-karlsruhe.de/datev<br />

Das Team der Bildungsakademie berät gerne kostenfrei und<br />

unverbindlich in einem persönlichen Gespräch über das<br />

Bildungsprogramm, Voraussetzungen, Karrierewege sowie<br />

finanzielle Fördermöglichkeiten.<br />

www.bia-karlsruhe.de<br />

GEBÄUDEENERGIEBERATER (HWK)<br />

MEISTERVORBEREITUNG TEILE 3 UND 4<br />

BETRIEBSWIRT<br />

In diesem Kurs werden Handwerksmeister, Architekten<br />

und Ingenieure unter Einbeziehung der aktuellen Energieeinsparverordnung<br />

EnEV umfassend auf dem Gebiet des<br />

baulichen Wärmeschutzes und der Heizungsanlagentechnik<br />

vorbereitet und geschult konkret Modernisierungskonzepte<br />

unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit zu entwickeln. Denn<br />

professionelle Energieberatung ist im Neubau und in der Sanierung<br />

notwendiger denn je. Nach erfolgreichem Abschluss<br />

ist der Gebäudeenergieberater berechtigt, Energieausweise<br />

im Wohnbestand auszustellen.<br />

www.bia-karlsruhe.de/gebaeudeenergie<br />

In dem fachübergreifenden Teil 3 der Meistervorbereitung<br />

werden alle Kenntnisse, die für eine verantwortungsvolle<br />

Position in einem Betrieb oder für die selbstständige Führung<br />

eines Unternehmens notwendig sind, vermittelt. Als Meister<br />

übernimmt man für den fachlichen Nachwuchs Verantwortung,<br />

gibt Wissen professionell weiter, sichert die<br />

Qualitätsstandards im Handwerk und erschließt sich selbst<br />

interessante berufliche Wege. Die berufs- und arbeitspädagogischen<br />

Kompetenzen werden im Teil 4 der Meistervorbereitung<br />

erworben.<br />

www.bia-karlsruhe.de/mv-teile-3-4<br />

Von Führungskräften im Handwerk wird ein umfassendes<br />

Managementwissen verlangt. Nur mit qualifizierter und<br />

praxisnaher Weiterbildung kann man diesem hohen Anspruch<br />

gerecht werden. Realistische Fallbeispiele und Projektarbeiten<br />

bilden die <strong>Schwerpunkt</strong>e dieses Studiengangs. Es wird das<br />

betriebswirtschaftliche Wissen, um in der Unternehmensführung<br />

von Handwerksbetrieben aufzusteigen oder um ein<br />

eigenes Unternehmen zu gründen, vermittelt.<br />

www.bia-karlsruhe.de/betriebswirt<br />

Foto: Fotolia - Rawpixel.com


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 58 59<br />

04 NACHWUCHS<br />

KARLSRUHE SPITZE<br />

IN EUROPA –<br />

KREATIVPARK ALS<br />

ERFOLGSFAKTOR<br />

3<br />

Nach einer aktuellen Studie der EU-Kommission liegt Karlsruhe auf<br />

Platz zwei im europaweiten Städtevergleich in Sachen Kreativwirtschaft –<br />

und punktet vor allem hinsichtlich Anzahl der Jobs, Jobwachstum und<br />

Innovationen.<br />

1<br />

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der<br />

Kultur- und Kreativwirtschaft in<br />

Karlsruhe ist der Kreativpark Alter<br />

Schlachthof im Osten der Stadt.<br />

Die Konversion des rund 70.000<br />

Quadratmeter großen Areals mit<br />

bundesweiter Strahlkraft schreitet<br />

weiter voran. Bereits jetzt haben<br />

über 1.000 Akteure hier ihre kreative<br />

Basis gefunden.<br />

Im Frühjahr 2017 öffnete das Kunsthandwerkszentrum<br />

in der ehemaligen<br />

Großmarkthalle seine Pforten. In<br />

der knapp zweijährigen Umbauzeit<br />

entstanden dort 18 Atelierräume<br />

unterschiedlicher Größe. Diese<br />

ergänzen die bestehenden vielfältigen<br />

Nutzungen des Alten Schlachthofs<br />

mit Räumlichkeiten für werkstattbasierte<br />

Arbeitsplätze. Ganz nach<br />

den Vorstellungen der städtischen<br />

Initiatoren haben dort sehr unterschiedliche<br />

Kreative eine Bleibe<br />

gefunden – ihre Arbeitsfelder reichen<br />

von Keramik über Lichtkunst bis zu<br />

Cartoons und Illustrationen.<br />

WACHSTUMS- UND FESTIGUNGS-<br />

ZENTRUM ERÖFFNET <strong>2018</strong><br />

Mittlerweile fünf Jahre alt wurde im<br />

April das Gründungszentrum Perfekt<br />

Futur. Rund 70 umgebaute Seefrachtcontainer<br />

stehen hier als Büroräume<br />

für angehende Kreative zur Verfügung.<br />

Mit über 250 Bewerbungen sind sie ein<br />

heißbegehrter Standort für Start-ups<br />

und Gründungsideen aus den elf Kreativbranchen.<br />

Die Palette der Mieter<br />

in der ehemaligen Fleischmarkthalle<br />

reicht von der Filmproduktion über<br />

Matschhosen für Kinder bis hin zur<br />

Foto-Marketing-Agentur.<br />

Für sie und alle anderen Kreativunternehmen<br />

bildet das Wachstums- und<br />

Festigungszentrum den nächsten<br />

Schritt nach der Gründungsphase.<br />

Mit seiner Eröffnung im Herbst <strong>2018</strong><br />

bietet der erste große Neubau für<br />

Gründerinnen und Gründer auf dem<br />

Gelände Entwicklungsperspektiven<br />

und neue Entfaltungsmöglichkeiten.<br />

Darüber hinaus entstehen dort Flächen<br />

für Seminare, Workshops sowie ein<br />

Co-Working-Bereich: weitere wichtige<br />

Bausteine für das kreative Arbeiten auf<br />

dem Gelände.<br />

DYNAMISCHE UND KREATIVE<br />

NUTZER<br />

Der etwa 3.300 Quadratmeter große<br />

Bau des Wachstums- und Festigungszentrums<br />

am östlichen Rand des ehemaligen<br />

Schlachthofs ist kein typisches<br />

Bürogebäude; die robusten Strukturen<br />

orientieren sich an den Anforderungen<br />

einer überaus dynamischen und kreativen<br />

Nutzerschaft. Der lichtdurchflutete<br />

Neubau aus dem Hause Birk,<br />

Heilmeyer und Frenzel Architekten<br />

soll Raum für 20 Unternehmen bieten.<br />

Bauherrin des Sieben-Millionen-<br />

Projektes ist die Karlsruher Fächer<br />

GmbH. Die Vergabe der Flächen und<br />

die Betreuung der Unternehmen übernimmt<br />

das K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro<br />

Karlsruhe, das gemeinsam<br />

von der Wirtschaftsförderung und dem<br />

Kulturbüro des Kulturamtes der Stadt<br />

Karlsruhe betrieben wird.<br />

Eines der Unternehmen, das in das<br />

Wachstums- und Festigungszentrum<br />

einziehen wird, ist das erfolgreiche<br />

IT-Unternehmen let’s dev. Nach dem<br />

Studium in Kaiserslautern wählten die<br />

Brüder Christian und Karl-J. Wack<br />

2012 Karlsruhe als Sitz für ihr neues<br />

Unternehmen. Daraus entwickelte sich<br />

seither ein über 30-köpfiges Team,<br />

welches sich unter anderem mit mobiler<br />

App-Entwicklung und individuellen<br />

Softwarelösungen für Unternehmen<br />

beschäftigt.<br />

KREATIVWIRTSCHAFTS-<br />

ZENTRUM SCHLIESST LÜCKE<br />

2<br />

Ebenfalls bereits in der Planung befindet<br />

sich das Kreativwirtschaftszentrum, das<br />

in unmittelbarere Nachbarschaft 2020<br />

eröffnen soll. Das letzte Gebäude in<br />

der Baureihe wird insbesondere Unternehmen<br />

mit bis zu 40 Mitarbeitern<br />

Entfaltungsmöglichkeiten bieten und<br />

schließt damit eine wichtige Lücke<br />

oberhalb des Wachstums- und Festigungszentrums.<br />

Mit der Fertigstellung<br />

4<br />

Das neue Wachstums- und Festigungszentrum<br />

im Kreativpark Alter Schlachthof bietet der Karlsruher<br />

Kreativwirtschaft auf 3.300 Quadratmetern<br />

attraktive Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

1 Außenperspektive<br />

2-4 Büro- und Seminarräume<br />

Bilder: Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten<br />

des Kreativwirtschaftszentrums können die<br />

Karlsruher Fächer GmbH und Co. Stadtentwicklungs<br />

KG und das K3 Kultur- und<br />

Kreativwirtschaftsbüro künftig Flächen von<br />

12 bis 3.200 Quadratmetern anbieten.<br />

Start-ups können somit alle Entwicklungsphasen<br />

auf dem Schlachthofgelände<br />

durchlaufen, und zwar ohne ihr kreatives<br />

Ökosystem und damit ihr gewachsenes<br />

Netzwerk aufgeben zu müssen.<br />

Von DIRK METZGER, verantwortet<br />

bei der Wirtschaftsförderung Karlsruhe<br />

den Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

Email: dirk.metzger@wifoe.karlsruhe.de<br />

www.k3-karlsruhe.de


RS<br />

NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 60<br />

Auch Athleten nutzen den Restube.<br />

SENDING OUT AN S.O.S<br />

Tiefe Wasser, unberechenbare Wellen und<br />

hinwegfegende Winde können einem manchmal<br />

zum Verhängnis werden. Trotzdem zieht es die<br />

Menschen ins Wasser.<br />

Dabei sterben in Deutschland jährlich bis zu 600 Menschen<br />

durch Ertrinken, nur die wenigsten können rechtzeitig gerettet<br />

werden. Auch Christopher Fuhrhop geriet vor ein paar<br />

Jahren beim Kitesurfen in eine lebensbedrohliche Situation,<br />

als er mit kaputtem Schirm zurück zum weit entfernten Ufer<br />

schwimmen musste. Glück im Unglück im doppelten Sinne,<br />

denn daraufhin hatte er den genialen Einfall:<br />

Foto: Restube<br />

zusätzlich mit einer Kamera ausgestattet, um mit Livebildern<br />

nach Vermissten zu suchen. Das bereits mehrfach ausgezeichnete<br />

Unternehmen sahnte Preise wie den Deutschen<br />

Gründerpreis „Start-up“, den „ISPO GOLD AWARD“ und<br />

den „German Accelerator“ ab. Außerdem wurde Gründer<br />

Christopher Fuhrhop mit seiner lebensrettenden Idee in die<br />

Top Ten der „Innovatoren unter 35“ gewählt.<br />

BiLDUNG<br />

IST UNSER<br />

HANDWERK.<br />

#EINFACHMACHEN<br />

MEiN WEG I MEiN ZiEL I MEiNE ZUKUNFT<br />

Um sich und anderen zukünftig eine schönere und sicherere<br />

Zeit im Wasser zu ermöglichen, entwickelte Fuhrhop einen<br />

kleinen Lebensretter: Wie ein Schutzhelm Rad- und Skifahrern<br />

Sicherheit bei einem Aufprall bietet, ist „Restube“<br />

für alle Wassersportler und Schwimmer der Notfallanker.<br />

Restube ist eine nach Aktivierung selbstaufblasbare Boje,<br />

die in gefährlichen Situationen nötigen Auftrieb im Wasser<br />

bietet. Diese Boje kann auch ferngesteuert von einer Drohne<br />

exakt abgeworfen werden. Dabei ist der Helfer in der Luft<br />

80.000 Restubes sind weltweit im Einsatz und konnten<br />

bereits über 30 Leben retten. Das Team um Christopher<br />

Fuhrhop arbeitet täglich an der Weiterentwicklung damit<br />

jedem Einzelnen mehr Freiheit und Sicherheit im Wasser<br />

ermöglicht werden kann.<br />

In diesem Jahr werden bereits erste Rettungsdrohnen-Piloten<br />

ausgebildet! Die mit Restube bestückten Drohnen, werden<br />

die Rettungsschwimmer an den Stränden bei ihrer Arbeit<br />

unterstützen.<br />

Foto: Restube<br />

Rettung mit dem Restube per Drohne.<br />

Die RESTUBE GmbH wurde im Sommer 2012<br />

gegründet und ist im Umfeld des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie (KIT) aus Diplomarbeiten der<br />

damaligen Studenten entstanden. Mittlerweile ist<br />

das Unternehmen in über 25 Ländern aktiv und<br />

Restube gibt es in weit über 500 Läden.<br />

2017 war RESTUBE bei über 30 Wassersportveranstaltungen<br />

verpflichtend als Safety Partner dabei<br />

und ermöglichte damit zehntausenden Teilnehmern<br />

und den Veranstaltern sicherere Sportevents.<br />

www.bia-karlsruhe.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 62 63<br />

MUT<br />

„ICH MAG‘S<br />

GEMÜTLICH UND<br />

UNAUFGEREGT“<br />

„ZUKUNFT LÄSST<br />

SICH VON DIR<br />

GESTALTEN“<br />

GERT OETTINGER, „Dodo“<br />

Clown des Städtischen Klinikums Karlsruhe<br />

ERICH HARSCH, Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />

dm-drogerie markt<br />

Der Tag, an dem Sie nach Hause kamen und dachten,<br />

Sie haben den besten Job auf der Welt – was war ausschlaggebend<br />

dafür?<br />

Diese Tage habe ich ständig! Auch nach über 15 Jahren als<br />

Krankenhausclown ist es für mich immer noch ein großes<br />

Geschenk, zu sehen, wie ein Clown-Besuch Kinder verändern<br />

kann. Wenn aus verunsicherten, ängstlichen oder von Schmerzen<br />

geplagten kleinen Menschen wieder Kinder werden, die schmunzelnd,<br />

fasziniert oder laut lachend für einen Augenblick das<br />

Kranksein vergessen, ist das großartig.<br />

Warum wären Sie selbst gerne Kunde Ihres Unternehmens?<br />

Ich bin ja natürlich permanent Kunde bei uns, aber selbst wenn ich<br />

das nicht durch meine Unternehmensidentifikation wäre, würden<br />

mich wahrscheinlich die kompetenten und aufgeschlossen freundlichen<br />

Menschen überzeugen, die bei dm ihre Kunden betreuen.<br />

Wenn Sie in die Vergangenheit reisen und Ihrem 20-jährigen<br />

Selbst einen Rat geben könnten, was würden Sie sagen?<br />

Jede Entscheidung hat Folgen und die Zukunft lässt sich damit<br />

von dir gestalten.<br />

Foto: Markus Kümmerle<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Patch Adams und der gleichnamige Film mit Robin Williams.<br />

Kranke als ganzheitliche Menschen zu sehen und zu erleben wie<br />

wichtig es ist, sein Gegenüber einfach wahr- und ernst zu nehmen.<br />

Natürlich auch wie schön es ist andere Menschen zum Lachen<br />

zu bringen. Besonders!<br />

Welche drei Faktoren hatten den größten Einfluss auf Ihren<br />

Erfolg im Beruf, im Klinikum?<br />

1. Die Vorkenntnisse als Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin,<br />

die meinen Blick für kranke Menschen geschärft haben und mich<br />

lehrten Schicksale zu akzeptieren.<br />

2. Das wertvolle heilpädagogische Wissen meiner Frau, die mir<br />

nahebrachte wie Kinder ticken, was Kinder brauchen und was<br />

Kindern hilft.<br />

3. Der Umstand von Fördervereinen engagiert zu werden, was<br />

mir einen hohen künstlerischen Freiheitsgrad wie auch finanzielle<br />

Sicherheit beschert.<br />

Wie würden Ihre Kollegen Sie beschreiben?<br />

Die Aussage meiner Clown-Kollegin Petra Daiber finde ich<br />

ganz gut: „Du hast es geschafft dein inneres Kind am Leben<br />

zu erhalten“.<br />

Was schätzen Sie an der badischen Lebensart?<br />

Ich mag's gemütlich und unaufgeregt. Zudem ist es schön im<br />

Herzen Europas zu leben.<br />

Was bedeutet Ihnen Ihre Familie?<br />

Der Rahmen der mein Leben zusammenhält. Meine Frau ist zudem<br />

eine hervorragende Ratgeberin, wenn es um das Verständnis für<br />

meine Zielgruppe geht. Meine Kinder sind unentbehrliche Inspiration<br />

aber auch hochkompetente und schonungslose Kritiker.<br />

Foto: dn-drogerie markt<br />

Der Tag, an dem Sie nach Hause kamen und dachten,<br />

Sie haben den besten Job auf der Welt – was war ausschlaggebend<br />

dafür?<br />

Wieso nur ein Tag? Es gibt viele solcher Tage, weil das Leben bei<br />

dm und mit dm, mit den Kolleginnen und Kollegen sowie mit den<br />

vielen Menschen aus dem Kunden-und Partnerkreis unheimlich<br />

interessant und abwechslungsreich ist, in einer meist äußerst<br />

gegenseitig wohlwollenden Atmosphäre.<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Am inspirierendsten waren für mich unsere Begleiter und Berater<br />

bei dm in den letzten 30 Jahren in eher philosophischen und/oder<br />

künstlerischen Kontexten und mit diesen Menschen gemeinsam<br />

über Fragen wie ‚Was kann die Wirtschaft von der Kunst lernen?‘<br />

oder ‚Was bedeutet dialogische Kultur?‘ oder ‚Wie verstehen<br />

wir Begriffe und wie prägen sie unser Denken und Handeln?‘<br />

zu sprechen. Und natürlich der Austausch darüber mit den<br />

Kolleginnen und Kollegen, allen voran dem dm-Gründer Prof.<br />

Götz W. Werner.<br />

Welche drei Faktoren hatten den größten Einfluss auf Ihren<br />

Erfolg im Unternehmen?<br />

Die Unternehmenskultur bei dm, meine sozialen und kommunikativen<br />

Kompetenzen, die Geneigtheit der jeweiligen Förderer und<br />

Entscheidungsträger.<br />

Welche fünf Merkmale kennzeichnen gute Führung?<br />

Respekt, Menschlichkeit, Dialogfähigkeit, Verantwortlichkeit,<br />

Entwicklungsfreude.<br />

Wie würden Ihre Mitarbeiter/Ihre Kollegen Sie beschreiben?<br />

Das sollten Sie eben jene fragen, das ist sicher zutreffender, weil<br />

authentischer! Ich bin kein Freund solcher spekulativer Ansätze.


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 64<br />

Wohlfühlen!<br />

Die Lebensqualität ist ein entscheidender Standortvorteil.<br />

SCHLOSSLICHTSPIELE<br />

KARLSRUHE: EINE<br />

ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Auch <strong>2018</strong> machen atemberaubende<br />

Projection Mappings die<br />

Barockfassade des Karlsruher<br />

Schlosses zum größten digitalen<br />

Kunstwerk Europas<br />

© tac offi ce marketing<br />

Kunst, Lebensart und Business<br />

Karlsruhe hat jede Menge zu bieten.<br />

Ganz gleich, ob Sie am Abend nach einem Messetag entspannen wollen, Ihr eigenes Event planen, sich<br />

kulturell inspirieren lassen oder aktiv die Stadt erkunden. Karlsruhe Tourismus hat für jeden Anlass die<br />

passende Lösung. Wir unterstützen Ihre Mitarbeiter um unsere Stadt besser kennenzulernen und sich<br />

wohlzufühlen. Wir freuen uns auf Ihren Anruf +49 (0)721 3720 5383/-5384<br />

www.karlsruhe-tourismus.de · www.karlsruhe-erleben.de<br />

Maxin10sity, Schlosslichtspiele 2017 „STRUCTURES OF LIFE“, Foto: Uli Deck<br />

karlsruhe<br />

www.karlsruhe-tourismus.de<br />

Die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe<br />

sind ein wahrer Besuchermagnet.<br />

Bislang sahen die SCHLOSSLICHT-<br />

SPIELE Karlsruhe in ihrer dreijährigen<br />

Geschichte rund eine Million Gäste<br />

und machten damit den Karlsruher<br />

Schlossplatz in den Sommermonaten<br />

zum Erlebnismittelpunkt der Stadt.<br />

Und auch <strong>2018</strong> erstrahlt das Karlsruher<br />

Schloss wieder vom 28. Juli bis 9.<br />

September im Glanz herausragender<br />

digitaler Projection Mappings – und<br />

das bereits in ihrer vierten Auflage. Die<br />

SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe<br />

sind eine Erfolgsgeschichte, die sich<br />

im Voraus so nicht hätte planen lassen<br />

können. Erstmals 2015 im Rahmen<br />

des ZKM-Festivals GLOBALE anlässlich<br />

des 300. Stadtgeburtstages von<br />

Karlsruhe stattgefunden, lockten die<br />

SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe<br />

fortan jährlich hunderttausende Besucher<br />

auf den Karlsruher Schlossplatz,<br />

um dort die allabendlichen Lichtprojektionen<br />

auf der mit einer Projektionsfläche<br />

von 170 mal 17 Meter größten<br />

und schönsten Leinwand Deutschlands<br />

zu genießen.<br />

Organisiert von der Karlsruhe Marketing<br />

und Event GmbH und unter künstlerischer<br />

Leitung des ZKM I Zentrum<br />

für Kunst und Medien Karlsruhe warten<br />

auf die Besucher <strong>2018</strong> wieder vier neue<br />

Shows international anerkannter Künstlerinnen<br />

und Künstler sowie Künstlergruppen.<br />

Zudem verfügt Karlsruhe<br />

mittlerweile über eine Sammlung von<br />

21 Werken, aus denen in diesem Jahr<br />

die zehn atemberaubendsten Shows der<br />

vergangenen drei Jahre gezeigt werden.<br />

„Das Zusammentreffen von virtuellen<br />

Bildern und realen Fassaden erzeugt<br />

aus Licht und Schatten, Farbe und<br />

Musik optische und akustische Effekte,<br />

die an Magie und Zauberei grenzen.<br />

Das Publikum genießt ein verzaubertes<br />

Schloss, ein grandioses Illusionstheater“,<br />

so Prof. Peter Weibel, Vorstand<br />

und künstlerischer Leiter des ZKM, der<br />

die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe<br />

auch <strong>2018</strong> kuratiert.<br />

Dass die SCHLOSSLICHTSPIELE<br />

Karlsruhe nicht nur ein absoluter<br />

Besuchermagnet für die Region sind,<br />

belegen auch die Tourismuszahlen der<br />

Stadt Karlsruhe. So stieg die Zahl der<br />

Ankünfte im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 4,8 % auf rund 670.000, die<br />

Übernachtungen nahmen sogar um<br />

6,1 % auf 1,2 Millionen zu. Damit liegt<br />

Karlsruhe deutlich über dem Landesdurchschnitt,<br />

nicht zuletzt auch<br />

wegen Großveranstaltungen wie den<br />

SCHLOSSLICHTSPIELEN Karlsruhe.<br />

Und alle Fans der SCHLOSSLICHT-<br />

SPIELE Karlsruhe können sich freuen,<br />

denn bis vorerst einschließlich 2020<br />

werden die gigantischen Lichtprojektionen<br />

fortgesetzt. Dies entschied der<br />

Gemeinderat der Stadt Karlsruhe mit<br />

einem einstimmigen Ergebnis.<br />

Fotos: KEG, Artis - Uli Deck, Andreas Arndt, Jodo-Foto / Joerg Donecker,<br />

Jürgen Schurr, ConWeimar, Jürgen Rösner | Stand: April <strong>2018</strong> | Änderungen vorbehalten.<br />

INDOOR MEETING KARLSRUHE<br />

2. Februar 2019 | Messe Karlsruhe<br />

STADTWERKE EISZEIT<br />

27. November <strong>2018</strong> bis 27. Januar 2019<br />

Schlossplatz Karlsruhe<br />

Events mit Emotionen<br />

INDIA SUMMER DAYS<br />

14. und 15. Juli <strong>2018</strong><br />

Günther-Klotz-Anlage Karlsruhe<br />

India<br />

Summer Days<br />

Karlsruhe<br />

Weihnachtliches Stadionsingen<br />

23. Dezember <strong>2018</strong><br />

Carl-Kaufmann-Stadion Karlsruhe<br />

DAS FEST<br />

20. bis 22. Juli <strong>2018</strong> | Vor-FEST ab 13. Juli<br />

Günther-Klotz-Anlage Karlsruhe<br />

Maxin10sity | Structures of Life | Schlosslichtspiele Karlsruhe 2017<br />

Lichterfest<br />

17. bis 19. August <strong>2018</strong><br />

Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe<br />

SCHLOSSLICHTSPIELE KARLSRUHE<br />

28. Juli bis 9. September <strong>2018</strong> | Schloss Karlsruhe<br />

SCHLOSSLICHTSPIELE<br />

www.schlosslichtspiele.info<br />

www.karlsruhe-event.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 66 67<br />

05 KOMMUNIKATION<br />

Foto: Dominik Schmid<br />

„ Wir haben eine sehr<br />

gute Infrastruktur, bieten<br />

einen hohen Freizeitwert<br />

und dies kommt bei den<br />

Menschen gut an.<br />

“<br />

CORNELIA PETZOLD-SCHICK,<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Bruchsal<br />

BRUCHSAL 4.0<br />

In den letzten Jahren hat sich Bruchsal gut entwickelt, steigende Einwohnerzahlen belegen das. Eine gute<br />

Infrastruktur im Bildungs- und Gesundheitswesen, bei der Nahversorgung und nicht zuletzt die guten<br />

Arbeitsmarktdaten untermauern die Attraktivität des Standortes. Was bisher etwas zu kurz kam steht<br />

nun ganz oben auf der Agenda: die Digitalisierung.<br />

Das Thema Digitalisierung spielt<br />

gerade eine große Rolle in Bruchsal.<br />

Was tut sich ganz konkret?<br />

Die Digitalisierung stoppt ja nicht an<br />

den Stadtgrenzen von Bruchsal. Ganz<br />

im Gegenteil, wir leben heute schon in<br />

einer sehr stark digitalisierten Welt. Ob<br />

in unserem Arbeitsalltag oder privat,<br />

wir sind umgeben von digitalisierten<br />

Prozessen. Sie haben sicher auch Ihr<br />

Smartphone dabei, um nur ein Beispiel<br />

zu nennen. Wir haben die Chance<br />

bekommen, dass in drei Stadtteilen<br />

ein modernes Glasfasernetz ausgebaut<br />

wird und natürlich haben wir das<br />

Angebot angenommen. Aber auch in<br />

den anderen Stadtteilen können unsere<br />

Bürgerinnen und Bürger auf schnelles<br />

Internet zugreifen und das gilt natürlich<br />

auch für Unternehmen.<br />

Die Digitalisierung ist in der Arbeitswelt<br />

sehr weit fortgeschritten. Können<br />

denn die Unternehmen in Bruchsal<br />

international mithalten?<br />

Für unsere Global Player ist dies<br />

sicherlich ein Thema, aber sie sind<br />

gut aufgestellt. Schwieriger ist das im<br />

Mittelstand und in den vielen kleineren<br />

Unternehmen. Vor allem hohe Investitionskosten<br />

können hier ein Problem<br />

werden. Aber gerade erst im Februar<br />

haben wir den DigitalHub Baden-Württemberg<br />

bekommen. Ein Projekt, das<br />

mit Landesmitteln unterstützt wird und<br />

in der gesamten Region einen Beitrag<br />

für die Zukunftsfähigkeit unserer Industrie<br />

leisten wird. Gemeinsam mit der<br />

TechnologieRegion Karlsruhe und vielen<br />

weiteren Partnern konnten wir mit<br />

diesem innovativen Projekt punkten.<br />

Das Ziel ist es vor allem klassische<br />

Unternehmer und Unternehmen,<br />

Forschung und Entwicklung mit Startups<br />

und Investoren zu vernetzen und<br />

die Kosten der Digitalisierung und für<br />

Innovationen gemeinsam zu schultern.<br />

Das große Schlagwort ist „Bruchsal<br />

4.0“. Wir kennen bislang nur<br />

„Industrie 4.0“. Kann eine Stadt, eine<br />

Stadtverwaltung etwas Vergleichbares<br />

liefern?<br />

Nein, aber das ist auch nicht das<br />

Ziel. In einer Stadtverwaltung arbeiten<br />

Menschen für Menschen, ob sie<br />

einen neuen Reisepass benötigen oder<br />

einen Bauantrag stellen wollen, solche<br />

Vorgänge können nur von Menschen<br />

bearbeitet werden. Aber natürlich gibt<br />

es auch innerhalb einer Verwaltung<br />

Möglichkeiten die Chancen der Digitalisierung<br />

zu nutzen und wir können<br />

die Rahmenbedingungen verbessern.<br />

Sie haben Zuhause schnelles Internet,<br />

gleichzeitig bieten wir kostenloses<br />

Wlan vom Bahnhof bis zum Schloss an,<br />

unterstützen mit dem DigitalHub auch<br />

die Wirtschaft und führen Systeme zur<br />

Verbesserung der Verwaltung ein.<br />

Sie haben die Menschen angesprochen.<br />

Bruchsal erlebt seit Jahren einen<br />

Zuwachs.<br />

Das hat viele Gründe. Natürlich gibt<br />

es Neubaugebiete in den Stadtteilen,<br />

in der Kernstadt entwickelt sich die<br />

Bahnstadt weiter und es entsteht<br />

neuer Wohnraum. Wir haben eine sehr<br />

gute Infrastruktur, bieten einen hohen<br />

Freizeitwert und dies kommt bei den<br />

Menschen gut an. Zudem ist die Lage<br />

zwischen der TechnologieRegion Karlsruhe<br />

im Süden und der Metropolregion<br />

im Norden sehr günstig.<br />

Die Bahnstadt wächst langsam,<br />

zu langsam?<br />

Die Bahnstadt wächst, neue Gebiete<br />

werden immer nach und nach erschlossen.<br />

Baubeginn für die Unterführung<br />

und damit die schnelle Anbindung an<br />

das Zentrum ist im nächsten Jahr. So<br />

ein großes Projekt mit so vielen Partnern<br />

kann nicht in zwei oder drei Jahren<br />

abgeschlossen sein. Es geht auch um<br />

die komplette Infrastruktur, dazu<br />

gehört auch eine moderne Nahwärmeversorgung,<br />

Naherholung im direkten<br />

Umfeld. Insgesamt entsteht hier ein<br />

Stadtteil mit moderner Infrastruktur,<br />

der wunderbar zu Bruchsal passt.<br />

Die Digitalisierung läuft, Bruchsal<br />

wächst. Wo sehen Sie Bruchsal in<br />

zehn Jahren?<br />

Ich glaube, dass Bruchsal in zehn Jahren<br />

immer noch ein starkes Wachstum haben<br />

wird. Dafür versuchen wir heute die<br />

Grundlagen zu legen. Als Bildungszentrum<br />

im nördlichen Landkreis Karlsruhe<br />

wird unsere Bedeutung noch stärker<br />

werden. Moderner Wohnraum, den wir<br />

heute schon bauen oder bereits planen<br />

wird ebenfalls die Attraktivität der Stadt<br />

erhöhen. Und als Wirtschaftsstandort<br />

haben wir viele Standortvorteile, die für<br />

ein weiteres Wachstum sorgen werden.<br />

Als Mitglied in der TechnologieRegion<br />

Karlsruhe profitieren wir natürlich auch<br />

von den Universitäten in Karlsruhe. Die<br />

TRK gehört noch immer zu den am<br />

schnellsten wachsenden Regionen in<br />

Europa und wir sind ein Teil davon.


Foto: Eric Reiff<br />

Bruchsal der Wirtschaftsstandort<br />

www.bruchsal.de<br />

DIGITAL<br />

HUB<br />

Regionale Wirtschaftsförderung Bruchsal GmbH<br />

und ihre Partner gewinnen den Wettbewerb<br />

„Digital Hub“ des Landes Baden-Württemberg<br />

Das Land Baden-Württemberg wird in Bruchsal ein Digitalisierungszentrum<br />

für Unternehmen mit bis zu einer Million<br />

Euro fördern. Die Regionale Wirtschaftsförderung Bruchsal<br />

hatte als Koordinator zusammen mit der TechnologieRegion<br />

Karlsruhe sowie 60 Betrieben, Forschungseinrichtungen und<br />

Kommunen eine entsprechende Bewerbung eingereicht. Das<br />

Projekt „Digital Hub Bruchsal-Kraichgau“ bekam im Rahmen<br />

des Digitalisierungsgipfels der Landesregierung den offiziellen<br />

Zuschlag. Damit können nun bis zu einer Million Euro in die<br />

Region fließen, um junge Unternehmen, Industrie- und<br />

Handwerksbetriebe an Rhein und Kraichgau auf den digitalen<br />

Wandel vorzubereiten.<br />

OB CORNELIA PETZOLD-SCHICK: „FREUT<br />

MICH UNGLAUBLICH!“<br />

„Der Digital Hub Bruchsal-Kraichgau setzt genau das in die<br />

Praxis um, wovon andere immer nur reden. Die Wirtschaftsregion<br />

Bruchsal steht für Handwerk, Produktion, Maschinenbau<br />

– und nicht trotzdem, sondern gerade deswegen sind<br />

Industrie 4.0 und Digitalisierung für uns entscheidende<br />

Wirtschaftsfaktoren“, zeigt sich Oberbürgermeisterin Cornelia<br />

Petzold-Schick und Vorsitzende der Regionalen Wirtschaftsförderung<br />

Bruchsal nach der Preisverleihung hocherfreut.<br />

Der Digital Hub wird ein Leuchtturm, der weit über die Wirtschaftsregion<br />

Bruchsal hinausstrahlen wird, unterstreichen die<br />

Verantwortlichen. Die Prämierung gibt allen Projektpartnern<br />

die Möglichkeit, über die Digitalisierung des regionalen Mittelstands<br />

nicht nur zu reden, sondern aktiv zu unterstützen.<br />

Der Hub dient auch als Anlaufstelle für Unternehmer und<br />

Gründer, für Studenten und Fachkräfte und wird sicher ein<br />

fester Bestandteil der IT-Landschaft werden.<br />

JOCHEN EHLGÖTZ: „SCHNITTSTELLE<br />

ZU CYBERFORUM UND KIT“<br />

Für die TechnologieRegion Karlsruhe, die der zweite zentrale<br />

Partner des Projektes ist, will man parallel zum Aufbau des<br />

Hubs eine Digitalisierungsstrategie für die gesamte TRK auf<br />

den Weg bringen. Geschäftsführer Jochen Ehlgötz möchte<br />

„die Schnittstellen zu wichtigen Partnern wie Cyberforum und<br />

KIT sicherstellen. Damit können wir als gesamte Technologie-<br />

Region Karlsruhe einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen<br />

beitragen.“<br />

STADT BRUCHSAL<br />

www.bruchsal.de<br />

Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick bei der Preisverleihung des<br />

begehrten Förderpreises „Digital Hub <strong>2018</strong>“ des Landes Baden-Württemberg.<br />

Bruchsal – der Standort für Ihr Unternehmen<br />

Der Standort für neue Mobilität:<br />

„zeozweifrei unterwegs“, „Efeu Campus“ und „autonomes Fahren“<br />

Die Wirtschaftsregion Bruchsal präsentiert sich mit dem Projekt „zeozweifrei unterwegs“ – dem größten E-Carsharing-Vorhaben<br />

in Baden-Württemberg außerhalb einer Großstadt – als Vorreiter für nachhaltige Mobilität.<br />

Eine Vielzahl von Carsharing-Nutzern aus den 13 Gemeinden der Region hat sich bereits für das neue E-Carsharing in der Wirtschaftsregion<br />

Bruchsal registriert. Die „zeo-Flotte“ besteht aus Elektroautos von 11 Gemeinden und 14 Firmen der Region, die<br />

ihre „zeos“ den Bürgern zur Verfügung stellen.<br />

Das Projekt wurde mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Baden-Württemberg gefördert.<br />

efeuCampus – das Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrum für<br />

nachhaltige urbane Logistik in der<br />

Wirtschaftsregion Bruchsal<br />

Das Land Baden-Württemberg prämiert das efeuCampus-<br />

Projekt als einen der Sieger europäischer Leuchtturmprojekte.<br />

Der Projektname efeuCampus steht für „eco-friendly experimental<br />

urban logistics campus“ (Campus für umweltfreundliche,<br />

experimentelle urbane Logistik). Das Leuchtturmprojekt<br />

sieht die Einrichtung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums<br />

am Campus Bruchsal vor.<br />

Zukunftsweisende Systeme der Ver- und Entsorgung sollen<br />

in einem europaweiten Referenzquartier entwickelt und<br />

erprobt werden. Güter aller Art können dank neuartiger<br />

Fahrzeuge emissionsfrei, generationengerecht und fahrerlos<br />

von A nach B transportiert werden.<br />

Führende Akteure der Region haben sich zu einem Kompetenznetzwerk<br />

zusammengeschlossen, um die technischen<br />

und organisatorischen Herausforderungen zu lösen:<br />

Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft – darunter die<br />

Stadt Bruchsal, SEW-EURODRIVE, PTV, b.i.g., ewb Bruchsal,<br />

die Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft, das KIT<br />

sowie das FZI Forschungszentrum Informatik – forschen<br />

gemeinsam im Bereich der Elektromobilität.<br />

Startschuss für die 39 Elektro-Carsharingautos des Projekts „zeozweifrei<br />

unterwegs“ am Schloss Bruchsal.<br />

Die Projektpartner bündeln ihre Kompetenzen, um marktreife<br />

Lösungen für die Gütermobilität im öffentlichen Raum zu<br />

entwickeln.<br />

Standortdaten<br />

Einwohner: 44.652 (Stand 31.12.2016)<br />

Unternehmen: ca. 2000<br />

Arbeitnehmer: 23.819 (Stand 2017)<br />

Gewerbesteuerhebesatz : 380<br />

Autobahnanschlüsse: A5, A6, A61, A67<br />

Bundesstraßen: B35, B36, B9, B39<br />

Deutsche Bahn: ICE/IC/S-Bahnhof<br />

Containerhafen: Mannheim, Ludwigshafen, Germersheim<br />

Binnenhafen: Speyer<br />

Flugplätze: Baden Airpark, Speyer, Mannheim<br />

Birgit Welge Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH)<br />

Telefon 0 72 51 / 79 – 58 45<br />

Mobil: 01 60 / 98 25 06 94<br />

Telefax: 0 72 51 / 79 – 11 58 45<br />

Mail: birgit.welge@bruchsal.de<br />

Stadt Bruchsal / Kommunale Wirtschaftsförderung<br />

Kaiserstraße 66 / 76646 Bruchsal<br />

Christine Dimmelmeier<br />

Telefon: 0 72 51 / 79 – 257<br />

Telefax: 0 72 51 / 79 – 11 – 257<br />

Mail: christine.dimmelmeier@bruchsal.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 70 71<br />

REALLABOR FÜR<br />

AUTONOMES<br />

FAHREN<br />

Mobilität der Zukunft: Testfeld<br />

in Karlsruhe eröffnet<br />

In Karlsruhe wurden am 3. Mai die<br />

Weichen für die Mobilität der Zukunft<br />

gestellt: Nach fünfmonatigem Probebetrieb<br />

wurde das Testfeld Autonomes<br />

Fahren Baden-Württemberg (TAF<br />

BW) feierlich eröffnet und nahm<br />

damit offiziell seinen Betrieb auf. Das<br />

Testfeld-Konsortium konnte beim<br />

Karlsruher Verkehrsverbund mehr<br />

als 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft willkommen heißen.<br />

Der baden-württembergische Verkehrsminister<br />

Winfried Hermann und<br />

Innenminister Thomas Strobl gaben<br />

gemeinsam mit Vertretern des Konsortiums<br />

sowie dem KVV als Betreiber<br />

des Testfelds den Startschuss für die<br />

Weiterentwicklung des autonomen<br />

Fahrens im Land.<br />

„Die Mobilität wird gerade noch<br />

einmal neu erfunden. Und Baden-<br />

Württemberg ist vorne mit dabei“,<br />

sagte der stellvertretende Ministerpräsident<br />

und Minister für Inneres,<br />

Digitalisierung und Migration, Thomas<br />

Strobl und erinnerte an die Auto-<br />

Pionierin Bertha Benz, die vor 130<br />

Jahren die Erfolgsgeschichte des<br />

Automobils einläutete. „Wir bringen in<br />

Karlsruhe das Testfeld für Autonomes<br />

Fahren an den Start – und die Mobilität<br />

der Zukunft im Realbetrieb auf<br />

unsere Straßen. Wir waren Pioniere<br />

bei der Motorenentwicklung, dem<br />

Herzstück des Automobils. Wir wollen<br />

und werden Pioniere auch im digitalen<br />

Zeitalter sein. Das Auto-Automobil ist<br />

die Zukunft Baden-Württembergs“,<br />

machte Strobl deutlich.<br />

KVV ALS WEGBEREITER DES<br />

AUTONOMEN FAHRENS<br />

Mit dem Testfeld will das Land seine<br />

Vorreiterrolle im Bereich der Digitalisierung<br />

ausbauen sowie verschiedene<br />

Mobilitätskonzept erproben und weiter<br />

voranbringen. „Ich bin sehr glücklich,<br />

dass wir nach der Absage des Bundes<br />

es als Land und ohne Bundeszuschüsse<br />

geschafft haben, ein eigenes Testfeld<br />

aufzubauen“, erklärte Verkehrsminister<br />

Hermann. „Ich bin gespannt, was auf<br />

dem Testfeld gefördert wird und welche<br />

Erkenntnisse wir gewinnen. Mich<br />

interessieren die verkehrlichen und<br />

ökologischen Wirkungen. Das beginnt<br />

bei der möglichen Veränderung des<br />

künftigen Verkehrsaufkommens im<br />

Personen- und Güterverkehr und der<br />

Verkehrsmittelwahl hin zu einem möglichen<br />

autonomen ÖPNV mit kleinen<br />

Bussen im Tür-zu-Tür-Betrieb, geht<br />

über Fragen des Straßenrechts, der<br />

Fahrzeugzulassung, über Datenschutz,<br />

Akzeptanz durch den Nutzer und ethische<br />

Fragen bis zur Wirtschaftlichkeit<br />

und städtebaulichen Veränderungen<br />

hin“, so Hermann weiter.<br />

Das Landesverkehrsministerium hatte<br />

2016 einem Konsortium aus Kommunen<br />

und hochrangigen Forschungseinrichtungen<br />

am Oberrhein den Zuschlag für<br />

den Aufbau des Testfeldes erteilt<br />

und hierfür 2,5 Millionen Euro an<br />

Fördergeldern bereitgestellt. Auf<br />

dem Testfeld können Firmen und<br />

Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte<br />

Technologien und<br />

Dienstleistungen rund um das<br />

vernetzte und automatisierte Fahren<br />

im alltäglichen Straßenverkehr erproben.<br />

Das gesamte Streckennetz<br />

des Testfelds Autonomes Fahren<br />

Baden-Württemberg reicht von<br />

urbanen Bereichen mit gemischtem<br />

Fahrzeug-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr<br />

über innerstädtische Tempo-<br />

30- und Tempo-50-Zonen, städtische<br />

Parkhäuser, Wohngebiete, Landesund<br />

Bundesstraßen bis hin zu Autobahnabschnitten.<br />

Als einer der ersten<br />

Abschnitte wurden Straßen in der<br />

Karlsruher Oststadt für den Betrieb<br />

vorbereitet. Auch die Städte Bruchsal<br />

und Heilbronn beteiligen sich an dem<br />

Pilotprojekt.<br />

REALISTISCHE TESTBEDIN-<br />

GUNGEN SIND NOTWENDIG<br />

„Schon heute sind die technischen<br />

Möglichkeiten vielfältig. In den<br />

Forschungseinrichtungen werden<br />

zukunftsweisende Technologien zum<br />

autonomen Fahren entwickelt, die es in<br />

neuen Anwendungen nun zu etablieren<br />

gilt. Das geht jedoch nur, wenn unter<br />

realitätsnahen Bedingungen getestet<br />

werden kann. Ich freue mich, dass wir<br />

mit dem Testfeld Autonomes Fahren<br />

Baden-Württemberg genau die<br />

Rahmenbedingungen schaffen konnten,<br />

die sicheres Testen ermöglichen. Damit<br />

haben wir nun ideale Voraussetzungen,<br />

um die Mobilität technologisch,<br />

wirtschaftlich und vor allem auch<br />

gesellschaftlich weiterzuentwickeln“,<br />

machte Professor J. Marius Zöllner<br />

vom Forschungszentrum Informatik<br />

deutlich, das federführend die Arbeit<br />

des Testfeld-Konsortiums verantwortet.<br />

Fotos: KVV, Alexander Scheuber<br />

Betreiber des Testfeldes ist der Karlsruher<br />

Verkehrsverbund (KVV). Er<br />

möchte perspektivisch in dem Reallabor<br />

auch selbst eigene, autonom<br />

fahrende Minibusse testen. „Wir<br />

sind der erste Verkehrsverbund in<br />

Deutschland, der an solch einem<br />

zukunftsweisenden Projekt maßgeblich<br />

beteiligt ist“, erläutert<br />

KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander<br />

Pischon stolz. „Ich bin überzeugt, dass<br />

autonomes Fahren den öffentlichen<br />

Nahverkehr in ein neues Zeitalter<br />

führen wird. Das Testfeld bedeutet<br />

für uns die große Chance, den KVV<br />

von einem klassischen Verkehrsverbund<br />

zu einem Mobilitätsverbund<br />

weiterzuentwickeln.“<br />

Denn durch die fortschreitende<br />

Digitalisierung wird sich das Mobilitätsverhalten<br />

der KVV-Kunden in den<br />

nächsten Jahren rapide verändern,<br />

insbesondere da die individuellen<br />

Ansprüche an Flexibilität, Schnelligkeit<br />

und Komfort steigen. Um dieser<br />

Herausforderung angemessen zu<br />

begegnen und um weiterhin eine<br />

zentrale Rolle auf dem Gebiet der<br />

Mobilität zu spielen, plant der KVV<br />

im Rahmen des Testfeld-Projekts<br />

auch eine Verknüpfung mit dem<br />

Projekt RegioMove. Dieses sieht vor,<br />

3<br />

1<br />

verschiedene Mobilitätsangebote in<br />

der Region miteinander zu vernetzen.<br />

Insbesondere Carsharing- und<br />

Leihfahrradanbieter sollen nun in das<br />

bestehende System des KVV integriert<br />

werden. Auch die autonom fahrenden<br />

Busse, die der KVV auf dem Testfeld<br />

erproben will, könnten perspektivisch<br />

Teil dieser Mobilitätsangebote werden.<br />

DAS PROJEKT VERBINDET<br />

Als Technologieregion, in der viele<br />

IT-Firmen und hochranginge<br />

Forschungseinrichtungen beheimatet<br />

sind, bietet Karlsruhe beste Voraussetzungen<br />

für ein solches Testfeld.<br />

Hier ist nicht nur große Kompetenz<br />

in der Informations- und Kommunikationstechnik<br />

vorhanden, sowohl in<br />

der Forschung als auch in der Wirtschaft.<br />

So bereitet das Testfeld den<br />

Weg für die Mobilität von morgen:<br />

„Das Zusammenwirken von moderner<br />

Informationstechnik, lernenden<br />

Systemen und zukunftsträchtigen<br />

Mobilitätstechnologien wird ganz neue<br />

2<br />

1 Sie geben das Startsignal für die Mobilität der<br />

Zukunft (v.l.): KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander<br />

Pischon, Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank<br />

Mentrup, Baden-Württembergs Innenminister<br />

Thomas Strobl, Prof. Dr.-Ing. J. Marius Zöllner,<br />

Direktor FZI Forschungszentrum Informatik, der<br />

baden-württembergische Verkehrsminister Winfried<br />

Hermann sowie Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka,<br />

Präsident des KIT.<br />

2+3 Im Rahmen der Testfeld-Eröffnung präsentierten<br />

Autohersteller und Forschungseinrichtungen innovative<br />

Fahrzeugsysteme rund ums autonome Fahren<br />

auf dem Betriebshof-Areal der Verkehrsbetriebe<br />

Karlsruhe.<br />

Verkehrskonzepte hervorbringen“,<br />

sagte der Präsident des Karlsruher<br />

Instituts für Technologie (KIT),<br />

Professor Holger Hanselka, als<br />

Vertreter der am Testfeld beteiligten<br />

Forschungseinrichtungen bei der<br />

Eröffnungsfeier.<br />

Das Testfeld steht auch für eine innovative<br />

Zusammenarbeit von Landesregierung,<br />

Wissenschaft, Kommunen und<br />

dem KVV bei einem zukunftsweisenden<br />

Mobilitätsthema. In der Aufbauphase<br />

wurden in den vergangenen Monaten<br />

unter anderem Verkehrsflächen<br />

unterschiedlichster Art vorbereitet,<br />

hochgenaue 3-D-Karten erzeugt sowie<br />

Sensoren zur Echtzeiterfassung des<br />

Verkehrs und dessen Einflussfaktoren<br />

installiert. Die Messtechnik ist unscheinbar<br />

im Straßenraum angebracht, zum<br />

Beispiel auf vorhandenen Ampelanlagen.<br />

So heißt es rund um Karlsruhe ab<br />

sofort: „Hände weg vom Lenkrad.“<br />

Weitere Informationen zum Testfeld<br />

gibt es unter taf-bw.de


www.vollack.de/vaude<br />

Gebäude beflügeln.<br />

Gebäude können Menschen mit Energie aufl aden. Mit 150 Architekten<br />

und Ingenieuren entwickeln, planen und realisieren wir bundesweit<br />

Arbeitswelten mit Zukunfts-Gen. Kundenindividuell und prozessorientiert.<br />

Für Ermutiger, Ermöglicher und Erfolgsbeschleuniger. Wir denken heute<br />

schon an morgen. Sie auch? Dann sollten wir uns kennenlernen.<br />

Vollack Gruppe | Fon 0721 4768100 | www.vollack.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 74<br />

Foto: ONUK<br />

AM PULS DER WISSENSCHAFT:<br />

EFFEKTE VERMITTELT AKTUELLE<br />

FORSCHUNGSTHEMEN<br />

Ein Jahr lang zwölf Ausgaben Wissenschaftskommunikation – das ist der Auftrag, den sich das<br />

Wissenschaftsbüro Karlsruhe gesetzt hat. Jeden Monat wird EFFEKTE mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm der verschiedenen Karlsruher Wissenschaftseinrichtungen an einem Dienstag auf dem<br />

Gelände des Alten Schlachthofs zu Gast sein.<br />

Die EFFEKTE-Reihe, die abwechselnd<br />

im Tollhaus, Substage und Substage<br />

Café sowie im Perfekt Futur stattfindet,<br />

bietet mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen<br />

und Mitmach-Angeboten zum<br />

Thema „Karlsruhe 4.0“ ein vielseitiges<br />

Programm für alle Interessierten –<br />

unabhängig von Alter und Vorwissen.<br />

Innovationen, Weiterentwicklungen<br />

und Trends, die in Karlsruhe entstehen<br />

und die in hiesigen Forschungseinrichtungen<br />

entwickelt werden, sind <strong>2018</strong><br />

das Thema. Ob Industrie 4.0 oder<br />

soziale und auch technikkritische<br />

Themen: Karlsruher Forscher erklären<br />

auf verständliche und unterhaltsame<br />

Weise Phänomene, die uns beschäftigen.<br />

EFFEKTE ist am Puls der Zeit!<br />

Die EFFEKTE-Reihe knüpft an die<br />

erfolgreichen Wissenschaftsdienstage<br />

während des Karlsruher Festivalsommers<br />

2015 an. 2016 fand die<br />

Reihe erstmals auf dem Gelände des<br />

Alten Schlachthofs statt und brachte<br />

unter dem Motto „Mensch-Maschine-<br />

Kommunikation“ Wissenschaft in das<br />

Karlsruher Areal der Kultur- und<br />

Kreativwirtschaft. Das Wissenschaftsbüro<br />

der Stadt Karlsruhe organisiert die<br />

Reihe als Vorbereitung auf das Wissenschaftsfestival<br />

EFFEKTE, bei dem sich<br />

Karlsruhe 2019 zum vierten Mal in ein<br />

riesiges Mitmach- und Experimentierlabor<br />

verwandelt. Ziel von EFFEKTE<br />

ist es, interessierten Bürgerinnen und<br />

Bürgern wissenschaftliche Themen<br />

auf unterhaltsame und verständliche<br />

Weise näherzubringen und sie dafür zu<br />

begeistern.<br />

Das Wissenschaftsbüro der Stadt<br />

Karlsruhe konzipiert Projekte, die<br />

Karlsruhe als Wissenschafts- und<br />

Technologiestandort überregional vermarkten<br />

und die Stadt für Studierende,<br />

Fachkräfte, Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler noch attraktiver<br />

machen. Es vernetzt Wissenschaft<br />

und Stadtgesellschaft miteinander und<br />

fördert den Dialog durch Veranstaltungsformate<br />

wie EFFEKTE. Als Teil<br />

der Wirtschaftsförderung Karlsruhe<br />

kooperiert das Wissenschaftsbüro dabei<br />

mit Forschungseinrichtungen, Hochschulen,<br />

Medien, Kulturträgern, dem<br />

Studierendenwerk sowie Vertreterinnen<br />

und Vertretern der Wirtschaft.<br />

Die Wissenschaftsreihe EFFEKTE<br />

findet jeweils an einem Dienstag im<br />

Monat an wechselnden Locations im<br />

Kreativpark Alter Schlachthof statt.<br />

Start ist um 19:30 Uhr. Los geht es<br />

am 5. Juni <strong>2018</strong> im Kulturzentrum<br />

Tollhaus, www.effekte-karlsruhe.de<br />

Wissenschaftsbüro Karlsruhe<br />

wissenschaftsbuero@karlsruhe.de<br />

Telefon: 0721 133 7380<br />

MIT DEM KVV<br />

IN RICHTUNG ZUKUNFT<br />

In Karlsruhe wurden die Weichen für die Mobilität der Zukunft gestellt: Seit dem 3. Mai <strong>2018</strong> fungiert der Karlsruher<br />

Verkehrsverbund als Betreiber des Testfelds Autonomes Fahren Baden-Württemberg. Das Projekt steht für die innovative<br />

Zusammenarbeit von Landesregierung, Wissenschaft, Kommunen und dem KVV. Der Verkehrsverbund will perspektivisch in<br />

dem Reallabor auch autonom fahrende Minibusse testen.<br />

taf-bw.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 76 77<br />

05 KOMMUNIKATION<br />

ICH BIN EIN ELEFANT<br />

Traurig blicken einen die Augen der Elefantenskulptur an. Dieses große, starke Tier wirkt zerbrechlich,<br />

ängstlich, hilflos. Wie konnte es dazu kommen? Leider haben wir Menschen Schuld daran. Wilderer<br />

haben es auf die Eckzähne der Elefanten abgesehen, die auf dem Schwarzmarkt zu horrenden Preisen<br />

gehandelt werden. Hinzu kommt die Zerstörung des Lebensraumes dieser hochsensiblen Tiere. Nur<br />

noch etwa 35.000 asiatische Elefanten leben in freier Wildbahn. Es ist kurz vor Zwölf, höchste Zeit,<br />

dass wir den Hilferuf der Elefanten ernst nehmen.<br />

Die Vollack Gruppe, die in diesem Jahr<br />

ihr 30-jähriges Bestehen feiert, macht<br />

genau das – mit ihrem Kunstprojekt<br />

„Karlsruhe Multiple“, das Natur und<br />

Kultur sinnstiftend verbinden soll und<br />

das <strong>2018</strong> auf die Bedrohung des asiatischen<br />

Elefanten aufmerksam macht.<br />

„Wir finden, wir haben 30 gute Gründe,<br />

Gutes zu tun“, erklärt Reinhard<br />

Blaurock, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Vollack Gruppe, das<br />

Engagement des Unternehmens. Mit<br />

dem Zoo Karlsruhe und der Staatlichen<br />

Majolika Manufaktur hat sich Vollack<br />

zwei engagierte Partner an die Seite<br />

geholt – gemeinsam möchten sie auf<br />

den Artenschutz aufmerksam machen.<br />

Entstanden ist daraus die auf nur 100<br />

Exemplare limitierte Skulptur „Ich<br />

bin ein Elefant“ der Künstlerin Anna<br />

Dorothea Klug.<br />

KARLSRUHER LIEBEN „IHREN<br />

ELEFANTEN“<br />

Die 35 Zentimeter hohe, ausdrucksstarke<br />

Figur wurde auf der art Karlsruhe<br />

zum ersten Mal der Öffentlichkeit<br />

präsentiert – die Resonanz war überwältigend.<br />

Das „Karlsruhe Multiple“<br />

hat die Herzen der Besucherinnen und<br />

Besucher im Sturm erobert. Am Mittag<br />

des ersten Messetages waren bereits<br />

alle Skulpturen verkauft. Dabei sind<br />

100 Euro pro Exemplar direkt an die<br />

Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe<br />

geflossen. „Durch das Projekt soll<br />

ein Mehrwert für alle entstehen –<br />

die bedrohten Tiere, die Bürger und<br />

Besucher von Karlsruhe sowie für die<br />

Stadt selbst“, so Blaurock. Vorbild für<br />

die serielle Skulptur ist eine menschengroße<br />

Version von „Ich bin ein Elefant“,<br />

die ebenfalls Teil des Projektes ist –<br />

diese steht ab sofort im Zoo Karlsruhe<br />

und schmückt dort die Elefantenanlage.<br />

Dr. Matthias Reinschmidt, Direktor des<br />

Karlsruher Zoos, freut sich sehr über<br />

den neuen „Bewohner“ und ist vom<br />

Projekt insgesamt überzeugt: „Sowohl<br />

das ‚Karlsruhe Multiple‘ als auch die<br />

neue Skulptur, verleihen bedrohten<br />

Tierarten wie dem asiatischen Elefanten<br />

eine Stimme. Der Name passt, denn<br />

wir wollen auch als Zoo Multiplikator<br />

für den Artenschutz auf allen Kontinenten<br />

sein.“<br />

MIT MUT ZUM ERFOLG<br />

Mit dem „Karlsruhe Multiple“ zeigt<br />

Vollack, dass es sich lohnt mutig zu sein,<br />

Neuland zu betreten, etwas zu wagen<br />

– Vorreiter zu sein. So auch in ihrer<br />

Kernkompetenz der zukunftsweisenden<br />

Gebäude und Arbeitswelten, die Arbeitsprozesse<br />

fördern und energetisch<br />

optimiert sind. Die Arbeitsweise der<br />

Menschen verändert sich und mit ihr<br />

die Anforderungen an die Räumlichkeiten,<br />

dazu kommt die Energiewende,<br />

die ihrerseits eine Umstellung bei der<br />

Bewirtschaftung von Betriebsimmobilien<br />

fordert. Nachdem Vollack 2015<br />

im Karlsruher Kreativpark das größte<br />

Büro-Passivhaus Baden-Württembergs<br />

entwickelt und realisiert hatte, wird die<br />

Erfolgsstory energetischer Optimierung<br />

fortgeschrieben. Der „Cube“, das neueste<br />

Projekt, das gerade in Karlsruhe entsteht,<br />

wird der neue Firmensitz von<br />

ristav, Spezialist für Forderungsmanagement.<br />

In diesem innovativen<br />

Holz-Massivbau wird ein Eis-Latentwärmespeicher<br />

Energie bereitstellen<br />

und die Haustechnik wird weitgehend<br />

energieautark sein. Strom wird aus<br />

einer Photovoltaik-Anlage und Solarkollektoren<br />

auf dem Dach bezogen.<br />

Die Architektur zitiert das Geschäftsfeld,<br />

die Arbeitswelten werden flexibel<br />

– bei Vollack ist Zukunft jetzt. Und<br />

auch das „Karlsruhe Multiple“ hat Zukunft,<br />

das steht schon fest: Vollack will<br />

das Kunstprojekt 2019 mit den beiden<br />

Kooperationspartnern fortsetzen.<br />

CAROLINE CARNEVALE www.wvs.de<br />

Foto: KMK / Jürgen Rösner<br />

Bild links.<br />

Präsentation bei der<br />

art KARLSRUHE<br />

„ Wir haben 30<br />

gute Gründe,<br />

Gutes zu tun.<br />

Reinhard Blaurock<br />

“<br />

Karlsruhe Multiple <strong>2018</strong>:<br />

„Ich bin ein Elefant“<br />

Foto: Majolika Manufaktur


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 78 79<br />

05 KOMMUNIKATION<br />

KEIN ABBILD PAPIERGEBUNDENER<br />

PROZESSE – LANDKREIS AUF DEM<br />

WEG IN DIE DIGITALE VERWALTUNG<br />

In einer Welt, in der immer größere Teile des gesellschaftlichen und ökonomischen Lebens digital<br />

abgewickelt werden, kann auch die öffentliche Verwaltung nicht hinten anstehen. Im Zuge der vom<br />

Bund initiierten Digitalisierungsoffensive streben die Landesregierung Baden-Württemberg und die<br />

kommunalen Landesverbände die vollumfängliche Digitalisierung der Geschäftsabläufe in der Verwaltung<br />

an. Im Rahmen des Projekts „Landratsamt 4.0“ werden die Digitalisierungsziele bei der Verwaltung des<br />

Landkreises Karlsruhe weiter umgesetzt.<br />

Das Landratsamt Karlsruhe hat bereits<br />

frühzeitig die Digitalisierung der<br />

Verwaltung forciert und nutzt heute<br />

schon viele Vorteile. Meilensteine<br />

auf dem bisherigen Weg waren die<br />

Einführung des Dokumentenmanagementsystems<br />

„Regisafe“ und des<br />

elektronischen Bewerberportals.<br />

Eingerichtet wurde ein zentrales<br />

Mitarbeitermanagementsystem, über<br />

welches verwaltungsinterne Prozesse<br />

initiiert, genehmigt und bereitgestellt<br />

werden: 455 Produkte von der<br />

Bestellung eines mobilen Endgerätes<br />

über das Buchen von Fortbildungen<br />

bis hin zur Einrichtung eines neues<br />

Arbeitsplatzes können von den rund<br />

2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

an allen Dienststellen und<br />

Telearbeitsplätzen vollständig elektronisch<br />

abgewickelt und dokumentiert<br />

werden.<br />

Auch im Bereich der Gremienarbeit<br />

erfolgen alle Arbeitsschritte in Verbindung<br />

mit dem Dokumentenmanagementsystem<br />

„Regisafe“ digital: Von<br />

der öffentlichen Bekanntmachung der<br />

Tagesordnung und Erstellung der Vorlagen<br />

über den elektronischen Versand<br />

bis hin zur Erstellung des Sitzungsprotokolls.<br />

Über ein eigenes Portal haben<br />

die Kreisrätinnen und Kreisräte Zugang<br />

zu allen Dokumenten. Sämtliche<br />

Vorlagen und Dokumente öffentlicher<br />

Sitzungen sind auch auf der Homepage<br />

des Landratsamtes zugänglich und<br />

sorgen für größtmögliche Transparenz.<br />

Das papierlose Büro in der Verwaltung:<br />

Im Bereich der Versorgungsverwaltung<br />

des Landratsamtes Karlsruhe ist das<br />

bereits Realität. Landrat Dr. Christoph<br />

Schnaudigel (3.v.r.) überzeugt sich von<br />

den digitalen Abläufen.<br />

DIGITAL IST BESSER<br />

Seit März <strong>2018</strong> arbeitet die Versorgungsverwaltung<br />

als erster Bereich im<br />

Landratsamt Karlsruhe voll digital, das<br />

bedeutet, dass sämtliche Verfahrensschritte<br />

vom grundlegenden Antrag<br />

über die Fallbearbeitung durch den<br />

Sachbearbeiter inklusive Einholung<br />

notwendiger Gutachten bis hin zu<br />

möglichen Gerichtsverfahren rein<br />

elektronisch abgebildet werden. Die<br />

Papierakte – für 115.000 Einzelfälle<br />

wurden bislang 2.300 laufende Meter<br />

Akten angelegt – gehört damit der<br />

Vergangenheit an. Durch diesen Schritt<br />

wurde es auch möglich, sich beim<br />

Leuchtturmprojekt des Landes Baden-<br />

Württemberg im Bereich des Justizministeriums<br />

zu beteiligen, von dem<br />

man sich weitere Vorteile im täglichen<br />

Dienstbetrieb erhofft.<br />

„Die Digitalisierung bringt<br />

in erster Linie Vorteile<br />

für die Kunden“<br />

Dr. Christoph Schnaudigel<br />

Großes Augenmerk wird auf den<br />

Datenschutz sowie die IT-Sicherheit<br />

gelegt: so hat der Landkreis Karlsruhe<br />

im Jahr 2014 als erster Landkreis in<br />

Baden-Württemberg das anspruchsvolle<br />

Zertifikat ISO 27001 auf der<br />

Basis von IT Grundschutz erworben<br />

und konnte sich seither regelmäßig<br />

erfolgreich rezertifizieren.<br />

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel<br />

ist davon überzeugt, dass die Digitalisierung<br />

Vorteile für eine Verwaltung<br />

bringt. „In erster Linie für die Kunden,<br />

weil Dienstleistungen schneller abgerufen<br />

und mancher Gang zum Amt<br />

Eine leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur ist die<br />

Grundlage für die Digitalisierung.<br />

vermieden werden können. Aber auch für<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

weil durch digitale Verwaltungsvorgänge<br />

das mobile Arbeiten und die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie erleichtert<br />

werden.“ Gleichzeitig appelliert er<br />

aber auch an den Gesetzgeber, die an<br />

vielen Stellen noch auf die analoge<br />

Welt abgestellten Regelungen an das<br />

digitale Zeitalter anzupassen. Teil der<br />

Digitalisierungsoffensive ist es auch,<br />

jedem Einwohner über einen Glasfaseranschluss<br />

die Möglichkeit zum<br />

Anschluss an schnelle Datenautobahnen<br />

zu ermöglichen. Deshalb<br />

treibt der Landkreis Karlsruhe im<br />

Schulterschluss mit seinen Städten<br />

und Gemeinden den Ausbau voran<br />

und ist mit seiner Breitbandkabelgesellschaft<br />

selbst am Markt aktiv.<br />

Grundlegend für Landrat Dr. Christoph<br />

Schnaudigel ist, dass die Digitalisierung<br />

nicht nur als technische Herausforderung<br />

gesehen wird, sondern dass sich<br />

das Verwaltungshandeln selbst grundlegend<br />

verändern wird. „Digitale<br />

Verwaltung bedeutet kein reines<br />

Abbilden papiergebundener Prozesse,<br />

sondern geht weit darüber hinaus.“<br />

Die notwendige Modernisierung der<br />

Verwaltung hängt davon ab, wie sich<br />

die Verwaltung korrespondierend zum<br />

bundesweiten Projekt „Industrie 4.0“<br />

nun auf den Weg macht.<br />

LANDRATSAMT KARLSRUHE<br />

www.landkreis-karlsruhe.de<br />

Landkreis Karlsruhe ist Preisträger<br />

im Landeswettbewerb „Digitale<br />

Zukunftskommune@bw“<br />

Der Landkreis Karlsruhe ging<br />

zusammen mit den Landkreisen<br />

Böblingen, Tuttlingen, Konstanz<br />

und Biberach neben vier Städten<br />

als Sieger im landesweiten<br />

Wettbewerb „Digitale Zukunftskommune@bw“<br />

hervor. Insgesamt<br />

880.000 Euro Preisgeld erhält<br />

das Konsortium, wovon im Landkreis<br />

Karlsruhe die kreiseigenen<br />

beruflichen Schulen und Sonderpädagogischen<br />

Bildungs- und<br />

Beratungszentren partizipieren.<br />

„Das gibt Rückenwind auf dem<br />

Weg zur digitalen Verwaltung, auf<br />

dem unsere Bildungseinrichtungen<br />

ausdrücklich eingebunden sind“,<br />

sagt Landrat Dr. Christoph<br />

Schnaudigel. Die anderen Bewerbungen<br />

des Konsortiums waren<br />

breit gefächert und umfassten<br />

Bereiche wie „intelligente Mobilität“,<br />

„digitale Kfz-Zulassung“<br />

oder „Telemedizin“ und die E-Akte<br />

(Biberach). „Alles Themen, die<br />

untereinander übertragbar sind<br />

und von denen alle profitieren<br />

können“, betont der Landrat.<br />

Foto: LRK<br />

Foto: LRK


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 80 81<br />

MUT<br />

„FINANCE IST<br />

MEINE WELT“<br />

PROF. DR. CHRISTIANE WEILAND<br />

Leiterin Studiengang BWL – Bank an der<br />

Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />

Wenn Sie in die Vergangenheit reisen und Ihrem 20-jährigen<br />

Selbst einen Rat geben könnten, was würden Sie sagen?<br />

Ich war nie ängstlich, was das Ausprobieren von neuen Wegen<br />

angeht. Mit 23 gab ich meinen Beamtenjob bei der Deutschen<br />

Bundesbank auf, um noch weiter zu studieren, wovon mir damals<br />

viele meiner Kollegen abrieten. Ich würde mich darin bestärken,<br />

so offen Neues zu wagen.<br />

Auf einer Skala von 1 bis 10: wie viel Glück hatten Sie in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Darf ich es wagen, 10 zu sagen? Ich habe meine berufliche<br />

Karriere nie mit großer Verbissenheit gesteuert. „Finance“ ist<br />

meine Welt. In diesem Bereich habe ich Dinge gemacht, die mich<br />

inspirieren und habe neugierig interessante Angebote genutzt.<br />

Wenn ich zurück blicke, bin ich glücklich, was sich alles auf diese<br />

Weise ergeben hat und offen für das, was sich noch ergibt.<br />

Der Tag, an dem Sie nach Hause kamen und dachten,<br />

Sie haben den besten Job auf der Welt – was war ausschlaggebend<br />

dafür?<br />

Das war einer der Tage, die geplant und ungeplant alles enthalten,<br />

was mir an meinem Beruf Freude macht: Eine Vorlesung, in der<br />

ich den Eindruck hatte, dass die Studierenden engagiert folgen<br />

und wesentliche Erkenntnisse mitnehmen. Interessante Gespräche<br />

mit Partnern aus Forschungsprojekten und im Rahmen meines<br />

Aufsichtsratsmandats im Bereich Entwicklungsfinanzierung: Ich<br />

genieße die Freiheit, den Inhalten nachzugehen, die mir Spaß<br />

machen und dabei gleichzeitig so vielen interessanten Menschen<br />

zu begegnen.<br />

Welche fünf Merkmale kennzeichnen gute Führung?<br />

Offenheit für Anregungen, Handeln aus Überzeugung, <strong>Mut</strong>,<br />

neue Wege zu gehen, Wertschätzung und Vertrauen<br />

„ARBEITEN AUF<br />

BASIS GEGENSEITIGER<br />

WERTSCHÄTZUNG“<br />

DR. MED. TRAUGOTT ULLRICH<br />

General Manager Marketing & Sales Dr. Willmar<br />

Schwabe GmbH & Co. KG<br />

Warum wären Sie selbst gerne Kunde Ihres Unternehmens?<br />

Weil Schwabe pflanzliche Arzneimittel von höchster Qualität mit<br />

wissenschaftlich bewiesener Wirksamkeit und Verträglichkeit für<br />

häufig vorkommende gesundheitliche Störungen herstellt. Als<br />

Familienunternehmen steht der Mensch (Kunde und Mitarbeiter)<br />

im Zentrum der unternehmerischen Aktivitäten.<br />

Auf einer Skala von 1 bis 10: wie viel Glück hatten Sie in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Ich bin der Meinung, dass Karriere nur sehr bedingt planbar ist.<br />

Natürlich sollte man die idealen persönlichen Rahmenbedingungen<br />

für beruflichen Erfolg schaffen. Aber selbst mit exzellenter<br />

Ausbildung, geistiger Flexibilität muss man am richtigen Tag<br />

und Ort auf das passende unternehmerische Pendant treffen.<br />

So gesehen: Mindestens 8!<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Meine <strong>Mut</strong>ter mit ihrer positiv neugierigen Art, das Leben zu<br />

begreifen.<br />

Welche drei Faktoren hatten den größten Einfluss auf Ihren<br />

Erfolg im Unternehmen?<br />

Profunde Kenntnisse des Geschäfts, strategische und konzeptionelle<br />

Kompetenz, Führungsqualität.<br />

Was war der erfolgreichste Moment in Ihrer beruflichen<br />

Laufbahn?<br />

Nach einer massiven Restrukturierung unseres Deutschlandgeschäftes<br />

ein wirkliches Team zusammengestellt und entwickelt<br />

zu haben, das in den letzten Jahren nachhaltiges Wachstum<br />

generiert.<br />

Foto: Markus Nane Photography<br />

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />

Begeisterungsfähig, manchmal zu spontan und fast immer<br />

gut gelaunt<br />

Was unternehmen Sie gerne in der Freizeit?<br />

Mit drei Kindern und meinen beruflichen Funktionen ist Freizeit<br />

ein rares Gut. Regelmäßige Hobbys funktionieren da nicht. Ich<br />

liebe es, Unternehmungen zu organisieren, um mit Familie oder<br />

Freunden schöne Tage oder Stunden im In- oder Ausland zu<br />

verbringen.<br />

Foto: Dr. T. Ullrich<br />

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter nachhaltig?<br />

Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, meine Mitarbeiter zu<br />

motivieren. Mein Job ist es, Dinge aus dem Weg zu räumen,<br />

die sie demotivieren. Darin bin ich sehr konsequent.<br />

Wie würden Ihre Mitarbeiter/Ihre Kollegen Sie beschreiben?<br />

Entscheidungsfreudig, kommunikationsstark, anspruchsvoll<br />

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />

Neugierig, beweglich, bewusst


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 82<br />

Tagen und Feiern<br />

FACHKRÄFTE<br />

FINDEN DURCH<br />

VERNETZUNG<br />

in Ettlingen<br />

Neugierig?<br />

ettlingen.de/locations<br />

Gutes Beispiel: Veranstaltungsreihe „Kleine<br />

und mittlere Unternehmen im Dialog“<br />

Frauen bilden das größte unausgeschöpfte Fachkräftepotenzial<br />

der deutschen Wirtschaft, die spürbar am<br />

Fachkräftemangel leidet. Hier entwickelt die Kontaktstelle<br />

Frau und Beruf Karlsruhe - Mittlerer Oberrhein erfolgreiche<br />

Konzepte, um weibliche Fachkräfte für die Wirtschaft zu<br />

erschließen. Dazu zählt auch die neue Veranstaltungsreihe<br />

„Kleine und mittlere Unternehmen im Dialog“, zu der die<br />

Kontaktstelle gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung<br />

Karlsruhe einlädt.<br />

Foto: Likoper<br />

Eindrucksvolle Räume mit bester Ausstattung und professionellem Service.<br />

Ein exklusiver Rahmen für unvergess liche Veranstaltungen.<br />

Stadt Ettlingen, Schloss & Hallen, schloss@ettlingen.de, Tel. 07243 101-161<br />

IM FOKUS: AUSTAUSCH UND VERNETZUNG<br />

Angesprochen sind vor allem mittelständische Unternehmen,<br />

die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos. Die<br />

Anzahl der Plätze ist allerdings begrenzt, um einen intensiven<br />

Austausch gewährleisten zu können.<br />

Nach einem Fachvortrag durch einen externen Experten folgt<br />

ein themenbezogener Input des gastgebenden Unternehmens.<br />

Eine Führung durch den Betrieb und ein gemeinsamer Imbiss<br />

zum Abschluss runden die Veranstaltung ab. So erhalten die<br />

Teilnehmenden einen guten Einblick in die regionale Unternehmenslandschaft.<br />

Und gerade im persönlichen Gespräch<br />

wird deutlich: oft stehen die Unternehmen vor den gleichen<br />

Herausforderungen, eben auch beim Thema Fachkräftegewinnung.<br />

An dieser Stelle wird ein Austausch über erfolgreiche<br />

Lösungsstrategien möglich, Synergien entstehen.<br />

FACHKRÄFTE UND UNTERNEHMEN ZUSAMMEN<br />

BRINGEN, ENTSCHEIDER STÄRKEN<br />

Mit solchen Veranstaltungsformaten möchte die Kontaktstelle<br />

ihr Netzwerk mit Unternehmen weiter ausbauen,<br />

um diese mit den meist gut ausgebildeten Fachfrauen, in<br />

der Regel Wieder- und Quereinsteigerinnen, zusammen<br />

zu bringen. Etwa im Rahmen regelmäßiger Inhouse-<br />

Veranstaltungen, bei denen sich die gastgebenden Unternehmen<br />

präsentieren können und die Teilnehmerinnen die<br />

Gelegenheit erhalten, sich umfassend zu informieren und<br />

vorzustellen.<br />

Gemeinsames Ziel der neuen Veranstaltungsreihe von<br />

Wirtschaftsförderung und Kontaktstelle ist es zudem,<br />

Personalverantwortliche für wichtige Zukunftsthemen<br />

zu sensibilisieren, um im Wettbewerb um das knappe<br />

Gut „Fachkräfte“ gut aufgestellt zu sein. Eine Anmeldung<br />

zu den kommenden Terminen ist jederzeit möglich.<br />

OLIVER WITZEMANN, bei der<br />

Wirtschaftsförderung Karlsruhe verantwortlich<br />

für den Bereich Fachkräftegewinnung<br />

Email: oliver.witzemann@wifoe.karlsruhe.de und<br />

FRIEDEGARD BAIER, Leiterin der Kontaktstelle<br />

Frau und Beruf Karlsruhe – Mittlerer Oberrhein<br />

Email: friedegard.baier@wifoe.karlsruhe.de.<br />

40 JAHRE<br />

SCHLOSSFESTSPIELE<br />

ETTLINGEN<br />

21.06. – 11.08.<br />

Tickets unter 07243 101-333 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

www.reservix.de · www.schlossfestspiele-ettlingen.de<br />

Musical<br />

DER KAUFMANN<br />

VON VENEDIG<br />

Komödie<br />

DAS KLEINE<br />

GESPENST<br />

Kinderstück


85<br />

06 JAGD<br />

GHOSTBUSTERS<br />

Hightech-Lösungen für eine bessere Welt. Mit<br />

Agilent Technologies kann man messen, wo die<br />

„Geister stecken“. Jagen müssen sie andere.<br />

Was man nicht alles messen kann! Zum Beispiel kann ein sogenanntes<br />

LC-System in weniger als einer Minute ein Viertel<br />

Rotwein einer bestimmten Sorte in 48 Milliarden Liter<br />

Wasser bestimmen. Das braucht zwar kein Mensch, zeigt<br />

aber doch die enorme Präzision und Geschwindigkeit, mit der<br />

Apparate von Agilent Technologies Maßstäbe setzen. Analytische<br />

Messtechnik ist der Oberbegriff, unter dem sich rund<br />

1.000 Mitarbeiter in Waldbronn zum größten Agilent-Standort<br />

in Deutschland zählen dürfen. In Deutschland arbeiten<br />

insgesamt über 1.200 Menschen für Agilent Technologies,<br />

weltweit sind es etwa 14.200 Mitarbeiter verteilt auf Standorte<br />

in über 30 Ländern.<br />

Agilent Technologies steht für Hightech, Laborexpertise und<br />

Internationalität. Als weltweit agierendes Unternehmen mit<br />

Hauptsitz in Santa Clara (Kalifornien/USA) bietet Agilent<br />

Geräte, Software, ganzheitliche Lösungen und Verbrauchsmaterialien<br />

für den gesamten Arbeitsablauf im analytischen<br />

Labor. Lösungen und Produkte werden unter anderem zur<br />

Entwicklung von neuen Medikamenten, zur Kontrolle von<br />

Lebensmitteln, in der Krebsforschung sowie bei Dopingkontrollen<br />

eingesetzt. Aber was bedeutet das eigentlich? Was<br />

habe ich als normaler Verbraucher von den Leistungen und<br />

dem Know-how dieses Unternehmens?<br />

Mike McMullen, President + CEO sagt: „Unsere Werte, die<br />

das Fundament von Agilent darstellen, sind auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtet und werden stets den Kern unseres Unternehmens<br />

bilden. Sie helfen Agilent dabei, zu einem Unternehmen<br />

zu werden, das überall auf der Welt hochgeschätzt wird. Sie<br />

machen es zu einem Ort, an dem wir gerne unsere Zeit verbringen.<br />

Diesen Werten werden wir treu bleiben.“ Die Waldbronner<br />

Mitarbeiter konnten uns das bestätigen. Unterschied<br />

zu den Ghostbusters: CEO McMullen und Kollegen sind<br />

deutlich erfolgreicher als die Filmhelden aus Ghostbusters<br />

Dr. Peter Venkman, Dr. Ray Stantz und Dr. Egon Spengler.<br />

Agilent Technologies erzielte 2017 weltweit einen Umsatz<br />

von 4,47 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von<br />

7,1 Prozent entspricht. Bürgermeister Franz Masino freut<br />

es, denn Agilent ist der größte Steuerzahler in Waldbronn.<br />

ANDREAS LÜTKE www.wvs.de<br />

Foto: Moritz Schleiffelder (HEYMO)<br />

Agilent Technologies stellt Apparate und Verfahren u.a. für<br />

die Pharmaindustrie, aber auch für die Lebensmittel- und<br />

Landwirtschaftsbranche her, mit denen auf der ganzen Welt,<br />

die Qualität, Sicherheit und Authentizität der Produktangebote<br />

gewährleistet und sichergestellt werden kann. Mit<br />

den Komplettlösungen von Agilent kann man die „guten und<br />

die bösen Geister“ messen, um die Qualität natürlicher und<br />

alternativer Energiequellen zu verbessern, um neue Arzneimittel<br />

zu entwickeln und herzustellen, um mögliche Ursachen<br />

für Krankheiten zu identifizieren und die Wirksamkeit von<br />

Behandlungsmethoden zu ermitteln sowie zu überwachen.<br />

Agilent Geräte werden in den größten und bekanntesten<br />

Laboren und Forschungsstätten eingesetzt. Mit seinem<br />

Slogan bringt das Unternehmen es auf den Punkt: Hightech-<br />

Lösungen für eine bessere Welt. Davon haben wir alle etwas!<br />

Agilent Technologies Inc., der weltweit führende<br />

Anbieter in den Bereichen Life Sciences,<br />

Diagnostik und angewandte Chemie, blickt<br />

auf mehr als 50 Jahre der Erkenntnisse und<br />

Innovation zurück. Aufgrund seiner Geräte,<br />

Software-Programme, Services und Lösungen<br />

sowie seines hochqualifizierten Personals,<br />

schafft es Agilent seinen Kunden zuverlässige<br />

Antworten auf anspruchsvollste Fragen<br />

zu liefern. Das Unternehmen erzielte im<br />

Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von<br />

4,47 Milliarden US-Dollar und beschäftigt<br />

weltweit 14.200 Mitarbeiter. Informationen<br />

zu Agilent finden Sie unter www.agilent.com.<br />

Hochsensible Bauteile für die Hightech-Geräte der Firma Agilent werden in Reinräumen am Standort Waldbronn gefertigt.


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 86 87<br />

06 JAGD<br />

MIT MUTIGEN ENTSCHEIDUNGEN<br />

RICHTUNG ZUKUNFT<br />

Die Stadt Ettlingen war bisher vor allem bekannt für Produktion und Maschinenbau. Mit Projekten wie<br />

der Gründerspinnerei, dem Ausbau des Breitbandnetzes, sowie städtebaulichen Veränderungen geht<br />

Ettlingen jetzt neue Wege und blickt damit zuversichtlich in die Zukunft.<br />

Der Trend in Baden-Württemberg geht<br />

immer mehr zu sogenannten Start-up-<br />

Kommunen. Auch kleinere Gemeinden<br />

tun immer mehr, um den Aspekt<br />

„gründungsfreundliche Kommune“<br />

aufzuzeigen. Wie sieht die Förderung<br />

dieser Start-ups in Ettlingen aus?<br />

Ettlingen ist in der Vergangenheit<br />

hauptsächlich im Bereich Produktion/<br />

Maschinenbau bekannt geworden. Die<br />

immer weiter voranschreitende Digitalisierung<br />

betrifft alle Unternehmen<br />

und führt auch zu Veränderungen der<br />

bestehenden Prozesse. Auf die Ansiedlung<br />

von IT-Unternehmen möchte sich<br />

die Stadt Ettlingen in Zukunft verstärkt<br />

konzentrieren. Dazu zählen natürlich<br />

auch junge Unternehmen. Um diese<br />

auch nach Ettlingen zu ziehen gibt es<br />

bereits die Gründerspinnerei, welche<br />

von drei Unternehmern betrieben wird.<br />

Hier sollen Start-ups in ihrer zweiten<br />

oder dritten Inkubationsphase ihr<br />

Zuhause finden und dabei auch fachlich<br />

unterstützt werden. Als nächstes<br />

nimmt Ettlingen an einem interkommunalen<br />

Landeswettbewerb „Start-up<br />

BW“ teil; gemeinsam mit Karlsruhe und<br />

Bruchsal, und in Kooperation mit der<br />

Karlshochschule. Hier sollen Konzepte<br />

gefunden werden, um sich in Zukunft<br />

noch stärker als gründungsfreundliche<br />

Region präsentieren zu können.<br />

Gerade für junge Firmen ist die<br />

Geschwindigkeit des Internets ein<br />

entscheidendes Kriterium bei der<br />

Standortwahl. Wie ist die Stadt<br />

Ettlingen hier aufgestellt?<br />

Ettlingen hat bereits jetzt eine sehr<br />

hohe und gute Netzabdeckung. Aber<br />

wir arbeiten an der Eliminierung der<br />

Lücken. Ettlingen hat über die Stadtwerke<br />

bereits dort Leerrohre verlegt,<br />

wo sowieso Baustellen waren. Das Industriegebiet<br />

E-West wird nun sukzessive<br />

ausgebaut. Aber auch die Ortsteile<br />

spielen dabei eine Rolle. Breitband ist<br />

die Grundvoraussetzung um IT-Firmen<br />

in Zukunft verstärkt ansiedeln zu können.<br />

An wichtigen Knotenpunkten, wie<br />

dem Erlengraben oder auch der Spinnerei,<br />

gibt es bereits schnelles Internet.<br />

Die Digitalisierung spielt in nahezu<br />

allen Bereichen eine wichtige Rolle.<br />

Vor allem aber der Einzelhandel ist<br />

davon sehr betroffen. Ist diese<br />

Entwicklung auch in Ettlingen zu<br />

spüren und wie will man dem Trend<br />

„Internetkauf“ entgegenwirken?<br />

Auch der Handel in Ettlingen beobachtet<br />

eine sinkende Kundenfrequenz.<br />

Steigt die Quote an leerstehenden<br />

Handelsgeschäften, leidet die gesamte<br />

Stadt. Das Ergebnis ist ein tiefgreifender<br />

Attraktivitäts- und Funktionsverlust<br />

der Innenstadt. Wir setzen mit unserem<br />

neu etablierten Citymanagement, das<br />

von Werbegemeinschaft, Gewerbeverein<br />

und Stadt Ettlingen getragen wird,<br />

auf ein ganzheitliches Konzept, mit<br />

dem wir den stationären Handel weiter<br />

stärken und die Innenstadt „fit für die<br />

Zukunft“ machen wollen. Persönliche<br />

Beratung, Service und der Erlebnisfaktor<br />

beim Einkaufen sind die Stärken<br />

des stationären Handels – diese gilt es<br />

weiter zu stärken z.B. durch einheitliche<br />

Foto: Stadt Ettlingen<br />

Öffnungszeiten, attraktive Ladengeschäfte,<br />

Verkaufsevents, aber auch<br />

durch die Steigerung der Aufenthaltsqualität<br />

in der Innenstadt. Außerdem<br />

muss die Onlinepräsenz stimmen, denn<br />

wer im Internet nicht zu finden ist, ist<br />

praktisch nicht existent. Auch hierbei<br />

unterstützen wir den Handel mit dem<br />

Ziel einen lokalen Onlinemarktplatz<br />

aufzubauen – ein schwieriges Unterfangen,<br />

weil es jedem einzelnen Händler<br />

zusätzlichen Aufwand abverlangt und<br />

Onlineumsatzwunder nicht zu erwarten<br />

sind. Allerdings erhoffen wir uns durch<br />

diese gezielte Kundeninformation mehr<br />

Umsätze vor Ort – ganz nach dem<br />

Motto „research online –purchase<br />

offline“.<br />

Städteplanung ist eines der zentralen<br />

Zukunftsthemen. Was tut sich da in<br />

Ettlingen?<br />

Ettlingen wird sich in den kommenden<br />

Jahren in vielen Stadtbereichen neu<br />

definieren und weiterentwickeln – das<br />

Papyrus-Areal ist hierbei sicherlich ein<br />

interessanter Stadtbaustein.<br />

Als Ettlinger Traditionsunternehmen<br />

möchte Papyrus seinen heutigen Betriebsstandort<br />

zukunftsfähig entwickeln.<br />

Auf dem fast sechs Hektar großen<br />

Areal an der Gehrnstraße soll so ein<br />

komplett neues Quartier entstehen.<br />

Den bisherigen Planungsüberlegungen<br />

liegt das Leitbild der „produktiven<br />

Stadt“ zugrunde. Teile der gewerblichen<br />

Bestandsgebäude sollen erhalten bleiben<br />

und um neue Gewerbeflächen und<br />

untergeordnete Wohngebäude sowie<br />

Sozial- und Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

(betreutes Wohnen, Kita etc.)<br />

ergänzt werden. Der bisher eher flächige<br />

Gewerbestandort soll eine neue,<br />

hochwertige Ausrichtung erhalten,<br />

um so den Gewerbebesatz insgesamt<br />

dichter fassen zu können.<br />

Viel wichtiger sind uns aber derzeit die<br />

stadtplanerischen Überlegungen zum<br />

Johannes Arnold, Oberbürgermeister der Stadt Ettlingen<br />

neuen Wohngebiet Kaserne-Nord.<br />

Dort sollen auf knapp drei Hektar<br />

moderne Büroarbeitsflächen, vor allem<br />

aber einige hundert Wohneinheiten<br />

entstehen. Das ganze Gebiet soll<br />

ökologisch, energetisch und technisch<br />

modern aufgestellt sein und als neues<br />

„smartes“ Stadtquartier die nördliche<br />

Innenstadt abrunden.<br />

Auch das Elba-Gelände, das kürzlich<br />

von der Albtal Verkehrs Gesellschaft,<br />

kurz AVG, erworben wurde, hat<br />

Potenzial. Gibt es hier schon konkrete<br />

Pläne? Und welche Vorteile ergeben<br />

sich daraus für die Stadt?<br />

Für das ehemalige Elba-Gelände gibt es<br />

derzeit noch keine konkreten Planungsüberlegungen.<br />

Fest steht nur, dass die<br />

Verlagerung des AVG-Betriebshofes<br />

etwa die Hälfte des ehemaligen Elba-<br />

Geländes in Anspruch nehmen wird.<br />

Diejenigen Flächen, die nicht durch die<br />

AVG in Anspruch genommen werden,<br />

sollen durch einen hochwertigen Gewerbebesatz<br />

belegt werden. Wann die<br />

Verlagerung des AVG-Betriebshofes<br />

erfolgen wird, steht derzeit ebenfalls<br />

noch nicht fest.<br />

Für die Stadt Ettlingen ergeben sich<br />

durch die Entwicklung des Elba-Areals<br />

verschiedene Vorteile. Zum einen kann<br />

ein heute in Ettlingen angesiedeltes<br />

Unternehmen weiterhin am Standort<br />

gehalten und dadurch gewerbliche<br />

Arbeitsplätze im mittleren Einkommensbereich<br />

gesichert werden, was dem<br />

Arbeitsstandort Ettlingen insgesamt<br />

zu Gute kommt. Zum anderen können<br />

im heutigen Betriebshof im zentralen<br />

Innenstadtbereich, im Nachgang der<br />

Verlagerung, Wohnungen für eine<br />

Vielzahl von Einwohnern entstehen,<br />

wodurch gleichzeitig auch der Wohnstandort<br />

Ettlingen gestärkt wird.<br />

STADT ETTLINGEN www.ettlingen.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 88 89<br />

06 JAGD<br />

INNOVATIVE ENERGIELÖSUNGEN<br />

FÜR NEUE STADTQUARTIERE<br />

In einer digitalisierten Welt<br />

sind „smarte“ Energielösungen<br />

möglich, die Vernetzung von<br />

Strom- und Wärmeproduzenten<br />

mit den Kunden ist dank moderner<br />

Messsysteme und neuer<br />

Softwareanbieter kein Problem<br />

mehr. Strom und Wärme werden<br />

zunehmend vor Ort produziert<br />

und dort auch verbraucht.<br />

Smarte Stadtquartiere entstehen,<br />

die energietechnisch<br />

fast autark sind.<br />

In Karlsruhe entsteht rund um die<br />

Hoepfner Burg, wo heute die Biere<br />

der Privatbrauerei Hoepfner gebraut<br />

werden, gerade ein „smartes“ Quartier<br />

mit eigener Energieproduktion und<br />

-vermarktung. Das gesamte Stadtviertel<br />

in der Oststadt ist im Wandel.<br />

IT UND HIGHTECH IN EHEMA-<br />

LIGEN BRAUEREIGEBÄUDEN<br />

Anstelle der früheren Produktionsstätte<br />

für Braumalz sind großzügige<br />

Loftbüros und im „Alten Malzwerk“<br />

ist ein Hightech- und Medienzentrum<br />

entstanden. Hier sind u.a. der<br />

IT-Inkubator des Landes Baden-<br />

Württemberg und mehrere erfolgreiche<br />

Hightech-Firmen aus dem Umfeld des<br />

CyberForums beheimatet. Auch ein<br />

Mehrgenerationenhaus mit Pflegeheim<br />

und betreutem Wohnen, eine Kita und<br />

ein Bäckerei-Café sind im Entstehen.<br />

Die Projektentwickler planen außerdem<br />

in der bisherigen Versandhalle<br />

der Privatbrauerei Hoepfner eines der<br />

größten Gründerzentren Europas für<br />

Industrie 4.0. Alle Gebäude brauchen<br />

Strom, Wärme und immer öfter auch<br />

Kälte. Diese Energie wird zunehmend<br />

lokal und umweltfreundlich hergestellt<br />

und direkt an die Kunden verkauft.<br />

Dafür sorgt die Badische Energie-<br />

Servicegesellschaft (BES). Sie wird mit<br />

Solaranlagen und Blockheizkraftwerken<br />

Strom und Wärme lokal erzeugen und<br />

lokal an die neuen Bewohner liefern<br />

– auch für das Aufladen von Elektrofahrzeugen.<br />

Bei dieser dezentralen<br />

Energieversorgung entstehen weniger<br />

Steuern, weniger Abgaben und Netztransportkosten,<br />

sodass die Kunden<br />

und natürlich die Umwelt von dieser<br />

Lösung profitieren.<br />

PRODUZENTEN UND KONSU-<br />

MENTEN VERNETZEN SICH<br />

Ähnlich wie schon bei Übernachtungen<br />

in Privatunterkünften oder Car-Sharing-<br />

Plattformen vernetzen sich die Akteure<br />

untereinander und nutzen gemeinsam<br />

eine bestehende Infrastruktur. Produzenten<br />

und Konsumenten schließen sich<br />

zusammen und verbrauchen den Strom<br />

aus Solaranlagen und Kleinkraftwerken<br />

innerhalb der Gemeinschaft. Aus<br />

Konsumenten und Produzenten werden<br />

so Prosumenten. Dafür haben die<br />

Stadtwerke Karlsruhe gemeinsam mit<br />

der BES und dem Berliner Softwareunternehmen<br />

Lumenaza eine so genannte<br />

Strom-Community aufgelegt. Damit<br />

haben ab <strong>2018</strong> Mieterinnen und Mieter<br />

die Möglichkeit, den in ihren Quartieren<br />

erzeugten Strom direkt als Mieterstrom<br />

zu beziehen. „Die erfolgreichen Erfahrungen<br />

mit Mieterstromprojekten können<br />

wir jetzt mit der Digitalkompetenz<br />

von Lumenaza zu einer Quartiers- und<br />

Areal-Strom-Community weiterentwickeln“,<br />

freut sich Lars F. Ziegenbein,<br />

Leiter Anlagencontracting bei den<br />

Stadtwerken und Geschäftsführer der<br />

BES. Er rechnet in den kommenden<br />

Jahren mit einem stark steigenden<br />

Interesse der Kunden an grüner, direkt<br />

in der Nachbarschaft erzeugter Energie.<br />

Ebenso geht er von einem Boom bei der<br />

Nachfrage nach Cloud Modellen aus,<br />

mit denen Kunden ihren eigenen Strom<br />

speichern können.<br />

www.stadtwerke-karlsruhe.de<br />

www.badische-energie.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 90 91<br />

06 JAGD<br />

CO 2 -FREIE<br />

WOHNQUARTIERE<br />

SIND SCHON<br />

HEUTE MACHBAR<br />

Kommunen sind tagtäglich mit den allergrößten Herausforderungen<br />

konfrontiert. Wenn Regierungen etwas beschließen, sind es letztlich<br />

immer die Städte und Gemeinden, die diese Beschlüsse an der Basis<br />

umsetzen müssen. Besonders beim Wohnungsbau und intelligenten<br />

Mobilitätskonzepten wachsen die Aufgaben, aber auch die Möglichkeiten.<br />

Dass der Klimawandel zur Überlebensfrage der Menschheit<br />

geworden ist, gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen. Die<br />

CO 2<br />

-freie Produktion von Energie ist deshalb der Schlüssel<br />

für den Fortbestand der Erde. Das gilt insbesondere im<br />

Städte- und Wohnungsbau und bei der Mobilität. Hier gibt<br />

es das größte Potenzial zum Umsteuern.<br />

Doch wie sehen die Konzepte der Zukunft aus? Die Menschen<br />

wollen mit Recht auch weiter im Wohlstand leben, nachhaltig<br />

selbstverständlich, in einer gesunden Umwelt, noch dazu<br />

bezahlbar und schnell erreichbar.<br />

Auf die Herausforderungen des Klimawandels und für die<br />

Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für ihre Bürgerinnen<br />

und Bürger müssen Städte und Gemeinden deshalb<br />

neue kreative, nachhaltige und ganzheitliche Konzepte<br />

entwickeln. Hier sind aber auch die Architekten und Bauträger<br />

gefordert. „Für eine CO 2<br />

-freie Gesellschaft sind wir<br />

alle verantwortlich“, sagt der Karlsruher Architekt Heinz<br />

Hanen.<br />

„Man kann ein Problem niemals mit der gleichen Denkweise<br />

lösen, mit der es erschaffen wurde“, erkannte schon Nobelpreisträger<br />

Albert Einstein. Wie die neuen Wohnviertel der<br />

Zukunft heute schon gestaltet werden können, zeigt das<br />

Beispiel des ersten CO 2<br />

-freien Quartiers in Deutschland,<br />

das in Mannheim im Stadtteil Franklin, einem Konversionsgelände,<br />

schon zu besichtigen ist.<br />

DIESES CO 2<br />

-FREIE QUARTIER BIETET VIELE<br />

VORTEILE:<br />

- ausschließliche Verwendung regenerativer Energie<br />

- niedrige Energiekosten (Wind und Sonne schicken<br />

keine Rechnung)<br />

- digitales selbstlernendes Energiemanagementsystem<br />

- Reduzierung der Erschließungsflächen, sparsamer<br />

Flächenverbrauch<br />

- geringere Erschließungs-und Baukosten<br />

- bezahlbarer Wohnraum<br />

- heterogene Bewohnerstrukturen<br />

- hohe Mobilität durch Sharing-Systeme von e-Mobilen<br />

- deutliche Verkehrsreduzierung<br />

- der Raum gehört den Menschen, nicht den Fahrzeugen<br />

- große Grünflächen wie Parks und Gartenanlagen<br />

- Platz für Kinder und Senioren<br />

Sie sind das Ergebnis mehrjähriger interdisziplinärer Untersuchungen,<br />

die Hanen gemeinsam mit deutschen und<br />

europäischen Forschungseinrichtungen betrieben hat, und<br />

sie werden ständig weiterentwickelt. Diese intelligenten<br />

Systeme kombiniert mit einem neuen Verständnis von<br />

architektonisch hochwertigen Wohnquartieren führen eben<br />

nicht automatisch zu höheren Preisen, sondern Menschen<br />

mit mittleren und geringeren Einkommen wie etwa junge<br />

Familien können sie sich leisten. Letztendlich sind sie sowohl<br />

für den einzelnen Haushalt als auch für die Gesellschaft wirt-<br />

Neue CO 2<br />

-freie Wohnquartiere von evohaus<br />

schaftlicher, schonen die Umwelt, sparen wichtige Ressourcen<br />

und sie sind gesünder. Das Ergebnis sind lebendige, sichere<br />

Stadtviertel mit einer vielschichtigen Population, die auch<br />

viele soziale Aufgaben übernehmen kann.<br />

Fest steht, CO 2<br />

-freie, bezahlbare Quartiere lassen sich heute<br />

schon rechtlich und technisch realisieren. Bei ihrer Gestaltung<br />

können die Kommunen eine Vielzahl an Stellschrauben für<br />

einen effektiven Klimaschutz nutzen. So finden sich zahlreiche<br />

Handlungsmöglichkeiten auf den Ebenen des Flächennutzungsplans,<br />

des Bebauungsplans, im Städtebauförderungsrecht,<br />

im Ordnungsrecht und im Vertragsrecht, insbesondere auch<br />

durch zivilrechtlich/öffentlich-rechtliche Verträge.<br />

Auf die Umsetzung dieser innovativen, intelligenten Lösungen<br />

muss also niemand warten. Die Karlsruher „Gesellschaft<br />

für energiesparendes und kostengünstiges Bauen, evohaus<br />

GmbH“ ist auf Grund ihrer nahezu 25-jährigen Erfahrung der<br />

Spezialist für CO 2<br />

-freie Quartiere, von der Planung bis zur<br />

Realisierung.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie hier:<br />

evohaus GmbH<br />

Gesellschaft für energiesparendes<br />

und kostengünstiges Bauen<br />

Emil-Nolde-Str. 2, 76227 Karlsruhe<br />

Tel 0721-183 891-0, Fax 0721-183 891-20<br />

www.evohaus.com, info@evohaus.com<br />

Jahresenergiekosten für eine 90 qm Wohnung<br />

Gesamtkosten Jahresenergiekosten pro ca. für eine 90 qm Wohnung<br />

Gesamtkosten pro Jahr ca.<br />

394 €<br />

Energiekosten pro Monat ca.<br />

Energiekosten 112 € pro Monat ca.<br />

33 €<br />

112 €<br />

33 €<br />

394 €<br />

Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP, die für die<br />

Stadt Mannheim die Konversionsflächen entwickelt,<br />

zur evohaus-Konzeption:<br />

Standard<br />

evohaus Standard<br />

evohaus<br />

Jahresenergiekosten für eine 90 qm Wohnung<br />

Jahresenergiekosten Aufteilung nach Energieverwender<br />

für eine 90 qm Wohnung<br />

davon Aufteilung für Haushaltsstrom nach Energieverwender<br />

ca.<br />

davon für Haushaltsstrom ca.<br />

720 €<br />

252 €<br />

720 €<br />

252 €<br />

davon für Warmwasseraufbereitung ca.<br />

davon für Warmwasseraufbereitung 146 €<br />

ca.<br />

Standard<br />

34 € 146 €<br />

Standard evohaus<br />

34 €<br />

davon für Heizenergie ca.<br />

evohaus<br />

davon für Heizenergie ca. 473 €<br />

109 €<br />

473 €<br />

109 €<br />

Das Unternehmen evohaus bietet in Mannheim Häuser zusammen<br />

mit einem Elektro-Fahrzeug zum Kauf oder Miete<br />

an und verlangt zudem, dass alle Bewohner im Quartier in<br />

einem Energieverbund gemeinsam Strom erzeugen.<br />

Achim Judt: Dieses Konzept ist wirklich ziemlich clever und<br />

auch zielführend. Ich denke, davon wird es immer mehr geben<br />

müssen und diese werden die Zukunft auch positiv beeinflussen.<br />

Doch von der CO 2<br />

-Freiheit sind wir noch sehr weit<br />

entfernt. Ich bin der Meinung, es wird tatsächlich Zeit, dass<br />

in Deutschland endlich mal die ersten positiven, sichtbaren<br />

Schritte gemacht werden. In einigen Nachbarländern ist man<br />

wesentlich weiter. Es hat doch einen gewissen Charme, wenn<br />

jemand, der noch nie darüber nachgedacht hat, auf einmal<br />

über die Wohnung zur Elektromobilität kommt.<br />

Fotos: evohaus<br />

1.339 €<br />

1.339 €


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 92 93<br />

06 JAGD<br />

STEIGENDE<br />

ZUFRIEDENHEITSWERTE:<br />

NAHVERSORGUNGS-<br />

KONZEPT DER STADT<br />

GEHT AUF<br />

Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger mit dem<br />

Nahversorgungsangebot zufriedener sind als noch vor zehn Jahren. Sie honorieren<br />

damit die Fokussierung auf die Stadtteilzentren und die wohnortnahe Versorgung.<br />

Foto: vgajic<br />

65 Prozent der Karlsruherinnen und<br />

Karlsruher sind zufrieden mit dem<br />

Nahversorgungsangebot. Das ist das<br />

Ergebnis des aktuellen Nahversorgungsberichts<br />

2017, den das Amt<br />

für Stadtentwicklung in Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaftsförderung<br />

Karlsruhe herausgegeben und im<br />

März <strong>2018</strong> veröffentlicht hat.<br />

Die meisten der 4.600 Befragten<br />

bewerten die Versorgung im eigenen<br />

Stadtteil mit Einzelhandelsgeschäften<br />

als „gut“ oder „sehr gut“. Nur 11<br />

Prozent bewerten sie mit „schlecht“<br />

oder „sehr schlecht“. Die Einschätzung<br />

der Einzelhandelsausstattung in den<br />

Stadtteilen fiel im Befragungszeitraum<br />

2016 deutlich besser als noch<br />

2006 mit nur 49 Prozent guter bis<br />

sehr guter Bewertung aus. Dies gilt<br />

flächendeckend im Stadtgebiet mit<br />

Ausnahme der Höhenstadtteile,<br />

wo jedoch neue Märkte bereits in<br />

Planung sind.<br />

NAHVERSORGUNG PRÄGT<br />

LEBENSQUALITÄT MIT<br />

Grund für die steigende Zufriedenheit<br />

– so der Bericht – ist das aktive<br />

Bestandsmanagement sowie die<br />

notwendige Ansiedlung von Lebensmittelmärkten<br />

in unterversorgten<br />

Stadtteilen. Die wichtigsten Ladentypen<br />

sind hier Supermärkte und<br />

Discounter. Weitere wichtige Erkenntnis<br />

aus der Befragung: Über<br />

die Hälfte der Karlsruherinnen und<br />

Karlsruher erledigen ihre Einkäufe zu<br />

Fuß oder mit dem Fahrrad. Dieser<br />

hohe Anteil verdeutlicht, warum die<br />

Versorgung mit Waren und Dienstleistungen<br />

des täglichen Bedarfs eine<br />

wichtige Anforderung an das Wohnumfeld<br />

ist und die Lebensqualität<br />

entscheidend mit prägt.<br />

Für die Ausgestaltung des Angebots<br />

selbst sorgen privatwirtschaftliche<br />

Akteure, die dem marktwirtschaftlichen<br />

Wettbewerb unterliegen.<br />

Die Kommunen können in diesen<br />

Wettbewerb nicht direkt eingreifen,<br />

geben aber die Rahmenbedingungen<br />

vor. Dieser Prozess ist mitunter nicht<br />

einfach, denn die verschiedenen<br />

Einflussfaktoren ändern sich. Dazu<br />

gehören die Umstrukturierungsprozesse<br />

im Zuge eines immer intensiveren<br />

Wettbewerbs im Lebensmitteleinzelhandel,<br />

eine sich wandelnde Arbeitswelt<br />

mit steigender Erwerbsquote von<br />

Frauen sowie veränderte Konsumgewohnheiten.<br />

Hinzu kommt das starke<br />

Bevölkerungswachstum von 300.134<br />

(2006) auf 307.790 (2016), das eine<br />

Planung zusätzlich erschwert.<br />

NEUANSIEDLUNGEN LAUT<br />

MÄRKTERICHTLINIEN IN<br />

PLANUNG<br />

Bei der Strukturierung des Einzelhandels<br />

folgt die Stadt Karlsruhe seit<br />

1987 ihren internen Märkterichtlinien.<br />

Diese haben das Ziel, „die Innenstadt<br />

sowie die B-Zentren zu stärken und die<br />

bestehenden Stadtteilzentren in ihrer<br />

Versorgungsfunktion zu erhalten.<br />

Die fußläufige Nahversorgung mit<br />

Lebensmitteln und Gütern des täglichen<br />

Bedarfs soll in allen Stadtteilen<br />

gesichert werden“. Die Strategie integrierter<br />

Standorte hat sich also bewährt<br />

und soll aus Sicht der Stadtpolitik und<br />

Verwaltung weiter verfolgt werden.<br />

Konkret bedeutet dies für die Karlsruherinnen<br />

und Karlsruher sieben realisierte<br />

Neuansiedlungen von Supermärkten<br />

in sieben Stadtteilen zwischen 2011<br />

und 2017. Damit ist die Anzahl der<br />

mindestens durchschnittlich versorgten<br />

Stadtteile in diesem Zeitraum von 10<br />

auf 17 gestiegen. Weitere neun Neuansiedlungen,<br />

Erweiterungen oder<br />

Nachnutzungen sind für die kommenden<br />

Jahre ebenfalls bereits in Planung.<br />

Von GERD HANDL, bei der<br />

Wirtschaftsförderung Karlsruhe verantwortlich<br />

für den Bereich Nahversorgung<br />

Email: gerd.handl@wifoe.karlsruhe.de<br />

Den Bericht gibt es hier zum Download<br />

www.karlsruhe.de/nahversorgungsbericht<br />

Karlsruhes Bürgerinnen und Bürger schätzen das bestehende Nahversorgungangebot.<br />

Mehr als die Hälfte erledigen ihren Einkauf zu Fuß oder mit dem Fahrrad.<br />

Nahversorgungsbericht 2017 auf einen Blick<br />

Eine Bürgerumfrage befasste sich 2016 mit<br />

den Themen Nahversorgung und Einkaufen<br />

in Karlsruhe und erfasste, wie und wo sich die<br />

Karlsruherinnen und Karlsruher aktuell mit<br />

den Waren und Dienstleistungen versorgen,<br />

die sie im Alltag benötigen. Der Nahversorgungsbericht<br />

2017 stellt die Ergebnisse der<br />

Bürgerumfrage sowie die detaillierte Erhebung<br />

der Angebotsseite dar und beinhaltet eine<br />

Erfolgskontrolle der bisherigen Planung und<br />

Maßnahmen.<br />

Foto: milanvirijevic


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 94 95<br />

MUT<br />

„ES SIND DIE KLEINEN<br />

DINGE, DIE MICH<br />

INSPIRIEREN“<br />

JOCHEN EHLGÖTZ, Geschäftsführer der<br />

TechnologieRegion Karlsruhe GmbH<br />

Auf einer Skala von 1 bis 10: wie viel Glück hatten Sie in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Beim Glück halte ich es mit Benjamin Franklin, der einmal sagte:<br />

„Menschliches Glück stammt nicht so sehr aus großen Glücksfällen,<br />

die sich selten ereignen, als vielmehr aus kleinen glücklichen<br />

Umständen, die jeden Tag vorkommen.“<br />

Der Tag, an dem Sie nach Hause kamen und dachten,<br />

Sie haben den besten Job auf der Welt – was war ausschlaggebend<br />

dafür?<br />

Weil ich Zukunft mitgestalten darf. Gemeinsam mit meinem Team<br />

und den 26 Gesellschaftern haben wir uns in der Region auf den<br />

Weg gemacht, unsere Innovationsregion zu gestalten: nach innen<br />

zu vernetzen, nach außen zu vermarkten. Gemeinsam blicken<br />

wir in die Zukunft und schauen uns international die Trends an,<br />

gleichzeitig gießen wir das aber in konkrete Konzepte und Projekte,<br />

die Zukunft ermöglichen, neue Arbeitsplätze schaffen und die<br />

Region am Puls der Zeit halten.<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Es sind die kleinen Dinge, die mich inspirieren und motivieren.<br />

Als studierter Biologe fasziniert mich z.B. immer wieder, welche<br />

Komplexität sich selbst in unscheinbaren Organismen finden lässt<br />

und wie diese in ihren Lebensräumen mit der Umwelt interagieren.<br />

Auch inspiriert mich, Tiere oder Pflanzen in der Natur zu entdecken,<br />

die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Das ist dann<br />

schon fast wieder wie bei der Standortvermarktung, wo wir auch<br />

darauf angewiesen sind mit gutem Blick Erfindungen, Produkte<br />

oder Dienstleistungen zu erkennen und bekannt zu machen.<br />

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter nachhaltig?<br />

Motivation ist für mich keine Einbahnstraße und kann nicht erzwungen<br />

werden. Motivation entsteht aus Zuhören, Nachfragen<br />

und Verstehen, aus gegenseitigem Interesse an den Themen und<br />

Herausforderungen des anderen. So versuche ich eine gemeinsame<br />

Vertrauensbasis aufzubauen. Gemeinsam schaffen wir uns<br />

in unserem Büro auch eine Atmosphäre, die nicht zuletzt durch<br />

Wertschätzung, Anerkennung, ein nettes Wort und Humor geprägt<br />

ist. Daraus ziehe ich auch meine eigene Motivation – und komme<br />

gerne ins Büro, manchmal auch ein bisschen länger.<br />

Was schätzen Sie an der badischen Lebensart?<br />

Liberalität, Weltoffenheit, Neugierde und Forscherdrang – aber<br />

nicht zuletzt: gut zu leben, zu essen und auch ein Viertele zu<br />

genießen, gerne auch mit unseren Nachbarn und Partnern aus<br />

der Pfalz und dem Elsass.<br />

„VERFOLGE DEIN<br />

ZIEL HARTNÄCKIG“<br />

MIRJAM VEY-BIERLING<br />

Inhaberin der Steuerkanzlei Vey-Bierling<br />

Warum wären Sie selbst gerne Kunde Ihres Unternehmens?<br />

Weil wir unseren Kunden als unseren Arbeitgeber sehen und uns<br />

verantwortlich und kompetent um ihn kümmern.<br />

Wenn Sie in die Vergangenheit reisen und Ihrem 20-jährigen<br />

Selbst einen Rat geben könnten, was würden Sie sagen?<br />

Verfolge Dein gestecktes Ziel hartnäckig, wenn Du aber siehst,<br />

dass Du das Ziel nicht erreichen kannst oder es nicht mehr<br />

erreichen willst, dann scheue Dich nicht es zu ändern, um dann<br />

Dein neues Ziel mit derselben Hartnäckigkeit zu verfolgen.<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Meine Oma, die selbst durch Krankheit und dadurch finanziellen<br />

Ruin der Familie nicht Archäologie studieren konnte. Sie hat<br />

mich immer motiviert und an mich geglaubt, hat aus mir einen<br />

Menschen mit einem gut entwickelten Selbstvertrauen gemacht.<br />

Gab es einen Zeitpunkt, an dem Sie kurz davor waren<br />

aufzugeben? Wer oder was konnte Sie überzeugen weiterzumachen?<br />

Ja, nach meiner privaten Trennung wollte ich zuerst auch eine<br />

berufliche Trennung durchziehen. Überzeugt haben mich meine<br />

Mitarbeiter, die den <strong>Mut</strong> hatten, zu mir zu kommen mit den<br />

Worten: „Wir brauchen Sie hier“.<br />

Wenn Sie die Chance hätten, Ihre Karriere nochmal von<br />

vorne zu beginnen, würden Sie etwas anders machen?<br />

Ja, ich würde den Weg über ein Jurastudium wählen, da die<br />

Bereiche stark ineinandergreifen und man ohne fremde Hilfe<br />

einen Bereich vollends abdecken kann z.B. Verträge und deren<br />

Gestaltung.<br />

Welche fünf Merkmale kennzeichnen gute Führung?<br />

Vertrauen, Wertschätzung, Anerkennung, Verlässlichkeit,<br />

Menschlichkeit<br />

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />

humorvoll, zuversichtlich, großzügig, verlässlich, offen<br />

Welche Eigenschaften stören Sie am meisten an anderen<br />

Menschen?<br />

Geiz und Arroganz


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 96 97<br />

07 VERBREITUNG<br />

Bild: ESO/L. Calçada/ACe Consortium<br />

Holzschnitt um 1530<br />

Das heliozentrische Weltbild (altgriechisch<br />

„helios“, deutsch Sonne) ist ein Weltbild, in<br />

dem die Sonne das Zentrum ist, um das sich die<br />

Planeten und die Erde bewegen. Die Fixsterne sollen<br />

dabei an einer ruhenden äußeren Kugelschale<br />

angeheftet sein.<br />

DE REVOLUTIONIBUS<br />

ORBIUM COELESTIUM<br />

„Über die Umschwünge der himmlischen Kreise“ – so heißt das epochale Werk von Nikolaus Kopernikus.<br />

Gedruckt im März 1543. Rund 480 Jahre später trägt die Stupfericher Firma Physik Instrumente (PI)<br />

GmbH & Co. KG dazu bei, dass man bald hinter die „himmlischen Kreise“ schauen kann.<br />

„Wir sind stolz darauf, mit unserer<br />

Technologie einen Teil zum besseren<br />

Verständnis des Universums beitragen<br />

zu können“, freut sich Dr. Karl Spanner<br />

über den Auftrag der Europäischen<br />

Südsternwarte (ESO), Antriebstechnik<br />

für das größte bodengebundene Teleskop<br />

zu liefern. „Denn die Forschung und<br />

Wissenschaft ist heute so weit, dass nur<br />

noch ganze Kompetenzteams in kleinen<br />

Schritten vorwärts kommen. Und wir<br />

als Physik Instrumente sind lediglich<br />

die Handlanger für die Wissenschaft“,<br />

erklärt Dr. Spanner in seiner sympathischen<br />

Art.<br />

GRÖSSTES TELESKOP DER WELT<br />

In Wahrheit trägt Spanners Unternehmen<br />

dazu bei, das heliozentrische<br />

Weltbild in Teilen zu widerlegen: Für<br />

das größte Teleskop der Welt, das mit<br />

einem segmentierten Hauptspiegel<br />

von 39 m Durchmessern derzeit auf<br />

dem 3.046 m hohen Cerro Armazones<br />

in der chilenischen Atacamawüste<br />

entsteht, liefert PI aus Stupferich<br />

genau 2.394 Aktoren. Das sind computergesteuerte<br />

Antriebselemente,<br />

die elektrische Signale in mechanische<br />

Bewegung umsetzen. Bis hier hin ist das<br />

noch kein Wunderwerk. Dennoch gilt<br />

das Teleskop unter Fachleuten bereits<br />

heute als Meilenstein der modernen<br />

Technik: Der Hauptspiegel wird aus<br />

798 hexagonalen Einzelsegmenten<br />

zusammengesetzt. Jedes dieser Segmente<br />

wird einen Durchmesser von<br />

1,40 m haben und 250 kg wiegen. Die<br />

Aktoren von PI dienen dabei sowohl<br />

zur Befestigung der Segmente an der<br />

Trägerstruktur als auch zur exakten<br />

Ausrichtung der Segmente zueinander.<br />

Nur eine hochpräzise Anpassung der<br />

Spiegelsegmente ermöglicht es, Abweichungen<br />

vom optimalen Strahlengang<br />

auszugleichen, die z. B. durch Änderung<br />

der Teleskophöhe, durch thermische<br />

Effekte oder durch Windlast entstehen.<br />

40 JAHRE AUF ERFOLGSKURS<br />

Ein kleines Ding also, mit enorm großer<br />

Wirkung und höchster Präzision, was<br />

die über 1.000 Mitarbeiter von PI<br />

im Headquarter Stupferich, den drei<br />

weiteren Standorten in Deutschland<br />

und fünfzehn ausländischen Vertriebsund<br />

Serviceniederlassungen seit über<br />

40 Jahren entwickeln und produzieren.<br />

Eine der wichtigsten Aufgaben des<br />

Teleskops wird es sein, Erkenntnisse<br />

über Exo-Planeten zu liefern, d. h. von<br />

Planeten, die außerhalb des Sonnensystems<br />

liegen. Und da sind wir wieder<br />

bei Kopernikus: Seine Lehre war nicht<br />

nur eine neue Sicht der Welt, sondern<br />

sehr viel mehr: Sie veränderte das<br />

Bewusstsein der Menschheit.<br />

Warten wir also ab, ob Dr. Spanners<br />

Aktoren auch dazu beitragen werden,<br />

unsere Sicht auf das, was außerhalb<br />

unseres Sonnensystems liegt, zu verändern.<br />

CAROLINE CARNEVALE www.wvs.de<br />

Links: Illustration des Extremely Large Teleskop<br />

(ELT), das derzeit in Chile entsteht. Man beachte<br />

das Größenverhältnis der parkenden Autos zum<br />

Teleskop.<br />

Physik Instrumente (PI)<br />

- 6 Produktionsstandorte, davon 4<br />

in Deutschland, 2 im Ausland<br />

- 15 Niederlassungen in Schlüsselmärkten<br />

- über 1.000 Mitarbeiter weltweit<br />

- mehr als 200 Patente<br />

- privat geführtes Unternehmen<br />

- Umsatz 2017 rund 190 Millionen<br />

PI ist heute Markt- und Technologieführer<br />

für nano- und mikrometergenaue<br />

Positionierlösungen. Dabei steht an<br />

erster Stelle, ein zuverlässiger und hochqualifizierter<br />

Partner der Kunden zu sein.


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 98 99<br />

07 VERBREITUNG<br />

WOLF INTERNATIONAL<br />

Wolf Reicherter, ein Sohn der TechnologieRegion Karlsruhe, ist Jahr für Jahr einer<br />

der Stars bei den Weltmeisterschaften der Bodypainter.<br />

Der Wahl-Londoner Reicherter ist einer der erfolgreichsten<br />

und einflussreichsten Bodypainter der<br />

Welt. Seine temporäre Kunst, die oft erst durch<br />

den Einsatz von Schwarzlicht zur vollen Geltung<br />

kommt, brachte ihm schon zwei Mal den Titel<br />

des Vizeweltmeisters und zwei dritte Plätze ein.<br />

Er verwandelt seine menschlichen Leinwände<br />

in Lichtgestalten und Avatare moderner Geistund<br />

Energiewesen. Eine Symbiose aus Kunst und<br />

Technik. Seine mutige Kunst und seine Lehrtätigkeit<br />

führen ihn ständig durch die ganze Welt.<br />

Zurzeit arbeitet er an einer neuen, europaweiten<br />

Serie mit namhaften Fotografen in exklusiven<br />

Locations.<br />

CLAUDIA WOLLASCH www.wvs.de<br />

Foto: Wolf Reicherter


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 100 101<br />

UNTERNEHMENSPROFILE<br />

AOK MITTLERER OBERRHEIN<br />

– DIE GESUNDHEITSKASSE IN DER REGION<br />

Die AOK Mittlerer Oberrhein mit Hauptsitz in Karlsruhe ist der größte Krankenversicherer<br />

in der Region. Das Gebiet des Unternehmens erstreckt sich von<br />

Philippsburg bis Bühl und von Gaggenau bis Oberderdingen. Die rund 340.000<br />

Privatkunden und 18.500 Firmenkunden werden in 21 KundenCentern regional<br />

vor Ort betreut. Denn die Nähe zum Kunden und zur Region ist die Basis für die<br />

guten Serviceleistungen der AOK.<br />

Mit einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung, persönlicher<br />

Beratung und innovativen Angeboten wie dem AOK-Hausarzt- und Facharzt-<br />

Programm, der ärztlichen ZweitMeinung oder dem AOK-Curaplan für chronisch<br />

Kranke bietet die AOK ihren Versicherten mehr Sicherheit und zusätzlichen<br />

Schutz. Mitglieder profitieren außerdem von maßgeschneiderten und kostenfreien<br />

Gesundheitsangeboten in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung.<br />

Die AOK unterstützt mit ihren Angeboten zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

Unternehmen dabei, arbeitsbedingte Gesundheitsbelastungen<br />

zu analysieren, Lösungen für ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen sowie das<br />

Gesundheitsbewusstsein der Beschäftigten zu verbessern.<br />

www.aok-bw.de<br />

AOK - Die Gesundheitskasse Mittlerer Oberrhein<br />

Kriegsstraße 41, 76133 Karlsruhe<br />

Fon 0721 9158-2678<br />

aok.mittlerer-oberrhein@bw.aok.de<br />

www.aok-bw.de<br />

DRUCKPARTNER FÜR UNTERNEHMEN, KREATIVE UND KULTUR IN<br />

KARLSRUHE: MIT EINEM ZEITGEMÄSSEN MIX AUS OFFSET- UND<br />

DIGITALDRUCK, LETTERPRESS UND MARKETING SERVICES SETZT<br />

DIE STOBER GMBH AUF HOCHWERTIGKEIT.<br />

„Sicher und auf kurzem Weg, mit Fingerspitzengefühl und Freude an der richtigen<br />

Lösung, einfach und kompakt“, so bringen die Geschäftsführer Jürgen und Marcus<br />

Stober das Credo der Neuausrichtung ihres Unternehmens auf den Punkt. Nach<br />

Jahren guter geschäftlicher Entwicklung investiert die Stober GmbH <strong>2018</strong> kräftig<br />

in die Zukunft.<br />

Im neuen Gebäude im Industriegebiet von Eggenstein an der Stadtgrenze zu<br />

Karlsruhe entsteht ein Zentrum für Kundenberatung, Spezialveredelungen und<br />

Marketing Services inklusive eines großzügigen Lager- und Logistikbereichs.<br />

Die vollstufige Druckerei selbst verbleibt in den ausgebauten Räumlichkeiten des<br />

Stammhauses. Dazu kommt als besonderes Highlight die Integration der renommierten<br />

Marke „Roland Fahrner Exklusivdruck“ in die Stober-Unternehmensgruppe.<br />

„Alles unter einem Dach, alles aus einer Hand“ ein Alleinstellungsmerkmal von<br />

Stober, nicht nur für Kunden aus der TechnologieRegion Karlsruhe.<br />

SEIT 160 JAHREN MEHR<br />

ALS NUR EINE BANK<br />

Als Finanzpartner für 90.000<br />

Kundinnen und Kunden sowie für<br />

zahlreiche kleine und mittelständische<br />

Unternehmen ist die Volksbank<br />

Karlsruhe seit genau 160 Jahren<br />

ein nicht wegzudenkender Wirtschaftsfaktor<br />

in der Fächerstadt.<br />

Tief verwurzelt in der Region ist sich<br />

die „Bank unserer Stadt“ aber auch<br />

ihrer gesellschaftlichen Verantwortung<br />

bewusst – ganz im Sinne ihrer<br />

genossenschaftlichen Tradition. So<br />

fließen jedes Jahr rund 400.000<br />

Euro als Spenden oder Zuschüsse an<br />

soziale Einrichtungen, Vereine und<br />

gemeinnützige Institutionen.<br />

Hierfür wurde die Bank Ende 2017<br />

von der Stadt Karlsruhe mit der<br />

„Urkunde für unternehmerisches<br />

bürgerschaftliches Engagement“<br />

ausgezeichnet. Besonders gewürdigt<br />

wurde dabei die Unterstützung der<br />

Vesperkirche Karlsruhe, die Anfang<br />

des Jahres für vier Wochen täglich<br />

ihre Pforten öffnet, um einsame<br />

oder bedürftige Menschen mit<br />

warmem Essen zu versorgen und<br />

ihnen ermöglicht, Beratung, Unterstützung<br />

und Gemeinschaft zu<br />

erleben. Die Stiftung der Volksbank<br />

Karlsruhe hat sich <strong>2018</strong> bereits zum<br />

vierten Mal für die Vesperkirche<br />

engagiert und durch ihre finanzielle<br />

Unterstützung wesentlich dazu<br />

beigetragen, vielen Menschen in<br />

der dunklen Jahreszeit etwas<br />

Hoffnung zu geben.<br />

www.volksbank-karlsruhe.de<br />

DIE STROM-COMMUNITY – LOKAL ERZEUGT, LOKAL VERBRAUCHT<br />

In der Region wird von den Stadtwerken Karlsruhe und dem Joint Venture<br />

Badische Energie-Servicegesellschaft grüne, lokale Energie für Wohnviertel und<br />

gemischte Quartiere entwickelt. Die beiden stellen die dortige Strom- und<br />

Wärmeversorgung großteils über lokale KWK- und Photovoltaikanlagen sicher.<br />

Das Community-Stromprodukt ermöglicht es der Wohnungswirtschaft nun, ihren<br />

Kunden einen weiteren Baustein eines lebenswerten und zukunftsorientierten<br />

Wohn- und Arbeitsumfeldes anbieten zu können.<br />

Die Vorteile der Strom-Community:<br />

• Transparenz in Echtzeit über die lokale Stromherkunft<br />

• Ist-Abrechnung, Strom-Flatrate und Strom2Go für Elektro-Mobilität<br />

• Vernetzung der Kunden untereinander<br />

• Vernetzung der Areale und Quartiere untereinander<br />

• Sichtbarkeit von Erzeugungsleistungen<br />

Nicht verbrauchten Strom geben wir in die Strom-Cloud, die wir zentral<br />

organisieren. Den Kunden können wir so immer genügend Strom garantieren.<br />

Und Dank der Strom-Cloud können Quartiere und Areale untereinander von<br />

ihren Überschüssen profitieren.<br />

Möchten Sie auch Teil der Strom-Community werden?<br />

Ansprechpartner ist Thomas Bierlein, Telefon 0721-599-2321<br />

E-Mail: thomas.bierlein@stadtwerke–karlsruhe.de<br />

WIR GEHÖREN DAZU –<br />

DIE TECHNOLOGIEREGION<br />

KARLSRUHE<br />

Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen<br />

und Kommunen bilden<br />

zusammen das regionale, bundesländerübergreifende<br />

Aktionsbündnis<br />

TechnologieRegion Karlsruhe GmbH.<br />

www.stober.de<br />

STOBER GmbH, Druckerei und Verlag<br />

Industriestraße 12, 76344 Eggenstein<br />

Fon 0721 97830-0, Fax 0721 97830-40<br />

info@stober.de, www.stober.de<br />

VOLKSBANK KARLSRUHE EG<br />

Ludwig-Erhard-Allee 1, 76131 Karlsruhe<br />

Fon 0721 9350-0<br />

info@volksbank-karlsruhe.de<br />

www.volksbank-karlsruhe.de


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 102 103<br />

STANDORTINFORMATIONEN<br />

DIE TECHNOLOGIEREGION KARLSRUHE IM ÜBERBLICK<br />

Merkmal Maßeinheit Stadtkreis Landkreis<br />

Stadtkreis<br />

Landkreis Landkreis<br />

Landkreis TechnologieRegion<br />

Karlsruhe Karlsruhe Baden-Baden<br />

Rastatt Germersheim Südliche Weinstraße<br />

insgesamt<br />

Fläche* km 2 173,42 1.085,28 140,19 738,43 463,32 639,95 3.240,59<br />

Bevölkerung am 31.12.2016** Anzahl 309.999 440.337 54.307 228.907 128.205 110.885 1.272.640<br />

Kaufkraftkennziffer <strong>2018</strong>* je Einwohner 103,2 108,9 115,9 106,3 102,4 103,8 106,0<br />

(Bundesgebiet = 100)<br />

Einzelhandelsumsatz <strong>2018</strong>* je Einwohner 124,4 84,7 119,7 73,2 65,3 71,6 90,6<br />

(Bundesgebiet = 100)<br />

Zentralitätsindex <strong>2018</strong>* je Einwohner 120,6 77,8 103,3 68,9 63,7 69,0 85,5<br />

Bruttoinlandsprodukt 2015** in Euro 79.718 74.067 68.509 80.130 81.335 59.448 76.308<br />

(je Erwerbstätigen)<br />

Erwerbstätige 2015** in Tausend 235,3 203,0 41,1 114,0 58,7 44,9 697,0<br />

Versicherungspflichtig Beschäftigte Anzahl 176.296 152.290 30.680 90.395 44.324 30.556 524.541<br />

am Arbeitsort am 30.06.2017**<br />

darunter<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Anzahl 122 584 110 418 488 847 2.569<br />

Produzierendes Gewerbe Anzahl 27.543 54.923 7.266 47.971 21.107 9.039 167.849<br />

Handel, Verkehr und Gastgewerbe Anzahl 38.307 31.319 6.810 15.370 10.159 8.263 110.228<br />

Sonstige Dienstleistungen Anzahl 110.323 65.464 16.494 26.636 12.570 12.407 243.894<br />

Verarbeitendes Gewerbe am 30.09.2016**<br />

Betriebe (mit 20 und mehr Beschäftigten) Betriebe 97 296 30 165 73 55 716<br />

Beschäftigte Anzahl 18.590 38.362 4.262 38.821 16.696 5.567 122.298<br />

Umsatz 2016 in Mrd. Euro 9,7 10,3 0,8 20,9 11,2 1,7 54,6<br />

Arbeitslosenquote am 30.06.2017*** % 4,4 3,0 5,1 2,9 3,9 4,0 3,6<br />

(bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen)<br />

STUDIERENDE AUSGEWÄHLTER FACHRICHTUNGEN IN KARLSRUHE<br />

Fakultät / Fachrichtungen (WS 2017/18) KIT Hochschule Karlsruhe Duale zusammen<br />

Technik und Wirtschaft Hochschule<br />

Anzahl Anzahl %<br />

Elektro- und Informationstechnik 2.129 1.106 110 3.345 9,1<br />

Maschinenbau und Mechatronik 6.435 1.632 651 8.718 23,6<br />

Informatik und Wirtschaftsinformatik 2.878 1.318 831 5.027 13,6<br />

Wirtschaftswissenschaften 3.602 2.434 1.314 7.350 19,9<br />

Architektur, Bauwesen, Geo- und Umweltwissenschaften 3.384 1.698 - 5.082 13,8<br />

Mathematik 683 - - 683 1,8<br />

Physik, Chemie und Biowissenschaften 4.448 - - 4.448 12,0<br />

Studierende der ausgewählten Fachrichtungen zusammen 23.559 8.188 2.906 34.653 93,8<br />

Studierende insgesamt 25.495 8.327 3.138 36.960 100,0<br />

STUDIERENDE IN KARLSRUHE<br />

* Quellen: GfK, Nürnberg; Amt für Stadtentwicklung, Karlsruhe<br />

** Quellen: Statistische Landesämter Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz<br />

*** Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

WS 2017/18 %<br />

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) 25.495 59,9<br />

Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft 8.327 19,6<br />

Pädagogische Hochschule 3.500 8,2<br />

Duale Hochschule Baden-Württemberg 3.138 7,4<br />

Hochschule für Musik 619 1,5<br />

Staatliche Akademie der Bildenden Künste 297 0,7<br />

Staatliche Hochschule für Gestaltung 394 0,9<br />

Karlshochschule International University (privat) 472 1,1<br />

EC Europa Campus (privat) 350 0,8<br />

Insgesamt 42.592 100<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Baden TV GmbH<br />

Haid-und-Neu-Str. 18<br />

76131 Karlsruhe<br />

Telefon: 0721 989773-500<br />

Fax: 0721 989773-501<br />

Handelsregister: HRB 709715<br />

Geschäftsführer Baden TV GmbH:<br />

Bernd Gnann<br />

Gesamtproduktion, Copyright:<br />

WERBEAGENTUR VON<br />

SCHICKH GmbH<br />

Pforzheimer Str. 134<br />

76275 Ettlingen<br />

Telefon: 07243 71100-0<br />

info@wvs.de, www.wvs.de<br />

Redaktionsleitung, Konzeption:<br />

Sabine Edle von Schickh<br />

Redaktion: Caroline Carnevale,<br />

Andreas Lütke, Claudia Wollasch,<br />

Alisa Schmitzer<br />

Layout, Illustration:<br />

Mirjam Hüttner, Patric Barysch,<br />

Alina Miller, Bastian Culig<br />

Produktion: Patric Barysch<br />

Koordination: Claudia Wollasch<br />

Titelbild: ©olgaIT – istockphoto.com<br />

Anzeigen:<br />

Baden TV GmbH, Susanne Sauer<br />

Haid-und-Neu-Str. 18, 76131 Karlsruhe<br />

Telefon: 0721 989773-500<br />

Fax: 0721 989773-501<br />

wirtschaftsspiegel@baden-tv.com<br />

Druck:<br />

Stober GmbH, Eggenstein<br />

Der „<strong>Wirtschaftsspiegel</strong> der<br />

TechnologieRegion Karlsruhe” ist<br />

direkt über den Herausgeber oder<br />

über ausgewählte Vertriebspartner<br />

zu beziehen.<br />

Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Karlsruhe<br />

Quelle: Amt für Stadtentwicklung, Karlsruhe


NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 104<br />

DATEN UND FAKTEN ZUM WIRTSCHAFTSSTANDORT KARLSRUHE<br />

IM VERGLEICH ZU DEN STÄDTEN MANNHEIM UND STUTTGART<br />

Karlsruhe Mannheim Stuttgart<br />

Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung*<br />

Bevölkerung am 31.12.2016 309.999 304.781 628.032<br />

Veränderung 2012 - 2016 in % 4,7 3,4 5,0<br />

Wir sind die mit Bits und<br />

Bytes und Herz und Blut.<br />

Erwerbstätige am Arbeitsort*<br />

Erwerbstätige im Jahr 2015 (Jahresdurchschnitt, Berechnungsstand August 2016) 235.300 240.300 511.500<br />

Veränderung 2012 - 2015 in % 1,9 3,5 4,8<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort*<br />

SV-Beschäftigte am 30.06.2017 176.296 185.371 405.383<br />

Veränderung 2012 - 2017 in % 7,1 7,9 12,0<br />

Betriebe*<br />

Betriebe im Februar 2017 14.792 14.695 32.599<br />

Anteil kleiner und mittlerer Betriebe in % 99,41 99,31 99,41<br />

(Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten. SV-Beschäftigte am 31.12.2015)<br />

Arbeitslose**<br />

Arbeitslose am 30.06.2017 7.205 8.832 15.151<br />

Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) 4,4 5,4 4,5<br />

Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen*<br />

Euro je Erwerbstätigen 2015 (Berechnungsstand November 2016) 79.718 77.856 99.988<br />

Veränderung 2012 - 2015 in % 7,7 6,0 7,3<br />

Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen*<br />

Bruttowertschöpfung 2015 in Millionen Euro 16.884 16.835 46.031<br />

darunter Anteil in %<br />

Produzierendes Gewerbe 18,7 35,9 34,9<br />

Dienstleistungsbereiche 81,2 64,1 65,0<br />

Gewerbesteuer*<br />

Hebesatz 2017 in % 430 430 420<br />

Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffern***<br />

Kaufkraft je Einwohner <strong>2018</strong> (Bundesdurchschnitt = 100) 103,2 98,6 112,5<br />

Umsatzkennziffer je Einwohner <strong>2018</strong> (Bundesdurchschnitt = 100) 124,7 152,8 132,7<br />

Zentralitätskennziffer <strong>2018</strong> (Umsatzkennziffer je EW/Kaufkraft je EW) 120,8 155,0 118,0<br />

Quellen:<br />

* Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />

** Bundesagentur für Arbeit<br />

*** GfK, Nürnberg<br />

Sie haben vielleicht schon mal unseren Namen gelesen.<br />

Aber was wir machen, ist Ihnen nicht ganz klar?<br />

Wir machen Banken-IT.<br />

Wie bitte?<br />

O. k., etwas konkreter: Wir sorgen dafür,<br />

dass Ihr Geld aus dem Automaten kommt,<br />

Diebe aber nicht an Ihr Konto.<br />

Wir machen, dass die App auf dem Handy nicht zickt,<br />

wenn Sie mitten im Wald eine Überweisung tätigen.<br />

Wir stellen sicher, dass auf dem Server Ihrer Volksund<br />

Raiffeisenbank jeder Cent da ist, wo er hingehört.<br />

Superordentlich! Schließlich geht es um Ihr Geld.<br />

Und weil wir das mit viel Leidenschaft schon<br />

Jahrzehnte machen, können wir versprechen,<br />

dass wir das auch in Zukunft picobello hinkriegen.<br />

Denn: Nur mit Erfahrung wird man fit für die Zukunft.


Wohnung gesucht –<br />

Zuhause gefunden!<br />

Seit über 95 Jahren bietet die VOLKSWOHNUNG Karlsruher Bürgerinnen und Bürgern bezahlbaren<br />

und hochwertigen Wohnraum. Durch Quartiers- und Energiekonzepte, Mieterservice-Büros und<br />

viele Kooperationen schafft der mit knapp 13.200 Mietwohnungen und über 230 Gewerberäumen<br />

größte Vermieter der Fächerstadt attraktive, lebenswerte Stadtteile für Jung und Alt.<br />

Von 2012 bis 2017 hat die VOLKSWOHNUNG 836 neue Mietwohnungen errichtet, bis 2020<br />

werden weitere 423 fertiggestellt, von denen mehr als die Hälfte der Mietpreisbindung unterliegt.<br />

Flankiert werden die Neubauaktivitäten von Modernisierungsmaßnahmen mit hohem Energieeinsparpotenzial.<br />

Als Bauträger hat die VOLKSWOHNUNG mehr als 3.000 Eigentumsobjekte erstellt und verwaltet<br />

darüber hinaus für Dritte Einheiten in Wohn- und Gewerbeimmobilien.<br />

VOLKSWOHNUNG GmbH • Ettlinger-Tor-Platz 2<br />

76137 Karlsruhe • Telefon 0721 3506-0<br />

info@volkswohnung.com • www.volkswohnung.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!