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Wirtschaftsspiegel 2018: Schwerpunkt Mut

Leitwölfe. Mit mutigen Entscheidungen treiben sie Innovationen voran. Lesen, was die TechnologieRegion Karlsruhe so stark macht.

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NR 61 <strong>2018</strong> WIRTSCHAFTSSPIEGEL 78 79<br />

05 KOMMUNIKATION<br />

KEIN ABBILD PAPIERGEBUNDENER<br />

PROZESSE – LANDKREIS AUF DEM<br />

WEG IN DIE DIGITALE VERWALTUNG<br />

In einer Welt, in der immer größere Teile des gesellschaftlichen und ökonomischen Lebens digital<br />

abgewickelt werden, kann auch die öffentliche Verwaltung nicht hinten anstehen. Im Zuge der vom<br />

Bund initiierten Digitalisierungsoffensive streben die Landesregierung Baden-Württemberg und die<br />

kommunalen Landesverbände die vollumfängliche Digitalisierung der Geschäftsabläufe in der Verwaltung<br />

an. Im Rahmen des Projekts „Landratsamt 4.0“ werden die Digitalisierungsziele bei der Verwaltung des<br />

Landkreises Karlsruhe weiter umgesetzt.<br />

Das Landratsamt Karlsruhe hat bereits<br />

frühzeitig die Digitalisierung der<br />

Verwaltung forciert und nutzt heute<br />

schon viele Vorteile. Meilensteine<br />

auf dem bisherigen Weg waren die<br />

Einführung des Dokumentenmanagementsystems<br />

„Regisafe“ und des<br />

elektronischen Bewerberportals.<br />

Eingerichtet wurde ein zentrales<br />

Mitarbeitermanagementsystem, über<br />

welches verwaltungsinterne Prozesse<br />

initiiert, genehmigt und bereitgestellt<br />

werden: 455 Produkte von der<br />

Bestellung eines mobilen Endgerätes<br />

über das Buchen von Fortbildungen<br />

bis hin zur Einrichtung eines neues<br />

Arbeitsplatzes können von den rund<br />

2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

an allen Dienststellen und<br />

Telearbeitsplätzen vollständig elektronisch<br />

abgewickelt und dokumentiert<br />

werden.<br />

Auch im Bereich der Gremienarbeit<br />

erfolgen alle Arbeitsschritte in Verbindung<br />

mit dem Dokumentenmanagementsystem<br />

„Regisafe“ digital: Von<br />

der öffentlichen Bekanntmachung der<br />

Tagesordnung und Erstellung der Vorlagen<br />

über den elektronischen Versand<br />

bis hin zur Erstellung des Sitzungsprotokolls.<br />

Über ein eigenes Portal haben<br />

die Kreisrätinnen und Kreisräte Zugang<br />

zu allen Dokumenten. Sämtliche<br />

Vorlagen und Dokumente öffentlicher<br />

Sitzungen sind auch auf der Homepage<br />

des Landratsamtes zugänglich und<br />

sorgen für größtmögliche Transparenz.<br />

Das papierlose Büro in der Verwaltung:<br />

Im Bereich der Versorgungsverwaltung<br />

des Landratsamtes Karlsruhe ist das<br />

bereits Realität. Landrat Dr. Christoph<br />

Schnaudigel (3.v.r.) überzeugt sich von<br />

den digitalen Abläufen.<br />

DIGITAL IST BESSER<br />

Seit März <strong>2018</strong> arbeitet die Versorgungsverwaltung<br />

als erster Bereich im<br />

Landratsamt Karlsruhe voll digital, das<br />

bedeutet, dass sämtliche Verfahrensschritte<br />

vom grundlegenden Antrag<br />

über die Fallbearbeitung durch den<br />

Sachbearbeiter inklusive Einholung<br />

notwendiger Gutachten bis hin zu<br />

möglichen Gerichtsverfahren rein<br />

elektronisch abgebildet werden. Die<br />

Papierakte – für 115.000 Einzelfälle<br />

wurden bislang 2.300 laufende Meter<br />

Akten angelegt – gehört damit der<br />

Vergangenheit an. Durch diesen Schritt<br />

wurde es auch möglich, sich beim<br />

Leuchtturmprojekt des Landes Baden-<br />

Württemberg im Bereich des Justizministeriums<br />

zu beteiligen, von dem<br />

man sich weitere Vorteile im täglichen<br />

Dienstbetrieb erhofft.<br />

„Die Digitalisierung bringt<br />

in erster Linie Vorteile<br />

für die Kunden“<br />

Dr. Christoph Schnaudigel<br />

Großes Augenmerk wird auf den<br />

Datenschutz sowie die IT-Sicherheit<br />

gelegt: so hat der Landkreis Karlsruhe<br />

im Jahr 2014 als erster Landkreis in<br />

Baden-Württemberg das anspruchsvolle<br />

Zertifikat ISO 27001 auf der<br />

Basis von IT Grundschutz erworben<br />

und konnte sich seither regelmäßig<br />

erfolgreich rezertifizieren.<br />

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel<br />

ist davon überzeugt, dass die Digitalisierung<br />

Vorteile für eine Verwaltung<br />

bringt. „In erster Linie für die Kunden,<br />

weil Dienstleistungen schneller abgerufen<br />

und mancher Gang zum Amt<br />

Eine leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur ist die<br />

Grundlage für die Digitalisierung.<br />

vermieden werden können. Aber auch für<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

weil durch digitale Verwaltungsvorgänge<br />

das mobile Arbeiten und die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie erleichtert<br />

werden.“ Gleichzeitig appelliert er<br />

aber auch an den Gesetzgeber, die an<br />

vielen Stellen noch auf die analoge<br />

Welt abgestellten Regelungen an das<br />

digitale Zeitalter anzupassen. Teil der<br />

Digitalisierungsoffensive ist es auch,<br />

jedem Einwohner über einen Glasfaseranschluss<br />

die Möglichkeit zum<br />

Anschluss an schnelle Datenautobahnen<br />

zu ermöglichen. Deshalb<br />

treibt der Landkreis Karlsruhe im<br />

Schulterschluss mit seinen Städten<br />

und Gemeinden den Ausbau voran<br />

und ist mit seiner Breitbandkabelgesellschaft<br />

selbst am Markt aktiv.<br />

Grundlegend für Landrat Dr. Christoph<br />

Schnaudigel ist, dass die Digitalisierung<br />

nicht nur als technische Herausforderung<br />

gesehen wird, sondern dass sich<br />

das Verwaltungshandeln selbst grundlegend<br />

verändern wird. „Digitale<br />

Verwaltung bedeutet kein reines<br />

Abbilden papiergebundener Prozesse,<br />

sondern geht weit darüber hinaus.“<br />

Die notwendige Modernisierung der<br />

Verwaltung hängt davon ab, wie sich<br />

die Verwaltung korrespondierend zum<br />

bundesweiten Projekt „Industrie 4.0“<br />

nun auf den Weg macht.<br />

LANDRATSAMT KARLSRUHE<br />

www.landkreis-karlsruhe.de<br />

Landkreis Karlsruhe ist Preisträger<br />

im Landeswettbewerb „Digitale<br />

Zukunftskommune@bw“<br />

Der Landkreis Karlsruhe ging<br />

zusammen mit den Landkreisen<br />

Böblingen, Tuttlingen, Konstanz<br />

und Biberach neben vier Städten<br />

als Sieger im landesweiten<br />

Wettbewerb „Digitale Zukunftskommune@bw“<br />

hervor. Insgesamt<br />

880.000 Euro Preisgeld erhält<br />

das Konsortium, wovon im Landkreis<br />

Karlsruhe die kreiseigenen<br />

beruflichen Schulen und Sonderpädagogischen<br />

Bildungs- und<br />

Beratungszentren partizipieren.<br />

„Das gibt Rückenwind auf dem<br />

Weg zur digitalen Verwaltung, auf<br />

dem unsere Bildungseinrichtungen<br />

ausdrücklich eingebunden sind“,<br />

sagt Landrat Dr. Christoph<br />

Schnaudigel. Die anderen Bewerbungen<br />

des Konsortiums waren<br />

breit gefächert und umfassten<br />

Bereiche wie „intelligente Mobilität“,<br />

„digitale Kfz-Zulassung“<br />

oder „Telemedizin“ und die E-Akte<br />

(Biberach). „Alles Themen, die<br />

untereinander übertragbar sind<br />

und von denen alle profitieren<br />

können“, betont der Landrat.<br />

Foto: LRK<br />

Foto: LRK

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