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Wirtschaftsspiegel 2018: Schwerpunkt Mut

Leitwölfe. Mit mutigen Entscheidungen treiben sie Innovationen voran. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe so stark macht.

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NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 28 29<br />

MUT<br />

„FÜR ALLE FÄLLE<br />

MIT E-ANTRIEB“<br />

„TOM SAWYER HAT<br />

MICH INSPIRIERT“<br />

ANTJE LEMINSKY<br />

Vorstandsvorsitzende der GRENKE AG<br />

DR. JOHANNES HAUPT<br />

CEO der BLANC & FISCHER Familienholding<br />

Foto: Bernd Opitz<br />

Warum wären Sie selbst gerne Kunde Ihres Unternehmens?<br />

Weil ich sicher sein kann, dass ich hier auf Menschen treffe, die<br />

mich persönlich und fair beraten. Die mich ernst nehmen und die<br />

wissen, dass gemeinsamer Erfolg langfristig viel wichtiger ist als<br />

ein kurzfristiger Abschluss.<br />

Welche fünf Merkmale kennzeichnen gute Führung?<br />

Die richtigen Fragen zu stellen, gut zuzuhören und klar zu<br />

kommunizieren. Veränderungen mit Übersicht zu managen.<br />

Zu experimentieren und schnell aus Fehlern zu lernen. Menschen<br />

zu empowern, das heißt, ihnen innerhalb eines Rahmens<br />

Autonomie zu geben und ihre Leistung wertzuschätzen.<br />

Und schließlich die selbstlernende Organisation zu fördern –<br />

das ist „Empowerment at its best“.<br />

Wie stark ist GRENKE mit der Region verbunden?<br />

Das Unternehmen hat seine Wurzeln in Baden-Baden. Hier ist<br />

und bleibt auch unser Hauptsitz. Wir bekennen uns zu unserer<br />

Region, investieren weiterhin in den Standort. Auf der anderen<br />

Seite wachsen wir immer weiter und sind mittlerweile auf fast<br />

jedem Kontinent präsent – momentan in 31 Ländern. Wir nehmen<br />

die persönliche Betreuung unserer Kunden eben sehr ernst.<br />

Welche Niederlagen haben Sie bislang erlebt und was haben<br />

Sie daraus gelernt?<br />

Wie lange darf die Liste werden? Nein, im ernst: Wie jeder<br />

andere habe ich Fehler gemacht und Ziele nicht erreicht.<br />

Stolpern, fallen, aufstehen und weiter geht’s. Die Fehler haben<br />

mich wahrscheinlich stärker geprägt, als die Erfolge, weil man<br />

dadurch viel reflektierter wird und dazulernt .<br />

Was schätzen Sie an der badischen Lebensart?<br />

Ich liebe die Weltoffenheit, die durch das Dreiländereck hier seit<br />

Generationen gepflegt wird. Ich mag die Menschen, die einem<br />

zuerst einmal offen ins Auge schauen und sich dem Neuen –<br />

oder in meinem Fall: der Neuen – stellen. Da sind meine Mecklenburger<br />

Landsleute oft rauer, aber auf den zweiten Blick nicht<br />

minder herzlich.<br />

Was unternehmen Sie gerne in der Freizeit?<br />

Ich koche sehr gerne. Wenn ich Familie und Freunden glauben<br />

darf, auf hohem Niveau. Und ich habe in Baden-Baden das<br />

Mountainbiking für mich entdeckt – für alle Fälle mit e-Antrieb.<br />

Auf einer Skala von 1 bis 10: wie viel Glück hatten Sie in<br />

Ihrem Berufsleben?<br />

Wahrscheinlich genau das „richtige Drittel“! Ich denke, jeder<br />

braucht die ausgewogene Verteilung zwischen Verstand, Fleiß<br />

und Glück, um wirklich langfristig Erfolg zu haben.<br />

Der Tag, an dem Sie nach Hause kamen und dachten,<br />

Sie haben den besten Job auf der Welt – was war ausschlaggebend<br />

dafür?<br />

Ich habe meinen Job immer als Privileg empfunden! Der große<br />

Gestaltungsspielraum, der im Englischen richtig als „Freedom“<br />

übersetzt wird, macht für mich meine Aufgabe bei der BLANC &<br />

FISCHER Familienholding zum besten Job der Welt.<br />

Welche Niederlagen haben Sie bislang erlebt und was haben<br />

Sie daraus gelernt?<br />

Gelegentliche Niederlagen sind wichtig, weil sie uns besser, reflektierter<br />

und bewusster machen. Gelernt habe ich insbesondere,<br />

vertiefter zu prüfen und genauer hin zuschauen, bevor ich eine<br />

wirklich wichtige Entscheidung treffe.<br />

Wer hat Sie in Ihrem Leben inspiriert bzw. motiviert?<br />

Mark Twains „Tom Sawyer“! Ein Charakter, der zwar immer versucht,<br />

aus dem engen und angepassten Leben auszubrechen – und<br />

der doch weiß, was Recht ist und das Herz am richtigen Fleck hat!<br />

Welche drei Faktoren hatten den größten Einfluss auf Ihren<br />

Erfolg im Unternehmen?<br />

Nur drei also? Dann eben „Überzeugungskraft“ und „Veränderungsbereitschaft“!<br />

Und als Drittes und Wichtigstes die richtige<br />

Balance zwischen „Umsicht und Nachdruck“. Jeweils eines davon<br />

geht leicht – beides in Balance aber ist sehr schwer!<br />

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter nachhaltig?<br />

Konstruktive Kritik: man sollte Lob und Kritik verschwenderisch<br />

nutzen und immer gut begründen. Überdies „lange Leine“ lassen,<br />

viel Vertrauen schenken und auch einmal etwas riskieren. Nichts<br />

ist bei Mitarbeitern nachhaltig motivierender, als der eigene Erfolg!<br />

Was schätzen Sie an der badischen Lebensart?<br />

Kurzform: alles! In Baden ist man im Einklang von Arbeit, Natur,<br />

Schönheit und genießt dabei natürlich die traditionellen Gerichte<br />

und Weine!

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